Seite 3 von 4 « Erste 1234 Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 69
  1. #41 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Ravka
    Beiträge
    32.199
    [Bild: WoP_Javier_B_riault1.png]

    Nachdem Lisbeth die Geschichte Kabrons kommentiert hatte, fügte sie noch hinzu, ihrem Mann Friedrich davon zu erzählen, in der Hoffnung, er wisse etwas darüber.

    Auch Maximus bekräftigte die Tatsache, dass er noch nie etwas über eine goldene Schuppe gehört hätte. Er kam sogar auf die abstruse Idee, dass man irgendwann die Drachen für Märchen halten könne. Aber wer weiß - eine Zeitlang waren die Drachen ja schon von der Bildfläche verschwunden gewesen, bis sie dann 9:30 zurück gekehrt waren - dem Jahr, in dem auch die Fünfte Verderbnis kam.

    Er stellte auch die Überlegung an, ob der Drache bereits schwanger war als er den goldenen Ritter verschlungen hatte. Vielleicht war die Rüstung ja magisch, wie die Drachen selbst und so verschmolzen sie zu einer Art Einheit.

    "Das ist eine interessante Idee, Maximus. Nun, mit Schwangerschaften kenne ich mich nicht ganz so gut aus wie vermutlich unsere werte Lisbeth, doch haben meine Frau und ich ja selbst drei Kinder. Da weiß ich zumindest, dass Frauen in der Zeit die außergewöhnlichsten Gelüste verspüren können. Und Magie - das ist so eine Sache für sich. Für unmöglich halte ich dies aber nicht."

    Bevor er jedoch in eine weitere Diskussion über Magie und Schwangerschaften verwickelt werden konnte, ergriff Tobrin das Wort. Auch er hatte eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über Paragons und die Tiefen Wege. Sie war so faszinierend, schließlich ging es um einen verlorenen Teil der Geschichte der Zwerge. Er konnte sich noch gut an das letzte Jahr erinnern, als Tobrin über die Karte der Tiefen Wege befragt worden war.

    "Sagt an, Tobrin, dass die Legion der Toten Euch errettet hat, ist wahrlich Ehrensache. Doch war nicht auch zufällig ein Grauer Wächter unter ihnen? Aber ich befürchte eher nicht, denn sonst hätten vermutlich mehr Zwerge Eurer Expedition überlebt. Aber diese Tatsache lässt sich nun nicht mehr ändern. Und mit der Ehre ist es tatsächlich so eine Sache. Die ist bei uns in Orlais auch eigentlich ganz wichtig und wehe, sie wird in irgendeiner Weise verletzt."

    Javier verstummte, schien ganz in Gedanken versunken an Geschehnisse, die nur er kannte.

    »Was darf ich den ehrenwerten Gästen noch bringen? Ein Getränk? Etwas für den Nachtisch oder einen guten Schnaps?« Diese Worte schreckten Javier aus seinen Erinnerungen. "Oh, ein Nachtisch wäre perfekt. Wie wäre es mit einer Käseplatte mit Trauben und Feigensenf? Möchte sonst noch Jemand eine? Oder vielleicht einen Haselnusspudding? Dazu hätte ich dann gerne einen guten Met und vielleicht trinke ich mit unserer Lisbeth einen leckeren Kirsch- oder Heidelbeerlikör, wenn sie denn möchte." Er blickte erst in die Runde, bis sein Blick dann an Lisbeth hängen blieb.
    Emerahl ist offline
  2. #42 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
    Registriert seit
    Oct 2011
    Ort
    Oberlausitz (Sachsen)
    Beiträge
    7.938
    [Bild: lisbeth.jpg]
    Nach ihr äußerte sich Maximus zu Kabrons Geschichte und seine Überlegungen ließen Lisbeth nachdenklich werden. In einer Schwangerschaft kann viel passieren, sie selbst könnte darüber Gedichte schreiben, hatte sie doch selbst acht Mal das Vergnügen, doch ob die Brut eines trächtigen Drachens sich noch verändern könnte… sie kannte sich natürlich mit Drachen nicht aus und war sich unschlüssig. Ihre Gedanken wurden unterbrochen als Tobrin seine kleine Schinkenplatte komplett geleert hatte und nun selbst eine Geschichte zum Besten geben würde. Einige Äußerungen der anderen Gäste, die nicht zum Stammtisch gehörten, zeigten, dass sie auch zuhörten.

    Lisbeth lauschte dem Zwerg und Schauer jagten ihr über den Rücken. Nachdem sich Kabron geäußert hatte, legte er die Drachenschuppe auf den Tisch um sie zeigen. Lisbeths Augen weiteten sich und da Kabron nichts dagegen sagte, nahm sie die Schuppe vorsichtig in die Hand um sie genauer zu betrachten. „Sie besteht aus echtem Gold, das ist sicher.“ Sie legte sie wieder hin um den Anderen die Möglichkeit zu geben sie auch zu betrachten. Sie war aus echtem Gold, ob sie jedoch angefertigt wurde oder tatsächlich von einem goldenen Drachen stammte war schwer zu sagen. Sollte sie jedoch angefertigt worden sein, dann war es von einem wahren Künstler und sie wüsste niemanden, der so eine schöne Arbeit erledigen konnte. Selbst ihr Friedrich würde das nicht anfertigen können und er war der beste Schmuckschmied, den es gab.

    Der Wirt erschien an ihrem Tisch etwas atemlos und fragte nach ihren Wünschen. Nachdem Javier seine Bestellung aufgab blickte er sie an und fragte sie was sie trinken wollte. Leider würde ein Likör sie sofort betrunken machen, doch einen Wein würde sie nicht abschlagen. „Ich hätte gern noch einen Krug von dem süßen Wein. Zum Nachtisch nehme ich einen einfachen Pudding aus Vanille.“

    Sie nickte Javier lächelnd zu bevor sie sich an Tobrin wandte. „Eine sehr schöne Geschichte Tobrin auch wenn ich es gruselig fand.“ Sie schauderte ein wenig bevor sie fortfuhr. „Ich habe schon einige Geschichten über die Tiefen Wege gehört und jedes Mal jagt es mir Schauer über den Rücken. Ich würde vor Panik erstarren sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen in die Tiefen Wege hinabsteigen zu müssen. Allein der Gedanke keinen Himmel über den Kopf zu haben sondern nur Stein… nein, mich würde niemand dazu bringen in die Tiefen Wege zu gehen. Ganz zu schweigen von den Kreaturen, die im Dunklen lauern.“ Lisbeth schauderte es noch einmal bevor sie den Kopf leicht schüttelte um die negativen Gedanken zu vertreiben.
    Annalena ist offline
  3. #43 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.802
    [Bild: WoP_TSchw1.png] Der Wirt der Taverne »Zum müden Adeligen« freute sich, als er die ersten Bestellungen zum Nachtisch aufnehmen konnte. Er wusste schon was er die nächsten Monate machen würde. »Das Stammtischgericht« aus drei Gängen würde es geben und er konnte es ja immer variieren. Sogar etwas für Zwerge würde dabei sein. Und um es den Zuhörern an dem Nachbartischen auch schmackhaft zu machen wiederholte er:

