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Pillars of Eternity II: Deadfire

  1. #181 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Paragon Beitrag anzeigen
    Wie jetzt? Die Fanatsygötter sind wie du selber doch zugegeben hast meistens schlicht ein Aspekt bzw ein Charakteristika. Wir haben die blutrünstig-grimmigen Kriegsgötter, die heiligen Damen der ewigen Güte oder ähnliche Stereotypen, und wenn ich mal wirklich einem in diesen Spielen begegne habe ich selten Muße mich nem Arrogantem Überwesen vor die Füße zu werfen oder mich mit deren Agendas abzumühen.
    Ist auch nicht schlimmer, als wenn du dich im CRPG den arroganten Oberhäuptern/ Anführern diverser sterblichen Fraktionen vor die Füße wirfst oder ihre Agenda vorantreibst.

    Gerade bei PoE2 wird auch klar das die Menschen sich SELBER inspirieren können.
    Wenn das nur so wäre. Warum, glaubst du, haben wir selbst in der Realität noch immer Religionen?

    Der Mensch ist schlicht zu intelligent für sein eigenes Wohl, und, statt wie Tiere das Leben einfach zu akzeptieren wie es ist, beständig auf der Sinnsuche.
    Und deshalb wird der Glaube an einen Gott/ eine höhere Macht stets ein bestehendes Fundament der Menschheit sein.

    Wir übernehmen dieses Fundament sogar in fiktiven Welten, besonders das Fantasy-Genre ist davon geprägt.

    Wo nicht? Zum Glück interagieren die Götter selten in Rollenspielen MITEINANDER und eher Sepparat.
    Wenn die Kommunikation zwischen den Protagonisten und einen Gott die Kriterien einer gut formulierten Argumentation und Gegenargumentation beinhaltet, so dass man nicht umherkommt auch der Gegenseiten mitunter zustimmen zu müssen, finde ich ein solches Zusammentreffen durchaus interessant.

    Bei PoE 1 erfüllen die Gespräche des Wächters mit Hylea und Berath, sowie im DLC White March mit Ondra und den Augenlosen/ Abydon durchaus diese Kriterien. Um so mehr schmerzt es mich, dass sie im Nachfolger ebenfalls zu solchen kindischen Cartoongestalten umgeschrieben wurden, wie es der Rest der Pantheon bereits in PoE 1 war.

    Ebenfalls sehr interessant finde ich die Gespräche im NWN2: Addon Mask of the Betrayer zwischen den Splitterträger und den Gott des Todes Kelemvor, sowie seinen Vorgänger Myrkul.

    Bei allen genannten kam ich nicht ohnehin, trotz ihrer recht einseitiger Sichtweise (entsprechend ihrer Domäne), diesen fiktiven Göttern in ihren Ansichten Recht geben zu müssen.

    Das ist es was für mich einen gut geschriebenen Charakter auszeichnet. Nachvollziehbare Argumente und Sichtweisen. Und insbesondere einen Gott, der ja eigentlich das Gefühl vermitteln soll in seinen Anschauungen über der Menschheit zu stehen. Leider machen es sich viele Autoren leider aber viel zu einfach und inszenieren ihren Gott lediglich wie jemanden, der die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, also in Wahrheit absolut nichts Sinnvolles oder von Bedeutung beizutragen hat, aber nicht in Frage gestellt werden darf, weil es ja laut Handlung ein Gott sein soll.

    (Ja, ich schaue dabei auf dich PoE2: Deadfire. Zudem die Welt nun völlig inkonsequent darin geworden ist, was die Götter tun können und nicht können. Aber genug gemeckert in diese Richtung.)

    Weil aber, wie gesagt, es den wenigstens Autoren gelingt ihren Gott eben jene Präsents der mentalen Überlegenheit gegenüber den Sterblichen zu vermitteln, stimme ich dir zu, dass die meisten Welten besser ohne direkte Interaktion mit den Götter funktionieren.

    Aufgrund deines Avatars gehe ich jetzt einmal davon aus, dass du DA kennst. Dort finde ich das Konzept des Erbauers sehr interessant. Ein Gott, der innerhalb der Welt nicht bewiesen werden kann, trotzdem aber als Grundpfeiler und Hoffnungsträger der Religion dort fungiert, und der als Erklärung vieler Phänomenen innerhalb der Welt dient. Besser kann man ein solches Wesen doch überhaupt nicht umsetzen.

    Sehr gut, von der Umsetzung, gefallen mir auch die Götter der DSA-Franchise. Diese entsprechen zwar auch den üblichen klassischen Charakteristikas, agieren aber derart dezent, dass man sich nie sicher sein kann: 'Hat hier jetzt ein Gott eingegriffen, oder war das alles nur ein Zufall?' Siehe besagte Szene in Drakensang:

    https://youtu.be/m30PVVos-d4
    Ulwine Neisbeck spottet voller Größenwahn, während eines schweren Sturmes, der Götter, prahlt damit, dass sie mit ihren Geld mehr Macht hat, als je ein Gott über diese Welt haben wird, und... wird prompt vom Blitz erschlagen.

    Aber war das wirklich die Bestrafung eines Gottes auf ihr gotteslästerliches Verhalten? Oder nur ein unglückliches Naturphänomen? Nicht einmal die Beteiligten können es mit Sicherheit sagen, geschweige der Spieler selber.

    Dieses bleibt noch immer die beste Art Götter umzusetzen.

    *Schulterzuck* Gibt aber auch nicht viele RPG's die eine gute Hauptstory haben, man denke an jedes(!) Elder Scrolls das damit prahlen kann immer die generischste Haupthandlung aufzufahren, aber auch Dragon Age, Fallout oder Baldurs Gate hatten keine kreativen Hauptgeshcichten.
    Alle Geschichten, wenn man sie auf die Grundstruktur reduziert, sind unspektakulär bis einfallslos. Entscheidend hierbei ist die Art, WIE sie erzählt werden. Wenn der Autor durch seine Erzählweise den Konsumenten emotional packen kann, so dass es ihn kümmert was mit den Charaktere dort geschieht, oder für den Konsumenten interessante Themen aufgreift, wird selbst die plumpe Rettung der Prinzessin zu einen unterhaltsamen Werk.

