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Werden wir in Zukunft nur noch Bargeldlos zahlen?

  1. #21 Zitieren
    Veteran Avatar von Noriel
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    Wer der EU-Kommission ihre/seine Meinung zum Thema Bargeldbeschränkung mitteilen möchte, kann das hier tun: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner...veylanguage=DE

    Persönlich bin ich gegen jede weitere Konsumdigitalisierung. Was hat es meine Bank zu interessieren wofür ich mein Geld ausgebe? Und überall wo Geld nur noch digital zur Verfügung steht, stehen Tür und Tor offen für Datenmissbrauch, -diebstahl und Manipulation. Klar ist digital bezahlen komfortabel. Aber nicht um jeden Preis.

    Wer von euch hat sich schon mal Gedanken über das bargeldlose NFC-Bezahlsystem gemacht, das uns einfach so untergejubelt wurde? Wer auf seiner Bankomatkarte/Kreditkarte ein Symbol mit einem Punkt und drei davon ausgehende Halbkreise in Funkwellenform hat, dessen Karte ist NFC-fähig. Damit können bis zu 5x hintereinander Beträge in der Höhe von 25 Euro vom Konto abgebucht werden, ohne dass die PIN-Eingabe erforderlich ist. Mittlerweile gibt es schon illegale Lesegeräte, mit denen diese Beträge auch ohne eure Zustimmung abgebucht werden können, wenn das Gerät nahe genug an eurer Hosentasche dran ist, was in Straßen-, U- und sonstigen Bahnen oder an belebten Orten ein Leichtes ist. Die Funktion ist standardmäßig aktiviert, ihr müsst selber zu eurer Bank gehen und dort ein Formular ausfüllen, wenn ihr wollt, dass es deaktiviert wird.

    Zum Thema Bargeldbeschränkung wie auch für vieles anderes passt dieses Zitat von Edward Snowden:

    Arguing that you don't care about the right to privacy because you have nothing to hide
    is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say.
    Politik und EU-Politik wird nicht nur von Politikern und Bürokraten gemacht, deshalb müssen wir wachsam bleiben und wenn nötig Widerstand leisten.
    Noriel ist offline Geändert von Noriel (22.04.2017 um 01:13 Uhr)

  2. #22 Zitieren
    Lehrling Avatar von ElohimTsabaoth
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    Wie wenig Datenschutz berücksichtigt wird, von Politkern, ist erschreckend, schlimmer ist die Ignoranz des Themas in der Masse durch Bürger. Ich trage immer sehr viel Bargeld bei mir, um bezahlen zu können, ohne dass nachvollzogen werden kann, wann und wofür.

    Eigentlich erschreckend finde ich aber, dass es offenkundig für viele Menschen eine Rolle spielt, wie bezahlt wird (digital oder analog), um im persönlichen Limit zu bleiben. Dass das überhaupt ein realistischer Gedanke für so viele Mitmenschen ist: Mehr auszugeben, als zur Verfügung steht. Ich gebe grundsätzlich nur Geld aus für etwas, was ich brauche oder selten um mir etwas zu gönnen (wobei Materielles mir nicht so viel gibt), und würde nicht auf den Gedanken kommen, Spontankäufe zu tätigen. Dabei ist egal, wie ich bezahle, denn ich rechne vorher: Was würde ich ausgeben in Relation zu meinem Einkommen. Da ist doch egal, ob es Bargeld ist, oder über Karte. Wieso ist das bei so vielen Menschen kein Automatismus? Eine Gesellschaft impulskontrollgestörter Menschen, oder einfach Unfähigkeit, simple Rechenoperationen spontan im Kopf durchzuführen, respektive Nutzen des potenziell zu erwerbenden Gegenstands, verfügbaren Einkommens, angedachter Finanz- und Sparpläne, bevor eine eventuelle Investition, oder "on smaller scale" Ausgabe getätigt wird? Überschuldung und dauerhafte Probleme, um kurzfristig etwas zumeist völlig unnötiges zu "haben"? Schwer verständlich.
    ElohimTsabaoth ist offline

  3. #23 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Zitat Zitat von ElohimTsabaoth Beitrag anzeigen
    Wie wenig Datenschutz berücksichtigt wird, von Politkern, ist erschreckend, schlimmer ist die Ignoranz des Themas in der Masse durch Bürger. Ich trage immer sehr viel Bargeld bei mir, um bezahlen zu können, ohne dass nachvollzogen werden kann, wann und wofür.

