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  1. #21 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jolly Jumper
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    Es war nur sein unbändiger Wille der ihn überhaupt dazu befähigte den Ausgang zu erreichen, denn Körperlich war er ein einziges Wrack. Das Tageslicht blendete ihn, sodass er kaum seine Augen öffnen konnte.

    Fortsetzung folgt (vielleicht)
    Ich finde, dein Hauptdarsteller ist noch etwas zu eindimensional. Und der Main Twist war auch noch nicht so überzeugend.
    No one expects the Gnomish Inquisition.
    Und es geht niemanden etwas an, dass ich nichts zu verbergen habe - AK Vorrat!
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  2. #22 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Zitat Zitat von Jolly Jumper Beitrag anzeigen
    Ich finde, dein Hauptdarsteller ist noch etwas zu eindimensional. Und der Main Twist war auch noch nicht so überzeugend.
    Ja ich übe mich gerade in Salami-Writing. Das ist ein ganz neues, super modernes Schreibformat aus Übersee. Mindestens 1,5- und höchstens 5 Zeilen darf man schreiben. Und der zeitliche Abstand zwischen den Postings muss mindestens einen Tag betragen und höchstens drei.

    Gandalf: "Flieht, Ihr Narren!"

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    der hofnarr ist offline Geändert von der hofnarr (08.09.2016 um 10:06 Uhr)

  3. #23 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Wo war er? Wie kam er überhaupt hierher? Und vor allem, wer war er? Er konnte sich an nichts erinnern. Als er einigermaßen wieder sehen konnte, erblickte er nicht weit von ihm ein abgebranntes Flugobjekt.

    Fortsetzung folgt (vielleicht)
    Gandalf: "Flieht, Ihr Narren!"

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  4. #24 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Colm Corbec
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    So, hier mein Beitrag mit einer Geschichte, die entfernt was mit Elex zu tun hat.

    Rübennase erwachte mit einem leisen Stöhnen. Das gemütliche, kleine Strohbett, auf dem er lag, war mit einer sauberen Wolldecke bezogen. Die Balken des Bettes knarzten, als er sich aufrichtete. Sonnenstrahlen vielen fast senkrecht durch das runde Dachfenster und erhellten die winzige aber dennoch liebevoll eingerichtete Bodenkamme. Es musst mittlerweile kurz vor Mittag sein, dachte er bei sich und wälzte sich zur Seite. Sein Blick viel auf Lester, der im Schneidersitz meditierend auf einem Holzschemel hockte und ihn mit einem Auge anblinzelte. "Na, endlich wach?" Fragte Lester mit einem schelmischen Grinsen. "Was ist passiert?" Fragte Rübennase und rieb sich das Gesicht. "Ich hatte einen furchtbaren Traum." Fügte er hinzu. Lesters Grinsen wurde breiter und er lehnte sich genüsslich in Rübennases Richtung. "Alter! So bekifft, wie gestern Abend, habe ich dich noch nie erlebt. Erst hast du unzusammenhängend von Titanen gefaselt und dann wolltest du der Schankmaid an die Wäsche. Ich glaube, du nanntest sie die ganze Zeit Patty oder so ähnlich." Lesters Gesicht war mittlerweile rot angelaufen und beim Lachen floss ihm eine Träne über die Wange. "Aber das Beste kommt noch." Johlte er. "Du hast dir einen Korb Tomaten geschnappt und bist mit den Worten "Mein ELEX, mein Schatz!" durch die Schankstube gesprungen. Mit dem Korb in den Händen hast du versucht, aus dem Fenster zu fliegen…" Lester hielt ganz plötzlich inne und nach einer kurzen Pause fügte er etwas verlegen hinzu. "Zum Glück bist du auf dem Misthaufen gelandet." Wobei er sich schon wieder ein Grinsen verkneifen musste. "Weist du?" Sagte er. "Die Wirtin wollte dich nach der Aktion aus dem Gasthaus schmeißen aber Gorn konnte sie davon überzeugen, dass ein Anfall von Sumpffieber an deinem geistigen Zustand Schuld wäre und du nur etwas Ruhe bräuchtest." Mit einem leisen Ächzen öffnete sich die Tür der Bodenkammer ein Stück und Diego steckte seinen Kopf durch den Türspalt. Mit einem besorgten Blick auf Rübennase und dann zurück zu Lester fragte er. "Du hast es ihm erzählt oder? Geht es ihm gut?" Rübennase richtete sich auf und griff nach seinem Hemd und seiner Hose, die über einer Stuhllehne hingen und die scheinbar jemand notdürftig gewaschen hatte. "Alles wird gut." Sagte er. "Lasst uns ein paar Wildschweine jagen. ...und lasst uns den Rest einfach vergessen."
    Colm Corbec ist offline

  5. #25 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    @Colm Corbec:
    Cool, hat mir sehr gefallen!
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  6. #26 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Aber kaum hatte er es wahrgenommen, spürte er einen kräftigen Schlag am Hinterkopf und viel in Ohnmacht. Als er aufwachte musste er übel kotzen, dann packte ihn auch noch ein schlimmer Durchfall. Er fühlte sich hundeelend und stank wie ein dreckiges Schwein. Auf allen vieren kriechend, zog es ihn dann ans Licht am Ende des Tunnels.

    Fortsetzung folgt in Teil 2

    Gandalf: "Flieht, Ihr Narren!"

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  7. #27 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Elex Kurzgeschichte:

    Eine Frage der Zeit
    von HerrFenrisWolf

    Anterria zog hastig an ihrer Kippe, während der Sekundenzeiger ihrer Taschenuhr wie ein manisches Eichhörnchen von Ziffer zu Ziffer hastete. Als exakt fünf Minuten vergangen waren, gab es ein dumpfes Grollen und Rauch stieg aus dem bewaldeten Tal mehrere Klicks von ihrem improvisierten Kommandostand entfernt auf.
    Orris trat unter die Plane zum Funkgerät und sagte einigermaßen optimistisch: „Team 2 hat die Primärladungen gezündet. Keine Aktivität bisher, ich schätze wir haben mindestens zwei Stunden Vorsprung.“ Sie sah auf, nickte und verließ ohne jedes weitere Wort die Stellung, Orris folgte nur einen Schritt hinter ihr.
    „Irgendwelche Funksprüche reingekommen?“, fragte er als sie den Hügel verließen.
    „Negativ, der Jammer arbeitet einwandfrei, nichts kommt rein und viel wichtiger, nichts scheint rauszugehen.“
    Sie näherten sich der Absturzstelle des Albgleiters. Anterrias Männer hatten das Ding aus dem Himmel geholt, das Wrack im dichten Wald in Rekordzeit aufgestöbert, kleinere Brände gelöscht und die gesamte Stelle mit Tarnnetzen vor Beobachtern aus der Luft verborgen. Während Team 1 damit begann das Wrack aufzubringen, hatte ein zweites Team mit zusammengetragenem Schrott und Phosphorgranaten in sicherer Entfernung eine falsche Absturzstelle geschaffen. Der Jammer blockte nicht nur den Funk, sondern auch das Notsignal des abgeschossenen Gleiters. Sobald die Albs feststellten, dass ihr Gleiter verloren gegangen war, würden andere Flieger die Absturzstelle auf Sicht suchen müssen. Team 2 erkaufte der Bergungsmannschaft Zeit.
    Das ganze Unternehmen war von Anterria minutiös geplant worden. Wochenlang hatte sie die Flugaktivitäten der Albgleiter in dieser Gegend analysiert, die beste Stelle für einen Abschuss gewählt, den Jammer beschafft und ein gutes Dutzend Outlaws für den Coup handverlesen.
    Metall kreischte als sich die Kranwinde in Bewegung setzte, um das auf dem Kopf liegende Wrack anzuheben.
    Der Hauptgrund für Anterria, sich für diesen spezifischen Perimeter für den Abschuss zu entscheiden, war der Fund eines alten Teleskopladers auf einer der überwucherten Straßen des Areals. Dunba, ein Mechaniker aus Tavar war angeworben wurden, um den Lader betriebsbereit zu machen. Mit Knattern und Knarzen hatten sie den notdürftig reparierten Teleskoplader von der Straße zum nicht weit entfernten Gleiter bringen können, doch an dieser Stelle verließ sie das Glück. Das Wrack war gerade einmal einen halben Meter in der Luft, da gab es im inneren des Krans einen Schlag und die Winde stellte sofort ihre Arbeit ein.
    „Was ist da los, Dunba?“ rief Anterria dem im Teleskoplader sitzenden Mechaniker zu.
    „Scheiße Boss!“, fluchte der ölverschmierte Schwarzfinger, während er seine Augen über jede noch zum Leuchten fähige Warnlampe huschen ließ. „Notaus! Kacke! Nix zu machen Boss! Der steht jetzt, wie er steht. Bräuchte 'nen Interface um den Fehler finden und löschen zu können.“
    Die Anführerin hatte Dunba ausgewählt, weil sie keinen Outlaw kannte, der besser mit den antiken Maschinen umgehen konnte. Wenn er den Kran nicht mehr in Bewegung setzen konnte, dann konnte es keiner.
    „Kein Problem! Das Ding hängt schon in der Luft. Wenn es so bleibt, haben wir schon fast gewonnen.“, Orris drückte einem der umstehenden Männer einen Spaten in die Hand. Die Männer verstanden und begannen genug Schutt und Erde auf die Seite zu schaffen, um an die Pilotenkanzel des hängenden Gleiters zu kommen.
    Als Orris sich bückte, um in das Cockpit zu spähen, schlossen sich zwei Hände um seinen Hals. Für einen Moment wirkte der Mann erschrocken, im nächsten Moment eher angeekelt. In einer ruckartigen Bewegung hatte Orris ein Messer nach oben in den Schädel des Piloten gerammt. Blut und der gallertartige Überrest dessen was einmal ein menschliches Auge gewesen war tropften auf ihn hinab. Dabei zischte Orris den Alb an: „Fahr zur Hölle du seelenloser Ficker!“ Albs zu töten bereitete den wenigsten von Anterrias Leuten großes Kopfzerbrechen. Es war für sie nicht viel mehr, als einer Maschine den Stecker zu ziehen. Durch ihren exzessiven Elexkonsum waren die Albs zu gefühlskalten Mördern geworden, eine Einstellung, die ihre Gegner im Kampf gegen sie schließlich übernommen hatten.
    Ein unappetitliches Geräusch später hatte Orris sein Messer aus dem Kopf des Toten gezogen. Mit dem Ärmel wischte er sich das meiste der fremden Körperflüssigkeit aus dem Gesicht, dann trennte er die Gurte auf, die den Piloten im Cockpit hielten. Der leblose Körper des Albs schlug mit einem dumpfen Ton auf dem Boden auf.
    Die Anderen begannen das Cockpit zu untersuchen, Konsolen aufzuhebeln und Kabel zu durchtrennen. Anterria hatte es auf den Flugschreiber und den Bordcomputer des Gleiters abgesehen. Die taktischen Daten – von Auftragsprotokollen, über Radaraufzeichnungen und Messwerte - die in diesen Geräten verzeichnet wurden, konnte sie für ein Vermögen an die Kleriker verkaufen. Natürlich nicht ohne vorher Sicherheitskopien zu erstellen.
    Dunba machte sich auf die Suche nach den Waffensystemen des Gleiters.
    Das Geräusch eines tieffliegenden Nachbrenners ließ das ganze Team schlagartig verstummen und innehalten. Es war also soweit. Ein zweiter Gleiter war losgeschickt worden, den Verbleib des anderen Fliegers aufzuklären.
    Anterria und Orris sprinteten zurück zum Kommandostand, um von dort aus den zweiten Gleiter zu beobachten. Aufgeregt zupfte Orris eine Zigarette aus seiner Schachtel, die er dann seiner Chefin hinhielt. Sie winkte dankend ab und holte eine selbstgedrehte Kippe aus einem kleinen Etui, dass sie immer in der Innentasche ihrer Jacke bei sich hatte. Orris Morleys Krebsstäbchen waren ihr einfach zu kratzig, sie bevorzugte Red Apple Tabak. Rauchend beobachteten sie die Landung des Gleiters an der falschen Absturzstelle.
    Die Standartprozedur der Albs bei Verlust eines Gleiters war es, zwei weitere Gleiter nachzuschicken. Sie sollten eine eventuelle Absturzstelle aufspüren. Einer würde sichern, während der Zweite eine Landungsmannschaft absetzte. Allerdings waren es die Albs in dieser Region von Edan nicht gewohnt, Gleiter zu verlieren, schon gar nicht durch Beschuss. Wie spekuliert, war daher nur ein weiterer Gleiter im Luftraum erschienen.
    Nervös zog Anterria an ihrer Selbstgedrehten, dann blickte sie auf ihre Taschenuhr. Der Sekundenzeiger hetzte wie zuvor über das Ziffernblatt, dann explodierte die Sekundärladung. Wie verabredet hatte Team 2 Splitterbomben zwei Minuten nach Eintreffen der Albs gezündet. Aus dem Dickicht nahmen die Outlaws die wenigen Albs, die sich noch regten oder gar standen, unter Feuer. Das Ganze dauerte keine weiteren zwei Minuten.
    Inzwischen hatte das Bergungsteam alles Brauchbare an Datenspeichern aus dem ersten Gleiter geholt und in kleine stoß-sichere Koffer verladen.
    Es war kein Teil des Plans, zu versuchen den zweiten Gleiter ebenfalls zu plündern. Im Grunde war das Töten der Albverstärkung nur die Kirsche auf der Sahnetorte dieses Unternehmens gewesen. Anterria nahm jede Gelegenheit wahr, die Albs bluten zu lassen. Ihr Bruder war einst von einer Alb-Aufklärungseinheit erschossen worden, nachdem er einen durch technisches Versagen abgestürzten Gleiter gefunden hatte und dem eingeklemmten Piloten helfen wollte.
    Team 1 begann die Bergungsstätte abzubrechen, da ertönte erneut das Geräusch von Nachbrennern am Himmel. Drei Albgleiter befanden sich im direkten Anflug auf die Absturzstelle. Kran und Gleiterwrack verwandelten sich von einem Moment auf den anderen in glühende Krater, aus denen kochende Schrapnelle in alle Richtungen stoben. Ähnliche Verwandlungen machten die umstehenden Outlaws durch. Gesunde, zu einigermaßen klarer Sprache fähige Menschen, verwandelten sich in kreischende und stöhnende, verkohlte Fleischklumpen, die unter Qualen starben.
    „Bombardement!“, brüllte Orris, das Offensichtliche in Worte fassend, während er und Anterria auf die Krater zu rannten. Sie klaubten die Koffer mit den Datenträgern auf und flüchteten aus der entstehenden Feuerschneise. Der Wald um sie herum verwandelte sich im Bombenhagel in eine Hölle aus aufgeschleudertem Erdreich, brennender Biomasse und vor Hitze flirrender Luft.
    Mit dem Mut der Verzweiflung warfen sie sich einen Hang hinab und entkamen so aus dem Gebiet der Explosionen. Am unteren Ende des Hangs kamen sie auf eine der zerstörten Straße.
    Anterria und Orris hatten nicht viel Zeit über das eben geschehene nachzudenken oder für die Suche nach Überlebenden zur Bergungsstelle zurückzukehren. Stattdessen machten sie sich auf den Weg nach Abessa um sich dort mit Team 2 zu treffen. Wer auch immer sonst überlebt hatte, würde diesen Treffpunkt ebenfalls aufsuchen. Für Anterria zumindest stand fest, es gab noch weit mehr Albs vom Himmel zu holen.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (18.09.2016 um 22:31 Uhr)

