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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Unwillkürlich übernahm Kjarl das Gespräch. Freundlich lächelnd wechselte Denniks Blick von Samji zu Kjarl und wieder zurück. "Nun, es gibt Leute, die befürworten es, wenn man wenig Fragen stellt und dabei auch noch so gut mit dem Schwert umgehen kann", antwortete der Meisterdieb und wich damit der eigentlichen Fragen aus.

    "Aber ja, ich habe wenigstens das Ende eures Kampfes gesehen. Euch beide könnte man gut gebrauchen wenn man, sagen wir mal vorhat am Hafen von Thorniara mit dem Schlimmsten zu rechnen", der Söldner grinste breit und fügte dann noch, beinahe beiläufig, hinzu: "Sagt`mal, was habt ihr die nächsten ein zwei Wochen so vor?".

  2. Beiträge anzeigen #42
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Missmutig hatte Redlef den Worten Aviks gelauscht. Bereit nach den ersten paar Worten hatte er eine Vermutung gehabt, wohin die Reise hier gehen würde. Es war nicht so sehr, was Avik sagte, sondern wie er es sagte. Red kannte dieses Lied, diese Verlockungen nur zu gut. Hatte er doch selbst einige Jahre in der leichten und freien Gesellschaft des Waldvolks verbracht. Zwar hatte er nicht unter ihnen gelebt, doch sich häufig mit den Jägern und Kräuterfreuen getroffen. Unbeschwert und einfach war ihr Leben, geregelt vom Rhythmus der Natur und manchmal auch den eigenen Gelüsten…
    Dennoch Hatte Redlef seinen Weg zurück in die zivilisierte Gesellschaft gefunden. Hatte sich eine Aufgabe unter seinesgleichen gesucht und es heute sogar bis zum Hauptmann geschafft. Einen Platz in der Masse zu haben, für sie zu arbeiten, sich aufzuopfern, auch wenn es mal unangenehm oder schwer wurde, das machte ihn glücklich, erfüllte ihn, verschaffte ihm am Ende eines Tages eine positive Bilanz. Der Mansch konnte und durfte nicht nur für sich selbst leben…
    Avik schien das nicht mehr so zu sehen. Seine Worte klangen nicht wie eine Erklärung, sondern viel mehr wie eine Entschuldigung. Sie waren ihm unbequem. Außerdem hätte es in der Zwischenzeit viel zu berichten gegeben: Wie viele Leute sich stetig im Fort aufhielten, wie gut oder schlecht die Jagderfolge waren, ob sich die Angriffe der Echsen im Frühjahr gehäuft hatten oder auch wie die allgemeine Stimmung war.
    »Es freut mich zu hören, dass du dich gut eingelebt hast, Bruder«, sagte Red mit einem Blick der seine Worte nicht so recht unterstützen wollte. Zwar gönnte er dem jungen Ordensbruder ein angenehmes Leben, doch dass er so offensichtlich seine Pflichten vergaß oder gar ignorierte, war nicht hinzunehmen. »Auch freut es mich, dass du das Vertrauen der Männer und Frauen hier erlangen konntest. Dieser Umstand ist tatsächlich von unschätzbarem Wert, dennoch fehlen mir die Informationen, die ich dringend brauche.«, sprach er Avik ins Gewissen. Nahm ihn der junge Mann überhaupt ernst? Red musste einfach versuchen, an seine Ehre zu appellieren. Sollte der junge Ordensbruder nicht selbst einlenken oder Verständnis zeigen dann blieb immer noch genügend Zeit für Disziplinarmaßnahmen.
    »Der Orden hat dem Wilden Männern dieses Fort nicht nur als neue Bleibe übergeben«, Red sah sich kurz um, überprüfte ob keine neugierigen Ohren in der Nähe waren und sprach dann weiter, »sondern ein Teil der Abmachung war auch, dass sie die Stadt mit erjagtem Wild, Kräutern und Holz versorgen. Die Lieferungen kommen zwar, doch üppig oder regelmäßig sieht anders aus. Auch habe ich nie von dir erfahren, wie viele sich hier inzwischen aufhalten, ob es ausreichend Jagttrupps gibt, wie erfolgreich sie sind und was sie über mögliche Echsenbegegnungen zu berichten haben. Machen wir uns mal nichts vor: Hier im Fort gibt es eine ganze Reihe geschickte Jäger, doch wenn die Echsen ihre Stärke sammeln und einen Angriff planen, der vergleichbar mit dem auf Setarrif ist, dann haben auch die Jäger hier den Geschuppten nichts mehr entgegenzusetzten. Dann wird es nötig, dass wir unsere Kräfte vereinen und zusammen kämpfen. Diese ganze Waldvolk-im–Fort-Geschichte ist doch vor allem ein Militärbündnis!« Naja, soweit man die sich selbstverantwortlichen Jagttrupps als militärische Einheiten bezeichnen wollte, dachte sich Red. »Daher ist es unbedingt nötig, dass du uns Bericht erstattest. Nur so kann sich der Orden auf das, was auch immer da kommen mag, vorbereiten.«
    Redlef lehnte sich einen Moment zurück und betrachtete Avik. Was war nur los mit dem Kerl? Er saß hier vor ihm, und ein bisschen erinnerte es den Hauptmann an eine Kaninchen-vor-der-Schlange-Situation. So ganz wollte der Ordensbruder nicht rausrücken mit der ganzen Wahrheit. Sein Gehabe zwang Red dazu ihm einmal auf den Zahn zu fühlen.
    So beugte er sich leicht vor, auf der Treppe, auf der er immer noch saß, stützte die Hände auf die Knie und nahm Avik genau ins Visier. Der Blick aus seinen kalten, grauen Augen bohrte sich in die blau-braunen des Dunkelhaarigen. Red wollte die Wahrheit wissen, wollte herausfinden, ob der Junge noch zu gebrauchen oder für seine Zwecke völlig wertlos geworden war. »Sag mir, wie steht es um dich und deinen Willen weiter den Menschen dieser Insel zu dienen. Bist du nicht mehr bereit deine Pflicht zu erfüllen? Kannst oder willst du nicht weiter deinen Dienst tun? Was ist mit deinen Schwüren, die du einst abgelegt hast, Ordensbruder

  3. Beiträge anzeigen #43
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl zeigte weiterhin ein freundliches Lächeln, doch machte er sich so seine Gedanken. Offenbar hat Adson seine Kampfkraft zu einem früheren Zeitpunkt feilgeboten und war damit nicht schlecht gefahren. War der narbige etwa ein mordender Söldner? Einer dieser gewissenlosen Kerle, die für genug Geld jeden niederstreckten, der nicht in der Lage war noch mehr zu zahlen. Kjarl wollte den Gedanken nicht weiterstricken, doch der junge Mann hat auf ihn oft schon ziel- und auch irgendwie haltlos gewirkt. Als hätte er weder Platz noch Aufgabe. Sein Blick streifte kurz das narbige Gesicht des Kämpfers, der sich den beiden Männern wieder genähert hatte, doch konnte Kjarl nichts in den kleinen, ausdruckslosen Augen erkennen.

