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Kann man mit Radikalen/Fanatikern überhaupt reden? (aus PE)

  1. #61 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wie man mit Menschen mit "Hang zur Alt-Right-Bewegung" umgeht:

    [Video]

    Nein, ulix, dem kann ich nicht zustimmen.
    Der Rechtsstaat hat andere Möglichkeiten, darauf zu reagieren, selbst in den USA hat die Meinungsfreiheit Grenzen. Wir können gerne darüber diskutieren, wo man diese Grenzen ziehen sollte, aber Gewalt, noch dazu illegitime, sollte keine Antwort sein.
    smiloDon ist offline

  2. #62 Zitieren
    Ich töte Drachen zum Spaß Avatar von LimeJuice
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    Ein Rechtsextremer wird hier wohl kaum herkommen um Argumente auszutauschen, sondern um zu agitieren und neue Räume für seine Positionen zu erobern. Demnach ist keine Diskussion möglich. Wozu auch, Rassismus und Ausgrenzung sind keine akzeptablen Meinungen und in Sachen Gleichheit sind Nazis ohnehin nicht auf gleicher Wellenlänge mit Menschen mit demokratischen Ansichten. Deswegen kann man es sich gleich sparen überhaupt Argumentieren zu wollen.

    Die WoP und jedes andere Forum sollte glaubhaft rüberbringen, dass Rechtsextremismus nicht geduldet wird. Wie das gemacht wird, ist wohl jedem Betreiber selbst überlassen. Höflichkeit und Sachlichkeit sind aber ein guter Weg denn eine Diskussion sollte nicht in Polemik oder Beschimpfungen abgleiten. Wenn sowas nicht hilft, ist es besser zu ignorieren/zu sperren.
    Und wer eben überhaupt nicht handelt, schafft eine Plattform für solche Leute und trägt dazu bei, dass sich Rechtsextremismus im Netz ausbreitet. Und dafür kann zurecht kritisiert werden.
    LimeJuice ist offline

  3. #63 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Supernoxus
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    Fanatiker identifizieren sich meist stark mit ihrer Ideologie. Sie sind Mitglieder in Gruppen. Deren Freunde denken ähnlich. Sie glauben, das sie sachlich und rational argumentieren und die anderen alle falsch liegen.

    Wenn man auf so einen Menschen zugeht und versucht ihn mit Fakten vom Gegenteil zu überzeugen, bekommt man meist nur den gegenteiligen Effekt:

    Der Fanatiker fühlt sich in seiner Identität angegriffen. Würde er zustimmen, wäre er ja tatsächlich ein Fanatiker, irgendein Verrückter, der einen großen Teil seines Lebens auf Lügen aufgebaut hatte und versucht hatte andere davon zu überzeugen.
    Das wahr zu haben würde eine Menge Kraft erfordern. Auf einmal hält das jedenfalls kaum jemand aus. Hinzu kommt noch, dass er durch den Agriff auf seine Identität sofort in eine Verdeidigungshaltung wechselt --> Rationales Diskutieren ist ausgeschlossen.

    Der Rest des Gesprächs wird dann nur noch darin ablaufen, dass man ihm Fakten präsentiert und er sie irgendwie von sich weisen kann, egal wie bescheuert die Begründung ist. Letzten Endes bleibt seine Meinung bestehen. Er hat seine Ideologie erfolgreich verdeitigt, den Feind besiegt, und all seine Argumente als falsch widerlegt. Er ist sich jetzt noch sicherer in seinem fanatischem Glauben als zuvor.

    http://www.deathandtaxesmag.com/2164...acts-evidence/


    Wenn man mit einem Fanatiker überzeugen möchte, dann sollte man eine freunde Gesprächsbasis schaffen in der er sich wohl fühlt. Man kann zwar klar machen, dass man nicht derselben Ansicht ist wie er, aber man darf eben nicht dagegen argumentieren. Ich denke man kommt am Besten dagegen an, wenn man möglichst viele neutrale Fragen über das Thema stellt und ihm die Gelegenheit gibt seine Ideologie im Detail zu erklären und auch selbst ein wenig kritischer zu betrachten als wie es in einer Verteidigungs der Fall wäre.
    Da kann man dann hoffen, dass er sich selbst bewusst wird, dass seine Argumentation Lücken aufweist oder dass seine Quellen nicht die seriösesten sind. Auch hilft es für ihn zu sehen, dass jemand, der eine andere Meinung hat, nicht gleich versucht ihn mit Fakten "anzugreifen".
    Was natürlich auch hilft, ist wenn man ein gewisses Vertrauensverhältnis hat. Also eine halbwegs seriöse Quelle für den Fanatiker darstellt.

