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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Trotz der sonderbaren Geschehnisse und der noch immer tief sitzenden Angst, schaffte es Rekhyt Dennik zum Lächeln zu bringen. "Dir bleibt auch wirklich gar nichts verborgen, oder?", neckte der Meisterdieb und versuchte sich an die mahnenden Worte des Heilers zu halten. Er atmete tief durch und versuchte langsam zur Ruhe zu kommen.

    "Es ist nichts. Ich war auf der Jagd und habe versucht draußen im Wald meinen Kopf freizubekommen, mich auf die nächsten Wochen in Thorniara einzustimmen und über alles nachzudenken, aber das einzige was es in meinen Schädel geschafft hat, waren Gedanken über unsere Zeit im Sumpf. Also ich rede von unserem letzten Besuch in Tooshoo und wie wir uns verloren haben. Das war einfach alles zu verrückt. Zu magisch für meinen Geschmack. Ich kann noch immer nicht wirklich glauben, was wir da durchgemacht haben. Jeder einzelne von uns. Mit jedem Tag hier im ruhigen Fort unter den netten Waldvölklern kommt mir das alles mehr vor wie ein viel zu verrückter Traum", endete Dennik. Es war die Wahrheit und doch ließ es einen Teil der Geschichte aus.

    Der Jäger vermied es die gesamte Wahrheit zu verraten, dass er von einem sonderbaren Licht auf den Boden geworfen wurde, dass er sich eingebildet hatte, dass ein Pfeil ihn niedergeschossen hatte, ebenso erwähnte er nicht die Todesangst und wie er wie von einer Blutfliege gestochen aus dem Wald gerannt war. Einerseits fiel es dem braunhaarigen Bartträger schwer seinem Freund so offensichtlich einen Teil der Wahrheit vorzuenthalten, andererseits wusste er tief im Inneren, dass es richtig war. Sie mussten sich jetzt auf ihre Mission in Thorniara konzentrieren. Nicht nur Borran zählte auf sie, sondern auch Lukar und seine Männer. Zudem spielte nun auch noch rotes Sumpfkraut gegen sie. Sie hatten Thorniara unter ihre Kontrolle gebracht und doch schien es, als ob sie die Stadt erneut aufräumen mussten. Da blieb keine Zeit sich um überirdische Geschehnisse Sorgen zu machen und außerdem mussten seine Freunde ihm vertrauen können. Panikattacken und Visionen im Wald ließen ihn nicht gerade zielstrebig und effektiv wirken. Besser wenn er das alles erst einmal vor ihnen verbarg und sich ganz kämpferisch und überzeugt gab.

    "Aber was solls. Ist nicht das erste Mal, dass wir in solche Sachen verwickelt wurden und ich glaube auch nicht, dass es das letzte Mal sein wird. Dafür stecken du und Luke viel zu tief in der Scheiße", Dennik grinste, klopfte Rekhyt auf die Schulter und meinte: "Lass uns Gath, Luke und San finden".

    Gemeinsam schlenderten die beiden Freunde zum Lagerfeuer, wo sich die Gefährten am häufigsten aufhielten.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Schwertmeister Avatar von Rekhyt
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    Rekhyt ist offline
    Rekhyt schüttelte innerlich den Kopf. Das war bestenfalls die halbe Wahrheit gewesen. So lange sie noch am Weg und ungestört von anderen waren, hielt er deswegen noch an dem Gespräch fest.
    "Ein Gedanke erschreckt einen nicht dermaßen wie du drein gesehen hast. Bis wir in Thorniara sind möchte ich die ganze Wahrheit hören. Du musst nicht befürchten, dass irgendjemand anderes etwas davon erfahren wird."
    Was ja wohl eigentlich klar war. Wer erfuhr überhaupt jemals was von Rekhyt?
    "Altlasten mit sich herum zu schleppen ist nicht das beste wenn man sich auf neue Missionen begibt", erklärt er schließlich noch den Grund für seine Aufforderung.
    "Ich werde dich schon nicht für verrückt erklären und dich in einem Irrenhaus einsperren lassen", fügte er dann noch scherzend hinzu, in der Hoffnung so die Hemmschwelle für Dennik ihm die Wahrheit zu sagen noch etwas zu senken.

  3. Beiträge anzeigen #23
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    kräutergärtchen

    Die vergangenen paar Tage hatte Murielle damit zugebracht, noch mehr Thymian außerhalb des Forts zu suchen und behutsam auszugraben, damit sie ihn hinter der Heilerhütte würde einpflanzen können. Die letzten Wochen hatten die wenigen Thymianbüsche, die sie schon vorher dort eingegraben hatte, ihren Zweck gut erfüllt, denn die dem Meister Osmo – und vermutlich auch jedem anderen Pflanzenfreund – so verhassten Nacktschnecken waren tatsächlich zwar nicht ganz fortgeblieben, hatten aber nicht in solch enormer Anzahl, wie es wohl sonst zu erwarten gewesen wäre, zugeschlagen. Die kleinen Biester schienen den Geruch des Krautes wirklich nicht zu mögen.

    So versah Murielle also auch noch die restlichen Bereiche des Gärtchens mit einer kleinen Schutzhecke und betrachtete zufrieden ihr Werk. Schön war es, dass man ihr die Erlaubnis erteilt hatte, hier einige Kräuter anzubauen, auch wenn dies jede Menge Arbeit bedeutete. Besonders nachdem es geregnet hatte, war bei diesen warmen Temperaturen immer ein regelrechter Unkrautteppich zu beseitigen. Und auch gab es inzwischen hier einige Pflänzchen, die ganz besonders gepflegt werden mussten, damit sie nicht eingingen.

    Sie war froh darüber, dass Onyx und seine Waldläuferschar sie so tatkräftig bei der Beschaffung der Kräuter unterstützt hatten, denn alleine wäre ihr dies mit Sicherheit nicht gelungen. Wo sie gerade an den Hünen dachte, fiel ihr auf, dass sie ihn schon eine Weile nicht gesehen hatte. Ob er wohl noch oder schon wieder irgendwo im Fort war? Oder unterwegs? Sie wusste es nicht, würde sich aber bald nach ihm umsehen. Vielleicht würde sie ihn ja heute Abend am Feuer treffen oder wenigstens einen der anderen. Kjal oder Jilvie vielleicht – die hatte sie auch schon lange nicht mehr gesehen. Erstaunlich wie sehr sie in ihrer Arbeit versinken und tagelang alles andere um sich herum vergessen konnte, das kannte sie gar nicht von sich. Aber die Gartenarbeit bereitete ihr tatsächlich große Freude und sie war ein wenig stolz darauf, dass es ihr gelungen war, dieses kleine Fleckchen Erde so zu gestalten, wie es ihren Vorstellungen entsprach.

