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    General Avatar von Bardasch
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    Kerker

    "Das Zeug, das Du geraucht hast, will ich auch", brummte der Ergraute, dem es für einen Moment so schien, als hätte er bereits schon von dem Zeug genascht. Ein kurzes Leuchten vermittelte den Eindruck einer Illusion, eines Trugbildes, wie er es auch schon von Alkohol und Sumpfkraut her kannte und es kam ihm nicht in den Sinn, dem Gesehenen weitere Beachtung zu schenken.

    Ja - wenn er nur ein Weilchen warten würde, würde der schlechte Traum enden und er im Schoß einer vollbusigen Dirne erwachen.

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #42
    Ritter Avatar von Jun
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    "Oh...Hagen hat also euch damit beauftragt? Nun gut.", entgegnete Jun und überlegte einen Augenblick.
    "Sie wollten die Leichen haben. Weshalb weiß ich nicht. Sie waren in der Hinsicht nicht sehr redseelig. Bezeugen kann ich jedenfalls, dass sie die Farben der Stadtwachen trugen. Unblutig und im besten Zustand. - Damit ist anzunehmen, dass in euren Reihen ein oder mehrere Verräter sind. Überlegt man, wie lang das schon gehen könnte, kommt man zum Schluss, dass manch negative Dinge derer die Stadtwache beschuldigt wird, auf ihre Kosten gehen. Nicht zu vergessen, dass es ein praktisches Mittel ist ungeschoren ein- und auszugehen, Informationen zu erlangen und im schlimmsten Fall die gesamte Garnison in so manch Posten zu unterwandern. Die Ratte zu finden wird kompliziert. Die Typen von damals waren nur Handlanger. Abschaum den man hängen muss, der aber durch anderen Abschaum schnell ersetzt wird. Ich würde vorschlagen mit niemandem über die Sache zu reden. Sowas spricht sich schnell herum und dann sind jene die sowieso aufpassen, umso mehr gewarnt. Legt Köder aus. Lasst sie denken ihr wärt frustriert und langsam bereit manches zu tun. Oder provoziert. - Sollte hier nichts passieren, ist unser Problem wohl eher in Stewark.", erläuterte der Streiter.

    "Der Zwischenfall im Hafenviertel ist keine große Geschichte. Von meinem Ordensschiff aus vernahmen ich und drei meiner Ritter Unruhen am Hafen. Menschen schrien und wurden von eine Gruppe mit Messern und Knüppeln attackiert. Wir griffen zu den Waffen und schritten ein. Als wir ankamen hatten sie schon einen Mann abgestochen und rannten uns wie von Sinnen entgegen. Ich erschuf ein heiliges Licht und sprach >Seht das Licht! Seht ihr es nicht, dann sterbt in den Schatten!<. Warnung genug. - Menschen weichen zurück, wenn vor ihnen jemand den Brustkorb gespalten bekommt. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, wann man hoffnungslos unterlegen ist. Doch diese Gruppe war voller Zorn, ohne Geist, wie tollwütige Hunde griffen sie an. Und wie tollwütige Hunde haben wir sie erschlagen. Letztlich stellte sich heraus, dass dieses rote Sumpfkraut sie so verrückt gemacht hatte. Dies bewahrt sie aber nicht davor gerichtet zu werden. - In meiner Zeit des letzten Orkkrieges, der Belagerung Vengards, meiner Reise durch Gorthar auf der Suche nach Hagen, den Varant-Feldzügen und der Regentschaft von Quasar habe ich vieles gesehen, aber nicht sowas. Nach dieser Aktion habe ich mit Meister Zakarias eine Leiche obduziert. Den Bericht dürfte Zakarias auch in einer Abschrift schon an die Stadtwache übergeben haben. Mit Zakarias gehe ich diesen Fall auch an. Deswegen war ich heute auch mit ihm bei diesem Gefangenen der die Sache überlebt hat. Zakarias fand etwas mit seiner Magie heraus und wir werden der Sache nachgehen. Die Quelle des roten Sumpfkrauts wird gefunden und ich werde dazu sorgen, dass jeder Beteiligte gerichtet wird. Niemand entkommt mir und Innos Gerechtigkeit.", sprach Jun aus und hatte dieses Rechtschaffene im Blick, das schon weit über normale Grenzen hinausging. In diesem Moment blitzte der Fanatismus auf, der in seiner Form wahrer und echter war, als der manch Idioten die ein paar Verse Innos mal gelesen hatten und damit jede Tat rechtfertigten. Nein. Jun kannte die alten Schriften Innos' und wusste sie wie nur sehr wenige in Wort und Tat als Innos' Werkzeug umzusetzen.
    Geändert von Jun (26.08.2016 um 22:43 Uhr)

  3. Beiträge anzeigen #43
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Schweigend lauschte Redlef den Worten Juns. Der Mann faszinierte und erschreckte ihn zu gleich. Besonders bei seinen letzten Worten ergriff ihn etwas, das gefährlich war. Ein loderndes Feuer, das stetig bewacht und kontrolliert werden musste damit es nicht zu einem Flammensturm wurde.
    Der Paladin war er unerbittlicher Kämpfer, Red traute ihm mehr als zu, dass er durchgreifen konnte, wenn es darauf ankam, wofür er seinen größten Respekt verdiente. Doch gleichzeitig zweifelte der Hauptmann daran, dass dieser Mann nicht manchmal von seinem Glauben übermannt wurde. Innos Lehren waren gut und richtig, doch immer musste das göttliche Wort auch mit einem vernünftigen Menschenverstand reflektiert werden. War dieser Jun dazu in der Lage?
    Wäre es nicht möglich gewesen diesen armen Männern noch zu helfen? Natürlich hatten sie Verbrechen begangen, doch in wie weit, war es ihr Willen oder der Willen dieses beliarverfluchten Roten Sumpfkrauts? Die Magier hatten die Pest besiegt? Wer sagte, dass sie nicht auch die Schrecken dieser Droge besiegen konnten? Der Tod hatte diesen Männern jegliche Chance genommen.
    Oder hatte er vielleicht doch Recht? Musste dieses Geschwür entfernt werden? Hatte ihn das gutherzige Geschwätz der Feuermagier weichgeklopft?

    Red nickte zustimmend, als Jun mit seinem Bericht geendet hatte. Noch habe ich diesen Bericht nicht gelesen, doch das werde ich schnellstmöglich nachholen. Auch über Eure heutigen Erkenntnisse möchte ich gerne weiter informiert werden. Dieses Sumpfkrau macht schon länger Beschwerden. Es ist eine wahre Plage, fast noch schlimmer, als die Pest, die die Stadt heimsuchte. Dass die Leute von dieser Droge verrückt werden, ist hier schon länger bekannt. Doch leider ist es uns bisher nicht möglich gewesen, herauszufinden woher es genau kommt. Ich selbst habe Nachforschungen im Bluttal angestellt. Es ist bekannt, dass das Waldvolk Sumpfkraut anbaut, doch auch wenn ich nicht viel mehr darüber herausfinden konnte, so vermute ich nicht, dass dieses Zeug von dort kommt. Stewark könnte sein. Doch auch die Karren die von dort kommen werden am Tor kontrolliert und bisher ist nicht ungewöhnliches Aufgefallen. Wobei: Wenn es nun wirklich Verräter in der Wache geben sollte, dann sind alle meine Theorien nutzlos.«
    Redlef grübelte einen Moment. Vielleicht sollte er mit internen Untersuchungen beginnen, während Madlen versuchte im Hafen etwas herauszufinden. Doch es wiederstrebte ihm, die eigenen Männer zu verdächtigen. Die Moral der Truppe lag sowieso schon am Boden. Doch realistisch betrachtet half es nichts. Was getan werden musste, musste getan werden.
    »Ich bin natürlich ebenfalls daran interessiert, diese Sache schnellstmöglich aufzuklären. Die Verursacher dieser Plage müssen vor ein Gericht gebracht und ordentlich abgeurteilt werden. So werden sie eine gerechte, innosgefällige Strafe bekommen! Bitte haltet mich in dieser Sache auf dem Laufenden, gerne werde ich im Gegenzug meine Erkenntnisse mit Euch teilen. Um eines muss ich Euch aber noch bitten: In dem Bericht auf meinen Schreibtisch stand auch, dass die Feuermagier noch einige ragen zu Euch in dieser Sache haben. Bitte meldet Euch also bei Meister Ventros. Ich denke er ist Euer Ansprechpartner, immerhin hat er einige Versuche an Sumpfkrautproben durchgeführt.«
    Red wollte noch etwas hinzufügen, doch da ertönten plötzlich klagende Schreie aus dem Kerker. Dann ein Schimpfen, gefolgt von einem Gurgeln und schließlich ein spitzer Schrei.
    Red gab ein genervtes Geräusch von sich. Es ging in dem Trubel, der unten ausgebrochen war fast unter. Pons war wahrscheinlich gerade allein im Kerker und benötigte dann wahrscheinlich Hilfe.
    »Entschuldigt Bitte, Herr! Einer der drei Rhobars macht gerade Probleme und ich gehe besser einmal runter.« Red wandte sich zur Treppe. »Dennoch, ich erwarte Bericht über Eure Erkenntnisse! Vielen Dank und Innos mit Euch.«