    Die Titel von Bioware überzeugen z.B. durch ihre emotionale Erzählweise und kinoreife Inszenierung, selbst wenn ihre Geschichten selber vergleichsweise plump sind.

    TES hat im Hintergrund zumindest eine sehr komplexe, und für Freunde bizarrer Szenariums unterhaltsame, Lore, welche Bethesdas ansonsten recht statischen Open World ihr Leben einhaucht und zu einen faszinierenden Szenarium anwachsen lässt.

    Obsidian war seit Kotor 2 2005 hingegen dafür bekannt, dass es Geschichten mit erwachsenen Themen erschuf, sie aber nicht gut umsetzen konnte. Die durchdachte Schreibweise stand einer absolut spröden Inszenierung gegenüber. Womit es hauptsächlich für Konsumenten interessant war, welche Qualität über Inszenierung in der Erzählung setzen.

    Leider erfüllt Obsidian dieses Voraussetzungen nicht mehr, seitdem das Studio, nach den Weggang einer Urgesteine der Branche u.a. von Chris Avellone, neue Autoren verpflichtet hat.

    Der Schreibstil behandelt den Konsumenten nicht mehr wie einen Erwachsenen, sondern pubertären Teenager, schafft bereits im zweiten Teil von PoE die eigene etablierte Lore ab, und versagt zudem darin Emotionen zu wecken, womit ihre aktuellen Titel (Tyranny, PoE2: Deadfire), anders als bei der von mir genannten Konkurrenz, als die plumpen Geschichten enttarnt werden, welche sie sind.

    Siehe jedes Bioware Spiel der letzten 10 Jahre
    Ist sicher Geschmacksache. Graubereiche zu schreiben ist eine Kunst, welche Bioware, zugegeben, nicht beherrscht (obwohl die Grundstruktur der Templer/Magier Problematik in DA recht interessant ist).

    Aber ich habe lieber die Wahl zwischen Gut und Böse, als die Wahl zwischen Böse und Böser.

    Der Charismatischste Charakter war doch Eothas, und ob die Agenda nachvollziehbar war ist eine Frage für sich...
    Ich würde dir zustimmen, wenn der Spieler die Wahl gehabt hätte, ob er Eothas unterstützt oder nicht. So aber zwingt einen die Handlung schlicht ihn zu unterstützen, weswegen man hier weder von Charisma noch einer nachvollziehbaren Agenda sprechen kann.

    Das würde die Entscheidung zu leicht machen, es gibt auch in der Realität keine Gemeinde und organisation mit 100% einwandfreien und zweifelsfrei "guten" Agendas.
    Ich mag mich irren , aber als ich das letzte Mal das Weltgeschehen verfolgt hatte, nannte die eine Hälfte der Weltregierungen ihr oberstes Ziel nicht darin eine faschistische Gewaltherrschaft aufbauen zu wollen, während die andere Hälfte der Weltregierungen offen zugab, dass sie das Volk nur ausbeuten und dann wie Müll wegwerfen wolle.
    Gleiches gilt für jede Form von Unternehmen, wo ich mir auch sicher bin, dass sie ihren Kunden/ Partner nicht bei Vertragsschluss direkt auf die Nase reiben, dass sie sowieso beabsichtigen sie bei erster Gelegenheit zu hintergehen.

    Die Fraktionen in Deadfire sind allesamt derart offensichtlich böse/ verachtenswert, da sie diesen Umstand nicht einmal zu verbergen suchen, das ihre Umsetzung schon belustigend wirken würde, wenn Obsidian es nicht so verdammt ernst mit ihrer Erzählung meinte.

    Wie meinte ein enttäuschter Spieler zu PoE 2 im Internet so schön: 'Wenn man will, dass der Konsument die Geschichte ernst nimmt, sollte auch der Schreibstil entsprechend hochwertig sein, und nicht auf Highschool Niveau.'
    Dem kann ich nur zustimmen...

    Ich habe mich vollkommen auf die Wirtschaft eingelassen und damit nahezu das beste Ende erreicht: Einige gingen leer aus aber wo zum Teufel passiert das nicht immer? Letztendlich bringt Fortschritt Geld, und Geld ist besser als kein Geld, sehr simpel.
    Womit wir bei einen weiteren Problem bin, was die Erzählweise in PoE 2 betrifft:

    Die Erzählung will suggestieren, dass es ENTWEDER Wohlstand und Fortschritt ODER Religion und Glaube geben kann, aber nicht beides. Wobei Wollstand und Fortschritt hier zum positiven Ende führt, und somit idealisiert wird, und Religion und Glaube zum negativen, und somit gerügt.

    Was es nicht nur unmöglich macht einen Pro-Götter Charakter in PoE 2 zu verkörpern, ohne eine absolut negative Spielerfahrung zu haben (Wohingegen dieses in PoE 1 noch möglich war), sondern auch absolut, entschuldige den Ausdruck, Bullshit ist.

    Denn unsere Gesellschaft hat auch ihre Weltreligionen, samt Abspaltungen und Sekten, bewahrt und sitzt trotzdem, dessen bin ich mir 100% sicher , nicht noch immer mit Tierhäuten in Höhlen fest, wie unsere Vorfahren es taten, sondern entwickelt sich beständig weiter. Die Menschheit ist nicht stagniert und zum Elend und Leid verdammt, nur weil sie an eine höhere Macht glauben will.

    Weswegen die Aussage, welche Obsidians neues Autorenteam mit PoE 2 suggestieren will, mehr als nur fragwürdig ist, sondern die Franchise im Nachhinein auch auf das geistlose Niveau eines Gods of War versetzt.
    Wobei letzteres zumindest zugibt, hirnloser Splatter ohne Sinn und Verstand zu sein, während Deadfire in seiner Erzählung absolut ernst genommen werden will, indem es mit blumiger Stammtischphilosophie (vergeblich) zu beindrucken versucht, im Prinzip aber nur den aktuellen Trend der plumpen Religionablehnung nachhechelt.
    (Was kein Angriff gegen überzeugte Antheisten in irgendeiner Form meinerseits sein soll, sondern nur gegen jene Religionsgegner, welche Glauben schlicht ablehnen, weil es derzeit 'in' ist.)

    Von einen Erzählung, welche vorgibt die Gesellschaft kritisch zu hinterfragen, erwarte ich eigentlich mehr als diese einseitige, naive Sichtweise. Nämlich eine faire Betrachtungsweise solcher Themen statt den schwarzen Man zu malen.