    Noch ein anderer Gedanke war in Kjarl aufgestiegen. Der Gedanke an die Stadt im Norden. Dennik hatte vom Hafen gesprochen, Kjarl dachte eher an die etwas besseren Viertel der Stadt. Wie lang war es jetzt schon her, seit er beim städtischen Juwelier eingestiegen war? Und noch immer juckte es ihn in den Fingern. Vielleicht würde sich die Gelegenheit auf diese Art und Weise ergeben. Und vielleicht konnte er ein paar Einblicke in Denniks Geschäfte erlangen. Konnte ja nicht schaden, ein paar mehr Kontakte zu haben.

    "In den nächsten Wochen? Lass mich überlegen.", sagte er schließlich und graulte sich den Bart. "Ich wollte schon länger ein paar Bekannte im Norden besuchen und sehen, was der Drache von rotröckigen Blechbüchsen übrig gelassen hat. Einer gemeinsamen Reise wäre ich also mit Sicherheit nicht abgeneigt."

  4. Beiträge anzeigen #44
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Stimmt", erinnerte sich Dennik, "Du hast mich doch schon neulich mal am Lagerfeuer nach Thorniara ausgefragt. Hast du es seitdem immer noch nicht geschafft die Stadt zu besuchen?", die Frage war neugieriger Natur, doch der Meisterdieb hob gleichzeitig eine abschätzige Augenbraue.

    "Und wie sieht es bei dir aus?", der Söldner vermied es immer noch den Namen des Mannes auszusprechen. Er hatte sich einst als Samji vorgestellt, doch im Kastell hatte man ihn Adson genannt. Natürlich war es vermutlich richtig den Schwarzmagiern nicht seinen richtigen Namen zu verraten und doch hatte Dennik das irritiert. Vielleicht hatte Samji auch ihnen etwas vorgespielt? Aber solche Sachen wollte Dennik nicht vor anderen Leuten klären, vor allem nicht da er ja etwas von dem Jäger wollte.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Hirni ist offline
    War das vielleicht eine mürrische alte gewesen in der taverne. Zwar hatte sie ihm ein zimmer und eine mahlzeit gegeben, doch freundlichkeit sah anders aus.
    Die fraß wahrscheinlich auch kleine kinder zum mittag und zog katzen das fell über die ohren. Als sportliche aktivität. Auf zeit. Ohne hilfsmittel wie messer oder schere. Als er sie dann nach dem weg zum kastell fragte, wollte sie ihm scheinbar die eier abreissen. Aber er bekam eine antwort. Wenn auch wenig freundlich:
    "Entweder durch den orkwald und tooshoo... oder du bewegst deinen knochigen arsch zurück, gehts an der weggabelung rechts und schwingst dich durchs bluttal und silberseeburg. So oder so: es gibt auf beiden wegen genug möglichkeit für ne tracht prügel. Die du auch von mir haben kannst!"

    Hirni entschied sich für den ihn bekannten weg. Durch das bluttal und der burg. Den kannte er. Orkwald und tooshoo war ihm zu fremd und unbekannt als allein reisender. So nahm er die paar meter rückweg stillschweigend in kauf. "Lieber nen bekannten umweg als einen unbekannten weg"

    Und so fand er sich nun wieder in der nähe des fort des waldvolkes. Er hatte erst vor dort einen tag pause zu machen und sich zu stärken. Jedoch entschied er sich dagegen. Weder hatte er lust auf bekannte gesichter. Noch auf neugierige fragen.
    Nun, im schutze der dämmerung, schlich er sich am fort vorbei. Weg von hier zum kastell. Diesesmal bewaffnet mit kampfstab und magie. Aber dafür ohne gefährten. Vielleicht ging es diesesmal schneller, als die odyssee letztes mal mit olivia, madlen, dennik und konsorten...
    Geändert von Hirni (10.07.2016 um 21:02 Uhr)

  6. Beiträge anzeigen #46
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Avik schluckte und wich dem Blick seines Gegenübers aus. Das Gespräch entwickelte sich langsam zu einem Alptraum. Schlimmer noch, er sah sich an einer Weggabelung stehen und musste sich jetzt für einen Weg entscheiden. War es überhaupt so einfach? Schwarz und weiß? Er konnte sich bei Redlef entschuldigen und sich für seine Fahrlässigkeit rechtfertigen, die Wahrheit erzählen, oder lügen, aber auf jeden Fall den reuen Soldaten mimen. Oder aber er konnte dem Mann trotzig entgegen lachen und sich dann zum Waldvolk bekennen. Würde man ihn hier im Fort schützen, oder aushändigen? Weitere Fragen, die nicht geklärt waren. Nein, so leicht war es alles nicht. Stand er nicht vielleicht sogar eher mit dem Rücken zur Wand, anstatt an einer Weggabelung?

    Eines stand auf jeden Fall fest. Erst einmal musste er sich klar werden, was er überhaupt wollte und sich für einen der beiden groben Wege entscheiden, ehe er dann seine Strategie ausfeilen konnte. So viel zu der reinen theoretischen Seite der Geschichte. Die Emotionen des Ordensbruders kochten bereits über und es war schwer mit zitternder Lippe und hart pochendem Herzen über so etwas wie Schadensbegrenzungsstrategien nachzudenken.

    "Können wir das ganze bei einem Glas Wasser innen in der Hütte im Sitzen klären? Ich glaube nicht, dass die ganze Sache sich so leicht erklären lässt", murmelte Avik dann schließlich als Antwort. Redlef schaute ihn kritisch entgegen, doch gab noch keine Antwort von sich. Um den Mann weiter zu besänftigen, fügte Avik noch hinzu: "Ich werde dir alles bis ins Detail erzählen. Sowohl was ich vom Waldvolk erfahren habe, als auch was mich selber angeht, aber bitte lass es uns in Ruhe klären".

