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  1. #21 Zitieren
    Lehrling Avatar von Unbitre
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    Amaris blickte sich in der Runde um. Direkt neben diesem Lucius saß Dessa. Er schickte ihr ein Grinsen, was sie geflissentlich ignorierte. Dessa kannte er schon also blickte er weiter. Der Rotwardone, Arthago betrachtete alles mit einem eher finsteren Blick. Er konnte gefährlich werden, Ausbilder sind nicht dafür bekannt Schwächlinge zu sein. Athargo schien sein starren bemerkt zu haben, denn er blickte misstrauisch zurück. Amüsiert lächelte er zurück und richtete nachdenklich seinen Blick auf das Weinglas in seiner Hand. Das Essen sah besser aus als erwartet und der Rotwein war vorzüglich. Natürlich gehört es sich nicht, während so einem Gespräch zu essen. Er vertröstete sich auf später. Allerdings schienen die anderen beiden das nicht zu wissen… .

    Er hörte mit halbem Ohr ihren jeweiligen Antworten zu. Der Dunmer, der sich als Sul Haren vorgestellt hatte, war mehr als er ursprünglich dachte. Der Mond und Stern Ring. Er wäre beinahe an seinem Wein erstickt, als er ihn am Anfang des Treffens bemerkte. Eine Fälschung würde nicht so eine Aura besitzen. Das er das erst jetzt bemerkte. Neben ihm saß also der Nerevarine… .
    Er hatte ihn sich beeindruckender vorgestellt um ehrlich zu sein. Na ja, man kann nicht alles haben. Neben der lebenden Legende saß dieser Sa’Vahiijar. Ausgerechnet ein Banditen-Lord… . Da saßen sie nun; Ein Magier, die lebende Legende und ein Banditen-Lord. Amaris schmunzelte. Das klang wie der Anfang eines schlechten Witzes. Ein Magier, ein Räuberhauptmann und der Nerevarine saßen in einer Bar… . Amaris riss sich aus den Gedanken, als er die letzte Figur am Tisch betrachte; des Kaisers Tochter. Warum starrte sie ihn so an? Ein kurzer Blick um den Tisch zeigte das alle Blicke auf ihn gerichtet waren.
    Achja… er war dran mit seiner Antwort. Räuspernd erhob er sich.
    „Du erwartes also von uns, dass wir unser Leben auf Spiel setzen und uns ganz Tamriel zum Feind machen? Für eine unsichere Belohnung. Und ohne uns deine genaueren Pläne zu erklären verlangst du von uns eine verbindliche Antwort?“
    Der ganze Tisch schien ihn angespannt zu beobachten. Dessa griff subtil nach einem Dolch. „Wenn das so ist dann bleibt ja nur noch eins zu sagen…Wo werde ich wohnen?“

    Amaris setzte sich wieder. Die anderen starrten unverständlich. Er runzelte nur die Stirn. „Übrigens…zählt die Zustimmung auch, wenn sie unter geistiger Beeinträchtigung geleistet wird?“ Er starrte direkt auf Sa’Vahiijar.
    Unbitre ist offline Geändert von Unbitre (16.10.2016 um 17:00 Uhr)
  2. #22 Zitieren
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    Lucius murrte. Er hatte nichts anderes erwartet. Er war etwas zu vorschnell. Er hasste es, diplomatisch sein zu müssen.
    An Sul Haren gerichtet sprach er: "Wir wissen wer Sie sind und womit Sie Ihr Geld verdienen. Genauso wissen wir, dass das schlimmste für Sie sein wird, wenn Tamriel im Chaos versinkt. Aber es ist Ihre Entscheidung ob Sie weiterhin Ihr tristes Leben führen wollen oder, ob Sie wieder im Mittelpunkt einer neuen Welt stehen."
    Er drehte sich wieder mehr in Richtung des Magiers. "Das was wir machen ist kein sinnloses Opfern unserer Leben und kein Krieg gegen ganz Tamriel." Er schien sein Getränk zu begutachten. "Wir sorgen eher dafür, dass die Welt besser wird. Und unser Unterstützerkreis ist größer als man glaubt."
    Aurelia schaltete sich ein.
    "Zudem sorgen wir dafür, dass Generationen voller schwacher Herrscher abgelöst werden, von den stärkeren. Das Elend im Kaiserreich und in Tamriel muss enden. Und auch die Thalmorherrschaft." Das letzte murmelte sie nur noch.
    Auch Livius wollte was loswerden. "Den Berichten von unseren Quellen zufolge sammelt sich der Bund für einen finalen Schlag. Schon seit sie den Frieden geschlossen, rüsten sie nur noch auf. Ihr habt die Wahl: entweder Ihr sterbt, wahrscheinlich mit den Waffen in euren Händen, oder ihr helft uns, einem Gegenpol zu bilden."
    "Zudem könnt ihr keine genauen Informationen erwarten", sagte Dessa, "wir kennen und trauen euch nicht. Wieso sollten wir das Risiko eingehen, dass unsere Informationen nach außen dringen?"
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  3. #23 Zitieren
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    Sa'Vahiijar lehnte sich zurück. Sul Haren schwieg nur. Sa'Vahiijar wusste das Sul Kriege verabscheute, was verwundernd war, wenn man über sein vorheriges Leben las.
    Er musterte den Magier. Er wusste sofort, dass sie sich nicht verstehen würden. Geistige Beeinträchtigung...pfft... Er nahm einen großen Schluck Wein.
    "Gegen die Thalmor geht Sa'Vahiijar gerne vor, aber woher weiß er, dass das hier die Gewinnerseite ist? Und wenn sie es ist, wird man Sa'Vahiijar nicht für seine Hilfe des einfachen Volkes einbuchten, ja?"
    Sa'Vahiijar ließ seinen Blick durch die Menge schweifen, "Dazu erwartet dieser hier, wie gesagt, auch noch andere Belohnungen. Eine Festung wäre nicht schlecht, ja? Das Netzwerk braucht eine sichere Operationsbasis."
    Sul Haren ist offline Geändert von Sul Haren (03.12.2016 um 17:17 Uhr)
  4. #24 Zitieren
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    "Eine Burg?" Arthago verschluckte sich und ließ seinen Unmut hervor. "Wie sitzen hier auf einen unfertigen Steinhaufen und ihr verlangt eine Burg?"
    "Was Arthago damit sagen möchte ist, dass wir euch gerne eine Burg zur Verfügung stellen, wenn wir eine bereit haben." Lucius überlegte nicht lange. Er wusste, dass der Khajiit sowieso anbeißen wird. "Das wird wahrscheinlich nicht die nächste sein, die uns gehört, da wir erstmal unsere Position festigen müssen, bis wir euch eine Burg geben. Und selbst wenn wir das tun, muss eine uns freundliche Garnison dort stationiert sein."
    Astanya fing an zu lachen.
    "Was mein ehemaliger Kamerad damit sagen möchte ist, dass ihr wahrscheinlich erst eine Burg bekommt, wenn wir es schaffen, eine aufzubauen. Selbst die Legion sitzt auf Steinhaufen. Wenn ihr aber einen solchen haben wollt. Bitte sehr."
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  5. #25 Zitieren
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    „Wenn wir schon dabei sind möchte ich schon mal einen Turm hier in der Festung reservieren. Ein Magier braucht seinen Platz. Bis einer bereit ist, reicht ein Zimmer aus“. Amaris lehnte sich zurück. „Ich habe aber noch etwas anzumerken“, er schaute in die Runde,
    „Wir haben zwar alle zugestimmt, das kann sich aber jederzeit ändern. Erst recht wenn wir noch nichts genaueres wissen. Ihr könnt uns allerdings nichts genaueres sagen bis wir verbindlich dabei sind.“
    Lucius sah in nur ruhig an: „ Was schlägst du vor?“ Amaris grinste in die Runde.

    „Schön das du fragst! Ich habe tatsächlich eine Idee. Ein einfacher Schwur, der uns daran hindert Informationen weiterzugeben. So können wir uns noch um entscheiden, ohne das ihr gezwungen seid uns töten.“
    Er zog einen Dolch und schnitt sich leicht in den Finger. Er tröpfelte etwas Blut in sein plötzlich sauberes Weinglas.

    „Ich, Amaris von den Turis, schwöre hiermit, dass ich die Information, welche mit anvertraut wurde und anvertraut werden wird, niemals an Unwissende weitergebe. Dies gilt solange ich kein Teil der Versammlung bin. Sollte ich Teil der Versammlung sein, ist das Weitergeben von Information nur nach Zustimmung der anderen Mitglieder gestattet."


    Er wollte das Glas an Sul Haren weitergeben, dieser starrte ihn aber nur mit verengten Augen an.
    „Blut ist ein gefährliches Werkzeug in den Händen eines Magiers.“ Amaris rollte mit den Augen.

    „Weiterhin schwöre ich, dass ich das Blut , welches jetzt vergossen wird, nur im Namen dieses Schwurs nutzen werde.“


    Der Dunmer widersprach diesmal nicht und nahm das Glas an. Er gab etwas von seinem Blut hinein und sprach das selbe wie Amaris. Dies wiederholte sich mit allen Personen der Runde bis Amaris wieder das Glas in den Händen trug. Er hob es leicht an und ließ sein Magicka hineinfließen.

    "So sei es.“

    Er spürte ein leichtes Kribbeln als der Schwur bindend wurde. Ein Blick auf die anderen zeigte das sie es auch gefühlt hatten. Er lehnte sich zurück in seinen Stuhl.
    „So...wie geht’s weiter?“
    Unbitre ist offline Geändert von Unbitre (17.10.2016 um 18:48 Uhr)
  6. #26 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    "Wenn das geklärt wäre..."
    Mit einen Lächeln lehnte sich Lucius zurück. Es lief anscheinend doch einfacher als gedacht.
    "Ich würde euch dann auf freier Ebene als Söldner anwerben. Euer Auftrag lautet, eine Woche vor dem 15. Erstsaat sich in der Burg einzufinden und dann die Tochter der Kaiserin zu beschützen. Ihr könnt natürlich kommen und gehen, wie euch beliebt. Es wäre natürlich von Vorteil, wenn ihr euch am Prozess der Befestigung der Burg und dem Aufdecken der Täter beteiligt. Es wäre gut für uns, zu kennen, wen man bekämpft. Ach ja und Ihr, Magier, Dessa wird Sie zu dem von Euch erwarteten Raum führen. Wie ich gehört hatte, habt ihr schon Bekanntschaft gemacht. Einen Turm werden wir wohl nicht demnächst bieten können." Dessa schien nicht glücklich mit der Entscheidung.
    "Hauptmann Astanya? Eure Einheit wird für die zivilen Bauarbeiten hierher beordert, oder?" Astanya nickte. "Das lässt die Situation schon viel angenehmer aussehen."
    Lucius erhob sich langsam.
    "Dann erkläre ich hiermit die Versammlung für beendet. Wir werden uns dann spätestens Erstsaat wiedersehen."
    Auch die anderen am Tisch erhoben sich, wobei Dessa ihm nochmal einen finsteren Blick zuwarf und den Magier hinausführte.
    Aurelia flüsterte ihm etwas ins Ohr, wobei er dann nur den Kopf schüttelte. Er warf Livius und Arthago noch einen Blick zu, der ihnen sagte, dass sie die anderen Gäste zu ihren Zimmer führen sollten und verließ den Raum.


    Seine Schritte führten ihn schnell zu seinem Raum. Er sperrte die Tür ab und lehnte sich dagegen. Schon den ganzen Abend verfolgten ihn Kopfschmerzen. Seine Anfälle wurden immer schlimmer. Lucius ging mehrere Schritte vorwärts und stand plötzlich vor seiner Rüstung. Er strich über das kaiserliche Wappen auf dem Harnisch und seine Gedanken verliefen sich irgendwo weit weg. Sie strichen Erinnerungen, von denen der sich Erinnernde nicht mal wusste, dass es sie gab.


    Er öffnete die Augen. Vor ihm sah er den Boden und seinen Schreibtisch. Alles war gekippt. Langsam kamen Schmerzen von den Stellen an, auf die er gefallen war. Er versuchte sich zu erinnern. War da ein Sturz?
    Er griff um sich, bis er sein Bett zu fassen bekam. Langsam zog er sich drauf und rollte sich ein. Immer noch gekleidet in seine militärisch-zivile Kleidung und das Schwert an der Hüfte.
    Er versuchte den am Bett stehenden Wasserbecher zu greifen. Seine Hand erreichte ihn zwar, schaffte es aber nicht ihn zu heben. Mühsam richtete sich auf. Ganz langsam und mit beiden Händen trank er das Wasser. Tief im Inneren wusste er, dass Dessa recht hatte. Eigentlich hatte sie immer Recht.
    In Gedanken bei Dessa schlief er endlich ein.
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  7. #27 Zitieren
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    [Bild: e681e610848e7c8a22b4833716abaea3.jpg]
    Dagoth Ur

    "Allmächtig. Allwissend. Souverän. Unveränderlich. Wie süß es ist ein Gott zu sein."
    Sul Haren stand vor Dagoth Ur.
    "Es ist eine Schande was aus euch geworden ist Lord Nerevar. Eure Hingabe für die Sterblichen ist schon fraglich, aber nun unterstützt ihr noch das Kaiserreich? Ihr seid ein Gott!"
    "Bin ich das? Ich mag zwar unsterblich sein und eine Resistenz gegen Krankheiten und Gifte haben, aber ein Gott? Ich bin kein Gott eben sowenig, wie Ihr, Vivec, Almalexia und Sotha Sil. Ihr habt euch selbst zu Göttern erklärt, das macht euch noch lange nicht zu welchen"
    Dagoth Ur lachte, "Ihr seid immer noch so naiv Nerevar. Selbst nach über 200 Jahren. Akzeptiert endlich was Ihr seid. Herrscht statt beherrscht zu werden."
    "Ich bin kein Herrscher."
    "Dann haben wir uns wohl alle geirrt. Ihr seid nicht Indoril Nerevar .
    "Wer bin ich dann?"
    "Ein einfacher Abenteurer, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war."
    "Wohl eher zur falschen Zeit am falschen Ort."

    Sul Haren erwachte. Er betrachtete den Ring an seiner Hand. Er träumte fast jede Nacht von den Ereignissen in Morrowind. Jedesmal fragte er sich ob es nur Träume waren oder mehr.
    Er ging ans Fenster. Es war schon spät. Er kleidete sich ein und ging auf den Burghof. Die Schausteller packten gerade.
    "Guten Morgen, wo fahrt ihr als nächstes hin?"
    "Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.", Garandiel's Stimme klang hoffnungslos, "Wir konnten hier zwar gestern etwas Geld machen, aber ohne Susi fehl uns einfach das spezielle Etwas."
    "Sa'Vahiijar hätte eventuell ein Angebot für die Schausteller." Der Khajiit kam in den in den Burghof gelaufen.
    "Wir wollen unser Geld nicht mit dem Morden von Menschen verdienen.", schnaubte Dimlin.
    "Sa'Vahiijar redet nicht von Mord", er klang beleidigt, "Seine Leute lassen die Überfallenen am Leben, meistens zumindest, und wir überfallen nur Leute die sowieso genug haben. Außerdem besteht das Netzwerk nicht nur aus Banditen. Sa'Vahiijar kann immer neue Spione oder Diebe gebrauchen."
    "Sa'Vahiijar's Vorschlag ist vielleicht gar nicht so schlecht." Alle starrten J'ada an.
    "Nur weil du rollig bist, lass ich mir nicht meine Zukunft zerstören!", rief Dimlin.
    "Das nimmst du sofort zurück!", fauchte die Khajiitin.
    Sul wusste, dass es unter Khajiiten als unhöflich galt in der ersten oder zweiten Person zu sprechen.
    "J'ada hat Recht.", ging Garandiel dazwischen ehe etwas passieren konnte, "Irgendwie müssen wir unser Brot verdienen und ohne eine große Sensation findet man heutzutage als Schausteller kaum noch Arbeit."
    "Wir alle haben gewisse Talente die uns für diese Art der Arbeit nützlich sein könnten.", stimmte Atmasandra im zu.
    Sa'Vahiijar grinste, "Sa'Vahiijar bräuchte sowieso eine Mitfahrt Gelegenheit. Was ist mit Sul Haren?"
    "Ich werde euch auch erstmal begleiten. Vielleicht finde ich unterwegs irgendeine Arbeit."
    "Dann ist es also entschieden.", jubelte der Khajiit.
    Gemeinsam verließen sie Festung Sutch.
    Sul Haren ist offline Geändert von Sul Haren (17.10.2016 um 17:26 Uhr)
  8. #28 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    Mühsam schob er die Decke beiseite. "Ein weiterer Tag im Paradies" dachte er sich und betrachtete die zerknitterte Kleidung, in der er geschlafen hatte, an seiner Hüfte immer noch das Schwert geschnallt. Ohne die Rückenschmerzen zu beachten, die ihn peinigten, weil er wahrscheinlich halb auf dem Schwert geschlafen hatte, stand er auf, wusch sich und zog eine neue Tunika mit Unterkleidung an. Er nahm die Rüstung, die er gestern noch betrachtet hatte und legte sich die einzelnen Teile an. Seine Hand strich wieder über das Wappen auf der Brust. Er hatte schon einmal überlegt, das Wappen entfernen zu lassen, wusste aber, dass das inzwischen nicht mehr notwendig war. Es folgte der Inhalt einer Kapsel, und das Schwert, welches er sich wieder umschnallte.

    Schon als er aus der Tür trat, wurde er erwartet. "Lange Nacht gehabt?" Ein Söldner sprach ihn mit einem dicken Grinsen an. "Ihr werdet von Dessa und Livius im Versammlungsraum erwartet."
    Ohne, dass der Söldner reagieren konnte, schnellte die gepanzerte Hand von Licinius hervor, der damit den ihm Gegenüberstehenden gegen die Wand drückte. "Vergiss niemals wer vor dir steht, oder du bist nicht mehr lange im Dienst. Achte den über dir, denn er entscheidet über dein Leben." Ängstlich nickte ihm der Söldner zu und entwand sich dem Griff des Kaiserlichen. Er entfernte sich und Lucius machte sich auf in Richtung des Versammlungsraumes.
    Dort erwarteten ihn wie angekündigt Dessa und Livius. Während Dessa apathisch ins Nirgendwo starrte, hatte Livius seine Arme verschränkt und guckte seinen Hauptmann böse an. "Ein neues Kaiserreich? Warum sollten wir als aussortierte Soldaten noch irgendeinen Finger für das Reich rühren?? Was sollte uns daran hindern unser Leben hier in der Burg einfach weiterzuführen?"
    Lucius Augen verengten sich zu Schlitzen. "Der Bund hindert uns dran. Irgendwann werden sich auch hier eine Armee vorbei schicken und dann wirst du hier nicht mehr leben wollen. Zudem ist es das Leben von Aurelia, das auf den Spiel steht.
    "Du willst dich zu Zielscheibe für alle, die gegen uns stehen, machen und das, obwohl dein Gesundheitszustand sich regelmäßig verschlechtert? Was denkst du wie lange du das aushältst?"
    "Hör auf Livius!" Endlich regte sich Dessa. "Siehst du nicht, wie er sich quält. Lange Jahre warst du sein treuer Beschützer und Freund. Und jetzt willst du ihm im Stich lassen, obwohl er dich jetzt am meisten bräuchte. Sieh dir die Welt draußen an. Sie ist nicht sonderlich schön, aber es ist es Wert, die zu retten und zu verschönern." Dessa hatte sich in Rage geredet. Livius wollte sie unterbrechen, wagte es dann aber doch nicht. "Anstatt ihn sinnlos anzufahren, könntest du ihm doch mal von der Höhle erzählen." Lucius sah gespannt auf. Livius druckste noch etwas, bevor er es erzählte. "Einigen Berichten zufolge gibt es in der Nähe von Kvatch eine Höhle, in der welche von den mutmaßlichen Verschwörern gesehen wurden. Diesmal sind es zwar keine Vampire, aber es gibt klare Anzeichen, dass sie sich auf eine Übernahme vorbereiten. Unser einziges Problem ist, dass wir momentan niemanden entbehren können, um die Höhle zu säubern. Die Einzigen wären Ihr, Dessa und der Magier. Aurelia können wir damit nicht in Gefahr bringen, da sie es ja auf sie und ihre Geschwistern abgesehen haben."
    Lucius winkte nur noch ab. "Nun gut. Vielleicht frage ich morgen mal den Magier, wobei ich heute noch einen Auftrag eines Freundes in Kvatch erfüllen muss. Ich kann Aurelia gleich dorthin geleiten. Sorg einfach nur dafür, dass die Burg fertiggestellt wird."

    Ohne zu zögern verließ er den Raum und suchte die Räumlichkeiten von Aurelia auf. Sie öffnete ihm, schon fertig in die leichte Rüstung gekleidet, die Tür, küsste ihn, nahm ihre Sachen und zusammen machten sie sich in Richtung Ställe auf.
    Auf dem Weg bemerkte Lucius, dass die Schaustellergruppe schon die Burg verlassen hatte. Als sie schon los geritten waren, warf er nochmal einen Blick zurück auf die Burg. Das Bild, welches die Festung bot, brannte sich in sein Hirn ein. Noch unfertig, aber bald am Ziel, am Ziel aller Träume.
    Sunrunner ist offline
  9. #29 Zitieren
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    Er war ein ruhiger Tag für Maren, Erzmagister der Magiergilde Cheydinhals. Seine Schreibarbeiten war getan, die Schüler wurden unterrichtet und die wöchentlichen Briefe der Synode und der Schule des Flüsterns ignoriert. Diese Typen wurden auch immer dreister. Maren seufzte; Dagegen war nichts zu machen.
    Und das Beste war natürlich: Keine unangemeldeten Besucher!
    Na ja…Bis jetzt.
    Obwohl...es einen Besucher zu nennen war nicht ganz…passend.

    Erschrocken starrte er auf die astrale Figur bevor ihm.
    „Ein Geist!“, schrie er entsetzt. Panisch stolperte er an die Rückwand seines Büros.
    „Erzmagister?“, ertönte es von der Gestalt.
    Was zur? Maren fasste sich und studierte das seltsame Phänomen näher. Die Figur war teilweise transparent mit einem blauen Schein. Die Gestalt, die sie abbildete, war aber noch erkennbar. Sie stand mit hinter dem Rücken verschreckten Armen ruhig in der Mitte des Raumes. Was Maren noch mehr überraschte war die Indentität der Figur.

    „Magier Amaris? Seit wann seit ihr ein Geist?!“
    Amaris starrte nur trocken zurück. „Ich versichere ihnen Erzmagister, dass ich kein Geist bin.“
    Angst wich Faszination, als Maren näher kam: „Eine Illusion, denn?“
    „Wohl kaum. Ich befinde mich immer noch in Kvatch. Von solch einer Distanz euren Geist zu beeinflussen wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Erst recht den Geist mehrere Leute. Und ihre Gilden Mitglieder scheinen mich dennoch sehen zu können.“, erwiderte Amaris amüsiert.

    Marens Schrei hatte die Anderen aufmerksam gemacht. Er winkte sie hinfort. Gleichzeitig versuchte er den leicht leuchtenden Körper vor ihm zu berühren.
    Resolut trat Amaris einen Schritt zurück. „Euer bester Alchemist bleibt bitte hier. Ich benötige einen Trunk.“ Eine unscheinbare Nord Frau blieb stehen und trat wieder ins Zimmer.
    Amaris drehte sich wieder zurück zu Maren: „Dieser kleine Trick gehört zur Schule der Veränderung. Ich habe ihn einst in einer Dwemerruine gefunden und ihn gleich verbessert.
    Es kreiert ein magisches Konstrukt, in diesem fall eben ein Nachbild von mir. Ich versuche es noch in Farbe hinzukriegen. Bitte berühren sie ihn nicht, er ist fragil. Wie er hierher gekommen ist, ist simpel: Teleportation. Und nein“, er hob eine Hand um Marens Ausruf zu stoppen, „ Ich kann mich nicht teleportieren. Jedenfalls noch nicht. Etwas formgegebener Magie allerdings schon. Natürlich hilft der in Runen bedeckte Raum recht viel…“
    „Erstaunlich! Aber warum das ganze? Ich bezweifle das ihr zu dem Aufwand gegangen seid nur um Hallo zusagen.“

    Amaris lächelte ihn nur beruhigend an: „Indertat. Ich wollte nach unserem Schwerverletzten sehen.“, Er wandte sich der Nord zu, „ Dafür brauche ich wiegesagt einen Trank. Keine Sorge, er ist erstaunlich schnell zubereitet.“ Die Nord nickte nur wortlos und machte sich ans werk.

    -------------------------------------

    Vorsichtig stellte Amaris den Trank auf den Tisch neben Varels Bett. Nur er und Varel waren im Zimmer. Er hatte die Zeit genutzt und Varel erklärt was er Maren schon erklärt hatte. Jetzt saß Varel still auf seinem Bett und betrachtete Amaris mit einem unsicheren Blick.

    „So ihr seid derjenige, der mir das Leben gerettet hat. Ich kann euch nicht genug danken.
    Ich…“, er schluckte sichtlich und fuhr leiser fort, „Ich war noch nicht bereit zu sterben.“
    Amaris seufzte nur: „ Danke mir noch nicht. Wenn das eingetroffen ist was ich denke, hast du sogar Grund mich zu hassen“
    Varel sah ihn mit großen Augen an. „Wovon redet ihr?“
    Amaris deutete nur mit einem einfachen 'trink' auf den Trank .
    Mit zitternden Händen öffnete Varel die Flasche. Er zögerte kurz, trank aber den Inhalt kurz darauf.
    Es geschah nichts. Das war alles was Amaris wissen musste. Er schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. „ Wie erwartet....
    Du stirbst.“

    Varel sah in unverständlich an.
    Was?! Wie kann das sein? Ich fühle mich ausgezeichnet. Ich bin vollständig geheilt!“
    „Überrascht es dich nicht wie schnell du geheilt bist? Vielleicht hätte ich mich besser ausdrücken sollen. Du wirst zum Vampir Varel.“

    Stille. Varel starrte geschockt ins Leere. Dann regte er sich. Stumm schüttelte er den Kopf.
    „Ihr müsst mich töten. Solange ich noch Herr meiner Sinne bin.“, kam es schlussendlich tonlos

    „Das wird nicht nötig sein.
    Varel, sieh mich an. Willst du sterben? Willst du gezwungen sein Unschuldige zu töten nur um deinen Hunger zu stillen?“, Varel schüttelte wieder den Kopf, „ Dann hör genau was ich dir sage. Ich habe dich einmal gerettet, ich werde es nochmal tun. Ich werde dich Herr über deinen Fluch machen. Dafür musst du mir vertrauen.“

    Varel sah ihn hoffnungsvoll an: „Ich vertraue euch.“ Amaris lächelte sanft.
    ‚Soweit so gut. Wenn das funktioniert besitze ich bald einen mächtigen Untergebenen.‘

    „Deine Verwandlung wird in ein paar Tagen vollendet sein. Das dürfen wir nicht zulassen. Ohne meine Anwesenheit, könnte das schlimme Folgen haben. Leih dir vom Erzmagister etwas Geld, sag ihm ich werde es zweifach zurück zahlen. Suche eine Kutsche auf und begib dich so schnell wie möglich zur Kaiserstadt. Ich habe an die Poststelle dort ein Paket mit weiteren Anweisungen geschickt.
    Dabei ist auch Vitalitäts-Trank, der deine Verwandlung verzögern wird.“

    Varels Augen weiteten sich: „Ihr könnt meine Verwandlung stoppen?“
    Amaris verneinte. „Deine menschliche Seite und das verfluchte Blut in dir befinden sich jetzt im Kampf. Einen Kampf der deine lebendige Seite verlieren wird. Das tut sie immer. Der Trank wird den Kampf nur hinauszögern. Du wirst dadurch heftige Schmerzen erleiden und die endgültige Transformation wird schmerzhafter als sie sein sollte. Dies ist es aber wert."

    Varel nickte nur dankbar: „Ihr habt soviel für mich getan. Ich stehe ewig in eurer Schuld!“ Seine Augen wurden feucht und er verbeugte sich tief.
    Amaris lächelte nur.
    „Es war mir eine Freude."

    "Eins noch“, seine Miene wurde ernst, „ Egal was du tust, vermeide unter allen Umständen auch nur einen Tropfen Blut zu dir zunehmen!"
    Damit löste sich die astrale Form Amaris auf.
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  10. #30 Zitieren
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    Er musste schnell reagieren. Sein Schwert steckte dummerweise bis zum Anschlag in einem der vor ihm liegenden Banditen. Musste es sich jetzt verhaken? Die beiden übrig Gebliebenen merkten sein Malheur und wollten sich grinsend auf ihn stürzten.
    Der vordere Gegner konnte nicht reagieren, als Licinius den Rand seines Schildes ergriff und mit der Wucht beider Hände ihn zu sich riss. Er stieß seinen Dolch tief in de nun entstandene offene Stelle. Doch das nutzte der andere, mit einer Axt bewaffnete Gegner, aus, indem er schnell zum Schlag ausholte. Mit seinen fast schon übermenschlichen Reflexen griff er den Stiel der Axt und trat dem Gegner in die Magengegend. Mit einem Blick auf die an Boden liegenden Banditen griff er sich erst seinen Dolch und dann auch mit einigen Schwierigkeiten sein Schwert. Suchend blickte er sich nach seinem Pferd um. Er drehte sich mehrmals im Kreis, sah aber einfach nichts. Plötzlich brach aus einem Gebüsch ein Reiter hervor. Es war wohl ein Bandit, der sein Pferd entwendet hatte und in Richtung des hochgelegenen Kvatch unterwegs war. Mit einem Fluch und den gemurmelten Worten, "da muss ich sowieso hin", machte sich Lucius auf in Richtung der Stadt.


    ------------------------


    Schon als er an den Ställen vorbei kam sah er sein Pferd. Über so viel Naivität konnte er nur lächeln. Vom Stallburschen holte er sich eine Beschreibung der Person, die das Pferd gebracht hatte. Dies war auch kein Problem, da der Stallbursche Lucius und sein Pferd kannte.


    Er beschloss als erstes in der Taverne nachzugucken, ob der Dieb zufällig auch hier eingekehrt war.
    An einem Tisch weiter hinten sah er sie auch. Er setzte sich an den Tisch und geschockte Augen blickten ihn an.
    "Du bist nicht von hier oder?" Er wusste von dem Stallburschen, dass die Dunmer hier noch nicht so lange war.
    "Wenn du es währst, würdest du mich kennen und wissen, dass du dich nicht in meiner Heimatstadt verstecken solltest."
    Ihre Augen wurden immer größer, während er ihr einfach nur entgegen lächelte.
    "Ich denke, dass ich das Pferd dann wieder an mich nehmen kann, oder?" Sie nickte nur. "Ach und melde dich mal in Festung Sutch. Vielleicht kann man dich da eher gebrauchen, als Banditin." Wieder nickte sie nur, Lucius legte ein paar Münzen auf den Tisch und Er verließ das Etablissement, ohne zurück zu blicken. Er wusste, dass sie zur Festung gehen wird und das Arthago sich ihrer annehmen wird.


    Seine Schritte lenkten sich in Richtung der Burg. Ohne Wartezeit wurde er zu Graf Matius vorgelassen.
    "Ahhh Lord Baktra! Ich habe Euch erwartet!"
    Ohne was zu sagen ließ sich Lucius in eine Umarmung ziehen. Dabei flüsterte er Lucius etwas ins Ohr. "Sogar in meinem Schloß sind schon Verschwörer. Wir sind nichtmal hier sicher."
    Lucius erwiderte die Begrüßung. "Graf Matius! Ich hörte Ihr braucht meine Hilfe?"
    Der Adlige setzte sich wieder auf seinen Thron. Sein Maske fiel und man sah einen alten erschöpften Mann. Er sprach leise. "Sie wollen sich mit Euch treffen. Einer ihrer Männer wird Euch vor der Burg treffen. Wahrscheinlich werden sie Euch in die Katakomben führen. Sie haben mir schon gezeigt, was passiert wenn ich ihnen nicht gehorche." Lucius horchte auf. Erst jetzt fiel ihm die dunkle Kleidung auf, die jeder Trug. "Wer?" fragte er einfach nur. "Als ich eines ihrer Verstecke habe auffliegen und die dortigen Verschwörer einkerkern lassen habe, schafften sie es meine Frau und die beiden Jüngsten zu entführen. Meine Frau haben sie schon..." Der Mann schien in Tränen auszubrechen. Hilflos, weil er nicht wusste, was er tun soll, hörte er ihm einfach nur weiter zu. "Wenn ich nicht wüsste, dass mein Erbe bei die sicher ist und der andere in Obhut von der Legion, hätte ich mich schon ins Schwert gestürzt. Und nun geh! Zeige den Bastarden, dass man einen aus Kvatch nicht ungestraft so behandeln kann!"
    Schnell verließ Lucius das Schloss. Wie ihm mitgeteilt wurde, erwartete ihn ein Mann vor dem Tor. Das einzige auffällige an ihm war, dass er bewaffnet war. Er winkte ihm nur zu und begann in eine Gasse zu laufen. Schnell folgte ihm Lucius, die Hand am Griff seines Schwertes.
    Sie stiegen ein Treppe runter, wie der Graf gesagt hatte, war der Treffpunkt wohl in der Kanalisation.
    Nach einer Weile des Laufens kamen sie in einem Raum, in dem eine Gruppe von acht Leuten sich positioniert hatte. In der Mitte ein Kaiserlicher, der edler aussah und auch gut bewaffnet schien.
    "Wir haben Euch erwartet, Lucius Licinius." Alle im Raum hatten die Hände an den Waffen. Man konnte die Feindseligkeit deutlich spüren. "Der Vorfall von Cheydinhal ist uns zu Ohren gekommen. Wir geben Euch diese eine Warnung: Haltet Euch aus der Politik raus. Es bekommt Euch und Euren Freunden nicht."
    Damit zogen er und seine acht Begleiter blank. Bevor sie sich aber bewegen konnten, hatte Licinius schon sein Schwert in den Begleiter hinter ihm gestoßen. Er hielt sein Schwert gerade vor sich. Die Spitze zielte auf die Köpfe der Gegner. Ein weiser Mann hatte ihm einst gesagt: "Wenn du vor vielen Gegner stehst, zögere nicht, jeder Moment den du verschwendest, benutzen sie um dich einzukreisen und dich zu töten." Den Worten folgend, stieß er vor. Sein Schwert, mal auf der linken Seite, mal auf der rechten Seite, stieß einen sich nähernden Kämpfer schon nach wenigen Sekunden in die Kehle. Er griff dessen Schwert und folgte den alten Techniken, in dem er die beiden Schwerter weit ausgebreitet vor sich hielt. Eins zeigte jeweils in die eine Richtung. Ohne zu Zögern stieß er sein Langschwert in den ungeschützten Bauch, während er mit dem Kurzschwert einem Hieb des Edlen abfing. Er zog die Waffe aus dem Magen des einen und stieß das Langschwert an den gekreuzten Schwertern vorbei. Er schaffte es nur den Arm des Edlen abzutrennen, bevor dieser nach hinten wich. Er warf das Kurzschwert auf einen einen angreifenden Verschwörer und das Schwert bohrte sich durch seinen Oberkörper. Mit einer Armschiene lenkte er gerade noch so einen Hieb ab, während sich sein Langschwert wieder an einer Verteidigung vorbei schlich und einen Mann durchbohrte. Mit einem Tritt schaltete er den aus, der sich gerade von hinten anschleichen wollte, er zog einen doch hervor und stieß ihn in die Seite des Kämpfers, dessen Klinge sich gerade mit seiner kreuzte. Doch nun war er zu langsam. Ein Stich erwischte ihn an der linken Seite und er fuhr kurz zurück. Es standen noch drei vor ihm. Der Rest war entweder betäubt oder schwer verletzt, vielleicht sogar tot. Die drei noch stehenden positionierten sich in einem Halbkreis. Licinius machte einen Vorstoß in die rechte Richtung, Wand sich aber im letzten Moment an und köpfte den in der Mitte. Nun hatte er an beiden Seiten Gegner. "Du kannst uns nicht alle besiegen!" Einer der beiden stieß vor, wurde aber von Licinius pariert, dessen Faust den Kopf des Angreifers an einer Säule zerschlug. Er nahm sein Schwert, führte einen langen Hieb auf mittlerer Ebene aus, wechselte dann aber die Schlagrichtung und seine Klinge glitt an der des Gegners entlang, bis sie den offenen Hals fand.
    Um ihn herum war nur Blut. Es war für ihn nicht abstoßend, weil er schlimmeres erlebt hatte. Nur ungern erinnerte er sich an den großen Krieg. Da waren diese neun Söldner etwas langweiliges dagegen.
    Er wollte den Raum verlassen, als er gegen die Dunmer, die gefolgt von ein paar Stadtwachen in den Raum trat. Er sah sie nur fragend an. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich dachte Ihr habt Probleme mit denen. Da wollte ich Hilfe holen." Sie zuckte nochmal mit den Schultern. Die Stadtwachen betrachteten entgeistert den Raum. Schnell Dingen die sich und ihr Hauptmann dankte Lucius, die Verschwörer beseitigt zu haben.


    ------------------------


    Mit der Dunmer zusammen trat Lucius ans Tageslicht. Sie begleitete ihn schweigend zu den Ställen. Als sie dort angekommen waren, holte er sein Pferd.
    "Möchtest du mit zur Festung Sutch? Vielleicht kannst du dich mal nützlich machen." Sie nickte und er half ihr zu sich aufs Pferd. Sie klammerte sich an ihn.
    "Ich bin Euch gefolgt, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Als ich gesehen hatte, wie sie die Waffen zogen, bin ich nach oben gerannt um Hilfe zu holen. Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr alleine so viele schafft."
    Lucius seufzte.
    "Könnt Ihr mir so beibringen so zu kämpfen? Ich möchte es auch den anderen zeigen können."
    "Lass es dir von unserem Ausbilder zeigen. Ich hab schon lange niemanden mehr ausgebildet. Nur die noch nicht ausgebildeten in den Tod geschickt."
    Sie schmiegte sich nur noch enger an ihn.
    "Ich möchte es aber von Euch lernen."
    Lucius seufzte wieder. "Nun gut. Aber jetzt sei ruhig. Ich möchte nicht wieder Banditen auf mich locken."


    Sie ritten noch eine Weile. Es wurde Abend und die Sonne versank langsam in der Ferne. Langsam konnten sie die Türme ausmachen. Das Mädchen hinter ihm schien eingeschlafen zu sein. Er legte ihren linken Arm anders, sodass er nichtmehr an die Wunde presste.
    Als man ihn auf den Hof gelassen hatte, stieg er vorsichtig vom Pferd.
    Er hob die junge Dunmer in seine Arme und trug sie zu der Festung. Arthago erwartete ihn.
    "Eine erfolgreiche Jagd gehabt." Er deutete auf das Mädchen.
    "Sorg dafür, dass ein Bett und Bettzeug in meinen Raum kommt. Jetzt!" Das letzte Wort war gezischt gekommen. Ohne zu zögern ging Arthago ins Innere der Festung.
    Als er an seinem Raum ankam, war wirklich das gewünschte Bett schon da. Er legte die Dunmer in das Bett, deckte sie zu und trat vor dem Raum. Dort stieß er fast mit dem Magier zusammen.
    "Ich hörte Ihr habt etwas, was ihr von mir erledigt haben wollt?"
    "Wir müssen morgen aufbrechen. Es gibt hier auch eine größere Gruppe Verschwörer um die wir uns kümmern müssen."
    Der Magier dachte nach. "Wie lange wird es dauern?"
    Irgendwas gefiel Lucius nicht. Er konnte nur nicht ausmachen was. "Wir werden nicht länger als einen Tag brauchen. Seid Ihr dabei?" Der Magier nickte und verschwand. Offensichtlich gab es wichtige Dinge zu bedenken.
    Nachdem Lucius alles Dessa berichtet hatte, trat er wieder in den Raum. Das kleine elfische Bündel lag noch immer dick eingerollt im Bett und schlief tief und fest. Lucius begann seine Rüstung zu entfernen. Er begutachtete nur nochmal kurz die Wunde, bandagierte sie und legte sich ins Bett. Er hoffte auf traumlosen und ruhigen Schlaf.
    Sunrunner ist offline Geändert von Sunrunner (18.10.2016 um 23:16 Uhr)
  11. #31 Zitieren
    Lehrling Avatar von Unbitre
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    Er fühlte jede Bewegung des Tieres unter ihm. Wie es sich bei jedem Schritt anspannte und die mächtigen Muskeln in Bewegung setzte. Es war ein edles Ross von brauner Farbe. Etwas eigensinnig, doch einem erfahrenen Reiter wie Amaris machte das keine Probleme.
    "Du richtest Athargo doch meinen Dank aus? Für sein Pferd.“
    „Warum tust du das nicht selbst?“, fragte Lucius, der neben ihm her ritt.
    „Ich will nicht dabei sein, wenn er erfährt, dass ich mir sein Pferd geliehen habe…“
    Lucius schnaubte nur mit einem trockenen Lächeln.

    Sie stiegen in Kvatch ab und übergaben ihre Pferde dem Stallburschen. Sie machten sich schnellen Schrittes auf in Richtung der Magiergilde. Amaris hatte dort noch was zu tun.
    Still traten sie ein. Erzmagister Owarent erwartete sie dennoch schon im Foyer. Er wusste scheinbar schon, dass sie kommen. Beide entschieden sich aber nicht nachzufragen.

    „Magister Turis, Lord Baktra welch Freude. Wie kann ich ihnen behilflich sein?“, er richtete sich mühsam auf.
    „Machen Sie sich nicht die Mühe, Erzmagister. Ich wollte nur mit Vari sprechen.“
    Wie herbeibeschworen trat diese auch schon ein. „Meister Amaris? Was benötigt ihr?"
    Ihre Stimme war ruhig, dennoch konnte Amaris etwas Aufregung darin hören. Amaris wendete sich zu ihr. Sein Ausdruck war ruhig, aber streng.
    „Ich habe einen Auftrag für dich. Er ist nicht allzu schwer. Dennoch solltest du lieber nicht versagen, er ist nämlich wichtig.“ Ihre Miene zeigte einen Anflug von Nervosität, sie nahm sich aber zusammen und nickte entschlossen.

    „Hier ist etwas Gold. Organisiere eine Transportmöglichkeit zur Kaiserstadt und zurück. Es soll Morgen Mittag vor den Toren Kvatchs bereitstehen. Während du das tust, schreibe deine Fähigkeiten und Ziele auf. Ich muss wissen was ich dir Beibringen muss.“
    Sie schien etwas enttäuscht, dass ihr Auftrag so… simpel war. Sie sagte aber nichts und nickte nur. Amaris lächelte sanft: „ Bereite dich auch auf eine kürzere Reise vor. Du kommst mit.“
    Ihr nicken war diesmal eifriger. Sie ging schnell zurück in ihre Kammer.
    Damit verabschiedeten sie sich auch vom Erzmagister.

    Außerhalb der Stadt bestiegen sie wieder ihre Pferde und ritten gen Norden zu ihrem eigentlichen Ziel.
    Lucius, der bisher ruhig war, meldete sich zu Wort: „Warum willst du zur Kaiserstadt?“
    „Als ich hierher kam habe ich nicht erwartet eine längere Zeit hierzubleiben. In der Kaiserstadt befinden sich also noch meine Sachen. Einige davon will ich zur Festung bewegen.
    Lucius nickte. „ Und wer ist diese Dunmer?“
    Amaris blinkte verwirrt. Dann realisierte er es: „Stimmt. Ich habe euch ja noch nicht von ihr erzählt. Das war Vari, meine neue Gehilfin und Schülerin. Ich habe sie in Kvatch gefunden oder eher“, er schmunzelte, „Sie hat mich gefunden. Ich habe noch nicht vor, ihr von unserer kleinen Gruppe zu erzählen. Aber vielleicht in naher Zukunft“
    Lucius schwieg. So verbrachten sie den Rest des Weges in angenehmer Stille.

    --------------------------------------------

    „Das ist die Höhle?“
    Sie waren endlich an ihrem Ziel angekommen. Nach dem sie eine Weile durch Ebenen ritten kamen sie an einem Felsvorsprungan. Die Höhle war unscheinbar. Leicht zu übersehen, deswegen standen wahrscheinlich auch keine Wächter draußen. Sie sprachen sich etwas ab und entschieden dann anzufangen.
    Vorsichtig betraten sie das Versteck. Ein kurzer Gang führte sie in eine art Messhalle.
    Eine recht volle Messhalle. Dutzende Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Sie waren allesamt unterschiedlich. Einige waren Verschleiert. Andere trugen simple Gewänder. Die meisten sahen einfach aus wie Banditen. Und es waren viele. Das könnte böse enden.

    Er blickte zu Lucius. Dieser sah zurück. Beide nickten. Dann rannten sie los.
    Ihr Ziel war ein an die Wand gerückter Tisch. Leichtfüßig sprang Amaris auf die Tischplatte.
    Lucius dagegen bezog Stellung dicht davor.
    Die Festungs-Formation.
    Es war eine Taktik, die sie sich vor einer Weile ausgedacht hatten.

    Amaris würde sich einen höher gelegene Stelle suchen. Von dort beschützte er sie vor Projektilen. Dabei beschoss er die hinteren Reihen durch Fernzauber aller Art, um die Gegner für seinen Frontmann zu verringern, sodass er nicht überwältigt wurde. Das konnte er dank Lucius unbehelligt tun. Dessen Aufgabe war es die vorderen Gegner zu bekämpfen und ihn vor Nahangriffen zu schützen.

    Es war eine simple, aber dennoch effektive Taktik, die es einer kleinen Gruppe ermöglichte eine viel größere zu bekämpfen.
    Und das taten sie auch. Die Halle verfiel schnell in ein Chaos aus Stahl, Magie und Blut.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit, was es aber auch schon vorbei.

    Schwer atmend blickte sich Amaris in der jetzt totenstillen Halle um.
    Überall lagen Leichen. Getötet durch Feuer, Blitz und Eis. Ermordet von ihren eigenen rasenden Verbündeten. Gefallen durch die schnelle Klinge des Lucius.

    Das Gesicht verziehend zog er einen Pfeil, den er nicht mehr rechtzeitig blocken konnte, aus seiner Schulter. Er heilte die Wunde und die vielen Schnitte die Lucius Arme ertragen mussten. Keine der Wunden war wirklich gefährlich allein. In hohen Nummern hinderten sie einen allerdings stark.
    Amaris begab sich zur Tür, die weiter in die Höhle führte.
    „Ich sichere den Raum. Wir sollten uns hier eine Weile ausruhen. Wir müssen auch vorsichtiger vorgehen. Die Höhle hat ein extensives Tunnelwerk und die Anzahl der Gegner ist beträchtlich nach dem was ich sehen kann“.

    Mit einem Schrei flog er zur Seite, als ihm ein Blitzzauber traf. Lucius wirbelte herum um zu sehen wie ein verschleierter Verschwörer Amaris gewaltsam aufrichtete und ihm einen Dolch an die Kehle setzte.
    „Bleib zurück oder er stirbt!“, schrie er. Amaris öffnete mühsam die Augen, der Blitz hatte ihm sein restliches Magicka geraubt.
    „Mach dich nicht lächerlich.“, keuchte er verächtlich, „Warum sollte er sich um mein Leben kümmern“
    „Er zögert!“, rief er zurück.
    „Das ist eine Reflex Reaktion. Sobald er entschieden hat das ihm dein Tod mehr bedeutet als mein Leben bist du verloren. Zudem…“, flink rammte er seinen eigenen Dolch in den Oberschenkel des Verschwörers, „lass dich nicht so leicht ablenken.“
    Der Verschwörer rührte sich nicht. Er schrie nicht einmal auf.

    Lucius betrachtete interessiert das Schauspiel bevor ihm. Er konnte Schmerz und immer größer werdende Panik in den Augen des Verschwörers sehen. Dennoch zuckte sich kein Muskel. Sein Gesicht dagegen wurde immer blasser. Seine Augen fielen ein und seine Haut wurde immer schlaffer. Bald erinnerte er mehr an eine schon ewig tote Leiche, als an einen lebendigen Menschen.

    Amaris konnte den genauen Moment sehen wo sein Angreifer starb. Er zog seinen Stahldolch aus dem Bein des Verschwörers und er fiel schlaff zu Boden. Er betrachtete für einen Moment seinen grausamen Dolch.
    Nirosa war verzaubert.
    Er paralysierte, diejenigen die er stach. Gleichzeitig entzog er ihnen die Lebensenergie. Er konnte schon spüren wie es ihm besser ging. Lucius schien neugierig, fragte aber nicht.
    Er ließ sich zu Boden.

    „Ich hätte es wissen müssen. Es wird wieder einer dieser Tage.“
    Unbitre ist offline Geändert von Unbitre (19.10.2016 um 16:03 Uhr)
  12. #32 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    Lucius reichte ihm die Hand. Der Magier ergriff die Hand und zog sich daran hoch. Mit seinem Gewicht brachte er den Veteranen zum wanken, doch dieser fing sich schnell.
    Zusammen machten sie sich auf, die Höhle weiter zu erkunden. Sie folgten dem Gang, bis wieder eine Tür folgte. Ein kurzer Blick zu dem Magier, welcher ihm zunickte. Seine Hände klammerten sich fester an den Griff seiner Waffe. Er schob die Tür auf und blickte sofort in die geschockten Gesichter zweier Wachen. Der erste war tot, bevor er überhaupt nach seiner Waffe greifen konnte, während der zweite schon von Amaris paralysiert und dann nur noch von Licinius ausgeschaltet wurde. Wieder folgte ein Gang. Offensichtlich hatten sie mit der Menge im Saal am Anfang den Großteil der Verschwörer erwischt. Nur noch einzelne waren in den Schlafräumen anzufinden.
    Eine Treppe führte sie in die tiefere Ebene. Anscheinend gab es hier keine Schlafräume mehr, denn in den Räumen links und rechts des folgenden Ganges waren nur Lager oder leere Übungsräume.
    "Haben wir es geschafft?" Die Stimme des Magiers hallte durch die leeren Gänge. Schon seit einer Weile hatten sie keine Menschenseele gesehen. "Ich glaube nicht. Die paar Leute da oben können es nicht gewesen sein." Wie als hätte er es angekündigt, war hinter der nächsten Tür eine Arena. Der Zuschauerbereich war gut gefüllt. Eine Stimme hallte durch den Raum. "Sehr gut gemacht, Alexius! Wer möchte jetzt den Champion herausfordern?"
    Ein Raunen ging durch die Halle. Es schien sich keiner zu trauen. Mit Amaris hinter ihm, bahnte sich Lucius einen Weg zur Arena. Im Hinterkopf hatte er noch seinen Auftrag: die Familie des Grafen retten.
    Gemurmel wurde groß. Einige um sie herum merkten, dass zwei Leute von außerhalb drin sind. Er schob Amaris in Richtung der Tür, die seines Wissens nach zu den Gefängnissen führte und trat an den Rand der Arena. "Ich würde gegen euren Champion antreten."
    Um ihn herum wurde Platz gemacht. Ein eher kleinerer Mann trat auf ihn zu. Lucius erinnerte sich. Er hatte den Mann schon des öfteren in der Kaiserstadt gesehen.
    "Ahhhh. Der große Veteran des großen Krieges. Diese Freude werde ich Euch gewähren. Sollt auch Ihr an Alexius scheitern!"
    Lucius erinnerte sich daran, dass er den kleinen Adligen nie gemocht hatte. Er gehörte zu denen, die seiner Karriere immer Steine in den Weg gelegt haben, indem sie seine Möglichkeiten begrenz hatten. Er schritt in Richtung des Tores, das ihn nach unten führen sollte. Er warf noch einem Blick zu dem Magier, der ihm langsam zunickte.
    Mit Schwert und Schild in den Händen trat er auf den Sand. Im gegenüber stand ein in eine Rüstung eingehüllter Nord mit einer Axt in der einen und ein Schild in der anderen Hand. Er hob die Axt zum Gruß und Licinius erwiderte ihn mit dem Schwert. Der diamantförmige Schild des Kaiserlichen war fest an seinem Arm. Die Halle war leise. Man hätte die Anspannung aus der Luft greifen können.
    Licinius wartete einfach, bis der Nord die Geduld verlor und nach vorne stürmte. Diesen Moment nutzend wich der Veteran nach links und versuchte sein Schwert unter den Schild des Gegners zu Schwingen. Gerade noch so bekam er den Schild runter und lenkte die Klinge ab. Durch dieses Manöver wär die komplette rechte Seite von Licinius frei, was der Nord ausnutzen wollte. Doch er hatte den Schild von ihm total unterschätzt. Zu spät sah er den kaiserlichen Schild, der ihm schon einen Moment später in die Seite gerammt wurde. Alexius zog sich zurück, sodass sie beide wieder mit erhobenen Schilden gegenüber stehen. Wieder stieß er nach vorne, nur diesmal mit mehr Ruhe. Seine Axthiebe wurden alle mit dem Schild des Kaiserlichen abgewehrt, da dieser wusste, wie gefährlich eine Parade mit dem Schwert für ihn werden kann.
    Seine Arme wurden schwer. Lange könnte er nicht mehr die Schläge des Nord parieren. Er wich vor, rammte sein Schild gegen den führenden Arm des Gegners. Dieser wollte den Schild gegen den des Gegners pressen, hob dabei den Arm zum Schlag. Licinius hatte dies voraus gesehen. Er wich zurück und schlug mit einer fast schon unmöglichen Geschwindigkeit die Hand des Gegners ab. Alexius wich zurück. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf den Stumpf. Die Menge, die bis eben noch für den Nord jubelte, war verstummt. Alle starrten ihn nun an. Ihr stärkster Kämpfer ausgeschaltet von einem Außenseiter.
    Langsam stieg Lucius die Treppe hoch. Sein Gesicht zeigte seine Konzentration. Ein Fehler und die gesamte Menge würde ihn angreifen. Selbst der kleine starrte ihn mit Schock an.
    Er schritt rückwärts auf die Tür zur, an der der Magier die Situation interessiert betrachtete. Anscheinend hätte nichtmal er gedacht, dass er Alexius besiegen kann. Alexius ist in ganz Tamriel bekannt, indem er seit Jahren jedes Turnier gewonnen hatte, an welchem er teilnahm.
    Lucius fühlte, wie er immer schwächer wurde. Die Erschöpfung zehrte an ihm, zudem schien die Wunde an seiner Seite wieder zu bluten.
    "Sie wollen zu den Gefangenen", stellte auf einmal der Kleine fest. Es wurden viele Waffen gezogen. Endlich war er über der Schwelle. Amaris zog die Tür zu und wirkte einen Zauber auf sie.
    "Sie sind in der Halle gefangen. Ich habe die andere Tür auch versiegelt." Lucius lächelte ihm zu. Er musste zugeben, dass das eine geniale Idee war.
    Sie folgten dem Gang bis sie zu den Zellen und einem Bereich für Folterungen kam. Hinter ihnen hörte man es gegen die Tür hämmern. Der Kerkermeister kam auf sie zugelaufen, doch bevor er reagieren konnte, hatte ihm Lucius das Schwert in die Kehle gerammt.
    In der ersten Zelle saß eine Frau an die Wan gelehnt. Auf ihrem Schoß lag ein kleines Kind. Ihr gegenüber war ein vielleicht zehnjähriger Junge. Amaris öffnete die Zelle, während Lucius einem Blick in die nächste warf. In ihr lag ein Altmer, der zu schlafen schien.
    Elyna Matius schrie auf und umarmte stürmisch Lucius. "Lucius! Ich wusste, dass mein Mann dich schicken wird!" Über ihre Schulter lächelte er Amaris schief zu. Dieser zuckte nur gelangweilt mit den Schultern, während er die zweite Zelle öffnete. Der Altmer aus dieser trat hervor. "Ich danke Euch für meine Rettung. Ihr habt die Dankbarkeit des Bundes. Ich nehme an wir haben noch einen Kampf zu schlagen? Zumindest entnehme ich das dem Lärm."
    Lucius nickte ihm zu. Elyna ging wieder zu ihren Kindern.
    Der Veteran lehnte sich an die Wand und rutschte an ihr herunter. Er schloss die Augen. "Gebt mir eine Stunde Ruhe und einem Verband und ich bin bereit."
    Der Altmer antwortete gar nicht erst. Er half dem Kaiserlichen den Brustpanzer abzunehmen und wirkte einen Heilzauber auf die Wunde.
    Lucius schloss seine Augen und schlief fast sofort ein. Im Feld hatte er gelernt, immer zu schlafen, wenn er schlafen musste.


    ------------------------


    Es war der Altmer der ihn weckte. "Die Stunde ist um. Was ist Euer Plan, Legat?" Offensichtlich hatte der Altmer die Zeichen an der Rüstung des Kaiserlichen richtig gelesen. "Wir öffnen die Tür und lassen sie herkommen. Währen ich sie hier vor dem Eingang festhalte, sorgt Ihr mit eurer Magie dafür, dass der Gang ein Höllentrip wird, während Amaris mich im direkten Kampf unterstützt. Übrigens bin ich kein Legat mehr." Der Altmer nickte nur und sie bezogen Position. Die Adlige griff ein Schwert und zog sich mit ihren Kindern in eine Zelle zurück. Es sollte beginnen.
    "Und los!" Auf die Worte des Magiers hin hörten sie ein Krachen. Johlend zogen die Verschwörer in Richtung des Gefängnisses. Wähnten sie sich doch in einem sicheren Sieg.
    Lucius zog sein Schild näher an sich heran, bis er sich entschloss ihn nicht zu nutzen. Er warf den Schild zur Seite und zog sein Schwert. Es mit beiden Händen fassend erwartete er die Gegner, die Spitze zeigte auf den Grund. Die Freudenschreie veränderten sich zu Schmerzensschreien. Im Gang vor ihm kam es zu einem Unwetter an Blitzen. Der erste Gegner der hereinkam, übertrat gerade noch so die Schwelle des Raumes, bis er umkippte. Doch die Blitze wurden schwächer, bis sie für einen Moment ganz nachließen. Den ersten Gegner enthauptete Licinius in aller Ruhe. Es kamen immer mehr aber die Magie von Amaris und dem Altmer, sowieso das Schwert des Veteranen ließen keinen passieren.


    Bald kam keiner mehr. Die drei blickten sich an und Licinius schritt vor. Als er in die Halle mit der Arena kam standen dort der Kleine und noch mehrere Verschwörer. Ohne zu zögern tötete Licinius die drei Verschwörer, bis er den Kleinen bewusstlos schlug. Er sollte einen guten Gefangenen abgeben.
    Die kleine Gruppe beeilte sich, zum Ausgang zu kommen. Sie unterbrachen ihren Weg nur, als sie die Kammer des Kleinen untersuchten. Lucius nahm alle Habseligkeiten des Kleinen an sich.
    Irgendwann waren sie dann wirklich draußen angekommen. "Wenn Ihr irgendwann mal Probleme haben werdet, meldet Euch bei Themar in der Botschaft in der Kaiserstadt." Der Altmer bedankte sich noch mehrmals und verschwand ziemlich schnell mit einem Pferd der Verschwörer.
    Lucius entschied sich, die Frau des Grafen nach Sutch zu bringen, da sie in Kvatch nicht sicher sein wird. Er trennte sich von Amaris und die beiden wussten, dass sie ein gutes Team waren.
    Als er die Türme der Festung sah, wusste er, dass er sterben wird, wenn er nicht bald in ein Bett kommen wird.
    Sunrunner ist offline Geändert von Sunrunner (20.10.2016 um 22:53 Uhr)
  13. #33 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
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    Das Arbeitszimmer im Ostturm war einer der kleinsten Räume des weitläufigen Schlosses. Trotzdem stand es den anderen in nichts nach, was seine verschwenderische Einrichtung betraf. Besonders auffällig war der gigantische Schreibtisch in der Mitte des Raumes. Er bestand aus dunklem Grahteichenholz und hatte seine ganz eigene Geschichte:
    Damals, kurz vor Ausbruch des Großen Krieges, als der Thalmor die Macht in Valenwald an sich riss, hatte man etliche aufrührerische Bosmer dazu gezwungen, einige ihrer heiligen Bäume zu fällen. Nahezu alle von ihnen hatten danach den Tod gefunden, viele freiwillig, weil sie diesen Verrat an Y'ffre nicht ertragen konnten, einige von ihren eigenen Landsleuten wegen dieses Verbrechens gelyncht, einige … nun, der Thalmor hasste Zeugen.
    Die aus diesem Holz gefertigten Möbel wurden später unter der Hand als „Tränenholz“ gehandelt. Sie waren beinahe unerschwinglich, und gerade deshalb schmückte eine große Anzahl von ihnen Melians Besitz.
    Die Herrin über all diesen Luxus zweifelhafter Herkunft saß mit dem Rücken zur Fensterfront am Tisch. Ihr gegenüber, auf einem wesentlich schlichter gehaltenen Stuhl, kauerte Nahaten, der neue Vogt des Schlosses. Mit seiner dürren Gestalt und den eingefallenen Wangen wirkte der Altmer genauso kränklich, wie es sein Name suggerierte. Auch die protzige Robe oder der dicke Siegelring, den er nervös an seinem Finger drehte, konnten da wenig ändern. Vogt Nahaten hatte auch allen Grund zur Nervosität, denn Melian war, wie so oft in den letzten Tagen, schlecht gelaunt.
    „Was hat Auri-El nur gegen mich?“ sinnierte sie. „Bin ich ihm nicht treu ergeben? Habe ich nicht Unsummen für seinen Tempel gespendet? Warum prüft er mich so?“
    Nahaten zog es vor, nicht darauf zu antworten. Als frischgebackener Vogt musste sich der ehemalige Vorsteher von Melians Gestüten noch in den Feinheiten des höfischen Zeremoniells zurechtfinden. Er hatte den Posten auch nur bekommen, weil alle anderen Anwärter, einschließlich des ehemaligen Vogtes, ihn nicht mehr ausüben konnten. Ihre eigene Gier hatte dazu geführt, dass Melian nach jahrelanger Abwesenheit erst einmal einen „Hausputz“ vornehmen musste. Hinter diesem neutralen Begriff verbargen sich ganze 17 Hinrichtungen, 38 Verbannungen und etliche große und kleine Bestrafungen. Als Ergebnis dieser Säuberungsaktion war die Auswahl an willigen Untergebenen natürlich etwas eingeschränkt. Melian hatte dies inzwischen ebenfalls erkannt, weshalb sie dem Rest der Belegschaft nun Dinge durchgehen ließ, die sie vorher niemals toleriert hätte. Unter anderem auch die fehlende Anteilnahme Nahatens. Als keine Antwort mehr zu erwarten war fuhr sie fort:
    „Ich deute Euren Blick dann mal als Unwissenheit, Vogt“, giftete sie. „Es sei Euch verziehen, Ihr seid ja kein Priester. Trotzdem erwarte ich in Zukunft, dass Ihr Euch auch dieser Materie etwas annehmt.“
    Nahaten nickte eifrig, was Melian ihrerseits ignorierte. „Am meisten“, sprach sie weiter, „stört mich, dass Sonia nicht mehr da ist. Bei den Göttern, konnte diese kleine Nordgöre massieren.“
    „Vielleicht hättet Ihr nicht ...“, wagte Nahaten einen vorsichtigen Einwurf, der Melian jedoch sofort wutentbrannt aufspringen ließ.
    „WAS hätte ich nicht?“ Auf den schweren Schreibtisch gestützt beuget sie sich weit vor, was Nahaten zurückweichen ließ. Um ein Haar wäre er vom Stuhl gekippt.
    „Ich wollte Euch nicht … Ich meine ...“
    „Eure Meinung ist mir völlig egal! Wagt es nie wieder anzudeuten, es wäre meine Schuld, dass dieses Miststück den Eingriff nicht überlebt hat!“
    „N...natürlich nicht. Nichts läge mir ferner als so etwas auch nur zu denken, Hoheit!“
    Melian starrte ihn noch eine Weile grimmig an. Dann ließ sie sich wieder in ihren Sessel fallen und seufzte tief. Alle waren gegen sie. Die Götter, die unfähigen Verwalter ihrer Besitztümer, die einfache Dienerschaft. Wieder einmal musste sie sich mit dem begnügen, was zu haben war. Das mit Sonia war wirklich nicht ihre Schuld. Wie hätte sie wissen können, dass der Nordheiler, der ihr die Zunge entfernen sollte, ein Pfuscher war? Das Mädchen hatte die Frechheit besessen einfach zu verbluten, und Melian saß nun mit verspannten Schultern da und hatte niemanden, der sie massieren konnte. Es war zum Heulen.
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  14. #34 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    Langsam setzte er sich auf. Der Kampf in der Höhle bei Kvatch war vergangen und der Köper von Lucius zeigte noch einige Schwächen. Anscheinend waren einige Wunden nicht richtig verheilt. Er hoffte, dass Magie und guter Schlaf ihn geheilt hatten. Der Soldat stand auf und ging auf eine Rüstung zu, die keine offenen kaiserlichen Zeichen trug. Nach kurzer Zeit hatte er die Polsterkleidung und die einfache Stahlrüstung angezogen. Abgerundet wurde die Ausrüstung mit einem dunkelroten Mantel und Schwert und Schild. Bevor er loszog, nahm er noch ein Beutel mit Dokumenten und einigen Kapseln mit.
    Wären die Geräusche nicht, die beim Bau der Burg gemacht wurden, hätte man meinen können, dass die Festung leer war. Die meisten Söldner, denen er begegnete, nickten ihm nur höflich zu. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass man ihm mehr Respekt zollen sollte.
    Egal wie sehr er sich anstrengte, Dessa und Livius waren nicht zu finden. Als er Arthago bei den Bauarbeitern am zweiten Turm fand, grüßte selbst er ihn nur verhalten.
    "Ich muss aufbrechen. Es führt mich diesmal wieder aus Cyrodiil heraus. Richte auch Dessa und Livius aus, dass sie weiter Aufträge ausführen sollen. Dessa soll in zwei Monaten in Anvil sein."
    Selbst hier nickte Arthago nur. Er reichte Lucius zum Abschied nochmal die Hand und wandte sich dann wieder dem Bauarbeiten zu.
    Mit einem Grummeln wand sich Lucius den Ställen zu und nahm sein Pferd, welchem er den Sattel mit den Taschen überwarf. Ohne zu zögern ritt er los. Doch weit kam er nicht. Schon nach kurzem galoppierte es hinter ihm und die kleine Dunmer kam ihm hinterher geritten. Er lächelte sie an, gab ein Zeichen, dass sie mitreiten könnte und zusammen machten sie sich auf Richtung Anvil.


    --------------------------


    Wieder waren es Banditen, die seinem Weg versperrten. Er verfluchte langsam, dass die Legionen nicht mehr in der Lage waren, die Situation in den Provinzen zu klären.
    Er zog sein Schwert und positionierte sich vor der Dunmer. Mit dem Schild fing er einen Pfeil ab, während er mit seinem Schwert einen Schlag des einen Banditen abfing. Er konterte, tötete den einen Banditen, während er seinen Schild gegen den Zweiten rammte. Innerhalb von wenigen Sekunden tötete er die zwei weiteren Banditen und warf sich auf den Bogenschützen. Dieser fackelte nicht lange, drehte sich um und rannte. Wieder einmal starrte ihn die Dunmer mit großen Augen an. Er stieg wieder auf das Pferd, welches sie ihm gehalten hatte.
    "Wie heißt Ihr überhaupt? Bis jetzt wollte mir das keiner sagen." Zusammen ritten sie wieder los.
    "Lucius Licinius Baktra, Veteran und Legat außer Dienst der Legion. Jetzt nur noch Hauptmann einer Söldnergruppe und anscheinend Verschwörer." Bei letzterem lächelte er. "Und du kleine? Bis jetzt weiß ich nicht genau, wen ich beherberge. Dessa war nicht mehr da."
    Sie lächelte jetzt mit. Anscheinend wurde sie von Dessa gut behandelt.
    "Ich bin Favyla Norvdus, geboren wurde ich im kalten Himmelsrand. Meine Eltern kamen bis Dämmerstern, wo sie dann mich bekamen. Ein unglücklicher Zufall ließ sie umkommen, weshalb ich nach Süden zog. Und dann habe ich Euch getroffen, nachdem ich dem Banditen begegnet bin."
    Er lächelte ihr nur nochmal zu und begann schneller zu reiten. Er wollte so schnell wie möglich Anvil erreichen.


    ------------------------


    Anvil lag vor ihnen. Die majestätische Hafenstadt glänzte, während am Horizont die Sonne auf ging. Im Hafen sah man so einige Schiffe liegen, unter ihnen waren einiger der ganz großen Klasse, sowie kleinere schneidigere Segler. Alles wurde überdeckt vom Schloss, welches noch majestätischer über allem ragte.
    Nachdem sie die Pferde im Stall abgegeben hatten, durchquerten sie die Tore, an denen sie von den Wachen beobachtet wurden.
    Ohne zu zögern machte sich Lucius auf in Richtung des Hafens, während die Dunmer, die vollen Straßen und vielen Leute betrachtend, ihm folgte.
    Er steuerte auf einen Segler zu, der von mittlerer Größe war. Bevor sie angekommen waren, drehte sich schon eine Frau um und rief: "Lucius Licinius! Das ich dich nochmal sehe! Was treibt dich her?" Sie umarmte ihn stürmisch. Er lächelte nur. "Schön dich zu sehen, Maelona. Ich muss schnell nach Sentinel. Ich habe dort wichtiges zu erledigen. Das ist übrigens meine Begleiterin Favyla." Er schob die kleine Dunmer nach vorne. Die Rothwardonin nickte nur. "Ich denke da müsste ich sowieso nochmal hin. Bist du eigentlich immer noch manchmal mit dem nervigen Landsmann von mir unterwegs?" Lucius lachte, während die Dunmer nur hilflos zwischen den beiden hin und her blickte. "Arthago ist inzwischen mein Ausbilder. Du musst wissen, dass ich entlassen wurde und jetzt mehr oder weniger Hauptmann von Söldnern bin."
    "Wo können ich und meine Crew uns einschreiben? Mit dir zu arbeiten war immer spannend." Lucius lächelte nur und ging hinter der Kapitänin auf das Schiff.
    Schon zwei Stunden später legte das Schiff ab.
    Sunrunner ist offline Geändert von Sunrunner (24.10.2016 um 19:21 Uhr)
  15. #35 Zitieren
    Lehrling Avatar von Unbitre
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    Amaris lehnte sich vorsichtig an die innere Wand des Wagens. Vari hatte ihn nicht enttäuscht und ihre Aufgabe meisterhaft erfüllt. Und das nicht nur zu einem weit niedrigeren Preis als er erwartet hatte, sondern auch ohne den Vermieter der Kutsche mitzubringen.
    Das einzige was sie dazu gesagt hatte, war das er eigentlich mitkommen wollte, sie ihn aber überredet hatte dazubleiben. Wie sie das geschafft hatte wollte sie ihm nicht verraten. Obwohl das eher gemeine Lächeln, das sie trug während sie ihm davon berichtete, schon genug sagte.

    Jetzt hatten sie schon ein weiten Teil der Strecke zurückgelegt, auch wenn Amaris nicht viel davon mitbekommen hatte. Er hatte den größten Teil des bisherigen Weges schlafend verbracht. Die Ereignisse der Höhle hatten ihn sichtlich mitgenommen. Neben der körperlichen und geistigen Erschöpfung hatte er auch noch seine Magicka Reserven überanstrengt. Er hatte seine Reserven zu oft in zu kurzer Zeit praktisch entleert und das viel zu unvorsichtig. Zusammen mit dem Magickatrank ergab das einen extremen magischen Kater. Natürlich hatte er eher Glück das er nur damit davonkam…

    Er zischte auf vor Schmerz als ein kleiner Ruck des Wagens ihn an seine Schulterwunde erinnerte. Natürlich waren die zahllosen Verletzung, die er erlitten hatte, nicht zu vergessen. Die meisten waren kleine Dinge; Schürfwunden, blaue Flecke, Schnitte.
    Die an seinem Hals, die er währenden seiner kurzen Zeit als Geisel bekommen hatte, juckte ständig... selbst nachdem sie geheilt wurde. Sie waren aber selbst zusammen nichts gegen seine zwei größten Verletzungen. Die Pfeilwunde an seiner Schulter verheilte gut, erst recht mit Heilzauber, schmerzte aber selbst jetzt noch bestialisch. Das bekam er halt, wenn er die Schule der Wiederherstellung vernachlässigt. Dann war da noch dieser Blitzzauber…

    Ein tausend glühender Messer.

    Selbst oder eher trotz seiner hohen Magieresistenz hatte der Spruch viel Schaden angerichtet, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Der Zauberer war mächtig gewesen, wahrscheinlich der mächtigste unter all den Schwächlingen in der Messhalle.

    „Fahr vorsichtiger“, krächzte er. Nicht zum ersten mal.
    Er brauchte Wasser; Sein Hals war wie ausgetrocknet. Mitleidslos starrte Vari ihn vom Kutschbock aus an als sie ihm einen Wasserschlauch reichte. Danach drehte sie sich wieder zur Straße um die Kutsche zu lenken. Es war ein einfacher Wagen im guten Zustand. Vorne war der Kutschbock, von wo aus der Fahrer die Pferde lenkte. Das Pferd in diesem Fall. Ein einzelnes Ross zog uns gemächlich die gut besuchte Handelsstraße entlang. Hinten hatte der Wagen einen überdachten Raum für Güter anstatt Personen. Die abgenutzte, beige Plane bildete einen Rund Dach über Amaris. Die anderen beiden Seiten waren allerdings unbedeckt was Vari ermöglicht hinein zu sehen.

    „Die Straße ist gepflastert und eben…und seit einer langen Weile auch gerade. Das Pferd trabt fast schon. Noch langsamer und wir kommen nie an. Es ist unmöglich noch vorsichtiger zu fahren. Ihr müsst es halt ertragen“, das ganze wurde so heruntergeleiert als hätte sie es schon zum hundertsten Mal wiederholt. Was sie vermutlich auch hat.
    „Schüler werden auch immer frecher in diesen Tagen“, seufzte er nur, als er mühevoll auf den Platzt neben ihr kletterte. Vari lächelte nur augenverdrehend.
    „Und sei nicht so herablassend zu deinem Lehrer.“, grollte er genervt.
    „So etwas würde mir niemals einfallen, Meister.“, ihr Ton sagte was ganz anderes.
    Amaris beließ es dabei und lehnte sich zurück an die Trennwand, die gerade noch hoch genug dafür war. Er war zu müde zum Argumentieren. Ihren Worten fehlte sowieso der Ernst. Es war mehr ein freundliches Geplänkel.

    Seine Gedanken wanderten wie so oft wieder zu den Geschehnissen in der Höhle zurück. Sie hatten mit Mühe und Glück die Messhalle überstanden. Es war viel zu knapp gewesen. Die Ereignisse danach waren aber mehr zu ihrem Vorteil. Erstrecht wenn der Altmer sie unterstützt hatte. Dennoch...er musste die Tür weit öfter verstärken als er es normalerweise hätte. Der Zauber klinkte viel schneller ab als er sollte. Es zeigte nur wie mitgenommen er gewesen war. Und dieser Abschaum hatte seine Schwäche auch noch bemerkt. Sie hatten nur darauf gewartet bis ihm seine Kräfte endgültig verließen. Er hatte demnach kaum Rast in dieser einstündigen Ruhepause bekommen.

    Er schüttelte den Kopf. Was geschehen ist, ist geschehen. Und er war noch am Leben, was er von ihren Feinden nicht behaupten konnte. Er sollte seine Erholung genießen.
    Still betrachtete er die umliegende Landschaft. Grüne Hügel und Graslandschaften grüßten ihn. Sie leuchteten im goldenen Licht der Sonne als der Tag den späten Nachmittag grüßte. In der ferne war ein Weizenfeld, das Getreide beugte sich sanft im Wind. Noch weiter in der ferne konnte er Ansätze eines Waldes erkennen. Ruhig rauschte der Wind in seinen Ohren und brachte eine angenehme Brise mit sich. Es war eine Szene wie aus einem Gemälde. Beruhigt genoss er die Atmosphäre. Er war nicht der einzige was ein kurzer Blick auf Vari zeigte. Sie saß mit geschlossenen Augen da, dem Pferd vertrauend uns zu führen.

    „Hier ist es wo Zivilisation beginnt.“, wisperte er leise. Vari scheint ihn gehört zu haben, als sie die Augen öffnete und seinen Blick auf das Getreidefeld folgte. Menschen, von der Ferne kaum mehr als Punkte, arbeiteten im Feld.
    Vari lächelte sanft: „Hier, wo die Natur herrscht und der Mensch seine leisesten Eingriffe macht.“
    „In wunderschöner Symbiose werden sie zu einem großen Ganzen…“, fügte Amaris hinzu.
    Die Stille, die darauf folgte war angenehm. Als wären sie und die Welt zu einem Verständnis gekommen. Aber wie mit jeder Stille hatte auch diese ein Ende.
    „Meister? Die gesamte Kreation bildet doch ein großes Ganzes. Auch die Deadra und Aedra?“
    Stumm betrachtete er sie. Es war eine weitreichende Frage, weit mehr als ihre Worte auffassen konnten. Es war eine Frage, die Menschen lange beschäftige… .

    Leise setzte er an: „Atherius, Oblivion und auch Mundus gehören zusammen. Sie beeinflussen sich und sind nicht voäneinander trennbar. Das erkannten wir vor schon langer Zeit. Die Frage, die noch besteht ist das wie!“, seine Stimme wurde weniger lauter als… fester,
    „ Alles besteht aus System die größere Systeme bilden. Was ist das größte System und wie wirkt es? Die Antwort dazu“, sein Blick wiegte Schwer auf ihr,“ ist die universellen Wahrheit, die wir seit Anbeginn der Zeit suchen. Doch selbst ein Blick auf den Bauplan des Magnus, des großen Architekten, würde uns keine Einsicht geben. Nein! Wir Menschen müssen klein anfangen, die Bauteile verstehen bevor wir uns dem größeren widmen können. Diese Einsicht allein hat uns, den Ersten die auf der Suche nach der Wahrheit waren, Ewigkeiten benötigt einzusehen.“

    Vari nickte nur Eifrig. Die Leidenschaft, die ihre Frage entfacht hatte, hatte sie sprachlos gemacht.
    Seine kleine Rede hatte Amaris an etwas erinnert. Er holte Nirosa hervor und betrachtete seinen Dolch stirnrunzelnd. Dann seufzte er tief und drückte ihn Vari in die Hände.

    „Hier. Du kannst damit wahrscheinlich mehr anfangen als ich.“
    Neugierig nahm sie den Dolch entgegen und untersuchte ihn. Sie stutzte:
    „Es ist eine mächtige Verzauberung darauf…aber sie ist ... beschädigt“
    „Es sind zwei und ja.“, er fuhr nicht weiter fort. Varis Augen weiteten sich geschockt.
    „Zwei!? Wie ist euch das gelungen?“
    Er seufzte nur erneut: „Ist es mir nicht, noch nicht. Er ist, wie gesagt, beschädigt. Nach dem ich sie nur üeinige Male genutzt hatte. Das ist nicht einmal der erste Nirosa. Oder der zweite. Es ist der 8. Bei allen anderen brach ebenfalls die Verzauberung.
    Meine Fähigkeiten sind noch nicht so weit, wo ich eine stabile, mehrschichtige, doppelte Verzauberung hinkriege. Wie du sicher weißt vertagen sich verschiedene Verzauberungen nicht, weswegen man auch nicht mehrere verzauberte Ringe an der selben Hand trägt. Mehrere am selben Objekt? Nein, soweit bin ich nicht.“
    Nachdenklich betrachtete sie den Dolch in ihrer Hand. Dann verengte sie die Augen: „ Aber warum dann das ganze? Solch einen Dolch zu kreieren muss aufwendig sein. Erstrecht wenn er keinen wirklichen Nutzen im Kampf hat. Ihr könnt eure Gegner genauso gut mit einen einfachen Dolch oder einem Dolch der Paralyse töten.“
    Sie hatte recht. Ein Dolch mit einer einfachen Paralyse Verzauberung hätte den Magier in der Messhalle genauso effektiv getötet. Wohlwollend grinste er seine scharfe Gehilfin an.

    „Natürlich. Du übersiehst da allerdings etwas. Nirosa war nie wirklich als Waffe gedacht. Wenn du etwas erlernst bemerkst du irgendwann, dass Fortschritt immer langsamer kommt, je weiter du voran schreitest. Irgendwann helfen selbst die besten Lehrbücher nicht; Wenn du sogar behaupten kannst diese Bücher selbst schreiben zu können. Hier kommt Nirosa ins Spiel. Ich wusste schon von vornherein das er brechen würde. Das ist was ich wollte. Jeder Fehlschlag würde mich weiter bringen. So ist jeder neue Dolch besser als der Vorherige, und jeder weitere Versuch würde meine Fähigkeiten nur steigern. Und irgendwann würde ich zu den Meistern zählen, ich würde Stolz neben Neloth Telvanni, der als Vorreiter der Verzauberung gilt, stehen.“

    Er wurde still. Nachdenklich starrte er ins Nichts. Dann setzte er erneut an: „ Es gibt da draußen viele Monster, Vari. Aber nicht die Art an die die meisten denken. Denn die furchterregendsten Monster sind menschlich. Es sind Personen die ihre Fähigkeiten soweit gebracht haben, die so mächtig geworden sind, dass selbst Menschen wie ich als Novizen da stehen. Menschen wie Neloth, Shalidor, Mannimarco, Gelerion, Divayth Fyr.
    Der Champion Cyrodiils war ein Meister des Schwertes. Er soll ohne seinen Schild, nur mit seinem Schwert bewaffnet eine Raum voller Gegner niedergestreckt haben ohne einen einzigen Kratzer zu erleiden. Oder wo es einer ganzer Gruppe benötigt einen einzigen Drachen zu besiegen, erlegt das Drachenblut sie im Alleingang.
    Sie alle haben ihren Namen in die Geschichte gemeißelt.“, in seinen Augen leuchtete ein Feuer, welches Vari in ihren Bann zog, „ Und Ich werde dazugehören. Irgendwann. Koste was es wolle. Ich werde meinen Namen in die Geschichte brennen! Und du wirst mir dabei helfen.“
    Vari nickte nur stumm, ein Feuer in ihrem Herz entbrannt.

    -------------------------------------------------------------------

    Amaris Stube war still und verdunkelt. Ein seltsames Gefühl machte sich bereit in Varis Magengegend als sie Eintrat. Es lag etwas in der Luft…etwas wildes, gefährliches. Still trat sie hinter ihrem Meister in sein, nach dem Aussehen her, Studierzimmer. Dort saß er. Der Vampir von dem ihr Meister erzählt hatte. Seine einst edlen Züge waren kaum noch erkennbar. Seine Haut war schlaf, bleich. Seine Augen waren eingesunken und vor Schmerz zugedrückt. Seine Hand zitterte unaufhörlich. Er sah auf, als sie völlig eintraten, seine Augen wild. Er schien sich aber zu beruhigen als er sie erkannte. Oder eher ihren Meister.
    „L-Lord Amaris. Ihr seit endlich hier.“
    „Varel“, stimmte ihr Meister leise an, „ es ist soweit. Wir werden deine Verwandlung heute vollziehen.“ Seine Worte erzeugten eine Art Nervosität in Varel, er zögerte aber nicht und nickte.
    Amaris nahm einen Kelch vom neben liegenden Tisch. Er schnitt sich vorsichtig in die Hand und füllte den Kelch mit seinem Blut. Wortlos reichte er ihn Varel. Mit zitternden Händen nahm ihn Varel an.
    „Dein erstes Mahl sollte ein Gutes sein. Das in Magicka getränkte Blut eines mächtigen Magiers.“
    „Meister“, setzte sie an, doch ein harscher Blick von Amaris brachte sie zum Schweigen.

    Währenddessen betrachtete Varel das Blut in seiner Hand. Sie konnte nicht genau erkennen welche Emotionen sich in seine Augen widerspiegelt. Dann setzte er den Behälter vorsichtig an die Lippen und trank. Vari konnte förmlich sehen wie sich sein Ausdruck änderte je mehr er trank. Beim ersten Schluck sah sie noch Ekel, der wurde aber schnell von Hunger überschattet. Gierig trank er auch den letzten Tropfen.

    Dann bbegann er zu schreien. Der Kelch fiel zu Boden als Varel auf sie Knie sank. Sein erschütternder Schrei traf sie bis in die Knochen. Er hörte gar nicht auf zu schreien als er sich sichtlich verwandelte. Seine Haut wurde noch blasser, praktisch weiß. Paradoxerweise wirkte sie gesünder als vorher. Ein Zucken erfasste seinen Körper und er erzitterte sichtlich. Dann war es auch schon vorbei. Eine seltsame Stille entstand nachdem sein Schrei abebbte. Nur noch unterbrochen von schweren Atmen.

    Dann blickte Varel auf. Vari stockte. Rote Augen starrten Ihr entgegen. Sie waren erfüllt von unmenschlichen Hunger und der Wildheit eines tollwütigen Tieres. Ein tiefes Grollen entwich ihn und schneller als ein Mensch sich bewegen sollte, sprang er ihren Meister an und riss ihn zu Boden, bereit Amaris Kehle zu zerreißen.
    „Meister!“, rief sie entsetzt. Feuer entfachte in ihren Händen und sie wollte schon das wilde Biest zu Asche verwandeln. Varel fauchte als er instinktiv zurückwich. Er ließ aber nicht von ihrem Meister ab oder seinem Vorhaben ihn Blutleer zu saugen.

    "Genug!"

    Sie erstarrten beide als sie der weitreichende Paralyse Zauber traf. Er warf Varel von sich und richtete sich auf. Gleichzeitig fühlte sie wie der Zauber von ihr ließ.
    „Beruhig dich.“, aus seine Worte ließ sie ihre Flammen erlöschen. Trotzdem blieb sie angespannt, bereit einzuschreiten.
    „Das ist die gefährlichste Phase für ihn. Sein neuer Körper verlangt nach Blut.
    Er darf auf keinen Fall etwas zu sich nehmen. Sonst gewinnt sein Körper und er wird seinem Durst nie wiederstehen. Er muss sein Verlangen überkommen, erst dann wird er Herr über sich selbst.“

    Zusammen banden sie ihn an einen Stuhl. Dann setzte er sich an seinen Stuhl und nahm ein Buch aus seiner Tasche. „Es sollte ein paar Tage dauern bis er zu Sinnen kommt. Bis dies geschehen ist sollten wir uns vorbereiten. Wir reisen danach nähmich weiter durch Cyrodiil für euer Training. Ich sag dir dann wohin es geht.“, damit wendete er sich seinem Buch zu, den gefesselten Varel ignorierend.
    Vari dagegen verließ die Stube um die Stadt zu erkunden.
    Sie war noch nie in der Kaiserstadt gewesen.
    Unbitre ist offline Geändert von Unbitre (02.11.2016 um 18:57 Uhr)
  16. #36 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    Endlich waren sie angekommen. Nachdem sie mehrere Wochen wegen einem Sturm in Stros M'kai festsaßen, sah man die Häuser und Paläste von Schildwacht.
    Erst kürzlich begann das neue Jahr. Lucius sah auf die kleiner Dunmer, die neben der rothwardonischen Kapitänin stand. Er wusste, dass sie beide nach Ablauf des Jahres Tod sein konnten. Da viele Priester ein Jahr voller Blut ansagten, begannen sich Verhandlungen zwischen Thalmor und dem Kaiserreich zu forcieren, da beide Seiten das verfrühte Ausbrechen eines Krieges fürchteten. Lucius gehörte zum Kreis der Auserwählten, die wussten, dass die Thalmor eine der kleinsten Sorgen für das Reich werden würden.
    Er ging hinunter, um seine Sachen zu holen. Die Taschen zogen ihn herunter, sodass er sich wieder verfluchte, nicht den Landweg genommen zu haben, damit ein Pferd die Last tragen kann.
    Wieder oben angekommen, war Maelona in ein Gespräch mit einem rothwardonischen Soldaten vertieft. Er winkte ihr nur nochmal kurz zu und betrat seit einiger Zeit stürmischer See endlich wieder Land. Hinter ihm kam Favyla den Steg herunter gestolpert. Sie sah noch sehr wacklig aus, wie sie auch aussah, als sie anfangs auf dem Schiff war. Er lächelte sie an und begann loszulaufen.
    "Wohin gehen wir? Was machen wir in Schildwacht?" Lucius lächelte sie an. "Wir suchen uns jetzt die nächste Gaststätte, in der wir verweilen können. Danach werde ich dir die Stadt zeigen und wir werden um eine Audienz bei der Königin bitten." Er sagte das so beifällig, wie als wäre es normal, eine Königin zu sprechen.
    Wieder starrte ihn die Dunmer mit großen Augen an. "Aber wir haben doch keine edlen Sachen, um uns vor der Königin sehen zu lassen?"
    Lucius deutete nur auf die Tasche, die er auf seinen Schultern trug und Favyla nickte verstehend.


    Nach einer Weile hatten sie eine Gaststätte gefunden. Der Wirt blickte Favyla nur skeptisch an, schien aber nichts direkt sagen zu wollen. Die Stadt war ziemlich überfüllt, weswegen sie nur ein Zimmer mit zwei Betten bekamen. Aber Favyla genoss das Zimmer. Als eine der besten Gaststätten fehlte es hier nicht an Luxus.
    "Favyla?" Sie hielt still und blickte ihn an. "Ich brauche deine Hilfe. Als Kämpfer wird es anstrengender, sich anzukleiden, wenn man entweder viel Rüstung hat, oder eine prunkvolle. Hättest du Interesse daran, meine Knappin zu sein?" Freudig nickt sie nur. Er wechselte sein Unterkleidung und betrachtete die Taschen. Er zog seine Polsterkleidung hervor. Sie half ihm, sie anzulegen und er fing an, eins nach dem anderen, die Rüstung anzulegen, mit der er später inoffiziell in Hammerfell stationiert war. Sie ähnelte einer einfachen Stahlrüstung, wobei er unter ihr ein Kettenhemd trug, welches die offenen Stellen an den Armen schützte. Mit viel Eifer half ihm Favyla die Rüstung anzulegen. Als nächstes kam der Waffenrock. Er zeigte sein Wappen.

    [Bild: 27317144ou.jpg]






    Auch auf seinem Schild war das Motiv verewigt. Aber als Favyla ihm diesen reichen wollte, lehnte er ab. Es wäre unhöflich gewesen, vor dem Königshof einen Schild zu tragen. Als letztes nahm sie ein Bündel, bei dem man schon erahnen konnte, dass es ein Schwert enthielt. Als sie die Tücher öffnete, verschlug es der kleinen Dunmer den Atem, während Lucius nur lächelte. Es war ein längeres Schwert für eine Hand, komplett aus Ebenerz. Es hatte einige goldene Applikationen am Griff und, was sie im Moment noch nicht wusste, auch an der Klinge.
    Am Übergang zwischen Klinge und Griff, wo die Parierstange die Hand schützte, war das Wappen noch einmal eingeschmiedet.
    Lange hatte die Waffe schon kein Licht mehr gesehen, geschweige denn Blut geschmeckt. Eins der wenigen Erbstücke seines Vaters verstaubte, während einfacher Stahl den Ersatz simulierte.
    Mit viel Ehrfurcht reichte Favyla ihm das Schwert und er schnallte es sich an seine linke Seite. Als letztes legte er sich den Umhang über die Schultern, welcher nochmal mit den Zeichen des Wappens geschmückt war, auch wenn er nur blutrot aussah.
    "N-Neben so einer Gestalt gehe ich doch unter. Habt Ihr was für mich?" Lächelnd zog er nur eine Tasche hervor und warf sie ihr zu. Er trat vor die Tür des Zimmers, während sie sich umzog. Ein Bretone lief an ihm vorbei und konnte nicht aufhören, ihm immer wieder Blicke zuzuwerfen. Nach einer Weile öffnete sich die Tür und Favyla öffnete die Tür. Sie war gehüllt in ein edles grün-weißes Kleid.


    Auf dem Weg durch die Straßen erhob sich das eine oder andere mal Gemurmel. Jeder wusste, wohin sie wollten und erste Gerüchte entstanden. Vor dem Palast wurden sie sofort von den Wachen erkannt und eingelassen. Ein Diener führte sie zum Thronsaal und kündigte sie an.
    "Lord Baktra! Verteidiger des Reiches und Hammerfells! In Gefolgschaft von Lady Norvdus, seinem Schützling!"
    So einige Augenpaare richteten sich auf ihn. Einige schienen sich zu freuen, das am Gerichtstag etwas besonderes passierte. Obwohl Lucius seine Augen nur auf die Regentin richtete, spürte er den Blick vieler auf sich ruhen. Einige schienen jegliche Rüstung die er trug zu durchbohren, um zu ergründen, wer er ist.
    Er trat vor und kniete vor der hohen Adligen nieder. Favyla tat es ihm gleich.
    "Ein so guter Freund meines Vaters muss sich nicht vor mir verneigen. Seid willkommen Lord Baktra! Ich spreche im Namen des unabhängigen Hammerfells, wenn ich sage, das ich noch freue Euch zu sehen. Viel habt Ihr für uns getan." Lucius stand wieder auf und warf ihr einen kurzen warnenden Blick zu. Ohne sich was anmerken zu lassen, wechselte sie das Thema und begann über politische Belanglosigkeiten zu reden. Weiterhin spürte Lucius den Blick eines Mannes auf sich. Er erkannte den Mann als Adligen, wusste aber nicht, woher er ihn kannte. Gefahr lag in der Luft. Als Kämpfer des großen Krieges war er natürlich bekannt, aber als Verteidiger Hammerfells nicht. Wenn die Thalmor merkten, dass eine Einheit unter seiner Führung den Rothwardonen nach dem Frieden nicht nur beistand, sondern auch deutlich was für den Sieg getan hatte, war sein Tod nur das mindeste. Es würde ein politisches Debakel geben. Er musste kurz lächeln. Was hatte Titus ihm damit nur angetan. Die Königin begann mit Favyla zu reden. Sie hatte gemerkt, dass ein Gespräch mit ihm in der Öffentlichkeit gefährlich werden konnte. Nach einer Weile ließ die Königin ausrufen, dass der Gerichtstag beendet sei. Sie gab ihm ein Zeichen, dass er ihr folgen sollte. Er bekam noch mit, wie der Adlige ihnen folgen wollte, aber von den königlichen Wachen gestoppt wurde.


    Sie betraten einen kleineren Versammlungsraum. Ein Diener brachte Getränke und sie setzten sich. Die Wachen verließen, bis auf einen Soldaten, den Raum.
    "Lord Elyan ist mir ein Dorn im Nacken. Er möchte am liebsten den ganzen Tag neben mir sitzen, um ja alles mitzubekommen. Leider lassen das meine Wachen nicht zu. Man sagt, dass er immer den mächtigsten dient. Keiner kann ihm aber beweisen, wo er in Krieg stand. Er galt als Freund und Berater meines Vaters. Davon weiß ich nur nicht allzu viel." Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht der Königin. "Du warst unvorsichtig, Jalienna. Wenn die Thalmor oder ihre Verbündete noch weiter forschen, kann es passieren, dass die geheimen Machenschaften des alten Kaisers nicht mehr geheim sind. Aber deswegen sind wir nicht hier." Favyla schien immer noch erstaunt. Er hatte gerade eine Königin persönlich angesprochen. Diese merkte das und blickte die Dunmer an. "Sei nicht so verwundert. Ich hab die Jugend meines Lebens mehr mit dem Kaiserlichen da verbracht, als mit meinem Vater. Und in den folgenden Jahren ließ er den Kontakt nie abbrechen, zumindest bis er die Armee verlassen musste." Favyla nickte langsam. Sie schien zu verstehen.
    "Aber deswegen bist du wohl kaum hier. Was lässt dich hier erscheinen und das Schwert deines Vaters nach dreißig Jahren wieder in die Hand nehmen?"
    Er schwieg kurz, wie als dachte er über eine Antwort nach.
    "Die Zeiten ändern sich. Bald kann es zu einigen..." Er zögerte kurz. Der Zauber Band ihn. "... Veränderungen im Kaiserreich kommen. Doch um die Zeiten zu überstehen brauchen wir euch. Die autonome Region Hammerfell unter dem Banner des Kaiserreiches. Außerdem würden ein paar Truppen an dem Grenzen zum Reich und zu Hochfels die Situation entspannen. Es kann sein, dass meine Festung, nahe Kvatch, in Bedrängnis gerät. Zudem rechne ich mit Unruhen in den Provinzen."
    Jetzt dachte die Königin auch kurz nach.
    "Das ist es also, was die Priester voraussagen. Ich vertraue dir. Aber trotzdem nehme ich erstmal nur teilweise an. Die Truppen an dem Grenzen kannst du haben. Wir werden unsere Seeseite dafür teilweise entblößen müssen. Unsere Flotten werden sich für Anvil und Hochfels bereit machen. Aber wegen einen dauerhaften Bündnis können wir erst später reden. Ich würde dir raten schnell abzureisen. Deine Gegner werden euch beide bestimmt gerne mal zu sich einladen."
    Sie stand auf und umarmte ihn.
    "Möge deine Reise und unsere Zukunft sicher sein."
    Danach reichte sie der Dunmer die Hand und beide wurden aus der Burg geführt. Schnell packten sie ihre Sachen, kleideten sich um und kauften sich Pferde.
    Als es dunkel geworden war, öffneten sich die Tore der Stadt noch einmal und ließen zwei Reiter, mit drei Pferden, passieren. Für alle folgenden wurden die Tore wieder gesperrt.
    Sunrunner ist offline Geändert von Sunrunner (03.11.2016 um 19:08 Uhr)
  17. #37 Zitieren
    Lehrling Avatar von Unbitre
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    Amaris duckte. Der Feuerball rauschte gefährlich nah an seinem Kopf vorbei und versengte ihm einige Haare. Er ignorierte es. Überwältigende Wärme traf seinen Rücken als der Feuerball mit einem ohrenbetäubenden Explosion detonierte.
    Auch das ignorierte er. Alle seine Konzentration war auf seinen Gegner gerichtet. Die kleinste Unaufmerksamkeit würde ihm teuer zu stehen kommen. Flink rannte er zu Seite um sie zu flanken.
    Ihre Feuersalven hatten nicht aufgehört und er musste sich bemühen nicht geröstet zu werden. Er rollte zur Seite um einem weiteren Angriff zu entgehen. Noch während er sich aufrichtete, sammelte er Magicka in seine Hände. Es sollte sein erster Zauber seit Beginn des Kampfes sein. Er misste sich konzentrieren dafür.

    Eissturm“, ein Wirbelwind aus Eisfragmenten und eisigen Winden raste auf sie zu.
    Amaris atmete auf.
    Eissturm war ein Adept-Level Zauber und benötigte seine volle Konzentration auf seinem jetzigen Fähigkeiten der Zerstörungsmagie. Er grollte verächtlich als er bedachte wie sein Gegner dagegen Feuerbälle, ebenfalls Adept-Level, wie Sand um sich warf.

    Der Eissturm bewegte sich im Vergleich zu einem Feuerball eher langsam voran. Dafür war der Spruch weit größer. Ein Feuerball hat vor dem Aufprall die Größe eines menschlichen Kopfes. Eissturm dagegen war Mannsgroß und schwer auszuweichen, wenn er aus nächster nähe abgefeuert wird Amaris war nah genug dafür.

    Varis Gesicht zeigte Zeichen von großer Anstrengung als sie Feuer in ihren Händen sammelte.
    Fürs Ausweichen war es zu zwar zu spät, aber sie konnte immer noch Kontern.
    Ein zischen erfüllte die Höhle als gewaltige Flammen von ihren Händen entwichen und den Eissturm trafen. Schwaden aus Dampf bildeten sich und in Sekundenschnelle war sie in eingehüllt.
    Genau wie Amaris es sich erhofft hatte. Schnell bewegte er sich auf sie zu, darauf bedacht die beeinträchtigte Vari zu überrumpeln. Doch Vari ließ sich nicht so einfach schlagen.

    Amaris Alarmglocken klingelten und er wich schnell zurück. Eine Entscheidung die sich schnell als richtig herausstellte als Feuer von Varis Körper explodierte. In kürze umgab sie ein Flammenmeer, dessen Hitze er selbst von hier spüren konnte. Die Flammen leckten an ihren Beinen, doch das schien weder ihr noch ihrer Kleidung was auszumachen. Ihre Atmung hatte sich beschleunigt, dass hinderte sie aber nicht daran einen Feuerblitz auf seine Beine abzufeuern. Schnell sprang er über das Geschoss.

    Ein Fehler den er zu spät realisierte.
    In der Luft konnte er nicht manövrieren. Darauf hatte sie gebaut wie der zweite Feuerblitz, den sie kurz danach abgefeuert hatte, zeigte. Die Zeit schien still zu stehen als er dem Zauber entgegensah. Er müsste einen Schildzauber wirken um nicht getroffen zu werden. Dadurch würde er aber automatisch verlieren. In ihrem Kampf war nur die Schule der Zerstörung erlaubt. Das war auch der Grund warum er so viele Probleme gegen die unerfahrenere Vari hatte.

    Nein. Er würde nicht verlieren. Schnell sammelte er Magicka für einen Blitzzauber. Ein Summen füllte seine Ohren als sich zwischen seinen Händen ein Strom aus Blitze bildete. Der Feuerblitz traf auf seine ausgestreckten Hände und … erstarrte. Dann löste sich der Zauber auf, als die Blitze ihn umgaben.

    Trotz ihres Schockes sprang Vari zur Seite, als Instinkte, die durch viele solcher Sparrings geschärft wurden, übernahmen. Dann feuerte Amaris seinen Zauber. Der Trick um Blitzzaubern auszuweichen bestand darin auszuweichen bevor sie abgefeuert wurden. Sonst waren sie einfach zu schnell.

    Hart landete sie auf den Boden und bevor sie sich wieder aufrichten konnte war Amaris schon über ihr. Er hielt seine Hand an ihren Hals. Sie hatte verloren. Wiedermal.

    Vari seufzte als sie sich aufrichtete. Zusammen bewegten sie sich in Richtung der Gemächer. Ihr kam es vor als würde sie sich gar nicht verbessern. Sie hat noch nicht einmal gesiegt.

    Amaris schien ihre Gedanken zu lesen: „ Du hast dich verbessert. Obwohl unser letzter Kampf erst gestern war. Wenn ich so bedenke wie du dich in unserem ersten Kampf geschlagen hast“, sie errötete bei seinem Grinsen, „ du hast keine 15 Sekunden gehalten. Ein gewaltiger Unterschied zu jetzt.“
    „Ich kann nichts dafür. Ich habe davor kaum gekämpft. Ich war nicht trainiert dafür. Wozu lernen ich überhaupt den Kampf?“

    „ Es ist eine gefährlich Welt Vari. Ich habe auch nicht erwartet in Kämpfe zu geraten, als ich Hochfels verließ, dennoch habe ich schon öfter um mein Leben kämpfen müssen als das ich zählen kann. Glaub mir du wirst kämpfen müssen, erstrecht wenn du weiter mit mir reist.“, mehr konnte er ihr nicht erzählen. Sie sah unsicher aus für einen Moment , nickte dann aber resolut. Amaris lächelte nur grimmig. Sie war loyal.

    „Zurück zum Kampf. Es gibt immer noch Verbesserungsmöglichkeiten. Erstens: Beweg dich mehr. Du bleibst zu lang an einer Stelle stehen und bietest somit ein perfektes Ziel. Lauf herum, mach es deinem Gegner schwer dich zu treffen. Vorhin wäre es besser gewesen einfach aus der Dampfwolke herauszutreten.“ Sie nickte nur entschlossen.
    „Weiterhin nutzt du dein Magicka viel zu verschwenderisch“, er blickte sie scharf an, „Du hast selbst Zauber abgefeuert, bei denen es offensichtlich war, dass ich ausweichen werde. Das ist natürlich nicht schlimm, wenn du versuchst dir entweder deinen Gegner vom Hals zu halten oder ihn in eine Falle zu locken so wie du es oft getan hast. Dennoch waren zu viele dabei die keins von Beiden erreichen.
    Vermeide diese.
    Du willst nicht plötzlich ohne Magicka dastehen. Hätte ich den Kampf nicht da beendet hättest du sowieso wenig später kein Magicka mehr um weiter zu machen. Ich selbst habe dementsprechend nur zwei Zauber im gesamten Kampf genutzt.“

    Vari schüttelte nur den Kopf resigniert. Sie hatte noch einen weiten Weg vor sich.

    Sie grübelte für einen Moment. „ Wie habt ihr das geschafft Meister?“, auf seinen fragenden Blick führte sie weiter aus, „ Der Blitzzauber von vornhin. Er hat meinen Feuerblitz aufgelöst.“
    Er lachte: „ Blitzzauber sind sehr Magicka intensiv. Weswegen sie sogar Magicka von außen aufnehmen. Mein Zauber hat deinem einfach die Energie entzogen. Ich hatte glück, dass es nur ein Feuerblitz war. Ein schwacher noch dazu.“
    Die Antwort befriedigte sie allerdings nicht. Es muss mehr dazu geben.
    „Aber woher hattet ihr die Kontrolle für so etwas komplexes?“

    Er war still für einen Moment als er die Wand der geräumigen Höhle betrachtete. Sie lag in der nähe vom Bruma und sie haben sie vor einer Woche entdeckt. Sie war vorher das Heim einer kleiner Banditenbande. Die Banditen waren jetzt tot und die Höhle ihre. Natürlich hatte sich Amaris anfänglich gesträubt sie zu betreten, nach den letzten Ereignissen… . Aber sie wirkte als gute Zuflucht.

    Er wendete sich zurück zu Vari: „ Du bist gleichzeitig besser und schlechter in der Zerstörungsmagie als ich.
    Das liegt an etwas genannt Arcaner Willen. Die meisten Lehrlinge nutzen ihn instinktiv und er wird auch nur später gelehrt aufgrund seiner Schwierigkeit. Es ist etwas für diejenigen die sich nicht mit ihren bescheidenen Fähigkeiten zufrieden geben. Solltest du lernen den Willen aktiv zu nutzen, dann wirst du feststellen das deine Kontrolle über Magie immens steigt.“

    Sie drängte ihn fortzufahren.
    „Weißt du warum viele den Namen ihres Spruches oft laut aussprechen? Einerseits liegt es daran das unsere Worte einen Einfluss auf die Außenwelt haben, was unser Magiewirken erleichtert. Wichtiger ist aber der Einfluss den sie auf uns haben. Sie überzeugen uns von unseren Fähigkeiten. Sie lassen uns Glauben, dass das was wir vorhaben auch so geschehen wird. Das wir in der Lage sind die Welt auf diese Weise zu beeinflussen. Das tuen sie in dem sie unseren Willen formen. Wir müssen eins werden mit unserem Vorhaben. Wollen wir Zerstörungszauber wirken so müssen wir zerstören wollen. Das Verlangen zu schaden muss sich durch unserer gesamtes Wesen ziehen. Der Willen zur Zerstörung. Sollten wir das wollen so wird sich unser neutrales Magicka geradezu eifrig in Zerstörungsmagie wandeln. Das ganze ist weit komplizierter als es klingt, aber das ist der Gedanke dahinter“.

    Vari blickte nachdenklich an die Decke. Es war viel aufzunehmen.
    „Ist das der Grund warum es so schwierig ist Zerstörungs- und Wiederherstellungsmagie gleichzeitig zu nutzen?“

    Amaris nickte zustimmend. Sie lernte schnell.
    „Es ist immer schwer zwei Zauber gleichzeitig zu wirken. Nicht nur wegen der hohen Konzentration, die dafür erforderlich ist, sondern eben auch wegen den verschiedenen Geisteseinstellungen, den verschiedenen Willen. Zerstörung und Wiederherstellung sind im diesem Sinne polare Unterschiede.

    Beim einen musst du das Verlangen zur Zerstörung durch dich fließen lassen, während beim anderen dein Geist ans Heilen und Lindern gerichtet sein muss. Seinen Geist in zwei verschiedene Richtungen hu lenken benötigt hartes Training und viel Kontrolle.“

    Er redete nicht weiter, denn sie waren schon an der Tür angekommen. Die Höhle besteht aus mehreren kleineren Räumen die von den Banditen in Wohnräume verwandelt wurden. Sie haben allerdings die größte unberührt gelassen. Was aus diesem Bereich mal werden sollte werden sie wohl nie erfahren. Amaris benutzte es schlicht als Trainingsraum.

    Er trat durch die Tür in die Hauptgemächer. Es war ungewöhnlicherweise recht Stilvoll eingerichtet. Ein Rundtisch in der Mitte, ein Schreibtisch , einige Betten und schöne Wandteppiche waren das erste was einem auffällt. Der weiche Teppich der den Boden deckte war meist das zweite.

    Amaris trat vollständig ein, blieb dann aber abrupt stehen. Nach einer Weile richtete sich sein Blich auf eine leere Ecke. „Du hast dich verbessert. Ich habe schon länger gebraucht um dich zu bemerken.“

    Aus dem nichts stand plötzlich Varel dort wo Amaris hinsah. Der Vampir sah schon weit besser aus als letztes mal. Er trug eine schlichte braune Hose und ein schwarzes Wams. Seine Haut war leicht rosig und fest und sein Gesicht hatte seine edlen Züge wiedererlangt.
    Rehbraune Augen starrten ihnen warm entgegen.
    „Natürlich!“, grinste er gespielt überheblich, „du solltest dich in acht nehmen, mein Lord. Sonst übertreffe ich euch noch“. Nachdem Varel zu sich kam hatten sie sich schnell auf die Reise gemacht.

    Sie hatten sich erst nach Bravil begeben (Ein Drecksloch aus Amaris Sicht) und dann den Niben überquert. Vom dort aus haben sie Kleinstadt nach Kleinstadt und Ruine nach Ruine besucht. Über Cheydinhal bis hin zu Bruma, wo sie sich jetzt befanden.

    Währenddessen hatte sich Amaris dem Training seiner beiden Schützlinge gewidmet. Und Amaris wäre ein Narr hätte er Varel nicht das beigebracht, wofür Vampire der Familie Cyrodiil praktisch geboren wurden: Illusionsmagie.
    Sie waren so gut darin das sie sich praktisch für Jahrzehnte unter Menschen verstecken können.
    Ein kleiner Zauber der die Augenfarbe ändert, die Haut dunkler und wärmer macht und voilà aus dem Vampir wird ein Mensch. Im Aussehen zumindest.
    Den Unsichtbarkeitszauber hatte sich Amaris angeeignet, weil er nicht ständig Tränke dafür rumtragen wollte. Varis Illusionsfähigkeiten waren noch nicht gut genug für den Spruch, Varel dagegen war eine völlig andere Geschichte.

    „Wohl kaum“, schnaubte Amaris amüsiert, „aber ich will nicht im Weg deiner Träume stehen. Wir sollten dein Training deutlich…verschärfen, sonst schaffst du es nicht.
    Varels Augen weiteten sich und deutliche Furcht zeichnete sich in seinem Gesicht ab, als er Amaris sadistisches Lächeln bemerkte.
    „Ich passe!“ , rief er schnell. Schallendes Gelächter füllte die Gemächer.
    „Als ob du eine Wahl hättest“, entgegnete er grinsend und begann erneut zu lachen, diesmal Boshaft. Hilfe suchend blickte er auf Vari, welche aber nur hilflos mit den Achseln zuckte. Die Schadenfreude in ihren Augen entging ihm allerdings nicht. Verräterin! Er blickte sie mit finsterer Miene an.

    „Genug damit. Ich habe euch etwas zu sagen.“
    Auf seine Worte hin richteten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Amaris.
    „Wir haben schon den zweiten Morgenstern. Und wir müssen am dritten Monat, also im Ersten Saat, schon wieder in Kvatch sein. Das ist schon in weniger als drei Monaten und ich will noch eine Weile in Skingrad verweilen. Ich habe dort zu tun und es könnte eine Weile dauern. Bereitet euch also vor wir reiten morgen früh Richtung…“
    „Süden“, half Vari.
    „ Richtung Süden. Nimmt genug Proviant mit wir halten nicht in Chorrol.“
    „Jawohl“, antworteten sie im Chor. Dann machten sie sich an die Vorbereitung. Amaris währenddessen bereite Zauber vor die er über die Höhle legen wollte.
    Immerhin würde er eins Tages zurückkehren und dann sollte sie immer noch im guten Zustand sein.
    Unbitre ist offline Geändert von Unbitre (10.11.2016 um 20:25 Uhr)
  18. #38 Zitieren
    Lehrling Avatar von Sul Haren
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    Eine Laute spielte ein melancholische Melodie, die von einer Flöte begleitet wurde. Der Geruch von gebratenem Essen erfüllte den Raum.
    Sehnsüchtig starrte Sul Haren auf den Tisch nebenan, wo ein ärmlich aussehender Bauer einen Fisch verschlang. Sul blickte auf seinen eigenen leeren Geldbeutel. Er ignorierte die misstrauischen Blicke der anderen Gäste.
    Obwohl Cyrodiil die multikulturellste Provinz Tamriels war, machte sich dort seit dem Krieg ein Misstrauen gegen Elfen breit. Dass viele Dunmer die Altmer ebenfalls verachten, war den meisten egal. Elf war Elf.

    Er befand sich in Dunkelstiege, einer relativ jungen Ortschaft am Ufer vom Niben, gegenüber vom ehemaligen Leyawiin.
    Ein einfacher Bauerntölpel hatte sich hier ein Örtchen aufgebaut und sich selbst zum Grafen ernannt, nachdem er durch Glück einen Ayleiden Schatz fand. Natürlich war der Titel nicht öffentlich anerkannt, aber das war den Bewohnern von Dunkelstiege egal.

    Die Tür ging auf und ein nervös aussehender Bretone betrat die Taverne. "Seid ihr Sul Haren?"
    Sul atmete auf, ein Auftrag! "Ja, der bin ich."
    "Der Graf von Dunkelstiege schickt mich. Ihr habt einen Anhang am Stadttor hinterlassen, der euch als *Problemlöser* bezeichnet."
    "Ja das ist mir bewusst...", antwortete Sul trocken.
    "Und naja, wir hätten ein Problem."
    "Das hätte ich jetzt nicht erwartet.", antworte Sul gespielt überrascht.
    Der Bretone räusperte sich. "Ihr kennt sicher das Sumpfgebiet östlich von hier."
    Sul seufzte, das Gebiet grenzte direkt an Schwarzmarsch, dem bisher wenig erforschten Land der Argonier. Ab und zu verirrten sich sonderbare Wesen nach Cyrodiil.
    "In letzer Zeit sind viele Personen dort spurlos verschwunden."
    Die Wesen waren an das Leben im Sumpf angepasst, Sul nicht. Doch nach einen Blick auf den gebratenen Fisch traf er seine Entscheidung.
    "Ich nehme an es gibt keine Zeugen?"
    Der Bretone schüttelte den Kopf.
    "Bin ich die erste Person, die ihr aussendet, um das Problem zu lösen?"
    Der Bretone schüttelte wieder den Kopf.
    "Wie viele?"
    "Sehr viele...", der Bretone räusperte sich, "Aber es winkt natürlich auch eine dementsprechende Belohnung."


    Eine starke Brise fuhr durch die Blätter über ihm. Sie ließen nur vereinzelte Sonnenstrahlen auf den dichten Nebel des Sumpfes treffen. Es roch nach feuchter Erde, Verwesung und noch etwas anderem... Sumpfgase!
    Die Gase, die aus dem feuchten Boden aufstiegen waren leicht entzündlich, somit viel Zerstörungsmagie für Sul aus, wenn er sich nicht selbst braten wollte.
    Er hielt sich normalerweise von Schwarzmarsch fern. Von den Wesen, die dort hausten, waren nur wenige wissenschaftlich untersucht und die Argonier wussten besser als er, wie man mit ihnen fertig wird. Rein technisch befand er sich zwar noch in Cyrodiil, aber das sah man der Umgebung nicht an.
    Die erste Leiche sah er schon nach einigen Minuten. Der kaum noch zu erkennende Körper hing, mit einer grün-braunen, klebrigen Masse umwickelt, an einem Baum.
    Sul untersuchte die Masse. Sie hatte einen pflanzlichen Geruch und schien keine organische Ausscheidung zu sein. Das hieß sie wurde nicht im Körper eines Wesens produziert, sondern war ein Klebstoff, entwickelt von intelligenten Wesen. Goblins...

    Er fand noch weitere Leichen, die alle auf die selbe Weise an die knorrigen Bäume geklebt waren. Abenteurer, Soldaten, Bauern, Frauen und Kinder. Eine riesige Speisekammer...
    Goblins lebten normalerweise in Höhlen, aber diese Rasse schien sich wohl in den Sümpfen wohl zu fühlen.
    Wachsam betrachtete er das Unterholz. Die dichten Bäume und der Neben machten es schwer etwas zu erkennen. Aber... da war was... Eine huschende Bewegung.
    Er ließ seinen Blick durch den Sumpf kreisen. Es regten sich immer mehr kleine knorrige Körper zwischen den Bäumen.
    Plötzlich schoss eine der Kreaturen mit aufgerissenen Maul aus dem Nebel. Sul sprang zur Seite und gab dem Goblin einen Tritt. Der fiel flach auf den Boden.
    Das Wesen ähnelte den Cyrodiilischen Goblin, aber es wirkte kleiner, dünner, dafür war das Maul umso größer. Die dunkelgraue Haut war schleimig und die bösartigen Augen leuchteten gelb.
    Es näherten sich weitere Umrisse aus dem Nebel. Sie alle schienen einfache Waffen zu tragen. Sul zog sein Schwert. Die Runen leuchteten auf.
    Ein Geräusch welches einem Pfiff ähnelte ertönte. Ein Goblin, der die anderen überragte zeigte auf Sul. Plötzlich zogen sich die Goblins in den Nebel zurück.
    Ein Zischen, ein Plätschern, ein Geräusch eines schweren Körpers der sich durch das sumpfige Wasser bewegte.
    Etwas umschlang sein Bein und zog ihn ins Wasser.
    Er hieb auf das ein, was auch immer sein Bein umklammerte. Der Griff löste sich.
    Sul tauchte wieder auf, versuchte sich vom Wasser zu entfernen.
    Eine Fontäne schoss in die Luft und ein riesiger Schlangenkörper kam zum Vorschein.
    Sul machte einen Satz nach hinten.
    Das Maul kam auf ihn zugeschossen.
    Sul tänzelte zur Seite.
    Die Schlange drehte sich überraschend elegant und der Schwanz traf ihn am Kopf.
    Er wurde weggeschleudert, kam wieder auf die Füße. Er musste raus... aus dem Wasser...
    Die Schlange öffnete den Mund.
    Eine Schallwelle stieß ihn wieder ihn die Brühe.
    Er sah nichts, vergaß wo oben und unten war, tastete mit einer Hand um sich. Die andere hatte das Schwert fest umklammert.
    Ein Ast!
    Sul zog sich wieder aus dem Wasser und holte tief Luft, nur um wieder umgeworfen zu werden.
    Das wars dann wohl. Der Nerevarine, ertrunken in einem gerademal einen halben Meter tiefen Sumpf. Fast hätte er gelacht, aber das ging Unterwasser natürlich nicht.
    Er tastete sich weiter, bekam etwas zu fassen, umschlang es mit beiden Armen und zog.
    Mit einem Ruck flog Sul Haren aus dem Wasser, den Körper der Schlange umklammernd.
    Sie versuchte ihn abzuschütteln.
    Er schaffte es einen Dolch aus seiner Tasche zu ziehen und stieß ihn in das Fleisch der Schlange. Diese kreischte.
    Er versuchte Gleichgewicht zu halten und hieb mit seinem Schwert auf den Körper ein. Wieder und wieder und immer wieder.
    Plötzlich hatte er das hintere Teil des Monstrums abgeschlagen und flog gegen einem Baum.
    Neben ihm lag der Schwanz der Schlange und zuckte.
    Die Wunde wo er Vorder- von Hinterkörper getrennt hatte veränderte sich. Sie rauchte...
    "Verdammt", stöhnte er.
    Eine Feuerwand kam auf ihn zu.
    Er schaffte es noch rechtzeitig ein Magieschild zu erschaffen.
    Dieses Wesen hatte einen interessanten Schutzmechanismus.
    Bevor er seinen Gedanken beenden konnte, kam das noch sehr lebendige Vorderteil der Schlange auf ihn zugeflogen.
    Er sprang zurück. Nun waren sie auf festem Boden.
    Die Schlange stellte fest, dass ihre Bewegungen nur noch eingeschränkt waren und zischte aggressiv.
    Das aufgerissene Maul kam wieder auf ihn zugeschossen. Nicht mehr von dem Wasser eingeschränkt, sprang er mühelos zur Seite und trennte ihren Kopf vom Körper.
    Er atmete durch... Und roch wieder Rauch.
    "Du kannst dich mal fic..."
    Alles wurde rot...
    Und dann schwarz.
    Sul Haren ist offline Geändert von Sul Haren (05.11.2016 um 17:40 Uhr)
  19. #39 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sunrunner
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    Schon seit Tagen folgte man ihnen. Erst gestern in Taneth war es so gewesen, dass er in einer Seitengasse sich um einige von ihnen kümmern musste. Lucius ging davon aus, dass es dieser Lord Elyan dahinter steckte. Er mochte keine Adlige.
    Sie hatten die Straßen verlassen und ritten in einiger Entfernung zu ihr in den Gebieten, die schon deutlich die Nähe zur Wüste zeigten. Anstatt bei Rihad überzusetzen, zog er es vor, ein Teil der Wüste zu durchqueren, um einen eher direkteren Weg nach Kvatch einzuschlagen. An diesem Abend passierte nicht viel. Sie hielten jeweils abwechselnd Wache.


    Als er im Morgengrauen aufwachte spürte er es sofort. Mit dem Schwert in der Hand stieß er sich hoch. Die Pferde hatten gewiehert und ein Mann hielt ihm einen Speer an die Brust. Weiter hinten bedrohten zwei Favyla und er spürte die Präsens von mehreren hinter sich. Einer stand direkt hinter ihn, denn er konnte sein atmen hören, während ein anderer in einigen Metern Entfernung stand. Er sah ihn in den Augenwinkeln.
    "Beweg dich nicht, Kaiserlicher. Das würde dir nicht bekommen." Der Mann vor ihm hatte gesprochen. Eventuell war er der Anführer, auch wenn er keine solchen Zeichen trug.


    Sie wurden entwaffnet und zusammen mit den Pferden und mit ihren Gepäck zu einem Wald geführt. Der Wald lag im Sterben. Die Bäume waren tot oder halb tot, sodass keine Blätter die Leute überdeckten. Die nahende Wüste wird auch diese Gegend bald in Besitz genommen haben.
    Es kam eine größere Gruppe an Leuten ihnen entgegen. Es waren ausnahmslos Rothwardonen und sie trugen alle leichte Rüstungen und wüstentaugliche Kleidung. Wie Lucius schnell feststellte, gab es nur zwei Bogenschützen, während der Rest Schwerter oder Speere führte. Es gab niemanden, der nicht wenigstens ein Schwert hatte.
    Sie begannen etwas lauter in einer anderen Sprache zu reden. Lucius verstand nur einige Worte und erfuhr nur, dass es anscheinend um sie ging. Zwei begannen sich auch zu streiten, aber einer, den Lucius bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, stieß dazwischen. Er wusste sofort, dass das der Anführer ist.
    Es wurde anscheinend wieder diskutiert und der Anführer traf dann eine Entscheidung. Sie begannen wieder loszulaufen. Die Anweisung war wohl, den Ort zu wechseln. Lucius war froh, dass sie Favyla bis jetzt normal behandelt haben.


    Einen halben Tag marschierten sie wieder in Richtung Westen. Als die Sonne schon den Zenit überschritten hatte, hörten sie mehrere Pferde galoppieren. Die Banditen griffen ihre Waffen und spähten in die Richtung, aus der sie die Geräusche hörten. Sie waren gerade in einer Art Tal, eingeengt durch Dünen. Der Anführer schickte drei Leute auf die, hinter der man die Reiter vermutete. Man sah, wie die drei sich den Berg hoch kämpfen. Als der erste oben war, schrie er nur eine Warnung, bis eine Lanze ihn traf. Die zwei anderen machten kehrt und liefen so schnell wie möglich den Berg runter. Hinter ihnen sechs voll gepanzerte Reiter, die ihre Lanzen auf die zwei fliehenden richteten. Der Anführer der Banditen brüllte ein paar Befehle, sodass die Speere ausgerichtet wurden. Ein Lanzenreiter erwischte den einen flüchtenden, während der andere stolperte und die Düne runterrollte. Die Gepanzerten ritten weiter mit voller Geschwindigkeit auf die kleine Formation der Banditen zu. Die Speerträger vorne begannen nervös zu werden. Und schon waren sie da. Sie wichen der Formation knapp aus und erwischten die Soldaten an den Seiten. Schon waren sie hinter den Banditen. Lucius lächelte in sich herein. Er wusste, dass sie gerettet waren. Es brach leichtes Chaos unter den restlichen zwanzig Banditen aus. Sie lösten ihre Formation auf, während die Reiter begannen in einem Kreis um sie zu reiten, immer den treffend, der sich aus der Formation löste. Da die Reiter bis jetzt noch keinen Schaden bekommen hatten, aber schon mehrere der Banditen getötet hatten, brach nun endgültig Chaos aus. Der unkontrollierte Haufen stürzte sich auf die Panzerreiter. Diese ließen sich nicht umzingeln und zogen sich leicht zurück, um sich dann wieder auf die Soldaten zu stürzen. Ihren Lanzen und Schwertern konnte keiner was entgegensetzen. Lucius konnte sich in dem Chaos befreien und schnappte sich das Schwert eines Toten. Er wollte einen Hieb auf einen der nahen Banditen ansetzen, der ihn bemerkt hatte, als die Welt einen Moment aussetzte. Er kniete sich hin und hielt sich mit einer Hand. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Bandit von einer Lanze getroffen wurde, aber er bemerkte es nicht. Das Schwert war immer noch in seiner Hand, mit der er sich auf dem Boden abstützte. Schmerzen durchzogen seinen Kopf. Er hörte noch den Lärm des Kampfes um sich herum, aber auch ihn bemerkte er nicht. Langsam richtete er sich wieder auf, die Schmerzen im Kopf hielten weiter dagegen. Er blickte sich langsam um, bis seine Augen ihm sagten, dass die Banditen tot waren.
    "...gut?" Einer der Reiter hatte gesprochen. Lucius blickte ihn fragend an.
    "Geht es Ihnen gut?" Lucius nickte nur. "Wir haben einen Brief für sie."
    Lucius nahm den ihm entgegengestreckten Brief an sich. "Vielen Dank für die Rettung. Ich bin Eurer Königin dankbar." Er brach das königliche Sigel, das auf dem Brief war und begann zu lesen.


    Lucius,


    die Adligen an meinem Hof waren entrüstet, dass du so schnell wieder gegangen bist. Sie werfen mir vor, mit dir etwas besprochen zu haben, was ihnen schaden könnte. Nichtsdestotrotz habe ich gemerkt, dass Lord Elyan viele Boten losgeschickt hat. Um deiner Sicherheit zu Gewähr zu leisten, schickte ich diese sechs königlichen Kataphrakte, die auch meine Leibwache bilden. Sie sollen dich beschützen und deinen Befehlen folgen, bis ich oder eine meiner Nachfolgerinnen etwas anderes befielt.
    Ich kann den königlichen Hof noch einige Wochen unter Kontrolle halten. Hoffen wir, dass die Adligen sich besinnen, wen sie herausfordern. Der Kern, der auch teilweise noch von denen aus der Schlacht von Hegathe kämpfenden Adligen der Erben und Königstreuen besteht, ist mir noch treu.
    Habe eine gute Reise und wenn du meine Vater sehen solltest, grüß ihn.


    In Liebe, Jalienna



    Lucius faltete den Brief zusammen und blickte auf die sechs Reiter, die ihn nur zurück ansahen. Sein Block schweifte zu Favyla. Diese saß immer noch an den Baum gelehnt und rührte sich nicht. Sie war wie geschockt. Auf der Düne erschienen jetzt noch mehrere ungepanzerte Reiter, die offensichtlich Gepäckpferde mitführten. Er ging zu Favyla und schloss sie in seine Arme. Die kleine Dunmer begann zu weinen, während er nichts sagte und sie einfach nur festhielt. Nach einer Weile beruhigte sie sich. Er flüsterte ihr zu.
    "Geh du mit den Reitern nach Sutch zurück. Da bist du am sichersten."
    "Und Ihr?"
    "Ich werde jemanden einen Besuch abstatten und in den kalten Norden reisen."
    Sie nickte nur. Er stand langsam auf und ging zu dem Offizier der Reiter. "Euer Befehl ist, die kleine Favyla zu beschützen und dann in Sutch zu verweilen. Helft dort bei der Verteidigung und den Bauarbeiten."
    "Ja, General. Solltet Ihr nicht wenigstens einen Mann als Geleitschutz mitnehmen?"
    "Gut. Sucht Euch einen aus."
    Lucius suchte sich seine Sachen zusammen. Er nahm seine Rüstung und sein Schwert. Das Bündel mit dem Familienschwert gab er Favyla, die ihn anfangs nur geschockt anblickte, es dann aber annahm. Nachdem er gerüstet war und genug Proviant in die Taschen seines Pferdes gepackt hatte, verabschiedete er sich von der Dunmer. Der Offizier ritt zu ihm und machte ihm erkenntlich, dass er derjenige sein wird, der ihn begleiten wird. Er hatte die Rüstung seines Pferdes entfernen lassen und dafür Tragtaschen am Sattel. Er selber war noch voll gerüstet.
    Zusammen machten sie sich los, in Richtung Norden.
    Die meiste Zeit ritten sie schweigend nebeneinander. Sie machten mehrere Pausen am Tag und rasteten in der Nacht.
    Am zweiten Tag waren sie in der Wüste an einen Punkt angelangt, an dem nur selten Menschen sind und weit entfernt keine Zivilisation vorherrscht. Wieder ritten sie nebeneinander.
    "Unsere Wasservorräte halten nicht mehr lange." Lucius musste zugeben, dass er auch schon eine Weile darüber nachgedacht hatte.
    "Wir werden bald einen Ort zum nachfüllen haben."
    "Darf ich Sie fragen wo?"
    "Lucius" sagte er geistesabwesend. "Nenn mich einfach nur Lucius. Wir sind bald an einem Ort, den nur ich betreten sollte. Es ist aber Wasser dort."
    Der Reiter der Garde nickte nur. Nach einer Weile sagte er, "Ich bin übrigens Iustinos."
    "Der Mischling?"
    "Ja"
    "Respekt. Nach dem Krieg hätte ich sowas nicht erwartet. Du hast bestimmt Unterstützung von deiner Mutter oder von der Königin erhalten oder?"
    "Mein Mutter sagte nur immer, dass ich kämpfen soll, während die Königin mich als Teil ihrer Garde auswählte."
    Sie schwiegen danach noch etwas.
    "Dort, wo wir gleich hinkommen, bitte ich dich, nicht einzutreten. Es könnte gefährlich für dich werden."
    Der andere nickte nur und sie ritten weiter.
    Hinter eine Senke tauchte es auf. Eine Art Palast oder Tempel, aus Sandstein gebaut. Iustinos atmete hörbar ein. Es hätte gut und gerne auch eine Festung sein können, den Mauern begrenzenden die Anlage.
    Als sie näher herankamen öffnete sich das Tor. Der Rothwardone zögerte, folgte auf ein Zeichen des Kaiserlichen in den Hof. Ohne was zu sagen, reichte Lucius ihm die Zügel seines Pferdes und begann auf eine Tür der Anlage zuzuschreiten.


    ------------------------


    Dunkelheit umgab ihn, bis es auf einmal hell wurde und eine Edel gekleideter Rothwardone vor ihm stand. Er hatte zwar Farbe, aber einige Schimmer und eine gewisse Transparenz.
    "Sei willkommen, alter Freund!"
    Lucius beugte die Knie vor ihm.
    "Seid willkommen, mein König!"
    "Steh auf! Alte Freunde von mir sollen sich nicht verbeugen!"
    "Das sagte deine Tochter auch."
    Lucius begann zu lächeln, was Isran dann erwiderte.
    "Ich soll dich übrigens von ihr grüßen."
    "Ich weiß."
    Beide standen immer noch an der gleichen Stelle.
    "Du weißt doch, dass ich alles von draußen sehen kann, was mit dir und deinen Freunden zu tun hat." Lucius nickte. Er vergaß immer wieder, welche Macht sein Freund inner- und außerhalb dieser Festung hatte.
    "Es war übrigens gut von dir, den Mischling nicht hereinzubringen. Weil man sich hier zu Tode langweilt, hätte ich ihn bestimmt zum Spaß hier behalten. Selbst bei dir habe ich jedes mal den Gedanken."
    "Ich weiß, dass du mich nicht hier einsperren würdest."
    "Um das zu verhindern, hat man mir wahrscheinlich auch die Kraft gegeben, deine Aktionen und die deiner damaligen Gefolgsleute zu verfolgen. Leider lebt nur noch Dessa."
    "Ist Dessa erfolgreich angekommen? Hat man sie erfolgreich in den Norden gebracht?"
    "Ja ja. Alles ist gut. Deine Kontakte werden auch bald in Falkenring sein. Darf ich dich fragen, warum du sie über den Seeweg geschickt hast? Die Route über Weißlauf wäre doch viel schneller gewesen."
    "Ich weiß noch nicht wer meine Gegenspieler sind, aber ich wollte sichergehen, dass sie von diesem Treffen nicht erfahren. Anders ist es bei Jalienna gewesen. Ich wollte wissen, wer der Gegner bei euch ist."
    Der ehemalige König lächelte wieder.
    "Lucius? Erinnerst du dich noch an die Hetzjagd mit den Thalmor in Gilane? Da hast du die gleichen Tricks angewandt."
    Lucius lächelte nun auch wieder. Gilane war eine Erinnerung, die er schon fast verloren hatte.
    "Geh nach Norden. Proviant und vor allem Wasser wird euch bereit stehen. Ich werde deine Wege beobachten."
    Lucius spürte die Hand des Rothwardonen auf seiner Schulter. Einen kurzen Moment war er verwundert, dass der Geist ihn berühren konnte.
    "Ich wünschte, dass wir das Team wären, dass Tamriel beherrschen wird. Dieser Magier ist fähig, aber er ist nicht du."
    "Ich wünsche mir das auch. Aber ich werde bei dir sein. Hab eine gute Reise."


    ------------------------


    Wie erwartet, stand in einer Seitenalkove genug Proviant für sie bereit. Ohne was zu sagen, luden sie es auf die Pferde. Als sie los ritten, blickte Lucius nochmal zurück und war nicht verwundert, nur noch eine große Düne zu sehen.


    Nach zwei Tagen änderte sich die Umgebung. Langsam wurden die Gegenden eher steppenartig und gingen sogar manchmal schon in normale Gegenden über. Am Horizont sah man schon die Berge, die die Grenze zwischen Hammerfell und Himmelsrand darstellten.
    Iustinos fragte nicht, was passiert ist und Lucius war auch nicht bereit es zu erzählen.
    Am darauffolgenden Tag erreichten sie Elinhir. Die Stadt war immer noch geprägt von den alten Elementen, die schon in der zweiten Ära standen. Sie verweilten nicht lange. Schon kurz später erreichten sie den Pass, der sie nach Himmelsrand führen wird.
    Lucius hielt kurz sein Pferd an. Die Landschaft vor ihnen hatte sich deutlich geändert, zu dem, was sie noch vor kurzem hatten. Es lag Schnee und die Pferde hatten schon die ersten Probleme. Natürlich hatten sie solche Widrigkeiten eingeplant. Sie hatten schon früh für mehr wärmende Polsterung gesorgt. Lucius wusste, dass es nicht das beste ist, im Winter nach Himmelsrand zu reisen, wusste aber auch, dass es notwendig war.
    Als sie auf einen Hügel kamen sahen sie den Ilinaltasee. Eis zog sich an seinen Rändern entlang und trotzdem spiegelte sich die Sonne auf dem Wasser. Es war ein beeindruckendes Schauspiel.
    Sie blieben kurz stehen.
    "Was machen wir in Falkenring?"
    Iustinos blickte ihn kurz fragend an.
    "Du hast wahrscheinlich schon von Jalienna erfahren, dass demnächst etwas ... größeres passieren wird. Wir müssen Vorbereitungen treffen, damit die Ereignisse gut für und werden. Dort unten," er deutete auf Falkenring, "treffen wir jemanden, der uns dabei helfen wird. Eine Art alter Freund." Bei den letzten Worten zuckte ein Lächeln durch sein Gedicht. Als der andere Reiter nickte, ritt Lucius weiter.
    Bevor sie überhaupt zum Stadttor kommen konnten, mussten sie erstmal an den gewaltigen Friedhöfen vorbei. Anfangs waren die Gräber noch relativ neu. Hier lagen die "Helden" des Bürgerkriegs. Weiter an der Stadt kamen dann alte, schon teilweise überwachsene, Gräber. Die kleinere Stadt war von einer Stadtmauer umgeben, die auch einige Holzapplikationen hatte. Einer großen Belagerung würde sie nicht standhalten, aber für den hiesigen Krieg genügte sie. Sie brachten ihre Pferde in den Stall. Als sie in die Stadt kamen, merkten sie sofort, dass diese Stadt nicht für Kriegszeiten gebaut war. Vieles war aus Holz und meistens sah man nur die Steinfundamte. Es standen sogar einige Häuser leer. Die Stadt hatte wohl mit einem rasanten Abstieg der Bevölkerung zu kämpfen. Nach etwa fünf Minuten kamen sie durch ein zweites Tor. Der Kern der Stadt war von einer Mauer geschützt, die schon etwas älter war. Anscheinend gab es doch auch Zeiten des Wachstums.
    Sie kamen an dem Haus des Jarls vorbei, welches zwar nordisch-imposant war, aber trotzdem schlicht und aus Holz. Einzelne Verzierungen waren an den Außenwänden.
    Selbst die Taverne war schlicht und nur das Schild davor erinnerte an ihren Zweck. Sie traten ein.
    Der Schankraum war total überfüllt. Es herrschte eine warme Atmosphäre, in der viele redeten. Es fiel auf, dass viele ältere Leute anwesend waren. Viele Männer und Frauen waren wohl im Krieg und werden wahrscheinlich nie wieder kommen.
    Schon nach einem Rundblick hatte er die ausgemacht, die er suchte. Zwei von ihnen saßen nahe der Tür. Sie versuchten nicht mal den Stahl, den sie trugen, zu verbergen. Er erkannte den einen als Hadvar. Der andere kam ihm bekannt vor, aber er wusste nicht genau woher. Eine gewisse Aura umgab ihn. Ihr Sinn war so offensichtlich, dass er lächeln musste.
    Weiter von der Tür entfernt saßen dann die zwei, die er suchte. Während sie verzweifelt versuchte, das Blitzen ihrer Rüstung zu verbergen, saß er einfach aufgerichtet da und redete mit ihr. Kurz sah er ihrem Treiben zu, bis er dann zu ihren Tisch ging und sich setzte.
    "Wie gut, dass ihr gekommen seid." Mit einem Lächeln blickte er seinem gegenüber in das Gesicht. Seine Begleiterin hielt still.
    "Ich Grüße dich, Licinius" sagte General Tullius.
    Sunrunner ist offline Geändert von Sunrunner (06.11.2016 um 23:43 Uhr)
  20. #40 Zitieren
    Felllecker  Avatar von Moonlord
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    8.190
    Nach Wochen der Hektik und Eingewöhnung in neue Aufgaben war auf Schloss Shimmerene wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Melians Laune hatte sich erheblich gebessert, auch wenn sie ab und an wieder etwas sank, da sich die Gerüchte über das angebliche Wiederauftauchen Lady Arannelyas als das herausgestellt hatten, was sie waren. Gerüchte eben, Hirngespinste von Wichtigtuern. Es wäre ja auch zu leicht gewesen.
    Nicht nur in Shimmerene war es gerade erstaunlich ruhig, auch vom Rest des Dominions hörte man nur hin und wieder Berichte über kleine Geplänkel. Entweder legten sich Banditen mit den Wachen an oder ein paar verblendete Narren, vor allem in Valenwald und den Katzenterritorien probten den Aufstand. Festnahmen weiterer Talos-Kultisten in Himmelsrand gab es zwar regelmäßig, aber niemand interessierte sich mehr dafür, vor allem da seit der Waffenruhe im Bürgerkrieg die Verliese von Festung Nordwacht chronisch überbelegt waren. Sowohl Sturmmäntel als auch Kaisertreue hatten schlimme Verluste erlitten, und auch wenn es gerade keine direkten Kämpfe gab, so saß der Wunsch nach Rache immer noch tief. Was war da einfacher als eine falsche Beschuldigung? Botschafterin Elenwen und ihre Häscher hatten längst keine Zeit mehr, jede Anzeige auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Es waren ja meist Nords. Nords auf beiden Seiten, also glich sich das schon irgendwie wieder aus.
    Aus der Kaiserstadt kamen ebenfalls keine wichtigen Neuigkeiten nach Alinor. Die Beamten dort hielten sich an alle Bestimmungen, jeder einzelne Septim für Militärausgaben wurde gemeldet und vom Dominion genehmigt. Schließlich musste man dem Kaiser ein Minimum an Schutz zugestehen, auch im Sinne der von Banditen geplagten Landbevölkerung. Einen Bürgerkrieg Unzufriedener wie in Himmelsrand galt es hier zu verhindern, da niemand voraussehen konnte, ob und wie sich ein eventueller neuer Herrscher manipulieren ließ.
    Alles in allem war es sehr ruhig in den Ländern Tamriels. Zu ruhig. Es war die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.
    Auch Melian spürte das. Lange genug hatte sie selbst in der großen Politik mitgemischt, um solche Anzeichen zu erkennen. Lange genug hatte sie hinter den Kulissen ihre Fäden gezogen, Allianzen geschmiedet, Gleichgesinnte um sich geschart und wieder verraten, Morde in Auftrag gegeben und zwielichtige Individuen mit horrenden Summen Goldes unterstützt. Vieles geschah zum Wohle des Bundes, alles diente ihrem eigenen Wohl.
    Jetzt war sie wieder dabei, sich Verbündete zu suchen, denn diesmal, so hatte sie sich geschworen, würde sie sich nicht mit Kleinigkeiten zufriedengeben, wenn der letzte Kampf gewonnen war.

    „Ihr habt mich schon wieder geschlagen, Milady. Ich werde Euch wohl nie das Wasser reichen können.“
    Melian nahm Vogt Nahatens Schmeichelei schulterzuckend zur Kenntnis, während ein Lakai sich anschickte, die Kugeln aus nordischem Mammutelfenbein frisch zu polieren. Natürlich hatte sie bemerkt, dass ihr Verwalter absichtlich zu kurz oder zu weit warf. Er wagte es selbst beim Spiel nicht, besser zu sein als seine Herrin. Das war zwar eine löbliche Eigenschaft, raubte ihr aber gleichzeitig den Spaß.
    „Sagtet Ihr nicht, der Bote müsste längst da sein?“ fragte sie ohne weiter auf das Spiel einzugehen.
    Nahaten rieb sich sichtlich verlegen die knochigen Hände.
    „Jawohl, das sagte ich, doch ...“ er seufzte kurz. „Es gab gewisse Schwierigkeiten mit der Hafenkommandantur und ...“
    Melians Augenbrauen wanderten nach oben. Dieses peinliche Herumgestotter musste sie ihm auch noch abgewöhnen. Möglichst schnell. Was sollten sonst die nächsten Gäste denken?
    „Und?“
    „Nun ja, Milady. Die Garnison war nicht auf solchen Besuch vorbereitet. Sie hatten Zweifel, dass der Bote die Wahrheit spricht und haben ihn offenbar etwas verängstigt.“
    In Melians Geist entstand bei diesen Worten das Bild eines Rothwardonen, der sich beim Anblick bewaffneter Mer vor Angst in die Hosen machte. Ein schadenfrohes Grinsen zog über ihr Gesicht.
    „Verängstigt, ja? Und mir wollte man weismachen, die Ansei wären mutige Krieger.“
    „Ansei? Nein.“ Nun war es Nahaten, der Melian verwirrt anschaute und dabei sogar kurz seine Unterwürfigkeit vergaß. „Der Bote gehört nicht zu ihnen, er ist ...“
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick trat eine der Torwachen auf die beiden zu, verbeugte sich tief und meldete:
    „Milady, seine Exzellenz Oberlord Jabbu Dabbu ist soeben eingetroffen und wünscht umgehend eine Audienz.“
    Melian wäre beinahe ganz undamenhaft die Kinnlade heruntergeklappt.
    Moonlord ist offline
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