  8. #28 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    Wirklich nicht schlecht HerrFenrisWolf!
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    der hofnarr ist offline

  9. #29 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von der hofnarr Beitrag anzeigen
    Wirklich nicht schlecht HerrFenrisWolf!
    Vielen lieben Dank, vielleicht lesen es ja noch ein paar Leute, dann würde ich sogar noch eine schreiben
    HerrFenrisWolf ist offline

  10. #30 Zitieren
    Gourmet Zutat  Avatar von Thymian
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    Nur zu HerrFenrisWolf.
    Es hat mir sehr gut gefallen. Hast eine tolle "Schreibe"

    Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen
    Thymian ist offline

  11. #31 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Elex Kurzgeschichte 2:


    Im Auge des Betrachters

    von HerrFenrisWolf

    Rant krümmte sich vor Schmerzen. Seit einigen Stunden litt er unter heftigen Krämpfen die seine Glieder in verstörende Positionen zwangen und ihn langsam wahnsinnig machten. Der dürre abgemagerte Mann mit dem verfilzten Haar, den leeren Augen und Drei-Tage-Bart war nur noch eine zappelnde Marionette. Welle für Welle brandeten die Krampfanfälle über ihn her. Wortlos erhob er sich dann von seinem Lager, bestehend aus einer nach Urin stinkenden Matratze, als wäre ein Seil an seinem Genick gespannt, an dem ihn jemand ruckartig hochzog. Nur um gleich darauf wieder in sich zusammenzufallen wie ein Gerüst, dessen Stützbalken nachgaben.
    Seine Hände waren so stark zusammengeballt, dass er fürchtete, die Haut über seinen Fäusten würde gleich aufreißen und seine Knöchel blutig hervortreten.Wenigstens waren in der letzten Nacht die Halluzinationen abgeklungen. Sein Mund war inzwischen ausgetrocknet und stumm, von den Schreien dieser Nacht.
    Dieses grausige Schauspiel wiederholte sich noch eine ganze weitere Stunde, bis Rants Bewusstsein völlig entkräftet aufgab und ihn schließlich weg dämmern ließ. Sein Schlaf war kurz, aber gnadenreich, denn als er erwachte, waren die Krämpfe vorbei. Rants Glieder schmerzten noch, doch konnte er aufstehen und endlich in seinem zerfressenem Hirn ein paar klare Gedanken bilden.
    Seine Unterkunft als Müllhalde zu bezeichnen war untertrieben. Es handelte sich um eine aus Sperrmüll zusammengeschusterte Hütte, die sich in eine Mauersenke von Abessa duckte. Die Bewohner von Abessa nannten dieses Viertel abfällig die Rinne. Weil sich hier, wie in einer verstopften Abwasserrinne, der ganze widerliche Ausschuss der Stadt anstaute und vor sich hin moderte. Müll und menschlicher Abfall verschmolzen zu einem kläglichen Rest Leben, dass es unter der weisen Herrschaft der ach so glorreichen Kleriker gar nicht geben dürfte.
    Langsam schlurfte der dürre Mann zu einer Kabelrolle, die als Tischersatz das goldene Zentrum seiner Wohnstatt bildete. Rostige Nadeln und das vergilbte Plastik viel zu oft benutzten Spritzbestecks lagen neben einer Schachtel Morleys, den Resten eines bräunlichen Pulvers und einer Metallschale.
    Seit Tagen war kein Elex mehr da und der kalte Entzug nach einem viel zu langem Trip hatte ihm die Kraft geraubt neues Elexit zu erbetteln oder zu stehlen. Rant war keine dieser verdammten Maschinen wie die Albs. Nein, er gehörte zu einem weit erleseneren Kreis von Süchtigen. Wenn man die entsprechende Menge reinen unraffinierten Elex zu sich nahm oder Elexit mit Pulver aus Mugwumpwanzen aufkochte, ließ sich die Wirkung der Substanz verkehren. Es war wie ein Schuss dieser antiken Opiatderivate die man mancherorts in Lagern oder der Verkleidung von Autowracks fand, weil die Vorväter sie aus irgendeinem Grund so aufwendig versteckt hatten. Falsch! Eigentlich war es ganz anders, weicher, bunter, psychedelischer. Das Gehirn wurde von einer Flut positiver Emotionen über eine Regenbogenbrücke in eine animistische Welt getragen, die dem primitiven Selbst des menschlichen Geistes entsprang. Während das Pulvermelange Rants Hirn knetete, rundete das Elex wunderbar die Kanten des Trips ab. Keine zu starken Spitzen, keine depressiven Löcher, alles fand auf einer klaren Linien statt. Es war perfekt. Allerdings wanderte der Konsument, allein durch die für einen Schuss benötigte Menge, immer Knapp am Abgrund der Überdosis. Ganz offensichtlich hatte Rant seinen letzten Schuss überlebt. Jetzt, da das erste Grauen des kalten Entzugs langsam überstanden war, musste er schnell etwas Neues auftreiben, damit ihn nicht die grausame Realität einholte.
    Rant verließ seine Hütte und bückte sich vor einem Schlagloch, in dem sich Wasser gesammelt hatte. Kein normales Regenwasser, denn weder Wind noch Regen konnten die Energiekuppel der Stadt durchdringen. Im Gegenteil- unter der Kuppel hatte die Stadt ihr eigenes Klima entwickelt. Kondensiertes Wasser schlug sich überall nieder, verdampfte, stieg zur Kuppel auf und kam als eigener kleiner Kuppelregen zurück. Es gab durchaus Gründe dieser Flüssigkeit zu misstrauen, aber Rant schöpfte mit seinen Händen vorsichtig etwas aus der Pfütze. Er wollte vermeiden den schmutzigen Grund aufzuwühlen, auf dem sich der Unrat gesammelt hatte. Mit dem Wasser wusch sich der dürre Mann sein Gesicht. Nicht dass es seinem Aussehen viel geholfen hätte, aber der Glanz von kaltem Schweiß verschwand und er fühlte sich erfrischt.
    Schließlich brach Rant auf und durchquerte die Rinne in Richtung besserer Gegenden. Auf seiner letzten Tour hatte er das steinerne Haus eines Händlers entdeckt. Er hatte es sich gemerkt, da es ebenfalls direkt an der Außenmauer der Stadt lag und es im Obergeschoss eine Etage gab, in der ein vergitterte Fenster gleich an die Mauer angrenzte.