    »Also für den ehrenwerten Javier Bériault eine Käseplatte mit Trauben und Feigensenf und ein Met sowie für unsere liebenswürdige Lisbeth einen Krug von dem süßen Wein sowie einen Pudding aus Vanille. Darf es für euch Javier trotzdem ein Kirschlikör sein? Was darf ich den anderen bringen? Und für den werten Tobrin ich hätte da Cantaloupe Melone in Spalten überlegt mit feinstem Höhlenschinken feurig mit grünem und rotem Pfeffer nachgewürzt.«
    VRanger ist offline
  4. #44 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.331
    [Bild: Valdim.jpg]

    Valdim vertiefte sich so sehr in die Speisekarte, dass der Wirt von ihm sicherlich nur die spitzen Ohren sah. Eigentlich war er satt, aber die Köstlichkeiten frohlockten geradezu, allesamt probiert zu werden. Und man sollte gar nicht meinen, was in einen schmächtigen Elfen so alles hinein passte. Schließlich tauchte er hinter der Karte wieder auf und rief dem Wirt seine Bestellung zu: „Für mich bitte einen Kräutertee mit Honig zur Verdauung.“ Erneut studierte er die Karte und hoffte, damit nicht die Geduld des Wirtes zu strapazieren. „Habt Ihr noch von dieser leckeren Pastete?“

    Zufrieden mit seiner Wahl wischte sich der Elf noch einmal ordentlich die Finger mit der Serviette ab und tippte mit dem Zeigefinger vorsichtig die goldene Drachenschuppe an. Kein Zweifel, sie war massiv und zeigte die gleiche Struktur, wie er sie einmal an einer aus Drachenschuppen gefertigten Rüstung gesehen hatte. „Erstaunlich“, murmelte er fasziniert.

    Auch Tobrins Schilderungen über die Tiefen Wege waren überaus interessant. Valdim konnte sich nicht im mindesten vorstellen, wie es sich unter der Erde lebte. Er hatte viel über Orzammar gehört, fand es aber beunruhigend, den Himmel und die Sterne nicht mehr sehen zu können. Nicht zu wissen, ob es Tag oder Nacht war, würde ihm sicher den Verstand rauben. Vielleicht waren Zwerge deswegen so trinkwütig? Es musste doch ziemlich frustrierend sein, immer nur Stein um sich herum zu sehen.

    Seine Gedanken drifteten ab, hinaus in die Wälder. Wie oft hatte er nachts auf einem Baum gesessen und versucht, die Sterne zu zählen. Als Kind hatte er oft mit den anderen am Lagerfeuer gesessen und den Geschichten der Alten zugehört. Meistens waren es gut verpackte Warnungen und Verhaltensmaßregeln, welche die jungen Elfen auf angenehme Art verinnerlichen sollte. Trotzdem hatte sich Valdim eines Nachts aus dem Lager geschlichen. Er war damals erst sieben oder acht Jahre alt gewesen und voller Abenteuerlust. Was ihm da geschehen war, würde sicher ebenfalls eine gute Geschichte abgeben. Vielleicht sollte er nur nicht erwähnen, dass sie ihm wirklich passiert war?
    Dawnbreaker ist offline
  5. #45 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.802
    "Cantaloupe Malone" ... "in Spalten" ... "überlegt mit feinstem Höhlenschinken" ... "feurig mit grünem und rotem Pfeffer nachgewürzt" ... wiederholte der zwergische Händler die Idee des Wirtes zum Nachtisch. Wobei er in den Pausen mit einem Messer auf der runden Holzplatte den verbliebenen Schinken seines zweiten Ganges zusammenschob, um diesen etwas zu ordnen. »Gute Idee«, antwortete er und fügte an: »Nehme ich.«

    Dann schaute er zu Kabron, der ihn gefragt hatte: "Ich nehme an, die Neuadligen sind nun nicht mehr so erpicht darauf, in den Thaig zurückzukehren?" Er grummelte etwas und sagte dann klarer: »Bester Kabron. Wer will das Wissen. Der Stein ist wie Honig. Und bekanntlich fängt mit einem Löffel Honig man mehr Fliegen als mit einem Fass voll Essig. Die Tiefen Wege haben schon etwas Anziehendes.« Er nahm sich noch einen Schluck und sagte dann zu dem Händler aus Val Royeaux: »Ich glaube, da habe ich mich nicht präzise ausgedrückt. Die Legion der Toten hat mich nicht gerettet. Ich war bei der Expedition dabei, bei dem den Namen für die neue Karte der Halle der Bewahrung kartografiert wurden. Er ist erst später zum Dank dorthin und musste gerettet werden. Aber ein Grauer Wächter ...«, Tobrin hielt inne, schüttelte den Kopf. »Nein, von einem der Wächter wurde nichts berichtet, da hätte es auch mehr sein müssen, die zurückgekommen sind.«

    Und zu Maximus sagte Tobrin: »Ihr hattet eine Drachenschuppe in den Händen? Potzdonner! Erlebt man auch nicht alle Tage.« Wie er dass so erklärte, schaute er zu dem Wirt und sagte noch: »Einen Schnaps zum Ende, wie zum Beginn, das wäre gut.«
    VRanger ist offline
  6. #46 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Solares Imperium
    Beiträge
    21.004
    [Bild: Maximus.PNG]

    Seine Freunde am Stammtisch bestellten fleißig, während Maximus noch überlegte was er essen sollte. Ihre Wünsche waren teils mehr als außergewöhnlich, klangen aber allesamt sehr lecker. Der Hauptgang hatte bereits gemundet, sein Bauch war voll und doch wollte er sich einen kleinen Nachtisch nicht entgehen lassen. Als der Wirt wieder an den Tisch kam, äußerte Maximus seinen Wunsch. »Ich hätte gerne einige belegte Brote mit rohem Mett, dazu Zwiebeln, darauf etwas Salz, Pfeffer und ein paar kleine getrocknete Paprikastücke.« Der Wirt notierte eilig den Wunsch und fragte gleich darauf ob es noch etwas zu trinken sein dürfte. »Ich nehme einen weiteren großen Humpen Bier, da kann man nichts falschen machen.« Er grinste vor sich hin. Es war schon längere Zeit her das er so viel getrunken hatte, doch dank des ausgiebigen Mahls vertrug er den Alkohol problemlos.