    Und, Nein, Fortschritt und Geld alleine ist nicht das einzige was zählt. Es kann sogar zu absolut hohlen Trophäen werden, wenn man keine Sinn im eigenen Dasein sieht.
    Ich würde daher sagen, dass zum Glück des Menschheit Wohlstand und Forschung Hand und Hand mit Glauben und Religion gehen sollte. Das eine ohne das andere ist womöglich nicht erfüllend.

    P.S. um jegliches Missverständnis zum Abschluss vorzubeugen, ich bin KEIN besonders religiöser Mensch. Eine Kirche von innen habe ich seit... sagen wir so, mehreren Jahren ... nicht mehr gesehen. Ich habe aber Sympathie für jede Form von Glauben und Religion, SOLANGE sie nicht als Werkzeug des Hasses eingesetzt wird, weil ich der Meinung bin, dass ein Großteil der Menschheit ohne eine solche nicht existieren kann.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (15.06.2018 um 14:53 Uhr)

  2. #182 Zitieren
    Schwertmeister
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    Da ist man eine Woche auf Urlaub und dann so viel zu beantworten... das wird dauern
    Sumaro ist offline

  3. #183 Zitieren
    Deus
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    Okay, nachdem ich (viel zu) viel Text zuletzt geschrieben habe, warum mich die Haupthandlung von PoE 2 derart enttäuscht, bin ich heute auf einen recht witzigen Beitrag im Obsidian-Forum gestoßen, warum Eothas offenbar der Gott der Dummheit ist:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Eothas will dass die Gestandenen lernen die Technologie der Engwithan zu nutzen, mit welchen dieses Volk einst die Götter erschaffen hat (dafür zerstört er das mechanisch Rad), und die Gestandenen dadurch erkennen, dass sie keine Götter brauchen.

    Soweit die Theorie....

    Nur...

    'Lieber Eothas,

    ausgehend von unserer eigenen Menschheit, WAS glaubst du wird passieren, wenn du den Gestandenen Völker Technologien zugänglich machst, mit welchen sie jederzeit wahrhaftige Götter, nach jeglichen beliebigen Gutdünken, erschaffen können?





    Und deshalb ist die Haupthandlung von PoE 2 einfach nur schlecht...

    selbst wenn man die Unsitten außen vor lässt, dass das Spiel (mal wieder) mit einen Cliffhanger endet, der erst im dritten Teil aufgelöst werden soll.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (17.07.2018 um 09:54 Uhr)

  4. #184 Zitieren
    Schwertmeister
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    Hat schon jemand von euch in die erste Erweiterung reingesehen`?
    Wurde das Level Cap erhöht?
    Gibt es sonst irgend etwas neues?
    Sumaro ist offline

  5. #185 Zitieren
    Ritter Avatar von Tandrael
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Hat schon jemand von euch in die erste Erweiterung reingesehen`?
    Wurde das Level Cap erhöht?
    Gibt es sonst irgend etwas neues?
    Nee, ich mache jetzt erst mal Pause mit cRPGs und stürze mich dann voller Tatendrang auf Pathfinder: Kingmaker im Herbst.
    Tandrael ist offline

  6. #186 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Hat schon jemand von euch in die erste Erweiterung reingesehen`?
    Wurde das Level Cap erhöht?
    Gibt es sonst irgend etwas neues?
    Meiner Info nach soll das DLC mit allen Inhalt in 2-4 Stunden schaffbar sein. Mehr als einen Nachmittag Unterhaltung versprechen selbst die ersten Test nicht.

    Das Level Cap wurde nicht erhöht.
    maekk03 ist offline

  7. #187 Zitieren
    Schwertmeister
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    Meiner Info nach soll das DLC mit allen Inhalt in 2-4 Stunden schaffbar sein. Mehr als einen Nachmittag Unterhaltung versprechen selbst die ersten Test nicht.

    Das Level Cap wurde nicht erhöht.
    Schade denn hat es zuerst nicht geheißen fast so groß wie White March?

    Und keine Level Cap Erhöhung finde ich gelinde gesagt.....******

    Hoffe zumindest in einer der drei DLC wird es eine Erhöhung geben

    Gibt es dazu eigentlich offizielle Meldungen?


    //edit by honx: doppelpost zusammengeführt. für zeitnahe ergänzungen bitte den [Bild: edit_40b.png] button benutzen.
    Sumaro ist offline Geändert von honx (17.11.2018 um 18:14 Uhr)

  8. #188 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    6 Stunden soll man in etwa brauche, wenn man in normalem Tempo spielt und alles erledigt.

    Finde ich bei einem Preis von 10€ durchaus in Ordnung.

    Kommen ja noch zwei weitere DLC's, da darf dann gerne etwas mehr an Content drinnen sein.
    Glaskanone ist offline

  9. #189 Zitieren
    Deus
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    Ich hatte gestern im DA-Forum eine Diskussion darüber, warum die Handlung des Hauptspieles mMn versagt, ich Deadfire daher auch nicht empfehlen kann (und ich mir daher auch keine DLC mehr kaufen werde).

    Falls jemand diese interessiert, stelle ich sie einmal hier rein: (Achtung Spoiler zum Verlauf der Haupthandlung!) - Wenn nicht, ignoriert es einfach.

    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen
    Zitat von Sir Auron
    Das wäre doch sehr lohnenswert . Ich finde Obsidian hat in vielerlei Hinsicht genau das geliefert, was Obsidian liefern soll, nämlich nicht die gewöhnliche standardhandlung, die man schon gefühlt 10000 mal gesehen hat. Also den jungen Waisen, dessen Dorf von Orks zerstört wird und der die Welt retten muss und dabei alle Welt mit seiner weißen Weste erblinden lässt.
    Dann kannst du ja gerne Josh Sawyer zustimmen.

    Laut Interview wollte Josh Sawyer mit den ungewöhnlichen Ende von Deadfire sich gegen die typische 'Trophäenjagd' stellen, welche ansonsten im CRPG-Genre vorherrscht.

    Das Problem bei Deadfire ist nur, dass es auf eine Weise erzählt wird, welche vielen Spielern am Ende das Gefühl vermittelt, absolut nutzlos gewesen zu sein. Es beraubt sie, aufgrund des klassischen Erzählaufbaus zuvor, jeglichen Erfolgserlebnis und somit einen guten Gefühl beim Abspann.

