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Schulz als Kanzlerkandidat der SPD

  1. #41 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Herr Meier
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    Ich habe nie behauptet,dass Frau Merkel eine Heilige ist.Ich sehe sie sehr kritisch,nicht nur wegen ihrer Flüchtlingspolitik.Ich glaube,ich habe das schon mal irgendwo hier geschrieben,dass sich SPD und CDU nicht mehr wirklich unterscheiden.Dies liegt meiner Meinung nach dadran,dass sich beide Parteien mehr zur "Mitte hin orientieren",und dadurch ihre Stammwähler,oder besser gesagt konservative und sozialdemokratische Positionen, im Stich lassen.
    Kohl war 16 Jahre lang Bundeskanzler,und ich bin der Meinung,dass es uns damals wesentlich besser ging als heute.Dann kam Schröder an die Macht.Und dieser Mensch fing auf einmal an eine Politik zu machen,welche allein der Industrie nutzte,Stichwort Agenda 2010.Anstelle einer vernünftigen Wirtschaftspolitik hat er Firmen gerettet,Stichwort Holtzmann.
    Aber hier schweifen wir vom Thema ab,also back to topic.
    Mich nervt nur die Doppelzüngigkeit von Herrn Schulz.Ich halte es für wahrscheinlich,dass er nach Europa weggelobt würde.Das hing mit diesem Spassbad in Würselen zusammen,für dessen Bau er sich starkgemacht hatte.Obwohl es Stimmen gab,die das alte Hallenbad sanieren wollten.Kurz darauf ging der Investor pleite,und die Kosten blieben bis heute an der Stadt hängen.Dies ist zumindest mein Kenntnisstand in dieser Sache.
    Im Europaparlament ist er auch nur durch Vetternwirtschaft und unberechtigtes Einstreichen von Geldern aufgefallen.Ok,das ist jetzt sehr polemisch ausgedrückt,aber ich denke,ihr wisst was ich meine.
    Und dieser Mensch wird jetzt von unseren Medien als Heilsbringer und Lichtgestalt beschrieben ?Mich erinnert dies an Herrn Schröder.Der hatte auch nur rumkrakeelt,dass er alles besser könne und machen werde.Im Umgang mit den Medien war er ein absoluter Profi,dass muss man neidlos anerkennen.Und als er dann an der Macht war,wurde die ganze Situation immer schlimmer.
    Schulz ist ein glänzender Redner.Aber ich nehme jemandem,der sich seine Taschen vollstopft,wo er nur kann und dann seinen Wahlkampf auf sozialer Gerechtigkeit aufbauen will,nicht ernst.Ganz im Gegenteil,ich glaube,dass alles was er sagt nur leere Worthülsen sind.Und sollte er tatsächlich Kanzler werden,steht uns allen ein bitteres Erwachen bevor.
    Ich vermisse bei ihm auch handfeste Konzepte.Er sagt nur,dass alles ungerecht ist,und dass man etwas ändern muss.Aber nicht wie er mehr Gerechtigkeit herstellen will.
    Ausserdem ist er ein Befürworter des ganzen Europawahnsinns,z.B. Eurobonds und Griechenlandrettung.Ich befürchte dass er Deutschland zugunsten Europas vernachlässigen wird.Auf gut Deutsch er wird noch mehr Gelder,die wir hier dringend benötigen nach Europa schicken.

    Edit:Hier noch ein etwas ausführlicherer Bericht aus der FAZ:

    http://www.faz.net/aktuell/politik/i...-14882598.html
    Nur weil ich paranoid bin , bedeutet das nicht , dass SIE nicht hinter mir her sind
    Herr Meier ist offline Geändert von Herr Meier (17.02.2017 um 16:02 Uhr)

