[Ajnif]

Liebe Fangemeinde,
ich darf Sie heute Abend zu einem weiteren vielversprechenden Duell begrüßen und selbst das Wetter spielt zu dieser Stunde hervorragend mit. Es regnet wie aus Kübeln und trägt zu einer wunderbaren Atmosphäre für das heute anstehende Speedbattle bei. Meine Kerzen sind in jedem Fall angezündet und der Humpen Met ist gut gefüllt, anders kann und will ich mir das perfekte Speedbattle gar nicht vorstellen, ich kann nur hoffen, dass es Ihnen ebenso geht, verehrte Zuschauer. Aber ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen, kommen wir nun zu dem weswegen wir alle hier sind!

Gerade marschieren die Kontrahenten in die Arena, die Zuschauer empfangen sie unter begeisterten Zurufen.

Auf der einen Seite sehen wir heute MiMo, der in der Gruppe B am heutigen Abend sein zweites Battle bestreiten wird. Man munkelt, dass der symphatische Finne besonders gut bei der U-25 Generation ankommt, etliche Finnen haben sich hier heute auf den Rängen eingefunden um ihrem Idol zuzujubeln. Lauthals gröhlen sie die finnische Nationalhymne.

Auf der anderen Seite sehen wir ein echtes Urgestein. Laidoridas, der heute sein letztes Battle in der Gruppe B bestreiten wird. Man mag nur erahnen können was in seinem Kopf vor sich geht, schließlich wird sich nach diesem Battle entscheiden ob er es schaffen wird in das Halbfinale einzuziehen oder nicht. Die Tschechen stehen in jedem Fall hinter ihm und jubeln voller Inbrunst zur tschechischen Nationalhymne .

Mimo beginnt...

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------




Still stand sie da, das Kleid umschmeichelte ihre Waden im Wind, die Haare zersaust, das Dekolleté verrutscht. Sie nahm kaum wahr wie der Regen ihr in das regungslose Gesicht peitschte, ihre Haare und Kleidung durchnässte. Die Augen hatte sie starr auf den Punkt gerichtet, der immer weiter von den Wellen hinaus getragen wurde.
Eine Hand legte sich auf ihre Schulter, drückte sie fest. Nur langsam wagte sie es Borka anzusehen. Auf seinem sonst so ernsten Gesicht konnte sie einen Anflug von Bedauern erkennen.
Mit seiner freien Hand griff er nach der ihren, löste vorsichtig den Dolch und wickelte ihn in ein Tuch.
"Wir mussten es tun", murmelte Borka, während er den Dolch schwungvoll in die Wellen beförderte.
Sie schaffte es nicht ein Wort über ihre Lippen zu bringen, ihre Beine schienen nachgeben zu wollen, doch bevor sie zu Boden gehen konnte, schlang Borka seine Arme um sie und stütze sie.
Tränen lösten sich aus ihren Augen und rannen ihre Wangen hinunter.
Schweigend wendete Borka sich mit ihr vom Meer ab und wandte sich Richtung Wald.
Sie hatte noch keine Idee was als Nächstes geschehen würde, wusste nicht wo sie hinsollten oder ob man nach ihnen suchen würde. Sie konnten nicht zurück in de rote Laterne, dessen war sie sich bewusst. Dort gab es keine Zuflucht mehr für sie. Nicht nachdem sie Bromor getötet hatten...

[MiMo]

"Weiß man schon, wer es ist?" Peck schritt weit aus.
"Nein", antwortete der Milizsoldat, der ihn begleitete und nicht einmal einen Namen hatte. "Der Händler aus Kap Dun ist zum ersten Mal auf Khorinis, natürlich erkennt er keine in unserem Hafen herumtreibenden Leichen."
Peck hätte ihm am liebsten eine Schelle gegeben für diese freche Bemerkung. Doch sie näherten sich nun einer aufgeregten Menschenschar, die sich um ein heute morgen eingelaufenes Schiff versammelt hatten. Es dauerte, bis sie sich hindurch gekämpft hatten. Neuigkeiten verbreiteten sich in dieser Stadt eindeutig zu schnell.
Auf der Landungsbrücke wurden sie von einem grauhaarigen Kapitän erwartet. "Gut, dass sie so schnell kommen konnten. Er hat sich in unseren Rudern verfangen, gleich nachdem wir unsere Segel gerafft hatten. Wir haben ihn sofort rausgefischt, aber er muss schon seit einer ganzen Weile tot sein, so aufgedunsen wie er ist."
Der Kapitän hatte sie auf sein Deck geführt, wo der Mann auf den Planken lag. Peck schluckte. Er erkannte den Mann sofort. Bei ihm hatte er nicht nur ein Mal seinen ganzen Sold gelassen. "Findet den Mörder. Durchsucht die rote Laterne!"

Sonja brach durch ein Gebüsch und landete am Rande eines Rübenfelds. Sie keuchte und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Nachdem ein Schattenläufer Borka zerrissen hatte, war sie stundenlang gerannt, mutterseelenallein. Hoffentlich half ihr der Bauer.

[Laidoridas]

"Und du möchtest wirklich nichts essen?"
Die Frau des Hofeigentümers, die sich als Rosi vorgestellt hatte, schob die Schüssel ein Stückchen näher zu Sonja heran. Der Rübeneintopf sah gar nicht schlecht aus, aber Sonja musste schon beim bloßen Gedanken daran würgen. Bromor war der größte Unmensch gewesen, den sie kannte, aber die Erinnerung daran, wie ihre eigenen Hände den Dolch in seine Brust getrieben hatten - viermal, fünfmal, eiskalt - gleich nachdem er ihr gesagt hatte, was sie wissen musste... da hatte schon längst die Panik in seinem Gesicht gestanden, da hatte er gewusst, dass sie es ernst meinten.
Sie. Sie und Borka. Aber Borka war tot, und sie stand ganz allein vor einer unlösbaren Aufgabe.
Sonja wusste jetzt, wohin Bromor ihre kleine Schwester verkauft hatte, und sie wusste, welche Männer es waren, die sich an diesem und an den sechs vergangenen Abenden mit Sicherheit schon viele Male an Larissa vergangen hatten. Gleich als Bromor mit der Wahrheit herausgerückt war, hatte sie gewusst, dass es kaum möglich war, Larissa dort herauszubekommen. Da allerdings war Borka noch an ihrer Seite gewesen... nun, ganz auf sich alleingestellt, war jeder Versuch schlicht Selbstmord.
Aber die Alternative, Larissa dort zu lassen - diese schreckliche Alternative hätte früher oder später auf die gleiche Weise geendet.
Endlich blickte sie Rosi ins Gesicht. "In welcher Richtung liegt Dexters Banditenlager?"