    Bereits der vollmundige Werbeslogan zu Deadfire 'Hunt a god' weckt diesbezüglich falsche Erwartungshaltungen, da eine erfolgreiche Jagd nun einmal auch ein abschließendes Erlegen der Beute voraussetzt. Ansonsten hätte es heißen müssen: 'Observe a god and do nothing else!' (Was wesentlich ehrlicher im Bezug zur Handlung gewesen wäre...) Aber bei einen solchen Slogan hätte das Spiel wahrscheinlich keiner gekauft.

    Der Auftakt der Handlung beginnt dann auch gleich damit, dass Eothas Massenmord an den Einwohner der Lordschaft Caed Nua begeht, und dabei auch gleich unseren Protagonisten um die Ecke bringt, der nur mit Berath Hilfe wieder von den Toten aufersteht. Das weckt bereits im ersten Moment den Eindruck es handel sich um eine typische Geschichte, in welcher der Held Rache nehmen und nebenbei die Welt retten muss.

    Und selbst nachdem im Handlungsverlauf bereits fest steht, dass Eothas aufbricht um das Rad (und somit alles Leben) zu zerstören, bricht der Protagonist seine Jagd nicht ab, sondern verfolgt den amoklaufenden Gott weiter. Was verständlicherweise die Vorstellung bei vielen Spielern weckt, dass es die Aufgabe des Protagonisten ist dieses zu verhindern. Denn warum sollte der Protagonist Eothas ansonsten weiterhin jagen? Sein Motiv muss der Protagonist ja nicht mehr herausfinden.
    Ergo kann es nur um Rache und/ oder die Rettung der Welt gehen...
    Selbst der Protagonist bestätigt in mehreren Dialogen, dass es nun an ihn liegt Eothas aufzuhalten und zur Rechenschaft zu ziehen.

    Deadfire schafft somit vom Aufbau her völlig falsche Voraussetzungen, schürt somit völlig falsche Erwartungshaltungen, und konfrontiert erst im Finale den Spieler damit, dass er in dieser Handlung keine 'Trophäenjagd' erwarten soll. Dass seine Rolle von Beginn an nur die eines untätigen Beobachters war.



    Das ist als würde, vom Erzählstil, DA:O seinen gewohnten Verlauf nehmen. Aber wenn der Moment gekommen ist, wo der Wächter im Finale den Erzdämon auf der Spitze des Turms von Fort Drakon konfrontiert, schreitet die Erzählung plötzlich ein, und meint:

    'Wie, du hast die gesamte Zeit über erwartet, dass es die Aufgabe deines Wächters (oder Alistairs/ Loghains) ist den Erzdämon aufzuhalten und Ferelden zu retten?
    Wie kommst du denn darauf?
    Die Handlung von DA:O ist keine typische Trophäenjagd.
    Die Rolle deines Wächter (samt Alistair/ Loghain) in DA:O war es von Anfang an nur Zeuge des Untergangs von ganz Ferelden zu werden, um Orlai davon zu berichten!'


    Womit eine Filmsequenz gestartet wird, in welcher der Erzdämon von der Turmspitze wieder abhebt, noch bevor es überhaupt zur Konfrontation kommen kann, und anschließend ganz Ferelden zerstört. Und der Epilog versucht anschließend die Nutzlosigkeit des Wächter damit schönzureden, dass er Zeuge der Vernichtung Fereldens war und somit in die Geschichtsbücher eingehen wird, während der Wächter sich nun aufmacht Kaiserin Celine das Offensichtliche mitzuteilen. Spielende.

    Ich denke der Aufschrei der Empörung zahlreicher Spieler wäre bei DA:O bei einen solchen Ende ebenso groß gewesen, wie derzeit beim umstrittenen Ende von Deadfire.



    Und ich finde es ziemlich dreist bzw. ignorant von Josh Sawyer, besagten enttäuschen Spielern nun vorzuwerfen, sie seien schlicht mit der falschen Erwartungshaltung ans Spiel gegangen. Und dass er dabei nicht einmal in Betracht zieht, dass die Erzählart genau diese falsche Erwartungshaltung gefördert hat. Denn warum sollte der Protagonist Eothas jagen, wenn es sowieso nicht seine Aufgabe ist irgendetwas gegen ihn zu unternehmen?

    Hätte die Handlung stattdessen damit begonnen, dass das Rad bereits zerstört wurde, und der Spieler/ Protagonist im Auftrag von Berath jetzt nur noch untersuchen soll, wie es dazu gekommen ist, wäre das Ende auch nicht umstritten gewesen. Denn der Erzählstrang hätte von Anfang an seine Karten auf den Tisch gelegt, und nicht völlig falsche Erwartungshaltungen geweckt.

    Abgesehen davon tut man ja nicht nichts. Man kann zwar Eothas nicht von seinem Vorhaben abhalten, aber man hat dennoch Einfluss auf ihn.
    Nimm es mir nicht übel, aber, ob ich es schaffe Adrian Veidt (Watchmen) den Gefallen abzuringen, nach seiner völligen Auslöschung der Stadt New York und seiner Einwohnern, doch bitte Amerika zumindest einige Werkzeuge zum Wiederaufbau der Stadt bereitzustellen, oder er diesen unvorstellbaren Massenmord einfach so begeht, macht für mich auch keinen Unterschied mehr.

    Ich kann Eothas nicht einmal in einen Dialog
    • vorwerfen, dass er durch die selbst entschiedene Zerstörung des Rads ebenso überheblich und ignorant gegenüber den Gestandenen handelt, wie er es jenen Göttern vorwirft, aus dessen Kontrolle er die Gestandenen befreien will (Ironie pur!).
    • fragen was aus den Millionen Gestandenen werden soll, welche durch ihre Religion einen Sinn im Leben gefunden haben, und diesen Sinn auch weiterhin brauchen.
    • die Anmaßung vorwerfen, dass er Gestandene retten will, die überhaupt nicht gerettet werden wollen. Zudem auf diese brachiale Art und Weise.

    Stattdessen kann mein Protagonist gegenüber Eothas nur erwidern:
    • 'Ja, du hast recht!'
    • 'Ja, ich stimme dir zu!'
    • 'Ja, völlige Zustimmung!'
    • 'Ja, das denke ich auch!'

