Es ist doch eine unbillige Härte und eine Frechheit, wenn armen und arglosen Wenigfahrern, die sich gerade mal in altes Fahrzeug leisten können, aber darauf angewiesen sind, z.B. auf dem Land, um mal Arzttermine wahrnehmen oder einkaufen zu können, die KFZ-Steuer mal eben per "Maut" verdoppelt (oder sonst wie erheblich erhöht) wird, obwohl sie diese Infrastruktur fast gar nicht nutzen und mit ihren vielleicht 1000 km Jahresfahrleistung beinahe Null Umweltschaden verursachen.
Zahlen müssen also die Ärmsten der Armen, um den Autobahnrasern mit ihren Neuwagen freie Fahrt querzusubventionieren. Was anderes war von sog. "Konservativen" aber auch nicht zu erwarten, echt asozial. Wieder einmal wird die EU als Hebel missbraucht, um eine asoziale und zynische Politik zugunsten Bessergestellter mit ihren Dreckschleudern und ausufernden Fahrgewohnheiten hintenrum durchzudrücken. Was sollte man von einem CSU-Minister anderes erwarten?
Schlappe 500 Millionen Euro sollen nach Abzug der Kosten verbleiben. Da muss man gar nicht lange rechnen, um darauf zu kommen, dass das für jeden Deutschen lächerliche 6 Euro machen würde, die wir aus der Portokasse bezahlen könnten. Also handelt es sich um blanken Populismus.
Man muss sich das einfach mal vorstellen, dass für diese lächerlichen 500 Millionen Euro jährlich mehrere Milliarden Euro bewegt werden, während arglose Wenig- oder Garnnichtfahrer, welche mit der Veranstaltung fast gar nichts zu tun haben, bis zu 130 Euro jährlich aufgebrummt kriegen, um den wahnwitzigen Infrastrukturoverhead zu subventionieren, obwohl es 6 Euro täten.
Gegenvorschlag: Sprit um einige wenige Cent/l teurer machen, tut keinem weh (auch den Ärmsten nicht!), merkt keiner, ist am gerechtesten für die Umwelt, den Straßenverschleiß und den Bürger, befolgt das Verursacherprinzip, vermeidet den Overhead und Reibungsverluste, entlastet die Verwaltung uvm.
Warum dann dieser Wahnsinn, Herr Dobrindt? Stehen die schwarzen Koffer der Überwachungssysteminstallateure schon bereit? Oder soll es darum gehen, unter einem Vorwand alle Fahrzeugbewegungen zu erfassen? Die Sache stinkt doch, wenn man ein nichtexistierendes Problem so aufbläst, dass der soziale Schaden maximal wird.
Zitat von
Sergej Petrow
Was wurde nicht alles über die Maut geschrieben und viele haben sich auf die EU verlassen, dass die Maut nicht durchkommt.
Diskriminierend soll sie sein. Weshalb sie rechtlich keine Chance haben soll. Hätte Dobrindt zwei Jahre vorher die Kfz-Steuer eingestampft und dann heute die Maut eingeführt, hätte keiner was sagen können. Alle hätten sie die Maut bezahlt, die auch die Autobahnen benutzen und Steuern sind nun mal Ländersache, wo sich keiner einmischen darf. Weswegen ich diesen Punkt der angeblichen Diskriminierung nie verstanden habe. Es wäre nur zufällig zeitgleich passiert. In den meisten anderen Staaten werden die Ausländer ebenso zur Kasse gebeten. Da scheint es nur fair zu sein, dass auch hier Ausländer für die Nutzung der Straße aufkommen.
Zustimmung. "Diskriminierung" ist natürlich nur ein Vorwand. Wie man anhand dieser seltsamen "Einigung" erkennen kann, soll es nur darum gehen, die Lasten auf den Deutschen abzuladen, indem man eine möglichst billige Maut herausschlägt, welche nun viel billiger als in anderen Ländern werden wird. Dann bringt sie jedoch nichts, was Dobrindt jedoch nicht zu stören scheint. Vermutlich werden die Kosten für das Überwachungssystem viel größer als veranschlagt ausfallen, wie das bisher bei allen derartigen großen Vorhaben gewesen ist, sodass nur noch ein gewaltiger Schaden verbleibt. Und das wegen einiger Populistenhanseln aus Bayern? Nein, das kaufe ich nicht ab, es muss mehr dahinterstecken.