[MiMo]

Rosis Augen weiteten sich. In ihren Pupillen spiegelten sich ungute Vorahnungen. "Es gibt Gerüchte. Aber die kann ich dir unmöglich mitteilen. Du darfst dort auf keinen Fall hingehen."
"Rosi, bitte! Ich muss! Es ist wirklich wichtig für mich. Und für..." Sonja versagte die Stimme.
Rosi schürzte die Lippen. Sie rang kurz mit sich, dann begann sie zögerlich zu erzählen: "Onar, der Großbauer, hat ein paar Söldner angeheuert. Viele von ihnen sind Schweine. Aber einige sollen okay sein. Vielleicht findest du dort jemanden, der dir hilft."
Sonja schniefte und drückte dankbar Rosis Hand.

"Wie? Das ist alles?" Peck konnte es kaum fassen.
Andre verengte seine Augen missbilligend zu Schlitzen. "Was sollen wir denn sonst noch machen, außer die vermisste Hure und den Türsteher wegen dringenden Tatverdachts zur Fahndung auszuschreiben?"
"Naja... Bromor war ein, äh, angesehener Mann, da könnte man doch... Nun ja, keine Ahnung." Peck zuckte unverbindlich mit den Achseln.
"Ich bin es nicht, der ohne eine handfeste Spur zurück gekommen ist, Soldat!", donnerte Andre gereizt und deutete streng zur Tür hinaus.
Als Peck in den Innenhof der Kaserne trat, kochte er vor Unzufriedenheit. Da war er ein einziges Mal engagiert bei der Sache und dann sowas. Andre konnte ihn mal kreuzweise. Er fasste einen Entschluss. Das Leben beim Militär hatte ihm eh nie gefallen. Er würde Bromors Platz einnehmen.

[Laidoridas]

Wie konnte nur alles so fürchterlich schiefgehen?
Zwischen all den schmerzenden Gedanken, die in Sonjas Kopf herumspukten, war dieser eine der beharrlichste. Aber Borka hatte natürlich recht damit gehabt, dass sie Bromor unmöglich am Leben lassen konnten, nachdem sie erfahren hatten, mit wem sie es zu tun hatten. Wenn Bromor Dexters Leute gewarnt hätte, dann wäre Larissa womöglich längst weggeschafft oder getötet worden, bevor sie überhaupt eine Gelegenheit hatten, sie zu befreien... Nun hatte sie zumindest den einen letzten Vorteil auf ihrer Seite, dass die Banditen nichts von ihrem Kommen wussten.
Niemand auf Onars Hof hatte mit ihr gehen wollen, nicht einmal die muskelbepacktesten Kraftpakete trauten sich in die Nähe dieses Lagers. Aber zumindest hatte sie jetzt eine Wegbeschreibung - und einen Plan.
Sie würde sich als kostenlose Extralieferung Bromors ausgeben, als Dank für die guten Geschäfte. Es war eine wahnsinnige Idee, zweifellos, aber die einzige Möglichkeit für sie, lebendig in das Lager zu gelangen. Und wenn sie erst einmal dort war... sie würde einen Weg finden, Larissa zu befreien. Sie musste.

"Hey, du da! Erst waschen, dann grabschen!"
Peck gefiel sich ziemlich gut in seiner neuen Rolle als Bromors zunächst vorläufige Vertretung. Überrascht war er allerdings, als der von ihm angesprochene verlotterte Kerl plötzlich auf ihn zuging und flüsterte: "Dexter ist sehr zufrieden. Drei weitere bis morgen Abend, gleicher Preis."

[MiMo]

Peck gefror das Lächeln, das ihm seit der geglückten Laternenübernahme nicht mehr von den Lippen gewichen war. "Drei... äh... Damen, nehme ich an?"
Der Mann warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Wenn du lieber Ziegen nimmst, kannst du die gerne behalten. Wir wollen Weiber, du Flitzpiepe! Junge Weiber!" Mit einem letzten verächtlichen Blick folgte der Bandit Nadja die Treppe hinauf.
Peck brach der Schweiß aus. Er hatte keine Ahnung, woher Bromor sich stets seine vorzügliche Ware besorgt hatte! Mit Nadja hatte er fünf Huren. Und sonderlich jung war von ihnen höchstens die eine, die gerade eh schon den Banditen bespaßte.

Sonja schlurfte über den Weg. Wie hatte sie nur denken können, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte?
"Da hast du aber ein Pech, dass wir dich sofort erkannt haben, nä?", johlte Rick zum wahrscheinlich hundertsten Mal. Und Rumbold stieß sein übliches Gegacker aus. Er schien alles lustig zu finden, was Rick von sich gab.
Sie war den beiden Milizsoldaten gleich nach dem Verlassen von Onars Hof in die Hände gelaufen. Natürlich kannten die meisten Milizsoldaten sie. Sie waren schließlich alle Stammgäste in der Laterne. Dass sie so schnell steckbrieflich gesucht wurde...
"Jetzt bringen wir dich erstmal zu deinen Kolleginnen, damit die uns noch mal bestätigen, dass du auch wirklich die richtige bist. Und danach gehts ab zum Richter!"