    Jemanden von seiner Ideologie abzubringen kann aber Monate oder Jahre dauern. Die Mauer, die er um sich aufgebaut habt beginnt erst langsam zu bröckeln bis sie irgendwann einstürzt.
    Wenn dauernd andere reinpfuschen und ihn genau das machen, was ihn in seiner Überzeugung nur festigt, dann wird die Sache natürlich auch nicht besser davon.
    Deshalb finde ich Meinungsfreiheit und einen respektvollen Umgang auch wichtig. Anschreien, prügeln und verbieten ist nur ein Nährboden für Radikalismus und genau das scheint sich leider in letzter Zeit zu häufen.
    Supernoxus ist offline

  4. #64 Zitieren
    moderierende Rune  Avatar von hagalaz
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    Zitat Zitat von Radial Beitrag anzeigen
    Ein Rechtsextremer wird hier wohl kaum herkommen um Argumente auszutauschen, sondern um zu agitieren und neue Räume für seine Positionen zu erobern. Demnach ist keine Diskussion möglich. Wozu auch, Rassismus und Ausgrenzung sind keine akzeptablen Meinungen und in Sachen Gleichheit sind Nazis ohnehin nicht auf gleicher Wellenlänge mit Menschen mit demokratischen Ansichten. Deswegen kann man es sich gleich sparen überhaupt Argumentieren zu wollen.

    Die WoP und jedes andere Forum sollte glaubhaft rüberbringen, dass Rechtsextremismus nicht geduldet wird. Wie das gemacht wird, ist wohl jedem Betreiber selbst überlassen. Höflichkeit und Sachlichkeit sind aber ein guter Weg denn eine Diskussion sollte nicht in Polemik oder Beschimpfungen abgleiten. Wenn sowas nicht hilft, ist es besser zu ignorieren/zu sperren.
    Und wer eben überhaupt nicht handelt, schafft eine Plattform für solche Leute und trägt dazu bei, dass sich Rechtsextremismus im Netz ausbreitet. Und dafür kann zurecht kritisiert werden.
    Wir sprechen hier immer nur von Rechtsextremen. Dass ist mit anderen extremen Strömungen? Linksextremistische Forderungen wie die Abschaffung des deutschen Staates oder extrem religiöse Forderung wie tot den Ungläubigen sind ex genauso.
    Was ist mit denen? Sind die nicht minder gefährlich?
    hagalaz ist gerade online

  5. #65 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von hagalaz Beitrag anzeigen
    Wir sprechen hier immer nur von Rechtsextremen. Dass ist mit anderen extremen Strömungen? Linksextremistische Forderungen wie die Abschaffung des deutschen Staates oder extrem religiöse Forderung wie tot den Ungläubigen sind ex genauso.
    Was ist mit denen? Sind die nicht minder gefährlich?
    Im derzeitigen politischen Klima vergleichsweise nicht. Weder Linksextreme, noch religiöse Fundamentalisten haben in Deutschland zur Zeit nennenswerten politischen Einfluss. Die Gefahr im Islamismus liegt in seiner Gewaltbereitschaft, nicht in seiner gesellschaftlichen Akzeptanz.
    Raider ist gerade online

  6. #66 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Fed
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Im derzeitigen politischen Klima vergleichsweise nicht. Weder Linksextreme, noch religiöse Fundamentalisten haben in Deutschland zur Zeit nennenswerten politischen Einfluss. Die Gefahr im Islamismus liegt in seiner Gewaltbereitschaft, nicht in seiner gesellschaftlichen Akzeptanz.
    Nur mal so aus Neugier: Wo ordnest Du die AFD ein? Und wo die Linke?
    Ich will einfach deine Wahrnehmung verstehen. Die NPD hat sage und schreibe 2 %. Ja, ich sehe bei den Rechtsextremen unglaublich starken politischen Einfluss.
    Fed ist offline