    Eilig humpelte Red die Treppe hinunter und sah, das Harald von einem Mann, der sich für Rhobar den Dritten hielt festgehalten und geschüttelt wurde. »Ich Befehle es! Ich befehle es! Ich befehle es!«, schrie er hysterisch.
    Red riss den stämmigen Harald zur Seite. »Was ist hier los?«, hielt er dem Gegröle entgegen. Harald zog sich keuchend zurück und Pons sah etwas überfordert auf die Szenerie. Als Kerkermeister machte sich der junge Pons noch nicht besonders gut. Der Hauptmann hoffte inständig, dass der Junge noch in seine Rolle hinein wuchs.
    »Ich bin Rhobar! Und Ihr müsst mich gehen lassen! Ich befehle es!«, schrie der Gefangene mit überschlagender Stimme. Das rief die anderen zwei Männer in der Zelle auf den Plan. Die stritten nun lautstark darüber wer nun genau von ihnen wirklich Rhobar war.
    Die Kerkerwache beließ es dabei. Solange sie mit sich selbst beschäftigt waren, machten sie am wenigsten Probleme. Doch Rede entdeckte etwas Ungewöhnliches. Da war ein vierter Mann in der Zelle. Er war dreckig sein graues Haar, klebte ihm strähnig im Gesicht und er blickte aus finsteren Augen den Streitenden zu. Doch er beteiligte sich nicht. Auch sonst zeigte er keine Spuren vom Missbrauch des roten Krauts.
    »Pons, was macht der da zwischen unseren Königen?«
    Pons kam näher und guckte.
    »Der Mann ist auch entzügig. Ich habe ihn hier hereinbringen lassen, weil wir die andere Zelle brauchten.«
    Entzügig? Das mochte wohl stimmen, jedoch war es nicht das rote Sumpfkraut, was ihm fehlte, vielmehr hing dieser hier an der Flasche. Pons musste noch viel lernen…
    »Die andere Zelle brauchten?«, fragte Redlef.
    »Ja, der Paladin, der eben da war, wollte die Echse sehen. Da habe ich Harald angewiesen sie rüber zu holen.«
    »Was raum das denn? Hätte er sie nicht drüben in meinem Haus ansehen können? Sie zu, dass du das Viech wieder rüber bekommst. Das Tier hat hier nichts zu suchen. Los!«
    Pons ging nur zögerlich, doch schließlich führte er die Echse wieder aus der Kerkerzelle heraus und brachte sie nach oben.
    »Harald, hol den Penner aus der Zelle. Er soll hier nicht mir den Verrückten einsitzen.«
    Wiederwillig betrat der dicke Wächter die Zelle. Red folgte ihm und Zog den Holzknüppel vom Gürtel. Die Wahnsinnigen ließen von Ihrem Streit ab und ihre Aufmerksamkeit lag nun wieder auf ihrem Mitgefangenen, der gerade von Harald einfach gegriffen und auf die Füße gezogen wurde.
    »Zurück!«, herrschte Redlef die Männer an. Sie murrten und missachteten die Anweisung. Red griff den Knüppel fester. »Harald! Schaff ihn raus!« Im selben Moment stürzten sich die drei Männer auf ihn. Redlef schlug mit dem Knüppel in die Menge. Dreckige aber scharfe Fingernägel kratzten über seine Arme und sogar das Gesicht. Seine Schläge wurden gnadenloser und langsam konnte er sie zurückdrängen.
    Schließlich rettete er sich mit einem langen Sprung auf den Kerkergang und schlug die schwere Gittertür hinter sich zu.
    »Verdammtes Pack« Jetzt war Red schlecht gelaunt. Dann sah er den Penner an. »Und was ist mit Euch? Unser neuer Dauergast? Auch ein Drogenproblem, nicht wahr?«

  4. Beiträge anzeigen #44
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Der Boden staubtrocken unter ihren Füßen. Kleine Wölkchen aus feinsten Teilchen wirbelten jedes Mal auf, wenn leichte Sandalen oder die schweren Stiefel auf harte Erde trafen. Kaum jemand war ihnen begegnet und demnach war es eine durchaus ruhige Wanderung gewesen. Madlen setzte mit ihrem jetzigen Schauspiel alles auf eine Karte. Sie gab sich als eine Vertreterin ihrer heimatlichen Religion aus. Eine Priestess des goldenen Tals. Glücklicherweise war es für die Mannschaft der Lerina nicht weiter schwer gewesen, dafür passende Kleidung zu besorgen. Elesil hatte immer das eine oder andere hochwertig Kleid dabei. Die junge Frau fand eines davon wahrlich passend und so wurde nur noch ein wenig an den Maßen verändert. Gestern dann hatten sie sich auf halbem Weg zwischen Stewark und Thorniara getroffen alles nötige noch besprochen. Lediglich Lord Alert und eine weitere Wache würden in typischen Rüstungen des goldenen Tals als ihre Wächter fungieren, während Elesil eine Art Adept darstellte, wenngleich sie ebenfalls ein eindrucksvolles Kleid trug. Und was die Rüstungen betraf. Nun, sie waren ohnehin damit angekommen, sodass es kein Problem darstellte, diese zu beschaffen.

    Viel mehr war die Frage, würde ihr Schauspiel ausreichen, um die Wachen am Tor zu überzeugen? Immerhin hatte hier mit Sicherheit kaum jemand von dem goldenen Tal jemals gehört, geschweige denn wusste wahrscheinlich niemand mehr als den Namen darüber. Umgekehrt war es in ihrer Heimat natürlich nicht anders. Warum auch, sie waren so weit auseinander gelegen. Und dennoch spielte Madlen nun eine Priestess, welche die Gepflogenheiten fremder Länder kennenlernen wollte, um so den geistigen Horizont in den westlichen Auen zu erweitern. Sie war auf keiner politischen Mission, sondern auf einer wissenschaftlichen und natürlich war auch ein wenig Religion dabei.
    Die Fürstin seufzte. Sie wusste, dass sie einen echten Bewohner der Auen niemals getäuscht hätte. Eine Priestess strahlte eine Art von Erhabenheit aus, welche man von Geburt an haben musste. Es war etwas magisches, nichts was man sich antrainieren konnte. Es war auch nicht jene, welche Adlige an den Tag legten. Nein, es war etwas Göttliches. Allerdings würde es für diese unbedarften Menschen hier schon reichen, sagte sie sich immer wieder. Und schließlich ging es nur darum, die Tarnung lange genug aufrecht zu erhalten. Sie musste mehr über den Priester in Erfahrung bringen. Und dann würde Redlef hoffentlich genug zusammen haben, um der Plage des roten Sumpfkrautes ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Und sie würde weiter Unterricht genießen dürfen.