    Als er ankam, betrachtete er die Ecke in der das Fenster lag ganz genau. Aus der Stadtmauer ragten genug Steine, die er hoch klettern konnte und unter dem Fenster wucherte hüfthoch das Unkraut. Überraschend sicher für einen Mann seines Äußeren erklomm er die Mauer bis zum Fenstergitter, an dem er zaghaft rüttelte. Wie er sich gedacht hatte stammte das Gitter aus vorsintflutlicher Zeit und war stark verrostet. Die Illusion von Sicherheit, grinste Rant in sich hinein, dann zog er einmal beherzt an dem Gitter, das sogleich aus seiner Verankerung brach und ohne größere Geräuschkulisse ins Unkraut fiel. Als nächstes schlüpfte Rant durch das nun offene Fenster ins Innere des Hauses. Rants Geisteszustand war durch jahrelangen Konsum eher Instinkt- und Lust- gesteuert, als zu planvollem Denken in der Lage. Darum war der dürre Mann etwas erschrocken, als er plötzlich Stimmen aus dem Erdgeschoss hörte, die ihm die Anwesenheit von anderen Menschen wie ein Messer ins Bewusstsein trieben. Auch hätte er sich die ganze Sache vielleicht noch einmal überlegt, hätte er gewusst, was der Händler eigentlich verkaufte. Doch hatte er das Schild über der Eingangstür, auf dem in großen Lettern „Tenner Schusswaffen & Munition“ stand, nicht einmal bemerkt.
    Das bisschen Adrenalin, über das sein Hirn noch verfügte, um Rant anzutreiben, sorgte dafür, dass er möglichst schnell die Räume des Obergeschosses absuchte, in die der sich wagte. Doch seine Ausbeute war gering. Eine silberne Uhr, ein paar Schrotpatronen und ein handliches, scheinbar kaputtes Funkgerät würden vielleicht einen halben Schuss finanzieren können. In eines der Zimmer wagte er sich jedoch nicht, da aus ihm die Geräusche von Bewegung und fließendem Wasser kamen. Also schlich er die Treppe nach unten, in die eigentliche Gefahrenzone. Seine Hoffnung war es, schnell etwas von Wert zu schnappen und im Fall, dass er entdeckt würde, so schnell wie möglich durch die Vordertür zu entkommen.
    Eine abgesperrte Tür zum Verkaufsraum barg eine weitere Enttäuschung für ihn, doch in einem an den Flur angrenzenden Wohnraum lagen zwei kleine Hartschalenhandkoffer unbeobachtet auf dem Tisch. Die Bewohner des Hauses hatten sich offensichtlich in der Küche versammelt, wo sie sich über ein paar Eintopfresten angeregt zu unterhalten schienen.
    „Wo ist Anterria?“, fragte Nera als sie den Löffel zum Mund hob und den warmen Eintopf genüsslich und ohne Rücksicht auf Tischmanieren vom Besteck schlürfte.
    „Duscht sich oben“, erwiderte Orris, der sich mit den Fingern durch sein angesengtes Haar fuhr: „Konnte es kaum erwarten diesen elenden Verbrennungsgeruch loszuwerden. Scheiße, wenn sie fertig ist bin ich dran.“
    Der Hausbesitzer Tenner musste lachen: „Tja, dann stell dich mal besser gleich zu ihr unter die Dusche, all zu viel Wasser ist nämlich nicht mehr im Sammeltank. Vielleicht hast du ja Glück und es geht was.“
    „Mit dem Boss?“, Orris grübelte kurz darüber nach wie ernst er diesen Witz nehmen musste: „Selbst wenn, nach der Geschichte ist keiner von uns beiden in der Stimmung für so was.“, er wandte sich Nera zu: „Bin froh das Team 2 es raus geschafft hat.“
    Die Scharfschützin stöhnte: „Als wir gesehen haben was bei euch abgeht haben wir die Beine in die Hand genommen. Fuuuuuuck, das ihr beiden da überhaupt weggekommen seid, samt Beute, grenzt an ein verficktes Wunder. Wie zur Hölle haben die eure Position bestimmt?“
    „Hab ich schon auf dem Weg in die Stadt drüber nachgedacht. Ich glaube das irgendwie plausibelste ist, dass sie verstanden haben, dass es ein Störsignal gab. Das haben sie dann isoliert und den Sender gesucht. Zack, hatten sie uns.“
    „Ist zumindest eine Arbeitshypothese.“, nickte Nera, „Den armen Dunba können wir ja nicht mehr fragen. Jetzt wo er Asche ist.“
    Tenner zog bei dem Gedanken eine Grimasse und sah durch die Tür. Er war überrascht, als er dadurch einen dürren Mann ertappte, wie er gerade nach einem der Koffer griff.
    „Verdammter Wichser!“, rief er und zog eine massive Pistole.
    Rant schnappte sich den Koffer, der am nächsten an ihm dran lag und sprintete zurück in den Flur, Richtung Haustür. Durch diese trat allerdings Tenners Türwache, der den Ausruf seines Bosses gehört und richtig gedeutet hatte. Ein Mann wie ein Schrank, der für Rant die Sonne verdunkelte und den Fluchtweg blockierte. Dann eben so wie ich gekommen bin, dachte er sich, aber auf der Treppe kam ihm die ebenso überraschte Anterria entgegen, die reflexartig ein Kampfmesser zog.
    In die Ecke getrieben blieb Rant nur noch eine Richtung. Er floh durch eine niedrig liegende Tür unter der Treppe ins Kellergeschoss.
    Der Keller war von schwachem, kalten Neonlicht beleuchtet und für einen Lagerraum in Abessa erstaunlich gut aufgeräumt. Alles war in Kisten verpackt und abgeschlossen, hier hätte Rant nicht plündern können. Doch als er den Raum durchquerte und in einer vermeintlichen Sackgasse landete, entdeckte er eine alte Luke, deren Schloss gerade nicht verschlossen war.
    Rant öffnete sie und entkam durch die Luke in ein altes, nicht mehr verwendetes Abwasserohr, das ihn unter der Mauer durch, aus der Stadt führte.
    Ohne es zu wissen hatte er den geheimen Einstieg der Outlaws nach Abessa entdeckt, den Tenner für seine Geschäftspartner und Freunde offen hielt. Als er das Abwasserohr verließ, ein dichtes Gebüsch durchquert hatte und sich im Freien wiederfand, folgte er instinktiv dem Lauf eines benachbarten Flusses.
    Er mochte gut einen Kilometer gekommen sein, da erwachte das vermeintlich kaputte Funkgerät in seiner Tasche zum Leben. Neras Stimme drang zu seinen Ohren und ihre Worte erweckten den Eindruck in Rant, das auf der anderen Seite der Leitung ein Raubtier auf ihn wartete: „Ich hab dich im Auge Freundchen!“
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (26.09.2016 um 11:52 Uhr)

  12. #32 Zitieren
    Moderator Avatar von George
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    Zwei ganz famose Kurzgeschichten hast du uns da präsentiert HerrFenrisWolf, sowohl inhaltlich als auch stilistisch.
    George ist offline

  13. #33 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Jolly Jumper
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    Und ganz zufällig gehören sie sogar zusammen.
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  14. #34 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von George Beitrag anzeigen
    Zwei ganz famose Kurzgeschichten hast du uns da präsentiert HerrFenrisWolf, sowohl inhaltlich als auch stilistisch.
    Vielen lieben Dank.