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Nein, denn in ein Irrenhaus würdest du zuerst und dann als nächstes Luke landen!", stichelte Dennik zurück. Eine gewisse unterschwellige Wahrheit lag in dieser Aussage und verdeutlichte gleichzeitig, dass es etwas überirdisches, etwas unnormales war, dass Dennik wieder einmal Sorgen bereitete. Es fiel ihm einfach immer noch schwer sich auf die Magie einzulassen, auch wenn es sich um die Magie des Waldes handelte.

    Dabei beließ er es aber auch schon. Natürlich hatte Rekhyt recht. Es machte keinen Sinn die Unruhe auszusitzen und noch viel weniger Sinn machte es solche Dinge nicht mit Rekhyt zu besprechen. Der Druidenlehrling kannte sich doch viel besser mit all diesen Dingen aus.

    "Lass uns mal in Ruhe darüber reden. Jetzt ist es mir gerade wichtiger, dass wir aufbrechen und loslegen", fügte Dennik dann noch an. Innerlich war er dankbar für Rekhyts immerwährende Anteilnahme und doch brauchte er noch ein wenig Zeit die ganze Sache zu verarbeiten.

    Sie erreichten das Feuer und fanden sowohl San, als auch Luke beim Essen vor. "Wir wären soweit, wie schaut es bei euch beiden aus?".

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    Gath ist offline
    Madlen wollte wohl wirklich auf etwas hinaus bei dem Kerl, denn sonst würde sie nicht anfangen zu singen, aber da wollte Gath definitiv nicht im Weg stehen und machte sich mit einem erneuten Danke und der Aussicht, dass er sie wieder aufsuchen würde, für eine weitere Lektion, vom Acker. Irgendwo anders hin.
    Das Streitgespräch zwischen Madlen und dem Soldaten brachte ihn doch sehr zum Nachdenken.
    Beide hatten sie vollkommen recht gehabt, mit dem, was sie dem jeweils anderen an den Kopf geworfen hatten.
    Aber für Gath hatten beide auch einen Teil einer Wahrheit über ihn gesagt. Ja, er wandelte allein, hielt nichts davon, andere - und seien es Orks - zu töten, bloß weil es Orks waren. Und doch war er felsenfest vom Weg Innos' überzeugt und hoffte jedes Mal in seinem Auftrag irgendwie doch das Richtige zu tun.
    Eigentlich ging er irgendwie einen Mittelweg zwischen den beiden, die ihre jeweiligen Weltsichten konsequent auslebten und dabei unglaublich viele Schwachpunkte aufwiesen. Doch war seine Inkonsequenz wirklich besser? Nunja, wirklich darüber reden, konnte er hier wohl mit keinem. Mit dem Waldvolk diskutierte es sich wohl eher schlecht über Innos.

    Aber erst mal musste er sich was anderes zum Anziehen holen, er war komplett verdreckt von Kopf bis Fuß. Und dann brauchte er einen Bach, um seine Sachen wieder halbwegs sauber zu bekommen.
    Und noch davor brauchte er was zu essen, denn er war irgendwie unweigerlich auf das große Feuer zugelaufen, an dem ein Eintopf köchelte - was da wohl heute drinnen war? - und wo noch einige Gestalten mehr herumsaßen. Namentlich Dennik, Rekhyt, Luke und San. Wenn alle versammelt waren, konnte das eigentlich nur bedeuten, dass sie irgendetwas besprachen, was man hören sollte.

    Noch hatten sie ihn aber nicht kommen sehen, sodass er erstmal einen Umweg über die Suppenküche machte, um dann mit einer Schale auf sie zuzutreten.
    "Morgen die Herren!", grüßte Gath, "Was gibt es denn hier für eine konspirative Besprechung. Habt ihr gestern abend von dem Herren Soldaten was erfahren, was man wissen sollte?"

  6. Beiträge anzeigen #26
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Die Straße rumpelte unter Rädern aus Holz dahin, der Dieb hatte sich die Hutkrempe weit ins Gesicht gezogen, die Beine überschlagen und pfiff leise ein altes Wanderlied, den üblichen Reisesack mit allerhand Krimskrams in seinem Rücken lehnend. In Westargaan stolperte man nur allzu selten einer verlaufenen Echse über den Weg, wenn man den eigenen Riechbolzen nicht unvorsichtig weit in dunklen Höhlen und Wäldern schnüffeln ließ. Trotzdem hatte man auf den Wegen zwischen hohen Mauern eine gute Zeit wenn man mit einem Menschenschnitzer auf dem Rücken einigermaßen kompetent wirkte. Man fand immer jemanden, der in die gleiche Richtung wollte und sich doch nicht mehr so recht auf jede Gesellschaft zu verzichten traute. Und wenn doch einer auf einem von zwei Maultieren gezogenen Karren auch ins Bluttal wollte, dann war das dem jungen Dieb nur allzu recht. Ein alter Mann mit ledriger, vom Leben gezeichneter Haut, der mit seinen Maultieren redete, als wären es seine Kinder. Durchs Bluttal und dann weiter zur Burg um ein paar Goldstücke mit dem zu machen, was er mehr an Ernte als an Hunger hatte. Jemand, mit einem freundlichen Dachschaden.
    Edon merkte, wie es eine Spur kühler und noch ein wenig dunkler wurde. Er tippte die Hutkrempe ein wenig hoch und sah sich um. Sie hatten die Grenze zum Bluttal hinter sich und fuhren jetzt den dichten Wald entlang, in welchem sich die Baumkuschler neuerdings so ausgiebig heimisch fühlten.
    "Was willst du eigentlich von den Waldläufern? Siehst mir ja nicht so aus, als ob du was verkaufen wolltest."
    drang die tiefe Stimme vom Kutschbock her zu ihm. Edon zog sich den Hut wieder tiefer übers Gesicht und schloss verträumt die Augen.
    "Mal umschauen. Vielleicht haben die ja einen Schmied, der nicht glaubt, dass Gänse guten Stahl scheißen."
    "Was? Ach, egal ... bin nur ich das oder werden wir beobachtet?"
    Der Landstreicher schob die Hutkrempe wieder etwas nach oben und winkte aufs Geratewohl zu einem der Baumwipfel hinauf.
    "Waldläufer eben. Die schielen jeden böse an, der es wagt, ihre trefflichen Wanderwege abzunutzen. Da brauchst du dir gar nichts bei denken."
    Der alte Mann schwieg und Edon war schon bald weggedöst. Im Bluttal fanden versteckte Pfeilspitzen beschuppte Auswärtige lange bevor diese ahnungslose Reisende durch die Nase schnupfen konnten

    ...