    Eigentlich erschreckend finde ich aber, dass es offenkundig für viele Menschen eine Rolle spielt, wie bezahlt wird (digital oder analog), um im persönlichen Limit zu bleiben. Dass das überhaupt ein realistischer Gedanke für so viele Mitmenschen ist: Mehr auszugeben, als zur Verfügung steht. Ich gebe grundsätzlich nur Geld aus für etwas, was ich brauche oder selten um mir etwas zu gönnen (wobei Materielles mir nicht so viel gibt), und würde nicht auf den Gedanken kommen, Spontankäufe zu tätigen. Dabei ist egal, wie ich bezahle, denn ich rechne vorher: Was würde ich ausgeben in Relation zu meinem Einkommen. Da ist doch egal, ob es Bargeld ist, oder über Karte. Wieso ist das bei so vielen Menschen kein Automatismus? Eine Gesellschaft impulskontrollgestörter Menschen, oder einfach Unfähigkeit, simple Rechenoperationen spontan im Kopf durchzuführen, respektive Nutzen des potenziell zu erwerbenden Gegenstands, verfügbaren Einkommens, angedachter Finanz- und Sparpläne, bevor eine eventuelle Investition, oder "on smaller scale" Ausgabe getätigt wird? Überschuldung und dauerhafte Probleme, um kurzfristig etwas zumeist völlig unnötiges zu "haben"? Schwer verständlich.
    Die Frage ist leicht zu beantworten: Andere Leute handhaben Dinge anders, als Du, weil sie nicht Du sind. Viel alarmierender finde ich jetzt wiederum, daß Dir das Unbehagen/Kopfzerbrechen zu bereiten scheint.

    Die ersten Schritte in Richtung Totalitarismus sind stets folgende: Etablierung eines Idealtypus des Menschen. Modifikation möglicher Verfahrensweisen dahingehend, daß sie diesen Idealtypus begünstigen. Aufruf zur "Selbstoptimierung"/"Selbstdisziplin" o.ä.. Rechtfertigungsdruck auf Abweichler. Schrittweises Ausmerzen von Optionen und Alternativen, die Beschaffenheiten oder Verhaltensweisen begünstigen könnten, welche nicht idealkonform sind. Bis hin zur weitestgehenden faktischen Gleichschaltung aller Belange.

    Meiner Ansicht nach ist es wichtig, den Rechtfertigungsdruck stets auf jenen zu belassen, die die Bandbreite an Möglichkeiten zu beschränken trachten, und nicht auf jenen, die sich - statt des proklamierten Non-Plus-Ultra - für das entscheiden, das ihren persönlichen Bedürfnissen am besten entgegen kommt.

    Kommt natürlich immer darauf an, in was für einer Welt man leben will: In einer, in der es die Aufgabe der Gesellschaft ist, der Vielfalt der Individuen gerecht zu werden? Oder in einer, in der die Gesellschaft vereinheitlichte Vorgaben macht und es die Aufgabe der Individuen ist, sich hineinzuquetschen, bzw. sich selbst umzubauen, bis man perfekt rein passt.

    Was mich übrigens irritiert: Wenn Du kein Bargeld magst - warum schleppst Du es dann mit Dir rum? Du strukturierst Deine Konsumgewohnheiten, bist aber nicht in der Lage, Waren und Dienstleistungen ganz einfach nur dort zu beziehen, wo dies bargeldlos möglich ist (was ohnehin fast überall der Fall ist)? Manche beschweren sich z.B. über den Kleingeldzwang beim Busfahrer. Wieso? Gerade öffentliche Verkehrsmittel zahle ich fast nur mit Karte. Ich hole mir die Fahrkarten, die ich brauchen werde, aus dem Automaten und entwerte sie dann bei Bedarf. Wenn ich Dinge bar bezahle, die ich lieber mit Karte zahlen würde, dann liegt das an der Anfälligkeit der Technik (vor allem bei umliegenden Bauaktivitäten), und nicht, weil es generell an der Zahloption mangeln würde. Dafür kann dann aber das Bargeld nun wirklich nichts. Wenn man per Handy bezahlen will, aber der Akku leer ist, kann man das nicht auf die Existenz von Bargeld schieben.

    Langsam kommt es mir ohnehin vor, als sei das Bargeld das Finanzmitteläquivalent zu "den Ausländern": Generell an allem Schuld, ständig in Schwarzarbeit, Parallelgesellschaften und kriminelle Machenschaften verwickelt etc.. "Bankland dem Buchgeld! Münzrollen raus!"...
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

  4. #24 Zitieren
    Lehrling Avatar von ElohimTsabaoth
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    Ich mag Bargeld gerne, sehr gerne. Nur um Geld anzulegen, habe ich Geld "digitalisiert". Sonst empfinde ich es als Freiheit, mit Bargeld alles zu bezahlen, was ich brauche. Bin kein Freund von Kartenzahlung, sei es EC, Kreditkarte, oder andere bargeldlose Verfahren.