    Torbin erhob das Wort an ihn. »Ihr hattet eine Drachenschuppe in den Händen? Potzdonner! Erlebt man auch nicht alle Tage.« »Ihr sagt es, in meinen ganzen Jahren als Händler hatte ich nur zwei Mal die Möglichkeit solche Schuppen zu besitzen. Man kann dafür sehr gute Preise erzielen, am besten sollte man sie auf einer Auktion verkaufen wo mehrere Kunden darauf bieten. Aber hüten muss man sich trotzdem, solch eine Seltenheit zieht Schurken magisch an.« Maximus konnte sich noch gut an den Lump erinnern der damals versucht hatte ihn eine Schuppe abzuringen. Dem Schuft war es schlecht ergangen. Sich mit einem ehemaligen Soldaten anzulegen war sein letztes Verbrechen ehe er für mehrere Jahre in einer dunklen feuchten Zelle in Marothuis sitzen würde, jenem Ort in Tevinter der am Beginn der östlichen Berge lag.
    Geißel Europas ist offline
  7. #47 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Ravka
    Beiträge
    32.199
    [Bild: WoP_Javier_B_riault1.png]

    Nachdem Lisbeth die Schuppe betrachtet hatte, nahm Javier sie entgegen. Er betrachtete sie eingehend und testete sogar mit seinen Zähnen ihre Echtheit. Wäre es nämlich Blei, welches mit einer dünnen Goldschicht versehen worden wäre, hätte man eindeutig die Bißspuren gesehen. Auch schmeckte es nicht nach Messing, sondern eher neutral. Aber es gab noch einen anderen Geschmack, den er nicht kannte. Von der Drachenschuppe?

    "Zumindest scheint es tatsächlich Gold zu sein, auch wenn ich mir noch nicht wirklich sicher bin, ob es tatsächlich eine Drachenschuppe ist oder nur ein Goldklumpen, der wie eine Schuppe geformt wurde. Nichts desto trotz würde ich diese Schuppe gerne erwerben." Mit diesen Worten wandte sich Javier an Kabron.

    Der Neue in ihrer Runde, der Händler Valdim, tippte nun seinerseits an die Schuppe. Javiers Blick fiel auf den Ring an seinem Finger. Diesen hatte er vorhin schon Lisbeth gezeigt. "Einen wunderschönen Ring habt Ihr da. Die Elfenarbeiten sind einfach faszinierend und kunstvoll gearbeitet. Hat dieser Ring auch eine Geschichte?" Erwartungsvoll blickte er den Dalish an.
    Emerahl ist offline
  8. #48 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.331
    [Bild: Valdim.jpg]

    Valdim zuckte erschrocken zusammen, als er Javiers Frage vernahm. Er blickte versonnen auf den Ring aus Hallahorn, den er stets am Finger zu drehen pflegte, wenn er nachdachte. Eine unbewusste Geste. Das Kleinod zeigte einen Wolf, der vor einem Wasserfall stand, der aus dem Himmel zu kommen schien. Das Motiv bedeckte den Ring rundherum, sodass der Wolf auf Wolken zu gehen schien.

    „Mein Clan erzählt sich von einem Jungen, den es stets in die Wälder zog, wann immer er sich der elterlichen Aufsicht entziehen konnte. Er liebte die Natur, das leise Rascheln der Blätter, wenn der Wind über die Bäume hinwegstrich. Das Plätschern des Regens, Tropfen die von einem Blatt zum anderen und schließlich zu Boden fielen. Den Geruch des Mooses, weich wie die Pflanze selbst. Oft lag er einfach im Gras und lauschte den tausenden Geschichten, die der Wind davon wehte.
    Er galt als Träumer, belächelt von seinen Altersgenossen und gerügt von den Älteren. Nur die Hüterin wusste, was er dachte und spürte. Und sie hatte Angst, dass ihm das Gleiche widerfahren könnte, wie ihr einst. Sie versuchte ihn zu beschützen, indem sie ihn in der uralten Magie der Elfen unterrichtete, aber das brachte ihm nur noch mehr Spott ein. Dem Jungen schien dies nichts auszumachen und in jener Nacht folgte er wieder dem leisen Ruf des Waldes. Er kletterte aus dem Aravell und schlich sich davon, lediglich mit einem Messer bewaffnet. In jener Nacht, in der er den Wolf das erste Mal traf.
    Er wusste nicht, wer oder was ihn führte, aber er fand seinen Weg ohne ein einziges Mal zu straucheln. In uralten Ruinen ließ er sich nieder. Er wusste nicht, ob dieser Ort überhaupt jemandem bekannt war und ob jemand hier nach ihm suchen würde. Er wartete bis das Gebüsch sich vor ihm teilte und ein riesiger weißer Wolf erschien. Das Licht des Mondes ließ das edle Tier noch heller erstrahlen. Er setzte sich vor den Jungen und dieser streckte die Hand aus. Das Fell war so weich wie das Moos. Er streichelte den Wolf und fragte, warum dieser ihn an diesen Ort geführt hatte. Das Tier sprach mit tiefer Stimme: ‚Einst wohnten hier die Götter.‘
    Die Ruinen verschwammen und an ihre Stelle traten filigrane Gebäude, die zum Teil in der Luft schwebten. ‚Dies ist Arlathan‘, sagte der Wolf traurig und dem Jungen kamen die Tränen, obwohl er den Grund nicht wusste. Er stand auf und ging auf einen großen Spiegel zu, dessen Oberfläche blau schimmerte. Er blickte den Wolf fragend an. ‚Und das ist ein Eluvian, mit dem die Elfen durch ganz Thedas reisten.‘
    Sie gingen ein Stück des Weges, kamen vorbei an Tempeln, die hoch bis in den Himmel ragten. An kunstvollen Statuen und sahen Elfen in metallisch schimmernden Rüstungen. Niemand schien von den beiden Notiz zu nehmen. ‚Warum zeigst Du mir das alles?‘
    Der Wolf fletschte die Zähne und schien zu lächeln. ‚Weil Du ein Träumer bist. Nicht ich bin es, der diesen Ort lebendig macht, sondern Deine Phantasie, deswegen haben Deine Leute Angst vor Dir.‘
    ‚Aber ich tue doch keinem weh‘, klagte der Junge.
    ‚Die größte Waffe ist nicht das Schwert.‘ Sie kamen an eine Mauer und der Wolf deutete mit einem Kopfnicken auf den Wasserfall, der aus den Wolken zu fallen schien. ‚Sondern Geduld und Sanftmut. Auch ein Tropfen kann einen Stein spalten.‘
    Das Wasser ergoss sich in einen silbern glänzenden See und der Junge trank davon. Er verspürte keinen Hunger mehr. ‚Wie heißt Du?‘
    Der Wolf neigte den Kopf etwas zur Seite. ‚Man nennt mich Fen‘Harel.‘ Der Junge wurde müde, setzte sich ins Gras und bettete sein Haupt in weichem Fell, während das Tier ihn beschützend warmhielt. Er wusste nicht, wie viele Stunden er geschlafen hatte, aber als er wach wurde, stand die Sonne hoch am Himmel und von weitem hörte er Rufe. Stimmen, die ihm bekannt vorkamen. Es waren die Jäger seines Clans, die auf der Suche nach ihm den Wald durchstreiften.
    Der Junge stand auf und rieb sich die Augen. Hatte er das alles nur geträumt? Warum? Doch dann fand er etwas, das dort lag, wo sich der Wolf niedergelassen hatte. Es war ein Ring aus Hallahorn und die Gravuren sahen den Bauten, die er in der Nacht gesehen hatte, sehr ähnlich. Er versteckte den Ring zuerst und rannte den Jägern entgegen.
    Natürlich gab es Ärger mit seinen Eltern, aber gegen Abend rief ihn die Hüterin zu sich in ihr Aravell. ‚Was hast Du gesehen?‘ Sie bot ihm einen Becher Tee an und lächelte aufmunternd.
    ‚Arlathan, der Wolf hat es mir gezeigt‘, antwortete der Junge wahrheitsgemäß und zeigte ihr den Ring. Das Lächeln der Hüterin wurde zärtlich. Sie nahm einen kleinen Lederbeutel ab, den sie immer um den Hals trug und legte den Inhalt in seine Hände. Es war ein Ring aus Hallahorn.“

