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Fake-News - Ein neues Problem?

  1. #21 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    [...]
    Für den durchschnittlichen Menschen ist eine Lüge ebenso wenig nachweisbar wie die Wahrheit, egal ob ein Bericht richtig oder falsch ist, [...]
    Gut, dass du das so sagst. Da liegt meines Erachtens schon mal ein ganz dicker Brocken vor uns. Anders als andere bin ich jedoch nicht der Meinung, dass man den mit klassischer Bildung, wie sie heutzutage z.B. an Gymnasien vermittelt wird, gehoben bekäme. Im Gegenteil, die elitäre Blase hat uns damals ganz schön den Verstand vernebelt, und wenn ich mir junge Leute von heute ansehe, so gehen die vergleichsweise noch viel glatter durch die Institutionen, werden mit grünen Ohren Gymnasiallehrer oder höhere Verwaltungsangestellte, ohne auch nur einen blassen Schimmer davon mitbekommen zu haben, wie die Welt für andere Menschen tickt, die sich im gewerblichen Sektor bzw. in der freien Wirtschaft durchschlagen müssen. Für diese Generation an selbsternannten Weltbürgern ist alles ganz easy, sie blicken bemitleidend bis verachtend auf diejenigen herab, welche tagtäglich den Karren aus den Dreck ziehen müssen. Dabei gerieren sie sich noch als "linksliberal", was für eine Heuchelei.

    Deren "Wahrheiten" haben mit der Lebenswirklichkeit vieler nichts mehr zu tun. Aber anstatt dem nun etwas Stichhaltiges entgegenzusetzen (es gäbe genug, aber dann würde man wie ein "Linker" argumentieren müssen, was bei manchen verpönt ist), ist es viel bequemer, anderen privilegierten Heuchlern nachzulaufen und deren Einstellungen und Ansichten zu übernehmen, obwohl diese Demagogen vom selben Zuschnitt wie die Angeprangerten sind, mit dem kleinen Unterschied, dass sie sich nur anders geben, um auf Stimmenfang zu gehen, indem sie der geballten Faust die Rechtfertigung anerkennen. Weswegen, wogegen oder wofür sie geballt ist, spielt dabei kaum eine Rolle.

    Was erreicht man bei denen jetzt mit klassischer Bildung? Der Pessimist in mir sagt, dass sie dann einfach ebenfalls zu diesen neoliberalen, unempathischen und heuchlerischen Kosmopoliten werden, da sie auch nur eine Seite der Wirklichkeit gezeigt bekommen.

    Das halte ich eben für ein ganz großes Problem unserer Bildungssysteme, das sie den Perspektivwechsel nicht vermitteln. Und je erfolgreicher du bist, desto mehr impliziert das, dass du die vorgegebenen Gleise nicht verlassen hast, sondern sie schneller als andere befahren hast und deswegen noch ahnungsloser als der vermeintliche Pöbel bist, da du dich meistens geradeaus fokussiert hast.

    Ein Menschenleben hat auch nur Raum für soundsoviel Aufmerksamkeit, was natürlich individuell verschieden ist. Da kann man niemals genug erleben, um kompetent zu werden. Andersherum genügt auch kein soziales Jahr mit Hinternabwischen, um sich ein umfassendes Bild zu machen (wobei das schon mal gut wäre), da es auch nur einen schmalen und ohnehin schon in recht zutreffender Weise klischeebesetzten Teil der Wirklichkeit, welcher zudem institutionell abgesichert und flankiert ist, vermittelt.
    Bis jemand Gesellschaft wirklich in Zusammenhängen denken kann, ist es also ein viel weiterer Weg, als nur mal irgendwo hineingeschnuppert zu haben. Natürlich ändert es nichts daran, dass dieses Hineinschnuppern trotzdem eine notwendige Voraussetzung für echte Bildung ist. Lebe mal ein anderes Leben als das, was du geplant hast, vielleicht für drei Jahre, gehe nochmal über Los und sammle dich erneut!

    Ja, ich weiß nicht, wie wir das auch nur ansatzweise erreichen können. Die Schülerpraktika sind jedenfalls zu kurz, wobei Praktika gerade bei den Oberen innerhalb einer Blase arrangiert werden, z.B. in der Firma des Onkels oder so, was natürlich fast gar nichts bringt. Und selbst bei sozialer Arbeit bist du kein echter Kollege, sondern stets mit der Perspektive behaftet, bald wieder deine sicheren Gleise zu befahren.