    In einer weiteren Nachricht an den Gesetzeshüter, welche sie direkt an Rupert übergeben hatte, weihte sie den Mann in ihren nächsten Schachzug ein. Sie erzählte nicht alles und nicht wirklich direkt. Allerdings würde der Mann schon seine Schlüsse ziehen, sobald sie in der Stadt auftauchte. Immerhin hatten die Menschen dort kaum neue Gesprächsthemen. Da kam jemand wie sie gerade recht.
    Je näher sie dem Westtor kamen, desto nervöser wurde sie. Und als die Wachen in Sicht kamen, wäre sie beinahe wieder umgedreht. Sie operierte viel lieber im Dunkeln und Geheimen. Ohne irgendwelche Schauspielerei. Allerdings war es in diesem Fall nötig und sie hatte wahrlich schon Schlimmeres überstanden. Also nahm sie all ihren Mut zusammen, während Elesil mit den Wächtern sprach, nachdem diese den Durchgang verwehrten. Im Hintergrund nahmen Lord Alert und der andere Krieger statisch ihre Haltung an und bewegten sich keinen Zentimeter mehr.
    „Seid gegrüßt, Beschützer des Reiches! Lady Aynur, Priestess des goldenen Tals und Vertreterin der vier Königslande, erbittet für sich und ihr Gefolge Einlass hinter die schützenden Mauern eurer Stadt. So zeigt euch gnädig und seid gewiss, es wird euer Schaden nicht sein! Oder denkt einer von euch, dass eine Lady diese Behandlung, wie ihr sie gerade zeigt, verdient hat?“

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    Das Westtor

    Die aktuelle Lage der Hafenstadt war nur noch schwer zu beurteilen. Für einen Außenstehenden schien es aber geradezu unmöglich, die Bedingungen in Thorniara einzuschätzen. Zu vielseitig und zu umfangreich waren die Probleme, unter denen die Stadt und ihre Einwohner zu leiden hatte.

    Während sich betuchte Bürger, erfolgreiche Händler und begabte Handwerker der sinkenden Preise der Lebensmittel erfreuten, stieg im Armen- und im Hafenviertel die Angst. Die Angst um Hunger, um eine weitere Eskalation, die durch den erhöhten Konsum des roten Sumpfkrautes immer wahrscheinlicher wurde und um die Willkür der Wache, die in diesen Zeiten immer härter gegen Delikte vorging.

    Unterdessen beklagten sich die Feuermagier über die Verdrossenheit der Bürger, die immer seltener die Schreine aufsuchten oder den Predigern zuhörten. Die Stadtwache klagte über fehlende Soldaten und die schon lange erreichte Kapazitätsgrenze. Sie musste wichtige Schlüsselpositionen unbeachtet lassen, um die Lage im Armen- und im Hafenviertel zu kontrollieren. Dies missfiel den Bürgern des Reichenviertels, die ihrerseits steuerliche Abgaben einbehielten und Söldner zu ihrem eigenen Schutz anheuerten.

    Die Zitadelle, das große und fast schon bedrohlich wirkende Gebäude, in dem der Orden mit ihren Gesetzen und Verordnungen über die Stadt zu herrschen versuchte, lieferte keine Lösungsansätze. Immer wieder musste sie ihre Prioritäten verschieben und vernachlässigte dabei die nachhaltige Entwicklung der Stadt. Dennoch war es unbestritten, dass Thorniara der Pest, einer Hungersnot und einem Drachenangriff widerstand. Man war sich deswegen sicher, die Probleme zu lösen und einer völligen Eskalation entgegenwirken zu können.


    Trotz aller widrigen Umstände, war es ein schöner Tag auf Argaan. Der strahlend blaue Himmel machte die Vorfälle der letzten Tage fast vergessen. Nur Lennard war schlecht gelaunt. Er sah sich selbst als äußerst vorbildlicher Soldat im Dienste der Stadtwache und konnte es deswegen nicht verstehen, warum er nicht zum Weibel befördert wurde. Natürlich wusste er um sein damaliges Versäumnis, als er eine steckbrieflich gesuchte Person Einlass in die Stadt gewährt hatte. Fehler konnten aber auch den sorgfältigsten Soldaten der Wache passieren und weil er den Vorfall sofort meldete, sah er die Schuld als beglichen an. Seine Ansicht wurde außerdem dadurch bestärkt, dass er wieder als Torwache eingesetzt wurde und nicht länger im Hafenviertel patrouillieren oder Lagerräume bewachen musste.

    "Vermutlich wurde ich deswegen nicht zum Weibel befördert, weil ich als Torwache unverzichtbar für die Sicherheit dieser Stadt bin. Ja, das wird es sein. Sie wissen um meine Bedeutung. Sie wissen, wie wichtig ich bin..." murmelte Lennard, als er in die Ferne blickte. Einige Zeit später waren am Horizont einige Personen zu erkennen, die sich der Stadt näherten. Die Soldaten am Westtor nahmen Haltung an und beobachteten die Gruppe, die alsbald das Westtor erreichte.

    "Seid gegrüßt, Beschützer des Reiches! Lady Aynur, Priestess des goldenen Tals und Vertreterin der vier Königslande, erbittet für sich und ihr Gefolge Einlass hinter die schützenden Mauern eurer Stadt. So zeigt euch gnädig und seid gewiss, es wird euer Schaden nicht sein! Oder denkt einer von euch, dass eine Lady diese Behandlung, wie ihr sie gerade zeigt, verdient hat?" sagte eine Frau, die offenbar die Anführerin der Gruppe zu sein schien. Von ihren Worten ließ sich Lennard jedoch nicht beeindrucken und auch der Ritter im Dienste des Ordens, der zur Unterstützung der Stadtwache als Torwache diente, zeigte keine Regung.

    An den Toren einer fremden Stadt konnte man vieles behaupten. So versteckte sich hinter dem Titel eines Grafen vielleicht doch nur ein ehemaliger Gefangener der Minenkolonie und ein Ritter in edler Rüstung war vielleicht doch nur ein skrupelloser Söldner, der für die richtige Menge Gold jeden Menschen töten würde.

    "Seid gegrüßt. Dies ist Thorniara, Hauptstadt von Argaan und Hoheitsgebiet des Großreiches Myrtana. Als Gast erwarten wir von Euch, dass Ihr Euch an die Gesetze unserer Stadt haltet und so verlangt es das Gesetz, dass Ihr zunächst durchsucht werdet, bevor Euch Einlass gewährt wird. Solltet Ihr nicht im Besitz der notwendigen Legitimationspapiere sein, ist Euch das Tragen von Waffen außerdem nicht gestattet. Sodann legt Ihr diese bitte ab. Ihr werdet einen Schein erhalten, mit dem Ihr Eure Waffen beim Verlassen der Stadt auslösen könnt." erwiderte Lennard.

    Maximus

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    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Das Tempelviertel, Alchemielabor

    Schweißtropfen liefen über die Stirn des Feuermagiers. Es war zu warm und die Luft im Alchemielabor war zu stickig. Dennoch wollte Ventros keine Pause einlegen. Viele seiner Experimente zur Analyse des roten Sumpfkrautes waren vergebens. Er wusste, dass das Kraut durch Wirken von Magie erheblich manipuliert wurde. Doch es war ihm nicht möglich, die Art und die Auswirkungen des Zaubers zu entschlüsseln. Unzählige Male zersetzte sich das Kraut vollständig beim Erhitzen diverser Flüssigkeiten und bereits zweimal war ein Glaskobeln durch die auf ihn wirkenden Kräfte regelrecht explodiert.

    Noch war es nicht an der Zeit, den Pfad der konventionellen Alchemie zu verlassen. Noch gab es andere Methoden, um das rote Sumpfkraut zu untersuchen, bevor er auf allerlei Substanzen zurückgreifen wollte, mit denen selbst der Orden nur äußerst behutsam umging.

    Vielleicht war Feuermagier Ventros aber auch zu sehr in andere Gedanken vertieft, als das er seine Experimente erfolgreich hätte abschließen können. Er entsandte zwei Novizen, um den Paladin der aufgehenden Sonne und seiner Gefolgschaft aufzusuchen und ihm eine Botschaft der Feuermagier zu überbringen. Es war die Aufforderung, sich gegenüber den Feuermagiern zu erklären. Zu erklären, wieso man einen Aufstand im Hafenviertel derart brutal niedergeschlagen hatte. In einer Zeit, in denen Probleme die Stadt übermannte, konnte der Orden wildgewordene Paladine nicht gebrauchen.

    Zwar gehörte der Paladin nicht zum Orden Innos. Das spielte für die Bürger und schlussendlich auch für die Feuermagier keine Rolle. Denn ein Paladin war ein Streiter Innos, egal welchem Orden er angehörte. Wer im Namen Innos richtete, musste sich seiner Taten und Konsequenzen stets bewusst sein. Niemals durfte Fanatismus oder Rache die Handlungen eines Paladins bestimmen. Daran hatten die Feuermagier mittlerweile ihre Zweifel. Zweifel, auf dessen Bestätigung sie gerne verzichten wollten.

