Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 17 von 21 « Erste ... 610131415161718192021 Letzte »
Ergebnis 321 bis 340 von 401
  1. Beiträge anzeigen #321
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Mehrere Male hatte Chala den Spalt auf einem Bein von einem Ende zum anderen durchmessen. Ihr Fuß war nicht jedes Mal genau auf der Linie gewesen, doch mit überwältigender Mehrheit hatte sie es immerhin geschafft. Ob das schlussendlich ihre Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, verbessert hatte, würde sie wohl erst herausfinden, wenn es an herausforderndere Übungen ging. Für den Moment jedoch, brauchte sie eine Pause. Nassgeschwitzt war sie mittlerweile und da Draco sie gerade nicht aufrief, sofort den nächsten Angriff zu parieren, entkorkte sie ihren Trinkschlauch und setzte ihn an ihre Lippen. Das war nötig!
    Sie setzte sich mit dem Rücken gegen den Dolchfelsen gelehnt auf den harten Steinboden. Es war nun schon der zweite Tag hier oben im Gebirge und sie begann sich zu fragen, wohin es die Streiter Innos zog. Bisher waren sie bis auf wenige Erkundungstouren nicht von diesem seltsamen Krater gewichen, der sich hier vor ihnen in den Berg fraß. Was hier wohl geschehen war?

    Die Myrtaner hielten die Umgebung mit ihren Spähern im Blick, weshalb sie sich wenig Sorgen machte, dass ein Echsenmensch oder anderes Getier plötzlich auftauchen konnte. Doch was, wenn doch mal einer dieser zweibeinigen Schuppenträger eine unbedachte Lücke fand und sich einen Weg in ihr Lager bahnte? Sie erinnerte sich noch, wie kurz nach ihrer Ankunft auf Argaan eines dieser Viecher im Dschungel auf sie gelauert hatte. Ohne Joe wäre sie damals wohl an Ort und Stelle gestorben. Später hatten diese Biester Schwarzwasser überrannt und Setarrif den Erdboden gleichgemacht, obwohl das eher das Werk des Drachen gewesen war. Sie war so hilflos gewesen, kaum in der Lage ein Schwert zu schwingen. Das war jetzt anders, auch wenn sie nicht einzuschätzen wusste, ob sie im Zweikampf gegen eine dieser Echsen bestehen konnte. Es herauszufinden, war jedoch nicht ihr Plan. Besser, sie behielt ihre Sinne zusammen, und ließ sich nicht unangenehm überraschen.

    Ihre Gedanken kehrten zu den Übungen zurück, die Draco ihr gezeigt hatte. Das Klettern hatte ihr einiges abverlangt, saß ihr noch immer in den Fingern und Armen, welche sich regelmäßig zu verkrampfen schienen. Ihre Beine und Rumpf hingegen protestierten noch immer aufgrund der letzten einbeinigen Sprünge. Die Aranisaani hätte sich zwar selbst als körperlich fit eingeschätzt, doch offenbar lag noch ein langer Weg vor ihr. Natürlich auch mental, wenn sie herausfinden wollte, wie sie diese anderen in ihrem Körper loswerden konnte. Das war ihr Körper und dabei würde es auch bleiben!
    Ihr Blick wanderte zu den anderen Kriegern, die ihren Aufgaben nachgingen oder einfach nur die Ruhe genossen. Dabei fiel ihr der Blick einer der jüngeren Männer auf, der unverhohlen in ihre Richtung zielte. Sie grinste ihn an, bedeutete ihm, dass sie wusste, dass er sie beobachtete.

    Ganz in seiner Nähe war Jacques noch immer mit dem Training beschäftigt, wobei sein muskulöser Körper unter dem dicken Wams deutlich außer Puste geriet. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie lange er bereits ohne Pause gewissenhaft die Bewegungsabläufe verfolgte. Den Kommandanten konnte Chala derzeit nicht entdecken, was bei dem felsigen Gelände aber nicht bedeutete, dass er weit weg war. Mina hingegen schien ebenfalls eine Pause einlegen zu wollen, doch wusste wohl nicht, ob man sie dafür schelten würde.
    „Das Leben in der Armee“, gab die Aranisaani bedeutungsschwer von sich, auch wenn niemand außer ihr die Worte hören konnte.
    Nicht, dass sie Erfahrungen hatte, wie es in einer Streitmacht zuging, doch ihr erstes Bild reichte bereits, um einige Vermutungen anzustellen.

    Ein Blick gen Himmel ließ sie davon ausgehen, dass es bald Zeit würde neues Feuerholz zu sammeln. Bisher hatten sie kein Frühstück gehabt und langsam aber sicher machte sich ihr leerer Magen bemerkbar. Im schlimmsten Fall würde sie von ihrem Proviant etwas nehmen, auch wenn sie vermutete, dass die Truppe es bevorzugte gemeinsam zu essen. Vielleicht würde es ja niemandem auffallen.

  2. Beiträge anzeigen #322
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Nicht vom Morgen Appell geweckt zu werden hatte durchaus etwas für sich. Allerdings waren die Strahlen der aufgehenden Sonne direkt im Gesicht auch nicht zwingend angenehm, wenn man einen so anstrengenden Vortag hinter sich hatte, wie Chala. Erschöpft wischte sie sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich langsam in ihrer Bettrolle auf. Der Tag war noch jung, kindlicher fast noch als Jacques Weltanschauung, doch diesen kleinen Witz behielt sie lieber für sich, bevor sie noch schlechtere Laune beim Anblick seiner fragenden Miene bekam, wenn er versuchte zu verstehen, wie sie das wohl meinte.
    Etwas orientierungslos schaute sich die Aranisaani um, bemerkte dabei, dass die meisten noch in ihren Schlafstätten lagen. Einzig der Kommandant und einer seiner Männer, Jörg, wie sie gestern beim Essen erfahren hatte – eben jener, der sie ungeniert beobachtet hatte – saßen um die Feuerstelle, in der die ganze Nacht Flammen am Leben gehalten wurden.
    Auch Draco war nicht mehr im Land der Träume, allerdings war von ihm keine Spur zu sehen. Vermutlich kundschaftete er die Gegend aus oder war austreten,

    Etwas unmotiviert kramte Chala etwas von ihrem Proviant hervor und biss in das Stück Trockenfleisch, welches sie aus ihrer Tasche fischte. Den Tag ohne Frühstück zu beginnen, hatte ihr gestern bereits gereicht. Und solange sie niemand davon abhielt, würde sie die Gelegenheit nutzen. Ein Schluck aus ihrem Trinkschlauch später – dessen Inhalt sich dem bedrohlichen Ende zuneigte – schälte sie sich aus dem behelfsmäßigen Bett und reckte die von Muskelkater geplagten Glieder. Steif fühlte sie sich, doch sie wusste, dass ein wenig Bewegung das Blut in ihre Muskeln pumpen würde und der Schmerz bald vergessen wäre. Doch was sollte sie tun? Selbst und ungefragt die Rolle der Späherin einnehmen? Oder dort ansetzen, wo sie gestern aufgehört hatte? Wenn sie ehrlich war, konnte sie darauf verzichten noch einmal von Jörg dabei beobachtet zu werden, wie sie auf einem Bein über eine vermeintlich gerade Linie hüpfte. Ein wenig Privatsphäre würde sie ohnehin brauchen, bevor sie sich vollends den heutigen Aufgaben widmen konnte.

    Einige Momente später trat sie hinter einem Felsen hervor, blickte erneut zum Lager und überlegte, ob sie sich der letzten Aufgabe Dracos annehmen sollte, der sie bisher keine Zeit hatte widmen können.
    „Was hatte er dazu noch gesagt?“, überlegte sie laut, „Ah ja. Das Schleichen ist wie das Liebesspiel.“
    Sie grinste schief bei der Erinnerung daran, hatte er doch auch das Kämpfen mit der leidenschaftlichen Verbindung verglichen. Doch konnte sie es ihm verübeln? Nein, es gab viele Parallelen zwischen dem Zweikampf im Bett und auf dem Schlachtfeld, warum also nicht auch beim lautlosen Fortbewegen?
    Chala rief sich seine Erklärungen und Demonstrationen in Erinnerung und begann damit sich umzusehen. Sich geräuschlos bewegen zu können war eine Sache, doch wenn man mitten auf einem offenen Platz an helllichtem Tage sich vorsichtig und leicht gehockt unter dem Blick aller Anwesenden von einem Punkt zum andern begab, wäre das wohl nicht gerade zielführend. Die Gegebenheiten der Umgebung waren also entscheidend. Schattenfall, Hindernisse beziehungsweise Versteckmöglichkeiten, Ablenkungen, die man für sich nutzen konnte. All das spielte eine fundamentale Rolle beim Schleichen, wenn sie ihn richtig verstanden hatte.