[Laidoridas]

Peck hatte noch kaum Zeit zum Nachgrübeln gehabt, als ihn ein bekanntes Gesicht plötzlich auf andere Gedanken brachte.
"Wulfgar!", begrüßte er seinen ehemaligen Kollegen, der in der Begleitung zweier weiterer Milizen erschienen war. "Na sieh mal einer an... ich dachte, du bist dir zu fein für sowas!"
"Spar dir deine Sprüche", knurrte der Chefausbilder der Milizen. "Andre hat Wind davon bekommen, was du hier veranstaltest. Als Deserteur bist du hiermit festgenommen - und denk gar nicht daran, Widerstand zu leisten!"
"Hey - hey, warte doch mal!", stammelte Peck erschrocken und fuhr flüsternd fort: "Ich hab den Laden hier doch nur zum Schein übernommen - weil ich an dieser Sache dran bin!"
Wulfgar runzelte die Stirn. "Welche... Sache?"
"Bromor hat offenbar junge Mädchen an Dexters Banditen verkauft - der war da in was richtig Übles verstrickt!"
"Warte mal - " Wulfgar schien voll auf Pecks Geschichte einzusteigen. "Steckte dann womöglich Bromor hinter dem Verschwinden der jungen Larissa vor einer Woche? Und... diese Larissa ist doch..."
"...die Schwester der flüchtigen Sonja", vollendete einer der anderen Soldaten den Satz.
"Gute Arbeit, Soldat!", befand Wulfgar. "Ich denke, wir wissen jetzt, wo wir nach Sonja suchen müssen!"

"Hört mir doch zu - bitte!", flehte Sonja, erntete aber nur spöttische Blicke.
"Du kannst reden, wenn wir in Khorinis - "
Würgend brach Rumbold mit einem Pfeil im Hals zusammen, als Rick brüllte: "Banditen!"

[MiMo]

Peck konnte sich zu seiner Ausrede nur gratulieren. Wer konnte denn auch ahnen, dass ein bisschen Schmiergeld an das Rathaus nicht ausreichte, um so einen Laden zu übernehmen? Er würde Lehmar einfach um noch ein bisschen mehr Gold bitten, damit er auch noch Wulfgar bestechen konnte. Lehmar hatte schon zu verstehen gegeben, dass er seine Geschäftsidee für sehr lukrativ hielt. Da würde ihn ein weiterer Sack schon nicht stören.
Doch Pecks Glück wurde ein weiteres Mal auf die Probe gestellt, als drei unrasierte Männer über die Schwelle traten. Peck hieß sie freundlich willkommen, doch dann merkte er, das etwas ganz und gar nicht stimmte.
"Du hast uns eine scheiß Ware verkauft!", brüllte der mittlere Mann, dass jeder im Raum zusammenzuckte.
Peck war auch schon aufgefallen, dass sie ein junges Mädchen hinter sich her schleiften, dem es braun die Beine hinunterlief.
"Glaubst du es macht Spaß, wenn einem die Sch... Und die Hälfte meiner Männer kratzt sich ihre Willis wund! Hätte ich das geahnt, als ich Brian zu dir geschickt habe, hätte ich ihm ganz andere Befehle mitgegeben!"
Peck wusste nicht, was er tun sollte. Wären doch Wulfgar und die anderen bloß noch hier!

"Kannst du aufstehen?"
Ein unbekannter Milizsoldat hielt Sonja seine blutverschmierte Hand hin. Er hatte die Banditen mit seinen Männern niedergemetzelt. "Ich heiße Wulfgar. Du kannst mir vertrauen."

[Laidoridas]

"I... immer mit der Ruhe!", keuchte Peck. "Es tut mir sehr leid, dass, ähh, dass Larissa nicht deinen Ansprüchen genügt, Dexter, aber wir können sicher - "
"Hä?", brummte einer der Bärtigen. "Wer is'n diese Larissa? Ich dachte, die heißt Natalie!"
"Und was hat Dexter damit zu tun? Ist das nich so'n Dieb oder sowas in der Art?"
"Heißt das, ihr seid gar keine Banditen?", erkannte Peck überrascht.
"Banditen? Na soweit kommt's noch! Wir sind die drei Jungs, die den Leuchtturm vom alten Jack gekauft haben... ist da oben halt ziemlich einsam, da wollten wir uns mal was gönnen! Und du bist der neue Chef hier oder was?"
"Auf gar keinen Fall!", entfuhr es Peck. Trotz seiner Erleichterung stand fest: Von diesem Gewerbe hatte er die Schnauze voll!

"Du kannst jetzt loslassen, Sonni. Ist doch alles in Ordnung mit mir."
Es dauerte natürlich noch einige lange Sekunden, bevor Sonja ihre kleine Schwester aus der Umarmung befreite.
"Ich bin euch so dankbar, dass ihr Larissa befreit habt", wandte sie sich schniefend an Wulfgar.
"Keine Ursache. Wir haben diese Verbrecher viel zu lange gewähren lassen."
"Verbrecher?", protestierte Larissa. "Dexter war soo lieb zu mir - und er war ganz sanft, als er... naja, ihr wisst schon! Ich darf ihn doch im Gefängnis besuchen, oder?"
Schockiert hielt Sonja den Atem an. "Darüber reden wir noch!"

[John Irenicus]

Wie eh jeder erwartet hat, stellen sich Ajnifs Zweifel bezüglich ihres Lead-Ins als vollkommen unbegründet heraus. Nicht nur ist die Szene top beschrieben, auch bringt sie das nötige dramatische Element mit rein, um dem ganzen Battle ein Thema zu geben. Auch, dass bewusst die Lücken gelassen wurden, warum die Protagonisten denn Bromor töten mussten, eignet sich ja ganz hervorragend als erster Trittstein für ein Battle. Von daher ein absolut gelungenes Lead-In!