    "Wir sind fast da!"
    Der Dieb murmelte verschlafen etwas unverständliches, schob sich den Hut aus dem Gesicht und setzte sich auf. Vor ihnen lag das Fort der Waldläufer. Er packte seinen kleinen Reisesack und sprang neben den Alten auf den Kutschbock. Er ging kurz in die Hocke und klopfte dem Karrenlenker auf die Schulter.
    "Dann mach's mal gut, mein Alter. Vielleicht trifft man sich ja noch mal wieder."
    Edon richtete sich nun zu voller Höhe auf, warf sich seinen Sack über die Schulter und machte einen Satz in die Höhe. Er packte mit der linken Hand einen Ast, den er zu greifen bekam und baumelte einen Moment in der Luft während der Karren unter ihm hinweg polterte.
    Er ließ den Ast los und plumpste leise auf den Boden. Pfeifend rappelte er sich wieder auf, klopfte sich den Staub vom Mantel und tippte sich wieder an die Hutkrempe.

    Er erreichte das Fort eine kleine Weile nachdem der Alte mit seinem Karren passiert hatte. Eine Gestalt in grün und braun mit einem Speer in der Hand musterte ihn eindringlich.
    "Wo willst du denn hin"

    "Einen wunderschönen ', der Herr. Ich suche einen ordentlichen Schmied mit Sinn für's Geschäft und ein wenig Langeweile ..."

  7. Beiträge anzeigen #27
    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Redlef ist offline
    Red guckte auf, als er angesprochen wurde. Den Morgen hatte er damit verbracht Rittmeisters Wunden zu kontrollieren, das hatte ihn ganz gut von den Gedanken abgelenkt, die er sich die ganze Nacht hindurch über Madlen gemacht hatte. Diese ärgerliche Frau wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Immer wieder waren ihm ihre Worte durch den Kopf gegangen und wollten ihn nicht loslassen.
    Der Heiler aber hatte sehr gute Arbeit geleistet. Die Kräuterkompressen warn noch gut und die Wunden darunter schienen gut zu verheilen. Red hatte stichprobenartig einige der Wundauflagen vorsichtig abgelöst und war von dem Ergebnis begeistert gewesen. Er musste den jungen Mann unbedingt noch einmal nach dieser Kräutermischung fragen.

    »Sei gegrüßt Bruder. Ich habe dich schon suchen lassen. Aber Thomas hat mir ausgerichtet, dass du hier mit den Männern unterwegs warst. Finde ich gut, es kann nicht schaden sich mit den Wilden Männern gut zu stellen. Daher lass dich von deinem Aussehen nicht bekümmern, mich kratzt es nicht…«
    Red stand von der kleinen Treppe auf, die zu der leicht erhöhten Hütte hinaufführte, und machte einen Schritt auf Avik zu. »Es tut gut dich zu sehen und wie ich sehe scheint es dir ganz gut zu gehen. Das freut mich natürlich, doch ich bin leider nicht für ein kleines Pläuschchen hier.«
    Red hielt es für Besser sofort zum Punkt zu kommen. Immerhin war in der Stadt gerade einige los und er wollte es sich nicht zu lange erlauben fort zu bleiben.
    So warf er einen um und bot ihm Avik als Sitzplatz an. Er selbst ließ sich wieder auf der Treppe nieder. Dann jedoch verschwand der freundliche Ausdruck aus seinem Gesicht und er sah den jungen Mann ernst an.
    »Du hast dich also gut eingelebt und bis völlig im Alltag des Forts aufgegangen?« Red lies auf diese rhetorische Frage keine Antwort zu, sondern fuhr augenblicklich fort: »Hast du darüber deine Pflicht vergessen regelmäßig Bericht zu erstatten? Was ist dir dazwischen gekommen? Warum habe ich bisher noch nichts von dir gehört, Avik?«

  8. Beiträge anzeigen #28
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline
    »Ahhhh… Danke! Ein schönes Liedchen, auch wenn mir irgendwie ein netter Kerl gefehlt hat…« Wieder kraulte sich Thomas den Bauch und grunzte dabei leise. »Du erinnerst dich… Ich hatte darum gebeten.« Thomas schmatzte. »Aber ist gut, ich werde ihn fragen, überleg dich am besten schon mal, wie du ihn dir um den Finger wickeln willst, denn glaube mir, er ist ein sturer alter Esel, da kommst du mit nur ein paar Münzen nich‘ so weit. Sein Stolz ist wohl kaum käuflich…«
    Mit diesen Worten stemmte sich Thomas in die Höhe und stapfte langsam schlurfend davon. »Mach‘s gut, ich frag ihn gleich morgen… Dann sach ich dir bescheid.«
    Thomas machte sich auf den Weg einen geeigneten Schlafplatz zu sichern. Das Problem war dabei nur, dass er nicht beim Hauptmann schlafen konnte. Noch eine Nacht, in der Cast im Schlaf Frauennamen schmatzte überstand er nicht.



