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Pillars of Eternity II: Deadfire

  1. #201 Zitieren
    Schwertmeister
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    Deswegen auch mein Vergleich mit Mass Effect. Da war Teil 2 auch eher ein Lückenfüller (gut da war noch einiges anderes ****)

    Ich fand übrigens auch im ersten Teil die Gläubigen und Götter "schlecht dargestellt". Das große Gute hätte ich da persönlich nicht festgestellt
    Sumaro ist offline

  2. #202 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Deswegen auch mein Vergleich mit Mass Effect. Da war Teil 2 auch eher ein Lückenfüller (gut da war noch einiges anderes ****)
    Ach so. Nah dann gebe ich dir völlig Recht.

    Ich fand übrigens auch im ersten Teil die Gläubigen und Götter "schlecht dargestellt". Das große Gute hätte ich da persönlich nicht festgestellt
    Ich denke die Darstellung in PoE 1 hat die Wage gehalten, wir hatten positive Aspekte und negative Aspekte von Göttern und Religion.

    Nehmen wir als Beispiel einmal Ondra: Auf der einen Seite wirkt sie grausam, wenn sie ihren Priestern die Erinnerungen nimmt (und sie anschließend ertränkt), damit diese Ondras Geheimnisse waren, auf der anderen Seite kann Ondras Gabe des Vergessens Menschen durchaus helfen, z.B. Opfern von Gewaltverbrechen.

    Oder die Anhänger von Magran: Auf der einen Seite haben wir die Fanatiker, welche Edèr in Clîaban Rilag ermorden wollen, schlicht weil er Eothas anbetet, auf der anderen Seite haben wir die Klerikerin in Trutzbucht, welche durch ihren Glauben an Magran die Flame entzündet, und so allen Einwohnern Hoffnung gibt, dass die Krise der Hohlgeburten vorbei gehen wird.

    Und genau DAS ist doch der Punkt: Religion ist nicht einfach schwarz/weiß. Es kommt immer darauf an, wie man den Glauben nutzt. Er kann ebenso zum Zerstörer wie zum Träger der Hoffnung werden.

    Und diesen Graubereich gelingt es PoE 1 umzusetzen, während PoE 2 ausschließlich EXTREM negativ Beispiele auffährt, keinerlei positiven Aspekte zulässt, um ja Eothas Kreuzzug gerechtfertigt erscheinen zu lassen.

    Da passt es auch, dass aus den Göttern, in PoE 1 gleichsam Verkörperungen von Elementarmächten wie Aspekte alles Lebens, sich in PoE 2 nun aufführen wie (fehlgeleitete) Superhelden in Marvel's 'The Avengers'.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Ob deshalb gleich Massenmord an Hunderten von Gestandenen gerechtfertigt ist, sowie die Inkaufnahme der Vernichtung alles Leben, wo Eothas alternativ den Gestanden als Gott auch einfach hätte sagen können, WAS die Götter sind, bleibt hingegen mehr als fragwürdig.

    Denn seien wir ehrlich, der einzige der Tod und Zerstörung in Deadfire bringt, und die Gestandenen dazu zwingen will das Leben nach seinen Vorstellungen zu führen, ist der vermeintliche Retter.



    Was die ganze Erzählstruktur... entschuldige... einfach nur blöde macht. Denn Obsidian liefert mir keinen Grund warum ich Eothas Vorhaben gutheißen sollte, aber gleich mehrere um es nicht zu tun.


    Was Obsidian in PoE 2 abliefert ist, als würde z.B. Batman planen ganz Gotham City, mitsamt aller Einwohner, in die Luft zu sprengen, um zu verhindern, dass der Joker mit durchgehend legalen Methoden die Wahl zum Bürgermeister gewinnt, und die Erzählung dabei weiterhin verlangen, dass der Konsument sich auf Seiten Batmans stellt.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (01.10.2018 um 13:16 Uhr)

  3. #203 Zitieren
    Schwertmeister
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    In Wahrheit sind doch eh der bleierne Schlüssel (die heißen doch so oder?) und deren Anführer bzw. die Vertreter dieser "Rasse" die wahren Götter oder
    Sumaro ist offline

  4. #204 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    In Wahrheit sind doch eh der bleierne Schlüssel (die heißen doch so oder?) und deren Anführer bzw. die Vertreter dieser "Rasse" die wahren Götter oder
    Kommt darauf an, welches Spiel du als Aussage nutzt.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    • In PoE 1 hat sich das gesamte Volk der Engwithans geopfert, um durch ihre eigene Seelenenergie aus, zuvor für diese Rolle programmierten, Konstrukte, wahrhaftige Götter zu erschaffen. Diese künstlichen Konstrukte haben keine andere Funktion als für den Gestandenen, welche danach suchen, einen Sinn im Leben anzubieten.

