Und natürlich kümmern sich die Gewerkschaften in erster Linie um die Mitglieder. Es gibt schon genug Trittbrettfahrer, die auch so von den Gewerkschaften profitieren, sich aber ansonsten von den Gewerkschaften distanzieren. Von denen sagt keiner, ich nehme die Lohnerhöhung, die weniger Stunden, den Extraurlaub, usw. nicht an. Schau dir doch den Organisierungsgrad an. Dort, wo es einen hohen Organisationsgrad gibt, gibt es gute Tariflöhne und auch so sehr gute soziale Bedingungen. Wenn die Leute das nicht begreifen wollen, ist es deren eigene Schuld. Ich jedenfalls will nicht, dass sich meine Gewerkschaft um alles mögliche kümmert. Unsere Gewerkschaft soll sich um uns kümmern.
Ja genau, kümmert euch um eure Pfründe, baut eine Mauer drumherum und den Rest erledigt die Agenda. Prekariat verecke, die können/dürfen sich nämlich nicht organisieren, haben keinen Betriebsrat bei ihren Ausbeutern. Auch wenn sie es wollten, sie bekommen in Deutschland keine Lobby, sind für immer gebrandmarkt als Dreck unter den Schuhen der Verleiher. Aber das werden (dank Agenda 2010) immer mehr, Millionen. Und viele, die meinten sie wären nie betroffen, trifft es dann doch mal und dann hoffentlich hart.
So ist es immer. Bei Erfolg wollen alle möglichen Leute schuld dran sein, warum es so gut läuft. Da wird plötzlich alles mögliche herbeigerufen. 1000 Gründe vorgeschoben.
Läuft es schief, ist dann aber sehr schnell der weisende Zeigefinger draußen.
Ja, und umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Die Behauptung, die Agenda hätte dafür gesorgt, dass Deutschland wieder wettbewerbsfähig wurde, wird durch die Koinzidenz auch nicht bewiesen; es bleibt eine genauso unbewiesene Behauptung, darum gings. Das wirkt nur bei denen, die sich nur noch berieseln lassen und nicht mehr nachdenken.