  7. Beiträge anzeigen #47
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Redlef ließ die angehaltene Luft langsam entweichen und nickte dann stumm. Seine Lippen waren fest zusammengepresst.
    Der Hauptmann erhob sich nickte und hielt die Tür auf, damit Avik eintreten konnte. Schweigend ließ er den Ordensbruder passieren und folgte ihm dann dicht auf. Innerhalb der Hütte bot er Avik mit einer Handbewegung den einzigen Stuhl an und ging dann selbst zu den beiden kleinen Fenstern um die dünnen Vorhänge davor zu schließen. Durch den dünnen Flachsstoff fiel immer noch genügend Licht um schemenhaft etwas zu erkennen, doch Leute, die Außen vorbeimarschierten blieb der Blick verweht.
    Reds Augen gewöhnten sich langsam an das Schummerlicht, er lehnte sich mit der Hüfte gegen den wackeligen Tisch, verschränkte die Arme vor der Brust und sah dann zu seinem Bruder im Geiste herüber. Ein Schwur verband sie vor Innos, das was war das am Ende überhaupt wert?
    »Also dann Bruder, erzähl mir deine Geschichte…«

  8. Beiträge anzeigen #48
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Avik räusperte sich und haderte. Es war wirklich schwer Fehler einzugestehen. Schließlich zwang sich der junge Mann zu beginnen und sprach: "Also gut. Bevor ich ins Fort geschickt wurde, war ich im Osten eingeteilt. Wir sollten uns langsam bis zur Brücke durchschlagen gegen die Echsen. War ne ziemlich große Aktion, eigentlich. Es hat sich aber länger hingezogen als geplant. Tag ein, Tag aus haben wir unsere Position gehalten, Echsen abgewehrt, neue Lager aufgeschlagen und so weiter", Avik schüttelte wütend und frustriert den Kopf. Er konnte seine Verzweiflung gar nicht in Worte fassen. "Es war ne scheiß`Zeit. Ich war davor als Schreiber des Komturs eingeteilt, musst du wissen. Davor habe ich ähnliche Dienste in Gothar geleistet, doch naja der Krieg gegen die Echsen hat den Orden eben viel abverlangt. Ich hab nichts gegen das Kämpfen. Ich war als Stadtwächter bei der Meteoriten-Expedition dabei. Ich habe bei dem Angriff auf Silbersee mitgekämpft. Einst wollte mich Higora zu seinem Knappen machen. Aber es geht einfach Bergab mit dem Orden. Man behandelt uns wie Dreck. Weißt du wie viele meiner Freunde verschwunden, oder gestorben sind während der Pest? Ich wette die anderen sind beim Drachenangriff gestorben... verdammt noch mal... ich konnte einfach nicht mehr im Osten. Ich war fertig. Ich hab mich eines nachts weggeschlichen. Ich wollte einfach nur abhauen. Zurück zu meiner Frau und meinem Sohn nach Gothar, einfach weg von dieser Insel. Ich bin desertiert und den Echsen direkt in die Arme gelaufen. Ein Waldläufer hat mich gerettet und gemeinsam haben wir uns zurück zum Lager durchgeschlagen. Ich hab mir den Arm verletzt und ehe ich mich versah war ich zurück in Thorniara als verwundeter Soldat. Niemand hat meine Flucht mitbekommen und ich war weg aus dem Osten, es war wie eine verdammte zweite Chance. Dann hat sich mir die Chance ergeben Thorniara zu verlassen und deinen Posten hier im Bluttal einzunehmen. Ich hab natürlich nicht eine Sekunde gezögert. Ich habe mich auskuriert, mit den Menschen hier angefreundet, Echsen gejagt, Jäger gespielt", Avik lachte leidenschaftslos.

    "Es war erholsam. Aber hat sich trotzdem scheiße angefühlt. Alles fühlt sich scheiße an seit der Drache hier ist. Und ich bin kein Held verdammt, ich bin einfach nur müde. Ich hab kein Ziel, ich hab keine richtigen Kameraden mehr im Orden, wie damals in der Stadtwache, ich hab keinen Mentor mehr, nichts. Ich bin allein", Avik machte eine Pause und atmete tief durch. Seine Lippe zitterte wieder. Wütend über sich selbst und seine Situation wischte sich Avik eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel und endete: "Ich hab keine Berichte geschickt, weil ich mich nicht mehr als Ordensbruder gefühlt habe, schon lange nicht mehr. Natürlich habe ich Schwüre geleistet, aber wofür? Ich bin nicht dumm. Ich weiß ganz genau, dass sowas dazu dient die eigene Moral zu stärken und damit man sich nicht all zuviele Fragen stellt, sondern einfach gehorcht und dennoch habe ich mal an das Reich geglaubt, aber wenn man ein paar mal zu oft getreten wird, was solls?".

    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück und breitete hilflos die Arme aus. "Wie war dein Rang noch gleich? Warum glaubst du noch an all den Mist?".
    Geändert von Avik (11.07.2016 um 02:22 Uhr)

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #49
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Bei Innos, die Sachen konnte man ja fast ins Feuer werfen!

    Dennik war noch mal losgezogen, um ein oder zwei Mitstreiter zu suchen, die sie eventuell begleiten könnten, der Rest hockte gemütlich am Feuer oder waren ihre Sachen packen gegangen und Gath hatte sich auf den Weg zu seinem Zeug gemacht, um sich zu überlegen, was man brauchte für die Reise und um sich einmal umzuziehen.
    Zum Glück besaß der Bootsbauer zwei Sätze Kleidung, einen zigtausendfach geflickten, den er gerade getragen hatte, und einen etwas besseren, der noch frisch in seinem Sack lag. Und den Zog er jetzt an, während er sich überlegte, wo er den Rest waschen sollte. Ein einfacher kleiner Bach würde es da nicht tun, er brauchte warmes Wasser um so viel Erde wieder raus zu bekommen.
    Aber was brauchte er denn sonst noch? Seinen Mantel für die Nacht als Decke, ein bisschen sonstiges Gelump, was man halt immer brauchte - und Werkzeuge?
    Werkzeuge waren schwer und eigentlich wollten sie nur Reisen. Aber sie waren unterwegs, um einige Fischer zu überzeugen und wäre es da nicht vielleicht sinnvoll, ihnen ihren Wohlwollen zu zeigen? Er konnte Boote reparieren, aber nur, wenn er gescheites Werkzeug dabei hatte. Nun, einen Hammer hatte wohl jeder irgendwie, den brauchte er nicht, aber ein Beitel wäre nicht schlecht. Und so ein, zwei andere Kleinigkeiten.