    Maximus

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #47
    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline
    "Jun?!"
    "Was ist?"
    "Da sind zwei dürre Novizen vor dem Schiff und bitten um eine >Audienz<.",sprach Giran im selben Ton, wie wohl diese Novizen gesprochen hatten.
    "Verspotte sie nicht. Sie dienen deinem Gott. Nun gut. Ich ahne was die wollen. Hör zu...", sagte er und machte mit Giran noch etwas aus.

    Jun erschien dann kurzerhand im Waffenrock seines Ordens vor den Novizen und hörte sich an was die jungen Männer denn nun wollten.
    "Meister Ventros schickt euch? Ist mir nicht bekannt, aber gut. Ich werde folgen, um die Sache zu klären. Allerdings begleiten mich meine Männer bis zum Tempelviertel. Wenn man hier an Stadtwachenkleidung kommen kann, dann auch an Novizenroben und gute Schauspieler.", machte er deutlich. Kurz darauf schritten seine Eskorte und die Novizen zum Tempelviertel, ehe am Tor sich von seinen Leuten verabschiedete und den Novizen dann folgte. Wo auch immer die Anhörung stattfinden würde.

  8. Beiträge anzeigen #48
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Natürlich hatten sie damit gerechnet, ihre Waffen abgeben zu müssen. Allerdings hatten sie die Stadt einen Tag zuvor nicht erst nur heimlich verlassen, sondern auch zwei Dolche bei einem mehr als fleißigen Händler hinterlassen. Dieser wollte sich unbedingt noch ein paar Münzen dazu verdienen, sodass sie ja schlecht „Nein!“ zu ihm sagen konnte. So kamen sie ins Geschäft und der Mann würde auf ihre Waffen aufpassen.

    „Selbstverständlich wissen wir um die Gesetze dieser Stadt und wir wissen auch, vor welchen Toren wir stehen. Immerhin sind wir auf Empfehlung eines Vertreters der Kirche um Innos hier. Deshalb nehmt unsere Waffen und geht Eurer Pflicht nach. Aber seid gewiss, wir haben weder etwas Verbotenes dabei, noch irgendetwas in dieser Hinsicht vor.“ Elesil macht einen Schritt nach vorne. „Nur denke ich, solltet ihr beide weiterhin beachten, wen ihr vor euch stehen habt. Lady Aynur ist eine Priestess. Keine weltliche Hand darf sie berühren. Erst recht keine aus dem einfachen Bürgertum. Zudem ist sie, wie ich auch, eine Frau. Wir dürfen also von ehrenhaften Männern, wie ihr es mit Sicherheit seid, erwarten, dass wir von einer anderen Frau durchsucht werden.“ Nach einem kurzen Augenblick fuhr sie fort. „Es ist nur fair, wenn ihr euch auch an unsere Gepflogenheiten haltet. Schließlich sind wir auf den Befehl unseres Königs Latha Reder nach Myrtana gereist, um eure große Kultur kennen zu lernen und so den Horizont in unserer Heimat zu erweitern. Auf dem Festland hat man uns auch würdig empfangen und unsere eigene Kultur akzeptiert. Wir hoffe, dass auf dieser Insel dementsprechend genauso mit uns verfahren wird!“
    Zum Ende hin war Elesil immer monotoner geworden. Wenn man in ihr Gesicht sah, dann konnte man darin keine Gefühle oder Regungen ablesen. Allerdings konnte man den typischen Unterton einer adligen Person gegenüber dem einfachen Volk heraushören. Diesen vermochte die Piratin, wie kein anderer Mensch, meisterhaft zu verwenden, wenn es ihren Zielen diente. Es war beinahe so, als drohe und schmeichle sie zur gleichen Zeit.

    Madlen schwieg weiterhin. Als Priestess war es ihr im Normalfall nicht gestattet mit dem einfachen Volk zu reden. Sie hatte anderen Aufgaben und ihre Zeit würde noch früh genug kommen, solange sie jetzt nicht aus der Rolle fiel.

  9. Beiträge anzeigen #49
    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Das Tempelviertel, eine Schreibkammer

    Sorgsam machte sich Feuermagier Ventros einige Notizen zum Verhalten des Sumpfkrautes, welches er einige Momente zuvor in einer rötlichen Flüssigkeit aufgelöst hatte. Dann aber erschrak der Alchimist, als es deutlich hörbar an der Holztür klopfte. "Bei Innos!" keuchte der betagte Feuermagier. "So tretet schon ein." Es waren die beiden Novizen gewesen, die der Feuermagier mit der Aufgabe betraut hatte, den Paladin der aufgehenden Sonne eine Botschaft zu überbringen. "Meister Ventros, wir haben den Paladin wie aufgetragen zu eine der Schreibkammern gebracht. Meister Isgaroth ist bereits auf dem Weg."

    Feuermagier Ventros seufzte. Er hatte gehofft, sein Experiment zu Ende führen zu können. Nun aber galt es die Aufgabe der obersten Feuermagierin zu erfüllen und den Paladin über die Beweggründe seines Handelns zu befragen. Glücklicherweise wollte Meister Isgaroth dieses Vorhaben unterstützen, denn auch er machte sich über die Verrohung im Armen- und im Hafenviertel Sorgen.

    Bevor der Alchimist sein Labor verließ, kontrollierte er seine Robe auf äußerliche Schäden. Beim Experimentieren mit allerlei Substanzen war es nicht selten vorgekommen, dass sich die Robe verfärbt hatte oder sich kleine Löcher in dem hochwertigen Stoff einbrannten. Dieses Mal hatte Ventros aber offensichtlich Glück gehabt. Seine Robe schien tadellos zu sein. Und so schritt er unsicher und voller Gedanken zur Schreibkammer, in der sich der Paladin aufhielt. "Gewiss würde sich die Situation schnell aufklären lassen." hoffte er.

    Wenig später öffnete er die Tür und erblickte sowohl den Paladin, als auch Meister Isgaroth. "Magie zu Ehren." begrüßte der Alchimist die Anwesenden und nahm dann neben Meister Isgaroth und gegenüber des Paladins platz. Ventros blätterte in seinen Dokumenten, fand dann das betreffende Pergament und räusperte sich. "Zunächst sei Euch unser Dank gewiss, werter Sir Jun Qel-Dromâ, dass Ihr unserer Bitte so schnell Folge leisten konntet. Es sind die kürzlichen Ereignisse, die uns zu Eurer Einbestellung veranlassten. Wie Ihr wisst, leidet Thorniara unter der Verbreitung eines neuartigen Sumpfkrautes, dessen Auswirkungen auf den Konsumenten erheblich sind."

    Feuermagier Ventros fiel es schwer, die richtigen Worte zu finden. Er war ein Alchimist des Ordens, der sich seit Jahren seinen Studien widmete. Solche Befragungen lagen ihm nicht, hatte sie doch meistens Feuermagier Kalthar oder Feuermagier Daron durchgeführt. Nun aber oblag es dem Alchimisten, die Sache aufzuklären.

    "Es ist bedauerlich, dass es dieser Tage vermehrt zu Ausschreitungen kommt. Um die Sicherheit der Stadt nicht unnötig zu gefährden, müssen solche Ausschreitungen frühzeitig erkannt und unterbunden werden." Feuermagier Ventros sah die Leichen der Bürgerinnen und Bürger vor sich, die vor ihrem Tod schwerste Verletzungen erlitten hatten. Er seufzte und schaute den Paladin dann eindringlich in die Augen.

    "Auch Ihr habt einen solchen Aufstand erkannt und beendet. Dafür sei Euch im Namen der Bürger von Thorniara zu danken. Uns ist bewusst, dass die aufständischen Bürger unter dem Einfluss des roten Sumpfkrautes standen, dass sie eine akute Gefahr für sich und ihrer unmittelbaren Umgebung darstellten. Dennoch missbilligen wir in aller Deutlichkeit die Brutalität Eurer Handlungen. Als erfahrener Paladin solltet Ihr in der Lage sein, die unbewaffneten oder schlecht bewaffneten Bürger kampfunfähig zu machen ohne eine derartige Gewalt anzuwenden oder sie gar zu töten."