MiMos Post knüpft zunächst einmal, zumindest zeitlich gesehen, nicht direkt an die Szene aus dem Lead-In an – und greift diese Szene aber trotzdem auf. Und, das vorab: MiMos Post ist stark geschrieben! Peck und der Milizsoldat, der nicht einmal einen Namen hat, der bittere Tonfall, die eiskalte Schilderung des Kapitäns, überhaupt die Idee, dass sich Bromors Leiche in den Rudern verfangen hat – das alles greift die ernste, düstere Atmosphäre aus dem Lead-In sehr gut auf und gibt dem ganzen einen bitteren Humor. Das hat mir so wirklich richtig gut gefallen. Ein kleines bisschen bleibt die Handlung dabei natürlich auf der Strecke, sie wird in diesem Post nur durch Andeutungen vorangetrieben: Ermittlungen werden in der Roten Laterne aufgenommen – und Sonja ist auf der Flucht. Ersteres ist wenig überraschend, mehr Pflichtprogramm und in der Bewertung des Posts vernachlässigbar. Zweiteres ist dagegen schon bedeutsamer, allein schon, weil Sonja, die Frau vom Anfang, nun alleine unterwegs ist und mit dem Tode Borkas noch mehr in Bedrängnis gerät. Eine gute weitere Zuspitzung ihrer Situation also. Auch wenn hier also nicht viel detailliertes über die kommende Handlung gesagt wurde, so ist der Post wie gesagt doch stark. MiMo hat hier die Geschichte auch atmosphärisch noch weiter geprägt und die Handlung sachte fortgeführt, ohne sie jetzt sofort wieder umzukrempeln, nur damit er als „der Macher“ der Erzählung erscheint. Alles in allem also ein wirklich gelungener Erstpost!

Laido wiederum agiert auch sehr klug, in dem er die von MiMo gesetzte Atmosphäre mühelos aufgreift und um Sonjas Innenleben erweitert – ganz klasse und sehr ernst geschrieben. Noch mehr Punkte sammelt der Post allerdings dadurch, dass Laido sich herantraut, den Hintergrund von Bromors Tod, den Grund, warum Sonja das gemacht hat, zu erklären. Damit löst er nicht nur DIE Frage des Lead-Ins, die MiMo offen gelassen hatte, sondern gibt dem Sonja-Handlungsstrang nun sehr rasch eine feste Ausrichtung, die bei MiMo dann ja doch eher gefehlt hatte. Das Ziel ist es nun, ihre kleine Schwester Larissa zu befreien. Spannend! Hier hat Laido in einem Post in makelloser Weise viele Aspekte verbunden, die Geschichte ordentlich vorangetrieben und wahrscheinlich eine Idee geliefert, die den ganzen Rest des Battles prägen wird. Das muss man hoch bewerten, weshalb ich Laido zu diesem Zeitpunkt bereits – trotz des starken Posts von MiMo – die Führung zugestehen würde. Aber nach MiMos starkem Erstpost ist klar, dass diese Führung auch schnell wieder verloren gehen kann!

MiMo hat wahrscheinlich gespürt, dass er neben seiner schieren Schreibkunst nun auch eigene, prägende Aspekte einbringen muss, um Laidos Ideen etwas entgegenzusetzen. Im Sonja-Strang kann er allerdings nicht viel mehr tun, als die Handlung zu verzögern (den Söldner-Hinweis hätte man so einfach überspringen können, ebenso wie Laido ja sehr szenisch beschrieben hat und Zwischengelaber rausgekickt hat) – ob das jetzt so eine gute Entscheidung war, weiß ich auch nicht. Ist jedenfalls sehr wenig. Wiederum sehr, sehr weit wagt sich MiMo bei Peck vor. Erst einmal kann er grundsätzlich damit punkten, seinen Peck-Handlungsstrang fortgeführt zu haben, den Laido ja einfach liegengelassen hat. Damit ist schonmal ein erster Schritt getan, diesen von MiMo ersonnenen Strang nicht in die Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen. Andererseits: Unabhängig davon, für wie realistisch man Pecks Entscheidung halten kann, Bromors Platz einzunehmen, so hat diese Idee doch erst einmal überhaupt nichts mit Sonjas Suche nach Larissa zu tun – und das ist ja nun unzweifelhaft DAS Thema der Story geworden. Da hätte MiMo sich eher etwas ersinnen sollen, was die Stränge zueinander führt, sodass seine Idee mit den Ermittlungen tatsächlich auch Relevanz hat. Das hätten zum Beispiel irgendwelche Unterlagen bei Bromor sein können, die auch zum Banditenlager führen oder so etwas in der Art. Ich weiß natürlich, dass das aus meiner entspannten Situation als Leser leicht dahergesagt ist, und ich wäre beim Schreiben sicherlich auf keine zündende Idee gekommen. Aber gut, es ist halt wie es ist: So ganz überzeugend ist MiMos Idee eben nicht, weder in sich noch im Zusammenhang mit den anderen, wichtigeren Sachen, die in der Handlung gerade so stattfinden. Von daher zwar ein gut geschriebener, inhaltlich dann aber doch schwächelnder Post – wenn auch schwächelnd auf hohem Niveau. Reicht jedenfalls nicht, um wieder an Laido heranzukommen!

Was mit an Laidos nächstem Post gefällt, ist, dass er noch eine Begründung nachgeliefert hat, warum die Tötung Bromors eigentlich so zwingend war. Verständlich war sie zwar schon heraus, nämlich aus dem Motiv der Rache oder der Vergeltung. Ajnif hatte im Lead-In aber ja deutlich dargelegt, dass Sonja davon ausgegangen ist, dass sie es tun MUSSTEN – hier wird nun recht nachvollziehbar dargelegt, warum. Das gibt schon einmal Pluspunkte, weil es die Geschichte noch ein bisschen mehr aufräumt. Ebenso geschickt ist es von Laido, den Ansatzpunkt von MiMo, dass auf Onars Hof Söldner ihre – tatkräftige – Hilfe anbieten können, nicht so ganz zu verfolgen, aber auch nicht ganz im Sande verlaufen zu lassen. Stattdessen modifiziert Laido das Ganze um eine eigene, neue Idee. Diese verbindet er dann sogar zumindest hauchdünn mit dem Strang um Peck und die Bromor-Nachfolge: Denn dort wird nun angedeutet, dass es so eine Art „Dauerliefervertrag“ gibt – mir wird wirklich schlecht bei diesem Handel, der da mit Frauen getrieben wird, aber genau das fügt sich ja wieder gut in die Atmosphäre ein. Jedenfalls: Mit dieser losen Verbindung der beiden Stränge schafft Laido dann auch noch das, was MiMo vorher total versäumt hat. Das baut seine Führung nur noch weiter aus – ein weiterer starker Post!