    Zitat Zitat von Jolly Jumper Beitrag anzeigen
    Und ganz zufällig gehören sie sogar zusammen.
    Na ja, nicht zufällig. Eigentlich wollte ich nur eine Geschichte über einen Elexsüchtigen schreiben der in Schwierigkeiten gerät, aber Thymian meinte ja sich über eine Fortsetzung zu freuen. Da hat sich Ärger mit den Outlaws in Abessa angeboten.
    HerrFenrisWolf ist offline

  15. #35 Zitieren
    General Avatar von der hofnarr
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    @HerrFenrisWolf: Die zweite Geschichte ist dir auch gut gelungen.
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  16. #36 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Elex Kurzgeschichte 3:

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    von HerrFenrisWolf


    Die Outlaws folgten dem Hals über Kopf fliehenden Dieb in den Keller. Tenner zischte den anderen zu: „Der Tunnel ist noch offen.“ Seine Befürchtung bewahrheitete sich, im Lagerraum war keine Spur mehr von dem dürren Mann, der sich einen der Koffer geschnappt hatte. Stattdessen war die Luke in den Geheimtunnel sperrangelweit geöffnet.
    „Was jetzt?“, fragte Orris, während es in Neras Kopf schon ratterte: „Tenner, schnell!“ Es bedurfte keiner weiteren Worte damit er verstand. Mit schnellen Griffen schloss er eine der Kiste auf, in die jemand einen Trakadler als Symbol gebrannt hatte. So wie er den Deckel öffnete, fiel das Licht der Neonröhren auf fein säuberlich aufgereihte Präzisionsgewehre. Der Händler nahm eines heraus und warf es der Scharfschützin zu. Kurz verzog sie das Gesicht, ein Lasergewehr, dabei hasste sie doch Energiewaffen. Doch sie begriff schnell, was Tenner im Sinn hatte. Laserwaffen waren auch ohne Schalldämpfer lautlos. Wenn sie den Dieb damit tötete, würde es keine unnötige Aufmerksamkeit auf diesen Teil der Außenmauer ziehen.
    Anterria sagte: „Ich glaube er hat mein Funkgerät geklaut, als ich unter der Dusche stand.“, während sich die Gruppe durch den Tunnel auf die andere Seite der Mauer bewegte. Nera stellte an ihrem Headset die Frequenz von Anterrias Funke ein, legte die Waffe an und sprach in einer angsterregenden Ruhe in das Gerät: „Ich hab dich im Auge, Bürschchen!“
    Die anderen konnten nicht hören was der Dieb antwortete, nur was Nera ihm sagte: „Bleib stehen!“
    „…“
    „Wage es ja nicht, du Junkieratte! Ich seh' doch deine scheiß Hände zittern. Wenn nötig, hab ich hier deinen allerletzten Schuss im Anschlag.“, sie drückte ab.
    „Die Baumratte hat sich gerade nicht spontan selbst entzündet. Du tust was ich sage, wenn du nicht auch wie dieses Murmeltier enden willst!“
    Währenddessen diskutierten die anderen, wie mit dem Dieb zu verfahren wäre.
    „Wie knallen ihn am besten gleich ab und holen den Koffer so schnell wir können.“, sinnierte Tenner, während er sich gestresst am Bart zupfte.
    „Solider Plan B, aber ich bin dafür, kein Risiko einzugehen. Vor dieser Stadt wird schneller jeder Scheiß aufgelesen, als man denken mag. Wir lassen ihn den Koffer zurückbringen, dann ist er tot.“, gab Orris zu bedenken.
    „Nein!“, Anterrias Stimme hatte einen Befehlston, „Ich will mir den flinken Wichser ansehen, dann entscheide ich, was wir mit ihm anstellen.“

    „Du bewegst dich jetzt schön langsam zurück zu uns!“, wies Nera den Dieb an, da schlussendlich Anterria der Boss der Truppe war.

    Als Rant zurück am Tunnel angekommen war, nahm einer der Kerle ihm rüde Koffer und Funkgerät ab, während der Andere ihn gewissenhaft durchsuchte. Schließlich war der dürre Mann seine ganze Beute wieder los. Die Frau in der Mitte musterte ihn aufmerksam, dass machte ihn sehr nervös. Er wusste, dass die Lage nicht gut für ihn stand und da er keine Ahnung hatte, wie er sich da noch irgendwie würde rausreden können, grinste er einfach nur peinlich berührt. Plötzlich sah er die Frau in der Mitte nicken, da verspürte er einen Stich im Nacken.
    Der Mann, der ihn eben noch durchsucht hatte, zog eine Nadel aus Rants Hals, packte den Junkie mit der Hand am Kinn und richtete damit sein Gesichtsfeld auf sich, wie ein Herrchen, das unbedingte Aufmerksamkeit von seinem Hund einfordert: „Du dürrer Bastard gehörst jetzt uns! Verstanden? Die ganze Geschichte heute ist dir nie passiert! Aber du wirst in den kommenden Worten den unbedingten Drang spüren für uns zur Arbeiten. Wenn wir rufen, dann springst du!“ Rant nickte eifrig mit seinem Kopf. Orris verpasste ihm eine derart schallende Ohrfeige, dass Rant ein wenig schwindlig wurde, dann sprach er weiter: „Klar nickst du jetzt, du drogenzerfressener Penner! Du Abschaum würdest jetzt alles sagen, damit wir dich nicht umbringen. Aber das ist ja das Schöne an unserem kleinen Deal, Dürrer! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Ich hab dir eben einen Sender injiziert. Mit dem können wir dich überall aufspüren, wenn es sein muss. Baust du Scheiße, bist du tot! Widersprichst du uns, bist du tot! Reißt du über irgendetwas hiervon dein Maul auf, bist du tot.“
    Rant nickte erneut. Nachdem Orris sich sicher war, dass er verstanden hatte, sah er ihm tief in die Augen: „Warte auf unsere Anweisungen!“ Daraufhin verpasste Orris dem Dünnen eine derartige Kopfnuss, dass dieser bewusstlos in sich zusammensackte. Zum zweiten Mal an diesem Tag.

    Den Junkie hatten sie für die nächsten Stunden außer Gefecht gesetzt und in einer Abstellkammer eingepfercht. Es wurde langsam Zeit die Ware abzusetzen. Anterria klopfte Orris anerkennend auf die Schulter: „Ein Sender mit dem wir ihn orten? Wie um alles in der Welt bist du denn auf dieses Märchen gekommen?“
    „Kam mir einfach in den Sinn. Bin halt ein Naturtalent im Scheiße erzählen.“, Orris war durchaus ein wenig Stolz auf seine kleine Lügengeschichte. Hauptsache der Dürre hatte die Hosen gestrichen voll, solange würde er nichts ausplaudern.
    „Ein verdammtes Naturtalent, ganz genau! Darum bist du auch genau der richtige Mann für den Job!“, Anterria warf ihm ein Päckchen mit eingeschweißter, gebügelter Kleidung zu.
    Endlich kam Orris, nach all der Aufregung , dazu duschen zu gehen. Seine Outlawklamotten sperrte er in einen Spind, stattdessen zog er die Sachen aus dem Päckchen an.
    Als er bekleidet ins Erdgeschoss kam, setzte Tenner ihn auf einen Barhocker und begann damit Orris Bart zu stutzen und die Haare zu frisieren. Der Waffenhändler hatte damals in Tavar als Barbier gearbeitet und wusste sehr genau was er tat. Die Outlaws hatten heute noch viel vor und Orris musste dafür verdammt gut aussehen.