    Ihre eigene Erfahrung, die sie durch das unbeobachtete Entwenden des ein oder anderen Besitzes anderer Menschen sammeln konnte, bestätigten seine Erklärungen. Wie zuletzt bei dem Stoffhändler in der Silberseeburg war es entscheidend, wo die Aufmerksamkeit jener war, deren Aufmerksamkeit man entgehen wollte.
    Die Umgebung, in der sie sich gerade befand, wäre gut geeignet um unbemerkt um jemanden herum zu kommen oder gar in dessen Rücken zu gelangen. Die Aranisaani schaute erneut in Richtung des Lagers, wo sich langsam auch die anderen Schlafenden regten. Bald schon wären sie alle wach. Vielleicht konnte sie bis dahin einige weitere Schlüsse für sich ziehen.
    „Zuerst aber die richtige Körperhaltung“, setzte sie sich die erste Aufgabe.
    Wie es Draco ihr gezeigt hatte, ging sie leicht in die Hocke, ihre Muskeln waren entspannt und sie fühlte das vertraute Gewicht ihres Körpers. Langsam setzte sie einen Fuß vor, achtete darauf ihre Ferse zuerst mit dem steinigen Boden in Kontakt zu bringen und bemühte ihn dann über die Außenkannte abzurollen. Tatsächlich schmerzte der unbekannte Bewegungsablauf ein bisschen und sie setzte den Fuß zu schnell ab. Nicht, dass es ein sonderlich lautes Geräusch verursachte, das verhinderte der harte Boden und weite Himmel zum größten Teil. Doch sie wusste, dass sie ihr Gewicht nicht richtig über den Ballen und die Zehen verteilt hatte. Dabei hatte es bei ihm so einfach ausgesehen!

    „Gleich nochmal“, murmelte sie und hielt sich außer Sichtweite des Lagers.
    Wieder beugte sie leicht ihre Knie, um ihre Bewegungen abzufedern, den Oberkörper neigte sie sachte nach vorne, um ihren Schwerpunkt besser zu positionieren und erhöhtes Gleichgewicht zu gewährleisten. Die Arme hielt sie nah am Körper. Anders als beim Balancieren durfte sie nicht wild mit ihren Gliedmaßen rudern, da das dank ihrer Lederkluft nur unnötig Geräusche verursachen würde. Außerdem hätte sie nicht immer den Luxus einer so weitläufigen Gegend.
    Wieder setzte sie den rechten Fuß sanft auf der Ferse ab, rollte mit zusammengebissenen Zähnen gegen das unangenehme Gefühl über die Außenkante ab und achtete penibel darauf, Ballen und Zehen gleichermaßen zu belasten. Besser, aber noch lange nicht gut genug.

  3. Beiträge anzeigen #323
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Chala atmete tief durch und konzentrierte sich erneut. Sie wusste, dass Übung den Meister machte, und sie war entschlossen, diese Fähigkeit zu perfektionieren. Langsam und bedacht setzte sie ihren linken Fuß vor, diesmal noch vorsichtiger. Sie spürte, wie ihre Muskeln sich an die ungewohnte Bewegung gewöhnten, und bemerkte, dass der Schmerz allmählich nachließ.
    „Das ist schon besser“, murmelte sie zufrieden und setzte ihren Weg fort.
    Schritt für Schritt bewegte sie sich vorwärts, immer darauf bedacht, ihre Bewegungen so leise wie möglich zu halten. Sie achtete darauf, ihre Umgebung im Auge zu behalten und nach möglichen Verstecken Ausschau zu halten. Ein umgestürzter Baumstamm bot ihr eine gute Deckung, und sie nutzte die Gelegenheit, um sich dahinter zu verstecken und ihre Fortschritte zu überprüfen.

    Ein Anfang, dachte sie kritisch, als sie bemerkte, dass sie sich bereits ein gutes Stück vom Lager entfernt hatte, ohne dass jemand sie bemerkt hatte – nicht, dass es jemand darauf angelegt hätte und soweit sie wusste, könnte Draco irgendwo in den Schatten lauern und sie beobachten. Dennoch fühlte sie sich ermutigt und beschloss, die Herausforderung zu erhöhen. Ihr nächstes Ziel war es, sich an Jörg und den Kommandanten heranzuschleichen, die immer noch am Feuer saßen und sich unterhielten.

    Chala bewegte sich langsam und vorsichtig weiter, immer darauf bedacht, im Schatten zu bleiben und keine unnötigen Geräusche zu verursachen. Sie nutzte die Geräusche des Gebirges – das Zwitschern der Vögel, das Heulen des Windes – zu ihrem Vorteil, um ihre eigenen Schritte zu überdecken. Als sie näherkam, konnte sie die Stimmen der beiden Männer hören. Sie sprachen über die Pläne für den heutigen Tag und bemerkten nicht, dass die Aranisaani sich ihnen näherte.
    Ein kleines Stück noch, dachte sie, als sie nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt war, der Schatten des Felsüberhangs fast direkt vor ihr.
    Sie hielt den Atem an und setzte ihren letzten Schritt. Doch gerade als sie sich an die Felswand drücken wollte, drehten Jörg und der Kommandant sich zu ihr um, als hätten sie die ganze Zeit gewusst, dass sie da war.

    „Was soll das werden?“, rief der jüngere Mann ihr grinsend zu.
    Chala seufzte und trat aus ihrem nicht sonderlich klugen Versteck hervor.
    „Ich übe, was Draco mir aufgetragen hat“, erklärte sie abwehrend und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    Jörg lachte und klopfte ihr auf die Schulter.
    „Du hast dich gut geschlagen, aber du musst noch an deiner Aufmerksamkeit arbeiten. Ein kleiner Fehler kann alles zunichtemachen.“
    Chala nickte und nahm sich seine Worte zu Herzen. Sie wusste, dass sie noch viel zu lernen hatte, aber sie war entschlossen, sich zu verbessern.
    „Danke, scheint wohl so, als lernt man diese Dinge nicht an einem Tag.“

    Mit neuer Entschlossenheit kehrte sie zu ihrem Übungsplatz zurück und begann von vorne. Sie wusste, dass sie eines Tages den Dreh raushaben würde, und dem Geheimnis um Dracos Talent einen Schritt näherkäme. Doch bis dahin lag noch ein langer Weg vor ihr, und sie war bereit, jede Herausforderung anzunehmen. Wie es schien, war sie bei Weitem nicht so fähig, wie sie sich und ihrer Umwelt gern weismachte, doch immerhin gab es einen Weg, wie sie Vorstellung zu Wirklichkeit wandeln konnte, auch wenn es bedeutete, dass sie weitere Stunden damit verbringen musste, über einen nahezu leblosen Landstrich zu pirschen. Immerhin würde sie auch etwas Nützliches beitragen, indem sie nach potentiellen Gefahren Ausschau hielt.

  4. Beiträge anzeigen #324
    Abenteurer Avatar von Mina Argon
    Registriert seit
    Nov 2023
    Beiträge
    77
     
    Mina Argon ist offline
    Die letzten Tage hatte Mina viel Zeit mit DraconiZ's Trainingsmethoden verbracht und schwere körperliche Übungen absolviert, um dann einen Angriff auszuführen, oder abzublocken. Vor allem ihre Beine und Bauchmuskeln hassten sie dafür und Gefühlt konnte sich die Schmiedin nicht mehr daran erinnern, wie sich ihr Körper anfühlte, ohne zu schmerzen oder ausgelaugt zu sein. Dass es Jacques dabei sehr ähnlich ging, war nur ein schwacher Trost. Aber er war auf jeden Fall ein guter Trainingspartner, wobei Mina auch immer Mal mit den Veteranen aus der Truppe ein paar Übungen absolviert hatte. Nur anders als Jacques nahmen diese die Schmiedin ziemlich hart ran. 'Das wird sich später mal noch auszahlen!', hieß es nicht selten, wenn sie völlig erschöpft oder demotiviert eine Pause verlangte. Es waren willkommene Abwechslungen, als immer nur mit dem Blondschopf zu Trainieren und tatsächlich hatte sie das Gefühl sich ein paar interessante Kniffe von den erfahreneren Schwertkämpfern abschauen zu können. Allerdings musste sie zugeben, dass sie für die meiste Zeit sich doch lieber an den weniger Erfahrenen Teil der Gruppe hielt. Das war zumindest für ihre Motivation besser!