  7. #67 Zitieren
    Ich töte Drachen zum Spaß Avatar von LimeJuice
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    Zitat Zitat von Fed Beitrag anzeigen
    Nur mal so aus Neugier: Wo ordnest Du die AFD ein? Und wo die Linke?
    Ich will einfach deine Wahrnehmung verstehen. Die NPD hat sage und schreibe 2 %. Ja, ich sehe bei den Rechtsextremen unglaublich starken politischen Einfluss.
    Die AfD betont Hass und ermöglicht so klar Rechtsradikalismus. Kann man auch ganz klar durch ihre Entgleisungen sehen, wie Frauke Petry erst letztens damit argumentierte, dass man Schusswaffen gegen Flüchtlinge an der Grenze als letzte Möglichkeit sieht. Ansonsten sind es Punkte, wie klare Feindbilder und die Vorstellung dass es unterschiedliche Wertigkeit unter den Menschen gibt. Ich wundere mich, warum manche noch denken, dass diese Partei verfassungsrechtlich unbedenklich sei.
    LimeJuice ist offline

  8. #68 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Fed
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    Zitat Zitat von Radial Beitrag anzeigen
    Die AfD betont Hass und ermöglicht so klar Rechtsradikalismus. Kann man auch ganz klar durch ihre Entgleisungen sehen, wie Frauke Petry erst letztens damit argumentierte, dass man Schusswaffen gegen Flüchtlinge an der Grenze als letzte Möglichkeit sieht. Ansonsten sind es Punkte, wie klare Feindbilder und die Vorstellung dass es unterschiedliche Wertigkeit unter den Menschen gibt. Ich wundere mich, warum manche noch denken, dass diese Partei verfassungsrechtlich unbedenklich sei.
    Und wo siehst Du die Linke, immerhin die Nachfolgepartei der allseits beliebten SED?
    Fed ist offline

  9. #69 Zitieren
    banned
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    Grenzen werden eigentlich fast immer mit einer Artillerie geschützt. In Polen werden ständig neue Einheiten nachbestellt, weil sie Angst vor Russland haben und diese lassen dann eifrig ihre Muskeln an der Grenze spielen. Wüsste jetzt auch nicht was daran verkehrt ist, es handelt sich schließlich nicht um Zivilisten sondern Eindringlinge, sobald sie sich nicht an die Norm halten, könnte sonst wer sein. Du lässt schließlich auch keine Fremden bei dir Zuhause rein.
    Donkey Kong ist offline

  10. #70 Zitieren
    Ich töte Drachen zum Spaß Avatar von LimeJuice
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    Zitat Zitat von Fed Beitrag anzeigen
    Und wo siehst Du die Linke, immerhin die Nachfolgepartei der allseits beliebten SED?
    Die Linkspartei driftet doch schon lange immer mehr in den rechten Spektrum ab, als ihnen lieb ist. Wie war das nochmal bei Wagenknechts Aussage über Merkel über den Berliner Anschlag im Dezember? Selbst die AfD hat ihr für diese Aussage applaudiert. Und wer sich an dem Stil von Populisten bedient und rechte Aufrufe startet, kann sich nicht wirklich mehr links nennen.
    LimeJuice ist offline

  11. #71 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Fed
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    Zitat Zitat von Radial Beitrag anzeigen
    Die Linkspartei driftet doch schon lange immer mehr in den rechten Spektrum ab, als ihnen lieb ist. Wie war das nochmal bei Wagenknechts Aussage über Merkel über den Berliner Anschlag im Dezember? Selbst die AfD hat ihr für diese Aussage applaudiert. Und wer sich an dem Stil von Populisten bedient und rechte Aufrufe startet, kann sich nicht wirklich mehr links nennen.
    Ist Dir vielleicht in denn Sinn gekommen, dass sich die radikalsten Enden der jeweiligen Lager viel näher sind als ihnen lieb ist. Oder wie erklärt man sich sonst, dass ehemalige RAF Mitglieder nun Partei für die Braunen ergreifen. Oder man muss sich nur mal die gewaltige Zahl an Kommunisten unter den Märzgefallenen ansehen.
    Trotzdem wird die Linke selten kritisiert. Findest Du das nicht seltsam?