    Sonst noch was... Nun, der Brief an Borran, den er noch aus Bakaresh hatte. Eigentlich hätte dieser möglichst schnell ankommen sollen, aber gut, es hatte sich irgendwie nicht ergeben. Insgeheim war Gath doch gespannt, was da drin stand. Und er war gespannt, wie Borran reagieren würde, wenn er erfuhr, dass er jetzt frei war.

    Aber erst mal brauchte der Bootsbauer einen Eimer mit Wasser, den man über dem Feuer warm machen konnte.

  10. Beiträge anzeigen #50
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Redlef lächelte bitter. Wie eigenartig, dass er ein ähnliches Gespräch erst gestern mit Madlen geführt hatte. Wo war er denn hier nur gelandet? Im Fort der sich selbst Bemitleidenden?
    Kaum merklich schüttelte der Hauptmann den Kopf und sah dann zu Avik herüber. Skepsis und Amüsement verschwanden aus seinem Gesicht, stattdessen war der Ausdruck entspannt, fast schon freundlich.
    »Bevor ich dir deine Frage beantworte – was ich gerne tue – möchte ich von dir wissen als wessen Sohn du geboren bist?« Bevor Avik antworten konnte hob Red die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Warte… lass mich raten: Du bist Sohn eines Bauern, vielleicht auch eines Handwerkers, doch auf jeden Fall aus dem einfachen Volk…«
    Aviks Lippen pressten sich unwillkürlich zusammen. Red nahm diese Regung als Verstimmung auf. »Ich will dich nicht beleidigen, verzeih bitte, aber ich habe Recht! Nun will ich auf etwas anderes hinaus: In der Welt hat jeder Mensch seinen Platz! Bauern sind Bauern und Versorgen das Land mit Nahrung. Ein Handwerker baut Dinge, egal ob filigranen Schmuck oder ein ganzes Haus. Ein Ritter kämpft… Für seinen Herren in einem sinnlosen Scharmützel oder aber auch um das Land vor Verheerungen wie Ork- oder Echseninvasionen zu schützen. Und genau hier liegt der Punkt!«
    Red wurde energischer. »Ich bin Soldat! Du nicht!« Red stieß sich kraftvoll vom Tisch ab und trat zum Fenster. Zwar öffnete er nicht den Vorhang, starrte dennoch durch den dünnen Stoff nach draußen. »Es ist ein fürchterliches Verbrechen, was der Orkkrieg mit dem Reich gemacht hat. Da der König den Adel entmachtete und den Weg in die Armee für alle öffnete, ist es dazu gekommen, dass Bauern Offiziere wurden und glücklose Schreiner Paladine, ja und das Schlimmste: unser König ist ein verurteilter Verbrecher! Wie konnte das passieren. Da ist doch die göttliche Ordnung völlig außer Kraft gesetzt worden. Und nun muss ich mir dich ansehen und habe hier das Resultat vor mir sitzen.«
    Redlef sprach nach wie vor leise. Doch inzwischen presste er die Worte zwischen den Zähnen hervor. Alles ging vor die Hunde und das nur, weil Leute an der Macht waren, die da auf keinen Fall hingehörten.
    Um sich wieder zu beruhigen atmete er einmal tief durch, schloss dann für einen kurzen Moment die Augen und drehte sich dann etwas entspannter zurück zu Avik. »Bitte versteh mich nicht falsch. Ich mache dir keinerlei Vorwurf. Wahrscheinlich haben die Presser, Geldsorgen oder Aussichtslosigkeit in die Armee getrieben. Viele junge Menschen wählten damals diesen Weg. Egal ob sie dem Wahnsinn des Krieges Gewachsen waren oder nicht.«
    Red lächelte kurz, als er für einen Moment in alten Erinnerungen schwebte. »Als ich damals meinem Regiment anschloss war ich auch zu jung und dumm. Ich wusste zwar ansatzweise worauf ich mich einließ, doch ich trat der Armee aus den Falschen gründen bei. Ich wollte nicht die Menschen des Reiches schützen, ich wollte vielmehr die Ehre meiner Familie wiederherstellen. Bis zu dem Tag, als all meinen Hoffnungen zunichte gemacht wurden und ich mich am gleichen Punkt befand, an dem du jetzt stehst.«
    Redlef lehnte sich erneut locker gegen den Tisch und begann Avik die Geschichte zu erzählen, die ihm klar machen sollte, dass er mit seinen Problemen nicht allein war.
    »Es war ein regnerischer Tag damals. Ich war mit einem kleinen Trupp, den ich anführte auf Erkundung. Wir sollten Orkstellungen ausspähen und ritten durch die dichten Wälder. Siegestrunk, von einer kurz zuvor gewonnenen Schlacht, waren wir ausgelassen und… unvorsichtig, wie ich im Nachhinein eingestehen muss. Eine ganze Gruppe Orks überraschte uns. Sie griffen uns aus dem Hinterhalt an, zwei meiner Männer vielen bevor wir überhaupt wussten, was geschah. Als dann auch noch mein Kriegshengst angegriffen wurde, scheute er und stürzte zu Boden. Er begrub mich halb unter sich und zertrümmerte mir im Todeskampf die Knochen. Die Orks fanden das übrigens ganz lustig. Sie ließen mich unter dem Kadaver zum Sterben liegen.«
    Red schauderte kurz, als er sich an die angstvollen Stunden im kalten Schlamm erinnerte. Immer noch sah er die Orkfratzen vor seinem inneren Auge. Sie sie sich über seinen zerschmetterten Körper beugten, ihn mit ihren gigantischen Waffen anstießen und verhöhnten.
    »Doch man fand mich und zerrte mich unter dem toten Pferd hervor. Im Feldlazarett hat mich ein Priester wieder zusammengeflickt.« Red zog sein Hosenbein hoch und zeigte Avik das vernarbte Knie. Dicke Hautwülste zogen sich darüber. »Erst später stellte sich heraus, dass der verfluchte Priester erst ein Novize war und kaum was von der Heilung verstand. Der Kerl hat mich zum Krüppel gemacht.« Er ließ das Hosenbein wieder fallen.
    »Mein Leben war zerstört, ich konnte nicht mehr Laufen, geschweige denn Kämpfen. Ich habe Innos verflucht, die Welt verflucht, mein Krüppelbein verflucht. Vor allem aber habe ich mich gefragt, wofür das Ganze? Wofür habe ich gekämpft und alles verloren? Für gar nichts!« Red nickte. Avik hatte ihn bisher reden lassen. Der Hauptmann hatte sogar das Gefühl dass er ihm zuhörte und nicht nur seine Zeit hier in der Hütte absaß. Konnte er ihn über seine Worte erreichen? Konnte er dem Jungen den Kopf waschen, wenn er ihm ins Gewissen redete. Einen Versuch war es wert, besonders da Avik etwas besaß, das die Wache dringend brauchte… Anerkennung im Fort!
    »Zu diesem Entschluss kam ich damals. In der Heimat habe ich mich selbst aufgegeben. Erst ein längerer Aufenthalt bei den Wilden Männern und Frauen hat mich wieder auf den Weg gebracht. Ich verstehe also deine Sehnsucht hier zu bleiben und zurück zu dir selbst zu finden…«
    Red kratzte sich am Bart. Nach wie vor hatte er aber einen Deserteur vor sich sitzen.
    »Nun zu deiner Frage: Ich bin nicht naiv, wie erstaunlicher weise wohl die meisten denken, die mich treffen… Ich weiß nur, wo mein Platz in diesem Leben ist und wie ich ihn zu erfüllen habe. Nachdem ich am Boden war ist mir der Kopf gewaschen worden. Und mit der Zeit habe ich erkannt, dass man das Leben nicht für sich selbst auch nicht für Innos lebt, sondern für die Menschen um sich herum. Das kann ein Bruder sein, das Eheweib und die Kinder oder – wie in meinem Fall – die Bevölkerung Thorniaras, für die man Sorgen muss. Und auch wenn mir die Entscheidungen und der Weg, den der Orden geht nicht immer gefällt, so kann ich doch nur etwas ändern, wenn ich mich auch selbst dafür einsetzte. Wenn man den Orden verbessern will, dann muss man doch selbst etwas dafür tun. Genau dafür bin ich dem Orden beigetreten. Es ist mein Beitrag für die gesamte Gesellschaft. Und in einem stillen Moment solltest du dich einmal Fragen was dein Beitrag ist und warum du einst den Weg in den Orden gesucht hast. Immerhin hättest du auch im Heer bleiben können, doch du hast dich entschlossen einen Schritt weiter zu gehen. Nur wegen des Geldes oder standen vielleicht irgendwann einmal Ideale hinter deinem Entschluss?«
    Red legte Avik die Hand auf die Schulter und drückte ihn ein wenig zurück, sodass er ihm direkt ins Gesicht sehen konnte. »Du macht mir nicht den Eindruck eines gewissenslosen Abzockers. Daher hoffe ich an ein Quäntchen Ehre und Edelmut in die appellieren zu können.« Red machte eine kurze Pause. Er musste sich seine nächsten Worte gut überlegen, denn sie könnten ihm zum Verhängnis werden. »Um ehrlich zu sein, brauche ich genau jemanden wie dich, hier im Waldvolk. Jemanden, der das Vertrauen der Leute hat und nicht wegen des Tragens eines Wappenrocks ausgestoßen wird.«
    Red ließ Aviks Schulter los und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.
    »mein Problem ist aber nach wie vor, dass ich einen Deserteur vor mir sitzen habe. Einen Mann den ich kaum kenne und von dem ich nicht weiß, in wie weit ich ihm trauen kann.« Der Gesichtsausdruck des Hauptmannes wurde sehr ernst: »Also, was mache ich jetzt mit dir?«