  2. #42 Zitieren
    Provinzheld
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    Hallo Herr Meier,

    nach meinen Informationen ist Deutschland zunächst mal aus über 300 klein\kleinsten regionalen Machtinteressen geformt worden. Das ging nicht ohne Tote und auch die beiden Weltkriege haben doch die eine oder andere Witwe und Waisenkinder hervorgebracht.
    Nicht aus diesen Ereignissen zu lernen, wäre für mich wirklich Wahnsinn, nicht aber der Versuch mit friedlichen Mitteln ein Europa zu formen, welches alleine über seinen Binnenmarkt sämtliche Bedürfnisse seiner Bürger abdecken kann und als politisches Gebilde keinen Vergleich mit den derzeit "amtierenden" Großmächten scheuen müßte.
    Wenn du dich ein wenig mit Asien\Afrika beschäftigst wirst du feststellen, das es dort ganz ähnliche Bestrebungen gibt.
    Nicht darauf zu reagieren wäre, aus meiner Sicht, sogar ziemlich verantwortungslos.
    Bei aller politischer Gegnerschaft bin ich - neben Martin Schulz - allen Politikern, welche diese außerordentlich schwierige Aufgabe angehen wollen, sehr dankbar.

    MfG
    Musketeer
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    Musketeer ist offline

  3. #43 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Herr Meier
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    Ich bin bei dem Thema deutscher Zollverein nicht so auf dem laufenden,aber ich weiss nicht ob man dieses Thema 1:1 mit der Europaeinführung gleichsetzen kann.
    Ich sage ja nicht,dass Europa eine schlechte Sache sein muss,ich sage nur dass es eine schlechte Sache ist,so wie es durchgeführt wird und wurde.Und darauf bezog ich mich bei dem Ausdruck Europawahnsinn.
    Nur weil ich paranoid bin , bedeutet das nicht , dass SIE nicht hinter mir her sind
    Herr Meier ist offline Geändert von Herr Meier (18.02.2017 um 12:00 Uhr)

  4. #44 Zitieren
    Provinzheld
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    Zitat Zitat von Herr Meier Beitrag anzeigen
    Ich bin bei dem Thema deutscher Zollverein nicht so auf dem laufenden,aber ich weiss nicht ob man dieses Thema 1:1 mit der Europaeinführung gleichsetzen kann.
    Ich sage ja nicht,dass Europa eine schlechte Sache sein muss,ich sage nur dass es eine schlechte Sache ist,so wie es durchgeführt wird und wurde.Und darauf bezog ich mich bei dem Ausdruck Europawahnsinn.
    Hallo,

    vielleicht habe ich dich da ein wenig falsch verstanden. Entschuldige bitte. Klar, Europa braucht sicher auch eine Menge an Kritik um das werden zu können, was die große Mehrheit sich erwünscht.

    MfG
    Musketeer
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  5. #45 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Tacheles: http://www.youtube.com/watch?v=1nagNrWE14Q&t=1m6s (nur mal den Part über Phönix aus der Asche SPD/Schulz). Hat er z.T. recht damit?
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (26.02.2017 um 16:54 Uhr)

  6. #46 Zitieren
    Halbgott Avatar von Orkjäger XD
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Tacheles: http://www.youtube.com/watch?v=1nagNrWE14Q&t=1m6s (nur mal den Part über Phönix aus der Asche SPD/Schulz). Hat er z.T. recht damit?
    Also ich hab dann abgeschaltet, als er sagte er könne +10% in den Umfragen damit erklären, dass die Sozialdemokraten froh sind, dass Gabriel weg ist, ihn dann verputzt, das zu einem Rundumschlag nutzt und letztlich von "Die Genossen" zu "den Leuten" allgemein übergeht. Warum Schulz nichts gutes gemacht hat und alles schlechte der EU verkörpert begründet er auch mit keiner Silbe. Gut für die Rhetorik aber sonst nichts.
    Es ist schön, dass ich euch kenne
    Es macht Spaß, mit euch zu plauschen
    Ihr habt Nachmittags oft Zeit
    Ihr habt immer was zu rauchen
    Aber wenn bei mir ein Rohr platzt, seid ihr wirklich zu nichts nütze
    Ihr seid zwar alles Lappen, aber trotzdem gibt's 'ne Pfütze

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    Orkjäger XD ist offline Geändert von Orkjäger XD (26.02.2017 um 22:45 Uhr) Grund: Silbe statt Seele, sry ^^

  7. #47 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Mal abgesehen davon, dass sich die AfD gerade selbst zerlegt, sieht sie wahrscheinlich auch ihre Felle in Richtung SPD wegtreiben; Verzweiflungsrhetorik, vielleicht bereut er sogar insgeheim seinen Parteienwechsel.