    Der Alchimist war erzürnt. Er sah einen Streiter Innos vor sich, der von der Richtigkeit seiner Taten überzeugt war. Für den der Tod eines aufständischen Bürgers die gerechte Strafe war. Ehe Ventros es merkte, redete er sich in Rage: "Mit großer Sorgen beobachten wir, wie sich die Menschen in Thorniara immer mehr vom Orden abwenden. Wie sie an der Gutmütigkeit Innos' zweifeln. Wie sollen wir ihnen angesichts solcher Brutalität erklären, dass Innos all denen leuchtet, die seine Weisheit erkennen? Wie sollen sich die Bürger dieser Stadt noch sicher fühlen, wenn selbst die Paladine - die Streiter Innos - ihre Waffen gegen sie erheben?"

    Es war offensichtlich, dass Feuermagier Ventros seine Haltung verlor. Meister Isgaroth wusste um die angespannte Situation und erhob eilig das Wort: "Ihr sprecht wahr, Meister Ventros. In der Tat sind dies schwierige Zeiten für uns alle. In schwierigen Zeiten ist der Zusammenhalt und der Glaube an Innos das höchste aller Güter. Deswegen, Sir Jun, müssen wir diesen Vorfall unverzüglich aufklären."

    Maximus
    Geändert von Der Orden Innos (27.08.2016 um 17:06 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Das Westtor

    Lennard knirschte mit den Zähnen. Eine Last, die er eigentlich schon vor Monaten erfolgreich abgelegt hatte. Jeder wusste um die Bedrohungen auf Argaan und um die höchst angespannte Lage der Hafenstadt. Auf die Gepflogenheiten der Reisenden konnte und wollte die Stadtwache, die Lennard unmittelbar am Westtor von Thorniara vertrat, keine Rücksicht nehmen. Doch ehe er das Wort ergreifen konnte, erhob seinerseits Sir Siegfried, Ritter des Ordens und Fähnrich des Westtores, seine Stimme: "Bedauerlicherweise wurde uns Eure Ankunft nicht angekündigt. Argaan ist ein Kriegsgebiet und diese Stadt dient dem Orden Innos als Stützpunkt. Zur Sicherheit unserer Bürger werden wir bei der Überprüfung unserer Gäste auch keine Ausnahme machen können. Ich will Eurem Wunsch jedoch erfüllen und Euch von einer Frau im Dienste der Stadtwache durchsuchen lassen."

    Sir Siegfried wendete sich ab und sprach zu einer der Torwachen, die sich unweit von ihm entfernt aufhielten. "Konstantin, suche das Südtor auf und berichte Fähnrich Ulbert, dass wir ausgewählte Gäste zu betreuen haben. Er möge uns Dorothea zur Verfügung stellen." Danach richtete er seine Aufmerksamkeit wieder an die Besucher. "Verzeiht, die Zitadelle verlangt höchste Gründlichkeit. Ich bin mir sicher, Ihr könnt Euch diesen Augenblick noch gedulden. Das Warten lohnt sich, Thorniara ist eine schöne Stadt."

    Unterdessen war Lennard äußerst angespannt. Ausgewählte Gäste war ein vereinbarter Begriff, um unauffällig weitere Unterstützung anzufordern. Neben Dorothea sollten also auch noch weitere Soldaten das Westtor verstärken. Immer wieder schaute er zu Sir Siegfried, der noch immer freundlich über die Hafenstadt Auskunft gab. "Lieber etwas zu vorsichtig sein..." dachte sich Lennard, als sie gemeinsam auf die Ankunft von Dorothea warteten.

    Einige Zeit später kam Dorothea in Begleitung von zwei weiteren Soldaten der Stadtwache. "Da hat mich Ulbert wohl falsch verstanden. So viele Soldaten sind nun wirklich nicht nötig." lachte Sir Siegfried. "Wohl an denn. Dann lasset Euch nun von unserer pflichtbewussten Soldatin durchsuchen, damit Ihr endlich Eure Reise fortsetzen könnt."

    Maximus

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Zitadelle, Arbeitskammer des Lord Kastor

    Der Ritter im Dienste des Königs rieb sich die Augen. Seit mehreren Stunden studierte er unzählige Berichte der Stadtwache, der Provinzgarde und Aufzeichnungen des Ordens. Es war ernüchternd, in welch desolater Situation sich die Hafenstadt befand und unter welchen Widrigkeiten die Mission auf Argaan zu leiden hatte. Je mehr Berichte er las, desto größer wurde die Gewissheit: Die Erfüllung seines Auftrages würde mehrere Monate in Anspruch nehmen.

    Gerade als Lord Kastor eine Aufzeichnung über den Mordfall eines Ordenskriegers las, öffnete sich die Tür seiner Arbeitskammer. Einer seiner Soldaten trat herein und brachte weitere Unterlagen: "Verzeiht die Störung. Hier sind die Berichte über Truppenbewegungen des Ordens." Lord Kastor schaute verwundert auf den Stapel Pergamente. Natürlich erforderten es die Gegebenheiten, dass immer wieder Truppen verschoben und Einsatzgebiete geändert werden mussten. Dass der Orden aber derart häufig die Präsenz seiner Soldaten änderte, überraschte ihn. Er kannte den Orden eher als äußerst träges Konstrukt, der von Kriegsführung keine Ahnung hatte. Offenbar hatte er Lord Hagen unterschätzt.

    Es vergingen weitere Stunden und so musste der Schein unzähliger Kerzen die Arbeitskammer des Lord Kastor erhellen. Er hatte noch nicht einmal die Hälfte aller vorliegenden Berichte gelesen und wollte die Lage bereits richtig einschätzen können. Wie üblich, galt es zunächst den Militärstützpunkt zu stabilisieren. Denn nur wenn ein Stützpunkt frei von nennenswerten Störungen war und stets als sicherer Rückzugsort dienen konnte, konnte man den Verlauf des Krieges positiv beeinflussen. In diesem Fall war Thorniara der Stützpunkt des Ordens. Fiel Thorniara, fiel der Orden.

    Als besonders bedrohlich nahm er deswegen die Unterbesetzung der Stadtwache wahr. Der König hatte bereits mehrfach erklärt, keine weiteren Soldaten zur Unterstützung des Ordens nach Argaan entsenden zu wollen. Es galt also die Stadtwache so zu strukturieren, dass die fehlenden Positionen besetzt oder durch Qualifikation der restlichen Soldaten aufgewogen wurden. Zur Freude des Lord Kastor hatte die Zitadelle bereits Ähnliches unternommen und Ordensritter zur Verstärkung der Stadtwache eingesetzt. Doch das reichte nicht aus. Aus einigen Listen trug Lord Kastor daher drei weitere Ordensritter zusammen, die seiner Meinung nach der Stadtwache zugeteilt werden sollten.

    Gerade als er eine entsprechende Verfügung verfassen wollte, seufzte er. Lord Kastor war es gewohnt, Befehle zu erteilen. Wie ihm der Orden keine Befehle erteilen konnte, so konnte er selbst aber auch dem Orden keine erteilen. Statt einer Verfügung formulierte er daher eine Empfehlung, die er direkt an Lord Hagen adressierte. Es sollte die erste von vielen Empfehlungen sein, die Lord Kastor ausstellen wollte.

    Maximus

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    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Tempelviertel - Rundsaal des Tempels

    "Es freut mich ebenso, dich zu sehen, Bruder", entgegnete der Alte freundlich, aber zu sehr in Gedanken vertieft, um echte Herzlichkeit zu zeigen. Herrin Françoise hatte die anwesenden Novizen tatsächlich vor die große Prüfung gestellt, die darüber entscheiden sollte, wer würdig war, die Robe und Ehre eines Feuermagiers zu tragen. Der große Tag war so plötzlich und unerwartet gekommen, dass Vicktar noch einige Momente brauchte, um sich die Situation zu vergegenwärtigen. Und nicht nur das: auch das Rätsel der hohen Herrin stellte ihn vor so einige Probleme.
    Snydex war nach allem, was der Weber über ihn wusste, ein ehrlicher und umgänglicher Zeitgenosse, und auch wenn er nicht viel über dessen Fähigkeiten und Wissen in den Lehren ihres Gottes wusste, gönnte Vicktar ihm weit eher, Erfolg zu haben, als einem Menschen wie Bruder Konstantin. Vielleicht... ja, vielleicht war es keine dumme Idee, sich bis zu einem gewissen Grad gegenseitig zu helfen. Die Ortskenntnis des Alten konnte hierbei einen guten Anfang machen - und wer wusste schon, wo Snydex seine Stärken hatte und im Laufe der Prüfung ausspielen konnte?
    "Komm mit nach draußen. Dort lässt es sich besser reden", schlug er vor und machte den Anfang. Vor dem Tempel mühte er sich, Abstand zu anderen Menschen zu gewinnen, hieß Snydex, näher zu kommen und setzte selbst die Magie seiner Stimme ein, um die Worte ausschließlich zum Ohr seines spontan erwählten Verbündeten zu richten. Er hatte gerüchteweise gehört, wie frühere Prüfungen des Feuers verlaufen waren, und wusste, dass dabei so manches Mal mit harten Bandagen gekämpft wurde. Schließlich war die Prüfung eine einmalige Chance, zu einem der ehrwürdigen Feuermagier erkoren zu werden. Für dieses Ziel schien so manches Mittel erlaubt.