    Leutnant Celvic hasste die Rinne. Der Gestank hier bereitete ihm Übelkeit und für ihre Bewohner hatte der Kleriker nichts als Verachtung übrig. Dennoch war er hier. Aus irgendeinem Grund hatte Charon in seiner Nachricht darauf bestanden, sich hier mit ihm zu treffen.
    Celvic hatte eine Razzia in der Rinne als Vorwand dafür benutzt, selbst hier zu erscheinen. Beim Gedanken an den Geschäftsmann verschlimmerte sich das mulmige Gefühl in seinem Magen. Er nahm den Helm ab und trat in die Hütte, die in der geheimen Botschaft beschrieben war.
    Im Licht der für die Razzia auf die Rinne gerichteten Scheinwerfer war der Geschäftsmann, selbst in dieser Bruchbude, gut zu erkennen.
    Die Augen des Leutnants sahen ein Paradebeispiel eines herausgeputzten Händlers. Selbst zwischen all dem Unrat trug Charon feine Lederschuhe, eine Anzughose, ein steingraues Hemd und eine schwarze Weste. Seine Augen verbarg er, trotz fortgeschrittener Nacht, unter einer ovalen Sonnenbrille. Haar und Bart hatte der Mann perfekt frisiert. Erkannte der Leutnant da etwa eine Note von Parfüm zwischen all dem Unrat?
    Er nannte sich selbst Charon, doch Celvic bezweifelte, dass es sich dabei um seinen echten Namen handelte. Nichtsdestotrotz hatte er keine Idee um wen oder was es sich wirklich bei ihm handelte. Als er in die Position gekommen war, entsprechende Nachforschungen anstellen zu können, war jede Spur, Charons Identität auf die Schliche zu kommen, im Sand verlaufen. Im Gegenteil, eigentlich gab es keine Spuren. Außer Celvic hatte keiner diesen Mann je kennengelernt. Am Stadttor gab es weder Ein- noch Ausreiseprotokolle über einen solchen Händler, noch gab das Personenregister der Stadt irgendetwas über ihn her.
    „Guten Abend Hauptmann Celvic. Schön, dass sie die Zeit hatten, sich hier einzufinden.“, flötete die gestriegelte Gestalt dem Kleriker zu.
    „Leutnant! Es heißt jetzt Leutnant Celvic.“, entgegnete Celvic einigermaßen ärgerlich.
    „Aber natürlich, Leutnant Celvic! Vom Hauptmann einer Patrouille, zum Kommandeur des äußeren Verteidigungsrings der Stadt. Meine tief empfundenen Glückwünsche zur Beförderung.“, sagte Charon fast schon spöttisch, wobei er Celvics Rang ganz besonders betont hatte. Der Kleriker war nun sichtlich gereizt: „Was wollen sie Charon? Ich hätte nicht damit gerechnet, sie wiederzusehen. Es ist auch einigermaßen störend, in einer solchen … Umgebung zu stehen.“
    „Aber, aber Celvic, vergessen sie doch nicht, was für ein Freund ich ihnen bereits war. Ich glaube kaum, dass sie so schnell die Karriereleiter hochgefallen wären, wenn ich ihnen damals nicht die Position des Albhorchpostens zu Verfügung gestellt und zu allem Überfluss auch noch Waffen geliefert hätte, um den Posten auszuräuchern.“, Charon öffnete damit ein Kapitel im Leben des Klerikers, über das dieser bisher Stillschweigen bewahrt hatte. Celvic setzte zu einer Entgegnung an: „Ich wurde für meine Leistung befördert, nicht für eine einzelne…“
    „Sie wurden befördert weil ich einem jungen Hauptmann, der damit gerechnet hatte, für immer Patrouille zu schieben, die Möglichkeit eröffnet habe, sich seine Sporen zu verdienen und man ihnen die Vernichtung dieses Horchpostens als glorreichen Triumph angerechnet hat.“, Charon hatte seinen Gesprächspartner abgewürgt: „Das tat ich, wenn ich sie daran erinnern muss, auch noch ohne jede Form der Gegenleistung von ihnen zu verlangen Celvic, war es nicht so?“, fuhr der Geschäftsmann in scharfem Tonfall fort, während der Kleriker verstummt war. Der gestriegelte Mann griff in die Tasche seiner Weste und zog einen Datenstick hervor: „Ich habe ihnen etwas mitgebracht Celvic, sie werden es mit dem Interface in ihrem Helm abspielen können.“
    Die Stimmung des Klerikers hellte sich merklich auf, nachdem er den Helm aufgesetzt hatte und die Daten sichtete.
    „Das sind taktische Daten, Stellungen, Protokolle, aber alles ohne jeden Zusammenhang. Was genau sehe ich mir hier an?“
    „Ein Sample. Sie sehen schlicht und ergreifend eine Kostprobe dessen, was ich ihnen verkaufen kann. Weitreichende taktische Daten und Informationen, die zur Bekämpfung der Albs geeignet sind.“
    „Was verlangen sie dafür?“
    „Nun lieber Leutnant, ich fürchte für derart erlesenes Material werden sie tiefer in die Truppenkasse greifen müssen. Damit werden sie vielleicht wieder befördert. Eventuell übergibt man ihnen ja das Kommando über ganz Abessa oder man versetzt sie sogar ins Oberkommando nach Xarcor. Wer weiß?“
    Celvic erkannte die Möglichkeiten, die ihm diese Daten bieten konnten. Wahrscheinlich übertrieb Charon mit den Luftschlössern, die er dem Leutnant baute, dennoch würden diese Informationen seiner Karriere bei den Klerikern enorm anstoßen. Dennoch war da auch Skepsis: „Was sage ich dem Prälaten, wenn man mich fragt woher ich diese Informationen habe oder wohin die Mittel dafür verschwunden sind?“
    „Jemand in ihrer Position sollte doch in der Lage sein, kreative Lösungen für solche Probleme zu finden Celvic.“, Charon war von diesen Fragen sichtlich amüsiert: „Sagen sie doch, sie hätten die Quelle der Daten, bei einer außerroutinemäßigen Kontrolle im Umland der Stadt, von irgendwelchen stinkenden Outlaws konfisziert, die bei dieser Gelegenheit leider verstorben sind. Oder behaupten sie, das was sie mir zahlen werden, sei in die Sanierung dieses Ortes hier geflossen, aber schlicht versickert. Mit den Daten, die ich ihnen verkaufe, wird man ihnen auch augenscheinlich blinden Aktionismus als Tatendrang für die Sache anrechnen.“
    „Ich werde darüber nachdenken. Wie teile ich ihnen meine Entscheidung mit?“, fragte der Leutnant, die Sache im Kopf bereits noch einmal durchgehend.
    „Auf dem üblichen Weg. Hinterlassen sie in den nächsten drei Tagen eine Nachricht im toten Briefkasten. “, der Geschäftsmann wandte sich um und verließ die Hütte. Vielleicht war es klug, dem Mann einfach zu folgen, überlegte Celvic. Immerhin ging es um ein Vermögen und er wusste praktisch nichts von diesem Kerl. Gerade als er Charon nachgehen wollte, kreischte etwas in einer Ecke der Hütte auf: „WER HAT DENN DEN BUSCH GESTUTZT!“. Erschrocken zuckte der Leutnant zusammen und sah in die Richtung des Ausrufs.
    Ein ausgemergelter dürrer Mann, war auf allen Vieren in die Hütte gekrochen, ein Funkgerät streichelnd.
    „Sag es mir, oh großer Albcommander, predige dem armen Rant von der Weisheit des Elex!“
    Zwei weitere Kleriker stürmten in die Hütte. Sie hatten gerade die Razzia beendet, als sie den undefinierbaren Schrei aus der Richtung ihres Leutnants gehört hatten.