    Aber was ist damit: Der momentane Zuwachs an Mitgliedern, der Schulz-Effekt wäre eigentlich eine Merkel-weg-Strategie, also die "langersehnte Chance" (?) die in den letzten Jahren nicht zu sehen war, woaufhin sich jetzt die Enttäuschten alle auf die SPD-Parteibücher stürzen würden... und damit plötzlich den vermeintlichen Rettern der Nation (AfD, die ja die Ideen von Schulz zuerst gehabt zu haben geglaubt hatte), den Rücken zukehren.

    Man, ... ist das alles verlogen.

    EDIT: ... Politiker haben eine Menge Vertrauen verspielt. Wer glaubt da noch was, gerade in der Wahlkampfphase.
    Warum Schulz nichts gutes gemacht hat und alles schlechte der EU verkörpert begründet er auch mit keiner Silbe.
    Dazu muss seine Zielgruppe (AfDler) berücksichtigt werden: Da gibt es keinen (unerwünschten) Erklärungsbedarf zu Schlagworten wie "Brüssel, schwatter Sumpf/Moloch etc.".
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    DWS ist offline Geändert von DWS (27.02.2017 um 08:17 Uhr)

  8. #48 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von The Soulcollector
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Aber was ist damit: Der momentane Zuwachs an Mitgliedern, der Schulz-Effekt wäre eigentlich eine Merkel-weg-Strategie, also die "langersehnte Chance" (?) die in den letzten Jahren nicht zu sehen war, woaufhin sich jetzt die Enttäuschten alle auf die SPD-Parteibücher stürzen würden... und damit plötzlich den vermeintlichen Rettern der Nation (AfD, die ja die Ideen von Schulz zuerst gehabt zu haben geglaubt hatte), den Rücken zukehren.

    Man, ... ist das alles verlogen.

    Der Zuwachs in den Umfragen lässt sich sicherlich zu einem großen Teil damit erklären, dass man nun Frau Merkel loswerden möchte. Aber deswegen tritt wohl keiner in die Partei ein. Das sind dann wohl doch eher die, die vor ein paar Jahren ausgetreten sind (u.a. wegen Agenda 2010) und nun wieder zurückkommen weil sie woanders keine politische Heimat gefunden haben.(Grün zu konservativ, bei der Linkspartei zu viele persönliche Abneigungen und Schwarz/Gelb ist eh keine Option gewesen).
    Außerdem glaube ich kaum, dass nun tausende Wähler von AfD zur SPD umschwenken. Gerade beim Thema Flüchtlinge liegen die Positionen da zu weit auseinander. Wer aus diesem Grund die AfD gewählt hat, wird es auch weiterhin tun.
    Und wer die AfD gewählt hat, weil man meint die tun was für die "Kleinen Leute" dem ist eh nicht mehr zu helfen.

    Wenn man Herrn Schulz glauben darf, dann deutet es ja auf ein Rot/Rotes(+Grün?) Bündnis hin (vorrausgesetzt die Prozente reichen). Allerdings frage ich mich da, ob es nicht noch zu viele Altkader auf beiden Seiten gibt die sich nicht riechen können. Auch wenn Steinmeier, Gabriel und Lafontaine ja nun nicht mehr im Rampenlicht stehen.
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  9. #49 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    BTW, kann mir jemand sagen, wo meine 30 Jahre ALO-Versicherungs-(ja, die heisst tatsächlich noch immer so)-Beiträge abfließen, wo die Agenda 2010 u.a. das ALG I bei 12 Monaten gekappt hat, müssten da ja womöglich Milliarden auflaufen (nicht nachgerechnet). Wird damit wenigstens Hartz4, Weiterbildung etc. querfinanziert oder kommt das irgendwelchen Kassen zugute, die diese zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit* nochmals verschlimmern dürften?

    *Nach 30 oder 40 Jahren arbeitslos werden und 1 Jahr später auf dem gleichen Niveau zu landen, wo sich ein von Anfang an nicht arbeitender, durchgeschleppter Mitbürger (unverschuldet sei hier nicht gemeint) befindet.