    "Ich habe eine Ahnung, wohin uns die Reise führen wird", eröffnete der Weber schließlich.
    "Wir sollten uns bald aufmachen. Die Reise wird ein wenig Zeit in Anspruch nehmen."
    Er deutete verschwörerisch mit den Augen gen Westen.
    "Die vier Schwestern müssen die südlichen Inseln sein. Und die Kleinste der Vier ist Feshyr. Ich wüsste jedenfalls nicht, worauf sich die Zeilen sonst beziehen sollten. Am besten, wir lassen uns bei der Gespaltenen Jungfrau übersetzen."

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    Ritter Avatar von Jun
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    Aufmerksam hatte sich Jun die Vorwürfe über sein Handeln angehört. Es war für den Streiter nichts Neues. Schon immer war es bei solch Ereignissen immer eine Frage gewesen, wie man ihnen begegnet. Es mochte eine moralische Lösung geben, es gab aber auch Lösungen die auf Erfahrungen basierten oder im Affekt geschahen, da man sie niemals so erlebte. Noch mehr, gab es noch unzählige andere Punkte die allesamt um solch Dinge kreisten.

    "Meine Herren. Ich hätte gerne die Leben derer geschont die noch keinen Menschen dort umgebracht hatten, aber so einfach wie ihr es euch vorstellt funktioniert das nicht. Fakt Nr. 1 ist: Mindestens zwei von denen hatten einen Fischer umgebracht. Im Obduktionsbericht ist sicherlich derjenige vermerkt der durch Messerstiche umkam und dem man den Bauch aufgeschlitzt hatte. Damit hatten sie ihr Leben verwehrt und hätten nach dem Recht des Königs hingerichtet werden müssen. - Fakt 2 ist: Aufgrund dieses Sumpfkrauts, wie sich später erwies, waren jene die gestorben waren wie von Sinnen. Sie hörten nicht mein Wort, sie hörten nicht meine Warnung und sie sahen nicht Innos heiliges Licht, das ich erschuf. Sie waren wie Besessene, wie tollwütige Tiere. Unbeeindruckt unserer deutlich überlegenen Waffen und Waffenkunst. Zorn leitete sie. Eine unbändige Agressivität die ich in all meinen Jahren im Kriegsdienst noch nie an Menschen sah. An Orks zuhauf, damals auf den Mauern Vengards. Sie aufhalten ging nur durch Waffengewalt. Sie entwaffnen oder ausschalten ist in einem Duell möglich, doch jeder der schon einem solchen Gemenge um Leben und Tod beiwohnte, wird mir zustimmen, dass es gefährlich ist so vorzugehen. - Zwei konnten wir ausschalten wie ihr es euch gedacht habt. Jener der den Arm abgeschlagen bekam und am Boden kauerte, als wir diesen gefangen nahmen, spie roten Schaum aus dem Mund und biss dann um sich. Wir erlösten diesen armen Teufel, weil wir annahmen, dass Blut seine Lungen erreicht hatte. Ein uns bekanntes Bild auf den Schlachtfeldern. Das es das Sumpfkraut bewirkt hatte, konnten wir zu dem Zeitpunkt nicht wissen. Der andere mit dem zertrümmerten Bein ist im Kerker gefangen. Habt ihr ihn besucht? Meister Zakarias und ich waren dort gestern. Dieser Gefangene ist ein Schatten von einen Menschen. Zakarias erfuhr mit seiner Magie etwas und fragte ihn dann, wie er ihm helfen kann. Dieser wurde plötzlich rege im Geiste und bat um Fleisch, Höllenpilze und seinen Tod. Er sprach davon, dass der rote Gott ihn dann erwählen wird.", sprach Jun konkret und doch recht ruhig. Solch Gespräche kannte er und wusste, dass er Argumente liefern musste, die auch für jemanden ersichtlich wären der so wie dieser Ventros nach Schwefel roch und wohl noch nie ein Schlachtfeld oder eine Klinge am Hals hatte. Nach einem kurzen moment des Wirkens seiner Worte, sprach er weiter.

    "Ich fasse also zusammen. An jenem Tag da diese Irren im Hafenviertel mindestens einen Mann erstochen und weitere Personen verletzten, wurden sie von mir und drei meiner Ritter erschlagen. In Anbetracht des Zustandes dieser Irren war es nicht möglich sie durch Wort und Androhung von Gewalt aufzuhalten, da sie ein Verhalten an den Tag legten, das an Besessene oder tollwütige Tiere erinnerte. Ihr Tod ist tragisch, doch haben meine Männer so gehandelt, wie es sein musste. Wir wollten gewiss nicht unsere Leben lassen, weil ein weniger tödliches Handeln möglich war, aber wie erwähnt sehr riskant. Leider kann man manchmal nur zwischen zwei Übeln wählen und hoffentlich habe ich das kleinere Übel gewählt. Meister Isgaroth, Meister Ventros...ich wäre gerne in eurer Lage. Solch Dinge zu beurteilen. Doch Innos gab mir die Aufgabe zu handeln. Jedes mal zu handeln ist meist die Wahl zwischen zwei Übeln und selten gibt es eine wahrlich weise, gerechte und schöne Lösung für alle. Ich war Gardist in Vengard und musste Diebe gefangen nehmen, die stahlen, weil ihre Familien hungerten. Ich war dabei, als ein Kommando einen Bauernhof der Orks angriff und auch den Bauern und seine Leute zu Beliar schickten. Gewiss hatte der Bauer wenig Wahl gehabt, aber er entschied sich so und leider galt er als Verräter. Ich war Ritter zu Zeiten der Belagerung Vengards und musste zwei Deserteure meiner Kompanie vor den Augen meiner Männer hinrichten. Sie wollten nicht mehr kämpfen, bei all den Leid und der Angst die sie empfanden. Aber das Gesetz verlangte es und in den Augen der anderen war es gerecht. Ich war Feldherr in den Varant-Feldzügen und ließ Beliaranhänger kreuzigen. Von Mora Sul bis nach Ben Sala. Sie dienten Beliar, sie hatten es ihr Leben lang getan und wollten nun da sie besiegt waren, das Licht Innos nicht sehen. Es war innosgefällig und doch nicht so einfach, wie ich es ausspreche. Entweder tötet man sie und verhindert so Revolten und heimliche Morde oder man lässt sie am Leben und kann sich des Friedens nie sicher sein. - Als Streiter Innos' ist man gezwungen zu handeln. Auf das zu hören was in einem ist und das ist Innos, wenn man wahrhaftig glaubt!
    Überall in der Welt geschehen solch Dinge und man kann sich ihrer nicht entziehen, wenn man nicht hinter Mauern lebt. Ihr mögt in meinem Handeln eine Überreaktion sehen. Ich sehe eine Entscheidung und eine Tat die viele geschehen haben. Eine Tat die zeigt, dass wir noch da sind und die Menschen beschützen, wenn es darauf ankommt. Fragt doch die Verletzten und ihre Familien ob es rechtens war, was geschah. Fragt jene die an jenem Tag Angst um ihr Leben hatten. Fragt jene die an diesem Tag jemanden verloren und nicht uns, sondern diesem Kraut die Schuld geben. Und dann fragt euch, ob es nicht Zeit wäre dieses Kraut mit aller Macht aus dieser Stadt zu verbannen und die Schuldigen zu richten. Der Gefangene und seine Worte sind eine Warnung. Wenn die Menschen die es nehmen einen roten Gott sehen und den Tod suchen, dann ist etwas Dunkles im Spiel. Ich jage dieses Dunkle, denn ich bin ein Streiter Innos! Der Hochmeister des Ordens der aufgehenden Sonne. Gesandt von der Abtei der ersten Sonne das Böse zu jagen und zu vernichten. - Und nun möchte ich gerne auf die Jagd gehen, damit die Sonne wahrhaftig in unserer Welt aufgeht.", vollendete er seinen Monolog und blickte beide an. Vor ihnen stand ein Paladin der seinen Weg ging und sich von Innos leiten ließ. Er kuschte nicht vor Feuermagiern, Beamten oder ihren König.

