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Black Mirror

  1. #21 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Aber ich finde es eben seltsam, dass dann als furchtbar langweilig zu bezeichnen, denn unabhängig davon obs einem gefällt oder nicht, gibt es eine Spannung und Abwechslung mit der keine andere Serie aufwarten kann - man weiß nicht, worum es in der nächsten Folge überhaupt gehen wird, wer mitspielen wird, was das Thema ist, etc.
    Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von "Black Mirror". Nicht mal in seinem eigenen Genre. "Outer Limits", "Twilight Zone", "Tales from the Crypt" machen das schon seit Jahrzehnten. Hier mal eine kleine Aufstellung von Anthologie-Serien.
    Wenn Folge 8 einer normalen Serie der oberkrasse Shit wäre, würdest du es auch nicht erfahren wenn du die ersten zwei Folgen schaust und sie total langweilig und unspektakulär findest.
    Klassisches Fomo-Denken, dem leider viel zu viele Leute (ich inklusive von Zeit zu Zeit) unterliegen. Wenn Folge 8 der krasseste Shit ist, ich sie aber nicht sehe, ist das völlig egal. Wir haben nur eine finite Zeit auf diesem Planeten und können nicht alles konsumieren, was existiert, weil einfach zu viel. Wir werden Dinge verpassen. Der Trick ist, mit sich selbst abzuklären, wann man etwas einen fairen Handshake zugestanden hat und wann man besser aufhört, seine Zeit zu verschwenden. Denn das Versprechen "It gets better later" kann man auch nur so und so lange stretchen, bevor man sich selbst zum Narren hält.
    Harbinger ist offline

  2. #22 Zitieren
    Deus Avatar von Filben
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    Wenn Folge 8 einer normalen Serie der oberkrasse Shit wäre, würdest du es auch nicht erfahren wenn du die ersten zwei Folgen schaust und sie total langweilig und unspektakulär findest.
    Korrekt. Nur finde ich bei den Serien, die ich für gewöhnlich gucke, die ersten beiden Folgen eben nicht langweilig. Weil meistens Folge 1 mit einem spannenden Cliffhanger endet und ich in Folge 2 (im Ideafall und wenn es die Serie gut macht), wissen will wie es weiter geht (ansonsten gilt auch hier, dass ich mir höchstens noch Folge 2 ansehe). Und eine gute Serie transportiert mich dann auch zu Folge 8. Und ich muss auch nicht darauf hoffen, dass mir eine der vielen, unabhängigen Geschichten gefällt (also Folge 8), sondern es gibt eben nur die eine Geschichte mit ihren Charakteren, die mir eben von Anfang an bereits gefallen.

    Zum Thema Spannungsbogen: In Folge 1 fand es einfach nicht spannend. Ob er es nun macht oder nicht, war für mich völlig irrelevant. Bis auf ein Video von dem entführten Mädchen, weiß ich nichts über sie. Da ist absolut kein Bonding. Man soll, im Falle einer Entführung, nicht umsonst versuchen dem Entführer von seinem Leben zu erzählen, sich menschlich zu machen um seine Überlebenschancen zu erhöhen. Wenn der Entführer sie nun also tatsächlich umgebracht hätte, wäre mir vielleicht ein Schulterzucken und abgesenkte Mundwinkel entflohen. Auch die zweite Folge war unspannend, weil sie vorhersehbar war. In dem Moment, wo der Ficker aus der Jury sie nackt sehen wollte, war mir klar, dass sie in den Pornos enden wird, die der Protagonist immer überspringt. Anschließend, als er ordentlich in die Pedale getreten hat, war mir auch klar, dass er die nächsten 15 Millionen bekommt um wieder dort hinzukommen. Die einzige Überraschung war, dass er gedroht hat, sich selbst umzubringen. Ich sage ja auch nicht, dass es der letzte Müll wäre.