    ... und lediglich auf Wunsch noch einen minimalistischen Verbesserungsvorschlag machen. Einen völlig unbedeutenden dazu, da sich dadurch nichts daran ändert, dass alle Leben auf Eora, dank Zerstörung des Rades, nun völlig fucked up (Sorry) ist.



    Da hätte Deadfire sich im Finale die eine Dialogoption auch sparen können, und den ganzen Dialog selbstablaufend machen. Es macht keinen Unterschied mehr.

    Du meinst einen Patch, der alle unwichtigen kleinen Plotholes durch größere Plotholes ersetzt?
    Kein Patch der Welt kann die missratene Erzählstruktur von Deadfire noch mehr verschandeln. Es kann also nur noch besser werden.

    Wobei ich Obsidian hier tatsächlich ein völliges Overhaul empfehlen würde, wie es z.B. Larian Studios bei der Enhanced Edition von Divinity: Original Sin 1 getan hat (auch wenn ich weiß, dass Obsidian dieses nicht tun wird).


    maekk03 ist offline

  10. #190 Zitieren
    Neuling
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    maekk03 hat es eigentlich schon sehr schön zusammengefasst, und ich schließe mich seiner Kritik an.

    Bisher gab es kein CRPG, von Obsidian, dass ich nicht geliebt habe. Planescape Torment hat eine der besten, vielleicht sogar die beste Story aller Zeiten. Wenn man es philosophisch, moralisch und tiefgründig mag. Kotor 2 war für mich schon immer der bessere, der beiden Kotor Teile. Und Kreia ist ein Musterbeispiel, für einen gut geschriebenen Antagonisten.
    Neverwinter Nights 2 Mask of the Betrayer, hat einen ewigen Platz in meinem Herzen, und in meiner persönlichen Top 7 Liste.

    Pillars of Eternity 1, mit Addons, war mein persönliches Crpg Highlight der letzten Jahre. Nachdem große Studios das Genre immer mehr versimplifiziert und casualisiert haben.

    Pillars 2 habe ich vertrauensvoll vorbestellt, und bin lange nicht mehr so enttäuscht worden.
    Man merkt es eben, leider, wenn der Lead Writer ausgetauscht wird.
    Vor allem wenn der Ersatz so einen literarischen Mist abliefert.

    Es geht schon damit los, dass mir persönlich dieses Karibik/Piraten Szenario nicht gefällt.
    Dafür kann das Game aber nichts, Geschmäcker sind eben verschieden.
    Wobei ich mich dann immer frage. Warum nicht ein RPG in einer Welt, die sich an der Antike und deren Mythologie orientiert?
    Würde zu Fantasy wesentlich besser passen, als Piraten, aber dass ist nur meine Meinung dazu.

    Leider vermisse ich bei Pillars 2 aber auch an so mancher Stelle Leidenschaft, und Herzblut.
    Und ich stelle die Frage. Muss es immer dieses unsägliche Open World sein?
    Ich vertrete hier die Meinung, und bisher konnte mich noch kein Game vom Gegenteil überzeugen, dass Open World und gute Nebenquest sich nicht miteinander vereinbaren lassen.

    Die Nebenquest in Deadfire sind zwar nicht schlecht, aber auch weit davon entfernt überragend zu sein.
    Erinnern wir uns nur an ein Baldurs Gate 2 zurück. Nebenquests bestanden nicht nur daraus irgendwas für Person x zu beschaffen oder zu finden. Man musste Mordfälle aufklären, Festungen zurück erobern, oder wurde Opfer der ein oder anderen Intrige, bei der sich der Gegenspieler überraschend als Drache entpuppte.
    Jede dieser Quests hatte ihre eigene, kleine Kurzgeschichte.
    Vielleicht geht es nur mir so, aber leider werde ich das Gefühl nicht los, dass hier das MMO Genre Nebenquests nachhaltig geprägt und geschädigt hat.

    Sicherlich, die Nebenquests sind wesentlich besser, als bei einem Dragon Age Inquisition.
    Aber sie erreichen kein BG2 Niveau, zu keinem Zeitpunkt.
    Und da BG2 deutlich älter ist, finde ich diesen Tatbestand sehr bedauerlich.

    Zu den sprachlich wesentlich primitiveren Dialogen, und den Einzeilern der meisten NSC, was mich schlagartig an alte Snes Games erinnerte, wurde hier ja bereits alles gesagt.

    Nun zur Story. Ich bin selbst überhaupt nicht religiös, aber ich respektiere den Glauben von Menschen die religiös sind. Und hier überschreitet Deadfire eine rote Linie. Ob beabsichtigt oder nicht, die persönliche Ideologie von Autoren hat in einer Geschichte nichts verloren. Und Deadfire ist, leider, völlig durchzogen von anti religiöser Ideologie, sie wird einem quasi aufgezwungen, damit mit dem alibi Antagonisten symphatisiert.
    Dann kann man auch gleich eine Fantasy Welt ohne jegliche Religion erschaffen, wenn man eine solche private Abneigung hat.
    Auch wenn sowas glaubhaft nur sehr schwer, bis gar nicht funktionieren würde.

    Wobei für mich echte Gottheiten quasi Pflicht sind, in einer Fantasy Welt. Ebenso wie Magie. Unsere reale Welt ist langweilig genug.

    Zum Antagonisten und der Unmöglichkeit, unseres Protagonisten, diesen aufzuhalten.
    Ja, sowas geht gar nicht. Wir haben absolut gar keinen Einfluss, auf den Ausgang der Geschichte. Dieses Ende zeigt deutlich, was ich unter anderem an Horrorfilmen und ewigen 10 plus Staffeln Serien nicht mag. Cliffhanger, du musst nächstes Jahr die neue Staffel schauen, wenn du das Ende sehen willst. Oder wie im Horrorfilm. Egal wie tapfer unsere Protagonisten kämpfen, es hat keinen Sinn, denn in der Schlussszene stirbt auch der letzte von Ihnen.

    Dieses Ende ist nichts Neues, nicht erfrischend anders. Es ist einfach nur enttäuschend, unbefriedigend und schlecht. Ein mieses Ende, ein Antagonist unter Niveau eines Dunklen, absolut bösen Herrscher. Einfach eine schlechte, uninteressante Hauptstory.
    Color ist offline

  11. #191 Zitieren
    Schwertmeister
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    Wo bitte ist PoE 2 ein Open World Spiel?