      Auf diese Weise wollten die Engwithans verhindern, dass die anderen Völker eines Tages wie sie alle Aspekte der Schöpfung auseinandernehmen, zu den Schluss kommen, dass keine höhere Macht/ kein Gott über die Schöpfung wacht, und somit die anderen Völker ebenfalls zu der Erkenntnis kommen, dass es keinen Sinn im Leben gibt. Das alles was geschieht schlichte Willkür und Chaos ist: z.B. Ein Mann hat die Liebe seines Lebens gefunden= Bedeutungslos, da reiner Zufall! Besagter Liebe wurde des Nachts von einen Triebtäter überfallen und vergewaltigt = Bedeutungslos, da reiner Zufall!
      Für die Engwithan war dieser Gedanke unerträglich. Daher entschieden sie für alle die Gestandenen, welche damit nicht umgehen können, Götter zu erschaffen, welche allen Elementen des Lebens Bedeutung geben und so jenen Trost und Hoffnung spenden, die eine göttliche Führung benötigten.
      Den Engwithan reichte es dabei nicht, dass die Gestandenen an Götter glaubten, die wollten dafür sorgen, das niemals jemand wieder an seinen Glauben zweifeln musste, indem sie Götter erschufen, die bewiesen werden konnten.

      Gleichzeitig wollten die Engwithans damit verhindern, dass wegen unterschiedlichen Glaubensreligionen Kriege veranstaltet werden. Denn nichts eint unterschiedliche Völker mehr als ein vereinter Glauben. (Was bis zu den Moment, wo Eothas meint aus der Reihe tanzen zu müssen, und den 'Krieg der Heiligen' auflöst, ja forttrefflich funktioniert hat. )

      Im Prinzip hat sich das gesamte Volk der Engwithan selbstlos geopfert, im unvorstellbaren Maße, da sie ihre eigenen Seelen als Energiequelle und somit ihre eigene Existenz hergaben, um den anderen Völkern für alle Zeiten Hoffnung, Glauben und Frieden unter einer vereinten Religion zu geben. Eine sehr edle Tat... wenn auch mit etwas fragwürdigen Methoden, da alles mit einer Lüge erkauft wurde.

    • In PoE 2 heißt es indessen nun plötzlich, dass die Engwithan sich selber zu Götter gemacht haben. Was so klingt, als seien Individuum mit Superkräften ausgestattet worden. Dazu passt dann auch die neue Umsetzung der Götter als Marvel Superhelden.

      Was aber ein klarer Wiederspruch zu PoE 1 ist, wo die Engwithan ihre Seelenenergie geopfert haben, aus Tausenden bis Millionen Freiwilligen, um einen eigenständig handelnden und denkenden Gott aus den Nichts heraus zu erschaffen, ein Konstrukt, das darauf programmiert wurde, stets allen Erwartungen der Gläubigen zu entsprechen, so dass diese niemals mehr über den Sinn des Lebens zweifeln müssen.

      Das Problem ist aber, dass man im Prinzip kaum negative Aspekte gegen einen SOLCHEN Gott auffahren kann, der nur existiert um die Erwartungen der Gläubigen zu erfüllen, und ihnen somit die benötigte Stabilität in ihren Leben zu geben. Weswegen Obsidian in PoE 2 nun, recht schwammig, behauptet, dass hier keine Konstrukte zum Leben erweckt wurden, sondern dass die Engwithan sich selber zu Göttern gemacht hätten. Was, je nach Auslegung, zwar noch immer das selbe ist. Schließlich entstanden die Götter aus der Seelenessenz der Engwithan.
      Trotzdem klingt es nun bewusst danach, als hätten großwahnsinnige, machthungrige Sterbliche sich selber zu Göttern erklärt. Also eine bewusst negative Aussageform um die Götter negativ erscheinen zu lassen.

      Überhaupt malt PoE 2 mit den Engwithan nun den Schwarzen Mann. Denn egal, welches übel die Welt Eora in 'Deadfire' heimsucht: Die Engwithan sind ausnahmslos daran schuld.

      Es stellt sich somit also nicht mehr die Frage, wie in PoE 1, ob eine Lüge gerechtfertigt ist, wenn es das Leben des Betroffenen lebenswert macht, sondern in PoE 2 wird schlicht ausgesagt: 'Eine böse Superrasse wollte alles beherrschen, indem sie sich selber zu Göttern gemacht haben!'




    Was eine um einiges naivere, um nicht zu sagen plumpere, Erzählweise darstellt, als noch die Graubereiche in PoE 1.

    Das ganze ist, im Nachhinein, aber kein Beinbruch. Zwar bin ich enttäuscht davon, dass Obsidian in PoE 2 eine andere Richtung einschlägt als im Vorgänger. Aber ich gestehe jeden Hersteller zu auch einmal Spiele zu erschaffen, welche mir persönlich nicht gefallen, ohne langfristig das Ende des Abendlandes zu verkünden.

    Dementsprechend bin ich gespannt, was für ein Spiel Obsidian als nächstes herausbringt. Vielleicht schaffen sie es ja dann wieder mich als Kunden zurückzugewinnen.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (01.10.2018 um 14:51 Uhr)

  5. #205 Zitieren
    Schwertmeister
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    Also wo bitte in PoE 2 wird diese Änderung behauptet?

    Habe es schon öfters durch aber das wäre mir nicht aufgefallen
    Sumaro ist offline

  6. #206 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Also wo bitte in PoE 2 wird diese Änderung behauptet?

    Habe es schon öfters durch aber das wäre mir nicht aufgefallen
    Im Intro.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Die Erzählerin verkündet direkt: Die Engwithan haben sich selber zu Göttern gemacht!