    Nach dem Thomas ausreichend ausgeschlafen hatte und von dem Kartoffelsack aufgestanden war (Die verdammte Küchenvettel hatte ihn mit dem Kochlöffel verjagt!) stapfte er nach einem mageren Frühstück zur „Rosa-Röckchen-Hütte“, wie seine Behausung liebevoll unter den Waldvölkern genannt wurde.
    Der Hauptmann war schon wach. Er saß auf der kleinen Treppe und unterhielt sich mit diesem Avik.
    »Moin«, grüßte er und stellte sich dann gähnend daneben. Cast würde schon irgendwann Fragen, was er wollte. Die Zwischenzeit nutzte der junge Milizionär Avik zu beobachten. Obwohl er der neue Verbindungsoffizier war, hatte Thomas ihn kaum im Fort zu Gesicht bekommen.

  9. Beiträge anzeigen #29
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Morgen, Gath. Es gibt durchaus Neuigkeiten und auch viel zu tun", antwortete Dennik und wünschte seinem Freund einen guten Appetit. Gerade wollte der Meisterdieb ansetzten und Gath auf den neusten Stand bringen, da entschlossen sich Luke und San auch Essen zu fassen und sich zu dem Reichsbürger zu setzen.

    "Ach verdammt!", mit diesen Worten schloss sich schließlich auch Dennik und mit ihm Rekhyt dem Gruppenzwang an und am Ende saßen sie alle auf den Baumstämmen ums Feuer verteilt und schlürften Suppe. Zwischen Pusten, Löffeln und Schlürfen, brachte Dennik Gath dann doch noch auf den neusten Stand der Dinge und fügte am Ende hinzu: "Ich weiß, dass es wohl eher meine Schuld ist, dass wir bisher nicht aufgebrochen sind, aber ich glaube wir sollten jetzt, wenn niemand was dagegen hat, wirklich nach Stewark aufbrechen. Auch wenn Rob Borran mittlerweile über das rote Sumpfkraut unterrichtet hat, sollten wir uns trotzdem noch einmal mit ihm absprechen, oder?".

    Der braunhaarige Bartträger machte dann eine kurze Pause, die er nutzte um den Bootsbauer von oben bis unten zu mustern. "Kannst du mir aber vielleicht erstmal verraten, warum du nach Schweinestall und Moleratpisse riechst?", Dennik verzog gespielt angeekelt den Mund und kniff sich die Nase zu.

    Gath erzählte ihnen von seiner Trainingsstunde mit Madlen und unwillkürlich musste Dennik an seine eigenen Erfahrungen mit dieser aufgeblasenen Kapitänin denken. "Was macht die denn bitte hier im Fort?", fragte sich der Meisterdieb laut. Zusätzlich stellte der Meisterdieb im Stillen fest, dass es ihn doch ein wenig in seiner Ehre verletzte und sein Ego knickte, dass Gath eine Frau statt ihn selbst, oder wenigstens Rekhyt, Luke oder San nach Unterricht gefragt hatte und dann auch noch diese hochnäsige Madlen!

    "Auf dem Weg nach Stewark sollten wir San und Rekhyt dann auch mal auf den neusten Stand bezüglich unserer Abmachungen mit Lukar bringen", endete Dennik dann schließlich, nur um seinen Löffel wegzulegen und die Reste der Suppe mit ein paar tiefen Schlücken zu vernichten.

  10. Beiträge anzeigen #30
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline

    Auf der Palisade

    Allan gähnte herzhaft. Es war bereits spät und er sehnte sich nach dem wärmenden Feuer unten im Fort. Hier oben auf der Mauer oberhalb des Tores blies ein gemeiner Wind und ab und an konnte er einfach nicht anders als sehnsüchtig nach hinten und zum Lagerfeuer zu schauen. Er stand jetzt schon eine ganze Weile hier oben am Tor und hielt Wache, sein Zeitgefühl war verschwunden und langsam machte sich die Skepsis breit. Hatten ihn seine Freunde unten vergessen? War die Ablöse eingeschlafen und jetzt musste er eine Doppelschicht schieben? Verarschte man ihn? Es half alles nichts.

    Allan gähnte erneut, dann lächelte er leicht, während sein Blick vom zu weit entfernten Feuer zurück über die Mauer schweifte. Die Sonne war bereits verschwunden, doch der Sternenhimmel hatte etwas friedliches an sich und das helle Licht des Mondes half ihn bei seiner Aufgabe. Der Wächter versuchte Bewegungen auszumachen und dem Wald zu lauschen. Er würde einfach so lange hier oben stehen, bis man sich wieder an ihn erinnerte. Die Ruhe hier oben hatte ja auch etwas schönes an sich. Während er sich also wieder auf seine Arbeit konzentrierte und seine Hände im Umhang vor der Kälte verbarg, begann er leise ein Lied zu summen.

    Es dauerte eine weitere kleine Ewigkeit bis er wieder aus seinen Gedanken gerissen wurde. Zu seinem Bedauern war es nicht Hubert, oder Pete, die ihn ablösen wollten, sondern Geräusche von jenseits der Mauer, die seine Aufmerksamkeit fesselten. Ein Klappern, dass er bald als die Geräusche einer Kutsche identifizierte, nährten sich dem Fort. An sich kein Grund nervös zu werden und doch wartete er aufmerksam bis sich die Fremden genährt hatten und ihre Kutsche vor dem geschlossenen Tor zum Stehen gekommen war.

    "Bewahre!", antwortete Allan auf den Gruß des Fremden.

    "Du kommst aus Richtung Stewark und frägst bei uns nach einem Schmied? Nun, mir soll es recht sein. Frag`am besten San Daran. Hab ihn vorhin am Feuer gesehen!", mit diesen Worten und einem letzten prüfenden Blick auf den Kutscher und den Fremden, schwang sich Allan nach unten um das Tor zu öffnen.

    "Macht keinen Ärger, sonst dient eure Kutsche heute Nacht als Feuerholz". Für Allan war das Gespräch beendet und er machte sich daran wieder nach oben auf die Palisade zu klettern.

    Dennik

  11. Beiträge anzeigen #31
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Am Anfang dachte Avik noch, dass er vielleicht heile aus dem Gespräch herauskommen konnte und versuchte sich mit einem misslungenen freundlichen Lächeln. Nachdem sein Gegenüber schließlich geendet hatte, war dem Ordensbruder das Lächeln aber bereits wieder verrutscht.

    Der braunhaarige junge Mann aus Kap Dun seufzte leise und nutze den Moment Ablenkung, als sich ein junger Soldat zu ihnen gesellte um eine gute Antwort zu finden. Beinahe trotzig schaute er an dem Vorgesetzten vorbei Richtung Hütte und dachte nach.