Aber MiMo bleibt dran – und haut ebenfalls starken Post raus! Der erste Teil führt zwar nur ein bisschen das aus, was Laido vorher schon angedeutet hatte. Dabei wird aber eine Komponente betont, die vorher noch nicht so ganz hervorkam, aber auch sehr gut passt: Peck hat ja wirklich null Unrechtsbewusstsein, und seine einzige Sorge ist es, wie er den Handel mit den Banditen erfüllen kann – statt da vielleicht mal weiter irgendetwas zu ermitteln oder so. Das bügelt das „Versäumnis“ auch ein wenig aus, dass Peck und Andre vorher gar nichts weiter gefunden haben zu einer Verbindung zwischen Bromor und den Banditen, weil es sie wohl schlicht nicht interessiert – oder zumindest Peck nicht. Einen großen Makel hat diese Idee dann aber doch: Während in Laidos Post noch bloß von einem „verlotterten“ Kerl die Rede ist, wird in MiMos Post, weiterhin aus der Perspektive von Peck geschrieben, der Kerl direkt „Bandit“ genannt. Das weiß man zwar als Leser, aber so ohne weiteres kann Peck das ja nicht wissen. Jetzt ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass der Bandit sich einfach mal als solcher bekannt hat und den Deal offengelegt hat. Da hätte ich dann aber doch gerne eine Reaktion von Peck gesehen. Denn sein Desinteresse am Schutz der Frauen hin oder her – vorher hatte er ja doch noch ein wenig Eifer bei der Kriminalitätsbekämpfung an den Tag gelegt, und wenn sich dann jemand als Bandit offenbart... ist dann leider also doch alles etwas unrund, sodass ich den Teil des Posts dann wie gesagt doch eher bemakelt sehe und da nicht so richtig Punkte für geben kann. Den zweiten Teil des Posts finde ich dagegen umso stärker: MiMo knüpft an seine eigene Andeutung zur Fahndung an und legt damit erstmal sehr elegant Laidos Hauptidee lahm. Das greift wirklich alles gut ineinander, ist nachvollziehbar und wirkt deshalb nicht einmal nach plumper Battle-Taktik. Die Taktik sticht also rein im positiven Sinne hervor – und da nun der Strang um Peck, Andre und die Banditen immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, legt das nicht einmal die Geschichte insgesamt lahm. Von daher: Wackelnder erster Teil, umso stärkerer zweiter Teil des Posts!

Laido hat die Stärke von MiMos zweitem Postteil wohl offenbar ebenfalls gesehen und die Notwendigkeit gespürt, mit seinen Ideen noch einmal nachzufassen. Das Gespräch zwischen Peck und Wulfgar ist dann schon recht hektisch geraten – man merkt ihm die Speedbattle-Umstände dann doch an. Aber: Laido schafft es hier, wenn auch auf einem schmalen Grat wandelnd, die Stränge dann noch mehr zusammenzuführen, sodass das bei ihm angestrebte Ziel, Dexters Banditenlager, ebenso doch nicht auf der Strecke bleibt. Auch Pecks Motivation hat er hier gut beschrieben: Jetzt, wo es ihm an den Kragen gehen könnte, muss er dann doch zumindest Eifer vortäuschen, diese ganze Banditensache mal näher zu verfolgen. Und es ist ja auch vollkommen klar, dass Peck nicht so ohne weiteres den Laden übernehmen kann, ohne dass das sofort auffällt – zumal er ja im Grunde auch noch weiter bei der Miliz im Dienst ist und zumindest nie geschildert wurde, dass er ganz offiziell hingeschmissen hätte. Von daher viele wichtige Aspekte zur „Konsolidierung“ dieses Strangs miteinander verbunden. Der zweite Teil des Posts ist dann eher so eine typische „Jetzt passiert etwas unerwartetes im Speedbattle und das was mein Gegner geschrieben hat kommt nun doch ganz anders“-Sache. Das ist im Prinzip nicht schlecht. Allerdings muss man auch sagen, dass Sonja ja kurz nach dem Verlassen von Onars Hof aufgegriffen wurde. Dass die Banditen da so nahe herumstreunen und auch noch um sich schießen, ist zumindest mal erklärungsbedürftig. So bis ins letzte Detail überzeugt diese Wendung nicht – sie ist allerdings auch nicht total unglaubwürdig. Ich begegne ihr also mit gemischten Gefühlen. Kurioserweise würde ich diesen Post ganz allgemein, obwohl er ganz gut geworden ist, als Laidos schlechtesten in diesem Battle einordnen. Da mich MiMo mit seinem Vorpost aber auch nicht vollends überzeugt hat und Laido zudem ja noch einen gewissen Vorsprung hatte, kostet ihn das noch nicht die Führung. Ausbauen konnte er sie damit aber sicher nicht nochmals!

