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  1. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #81
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Seine Sachen sahen wieder anständig aus. Naja, zumindest anständig genug, um damit auf eine Reise zu gehen, anständig genug für eine Stadt waren sie noch lange nicht, aber gut. Irgendwann würde er mit Dennik mal verhandeln müssen, wen man hier im Fort eingentlich ausquetschen musste, um in den Genuss von Kleidung wie alle anderen zu kommen. Und vielleicht sollte er sich wirklich einmal Gedanken darüber machen, sich der Gemeinschaft anzuschließen. Eigentlich war er ja eh schon ein Teil, wurde als ein solcher akzeptiert, aber es war vielleicht einmal an der Zeit, offiziell mit dem ein oder anderen wichtigen Mann hier drin zu reden, um einen sinnvollen Platz in der Gemeinschaft zugewiesen zu bekommen.
    Wenn er sich seine Freunde so ansah, konnte man ja nicht wirklich davon reden, dass es sich um eine große Verpflichtung handelte und dies die eigene Freiheit massiv einschränkte. Aber das hatte Zeit bis zu einer ruhigen Stunde auf der Reise, und erst, nachdem er von Borran erfahren hatte, was in seinem Schreiben so drin stand.

    Kurz nachdem er sich zu Rekhyt, San und Luke gesetzt hatte, kam auch Dennik schon wieder und verkündete, dass sie noch zwei Leute mehr dabei haben würden.
    San hörte nicht ganz zu sondern unterhielt sich mit irgendwem anderes, aber der Bootsbauer verstand kein Wort, dafür saßen sie zu weit auseinander und der Rest nahm das erst mal zur Kenntnis.
    "Du rechnest wirklich mit ernsthaftem bewaffneten Widerstand, oder?", fragte Gath seinen Freund etwas besorgt und mit leiser Stimme, nicht, dass noch irgendwelche Wachen mithörten. Die Soldaten hatten sich zwar ziemlich lautstark in irgend einer anderen Ecke des Lagers gestritten, aber man konnte sich ja nie sicher sein. "Aber von wem? Willst du dich mit der Wache anlegen? Oder mit den Menschen, die dieses rote Zeug verkaufen und unser Geschäft schädigen?" Und immer schwang der leichte Unterton mit, ob man diese Herrschaften denn wirklich brauchte, denn zusätzliche Söldner waren ein zusätzliches Risiko, für eine diskrete Operation war ihre Gruppe eh schon fast etwas zu groß...
    Es war aber nebenbei schon wirklich erstaunlich, dass Gath jetzt von 'unserem Geschäft' sprach. Ja, er war nicht mehr bloß der Anhang, er gehörte wirklich dazu, spätestens seit dem Besuch bei Lukar.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Die neugiere Frage des Fremden nahm plötzlich eine ganz andere Wendung, wodurch sich San Daran etwas überrumpelt fühlte. Erz. Ein Funkeln trat in seine Augen und er musste sich zusammenreißen, nicht seine Sachlichkeit durch pure Neugierde zu verlieren. Er hatte noch nicht das Vergnügen machen dürfen, mit diesem Material zu arbeiten, doch hatte er bereits in der Bibliothek des Zirkels davon gelesen.
    Vor allem die Rotröcke arbeiteten gerne mit diesem Metall, weshalb es nicht verwunderlich war, dass es von einem ihrer Magier entwendet worden war. Sie waren so gierig nach dem Erz, dass es sogar eine eigene Strafkolonie in Khorinis gegeben hatte, in der danach geschürft worden ist. Daher stammt auch eine seiner Quellen, von einem Schmied in der Stadt, der, da er an der Quelle gesessen hatte, einige Experimente mit dem Material durchgeführt hatte.
    Eine andere stammt aus dem Norden, von den Nordmarern, deren Erzvorkommen als relativ hoch zu beschreiben ist und die diese Waffen im Kampf gegen die Orks verwenden, also schon einige Erfahrungen mit der Herstellung dieser hatten.
    So ist die Beschreibung des Fremden, dass er jemanden suche, der sich an einer Erzklinge probieren wolle, treffend, da San Daran nicht mehr als einen Versuch wagen könne, dass die Waffe etwas werden würde.

    "Du scheinst mir gegenüber im Vorteil zu sein, wie lautet dein Name? Woher kommst du?

    Solange das Erz nur von einem Rotrock kommt, soll es mir gleich sein. Allerdings bräuchte ich mehr Informationen, um dir sagen zu können, ob ich der Richtige für die Arbeit bin, die du erledigt haben möchtest. Wiviel Erz ist in deinem Besitz? Was für eine Klinge schwebt dir vor?"

  3. Beiträge anzeigen #83
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Schweigend und mit in Falten gelegter Stirn hatte Red Madelns Worten gelauscht.
    »Nun, Ihr habt richtig vermutet, vieles von dem, was Ihr berichtetet, wusste ich bereits. Doch es war auch neues dabei, dem weiter nachgegangen werden muss. Ihr sagtet es gibt einen Haufen Diebe, die versuchen, die krummen Geschäfte der Stadt zu kontrollieren. Wisst Ihr mehr von ihnen? Wie viele es sind, wo sie sich genau treffen? Diesen Kerl will ich natürlich auch sprechen. Wenn es stimmt, was Ihr sagt und er etwas weiß, dann ist dieses die beste Spur, die ich seit langem habe.« Red nickte gedankenverloren. Er hatte bereits damals versucht diesem Gesindel Herr zu werden. Doch das Ende vom Lied war ein gefangener Noxus und ein halb abgebranntes Hafenviertel gewesen. Nichts mit dem man sich rühmen konnte. Wenn er Madlens Quelle nutzen wollte, dann musste er es dieses Mal schlauer anstellen.
    »Um den desolaten Zustand des Hafens, besonders aber auch des Armenviertels weiß ich natürlich selbst nur zu gut. Doch ich und meine Männer sind zu bekannt, als dass wir uns dort einschleichen und etwas herausfinden könnten. Vielleicht könnten Eure …besonderen Fähigkeiten… erneut von Nutzen sein?« Red sah sie an. Doch Madlen zeigte ihm bloß eine undurchdringliche Mine. Hier und jetzt zeigten sich Ihre Qualitäten von Jemandem der in den Schatten arbeitete. Red hielt noch einen Moment ihren Blick, dann nickte er. »Ich werde Euch im Reiten unterweisen, wenn Ihr dies immer noch wünscht«, sprach er ernst. »Jedoch sind Eure Informationen noch nicht genug. Daher stelle ich eine weitere Bedingung.« Nun war es auch an Redlef sich auf seinem Schemel zurückzulehnen. Er sah ihr immer noch fest in die Augen, denn in diesem Punkt würde er keine Diskussion zulassen. »Ihr kommt mit mir nach Thorniara und bringt mir mindestens einen Verkäufer von diesem roten Sumpfkraut, besser sogar den Produzenten… Das Ihr dieses nicht garantieren könnt, ist mir klar, doch ich bin mir sicher, dass Ihr Euer Bestes versuchen werdet, besonders da Ihr ja selbst erkannt habt, welche Plage dieses Zeug ist. Im Gegenzug bringe ich euch nach Erfüllung meiner Bitte alles bei, was Ihr wissen wollt. Doch auch jetzt schon werde ich Euch gern die Grundlagen lehren, und zusammen können wir dann nach Thorniara reiten. Was sagt Ihr dazu?«

  4. Beiträge anzeigen #84
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    "Nenn mich Charon. Und ich komme..." der Dieb fuchtelte wage dahin, wo er glaubte, dass Westen sein könnte "von irgendwo da drüben, schätze ich."
    Edon hatte den, der sich selber San Daran nannte, eindringlich beobachtet. Ihm schien der Gedanke an Erz zu gefallen. War das Abenteuerlust? Vielleicht reizte ihn die Schmiedeehre, sich an einer Erzklinge zu beweisen. Oder war es Gier? Die lapidaren Auffassungen des Waldvolkes, was meins und was deins war, war der Landstreicher zwar nur allzu gerne zu teilen bereit, aber er war nicht immer davon überzeugt, wem die Allgemeinheit beiseite stand, um das ergebnisorientiert auszudiskutieren. Er lächelte. Was machte das schon? Im schlimmsten Falle musste er diesen San Daran ja nicht gleich verhauen, um wiederzukriegen, worin er investiert hatte.
    Er schob die Hand erneut in seinen Beutel und brachte den Runenstein zum Vorschein, der sich auf hoher See in seine Tasche verirrt hatte. Auf dem guten Stück war nicht der kleinste Kratzer zu sehen, es sah noch genau so aus, wie er es das erste Mal gefunden hatte und vermutlich auch noch genau so, wie es dereinst aus der Esse geschlüpft war. Beziehungsweise: haben Magier diese Steine in erster Linie überhaupt geschmiedet? Vielleicht haben sie auch einfach so lange vor einem Häufchen Erz gebetet, bis es ganz von selbst in Form gesprungen ist oder solange mit irgendwelchen grünen Flüssigkeiten beträufelt, bis sich die Runen aus eigener Kraft eingraviert hatten. Offen gestanden hatte Edon keine Ahnung, was Magier damals mit dem teuersten Rohstoff der Erde und so viel Zeit, das einem niemals die Langeweile ausging, anstellten. Er polierte den Stein noch einmal symbolisch mit dem Ärmel, bevor er ihn dem Waldläufer hinhielt.
    "Ich hoffe, der eine hier reicht. Ist nicht ganz leicht, an die Dinger noch dranzukommen. Was die Schwertform angeht, die habe ich mir in etwa so vorgestellt."
    Edon schnallte seinen Schwertgurt vom Rücken und zog sein Schwert Sturmschneide aus der Scheide. Das Scimitar spiegelte den Schein des Lagerfeuers wider, in dem der Dieb verstohlen grinste. Normalerweise zog er die Klinge nur, um Leute damit in Streifen zu schneiden, und nicht, um ihnen vor Augen zu halten, wie gut das Schwert eigentlich ausschaute ...

  5. Beiträge anzeigen #85
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik hörte Gath zwar zu, stand aber seitlich zu seinem Freund, gen San Daran gerichtet und musterte den Schmied mit offenem Mund. Da wollten sie aufbrechen, Thorniara erobern, Gold verdienen und eigene Söldnerarmeen aufstellen und der Pirat verwickelte sich in irgendein Schmiede-Auftragsgespräch.

    "Ist der Typ zu fassen?", fragte der Dieb gespielt entsetzt und verdrehte dann die Augen, während er den Kopf schüttelte und sich gegen die Stirn schlug.

    Langsam drehte er sich wieder zu dem Bootsbauer, Luke und Rekhyt um und erwiderte dann leiser: "Ich erwarte keinen Widerstand von den Wachen. Schlimmster Fall wäre, dass die Wachen am Hafen unsere Fischerboote durchsuchen und das Sumpfkraut finden. Das Dümmste, dass wir dann machen könnten, wäre Waffen einzusetzen. Da können wir uns auch gleich selbst umbringen. Das ist der Grund, warum ich schon einmal vorgeschlagen habe, dass wenigstens ein paar von uns normal und ohne Sumpfkraut den Landweg nutzen und im Hafen warten. Wenn wir dann mit den Booten eintrudeln, können unsere Männer an Land die Situation einschätzen. Werden Wachen auf uns aufmerksam können sie diese ablenken, etwas stehlen, Feuer legen, oder am liebsten die Wachen einfach in ein Gespräch verwickeln. Eine weitere Idee wäre natürlich Bestechung. Wir haben ja schon einen von Borrans Männern im Reichenviertel erpresst, das könnten wir ja noch einmal versuchen. Schon dafür lohnt es sich natürlich mit mehr Mann nach Thorniara zu kommen. Die Waffen bringen wir aber mit, damit es im Hafen endlich mal ein paar Waffen für uns gibt. Ich will keine Konkurrenz in Thorniara sehen, schon gar nicht, wenn sie Sumpfkraut klein und unwichtig aussehen lässt. Rotes Sumpfkraut. Der Typ, der das vertickt, den leg ich entweder selber um, oder verpfeife ihn für ne Reichsbürgerurkunde an die Miliz".

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #86
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    Gath ist offline
    "Das klingt doch beruhigend.", stellte Gath auf Denniks Ausführungen hin fest.
    "Ich werde mich eh auf den Weg durch das Tor machen, zu irgendwas muss meine Bürgerurkunde ja nützen. Eigentlich... Könnte ich unsere zwei Hilfskämpfer ja mitnehmen, oder? Dann müssen wir denen kein Kraut anvertrauen und ich habe gleich noch Schutz für den Fußweg. Ich würde mich ungern so alleine nur mit einem Dolch auf den Weg machen."
    Der Bootsbauer warf kurz einen Blick zu San Daran herüber, über den sich Dennik gerade so echauffiert hatte. Er selbst hatte nicht wirklich mitbekommen, worum es ging, aber nun, mit Denniks Informationen und da dessen Gesprächspartner ein Schwert völlig unbedrohlich in der Hand hielt, war das eigentlich offensichtlich.
    "Aber was treibt San denn da eigentlich? Wir sind doch eh in nächster Näherung nicht hier, sodass er arbeiten könnte...", kommentierte Gath kopfschüttelnd.

  7. Beiträge anzeigen #87
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    „Wie viele es sind, kann ich nicht sagen. Sie nutzen aber immer wieder verschiedene Orte. Es sind ja mehrere Gruppierungen, welche sich gegenseitig versuchen aus dem Geschäft zu drängen. In Thorniara herrscht ein Machtvakuum in der Unterwelt. Dort wird jetzt mit allen Mitteln versucht, dieses zu schließen. Was den Mann angeht: Entweder er ist hier noch im Lager, auf dem Weg dorthin oder in der Stadt. Ich habe in die Tage nicht mehr gesehen, also vermute ich eher letzteres. Allerdings könnt Ihr ja selbst noch nach ihm suchen.“ Schließlich überlegte Madlen einige Zeit lang. Sie blickte immer wieder Richtung Fürst Alert, ehe sie ihn flüsternd ansprach. „Was hältst du davon?“ – „Eine Option, Mylady!“ Nachdenklich nickte die junge Frau.

    „Nun gut, es klingt wirklich verlockend. Allerdings benötige ich noch eine Garantie von Euch: alles, was in den Schatten geschieht, bleibt dort auch. Ich verspreche Euch, ich werde keine Leichen hinterlassen. Aber um manche Informationen zu bekommen, sind harte Maßnahmen nötig. Und die muss ich bedenkenlos durchführen können!“ Im Grunde wurde die Bardin so oder so ihre normalen Methoden anwenden, ohne sich um die Konsequenzen Gedanken machen zu müssen. „Solltet Ihr damit einverstanden sein, können wir fortfahren. Eine halbe Tagesreise von dem Fort entfernt warten einige meiner Freunde. Sie reisen in zwei Kleingruppen los und machen sich vor Ort ein Bild von der Lage. In dieser Zeit machen wir uns auf den Weg nach Thorniara. Sobald wir dort sind, bitte ich Euch, die Wachen im Hafenviertel deutlich zu reduzieren, noch weniger als es im Moment schon sind. Es wird noch mehr Gesindel auf die Straßen treiben und das Gefühl der Sicherheit in ihnen hochhalten. So machen sie Fehler und laufen in meine Arme.“ Madlen seufzte. „Jetzt sehe ich nur noch ein Problem. Welche Waffen gestattet Ihr mir in der Stadt? Ohne geht es nicht, allerdings mache ich Euch einen Vorschlag. Meine beiden Handgelenkswaffen bleiben dran, zudem ein verstecktes längeres Messer oder gar ein Dolch und das war es dann. Für meine Begleiter gilt das Gleiche. Jeder von ihnen darf zumindest eine Kleinwaffe mit sich führen. Ich schicke sie ungern so dorthin.“
    Die Fürstin kam so richtig in Fahrt. Es machte ihr Spaß eine solche Aktion zu planen. „Dann brauchen wir im Grunde nur noch einen Ort, an dem ich Euch Nachrichten hinterlassen kann und drei verschiedene Treffpunkte. Am ehesten an auffälligen, gut besuchten Orten. Tavernen, Marktplätze oder Kirchen. Ihr kennt die Stadt besser, daher denke ich, werden Euch dazu schon Möglichkeiten einfallen.“

    Nachdem sie einige Augenblicke geschwiegen hatte, um die Sache sacken zu lassen, fuhr sie fort: „Wie Ihr sagt, ich kann Euch nichts versprechen. Allerdings erledige ich alle Aufträge mit Gewissheit. Ihr werdet von mir so oder so einen Lösungsansatz erhalten, der ganzen Plage her zu werden. Wenn Ihr meine letzte Bedingung akzeptiert. Wie gesagt, absolute Nachlass aller Gesetzeskonflikte. Ich verspreche, wir halten diese in einem angemessenen Rahmen!“

  8. Beiträge anzeigen #88
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    »Ich gebe Euch freie Hand im Hafen und im Armenviertel, im Rest der Stadt werdet Ihr aber wahrscheinlich sowieso nichts finden. Könnt Ihr damit arbeiten?«
    Sie nickte und Red beschlich das merkwürdige Gefühl das er gerade einen Fehler gemacht hatte. Doch außergewöhnliche Probleme erforderten außergewöhnliche Maßnahmen. Und allein mit der wache kam er schließlich nicht weiter. Sie war immer noch hoffnungslos unterbesetzt und Red hatte sich vorhin ein sarkastisches Auflachen verkneifen müssen, als Madlen sagte, dass er die Schutzmänner aus dem Hafen abziehen solle, damit das lichtscheue Gesindel sich auf die Straßen traute. Es stand nur noch am Hafentor eine zweiköpfige Wachmannschaft. Mehr war nicht mehr möglich und diese hatte auch nur die Aufgabe, jeden zu kontrollieren, der die eigentliche Stadt betreten wollte, sodass dort der Zoll kassiert und der Schmuggel halbwegs unterbunden werden konnte.
    »Also schön: Dann ist es jetzt an mir, mein Wort zu halten. Ich war in Eurer Abwesenheit auch nicht untätig und habe ein Pferd für Euch aufgetrieben.« Red erhob sich und machte Madlen ein Zeichen, dass sie ihm folgen sollte. Zusammen verließen sie die Hütte und Red führte sie zu dem kleinen, mit einer Zeltbahn überdachten Auslauf.
    Er schnalzte mit der Zunge, um die Pferde aufmerksam zu machen. Rittmeister hob sofort den Kopf. Der Hauptmann zog eine Karotte aus der Tasche. Er hatte sie beim Frühstück aus der Küche stibitzt und war sich sicher, dass ihn die alte Frau Hooqua zu Mus verarbeiten würde, wenn sie es erführe. Das gute Gemüse für sein Pferd… Doch Reds Meinung nach hatte der tapfere Hengst eine kleine Belohnung verdient. Immerhin hatte er den Echsenangriff überlebt ohne durchzudrehen und auch seine Verletzungen hatte er gut weggesteckt.
    »Rittmeister komm«, das prachtvolle Tier kam gemächlichen Schrittes an die Abspannung geschlendert und reckte seinen Hals darüber. Red tätschelte ihm die Schulter und verfütterte ihm die Möhre. Das seidige braune Fell glänzte im Licht einer Fackel. »Ein wundervolles Tier, nicht wahr?« murmelte er zu sich selbst als zu der Frau und blickte sie dann aber doch fragend an. Gerade als sie etwas erwidern wollte zeigte er auf den struppigen Arbeitsgaul: »Und das da, ist für Euch. Auf diesem Rosse dürft Ihr Euch wieder versuchen.«
    Das kleinere Tier hatte den dreien immer noch den dicken Hintern zugedreht und kaute genüsslich an ein paar Heuhalmen. »Ich schlage vor, Ihr nehmt euch gleich einmal das Halfter da drüben, holt das Vieh her und zeigt mir was Ihr noch über den Umgang und die Pflege eines Pferdes wisst. Auch Satteln könnt ihr schon nach dem Putzen, denn ich will sehen, was Ihr noch vom Reiten wisst. Leider habe ich keinen Sattel für das Tier, jedoch gibt es dahinten eine alte Wolldecke und den Bauchgurt vom Kutschgeschirr, das muss fürs Erste reichen.«
    Red kraulte derweil Rittmeister den Wiederrist, der dies sichtlich genoss.
    Red war gespannt, wie Madlen sich anstellen würde, doch von einer Frau erwartete in der Regel nicht viel. Besonders von einer Frau wie ihr…
    Ob sich wohl Madlens Begleiter einmischen würde, weil er ein solch unrittiges, völlig überbautes und hässliches Pferd für seine Herrin unangemessen hielt?
    Geändert von Redlef (03.08.2016 um 23:48 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #89
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Und dann standen sie auch schon vor zwei Pferden. Eines schien ein gut trainiertes Pferd zu sein. Von der Art, die auch ihr Mann damals geritten hatte. Sie wusste nur nicht, ob es ein richtiges Schlachtross war oder nicht. Damit konnte die junge Frau aber noch nie großartig etwas anfangen. Sie bevorzugte schnelle, elegante Tiere, die über weite Strecken ohne großartige Pausen reiten konnten. Kein wuchtigen Kampfmaschinen, welche alles in ihrem Weg niedermähten. Bevor sie sich aber um ihre neue Aufgabe kümmern würde, blickte sie kurz zu Fürst Alert. „James, sie zu, dass du zu den anderen stößt. Seid schnell und leise auf eurem Weg nach Thorniara. Versucht etwas über das rote Sumpfkraut im Hafenviertel herauszufinden. Wir treffen uns dort!“ Schließlich stellte sie sich direkt neben ihn. Die Blickrichtung entgegengesetzt, fuhr sie fort: „Ich vertraue darauf, dass ihr ein paar Waffen einschmuggelt! Sei unbesorgt, ich komme bald nach!“ Damit war die leise Unterhaltung beendet und der Lord machte sich mit einem kurzen Kopfnicken auf den Weg.

    „Nun gut!“ Die junge Frau wandte sich wieder dem Rotrock zu. Sie hielt es für eine bessere Idee ihren Begleitschutz wegzuschicken. Sie wusste nicht, wie lange er sich noch in der Gegenwart des Ordensanhängers beherrschen konnte. „Mal sehen, was ich noch weiß.“
    Madlen besah sich das ihr zugedachte Tier genauer. Sicher, es war kein teures Zuchtpferd, aber für den Anfang war es eigentlich richtig. Auch wenn die junge Frau sich das selbst nicht völlig eingestehen wollte. In diesem Punkt war sie einfach wegen ihrer Vergangenheit zu verwöhnt. Es schien sich bei dem Ross um ein Tier zu handeln, welches an harte Arbeit gewohnt war. Und dennoch oder genau deswegen verdiente es die gleiche Behandlung wie ein edles Reittier.
    Sanften Schritte, aber nicht schleichend oder gar leise, ging die junge Frau auf das Pferd zu, welches sich scheinbar für nichts interessierte. Bevor sie es jedoch wagen konnte, das Tier zu berühren oder gar einen Sattel anzulegen, musste die Fürstin akzeptiert werden. Sie näherte sich in einem größeren Bogen dem Tier und blieb ein paar Schritte entfernt stehen. Dabei blickte sie aber in eine völlig andere Richtung, während der Arbeitsgaul sie nur kurz musterte und schließlich mit dem Fressen fortfuhr. Sobald Madlen neben dem Pferd stand, stellte sie sich in die gleiche Blickrichtung. Nach einer erneuten Musterung durch das altgediente Tier, hielt die junge Frau ihre Hand an dessen Nüstern, damit sie von ihm endgültig anerkannt wurde. Schlussendlich streichelte sie ihm über die Stirn.
    Von weitem hatte das arme Pferd einen weit besseren Eindruck gemacht als aus der Nähe. „Wo auch immer Ihr es gefunden habt. Es benötigt dringend einiges an Pflege. Seine Mähne und das Fell müssen geputzt werden. Auch wenn Ihr scheinbar schon das Gröbste beseitigt habt.“ Madlen wollte sich die Hufe besehen. Zuerst sträubte sich das Tier ein bisschen. Die junge Frau wirkte aber beruhigend auf es ein, sodass es sie gewähren ließ. „Und auch einen Hufschmied sollten wir aufsuchen. Aber wahrscheinlich ist Euch das selbstverständlich alles klar. Nun, mal sehen, wie es mit der Decke und dem Halfter zurechtkommt.“
    Die Fürstin war froh darüber, dass zumindest ihr Wissen über diese wunderbaren Nutztiere nicht eingerostet war. Nun hoffte sie, dass sie sich nicht allzu dämlich beim Auflegen der Decke anstellen würde. Sanft entfernte sich die junge Frau von dem Arbeitsgaul und holte ruhigen Schrittes die besagten Utensilien. Anschließend näherte sie sich wie zuvor schon in einem Bogen dem Tier und wartete noch einige Zeit, ehe sie damit begann, die Wolldecke über den Rücken des Pferdes zu legen. Anschließend legte sie vorsichtig den Bauchgurt an. Sie wusste nicht, ob sie es zu fest anlegte oder nicht. Allerdings zuckte das Tier kurz zurück und Madlen brauchte ein paar Augenblicke, um es wieder zu beruhigen, ehe sie den Gurt lockerte.
    Schlussendlich war nach einiger Zeit auch das Halfter angebracht. Hier wollte der sture Gaul zuerst nicht wirklich mitspielen, aber mit Streicheln der Stirn und beruhigenden Worten schaffte es die Fürstin doch noch. Daran führte sie das Pferd dann zu dem Gesetzeshüter.

    „Zumindest die Theorie klappt noch einigermaßen!“, meinte die junge Frau mehr zu sich selbst, als zu dem Innosler. „Habt Dank, dass Ihr mich in der Kunst des Reitens unterweisen wollt. Es ist mir eine Ehre bei Euch zu lernen. Und zudem ist es keine Selbstverständlichkeit.“ Bei allem war zwischen den beiden vorgefallen war, vergaß Madlen nicht ihre Erziehung. „Ist alles zu Eurer Zufriedenheit abgelaufen?“

  10. Beiträge anzeigen #90
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    »Ja, ja! Das sieht ja noch ganz Ordentlich aus.« Red war von Madelns freundlichen und schmeichelnden Worten gegen seinen Willen angetan. Er wandte seinen Blick ab und tat so, als wolle er eine Wunde an Rittmeisters Schulter kontrollieren. Das hatte er zwar bereits getan, als Madlen die Decke sattelte, doch das wusste sie ja nicht.
    Red räusperte sich kurz, dann fuhr er, weiterhin die Schulter anstarrend, fort: »Ihr braucht mit diesem Pferd nicht ganz so vorsichtig sein. Ich glaube der ist so abgestumpft, den würde es nicht einmal erschrecken, wenn der Drache neben ihm landete. Dennoch war Euer Verhalten natürlich nicht falsch und bekanntlicher Maßen ist Vorsicht ja besser als Nachsicht. Auch beim Satteln habt Ihr Euch gar nicht so blöde angestellt. Der arme kerl hat schlimmen Sattelzwang und wird immer zucken oder zur Seite weichen, wenn ihr einen Sattel oder Ähnliches in seine Nähe bringt. Gebt in Zukunft ein bisschen besser Acht, bei Pferden mit solchen Problemen, manche macht der Anblick des verhassten Sattels so wütend, dass sie auf Euch losgehen und sogar beißen. Das ist dann alles andere als angenehm, glaubt mir.«
    Nun hatte Redlef die Schulter seines Pferdes lange genug nicht-untersucht und griff nun seinerseits nach dem Halfter. »Das mit dem Aufhalftern muss aber noch einmal geübt werden… Hier«, sagte Red und wandte sich dem Braunen zu. Rittmeister ließ sich im Normalfall artig aufhalftern, doch jetzt wollte Red an ihm zeigen welche Möglichkeiten es gab, wenn das Pferd nicht mitspielte. »Wenn sich Euer Pferd Euch entziehen will, dann werft ihm zuerst den Strick über den Hals. So habt Ihr dann zur Not schon mal was in der Hand, um das Tier am Weglaufen zu hindern. Stellt Euch vor, Ihr sitzt irgendwo…«, Red suchte nach einem passenden Beispiel, »in der Wüste, wollt Euer Pferd gerade fertig machen, da taucht eine Schlange oder etwas anderes auf, was es erschreckt und schon steht Ihr da, mutterseelenallein ohne Reittier. Mal ganz davon abgesehen, das Pferde in Panik alles überrennen, was ihnen im Weg steht, Euch eingeschlossen.« Red sah sie an und hob den Zeigefinger, zur Unterstützung seiner gewichtigen Worte. »Denkt immer daran: Pferde sind Fluchttiere und wenn sie nicht so abgestumpft sind wie das da«, er zeigte auf den Kutschgaul, »oder eine langjährige Ausbildung hinter sich haben, dann werden in Notsituationen immer die Instinkte die Kontrolle nehmen. Alles was Euch halbwegs davor schützen kann ist Eure Umsicht. Ihr seid die Bezugsperson des Pferdes, sozusagen seine Leitstute – entschuldigt den Vergleich – und damit verantwortlich. Ihr müsst für das Tier voraus denken, Situationen früh genug erkennen und dem entsprechend handeln. Zudem müssen gewisse Sicherheitsstandards immer eingehalten werden, besonders wenn Euch das Pferd fremd ist. So auch dieses.«, Red nickte in Richtung Madlens Pferdes, »Es wird sich schwer aus der Ruhe bringen lassen, doch wenn es dann einmal außer Kontrolle ist, wird es umso schwieriger einzufangen sein.
    Redlef wand sich wieder Rittmeister zu. »Wenn sich das Pferd Euch nach oben entziehen will, dann legt ihm eine hand auf die nase, so lässt es sich recht einfach kontrollieren. Halftern oder trensen geht auch einhändig.« Red führte es ihr vor, befestigte das Halfter, griff dann den Strick und kam zu ihr herüber. Beim Führen eines Pferdes, soll es immer mit seiner Schulter auf Eurer Schulterhöhe gehen und nicht hinter Euch herschleichen. Wieder zum Thema Sicherheit, wenn es sich erschreckt wird es Euch beim Führen über den Haufen laufen. Doch das wisst Ihr ja sicherlich noch. Los wir gehen auf den Platz, an dem Ihr mit dem Mann gekämpft habt, als ich Euch traf. Er wird für unsere Zwecke ausreichend sein.«
    Red machte eine höfliche Handbewegung in Richtung des Ausgangs der Umzäunung. »Nach Euch.«

    Madlen führte das Pferd recht souverän durch die engen Wege zwischen den Forthütten, auch wenn der faule Gaul immer wieder hinter ihr zurückviel und sich ziehen ließ. Redlef folgte mit Rittmeister, er spürte, dass der Hengst aufgekratzt war, zu lange hatte er stehen müssen, jetzt wollte er etwas tun.
    »Also: Steigt auf…« Madlen machte gerade Anstalten sich auf den Pferderücken zu schwingen, da rief Red dazwischen: »Haaaalt!« Er befahl Rittmeister stehen zu bleiben und kam zu ihr herüber. »Denkt an das arme Tier. Ein Pferderücken ist empfindlich und eigentlich nicht zum Tragen gemacht! Wenn Ihr ihm jetzt in den ungearbeiteten, entspannten Rücken springt, dann ist das, als ob ich Euch direkt nach dem Aufstehen einen Mehlsack ins Kreuz werfe.« Der Hauptmann kam neben dem kleinen Pferdchen zum Stehen und sah Madlen an. »Lasst Euch bitte aufhelfen: Legt eine Hand auf den Wiederrist, die andere ans Ende des Sattels, beziehungsweise der Decke und winkelt Euer linkes Bein an. Ich werde um Eure Fessel greifen und auf ein Zeichen Schwung nach oben geben. Dann könnt ihr Euer rechtes Bein über den Rücken gleiten lassen und sitzt anschließen oben auf, ohne zu viel Last ausgeübt zu haben.«
    Red stellte sich schräg hinter sie und wartete darauf, dass sie sich aufhelfen lassen würde. Oder war ihr eine solche Berührung auch schon zu viel? Immerhin hatte sie ihn mehr als ausdrücklich gewarnt, dass sie ihm Wichtiges abschneiden wollte, sollte er sie noch einmal anfassen.

  11. Beiträge anzeigen #91
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Aufmerksam hörte die junge Frau den Worten des Gesetzeshüters zu. Was das Reiten von Pferden anging, kannte sich der Mann scheinbar wirklich aus. Sie musste natürlich einiges wieder erlenen und so war es für selbstverständlich, dass sie Fehler machte. Auf der einen Seite ärgerte es sich aber auch, weit weniger zu wissen, als sie dachte. Vieles hatte sie tatsächlich über die Jahre verlernt. Sowohl im Geiste, als auch an dem Pferd übte Madlen die Dinge, welche ihr der Mann vormachte. Wahrlich, dieses Tier war scheinbar nicht aus der Ruhe zu bringen. Völlig gleichgültig stand es da und ließ alles über sich ergehen.

    Schlussendlich verließen sie die Umzäunung und begaben sich an die Stelle, an der vor nicht allzu langer Zeit noch das Training für Gath stattgefunden hatte. Noch immer hatte die Fürstin das Gefühl, dass sie nicht die Wirkung erzielt hatte, welche nötig wäre, um den Mann vor Schaden zu bewahren. Nun, sei es wie es ist. Mittlerweile war er ja auch keine unbeteiligte Person, welche ihr begegnet war, sondern vielmehr ein Ziel aus dem sie Informationen bekommen würde.
    Zu Beginn fühlte sich Madlen ein wenig unwohl, als sie das Trainigspferd mit sich zog. Der faule Gaul war teilweise sogar zu faul, um selbst zu gehen. Und dennoch hatte die Prinzessin Mitleid mit ihm. Sein Leben lang musste es hart gearbeitet haben und jetzt, wo es endlich in Ruhe grasen konnte, wurde es von der jungen Frau dabei gestört. Nun, nicht lange. Nur in der Zeit, in der sie das Reiten lernen würde. Anschließend hatte die Bardin vor, sich ihr eigenes Tier zu suchen. Ein wild lebendes Pferd. Eine Reise in alle möglichen Regionen dieser Insel. Es musste einfach sein. Sie wollte ein Tier finden, welches nur sie ausgesucht und bei dem sie das Gefühl hatte, eins mit ihm zu sein. Wie damals bei ihrem ersten Pferd, eine waghalsige Stute. Auf diesem Rücken hatte sie viele weite Reisen hinter sich gebracht.

    In ihre Gedanken versunken wollte sich die junge Frau einfach auf den Rücken des Arbeitsgauls schwingen, ohne viel Zeit zu verschwenden. Bevor sie aber dazukam, wurde sie gleich von dem Innosler ausgebremst und das natürlich völlig zurecht. Sie hörte dem Mann ganz genau zu und brannte sich diese Mahnung in ihr Gedächtnis ein, da sie keine Lust hatte, ihn in irgendeiner Form zu verärgern. Nicht das am Ende seine Nerven wieder mit ihm durchgingen.
    Ein wenig zögernd ging Madlen auf die Hilfestellung von dem Hauptmann ein und so gelang es den beiden sie ohne große Probleme auf den Rücken des Pferdes zu schwingen. Erneut blieb der Gaul erstaunlich ruhig. Er machte nur einen kleinen Schritt nach hinten, ansonsten schnaufte das Tier weder oder machte irgendwelche anderen Anstalten. „Interessant!“, murmelte die junge Frau leise. Wenn das so weiter ging, könnte die Geschichte doch gut ausgehen.
    Alles in allem war es schon ungewohnt wieder auf dem Rücken eines solchen Reittieres zu sitzen. Sicherlich, sich war nicht hoch oder es sah wahrscheinlich auch wenig elegant aus. Aber sie fühlte ein wenig von dem Stolz, den sie einst empfunden hatte, wenn ihr verstorbener Mann und sie selbst in eine neue Stadt einritten. Beinah schämte sich die Fürstin für diese Gedanken, aber es war nun einmal so. Ein erhabenes Gefühl.

    Als würden ihre Gedanken ein Eigenleben entwickeln, drückte die Fürstin ihren Rücken durch und saß gerade auf dem Pferd. Sie blickte schließlich in Richtung des Gesetzeshüters und sprach sanft: „Habt Dank für Eure Hilfestellung. Ihr versteht wahrhaftig viel von Pferden und so freue ich mich auf die Reise Richtung Thorniara.“

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    »Jaja, schon gut! Ich hoffe nur, dass wir die Reise auch unbeschadet überstehen. Der Ritt hierher war schließlich nicht so toll.«
    Red begann damit Rittmeister im Kreis zu führen. Das hatte zwar keinen herausragenden Trainigseffekt, doch vielleicht würde es seine Muskeln schon mal etwas lockern, sodass er morgen nicht so verspannt war.
    »Also, sitzt da nicht so verkrampft. Schultern zurück, Kreuz anspannen, aber lass die Arme lockerer hängen.« Red ließ sie nicht aus den Augen. Inzwischen war sie angeritten und Red musste mitansehen, wie das Pferd durch den Matsch schlurfte. »Madlen, Bitte, Ihr müsst das Pferd mehr antreiben. Wie ich schon sagte: Der Pferderücken ist nicht dafür gemacht, Gewichte zu tragen. Ihr müsst das Tier auf ein gewisses Tempo bringen. Treibt es dazu mehr an…« Madlen befolgte seine Anweisungen. Redlef nickte zufrieden. »Nicht schlecht. Du wirst sehr bald merken wie anstrengend das ist. Dennoch ist es Wichtig, dass du dein Pferd die ganze Zeit vernünftig reitest, auch wenn dir vom Antreiben die Beine oder der Hintern wehtut. Gleichzeitig muss du die Zügel annehmen. Lass sie nicht so lässig schlabbern. Nur wenn das Pferd über das Vorwärtsreiten und die Anlehnung an die Zügelhand Spannung im Pferd aufbaust, wirst du den Rückenmuskel des Pferdes spüren und es dadurch gesund halten.«
    Red ließ das Madlen weiter Reiten. Ab und zu wies er die an eine Schleife oder scharfe Kurve zu reiten. Madlen kam es sicherlich dumm vor Im Schritt um Red herumzureiten, doch an ihrem Gesicht konnte er schon Bald erkennen, dass sie das stetige Vorwärtsreiten sehr anstrengte. Sie war rot und ein wenig Schweiß glitzerte auf ihrer Stirn. Sicherlich hatte sie schon bemerkt, das Körperliche Fitness nur wenig beim Reiten half. Im Sattel wurden völlig andere Muskeln beansprucht und Bewegungen verlangt als bei so ziemlich allen anderen Aktivitäten.
    Red genoss es sehr, die Frau schwitzen zu sehen. Morgen würde sie ihre Muskeln schmerzen. Er ließ sie noch ein bisschen ackern, dann klatschte er in die Hände. »Und nun beginnen wir zu reiten: Hört auf am Zügel zu ziehen! Ihr sollt das arme Tier nicht zusammenziehen sondern an den Zügel reiten! Und dann trabt doch einmal an.«
    Madlen stieß das Pferd mit den Fersen an, doch es passierte nichts. »Na los!«, feuerte er sie an, »Nicht nachlassen! Antreiben, strengt Euch an!«
    Madlen trieb unter großer Anstrengung weiter, solange bis der kleine Gaul antrabte. Die ersten Schritte wurde sie ganz schön durchgeschüttelt, dann fügte sie sich den Auf- und Abbewegungen.
    Red lachte kurz auf. »Ihr macht ja schon fast eine gute Figur dabei. Na los, fügt Euch dem Rhythmus der Tritte. Ihr fallt dem Gaul immer noch bei jedem Tritt in den Rücken. Und treiben, verdammt!«, polterte er sie zum Schluss an. Wenn sie nicht lernte ein Pferd richtig zu arbeiten, dann taten ihm ihre zukünftigen Reittiere mehr als leid.
    Doch nach einigen Runden wurde sie besser. Auch wenn ihre Erschöpfung deutlich zu erkennen war.
    »So, dass soll für heute dann erstmal reichen. Ich werde mich jetzt zurückziehen und mich für die Reise fertig machen. Morgen im Morgengrauen brechen wir auf. Wenn ihr wollt, dann reitet noch etwas. Wenn ihr dann fertig seid, dann macht das Pferd sauber und stellt es zurück.«
    Red nahm Rittmeister und führte ihn zurück, doch kurz bevor er um eine der Hütten verschwand blieb er noch einmal stehen.
    »Ihr müsst noch viel verbessern, doch es war auch nicht ganz schlecht. Ich denke dass ihr den Ritt morgen schafft, selbst wenn wir vor Echsen fliehen müssen. Deswegen macht auch nicht mehr so lange: Ihr werdet morgen Eure Muskeln spüren, also schon auch ein wenig Eure Kräfte.«
    Er ging.
    »Seid pünktlich morgen!«

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Sie übten den ganzen Tag. Der Gesetzeshüter trieb die junge Frau an ihre Grenzen. Von der körperlichen Anstrengung war es ungewohnt, schließlich war es lange her, dass sie im Sattel gesessen war. Madlen war es aber egal, sie hatte ein Ziel vor Augen und dazu musste sie das Reiten erneut lernen. All diese Anstrengungen würden nicht umsonst gewesen sein.
    Aber sei es, wie es ist. Die Fürstin versuchte alle Anführungen von dem Hauptmann so genau wie möglich umzusetzen. Meistens gelang es ihr nicht auf Anhieb, aber nach einiger Zeit klappte es dann schon ganz gut. Schließlich beschied Redlef, dass es genug sei. Er gab noch zu verstehen, dass sie morgen losreiten würden und ihr Pferd dafür noch sauber gemacht werden müsse. Anschließend verließ er den Trainingsplatz und Madlen war alleine.
    Ein wenig trainierte sie noch weiter. Ihre Muskeln würden so oder so schmerzen, sodass es ihr egal war wie sehr. Nach getaner Arbeit reinigte sie das Fell des Übungspferdes mit einer einfachen Bürste, gab ihm dabei zu Fressen und Trinken. Es dauerte einige Zeit, jedoch war es selbstverständlich notwendig. Als sie mit ihrer Pflege zufrieden war, brachte sie das Tier zurück in seine Umzäunung und suchte ihren Schlafplatz auf. Dort bereitete sie noch alles für einen schnellen Aufbruch am morgigen Tag vor. Sie legte ihre Arm – und Beinschienen bereit. Zudem band sie eine Art Rucksack zurecht. Im Grunde waren es die notwendigsten Dinge zum Überleben in der Wildnis eingewickelt in einem Fell. An diesem war ein Schultergurt befestigt, sodass sie das Bündel schräg über dem Rücken tragen konnte.

    Müde und völlig erschöpft hatte sich Madlen gestern zum Schlafen hingelegt. Und dennoch war sie in aller Früh aufgewacht und begab sich nach einer Reinigung mit kaltem Wasser und kleiner Nahrungsaufnahme zu der Hütte des Hauptmanns. Ihr Bündel über dem Rücken klopfte sie noch ein wenig schlaftrunken an die immer noch kaputte Tür. Sie fühlte sich völlig gerädert und dachte dennoch daran, diese Reise so unbeschadet wie möglich über die Bühne zu bringen.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    "Ich habe keinen Schimmer, was er da treibt. Am besten gehen wir einfach Richtung Tor bis er bemerkt, dass wir gerade aufbrechen", meinte Dennik und so schickten sie die Diebe, mit Ausnahme von San Daran, an zum Tor zu schlendern und auf Kjarl und Samji zu treffen.

    "So. Da wir noch eine Sekunde auf unseren schwer beschäftigten Schmied warten müssen, stelle ich uns und euch mal vor... Kjarl, Samji, das sind Luke, Rekhyt und Gath, meine Kameraden. Freunde, das sind Kjarl und Samji... Samjiii... verflucht, ich werde wohl nie dahinter kommen wie du wirklich heißt", Dennik grinste, war das doch eine Anspielung.

    "Ich glaube das beste wäre, wenn wir nicht alle Richtung Silbersee gehen und über den Seeweg nach Thorniara gehen, sondern wenn wir uns aufteilen. Vielleicht für euch beide noch einmal kurz was wir überhaupt vorhaben", begann der Meisterdieb seine beiden neuen Mietschwerter ein wenig einzuweihen, da wurde er just unterbrochen.

    "Echsen! Echsen kommen aus den Höhlen! Mindestens ein Dutzend Echsen im Bluttal!", erklang ein Warnruf durch das Fort, der das alltägliche Leben schlagartig aussetzen ließ.

    Eine gefühlte Ewigkeit schien jeder Mann und jede Frau im Fort zu Schweigen. Niemand wagte es etwas zu sagen. Jeder dachte an die Konsequenzen für sich selbst und so auch der Jäger von Tooshoo. Er war ein freiheitsliebender Dieb, der nur zu gern seinen eigenen Reichtum und seine eigene Sache voran brachte, doch gleichzeitig war er auch dem Waldvolk verpflichtet. Er war ein Jäger, Andrahir hatte ihm das Bogen schießen beigebracht. Er war Teil der Jagdtrupps und dementsprechend konnte er nicht nach Thorniara. Nicht solange Echsen im Bluttal wüteten und seine Freunde und Brüder bedrohten.

    "Worauf wartet ihr? Zu den Waffen, Männer und Frauen des Waldvolks`! Jagdtrupps an den Tor sammeln!", schall eine vertraute Stimme über die Kopfe der Fortbewohner hinweg. Es war Pete, der oben auf der Barrikade stand und seinen Bogen in die Höhe reckte.

    Sofort brach reges Treiben im Fort aus. Männer und Frauen sprangen auf und eilten zu den Hütten. Bogen wurden gespannt und Schwerter geschleift. Sumpfkrautstängel ausgestampft und Alkohol verstaut.

    Dennik genoss den Anblick für eine Sekunde, atmete tief durch, drehte sich zu seinen Freunden um und meinte: "Wer hat Lust auf Echsenjagd zu gehen? Kenne da jemanden, der wirklich gut für Echsenzungen bezahlt und es wird Zeit, dass wir unser Echsengift ausprobieren".

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    San Daran hatte einen Moment lang einfach nur dagesessen und den makellosen Runenstein in den Händen gedreht. Edon war sich nicht einmal sicher, ob der überhaupt noch was davon mitbekommen hätte, wenn sich die Leute um ihn herum auf einmal in eine Horde tollwütiger Blutfliegen verwandelt hätten. Ganz zu schweigen von einigen sehr gewissen Leuten, die ein beinahe betont auffälliges Interesse an dem Schmied kaum zu verstecken gedachten. Vielleicht war es nicht einer seiner gescheitesten Einfälle gewesen, vor aller Räuber Augen mit dem Runenstein herumzuwedeln. Entweder hatte da jemand innerliches Querinteresse angemeldet oder war eine gelegentliche Zechgesellschaft seines werten Verhandlungspartners.
    Einen Moment später war sowohl das Eine wie auch das Andere unwichtig und ging im Strudel allgemeiner Hektik unter: ein Wachposten auf den Palisaden hatte zu den Waffen gerufen. Rings um ihn griffen die Leute zu Bögen, Schwertern und Speeren. Edon sprang auf die Füße und packte den Schwertgriff fester während ein diebisches Lächeln ob der Aussicht auf Echsenblut über seine Züge streifte. San Daran warf ihm seinen Runenstein zurück und setzte ebenfalls aufs Tor zu, geradenwegs zu denen, die der Landstreicher eben schon beobachtet hatte. Die schienen sich wirklich zu kennen. Ganz im Gegensatz zum Dieb, der keinen der Umstehenden näher zu kennen glaubte, als dass sie irgendwann einmal aneinander vorbeigelaufen wären. Edon setzte sein routiniertestes Echsentöter-Gesicht auf und schabte mit der Fingerkuppe über die Schneide seines Schwertes. Wunderbar scharf.
    Nicht, dass er gewusst hätte, was die Waldläufer für den Falle eines Echsenangriffes einstudiert hatten. Aber mitlaufen, wo die anderen hinliefen, draufhauen, was ihm vor die Klinge kam und nicht reinrennen, wenn alle anderen auf Distanz blieben, das schien ihm ein gar ausgeklügelter Meisterplan und geradezu spielerisch umsetzbar zu sein.
    Immer mehr Leute hetzten zum Tor, Waffen in den Händen oder über den Rücken geschnallt, die Visagen zu grimmigen Masken oder einem harten Lachen verzerrt. Er schien da nicht der Einzige zu sein, der sich darauf freute, wieder das Blut von Beschuppten vergießen zu können. Ganz und gar nicht der Einzige ...

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Die plötzlich aufkommende Aufregung war an Adson zunächst scheinbar vorüber gegangen. Während viele der Männer des Forts eilig umher rannte, und irgendwelche Waffen zu suchen oder Palisaden zu besetzen, war die Hand des Narbigen routinemäßig zum Gürtel gefahren, um den Sitz der Waffe zu prüfen. Dann hatte sich Adson mit den ersten Waldlern in Bewegung gesetzt, um sich den Echsen entgegen zu stellen. Im Laufen hatte er das Bogenholz vom Rücken gelöst und eine Bogensehne zur Hand genommen, um dann kurz zu verharren und mit geübten Griffen den Bogen zu spannen. Und schon war er weiter geeilt.

    Adson und die anderen stoppten, als sie den Rand einer kleinen Lichtung erreichten. Hier wollten sie die Echsen in Empfang nehmen und den direkten Nahkampf möglichst vermeiden. Alle hielten ihre Bögen und einige Pfeile bereit. Einige knieten am Boden und hatten zwei oder drei Pfeile in den weichen Waldboden vor sich gesteckt. Adson entdeckte Kjarl neben sich und die Blicke der beiden Männern trafen sich. "Wenn sie bis hierher kommen, dann solltest du laufen, wenn dir dein Leben lieb ist, alter Mann.", meinte Adson trocken. Kjarl hielt dem Blick des Narbigen stand und meinte: "Und was ist mit deinem Leben?" Adsons Antwort war nur ein höhnisches Lachen. Dann wandte er sich ab, denn der Tanz begann.

    Die ersten Echsen brachen durch das gegenüberliegende Buschwerk und die ersten Pfeile zischten durch die Luft. Wenige trafen wirklich wirksam, die meisten Geschosse prallten an dem schuppigen Panzer der Echsen ab. Trotzdem gingen zwei der Monster zu Boden, während die restlichen voranstürmten, um die Männer zu attackieren. Noch eine zweite Salve prasselte nieder, dann waren die Feinde da und drangen mit Waffen und Klauen auf die Schützen ein. Adson hatte seinen Bogen bereits nach dem ersten Schuss fallen lassen und sich zur linken Flanke der Gruppe orientiert. Er wollte nicht im dichtesten Getümmel kämpfen, sondern Platz zum Angreifen und Ausweichen haben. Er warf noch einen Blick zur Seite, doch Kjarl war nicht zu sehen. Dann hatte eine schwarzhäutige Echse den Narbigen erreicht und Adson führte den ersten Schlag, um die scharfen Klauen der Bestie zurückzudrängen. Adson verschaffte sich mit weiten Schlägen etwas Platz und ließ das Wesen nicht auf Schlagdistanz kommen. Der faulige Geruch und die glänzenden, kalten Augen des Wesens widerten ihn an und längst hatte er den Tod des schuppigen Wesens beschlossen. Um ihn herum hörte er das Heulen und Fauchen der Echsen und die Rufe der Kämpfer. Ein schmerzerfüllter Schrei schallte über den Kampfplatz, doch Adson schaute nicht zur Seite. Stattdessen wich er einen kleinen Schritt zurück und verführte die Echse so zu einer schnellen Bissattacke. Adson hatte damit gerechnet und bog sich zur Seite, so dass er nicht getroffen wurde und blitzschnell nach dem Genick der Echse und riss sie nach unten. Bevor das Wesen den Kopf wieder gehoben hatte, schlug Adson seine Klinge wuchtig in den ledrigen Nacken der Echse. Zweimal, dreimal schlug er zu, dann ging das Wesen zu Boden und Adson schlug erneut zu, um sich seiner Sache sicher zu sein. Er führte einen Tritt gegen den toten Körper, dann eilte er weiter. All diese Kreaturen mussten sterben!

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    Luke Drake ist offline
    Bevor die Truppe nach Thorniara aufbrechen würde, wollte Dennik ihnen noch die beiden Söldner vorstellen, die er für ihren Auftrag besorgt hatte. Langsam fragte sich Luke immer öfter, wie der Meisterdieb es immer wieder schaffte, Leute für ihre Sache zu gewinnen. Doch kam der Druidenlehrling nicht dazu, seinen Freund danach zu fragen, denn Warnrufe erreichte die Gruppe. Echsen kamen aus den Höhlen und griffen das Fort an.
    „Echsen jagen? Hört sich gut an“, meinte Luke grinsend und zog seine neue Axt.
    „Jetzt sehen wir ja, ob Sans Waffen zu was taugen.“
    Luke war bereit, zusammen mit den restlichen hier anwesenden Waldvölklern auf Echsenjagd zu gehen. Viel zu lange schon hatte der Dieb nichts produktives getan, also wandte er sich Dennik zu.
    „Wie sieht’s aus mein Freund? Bereit nen paar Echsen zu vergiften?“

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon war mit der ersten Welle der Waldläufer mitgerannt, die sich am schnellsten mit ihren Waffen am Tor gesammelt hatten und die Echsenhorde auf einer freien Lichtung vor dem Fort aufhalten wollten. Ungemein beruhigte es ihn, dass er nicht der Einzige war, der ein Schwert mitgenommen hatte, um den Schuppenviechern zu Leibe zu rücken. Es wäre doch eine wahre Schande gewesen, extra seine Geschäfte mit dem lokalen Eisenformer auszusetzen, nur um für eine Gruppe Bogenschützen das vergnügungssüchtige Publikum mimen zu können.
    Einige der flinkeren Bogenschützen kapselten sich früh von der wehrhaften Gruppe ab, um in die Bäume zu klettern und die Echsen in die Art Kampf zu verwickeln, in der die geschuppten Hünen am allerwenigsten taugten. Der Dieb glaubte allerdings wenig daran, dass das alleine ausreichen konnte, um ihnen den Kampf schon zu ersparen: die Echsen sahen nach denkbar miserablen Kletterkünstlern aus und die Waldläufer hatten die Expertise des Bogen Schießens auf sich gepachtet, aber es bedurfte schon gewaltiger Meister, um die Echsen im Lauf mit einem Pfeil an den wenigen Stellen zu treffen, an denen ihre Panzer gegenüber den Geschossen ungeschützt waren. Als die Gruppe sich am Rande der Lichtung neu ausrichtete, um ihre unwillkommenen Besucher geradenwegs zurückzuscheuchen, wählte Edon die rechte Flanke als einen günstigen Fleck aus. Er legte Umhang, Beutel und seinen Hut in eine kleine Mulde hinter einem Findling und zog die Klinge.
    Vom Moment an, als die ersten Echsen durch das Unterholz brachen, schien der Körper des Landstreichers zu kribbeln und zu prickeln, als protestiere er lauthals dagegen, noch länger stillzustehen. Die ersten Echsen wurden von den Pfeilen des Waldvolks getroffen und blieben reglos liegen. Edon beachtete sie so wenig wie ihre lebendigen Kameraden, die sie einfach in den Staub trampelten und auf die Gruppe Menschen zurannten. Es ging nur um die, die lebten. Mit denen, die im Dreck verreckten wollte Edon sich gar nicht befassen.
    Ein rot geschupptes Exemplar rannte auf ihn zu, in den Klauen etwas, das einer rostigen Axt noch entfernt ähnelte. Edon schob aus seiner lockeren Haltung heraus die Füße weiter auseinander und hob seine Klinge. In einem weit ausladenden Hieb schlug die Echse nach ihrer vermeintlichen Beute. Edon schlüpfte mit Leichtigkeit unter dem Hieb hindurch und fuhr in der Bewegung mit Sturmschneide nach dem rechten Bein des Untiers. Er fuhr herum und stach nach der Schulter der Echse, bevor sie in ihrer Trägheit überhaupt zu ihm umgesehen hatte. Sie schlug mit einer klauenbewehrten Hand nach Edon, der rechtzeitig zurücksprang und die Klinge wieder zwischen sich und seinen Widersacher brachte. Er konnte ob der roten Schuppen nicht einmal erkennen, ob seine Angriffe überhaupt etwas genützt hatten.
    Verärgert spuckte er aus und dachte nach. Wo hatten die Echsen ihre schwachen Stellen? Hals, Achseln, Magen. Die Punkte kannte er. Wieder setzte der Echsenmensch zum Angriff an. Edon nahm zwei schnelle Schritte und warf sich mit den Beinen nach vorn unter dem Angriff weg, schlitterte ein kurzes Stück durch den Dreck und sprang wieder auf die Beine. Die Echse fuhr herum, holte erneut aus und Edon drehte sich mit der Klinge in der Hand unter dem Schlag hindurch und zog damit die Klinge über die Unterseite des rechten Armes der Echse. Ein wütendes Zischeln. Er sprang zurück, doch konnte immer noch nicht erkennen, ob er sie denn endlich verletzt hatte.
    Aus einer unbestimmten Erinnerung heraus hob er Sturmschneide weiter in die Höhe, über den Kopf, dass es ein bisschen aussah, wie ein Skorpion, der sich bereit machte zuzustechen. Er verlagerte sein Körpergewicht und blickte die Echse herausfordernd an. Sie holte erneut mit einem ausladenden Hieb auf ihn aus doch diesmal versuchte er nicht auszuweichen. Mit einem rasant schnellen Stich nach vorn schnellte die Klinge auf den Hals der Echse zu, durchdrang Haut und Fleisch und platze schließlich aus dem Nacken wieder hervor. Edon triumphierte lächelnd, ehe der schwere, schuppige Körper zusammensackte und drohte, ihn unter sich zu begraben. Er legte beide Hände an den Schwert griff und wandte sich mit dem Rücken zum stürzenden Körper. In einer flüssigen Bewegung zog er sein Schwert aus dem Echsenhals und schlüpfte an dem fallenden Schuppenberg vorbei. Der Geschmack von Blut, Schweiß und Staub drang ihm in die Nase und die Kehle hinab. Er hustete angewidert und spuckte auf der toten Echse aus.
    Er erinnerte, dass sein letzter Stich derjenige war, den Marvin früher genutzt hatte, um ihn zu verwirren und überraschend zu attackieren. Er lächelte still. Ein gute Technik, eigentlich ...

  19. Beiträge anzeigen #99
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Lichtung nahe des Forts - Echsenangriff

    Das Getümmel war im vollem Gange. Echsen und Menschen standen sich auf der Lichtung gegenüber. Pfeile surrten durch die Luft und Brüllen und Zischen verwandelte die Szenerie in einen schaurigen Alptraum. Schneller als erwartet hatten die Echsen die Höhlen des Weißaugengebirges in Scharen verlassen und waren tief in das Bluttal eingedrungen. Die Hauptgruppe des Waldvolkes hatte sich nun auf einer Lichtung nahe des Bluttals versammelt um die ankommenden Echsen aufzuhalten, während die geschulten Jagdtrupps und erfahrensten Jäger aus dem Schutz der Wälder heraus die Echsenhorde unter Beschuss nahm. Oberste Priorität hatte natürlich die Verteidigung der Menschen im Fort, doch auch die Wege wollte man den Echsen nicht einfach so überlassen. Die Bauernhöfe nahe Thorniara, oder gar die Höfe um Stewark konnten nur verteidigt werden, indem das Waldvolk das Bluttal sicherte und dementsprechend mutig stellte man sich nun den Echsen.

    Der Meisterdieb stand zusammen mit seinen Freunden am Rande der Lichtung, während sich Samji und Kjarl bereits im Getümmel befanden. Einen Pfeil nach dem anderen tunkte der Bogenschütze in das Gift, dass er von Esteban bekommen hatte und zielte dann auf die näherkommenden Echsen.

    "Ich hoffe das Gift tut schön weh", antwortete Dennik grimmig auf Lukes anspornende Fragestellung. Der erste Pfeil traf eine Echse am Arm. Eigentlich kein guter Treffer, war die Echse doch immer noch fähig mit Schwanz, zweitem Arm oder Zähnen seinen Brüdern und Schwestern Schaden zuzufügen, doch nach ein paar Schritten schon wurde die Echse langsamer. Der Meisterdieb hatte sie sich als sein erstes Opfer ausgesucht, da sie im Begriff war Samji und Kameraden zu flankieren, oder gar zu umrunden, doch nun taumelte sie, zischte zitternd und fiel dann zuckend zu Boden.

    "Streift das Gift an eure Nahkampfwaffen, San, Luke, und haltet mir den Rücken frei!", wies Dennik seine Freunde an und tunkte den nächsten Pfeil in die ölige Substanz. Er atmete tief durch und suchte sich das nächste Opfer.

  20. Beiträge anzeigen #100
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline

    Lichtung nahe des Forts - Echsenangriff

    Avik hatte seine sieben Sachen zusammen und war bereit für den Aufbruch zurück nach Thorniara. Dort wollte er, wenn möglich, Redlef treffen und ihm alle Informationen zukommen lassen, die er in den letzten Tagen aufgeschnappt hatte. Vielleicht hatte der Rotschopf ja auch eine Idee wo er danach dienen konnte, wo er neu anfangen konnte. So jedenfalls der sorgfältig zurechtgelegte Plan. Doch noch bevor er sich von Kjarl und seinen Freunden verabschieden konnte, wurde im Fort zu den Waffen gerufen. Echsen im Bluttal, hieß es. Männer und Frauen machten sich kampfbereit und der Ordensbruder wusste, dass es seine Pflicht war hier beizustehen und mitzukämpfen. Nur ein Feigling würde eine andere Entscheidung treffen. Er hatte lange genug auf Kosten des Waldvolkes gelebt, also konnte er nun auch für das Waldvolk kämpfen, weiterhin war das Waldvolk ein Verbündeter Thorniaras und des Ordens, ein Grund mehr als Ordensbruder seinen Freunden beizustehen.

    Also stellte er seinen Rucksack und seine Sachen sorgfältig an einer Hüttenwand ab und machte sich daran sein Waffenrock überzustülpen. Avik hatte seine Sachen geputzt, wollte er doch zurück in der Hafenstadt einen guten Eindruck machen. Dementsprechend sauber war nun seine einfache Ordensaufmachung. Es war ungewohnt wieder die Farben des Ordens zu tragen, anstatt Wappenlos umherzustreunen. Er zückte sein Schwert und folgte dann der Hauptgruppe des Waldvolkes auf eine Lichtung. Mit jedem Schritt war er sich jedoch seiner Entscheidung sicherer. Er war ein Kämpfer. Er war ein Ordensbruder. Er biss die Zähne zusammen und trotze zusammen mit den anderen Männern und Frauen den anstürmenden Echsen um den Bogenschützen des Waldvolkes die Echsen vom Leib zu halten.

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