    Weswegen ich INTERREX ja auch geraten habe, zuerst PoE 1 zu spielen. Denn die Erklärung in PoE 2 ist extrem negativ zu Ungunsten der Götter ausgelegt.

    Ich versuche wirklich Fair zu 'PoE 2: Deadfire' zu sein, aber

    welchen Sinn hat die Anwesenheit der Protagonisten dort?

    • kein Übel konnte aufgehalten werden.
    • keine Ungerechtigkeit gerächt werden.
    • kein Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden.
    • der Protagonist musste sich nicht selber retten.
      (zwar hat Eothas einen Teil seiner Seele, aber, anders als in 'NWN 2: Mask of the Betrayer, kann unser Protagonist auch ohne diesen völlig normal weiterleben. Warum sich also darum kümmern?)
    • der Protagonist musste seine Liebe/ Freunde nicht retten.


    Selbst DA2, das unrühmlich damit endet dass der Krieg zwischen Templern und Magier ausbricht, egal was der Protagonist tut, gibt Hawke trotzdem viele Triumphe und Siege auf den Weg zu diesen Ende, u.a.
    • rettet Hawke Kirkwall vor der Invasion der Qunari
    • zieht Hawke sowohl Meredit als auch Orsino aus den Verkehr, und rettet Kirkwall so erneut.

    etc.

    Und beim hier als Gegenbeispiel genannten ME 2 konnte Shepard am Ende zumindest für sich verbuchen, die Kollektoren aufgehalten und somit zahlreiche Leben gerettet zu haben.

    Bei PoE 2 ist da... nichts... nicht ein Moment, wo ich mir als Spieler selber auf die Schulter klopfen kann, und mir sagen, das hat mein Protagonist gut gemacht, dank ihn wurde schlimmes verhindert bzw. dank ihn ist ein Aspekt der Welt zu einen besseren Ort geworden.
    Denn jedes Ereignis, dass in 'Deadfire' stattfindet, wäre ohne ihn exakt genauso abgelaufen und hätte exakt den selben (negativen) Abschluss gefunden.

    Das letzte Mal dass sich mein Protagonist derart VÖLLIG nutzlos angefühlt hat, war während der Hauptquest von 'TES IV: Oblivion', wo die Anwesenheit des 'Helden von Kwatch' auch zu keinen Zeitpunkt von Nöten war. Aber selbst die Hauptquest in 'TES IV: Oblivion' endet zumindest damit dass Martin Merunes Dagon aufhält und somit die Welt gerettet wird, womit der Spieler indirekt doch ein Erfolgserlebnis hat.

    PoE 2 hingen hält den Spieler lediglich beschäftigt, wie auch die Oben World Spiele von Bethesda den Spieler lediglich beschäftigen halten sollen, gesteht ihn aber niemals eine entscheidende Rolle in der Welt zu. Bereits das Tutorial, in welcher Berath unsern Protagonisten ins Leben zurückruft, macht durch das, zugegeben witzige , optionalen 'Katzen'-Ende unmissverständlich klar, dass unser Protagonist NICHT von Nöten ist.

    Warum also seine Zeit mit 'PoE 2: Deadfire' verschwenden, wenn es die mMn wichtigste Regel eines CRPG missachtet, nämlich den Protagonisten eine Rolle zu geben?



    maekk03 ist offline Geändert von honx (17.11.2018 um 18:13 Uhr)

  7. #207 Zitieren
    Schwertmeister
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    Naja das Problem ist doch ein anderes. PoE ist nicht das Setting um Götter zu bekämpfen. Mir war schon im Zuge der Auftragserteilung klar, dass es anders ablaufen wird

    Welche Optionen hätte man denn gehabt?

    - Das Schwert der ultimativen Göttervernichtung taucht irgendwo auf.... naja
    - Die anderen Götter nehmen es selbst in die Hand.... Protagonist ebenfalls unnötig
    - Man wird selber zu einem Gott..... Muss auch nicht sein


    Und man hat genug Verbrecher und/oder Übel bestrafen können in PoE
    Sumaro ist offline

  8. #208 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Naja das Problem ist doch ein anderes. PoE ist nicht das Setting um Götter zu bekämpfen. Mir war schon im Zuge der Auftragserteilung klar, dass es anders ablaufen wird
    Im Prinzip bringst du es damit auf den Punkt. Bereits als ich im Trailer sah, wie die gewaltige Statue Eothas losmarschierte, war mein einziger Gedanke:

    'Och nee. Liebes Obsidian, bringt doch bitte keinen Gegner, den man nicht besiegen kann! Das führt entweder zu einen völlig unglaubwürdigen Sieg oder es macht die ganze Handlung bedeutungslos!'