    Ich sehe die AFD mometan auf einer Stufe mit den Grünen was die "Radikalität" angeht, Die Grünen sind an der Grenze des linksliberalen Lagers, die AFD dagegen an der Grenze des rechtsliberalen Lagers. Die AFD könnte sich zu einer brauchbaren konservativen Kraft weiterentwickeln oder aber in der Radikalität versinken. In dubio pro reo, sage ich da mal.

    Die Frage ist eben: Sind konservative Forderungen mittlerweile schon rechtsradikal zumindest in der Wahrnehmung mancher grenzwertiger Linksliberaler?
    Fed ist offline

  12. #72 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von Fed Beitrag anzeigen
    Nur mal so aus Neugier: Wo ordnest Du die AFD ein? Und wo die Linke?
    Ich will einfach deine Wahrnehmung verstehen. Die NPD hat sage und schreibe 2 %. Ja, ich sehe bei den Rechtsextremen unglaublich starken politischen Einfluss.
    Ich halte die AfD für klar rechtsextrem. Unter Lucke, als ihr Fokus noch auf einer Euroreform, weniger europäischer Integration und liberaler Wirtschaftspolitik lag, war es noch etwas anderes aber Petry's AfD ist definitiv eher in radikalen nationistischen Spektrum.

    Die Linke ist eine sozialdemokratische Partei, eventuell eine moderat sozialistische. Ich würde sagen links bis mitte-links, wie der Rest der deutschen Politiklandschaft ist sie im letzten halben Jahrzehnt ein Stück nach rechts gerückt, was ganz gut durch Wagenknecht exemplifiziert wird aber... ja, noch immer mitte-links.
    Raider ist gerade online

  13. #73 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von Radial Beitrag anzeigen
    Die AfD betont Hass und ermöglicht so klar Rechtsradikalismus. Kann man auch ganz klar durch ihre Entgleisungen sehen, wie Frauke Petry erst letztens damit argumentierte, dass man Schusswaffen gegen Flüchtlinge an der Grenze als letzte Möglichkeit sieht. Ansonsten sind es Punkte, wie klare Feindbilder und die Vorstellung dass es unterschiedliche Wertigkeit unter den Menschen gibt. Ich wundere mich, warum manche noch denken, dass diese Partei verfassungsrechtlich unbedenklich sei.
    Also sind unsere Gesetze verfassungwidrig?


    Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG)
    § 11 Schußwaffengebrauch im Grenzdienst


    (1) Die in § 9 Nr. 1, 2, 7 und 8 genannten Vollzugsbeamten können im Grenzdienst Schußwaffen auch gegen Personen gebrauchen, die sich der wiederholten Weisung, zu halten oder die Überprüfung ihrer Person oder der etwa mitgeführten Beförderungsmittel und Gegenstände zu dulden, durch die Flucht zu entziehen versuchen. Ist anzunehmen, daß die mündliche Weisung nicht verstanden wird, so kann sie durch einen Warnschuß ersetzt werden.
    (2) Als Grenzdienst gilt auch die Durchführung von Bundes- und Landesaufgaben, die den in Absatz 1 bezeichneten Personen im Zusammenhang mit dem Grenzdienst übertragen sind.Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG)
    Pursuivant ist offline

  14. #74 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Also sind unsere Gesetze verfassungwidrig?
    Es gibt garkeine Gesetze, hör auf so ein Märchen zu verbreiten.
    Donkey Kong ist offline

  15. #75 Zitieren
    Ich töte Drachen zum Spaß Avatar von LimeJuice
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Also sind unsere Gesetze verfassungwidrig?
    Du argumentierst mit einem Gesetz, welches 1961 während des Kalten Krieges eingeführt wurde. Und um deine indirekte Frage zu beantworten, ob Frauke Petry Recht hat, wenn sie davon spricht, dass der Einsatz von Schusswaffengewalt gegen Flüchtlinge, die Grenzbeamte nicht bedrohen, Rechtslage sei. (Und davon gehen wir hier aus, weil das ihre Worte waren) Natürlich nicht.