    Aber wie Count schon sagt, in Zeiten mit solch einer Masse an Filmen, Serien, Spielen und anderen Freizeitbeschäftigungen, muss ich selektiv vorgehen. Das ist nur Platz für gutes Zeug, was, das kommt dazu, auch nicht sonderlich rar gesät ist. Konsumgüter steigen in ihrer Anzahl, die Stunden, die der Tag hat bleiben gleich. Die Chancen das also vermehrt gute Produkte auf den Markt kommen, die man in seiner endlichen Zeit konsumieren kann, steigen.
    Filben ist offline

  3. #23 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Klassisches Fomo-Denken, dem leider viel zu viele Leute (ich inklusive von Zeit zu Zeit) unterliegen. Wenn Folge 8 der krasseste Shit ist, ich sie aber nicht sehe, ist das völlig egal. Wir haben nur eine finite Zeit auf diesem Planeten und können nicht alles konsumieren, was existiert, weil einfach zu viel. Wir werden Dinge verpassen. Der Trick ist, mit sich selbst abzuklären, wann man etwas einen fairen Handshake zugestanden hat und wann man besser aufhört, seine Zeit zu verschwenden. Denn das Versprechen "It gets better later" kann man auch nur so und so lange stretchen, bevor man sich selbst zum Narren hält.
    Verstehe die Verbindung zu dem von mir geschriebenen leider nicht. Ich unterliege diesem Denken überhaupt nicht. Im Gegenteil, mir ist mehr egal, als gesund ist.

    Zitat Zitat von Filben Beitrag anzeigen
    Korrekt. Nur finde ich bei den Serien, die ich für gewöhnlich gucke, die ersten beiden Folgen eben nicht langweilig. Weil meistens Folge 1 mit einem spannenden Cliffhanger endet und ich in Folge 2 (im Ideafall und wenn es die Serie gut macht), wissen will wie es weiter geht (ansonsten gilt auch hier, dass ich mir höchstens noch Folge 2 ansehe). Und eine gute Serie transportiert mich dann auch zu Folge 8. Und ich muss auch nicht darauf hoffen, dass mir eine der vielen, unabhängigen Geschichten gefällt (also Folge 8), sondern es gibt eben nur die eine Geschichte mit ihren Charakteren, die mir eben von Anfang an bereits gefallen.
    Das ist natürlich ein großer Vorteil von durchgehenden Handlungssträngen, du hast recht.

    Zum Thema Spannungsbogen: In Folge 1 fand es einfach nicht spannend. Ob er es nun macht oder nicht, war für mich völlig irrelevant. Bis auf ein Video von dem entführten Mädchen, weiß ich nichts über sie. Da ist absolut kein Bonding. Man soll, im Falle einer Entführung, nicht umsonst versuchen dem Entführer von seinem Leben zu erzählen, sich menschlich zu machen um seine Überlebenschancen zu erhöhen. Wenn der Entführer sie nun also tatsächlich umgebracht hätte, wäre mir vielleicht ein Schulterzucken und abgesenkte Mundwinkel entflohen. Auch die zweite Folge war unspannend, weil sie vorhersehbar war. In dem Moment, wo der Ficker aus der Jury sie nackt sehen wollte, war mir klar, dass sie in den Pornos enden wird, die der Protagonist immer überspringt. Anschließend, als er ordentlich in die Pedale getreten hat, war mir auch klar, dass er die nächsten 15 Millionen bekommt um wieder dort hinzukommen. Die einzige Überraschung war, dass er gedroht hat, sich selbst umzubringen. Ich sage ja auch nicht, dass es der letzte Müll wäre.
    Ich dachte eigentlich überhaupt nicht, dass sie zu diesem Scheiß jemals ja sagen würde, dass fand ich richtig dämlich. Wenn man schon einen Charakter nach dem Schema fick das System zeichnet könnte man vielleicht auch dabei bleiben. Was für einen Grund hatte sie, ja zu sagen? Wie war dir das klar? Ebenfalls überrascht hat mich, dass der Typ dann selbst diesen Show-Schwachsinn mitmacht und seine Selbstmorddrohung zu einer verarsche umstrukturiert. Im Nachhinein betrachtet keine große Überraschung weil es natürlich ins Gesamtbild passt das die Serie zeichnen will.