    Und im Nachhinein wäre mir ein, an den Haaren herbeigezogener, Sieg lieber gewesen, als eine Handlung die keinerlei Sinn erfüllt.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zwar brabbelt Eothas etwas davon, dass er durch seine Taten die Gestandenen die wahre Natur der Götter offenbaren will, aber,

    Erstens: rechtfertigt das wohl kaum den Massenmord, denn Eothas auf seinen Weg zum Ziel begeht, egal wie sehr Obsidian die Kollateralschäden an Unschuldigen im dreistelligen Bereich als belanglos unter den Tisch kehren will (ich weiß, schon oft genug von mir gesagt),
    und

    Zweitens: was glaubt Eoathas wie die Wiederherstellung des Rades von Statten gehen wird? Entweder
    • werden die Götter dafür sorgen, dass nur ihre Agenten daran beteiligt werden, so dass das Rad exakt so wiederhergestellt wird, wie es zuvor war, ohne dass der Bevölkerung die wahre Natur der Götter offenbart wird,
      oder,
    • für den Fall, dass das Rad tatsächlich ohne Einflussnahme der Götter repariert wird, den Völkern die wahre Natur der selbigen offenbart wird, und das Rad so umfunktioniert wird, dass die Götter keine Seelenenergie daraus beziehen können, werden die Götter sich nicht untätig den eigenen Untergang fügen, sondern als letzte Trotzreaktion den Stecker ziehen, und einen weiteren Mond auf Eora stürzen lassen, diesmal den Großen, mit den Ziel alles Leben zu vernichten. Auf diese Weise kommen nämlich alle Seele der Sterblichen zu ihnen, und sie können sich ein letztes Mal an ihnen laben bevor ihre eigene Existenz endet.

    Wie es auch immer ausgeht, Eothas Aktion ging nach hinten los. Es sei denn wir belassen in PoE 3 den naiven Erzählstil, welchen Obsidian mit 'Deadfire' eingeschlagen hat, dann könnte er tatsächlich wie folgt Früchte tragen:

    'Die Gestandenen legten auf ganz Eora alle ihre Differenzen bei Seite um gemeinsam das Rad zu reparieren, ohne dass die Götter weiterhin von den Zyklus der Wiedergeburt profizieren konnten, und lebten fortan in Frieden und Einklang. Die Götter sahen kampflos ein, dass sie nicht mehr benötigt wurden, und fanden sich damit ab sang und klanglos zu verenden.'


    Und irgendwo springt auch noch ein rosa Einhorn unter einen Regenbogen vorbei...




    Dabei wäre die Belanglosigkeit der Haupthandlung um Eothas nicht einmal so dramatisch, wenn Obsidian ein gleichwertiges zweites oberstes Ziel in der selbigen eingewoben hätte, welches der Protagonist gleichsam erringen müsste, z.B.
    • einen Tyrannen, der gestürzt werden muss,
    • einen Verbrecher, der zur Rechenschaft gezogen werden muss,
    • ein Übel, das bekämpft werden muss

    IRGENDETWAS... was den Spieler nicht nur untätig der Haupthandlung beiwohnen lässt, sondern auch ihn ein Erfolgserlebnis garantiert.

    Zwar versucht Obsidian die Untätigkeit des Spielers/ Protagonisten als Erfolgserlebnis schönzureden, indem es im Epilog heißt: 'Dein Wächter wird in die Geschichte eingehen, weil er dabei war als Eothas sein Ziel erreichte!' aber genauso gut hätte im Epilog stehen können: 'Hey, dein Wächter war dabei, als fiktive Fußballmannschaft ein legendäres Tor geschossen hat!' - es hätte mich ebenso wenig gekümmert.

    Denn 'Dabeisein als Lohn' funktioniert außerhalb des echten Lebens nicht.

    Feargus Urquhart Weigerung, den Spieler in PoE 2 eine 'Trophäenjagd' zu liefern, wie er es selber in einen Interview nannte, führt dazu dass der Hauptplot völlig sinnlos geworden ist.
    Denn warum sonst sollte man als Charakter bei einen CRPG losziehen, wenn es nichts zu erreichen gibt? Anders als bei einen P&P, wo die Hauptmotivation im Zusammensein mit anderen Gleichgesinnten besteht, existiert beim CRPG nur der Computer als Mitspieler und dementsprechend möchte ich virtuell auch durch Erfolgserlebnisse belohnt werden.

    Denn ich spiele ein CRPG doch nicht nur um die Zeit totzuschlagen, auch wenn einige heutige CRPG genau diesen Eindruck hinterlassen.

    Und man hat genug Verbrecher und/oder Übel bestrafen können in PoE
    Persönlich fällt mir spontan nicht eine Quest ein, die nicht nach einen furchtbar konstruierten : 'Wähle Pest oder Cholera!' ausgelegt worden ist.



    'Furchtbar konstruiert' weil der Spieler durch unlogische Beschränkungen beständig dazu gezwungen wurde wie ein Idiot zu handeln und so eines von zwei schlechten Ergebnissen zu erzielen. Ein Beispiel:

    Auf einer Südseeinsel lebt der Stamm, der am Verhungern ist, aber die letzten Samen von einer Pflanzenart rituell verspeisen will. Die Samen sind gestohlen worden. Der Protagonist hat jetzt nur die Wahl
    • den Dieb zu überführen, der die Samen gestohlen hat, um heimlich neue Pflanzen zu pflanzen und so seine Stamm vorm Verhungern zu retten. Worauf der Dieb hingerichtet wird, und die Samen, wie geplant, ritual verspeist werden, worauf der Stamm verhungert.
    • den Dieb zu decken, worauf ein Unschuldiger zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt und hingerichtet wird, der Stamm aber nicht verhungert, weil der Dieb ja heimlich neue Pflanzen mit den Samen pflanzt.