    Und wie schon ein paar Seiten davor gesagt finde ich du und Maekk03 steigert euch da ein klein wenig zu sehr hinein
    Sumaro ist offline

  12. #192 Zitieren
    Neuling
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Wo bitte ist PoE 2 ein Open World Spiel?

    Und wie schon ein paar Seiten davor gesagt finde ich du und Maekk03 steigert euch da ein klein wenig zu sehr hinein

    Vor ein paar Seiten war ich noch gar nicht angemeldet, hier im Forum.

    Ja es ist nicht wirklich Open World, dass war ungeschickt ausgedrückt von mir. Entschuldige bitte.

    Aber nein, ich steigere mich da nicht zu sehr hinein. Da hast du jetzt einen falschen Eindruck.
    Ich bin was geschriebene Worte anbelangt allgemein etwas pedantisch, und theatralisch. Wobei ich mich lieber als leidenschaftlich bezeichne.

    Es ist keineswegs so, dass ich jetzt überall einher gehe und jedem das Game schlecht machen möchte. Wenn Du Deadfire magst und Spaß daran hast, freue ich mich für dich.
    Mir gefällt es allerdings nicht, und auch ich habe das Recht dazu meine Meinung und auch meine Enttäuschung kundtun zu dürfen.
    Color ist offline

  13. #193 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Wo bitte ist PoE 2 ein Open World Spiel?
    PoE 2 ist durchaus ein Open World Spiel, in den Sinne, dass der Spieler die gesamte Welt jederzeit bereisen, und tun und lassen kann, was er will.

    Die meisten klassischen CRPG hingegen fungieren mit einer recht eingeschränkten Welt, wo bestimmte Locations erst nach und nach mit Fortschritt der Handlung, oder erreichen einer Quest, freigeschaltet und somit erforschbar, werden.

    Leider hat Deadfire auch alle negativen Aspekte der Open World übernommen, siehe z.B.
    • keinerlei langwierigen Konsequenzen
    • MMO-Quest Design u.a. bei den Kopfgeldjagten
    • Hauptquest existiert nebenher, statt Bestandteil der Welt zu sein

    und das ganze noch weiter casualsiert, indem Deadfire gleich das lästige Erforschen nicht Quest relevanten Bereiche völlig weglässt, indem es stattdessen nur eine schlichte Übersichtskarte von diesen Gebieten liefert, auf welchen der Spieler per Mausklick auf Icons gleich bequem alle relevanten Item aufsammeln, und Gegner in separaten Arenen bekämpfen kann. Was das ganze schon auf den Niveau eines Mobile Phone Game hebt.

    Gäbe es Neketaka als Hub nicht hätte das Spiel überhaupt keinerlei erlösende Qualitäten bezüglich der Welt.

    Und wie schon ein paar Seiten davor gesagt finde ich du und Maekk03 steigert euch da ein klein wenig zu sehr hinein
    Das Religion-Bashing in Deadfire ist schon extrem. Sämtliche Gläubige werden als Verrückte charakterisiert. Ihre Götter sind nicht mehr als (unfähige) Despoten, welche ihre Anhänger offenbar hirngewaschen haben. (Selbst Edèrs persönliche Quest existiert nur, um zu zeigen, wie böse Religion doch ist.) Was zeigt dass der verantwortliche Autor keine Ahnung hatte, worum es Gläubigen geht, und/ oder dass er Religion schlicht verachtet, und diesen beim Schreiben freien lauf ließ.

    Dem ganzen wird dann noch die Krone aufgesetzt, indem Eothas als unbesiegbarer und unaufhaltsamer Marty Sue/ Gary Stu (schlicht das männliche Gegenstück zu Mary Sue) als Religionsgegner InGame nicht in Frage gestellt werden kann, sondern der Protagonist/ Spieler ihn lediglich zustimmen darf.

    Als letztes Sahnestücken dieses einseitigen Bashing werden die moralischen und ethischen Gefahren von Wissenschaft völlig außer vor gelassen, und stattdessen schlicht verkündet, dass diese der Heilbringer der Menschheit ist.

    Wer sich mit diesen Themen nicht beschäftigt (oder Deadfires politischer Agenda sogar zustimmt) wird wahrscheinlich überhaupt nicht bemerken, was für ein grusliger, da völlig einseitiger, und plumper Stoff dort geboten wird.

    Auch stellt sich die berechtigte Frage, warum Obsidian sich bei PoE 1 überhaupt für ein klassisches Fantasy-Szenarium, im Stille von D&D, entschieden hat, wenn es ihnen bereit in PoE 2 darum geht es völlig zu dekonstruieren. Themen wie Atheismus haben in einer Fantasy-Welt mit Göttern nichts zu suchen.

    Und selbst wenn man diese politische Agenda außer vor lässt, leidet Deadfire weiterhin an der völlig laienhaften Erzählstruktur, siehe meinen einen Beitrag zuvor.

    Was das ganze so traurig macht ist, auch wenn ich Gefahr laufe mich zu wiederholen, dass Obsidian bisher ein Garant für hochwertige, erwachsene Inhalte war.
    Das, was Deadfire hingegen abliefert, schafft jeder halbwegs talentierter Schüler der 10 Klasse als Klassenaufsatz.

    Meine Empörung hat somit weniger damit zu tun, dass ich mich in etwas hineinsteigere, als vielmehr, dass ich schlicht EXTREM enttäuscht bin wie tief Obsidian mit diesen Machwerk gefallen ist.

    Um mich einmal selbst , aus den DA-Forum, zu PoE 2 zu zitieren:

    'Ich habe Planescape Torment erwartet und Risen 3 (mit politischer Agenda) bekommen!'



    Und ich denke, ausgehend von Beitrag, dass es Color diesbezüglich ähnlich geht.

    Zitat Zitat von Color Beitrag anzeigen
    Wobei ich mich dann immer frage. Warum nicht ein RPG in einer Welt, die sich an der Antike und deren Mythologie orientiert?
    Volle Zustimmung! Ich warte bis heute darauf, dass ein Fantasy-CRPG mal nicht auf Tolkien basiert, sondern auf unserer eigenen Mythologie der Antike.