    Über Schleichwege und Seitengassen verließ Orris die Rinne in Richtung Tenners Laden. Noch auf dem Weg stöpselte er sich ein Headset ins Ohr und lauschte Neras und Anterrias Berichten, die für ihn die Augen nach Verfolgern aufhielten. Ihren Ansichten nach war die Luft rein geblieben. Anstatt das Gebäude direkt zu betreten, duckte er sich in eine nahegelegene Mauernische, packte die feinen Pinkel-Klamotten in eine Plastiktüte und trat dann, im Schutz der Dunkelheit, in den Waffenladen.
    Tenner musste lachen, als er seinen Kumpel bereits etwas frierend und nur in Unterhosen über seine Schwelle treten sah.
    Während Orris sich umzog, kehrten Anterria und Nera ebenfalls zurück. Schließlich versammelten sich die Outlaws im Keller um ein Langstreckenfunkgerät, wie sie es in Edan dabei gehabt hatten. „Dann wollen wir mal sehen.“, sagte Tenner, während er an ein paar Rädchen drehte und schließlich einen Schalter drückte.
    Aus einem Nebel von Störgeräuschen und Ätherwellen verwandelten sich die einkommenden Signale in die Stimmen dreier Kleriker.
    „Was sollen wir mit diesem Typen anfangen, Leutnant?“
    „Nichts, lassen sie ihn hier.“, Celvics Stimme war klar zu erkennen.
    „Aber Sir, er hat irgendetwas von Albs im Zusammenhang mit einem Busch gestammelt. Sollten wir den Mann nicht besser verhören?“
    „Machen sie sich nicht lächerlich. Dieses Stück Abschaum ist offensichtlich nicht bei Sinnen. Zeigen sie mir mal was er da in der Hand hält.“, wies der Leutnant den anderen Soldaten an.
    „Ein Funkgerät Sir! Hier bitte, es ist nicht mehr intakt. Batterien- keine vorhanden.“ Es raschelte als das Funkgerät den Besitzer wechselte. Einen Moment Stille.
    „Ich werde das hier an mich nehmen!“, kam es entschlossen aus Celvics Mund.
    „Sir?“
    „Nichts weiter. Sammeln sie die restlichen Männer ein, wir ziehen ab. Jetzt weggetreten!“
    „Sir, ja Sir!“

    Jemand hatte mit zitternder Hand, die Koordinaten des Albhorchpostens eingeritzt, den Celvic vor gut einem Jahr durch Charons Hilfe gefunden und ausgelöscht hatte. Der Leutnant drehte und wendete es in seinen Händen, während er an seinem Schreibtisch in der Magistratur saß. Wie um Himmels Willen kamen diese Zahlen auf ein Stück Schrott, wie das hier? Stammten sie aus dem Hirn des Süchtigen? Hatte der gestriegelte Bastard das Ding in der Hütte verloren und es nicht gemerkt? War er vielleicht öfter dort? Es war leider offensichtlich kaputt, doch es gab dem Kleriker zu denken. Die Hülle war beschädigt, durch ein Loch konnte er durchgebrannte Transistoren und zerfetzte Kabel erkennen. War es möglich, dass er endlich eine Spur hatte, mit der er Charon verfolgen konnte? Celvic sinnierte noch eine Weile darüber nach, dann packte er das Gerät in die Schublade seines Schreibtisches, wo er es bald vergaß. Er musste sich ganz darauf konzentrieren, in den Besitz dieser Daten zu kommen.
    Anterria hatte ihre Funke gern für den guten Zweck geopfert. Sie musste sich nur ein wenig mit Messer, Hammer und Schraubenzieher daran zu schaffen machen, das Batteriefach plündern, Sender einstellen und den Drehknauf abbrechen. Schon sah es nach zertifiziertem Elektroschrott aus. Eine fingernagelgroße Elexbatterie, die den funktionstüchtigen Sender und das Mikro mit Saft versorgte, machte den Unterschied zwischen Müll und improvisierter Wanze.
    Sie hatten keine Ahnung gehabt, ob die Sache klappen würde. Die Chancen standen nicht schlecht dafür, dass Celvic den Junkie einfach abknallte und das Ding ignorierte, oder schlicht die Zahlen nicht erkannte. Aber allein, dass sie es darauf angelegt hatten, verschaffte den Outlaws jetzt einen Draht in die Schaltzentrale von Abessa. Eine Absicherung mehr für einen so wichtigen Deal.
    Wieder grinsten alle Orris an.
    „Scheiße Mann! Du hast mir ja richtig Angst gemacht, wie du mit dem Wichser geredet hast…. Nun lieber Leutnant“, Nera äffte ihn nach.
    „Hast 'ne Wahnsinns Show abgezogen.“, gratulierte Anterria, „Du hast ihm sogar nochmal verkauft, dass du ihm damals einen Gefallen getan hast, als er für uns die Albs gekillt hat.“
    Die Sache mit Celvic war schon als ein Vabanquespiel losgegangen. Albs hatten ein Outlawlager unweit von Abessa überfallen und alle Bewohner getötet. Nera, Tenner und Orris waren als die einzigen Überlebenden übrig geblieben, da sie sich auf einer Versorgungstour befunden hatten.
    In Folge dessen waren sie bei Anterria untergekommen, die von einem Waffenversteck für Notfälle wusste, aber den dreien abgeraten hatte, sich persönlich zu rächen. Zu schnell wäre die Sache zur Selbstmordmission geworden. Stattdessen hatten sie sich zusammen einer der größten Tugenden der Outlaws bedient, des gerissenen Bluffs. Ein Outlaw, der vor hatte alt zu werden, musste nicht nur gut schießen können, sondern auch ein gerissener Redner sein. So dachten sie sich die Figur des Charon für Orris aus. Charon der diabolische Händler, der Phantombroker. Ein Mann, der aus dem Nichts auftauchte, um die feuchten Träume eines ehrgeizigen Hauptmanns wahr werden zu lassen oder besagtem Hauptmann einzureden, dass genau das seine feuchten Träume waren. Am Ende hatte die Sache besser funktioniert, als gedacht. Die Albs waren tot und Celvic war nicht nur mit seinem Leben davon gekommen, sondern wurde wenig später sogar befördert. Dafür steckte Orris in der Gestalt des Charon jetzt sogar ganz tief im Hirn des Klerikers.
    Auf die Granatwerfer, die sie dem ehemaligen Hauptmann dafür in den Rachen gestopft hatten, um es noch schmackhafter zu machen, war ohnehin geschissen. Nachdem die Albs tot und die Kleriker wieder abgezogen waren, plünderten die vier jedes versteckte Depot in dem Lager, das es gab und nutzten den Gewinn, um Tenners Waffenladen als festen Stützpunkt und Zugang in Abessa zu installieren.
    Es war Riskant Charon noch einmal auf den Kleriker los zulassen, aber die beste Möglichkeit die Albdatenträger in Bares zu verwandeln. Sie trauten Celvic, der mit seinem neuen Rang wesentlich selbstbewusster als damals geworden war, nicht weiter über den Weg, als der wahrscheinlich dem Phantom, das sie erschaffen hatten. Darum hatten sie sich für ihre kleine Abhörmaßnahme im Vorfeld des Deals entschieden. Einen dritten Auftritt von Charon, nach der Übergabe, würde es sicher nicht geben.
    HerrFenrisWolf ist offline Geändert von HerrFenrisWolf (26.01.2017 um 22:10 Uhr)