  11. Beiträge anzeigen #51
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    San wurde von der plötzlich aufkeimenden Aufbruchsstimmung doch etwas übertölpelt, da er doch noch einige Schmiedeaufträge bereits in seinem Kopf realisierte und vorhatte sie umzusetzen und nun diese aufgeben musste und eher überlegen musste, was er für die bevorstehende Reise benötigen würde.

    "Nach Thorniara würde ich die neuen Äxte tatsächlich nicht mitnehmen, auch wenn ich meinen Kriegsflegel zu gerne dort einweihen würde! Doch wäre es fast zu schade, sie an eine zu übergenaue Stadtwache zu verlieren, wir werden uns wohl mit den versteckten Waffen begnügen müssen.", grinste San, einerseits befürchtend, dass diese schwer handzuhaben sein würden, doch andererseits sich darauf freuend, diese unorthodoxen Waffen in einem dreckigen Kampf anwenden zu können. "Ich würde trotzdem eine Minimalanzahl an gewohnten Waffen mitnehmen und bei Borran bunkern, man weiß ja nie was einem auf dem Weg erwartet oder was denkt ihr Freunde? Ich hole erstmal die Waffen hierher, bis dahin können wir ja überlegen, wohin mit unserem Kriegszeugs!"

    Unter dem Vorwand rannte er so schnell er konnte in den Wald, in das nächste Gebiet, was ihm einfiel, wo er Mathan das letzte Mal begegnet war. Dorthin legte er ein abgerissenen Hemdsärmel auf einen Baumstumpf, in der Hoffnung, der Bär würde dieses finden und an dem Geruch erkennen, dass es von San war. Dann eilte er weiter zu seiner Schmiede, packte das Nötigste in die Kisten und zurrte die versteckten Waffen zusammen. Bald schon kam Bill, etwas verkatert und mit Augenringen, wohl hatte er bis eben geschlafen. Statt ihn zu rügen behelligte San ihn, gut auf die Schmiede aufzupassen und auf Ara (er würde ihm die andere Gesichtshälfte ruinieren, würde er Scheiße bauen). Dann banden sie die zusammengezurrten Waffen so an eine Kiste, in der die kleineren versteckten Waffen waren, dass man dies wie eine Trage befördern würde können. Bei sich trug San stets seinen Säbel, den Hammer und den Kriegsflegel, welche er bei Borran lassen würde. In die Kiste legte er zudem einige Flaschen Rum, was jedoch niemand wissen musste. Es versetzte ihm einen Stich, dass er Ara nicht Auf Wiedersehen sagen konnte, aber er ließ Bill eine Nachricht überbringen.

    Dann schleppten sie die Trage gemeinsam zum Feuer und hofften darauf, dass die anderen Freunde bald reisefähig auftauchen würden.

  12. Beiträge anzeigen #52
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson ließ sich mit seiner Antwort Zeit und ließ seinen Blick lange auf Denniks Gesicht ruhen. Thorniara. Der letzte Besuch war ertragreich gewesen, keine Frage. Blutig und lohnenswert. Seine Abreise war etwas überstürzt gewesen. Was sich seither wohl getan hatte? Adson musste sich überraschen lassen. Wenn ihn irgendwas nicht passte, dann konnte er immer noch verschwinden, er war hier schließlich niemandem etwas schuldig.