    Mich wundert einfach, dass Menschen nicht gelernt haben, nicht lernen können oder nicht lernen wollen, mit Geld hauszuhalten, und zwar unabhängig davon, wie man es ausgibt. Analog oder digital.
    ElohimTsabaoth ist offline

  5. #25 Zitieren
    Mythos Avatar von Drachenei
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    Zitat Zitat von ElohimTsabaoth Beitrag anzeigen
    Ich mag Bargeld gerne, sehr gerne. Nur um Geld anzulegen, habe ich Geld "digitalisiert". Sonst empfinde ich es als Freiheit, mit Bargeld alles zu bezahlen, was ich brauche. Bin kein Freund von Kartenzahlung, sei es EC, Kreditkarte, oder andere bargeldlose Verfahren.

    Mich wundert einfach, dass Menschen nicht gelernt haben, nicht lernen können oder nicht lernen wollen, mit Geld hauszuhalten, und zwar unabhängig davon, wie man es ausgibt. Analog oder digital.
    Oh, gelernt haben sie es wahrscheinlich schon. Es ist nur so: Andere Leute haben gelernt, sie das Erlernte vergessen zu lassen. Und das sind Profis. Sie müssen sich ihr Geld verdienen, indem sie die innere Rechenmaschine der Konsumenten austricksen. Und das geht vor allem durch das Schüren von Leidenschaften. So läuft das Spiel.

    Ich finde es übrigens immer wieder belustigend, wenn sich Menschen ob ihrer Disziplin selbst auf die Schulter klopfen und auf jene herabsehen, die sie gern mal über Bord werfen. Denn diszipliniertes Denken ist Maschinendenken. Es schenkt der Welt nichts. Keine Schönheit. Keinen Fortschritt. Keine Freude. Nur berechenbare Ödnis.

    "Wenn wir unseren Leidenschaften widerstehen, danken wir es mehr ihrer Schwäche als unserer Stärke." (François VI. Duc de La Rochefoucauld)
    Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
    Drachenei ist offline

  6. #26 Zitieren
    Lehrling Avatar von ElohimTsabaoth
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    Zitat Zitat von drachenei
    Ich finde es übrigens immer wieder belustigend, wenn sich Menschen ob ihrer Disziplin selbst auf die Schulter klopfen und auf jene herabsehen, die sie gern mal über Bord werfen. Denn diszipliniertes Denken ist Maschinendenken. Es schenkt der Welt nichts. Keine Schönheit. Keinen Fortschritt. Keine Freude. Nur berechenbare Ödnis.
    Ich bin diszipliniert, ja. Übermäßig: Nein. Wie Du dazu kommst, dass ich auf weniger Disziplinierte herabsehe, ist mir ein Rätsel, lediglich "erschreckend", um mich selbst zu zitieren, finde ich, dass viele Menschen einen exorbitanten Mangel an Disziplin an den Tag legen, der unweigerlich Leid mit sich bringt, und das Erschreckende daran ist, dass es unnötig ist.

    Das über Bord werfen von Disziplin, auch von Selbstdisziplin, ist Exzess, bis alles verbraucht ist, was da ist, oder auf der Seite derer, die viel haben, nimmer endende Gier.

    edit:
    Denn diszipliniertes Denken ist Maschinendenken.
    Eine interessante These! Diszipliniertes Denken ist ungleich rigorosem Denken, welches keine Abweichungen duldet. Disziplin bedeutet, sich selbst ein Stück weit, nicht bedingungslos i.S.v. der Zweck heiligt die Mittel, zu begrenzen, zum Wohle aller und zum Besten des Ganzen, und auch zum eigenen Wohle. Der Gegenpol wäre chaotisches Denken; was wäre damit gewonnen?
    ElohimTsabaoth ist offline Geändert von ElohimTsabaoth (07.05.2017 um 19:34 Uhr)

  7. #27 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Gut, manchmal muss ich auch sagen, ich bin auch nicht diszipliniert. Zum Beispiel hätte ich erst in ein bis zwei Wochen 150 Euro mitnehmen sollen, um zum Mediamarkt zu gehen. Stattdessen habe ich mir leider eine Tastatur ohne Handballenauflage gekauft. Denn die mit Handballenauflage hätte es erst nächste Woche gegeben. Und das gerade bei einem Schreibtisch, der total scharfkantig gebaut ist.
    Dann müsste ich erst recht diszipliniert denken. Denn alleine schon die Tatsache, dass ich viel zu früh einen neuen Speicherriegel mir gekauft habe, nur um ein gemoddetes Minecraft zu spielen, zeigt wieder, wie unüberlegt manch Einkäufe bei mir sind, um der Sucht nach einem bestimmten Spiel zu fröhnen. Ich hätte mir noch - heimlich Geld beiseite geschafft, um mir keinen DDR-3, sondern einen DDR-4-Speicherriegel zu kaufen.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

  8. #28 Zitieren
    General Avatar von Liferipper
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    Dort, wo all die von mir verdammten Seelen ewige Qualen erleiden
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    Gestern gehorchten wir Königen und verneigten unsere Häupter vor den Imperatoren. Heute verneigen wir uns nur noch vor der Wahrheit.
    - Kahlil Gibran

    "Child pornography is great."
    Liferipper ist offline

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