  14. Beiträge anzeigen #54
    General Avatar von Bardasch
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    Kerker

    Seit wann war es strafbar sich die Hucke voll zu saufen? Seit wann ging man dafür in den Kerker?, ging es dem Ergrauten durch den Kopf. Alles daran setzend, den Griffen dieses Mannes zu entgehen, tat Bardasch einen Schritt zurück und trat dabei einen Eimer beiseite, dessen stinkender Mist sich auf den Boden ergoss.

    "Es wäre leichter sich der Menschen zu entledigen, wenn man sie einfach vor den Mauern der Stadt verrotten lässt", sprach Bardasch anklagend, doch dann umzog ein schiefes Grinsen seine Lippen. "Aber dann wäre man wohl in den Nächten nicht stimmuliert genug. Oder?... Das ist es doch... Eurer Problem... Eure scheinbare einzige Möglichkeit noch etwas zu spüren, das eine ähnliche Wirkung zeigt, wie die Schenkel einer Frau - Hmm - Stimmts?".

    Keine faire Geste - sicher - Eine, die Bardasch schon fast bereute, fast.

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    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Das Tempelviertel, eine Schreibkammer

    Feuermagier Isgaroth hörte der Erklärung des Paladins aufmerksam zu. Die Worte des Streiter Innos' waren wohl überlegt, ließen die Folgen des Angriffes aber nicht in Vergessenheit geraten. Gewiss oblag es der Einschätzung der Soldaten, ob sie eine Auseinandersetzung ohne Waffengewalt oder ohne die Tötung der aufständischen Bürger lösen konnten. Im Zweifel war auch den Paladinen die Gewaltanwendung gegen das Volk zuzubilligen, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr war.

    Dass sich der Paladin und seine Gefolgschaft gegen die aufständischen Bürger verteidigt hatte, wurde ihnen deshalb auch nicht zum Vorwurf gemacht. Es war vielmehr die angewandte Brutalität, die die Feuermagier missbilligten. Brutalität, für die es keine sinnvolle Erklärung und keine Entschuldigung gab.

    Einen Moment lang überlegte Meister Isgaroth, wie er auf das Gesagte reagieren sollte. Er wusste, dass der Paladin nicht das Problem war. Das Problem war die immerzu währenden Gefahren, denen der Orden und die Bürger von Thorniara ausgesetzt waren. Gerade im Armen- und im Hafenviertel flüchtete man sich in Alkohol und Sumpfkraut, war sich des baldigen Endes sicher und man verlor den Glauben an Innos. Der Paladin bekämpfte ein Symptom dieser Umstände und sah sich im Recht. Denn er schützte die Unschuldigen und verkündete das Wort Innos'.

    "Ihr habt das Recht, Euer Leben und das Leben unschuldiger Bürger mit allen notwendigen Mitteln zu verteidigen. Auch der Orden muss den Verlust von Menschen hinnehmen, wenn er unausweichlich war. Ihr werdet nicht Eures Pflichtbewusstseins wegen ermahnt. Wir Feuermagier nehmen mit großer Sorge die Brutalität wahr, die Ihr gegen Bürger dieser Stadt gerichtet habt. Ungeachtet dessen, ob diese Menschen dem Wahn verfallen oder gar von dunklen Kräften besessen waren. Ein Paladin ist ein Streiter Innos'. Er verteidigt seine Werte und verkündet sein Wort. Rache darf niemals seine Handlungen bestimmen. Brutalität darf niemals die Lösung seiner Probleme sein... Sir Jun Qel-Dromâ, Ihr mögt hiermit zur Kenntnis nehmen, dass der Orden Innos' solches Verhalten missbilligt und die gegen Bürger gerichtete Brutalität auf das Schärfste verurteilt."

    Meister Isgaroth atmete tief durch. Auch er musste zugeben, dass ihm solche Gespräche erschöpften. "Der Aufstand hat deutlich gezeigt, dass der Orden seine Präsenz in diesen Brennpunkten erhöhen muss. Wir versichern Euch, dass wir mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten, die Wirkung des roten Sumpfkrautes aufzuheben und die Verbreitung einzudämmen. Wann immer Gefahr droht, seid Euch gewiss: Die Streiter unseres Ordens stehen an Eurer Seite."

    Maximus

  16. Beiträge anzeigen #56
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    „Eine weise Entscheidung, dass Ihr Euch für den richtigen Weg entschieden habt. Und weiter halte ich Euch und Eure Soldaten für erfahren genug, zu wissen, wie weit man gehen darf. Manches könnte auch falsch verstanden werden. Solltet Ihr uns für eine Bedrohung halten, so könnt Ihr uns auch direkt ansprechen. Wir sind aber nicht hier, um Spiele zu spielen.“ Elesil seufzte. „Lady Madlen ist in keiner feindlichen Absicht in fremde Länder geschickt worden. Und wir wissen natürlich, dass man in jeder Stadt gewisse Pflichten erfüllen muss. Allerdings können wir es durchaus erwarten, mit Respekt und Anstand behandeln zu werde.“

    Als Dorothea auf Madlen zutreten wollte, trat Elesil einen Schritt vor und sprach die Frau direkt an. „Ich gehe davon aus, Ihr wisst, wie weit Ihr bei einer Durchsuchung gehen dürft. Versteht mich nicht falsch, aber Priestessen sind in unserer Heimat hohe Persönlichkeiten. Ihr würdet Euren König ja auch nicht unsittlich anfassen oder? Und bei allem was Ihr tut, blickt Ihr nicht in die Augen. Nicht, weil es nicht erlaubt ist, sondern vielmehr zu Eurem Schutz!“ Damit ließ die Piratin die Wachfrau gewähren.
    In der Zwischenzeit haben sowohl Lord Alert als auch die andere Wache ihre Waffengürtel abgenommen und auf den Boden gelegt. Danach stellten sie sich wieder völlig starr hin und blickten scheinbar unbeteiligt gerade aus. Was blieb ihnen auch anderes übrig, als dieses Prozedere über sich ergehen zu lassen. Die Fürstin hoffte nur, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis sie fertig waren. Je länger sie an einem Ort festhängen sollten, desto größer die Gefahr, dass sie entdeckt werden konnten.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Ordenskrieger ist offline

    Das Westtor

    Wie Dorothea befohlen wurde, begann sie mit der Durchsuchung der beiden Frauen. Selbige Durchsuchung mussten auch die in Rüstung gekleideten Männer über sich ergehen lassen. Die Stadtwache wollte sich keinen einzigen Fehler erlauben und war daher besonders aufmerksam. Die Sicherheitsanforderungen der Zitadelle waren hoch, litt die Hafenstadt doch bereits unter genügend Probleme.

    Während die Besucher der Stadt durchsucht wurden, betrachtete Lennard die Steckbriefe. Dieses Mal konnte er aber keine Ähnlichkeit erkennen. Das deutete zumindest darauf hin, dass die Männer und Frauen, die Einlass in die Stadt erhalten wurden, nicht bereits steckbrieflich gesucht wurden. Es gab den Angehörigen der Stadtwache aber nicht die Sicherheit, dass von den Personen kein Risiko für Thorniara und ihren Bewohnern ausging.

    Als die Personen vollständig durchsucht waren, fertigte man die Scheine aus, die als Belege der Waffenübergabe dienen sollten. "Verliert diesen Schein nicht. Ohne ihn erhaltet Ihr Eure Waffen beim Verlassen der Stadt nicht wieder zurück." entgegnete Konstantin den Besuchern, die über den Verlust ihrer Waffen wohl nicht sonderlich erfreut waren.