Was MiMo in seinem nächsten Post sehr gut macht: Er lässt Peck nicht total dumm dastehen wegen der Entdeckung seiner Puff-Aktivitäten und enthüllt diesen Bestechungsplan, den er ja auch teilweise erfolgreich ausgeführt hatte. Das gefällt mir wirklich gut und trägt noch mehr dazu bei, diesen Strang von Merkwürdigkeiten und eventuellen Logiklöchern zu befreien. Das hat MiMo stark gemacht und dabei ein gutes Auge für die Geschichte bewiesen. Weniger zufrieden bin ich allerdings mit der anschließenden Gesprächszene mit den drei Männern. Erst einmal finde ich es ziemlich peinlich, wie der Kerl offenbar „Scheiße“ nicht aussprechen will. Als so ein verlotterter Kerl. Möglicherweise Gesetzesloser. Menschenverachter. Da auf einmal so eine Höflichkeit, und danach direkt von den Willis sprechen? Das mag natürlich auch ein Trick von MiMo gewesen sein, um Wörter zu sparen – er war ja so schon am Limit von 220 angelangt. Aber wenn diese Sparmaßnahme eben zu so einem Ergebnis führt, dass den Typen Banditen unangemessen albern wirken lässt, dann muss ich das ganz klar negativ bewerten. Da hätte woanders an Worten gespart werden müssen – und „Scheiße“ hätte man ja trotzdem ausschreiben können, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Was ich dann noch zwiespältig sehe, ist allgemein die Beschreibung: Die Kerle schleifen da eine junge Frau hinter sich her, an der sie sich vergangen haben und der es braun die Beine hinunterläuft. Damit hat das Handeln der Männer (allgemein) in dieser Geschichte ja einen Höhepunkt an Menschenverachtung erreicht – was sich perfekt in das bisherige Bild von so ziemlich allen Männern dieser Geschichte einfügt und zum Thema der Geschichte ja auch wirklich gut passt! Und vielleicht könnte man auch sagen, es passt sehr gut zu diesen Typen und auch zu Peck, wie selbstverständlich und emotionslos damit umgegangen wird. Andererseits hätte ich mir gerade hier den Beschreibungen dann doch eine kleine Wendung oder Formulierung gewünscht, die dieses Verhalten der Typen – und auch von Peck – irgendwie kritisch würdigt, ins rechte Licht rückt. Das hatte vorher nämlich auch immer mal wieder geklappt. Hier klappt es meiner Meinung nach nicht – und das gefällt mir dann eben weniger gut. Das ist vielleicht aber auch Geschmackssache, wie sehr „kommentierend“ die Stelle sein muss – zumal sie ja aus Perspektive von Peck geschrieben ist, der sich ja sowieso einen Dreck um die Frauen schert. Aber trotzdem... ein bisschen was in diese Richtung hätte dem Post noch gut getan. Gleichwohl muss man sagen: In Anbetracht des Zeitdrucks und der Wörterbegrenzung war das kaum machbar, wo es doch selbst bei einem normalen Storypost sehr schwierig gewesen wäre, da das richtige Maß zu finden. Deshalb will ich das auch nicht zu stark ins Gewicht fallen lassen bei meiner Bewertung. Was auch noch interessant ist: Hier ist auf einmal von Brian die Rede, was die Identität der Kerle in Frage stellt. Bisher war ich ja davon ausgegangen, dass wieder irgendwelche Banditen aufgekreuzt seien, aber „unser“ Brian gehört ja nun gewiss nicht zu denen. Hm, merkwürdig – und von mir nun noch nicht ganz zu deuten. Vielleicht einfach eine Art Hinweis darauf, dass es ALLEN Männern auf der Insel scheißegal ist, wie mit den Prostituierten umgegangen wird? Wer weiß. So richtig Sinn ergibt die Erwähnung Brians für mich also noch nicht – es zieht die Bewertung dieses Teils allerdings auch nicht runter. Einen zweiten Teil hat der Post dann ja auch noch – und hier macht MiMo im Grunde das, was Laido auch schon vorher in diesem Handlungsstrang getan hat, nur inhaltlich halt entgegengesetzt. Hier ist es nun MiMo, der mit wenigen Worten Laidos Pläne zunichte machen will. Man kann natürlich nun umso mehr stark daran zweifeln, ob das überhaupt zu den zeitlichen Zusammenhängen passt, dass nun einmal Wulfgar dort schon parat vor Ort ist, aber gut. Letzten Endes muss man hier die Idee würdigen, die auf das Ende zusteuernde Geschichte weiter zusammenzuhalten, und dafür war dieser kleine Absatz dann auch gut. Alles in allem ein guter Post mit kleineren Schwächen, der Laido aber nicht so ganz gefährlich werden konnte. Wenn Laido nun aber wiederum das Ende in den Sand setzten sollte, dann...

Vorab: Laido hatte mit seinem letzten Post ja alle Hände voll zu tun, und wie es bei Speedbattle-Enden so üblich ist, konnte hier gar nicht alles so richtig zufriedenstellend gelöst werden. Erst einmal musste Laido irre viele Wörter darauf verschwenden, zu erklären, was Brian denn überhaupt mit der ganzen Sache zu tun hat – tatsächlich hatte man es hier also nicht mit Banditen zu tun. Vielleicht zeigt sich darin der Sinn von MiMos Andeutung: Laido bei seinem schwierigen Ende einfach noch mehr Steine in den Weg legen. Das mag taktisch nicht schlecht sein, aber der Geschichte als solcher tut es dann auch nicht so gut, von daher sehe ich das jetzt so von MiMos Stelle zwielichtig. Laido jedenfalls tut was er kann und nutzt die Situation, um Peck einen Schlussstrich ziehen zu lassen – das passt vielleicht halbwegs. Denn einerseits schien er so richtig ja eh nicht hinter dieser Puffsache zu stehen, und zweitens zieht er den Schlussstrich ja weniger, weil er das Gewerbe auf einmal so abscheulich fände (das wäre nach den vergangenen Sachen etwas unglaubwürdig gewesen), sondern einfach, weil ihm die schwierige Kundschaft so auf die Nerven geht. Gute Lösung also, um schonmal ein Teilende zu präsentieren! Mit der zweiten Hälfte versucht Laido dann, den Sonja-Strang abzufrühstücken. Da musste er natürlich nun sehr, sehr viel straffen und überspringen, damit ein Ende überhaupt noch möglich ist. Er nutzt dann einfach Wulfgars plötzliches Auftauchen, um die Banditenschar auch direkt kaltgestellt zu haben, ist sicherlich eine gute Lösung. Was mir am Ende dann aber wirklich überhaupt gar nicht gefällt, sind Larissas Worte, Dexter sei ja so lieb gewesen. Ich finde, das passt wirklich gar nicht zum Tonfall und der Atmosphäre der Geschichte, und so eine „war ja doch alles nicht so schlimm“-Enthüllung finde ich beim Thema der Story und wie es präsentiert wurde, dann doch unangemessen. Ich finde, das lässt so ziemlich alle vergangenen Posts in ihrer Intensität dann rückblickend doch verblassen, und damit wird der Geschichte insgesamt kein Gefallen getan. Das sorgt jetzt zwar nicht dafür, dass Laido das Ende total in den Sand gesetzt hätte, aber gut gefallen hat es mir so eben nicht. Da hätte er sich bei Befreiung Larissas wirklich etwas anderes ausdenken können, was eher zur Geschichte passt. Wahrscheinlich Laidos schwächster Post in diesem Battle!


Gleichwohl, muss ich sagen, kriegt Laido dann doch noch meine Stimme, und das gar nicht mal soooo knapp. Ausschlaggebend für mich ist dafür die Stärke seiner ersten beiden Posts. Die sind wirklich auf absoluten Top-Niveau, da kann man nur staunen. Vor allem, dass Laido als Zweitpostender die Geschichte so heftig prägend konnte, ohne das irgendwie gewaltsam hinbiegen zu müssen, hat mich beeindruckt. Es ging ja die meiste Zeit wirklich nur noch um diese Banditensache und Larissa, und selbst MiMo kam nicht drumherum, seine Ideen dieser übergeordneten Idee irgendwann unterzuordnen. MiMo hat freilich gut gegegenhalten, aber eben auch mitgemacht, und so ebenfalls dafür gesorgt, aus dieser Geschichte eine wirklich gute Geschichte zu machen, vielleicht eine der besten Speedbattle-Geschichten überhaupt, trotz einigem Hin und Her (von beiden) Kontrahenten zwischendurch. Und auch MiMo war – wie vor allem sein Erstpost belegt – stilistisch auf absolutem Top-Niveau unterwegs. Wirklich klasse! Gegen Ende schlichen sich bei beiden dann gewisse Schwächen ein, sowohl bei MiMo, als auch dann bei Laido mit dem Ende, welches mir dann, zumindest was den Larissa-Teil angeht, so gar nicht gefallen hat. Dennoch sehe ich bei Laido in Sachen Erzählung und Bemühungen, die Geschichte einerseits zusammenzuhalten und andererseits durch eigene Ideen zu steuern, das Übergewicht. Und deshalb soll er dann eben meine Stimme bekommen – da hätte MiMo noch durchgängiger auf Top-Niveau posten müssen, um da gleichzuziehen. Und er schrieb ja wie gesagt schon auf hohem Niveau. Und auf so einem hohen Niveau entscheiden dann manchmal eben Nuancen... meine Stimme für Laido!


P.S.: Noch einmal ein großes Kompliment an Ajnif und ihr Lead-In, was diese intensive Geschichte ja erst möglich gemacht hat!

[Dean]

Jetzt gebe ich auch mal meine Meinung hier ab. Mal wieder erneut kurz und knapp erklärt, wieso ich dies und das gut finde.

Im Leadin ging es darum, dass Borka und Sonja Bromor getötet hatten und ergriffen die Flucht. Nicer Leadin.

Beim nächsten Post von MiMo gings darum, dass die Leiche von Bromor unter dem Schiff gefunden wurde (wenn ich das so richtig verstanden habe) und anschließend auf das Schiff gebracht wurde. Gleich daraufhin verlangte Peck nach dem Mörder in der roten Taverne zu suchen. Dass am Ende noch Borka durch ein Schattenläufer stirbt und Sonja dagegen nicht, hat mich ziemlich überrascht. Klar, eine Frau wie Sonja hatte null Chance das Biest zu erledigen. Aber echt gut gemacht.

Laido brachte als nächstes Rosi ins Spiel. Die Frau von Sekob oder so, schätze ich mal. Der Satz

"Sonja wusste jetzt, wohin Bromor ihre kleine Schwester verkauft hatte, und sie wusste, welche Männer es waren, die sich an diesem und an den sechs vergangenen Abenden mit Sicherheit schon viele Male an Larissa vergangen hatten."

hat mich bisschen ins Grübeln gebracht. Beim Leadin wurde nur der Tod von Bromor erwähnt, aber nicht der Grund. Und dass Laido jetzt hier den Grund reingepackt hat, fand ich gut. Vielleicht hatten Sonja und Borka ihn deswegen umgebracht. Dann erfahren wir noch, dass die Schwester von Sonja Larissa heisst. Das mit dem "Dexters Banditenlager" hat mich bisschen verwirrt. Woher weiß denn Sonja 100%ig genau, dass es Dexters Banditen waren? Es könnten auch Banditen im Wald oder sonst wo sein. Aber naja, mal schauen, wie es weitergeht.

MiMos nächster Teil hat mir ziemlich gefallen. Rosi hat Sonja geholfen und zwischen Andre und Peck kam zu einem kleinen "Streit" (sag ich mal ) und dass er Bromors Platz einnehmen würde, klang auch glaubwürdig. Denn schließlich war er auch im Spiel bei der roten Laterne.

Nochmal ein verwirrender Satz von Laido.

" Aber Borka hatte natürlich recht damit gehabt, dass sie Bromor unmöglich am Leben lassen konnten, nachdem sie erfahren hatten, mit wem sie es zu tun hatten"

Von wem haben sie es denn erfahren? Das wurde irwie nicht erwähnt. Gefallen hat mir aber, wie Sonja sich als "Extralieferung Bromors" ausgab, um in das Lager hineinkommen zu können und noch die Stelle, wo Peck von Dexters "Mitarbeitern" angesprochen wird

Nächster Post von MiMo gefiel mir auch gut. Peck wurde draufhin panisch und Sonja wurde von zwei Milizen entdeckt. Nice.