    Was wollte er sagen? Dafür musste er wohl erst einmal wissen, was er machen wollte. Er hatte Thorniara jetzt seit Monaten nicht mehr gesehen, hatte sich mit ein paar Waldläufern unter ihnen Kjarl angefreundet und sich hier so etwas wie ein neues Leben aufgebaut. Es war nicht schön. Er hatte keinen Spaß. Zweifel plagten ihn und vor allem schlechtes Gewissen trieb ihn herum. Doch was war die Alternative? Gegen die Echsen im Osten sterben? Von einem Drachen gegrillt werden? Avik hatte längst eingesehen, dass er kein Held war. Er biss die Zähne zusammen, als ihn der Frust zu übermannen drohte. Er hatte seinen Bruder verloren, seine Familie verloren, seine Heimat verloren, hatte irgendwie das Kämpfen gelernt, eher schlecht als recht und war nach Argaan gestolpert. Hatte sich selbst im Sumpfkraut verloren und vor sich hingelebt. Irgendwie war er dann in die Stadtwache gekommen. Dort hatte er wirkliche Freundschaft erlebt und die Zeit seines Lebens genossen. Und dann? Man wollte ihn zu Higoras Knappen machen, daraus war nichts geworden. Er war zurück aufs Festland beordert worden und war zum Ordensbruder ausgebildet worden. Gut, es war langweilig gewesen, doch auch hier hatte er wahre Freunde gefunden, sogar ein Kind gezeugt. Und seit dem? Zurück nach Argaan, für nichts und wieder nichts. Seine Freunde waren nicht mehr hier. Die Stadt, nein die ganze verfluchte Insel war im Chaos und im Schatten versunken.
    Was wollte er hier? Warum war er überhaupt noch hier? Gut, er war im Fort weil er den Orden einfach nicht mehr ertragen hatte. Das Gerede über Innos, über die Ordnung und Disziplin. Doch warum war er überhaupt noch auf Argaan?

    Machte es denn einen Unterschied, meldete sich eine Stimme aus seinem Inneren. Was machte es schon? Argaan? Myrtana? Wollte er nach Gotha zurück, zu seiner Frau und seinem Kind? Zu seinem Leben in der Burg? Er hatte den Kleinen wirklich schwerlich vermisst, aber auch das war mittlerweile vorbei gegangen. Er hasste den Orden dafür, dass er sein neues Leben auf dem Festland überhaupt hatte aufgeben müssen, aber was brachte es jetzt zurückzukehren? Vermutlich war er schon längst vergessen, seine Briefe nie angekommen und außerdem würde nur eine Kerkerzelle auf ihn warten, wenn er sich seinen Befehlen verweigerte und auf eigene Faust zurückkehrte. Der Orden hatte ihn jede Zukunft verbaut. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Vogelfrei auf Argaan, oder zurück zum Orden.

    "Als ich ankam, hat man mich verarscht, ignoriert, oder angepöbelt. Meine Aufgabe sollte es doch sein die Lage im Fort und Bluttal zu überwachen, aber das war wirklich nicht möglich. Deswegen habe ich mich reingehängt. Ich habe von einem der Waldläufer viel gelernt und mit ihm einen längeren Ausflug unternommen. Wir haben Goblins gejagt und Wölfe vertrieben. Ihm habe ich auch das Kämpfen beigebracht im Gegenzug. Das ganze hat mich näher ans Waldvolk gebracht. Ich helfe gerade beim Bau einer Massenunterkunft. Ich kann mittlerweile wirklich mitreden und auch Entscheidungen treffen. Es hat lange gedauert und war schwere Arbeit, aber mittlerweile sind die Männer und Frauen im Fort ehrlich mit mir. Ich habe ihr Vertrauen gewonnen. Ich wollte das nicht gleich wieder in Frage stellen, dass ich zurück nach Thorniara renne und Bericht über diesen Umstand erstatte. Es ist eben nichts großartiges passiert", die Antwort war eher schlecht als recht. Einerseits waren seine Ziele hinter seiner Integration im Waldvolk schlicht gelogen, andererseits gab es ja auch andere Wege der Berichterstattung. Avik wusste, dass diese Halbwahrheit nicht reichte und sein Gegenüber nicht zufrieden stellen würde. Er setzte einfach darauf, dass es höchsten eine Vermahnung geben würde. An sich hatte er nicht viel falsch gemacht, oder?

    War es vielleicht doch besser dem Mann sein Herz auszuschütten? Avik spürte innerlich wie er sich danach sehnte seine Bürde loszuwerden.
    Geändert von Avik (06.07.2016 um 13:22 Uhr)

  12. Beiträge anzeigen #32
    Schwertmeister Avatar von Madlen
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    Madlen ist offline
    Nun war Madlen wieder alleine. Sie dachte über alles nach, was bisher im Fort geschehen war. Langweilig war es hier wahrlich nicht. Die ganze Zeit über während ihrer Isolation in Setarrif hatte die junge Frau das Gefühl gehabt, mehr Teil der Welt der Toten zu sein, als unter den Lebenden zu wandeln. Hier fühlte sie sich lebendig, mehr als je zuvor. Sie schöpfte neue Kraft daraus und aus der Tatsache irgendwann in ihr Königreich zurückzukehren. Nur noch nicht jetzt, denn sie war immer noch nicht bereit.

    Während sie also an einen Baumstumpf gelehnt über vieles nachdachte, kam ihr eine neue Melodie in den Sinn. Eine, welche die Männer auf dem Schiff aus ihrer Heimat immer gesungen hatten. Langsam begann sie einen Text darum zu legen…

    Einst vor langer Zeit wanderte ein Mann, ein verlorener Geist
    einsam durch die weiten Täler.
    Einst wurde erzählt, er sei von hoher Geburt, göttlich gesegnet
    kämpfte er in vielen Schlachten.
    Einst kamen des Bösen gierige Kinder, brannten alles nieder
    mit gar grausamen Flammen.

    Einst in einem alten Königreich, so wundervoll
    und doch umgeben von blutigem Krieg.
    Einst vor vielen Tagen wanderte ein Mann, ein verlorener Geist
    verflucht durch finsteren Herrscher.
    Einst wurde verkündet, es sei bis in alle Ewigkeit an ihm
    sein Reich zu schützen.