    Chala war dabei immer wieder auffallend Abwesend und Mina fragte sich was die Fremde wohl so treiben mochte. Dass DraconiZ sie mit Gleichgewichtsübungen auf Trab hielt, war kein Geheimnis. Doch irgendwie schien sie sich immer mal wieder von der Gruppe zu entfernen und ihr eigenes Ding zu machen. Entweder das, oder sie selbst war einfach viel zu sehr auf ihr eigenes Training fokussiert, als die Dunkelhäutige ständig im Blick behalten zu können.

    Die Schmiedin war gerade dabei gewesen ihre Muskeln mit einigen Dehn- und Streckübungen aufzulockern, als sie etwas hinter sich hörte. In dem Moment, als sie sich herum drehte, machte Chala einen letzten Schritt auf die Thorniarerin zu, so dass deren Nasen sich beinahe berührten. Mit einem Satz sprang Mina zur Seite. Ihr Herz pochte wie wild, nachdem sie so erschreckt wurde:
    „Heilige Scavangerscheiße! Du kannst mich doch nicht so erschrecken!“, beschwerte sich Mina und sah die Fremde mit großen Augen an.
    „ Jetzt sag nicht DraconiZ bringt dir bei, wie du dich lautlos anschleichen und andere erschrecken kannst!? Aber du bist echt gut...oder ich hab einfach nur nicht richtig aufgepasst.“, meinte sie, bevor ihr etwas einfiel:
    „Oh! Ich glaube das habe ich dir so noch gar nicht erzählt, aber als ich mich ins Gebirge begeben habe, bin ich Jacques und Sunder in einigen Metern Entfernung gefolgt. Die Beiden hatte mich auch nicht bemerkt, weil die viel zu beschäftigt waren den richtigen Weg zu finden!“, gab sie preis und dachte das könnte Chala vielleicht bei ihrem herumgeschleiche helfen. Oder zumindest: „Also...die beiden könntest du auch super einfach erschrecken!“, fügte sie an und würde nur zu gern deren beider Gesichter sehen!

  5. Beiträge anzeigen #325
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Grinsend schaute Chala in das Gesicht der jungen Frau, die am Rand, nahe des Felsüberhangs ihren Körper gelockert hatte. Sie freute sich, dass es wenigstens bei ihr geklappt hatte, nachdem sie am gestrigen Tag gescheitert war, sich unbemerkt an Jörg und den Kommandanten heranzuschleichen.
    „Es geht nicht ums Erschrecken, Mina“, wehrte sie ihre Frage ab und überlegte kurz, „Es geht darum, seinen Körper besser zu verstehen und das eigene Gleichgewicht zu finden. Es wird mir besonders beim Jagen helfen“, meinte sie und wollte vermeiden, dass die eher zwielichtigen Anwendungsmöglichkeiten im Vordergrund standen.
    Doch was sie jagte, blieb ungewiss.
    „Danke für den Tipp, aber vielleicht sollte ich lieber versuchen unbemerkt an jemanden heranzukommen, der nicht so einfach zu überraschen ist“, danke sie Mina und legte den Kopf schief, „Wie ich sehe, bist du noch fleißig am üben“, stellte sie fest und deutete auf das Schwert, welches in der Scheide an der Hüfte der muskulösen Frau ruhte, „Vielleicht kann ich dir etwas zeigen, was mich mein erster Meister lehrte? Vipi kuhusu?“

    Ohne eine eindeutige Antwort abzuwarten, befreite Chala Wildkatze und entfernte sich einige Schritte von Mina, die ihr neugierig hinterherschaute.
    „Anders als ich damals, bist du deutlich kräftiger und hast sicher keine Probleme eine Waffe über einen längeren Zeitraum zu halten, oder? Ich musste damals ständig Pausen machen“, verriet sie der jüngeren Frau und zwinkerte ihr zu.
    Zwar hatte Mina bisher nicht sonderlich aufmerksam auf die Aranisaani gewirkt – was so ziemlich alles betraf – doch jetzt schien sie ihr Interesse geweckt zu haben. Demonstrativ ließ Chala ihr Schwert kreisen, was keinen wirklichen Nutzen hatte, sondern nur ihr Handgelenk lockern sollte.
    „Bisher waren die Übungen immer sehr statisch, finde ich. Aber in einem Kampf steht man wohl kaum nur auf einer Stelle und hält die Grundhaltung, oder?“

    Die dunkle Kriegerin demonstrierte, was sie meinte, indem sie aus der Grundhaltung verschiedene Schritte zeigte. Zuerst, wies sie auf ihre Fußstellung, die wie üblich etwas mehr als schulterbreit voneinander entfernt waren. Dann zog sie ihr hinteres Bein vor das andere und wieder zurück.
    „Du kannst dein Standbein mit dem anderen passieren, oder…“
    Sie trat mit dem vorderen Bein noch weiter vor und zog das hintere nach.
    „Du machst einen Ausfallschritt, um Distanz für einen Angriff zu verringern und dich vom Gegner zu entfernen. Willst du's mit mir üben?“

  6. Beiträge anzeigen #326
    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
    Registriert seit
    Jun 2023
    Ort
    Vorn!
    Beiträge
    253
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    Jacques zögerte einen Moment und nahm doch lieber noch einmal Maß. Nicht, dass er gleich schon wieder Mina darum bitten musste, ihm das verbogene Schwert geradezuhämmern… Das wäre sonst wirklich peinlich!
    Aber ewig konnte er die Übung auch nicht hinauszögern. Mit einem kräftigen Hieb ließ er die Klinge auf den Feind niederfahren. Er achtete darauf, die Bewegung so auszuführen, wie sie ihm gezeigt worden war – ziehend, nicht drückend, um eine anständige Schneidwirkung zu erzielen -, und das Ergebnis war zufriedenstellend: Die Latschenkiefer hatte er sauber einen Kopf kürzer gemacht!
    Jacques begutachtete dennoch kritisch die Schnittkante. Auf den ersten Blick wirkte sie sauber, aber bei genauerem Hinsehen bemerkte er, dass sie doch nicht ganz glatt war. Er hatte die Klinge also beim Hieb ein wenig verzogen. Nicht viel, aber im Kampf gegen einen echten, vielleicht gerüsteten Gegner, konnte eine kleine Unsauberkeit in der Ausführung den Unterschied machen zwischen einem kampfentscheidenden Wirkungstreffer und einem Hieb, der ohne Effekt an der Panzerung verpuffte.
    Also noch einmal. Jacques suchte sich wieder einen Ast aus, der eine ansprechende Dicke hatte, nahm Maß und schlug zu. Er musste grinsen, als ihm plötzlich eine Erinnerung vor Augen stand, wie er als Kind mit seinen Brüdern um die Wette Diesteln geköpft hatte. Zwar waren sie nur mit Stöcken bewaffnet gewesen, aber im Grunde war das, was er jetzt tat, nicht viel anders.
    Wirklich?
    Er hatte gerade zum nächsten Schlag ausgeholt, zögerte aber. Er übte nicht fürs Diesteln köpfen, sondern … In der knorrigen Latschenkiefer, die er zu verstümmeln im Begriff war, schien er plötzlich die Gesichtszüge eines Mannes zu erkennen. Jacques erinnerte sich daran, wie dieser Mann schreiend versucht hatte, seine Eingeweide daran zu hindern, aus seiner aufgeschlitzten Bauchdecke herauszufallen …
    Dafür trainiere ich hier!, kam es ihm in den Sinn, Um zu verletzen, um zu töten…
    Jacques fühlte sich plötzlich wie versteinert. Er hatte das Schwert erhoben, aber sein Arm wollte ihm einfach nicht gehorchen und den Schlag ausführen. Aus der Latschenkiefer starrten ihn die vor Schmerz und Entsetzen weit aufgerissenen Augen an.
    „Nein!“, presste er hervor. Nein, so bin ich nicht! Ich werde kämpfen, um zu beschützen, um zu verteidigen, nicht um Leid und Elend zu bringen!
    Mit einem angestrengten Grunzen schlug er zu. Der Ast, den er anvisiert hatte, fiel zu Boden, aber der Schnitt war nicht sehr sauber. Jacques ließ das Schwert sinken, schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er musste an Chala denken und daran, wie sie die Welt sah – als einen Ort der reinen Gewalt. Was für eine Vorstellung…
    Er würde für eine bessere Welt kämpfen. Eine, in der auch die Schwachen ruhig schlafen konnten. Wenn ihm selbst das Albträume bescheren würde – nun, das war eine der Bürden, die er zu schultern bereit sein musste.
    Entschlossen nahm er wieder einen festen Stand ein und hob das Schwert für den nächsten Streich.

  7. Beiträge anzeigen #327
    Abenteurer Avatar von Mina Argon
    Registriert seit
    Nov 2023
    Beiträge
    77
     
    Mina Argon ist offline
    Mina nickte zustimmend, als Chala ihr erklärte warum sie hier herum schlich und dass es ihr beim Jagen helfen würde. Das machte natürlich Sinn. Ebenso wie die Tatsache, dass es nicht hilfreich wäre, wenn sie sich nur an zu leichten Opfern versuchte. Man konnte schließlich nur besser werden, wenn man auch mit den Besten trainiert. Da fühlte sich Mina natürlich schon sehr geschmeichelt, dass sich die Fremde an ihr versucht hatte!

    Dass Chala keine Anfängerin mehr im Schwertkampf war, hatte DraconiZ vor einiger Zeit erwähnt gehabt. Dies war auch der Grund, warum die Dunkelhäutige ein etwas anderes Training bekam und nur ab und an als Trainingspartner einstieg. Die Schmiedin nahm das Angebot natürlich sofort an und war gespannt, was genau sie im Sinn hatte. Die Thorniarerin versuchte der Erklärung zu folgen, aber kam dank der Fachbegriffe nicht wirklich mit. DraconiZ und Jacques hatten immer mal ähnliche Worte und Phrasen eingeworfen, doch in diesem Fall konnte sie sich absolut nichts darunter vorstellen.

    „Okay...warte...“, begann Mina und versuchte den Worten doch noch einen Sinn zu entlocken. Also soll ich jetzt neben den Schwertschlagtechniken auch noch bestimmte Fußstellungen üben? Also...gleichzeitig? Ich glaube das musst du mir nochmal langsam zeigen!“, merkte die Schmiedin an.
    Chala war bei dieser Übung überraschend geduldig, stellte sich Mina anfangs doch sehr ungeschickt an. Mit dem Schwert herum zu fuchteln war eine Sache, aber dann gleichzeitig auch noch die Beine auf bestimmte Arten zu bewegen, eine völlig andere. Die Dunkelhäutige hatte absolut Recht, dass es ihr nicht viel ausmachte immer und immer wieder bestimmte Hiebe auszuführen. Durch ihre Arbeit als Handwerkerin war sie zumindest darin sehr geübt. Allerdings machte sie dabei nie etwas mit den Füßen und stand oft recht starr am Amboss. Dadurch ließ ihre Fußkoordination sehr zu wünschen übrig.
    Chala zeigte ihr zuerst die Grundlagen und ein paar Grundschritte, welche Mina dann ersteinmal übte bevor sie dann zusammen das Gelernte umsetzen wollten.
    „Okay, ich glaube wir können das jetzt zusammen versuchen. Also Schlagen und die Schrittfolgen. Gibt es da noch was, worauf man achten sollte?“, fragte Mina vorsichtshalber, hatte aber jetzt schon das Gefühl, dass sie all die neuen Informationen sowieso nicht gleich in die Tat umsetzen können würde.

  8. Beiträge anzeigen #328
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Woher auch immer Chala die Geduld nahm, sie hatte sie bitter nötig. Mina war keineswegs unfähig, aber doch irgendwie…langsam. Selbst wenn sie sich durch das simultane Bewegen von Beinen und Armen überfordert fühlte, sollte sie es vielleicht nicht so offen kundtun. Doch es war geschehen und immerhin wusste die Aranisaani nun, woran sie war. Sicher lagen die Qualitäten der jungen Frau in anderen Bereichen, doch es ehrte sie, aus ihrer Komfortzone ausbrechen zu wollen, indem sie den Kampf mit Waffen erlernen wollte.
    „Also dann…“, begann die dunkle Kriegerin etwas langgezogen, „Versuch deine Hiebe und Stiche mit der Richtung, in die du deinen Körper bewegst zeitlich abzustimmen.“
    Sie nahm die Grundhaltung ein, hielt ihr Schwert mit etwas Abstand vor ihrer Hüfte, den Ort auf den Kopf eines imaginären Feindes gerichtet und trat mit einem Ausfallschritt vor, wobei sie einen Stich andeutete, der wohl die Brust eines Menschen getroffen hätte. Danach nutzte sie dieselbe Folge an Bewegungen, bloß umgekehrt, um zurückzuweichen und ihre Waffe in eine vorteilhafte Stellung zu bringen, wobei sie einen unsichtbaren Gegenangriff vor ihrem Gesicht parierte und die Klinge mit einer leichten Rotation des Handgelenks wieder in die Ausgangsposition brachte. Sie wiederholte den Vorgang ein weiteres Mal viel langsamer und erklärte dabei, was sie tat und worauf Mina achten sollte.

    „In meinem Stamm sprechen wir von Mtindo, wenn wir solche Formen oder Figuren üben. Wenn du es nicht sofort kannst, ist das nicht schlimm, denn wie auch bei den Schlagübungen ist Wiederholung der beste Lehrer, solange du dir nichts Falsches angewöhnst. Also achte genau drauf, wie du dich bewegst und was das Ziel dabei ist.“
    Sie kam sich seltsam vor, als sie einer anderen erklärte, wie man am besten an das Lernen des Kampfes heranging, war sie doch selbst längst keine Meisterin. Doch es waren so viele erfahrene Streiter zugegen, die sie beobachteten, dass es wohl lautstarkes Gebrüll gäbe, wenn sie etwas erklärte, was so nicht richtig war.

    Ihr selbst tat die Pause vom eigenen Training gut, denn auch, wenn sie ihrer Ansicht nach vor allem ihren Körper besser einzuschätzen wusste, ließ ihre Schwertkunst noch viel zu wünschen übrig. Sie würde bei Gelegenheit Draco fragen, ob er ihr fortgeschrittenere Techniken zeigen konnte. Das Parieren war seit der letzten Übung bereits besser geworden, doch sie nutzte fast immer dieselbe Hut und war sich sicher, dass es noch weitere gab, die sie sich aneignen sollte. Außerdem fand sie, dass eine längere Abfolge von Bewegungen nötig war, um nicht immer wieder den Kampf auf unnatürliche Weise abzubrechen. Jedes Mal fragte sie sich dabei, was sie als nächstes hätte tun sollen.

    Mina schlug sich gar nicht schlecht. Sie hatte noch Schwierigkeiten sich daran zu gewöhnen, dass ihre Füße sich nicht passieren sollten, wenn sie den Ausfallschritt übte, doch die Armbewegungen sahen bereits sehr gut aus. Ein Blick zu den Veteranen bestätigte Chalas Vermutung dabei und sie nickte der jungen Frau zu.
    „Wenn du dich sicher genug fühlst, können wir die Übung zusammen machen. Ich pariere deinen Angriff und du blockst bei der Rückwärtsbewegung meinen Schlag. Anfangs natürlich alles langsam. Was meinst du?“
    Geändert von Chala Vered (11.07.2024 um 14:21 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #329
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    DraconiZ schaute allen Schülern fasziniert zu, wie sie ihre Übungen ausführten und weiter an ihren Fähigkeiten feilten. Ja Chala hatte sogar schon damit begonnen Mina dabei zu helfen. Das war beeindruckend und gut für die Moral der Truppe. Es brauchte Menschen die anpackten und pragmatisch vorgingen und so sah es der Assassine sehr gerne, wenn die Schüler sich untereinander austauschten. Manche Dinge wurden erst dann richtig verinnerlicht und klar, wenn man selbst als Lehrmeister auftrat und die Sachverhalte erklärte. Ja mach Einer meinte sogar, dass man sich vor einen Spiegel stellen sollte und sich selbst Schüler und Lehrer zugleich sein sollte. Das fand der Weißhaarige dann doch etwas zu weit hergeholt. Das grundlegende Prinzip begrüßte er jedoch.