    Hier ist ein konkreter Fall aus 1992 mit einem Mauerschützen, welches vor Gericht geklärt wurde: http://www.hrr-strafrecht.de/hrr/5/92/5-370-92.php
    Betrachte Abschnitt 51 des Urteils mal genauer;

    51

    (4) Der Senat nimmt, was das Recht auf Leben angeht, die von der Revision des Angeklagten W. gemachten kritischen Hinweise auf die Auslegung des § 11 UZwG sowie der §§ 15, 16 UZwGBw (ebenso Polakiewicz EuGRZ 1992, 177, 185) ernst. Er findet es befremdlich, daß im Schrifttum bei der Auslegung des § 16 UZwGBw ein bedingter Tötungsvorsatz als von der Vorschrift gedeckt bezeichnet worden ist (Jess/Mann, UZwGBw, 2. Aufl. 1981, § 16 Rdn. 4), und pflichtet Frowein (in: Kritik und Vertrauen, Festschrift für Peter Schneider, 1990 S. 112 ff) darin bei, daß in der Bundesrepublik Deutschland der Schußwaffengebrauch gegen Menschen angesichts seiner unkontrollierbaren Gefährlichkeit (vgl. dazu BGHSt 35, 379, 386) auch im Grenzgebiet (§ 11 UZwG) auf die Verteidigung von Menschen beschränkt werden sollte (aaO S. 117), also auf Fälle, in denen von demjenigen, auf den geschossen wird, eine Gefährdung von Leib oder Leben anderer zu befürchten ist. Der Umstand, daß die derzeitige Auslegung der Schußwaffenvorschriften des geltenden Rechts im Lichte des Verhältnismäßigkeitsprinzips nicht in jeder Weise befriedigend ist (vgl. auch BGHSt 26, 99), rechtfertigt indessen kein Verständnis für den Schußwaffengebrauch durch die Grenztruppen der DDR; dieser war durch eine Konstellation gekennzeichnet, die in der Bundesrepublik Deutschland angesichts ihrer offenen Grenzen keine Parallele hat.
    Hier wird davon ausgegangen, dass wenn überhaupt Schusswaffengebrauch gerechtfertigt ist, dann nur wenn das eigene Leben in Gefahr ist. Und du kannst dir vorstellen, wie gefährlich ein Flüchtling gegenuber einem scharf ausgerüstetem Grenzbeamten ist.
    LimeJuice ist offline

  16. #76 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von Donkey Kong Beitrag anzeigen
    Es gibt garkeine Gesetze, hör auf so ein Märchen zu verbreiten.
    Nö, es gibt kein BGB, kein StGb - alles nur Verschwörungstheorien.
    Pursuivant ist offline

  17. #77 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Fed
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Nö, es gibt kein BGB, kein StGb - alles nur Verschwörungstheorien.
    Ich denke das war ironisch von ihm gemeint
    Fed ist offline

  18. #78 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ich rufe zur Gewalt gegen Menschen auf, die zur Gewalt aufrufen.

    Das macht mich definitiv besser als Menschen, die zur Gewalt gegen Menschen aufrufen, die nicht zur Gewalt aufrufen.

    Einfachste Logik.
    Ich finde es Schade, wenn Menschen sich damit begnügen, um eine Haaresbreite besser zu sein, als das Schlechterste, was sie sich vorstellen können. Ganz allgemein würde jemand, der selbst wirklich gut sein will, vor die Wahl gestellt, sich auf die zu konzentrieren, die Schlechter sind, oder die, die noch besser sind, wohl eher Letztere betrachten. Sich mit Schlechterem zu Vergleichen kann ja nur bewirken, dass man sich auf den eigenen Status quo einen runterholt, egal wie viel man noch vor sich - und wie wenig erst hinter sich haben könnte.