    So höret des Mannes Worte, gar klar
    und rein hallen durch das Tal.
    So sehet des Mannes Taten, gar mächtig
    und stark erbaut aus Stein.
    So erkennet des Mannes Opfer, gar groß
    und würdig im Mantel des Morgens.

    Einst vor langer Zeit wanderte ein Mann, ein einsamer Geist
    durch ein goldenes Tal.
    Einst wurde erzählt, sein göttliches Schwert
    und Schild brachten den Tod.
    Einst so viele Kinder des Bösen, getrieben durch Gier
    nun vertrieben durch edlen Mut.

    Wie immer kehrten Madlen’s Gedanken nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Ihre Stimme verlor sich sanft im Säuseln des Windes. Die unbekannten Landschaften wichen dem Fort des Waldvolkes. Die junge Frau brauchte ihre Lieder, wie andere das Sumpfkraut zum Entspannen. Es half ihr manchmal klar zu denken, in anderen Situationen völlig abzuschalten. Und jetzt war der Fürstin bewusst geworden, was sie als nächstes tun würde. Es war an der Zeit ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu werden. Vielleicht konnte es wirklich nicht schaden, sich wieder auf andere zu verlassen und selbst eine Stütze in schlimmen Momenten sein zu können.

  13. Beiträge anzeigen #33
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    Luke Drake ist offline
    Während Luke genüsslich seine Suppe löffelte, hörte er zu was Dennik und Gath erzählten, ohne sich einzumischen. Erst nachdem er aufgegessen hatte, stellte er seine Schale zur Seite, stand auf und klopfte Dennik auf die Schulter.
    " Na dann hör auf zu reden und lass uns los", meinte der Dieb grinsend.
    Sein Sumpfkrautvorrat war soweit wieder aufgefüllt und alle anderen Dinge die er sonst immer mitschleppte, auch wenn er sie bisher fast nie gebraucht hatte, waren in dem Rucksack der zwischen seinen Beinen lag.
    Neben der neuen Axt von Luke, die sich an seinem Gürtel befand, hatte der Druidenlehrling auch den Dolch dabei, welcher ebenfalls von San Daran geschmiedet wurde. Den Dolch allerdings trug er, wie fast immer, versteckt unter seiner Lederrüstung am linken Arm.

    "Halt! Bevor wir losgehen…wie machen wir das mit unseren Waffen? Borran hatte ja vorgeschlagen, dass wir sie hier lassen und nur die Waffen benutzen, die San extra für uns geschmiedet hat. Ich würd mich nur ungern von meiner neuen Axt trennen, aber sicher ist wohl sicher...Bei Borran lassen? Oder direkt hier?", wollte Luke noch wissen und tätschelte dabei seine neue Waffe.

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    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    "Moooment, ich muss erst mal meine Siebensachen packen und diesen Quatsch hier waschen.", bremste Gath die plötzliche Aufbruchsstimmung ein klein wenig aus.
    Auch wenn diese verständlich war, denn Denniks Neuigkeiten bezüglich des roten Sumpfkrautes, von dem dieser Milizionär erzählt hatte, klangen alles andere als gut. Sie sollten der Sache dringend auf den Grund gehen! Und wenn sie über Stewark liefen, konnte Gath auch gleich noch mal mit Borran reden, denn er hatte immer noch einen Brief verstaut, auf dessen Inhalt er ehrlich gesagt neugierig war.
    Zu Dennik gewanndt fügte er noch an: "Ich habe keine Ahnung, wer Madlen ist, und was sie hier treibt. Ich weiß nur, dass die gute Frau relativ wenig brauchbares erzählt hat und ziemlich viele Halbwahrheiten. Und dass sie ziemlich unsicher ist, denn sie droht so gefühlt jedem. Und dass sie ziemlich oportunistisch ist und ihr deswegen nicht zu trauen ist.
    Aber als ihr bei diesem Redlef saßt, habe ich mich irgendwie mir ihr ein bisschen unterhalten und sie sah so aus, als wäre sie die Art von Mensch, die wirklich mit Dolchen kämpfen würde. Ich mein, ihr habt ja eigentlich immer ernsthafte Waffen. Hatte aber nur so bedingt recht mit meinem Tipp und sinnvoll war es auch nur bedingt...
    Aber ich konnte dem Drang nicht widerstehen, es war einfach zu interessant, sich einen kleinen Machtkampf mit einer bis an die Zähne bewaffneten Frau zu liefern und festzustellen, dass ich nicht verlohren haben", grinste Gath seinen Freund an.
    "Aber ich glaube, ihr müsst auf der Reise mal weiter machen, euch traue ich zumindest zu, dass ihr mich nicht nur in den Dreck legen wollt!"

    Wieder an alle fügte der Bootsbauer noch hinzu: "Dann gehe ich mal meine Sachen holen und dann können wir quasi los, oder? Oder warten wir sinnvollerweise auf morgen früh?"

  15. Beiträge anzeigen #35
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline

    Im Fort

    Lange vor den ersten Hammerschlägen war Adson aufgewacht und hatte schon eine erste kleine Runde durch die Wälder hinter sich. Der Narbige hatte in den letzten Tagen einige Fallen aufgestellt und musste diese nun regelmäßig kontrollieren. Leider war ihm das Glück nicht hold gewesen, denn alle seine Fallen waren leer geblieben. Zwei hatte er sogar neu herrichten müssen. Ob wohl einige größere Tiere die Fallen zertreten hatten? Oder hatten sich ein Burschen aus dem Fort einen Spaß erlaubt? Adson wusste es nicht, doch war er sich sicher, dass keiner der Jäger die Fallen eines anderen zerstören würde. Hier gab es noch eine gewisse Ehrlichkeit, auch wenn jeder dem Anderen heimlich einen Fehlschuss wünschte und selber mit dem größten Beutestück angeben wollte.