    Valdim lehnte sich zurück und nippte an seinem Kräutertee. „Es ist seit langem üblich, den jungen Jägern eines Clans ein Schmuckstück zu schenken, wenn sie die Prüfungen bestanden haben. Es soll uns alle verbinden und daran erinnern, wer wir einst waren.“
    Dawnbreaker ist offline
  9. #49 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    [Bild: WoP_Korbon1.png]

    Kabrons Schuppe machte eine große Runde und wurde ausgiebig bestaunt.
    Tatsächlich wollte Javier sie erwerben! Das freute den Händler ungemein und er war sich sicher, am heutigen Abend noch ein wunderbares Geschäft abschließen zu können.

    Dann erzählte auch der Neuling, der Elf Valdim, seine Geschichte, von einem Jungen, der des nachts ausgebüchst war und höchst wunderliche Dinge erlebt hatte.
    Genießerisch lehnte er sich zurück, in der Linken Hand den Bucher mit Bet und trank langsam während er lauschte.
    Er würde ja vermuten, dass der "Junge", der darin vorkam, der Elf selbst war.
    Aber vielleicht war er unter seinesgleichen gar nicht so anders? Kabron musterte die Tätowierung im Gesicht des Elfen und überlegte, wie das zu einem Standard eines Volkes werden konnte.
    Als Valdim fertig mit dem Erzählen der Geschichte war, klopfte Kabron ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Eine gute Geschichte war das, mein Bester! Du fügst dich hervorragend hier ein! Aber sag, was ist aus dem Burschen geworden? Ist er noch bei seinem Stamm?`Hat die Anerkennung der Hüterin ihm etwas gebracht?" Er räusperte sich verlegen "Du musst verzeihen, ich kenne mich bei den Hierarchien der Elfen gar nicht aus".
    Fawks ist offline
  10. #50 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
    Registriert seit
    Apr 2011
    Ort
    Solares Imperium
    Beiträge
    21.004
    [Bild: Maximus.PNG]

    »Eine schöne Erzählung Valdim!« Maximus griff nach dem neuen Humpen Bier und nahm ein belegtes Brot das ihm der Wirt gebracht hatte. Es schmeckte vorzüglich, die Beilagen auf dem Brot waren genau richtig dosiert worden, weder zu viel noch zu wenig, die frischen Paprikastücke rundeten den Gaumenschmaus ab. »Der Junge von dem ihr erzählt...« Er machte eine künstlerische Pause um die volle Aufmerksamkeit zu bekommen. »....klingt für mich fast wie ein Orakel, jemand der mit Göttern und Übernatürlichen sprechen kann. So ein Mensch kann es weit bringen, wenn man seinen Worten lauscht und sie auch versteht.« Er machte eine weitere Pause, diesmal ungewollt.

    »Verzeiht, mein Freund. Natürlich gilt das auch für Elfen oder Zwerge. Scheinbar geht ihr mit euren Klanbrüdern und Schwestern - die so eine Geschichte erzählen - besser um als das in meiner Heimat der Fall ist. Bei uns in Tevinter gab es auch solche Erzählungen, genau wie dieser Junge hatten diese Personen manchmal sogar Beweise für ihre Geschichten. Natürlich war nicht jeder Beweis so gut wie der Ring.« Maximus lächelte. Er wusste natürlich selbst, das sein Volk keine Verbindung mehr zur Natur hegte, dennoch sah er einige Parallelen.
    »Aber für gewöhnlich verliert man trotzdem seinen Kopf. Es wird nichts geduldet das anders ist, es wird niemand geduldet der anders ist.« Er schluckte weitere Worte hinunter, im Normalfall erzählte er nichts negatives aus seiner Heimat, es gab schon genug Schreckensnachrichten aus Tevinter, auch wenn nicht alle der Wahrheit entsprachen. »Es gibt auch einen kleinen Kreis von Auserwählten denen man geglaubt hatte, zum Beispiel dem berühmt berüchtigten Ritter Konrad von Reinhardt.«

    Maximus merkte das er weiter abgeschweift war als er wollte, er räusperte sich lautstark. »Trinken wir drauf, das dieser Junge seine Prüfung bestanden hat.« Die Art wie er dieser Junge aussprach, ließ es für die Anderen offen ob er damit Valdim meinte oder nicht.
    Geißel Europas ist offline Geändert von Geißel Europas (04.03.2017 um 18:08 Uhr)
  11. #51 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.331
    [Bild: Valdim.jpg]

    Valdims Gesicht überzog eine leichte Röte, denn so viel Aufmerksamkeit war ihm höchstens zuteilgeworden, als die Jäger ihn damals im Wald gefunden hatten. Allerdings wandelte sich seine anfängliche Freude über Kabrons Lob in eine seltsam melancholische Stimmung, als Maximus von Tevinter erzählte. Das Lächeln verrutschte dem Elf dann auch ein wenig, aber er bemühte sich, den Menschen die Lebensweise der Dalish etwas näher zu bringen. „Vor langer Zeit waren die Elfen durch Magie miteinander verbunden, welche sich in jedem Wesen, jeder Pflanze und jedem Ort zeigte. Die Magie ist in abgeschwächter Form immer noch da, nur kann sie nicht mehr jeder Elf spüren. Sie sind abgeschnitten von ihrer Geschichte. Die Hüter bewahren diese Magie und geben sie weiter. Sie kennen die Orte, an denen der Schleier besonders dünn ist. Dort vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart. Wie in diesen Ruinen.“

    Er sah Kabron schmunzelnd an. „Den Jungen erwarteten daheim einige saftige Strafen seitens seines Vaters, für den er eine Schande darstellte. Und so kam es, dass er fortan bei der Hüterin lebte, die ihn ausbildete. Weniger in der Magie, sondern mehr in Kräuterkunde, Kunst und Geschichte. Als seine Ausbildung abgeschlossen war, musste er den Clan verlassen.“ Er zwinkerte dem anderen zu. „Man sagt, dass sich das Verhältnis zu seinem Clan heute gebessert hat, denn er ging in die Städte zu den Menschen und begann damit, Handel zu treiben. Davon profitiert sein Volk, das sich nicht selbst in die Nähe der Menschen traut.“ Valdim grinste. „Wenn ich mich so umsehe an diesem Tisch, dann ist das bedauerlich, denn man trifft mitunter sehr nette Leute.“

    Er stieß mit seiner Teetasse gegen Maximus‘ hingehaltenen Becher und prostete ihm zu. „Auf die bestandene Prüfung.“ Einen verhaltenen Seufzer unterdrückend nippte er abermals am Tee und stellte fest, dass dieser mittlerweile kalt geworden war, genauso wie seine Pastete, die er dennoch mit einem nie gekannten Appetit verdrückte. Allerdings fragte er sich, wer wohl Ritter Konrad war und hielt es für unhöflich, Maximus darauf anzusprechen.
    Dawnbreaker ist offline Geändert von Dawnbreaker (05.03.2017 um 10:49 Uhr)
  12. #52 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
    Registriert seit
    Oct 2011
    Ort
    Oberlausitz (Sachsen)
    Beiträge
    7.938
    [Bild: lisbeth.jpg]
    Lisbeth aß von dem hervorragenden Pudding während sie ab und an ein Schlückchen Wein trank. Die Anderen waren auch sehr angetan von Tobrins Geschichte und auch die goldene Drachenschuppe wurde immer noch bewundert. Es war Javier, der nun Valdim nach der Geschichte seines Ringes fragte und Lisbeth vergaß ihren Pudding und ihren Wein um nichts von der Geschichte zu verpassen, die sie sehr interessierte. Fasziniert lauschte sie der sehr schönen Geschichte und ein leichtes Seufzen entglitt ihr. Die Vergangenheit und Bräuche der Dalish waren Menschen wie ihr nicht sehr bekannt und sie fand es sehr schade, dass sie nicht mehr erfahren konnte, obwohl sie es natürlich verstehen konnte, dass die Dalish den Menschen gegenüber so misstrauisch waren. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, stellte Kabron eine Frage und Maximus forderte zum Anstoßen auf. Lisbeth erhob das Glas und trank einen großen Schluck.

    „Wunderschön“, sagte sie nachdem der Elf geendet hatte. „Ich bin schon immer sehr an der Kultur und an den Bräuchen der Dalish interessiert und bin dankbar für jede kleine Information über sie.“ Lisbeth lächelte Valdim an bevor sie ihren restlichen Pudding aß und sich von dem Wein nachschenkte.
    Annalena ist offline
  13. #53 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.802
    Tobrin genoss den Schinken, doch dieser schien bedrohlich zu schmelzen. So wie Schnee von der Sonne aufgesogen wird oder Butter in einem heißen Tiegel dahin floss. Er war in seinem Element. Er freute sich immer auf diesen Stammtisch. Denn da war es ihm vergönnt. Sonst kam er nicht dazu und er kannte auch nur wenige, die solche eine Sorte führten und zu dem so zubereiteten. Und so hörte er meist mit einem halben Ohr zu, wenn seine Tischnachbarn sich unterhielten, etwas schwatzten oder sogar bei den Nachbartischen Sätze aufgenommen wurden und weiter erzählt. Er war ein guter Zuhörer. Manche sagte, er könne den Stein hören. Das war auch aus seiner Sicht nicht über oder untertrieben. Es war genau so richtig. So wurmte beim ihm immer noch im Kopf die Frage: Was hatte den Javier Bériault mit der Kaiserin zu tun? Aber er war sich eben nicht sicher, dem halben Ohr wegen. Klar war es Zwergensache bei den Geschichten der Händler sich mehr zu konzentrieren. Doch der Schinken war auch nicht zu vernachlässigen. Und so war es für ihn am Anfang eben ein Ring, denn er hatte ja schon viele ein seinem Zwergenleben gesehen und dieses kann ja bekanntlich recht lang dauern, den der Elf neben ihm zeigte. Aber die Worte: »Weil Du ein Träumer bist …« rissen ihn los von seiner geliebten Schinkenplatte. Er legte unbewusst die Gabel zu Seite. Klar war die eh mehr im Stören, denn mit den Fingern lässt sich so eine Schinkenscheibe viel besser aufdröseln und genüsslich Stückchen für Stückchen in den Mund schieben. Aber hier war es etwas anderes. Er war wie gefangen. Denn wie oft waren sie selbst einen Traum hinterhergejagt. So eben wie man einen Nug fangen will. Nur diesen hat man auch zum Schluss in den Händen, vorausgesetzt, man war geschickt genug. Ihm gefiel, was Valdim da erzählte. Es war so voller Poesie. Eben Elfen-Poesie. Frei von vielen Dingen. Ihm kam selbst seine Geschichte von der Dalish aus dem Brecilianwald in Erinnerung, die ausgeschickt worden war, ein Horn der Spinnenkönigin aus den Tiefen Wegen zu holen.

    Als sein Nachbar geendet hatte und an seinem Kräutertee nippte schaute Tobrin mit Entsetzten auf seine Schinkenplatte. Alles schien so wie vorhin. Nichts war weniger geworden. Und das sollte schon etwas heißen. So musste er einfach etwas sagen dazu und um diesem auch Gewicht zu verleihen hob er seinen Krug und sprach: »Dann lasset uns anstoßen auf den Ring aus Hallahorn und auf den, der es uns so vortrefflich erzählt hat. Bei allen Brontos, die ich kenne und ich kenne eine Menge, es ist für wahr einer der besten Erzählungen über die Elfen überhaupt.«

    Damit erhob er sich, so gut es eben mit seiner Größe ging, und hielt seinen Krug in Richtung Mitte des Tisches. Und sah, wie die anderen es ihm gleich taten, dabei eben jeder mit dem Getränk, das er bevorzugte. Und wie alle so im Hinsetzen waren und er sein Kissen zurechtrücken musste, schaute er zu Javier und sagte: »Heye, Javier, Händler aus Val Royeaux , was hat es mit der Kaiserin auf sich, für die ihr etwas Besonderes benötigt?«
    VRanger ist offline
  14. #54 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Ravka
    Beiträge
    32.199
    [Bild: WoP_Javier_B_riault1.png]

    Gebannt lauschte Javier der Geschichte des Dalish von einem Jungen, der wohl die alten Ruinen der Dalish gefunden hatte. Er hatte schon von solchen Ruinen gehört, allerdings noch keine selbst gesehen.

    Nachdem Maximus, Lisbeth und auch Tobrin ihre Empfindungen kund getan hatten, lobte nun auch Javier die Geschichte.

    "Eine sehr schöne und lehrreiche Geschichte, die Ihr da erzählt habt, Valdim. Über die Elfen erfährt man bedauerlicherweise nicht viel, da ist so etwas richtig erfrischend. Da steigen gleich Erinnerungen an die Geschichte unseres werten Tobrin hoch."

    Anschließend erhob Tobrin seinen Krug um auf den Ring und die wundervolle Geschichte anzustoßen. Natürlich ließ Javier sich nicht zwei Mal bitten.

    »Heye, Javier, Händler aus Val Royeaux , was hat es mit der Kaiserin auf sich, für die ihr etwas Besonderes benötigt?« fragte nun Tobrin.

    "Nun, dies ist gleich erklärt. Früher war das System der Adelstitel in Orlais das reinste Labyrinth: Es gab Barone, Baronnes, Baronets, Unterbarone und viele andere, alle mit eigener Herkunft und genau festgelegten Unterschieden. Die orlaisianische Aristokratie ist sehr alt und gründet auf dem Gedanken des Wettstreits. Der gesamte Adel nimmt an diesem Großen Spiel, wie es genannt wird, teil, ob nun freiwillig oder nicht. Es geht dabei um Ruf und Patronat. Züge werden durch Gerüchte gemacht, und die Hauptwaffe ist der Skandal. Es ist kein vornehmes Spiel. Das Große Spiel hat schon mehr Blut gefordert als jeder Krieg, den Orlais geführt hat. Zumindest versichert das hier jeder Mann von Ehre. Denn unsere aristokratische Gesellschaft ist bösartig und zeichnet sich dadurch aus, indem sie neidisch um die angeblich Starken herumschwänzelt. Barden unterhalten häufig Edelmänner auf ihrem Spielfeld trotz ihrer Rollen als Spione, Mörder und Saboteure für ihre Arbeitgeber, die gewöhnlich andere Edelmänner sind. Edelmänner begrüßen solche Unterhaltungskünstler mit vollen Kenntnissen, dass irgendwelcher ein Barde sein könnte; die Erregung, einen Spion zu überlisten, ist ein Begriff, dem die Aristokratie von Orlais kaum widerstehen kann.

    Was die Titel angeht, so änderte sich alles mit Kaiser Drakon, der das orlaisianische Reich, wie wir es heute kennen, und auch die Kirche begründet hat. Niemand wird in Orlais mehr verehrt. In Val Royeaux steht eine Statue von Drakon, die ebenso groß ist wie die von Andraste. Drakon war der Ansicht, dass das Große Spiel Orlais den Untergang bescheren würde, darum schaffte er sämtliche Titel ab, mit Ausnahme seines eigenen sowie Lord und Lady. Amüsiert wurde mir erzählt, dass dadurch jedoch keineswegs das Große Spiel beendet wurde, wie Drakon vorgehabt hatte. Seither sammeln die Lords und Ladys stattdessen inoffizielle Titel wie "erhabener Gönner von Tassus Klay" oder "Onkel des Champions von Tremmes". Sich die Titel alle zu merken, verursacht Kopfschmerzen, und die armen Verkünder bei Bällen sind zu bemitleiden, die sie bei jedem Gast herunterrattern müssen, der den Saal betritt.

    Die Aristokratie unterscheidet sich auch in anderen Aspekten von der Fereldens. Der Herrschaftsanspruch leitet sich in Orlais direkt vom Erbauer her. Verdienste spielen keine Rolle, und so etwas wie Rebellion ist ebenfalls gänzlich unbekannt. Wer nicht von Adel ist, arbeitet darauf hin – oder zumindest darauf, einen Adeligen als Gönner zu haben. Es geht darum, die Gunst von jenen zu erwerben, die im Großen Spiel eine höhere Position einnehmen.

    Diese Geschichte handelt von solch einem Spiel."

    Javier nahm noch einen großen Schluck von seinem Wein, danach lehnte er sich lässig auf seinem Stuhl zurück und hob an zu erzählen:

    „Ich verlange, dass Ihr ihn tötet. Wie Ihr das tut, ist Euch überlassen. Hier in diesem Beutel befinden sich wie versprochen 50 Sovereigns, die Ihr sofort erhaltet und weitere 50 Sovereigns, wenn der Auftrag erledigt wurde.“
    Akuma senkte leicht den Kopf. Viel Geld für den Tod eines einzigen Mannes.
    „Seid Euch gewiss, Baron Cloutier, dass ich Euren Auftrag umgehend ausführen werde.“
    Sie hielt seinem Blick stand. Wende niemals einem Feind den Rücken zu. Denn keiner ihrer Kunden war ein Freund. Raoul, die Leibwache des Barons, erhob seine Hand, doch der Baron winkte nur ab und drehte sich von Akuma fort. Damit war sie entlassen.

    Die beiden Männer nicht aus den Augen lassend, verließ sie das Anwesen und machte sich sofort auf in ihr sicheres Haus, wo sie alles in die Wege leitete, ihren Auftrag auszuführen. Ihr Opfer musste beschattet werden, seine Gepflogenheiten und Eigenarten herausgefunden werden. Sie war schließlich keine Dilettantin. Wenn die Bezahlung stimmte, tat sie alles dafür, selbst einen Auftragsmord. Das gehörte nun einmal zum Großen Spiel. Die Regel des Spiels ist ganz einfach: Alles wird akzeptiert, sogar bis hin zum Mord, solange der Spieler nicht gefangen wird. Paradoxerweise jedoch, obwohl direkte Sträflichkeit unerwünscht ist, werden Ehre und Anerkennung gefordert.

    Der Vater ihres Opfers gab ein großes Fest. Vermutlich würde sogar die Kaiserin Celene I. selbst daran teil nehmen. Doch waren es bisher nur Gerüchte. Am Stadthaus angekommen, nahm sie alles in sich auf. Die lange Schlange der Gäste, alle mit ihren Masken. Natürlich. Kein vernünftiger Orlaisianer würde sich der Öffentlichkeit mit nacktem Gesicht präsentieren. Das war ja fast noch schlimmer, als tatsächlich auf seine Kleidung zu verzichten. Schließlich zeigten diese Masken, wer zu welcher Familie gehörte.

    Sie setzte nun ihre eigene Maske auf – welche nur ihre Augen bedeckte. Ein Mann trat auf sie zu. „Da bist du ja. Ich habe dich schon erwartet.“ Akuma lächelte und ergriff seinen Arm. Gemeinsam schlenderten sie am Seneschall vorbei, nachdem ihr Begleiter seine Einladung vorgezeigt hatte. Die Feierlichkeiten waren schon im Gange, die Gäste standen in Gruppen am Rande des Saales aufgereiht. Der Hausherr und seine Familie waren noch nicht zu sehen. Akuma mischte sich unter die Gäste. Als Bardin hatte sie es gelernt, sich wie eine Adlige zu verhalten. Es war nicht das erste Mal, dass sie auf einem Empfang war.

    Als sie die Treppen hinauf in die oberen Räumlichkeiten stieg, stand er auf einmal vor ihr. Mit seiner Anwesenheit hätte sie ganz und gar nicht gerechnet. „Was tust du hier?“ raunte sie ihm erbost zu.

    Ohne ein Wort packte er sie am Arm, zog sie mit sich und führte sie in ein großes Schlafzimmer, in dem ein mächtiges Himmelbett stand. Akuma öffnete den Mund, um erneut ihre Frage zu wiederholen, doch er zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Sie erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich, doch dann riss sie sich los und blickte ihn mit großen Augen an, ihre Lippen von dem Kuss gerötet. Sie atmete hastig. Schon seit einem halben Jahr trafen sie sich heimlich. Aber ihn hier in dem Haus anzutreffen, in dem sich ihr Opfer befand, irritierte sie. War er etwa ebenfalls ein Barde und ein Auftrag führte ihn hierher? Etwa der Gleiche, den sie hatte? „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ Immer noch schwang unterdrückte Wut in ihrer Stimme mit. „Was ich hier tue? Nun, ich wohne hier.“ Er klang belustigt. Sie setzte gerade zu einer Erwiderung an, als ihr Blick auf eine Maske fiel, die achtlos auf das Bett lag. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie die Erkenntnis überkam. „Du bist es?“ rutschte es ihr raus. Nun reagierte er wachsam. „Bin ich wer?“ Akuma haderte mit sich. Sollte sie ihm sagen, dass sie hier war, um ihn zu töten? Konnte sie es denn noch durchziehen? Sie wägte das Für und Wider ab. Schließlich fasste sie einen Entschluss. Sie würde ihm die Wahrheit sagen.

    Nachdem sie ihm alles gestanden hatte, wartete sie ängstlich auf seine Reaktion. „Du musst das Land verlassen! Wenn es heraus kommt, dass du mich nicht getötet hast, wird der Baron dich suchen. Ich habe Freunde in Denerim, Ferelden. Dort wirst du in Sicherheit sein.“ Erneut zog er sie an sich und küsste sie. Denn trotz allem war sie die Liebe seines Lebens."

    Javier verstummte, in Erinnerungen versunken, fügte jedoch noch hinzu: "Doch dann kam alles anders als gedacht."
    Emerahl ist offline
  15. #55 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
    Registriert seit
    Oct 2011
    Ort
    Oberlausitz (Sachsen)
    Beiträge
    7.938
    [Bild: lisbeth.jpg]

    Nun fragte Tobrin nach näheren Informationen über die Kaiserin von Orlais und warum Javier etwas Besonderes für sie benötigte. Interessiert lauschte sie Javiers Erklärungen über den orlaisianischen Adel und schüttelte angewidert den Kopf. Sie konnte nicht verstehen, warum Menschen mit dem Leben von anderen spielten, als ob ein Leben nichts wert wäre. Seine Geschichte war traurig und Lisbeth seufzte leise, da diese anscheinend kein glückliches Ende hatte. Sie trank mit einem Atemzug den restlichen Wein leer bevor sie sich das Glas wieder vollmachte. „Javier, diese Geschichte war so traurig“, dann blickte sie ihn an, „und was wurde aus dem Mann und hat Akuma es geschafft zu fliehen?“
    Annalena ist offline
  16. #56 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    [Bild: WoP_Korbon1.png]

    Nun war es an Javier eine Geschichte zu erzählen und sie handelte von den Ränkeschmieden und Skandalen in Orlais.
    Eine junge Assasinin sollte ihren - wie sich herausstellte - Geliebten ermorden. Kabron verkniff sich ein Grinsen. Die Orlaisianer hatten es mit dieser skurrilen Romantik. Ehre, Stärke, auch gegen Bezahlung und Mord, aber für die Liebe des Lebens gelten andere Regeln. Kein Wunder, dass das System zerbrochen war - schließlich liebt jeder irgendwen.

    Doch er stimmte vollauf Lisbeth zu, die äußerte wie traurig sie die Geschichte fand und setzten hinzu: "Auch ich würde gerne erfahren wie es weitergeht. Willst du es nicht noch erzählen, Javier?" versuchte er es schmeichelnd.
    Fawks ist offline
  17. #57 Zitieren
    Lied im Schilf  Avatar von Dawnbreaker
    Registriert seit
    Feb 2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    13.331
    [Bild: Valdim.jpg]

    Valdim schwirrte der Kopf. Was gaben sich die Menschen doch für merkwürdige Titel? Javiers Erzählung war verwirrend, aber auch interessant. Es erinnerte den Dalish Elfen an einen seiner Onkel, der aus den Dales zu Besuch kam und ihm von den seltsamen Orlaisianern erzählte. Auch vom Großen Spiel war die Rede gewesen, obwohl Valdim nie verstand, wie man Mord als Spiel bezeichnen konnte.

    Javier hatte eine mitreißende Art diese Geschichte zu erzählen und Valdim starrte ihn mit großen Augen an wie ein kleines Kind, dass die Großmutter ermutigt, mit ihrer Erzählung fortzufahren. Dem Elfen entfleuchte ein entsetztes: "Oh! Nein!" als der Kaufmann seine Geschichte unterbrach. "Was wurde aus den beiden?", fragte er ungeduldig und neugierig.
    Dawnbreaker ist offline
  18. #58 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.802
    Tobrin schaute zu Javier. Denn nach dem er ihn gefragt hatte: »Heye, Javier, Händler aus Val Royeaux, was hat es mit der Kaiserin auf sich, für die ihr etwas Besonderes benötigt?« war dieser mit einer Story über das System der Adelstitel in Orlais herausgerückt. Der zwergische Händler hatte ab und zu den Kopf geschüttelt oder gemurmelt »kommt bekannt vor«. Dabei dachte er an die Kasten bei den Zwergen und den Bestrebungen aus der des Staubes in besser angesehene zu gelangen. Die Suche nach verschollenen Thaigs war schließlich nichts anders. Doch da wurde niemand ... obwohl ... wenn es um einen Paragon ging ... huschte durch seinen Kopf.

    Jedenfalls applaudierte er und sagte: »Javier! Klasse erzählt. Und bevor es auch noch Maximus fordert, kommt der zweite Teil?« Dabei schielte er auf Maximus, der scheinbar ein Nickerchen einnahm. Zumindest hatte er die Augenlieder gesenkt und seine Hände vor dem Bauch zusammengefaltet. Aber vielleicht dachte er nur angestrengt nach.
    VRanger ist offline
  19. #59 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
    Registriert seit
    Nov 2007
    Ort
    Ravka
    Beiträge
    32.199
    [Bild: WoP_Javier_B_riault1.png]

    Lisbeth blickte bedrückt und sprach: „Javier, diese Geschichte war so traurig und was wurde aus dem Mann und hat Akuma es geschafft zu fliehen?“ Ein Lächeln umspielte Javiers Lippen, als die Erinnerungen erneut herauf kamen. Auch Kabron bat schmeichelnd den Rest zu erfahren und selbst Tobrin wollte wissen, wie es ausging. Maximus schien in Gedanken versunken und hielt sich den Bauch. Ob er wohl zu viel gegessen hatte? Hoffentlich plagte ihn kein Bauchgrimmen.

    Immer noch lächelnd griff Javier nach seinem Glas, das erneut gefüllt war und nahm einen tiefen Schluck. Anschließend wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund, rutschte nochmals auf seinem Stuhl herum bis er eine bessere Position gefunden hatte, lehnte sich zurück und begann weiter zu erzählen:

    "Nun, die Beiden wollten gerade das Zimmer verlassen und zur Hintertreppe, als sie mit Jemandem zusammen stießen. Wie erschraken sie, als sie feststellten, dass es niemand Geringeres als die junge Celene Valmont, die gerade erst zur erhabenen Kaiserin gekrönt worden war. Nachdem diese die ganze Geschichte erfahren wollte, geleiteten sie die Kaiserin in die Bibliothek des Anwesens. Dort angekommen, erzählten sie ihr die tragische Geschichte. Nun musste Akuma auch gestehen, dass sie eine Bardin war, die angeheuert worden war um den einzigen Erben zu töten und somit der Familie einen Schaden zuzufügen. Inzwischen hatte sich Herzog Prosper de Montfort zu ihnen gesellt, der der Vertraute der jungen Kaiserin war. Nachdem ihm nochmals alles zusammengefasst mitgeteilt wurde, erklärte er nach kurzem Nachdenken: "Das Problem ist ganz einfach zu lösen", wandte er sich an die Kaiserin. "Unterlauft die Pläne des Barons, mehr Macht zu erlangen, indem Ihr die junge Bardin hier in Eure eigenen Dienste nehmt. Ein eigenes Netz von Spionen aufzubauen ist unerlässlich und ich glaube, dass sie Euch unter diesen Umständen äußerst loyal dienen wird. Um noch einen drauf zu setzen, sollte dieser junge Mann hier Euer Hoflieferant werden, denn ich kenne ihn und weiß, dass er jetzt schon ein ebenso guter Händler wie sein Vater ist und mit Eurer Unterstützung wird er ihn eines Tages noch übertreffen."

    Nach kurzem Nachdenken stimmte die Kaiserin dem Plan zu und so kam es, dass diese die Gönnerin des jungen Paares wurde. Viele Jahre lebte das Paar glücklich im Dienste der Kaiserin und schenkten vier Kindern das Leben. Kurz nach der Geburt des dritten Kindes übernahm Akuma die Leitung einer Bardenschule und bildete den Nachwuchs aus, bis sie sich vor kurzem endgültig zur Ruhe setzte."

    Javier, durstig geworden, verstummte, griff nach seinem Glas und leerte es mit einem Zug. Anschließend wandte er sich an Lisbeth: "Seht Ihr, die Geschichte ist doch noch gut ausgegangen. Und wie heißt es so schön in den Märchen? "...und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute." Jetzt wisst Ihr auch, warum es so wichtig ist, der Kaiserin ein besonderes Geschenk zu machen, denn ohne sie hätte es wohl nie ein Happy End gegeben."
    Emerahl ist offline
  20. #60 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.802
    [Bild: WoP_TSchw1.png] Der Wirt der Taverne »Zum müden Adeligen« hatte gewartet bis Javier Bériault eine weitere Geschichte spannend erzählt hatte. Obwohl, es war ehrlich gesagt, eher die Fortsetzung der Ersten. Aber sie erklärte, warum es wichtig war ein besonderes Geschenk der Kaiserin zu überbringen. Das hatten auch die Gäste an den Nachbartischen verstanden. Und wieder gab es ein Gemurmel und Geraune. Es war schön üblich, das einer der Händler am Abend eben zwei Episoden berichtete oder der Spannung wegen in zwei Teile aufgliedert. Die Bestellungen liefen recht ordentlich und es gab lange Hälse, was der Nachtisch wohl sein könnte. Diesen stellte der Wirt nun mit frischen Getränken und einige Schalen an Obst sowie mehreren Krügen an frischem Wasser auf dem Tisch. Etwas ärgerlich war er mit sich selbst gewesen. Er hatte seine Aufgaben in der Küche durchgesehen. Doch der Händler Kabron war ihm irgendwie durch die Lappen gegangen. Er hatte nichts bestellt. Was sollte er tun?

    »Ganz einfach, nimm die Bestellung von Tobrin!«, hatte seine Frau zu ihm gesagt. Die beiden haben sich ja schon einmal eine Schinkenplatte zum Abschluss geteilt. Das hatte dem Wirt gefallen. Denn, wenn …, aber das brauchte, er sich nicht ausmahlen. Den Tobrin Barhian würde keinen Schinken stehen lassen. Das war so sicher, wie Brontos fliegen konnten oder nicht.

    So servierte er dem ehrenwerten Javier Bériault eine Käseplatte mit Trauben und Feigensenf und ein Met. Für die liebenswürdige Lisbeth einen Krug von dem süßen Wein sowie einen Pudding aus Vanille. Und für die werten Tobrin Barhian und Kabron eine Cantaloupe Melone in Spalten überlegt mit feinstem Höhlenschinken feurig mit grünem und rotem Pfeffer nachgewürzt. Dann wandte er sich Valdim zu. Der elfische Händler war zum ersten Male in der Runde. Für diesen hatte er einen einen Kräutertee mit Honig zur Verdauung und ein normales Stück von der leckeren Pastete. Für Maximus Meridius waren es schließlich einige belegte Brote mit rohem Mett, dazu Zwiebeln, darauf etwas Salz, Pfeffer und ein paar kleine getrocknete Paprikastücke.

    »Mit einem wohl bekomm’s«, verabschiedete er sich und war gespannt, was die Händler noch berichten würde und was sie auf den Grund für das erlesene Geschenk für die Kaiserin zu sagen hatten.
    VRanger ist offline
Seite 3 von 4 « Erste 1234 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •