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  1. Beiträge anzeigen #161
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    Aniron sah der Rothaarigen nachdenklich hinterher. Sie würde vielleicht trotzdem mit Tinquilius darüber sprechen. Auch, wenn Freiya keine Behandlung wünschte im Moment, so interessierte es die Wassermagierin, inwiefern sie helfen könnten.
    Mit einem gedehnten Seufzer wandte sie sich um. Sie erblickte Ornlu, der bei den Jägern des Forts stand und ihnen Anweisungen gab. Als er fertig war, deutete sie ihm an, ihnn allein sprechen zu wollen.
    Mit einem wichtigen Blick kam er zu ihr.
    "Wir möchten zur Burg aufbrechen. Wir danken deinem Volk für ihre Gastfreundschaft, aber unsere Gemeinschaft braucht uns und Maris und ich wollen zu unseren Kindern. Wirst du mitkommen?"

    Aniron wusste, dass Ornlu alles in die Wegen zu leiten versuchte, um dieses Thing, von dem sie noch nie etwas gehört hatte, abhalten zu können. Aber das war eine Sache seines Volkes, da hatten die Wassermagier nichts mehr mit zu tun. Und es war so, wie sie es sagte: sie sehnte sich nach ihren Kindern und wollte so schnell wie möglich zu ihnen. Sie hatte bemerkt, dass Maris seit dem Aufbruch aus Setarrif angespannt gewesen war, auch wenn er es versucht hatte zu verbergen. Ihr Mann hatte seit Ewigkeiten keinen Alkohol angerührt und dass er sich dem Saufen so hingegeben hatte, war kein gute Zeichen. Sie musste mit ihm reden, allein allerdings. Am besten in der Burg in ihrer Kammer. Umso mehr zog es sie weg aus dem Fort, nun, da sie der Burg so nahe waren.

  2. Beiträge anzeigen #162
    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Und wann machen wir unsere Orgie?", fragte Ornlu völlig enttäuscht und fordernd, wartete bis Anirons Blick reagierte und zwinkerte dann mit einem Grinsen.
    "Als ob ich mit Maris oder sonst wem die Klingen kreuzen würde. Schon Adanos sprach - Bruder vor Luder und so. - Was denn? Du meinst ich hätte nie die alten Schriften gelesen? Phaa! Was ist, wenn mein Volk auch Schriften von Adanos hat und Adanos das dort genau so gesagt hat? - Ja, Bruder vor Luder. Wobei du natürlich keins bist. - Na gut...ich hüte jetzt mal meine Zunge, Frau Ich-weiß-mehr-über-Adanos. Meinst du nicht auch, dass der alte Mann bei dem gespräch nicht gerade herzhaft gelacht hat? Sonst hört er ja immer nur Gleichgewicht und neee das ist mir zu ordentlich...neee das ist mir zu chaotisch. Adanos wieso hast du mich so hässlich gemacht? Adanos wieso hab ich so nen Kleinen? Adanos meine Brüste belasten mich zu sehr - du Perversling magst wohl sowas! - Jaha das hört er die ganze Zeit klagen und so. Aber schon gut. Sammel mal deinen kerl zusammen und Tin und dann können wir los. Ich bin bereit und will mir eh mal ansehen was so bei deinen Leuten abgeht. Die dürften schon richtig Schiss haben, das bald die Myrtaner antanzen. Und die Kleinen müssen ja auch sicher gehen, dass Onkel Ornlu am Leben ist und erzählt wie Papa und Mama den Drachen voll vermöbelt haben. Wenn ihr das erzählt, klingt das so nach Eltern die ihren Kindern was erzählen...ja genau...ganz öde mit irgend einer Lehre darin, statt mehr Spinnereien und sowas. Gehen wir jetzt?", fragte der Druide und holte aus einer Manteltasche sein Sumpfkraut hervor. Klar hatte er es schon angeraucht und mit einem magischen Wink, glimmte es nun mehr ernaut auf.

  3. Beiträge anzeigen #163
    Lehrling Avatar von Thelyron
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    Thelyron ist offline
    Eine kleine Gruppe von Adlaten und Novizen war in Begleitung einiger Krieger des Ordens außerhalb der Stadtmauern unterwegs, um diverse Kräuter und Pilze zu sammeln, die die Alchimisten für die Herstellung eines Gegenmittels benötigten. Abseits der befestigten Wege, inmitten der dichten Vegetation des Bluttals, lauerten viele Gefahren. Banditen und Wölfe waren das geringste Problem. Nachdem der Orden den Drachen getötet hatte, waren seine Dienerkreaturen ausgeschwärmt. Ohne ihren kollektiven Anführer schienen sie zwar ziellos umherzuirren. Doch eine Begegnung mit einem Echsenmenschen endete zumeist tödlich.

    Thelyron, der die Gruppe auf Geheiß von Feuermagier Ventros ebenfalls begleitet hatte, las die Namen der benötigten Ingredienzien immer wieder laut vor, damit sich die anderen Adlaten und Novizen einprägen konnten, welche Gewächse sie zu sammeln hatten. Denn um das Ziel der Feuermagier zu erreichen, musste sich die Gruppe zwangsläufig aufteilen und angesichts der lauernden Gefahren auch zügig arbeiten. Die Liste war umfangreich und von vielen der dort benannten Zutaten hatte Thelyron noch nie etwas gehört, geschweige denn ein solches Gewächs gesehen. Als Adlat wurde von ihm auch gar nicht erwartet, die gesamte Vegetation der Insel zu kennen. Einige der erfahrenen Novizen wurden ebenfalls auf diese Mission geschickt und wussten scheinbar genau, wo die vorgelesenen Pflanzen zu finden seien.

  4. Beiträge anzeigen #164
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Das Lagerfeuer vertrieb die Feuchtigkeit des frühen Novembers. Kälte lag in der Luft, von den Bergen her wehten die ersten, den Geruch von Eis und Schnee mit sich bringenden Winde heran; eine Warnung des Winters, dass er alsbald vor der Tür stand. Isegrim und Ragnar störte dies freilich nicht. Beide von Geburt an Schnee und Eis gewöhnt, jeder auf seine Art abgehärtet und gestählt. Bei dem Ahnenkrieger durchs kämpferische Soldatenhandwerk, bei Isegrim durch elendig lange Jahre auf den Straßen, da Kälte und Hunger gute und enge Freunde geworden waren. Über dem prasselnden Feuer, welches sie gut geschützt entfacht hatten, hing irgendein Nagetier, eine dieser Riesenratten, die es gerade auf Khorinis zuhauf gab. Auch hier fanden sich einige davon, jedoch wesentlich weniger aggressiv als auf der Insel. Das Fleisch schmeckte - selbst gewürzt mit den besten Kräutern, die die Wälder boten - immer noch zum Kotzen, aber darüber sahen beide Männer wohlwollend, im Angesicht des Hungers, hinweg. Erst nachdem sie ihre karge Mahlzeit beendet hatten, erhoben sie ihre Stimmen zu einem Gespräch. Kein Geplapper, keine Scherze, die ausgetauscht wurden. Nein, ein ernstes, vielleicht lange überfälliges Gespräch über das Brudersein, die Herkunft und die allgemeine, persönliche Vergangenheit.

    "Wieso ... hast du es eigentlich getan?", fragte Ragnar unvermittelt, begann damit die Reise in vergangene Tage. "Vater ermordet"
    Isegrim seufzte, rieb sich den Nacken, suchte nach Worten. "Du, als Ältester, hast mich nie groß beachtet. Die Jüngeren haben mich, den Letzten, gehasst. Gepiesackt, geschlagen und getreten. Weißt du, wer meine Stütze war? Mutter. Bis sie starb. Vater - obwohl ich nichts dafür konnte - gab mir die Schuld. Mir allein. Meine Schwäche, sagte er, habe sie krank gemacht, ihr den Lebensmut geraubt. Wie soll ein Zehnjähriger darauf reagieren? Nun, irgendwann kam ich in das Alter, da Vater sehen wollte, zu was ich tauge. Übungskämpfe im Clan, oft gegen Gegner, die selbst ein kräftiger Bursche schwerlich bezwingen konnte. Er tat es, um mich zu demütigen, mir den Mut zu nehmen. Er wollte, dass ich zerbreche, dass ich wie Rauch vergehe ... Jagden, bei denen ich die Jäger des Clans begleiten sollte. Die hassten mich natürlich auch alle. Selbstmordkommandos waren das, mehr nicht. Oftmals merkte ich auch, wie die Jäger versuchten - in Vaters Auftrag - mich zu sabotieren. Durchgeschnittene Seile, gelockerte Schnallen ... da wusste ich, er wünscht mir den Tod, schlicht und einfach. Als ich achtzehn Jahre alt wurde, sollte ich das Bärenfell besorgen. Seine Lieblingsprobe, eine alte Tradition der Familie. Ich war schlau. Ich blieb einige Wochen weg, war indes im Hammerclan und kaufte dort von einem Händler aus Myrtana ein Braunbärenfell, welches ich mit weißer Tünche bemalte. Vaters Augen waren da schon schlecht, also reichte dies. Er war überrascht, aber nicht stolz. Er wollte meine Mannwerdung begießen und feiern, betrank sich elendig. Irgendwann ... fragte ich ihn, ob er mich jemals geliebt, mich als Sohn gesehen hat. Die Antwort war ein klares Nein. Das war der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ. Ich ... schlitzte ihm den Hals auf."
    Ragnar schwieg lange Zeit, sah seinen Bruder nachdenklich an. "Es gibt nur wenige unserer Geschwister, die er wahrlich liebte. Der Erste und der Letzte Sohn gehören da nicht zu, so traurig es sein mag. Ich, weil ich nicht war wie er, du, weil du nie dazu bestimmt warst, so wie er zu werden. Womöglich hattest du ... jedes Recht dazu, es zu tun. Wie ich. Innos, Bruder, ich verstehe dich."
    Isegrim lächelte leicht, etwas bedrückt. "Nun, da bist du der Erste, Bruder."

    Das Feuer brannte munter weiter.
    "Wieso hasst du die anderen so sehr, Ragnar?", fragte Grim dann, "Du warst stets ihr Vorbild."
    "Weil ... ihr, nun, dich vielleicht ausgenommen, nie die Strapazen erleben musstet, die ich durchstehen durfte. Vater war damals ... jünger, aggressiver, weniger subtil agierend wie zum Ende hin. Ein falsches Wort, ein falscher Blick und ich bekam dermaßen die Fresse poliert, dass ich erst Zähne bekam, als die richtigen kamen. Die Milchzähne hat er mir bis dahin schon aus dem Mund geprügelt. Ich sah, wie andere Väter ihre Söhne behandelten. Sie lehrten, sie schützten. Vater war da anders. Ein altes Fundament zerbrechen, um ein neues, stärkeres nach eigenem Geschmack bauen zu können. Oh, er hatte Pläne, das schon, große sogar. Sah sich mit mir als Vorzeigekrieger sogar schon an der Spitze des Feuerclans, aber nun ja. Unsere Brüder bekamen zwar immer noch Härte zu spüren, aber sie war weniger willkürlich, weniger zermürbend. Halfgar zum Beispiel. Wie Vater sich freute, als das Kloster ihn aufnahm. Als er erwählt wurde, die Magie beherrschte. Andere Väter hätten ihren Sohn verstoßen, hätte er die Magie angenommen. Aber für Vater war Halfgar die Krone unserer Ahnenreihe. Irgendwann erwähnte er gar, dass er vielleicht das Haus anführen würde, nicht ich. Die anderen ... du weißt selber, sie wurden alle bevorzugt. Der Bruder, der in der Marine dient. Der Bruder, der erfolgreicher Kaufmann ist. Derjenige, der am Hof Rhobars als Königsgarde dient. Sogar der Söldnerbruder war höher geschätzt als du oder ich. Deshalb hasste ich sie und Vater. Er machte es ihnen einfach, mir hingegen zu schwer. Er wünschte mir nicht den Tod, nein, aber nahm ihn stets in Kauf, um mich nach seinen Wünschen zu formen."
    Ragnar warf einen Ast ins Feuer. "Ganz einfach. Ihre Schwäche hasse ich. Und deine ... Stärke, dein Willen zum Überleben, muss ich zugeben, imponiert mir. Erfüllt mich mit so etwas wie Stolz."

    "Warum eigentlich der Kreis des Wassers?", Ragnar lächelte leicht, "Auf der Straße zu Adanos gefunden?"
    Isegrim wurde ernst, sah einen Moment ins Feuer - Innos' Element -, dann in den feuchten Nebel - ein Aspekt des Wassers Adanos' - und brummte etwas.
    "Was?", fragte der Ahnenkrieger, "Keine Worte für den Wassergott?"
    "Nun, doch. Ich suchte hier auf der Insel etwas ... und glaubte, es gefunden zu haben. Einen Platz zum Leben, eine Heimat. Ein Gelehrter aus Varant erklärte mir das Wirken Adanos in dieser seiner Sphäre, brachte mir den Gott nahe. Aber nun ... nach einiger Zeit ... sind eigentlich nur die Zweifel an seiner Macht und die Beweise seiner Machtlosigkeit oder Gleichgültigkeit geblieben. Er ließ einen Mann sterben, der ihn verehrte, weil ein anderer seiner Diener schwach war. Wo ist das gerecht? Wieso erlaubt Adanos, dass Kreaturen Beliars aus den Höhlen kommen und Menschen abschlachten? Oder gibt Rhobar mit Innos die Freiheit, ein Weltreich zu erschaffen, welches vielleicht nicht viel besser ist als das Imperium der Orks oder vergangene, menschliche Hochkulturen. Ich glaube, deswegen bete ich ihn nicht an. Weil wir in seinem Reich leben, er aber nichts gegen das Übel, das Ungleichgewicht unternimmt."
    Ragnar sah ihn schweigend an, nickte. "Ich selbst Zweifel oft genug an Innos. An seiner Macht. Aber Rhobar der Dritte ... seine Macht ... das ist der Beweis, dass Innos siegen wird. Das Beliar versagen und Adanos das Licht, nicht die Dunkelheit anerkennen muss." Dann lächelte er schief. "Darüber hinaus - Gott hin oder her - hat der Glaube dieses Weltreich geschaffen. Warum Teil eines Renegatenkönigreichs sein, wenn man dem einen, wahren König dienen kann? Man ist auf der sicheren, der richtigen Seite."
    Nun war es an Isegrim, lange nachdenklich zu schweigen. "Vielleicht hast du recht", antwortete er nur. "Aber nun, lass uns aufbrechen. Der Nebel lichtet sich. Thorniara ist nicht mehr weit."
    Geändert von Isegrim (03.11.2017 um 08:19 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #165
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Die Suche gestaltete sich schwieriger als erwartet und brachte die Kirchengeschwister in Zeitverzug. Nachdem sie anfangs gen Osten aufgebrochen waren, um die Ländereien zwischen Thorniara und der Ruinenstadt Setariff zu begutachten, hatten Sie nach drei langen Sonnen ihre Lager wieder abbrechen müssen. Shakuras hatte es befürchtet aber nicht wahr haben wollen, dass durch die Flucht und den Krieg weite Areale nahezu gänzlich zerstört worden waren. Zuvor bekannte und wertvolle Kolonien, auf die der Orden oft zurückgegriffen hatte und die einst eine reiche Vielfalt an Pflanzen und Pilzen aufboten, lagen nun darnieder. Die Natur hatte unter dem Unheil derart gelitten, dass sie noch dabei war ihre Wunden zu schließen statt zu keimen und wirklich zu wachsen. Am Ende hatten die Geschwister das Beste daraus gemacht und gezielt schattige und verbrannte Erde aufgesucht. An diesen Stellen hatten Sie wenige aber die dafür doch erforderlichen und umso selteneren Wurz- und Pilzexemplare einsammeln können.
    Nach Osten folgte der schwere Schritt in den Westen der Ländereien hinein. Das Bluttal mit ihren saftigen Wäldern versprach ein gutes Aufkommen und für ihre Aufgabe zügiges Vorankommen, aber es lag auch entfernter zur sicheren Hauptstadt und schon bald hatte der Trupp die patroullierten Grenzabschnitte des Kirchenlehens hinter sich gelassen. Da aufgrund der letzten Vergangenheit die nahen und fernen Ostgebiete als Tot galten, hatte für die Menschen eine Verschiebung nach Westen stattgefunden. Den Berichten des Paladinordens und des nun warnenden Ordensbruders Odyr zufolge, häuften sich die Übergriffe von Banditen, von Anhängern des Usurpatoren und von versprengten Drachenechsen in dem Tal. Der Befehl des Primus', der in Rücksprache mit dem stählernen Geleit getroffen wurde, war klar formuliert. Sie teilten sich gerecht in drei Gruppen auf. Jede Gruppe zeichnete sich durch einen Schwertarm, einen Magiebeflissenen, einen Pflanzenkundigen und einen Vierten aus. Sie distanzierten sich nicht weiter als gefühlte 500 Schritt voneinander und mieden die große Tiefe der Wälder und nach Osten die Reichweite zum Weissaugengebirge.
    Sie drangen weiter in den Süden des Westens vor und suchten. Sie suchten lange und ernteten viel. Des Abends kamen sie zusammen und schlugen gemeinsam ein erhelltes Lager auf. Sie prüften und zählten ihren Fund. Die Dunkelpilze, den Schuppenschwamm, den Koboldschemel und die Goblinbeeren. Die Feuernessel, den Blauflieder, das Feuerkraut und das der Snapper. Auch eine einzige Drachenwurzel unter der gesammelten Riesenflechte und dem feinen Esmiran hatten sie beigetragen. Fein mit Leinen und dünner Schnurr verpackt, benetzte der Meister das hohe Gut mit Wasser und ließ es in seine Tasche verschwinden. Seitdem sie aufgebrochen waren, war jeher Zeit vergangen und das Wissen darum, kümmerte jeden Einzelnen mehr da sie sich in ihrer Verantwortung sahen.
    "Ob sie bereits die Pallisade gestürmt haben?", warf Selina, eine Novizin aus der Schule Ruthens, in den Raum der Gemeinschaft.
    Es wurde still und keiner antwortete. Shakuras wusste nicht mehr wie es um die Stadt und das Armenviertel stand. Aber er ahnte Böses. Sein Blick glitt hinauf zum Gebirge.
    "Die Pallisade steht!", bekräftigte Odyr jetzt, da die beißende Stille zu Groß geworden war. "Unsere Männer stehen dort und doch auch Eure, Ernst - und wir lassen wirklich Niemanden durch." Lachend und fest schlug der Ordensbruder dem stummen Soldaten auf die breite Schulter. Dieser brummte nur dunkel und nickte. Aber auch er wusste es besser. Fällt die Pallisade aus Holz und Mensch, würde der Wahn weiter ausbrechen und mit diesem ein unbeherrschtes Leid und Chaos.
    "Die Oberste Feuermagierin ist noch in der Stadt. Sie hat auch gegen den Drachen gekämpft und gewonnen."
    "Das stimmt! Ich weiss, dass er Weissauge geheißen haben soll. So wie das Gebirge.", pflichtete Lukas bei.
    "Wisst ihr noch, wie groß der Drache war? Als er Thorniara..." ...
    Die Stimmen seiner Geschwister, die von dem erhellenden Sieg über den Drachen sprachen, traten für den Primus in den Hintergrund. Mit Blick auf das Gebirge richtete sich sein vollkommener Sinn auf die derzeitige Lage. Sie hatten keine Zeit vertan, aber sie waren schon zu lange unterwegs. Sie mussten Umkehren, damit Kalthar seine Arbeit beginnen konnte, die auch seine Zeit benötigte. Zeit, die die Kirche und die Armen nicht länger mehr hatten. Der Graue überschlug gedanklich die Liste und was ihnen noch fehlte. Die gewöhnlichen Ingredienzien hatten sie alle beisammen, auch die meisten außergewöhnlichen wie die Suppulus Pflanze. Das sie bisher noch keinen Kronstöckel geschnitten hatten, saß tief. Ihre Essenz erst würde die übrigen Substanzen vereinen und sie permanent nachwirken lassen. Sollte er entscheiden, dass sie morgen gemeinsam aufbrechen und sich nach einer kleinen gezielten Suche ohne zu Wissen, ob sie die noch fehlenden Zutaten auch sammeln, auf den Rückweg machen, hieße das eine Heimreise von über einem Tag mit ausstehendem Ergebnis. Würde er die Gruppe groß teilen und sie mit den bisher gesammelten Gewächs auf direktem Wege nach Thorniara begleiten lassen, wäre jene innerhalb eines Tages angekommen - fehle aber bei der noch verbleibenden notwendigen Suche nach den restlichen seltenen Pflanzen, die wiederum auch zu Kalthar gebracht werden müssten. Würde er alleine die Suche und Gefahr auf sich nehmen, verlöre er den Überblick und die direkte Verantwortung über die ihm Anvertrauten. Der Blick zum Gebirge drängte sich dem Alten drohend auf. Scharf sog Shakuras die Luft ein. Wie er es gekoppelt an Zeit und Verantwortung auch drehte und wendete - ein zufriedenstellendes Optimum konnte nicht mehr erreicht werden.

    "Ihr werdet morgen in der Früh aufbrechen und nach Thorniara zurückkehren, meine Brüder und Schwestern. Wenn ihr schnell seid und ihr seid es, betretet ihr zum späten Nachmittag Thorniara. Dann händigt Ihr, Novize Theodorus, Meister Kalthar unsere Sammlung aus." Der Alte hatte für Stille gesorgt. Seine Entscheidung blieb nicht unerwartet, aber sie fühlte sich seltsam an, da er von ihnen und nicht allen sprach. "Richte seiner Würden von mir aus, er solle mit seinem Werk beginnen. Die fehlenden Ingredienzien bekommt er von mir gen Abend überbracht." Der Primus überreichte Theodorus verantwortungsvoll das weiße Päcken. "Geb gut darauf acht, Bruder Theodorus - und ihr anderen auch! Sie sind unserer Mühen wert." Shakuras griff nach seinem Hirtenstab und sortierte seine letzte Habe, um sie anzulegen. Sein Gefährte Ernst warf ihm ein bereites und stilles Nicken zu. "Du nicht, Ernst. Du wirst die Anderen begleiten. Sie bedürfen deinen fertigen Schutz und ich kann nur einen mit mir nehmen." Der Alte erfasste den jungen Thelyron. "Bruder Thelyron, ich hoffe Ihr seid ausgeruht..."

  6. Beiträge anzeigen #166
    Drachentöter Avatar von Shakuras
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Shakuras ist offline
    Shakuras hatte Ernst und die zwei Ordenbrüder noch ins Gespräch geholt und ihnen letzte wichtige Instruktionen aufgegeben. Das gemeinsame Wohl und die absolute Unversehrtheit der alchemistischen Zutaten hatten oberste Priorität. "Innos sei mit uns." Die letzten Worte ihres Meisters drangen tief in die Herzen der Geschwister. Noch am selben Abend brachen Shakuras und Thelyron auf. Ihr Weg führte sie tiefer in die Wälder. Ihr Ziel lag klar vor Augen, das Weissaugengebirge. In diesem steinigen und zerklüfteten Gebiet gedeihten Pflanzen, an denen sonst nur schwer heranzukommen war. Ihre Stille und ein schwummriges beschworenes Licht vorn am Hirtenstab ebnete ihren düsteren Pfad und ließ sie wie ein Irrlicht erscheinen.

  7. Beiträge anzeigen #167
    Lehrling Avatar von Thelyron
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    Thelyron ist offline
    Mit langsamen und bedachten Schritten liefen die beiden Diener Innos' durch unwegsamen Gelände. Die Suche nach den erforderlichen Ingredienzen gestaltete sich schwieriger, als gedacht. Nachdem mehrere Monde vergangen waren, erkannte man unweigerlich diese Diskrepanz. Denn trotz anhaltender Mühen war das zugegeben seltene Kronstöckel noch immer nicht gefunden. Kleinere Gewächse dieser Art hatte man zwar vereinzelt finden können, doch erst im ausgewachsenen Zustand war das Kronstöckel für die Künste der Alchemie zu gebrauchen.

    Im Weissaugengebirge - so glaubte der Primus zu wissen - gab es einige günstige Stellen, die für das Wachstum der seltenen Pflanze nicht nur förderlich waren. Die steilen Berghänge und die schmalen Pfade schützten diese Stellen auch vor unachtsamen Wanderern, vor Echsenmenschen und größerem Wild. Doch es erschwerte es den Angehörigen des Ordens gleichermaßen, die begehrten Pflanzen zu erreichen. Die Nacht und das nur schummrige Licht taten ihr Übriges dazu bei. Am Fuß des gewaltigen Bergmassives angekommen, verstummte das zuvor im Wald gehörte ständige Rascheln der Wildtiere und Vögel. Es wich dem Geräusch herunterprasselnder, kleiner Steinchen. Es lag der Verdacht nahe, dass auf den vorausliegenden Berghängen eine gewisse Bewegung herrschte. Ob diese von Ziegen oder aber von Echsenmenschen ausging, vermag keiner der Ordensbrüder zu sagen. "Wir sollten vorsichtig sein!" sagte Thelyron.
    Geändert von Thelyron (21.11.2017 um 18:39 Uhr)

  8. Beiträge anzeigen #168
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom ist offline
    Der Wind pfiff durch die ihrer Blätter beraubten Bäume und man konnte langsam die ersten Sterne am Nachthimmel erahnen. Hin und wieder erklang ein Rascheln im Unterholz, die ersten Kreaturen der Nacht wurden aktiv während die anderen sich ein sicheres Quartier suchten.
    Venom ließ seinen Blick von Baum zu Baum wandern und versuchte in der Dunkelheit etwas auszumachen. Doch da war nichts bemerkenswertes zu erkennen. Zügigen Schrittes ging er weiter und wirbelte dabei einige alte Blätter auf die den Weg bedeckten.
    Eigentlich wollte er schon längst wieder zurück bei der Silberseeburg sein. Heute Mittag hatte er sich dazu entschlossen einen Probelauf für sein angestrebtes Abenteuer zu unternehmen und hatte sich in Richtung des kleinen Dorfes im Bluttal aufgemacht. Von dort war er ein bisschen weiter durch die Wälder gezogen. Er hatte es sehr genossen wieder einmal draußen in der Natur zu sein.
    Auch jetzt im Dunkeln fühlte er sich gleichzeitig wohl wie auch angespannt. An einer schwachen Biegung des Weges blieb er stehen und schaute sich gründlich um bevor er seine Karte hervorkramte.
    Dort war die Burg. Ziemlich mittig auf der Insel. An der Abzweigung in die Berge war er noch nicht vorbeigekommen. Das musste bedeuten er war in dem kleinen Knick etwas weiter nördlich. Venoms Blick wanderte weiter über die Ausläufer des Bluttals Richtung Norden und Westen. Er hatte es an einem Tag nicht einmal geschafft die Hälfte des Waldes zu sehen. Mit einem unterdrückten Grummeln verstaute Venom die Karte wieder, unzufrieden mit der Distanz die er heute zurückgelegt hatte.
    Nach einigen weiteren Schritten hellte sich seine Stimmung jedoch wieder auf. Ja, es war richtig er hatte nicht allzu viel gesehen. Doch im Umkehrschluss bedeutete das, dass er in den kommenden Tage noch genug zu erkunden hatte. So motiviert dachte er darüber nach wie er seinen nächsten Ausflug besser angehen könnte.
    Plötzlich erklang ein lautes Knacken nicht allzu weit entfernt. Venom verharrte augenblicklich an Ort und Stelle und lauschte. Er spürte förmlich wie alle Kreaturen des Waldes es ihm gleich taten. Das Geräusch war deutlich lauter gewesen als alles zuvor und es hatte sich so angehört als ob ein größerer Ast zerbrochen wäre.
    Die Frage war, nur wie war der Ast zerbrochen, ging Venom durch den Kopf. War es ein Tier gewesen? Der Wind?
    In seiner Vorstellung sah Venom schon einen Schattenläufer auf ihn zu stürmen und nach einem längeren Moment der Stille ging er langsam weiter. Allerdings achtete er weiter sorgsam auf seine Umgebung und darauf wohin er trat.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit sah er den Fackelschein der vom Rand der Siedlung ausging und er entspannte sich. Genug Aufregung für den Anfang, dachte Venom und steuerte mit federnden Schritten den ersten Häusern entgegen.

  9. Beiträge anzeigen #169
    Lehrling Avatar von Reldan
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    Reldan ist offline
    »Wir sind fast da!«, bemerkte Esgar, als sie zusammen das Bluttal betraten.
    Der Hüne schien eine gute Laune zu haben, grinste die ganze Zeit, und war glücklich.
    »Was ist denn mit Dir los?«, fragte Markon den Hünen.
    »Was soll mit mir sein?«
    »Naja, Du scheinst besser gelaunt zu sein, als je zuvor.«
    Esgar zog die Schultern hoch.
    »Ich bin einfach glücklich! Darf ich das etwa nicht?«
    »Egal, ich wollte nur mal fragen!«
    Als Esgar neben Reldan herging, fragte aber auch der Jüngling nach.
    »Liegt es am Auftrag? Dass wir endlich wieder was zutun haben?«
    »Ach, Reldan!«, sprach der Hüne, während er eine Handbewegung machte, um zu verdeutlichen, wie irrelevant es eigentlich war, nachzufragen.
    »Na gut!«, gab Reldan nach, und ließ es dabei bleiben.

  10. Beiträge anzeigen #170
    Lehrling Avatar von Reldan
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    Reldan ist offline
    Eine dunkle verhüllte Gestalt kam der kleinen Gruppe entgegen. Die Wege waren groß, so wie das Tal, aber der Fremde scherte sich nicht drum, und achtete auch nicht darauf, den Weißraben auszuweichen. Laskor und Esgar führten die Gruppe an, die der Gestalt auswichen, aber Reldan, der mehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, wurde von der Gestalt mit der Schulter angerempelt.
    Verwirrt blickte er den Fremden an, der unbeirrt weiterlief, als wäre nichts gewesen.
    »Hey, was sollte das?!«, rief der Jüngling der Gestalt entgegen, während er und die Gruppe stehenblieb.
    Der Verhüllte blieb einen kurzen Moment stehen, drehte sich zu Reldan um, und blickte unter seiner Kapuze hervor. Kalte Augen sahen zu ihm herüber, und ein Gesichtsausdruck, der keinerlei Emotionen offenbarte. Der Fremde trug keinen Bart, so viel konnte man gerade mal erkennen, wie auch die Augen, die so kalt waren, dass es Reldan fröstelte.
    »Mann in Schwarz! Mein Kumpel hat gerade mit Dir geredet!«, lautete Esgars Reaktion auf die Dreistigkeit des Vermummten, der immer noch kein einziges Wort sagte.
    Die Gestalt zog ohne Eile die Kapuze tiefer ins Gesicht, machte kehrt, und begann, einfach weiterzureisen, ohne sich zu erklären. Qaelyar schüttelte nur den Kopf, während Laskor den Hünen zurückhielt, indem er einen Arm auf Esgars Brust drückte, und somit versuchte, ihn davor zu bewahren, Dummes anzustellen.
    »Lass gut sein, Esgar!«, sprach der Anführer mit einer ruhigen Stimme.
    »Es ist nicht so wild! Wir können weiter!«, sagte der Barbier zum Hünen.
    Esgar konnte sich schnell beruhigen, was auch daran lag, dass Markon ihm ein Stück Brot überreichte, das er sich nun einverleibte. Er spülte es so schnell wie er es in den Mund gestopft hatte, mit einem Schluck Wasser hinunter.
    Die Gruppe konnte weiterreisen, auch, wenn niemand wusste, was das genau von diesem Fremden sollte …

  11. Beiträge anzeigen #171
    General Avatar von Yared
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    Yared ist offline

    Alte Handelsstraße, unweit des Forts

    Sie waren am Vortag erst nach Einbruch der Dunkelheit im mitten im Bluttal gelegenen Fort eingetroffen. Auf der Fahrt hatte sie sich weitgehend bedeckt gehalten, Yared und seine Mannen auf dem von zwei Pferden gezogenen Pritschenwagen, Lord Kastor und seine Begleiter jeweils auf dem eigenen Ross.
    Mit dem myrtanischen Offizier war Yared nicht warm geworden. Man hatte sich vor der Morgendlichen Abfahrt in Thorniara knapp begrüßt und militärische Ehrenbezeigungen ausgetauscht. Die Fahrt über aber höchstens oberflächlich Informationen ausgetauscht, etwa über die Besonderheiten der vor ihnen liegenden Straßen und Gegenden - kaum persönliches. Lord Kastor machte zudem keinen Hehl daraus, dass er Soldaten mehr respektierte, als die Kirche, aber Seesoldaten, zumal Neuadlige für ihn als Landadligen mit Stammbaum und Heeresoffizier Soldaten zweiter Klasse waren. Kastor sprach das zwar nicht laut aus, aber Körpersprache, Tonfall und Gesprächsführung ließen bei Yared nicht viel Zweifel aufkommen. Der Kapitän versuchte sich einfach nicht anmerken zu lassen, wie egal ihm der joviale Lord und sein ach so wichtiger Auftrag waren.
    Im Fort war niemand zugegen, den Yared explizit kannte, vielleicht abgesehen von Mama Hooqua, die ihn aber, nachdem er sie nicht mit dem waldvölkischen "Bewahre" begrüßt hatte, wie jeden anderen öfter durchreisenden Kunden behandelte, also ohne Vorzug oder Sonderbehandlung beim Abendessen. Manchmal war es besser, wenn gewisse Personen nicht um die Yareds Verbindungen zum Waldvolk wussten. Lord Kastor zählte in Yareds Augen vorsorglich zu diesen Personen.
    Yared selbst war früh zu Bett gegangen und hatte das auch seinen Untergebenen angeordnet, in der Hoffnung, Lord Kastor würde seinem Beispiel folgen. Nur Kaldrin hatte er beauftragt sich noch um die Pferde zu kümmern, um ihm so einige unbeobachtete Glasen zu verschaffen.
    Der Kapitän hatte Kaldrin gebeten, sich an seiner statt etwas unter den Leuten umzuhören. Er wollte wissen, wie es um frühere Gefährten und das Waldvolk stand. Auch jede Neuigkeit aus Stewark oder dem südlich gelegenen Silbersee konnten sich für ihre Weiterreise als wertvoll erweisen.
    Kurz nach Sonneaufgang, machte sich der Treck wieder auf den Weg und verließ das Fort auf der Alten Handelsstraße Richtung Westen. Yared saß neben Kaldrin auf dem Kutschbock und führte die Zügel. Auch wenn der Kapitän nie rieten gelernt hatte, ein Fuhrwerk zu lenken, hatte ihm eins sein Vater in Geldern beigebracht.
    Yared ließ es erstmal langsam angehen und sich ein Stück hinter Lord Kastors Männer zurückfallen. Sie brauchten keinen Geleitschutz. In traditioneller Seesoldatenparanoia lagen unter einer Plane ein gutes Dutzend geladener und gesicherter Armbrüste auf der Ladefläche direkt hinter dem Kutschbock, jederzeit griffbereit, falls etwas, egal ob Bär oder Bandit, ihnen die Straße versperren wollte.
    "Und?", fragte der Kapitän, als Kastors Leute zwar noch in Sicht, aber außer Hörweite waren.
    "Angeblich hat Ethorn ein Auge auf Stewark geworfen. Allerdings macht das Gerücht schon seit Monden die Runde, ohne das irgendwas passiert wäre."
    "Soll heißen, irgendwas wird schon dran sein, aber nichts genaues weiß man nicht."
    Kaldrin brummte zustimmend.
    "Es waren keine Sildener da, zumindest hab ich keinen getroffen. Sonst hätte ich wohl mehr erfahren. Aber so ... "
    "Ich hatte den Eindruck, dass sowieso wenige diesen Winter im Fort überwintern."
    Kaldrin nickte. "Man sagte mir, dass viele Jagdkommandos seit den Drachenangriffen nicht mehr zurückgekommen sind. Die meisten treiben sich wohl im Süden herum."
    "Ob, sie Schwarzwasser wieder aufbauen wollen?", mutmaßte der Kapitän mehr zu sich selbst, schüttelte dann aber unmerklich den Kopf und verwarf den Gedanken. Wenn dem so wäre, wäre Mama Hooqua die erste, die dem Bluttal den Rücken gekehrt hätte.
    "Wahrscheinlich sind sie nur wegen der Wärme dort geblieben, nachdem der Drache ja nun keine Bedrohung mehr darstellt."
    "Oder heftigeres. Am Nachbarfeuer munkelte irgendjemand über verschwundene Menschen, sowohl unter dem Waldvolk, als auch beim Landvolk in Stewark. Die Spekulationen gingen von einem rachsüchtigen Orkgespenst, das Kinder und Frauen raubt, bis zu varantischen Sklavenhändlern, die sich an der Westküste schadlos halten." Kaldrin spuckte verächtlich in den seichten Matsch, den Pferdehufen und eisenbespannte Holzräder verpflügt hatten.
    Sklavenhändler trieben sich immer wieder zwischen Varant und Südgorthar herum. Solange irgendein Lokalfürst am Myrtanischen Meer seine Marktplätze für den Menschenhandel öffnete, um sich an Steuern auf Verkaufserlöse und durch Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in den eigenen Minen zu bereichern, fand sich immer irgendjemand der das schnelle Geld witterte und die Segel setzte. Yared hatte selbst schon Sklavenhändlerschiffe vor Argaan aufgebracht. Es konnte also gut möglich sein.
    "Vielleicht kann man uns in Stewark mehr dazu berichten. Wir werden auf jeden Fall die Augen offen halten. Niemand auf der Santorija hätte gerade etwas gegen eine Prise einzuwenden, auch wenn sie mager sein sollte. Erst recht nicht, wenn es ein varantischer Sklavenhändler ist." Der Kapitän grinste verschmitzt. "War sonst noch was?"

  12. Beiträge anzeigen #172
    Lehrling Avatar von Reldan
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    Reldan ist offline
    Esgar verlangsamte seine Schritte, um mit Reldan von der Geschwindigkeit gleichauf zu sein.
    »Reldan, Du darfst Dir nicht immer alles gefallen lassen!«, sprach der Hüne.
    »Ich weiß, Esgar! Du hast mir schon einmal diesen Rat gegeben, ich verstehe schon!«
    Etwas genervt öffnete der Barbier seinen Trinkschlauch, um seine Kehle zu befeuchten.
    »Du musst Dich mehr durchsetzen, sonst hacken die Leute immer auf Dir herum, oder schubsen Dich weg, wie es gerade passiert ist!«, gab er weiter bekannt.
    »Ich weiß, Esgar!«
    »Man kann nicht immer freundlich sein, sondern muss auch mal den Leuten zeigen, dass man es ernst meint, und man niemand ist, der es zulässt, dass man auf seiner Nase herumtanzt!«
    Reldan rollte die Augen.
    »Verstanden, Esgar!«
    »Jetzt lasse ihn doch mal in Frieden, Esgar! Du nervst ihn, und wahrscheinlich hört er Dir nicht mal mehr ganz zu, weil Du ununterbrochen Deinen Senf dazugeben musst!«, mischte Markon mit.
    »Ich will ihm nur helfen!«, entgegnete der Hüne, während er unschuldig seine beiden Hände auf brusthöhe hob.
    »Dann lass aber auch mal gut sein!«
    »Esgar, danke für Deinen Rat, aber Du musst es mir nicht tausende Male erklären!«, sprach der Barbier, während er sich noch einen Schluck genehmigte.
    »Dann höre ich damit auf, aber denke immer an meine Worte, denn sie sind wahr!«
    »Mache ich!«, erwiderte Reldan schmunzelnd, der seinen Trinkschlauch wieder wegpackte, und nun beobachtete, was sich auf der Straße abspielte.
    Es waren Truppen des Königs, die ihnen entgegenkamen. Um keine Schwierigkeiten zu bekommen, wich die Söldnergruppe unter Anweisung durch eine Handbewegung seitens Laskor zur Seite aus. Sie wollten nur ungerne die Reise verzögern, indem sie der königlichen Truppe im Wege standen. Deswegen wollten sie so wenig Aufmerksamkeit erregen, wie es nur möglich war.

  13. Beiträge anzeigen #173
    Veteran Avatar von Venom
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    Ein gutes Stück in den Wald rein hatte Venom den Pfad verlassen und sich daran gemacht sich seinen eigenen Weg durch die Bäume zu suchen. Angepeilt hatte er die Berge, die das Tal auf der westlichen Seite begrenzten, um von dort einen guten Überblick zu haben wie er hoffte.
    Er versuchte sich möglichst geräuschlos fortzubewegen doch war er darin nicht allzu gut und trat immer wieder auf einen trockenen Ast oder gegen einen Stein. Das daraufhin ertönende Geräusch durchschoss jedes Mal die Stille und Venom verharrte kurz. Unweigerlich fühlte er sich jedes Mal daran erinnert wie er vor einigen Tagen in der anderen Situation war und ein Geräusch vernommen hatte, was jemand oder etwas anderes verursacht hatte.
    Den Bogen hielt er mit Pfeil die meiste Zeit schussbereit, doch bis jetzt war ihm noch nichts Interessanteres über den Weg gelaufen als ein paar Scavenger und Molerats in der Ferne.
    Zu seiner Linken musste in einiger Entfernung der See liegen, dachte er und sah sich die ihm am nächsten stehenden Bäume in dieser Richtung an. Ihre Rinde war mit Moos bedeckt, was ihm verriet, dass er noch auf dem richtigen Kurs war.
    Auf einmal erklang wieder ein lautes Knacken und Venom dachte sich genervt, dass es nicht schaden würde mal gescheit Schleichen zu lernen.
    An einer älteren Eiche blieb er stehen und holte seine Wasserflasche hervor und nahm ein paar Schlucke. So langsam konnte er sich auch nach einer Auffüllmöglichkeit für diese umsehen.

  14. Beiträge anzeigen #174
    Veteran Avatar von Venom
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    Der Mond schien zwischen ein paar Wolken hindurch und beleuchtete schwach die Umgebung. Die Bäume standen hier deutlich weiter auseinander und es war geradezu unheimlich still. In der Ferne glitzerte die Oberfläche des Sees, welcher teilweise zwischen den Bäumen zu erkennen war.
    Venom wandte seinen Blick von alldem ab und ging weiter Richtung Nordwesten. Zumindest dachte er, dass es grob stimmen musste. Er gab sich große Mühe möglichst leise zu sein, denn wenn ihn nicht alles täuschte war dort hinter ein paar Bäumen eine zweite Lichtquelle. Wenige Augenblicke zuvor hatte er das schwache Flackern zum ersten Mal gesehen und steuerte nun in einem kleinen Bogen darauf zu.
    Dem Anblick nach musste es sich um ein Feuer handeln. Nach einigen weiteren Schritten hatte Venom die Bäume umrundet, die ihm einen direkten Blick versperrten. Es war wirklich ein kleines Feuer doch das war nicht alles. Ein paar Schatten huschten um es herum und jetzt da er näher war konnte er auch Geräusche vernehmen. Es klang wie ein Grummeln oder Glucksen.
    Um sich sicher zu sein huschte Venom noch ein wenig dichter heran und kauerte sich hinter einen einsamen Haselnussstrauch, der knapp fünfzig Schritte von dem Feuer entfernt war. Nun war er sich ganz sicher, es waren Goblins. Vier Stück um genau zu sein. Ihre Farbe waren bei diesen Lichtverhältnissen nicht zu erkennen. Was sie taten war nicht auszumachen. Vermutlich richten sie sich für die Nacht ein, dachte Venom und gleichzeitig ging ihm durch den Kopf: Nicht wenn es nach mir geht.
    Er behielt die Kreaturen genau im Auge und zog vier Pfeile aus seinem Köcher und steckte drei von ihnen sanft ins Laub zu seinen Füßen. Den letzten Pfeil legte er an und machte sich schussbereit.
    In einer einzigen Bewegung richtete er sich auf, spannte den Bogen und ließ den ersten Pfeil von der Sehne schnellen. Der erste Goblin schlug auf der Erde auf bevor die anderen wussten was geschehen war. Während Venom nach dem zweiten Pfeil griff hörte er ihr aufgeregtes Grunzen, da schoss er schon den nächsten Pfeil ab und ein weiterer Goblin ging nieder. Nun hatten sie ihn ausgemacht und die verbliebenen Goblins stürzten auf ihn zu. Kaum dass sie los gelaufen waren, da hatte Venom schon den dritten erschossen. Der letzte Goblin schaffte es beinahe zwanzig Schritt nah an Venom heran als auch er tödlich von einem Pfeil getroffen wurde.
    Aus Reflex einen weiteren Pfeil aus dem Köcher ziehend verharrte Venom wenige Augenblicke und lauschte. Doch da war nichts abgesehen vom gelegentlichen Knacken des Feuers.
    Immer noch Pfeil und Bogen schussbereit ging Venom auf das Feuer zu. Unterwegs sammelte er seine verschossenen Pfeile und inspizierte sie grob ob sie noch zu verwenden waren. Den toten Goblins schenkte er nicht mehr Aufmerksamkeit als es für eine kurze Kontrolle nötig war, ob sie wirklich tot waren.
    Am Feuer angekommen erkannte Venom, dass die Kreaturen versucht hatten etwas Fleisch zu braten indem sie es nah an die Flammen in den Schmutz gelegt hatten. Außerdem lag der erste Goblin gefährlich nahe am Feuer und Venom schob ihn mit dem Fuß etwas weiter weg.
    Ein wenig abseits des Feuers lag ein kleiner Haufen verschiedener Sachen, es mussten die Habseligkeiten der Goblins sein. Venom ergriff einen Ast der wohl einem der Goblins als Waffe gedient hatte und durchstöberte damit den Haufen. Das meiste war nur Unrat, darunter ein paar Pilze und angelaufene Messer. Jedoch war dort auch ein kleiner Lederbeutel, der sich anfühlte als ob er mit ein paar Münzen gefüllt war, und ein Bund Kräuter, die im Gegensatz zu allem anderen noch frisch wirkten. Den Beutel und die Kräuter einsteckend, schob Venom mit den rechten Fuß Erde in die Glut und zertrat die Reste des Feuers.
    Nachdem die Dunkelheit in den Wald zurückgekehrt war verließ Venom das kleine Lager und machte sich weiter auf in nordwestlicher Richtung.

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    Veteran Avatar von Venom
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    Venom war so lange in nördlicher Richtung durch den Wald gegangen bis er auf einen Weg gestoßen war. In westlicher Richtung schien dieser weiter ins Gebirge zu führen, da Venom jedoch nicht die Absicht hatte bis Stewark vorzustoßen war er dem Weg in östlicher Richtung gefolgt. Nach einer Weile stieß er auf eine befestigte Siedlung.
    Kurz hinter der die Siedlung umringende Palisade blieb Venom stehen und blickte sich um. Hier schienen vor allem Holzfäller und Jäger zu leben. Ein einfacher, ruhigerer Ort. Venom entspannte sich ein wenig. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er die Zeit im Wald über so angespannt war.
    Etwas tiefer in der Siedlung erstand Venom an einer Straßenküche einen einfachen Eintopf und setzte sich auf eine krude aus einem Baumstamm geschlagene Bank. Es tat gut mal wieder etwas gekochtes zu essen, selbst wenn es leicht angebrannt schmeckte.

  16. Beiträge anzeigen #176
    Veteran Avatar von Venom
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    Venom befand sich am Rande der Straße, die durch das Bluttal führte. Von seiner Reise vor einiger Zeit war ihm das kleine Dorf gut vertraut und er hatte sich dazu entschlossen hier halt zu machen auf seinem Weg nach Stewark.
    Die letzten Neuigkeiten, die er von dort vernommen hatte, besagten dass es Schwierigkeiten gab. Welcher Art war nicht sicher, mittlerweile kursierten mehrere verschiedene Versionen der Eroberung der Burg.
    Während Venom seine Feldflasche an dem Brunnen wieder auffüllte beobachtete er die vorbeiziehenden Menschen. Es war deutlich mehr Bewegung auf den Straßen durch die zurückliegenden Ereignisse. Händler, Soldatentruppen und allerlei verschiedene Gestalten tummelten sich an der Wegkreuzung.
    Aus dem Augenwinkel nahm Venom einen dickeren Mann war, der sich zwischen einigen Händlern herumdrückte. Auf den ersten Blick sah er nicht viel anders aus als die anderen, jedoch war irgendetwas anders an ihm. Für seine Körperfülle bewegte er sich erstaunlich geschickt und da war noch etwas, irgendetwas Verschlagenes an ihm. Als die Gestalt an einem weiteren Handelsmann vorbeihuschte sah Venom es. Der Dicke schnitt dem anderen geschickt und ungesehen den Beutel vom Gürtel. Venom beobachtete den Mann weiter, zeigte jedoch keine Reaktion. Wenige Augenblicke später bemerkte der Dieb, dass er einen Beobachter hatte und er verharrte kurz in seiner Bewegung, grinste Venom an, zwinkerte und verschwand darauf hinter einem vorbeiziehenden Karren.
    Venom sah noch einmal dem Karren nach und machte sich dann selbst wieder auf seinen Weg Richtung Stewark, selbst ein kleines Grinsen unterdrückend.
    Als er die Siedlung fast verlassen hatte blieb sein Blick noch auf einer weiteren Reisegruppe hängen. Sie schienen der Kleidung nach aus Varant zu sein und Venom fühlte sich an eine schon länger zurückliegende Zeit erinnert. Besonders einer sah mehr abgerissen aus als die anderen doch gleichzeitig zäher. Der Mann schien von Natur aus dürrer zu sein, was ihm ein eher gefährliches Aussehen verlieh. Sie schienen zu beratschlagen in welche Richtung sie weiterreisen sollten. Vermutlich durcheinander gebracht durch das aktuelle Chaos auf der Insel.
    Ohne ein weiters Mal stehen zu bleiben verließ Venom den Schutz der Palisaden und betrat den Wald Richtung Stewark.

  17. Beiträge anzeigen #177
    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    "Und ich sage du hast keine Ahnung wo wir sind"
    Calan blieb stehen und blickte sich um. Jeder Baum sah aus wie der letzte, und die vielgelaufenen Pfade wandten sich wie eine vielköpfige Schlange durch den Wald, mal in jene Richtung, mal in eine andere. Und wie einer Schlange konnte man ihnen nicht trauen. Er seufzte. An diese dichte Vegetation würde er sich vermutlich nie gewöhnen können.
    "Unsinn. Ich weiß genau wo wir sind!" antwortete Rasul, ein Mann der wie er aus Varant kam und sich ihm vor einiger Zeit angeschlossen, obwohl sie verschiedener nicht sein konnten. Er ein verzweifelter, von seinem Gott im Stich gelassener, ehemalige Ordensbruder; Rasul ein verwegener Söldner, der jeden Tag lebte, als ob es sein letzter wäre.
    "Und wo wäre das?" fragte Calan, der den Worten seines Gefährten wenig traute. Dennoch setzte er sich wieder in Bewegung und folgte ihm.
    "Auf dem Weg nach... dings. Wie hieß das Kaff noch?" antwortete Rasul.
    "Du weißt also nicht, wo wir sind." sagte der Varanter, wurde jedoch prompt unterbrochen.
    "Blabla. Wollte ich mir Nörgelei anhören, wäre ich bei meiner Frau in Bakaresh geblieben. Oder bei der in Mora Sul. Genieß doch einfach die Luft, hör die Vögel zwitschern und die Blätter im Wind rascheln, den Bach plätschern. Genieß doch einfach mal das Leben, Calan!"
    Missmutig hob der Varanter eine Augenbraue. "Ich wusste nicht, dass du so eine romantische Ader hast."
    Rasul spuckte aus. "Was tut man nicht alles, damit du die Klappe hälst."
    "Mhm. Schon klar. Da vorne ist jemand, ich werde mal nach dem Weg fragen. Es sei denn, du weißt ganz genau, wo wir sind?"

    Eine kurze Pause herrschte zwischen den beiden.
    "Frag mal lieber."

  18. Beiträge anzeigen #178
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Blut fürs Bluttal!

    Ein lauer Nachtwind wehte durch das Bluttal. Den Orks entgegen die einen fesligen Untergrund hinabstiegen und so grimmig wirkten, wie es nur Orks konnten. Genug hatten sie gesehen. Genug hatten sie beobachtet.
    Die Morras der Burg hatten sich geteilt und waren nun Herren der Burg an der Küste. Niemals konnten sie das ganze Gebiet kontrollieren, niemals würden sie es wagen können den Orkwald zu betreten, ohne ihre Burgen zu verlassen und den Feuer- und Blechmorras regelrecht die Tür zu ihrer Burg zu öffnen. Nein, es war einfach Zeit wieder Blut zu vergießen. Es war Zeit die Morras daran zu erinnern, dass der ewige Feind auch hier war. Es war Zeit seine Krieger daran zu erinnern, dass ein Orkleben am besten im Kampf endet und Ehre gewonnen wird, je mehr Seelen man dem Schöpfer im Kampf opfert.
    In das Weißaugenbirge waren sie gegangen, wanderten Bergpfade entlang und durch Höhlen vorbei an Orten wo sie gesichtet worden wären - bis sie am Fusse des Berges vor dem Bluttal waren.

    So blitzten orkische Schulterplatten auf, dicke Kriegszöpfe schwangen hin und her und grüne, schwarze und braune Gesichter trugen allesamt Asche vom Kriegsfeuer und Blut eines Opfertiers im Gesicht und am Körper. Die Bemalung der Karrek-Orks.
    Selbst die Orkhunde trugen die Zeichen. Und so marschierten die Horde von drei Dutzend Orkkriegern und - kriegerinnen dem Ziel entgegen. Der Morgen würde mit einer blutigen Sonne erwachen...

  19. Beiträge anzeigen #179
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline

    Im Lager

    "... und dann wurde jeder niedergemacht, der sich irgendwie widersetzte. Ich bin dann so schnell ich konnte aus der Stadt verschwunden." Mit diesen Worten beendete Kjarl seine Erzählung über seinen Aufenthalt in Thorniara. Sein Gegenüber, der junge Tobias, schüttelte seinen Kopf und schob die Scheite des kleinen Feuers ein wenig enger zusammen, um es bis zum Morgen nicht verglimmen zu lassen. "Alles Irre. Ich sags immer wieder. Mich wunderts nur, dass sie dich alten Kauz wieder rausgelassen haben. Warst sicherlich der schrägste Vogel in Thorniara.", Tobias grinste frech. "Ich kann halt mit Idioten umgehen.", brummte Kjarl, "Hab ja durch dich genug Übung." Ein leichtes Schmunzeln huschte durch Kjarl strubbigen Bart und auch Tobias nahm diese Erklärung amüsiert entgegen. Kjarl lehnte sich zurück und schaute in den dunklen Nachthimmel. Bald würde die Dämmerung anbrechen.

    Kjarl war dank des freundlichen Fuhrmannes bequem bis ins Lager gekommen und hatte glücklicherweise eine Jagdgruppe getroffen, unter ihnen befand sich auch der junge Tobias. Kjarl hatte den jungen Jäger eine Weile nicht mehr gesehen und sich erstmal nach der Situation in den Wäldern erkundigt. Am Abend hatten sich beide bereit erklärt, die letzte Nachtwache zu übernehmen. Und so hatte Kjarl nun in aller Ruhe seine Geschichte über den Wahnsinn in Thorniara erzählen können.

    Tobias gähnte und schnitzte dann gedankenverloren an einem Holzscheit. "Wo willst du jetzt hin, alter Mann?", fragte er schließich. "Ich weiß noch nicht genau.", meinte Kjarl und überlegte, "Vielleicht durch die Wälder zur Taverne oder nach Süden zum großen Baum. Bin lange nicht dort gewesen. Was hast du geplant?" "Wir hatten hier eine gute Jagd. Wir werden die Beute in die Lager bringen und dann will ich auch in Richtung der Sümpfe. Wir können zusammen wandern. Dann kann ich wenigstens auf dich aufpassen." Kjarl verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. "Lern erstmal auf dich selber aufzupassen."

  20. Beiträge anzeigen #180
    Ritter Avatar von Tat'ank'Ka
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    Die Orks im Forenrollenspiel
    Tat'ank'Ka ist offline

    Blut fürs Bluttal!

    "JABARTH!", brüllte Tat'ank'Ka und hob seine beiden Kriegsäxte - Tohu und Wabohu - in die Höhe.
    Dann stimmte er einen kehligen Kriegschrei an und seine Krieger taten es ihm gleich. Orkische Kriegshörner erklangen dumpf durch das Tal und niemand - wirklich auch niemand - konnte behaupten nicht zu wissen, was da ist...was da aufmarschiert und zwischen den Bäumen mit mächtigen Waffen, massigen Körpern, Kriegszöpfen und Kriegsbemalung nur eine Botschaft vermitteln wollte. "Die Orks sind da!"
    Wer noch an Märchen und Schauergeschichten glaubte, wurde mit der grausamen Realität konfrontiert und musste sich nun ihr stellen oder feige flüchten.

    "Gargooo! KESH TAR!", befahl der Berserker und neben ihn erschien der wohl größte und fetteste Ork den man auf der Insel und wohl auch auf dem Festland zu sehen bekam. Der Rise von Ork stürmte mit seinem großen Hammer los, so dass die Erde zu erzittern schien. Verfolgt wurde er von den Orkhunden, während der Rest der kleinen Horde gehend folgte.

    "ORAKAI!", rief er seine Krieger. "AHUUUU AHUUU!", brüllte es durchs Tal als die Orkkrieger antworteten.

    "KESH TAR!", war der Befehl und der Sturm der Orks begann. Gargo hatte genug Vorsprung, um schon am hölzernen Wall zu sein und anzugreifen. Nicht das Tor, sondern den Wall selbst. Brüllend nahm er aus vollem Lauf Schwung, verlor fast das Gleichgewicht und donnerte den Hammer gegen das Holz, als wäre ein Blitz in einen Baum eingeschlagen. Holz splitterte auf, Pfähle brachen und es folgte ein kraftraubendes Stakkato an Hammerhieben gegen das schwächer werdende Holzkonstrukt. Dann warf Gargo den Hammer hin und sprang mit vollem Leib gegen den Holzwall. Die schnellsten Orks kamen hinzu und mit nicht mal fünf Orks war eine Bresche geschlagen.
    Die Orkhunde stürmten durch sie hindurch und kurz darauf war es Tat'ank'Ka, der schwarze Berserker-Ork, der in klassischer Khorinis-Ork-Manier den ersten Menschen der sich wehren wollte, mit einem mächtigen Hieb von oben aus dem Lauf heraus einfach spaltete! So tief wie die Axt durch dessen Schild, Arm und Oberkörper durchdrang war das anders nicht zu beschreiben.
    Hier waren keine großen Gegner, aber genug die sterben würden und noch mehr die Angst neu definiert bekämen. Das orkische Massaker am Fort im Bluttal begann...

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