    Nun war Adson zurück im Fort und hatte sich durch einige Gespräche gequält. Wanderrouten von Tieren, Auftreten von Echsen und großen Raubtieren, Lagerstätten der Jägertrupps. Man tauschte sich aus, um sich selbst die Jagd zu erleichtern. Dann hatte Adson noch die Händler um Krämer im Fort abgeklappert, doch hatten sie ihm nichts Brauchbares anbieten können und er selber hatte auch nichts zu verkaufen. Schließlich hatte er eine Vereinbarung mit Drakk, laut welcher der Rotschopf immer zuerst die Beutestücke des Narbigen sichten durfte.

    An den Bauarbeiten beteiligte Adson sich nicht. Was ging es ihm an? Er konnte überall schlafen und brauchte kein Dach über dem Kopf. Sollten sich die Tölpel doch mit dem Hammer auf den Finger hauen und schiefe Bretter an die Balken zimmern. Stattdessen schlenderte der Jäger ein wenig durch das Fort, bis er ein bekanntes Gesicht entdeckte. Ohne Eile näherte er sich dem Mann, der schwitzend sein Schwert schwang und dabei wuchtige Schläge gegen einen unsichtbaren Gegner führte. Auf Adsons kaltem Gesicht blitzte ein höhnisches Grinsen auf.
    "Schlag dir nicht den Fuß ab, alter Mann.", sagte er ohne weitere Begrüßung. "Kämpfst du gegen die Fliegen oder siehst du Gespenster?"

  16. Beiträge anzeigen #36
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Die halblauten, ausdruckslosen und doch so klaren Worte ließen Kjarl seine Bewegungen unterbrechen. Er senkte die Waffe und drehte sich um. Sein Blick traf das narbige Gesicht des jungen Mannes, der ihn mit hochgezogener Augenbraue beobachtete.
    "Adson.", stellte Kjarl fest und wusste nicht, ob er sich freuen sollte oder nicht. "Lange nicht gesehen. Hat dich noch keiner umgelegt?" Der Bärtige wusste nicht so recht, was er sagen sollte. "Was suchst du hier im Fort? Willst du beim Bau helfen? Wir freuen uns über jede Hand, die mit zupackt."

    Doch der Narbige schüttelte nur leicht den Kopf und zog langsam das Schwert. Kjarl fasste seine Waffe fester. "Dann zeig mal, ob du auch gegen Gegner kämpfen kannst.", sagte Adson und führte schon einen ersten Schlag aus. Kjarl wich zurück, der Schlag verfehlte ihn. Der Bärtige schüttelte sich und wischte alle störenden Gedanken beiseite. Jetzt musste er sich beweisen. Gegen seinen alten jungen Lehrmeister. Zwei weitere Schläge wehrte Kjarl ab, dann ging er selbst in die Offensive. Ein weiter waagerechter Schwinger verschaffte ihm ein wenig Raum, dann ließ er den Arm absinken und verharrte kurz. Als Adson sich wieder näherte zog Kjarl die Waffe schräg nach oben, ließ einen schnellen waagerechten Schlag folgen und zog das Schwert dann direkt schräg nach unten, in Richtung der Beine seines Gegners. Adson konnte den Attacken ausweichen, doch Kjarl blieb dran und versuchte seinen Gegner durch weitere Schläge unter Druck zu setzen.

  17. Beiträge anzeigen #37
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    "Gar nicht schlecht.", ging es Adson durch den Kopf, während er Kjarls Schlägen auswich. Zu Beginn war er beinahe ein bisschen überrascht gewesen, doch hatte er sich schnell auf seinen Gegner eingestellt. Offenbar hatte der alte Jäger in den letzten Monaten weiter trainiert und wohl auch mit anderen Kämpfern geübt, so viel war Adson sofort klar geworden. Wieder drang Kjarl mit einer schnellen Kombination auf den Narbigen ein. Schnelle Schläge, passende Beinarbeit, präzise Waffenführung. Adson war beeindruckt, was er sich aber natürlich nicht ansehen ließ. "Mit wem hast du trainiert? Mit eingerosteten Gardisten, der dir die drei Schlagfolgen gezeigt hat, an die er sich noch erinnern konnte? Oder hast ein Buch gefunden und die drei Kombinationen fleißig auswendig gelernt?", rief er stattdessen und entzog sich Kjarls Angriff durch ein paar schnelle Schritte zur Seite.

    Doch während er diese Worte sprach, war durchaus beeindruckt von Kjarls Präzision und Diszipliniertheit. Adson selber kämpfte meist weniger planmäßig und mehr intuitiv, wofür er vielleicht auch mehr Risiken in Kauf nehmen musste. Mit wem Kjarl wohl trainiert hatte? Adson verdrängte diese Frage und ging selber zum Angriff über. Nachdem die ersten Schläge kaum ernst gemeinte Angriffe gewesen waren, erhöhte er jetzt Tempo und Schlaghärte. Sein Gegner versuchte auf Distanz zu bleiben und nicht in die Rückwärtsbewegung gedrängt zu werden. Das Duell gewann an Heftigkeit. Adson führte einen schnellen Stich aus, welchem Kjarl ausweichen konnte. Sofort zog Adson die Klinge zur Seite, wurde abgewehrt nutzte das Abgleiten der Klinge für eine schnelle Drehung und ließ die mittlerweile erhobene Klinge senkrecht herunterrauschen. Kjarl blockte mit aller Kraft, wobei er deutlich in die Knie sank, und tänzelte ein paar Schritte zurück. Adson ließ einige schnelle Schläge folgen, dann blieb er stehen und senkte demonstrativ die Waffe und zeigte seinem Gegner an, ihn doch anzugreifen. Ein verstecktes Grinsen trat auf das Gesicht des Narbigen, während er den Körper leicht beugte und auf den Angriff des Bärtigen wartete.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl atmete hörbar durch und verharrte einen Moment. Adson war schnell und seine Angriffe waren kraftvoll und präzise. Das Ausweichen und Blocken hatte Kjarl einiges abverlangt, doch trotzdem war er zufrieden, dass er bisher allen Attacken des Narbigen gewachsen gewesen war. Jetzt, als sein Gegner ihn offensichtlich herausforderte, überlegte Kjarl. War es eine Falle? Sollte er in der Defensive bleiben und abwarten? Er zögerte, doch schließlich ging er zum Angriff über. Die Klinge gesenkt, auf den richtigen Moment wartend, ging er langsam auf Adson zu. Der Narbige zuckte nach vorn, Kjarl riss die Waffe schräg nach oben, traf jedoch nicht. Fast reflexartig führte er die Waffe halbhoch in einem waagerechten Schlag nach rechts, doch Adson wich diesmal nicht zurück. Der Narbige schnellte in die Höhe, so dass Kjarl Schwert unter ihm vorbeisauste, und stand plötzlich direkt vor dem bärtigen Jäger. Kjarl spürte, wie sein Waffenarm gehalten wurde und im nächsten Augenblick wurden ihm die Beine weggezogen und er landete rücklings auf dem Boden. Ein Stöhnen entwich seine Brustkorb, dann spürte er Adsons Fuß auf seinem rechten Unterarm und sah die blitzende Schwertspitze vor sich hin und her wandern.