    EDIT: 11 Mrd. Überschuss hat die Arge im Topf und weiß nicht wohin damit. Ich eskaliere gleich, wenn ich noch einmal Rauten-Merkel die Agenda verteidigen sehe. *Kotz*
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    DWS ist offline Geändert von DWS (01.03.2017 um 20:41 Uhr)

  10. #50 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    11 Mrd. Überschuss hat die Arge im Topf und weiß nicht wohin damit.
    Vorschlag (welche Partei auch immer den aufgreift, hätte meine Stimme fast sicher) :

    Martin Schulz macht im Moment Symbolpolitik, ok, von einer Verlängerung des ALG1 würden nur sehr wenige profitieren. Es gibt aber ein Instrument, von dem nur wenige wissen, weil es erst mühsam beantragt werden muss, nennt sich "Eingliederungszuschuss". Seltsamerweise (aus meinem Nähkästchen geplaudert) wissen davon die Aasgeier von Personaldienstleistern ganz genau, die griffen immer sofort gierig danach.

    Mein Vorschlag für eine sinnvolle Anlage der 11 Mrd. Überschuss besteht in einer Ausweitung dieses Eingliederungszuschusses wie folgt:

    - Eingliederungszuschuss ohne Antrag automatisch gewähren !

    - Personaldienstleister, Zeitarbeits- und Werksverträge und ähnliche Sklavereiverträge (unmittelbare Folgen der Scheiß-Agenda) davon ausschließen!

    - Neue Festanstellungen massiv subventionieren, und zwar ein Jahr lang 50% des Gehaltes sponsorn, danach ein Jahr lang 25%, oder ähnlich ausschleichend, auf jeden Fall massiv länger als die Probezeit; das müsste ein Wirtschaftsprofi genauer berechnen, nicht dass dieser momentane Überschuss irgendwann ins Minus geriete

    - Damit es die Unternehmen nicht wieder zum Geschäftsmodell machen, also alle 1-2 Jahre die neuen Positionen wieder austauschen, müssten diese Zuschüsse in diesen eindeutig missbräuchlichen Fällen wieder zurückgezahlt werden, ohne wenn und aber

    Davon hätten wir alle was, nicht nur wenige. Und es wäre Signalpolitik, nicht Symbolpolitik.

    15,7% der Deutschen droht die Armut, Definition: 60% des durchschnittlichen Einkommens, damit kann man am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilhaben, man wird ausgegrenzt. Ist das den 84,3% anderen eigentlich scheißegal? Das könnte noch zu einem politischen Flächenbrand werden.


    Ich lass mich nicht verarschen von euch verlog'nem Pack
    ihr seht das Ende kommen mit jedem neuen Tag
    bekämpft oder erduldet das allgemeine Leid
    doch wagt ihr nicht zu sehen, daß ihr es selber seid

    Ihr glaubt an schöne Worte, ihr glaubt an einen Gott
    und huldigt ihm zum Feste mit Ente und Kompott
    das ganze Jahr ein Arschloch und dann für einen Tag
    beginnt ihr euch zu lieben, dass ich es nicht ertrag'

    Ihr glaubt euch zu besinnen, wenn euer Lichtlein brennt
    doch wer denkt schon an jene, die er nicht selber kennt
    und wenn ich's doch versuche, verspür ich Neid und Hohn
    werf ich doch meinen Nächsten von seinem eig'nen Thron

    Ihr glaubt man muß nur lieben und schon ist alles gut
    doch wer zeigt euch die Grenze zu Eifersucht und Wut
    ihr wollt doch nur besitzen. und auch das größte Schwein
    sehnt sich nach einem liebsten. und ist nicht gern allein

    Ihr schimpft auf all die Kinder, die nie zufrieden sind
    ihr flucht auf all den Reichtum, den man durch euch verdient
    Ihr sagt ihr wäret glücklich mit einem leeren Sack
    ich lass mich nicht verarschen von euch verlog'nem Pack

    https://www.youtube.com/watch?v=7_9KwCm0aps
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (02.03.2017 um 12:48 Uhr)

  11. #51 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Hätten alle auf einmal 10.000 Euro mehr zur Verfügung, würde die relative Armut bei ca. 6000 Euro liegen. Zu recht wird der Begriff relative Armut, um die Armut festzustellen, kritisiert. Man kann damit vielleicht Ungleichheit bei den Löhnen kritisieren, aber sicherlich ist es der falsche Begriff, um tatsächlich Armut festzustellen.