    Die erste Folge hat mich einfach nur von der Idee her unterhalten - da wusste ich noch nicht das jede Folge was anderes passiert und dachte, es wäre ein interessanter Beginn.
    void ist offline

  4. #24 Zitieren
    Deus Avatar von Filben
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    Zitat Zitat von Voro Beitrag anzeigen
    Was für einen Grund hatte sie, ja zu sagen? Wie war dir das klar?
    Zum einen waren die pornografischen Inhalte sehr stark präsent. Es hätte ja auch ne Frischkäse-Werbung sein können, aber dann wäre es nicht halb so dramatisch geworden. Dass die Folge den Protagonisten so oft zeigte, wie er die Pornos, die ebenfalls oft gezeigt wurden, überspringt, muss Bedeutung haben. In vielen Filmen ist ja die erste Figur die man sieht, ja auch entweder der Held oder Schurke, selten ein Nebencharakter. Alles was groß und oft gezeigt wird, hat Bedeutung. Und in dem Moment, wo der Typ sie nackt sehen wollte, hat sich das Puzzle zusammengesetzt. Sie wird keine Sängerin, sondern sie wird in den Pornos landen und auch noch zusagen, zum einen weil sie vorher den Drink bekommen hat, der gefügig macht und einen abstumpfen lässt, zum anderen ihr Fame und Wohlstand versprochen würde und weil sie in ihrer Persönlichkeit nicht gefestigt war und eine große Selbstunsicherheit hatte (immerhin musste sie regelrecht dort hin geschliffen werden). Ist dann wohl besser als Rad. Und genau wenn das passiert, würde der Protagonist gezwungen sein, seine Liebe in unüberspringbaren Pornos zu sehen, weil er eben keine Kohle für's Überspringen hat.

    Deshalb fand ich die zweite Folge ja auch gar nicht so schlecht und recht clever geschrieben. Leider trotzdem nicht spannend und vorbei, bevor man eine eigene Mini-Serie daraus hätte machen können.
    Filben ist offline

  5. #25 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von Filben Beitrag anzeigen
    Zum einen waren die pornografischen Inhalte sehr stark präsent. Es hätte ja auch ne Frischkäse-Werbung sein können, aber dann wäre es nicht halb so dramatisch geworden. Dass die Folge den Protagonisten so oft zeigte, wie er die Pornos, die ebenfalls oft gezeigt wurden, überspringt, muss Bedeutung haben. In vielen Filmen ist ja die erste Figur die man sieht, ja auch entweder der Held oder Schurke, selten ein Nebencharakter. Alles was groß und oft gezeigt wird, hat Bedeutung. Und in dem Moment, wo der Typ sie nackt sehen wollte, hat sich das Puzzle zusammengesetzt. Sie wird keine Sängerin, sondern sie wird in den Pornos landen und auch noch zusagen, zum einen weil sie vorher den Drink bekommen hat, der gefügig macht und einen abstumpfen lässt, zum anderen ihr Fame und Wohlstand versprochen würde und weil sie in ihrer Persönlichkeit nicht gefestigt war und eine große Selbstunsicherheit hatte (immerhin musste sie regelrecht dort hin geschliffen werden). Ist dann wohl besser als Rad. Und genau wenn das passiert, würde der Protagonist gezwungen sein, seine Liebe in unüberspringbaren Pornos zu sehen, weil er eben keine Kohle für's Überspringen hat.

    Deshalb fand ich die zweite Folge ja auch gar nicht so schlecht und recht clever geschrieben. Leider trotzdem nicht spannend und vorbei, bevor man eine eigene Mini-Serie daraus hätte machen können.
    Den Drink hatte ich schon vergessen.
    void ist offline

  6. #26 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Zitat Zitat von Voro Beitrag anzeigen
    Verstehe die Verbindung zu dem von mir geschriebenen leider nicht. Ich unterliege diesem Denken überhaupt nicht. Im Gegenteil, mir ist mehr egal, als gesund ist.
    Okay, kann sein, dass ich deinen Post missverstanden habe. Klang für mich nach dem klassischen "Um sich eine Meinung darüber zu bilden, muss man sich durch den Bodensatz kämpfen, um dann an die Höhepunkte zu kommen"-Argument, das... interessanterweise nur zur Hälfte völliger Bullshit ist. Aber wenn du das nicht meintest, dann sorry, weitermachen.
    Harbinger ist offline

  7. #27 Zitieren
    Trillionär  Avatar von void
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    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Okay, kann sein, dass ich deinen Post missverstanden habe. Klang für mich nach dem klassischen "Um sich eine Meinung darüber zu bilden, muss man sich durch den Bodensatz kämpfen, um dann an die Höhepunkte zu kommen"-Argument, das... interessanterweise nur zur Hälfte völliger Bullshit ist. Aber wenn du das nicht meintest, dann sorry, weitermachen.
    Mein Argument sollte sein: Ob in späteren Folgen Höhepunkte vorkommen, lässt sich bei beiden Serienarten grob gesehen auf die Selbe Art herausfinden - indem man eben diese Folgen auch sieht.