    "Du bist zu leicht ausrechenbar.", hörte er Adsons Stimme, dann verschwanden Schwert und Fuß und Kjarl richtete sich auf. Er klopfte sich den Dreck von der Kleidung und steckte seine Waffe weg, während er sich nach Adson umschaute. Dieser hatte sich, ohne ein weiteres Wort, umgedreht und schlenderte in Richtung des Tores. "Wohin gehst du?", rief Kjarl ihm nach, doch Narbige zeigte keine Reaktion. Kjarl zuckte mit den Schultern und rieb sich den Rücken. "Beim nächsten Mal besieg ich dich.", brummte er in seinen struppigen Bart und ballte die Faust.
    Geändert von Kjarl (08.07.2016 um 14:23 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #39
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    Dennik ist offline
    "Mh, auf den Morgen brauchen wir nicht warten. Der Westen ist ja frei von Echsen, lasst uns einfach gleich wenn alle fertig sind wieder hier am Feuer treffen und dann aufbrechen. San, du holst die Waffen. Gath geht sich baden und ich schau mal kurz durchs Fort, ob wir vielleicht noch den ein oder anderen vertrauten Waldläufer finden, der Interesse hat uns auszuhelfen. Was unsere eigenen Waffen angeht: Ich würde vorschlagen, dass wir sie noch mit nach Stewark nehmen und dann bei Borran lagern. Nicht dass ich Pete nicht vertraue sie hier zu lagern, aber ganz unbewaffnet sollten wir dann doch nicht durch die Gegend reisen", mit diesen Worten machte Dennik kehrt und schlenderte durchs Fort.

    Bei ihrem letzten Besuch in Thorniara hatten sie eine Art Eroberung vorgehabt und dementsprechend vorher angeheuert. Mittlerweile konnte sich der Meisterdieb gar nicht mehr richtig an die Größe der Gruppe erinnern. Ein Dutzend? Zehn Mann? Jedenfalls waren sie als große Gruppe angereist, hatten sich dann innerhalb der Mauern aufgeteilt und nach und nach, Stück für Stück Reyns Königreich der Diebe übernommen.

    Dieses Mal wollten sie wesentlich diskreter vorgehen und brauchten dementsprechend keine große Mannesstärke. Ein paar extra Männer auf den Fischerbooten schien aber durchaus im Bereich des möglichen. Ebenso die Option, Männer durch die Tore und ohne wertvolle Fracht nach Thorniara zu bringen um sie dann am Hafen zu unterstützen.

    Wo war eigentlich Caizar? Der Söldner erinnerte sich plötzlich an den dunkelhäutigen Hünen. Seitdem sie nach Stewark gereist waren, hatte er den Mann nicht mehr hier im Fort gesehen. Hatte er sich aus dem Staub gemacht? Dennik würde besonders nach ihm Ausschau halten...

    In diesem Moment fiel der Blick des suchenden Diebes auf zwei Kämpfende. Die beiden Männer schlugen mit echten Schwertern aufeinander ein und versuchten sich gegenseitig zu überlisten. Es war offenkundig, welcher der zwei die Oberhand hatte und doch kämpften sie beide nicht schlecht. Dann war der Übungskampf zu ende und ein sehr bekanntes Gesicht kam ihm entgegen.

    "Na wen haben wir denn da", stoppte Dennik den Gewinner spöttisch. "Gut gekämpft", lobte er weiter und lächelte freundlich. "Wie soll ich dich nennen, Adson, oder Samji? Ist schon wieder eine Weile her, dass wir uns im Kastell begegnet sind. Davor haben wir uns in Thorniara gesehen, richtig?", versuchte Dennik ein Gespräch aufzubauen.

    Dennik bemerkte, dass Samji`s Kontrahent neugierig in ihre Richtung schaute und erkannte nun auch diesen Mann. "Ah, Kjarl, richtig? Bewahre", grüßte der Meisterdieb an Samji vorbei, auch wenn es ihm gerade eigentlich und Samji ging. Der Söldner konnte sicher auch dieses Mal wieder nützlich sein. Letztes Mal jedenfalls hatte er sich gut geschlagen gegen Reyns Männer.

  20. Beiträge anzeigen #40
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    "Richtig. Kjarl.", stimmte Kjarl zu, bevor er erstmal einen großen Schluck zu sich nahm. "Bewahre, Dennik.", folgte schließlich der Gruß. Er kannte den Waldläufer flüchtig, doch hatten sie bisher nicht viel miteinander zu tun gehabt. Doch gab es Gerüchte über Dennik und dessen Freunde, die Kjarl durchaus interessierten. Diese Gerüchte bewegten sich überwiegend im Schatten, jenseits des Gesetzes und auch jenseits der Palisaden des Forts. Kjarl hatte nicht genauer nachgeforscht, doch bei den Plaudereien an den Lagerfeuern war ab und an Denniks Name aufgetaucht, wenn man mal wieder genug über Jagderfolge, Kampfgeschichten und Ornlus Liebschaften gesprochen hatte.

    "Hast du unser kleines Übungskämpfchen gesehen?", meinte Kjarl und lachte locker, als wäre er wegen der Niederlage nicht verärgert. "Der Junge ist gar nicht so schlecht, nur vielleicht nicht der beste Gesellschafter. Aber du scheinst ihn ja schon zu kennen. Hat mir mal das Leben gerettet, der narbige Adson. Ist aber zur Zeit irgendwie nicht ganz so gut auf mich zu sprechen. Woher kennt ihr euch?"

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