Viele Spieler scheinen offenbar der Auffassung zu sein, dass die Vernichtung des Rades die 'Göttersimulation' beendet, und somit die Gestandenen von den Machenschaften der Götter befreit. Weswegen so viele auch Eothas finalen Akt unterstützen.
Wer aber einmal Rymrgand Ende gewählt hat, wird erfahren, dass die Vernichtung des Rades
nicht nur das Ende der Götter bedeuten würde, sondern
auch der Gestandenen. Denn mit Vernichtung des Rades hören
Gestandene, wie
jegliche Flora und Fauna, auf Eora ebenso auf zu existieren.
Dementsprechend haben die Engwither ganze Arbeit geleistet, denn mit Ende der 'Göttersimulation' würde auch die 'Lebensimulation' enden, und es würde nur eine tote Welt zurückbleiben.
Weswegen Eothas das Rad auch nur beschädigt, und so eine Reparatur ermöglicht, und es nicht zerstört.
Was nicht nur die Frage aufweist WER oder WAS die Engwither waren, dass sie quasi eine
gesamte Welt samt Götter, Sterblichen, Flora und Faune mit einer Maschine simulieren konnten.
Es wirft auch die Frage auf,
was Eothas eigentlich genau beabsichtigte.
Viele Spieler vertreten die Meinung, dass er die Gestandenen von den Götter befreien wollte. Aber das ist, wie oben beschrieben, nicht möglich, da Götter UND Gestandene untrennbar an das Rad miteinander gebunden sind.
Er selber beschreibt seine Motivation darin, dass er die Lügen wegwischen will, welche von den Engwither einst verbreitet, und von den Götter aufrecht erhalten werden, dass das Leben auf Eora ein natürlicher Prozess ist, statt eine künstliche Simulation. Dieses will er erreichen, indem er Götter und Gestandenen zwingt das Rad wieder herzustellen und somit diese Tatsache zu akzeptieren.
So weit, so gut. Nur...
und dann?
Glaubt Eothas wirklich dass es das Leben der Gestandenen verbessern wird zu wissen, dass ihre gesamte Welt, samt ihrer aller Leben, künstlich durch eine Maschine in der Existenz gehalten wird? Würde eine solche Erkenntnis nicht vielmehr im
harmlosesten Fall zu einer Weltweiten Massenpanik führen und im schlimmsten Fall zu Massenselbstmorden?
Und sobald das Rad repariert ist, WER soll die Kontrolle über eine derartige Macht übernehmen?
Ausgehend von den Fraktionen im Todesfeuer, der Darstellung der Gestandenen in beiden PoE allgemein, und den Wissen über unserer eigene Menschheit, sind die Gestandenen Eoras die denkbar schlechteste Wahl. Den Macht korrumpiert unsere Spezies auf abscheulichste Art und Weise.
Verbrechen, in welcher die Fraktion, welche die Macht über das Rad besitzt, ganze Nationen aus Machthunger oder Profitgier auslöscht, indem die Machthaber schlicht die 'Simulation' entsprechend umprogrammieren, ganz Eora auf diese Weise als Geisel halten, und daraus resultierende Kriege um die Vorherrschaft über das Rad, würden sich in einen endlosen Kreislauf drehen, bis die Gestandenen sich selber ausgelöst hätten.
Bleiben als Alternative somit nur die Götter. Diese gehören zwar nicht zu den vertrauenswürdigsten, oder sympathischsten, Vertretern eines Pantheon. Allerdings haben sie seit Entstehung des Rades bewiesen, dass sie es nicht für niedrige Gelüste missbrauchen, wie es die Gestandenen tun würden. Aber wie weit kann man der K.I eines Konstrukts vertrauen? Die Hauptkampagne von NWN 2 demonstriert mit den Fürst der Schatten sehr anschaulich, was passiert, wenn der programmierte Big Brother fehlerhaft ist.
Zudem es erzählerisch wenig Sinn macht, dass Eothas
'den Morgen bringt', nur damit alles wieder zum Status Quo zurückkehrt.
Womit im Prinzip die gesamte Hauptkampagne von PoE 2... nirgendwo hin führt.
Ohne das Rad können weder Götter noch Gestandene existieren, so dass die Vernichtung letzteren keine Befreiung bringt.
Menschen/ Gestandenen können mit einer solchen Macht nicht umgehen, und um den Status Quo mit den Göttern als Verwalter zu erhalten muss das Rad nicht beschädigt werden.
Bleibt also nur die Erkenntnis, dass die Gestandenen dank Eothas endlich erkennen werden, wie sehr sie gearscht sind, und im Wissen weiter existieren, dass sie nichts dagegen tun können.
Aber ob
das ausreicht um die Existenz der Hauptkampagne von PoE 2 zu rechtfertigen?