    Zitat Zitat von Sergej Petrow Beitrag anzeigen
    Ich bin für die maximale Meinungsfreiheit. Weltweit haben wir ein Problem, weil viele Leute ihre Meinung nicht öffentlich sagen dürfen, weil sie starke Repressalien befürchten müssen. Sie müssen sich wegen ihrer Meinungen verstecken.

    Wir haben dagegen kein Problem, wenn jemand seine Meinung sagt. Davon stirbt man nicht und sich wegen einer Meinung beleidigt fühlen, ist nicht wirklich ein Argument.

    Wir sollten weltweit eigentlich für mehr Meinungsfreiheit kämpfen. Stattdessen sind wir gerade dabei, am liebsten Meinungen verbieten zu lassen, weil sie einem nicht passen, irgendwelchen erdachten Normen widersprechen. Hier im Forum schlägt man Banns für User vor, deren Meinungen nicht ins eigene Weltbild passen.

    Ich kann da nur jedes mal den Kopf schütteln. Wie viel Blut wurde vergossen, damit wir hier unsere freie Meinung sagen dürfen? Und jetzt schneiden wir uns ins eigene Fleisch, weil manche mit freier Meinung meinen, dass nur solche Meinungen zugelassen sind, die der eigenen Meinung entsprechen.

    Was da alles behauptet wird: Der Staat wird mit dieser oder jener Meinung unterwandert. Diese Denke sei gefährlich, usw. usf.
    Gefährlich ist nur eines: Nicht sagen zu dürfen, was man denkt. Strafe fürchten zu müssen, weil man seine eigene Meinung kund tut.

    Als ob man uns vor anderen Meinungen schützen muss. Wie armselig ist das denn bitte schön? Sollten wir nicht intelligent genug sein, um mit jeder Meinung fertig zu werden? Wir können selbst Meinungen beurteilen und einschätzen. Da braucht es keinen oben drüber, der aufpasst, dass jemand das falsche sagt oder denkt.

    Maximale Meinungsfreiheit schließt auch Fanatiker mit ein. Fanatiker gibt es in allen Lebenslagen und in allen Bereichen. Und wir bilden uns ein, erst mal filtern zu müssen, welche Fanatiker wir erlauben wollen oder nicht.

    Solange miteinander geredet wird, ist alles gut. Da braucht man nichts zu bekämpfen. Schlimm wird es erst dann, wenn man für andere Leute Redeverbote fordert. Sie in ihren Meinungen einschränken will.
    Ich kann dir selten Zustimmen. Aber hier sind wir einer Meinung

    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Nein, das möchte ich so in der Art von mir weisen. Ich habe eine Schmerzgrenze, bis wohin ich mitgehe, dass man die Meinung stehen lassen sollte. Die ist für mich zB dann überschritten, wenn jemand den Holocaust rechtfertigt bzw Propaganda terroristischer Vereinigungen verbreitet. Verwarnen und ggf sperren/bannen sollte man die, die gegen die Netiquette verstoßen und strafrechtlich relevante Inhalte verbreiten. zB auch bei ulix Post hätte ich eine Verwarnung oder Ermahnung für absolut gerechtfertigt gehalten. So Zeug von lucigoth, Simon92 usw muss man nicht entfernen, da es vergleichsweise harmlos ist, ermahnens/verwarnenswert mit Hinblick auf die Netiquette wäre es durchaus, aber den harten Tobak sollte man keinesfalls dulden.
    Welche Rolle spielt deine Schmerzgrenze in deiner Meinungsbildung? Also, wie wichtig ist sie für das Ergebnis, die Meinung. Du sagst "Ich habe eine Schmerzgrenze" - und ich kann nicht ganz verstehen, welche Gewichtung/welchen Sinn du diesem Satz zuschreibst.