Ich ärgere mich da eher über eine andere Sache. Ist die Maut erst mal da, wird da auch in schöner Regelmäßigkeit an die Preisschraube gedreht. Das es zu beginn fast wertneutral sein soll, mag ja sein. Aber in 10 Jahren wird man von der Wertneutralität nichts mehr spüren, da wette ich für.
Klar, dass es darum geht. Neuwagen wird es aber nicht treffen, denn man möchte Mitnahmeeffekte für Bessergestellte generieren und Schlechtergestellte belasten, was Quersubventionierung von Arm zu Reich (Einheitspartei-Klientel) ist. Es geht immer darum, dass reiche Arschlöcher die Ärmsten bluten lassen wollen. Sonst würde man so etwas nicht vorhaben.
Andererseits muss es bei Zeiten auch ein Ersatzsystem geben, falls tatsächlich mehr und mehr Stromer, die die Straßen genauso nutzen, wie alle anderen, auf die Straßen kommen. Dann aber kann es keine Maut nur für Autobahnen geben, sondern für alle Straßen.
Ist schon in der "Maut" mit drin: Es geht doch offensichtlich darum, sog. "umweltfreundliche" (wie umweltfreundlich sie tatsächlich sind, merkst du beim Spaziergang an einer vielbefahrenen Straße...) Fahrzeuge, was kategorisch fast alle Neufahrzeuge sind, weniger zu "bemauten" und alte mehr, um mit dieser verdeckten (nur für Idioten verdeckt, aber das ist die Mehrheit) KFZ-STEUERERHÖHUNG
künstlich unwirtschaftlich zu machen, was eine Enteignung per Strafsteuer ist, welche aber fast nur Arme trifft (und darunter viele Rentner, die selten fahren, aber alles widerstandslos hinnehmen, leichte Opfer).
Wie war das noch mit eurem Versprechen "keine Steuererhöhung", liebe CDU/CSU...? Aber schon mal Fakten schaffen, die in der nächsten Legislaturperiode greifen.... Ne, merkt keiner, habt ihr Recht. Dazu genügt die Intelligenz der Deutschen tatsächlich nicht, hat sie früher schließlich auch kein einziges Mal. Sonst müsste sich das in Wahlen oder durchschlagenden Protesten niederschlagen, was aber nicht vorkommt.
Aber hier erst mal zum Thema Maut und was Brüssel jetzt dazu sagt:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-1...ander-dobrindt
Es gibt eine kleine Änderung bei der Vergünstigung für die Inländer. So soll jetzt die Vergünstigung gestaffelt nach Umweltfreundlichkeit werden. D.h. weniger umweltfreundliche Fahrzeuge bekommen weniger zurück, Halter von umweltfreundliche Fahrzeugen bekommen mehr zurück.
Wer gar nicht bis kaum fährt, also kaum verursachend ist und sich damit vorbildlich verhält, muss sich ein teures Fahrzeug leisten (welches auch produziert werden muss, weshalb das bei Wenigfahrern gar nicht umweltfreundlich ist) oder Strafsteuer-"Maut" bezahlen. Ja, ganz toll, Herr Dobrindt!
Dobrindt wurde belächelt, hat aber anscheinend doch bekommen, was er wollte.
Richtig, er hat bekommen, was er wollte (Sozialdarwinismus, indem er gezielt Arme und Nichtverursacher knüppelt und das ohne erkennbaren Nutzen), jedoch nicht, was er vorgab zu wollen.
Schön christlich, was ihr Blutsauger da macht, ihr Christ-Sozialen!
Wenn ihr christlich wäret, dann würdet ihr verursachungsunabhängige Fixkosten ablehnen und die Menschen einfach in Frieden lassen, anstatt sie noch länger für andere buckeln zu lassen, denn dieses ist nötig, weil das Geld nicht vom Himmel fällt. Oder hat euer Herrgott jemals Geld regnen lassen?
Edit:
Ein für heutige Verhältnisse erstaunlich informativer und differenzierter Artikel zum Thema:
https://www.welt.de/wirtschaft/artic...-zur-Maut.html