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Ich bin derzeit auch wieder Drakensang am spielen, bzw. AfdZ (der Vorgänger ist aber fest eingeplant) und mein einziger Gedanke nach den Sieg gegen Kaltenstein war: 'NEIN! Ich will noch nicht aufhören! Warum kann es nicht weitergehen?'
Zum Glück gibt es da ja noch das DLC Addon 'Phileassons Geheimnis' (dem man leider, trotz interessanter Grundthematik, anmerkt, dass Radon Labs zu diesen Zeitpunkt schon in Insolvenz gegangen war ) und den Mod 'Kaltensteins Schatten'.
Letzteres werde ich das erste Mal ausprobieren, und ich bin schon sehr gespannt.
Leider hat Radon Labs mit seinen beiden Drakensang-Spiele nie die Aufmerksamkeit erhalten, welche das Studio eigentlich verdient hätte.
Spontan würden mir u.a. folgende Gründe dafür einfallen:
- Einigen 'Nordlandtrilogie'-Puristen war das Micromanagement nicht komplex genug.
- Den Mainstream war das Charaktersystem zu komplex.
- Da Drakensang zu einen Zeitpunkt heraus kam, wo Bioware mit DA das Genre dominierte, war es vielen Spieler zu 'kindisch' ('DA für kleine Kinder' wurde es gerne immer wieder betitelt) bzw. nicht 'dreckig, gewalthaltig und blutig' genug.
- Die Handlung brauchte ihre Zeit sich zu entfalten, statt gleich vom ersten Moment auf spektakuläre Elemente (z.B. Weltuntergang) zu setzen. Was dazu führte, dass der Mainstream sich erst überhaupt nicht dafür interessierte.
Und ich gebe gerne zu, dass ich einige Zeit genauso dachte, was Szenarium und Handlung betrifft.
Inzwischen ist man aber älter und weiser geworden *räusper* , und man weiß endlich zu schätzen was Radon Labs seinerzeit geleistet hat. Wie heißt das alte Sprichwort so schön? Man weiß erst zu schätzen was man hatte, wenn man es nicht mehr besitzt.
Zudem, hingegen der Meinung besagter DA Spieler, DSA auch alle die düsteren Elemente beinhaltet, weswegen DA als 'erwachsene Unterhaltung' hochgehalten wird. Selbst in den angeblich so kindgerechten Drakensang-Teilen geht es recht düster und dreckig zu, wenn man sich die Geschehnisse vor Augen hält.
Nur mit den Unterschied, dass Drakensang es nicht nötig hat diese zum Zentrum der Sensationslust der Spieler zu machen.
Und Regelwerk und Welt von DSA ist sowieso gegen jeden Zweifel erhaben (auch wenn man DSA anmerkt, dass es mitunter stark von Tolkien inspiriert bzw. an den Forgotten Realms bei D&D angelehnt ist).
Hinzu kommt, dass Drakensang mit seinen deutschen Charm aus 'romantisierte frühe Renaissance' und 'DSA' eine recht einmalige Atmosphäre besitzt.
'Wenn DA und Fable ein Kind hätten, wäre es Drakensang!' beschreibt ein Spieler im Steam-Forum die Reihe, und das durchaus als Kompliment gemeint.
Inzwischen gilt die Drakensang-Reihe dort sogar als Geheimtipp.
Umso bedauerlicher ist es, dass wir keinen weiteren Ableger der Reihe mehr erleben werden. Denn die Zeit wäre mehr als Reif für ein weiteres Drakensang (oder zumindest einen geistigen Nachfolger).
Geändert von maekk03 (20.11.2016 um 19:14 Uhr)
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