    Wenn jemand jetzt etwas sagt, das deine Schmerzgrenze überschreitet, auf welche Art stört dich das genau? Und warum ist dein "Gestört-Sein" dann in diesem spezifischen Fall wichtig genug, um einem Menschen eine Möglichkeit zu nehmen, seine Meinung auszudrücken, in einem Kontext, in dem andere das selbe Recht jedoch behalten. Also eine Ungleichheit der Berechtigung besteht. Wenn du sagst, du magst Wurst und jemanden stört das, dann fänden wir es lächerlich - also wo genau ist die Grenze - welches gestört sein, welche Schmerzgrenze verdient die Beachtung, welche ziehen wir jetzt heran um über alles zu Urteilen - offenbar deine - warum?
    void ist offline

  19. #79 Zitieren
    Halbgott Avatar von Orkjäger XD
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    Zitat Zitat von Voro Beitrag anzeigen
    Wenn jemand jetzt etwas sagt, das deine Schmerzgrenze überschreitet, auf welche Art stört dich das genau? Und warum ist dein "Gestört-Sein" dann in diesem spezifischen Fall wichtig genug, um einem Menschen eine Möglichkeit zu nehmen, seine Meinung auszudrücken, in einem Kontext, in dem andere das selbe Recht jedoch behalten. Also eine Ungleichheit der Berechtigung besteht. Wenn du sagst, du magst Wurst und jemanden stört das, dann fänden wir es lächerlich - also wo genau ist die Grenze - welches gestört sein, welche Schmerzgrenze verdient die Beachtung, welche ziehen wir jetzt heran um über alles zu Urteilen - offenbar deine - warum?
    Das ist halt genau die Frage. Letztlich ist meine Schmerzgrenze die Grenze, bis zu der ich Dinge, die ich verachte noch tolerieren kann. Das ist subjektiv und ein anderer kann und wird seine Grenze woanders haben. In einem antifaschistischen Forum wird diese Grenze woanders liegen als in einem rechten Forum. Und warum die eine besser sein soll als die andere? Naja das muss jeder für sich selber entscheiden.
    Es ist schön, dass ich euch kenne
    Es macht Spaß, mit euch zu plauschen
    Ihr habt Nachmittags oft Zeit
    Ihr habt immer was zu rauchen
    Aber wenn bei mir ein Rohr platzt, seid ihr wirklich zu nichts nütze
    Ihr seid zwar alles Lappen, aber trotzdem gibt's 'ne Pfütze

    Das Lumpenpack - Pädagogen
    Orkjäger XD ist offline

  20. #80 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von Orkjäger XD Beitrag anzeigen
    Das ist halt genau die Frage. Letztlich ist meine Schmerzgrenze die Grenze, bis zu der ich Dinge, die ich verachte noch tolerieren kann. Das ist subjektiv und ein anderer kann und wird seine Grenze woanders haben. In einem antifaschistischen Forum wird diese Grenze woanders liegen als in einem rechten Forum. Und warum die eine besser sein soll als die andere? Naja das muss jeder für sich selber entscheiden.
    Das ist für mich das Problem an dieser Einstellung: Sie kann die eigentliche Frage nicht beantworten.

    Du sagst jeder muss das für sich selber entscheiden, aber das funktioniert doch überhaupt nicht.

    Und wenn ich dir irgendwas vorschlage, kannst du mir berechtigterweise einen Zirkelschluss vorwerfen - da ich dann derjenige bin, der anderen irgendetwas aufzwingen will - nämlich in meinem konkreten Fall, die freie Entscheidung, über alles mit anderen zu kommunizieren, oder auch nicht. Weil ich der Meinung bin, dass die bewusste Entscheidung besser ist als der Zwang von oben - und so jeden Menschen "überfahre", der lieber einen Zwang von oben hätte, worüber geredet werden darf. Und mich dann ( für mich selbst entscheidend, oh yeah ) so rechtfertige, dass ich sie eben weniger überfahre als du, da ich ja immerhin mit ihnen reden kann, du möglicherweise nicht, wenn damit nämlich die Schmerzgrenze eines Menschen verletzt wurde, der gerade die Entscheidungsmacht besitzt. Das hängt natürlich damit zusammen, dass ich es als etwas positives sehe, wenn Menschen kommunizieren können. Und diese Ansicht wurde hier auch schon zur Genüge begründet.
    void ist offline

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