    Keine Ahnung warum sich da kein Hersteller heranwagt. Wo die Vorlage doch derart grandios und voller Potenzial ist.

    Womöglich ist die antike Mythologie beim Mainstream nicht gut genug zu vermarkten.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (21.08.2018 um 13:46 Uhr)

  14. #194 Zitieren
    Schwertmeister
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    Wie gesagt ich sehe hier kein Religions Bashing aber aus deiner Sicht verstehe ich deine Argumentation

    Btw haben Sie den Schwierigkeitsgrad angehoben? Ich habe einen neuen Durchlauf auf Schwer begonnen und tue mir jetzt gefühlt weitaus schwerer als vorher....

    Hat irgendjemand einen Link für eine gute Chanter bzw. Barbarian bzw. Cipher Ausarbeitung

    Es gab hier im Forum schon ein paar nette Ideen aber jetzt wird es ernst

    Danke im Voraus!

    Hat jemand schon Beast of Winter durch bzw Seeker, Slayer Survivor angespielt?

    //edit by honx: dreifachpost zusammengeführt. für zeitnahe ergänzungen bitte den [Bild: edit_40b.png] button benutzen.
    Sumaro ist offline Geändert von honx (17.11.2018 um 18:15 Uhr)

  15. #195 Zitieren
    Ritter Avatar von Li Jian
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    Hatte bisher noch keine Berührung mit dem Spiel und habe mir jetzt das Komplettpaket geholt. Gerade läuft die Installation... bleibt nur noch die Überlegung, ob sich hier der höchste Schwierigkeitsgrad empfiehlt!? Habes es gerne knackig in solchen Spielen.
    Li Jian ist offline

  16. #196 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    Zitat Zitat von Li Jian Beitrag anzeigen
    Hatte bisher noch keine Berührung mit dem Spiel und habe mir jetzt das Komplettpaket geholt. Gerade läuft die Installation... bleibt nur noch die Überlegung, ob sich hier der höchste Schwierigkeitsgrad empfiehlt!? Habes es gerne knackig in solchen Spielen.
    Ich habe das Spiel gleich zu Release durch gespielt.

    Damals war der Schwierigkeitsgrad ein Witz..nach wenigen Spielstunden war man so übermächtig, das man quasi alles ohne große Gegenwehr Weg schnetzeln konnte.

    Selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, ob sich da was geändert hat inzwischen weiß ich nicht. Fang doch einfach mal ganz oben an, nach unten korrigieren kannst ja immer noch.

    Gibt aber, so meine ich mich zu erinnern, ein paar Einstellungen die man nachträglich nicht mehr oder nur einmal ändern kann.

    Trotzdem ist es ein tolles Spiel, ich wünsche dir viel Spaß.
    Glaskanone ist offline

  17. #197 Zitieren
    General Avatar von INTERREX
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    Ich überlege mir PoE 2 zu holen, aber die Userkritiken schrecken mich da schon ab, auf Steam sind es gerade 72%... das ist eher eine befriedigende Note... ist das Spiel echt nur Durchschnittskost?
    INTERREX ist offline

  18. #198 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von INTERREX Beitrag anzeigen
    Ich überlege mir PoE 2 zu holen, aber die Userkritiken schrecken mich da schon ab, auf Steam sind es gerade 72%... das ist eher eine befriedigende Note... ist das Spiel echt nur Durchschnittskost?
    Es hat, wie bereits im 'Pathfinder: Kingmaker' Thread geschrieben , seine Probleme.

    Persönlich würde ich dir aber, auf jeden Fall, empfehlen zuerst den ersten Teil zu spielen - wenn du es nicht schon GETAN hast.

    PoE 2 versäumt es vollständig ausreichend zu erklären, warum besagter Twist aus den ersten Teil überhaupt existiert, gleichzeitig baut die Handlung in PoE 2 vollständig darauf auf.
    Du würdest also, ohne Vorkenntnis aus PoE 1, mit einer Situation konfrontiert werden, von welcher du überhaupt nicht weißt, warum sie existiert.

    Verallgemeinert geht es in der Hauptthematik von PoE 1 darum, warum Menschen an einen Gott/ einer höhere Macht glauben wollen um einen Sinn im Leben zu sehen, also ein höchst philosophisches Thema, während PoE 2 das ganze auf 'Stargate: SG 1' Niveau reduziert.

    (Überhaupt ist der Schreibstil im zweiten Teil qualitativ schlechter als in PoE 1, da hier ein anderes Autorenteam verantwortlich war.)



    Und daher ist es eigentlich unmöglich die Situation in PoE 2 als das philosophische Dilemma zu begreifen, welches es eigentlich ist, wenn man nicht zuvor PoE 1 gespielt hat. Zudem PoE 2 einige Ereignisse aus PoE 1... ähem... umschreibt *Räusper* Retcon *Hüstel* um sich so den gesunkenen Anspruch anzupassen.

    Ein weiterer abschließender Kritikpunkt zu PoE 2 ist, dass es mit einen Cliffhanger endet, während PoE 1 in sich abgeschlossen ist. Und ich rede hier nicht von einen offenen Ende, sondern einen völligen Cliffhanger, der einen dritten Teil unabdingbar macht. Denn der Spieler wird inmitten der Handlung urplötzlich, gerade wenn man glaubt, dass sie endlich losgeht, in der Luft hängen gelassen und auf ein PoE 3 vertröstet.
    Was wohl auch der Grund ist, warum es keinerlei Möglichkeiten gibt die Haupthandlung von PoE 2 zu beeinflussen, sondern der Spieler nur untätig nebenher läuft.

    Hinzu kommen, wie gesagt, die spielerischen Mängel, welche ich oben einen Beitrag zuvor, und auch bereits im 'Pathfinder: Kingmaker' Thread, beschrieben habe, die so nicht in PoE 1 existieren und mit den (misslungen umgesetzten) Open World Aspekt, und den Versuch den Titel mehr für den Mainstream interessant zu machen, daherkommen.

    Ich kann dir daher nur empfehlen, wenn es PoE sein soll/ muss, dass du dir als erstes den ersten Teil zulegst, denn, abseits der Präsentation, ist er der bessere Teil.