    Damit dürfte es dann auch den restlichen 84,3% zu recht herzlich egal sein, ob jemand im Vergleich zu jemand anderen relativ arm ist.

  12. #52 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Tut mir leid, dass du für dieses Kontra kurz die Hummerzange aus der Hand legen musstest. Was sagst du denn zu dem ALG1-Überschussverwendungsvorschlag?

    Zu den 15,7% sei noch zu ergänzen, dass dabei nur die Haushalte ausgewertet wurden, daneben gibt es noch eine Dunkelziffer an extremer Armut, z.B. Obdachlose, Behinderte, die keinen eigenen Haushalt führen können etc.
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    DWS ist offline Geändert von DWS (02.03.2017 um 18:57 Uhr)

  13. #53 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Wir haben etwa 3.6 Mio Arbeitslose. 11 Mrd durch 3.6 Mio = 3056 Euro. Das hält nicht mal zwei Monate, so ein Programm, dann ist die Kohle wech.

    Es ist also schon von vorneherein klar, dass nur ein minimaler Teil der Arbeitslosen so gefördert werden könnte. Das ist nichts anderes, als es jetzt auch schon gibt.
    Im großen Stil jedenfalls kann man das nicht durchführen oder aber man bräuchte sehr viel mehr Geld. Aber trotz des Überschüsses sollten wir nicht vergessen, dass das jetzt schon der mit Abstand größte Posten im Haushalt ist.

  14. #54 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Die 50% Zuschuss waren ja auch übertrieben und alle 3,6 Mio. bekommt man damit auch nicht unter. Es geht mir um die Signalwirkung (durch Ausweitung und gleichzeitige Beschränkung des bereits bestehenden Eingliederungsprogramms) kontra prekärer Beschäftigung, die eines der Übel der letzten 15 Jahre Agendapolitik darstellt.

    Allerdings wäre das wegen seiner indirekten Auswirkungen für die gesamte Gesellschaft auch wieder nicht populistisch genug für einen Wahlkampf. Da hört man natürlich lieber sowas wie Verlängerung des ALG1, Gerechtigkeit und so fort, auch wenn damit viel weniger Betroffenen und nur für ein paar Monate verlängerter Galgenfrist vor Hartz4 geholfen würde; ein echtes Sicherheitsgefühl wird damit nicht vermittelt.
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    DWS ist offline Geändert von DWS (02.03.2017 um 20:43 Uhr)

  15. #55 Zitieren
    Ritter Avatar von Holgar
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    Mal wieder, ohne den vollständigen Text gelesen zu haben:

    Hannah Arendt hat schon in den Fünzigern die Frage aufgeworfen, was passiert, wenn einer Gesellschaft, deren Individuen ihren sozialen Status praktisch vollständig von der Teilhabe an der Lohnarbeit abhängig machen, die Arbeit ausgeht.

    Phantasien von Vollbeschäftigung sind komplett gestern. Und die Roboter stehen schon vor der Tür.

    An dieser Stelle brauchen wir endlich ein grundsätzliches Umdenken. Auch so ne Diskussion, die seit 30 Jahren nicht von der Stelle kommt.

    In Star Trek NG klappte das: dann waren alle nur noch auf die Verwirklichung des eigenen Lebens gebucht. Setzt aber voraus, daß die Ergebnisse der Ökonomie allen zu Gute kommen. das wäre dann schon so eine Art roboter-erwirtschafteter Sozialismus.