    »Eine kurze Unterbrechung wenn die beiden Damen es wohl gestatten«, meinte der Klingenmeister, nachdem er sich mit gehobener Hand Gehör verschafft hatte, in die Frage von Chala hinein, noch bevor Mina antworten konnte. »Du hast Chala gleich für dich zurück«, versprach er der Schmiedin und ging dann mit der Fremdländerin einige Schritte weiter um ihr noch zwei weitere Aufgaben mitzugeben: »Wenn du mit Mina übst versuch für dich selbst etwas mitzunehmen. Da sie selbst noch übt, wird sie unvorhergesehen Dinge tun. Lerne daraus. Deine Aufgabe wird sein bei ihren Angriffen zu versuchen ihre Klinge festzusetzen, so dass sie nicht mehr agieren kann. Greif sie nicht an und geh nicht zum Gegenangriff über. Nur so, dass sie mit ihrer Waffe nichts mehr tun kann«. Er würde ihr dann später erklären, dass das der erste Schritt zum Binden der gegnerischen Waffe war. Eine Technik die durchaus nützlich sein konnte, wenn man noch andere Möglichkeiten hatte sich seines Feindes zu erwehren oder wenn man den Gegner entwaffnen wollte. »Außerdem«, begann er und schaute sich in der Felsenszenerie um, »wirst du heute Nacht einen Gegenstand eines der Soldaten hier entwenden und mir bringen. Irgendeinen der dir von Wert erscheint. Dann lege ihn an einen Ort der dir als Versteck sicher erscheint. Dann sehen wir wie weit die Übungen für die Körperbeherrschung getaugt haben«. Er zwinkerte Chala zu. »So und nun weiter meine Damen. Entschuldigt die Unterbrechung«. Der Streiter machte eine auffordernde Geste, dass die beiden fortfahren sollten.

  10. Beiträge anzeigen #330
    Abenteurer Avatar von Mina Argon
    Registriert seit
    Nov 2023
    Beiträge
    77
     
    Mina Argon ist offline
    Mina reagierte überrascht, als DraconiZ das Wort ergriff, hatte sie doch gar nicht bemerkt wie er sich ihnen genähert hatte. Ein wenig geheimnisvoll war er ihr ja schon immer vorgekommen und in einer gewissen Art spiegelte sich dies auch in seiner Art wieder. Die Schmiedin konnte es für sich selbst allerdings nicht wirklich an Details festmachen, so scharf war ihr Beobachtungsgabe dann doch nicht. Es war dann doch eher ein Bauchgefühl. Als der Weißhaarige Chala dann aber für ein Vieraugengespräch zur Seite nahm, fragte sich die Thorniarerin dennoch was er von ihr wollte von dem sie selbst nichts mithören durfte.

    Nachdem DraconiZ sich mit der Dunkelhäutigen ausgesprochen hatte, schaute Mina ihre Trainingspartnerin für einen Moment mit einem fragenden Blick an. Da sie aber keine Anstalten machte auf das Gespräch einzugehen und sie selbst auch eigentlich lieber weiter den Schwertkampf üben wollte, nahm sie dann doch das unterbrochene Thema wieder auf:
    „Okay, ich denke dann können wir weiter machen?“, mit diesen Worten begab sich Mina in Stellung und erhob ihr rostiges Schwert. Sie nahm einen Moment um an sich herab zu schauen und auch ihre Fußstellung zu kontrollieren. Als sie wieder zu Chala aufblickte, war diese bereits selbst in Stellung gegangen.
    „Okay, dann mal los!“, sprach die Schmiedin mehr zu sich, als zu Chala und führte einen einfach Schlag von Oben Rechts aus. Dabei versuchte sie auch die richtige Schrittfolge wie abgesprochen mit zuüben, bemerkte aber zu spät, dass sie den falschen Fuß vorgesetzt hatte. Als Rechtshänderin hätte sie auch den rechten Fuß vorsetzen müssen, hatte aber den Linken bewegt. Zudem war sie einen halben Schritt zu weit weg von Chala, weshalb sowohl der Schlag als auch die Schrittfolge völlig gegeneinander arbeiteten. In der Hälfte ihrer Bewegungen hielt Mina deswegen Inne und begann noch einmal von vorn.
    „Scavengerdreck! Entschuldige, das war nicht richtig!“, schimpfte sie auf sich selbst, erhob ihr Schwert erneut und korrigierte ihre Stellung. Dieses Mal nahm sie auch die Distanz zu Chala in Betracht und als sie ein weiteres Mal zuschlug, fühlte es sich richtig an! Der Schlag wurde Problemlos geblock, doch Mina hatte zumindest das Erfolgserlebnis, dass die Grundbewegung zumindest schon mal funktionierte.

    Für eine Weile führte Mina dieselbe Bewegung noch ein paar Mal aus, bevor sie ein wenig Varietät einbrachte und auch mal von Links oder von Unten den Schlag ansetzte. Dabei vermochte sie es immer schneller sich in die richtige Position zurück zu bewegen und die Distanz immer ein wenig genauer einzuschätzen. Als die Schmiedin dann so langsam in Fahrt kam, wirkte auch Chala konzentrierter. Bis zu dem Punkt, an dem sie auf eine für Mina seltsame Art zu Blocken begann. So wirklich konnte sie nicht erkennen, was Chala da versuchte, doch ab und an verhakten sich die beiden Waffen sogar ein wenig.

    „Uhm...hast du irgendwas spezielles vor? Du blockst so komisch!“, fragte die Schmiedin dann doch und senkte ihr Schwert für eine kurze Pause.

  11. Beiträge anzeigen #331
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    Mit ausdrucksloser Miene hatte Chala Draco angeschaut, als er ihr aufgetragen hatte, sich des Nachts an den Habseligkeiten eines der Mitglieder seiner Truppe zu schaffen zu machen. Das hätte sie bei einem Streiter Innos‘ nicht erwartet, doch gleichwohl hatte sie von ihm nicht dasselbe Gefühl bekommen wie von den anderen Männern unter Sir Ulrichs Kommando. Wie in einen dunklen Mantel schien das Silberhaar stets in eine Aura gehüllt zu sein, die sein oftmals schelmisches Grinsen mit einem Hauch Zynismus paarte.
    Für den Moment würde sie seinen Anweisungen folgen, wie sie mit Mina weiter vorgehen sollte. Im Prinzip verlangte er von ihr zu tun, was er gegen sie angewandt hatte, indem er ihre Waffe für einen Moment unter seine Kontrolle gebracht hatte, um sich einen gewinnbringenden Vorteil zu verschaffen. Allzu lange hielt dieser Zustand zwar nie an, doch in einem richtigen Kampf wäre es ausreichend.

    In Gedanken ob der aufkommenden Aufgabe ging sie nicht auf Minas fragenden Blick ein, hob lediglich die Waffe als Zeichen, dass sie bereit war die Übung fortzusetzen. Wie zu erwarten, brauchte die junge Frau einen Moment, bis sie die Koordination ihrer Füße und Arme aufeinander abgestimmt hatte. Doch nach zwei weiteren Versuchen fand sich Mina in einem kontinuierlichen Rhythmus wieder, dem sich die Aranisaani zunächst anpasste. Sie parierte die Schläge mit Leichtigkeit und ließ ihr Gegenüber danach immer wieder in die Grundhaltung wechseln.
    Schließlich begann sie damit die Waffe ihrer Kontrahentin an verschiedenen Stellen ihres Schwertes aufzuhalten. Es stellt sich heraus, dass es einfacher war, wenn man einen Angriff mit dem unteren Teil seines Schwertes abfing, da sie mehr Kontrolle zu besitzen schien. Durchaus logisch, berücksichtigte man, dass die eigene Hand näher an dem Aufprallort war.
    Zusätzlich machte es einen enormen Unterschied auf welcher Seite des eigenen Körpers sich der Ort des Schwerts befand. Empfing man einen Angriff, solange die Spitze nicht auf derselben Seite wie das Gehiltz war, konnte der Angreifer viel mehr Druck ausüben. Das galt es also im Bestfall zu vermeiden.

    „Du blockst so komisch!“, warf Mina ihr schließlich nach einer Weile vor, die offensichtlich auch die unterschiedlichen Versuche Chalas bemerkt hatte.
    Das war gut, immerhin bedeutete das, dass sie sich nicht nur auf sich bei der Übung konzentrierte.
    „Ich nutze nur deine immergleiche Bewegung, um für mich herauszufinden, auf welche Arten ich einen Angriff parieren kann“, antwortete die Kriegerin wahrheitsgemäß und war sich sicher, dass sie Dracos Aufgabe in den nächsten halben Dutzend Übungsschlägen würde erfüllen können, „Lass uns weitermachen!“
    Pflichtbewusst schlug die junge Frau erneut zu und die Aranisaani empfing die Klinge mit dem unteren Teil ihres Schwertes, wobei sie jedoch zu wenig Kraft in den Block legte. Ihr fehlte die Möglichkeit Minas Waffe zur Seite zu drücken.