    Ansonsten würde ich allerdings nicht allzu viel auf die Userwertungen auf Steam geben.
    Leider haben viele Spieler heutzutage die Angewohnheit, bereits nach der ersten Spielstunde, entweder in Lobeshymnen oder Hasstriaden gegenüber den Titel auszubrechen, und das Spiel dementsprechend auf Steam umgehend in den Himmel zu loben oder abzustrafen. Was jegliche Objektivität missen lässt. Da die Spieler überhaupt nicht die Geduld haben den Titel die benötigte Aufmerksamkeit zu geben, welcher er in der Regel braucht, um ihn fair zu bewerten.

    Daher würde ich sagen: Mach dir dein eigenes Bild und kaufe dir PoE 2 (nachdem du PoE 1 durchgespielt hast ), wenn es zum Sale verfügbar ist.

    Denn vielleicht empfindest du die von mir genannten Kritikpunkte als nicht SO gravierend wie ich. Nur gehe nicht davon aus, dass du nach einer Stunde (und mehr Rückgabezeit hat man bei Steam ja leider nicht ) dir bereits ein ausreichendes Bild von PoE 2 machen kannst. Denn dazu ist der Titel zu komplex, und viele der besagten Mängel treten erst auf, wenn du die Startinsel hinter dich gelassen hast, also später als eine Stunde.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (30.09.2018 um 13:40 Uhr)

  19. #199 Zitieren
    Schwertmeister
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    Ein weiterer abschließender Kritikpunkt zu PoE 2 ist, dass es mit einen Cliffhanger endet, während PoE 1 in sich abgeschlossen ist. Und ich rede hier nicht von einen offenen Ende, sondern einen völligen Cliffhanger, der einen dritten Teil unabdingbar macht. Denn der Spieler wird inmitten der Handlung urplötzlich, gerade wenn man glaubt, dass sie endlich losgeht, in der Luft hängen gelassen und auf ein PoE 3 vertröstet.
    Was wohl auch der Grund ist, warum es keinerlei Möglichkeiten gibt die Haupthandlung von PoE 2 zu beeinflussen, sondern der Spieler nur untätig nebenher läuft.
    Für mich ist es Mass Effect Dilemma. Da war Teil 2 auch nicht die Nummer 1 und es war von vornherein bekannt, dass es 3 Teile geben wird und aus meiner Sicht war auch Teil 1 nicht wirklich abgeschlossen
    Sumaro ist offline

  20. #200 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Für mich ist es Mass Effect Dilemma. Da war Teil 2 auch nicht die Nummer 1 und es war von vornherein bekannt, dass es 3 Teile geben wird und aus meiner Sicht war auch Teil 1 nicht wirklich abgeschlossen
    Reden wir hier von ME oder PoE, was den nicht abgeschlossenen ersten Teil betrifft?


    Wenn es um PoE 1 geht , ist dieser durchaus abgeschlossen:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Der Protagonist, bzw. sein früheres Ich, findet keine Ruhe, weil Iovara in seinen früheren Leben in ihn Zweifel daran geweckt hat, dass die Götter existieren. Das ist für einen Mann, der als Inquisitor sein gesamtes Leben den Dienst der Götter verschrieben hat, mehr als nur eine kleine Glaubenskrise.
    Am Ende findet der Protagonist in den Wissen Frieden, dass die Götter existieren, er wird sogar Zeuge der Geburtsstunde eines Gottes, und seine gequälte Seele kommt zur Ruhe.

    Das 'WIE' die Götter existieren ist hier überhaupt nicht von Bedeutung für den Abschluss der Handlung. Es dient nur den Zweck den Spieler selber die philosophische Frage nach den Sinn von Glauben zu stellen.
    In diesen Falle: 'Ist die Existenz eines Gottes wichtig, oder zählt lediglich der Glaube daran?'


    Die Geschichte von PoE 1 kann dort, wo sie endet, zum Abschluss gebracht werden, ohne dass noch irgendwelche Fragen über die Zukunft der Welt offen bleiben. Denn nach den Ereignissen dort geht alles wieder seinen geregelten Bahnen.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Erst PoE 2 will aus den Twist, was die Herkunft der Götter betrifft, einen Skandal machen. Doch, wie bereits geschrieben, ist besagter Twist im Prinzip belanglos. Denn in D&D steigen beständig Sterbliche zu Göttern auf, ohne dass jemand ihre Göttlichkeit dort in Frage stellt.

    PoE 2 tut sogar sein Möglichstes um die Götter und ihre Anhänger/ Gläubigen (anders als in PoE 1) in einen möglichst schlechten Licht erscheinen zu lassen, damit der Skandal als solcher überhaupt funktioniert.

    Denn in Eora wird kein Gestandener zu einen Dienst oder Glauben an die Götter gezwungen. Der Glaube erfolgt rein Freiwillig, weil die Gläubigen so erfüllter durchs leben gehen. PoE 2 muss also sämtliche Vorurteile zu Religionen bemühen und die Götter möglichst inkompetent darstellen, damit diese überhaupt in Frage gestellt werden können.

    Und anders als PoE 1 findet die Geschichte in PoE 2 auch keinen klaren Abschluss, sondern endet just in den Moment wo Eothas das Rad der Wiedergeburten zerstört, und alles Leben nun droht auszusterben, wenn die Gestandenen in absehbarer Zeit keine Möglichkeit mehr finden diesen Mechanismus wieder zu reparieren.


    Ein solcher Cliffhanger, wie ihn Obsidian in PoE 2 abliefert, ist ein mehr als kläglicher Versuch den Spieler dazu zu bringen ja auch den Nachfolger zu kaufen. Denn bis zu besagten Cliffhanger ist in PoE 2 nichts, ABSOLUT NICHTS, geschehen. Die gesamte Handlung von PoE 2 besteht darin, dass unser Spielercharakter schön brav den eigentlichen , ebenfalls untätigen, Protagonisten durchs gesamte Todesfeuer-Archipel hinterherläuft, und endet exakt in den Moment, wo letzter das erste Mal aktiv wird.

    Im Prinzip kann man von PoE 1 gleich zum (theoretischen) PoE 3 überwechseln, und hat ABSOLUT NICHTS erzählerisch verpasst.

    Was das gesamte PoE 2 erzählerisch... bestenfalls... zum Prolog von PoE 3 macht. Denn die eigentliche Handlung scheint erst in PoE3 zu beginnen.
    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (30.09.2018 um 17:48 Uhr)

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