    Schräg?
    "Es gibt Zeiten, da ist fast alles besser als die Wahrheit"

    Holgar ist offline

  16. #56 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Nein, als (u.v.a.) Automatisierungstechniker sehe ich diese Entwicklung seit den 90er Jahren. Es werden bald sogar Juristen und Richter durch Roboter (mit dem kompletten Repertoire an bis dahin aufgelaufenen Fallwissen) ersetzt; Industrie 4.0, Logistikbranche sowieso, Operationen, Pflege, autonomes Fahren, da bleibt nicht mehr viel nach. Dann spätestens brauchen wir ein Umdenken weg von der kapitalgetriebenen Gesellschaft, bei der sich der größte Teil des Lebens um den Beruf dreht. Leider machen sich dazu noch zu wenige Wissenschaftler einen Kopf um die dann geforderten Lösungen (es gibt aber doch einige wenige darunter), obwohl das schon direkt vor der Tür steht, nicht erst in der übernächsten Generation.

    In diesem Sinne habe ich in den vergangenen 30 Jahren ja auch schon einiges mitmachen müssen: Nachrichtengerätemechaniker, Informationselektroniker, Medizintechniker, Ausbilder, Automatisierungstechniker und neuerdings Technischer Redakteur. Was soll das alles noch? Lebenslanges (Um-)lernen schön und gut, aber irgendwo sind Grenzen.

    Auch der Kapitalismus wird im Übrigen an seine Grenzen stoßen, denn sobald es keinen Wachstum (als entscheidender Faktor) mehr geben wird, fällt alles in sich zusammen. Wachstum ist nicht unendlich (solange wir an diesen ausgebeuteten Planeten gebunden sind, that is).
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    DWS ist offline Geändert von DWS (03.03.2017 um 09:16 Uhr)

  17. #57 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    - Neue Festanstellungen massiv subventionieren, und zwar ein Jahr lang 50% des Gehaltes sponsorn, danach ein Jahr lang 25%, oder ähnlich ausschleichend, auf jeden Fall massiv länger als die Probezeit; das müsste ein Wirtschaftsprofi genauer berechnen, nicht dass dieser momentane Überschuss irgendwann ins Minus geriete

    - Damit es die Unternehmen nicht wieder zum Geschäftsmodell machen, also alle 1-2 Jahre die neuen Positionen wieder austauschen, müssten diese Zuschüsse in diesen eindeutig missbräuchlichen Fällen wieder zurückgezahlt werden, ohne wenn und aber
    Die Subventionierung gibt es schon seit Jahrzehnten, sie läuft über 3 Jahre soweit ich weiß und die Zuschüsse liegen sogar höher. Was ist, wenn sich in der Probezeit herausstellt, dass der geförderte Arbeitnehmer nicht fähig für den Job ist. Soll dann der Arbeitgeber auch für das halbe Jahr Zuschüsse zurückzahlen? Das hätte dann einen negativen Einfluss auf das Einstellungsverhalten.

    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    15,7% der Deutschen droht die Armut, Definition: 60% des durchschnittlichen Einkommens, damit kann man am gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilhaben, man wird ausgegrenzt. Ist das den 84,3% anderen eigentlich scheißegal? Das könnte noch zu einem politischen Flächenbrand werden.
    Schüler, Studenten und Auszubildende liegen mit ihrem Einkommen auch unter der Armutsgrenze. Herausgerechnet wurden sie aber nicht. Ebensowenig Familien mit einem Einkommen von vielleicht 2.000 Euro im Monat, aber mit einem bezahlten Eigenheim/ET-Wohnungen, die teilweise vermietet sind. Bei der Studie wurden nur die reinen Löhne, bzw. Bafög etc. berücksichtigt, das ist auch der Kritikpunkt.
    Pursuivant ist offline Geändert von Pursuivant (03.03.2017 um 14:04 Uhr)

  18. #58 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von The Soulcollector
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen

    Schüler, Studenten und Auszubildende liegen mit ihrem Einkommen auch unter der Armutsgrenze. Herausgerechnet wurden sie aber nicht. Ebensowenig Familien mit einem Einkommen von vielleicht 2.000 Euro im Monat, aber mit einem bezahlten Eigenheim/ET-Wohnungen, die teilweise vermietet sind. Bei der Studie wurden nur die reinen Löhne, bzw. Bafög etc. berücksichtigt, das ist auch der Kritikpunkt.