    "Ich werde euch begleiten.", antwortete er schließlich knapp. "Wann wollt ihr aufbrechen?" Er musste nur noch ein paar Kleinigkeiten besorgen, dann konnte er abreisen. Einer der wenigen Vorzüge, wenn man ohne echtes Zuhause lebte.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Madlen hatte die Tage mit einer gewissen Eintönigkeit verbracht. Von dem Rotrock und seinem Freund sah und hörte man nichts. Also hatte sich die junge Frau aufgemacht, zuerst einmal geeignetere Kleidung als ihre schwere Rüstung zu bekommen. Nach nur kurzer Suche war ihr das Glück hold und sie konnte sich vollständig neu einkleiden. Eine beige Lederhose, eine helle Bluse, ein schwarzes Korsett und einfache Stiefel waren um einiges mehr geeignet, um in dem Fort Arbeit zu finden. Ihre Reisekleidung und Rüstung, sowie Aynur, Barika und das Kurschwert konnte sie sicher verwahren. Es kostete zwar ein paar Münzen, aber sie hatte auch deutlich gemacht, was passieren würde, wenn diese Dinge auf wundersame Weise verschwunden waren.
    Und nun saß sie da und half der Wirtin, Mama Hooqua dabei, alles Nötige für den nächsten Eintopf vorzubereiten. Sie schälte Karotten, wusch allerlei Wurzeln, hackte Kräuter klein und pulte Erbsen aus ihren Hülsen. Zuvor hatte sie im Verhältnis 1:1 einfachen Getreidebrei aus Roggen zubereitet. Natürlich hatte ihr die Wirtin noch den einen oder anderen Tipp gegeben, wie man einen solchen Brei schmackhafter machen konnte. Allerdings, die junge Frau war keine Köchin. Sie konnte diese einfachen Dinge natürlich erledigen. Vor allem ihre Zeit als Sklavin kam ihr zugute, aber sobald es schwere Gerichte ging, überließ sie es der Wirtin.

    Madlen musste lächeln, als sie an die vergangenen Tage dachte. Zuerst hatte sie damit begonnen, sich umzuhören, wo überall im Lager Hilfe benötigt wird. Recht schnell hatte sie dann festgestellt, dass sie für den Bau von Wohnunterkünften nicht geeignet war. Dann traf sie auf Edda, welche an einer zentralen Lagerfeuerstätte im Fort die Menge versorgte. Diese Frau schien ganz genau zu wissen, wie die Fürstin helfen konnte. Am ersten Tag wurde sie zur Ausgabe des Essens eingeteilt. Am Anfang war sie darin noch etwas langsam, allerdings gewöhnte sie sich schnell daran und schon bald lief alles wie gewohnt.
    Gestern dann wurde sie mit ein paar anderen Frauen auf die Suche nach Kräutern und essbaren Wurzeln rund um das Fort geschickt. Im Grunde war sie dabei mehr Trägerin der gefundenen Sachen und Beschützerin. Madlen war die einzige in der Gruppe, die wirklich mit Waffen umgehen konnte. Aber das machte nichts, denn sie waren nur nordwestlich des Forts unterwegs und das tagsüber. Zu keinem Zeitpunkt waren sie in der Gefahr, von Echsen erledigt zu werden. Denn, sollte es wirklich zu einem Angriff dieser Monster kommen, so war sich die Bardin sicher, würden sie entweder sehr schnell laufen lernen müssen oder sie würden sterben. Aber es war ja alles gut gegangen.

    Nun, und heute war sie zum Dienst bei Mama Hooqua eingeteilt. Nachdem Madlen von der Wirtin eine kurze Einweisung bekommen hatte, bändigte sie ihre Haare soweit, dass sie keine Überraschungen in dem Essen der hungrigen Arbeiter und Bewohner des Forts bildeten.

    Die junge Frau führte diese Arbeiten gerne aus. Es erinnerte sie an die Zeit als Sklavin. Damals war sie zwar nicht frei gewesen, dennoch führte sie ihre Aufgaben gerne aus, denn sie halfen der Gesellschaft. Schon viel zu lange hatte sie keinen sinnvollen Beitrag mehr für ihre unmittelbare Umgebung leisten können. Sie vergaß ihre Heimat nicht, aber diese war weit entfernt. Madlen befand sich aber hier, auf einer Insel. Sie wollte auch hier ein nützliches Mitglied der Gesellschaft sein und dafür tat sie alles.
    Während sie ihre Gedanken treiben ließ, summte sie eine einfache Melodie vor sich hin. So ging die Arbeit immer leichter…

  14. Beiträge anzeigen #54
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Ein unangenehmes Schweigen war entstanden. Avik schien sich schwer zu tun mit einer Antwort und Red spürte, das sein Blick, der auf dem Ordensbruder lastete, es für ihn nicht einfacher machte.
    »Überleg dir was. Ich mag keine Probleme sondern nur Lösungen!« Mit diesem Worten löste sich Red erneut vom Tisch und schritt zur Tür. »Thomas wartet draußen auf mich, ich finde heraus was er will und dann reden wir weiter.«
    Kraftvoll schloss Red die Tür hinter sich und trat an den jungen Milizionär heran. »Was ist?«
    Thomas blicke hoch. Bis eben hatte er gelangweilt Muster mit dem Fuß in den Matsch.
    »Äh…« Red bemerkte sofort, dass er unter dem Einfluss von Sumpfkraut stand. Er war genervt. Thomas entwickelte sich sehr zu seinem Nachteil. »Ähh… Madlen, also die hübsche Prinzessin, will was von dir!«
    »Wie bitte?« Red war verdutzt. Er hätte viel erwartet, aber nicht das.
    »Ja, sie will dass du sie das Reiten lehrst«, fuhr Thomas fort und treib Redlef mit seinen Worten beinahe die Röte ins Gesicht. In seinem Kopf spielten sich Szenen ab, die er durch ein kurzes Kopfschütteln versuchte loszuwerden. Er konnte sich sonst nicht weiter konzentrieren.
    »Sprich klar, Mann«
    Thomas blinzelte und überlegte dann. »Also, sie will auf deinem Gaul das Reiten wieder lernen. Sie is‘ wohl aus der Übung.«
    »Aha« Redlef wusste gar nicht, was er dazu sagen sollte.
    Beide Männer schwiegen einen Moment, dann harkte Red nach: »Und wie genau kommt sie nach ihrer letzten Aktion auf die Idee, dass ich das machen wollte?«
    »Weiß nicht, wohl weil du der Einzige hier mit ‘nem Pferd bist, schätze ich mal.«
    »Ja super!« Red klang genervt. Auf so eine Idee konnte auch wahrlich nur ein Weib kommen. Erst beleidigte sie ihn und dann wollte sie seine Hilfe. »Das kann sie vergessen. Ich habe kein Interesse mir diese Frau weiter anzutun. Es war unnötig mich zu fragen.« Der Hauptmann drehte sich zurück zur Hütte. Avik war ihm noch eine Antwort schuldig.
    »Aber sie sagt, sie zahlt! Sie hat Informationen.« Thomas sprach wieder halb abwesend und glotzte halb an seinem Gesprächspartner vorbei. Doch auch wenn Thomas nur das vor sich hinbrabbelte, an was er sich gerade noch so erinnerte, hatte er Reds Interesse geweckt. Hatte diese unmögliche Frau vielleicht herausgefunden wonach er so verzweifelt im Fort gesucht hatte?
    »Schick sie zu mir… Wir reden über ihr Wissen und dann vielleicht auch über den Missbrauch meines Pferdes…«