    Da habe ich mich zu folgendem Satz geäußert:
    Wenn also Folge Nummer 8 der oberkrasse Shit wäre, werde ich es wohl leider und dank des Serienkonzepts nie erfahren.
    Natürlich bestehen Unterschiede, aber ich wollte eben darauf hinweisen, dass es, egal ob es einen durchgängigen Handslungsstrang gibt oder jede Folge einen neuen, durchaus nicht unbedingt von vornherein ersichtlich sein muss, welche Folgen gut werden und welche nicht. Weil das was er geschrieben hat so klang als wäre das Serienkonzept alleine dran schuld das man nicht erahnen kann wie eine Folge gibt, obwohl es ja durchaus zumindest auch andere Faktoren gibt, die hierfür eine Rolle spielen.
    void ist offline

  8. #28 Zitieren
    Neuling
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    Ich habe die erste Folge geguckt und konnte nicht weite gehen. Ich habe so unterschiedlichen Emotionen gehabt...
    DanielaM ist offline

  9. #29 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Auf der Suche nach einer schaubaren Serie bin ich vor längerer Zeit auf Black Mirror gestoßen. Eigentlich mag ich solche Serien ja, aber Black Mirror vermag mich auch nach mittlerweile 7 Folgen nicht wirklich zu fesseln. An die ersten Folgen kann ich mich nur noch vage erinnern, die zweite Staffel hinterlässt mich mit sehr gemischten Gefühlen. Zunächst einmal finde ich die Szenarien befremdlich. Also nicht befremdlich im Sinne von Twilight Zone-befremdlich, sondern eher in die Richtung ... unglaubwürdig, beknackt, gar. Die Folge mit den Gaffern und der Amnesiefrau etwa fand ich schon in den ersten Minuten so bescheuert, dass es mir schwer fiel, sie zu Ende zu schauen. Und die Dialoge, HILFE, wer hat die denn geschrieben? Die sind teils so unpassend, dass ich mir wie in einer Parodie vorkomme. Der Twist am Ende hat der Absurdität dann die Krone aufgesetzt. Die Folge darauf, Waldo und so, schlägt in eine etwas brauchbarere Kerbe, aber auch hier sind die Handlungsweisen der Menschen sehr unglaubwürdig. Abschluss des gestrigen Abends bildete dann die erste Folge der dritten Staffel, Nosedive ... die Protagonistin ging mir die ganze Folge lang unheimlich auf den Keks, mit der zugrunde liegenden Story konnte ich nicht so viel anfangen. Ich hätte meinen Monitor anschreien können ... manchmal begreife ich einfach nicht, was die Serie von mir will bzw. für welche Zielgruppe sie gedacht ist.
    Gesellschaftskritik oder Folgen des technischen Fortschritts sind eigentlich immer ganz solide Fundamente für Filme und Serien. Aber Black Mirror schafft es bei mir nur selten, zum nachdenken anzuregen. Dafür sind mir die Dialoge und Handlungen der Protagonisten und ihres Umfelds zu unglaubwürdig. Oder das Szenario an sich ist schon zu behämmert, um es ernst nehmen zu können. Das wäre nicht so schlimm, spielte Black Mirror in einem Paralleluniversum und nicht in einer hochtechnisierten Version unserer eigenen Welt. Tut es aber nicht.

    Naja. Jedenfalls bin ich insgesamt eher enttäuscht von Black Mirror. Es gibt eigentlich nur zwei Folgen, die ich interessiert verfolgt habe. Die eine war Wiedergänger, die andere diese Folge mit den jederzeit abrufbaren Erinnerungen. Aber der Rest? Mittelmäßig, bestenfalls
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

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