    "Wohl an denn. Wir wünschen Euch einen angenehmen Aufenthalt. Solltet Ihr Fragen haben, stehen Euch die Männer und Frauen der Stadtwache zur Verfügung." sagte Sir Siegfried, als den Weg für die Männer und Frauen freigab.

    Maximus

  18. Beiträge anzeigen #58
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Als sie die Prüfung des Feuers an die Novizen gestellt und noch einige andere Erledigungen gemacht hatte, begab sich Françoise zurück in die Zitadelle. Es war für sie an der Zeit, sich selbst auf eine Prüfung vorzubereiten. Auch ihre Prüfung könnte im wahrsten Sinne des Wortes eine Prüfung des Feuers werden. Doch gewiss kein Feuer Innos'.
    Sie bestellte Leonard, Jeffrey und Samuel zu sich und began damit, sich für die Reise nach Setarrif zu rüsten. Wie versprochen hatte Hagen ihr magisches Erz zukommen lassen. Nicht besonders viel und dennoch ohne Zweifel ein beachtlicher Anteil der städtischen Reserven. Die drei Feuermagier und der Paladin teilten das Erz unter sich auf, um die Last auf dem Weg für jeden einzelnen so gering wie möglich zu halten. Dazu noch Proviant. Das müsste genügen.
    Der erste Teil ihrer Reise würde aller Wahrscheinlichkeit nach ereignislos verlaufen. Vermutlich würde es sogar sehr angenehm werden durch die Wälder und Wiesen zu wandern. Erst wenn sie mit den anderen zusammengetroffen wären und Setarrif direkt ansteuerten, würde der Zweck ihrer Reise ihnen tatsächlich zur Bürde werden. Françoise wollte lieber nicht darüber nachdenken.
    Bevor sie aufbrechen konnte, stellte sich ihnen ein letztes Hindernis in den Weg. Es handelte sich um Mary.
    »Bitte, Meisterin. Ich möchte dich begleiten und dir helfen!«
    »Mary, diese Aufgabe ist für mich bestimmt. Ich weiß nicht einmal, ob wir zurückkehren werden.«
    »Bitte!«, wiederholte die Novizin energisch. So kannte die Priesterin ihren Protegé nicht. Nun, vielleicht doch. So oft hatte sie Mary ermutigt für sich einzustehen, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen. Das hatte offensichtlich Früchte getragen. Bloß hielt die oberste Feuermagierin dies für den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, das zu demonstrieren.
    »Du wirst hier benötigt, sollte ich versagen. Das ist wirklich wichtig, denn ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann.«
    Störrisch schüttelte die Novizin den Kopf.
    »Ich muss a...«
    »Nein!«, unterbrach die Priesterin ihre Schülerin. »Meine Entscheidung ist gefallen. Bitte, Mary, geh jetzt zurück zum Tempel.«
    Eine lange Pause folgte in der Mary die oberste Feuermagierin verärgert anguckte. Sie hatte sich wirklich stark entwickelt und innerlich war Françoise glücklich darüber. Eines Tages würde Mary eine hervorragende Feuermagierin abgeben.
    »Ja, Meisterin.«, sagte die Novizin schließlich. »Ich werde zu Innos beten, dass dir deine Aufgabe gelingt. Auf Wiedersehen!«
    Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand zur Tür hinaus. Françoise seufzte. Leicht gefallen war es ihr nicht. Im Grund hatte sie entgegen all das gehandelt, was sie Mary beigebracht hatte. Doch sie war zu besorgt um die Sicherheit der Novizin.
    »Auf Wiedersehen, Mary.«
    Als Françoise das sagte, wurde ihr das Herz schwer. Keiner ihrer Begleiter sagte etwas. Wo war bloß Rubel, wenn man ihn brauchte? Ihm waren Konventionen egal und er hätte frei Schnauze gesprochen.
    »Nun denn. Wir brechen auf.«
    Die Feuermagier zogen die Kapuzen ihrer Roben über den Kopf und machten sich auf den Weg. Hinaus aus der Zitadelle und hinaus zum Westtor über die grünen Wiesen.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Harald schüttelte sich angewidert die Fäkalien von den Füßen und vergaß darüber den gefangenen Festzuhalten. So stand der Penner nun frei auf dem Gang und anstatt sich Sorgen über seine nahe Zukunft zu machen, beschäftigte er sich lieber mit der Frage nach Redlefs Potenz.
    Der Hauptmann seinerseits sah den alten Mann nur geringschätzig an.
    »Wenn ich Euch vor die Tore der Stadt setzte, dann verschlimmerte sich Eure Straftat nur noch weiter. Ihr wisst doch, weswegen ihn hier seid, oder? Ich helfe Euren versoffenen Erinnerungen auf die Sprünge: Vagabundiererei und ärgerniserregendes Verhalten in den Straßen am Marktplatz. Euren zitternden Händen kann ich entnehmen, dass ihr vom Alkohol inzwischen runter seid. Damit seid Ihr dann jetzt wohl langsam verhandlungsfähig. Wenn Ihr glück habt, dann wird ein Feuermagier sich Eurer in den nächsten Wochen annehmen. Denn da sich bisher niemand um Eurer Schicksal geschert hat obliegt es den Magiern darüber zu entscheiden.« Red trat vor und wollte nach einem Arm greifen und den Kerl zurück in eine Zelle zu bringen. Er persönlich würde sich dafür einsetzten, dass ein Magier schon morgen hier aufkreuzte, um diesen Schädling abzuurteilen. Der Kerker hatte wichtigere Aufgaben als harmlose, alte Penner zu beherbergen.
    »Na los, ich bringe Euch in eine andere Zelle.«

  20. Beiträge anzeigen #60
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Erleichtert stieß Madlen die angesammelte Luft in ihren Lungen aus, nachdem sie das Westtor passiert hatten. Wären diese Typen etwas genauer gewesen, dann wäre es ihnen mit Sicherheit eine leichte Sache gewesen, die wahre Identität der Gruppe zu entschlüsseln. Aber nun waren sie endlich innerhalb der Mauern und nach einem kleinen Umweg hatte Lord Alert auch die beiden leicht zu versteckenden Dolche aus dem Versteck geborgen und an den zweiten Krieger des goldenen Tals einen davon abgegeben. Immerhin war das besser als nichts in der Hand zu haben. Natürlich fielen die Fürstin und ihre Begleitung auf, wie bunte Hunde. Ob sich das als positiv herausstellen würde, blieb abzuwarten.
    Im Normalfall hätte die junge Frau dem Tempelviertel noch einen Besuch abgestattet. Dafür war es aber einfach zu spät, deswegen würden sie sich sofort in die Marktschänke begeben und dort zwei Zimmer nehmen. Sofern genug Platz war. Aber darüber machte sich Madlen keine Gedanken. Es waren nicht gerade viele Besucher vom Festland auf der Insel geschweige in der Stadt unterwegs, sodass die meisten Gasthäuser und Tavernen immer ein paar freie Betten hatten.

    Nach kurzem Fußmarsch hatten sie auch schon die Schänke erreicht und die Bardin überließ es erneut Elesil, für ihre Bleibe zu sorgen. Als Adeptin war es ihre Aufgabe für die Priestess zu sorgen. Außerdem war die Piratin bei Weitem eine bessere Schauspielerin als die Fürstin selbst.
    Während sie also warteten, dass der Wirt seine Maulsperre in den Griff bekam und Madlen die Blicke der wenigen Gäste ignorierte, überlegte sie, wie ihre nächsten Schritte aussehen könnten. Im Grunde war es einfach. Sie würde morgen ins Tempelviertel gehen, sich dort mit einigen Angehörigen der Kirche unterhalten und darauf hoffen, dass der Priester, auf welchen sie es abgesehen hatte, davon Wind bekam. Solange das noch nicht geschehen war, würde sie weiterhin so tun, als wäre sie auf der Suche nach Wissen und Erfahrung. Dafür würde sie viele Stunden mit Menschen verbringen müssen, für die sie keinerlei Interesse hegte und wahrscheinlich war sie auch gezwungen, das ein oder andere Buch zu wälzen.

    Madlen seufzte. Die nächsten Tage würden mit Sicherheit alles andere als spaßig werden. Sie hoffte nur, dass sich die Kunde über sie schnell in der Stadt verbreiten würde, damit sie nicht allzu lange diese Scharade spielen musste…

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