    So ganz ohne Maßnahmen zur echten Bildung überlassen wir es jedoch dem Zufall, wann und inwieweit jemand zu einem mündigen und urteilsfähigen Bürger wird. Also sollte auf diesem Gebiet etwas passieren. Es wäre schön, wenn die Schulen einen Beitrag leisten könnten, doch sehe ich das derzeit als kaum gewährleistet an. Es ist mitnichten so, dass jemand eine bessere Note im Geschichtsunterricht bekäme, indem er versucht, in Zusammenhängen zu denken. Im Gegenteil, wenn er dabei ein paar unwesentliche Jahreszahlen vergisst, gibt das Punktabzug. Wenn man diskutieren will, anstatt die platte Antwort zu geben, ist man unbequem, weshalb du nicht mehr drangenommen wirst und deine mündliche Leistung abgewertet wird. Jedenfalls ist das während meiner gymnasialen Zeit durchweg so gewesen und nicht nur in Geschichte. Das hohe Ideal der Bildung habe ich jedenfalls selten hervorblitzen sehen. Erst auf der Berufsschule änderte sich ein wenig daran, da man es auch mit Praktikern zu tun hatte, denn Praxis erzeugt Relevanz und belohnt dich, wenn du richtig liegst und straft dich Lügen, wenn deine Annahmen irrig sind.

    Wo arbeiten heutzutage Menschen noch derart selbständig bzw. eigenverantwortlich, dass dieses Konzept, dass deine irrigen Annahmen durch die macht des Faktischen falsifiziert werden, durchschlägt, indem du morgen nicht weißt, wovon du leben sollst, wenn du falsch liegst?

    Wo du Schienen befährst, die andere für dich verlegt haben? Wo du delegierst und anderen die Schuld gibst, wenn etwas nicht klappt? Im gesellschaftswissenschaftlichen Elfenbeinturm?

    Also nicht. Aber ich weiß, wo es mit Sicherheit so ist, nämlich beim kleinen Handwerker, der noch selbst etwas zusammenklöppeln muss, dem sog. "ungebildeten Pöbel", welcher mit seinen Maschinen, Vorrichtungen, Geräten, wie auch immer, ständig die Empirie abklopft, denn wenn er sich irrt, funktioniert das nicht. Das ist also wissenschaftlicher als was viele andere betreiben, die sich ach so gebildet gerieren und gar nicht postfaktisch.

    So, nun habe ich den Bildungsbegriff mal eben auf den Kopf gestellt. Und wie wir längst sehen, kann es zwar helfen, das Gymnasium zu besuchen, doch genügt es nicht, um Menschen urteilsfähig werden zu lassen. Deswegen wird auch so viel dummes Zeug in den Talk Shows geschwätzt und leider manchmal auch von Journalisten (obwohl einige gut sind). Wenn diejenigen, die es besser können müssten, nicht mehr in kausalen Zusammenhängen argumentieren (allenfalls in denjenigen, welche ihnen passen), dann legitimieren sie damit anderen ebenfalls ihre Realitätsverzerrungen. Unsere Gesellschaften sind seit Jahrzehnten postfaktisch. Du hast in gewöhnlichen Berufen nicht mehr Erfolg, wenn deine Version stimmt (sondern eher in altmodischen) und was du in der Schule gelernt hast, ist auch nur auswendiggelernt und geglaubt, anstatt dass es sich mal an der Realität hätte reiben müssen. Das heißt ja nicht, dass man Lügen lernt, sondern dass etwas ein ganz anderes Gewicht und eine andere Farbe bekommt, wenn es diesen Bewertungsfilter der Realität durchlaufen ist.
    jabu ist offline

  2. #22 Zitieren
    moderierende Rune  Avatar von hagalaz
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    Es gab schon immer Fake-News. Für die Reichen oder Mächtigen waren die Medien oder Herolde (in alten Zeiten) immer ein Mittel zum Zweck bzw. für Propaganda.
    Nur ganz früher waren das eher lokale Phänomene. In der Neuzeit, wo die globale Vernetzung begann und sich Nationalstaaten bildeten wurde dieses Mittel immer wichtiger.
    Man siehe beispielsweise den Vietnam-Krieg, wo durch die schonungslose Berichterstattung der Medien, der Druck in den USA immer größer wurde die "Boys" nach Hause zu bringen.
    Deshalb gibt es bei den heutigen Konflikten mit Beteiligung der USA auch keinen freien Journalismus mehr.