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    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen saß zusammen mit einigen anderen Frauen des Forts an einem Lagerfeuer. Die Gesellschaft war der jungen Frau eine Freude. Es erinnerte sie an andere Zeiten. Sicher, es war ein härterer Abschnitt in ihrem Leben gewesen, als es jetzt der Fall war. Aber, sie hatte jemanden mit dem sie zwanglos reden konnte. Es ging nicht um den Umgang mit dem Schwert oder einen anderen Waffe, nicht um das Töten von Menschen oder irgendetwas anderem Grausamen. Nein, hier ging es um ganz alltägliche Probleme, wie die Zubereitung der nächsten Mahlzeit, das Reinigen der Wäsche oder einen anderen Teil des Tagesgeschehens.
    Sie waren insgesamt fünf Frauen in einer Runde. Vom Alter her war Madlen zwar nicht die jüngste, aber natürlich auch nicht die älteste. Scheinbar musste in diesem Lager jeder arbeiten, sobald er alt genug war, um ein Küchenmesser halten zu können. Zudem hatten einige der Bewohnerinnen mitbekommen, dass die Fürstin eine Bardin war. So forderten sie die junge Frau immer wieder auf, ein Lied zu singen. Einige der Damen konnten zudem gut mit Instrumenten wie einer Laute oder einer einfachen Flöte umgehen. Und der Rest klopfte im Takt zu der Melodie.

    So saßen sie in fröhlicher Runde, erzählten sich lustige Geschichten und sangen ein paar Lieder. Natürlich wurde auch etwas getrunken und gegessen, aber darauf kam es nicht an. Madlen fühlte sich seit langem wieder glücklich. Sie führte ihren Beitrag aus und bekam dafür ein neues Leben zurück. Sie vermisste nicht die Zeit, als sie in Setarrif eine Familie gehabt hatte oder ihr Leben in der Wüste. Denn das war vorbei. Natürlich, es schmerzte noch immer, aber Vergangenes musste man ruhen lassen. Ein Blick in die Zukunft lohnte sich nicht. Die junge Frau lebte einzig und allein im Hier und Jetzt. Alles andere spielte im Moment keine Rolle.
    Auch wenn es nicht so bleiben würde, so viel war der Prinzessin klar. Eines Tages würde es wieder so sein, wie es einmal war. Und dann…nun, sie wusste nicht, was dann sein würde. Jedoch war es ihr in der Gegenwart egal, was die Zukunft brachte. Sollte man sich morgen darum Sorgen machen…

  16. Beiträge anzeigen #56
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Thomas, Mitglied der Wache von Thorniara, derzeit im Bluttalfort

    »Ah, holde Maid! Hier habt Ihr Euch versteckt…«, Thomas machte auf übertriebene Art und Weise seinen Diener. Dann lachte er laut auf, gab Ihr einen Klaps auf den Rücken und steckte Neugierig seine Nase über Ihre Schulter, um herauszufinden was es am heutigen Tage zum Mittagessen geben würde. Thomas sah mehr Zwiebeln als ihm lieb war und verzog enttäuscht den Mund.
    »Tja, hmm. Ich hab dich gesucht.« Thomas ließ sich zwischen den rauen am Feuer nieder. Die Fettel, die neben ihm saß war wenig begeistert, doch es ging ihm ja auch nicht um die fette Alte, sondern um Madlen. »Ich habe mit dem Alten gesprochen. Er ist bereit sich deine Informationen anzuhören und dann mit dir über das Reiten zu sprechen. Er ist gerade noch beschäftigt, doch wenn er dann wieder frei ist, solltest du mal zu ihm gehen, wenn du das wirklich willst.«
    Thomas lehnte sich lächelnd zurück und hob herausfordernd die Augenbrauen. »Bis dahin kannst du mir war wirklich leckeres zum Essen machen, Zwiebeln kann ich nicht mehr sehen.«

    Redlef

  17. Beiträge anzeigen #57
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Die traute Runde wurde dann plötzlich von Thomas gestört, welcher sich in seiner für ihn typischen Art ungefragt zu ihnen setzte und es an jedwedem Anstand fehlen ließ. Auf der einen Seite störte es Madlen schon, aber es machte den Rotrock auch berechenbar und einfach zu verstehen. Er war kein Adliger oder reicher Kaufmann, sondern verhielt sich schlicht und ohne großartig an Konsequenzen zu denken.
    „Nun, wenn du etwas zu essen suchst und dann auch noch von mir gekocht, bist du falsch. Ich kann gut Zutaten zubereiten, aber keine Mahlzeiten. Schließlich bin ich keine Köchin.“ Kurz blickte die junge Frau in die Runde. „Und scheinbar ist hier niemand von uns geneigt, sich deinetwegen aufzumachen, um etwas zu Essen zu holen. Du siehst, ein wenig Höflichkeit kann nie schaden.“ Die Fürstin lächelte kurz. „Und was die Informationen betrifft. Ich kann alles liefern, was er wissen möchte, wenn ich dafür genug Zeit habe. Und natürlich warte ich mit gnädigster Unterwürfigkeit, bis seine erlauchte Exzellenz seine wertvolle Zeit für mich erübrigen kann.“

    Schließlich wandte sich Madlen wieder an die anderen Frauen um und meinte nur noch, dass Thomas entweder mir ihr hier warten könne oder sich anderweitig etwas zu Essen holte. „Du siehst ja, dass wir im Moment nicht für die Ausgabe zugeteilt sind. Entweder siehst du bei Edda an der zentralen Feuerstelle nach oder du besuchst Mama Hooqua. Eine von beiden hat sicher noch etwas Nahrhaftes für dich übrig.“

  18. Beiträge anzeigen #58
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Das freut mich sehr zu hören", antwortete Dennik und nutze ein feines Lächeln um den beiden Männern gegenüber seine Vorfreude zu symbolisieren. Letztes Mal hatten sie ihre Mietschwerter und Gehilfen mittels Trilo's Diamanten ordentlich bezahlen können. Andererseits hatte die letzte Operation mehrere Monate gedauert und dementsprechend sollte natürlich auch die Bezahlung ausfallen. Dieses Mal hoffte Dennik jedoch mit wesentlich weniger Gold und Zeitaufwand zurecht zu kommen, immerhin konnte er dieses Mal nicht auf seine erbeuteten Diamanten zurückgreifen und die Diebeskumpanen mussten aus ihren eigenen Taschen bezahlen.

    "Wie sieht es bei dir aus Kjarl? Lust auf ein Abenteuer mit ein paar waldvölkischen Kameraden? Wie dein Kampfgefährte dir versichern kann, wir zahlen gut für gute Hilfe".

  19. Beiträge anzeigen #59
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik saß noch immer am Tisch in der Hütte, während sein Konfronteur kurz den Raum verlassen hatte. Redlef hatte ihm eine lange Predigt gehalten, die jedoch nicht einfach nur wilde Beschimpfungen beinhaltet hatte, sondern beinahe schon milde ausgefallen war. Anscheinend hatte der Mann kein Interesse daran ihn schlicht zur Sau zu machen, aus dem Orden zu werfen, gar gefangen zu nehmen und zu demütigend. Im Gegenteil, Avik hatte das Gefühl, dass Redlef unter allen Ordensbrüdern wohl der einzige war, der ihn tatsächlich ein wenig verstand und sich in ihn hineinversetzten konnte. Ein anderer Teil der Predigt hatte ihn jedoch bitter aufstoßen lassen. Redlef sah das myrtanische Reich am Abgrund stehen, weil der Pöbel zu viel Einfluss gewann. Was für ein Unsinn! Als Sohn eines Heilers und Alchemisten hatte Avik schon vor dem Orden besser lesen und schreiben gekonnt als wohl die Hälfte des ehemaligen Adels des Reiches. Er war schon immer findig gewesen und schon immer ehrgeizig. Es gab doch wirklich keinen Grund Männer wie ihm den Aufstieg zu verwehren!

    Plötzlich vergewisserte sich der in Gedanken versunkene Mann wieder seiner jetzigen Situation. Der junge Mann schluckte, strich sich unsicher durchs Haar und spürte wie die Röte in sein Gesicht stieg. In seinen Gedanken hatte er sich immer als ehrgeizig, schlau und einfach als der begabteste Mensch der Welt gehalten. Er hatte ja auch allen Grund dazu. Doch was war aus ihm geworden? Desertiert mehr oder weniger, er war wieder in sein altes Leben gerutscht, dass er gefristet hatte bevor ihn die Stadtwache gerettet hatte. Wut und Verzweiflung erfüllten ihn. Hatte er versagt? Wie hatte das passieren können?

    Redlef kam zurück und schaute Avik abwartend in die Augen.

    "Wir gehen jetzt vor die Tür und du brüllst mich an, wie du noch nie jemanden angebrüllt hast. Demütige mich und mach`mich zur Sau für meinen Ungehorsam, sodass das ganze Fort es hört. Ich bin unten durch bei meinen Vorgesetzten. Sag mir davor noch was für Informationen besonders von Belang sind und ich verspreche dir, dass ich alles in Erfahrung bringe was es im Fort dazu an Wissen gibt. Im Gegenzug wäre ich dir sehr dankbar, wenn wir meine Fehlentscheidungen hier im Fort begraben könnten", hoffnungsvoll und wankend ob er wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte, wartete Avik auf eine Antwort.

  20. Beiträge anzeigen #60
    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Höhle im Norden

    Nach dem Teleportzauber hatte Feuermagier Kalthar noch einen anstrengenden und nicht weniger gefährlichen Fußmarsch vor sich. Die der Nachricht beiliegende Karte verwies auf einen Ort im Norden des Bluttales. Die dichte Vegetation machte ein Vorankommen schwierig und so dauerte es eine ganze Weile, bis Kalthar die eingezeichnete Stelle erreichte.

    Vor ihm lag ein Höhleneingang, der bereits stark zu gewuchert und so auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen war. In der Hoffnung, nicht geradewegs in eine Falle der abtrünnigen Magier zu laufen, betrat Kalthar vorsichtig die Höhle. Nach wenigen Schritten sah er einige angezündete Kerzen auf dem Boden und wenig später hatte er das Zentrum der Höhle erreicht.

    Ein provisorischer Schlafplatz, ein Alchemietisch und ein gefülltes Bücherregal ließen den Schluss zu, dass die Höhle bereits seit längerer Zeit genutzt wurde. Von wem und zu welchem Zweck, vermochte der Feuermagier aber nicht zu sagen. Denn wider Erwartend hatte niemand auf ihn gewartet und auch keine Botschaft hinterlassen.

    Feuermagier Kalthar schaute sich um und entdeckte einige Kisten mit Vorräten und Waffen. "Hm. Möglicherweise ein Banditenlager, die mich für ihre Machenschaften missbrauchen wollen?" dachte er sich, schaute dann aber erneut zum Alchemietisch. "Nein, Banditen sind in der Kunst der Alchemie nicht bewandert..." Schlussendlich versuchte der Feuermagier anhand der Bücher herauszufinden, wer diese Höhle bewohnte oder zumindest welche Gesinnung er hatte.

    Doch es war vielmehr ein Sammelsurium völlig unterschiedlicher Bücher, sodass sich auch nicht mit Sicherheit sagen konnte, wer sich hinter dem geheimnisvollen Unterstützer verbarg. So blieb Kalthar nichts anderes übrig, als zu warten. Er nahm sich ein Buch aus dem Regal und setzte sich auf einen der Stühle, die keinen sonderlichen stabilen Eindruck machten.

    Maximus

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