    „Nochmal“, meinte Chala, die aufgeregt war, weil sie glaubte den Dreh jeden Moment herauszuhaben.
    Der Hieb kam und anders als zuvor legte sie mehr Stärke in den Block und dieses Mal hielt sie die Verbindung der Klingen, senkte den Ort in Richtung Mina und nahm ihr so die Möglichkeit ohne Weiteres die Waffe zu lösen. Die junge Frau schaute sie überrascht an, doch im nächsten Moment waren sie bereits beide wieder in der Ausgangsposition. Ein weiterer Angriff und die Aranisaani empfing erneut den Schlag, wandte kurz darauf ihre Klinge um die ihres Gegenübers und drückte sie in die Richtung ihres Hiebs, sodass Minas rechter Arm vor ihrem Körper auf die andere Seite gezwungen wurde. Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf Chalas Lippen und sie schaute zu Draco, um herauszufinden, ob es zu seiner Zufriedenheit war.

  12. Beiträge anzeigen #332
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    »Sieht doch gar nicht schlecht aus für die ersten Versuche«, meine der Weißhaarige anerkennend. Die Übungen schienen ihre Wirksamkeit zu zeigen und sowie Chala als auch Mina schienen deutliche Fortschritte zu machen. »Chala du kannst nun versuchen einen Vorteil durch das Blocken zu erreichen. Versuche in eine vorteilhafte Situation zu kommen um wieder zu agieren oder aber versuche sogar die Waffe von Mina aus ihrer Hand zu winden. Das kannst du unter anderem durch Druck auf die Hand von Mina oder durch Hebelwirkungen erreichen. Einfach machen und ich gebe ein paar Tipps«. Der Assassine kam näher und blinzelte gegen das Sonnenlicht. Der Wind wehte sanft und die wenigen Pflanzen die hier oben wuchsen schienen sich ebenso wie alles anderes nach Luft und Sonne zu sehnen. »Mina du versuchst unter allen Umständen dein Schwert in der Hand zu halten und in den Grundübungen zu bleiben. Vergiss nicht: Ohne ein Schwert in der Hand sinkt deine Überlebenswahrscheinlichkeit so drastisch, dass ich meine, dass du fast keine Chance mehr hast zu überleben«

    Er nahm sich etwas zurück und schaute sich die Beiden an. »Konzentration und Fokus. Bleibt mit euren Gedanken da. Jede kleine Bewegung, jede Ablenkung kann über Sieg und Niederlage entscheiden.« Er schwieg noch einen Moment bedächtig, dann fiel ihm noch etwas ein: »Schaut auf ungefähr Brusthöhe, so dass ihr alles mitbekommt. Nicht in die Augen. Dann seht ihr die Fußbewegungen nicht. Die Augen können euch zudem recht einfach täuschen. Ein scheinbar harmloser Blick, eine winzige Bewegung und wie erwähnt ist die Aufmerksamkeit woanders als sie sein sollte. Es geht um viel. Ihr habt nur ein Leben. Daher denkt daran: Aufmerksamkeit und im Moment bleiben ist alles. Los!« Schon bald knallten wieder die Klingen und die beiden Frauen gingen zurück ins Gefecht. Schon bald waren sie wieder konzentriert und vertieft. So tief, dass er nicht genau wusste, ob sie seine Korrekturen gut mitbekamen.

    In diesem Moment fiel ihm auf, dass Jacques etwas verträumt in einiger Entfernung herumstand. »Beweg deinen Hintern herüber. Ihr könnt auch zu dritt üben. Du bist zum lernen hier«, lud er den Krieger ein.
    Geändert von DraconiZ (17.07.2024 um 21:12 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #333
    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
    Registriert seit
    Jun 2023
    Ort
    Vorn!
    Beiträge
    253
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    „Äh … ja, sicher!“, rief Jacques und seufzte. Da gönnte man sich mal eine kurze Pause vom Kiefern köpfen, und schon wurde man für einen Faulenzer gehalten! Das Leben in der Armee war wahrlich kein Zuckerschlecken …
    Auf der anderen Seite war er auch froh darum, mit den Schnittübungen aufhören zu können. So langsam war es doch eintönig geworden, und die Latschen in der Nähe des Lagers sahen aus, als hätte ein irrer Gärtner mit einer Riesenschere zwischen ihnen gewütet in dem wahnsinnigen Bedürfnis, sie zu Kunstwerken zurechtzustutzen, wobei aber nur unförmige Gebilde herausgekommen waren (und unförmige Gebilde würde man niemals und zu keinen Zeiten für Kunst halten, da war sich Jacques sicher).
    Er wischte sich den Schweiß von der Strin, nahm noch einen tiefen Schluck aus seinem Wasserschauch und kam dann zu Chala und Mina herübergestapft, die gerade gemeinsam Angriff und Verteidigung übten. Minas Bewegungen wirkten noch immer etwas verkrampft und hölzern, auch wenn sie sichbar Fortschritte machte. Chala hingegen schien sich nicht ganz sicher zu sein, was sie genau tun sollte – sie parierte mal so und mal so und versuchte immer wieder seltsame Manöver, bei denen Jacques nicht auf anhieb klar war, was sie damit zu erreichen suchte.
    Die dunkelhäutige Kriegerin bedachte Jacques mit einem undurchdringlichen Blick, als er sich dem Training anschloss und sie sich nun zu dritt abzuwechseln begannen – jeweils zwei von ihnen trainierten, während der Dritte eine kurze Pause einlegen konnte.

    Angriff – Parade – Angriff – Parade! Die Schwerter klirrten aufeinander, wieder und wieder. Obwohl Mina und Jacques die Bewegungen noch relativ langsam und kontrolliert ausführten, waren die Übungen kräftezehrend. Jacques‘ Arm fühlte sich mittlerweile bleiern an und er sehnte bereits die nächste Pause herbei, auch wenn das hieß, dass Draconiz ihn währenddessen wieder auf jeden noch so kleinen Fehler hinweisen würde.
    Leider war zunächst einmal Mina an der Reihe, sich ein paar Minuten ausruhen zu können, während Chala ihren Platz einnahm und sich kampfbereit ihm gegenüber aufbaute. Sie hatte ein listiges Funkeln in den Augen. Jacques nickte ihr kurz zu, hob das Schwert und vollführte den Angriff …

  14. Beiträge anzeigen #334
    Schwertmeisterin Avatar von Chala Vered
    Registriert seit
    Jul 2014
    Beiträge
    744
     
    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist gerade online
    „Unterlauf seine Waffe!“, hörte Chala Draco von der Seite rufen, als sie den nächsten Angriff parierte und sein Schwert so versuchte zu drücken, dass der Ort auf der entgegengesetzten Seite seines Körpers als das Heft war.
    Ja, sie hörte die Aufforderung, aber was bedeutete sie? Verwirrt hielt sie inne und wandte sich zu dem Lehrmeister, der den Schlagabtauschen aufmerksam folgte.
    „Was soll das heißen?“, verlangte sie zu wissen, frustriert mit dem geringen Fortschritt, den sie seit dem letzten Erfolgserlebnis verbuchen konnte, „Unterlaufen.“
    Das Silberhaar hob einen Mundwinkel an und bedeutete ihr mit einem Wink seiner Hand, dass er sie angreifen sollte. Sie folgte der Aufforderung und wie erwartet parierte er ihren offensichtlichen Hieb von oben, doch in dem Moment, wo ihre Waffe zur Seite gedrückt wurde, trat er schräg nach vorn, näher an sie heran, sodass ihr Schwert eine deutlich geringere Wirkung haben würde, selbst wenn sie gerade die Kontrolle darüber hätte.
    „Verstanden?“, fragte er und die Aranisaani nickte.

    Wenn sie sich in eine ähnliche Position bringen konnte, hätte sie deutlich mehr Optionen, als im Moment. Zugegeben, Wildkatze wäre auch dann nicht effektiv einsetzbar, zumindest nicht, wie sie es gewohnt war. Doch genau deswegen hatte sie sich hierauf eingelassen. Um ihre Gewohnheiten zu brechen und Neues zu erfahren, was sie zu einer besseren Kämpferin machen würde.
    „Na los, Ritterlein“, stichelte sie Jacques gegenüber und funkelte ihn herausfordernd an.
    Der Angriff folgte, sie parierte wie bisher und trat nach vorn, doch was nun?
    Sie zögerte und Jacques nutzte den Moment, um sich aus dem Anbinden zu lösen. Frustriert ging sie in ihre Ausgangsposition zurück und wartete auf den nächsten Schlag.
    Wieder parierte sie, wieder unterlief sie seine Waffe, doch dieses Mal nahm sie ihre freie Hand vom Rücken, griff nach seiner Schwerthand und versuchte ihn zu entwaffnen.

  15. Beiträge anzeigen #335
    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
    Registriert seit
    Jun 2023
    Ort
    Vorn!
    Beiträge
    253
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline
    „Huch!“, entfuhr es Jacques, als Chala nach dem Aufeinandertreffen der Schwerter plötzlich einen Schritt auf ihn zu machte, seine Waffe dabei mit der ihren zur Seite drückte und versuchte, seine Hand zu fassen zu bekommen. Was auch immer sie da vorgehabt hatte, es endete damit, dass Jacques sich mit einer ruckartigen Bewegung aus Chalas Griff befreite, was sie beide leicht zum Straucheln brachte.
    „Was sollte das denn werden?“, fragte Jacques, als sie sich wieder in Ausgangsstellung begaben. Chala blieb ihm jedoch eine Antwort schuldig. Sie sah unzufrieden aus und warf einen fragenden Blick zu Draconiz, der jedoch nur kurz nickte und in einen Apfel biss, den er irgendwo aufgetrieben hatte. Es schien ihm eine diebische Freude zu bereiten, dabei zuzusehen, wie seine Schülerin versuchte, seine vagen Anweisungen umzusetzen.
    Der nächste Versuch. Jacques attackierte wieder mit der abgesprochenen Schlagfolge. Chala parierte die ersten Hiebe ohne Probleme, ihre Bewegungen dabei waren schnell, sicher und flüssig, aber dann kam wieder der Teil, zu dem sie … irgend etwas besonderes tun sollte, von dem sich Jacques noch nicht so recht klar war, was sie damit beabsichtigte. Es endete in etwa wie beim letzten Mal. Genauso wie der nächste Versuch, und der Nächste …
    Es bereitete Chala sichtlich mehr und mehr Mühe, sich ihren Frust nicht anmerken zu lassen. Jacques versuchte, so gut wie möglich mitzuspielen, aber er wusste noch immer nicht, was die Kriegerin mit ihrem Manöver eigentlich beabsichtigte. Sie begab sich jedes Mal in eine nicht unbeidngt vorteilhafte Position, und in einem echten Kampf hätte er das sicherlich ausnutzen können …
    Wieder klirrten die Schwerter aufeinander. Nach dem Parieren drückte Chala Jacques Waffe erneut mit der Ihren seitlich nach unten, machte einen Schritt auf ihn zu … und plötzlich führte sie seine Klinge so, dass sie sie zwischen ihrem Unterarm und ihrem Körper einklemmen konnte, wobei sie gleichzeitig mit ihrer eigenen Waffe gegen sein Handgelenk drückte. Sie ging dabei nicht gerade zimperlich vor und ein scharfer Schmerz fuhr Jacques durch den Unterarm, als das Gelenk unnatürlich verdreht wurde, so dass ihm nichts anderes übrigblieb, als seine Waffe loszulassen.
    Er wich einen Schritt zurück, während Chala mit einem triumphierenden Grinsen beide Schwerter zugleich auf ihn richtete.
    „Äh … nicht übel … schätze ich?“, gestand der Milizsoldat seine Niederlage ein.

  16. Beiträge anzeigen #336
    Abenteurer Avatar von Mina Argon
    Registriert seit
    Nov 2023
    Beiträge
    77
     
    Mina Argon ist offline
    „Sieht so aus, als ob du keine Waffe mehr zur Verteidigung hast!“, bemerkte Mina von diesem Schauspiel vortrefflich unterhalten, nachdem sie von ihrem Platz aufgestanden und zu den beiden hinüber gelaufen war. Von ihrer Position aus hatte sie nicht besonders gut nachvollziehen können, was genau passiert war, aber das würde sie schon noch herausfinden! Andere entwaffnen zu können, wäre eine wahnsinnig hilfreiche Fähigkeit, die sie sich unbedingt auch aneignen musste!
    „Vielleicht kann dir DraconiZ ja bei der Gelegenheit lieber etwas über den waffenlosen Kampf beibringen, heh?!“, scherzte die Schmiedin schadenfroh und war drauf und dran gewesen Chala mit ihrem Ellenbogen in die Seite zu stupsen, um sie zum Mitlachen einzuladen. Allerdings verging Mina das Lachen ganz schnell, als sie die sichtlich un-amüsierte Mine der Dunkelhäutigen wahrnahm. Tatsächlich hätte sie sich in diesem Moment ebenso gut in Jacques Situation befinden können.
    „'Tschuldigung!“, fügte sie schnell an und reichte dem Blondschopf ihre Hand zum Aufstehen. Sobald dieser wieder auf den Beinen war, gab Chala ihm auch sein Schwert wieder.

    Im großen und ganzen war es doch eine sehr erfolgreiche Übung gewesen und wenig später gab DraconiZ allen noch ein paar Hinweise und Ratschläge. Dabei lobte er insbesondere Chalas schnelles Lernen beim Training und führte Mina und Jacques ebenso kurz auf, was sie bereits gut beherrschten und wo sie sich noch verbessern konnten.

    „Ja ich glaube auch das meine Konzentration bei den letzten Übungen ganz schön nachgelassen hat. Es ist ja auch schon ganz schön spät geworden. Vielleicht sollten wir doch erstmal Schluss machen für heute?“, warf die Schmiedin ein und schaute in die Runde.
    Nur wenig später und sie hatten sich alle am Lagerfeuer versammelt, wo Ulrichs Truppe dann auch frisch gebratenen Scavenger von der heutigen Jagd zum Essen präsentierte.

    „Tut mir übrigens echt Leid wegen vorhin!“, sagte Mina nachdem sie die Hälfte ihrer Keule bereits verschlungen hatte. „Glaube von allen hier habe ich am wenigsten Kampferfahrung. Da sollte ich mich nicht über andere lustig machen! Ist nur irgendwie eine dumme Angewohnheit, die ich in der Taverne aufgeschnappt habe. Da hat sich jeder immer über die anderen lustig gemacht, aber das war natürlich nie ernst gemeint!“, versuchte sie sich zu erklären. Hier in Ulrichs Truppe wurden natürlich auch Späße gemacht, aber irgendwie war der Umgang dann doch etwas anders. Man nahm auch hier kein Blatt vor den Mund, aber es gab hier dennoch Unterschiede im Vergleich zu ihrem gewohnten Umgang. Möglicherweise der Nähe zum Tod geschuldet, glaubte Mina. Als Söldner war man damit doch öfter konfrontiert als der einfache Bürger in Thorniara. Das war sicherlich nicht immer leicht.

  17. Beiträge anzeigen #337
    Dragonslayer Avatar von DraconiZ
    Registriert seit
    May 2005
    Beiträge
    4.463
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    DraconiZ ist offline
    »Bevor wir heute die Übung komplett beenden, möchte ich euch noch etwas mitgeben. Etwas, dass euch einen Kampf eins gegen eins in zwei gegen eins verwandeln lässt oder aber für euch in einen Kampf 1 gegen zwei verwandelt. Es gibt keine Übung dazu außer in kritische Situationen zu gehen und es gibt keine Hilfe außer Lebenserfahrung«, er lies seine Worte und die Erwartungshaltung gegen die Abenddämmerung und die drei Übenden wirken. »Es ist Angst«, sagte er nur so leise, dass sie ihn gerade verstehen konnten. »Wenn ihr sie auf eurer Seite habt und euer Gegner euch fürchtet oder euch nicht einschätzen kann, dann kämpft einer wie zwei, zwei wie vier und vier wie eine ganze Armee«. Er machte eine große Handbewegung. »Wirkt sie gegen euch, macht sie euch langsam, hemmt eure Entscheidungen, schnürt euch die Kehle zu und sorgt für Hoffnungslosigkeit. In einer Konfrontation wo es um Sekundenbruchteile geht, kann das euer jähes Ende bedeuten«. Er ging sicher, dass er die Aufmerksamkeit aller hatte und dann nickte er Ihnen zu.

    »Wenn ihr übt, dann muss eine Bedrohung von eurem Partner ausgehen. Nicht, weil ich will, dass ihr gegeneinander arbeitet. Ganz im Gegenteil. Es muss getan werden, weil es im wirklichen Kampf so wichtig ist. Und wenn ein blauer Fleck oder eine leichte Verletzung dafür in Kauf genommen werden muss, dann muss es so sein. Ich kenne keinen anderen gangbaren Weg«. Wieder schaute der Assassine in die Gesichter seiner Schüler. »Ich sage euch das, weil ihr euch sehr gut schlagt. Es wird bald Zeit eure Fähigkeiten in einer realistischeren Situation zu erproben. Vom reinen Techniktraining lernt ihr es leider nicht«. Einen Moment wartete er noch, dann beendete die Ansprache: »Ein nützliches: Mehr als Panik geht nicht und Angst vergeht von alleine, wenn man sie beobachtet. Macht euch das immer wieder bewusst, auch wenn die Situation sehr bedrohlich erscheint. Und jetzt ruht euch aus!«

  18. Beiträge anzeigen #338
    Provinzheld Avatar von Jacques Percheval
    Registriert seit
    Jun 2023
    Ort
    Vorn!
    Beiträge
    253
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Jacques Percheval ist offline

    Später, beim Abendessen ...

    Jacques winkte ab, als Mina sich bei ihm entschuldigte.
    „Kein Problem. Ich hab fünf Brüder … wer da ein bisschen Spott nicht abhaben kann, überlebt nicht lange! Und ich wette, ich werde Gelegenheit haben, mich zu revanchieren, wenn du das nächste Mal mit Chala trainierst …“, grinste er und nahm noch einen Bissen von seiner Scavengerkeule. Er hätte nicht gedacht, dass die großen Vögel so weit oben im Gebirge noch anzutreffen waren, aber Ulrichs Männer waren offensichtlich nicht nur erfahrene Soldaten, sondern auch ausgezeichnete Jäger, die genau wussten, wo sie nach Beute zu suchen hatten.
    „Anstrengender Tag …“, konstatierte Jacques schließlich und rollte mit den Schultern. Der Muskelkater machte sich schon langsam bemerkbar. Es kam Jacques vor, als würde er Muskeln in seinem Rücken, Schultern und vor allem auch im Unterarm spüren, von denen er noch nicht einmal geahnt hatte, dass sie existierten. Nach einigen Tagen des Trainings hatte er zwar inzwischen begonnen, sich daran zu gewöhnen, aber die Belastung war doch noch immer ungewohnt und eine ganz andere als beim Umgang mit Stangenwaffen.
    „Wie gefällt es dir jetzt eigentlich hier, sozusagen ‚bei der Armee‘?“, wandte er sich wieder an Mina und lächelte verschmitzt, „Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast, als du uns hinterhergeschlichen bist? Oder warum kraxelst du lieber mit uns im Gebirge herum, statt in der Marktschänke Armdrückwettbewerbe zu gewinnen?“

  19. Beiträge anzeigen #339
    Abenteurer Avatar von Mina Argon
    Registriert seit
    Nov 2023
    Beiträge
    77
     
    Mina Argon ist offline
    Es tat Mina gut zu hören, dass Jacques ihr den Scherz nicht so übel nahm, wie sie angenommen hatte. Dass dem Streiter Innos die Knochen und Muskeln ebenso weh taten wie ihr selbst, schürte zudem ein gewisses Gefühl der Zugehörigkeit. Auch wenn sie selbst nicht im Dienst des Ordens stand, so saßen sie im Moment doch irgendwie im selben Boot. Zum einen durch die gemeinsame Reise und zum anderen durch das gemeinsame Training. Es war ein angenehmes Gefühl.

    „Wie es mir hier gefällt?“, wiederholte die Schmiedin und kratzte sich nachdenklich an der Schläfe. Tatsächlich hatte sie darüber noch gar nicht wirklich nachgedacht.
    „Es ist vor allem sehr anstrengend, aber das scheint wohl nicht nur mir so zu gehen!“, führte sie zuerst auf und meinte damit den Muskelkater der sie beide quälte. Bei Chala war sie sich tatsächlich gar nicht sicher, wie sehr ihr das Training zu schaffen machte. Etwas erschöpfte hatte die Dunkelhäutige vorhin aber schon auf Mina gewirkt. So wirklich gut einschätzen konnte die Schmiedin sie dann aber doch nicht.
    „Sir Ulrich hatte mir angeboten, dass er mir den Schwertkampf beibringt. Darum bin ich eigentlich hier, weil ich das Wissen darum benötige um ordentliche Waffen schmieden zu können. Möglich, dass er das nur so daher gesagt hatte, als wir uns auf dem Pferdehof unterhalten hatte, da ihr ja ins Gebirge aufbrechen wolltet und er wohl nicht geglaubt hatte, dass ich euch hinterher kommen würde. Aber da hat er nicht mit mir gerechnet!“, erklärte Mina und sah dabei schon sehr stolz auf sich selbst und ihre Hartnäckigkeit aus.
    „Ich hätte nichts dagegen gehabt in Thorniara unterrichtet zu werden, aber da hatte ich bisher kein Glück gehabt bei meiner Suche nach einem geeigneten Schwertmeister. Hätte ich die Chance nicht ergriffen mit euch mitzukommen, würde ich wohl noch immer mich als Zeugschmiedin verdingen. So kann ich bei unserer Rückkehr dann hoffentlich in das Waffengeschäft einsteigen!“

    Mit den Gedanken bei der erläuterten Aussicht bekam die Schmiedin auch gleich bessere Laune, was sie von den Muskelschmerzen ablenkte. Ein besseres Einkommen konnte sie sehr gut gebrauchen! Und die Arbeit an Waffen wäre auch mal eine willkommene Abwechslung!

    Während sie Jacques noch von ihren Ideen etwas mehr erzählte, ging ein ungewöhnlich rhythmisches Geräusch durch das Land. Mal lauter mal etwas leiser, doch stets im selben Takt und mit einer Bestimmtheit die eine von Stärke und Unnachgiebigkeit sang. Man hätte meinen können eine Naturgewalt war im Anmarsch, doch der Klang der durch das Gebirge ging war nicht natürlichen Ursprungs. Etwas hatte sich in Bewegung gesetzt und bewegte sich durch das Gebirge.

  20. Beiträge anzeigen #340
    Paladin des Volkes  Avatar von Sir Ulrich
    Registriert seit
    Sep 2005
    Beiträge
    4.500
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Sir Ulrich ist offline
    Nachdem die Jäger von einem Erkundungsgang zurückkamen. berichteten sie von neuen Spuren, die eindeutig von Echsenwesen stammen mussten. Die Späher konnten allerdings nicht genau sagen, wie alt die Fußabdrücke der seltsamen Wesen sein mochten, frisch waren sie wohl nicht, zumindest das stand fest. Laut Aussage von Harras und Bertram, führten die Spuren tief ins Gebirge hinein, wohl möglich zu einer Höhle, mutmaßten die Beiden. Aber das war reine Spekulation, denn die Jäger hatten darauf verzichtet, das unwegsame Gelände weiter zu erkunden, weil es dort zu viele Möglichkeiten für einen Hinterhalt gab. Dieses Risiko wollten sie nicht eingehen, erklärten Harras und Bertram abschließend, „gut gemacht Männer“ brummte der Kommandant, „das war die richtige Entscheidung.“

    Nachdenklich schaute Ulrich in Richtung Gebirgskette, dort gab es sicherlich genug Möglichkeiten Unterschlupf zu finden, nicht nur für Echsenwesen, sinnierte er. Wer wollte schon wissen, welche Kreaturen sich dort niedergelassen hatten?, diese Gegend war, soweit dem Paladin bekannt, noch recht unerforscht, also war alles Mögliche denkbar. Ein mulmiges Gefühl beschlich Ulrich, als er sich vorstellte, das tief im Gebirge ein weiterer Drache hausen könnte. Und so abwegig, wie ihm das noch vor wenigen Augenblicken erschien, war das ja nicht mal, schließlich hatte er hier schon einen Drachen mit eigenen Augen gesehen, fiel dem Paladin mit Schrecken ein. Trotzt dieses Umstandes war die Wahrscheinlichkeit dennoch äußerst gering, besann sich der Kommandant und verwarf diesen Gedankengang.

    Stattdessen zog Ulrich noch mal die Möglichkeit in Betracht, das es hier weitere Echsenwesen geben könnte, ein Gedanke der ihm ganz und gar nicht. Die Berichte der Jäger waren zwar nicht eindeutig, aber deutlich genug, das man durchaus von dem Schlimmsten ausgehen konnte. Das reichte dem Paladin, um kurzerhand zu der Entscheidung zu kommen, mit der gesamten Truppe das Gebirge weiter zu erkunden. Mit einem lauten Pfiff machte der Kommandant auf sich aufmerksam und winkte Alle heran, die ihn bemerkt hatten. „Packt eure Sachen, wir machen einen kleinen Ausflug in die Berge“ verkündete Ulrich knapp und unmissverständlich. Anschließend winkte er DraconiZ, Jon, Cenfar und Sarit zu sich heran und erklärte ihnen kurz die Sachlage...

Seite 17 von 21 « Erste ... 610131415161718192021 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide