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  1. Beiträge anzeigen #301
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    »In der Tat, die Beweislage ist dünn. Ich habe mich deshalb auch noch mal im Stadtarchiv schlau gemacht. Rabenweil ist ein fast zu perfekter Bürger. Er betreibt, zumindestens nachweisbar, keine krummen Geschäfte, alle Schiffe haben ordentliche und nachvollziehbare Frachtpapiere, alle Steuern werden pünktlich bezahlt, sogar regelmäßige Spenden an den Tempel sind verzeichnet. Als vor ein paar Jahren seine Frau erkrankte und starb wurde sie lange von einem Priester begleitet. Also nichts was in irgendeiner Art und Weise auffällig ist.« Red machte eine kurze Pause. Die Oberste Feuermagierin war, genau wie er, nicht zufrieden mit diesen Ausführungen. Sollte der Zugriff erfolgen und trotz aller Indizien und Verdächtigungen dennoch der Falsche angegangen werden, dann hätten sie ein Leben zerstört. Oder schlimmer sogar einen guten Grund geschaffen, den Orden noch weiter anzugreifen. Gefundenes Fressen für alle jene, die bereits zweifeln aber noch offen gegen den Orden standen. Davon gab es sicherlich mehr als genug. Besonders unter den besser situierten Bürger des Reichenviertels. Nach wir vor hatte er einen Verdacht.
    »Mein Verdacht liegt eher bei der Händlergilde. Diese Ausländer haben sich nie ganz dem Orden angenähert. Diese ganze Armenspeisung hat für mich einen Haken. Es war doch die perfekte Gelegenheit, genau mit den Teilen der Bevölkerung in Kontakt zu kommen, der jetzt auf die Barrikaden geht. Da wurden doch Sympathien aufgebaut und gewisse Einflüsse ausgeübt. Beweise gibt es aber auch keine. Dieser verschlossene Haufen macht es mir nicht einfach in irgendeiner Art Ermittlungen anzustellen.«
    Besonders da er bei Graf Maximus von Verdistis immer noch hoch verschuldet war. Vom jetzigen Standpunkt aus gesehen, war es keine gute Idee gewesen, sich bei ihm das Geld für die Bleibe zu leihen.
    »Also liegen mir auch hier keine stichhaltigen Beweise vor. Jedoch sehe ich dort mehr Gründe für dieses Verbrechen. Sie versuchen hier einen Handelsposten aufzubauen und da stehen ihnen die Regeln und Gesetze des Ordens im Weg. Ich sehe hier also den größeren Anreiz, da finanzielle Gedanken dahinter stehen könnten.«
    Redlef versuchte seine Gedanken zwar vorsichtig zu formulieren, dennoch waren auch dieses schwere Anschuldigungen. Er sagte sie der Erwählten im Vertrauen und musste sich darauf verlassen, dass sie offiziell nie diesen Raum verließen. »Die kleine Rabenweil habe ich nicht im Verdacht«, führte er fort. »Sie war auch lange nicht in der Stadt. Was sie aber getrieben hat, werde ich noch herausfinden. Sie sitzt schon in einer Zelle in meinem Kerker…«Sollten sie es dennoch tun, hätte er sich mehr als schnell einen schädlichen Ruf erarbeitet. Er vertraute der Feuermagierin jedoch gänzlich. Schon lange steuerte dieses Schiff sicher durch die stürmische politische See. Er bewunderte sie sehr, sie war auch in diesem Moment bezaubernd. Gefasst, analytisch, konzentriert. Mit so einer Frau konnte man arbeiten. Und so sehr er sie auch bewunderte, so sehr wollte er ihr gerne näher kommen, selbst jetzt. Auch wenn es gerade keinen unpassenderen Moment dafür gab.
    Doch sie ließ ihn nicht. Sie war und blieb unerreichbar. Ihr spitzer Unterton, war ihm nicht entgangen. Sie war mit seiner Arbeit nicht zufrieden. Er war nicht gut genug.
    Red seufzte leise.
    »Die Kanäle…ja.« Er machte eine kleine Pause, blickte zu Boden und ihr dann wieder in die Augen. »Alle Eingänge sind vergittert, nur wenige haben ein Tor. Diese Tore sind immer mit Ketten und dicken Schlössern gesichert. Ich muss leider als Kommandant der Stadtwache eingestehen, dass wir nicht in der Lage waren, die Mauern, Tore, Straßen und auch Kanaleingänge alle ausreichend zu sichern. Ich übernehme die Verantwortung dafür.«

  2. Beiträge anzeigen #302
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Stadtwache ist offline

    Patrick, junger ordensbruder, Bastion

    Patrick trabte durch die Gänge der Bastion. Kaum wollte er sich darum kümmern, den gesuchten Tuchhändler zu finden, da war ihm der Hauptmann auf dem Flur begegnet und hatte ihm gleich noch einen dringenderen Auftrag erhalten. Nun lag es nach ihm den Kapitän Yared zu suchen. Er wusste nicht genau, was der Hauptmann von ihm wollte, doch er sollte sich erkundigen, wo seine Männer waren.
    Was für eine Frage, dachte sich der junge Ordensbruder. Die sind halt auf seinem Schiff. Wo sollten Seefahrer denn sonst sein?
    Er beschleunigte seine Schritte und bog um die Ecke. Vor ihm lag der Aufenthaltsraum der Ordensritter. Vielleicht war der Kapitän dort? Wenn nicht, dann müsste er in den sauren Apfel beißen und zum Hafen laufen.
    Als er durch die Tür trat, blickte er sich suchend um, Der raum war ungewohnt voll. Immer noch hatten die Soldaten, die die letzten Monate im Osten stationiert waren, Dienstfrei und verbrachten ihre Zeit unter anderem hier mit kleinen Spielchen oder heiteren Gesprächen.
    Den Kapitän konnte Patrick jedoch nicht zwischen all den Männern erkennen.
    »Kapitän Yared? Seid Ihr hier?«, rief er über die Köpfe der Krieger hinweg und hoffte auf eine Antwort.

    Redlef

  3. Beiträge anzeigen #303
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    »Ich halte niemandem seine Fehler vor, aber ich verlange, dass sie dafür gerade stehen. Diese Stadt ist unser Terrain; hier müssen wir den Vorteil innehaben. Finde einen Weg, unsere Verteidigung zu sichern.«
    Die Priesterin wandte sich zum Tisch und trank einen Schluck Tee. Zu viel Reden machte den Mund trocken. Außerdem beruhigte der Tee die Nerven. In der derzeitigen Lage eine willkommene Eigenschaft. Nachdem sie die Tasse zurückgestellt hatte, nahm Françoise auf ihrem hochlehnigen Stuhl Platz.
    »Um noch einmal zu rekapitulieren. Kalthar sagte, dass die Hinweise zu Rabenweil führten. Jetzt sagst du, er hätte sich bisher nichts zu schulden kommen lassen und sich nur kürzlich ungewöhnlich verhalten. Das ist wie erwähnt sehr dürftig. Vor allem, wenn du nun sagst, dass dir die Händlergilde ebenfalls verdächtig vorkommt. Für mich sieht es so aus, als hätten wir im Augenblick keinen konkreten Anhaltspunkt.«
    Françoise konnte die Bedenken des Hauptmanns bezüglich der Händlergilde durchaus nachvollziehen. Zwar hatte sie bisher keinen direkten Kontakt mit ihnen gepflegt, allerdings kam ihr dieser Zusammenschluss von Händlern zumindest suspekt vor. Sie fielen nicht nur schlechtes Betragen auf, jedoch genauso wenig durch gutes. Oberflächlich betrachtet unterstützten sie den Orden und förderten das Allgemeinwohl indem sie zum Beispiel die Armenspeisung belieferten. Gleichzeitig nahmen sie durch ihre Größe aber auch den Markt für sich ein und brachten kleine Händler damit wiederum in Schwierigkeiten. Das verstieß nicht gegen Gesetze, doch es verursachte Abhängigkeiten.
    »Mir erschließt sich leider auch noch nicht der Zusammenhang, den du offenbar siehst. Wenn es monetäre Gründe sind und die Händlergilde ihren Standort hier festigen will, wieso sollten sie dann versuchen, die Stadt durch das Sumpfkraut ins Chaos zu stürzen? Denn genau das passiert. Ohne das Sumpfkraut und all die anderen Katastrophen könnte Thorniara wachsen. Wir könnten Minen bauen, Straßen, Plantagen und so weiter. Für einen Händler gewiss eine lukrativere Umgebung, als ein Pfuhl voll rebellierender Bürger.
    Redlef, ich vertraue auf deine Fähigkeiten. Verstärke deine Bemühungen konkrete Beweise zu finden. Denk daran, dass wir der Wahrheit verpflichtet sind. Möge Innos dich leiten.«

  4. Beiträge anzeigen #304
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Leise knirschte Red mit den Zähnen. Sie hielt niemand seine Fehler vor? Dennoch hatte er einen gemacht. Auch wenn es aussichtslos erschienen war, noch weitere Männer zu mobilisieren, er hätte es dennoch schaffen müssen. Vielleicht hätte er sie noch mehr einspannen müssen, Prämien für extra Arbeit ausstellen müssen? Doch Zweifeln und Grübeln half nun nicht mehr weiter.
    »Nein«, pflichtete er ihr bei, »wir haben keinen konkreten Anhaltspunkte, doch der Verdacht ist stark. Rabenweil hat definitiv Verbindung zu praktizierenden Schwarzmagiern, wie seiner Tochter, die im direkten Kontakt zu dem verurteilten Noxus Exitus steht.«
    Sein Instinkt wollte, dass es Rabenweil ist. Er musste es sein. Er hatte diese verfluchten Schwarzmagier, von ihrer furchtbarsten Seite kennen gelernt. Und auch, wenn den Händlern eine Destabilisierung der Stadt und des Ordens sehr entgegen käme, so wollte er diesen Leuten nicht so eine Skrupellosigkeit zurechnen.
    »Ich will der Händlergilde auch nicht unterstellen, dass sie eine solch grausame Droge unter die Leute bringen, doch die Destabilisierung des Ordens spielt ihnen in die Hände, besser gesagt in die Taschen. Am Ende dreht sich doch immer alles ums Geld und durch diese Unruhen haben wir, von der Ordensseite her, keine Chance auf die Regulierung der Märkte Einfluss zu nehmen. Die Gilde wird immer mächtiger, während wir unseren Einfluss verlieren. Es werden schon erste Stimmen laut, dass sich der Orden aus Thorniara zurückziehen soll und die Stadt eine freie Stadt werden sollte. Der Wert des Gelds fällt ins Bodenlose und unzählige Existenzen stehen auf dem Spiel. Die kleinen Leute werden durch Geldleihe«, er konnte hier nur aus eigener Erfahrung sprechen, dachte er mit einem unguten Gefühl im Bauch, »und Spenden und Vergünstigungen immer mehr in eine Abhängigkeit getrieben. Der Orden verliert seinen Einfluss und alles wurde ausgelöst durch dieses rote Sumpfkraut. Die Gilde hat genug finanzielle Möglichkeiten Mienen, Straßen, vor allem aber Lager und einen Ausbau des Hafens zu realisieren, wenn der Orden hier erst vertrieben wurde. Dann könnten Sie Land, Güter und vor allem Zölle nach eigenem Ermessen verwalten und Argaan steht ihnen als Tor zum Festland für ihre Handelsbestrebungen offen.« Red salutierte. »Ich werde die Beweise liefern, die Ihr verlangt. Die Zeit zum Handeln ist gekommen, weiter werden wir nun, da wir wieder volle Stärke haben, dieses Chaos nicht länger dulden.«
    Er warf ihr noch einen letzten Blick zu, wartete auf ihre Erlaubnis und wandte sich dann zum Gehen.
    Jetzt gab es viel für ihn zu tun. Eine Menge unangenehme Gespräche für die Verdächtigen standen an. Doch das sollte seine Sorge nicht sein. Die Jahre im Kerker hatten ihm in diesem Bereich ausreichend Praxis eingebracht.
    Nur Yared musste er nun schnell finden, die Sache müsste nun gänzlich anders laufen als gedacht.

  5. Beiträge anzeigen #305
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    "Es schmerzt und macht mich traurig, wenn ich höre wie es soweit kommen konnte... Das hätte verhindert werden können.", resümierte Shakuras.
    Die Oberste hatte Diener Beliars und Andere auf geheiligten Grund und Boden treten lassen. Kalthar war sicher nicht der Einzige gewesen, aber er hatte offen reagiert und sich gegen ihre Eminenz gestellt. Der Einschluss des Magiers war ihre Antwort gewesen, den aber seine Exzellenz Icarion bei ihrer Abwesenheit als wieder Aufgehoben ansah. Ein Schlag für die Oberste und gegen ihre Autorität. Dem Vorsteher war es in seiner Erzählung anzusehen, dass er diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen hatte, dennoch.. er hatte sie getroffen.
    Kalthar vertiefte sich nun in Studien, um ein Antidot gegen den Roten Wahn herzustellen. Der Orden der Streiter Innos' und die Miliz waren weiter damit beauftragt, die innere Sicherheit der Stadt zu erhalten - und ein Hoher namens Redlef versuchte sich in der Aufklärung des verfluchten Falls und der Verfolgung. Abseits davon ritt der zwielichtige Orden der aufgehenden Sonne in die Landen aus und der leidende Bürger Thorniaras nicht blind, sprach vermehrt der Kirche und ihrem Schutz den Glauben ab.
    Eine gute, ja sehr gute Nachricht war aber gefallen und zwar, dass der Drache gefallen sein soll. Francoise und weitere mächtige Magier sollen sich zu einem Kreis geschlossen und das Urwesen in der Ruinenstadt Setariff zu Fall gebracht haben. Der markerschütternde Todesschrei dieser Bestie war auf der ganzen Insel zu hören gewesen und hatte für einen Moment die Magie und ihre Welt aus den Fugen gerissen. Er hatte es mit angesehen, als er im Innenhof des Kastells stand und den Geist des Wesens vorbei an den schwarzen Türmen hinauf zum Himmel emporsteigen sah.

    "Ich danke Euch für Euer Vertrauen und Eure Zeit, Exzellenz.", und nickte Diesem aus dem Sessel zutiefst zu.
    "Und auch Euch, lieber Bruder und Freund Isgaroth, dass Ihr mir zur Seite standed."
    "Seid gewiss, Eure Exzellenz, ich werde behutsam mit dem mir Anvertrauten umgehen."
    Meister Icarion hatte seiner Bitte um Audienz trotz der angespannten Lage um Stadt und Kirche stattgegeben, auch auf Anfrage Isgaroths hin.
    Und der Vorsteher war bereit gewesen alles in seiner Ausführlichkeit zum derzeitigen Stand und ihrer Problematik zu erzählen.

    Der Novize wollte sich gerade Entlassen lassen und sich erheben, als Icarion ihn hielt.
    "Wie meint Ihr das, Shakuras. Das hätte verhindert werden können..?"
    "Ich meine den bedauerlichen Zwist zwischen ihrer Eminenz und seiner Hochwürden Kalthar und alldem was daraus folgte. Es war nicht weise auf diese Art unseren verlorenen Brüdern Zugang zu gewähren. Ihre einfache Gegenward stiftet Unruhe und Zweifel im Herzen der Gläubigen und der zwei Orden. Ihr seht selbst welche Konsequenzen diese Unvorsichtigkeit nach sich zieht."
    "Und weiter?" Icarion schien interessiert, weil es letzten Endes wohl auch ihn in seiner Entscheidung betraf.
    "Hätte ihre Eminenz sich die alten Traditionen vergegenwärtigt, wüsse Sie, dass der Ausruf zum Elysiums angemessen erschien."
    Meister Icarion konnte dem nicht ganz folgen, denn wie es wirkte kannte auch er nicht die alte Tradition. Hingegen bei Bruder Isgaroth klärte sich der Geist.
    "Ja natürlich... Das Elysium. Es ward beschlossen lange nach der frühen Zeit, als die Aufspaltung der Magi erfolgte und sich die Magier abwanden von der Einen Lehre und die Kreise bildeten. Der Kreis des Feuers und der des Wassers. Auch der der schwarzen Magie.", versuchte der Bruder dem Vorsteher ins Gedächtnis zu rufen. Shakuras nickte kurz ab und ergänzte:
    "Um einen Ort der Neutralität für eine friedvolle Zusammenkunft zu schaffen, der Begegnung und des Austausch willens.
    Das Elysium ist heilig und rechtfertigt in ihrer Form die Unantastbarkeit eines jeden Einzelnen, so denn der, der sich an den Ort begibt und geladen ist, sich verpflichtet, das Elysium und alles in ihm zu schätzen und zu respektieren."
    "Das Elysiums also... Ich muss gestehen, ich habe noch nie zuvor davon gehört, geschweige denn es erlebt." Seine Exzellenz straffte sich im Sessel.
    "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenward nicht verstehen, eure Exzellenz. Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit unsere Geschichte und Traditionen, geschöpft aus dem Glauben und dem Wohlwollen Innos' heraus, zu kennen. Sie bilden unsere stärksten Säulen und geben uns Halt wo andere stürzen.", schloss Shakuras. Er hatte nichts mehr zu sagen und wollte Gehen. Es war Zeit zu handeln.
    Und das merkte auch Meister Icarion.
    "Eines noch, Novize, ehe ich Euch entlasse." Icarion erhob sich. Ein Zeichen und der Etikette, es ihm gleich zu tun.
    "Ihr seid ein Mann mit Erfahrung und wir brauchen Euch - in anderer Position. Seid Ihr bereit das Amt des Novizenmeisters zu übernehmen?"
    "Einst hat man den Würdigen nicht danach befragt, sondern Ihn in Gewissheit zu Ehren benannt.", antwortete Shakuras trocken. Es hatte sich viel geändert im Laufe der Zeit.
    Meister Icarion schluckte die Zweifel herunter und fand zu seiner alten grimmen Fassung zurück.
    "Schweigt und kniet nieder! Ich, seine Exzellenz Icarion über Thorniara und Hochwürden unseres Gottes Innos', erhebe Euch, Novize Shakuras, von Heute an zum Novizenmeister meiner unserer Gemeinde!
    Ihr wisst, was Ihr zu tun habt. Und jetzt geht." Die noch schwerere Hand des Vorstehers löste sich vom Haupt des knieenden Novizen.
    Es brauchte keine weiteren Worte. Shakuras wusste um seine Aufgabe und was zu tun - nichts, auf das er nicht schon stillen Einfluss genommen hätte.

    Der Alte baute sich zu voller Größe auf. Den Hirtenstab in der Hand, verneigte er sich sodann weniger tief vor den Hohen und ging.
    Er musste mit Kalthar sprechen.

  6. Beiträge anzeigen #306
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Es ward bereits spät geworden. Und die Nacht begann langsam ihr dunkles Tuch auszubreiten.
    Als ein alter, hochgewachsener Mann in einer einfachen grauen Robe schritt steckenden Stabes durch die Gänge des Tempelviertels.
    Er näherte sich einer Speerformation von gewappneten Rittern, die den Eingang zu Kalthars Alchemielabor versperrten.
    Shakuras behielt seine Gedanken für sich. Nur ein leises Lächeln umspielte seine Lippen.

    Der Primus rückte ins Geschehen und ins Bewusstsein der Ritter, die sogleich ihre Klingen kreuzten und damit ihren unweigerlichen Befehl äußerten.
    "Magie zu Ehren. Mein Name ist Shakuras, Primus dieser Gemeinde. Ich wünsche den Feuermagier Kalthar zu sprechen. Es geht um den Roten Wahn."
    Eine leichte Verbeugung folgte. Sir Roderic taxierte den hageren Bittsteller.
    Dessen Blick erkannte die schwarze Schärpe eines Primus an Shakuras, nur alles andere deutete offensichtlich nicht auf die Zugehörigkeit des Ordens hin.

  7. Beiträge anzeigen #307
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Feuermagier Kalthar rieb sich die Augen. Nachdem die Oberin gegangen war, hatte er einige Stunden nach einer geeigneten Möglichkeit gesucht, um die Wirkung des Heilmittels zu verstärken. Nur so sollte es gelingen, das Elixier über das Trinkwasser oder durch Verstäubung an die Bevölkerung zu verabreichen. Wie es der Feuermagier schon vermutet hatte, benötigte er dafür weit mehr Ingredienzien, als die kleinen Gärten des Tempelviertels hergaben.

    Gerade als er Feuermagier Ventros über geeignete Novizen befragen wollte, klopfte es behutsam an der Tür. Es war Sir Roderic, der sich zunächst über das Wohlbefinden der Feuermagier erkundigte und sodann von einem Mann berichtete, der sich als Primus ausgab. Der ergraute Kalthar hatte längst den Überblick über die unzähligen Ämter des Ordens verloren. Zu allem Überfluss wechselte man die Amtsträger gelegentlich und meistens ohne ersichtlichen Grund aus, weswegen sich der Feuermagier auch gar nicht erst bemühte, die Namen derer zu kennen, die von anderen Feuermagierin in bedeutsamen oder bedeutungslosen Ämtern erhoben wurden. Ventros hingegen schaute den Ordenrittern fragend an und erwiderte: "Soweit mir bekannt ist, haben wir noch keinen Novizen bestimmt, der das Amt als Primus ausüben soll." Der Ordensritter nickte zustimmend und sagte: "So ist es. Der Mann behauptet, er heiße Shakuras und sei erst kürzlich durch Icarion selbst zum Primus ernannt worden. Er trägt außerdem die Schärpe als Zeichen seines neuen Amtes."

    Während Feuermagier Kalthar mit den Schultern zuckte, glaubte sich Ventros hingegen zu erinnern: "Shakuras... Der Name kommt mir bekannt vor. Was will er denn?" Sir Roderic deutete auf den ergrauten Feuermagier und antwortete: "Er wünscht Meister Kalthar zu sprechen." Deutlich hörbare seufzte Kalthar, als er wenige Augenblicke später antwortete: "Mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, erscheint nahezu unmöglich, wenn ich ständig unterbrochen werde. Wenn er ein Primus des Ordens ist, kommt er aber vielleicht gelegen. Lasst ihn eintreten."

    Maximus
    Geändert von Die Feuermagier (30.05.2017 um 23:21 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Shakuras ist offline
    Nach einer kurzen Weile zeigte sich die in den bedeutenden Raum entschwundene Befehlgewalt erneut und trat gemäß bei Seite. Wie auf Geheiß tat es ihm sein stählernes Gefolge gleich und die Klingen wurden vor der Brust spitz erhoben. "Tretet bitte ein, Primus." Sir Roderic nahm Haltung an und senkte kurz den Blick ehe er wieder starr geradeaus schaute. Dankend nickte er dem Ritter zu und der Alte setzte sich in Bewegung. Shakuras tauchte ein in ein durch Schlieren waberndes Bett, hergerührt durch Substanzen und Essenzen unterschiedlicher geruchsintensiver Ingredienzen. Wie ein tragender Körper, der sich durch eine Membran bewegte. Der einstige Priester erfasste gleich zwei Würdenträger hinter einem brodelnden Tisch stehend. Auch bei genauerem Augenmerk und Differential wusste er nicht, wer vor ihm stand. Wer war nun dieser Kalthar? Es zeigte sich wieder einmal mehr die Bedeutsamkeit der etablierten Formen, die Schutz versprachen.

    Der Novize und Primus trat drei Schritte näher. Der Alte machte nicht den Eindruck zu wanken, eher zu wissen was er tat.
    "Magie zu Ehren! - Shakuras, Novize des Feuers und Primus meines Ranges." Dann verbeugte er sich vor den Erwählten und übergab ihnen das Recht des Ersten Wortes.

  9. Beiträge anzeigen #309
    General Avatar von Yared
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    Korridor im Stabstrakt der Bastion

    Yared eilte durch die Gänge der Bastion, hinter sich den mehr oder weniger festen Schritt von anderthalb Dutzend Stiefeln auf kaltem Stein. Er war spät dran, hatte zu lange in der Zitadelle gebraucht. Lord Hagen hatte keine Zeit gehabt, weshalb der Korsar andere Quellen anzapfen und andere dezentralere Mittel hatte mobilisieren müssen, um Goya in Stewark eine Nachricht zukommen zu lassen. Stetig in Bewegung durch die verschiedenen Stockwerke der Zitadelle, hatte ihn der Laufbursche des Stadtkommandanten nicht auf Anhieb ausfindig machen können. Wenigsten hatte er in Erfahrung gebracht, dass Sir Jun wieder in der Stadt war. Der gestrenge Paladin war es offenbar gewesen, der die Truppen im Umland eingesammelt und nach Thorniara zurückgeführt hatte.
    Sobald ihn der Ordensbruder schließlich ausfindig gemacht hatte, war Yared in die Bastion zurückgekehrt. Dort war ihm Meister Ethelbert über den Weg gelaufen. Der Korsar hatte die Chance gleich genutzt, dem Hafenmeister aufzutragen, einen Bericht über den Leichenfund in der Kanalisation aufzusetzen. Das Thema war nach Redlefs überspannter Reaktion auf das eigenmächtige Handeln des Kapitäns völlig unter den Tisch gefallen. Doch auch, wenn es nicht eilte, würde der Stadtkommandant sich früher oder später mit einer entsprechenden Untersuchung befassen müssen und der Hafenmeister hatte - so fernab vom Hafen - gerade viel Zeit, Zeit die Yared - angesichts des drängenden Tons von Redlefs Nachricht - nicht hatte.
    Mit einem knappen Handzeichen deutete er seinem Tross vor der Tür zu warten. Der Kapitän selbst betrat den Kartenraum der Bastion.
    "Hauptmann Cast, ich bitte Euch meine Verspätung zu entschuldigen. Es war schwieriger als gedacht einen Boten nach Stewark entsenden zu lassen." - was gut und gerne vergebene Liebesmühe gewesen sein mochte, wenn Redlef plante, sofort los zu schlagen. "Eure Nachricht klang dringend. Hat sich die Lage weiter zugespitzt?"

  10. Beiträge anzeigen #310
    Veteran Avatar von Die Feuermagier
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    Die Feuermagier ist offline

    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    "Magie zu Ehren." erwiderte Ventros, während Feuermagier Kalthar den ebenfalls ergrauten Mann abschätzend betrachtete. Wie es Sir Roderic berichtet hatte, trug der sich als Shakuras vorgestellte Mann die schwarze Schärpe des Primus, auch wenn er sonst jeden Antlitz vermissen ließ, den ein Bruder diesen Ranges eigentlich ausstrahlen sollte.

    "Wir hörten, dass man dich zum Novizenmeister ernannt hat. Herzlichen Glückwunsch!" fuhr Ventros fort, ehe er von Feuermagier Kalthar harsch unterbrochen wurde: "Für Formalitäten haben wir keine Zeit. Du wünscht mich zu sprechen, Primus? Falls sich die Novizen darüber beklagt haben, dass die Alchemielabore vorerst nicht länger für Schulungszwecke zur Verfügung stehen, so richte ihnen folgendes aus: Für unsere Experimente benötigen wir weitere Ingredienzien, die in den hiesigen Wäldern zu finden sind. Es obliegt den Novizen, diese Gewächse in geeigneter Qualität zu finden und zu uns zu bringen. Je gewissenhafter und schneller die Novizen arbeiten, desto schneller werden die Alchemielabore wieder freigegeben."

    Maximus

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Redlef sah auf und erblickte zu seiner großen Überraschung den Korsarenkapitän Yared. »Kapitän! Ganz recht, es ist dringend. Setzt euch.« Red wies mit der Hand auf einen leeren Hocker nahe des Tisches an dem er stand. Vor ihm waren einige Karten ausgebreitet. Auf den Pergamenten waren Ansichten der Insel, der Stadt und auch einiger Stadtviertel zu sehen. Neben ihm hatte es sich Rupert auf einem Lehnstuhl bequem gemacht. Er fläzte mit ausgestreckten Beinen und einen Becher gepanschten Bieres in der Hand am Tisch und hatte gerade seine Erkenntnisse mit dem Hauptmann geteilt. Auch er blickte auf. In einem Blick lag offene Ablehnung. Red war nicht erfreut, da er der Korsaren Hilfe benötigte, doch den Älteren jetzt zu maßregeln konnte nicht zum Erfolg führen. Also überging er die Respektlosigkeit und kann gleich zur Sache.
    »Ich hatte gestern ein Gespräch mit der Obersten Feuermagierin, um sie über die Vorkommnisse in dieser Sache zu unterrichten. Sie bemängelte die schwache Beweislage, da wir gegen die Verdächtigen nicht viel mehr als Indizien in der Hand haben. Ich bin mir zwar sicher, dass es bei dieser Roten Sumpfkraut Aktion vorrangig um eine Destabilisierung des Einflusses des Ordens geht, doch wer am Ende davon am meisten profitiert und somit das Ganze in die Wege geleitet haben könnte ist nicht ganz klar. Jedoch haben wir die Händlergilde und den Kaufmann Rabenweil in Verdacht. Besonders zweiterer verhält sich aktuell ungewöhnlich, was den Verdacht noch verstärkt. All dies genügt der Erwählten jedoch nicht um einen Zugriff zu billigen.«
    Red blickte sich kurz auf dem Tisch um und zog dann die gesuchte Karte unter weiteren Pergamenten hervor. Er legte sie obenauf und strich die glatt. Da sich das Pergament nicht davon abhalten lassen wollte, dich zusammen zu rollen, beschwerte er die Enden mit einem Tintenfass und auch Ruperts Becher, dem er ihm dafür aus der Hand nahm. Ruperts Blick verfinsterte sich, doch ein zu freundliches »Vielen Dank« des Hauptmannes reichte aus, um den eigensinnigen Wächter verstummen zu lassen. Wie durch Innos Eingebung war ihm wohl bewusst geworden, dass es auch in der Provinz so etwas wie eine Befehlskette gab. »Rupert, das war es dann, danke. Bitte erledige nun die andere Sache, um die ich dich gebeten habe.« Mit einem leisen, geknurrten Murmeln erhob sich der alte Mann, trottete an Yared vorbei, nicht ohne ihm einen abschätzigen Blick zuzuwerfen, und verschwand dann. Die Tür fiel hinter ihm lautstark ins Schloss.
    »Also«, hob Red über den Tisch gebeugt an und blickte zu Yared herauf. »Um den Ansprüchen unserer Erwählten gerecht zu werden, bitten wir den Varanter zu einer verbindlichen Befragung in die Bastion. Dort kann er dann selbst zu all diesen Vermutungen Stellung nehmen. Ihr habt mir Rabenweils Tochter gebracht, welche ich nun als Druckmittel zu benutzen gedenken. Doch sollte dieses nicht funktionieren, werden wir einen Alternativplan brauchen. « Er richtete sich auf, legte die Hände an den Gürtel und sah den Mann am anderen Ende des Tisches einen kurzen Moment an. Ließ er sich auf die Sache ein? Konnte man auf ihn bauen? »Sollte Rabenweil sich weigern, werden wir ihn mit Gewalt zur Befragung bringen müssen. Auf die Soldaten können wir bei dieser Aktion nicht zähen, da sie an anderer Stelle benötigt werden.« Aucfh wenn er diese Pläne zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter ausführen wollte, war doch klar, dass die Soldaten und auch ein teil der Paladine im hafen gebraucht werden würden. Um den Schlag gegen dieses ganze Unheil möglichst effektiv zu gestalten, hatten sie geplant, gleichzeitig den Hafen zu säubern. Über mögliche Angriffspunkte, Schwachstellen und Operationsziele hatte er bis eben mit Rupert gesprochen, da dieser die letzten Tage verdeckt im Hafen unterwegs gewesen war, um genau diese Fragen zu klären und entsprechede Ziele auszukundschaften. Es war schnell klar weworden, dass sie in den verwinkelten Gassen eine ebesondere Übermacht benötigten, um den Schaden und Verluste in den eigenen Reihen möglichts gering zu halten. Nun musste er aus diesem Grund auf diese Piraten zurückgreifen, wenn er die Festnahme - nun eigentlich die Eskortierung - Rabenweils sichern wollte. Red zog verstimmt die Augenbrauen zusammen. Es nervte ihn, dass er nicht schalten und walten konnte, wie er es wolte. »Doch wenn ich ehrlich sein soll, dann denke ich, dass Eure Männer sicherlich auch die bessere Wahl für ein solches Unterfangen sind, als nun ausgelaugte und nur die Schlachtreihe kennenden Soldaten. «
    Red legte seine Finger auf das Wohnhaus Rabenweil auf der Karte. Es war eines der größten Gebäude im Reichenviertel. Seine zweiflügelige Bauweise machte es schwer jeden Bereich gut überwachen zu können. Auch die direkte Nähe zum Tempelviertel stellte sich nicht gerade als Gewinn heraus. An das Haus schloss sich ein weitläufiger Straßenteil an, der ebenfalls schwer abzuriegeln sein würde. Lediglich zur linken und an der Rückseite befanden sich weitere Häuser, die den Operationsort etwas begrenzten. »Hier wohnt Rabenweil mit, soweit wir wissen, vier Hausbediensteten und zwei Leibwächtern. Ihr kennt die Tochter, ähnliche Kräfte vermuten wir auch beim Vater. Dazu kommt, dass die Bewohner des Hauses ein eingeschworener Haufen sind. Alles Varanter. Wir können sie schlecht einschätzen. Die Möglichkeit einer Flucht, vielleicht sogar durch die Kanalisation, die wohl einen geheimen Zugang zum Haus hat, ist hoch. Doch genauso gut könnte es sein, dass sie sich zum Kampf stellen.« Red schob die Karte nun gänzlich zu Yared herüber, so dass dieser sie hochnehmen und studieren konnte. »Ich will das Haus umstellen lassen und jeden, der Gegenwehr leistet festnehmen lassen. Rabenweil wird so oder so in die Bastion gebracht. Freiwillig oder in Ketten. Wir besitzen spezielle Fesseln, die eine Magieanwendung unterbinden, sie werden dabei hilfreich sein.«
    Er gab dem Kapitän einen Moment, sich die Worte durch den Kopf gehen zu lassen und sich die Karte der Gegebenheiten genauer anzusehen, dann fragte er: »Was sagt Ihr? Könnt ihr mit Euren Leuten dabei sein?«
    Geändert von Redlef (19.06.2017 um 19:13 Uhr)

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    Rupert, Kerkerwächter, Kerker in der Bastion

    Achtlos ließ Rupert die Tür hinter sich in das Schloss fallen. Das dieser arrogante Kapitän nun in den Geschehnissen der Stadt mitmischen wollte, passte ihm gar nicht. Der Mann sollte auf seinem stinkenden Schiff bleiben. Sie hatten Jahrzehntelang ihre Probleme alleine regeln können. Da musste sich kein Fremder einmischen. Und schon gar nicht so ein Pirat. Er war doch selbst ein Verbrecher. Man sollte diese ganze Bande zu diesem Schwarzmagier in die Zellen schmeißen. Damit wäre diese Welt dann wahrscheinlich gleich ein Stück sicherer.
    Auch missfiel es Rupert, dass er hatte die ganze Drecksarbeit hatte machen müssen und nun die Herren Offiziere den Ruhm einheimsen würden. Sein Unmut war nicht nur auf den Kapitän gerichtet, auch über Redlef ärgerte er sich sehr. Besonders über ihn, da er bisher behauptet hatte ein Freund zu sein. Doch kaum ging es um die Karriere, war alle Freundschaft vergessen.
    Es war nur ein schwacher Trost, dass er jetzt eine gute Gelegenheit bekam seinen Frust abzuarbeiten. Dennoch hob das bevorstehende Gespräch seine Laune etwas.

    Rupert nickte dem Soldaten zu, der vor der Holztür Wache stand. Er bewachte den Mann, der im Verdacht stand, den alten Rabenweil gewarnt zu haben. Um gleich den richtigen Eindruck zu erwecken, machte Rupert ein grimmiges Gesicht, als er dem Mann gegenübertrat. Dieser erhob sich höflich von seinem Stuhl und wollte gerade zu einer angemessenen Begrüßung ansetzen, da legte Rupert seine Hand auf seine Schulter und zog ihn unsanft auf den Flur.
    »In den Kerker mit dir.«
    »Was?« Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben und seine Augen waren schreckensweit. Er protestierte, erzählte etwas von Gesetzen und lamentierte, dass er sich beschweren wollte, aber Rupert hörte nicht einmal hin. Er genoss den süßlichen Gesang der Aufgebrachtheit und lief den Gang entlang, während der Mann hinter ihm her die Treppe hinunter in die Verliese geführt wurde.
    Da die Zellen wegen dieser Sumpfkrautsache immer noch schwer überfüllt waren wurde der Kerl in den Wachraum vor den Zellen geführt. Rupert presste ihn dort unsanft auf einen Hocker.
    »Schnauze halten und zuhören«, brummte er den immer noch empört nach Luft schnappenden Kerl an. Zusätzlich löste er seinen Knüppel vom Gürtel und legte ihn vielsagend auf den Tisch. »Mach es kurz und erzähl mir, was du diesem Rabenweil gesagt hast. Sei brav und ehrlich, dann bin ich nicht gezwungen dir Finger abzuschneiden.« Ruperts Stimme klang freundlich, wie von jemanden der mir einem Kind sprach. Jetzt wartete er begierig darauf, dass der Kerl weiter herumlamentierte, dann konnte er ihn endlich so richtig in die Mangel nehmen.

    Redlef

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    Die Bastion

    Als Cristian von den Soldaten der Stadtwache zur Bastion gebracht wurde und man ihn bat, in einen kargen Raum zu warten, vermutete der Händler für Stoffe und Gebrauchsgegenstände bereits, dass es keine routinemäßige Überprüfung war. Cristian seufzte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt bereute er es, nicht auf das Angebot der Händlergilde eingegangen zu sein. Einige der anderen Händler am Marktplatz hatten erzählt, dass den Mitgliedern jener Gemeinschaft erst kürzlich die Immunität verliehen wurde.

    Doch noch ehe sich Cristian über seine damalige Entscheidung richtig ärgern konnte, öffnete sich plötzlich die Holztür hinter ihm. Gerade als er sich umdrehen und zur Begrüßung ansetzen wollte, wurde er von einem Mann unsanft auf den Flur gezogen. "In den Kerker mit dir." sagte er. Den Protesten und Widersprüchen zu Trotz fand sich Cristian wenige Augenblicke später im Kerker wieder. Die Gänge waren dunkel und aus nahezu jeder Richtung waren Stimmen zu hören. Die Stadt litt schon lange unter steigender Kriminalität. Durch die Unruhen im Hafenviertel schienen die Zellen aber mittlerweile überfüllt zu sein. Der Soldat presste Cristian auf einen kleinen Holzhocker und erhob seine Stimme: "Mach es kurz und erzähl mir, was du diesem Rabenweil gesagt hast. Sei brav und ehrlich, dann bin ich nicht gezwungen dir Finger abzuschneiden."

    Die Empörung stand Cristian geradezu ins Gesicht geschrieben. "Bei Innos!" rief er dem Soldaten entgegen. "Worum geht es überhaupt!? Ich habe in den letzten Tagen viele Aufträge ausgeführt. Keine Ahnung, worüber ich mich mit meinen Kunden unterhalte. Die meisten kommen zu mir, begutachten meine Ware, kaufen und verschwinden dann wieder. Ich verlange eine Erklärung!" Dem Soldaten schien der Protest aber nicht sonderlich zu beeindrucken. Er seufzte genervt, baute sich erneut vor Cristian auf und erwiderte: "Wir haben Grund zu der Annahme, dass du Kajetan Rabenweil empfindliche Informationen überbracht hast. Wir wollen wissen, was du ihm gesagt hast und zwar sofort!"

    Zunehmend geriet Cristian unter Druck. Möglicherweise gehörten die Soldaten zu einer korrupten Gruppe innerhalb der Stadtwache, die ihre Machenschaften gefährdet sahen. Möglicherweise hatte sich Cristian mal kritisch gegenüber den Orden geäußert und sollte nun dafür bestraft werden. Viele Fragen und Erklärungen schwirrten dem Händler im Kopf. Doch dann fiel es ihm plötzlich wieder ein. "Geht es darum, dass ich diesem Kajetan Rabenweil einige Stoffe geliefert habe!? Ist das ein Verbrechen!? Ein Mann kam zu mir. Er schien ein Freund von diesem Rabenweil zu sein. Er kaufte einige Stoffe, gab ein gutes Trinkgeld und bat mich darum, die Stoffe zum Haus von Rabenweil zu liefern. Ich sollte ihm ausrichten, dass die Stoffe von einem Freund kommen und er wüsste dann schon, wer gemeint wäre... das war alles!" erklärte Cristian.

    "Ein Freund? Wer war dieser Mann? Wie sah er aus und was hat er noch gesagt?" fragte der Soldat nun wissbegierig weiter. "Ich weiß es nicht mehr! Es war ein älterer Mann. Ein Kaufmann oder ein gut situierter Handwerker. Jedenfalls trug er bessere Kleidung, als die Leute im Hafenviertel. Er hat nur gesagt, dass er ein Freund sei und das ich die Stoffe zusammen mit einem Brief zu Rabenweil bringen soll..." erwiderte Cristian.

    Der Soldat nickte, als könne er die Geschichte bestätigen. "Was stand in dem Brief? Ich rate dir, dich zu erinnern oder du wirst die nächsten Jahre im Kerker verbringen!" Nun baute sich auch Cristian auf und antwortete völlig erbost: "Verflucht noch einmal! Der Brief war versiegelt! Ich öffne keine Briefe meiner Kunden. Ich sollte Stoffe liefern und ich habe Stoffe geliefert! Was wollt Ihr von mir? Mich des Handelns wegen einsperren! Ich verlange den Hauptmann zu sprechen!"

    Maximus
    Geändert von Maximus (14.06.2017 um 08:30 Uhr)

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    Die Zitadelle

    "Verzeiht aber ein Mann behauptet, er hätte einen Termin bei Euch. Graf Maximus Alothirus... Athomius... ähm." stotterte eine der hilfsweise eingestellten Wachen der Zitadelle. "Maximus Athorius Laenar... Er möge eintreten." seufzte Simon. Er kannte den Namen jenes Mannes mittlerweile auswendig, der sich in der letzten Zeit immer mehr zu einem Ärgernis entwickelt hatte. Die unaufgeforderten und geschwollenen Stellungnahmen der Händlergilde waren bereits zur störenden Routine geworden. Der Graf aus dem glücklicherweise weit entfernten Rivellon war dagegen aber nahezu unerträglich. Er war ein lebendes Zeugnis dessen, was Gold und hoffnungslose Selbstüberschätzung aus einem Menschen machen konnten.

    "Wie bin ich nur an diese Aufgabe geraten!?" dachte sich Simon, während er auf den Grafen wartete. Stets hatte Simon in der Vergangenheit vor der wachsenden Einflussnahme der Händlergilde gewarnt und auf die besorgniserregenden Zahlen hingewiesen, die eine gewisse Abhängigkeit der Stadt gegenüber dieser ausländischen Gilde offenbarten. Gegen jeden einzelnen Antrag hatte Simon gestimmt, der der Händlergilde oder ihren Mitgliedern im Einzelnen diverse Sonderrechte oder Vergünstigungen zusprechen wollte. Am Ende waren seine Worte und sein Protest aber vergebens. Der Händlergilde wurde ein diplomatischer Status zugesprochen, man bewilligte ihr den Unterhalt von bewaffneten Männern und überließ ihr zeitweise die Verantwortung über die Versorgung der Armen. Zu allem Überfluss aber wurde Simon die Aufgabe zu Teil, sich mit den Belangen der Händlergilde und ihren Mitgliedern hauptverantwortlich auseinanderzusetzen.

    Doch Simon wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Graf in Begleitung seiner Leibwache die kleine Arbeitskammer betrat. Eigentlich wollte der Verwalter den Mitgliedern dieser fragwürdigen Gemeinschaft neutral gegenübertreten. Doch gerade, als er zu einer freundlichen Begrüßung ansetzen wollte, sah er die vorhandene Bewaffnung seines Gegenübers. Während der Graf lediglich einen reichhaltig verzierten Dolch bei sich trug, war seine Leibwache mit einem durchaus massiven Breitschwert bewaffnet. "Nur den Angehörigen des Ordens ist es gestattet, innerhalb der Zitadelle Waffen zu tragen! Warum wurden Euch die Waffen nicht abgenommen!?" fragte Simon verärgert.

    Maximus
    Geändert von Maximus (17.06.2017 um 20:40 Uhr)

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    Rupert, Kerkerwächter, Bastion

    »Ihr verlangt den Hauptmann zu sprechen? Aber natürlich!« Ruperts Stimme war zuckersüß. »Soll ich auch gleich noch nach Ihrer Eminenz schicken lassen oder Lord Hagen?«
    Der alte Kerkerwächter lächelte den Mann freundlich an. Beim Grinsen legten seine Lippen seine fauligen Zahnstummel frei.
    »Aber natürlich, mache ich doch alles gern für dich…«
    Der Mann sah ihm verwirrt an. Doch bevor er bis zum Ende über das eigenartige Verhalten des Wächters nachdenken konnte, griff ihn Rupert bei den Schultern und riss ihn vom Hocker. Mit Wucht knallte er den Rücken des Mannes gegen die Steinwand.
    »Hör zu Freundchen«, nun war Ruperts Stimme nur noch ein bösartiges Knurren. »Keine Spielchen oder du wirst es bereuen. Ist dir die Sache mit dem Brief nicht eigenartig vorgekommen? Haste da nicht mal nachgedacht? Wenn einer dir so was Komisches sagt, dann muss doch bei dir was in der Birne rattern?« Rupert legte noch einmal Wucht in den Stoß, dann ließ er den Kerl los. »Erinnere dich besser schnell: Wer war der Kerl, von dem der Brief kam? Wie sah er aus?«

    Redlef

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    Die Bastion

    Der Kerkerwächter war mit den Antworten des Händlers nicht zufrieden aber tatsächlich hatte Cristian wahres Wort gesprochen. Er wusste nicht, wer der ältere Mann war und er wusste nicht, was in der Nachricht stand. "Nehmt Eure Hände von mir!" befahl der Händler für Stoffe und Gebrauchsgegenstände.

    "Ich habe Euch bereits gesagt, was ich weiß! Manchmal kommen die Leute eben zu mir, um einem Freund oder einem Bekannten ein Geschenk zu machen. Sie bezahlen und ich liefere zum gewünschten Zeitpunkt. Gelegentlich ist eine Nachricht dabei... Grüße oder Glückwünsche, meistens versiegelt! Ich frage nicht nach, was in den Nachrichten steht. Es geht mich nämlich nichts an!" fuhr Cristian erbost fort.

    Er atmete tief durch und erinnerte sich an die Worte eines überheblichen Händlers am Marktplatz. Markus war sein Name und er warb für die Händlergilde. Jene Gemeinschaft, derer sich die freien Kaufleute dieser Tage behaupten musste. Er gab Cristian zu verstehen, dass man den Händlern bei größter Not beistehen wolle. Abermals erhob Cristian seine Stimme: "Ich sagte, Ihr sollt Eure Hände wegnehmen! Mehr Informationen habe ich nicht! Und nun lasst mich gehen oder tragt die Konsequenzen dafür, dass Ihr einem Anwärter der Händlergilde auf diese verachtende Weise befragt habt!"

    Maximus

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    Rupert, Kerkerwächter, Bastion

    »Pfff… Konsequenzen.«, Rupert winkte ab und lachte dreckig. »Mir gefällt sein Gelaber nicht. Die scheiß Händlergilde kann mich mal.«
    Er wandte sich ab und wandte sich den beiden Soldaten zu. »Schmeißt ihn zu den verrückten in die Zelle. Ein paar Tage mit den menschenfleischfressenden Rhobars wird ihm sicherlich die Zunge lockern.«
    Die Männer sahen sich kurz an, griffen dann aber nach dem Stoffhändler und zerrten ihn in Richtung der Tür.
    »Ich hatte dir gesagt, Freundchen, dass du dich nicht mit mir anlegen sollst. Alles was du jetzt erreicht hast, ist, dass sich die Rhobars nun über einen nackigen Kerl freuen können. Gut genährt aber nicht fett, du wirst ganz ihr Typ sein…«
    Er machte eine winkende Handbewegung und wies die Männer an, ihm zu folgen.

    Redlef

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    Die Bastion

    Erbost schaute Cristian die Soldaten an und schrie ihnen entgegen: "Ihr wundert Euch, dass sich die Menschen dieser Stadt erheben, wenn selbst Ihr Euch nicht an die Gesetze haltet, die die Hochwürden erlassen!? Ihr befragt mich zu einer Lieferung und ich gebe Euch die Informationen, die ich habe. Es gibt keine Beweise, keine Anklage und kein Feuermagier hat mich schuldig gesprochen. Nur zu! Sperrt mich ein, missachtet die Gesetze Eures Ordens und riskiert eine weitere Auseinandersetzung mit den geachteten Kaufleuten dieser Stadt."

    Cristian lief auf die Soldaten zu und schaute dem Kerkermeister direkt in die Augen: "Als Bürger dieser Stadt verlange ich, dass Ihr mich nun gehen lasst oder nach einem Feuermagier schickt, der mich schuldig spricht! Ihr wisst genauso gut, wie ich, dass das Ausliefern von Ware kein Verbrechen ist! Ihr wisst, dass Ihr mich nicht einsperren könnt, ohne dass dies folgenlos bleibt! Ihr habt meine Aussage und nun liegt es an Euch, den Mann zu finden, den Ihr glaubt suchen zu müssen. Ich bin nur ein Bürger dieser Stadt, ein ehrlicher Kaufmann und ein treuer Diener Innos'!"

    Maximus
    Geändert von Die Bürger (19.06.2017 um 22:00 Uhr)

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    Rupert, Kerkerwächter, Bastion

    »Natürlich, natürlich… Alles kein Verbrechen, doch Verbrechern gemeinsame Sache zu machen, ist dann doch ein Verbrechen.«
    Sie waren auf dem Gang, in Sichtweite der Zellen stehen geblieben. Das Stimmengewirr aus dem Hintergrund hatte eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Das wusste Rupert nur zu gut, doch noch mehr Lust hatte er dazu, den Kerl tatsächlich in die Zelle zu stecken. Denn er hasste es, wenn das Pack so respektlos was, wie sich dieser hier gerade zeigte.
    »Sag mir wie der Kerl ausgesehen hat, der dir den Brief gegeben hat. Wenn dir das wieder einfällt und wir ihn finden, dann hast du nichts zu befürchten. Andernfalls werde ich von dem Recht gebrauch machen, dich einzukerkern, weil du uns dumm gekommen bist. Dann werde ich vielleicht mal in den nächsten Tagen mit einem Priester reden, dass du da in der Zelle herumgammelst und dann wird er vielleicht sich mal in den nächsten Wochen darum kümmern und dann zu dem Schluss kommen, dass ich mich vielleicht geirrt habe. Und hast du da Lust drauf? Überleg es dir. Ich will eine Beschreibung.«
    Rupert verschränkte die Arme vor der Brust. Er wollte eine Antwort.

    Redlef

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    Die Bastion

    Der Händler für Stoffe und Gebrauchswaren seufzte und schaute den Soldaten ungläubig an. "Ihr sollten zuhören, wenn Ihr jemanden verhört! Ich sagte Euch bereits mehrfach, wie dieser Mann aussah. Es war ein älterer Mann in edlem Gewandt! Ich gehe davon aus, dass er ein Kaufmann oder ein wohlhabender Handwerker war. Er hatte kurze, graue Haare und eine schmale Gestalt. Ich weiß, dass diese Beschreibung auf viele Männer zutrifft... doch selbst ein Kerkerwächter sollte nachvollziehen können, dass wir Händler über jeden Kunden froh sind und deswegen keine Namensliste führen und keine Zeichnungen der Gesichter anfertigen."

    Cristian schaute sich in der Kerkeranlage um und schaute sich den Kerkerwächter abschätzend an: "Wenn Ihr meint, dass dieser Rabenweil ein Verbrecher ist, warum ist er dann nicht in Ketten gelegt!? Ihr habt meine Aussage! Ich gehe davon aus, dass diese Befragung nun beendet ist und ich mich wieder meinen Geschäften widmen kann. Wisst Ihr: Anders als die Bewohner im Hafenviertel, bin ich ein redlicher Bürger dieser Stadt. Durch meine Steuern wird Euer Sold bezahlt. Statt mich zu behelligen, solltet Ihr das Gesindel im Hafen unter Kontrolle bringen..."

    Der Händler war es leid, sich von den Soldaten im Namen des Ordens schikanieren zu lassen. Es war offensichtlich, dass die Stadtwache selbst von Verbrechern unterwandert wurde, die ihre Geschäfte gefährdet sahen und deswegen im Schutze der Dunkelheit des Kerkers unschuldige Händler verhörten, um Geständnisse zu erzwingen.

    Maximus

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