    Nur, ist es heute wesentlich schwerer die Fake News oder bearbeiteten Neuigkeiten durch zubringen. Denn durch Twitter, You-Tube und co. gibt es immer mehr Möglichkeiten für Augenzeugen ihre Beobachtungen und Sichtweisen darzubringen. Diese mögen nicht immer der Wahrheit entsprechen bzw. unparteilich sein, geben aber dem Interessierten die Möglichkeit sich ein Bild abseits der Berichterstattung der Main-Stream-Medien zu machen.

    Und gerade bei den Main-Stream-Medien in Deutschland vermisse ich mittlerweile immer mehr die differenzierte Betrachtung der Geschehnisse. Bekomme immer mehr das Gefühl, man hat sich auf "eine Seite" festgelegt und blendet die andere fast aus bzw. diffamiert diese.

    Aktuelles Beispiel dafür ist die US-Wahl. Hier war fast quer durch die Band Hillary die Gute und Donald der Böse. Das ist nicht das, was ich von guten Journalismus erwarte.
    hagalaz ist offline

  3. #23 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Zitat Zitat von hagalaz Beitrag anzeigen
    Aktuelles Beispiel dafür ist die US-Wahl. Hier war fast quer durch die Band Hillary die Gute und Donald der Böse. Das ist nicht das, was ich von guten Journalismus erwarte.
    Ich höre diesen Vorwurf in letzter Zeit öfter und zumindest für das Radio kann ich mich dahingehend anschließen.
    Allerdings ging es mir mit den Printmedien nicht so.
    Sicher, eine Tendenz zu Hillary war auch hier erkennbar.
    Aber gerade die FAZ hat sich auch um die Position Trumps bemüht und die Argumente der Anhänger, sofern sie nicht nur Medienklamauk waren.

    Wo es meiner Ansicht nach auch sehr deutlich war und immernoch ist, ist der Konflikt in der Ukraine.
    Cichorium Intybus ist offline

  4. #24 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von hagalaz Beitrag anzeigen

    Aktuelles Beispiel dafür ist die US-Wahl. Hier war fast quer durch die Band Hillary die Gute und Donald der Böse. Das ist nicht das, was ich von guten Journalismus erwarte.
    Es ist meine Ansicht, dass Donald Trump und seine Gefolgsleute schreckliche Menschen mit durchweg schrecklichen und gefährlichen Ansichten sind und die Medien würden sich einer Lüge schuldig machen, wenn sie darüber schweigen würden, nur weil es unhöflich wäre, es offen zu sagen. Neutral zu sein bedeutet eben nicht, Informationen zurückzuhalten, die jemanden schlecht dastehen lassen würden. Kam Clinton in vielen Berichten (in der amerikanischen Presse allerdings stärker als in der deutschen) sehr viel besser weg, als sie eigentlich verdient hätte? Ja, das würde ich nicht ganz von der Hand weisen aber ich schließe auch nicht aus, dass es damit zu tun haben könnte, dass sie und ihr Wahlkampfteam sich einfach besser darauf verstanden, sich bei Skandalen herauszureden, wo sich Trump tendenziell noch weiter hineinredete.

    Aber bevor ich abschweife: "Wenn du nichts nettes zu sagen hast, dann schweig." ist kein Grundsatz, der für Institutionen gelten sollte, deren Zweck es ist, die breite Bevölkerung zu informieren. Und mir fiele sehr wenig nettes ein, dass es über Trump und seine Wähler zu sagen gäbe. In Konsequenz kämen wir dann an den Punkt, an dem die Medien nicht einmal mehr kritisch über den IS berichten können, weil ihnen nicht einfällt, wie sie die Beschreibung "blutrünstige, massenmörderische Theokraten" freundlich verpacken können. Die gleiche Philosophie ist es, die Pegida zu "besorgten Bürgern" anstatt zu einer staatsfeindlichen rechtsextremen Terrororganisation gemacht hat. Es ist eigentlich ironisch, den gleichen Fehler, den Politik und Medien gegenüber Pegida gemacht hat, haben ihre amerikanischen Äquivalente gegenüber der Tea Party Bewegung gemacht. Den Preis zahlen sie jetzt dafür. Den werden wir auch zahlen.
    Raider ist offline

  5. #25 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Lübsches Hansekontor
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    Die (nicht mehr ganz so) neuen Medien wie Twitter und Fakebook sind problematischer als der Berufs-Journalismus, der ja noch einigermaßen unter Kontrolle ist (Presserat). Vor allem Bilder und Videos bleiben dauerhaft in den Köpfen, da hilft auch keine Richtigstellung mehr. Ist leider so, ein Beispiel...

    [Video]

    Selbst mit der vor oder nachgestellten Richtigstellung bleibt immer noch etwas davon hängen, man kann da nichts gegen machen [außer durch Zensur, wie in China usw., aber das will man ja nicht], es hilft auch keine Medienkompetenz. Das ist ein gewaltiges Problem und es wird demnächst mit VR, Augmented Reality und wenn wir alle wischend und wedelnd mit aufgesetzten Datenbrillen durch die Gegend irren nicht besser.

    http://www.daserste.de/information/p...-news-100.html
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (02.12.2016 um 12:46 Uhr)

  6. #26 Zitieren
    Sergej Petrow
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    Es gibt offensichtlich noch eine andere Gruppe, die bei den Fakenews ordentlich mitmischt, also abseits von politisch motivierten Fakenews.

    In der Zeit steht heute darüber ein interessanter Artikel
    http://www.zeit.de/politik/deutschla...n-journalismus

    Demnach lässt sich wohl mit Fakenews ordentlich Geld verdienen und zwar durch Werbung. Da beschreiben sie als Beispiel einen gewissen Jestin Coler. Der hat mittlerweile 20 bis 25 Mitarbeiter, die nichts anderes machen, als Fakenews in die Welt zu setzen und durch die Klicks eben per Werbung Geld generieren.
    Ehrlich gesagt, an sowas habe ich überhaupt nicht gedacht und hätte auch nicht geglaubt, dass man mit sowas Geld verdienen kann. Man muss davon ausgehen, dass die überhaupt nicht in den Wahlkampf eingreifen wollten.
    Coler sagte hierzu, er hat es auch mit Fakenews über Trump versucht, aber mit Hillary gab es mehr Kohle zu verdienen.

    Also das ist schon ein großes Problem.

  7. #27 Zitieren
    banned
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    Auch die US-Wahl wurde nicht nur von Ideologen mit Fake-News beeinflusst, sondern auch von mazedonischen Jugendlichen, die schlicht festgestellt hatten, dass rechte Fake-News schlicht die meisten Klicks generieren.

    Linke Fake-News haben nicht annähernd so gut funktioniert.

    Was das über Linke und Rechte (und deren Naivität) aussagt kann sich ja jeder selbst ausdenken.

    Mehr.

    Die mächtigste Internet-Lügenmaschine des Trump-Wahlkampfs zogen mazedonische Jugendliche in der Provinz auf.

    Vieles spricht dafür, dass keinerlei politische Motivation hinter der wirkungsvollen Aktion steckte.
    Vermutlich ging es einfach darum, möglichst viele Klicks zu generieren, um mit den Falschmeldungen Geld zu verdienen.
    ulix ist offline Geändert von ulix (09.12.2016 um 21:58 Uhr)

  8. #28 Zitieren
    Sergej Petrow
    Gast
    Naja, wer jetzt alles die Seiten anschaut, weiß man ja nicht. Man weiß nicht mal, was die Likes bedeuten sollen. Kinderpornoring in einer Pizzeria bei Clinton ist vermutlich für viele interessanter, als bei Trump, wenn da auch Falschmeldungen über Steuersparmodelle kommen.

  9. #29 Zitieren
    Lehrling Avatar von HaggFit
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    Habe dazu auch einen recht interessanten Podcast gehört was Fakes-News betrifft, ich glaube von Planet Money war er. Auch da ging es darum, dass Fake News eben nicht immer mit politischen Absichten gestreut werden, sondern einfach um Profit zu erzielen.

    Neu ist das Problem in meinen Augen aber ganz und gar nicht, momentan genießt es nur ein wenig mehr Aufmerksamkeit.

    Als Portalbetreiber in Deutschland gehen mit Fake-News übrigens recht happige Risiken einher: http://www.exali.de/Info-Base/haftung-portalbetreiber
    HaggFit ist offline Geändert von HaggFit (02.01.2017 um 16:14 Uhr)

  10. #30 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Über Social Bots, es wird immer schwieriger sie zu erkennen: http://www.deutschlandfunk.de/meinun...icle_id=373940

    Im nächsten Wahlkampf werden sie wohl noch eine untergeordnete Rolle spielen, aber was kommt danach?
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline

  11. #31 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Ja, besonders, wenn sie sich lustig machen, wenn man sie als "Bots" entlarven will. So geschieht das die ganze Zeit bei mir auf Yahoo. Aber manchmal erkennt man sie schon noch.
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
    Lemimus ist offline

  12. #32 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Blubbler
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    "Fake news" ist in erster Linie etwas, das sich Obama und Clinton ausgedacht haben um sich ihre Wahlniederlage schönzureden, neben den Russen natürlich, die irgendwie die Wahl gehackt haben, obwohl sie das vorher absolut unmöglich nannten. Klar wird im Internet gelogen, was das Zeug hält, aber der Begriff vermengt so viel (Verschwörungstheorien, Propaganda, Clickbait), dass er nichts mehr bedeutet. Man kann ja gerne über Falschmeldungen im Internet reden, aber nicht ohne den Balken im eigenen Auge zu übersehen, denn wer sind eigentlich die "real news"? Die, die über Iraks Massenvernichtungswaffen berichteten? Die, die die Propaganda der syrischen Rebellen völlig unkritisch reproduzieren? Die, die Trumps angeblichen Misshandlungsopfern eine Bühne boten ohne die Legitimität dieser Behauptungen auch nur im Ansatz zu überprüfen? Die, die Absprachen mit dem Clinton-Wahlkampfteam über ihre Berichterstattung hatten? Es scheint als würde "fake news" vorallem "auf Trumps Seite" bedeuten und "real news" entsprechend "auf Clintons Seite".
    Und ausgerechnet Amerika beschwert sich darüber, dass das Ausland Einfluss auf ihre Wahlen genommen haben soll? Wie viele ausländische Regierungen inkl. Demokratien hat Amerika denn schon durch Propaganda, Ermordungen von Politikern und Anstiftung von Bürgerkriegen gestürzt?
    Und das Ziel der Diskussion ist offensichtlich die Einführung von mehr Zensur. In Amerika sollen sich Facebook und Google selbstzensieren, hierzulande werden schon Gesetze geschrieben: https://www.tagesschau.de/inland/fac...enews-103.html
    Blubbler ist offline

  13. #33 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    Zitat Zitat von Blubbler Beitrag anzeigen
    "Fake news" ist in erster Linie etwas, das sich Obama und Clinton ausgedacht haben um sich ihre Wahlniederlage schönzureden, neben den Russen natürlich, die irgendwie die Wahl gehackt haben, obwohl sie das vorher absolut unmöglich nannten. Klar wird im Internet gelogen, was das Zeug hält, aber der Begriff vermengt so viel (Verschwörungstheorien, Propaganda, Clickbait), dass er nichts mehr bedeutet. Man kann ja gerne über Falschmeldungen im Internet reden, aber nicht ohne den Balken im eigenen Auge zu übersehen, denn wer sind eigentlich die "real news"? Die, die über Iraks Massenvernichtungswaffen berichteten? Die, die die Propaganda der syrischen Rebellen völlig unkritisch reproduzieren? Die, die Trumps angeblichen Misshandlungsopfern eine Bühne boten ohne die Legitimität dieser Behauptungen auch nur im Ansatz zu überprüfen? Die, die Absprachen mit dem Clinton-Wahlkampfteam über ihre Berichterstattung hatten? Es scheint als würde "fake news" vorallem "auf Trumps Seite" bedeuten und "real news" entsprechend "auf Clintons Seite".
    Und ausgerechnet Amerika beschwert sich darüber, dass das Ausland Einfluss auf ihre Wahlen genommen haben soll? Wie viele ausländische Regierungen inkl. Demokratien hat Amerika denn schon durch Propaganda, Ermordungen von Politikern und Anstiftung von Bürgerkriegen gestürzt?
    Und das Ziel der Diskussion ist offensichtlich die Einführung von mehr Zensur. In Amerika sollen sich Facebook und Google selbstzensieren, hierzulande werden schon Gesetze geschrieben: https://www.tagesschau.de/inland/fac...enews-103.html
    Irgendwie freu ich mich immer, wenn ich Beitrag von Blubbler sehe. Dein Avatar ist echt süß!
    Mich irritiert ein bisschen die allgemeine Annahme hier in diesem ganzen Thread, dass die gezielte Verbreitung von falschen Nachrichten eine irgendwie neue Erscheinung sei, oder dass sich die Menschheit bis ins Jahr 2016 stets für Fakten interessiert hätte. Absichtliche Falschmeldungen, die zur Maipulation anderer Menschen benutzt werden, gibt es vermutlich, seit es überhaupt Meldungen gibt, also seit vor-schriftlicher Zeit. Dass die Leute glauben, was sie glauben wollen, ist ebenso wenig ein unbekanntes Phänomen wie der Umstand, dass alles, was nicht ins eigene Weltbild passt, unter dem Verdacht steht, eine Lüge zu sein.
    Vielleicht haben wir hier Anwesende das unglaubliche Glück gehabt, in eine Zeit hineingeboren worden zu sein, in der Fakten immerhin ein wenig Bedeutung haben.
    Ich will das Problem nicht verharmlosen. Aber läuft darauf hinaus, dass die einzig sinnvolle Möglichkeit, ihm zu begegnen, nicht ununterbrochene Zensur ist (weil Sisyphosarbeit), sondern dass die Mehrheit der Menschen durch Bildung und Aufklärung in die Lage versetzt werden, unterscheiden zu können, was glaubhaft ist oder nicht, dass sie erkennen können, wenn jemand sie zu manipulieren versucht oder aus ihren Reaktionen Profit schlagen will.
    El Toro ist offline

  14. #34 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    http://www.zeit.de/digital/internet/...ails-news-feed

    ich kann mich damit anfreunden und finde die haltung eigentlich sehr vernünftig. denn wer soll das jedes mal entscheiden, was eine fake-news ist und was nicht? das wprde einen riesenrechecheaufwand erfordern bis hinein in bereiche der sicherheit usw.

    ich vertraue eigentlich mehr auf die vernunft normaler menschen. noch mehr zensur will ich echt nicht mehr ertragen. mir geht das mit der selbstzensur der öffentllichen medien scvhon viel zu weit

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  15. #35 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    http://www.zeit.de/digital/internet/...ails-news-feed

    ich kann mich damit anfreunden und finde die haltung eigentlich sehr vernünftig. denn wer soll das jedes mal entscheiden, was eine fake-news ist und was nicht? das wprde einen riesenrechecheaufwand erfordern bis hinein in bereiche der sicherheit usw.

    ich vertraue eigentlich mehr auf die vernunft normaler menschen. noch mehr zensur will ich echt nicht mehr ertragen. mir geht das mit der selbstzensur der öffentllichen medien scvhon viel zu weit
    Erörtere bitte, wo du diese Selbstzensur siehst.
    Raider ist offline

  16. #36 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    selbstzensur der medien ist zum beispiel, wenn über gewisse dinge gar nicht berichtet wird. ich bin der auffassung, dass zum beispiel gerade zu syrien sehr einseitig berichtet wird.die gräueltaten von assad und russen sind ständiges thema. aber hätten nicht auch die rebellen im eingeschlossenen aleppo abziehen können und damit der zivilbevölkerung viel leid ersparen können? darüber erfährt man eigentlich nichts. die öffentlichen medien haben sich selbst einen codex auferlegt. ich nenn das selbstzensur. der größte teil von aleppo ist seit monaten "befreit" oder befriedet. wie leben die menschen dort? warum sind die menschen aus ostaleppo nicht in die anderen stadtteile geflohen?

    also ich hab darüber noch nichts gelesen. aber das ist sicher auch schon wieder stoff für ein eigenes thema und hat mit fake news nichts zu tun

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  17. #37 Zitieren
    Waldläufer
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    Zitat Zitat von meditate Beitrag anzeigen
    selbstzensur der medien ist zum beispiel, wenn über gewisse dinge gar nicht berichtet wird. ich bin der auffassung, dass zum beispiel gerade zu syrien sehr einseitig berichtet wird.die gräueltaten von assad und russen sind ständiges thema. aber hätten nicht auch die rebellen im eingeschlossenen aleppo abziehen können und damit der zivilbevölkerung viel leid ersparen können? darüber erfährt man eigentlich nichts. die öffentlichen medien haben sich selbst einen codex auferlegt. ich nenn das selbstzensur. der größte teil von aleppo ist seit monaten "befreit" oder befriedet. wie leben die menschen dort? warum sind die menschen aus ostaleppo nicht in die anderen stadtteile geflohen?

    also ich hab darüber noch nichts gelesen. aber das ist sicher auch schon wieder stoff für ein eigenes thema und hat mit fake news nichts zu tun
    Zum einen können Medien nicht über alles berichten was passiert, denn das wäre zu viel, weshalb gefiltert werden muss. Auf welche Weise gefiltert wird, hängt dann wieder von der jeweiligen Zeitung bzw. dem Sender bzw. im Einzelfall dem einzelnen Journalisten ab.
    Zum anderen berichten Medien immer über Zustände die, von dem was als "Normalität" verstanden wird, abweichen. Daher berichten sie natürlich über die Gräueltaten in Aleppo und nicht darüber wie es sich in den Gebieten lebt, in denen keine Kampfhandlungen stattfinden. Das ist bei allen anderen Themen auch so, es gibt zum Beispiel keine Berichte darüber, dass ein Verbrechen nicht begangen wurde.

    Medien müssen filtern, sie sind kein Chatprotokoll der Wirklichkeit das alles, was irgendwann, irgendwo passiert ist, aufzeichnet und wiedergibt, das wäre logistisch völlig unmöglich.
    Diese Art der Filterung ist keine Selbstzensur, sie ist schlicht völlig normal und notwendig.
    Umar ist offline

  18. #38 Zitieren
    General Avatar von Cichorium Intybus
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    Ich hör im Radio auch genug Berichte über die Situation in Aleppo.
    Alles auch eine Frage der Medien, die man konsumiert.
    Cichorium Intybus ist offline

  19. #39 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    kommen wir mal auf fake-news zurück. heute in den medien:

    Die deutsche Politik droht Facebook mit hohen Bußgeldern, wenn Hassbotschaften nicht gelöscht werden. «Natürlich müssen wir am Ende auch über Bußgelder nachdenken, wenn andere Maßnahmen nicht greifen», sagte Bundesjustizminister Heiko Maas der «Süddeutschen Zeitung». Zudem wird vor dem Jahr der Bundestagswahl auch der Druck auf Facebook stärker, härter gegen sogenannte «Fake News» vorzugehen
    .... wird in deutschland vor dem jahr der bundestagswahl der politische druck auf facebook stärker, härter gegen erfundene nachrichten so fake-news vorzugehen.....SPD-fraktionschef oppermann fordert im spiegel, dass marktbeherrschende plattformen wie facebook gesetzlich verpflichtet werden, auf deutschem boden eine an 365 tagen rund um die uhr erreichbare rechtsschutzstelle einzurichten. dort können sich opfer melden. wenn facebook nach entsprechender prüfung nicht reagiert und die meldung unverzüglich löscht, muss facebook mit empfindlichen strafen rechnen bis zu 500.000 €.

    auf wunsch von betroffnen müssten soziale netzwerke zudem eine richtigstellung mit der gleichen reichweite im internet verbreiten. ... eine idee wöre, soziale netzwerke unter das presserecht zu stellen....

    so weit unsere völlig inkompetenten regierungsmitglieder, die nicht mal ansatzweise verstehen, wie soziale netzwerke funktionieren. und dass ist es, was mir echt sorgen bereitet

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline Geändert von smiloDon (18.12.2016 um 20:08 Uhr) Grund: Farbwahl aus Zitat entfernt

  20. #40 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Was wäre Deiner Ansicht nach eine vernünftige Vorgehensweise, um das Problem Fake News in den Griff zu bekommen?
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline

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