Laidos nächster Post hat mir sehr gut gefallen. Er hat was zu dem Inhaltlichen der Story verdeutlicht und ich dachte erst, dass sie Sonja ihn schon zur Stadt gebracht hätten aber stattdessen brachte er noch die Banditen ins Spiel. Nice positioniert. Musste grad nachschauen, wer Rumbold ist haha

Der letzte Post von MiMo gefiel mir auch. Peck bekam unerwarteten Besuch von drei Männern, die nicht so viel Spaß mit der Frau, die sie hinter ihnen zerrten, hatten. Name von der Frau nicht bekannt. Dachte anfangs es wäre Larissa aber ich lasse mich weiter überraschen. Dennoch fragte ich mich, was Brian damit zu tun hatte. Er ist doch nur ein Schmied Den Kampf gegen die Banditen hatte er übersprungen bzw. weggelassen, was auch verständlich ist. Ich schätze mal wegen der Wortanzahl oder vlt weil er keinen Bock hatte den Kampf zu beschreiben haha Aber macht nix, dennoch gefiel es mir.

Bei Laidos letztem Post musste ich echt viel nachdenken. Ich dachte auch, es wären Banditen (von Dexter), die sein Laden betraten. Und wenn die Frau da Natalie hieß, bedeutete es etwa, dass Larissa noch bei Dexters Lager ist? Also es wäre echt nett, wenn du mir mal kurz dein letzten Post erklärst . Denn da hatte ich nicht so viel verstanden also inhaltlich. Den unteren Absatz hatte ich jedoch verstanden.

---------------------------------------------------------------------------------

FAZIT: Also beide waren richtig gut, aber ich muss meine Stimme an MiMo geben. Wieso? Weil ich ein paar Stellen von Laido nicht so ganz verstanden hatte, die ich oben erwähnte. Der Grund mag zwar doof klingen, weil ich paar Sätze von Laido nicht richtig verstanden hatte (den Inhalt zumindest). Aber ehrlich gesagt, hatte ich sie nicht wirklich verstanden und tut mir Leid Laido, dass ich die Stimme nicht für dich geben konnte. Die restlichen Posts von dir schon, aber ein paar dagegen nicht. Bei allen Posts von MiMo konnte ich dagegen den Inhalt verstehen und die haben mich, wie soll ich sagen, mehr überzeugt. Aber dennoch waren beide richtig gut und haben ein gutes Match abgeliefert.

[Ajnif]

Mich hat es ja bereits die ganze Woche gereizt auch dieses Battle zu kommentieren. Ich empfinde es aber immer wieder als ziemlich schwierig und auch komisch in der eigenen Gruppe meine Meinung kundzutun, weil es vielleicht genau die Stimme ist, die zählt.

Dennoch habe ich mir für dieses Battle einen kleinen Notizzettel gemacht, um einfach abwägen zu können was mir gefallen und was ich als weniger gut empfunden habe.

Mimo führt mein Leadin weiter. Bromors Leiche wird gefunden und identifiziert, Peck wird eingeführt und auch die Protagonistin bekommt einen Namen: Sonja. Borka ist gestorben, sodass Sonja nun alleine unterwegs ist.

Laidoridas führt die Bäuerin Rosi ein, bei der Sonja erst einmal Unterschlupf bekommt. Ebenfalls bekommt Sonja ein Motiv für Bromors Tod. Larissa, ihre kleine Schwester wurde von Bromor an die Banditen gegeben. Das wäre für mich auch ein absolutes Motiv um Bromor zu töten.

In Mimos Post erwähnt Rosi Söldner bei denen Sonja vielleicht Hilfe bekommen könnte. Peck kommt wieder ins Spiel und will Bromors Platz einnehmen. Vom Gesetzeshüter zum Bordellbesitzer, eine klasse Wendung .

Laido beendet Mimos Idee mit den Söldnern direkt im nächsten Post, Sonja will sich deswegen als kostenlose Extralieferung anbieten. Und peck wird mit Bromors Machenschaften konfrontiert.

Mimo führt Pecks Erzähstrang weiter, ganz viel Neues kommt da aber nicht und Sonja wird von Milizsoldaten erkannt, die, wie soll es auch anders sein, wohl gern gesehene Gäste in der roten Laterne sind.

Laidoridas führt Wulfgar ein, der Peck festnehmen will. Doch Peck kann ihm glaubhaft versichern, dass er nur zum Schein in der roten Laterne ist.
Sonja und die Milizsoldaten treffen auf Banditen.

Mimo führt Pecks Erzählstrang weiter, der Besuch von ominösen Herren bekommt, die sich über die letzte Lieferung beschweren. Das hast du ziemlich eindrucksvoll beschrieben. Wulfgar trifft auf Sonja, der anscheinend die Schnellreisetaste gefunden hat

Laidoridas klärt auf, dass es sich bei den Personen um Bewohner eines Leuchtturms handelt, die wohl auch Mädchen von Bromor erhalten haben.
Das Ende wird etwas eigenartig. Ich habe mir das auch mehrfach durchgelesen. In einem Moment denke ich mir, vielleicht war ja alles nur eine Finte. Vielleicht hat Bromor gar keine krummen Geschäfte mit den Banditen, sondern nur mit denen vom Lechtturm gemacht. Vielleicht ist Larissa ja in Dexter verliebt gewesen. Aber wieso sollte sie sich nicht getraut haben das ihrer Schwester mitzuteilen? Oder hat sie sich ernsthaft in ihren Peiniger verliebt? Oder hat Dexter sich in Larissa verliebt und verhindert, dass seine Banditen sich an ihr vergehen? Fragen über Fragen.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich die Story gut finde. Sie liest sich wie ein kleiner Krimi, traurig, rätselhaft und immer wieder mit kleinen Rückschlägen unter denen die Protagonistin leidet.

Ich werde aber für keinen von euch beiden abstimmen. Ich würde es einfach falsch finden, mich auf einen von euch festzulegen. Laidos Ende mag mich etwas verwirren und Mimo hat zum Teil wirklich sehr detaillierte Bilder in meinen Kopf bekommen, das hat Laido aber auch.