    Die logischste Optionen, denn Stamm schlicht davon zu überzeugen, dass es völlig IDIOTISCH ist, die letzten Samen zu verspeisen und anschließend zu verhungern, statt mit ihnen neue Pflanzen zu pflanzen und so das Überleben des eigenen Stammes zu sichern, existiert in 'Deadfire' schlicht nicht. Denn dann müsste der Spieler ja nicht zwischen Pest und Cholera entscheiden.

    Und nach diesen Schema sind nahezu alle Quest in PoE 2 designt. Die (durchgehend fragwürdigen) Ergebnisse kommen nicht zustande aufgrund der Unlösbarkeit der Situation, sondern weil alle sich wie Vollidioten aufführen, inklusive des Spielercharakters.
    Denn am Ende jeder Quest hat unser Protagonist im Prinzip nichts erreicht als Trottel A, statt Trottel B, darin zu unterstützen, sich weiterhin wie ein Trottel aufzuführen.
    Daher kann ich beim besten Willen keinerlei Erfolgserlebnisse für unseren Protagonisten feststellen.

    Im Gegenteil, irgendwann gingen mir diese, furchtbar konstruierten, und unlogischen, Situation derart auf den Geist, dass, als Woedica vorschlug einen Mond auf das Todesfeuer-Archipel stürzen zu lassen, um Eothas aufzuhalten, mein einziger Gedanke war: 'Ja, BITTE! Töte alle Einwohner des Todesfeuer-Archipel, inklusive meines Protagonisten! Dann hat das ganze Elend hier ein Ende!' Kein Scherz!
    Und eine solche Reaktion hat bisher kein anderes CRPG bei mir ausgelöst.

    Selbst DA 2 nicht, dass mit Kirkwall auch eine ganze Ansammlung von VÖLLIG irrational handelnden Einwohner aufweist, nur um möglichst dark and gritty zu sein.

    Aber leider hat die gute Woedica mein Flehen vor den Monitor nicht erhört, obwohl diese Lösung mit einen Schlag auch die sinnbefreite Haupthandlung um Eothas aus der Welt geschafft hätte.



    Das einzige, was mich bei PoE 2 daher wirklich überzeugen konnte, war die optische Präsentation der Charaktere und Welt (abseits der Zeichnungen der Stadtansichten oder Zwischensequenzen). Die ist im Vergleich zum ersten Teil wirklich sehr schön geworden.

    maekk03 ist offline Geändert von maekk03 (04.10.2018 um 14:11 Uhr)

  9. #209 Zitieren
    Ritter Avatar von Li Jian
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    Zitat Zitat von Glaskanone Beitrag anzeigen
    Trotzdem ist es ein tolles Spiel, ich wünsche dir viel Spaß.
    Danke für deine Worte, wenngleich ich nochmal umdisponiert habe. Nach der ersten Spielstunde wurde mir klar, dass da richtig viel Lore drin steckt, also habe ich mir kurzerhand den ersten Teil besorgt und spiele diesen nun auf Pfad der Verdammten im Expertenmodus. Ist schon ziemlich anfordernd, also genau richtig!
    Li Jian ist offline

  10. #210 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    Zitat Zitat von Li Jian Beitrag anzeigen
    Danke für deine Worte, wenngleich ich nochmal umdisponiert habe. Nach der ersten Spielstunde wurde mir klar, dass da richtig viel Lore drin steckt, also habe ich mir kurzerhand den ersten Teil besorgt und spiele diesen nun auf Pfad der Verdammten im Expertenmodus. Ist schon ziemlich anfordernd, also genau richtig!
    Ist sicher kein Fehler, zusammen mit den beiden Addons ist auch der erste Teil top.
    Glaskanone ist offline

  11. #211 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Aladoz Saulic
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    Ich habe mit Teil 1 des Spiels nach ca. 2 Stunden Spielzeit aufgehört. Das Setting, die Charakterklassen, die Items, die Gegner, die Story (bis zu dem Punkt) - all das war mir zu 0815.
    Von Tyranny hingegen war ich absolut begeistert und konnte gar nicht mehr mit dem Spielen aufhören. Wenn ich mir jetzt Bilder zu Pillars II ansehe, denke ich das es mich mehr interessieren könnte als Teil 1

    Meine Frage nun:
    Ist es empfehlenswert Teil 2 zu spielen ohne Teil 1 durchgespielt zu haben? d.h baut die Story sehr auf Teil 1 auf?
    Aladoz Saulic ist offline

  12. #212 Zitieren
    Schwertmeister
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    Grundsätzlich ist es ohne Vorkenntnisse spielbar allerdings entgeht dir viel wenn du dir die Entscheidungen des 1 Teil nur aussuchst und nicht selbst erlebt hast
    Sumaro ist offline

  13. #213 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    Zitat Zitat von Aladoz Saulic Beitrag anzeigen
    Ich habe mit Teil 1 des Spiels nach ca. 2 Stunden Spielzeit aufgehört. Das Setting, die Charakterklassen, die Items, die Gegner, die Story (bis zu dem Punkt) - all das war mir zu 0815.
    Von Tyranny hingegen war ich absolut begeistert und konnte gar nicht mehr mit dem Spielen aufhören. Wenn ich mir jetzt Bilder zu Pillars II ansehe, denke ich das es mich mehr interessieren könnte als Teil 1

    Meine Frage nun:
    Ist es empfehlenswert Teil 2 zu spielen ohne Teil 1 durchgespielt zu haben? d.h baut die Story sehr auf Teil 1 auf?
    Bis auf das Setting hat sich aber im zweiten Teil nicht viel geändert.
    Glaskanone ist offline

  14. #214 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Aladoz Saulic Beitrag anzeigen
    Meine Frage nun:
    Ist es empfehlenswert Teil 2 zu spielen ohne Teil 1 durchgespielt zu haben? d.h baut die Story sehr auf Teil 1 auf?
    Jein, das Spiel ist auch ohne Vorkenntnisse spielbar, die gesamte Handlung basiert aber auf ein Hauptelement des ersten Teils, der im zweiten gerade mit einen Satz im Intro aufgegriffen wird, und dann noch falsche Interpretation zulässt.

    Ohne PoE 1 komplett durchgespielt zu haben, läuft der Titan/ Gott Eothas in Intro einfach los, und erklärt am Ende des Spieles dass, was er tut, sei das Richtige. Womit die Handlung endet.

    Vergleichbar als würdest du auf der Straße Zeuge werden, wie ein dir Unbekannter einen dir ebenfalls Unbekannten erschießt, und als Erklärung dir gegenüber schlicht liefern: 'Die Welt ist besser dran ohne ihn!' um dann augenblicklich wieder vollständig aus deinen Leben zu verschwinden.
    Sicher, du hast verstanden, dass besagter Unbekannte glaubte, dass die Welt durch diesen Mord zu einen besseren Ort wird. Aber wird sie es WIRKLICH? Ist die Situation wirklich so einfach? Worin lag die Schuld von besagten Mordopfer, dass es einen Mord entschuldigte? Und kann es wirklich als Schuld betrachtet werden, oder sah nur der Mörder es als ein Vergehen?

    Ähnlich wird es dir womöglich ergehen wenn du PoE 2 spielst, ohne vorher PoE 1 durchgespielt zu haben.

    Daher kann ich dir nur empfehlen den Vorgänger zu spielen. Dieser fängt zwar weit weniger spektakulär an als 'Deadfire', entpuppt sich aber am Ende aber zudem als das Spiel mit der besseren Haupthandlung. Denn diese ist in PoE 2 ähnlich schlicht gehalten wie mein Vergleich mit den Mord auf der Straße.



    Ich habe gerade bei einen Gamestar-Bericht über die drei DLC folgende Info gelesen:

    Den Entwicklern zufolge war das Zufall. Man wollte Rymrgand in den Mittelpunkt der Erweiterung stellen. Zu dem als Gott von Chaos und Entropie passe einfach ein Winter-Setting. Außerdem hatte man noch ungenutzte Bereiche aus dem Hauptspiel mit einem frostigen Gebiet übrig, die man so einfach wiederverwenden konnte.
    Liebes Obsidian, dass ich nicht euer Ernst. Ihr erschafft ein DLC, weil ihr so Gebiete aus den Hauptspiel recyceln und kostenpflichtig doch noch an den Mann bringen könnt? Was ist mit Kreativität?

    Zum Abschluss noch etwas Lore-technisch interessantes, das einigen Spielern in Steam-Forum aufgefallen ist. Nimmt man von Eothas, dass 'E' weg, ist es ein Anagram von Thaos, den Antagonisten des Vorgängerspiel. Zufall? Oder von Obsidian so beabsichtigt?

    maekk03 ist offline Geändert von honx (17.11.2018 um 18:13 Uhr)

  15. #215 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    Ich werde wohl, sobald das dritte DLC erscheint, einen erneuten Durchgang starten.

    Kann jemand was zum Balancing/Schwierigkeitsgrad sagen?

    Zum Release war das Spiel ja nach einigen Spielstunden erschreckend anspruchslos und die Gruppe total übermächtig, selbst auf höheren Stufen.
    Glaskanone ist offline

  16. #216 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Glaskanone Beitrag anzeigen
    Ich werde wohl, sobald das dritte DLC erscheint, einen erneuten Durchgang starten.
    Mich würde bei der Gelegenheit auch interessieren, ob das dritte DLC nach den Ende des Hauptspieles stattfindet. Die Beschreibung lässt ja zumindest vermuten, dass hier erste Schritte von den Gestandenen in die Richtung unternommen werden, das 'Ding' wieder zu reparieren.

    Das Ende ist und bleibt für mich der größte Kritikpunkt des Spieles, da es den gesamten Plot sinnlos macht. Ein DLC, das danach angesiedelt ist, und sich der Beseitigung des Problems annimmt, würde mich dementsprechend um einiges versöhnlicher zum Hauptspiel stimmen.

    Oder ist es wieder nur ein weiteres unabhängiges DLC, dass mit den Hauptspiel nichts zu tun hat?
    maekk03 ist offline

  17. #217 Zitieren
    Ritter Avatar von Glaskanone
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    Zitat Zitat von maekk03 Beitrag anzeigen

    Oder ist es wieder nur ein weiteres unabhängiges DLC, dass mit den Hauptspiel nichts zu tun hat?
    Eher das, es dreht sich um die Großmagier.

    Finde ich persönlich sehr interessant.

    Ich weiß ja inzwischen, das dir das Ende nicht gefallen hat, ich hatte kein Problem damit.

    Verstehe aber das du dir deswegen einen DLC wünscht, der sich dieser Thematik animmt.
    Glaskanone ist offline

  18. #218 Zitieren
    Deus
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    Zitat Zitat von Glaskanone Beitrag anzeigen
    Eher das, es dreht sich um die Großmagier.
    Und die können nicht versuchen besagtes 'Ding' zu reparieren. Schließlich wirbt die DLC-Beschreibung, dass die Entscheidungen, welche der Wächter dort trifft, schwerwiegende Konsequenzen für Eora hätte. Und was wäre schwerwiegender, als besagter Problem...

    Ich weiß ja inzwischen, das dir das Ende nicht gefallen hat, ich hatte kein Problem damit.
    Was ich wirklich traurig finde ist, dass Obsidian selber zugegeben hat, dass das Ende stark beschnitten wurde. Angeblich um den Flow der Erzählung zu bewahren.

    Ich meine, es war sogar Josh Sawyer selber, der im Hauseigenen Forum zugab, dass Obsidian erst nach Release festgestellt hatte, dass essentiale Elemente des Endes in folge der Kürzung rausgeschnitten worden wären. Was während der Produktion aber niemanden aufgefallen sei, da alle ja die Handlung im Kopf kannten. Was durchaus passieren kann, möchte ich hinzufügen.

    Aber... ein großes 'ABER', nach diesen Geständnis macht Obsidian keine Anstalten mehr besagten, laut eigener Aussage zu Unrecht herausgeschnittenen, Teil des Endes, wieder ins Spiel einzufügen. So dass die Rechtfertigung, das Ende sei ursprünglich wesentlich besser gewesen, aber falsch zusammengeschnitten worden, inzwischen klingt wie: 'Mein Hund hat die Hausaufgaben gefressen! Ich habe sie aber gemacht, und sie waren inhaltlich großartig!'
    Denn wenn Josh Sawyer tatsächlich der Meinung ist, dass das Ende falsch zusammengeschnitten worden ist, bzw. an den falschen Stellen gekürzt wurde, hätte Obsidian dieses mit einen Patch längst nachbessern können.

    So aber wirkt es leider nur nach einer weiteren Ausrede, warum das Ende bei vielen Spielern nicht den gewünschten Effekt erzielt hat. Ebenso wie Josh Sawyer Rechtfertigung er hätte keine Trophäenjagd in Deadfire haben wollen, wo ein CRPG doch genau DAS ausnahmslos ist (Bewältige die Aufgabe, Rette die Person, Finde den Gegenstand, Besiege den Gegner - Alles Trophäen!).

    Wie gesagt, die Chance hatte Obsidian und hat sie weiterhin. Mag sein, dass ich mit einen PoE 3 das Ende anders wahrnehmen werden, aber bisher erschließt sich mir der Sinn hinter den ganzen nicht. Die Geschichte bricht ab, bevor sie überhaupt begonnen hat, und der Antagonist kommt ungeschoren davon...

    Verstehe aber das du dir deswegen einen DLC wünscht, der sich dieser Thematik animmt.
    Also bisher habe ich gute Erfahrungen mit solchen Addon/ DLC gemacht, welche einen offenen Ende einen besseren Abschluss geben, und so die Wogen der (jedes Mal verärgerten Spieler) glättet.

    Als Beispiel nenne ich einmal das Addon 'Flames of Vengeance' zu 'Divinity 2: Ego Draconis'

    Das Hauptspiel endet damit, dass die Handlangerin des Hauptantagonisten den Spielercharakter in eine Falle lockt, beide lachen über die Dummheit des Protagonisten, offenbaren dass er in Wahrheit unwissend die gesamte Zeit ihre Ziele vorangetrieben hat (bei den Versuch beide aufzuhalten), und machen sich nun auf die Welt zu vernichten.... Fortsetzung folgt im nächsten Teil.

    Die Spieler waren... zwiegespalten. Während die einen begeistert von diesen unüblichen Ende waren, fragten die anderen sich verärgert, welchen Sinn es gehabt haben soll das Spiel gespielt zu haben, wenn Ihr Protagonist am Ende doch sowieso nichts erreicht hatte, außer die Situation zu verschlimmern.

    Larian Studio reagiert auf die verärgerten Spieler, welche das Ende massiv kritisierten, und reichte nachträglich besagtes Addon nach, in welchen der Protagonist nun der Falle wieder entkommt, und zumindest mit der Handlangerin persönlich abrechnet, welche ihn so übel mitgespielt hatte. Der Hauptantagonist war zwar noch immer nicht besiegt, und wartet seitdem im bisher nicht erschienenen Nachfolger auf seine Abreibung... die aufgebrachten Spieler waren aber beruhigt.

    Und seitdem fällt kein böses Wort mehr betreffend des Endes von 'Divinity 2: Ego Draconis'



    Oder, weniger abwendig, das DLC zu ME 3, welches kostenlos das Ende soweit umschreibt, dass der Spieler nun Hoffnung schöpfen konnte, dass der Protagonist Shepard doch noch am Leben ist, und auch der Schicksal der Crewmitglieder besser geklärt wird. Obwohl auch hier die Grundsituation am Ende nicht verändert wird.

    Ich wiederhole gerne immer wieder, dass ich seit langen den Eindruck habe, dass viele Spieledesigner die Empathie unterschätzen, welche Spieler beim Erleben ihrer Produkte in das Spiel einbringen. Diese Spieler erleben die fiktiven Ereignisse nicht passiv, sondern aktiv. Was auf der einen Seite die wundervollste Möglichkeit ist, eine Geschichte zu erleben, aber andererseits dann auch zu besagten, womöglich vom Designer überhaupt nicht beabsichtigten, 'Tritten ins Gesicht' der Spieler führen kann.

    Ich z.B. kann auf den Tod nicht ausstehen, wenn ein Verbrecher in einer Geschichte ungeschoren davon kommt. Dann sage ich mir, dass wir von solchen Ungerechtigkeiten genug im realen Leben haben, und ich so etwas nicht auch noch in einer Geschichte brauche. Denn was für eine Aussage steckt dahinter?

    Weswegen ich mich auch bei der Handlung von POE 2 so schwer tue. Nach alle den Morden, und gleichgültig kalkulierten weiteren Todesfällen der Zukunft, erreicht der Bastard sein Ziel, voller Selbstzufriedenheit, und kommt ungeschoren davon?

    Da möchte ich doch zumindest einen kleinen Anflug von Gerechtigkeit erleben, indem mein Protagonist die Möglichkeit bekommt den ersten Hebel zur Reparateur des besagten Objektes umzulegen, statt einfach nur machtlos daneben zu stehen... und auf einen dritten Teil zu hoffen.

    Und dafür ist ein DLC mehr als perfekt.

    maekk03 ist offline

  19. #219 Zitieren
    Schwertmeister
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    Ursprünglich hat es geheißen, dass alle 3 DLC die Geschichte nicht umschreiben kann sich natürlich durch die Kritik geändert haben
    Sumaro ist offline

  20. #220 Zitieren
    Deus
    Registriert seit
    Oct 2009
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    10.843
    Zitat Zitat von Sumaro Beitrag anzeigen
    Ursprünglich hat es geheißen, dass alle 3 DLC die Geschichte nicht umschreiben kann sich natürlich durch die Kritik geändert haben
    Ich denke ein DLC, dass als spielbarer Epilog dient und somit den Spielern zeigt, dass erste Fortschritte in Richtung Reparatur gemacht werden, würde 'Deadfire' als Ganzes wirklich helfen, da der Hauptkampagne bisher das entscheidender Erfolgserlebnis zum Abschluss fehlt, welches den Spieler mit einen zufriedenen Eindruck entlässt.

    Siehe meine Beispiele zuvor mit 'Divinity: Ego Draconis' oder ME 3.

    Zwar versucht das Ende des Hauptspieles, die Tatsache, dass der Wächter überhaupt Ukaizo betreten hat, als das handlungsabschließende Erfolgserlebnis zu verkaufen. Aber es ist letztendlich ebenso hohl, wie die Tatsache, dass alle Charaktere im Todesfeuer-Archipel den Wächter vom ersten Moment an als Helden feiern, obwohl es, aus ihren Sichtweise, dazu überhaupt keinen Anlass gibt (denn die Völker Eoras wissen ja nicht, dass er mit der Maschine in 'Sonne im Schatten' die Hohlgeburten-Krise beendet, oder Thaos besiegt, hat ).

    Allgemein denke ich, sollte Obsidian den Aufwand nicht scheuen, und das Ende von 'Deadfire' noch einmal überarbeiten.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Nicht nur, weil das Spiel uns ansonsten die Frage schuldig bleibt, wie dass Leben denn vor den Rad ausgesehen hat, wenn mit der Zerstörung doch alles Leben endet. Was mehr als nur ein klarer Wiederspruch ist. Denn irgendetwas MUSS ja zuvor gelebt haben, um das Rad überhaupt zu erschaffen.

    Die Zerstörung des Rad macht auch wenig bis keinen Sinn mehr, sobald der Wächter die Ansicht nicht teilt, dass die Gestandenen ihren eigenen Weg finden sollten, und stattdessen Eothas davon überzeugt, dass die Gestandenen die Autorität der Götter benötigten. In diesen Fall macht Eoaths Berath zum Herrscher über die gesamte Schöpfung, zerstört aber weiterhin anschließend das Rad, damit die Gestandenen sich der wahren Natur der Götter bewusst werden.
    Das ist völlig kontraproduktiv. Denn man kann nicht Religion fördern, indem man einen allmächtigen Gott erschafft, und gleichzeitig alles tun um diese auszuhebeln.

    Man merkt besonders diesen letzten Abschnitt der Hauptkampagne an, dass Obsidian entweder die Finanzierung, die Zeit, oder die Lust ausging.
    (Oder sie einfach keine talentierteren Autoren zur Verfügung hatten *Räusper* Was ich ihnen aber ungern unterstellen möchte.)

    Daher würde ich mich über ein abschließendes DLC, welches das Ende des Hauptspieles runder macht, sehr freuen. Auch wenn es, ausgehend von deiner Information, sehr unwahrscheinlich ist.

    maekk03 ist offline

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