    Das ist ja schon seit Jahren der große Kritikpunkt an diesen Zahlen. Kann man das nicht mal entsprechend aufarbeiten? Zum Beispiel mit Zukunftsperspektiven (da wären dann Azubis und Studenten schon mal raus).
    Oder das Einkommen von Haushalten komplett einrechnen (Mieten, Pacht etc.).
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  19. #59 Zitieren
    Deus Avatar von Pursuivant
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    Man zimmert sich Statistiken je nach politischer Couleur. Möglichst sollten sie nicht vergleichbar oder nachvollziehbar sein. Im Hochpreisstaat UK liegt das durchschnittliche Einkommen 10.000 KKP $ unter deutschem Niveau. Sitzen deshalb alle Engländer mit einem Hut zwischen den Knien in der Mall herum? Nö, weil eigentlich nur die Kaufkraft und nicht das tatsächliche Einkommen angegeben ist.
    Selbst in Deutschland lässt sich das kaum vergleichen. Hier im Ruhrgebiet zahlt man z.B. in Herne oft 30 bis 50 Prozent niedrigere Mieten (für vergleichbare Wohnungen), als in den Städten Dortmund, Bochum oder Essen und selbst dort sind die Mieten relativ günstig - verglichen mit Düsseldorf oder Köln. Auch die Preise für Lebensmittel und andere Erzeugnisse sind innerhalb der selben Stadt oft sehr unterschiedlich.
    International gesehen kommt es darauf an, wie der Warenkorb gewichtet, bzw. zusammengestellt wird. Da kommt das UK eben schlechter weg, als z.B. Deutschland.
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  20. #60 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von Pursuivant Beitrag anzeigen
    Die Subventionierung gibt es schon seit Jahrzehnten, sie läuft über 3 Jahre soweit ich weiß und die Zuschüsse liegen sogar höher. Was ist, wenn sich in der Probezeit herausstellt, dass der geförderte Arbeitnehmer nicht fähig für den Job ist. Soll dann der Arbeitgeber auch für das halbe Jahr Zuschüsse zurückzahlen? Das hätte dann einen negativen Einfluss auf das Einstellungsverhalten.
    Läuft über max. 12 Monate (ich meine zu erinnern, bei mir waren es mal 3 Monate und 25% oder so für meinen Sklavenhalter, kommt auf die Umstände an), und ist an Bedingungen geknüpft : https://www3.arbeitsagentur.de/web/c...22DSTBAI495135

    Dabei sollten m.E. aber gerade die Personaldienst-Freibeutervereine davon nicht mehr profitieren; denn die investieren Nullkommanix in die Einarbeitung ihrer Sklaven und lügen beim Antrag, das sich die Balken biegen. Normale Unternehmen wissen davon meistens gar nichts und haben dementsprechend in den letzten Jahrzehnten sogar wohl Wettbewerbsnachteile dadurch erlitten.

    Und ja, leider wird so gut wie jede Subvention, jede Gesetzeslücke, jede Grauzone, jede neue Andrea-Nahles-Antileihzeitkrücke auch von den Falschen immer wieder ausgebeutet. Wir haben die Pest an Bord und können eigentlich nur noch ins offene Meer springen. Bekämpfen ist sinnlos.

    Schüler, Studenten und Auszubildende liegen mit ihrem Einkommen auch unter der Armutsgrenze. Herausgerechnet wurden sie aber nicht. Ebensowenig Familien mit einem Einkommen von vielleicht 2.000 Euro im Monat, aber mit einem bezahlten Eigenheim/ET-Wohnungen, die teilweise vermietet sind. Bei der Studie wurden nur die reinen Löhne, bzw. Bafög etc. berücksichtigt, das ist auch der Kritikpunkt.
    Andererseits werden damit wie schon erwähnt wiederum bestimmte Gruppen, und dabei gerade die besonders Armen nicht erfasst, z.B. Obdachlose. Und nach Auskunft der Bundesregierung ist die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland auf rund 335.000 gestiegen - ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010. (Stand: 05.12.2016)
    https://www.hna.de/politik/kommentar...h-7449705.html

    In diesem Fall glaube ich aber nicht an ein politisches Einfärben von Statistiken, eher an die Faulheit, die davor bewahrt so etwas (Wichtiges) mal korrekt und aufwendig(er) zu erheben.
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    DWS ist offline Geändert von DWS (03.03.2017 um 18:49 Uhr)

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