  17. #37 Zitieren
    Moderator Avatar von George
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    @Fenris: Auch der dritte Teil hat mir wieder sehr gut gefallen

    The Story Ain't Over
    George ist offline

  18. #38 Zitieren
    Einmalposter
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    Hi, ihr schreibt ja wirklich großartige Geschichten und ich will da ja echt nicht dazwischengrätschen, aber ich habe da mal eine Frage: Ist das in der Welt von ELEX wirklich so, wie in der Geschichte auf Seite 1 beschrieben dass Mechs den Nahkampf nutzen? Das ist echt nicht böse gemeint aber wie kann das denn sein? Es ist doch irgendwie total abwegig, dass ein Volk die technologische Fähigkeit besitzt, hochentwickelte Mech-Roboter zu bauen, sie diese aber nicht mit Blastern oder sogar Laserkanonen auszustatten. Mich würde da mal interessieren, was genau da der Hintergedanke bei den Piranhas war. Ganz ehrlich? Wenn ich ein Krieger in der Welt von ELEX wäre, so hätte ich auch kaum Angst vor Mechs, wenn diese nur boxen können. Die können zwar bestimmt hart zuschlagen, aber wenn man als Krieger gut genug ist kann man diesen Angriffen ausweichen, wie beim Charakter in der Geschichte auf Seite 1 geschehen. Ein Mech mit Laserkanonen hingegen würde wohl sogar eine Truppe aus hundert Berserkern ordentlich dezimieren...
    Orrin ist offline

  19. #39 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von Orrin Beitrag anzeigen
    Hi, ihr schreibt ja wirklich großartige Geschichten und ich will da ja echt nicht dazwischengrätschen, aber ich habe da mal eine Frage: Ist das in der Welt von ELEX wirklich so, wie in der Geschichte auf Seite 1 beschrieben dass Mechs den Nahkampf nutzen? Das ist echt nicht böse gemeint aber wie kann das denn sein? Es ist doch irgendwie total abwegig, dass ein Volk die technologische Fähigkeit besitzt, hochentwickelte Mech-Roboter zu bauen, sie diese aber nicht mit Blastern oder sogar Laserkanonen auszustatten. Mich würde da mal interessieren, was genau da der Hintergedanke bei den Piranhas war. Ganz ehrlich? Wenn ich ein Krieger in der Welt von ELEX wäre, so hätte ich auch kaum Angst vor Mechs, wenn diese nur boxen können. Die können zwar bestimmt hart zuschlagen, aber wenn man als Krieger gut genug ist kann man diesen Angriffen ausweichen, wie beim Charakter in der Geschichte auf Seite 1 geschehen. Ein Mech mit Laserkanonen hingegen würde wohl sogar eine Truppe aus hundert Berserkern ordentlich dezimieren...
    Ich glaube sie tun beides. Sie feuern definitiv mit Energiewaffen, aber im selben Gameplayvideo meine ich auch gesehen zu haben wie der Mech mit seinem Arm nach dem Helden schlägt als er zu nah dran ist. Bzw. haben die Mechs auch eine Art Sprungangriff, ihre Düsen katapultieren sie in die Höhe und dann versuchen sie bei der Landung den Gegner zu treffen.

    Danke fürs Mitlesen, mehr Feedback zu den Geschichten ist immer geil
    HerrFenrisWolf ist offline

  20. #40 Zitieren
    Abenteurer
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    Ich leg mal los:

    Und zwar geht es um Jack und sienen Leuchtturm, der es ja vielleicht ins Spiel schafft.
    Ich stelle mir das wie folgt vor:

    Jacks Leuchtturm liegt etwas abgeschieden von der nächsten Siedlung/Stadt/…..Da Jack aber nicht mehr der jüngste ist und sich sein Turm nicht von alleine instand hält, wünscht sich der gute mann einen gehilfen(freund). Jetzt kommt der Held vorbei und hat mitleid mit dem Opa und macht sich auf die suche. In den weiten Magalans findet er auch einen idealen kandidaten.

    FRED dass Skelett.

    Und wo versteckte sich Fred?

    Also ein Skelett dass herum läuft ist ja nicht etwas alltägliches. Ist noch am ehesten mit Magie zu erklären. Da bietet sich Edan, das gebiet der Berserker an, die ja aus Elex Mana machen um Magie zu wirken.

    Aber wie wurde Fred zu Fred dem Skelett? Hier ist seine geschichte:

    Fred war Berserker, er lebte zu der Zeit als die Berserker als Gilde entstanden. Fred war daran interessiert das Elex zu untersuchen. Also gründete er eine Forschungsgruppe, und fungierte als ihr leiter.
    Schwerpunkt war es herauszufinden wie grosse mengen Elex auf pflanzen und tiere wirkten. In jahrelanger forschung hat er herausgefunden dass Elex in flüssiger form am vielversprechendsten ist.
    Er hat verschiedene rohstoffe getestet und mit Elex chemisch vermischt. Dabei fand er heraus dass das herz von lebewesen am stärksten mit Elex reagiert. Die verschiedenen flüssigen varianten von Elex wurden in tests direkt ins Herz injiziert. dabei spielt es eine wesentliche rolle das dass lebewesen am leben ist. Mann öffnet also den brustkorb und injizirt das elex ins herz.
    Das Herz fängt an zu wachsen und mutiert. Durch den blutkreislauf ernährt sich das mutierte Herz vom rest des Körpers bis der Körper völlig ausgeschöpft ist. Wenn es dann keine nahrung mehr bekommt stirbt es in kurzester zeit. Neue nahrung kann dabei in form von pflanzen und lebewesen zugeführt werden damit das herz weiterlebt.
    In seiner forschung beschränkte Fred sich auf laborversuche mit kleinen Tieren z. B. auf raten und hassen ( oder wass es halt auf Magalan so gibt). Leider lebten die Herzen der kleinen Tiere auch durch zusätzlicher nahrungszufuhr nicht wesentlich länger und auch neue erkenntnisse wurden nicht gewonnen.
    So entschied sich Fred einen schritt weiter zu gehen und an grosseren Tieren zu experimentieren. Er stellte die theorie auf das das Herz eines kräftigen raubtieres womöglich imstande ist die nächste stufe zu erreichen und nicht abstirbt.
    Da er aber in den jahren seiner forschung keine bahnbrechende ergebnisse erzielt hat wurde er in der Gilde schon belächelt. Und auch fast alle aus der forschungsgruppe haben ihn in der Zeit verlassen. Nur ein mann aus seiner gruppe, sein lehrling, heilt treu zu ihm. Die jäger der Berserker waren auch nicht willens ihm zu helfen.
    So fasste er den entschluss mit seinem Lehrling auf jagd zu gehen um ein größeres tier zu fangen (einen Bären oder was es halt auf Magalan gibt). Da die zwei so ein grosses Tier nicht alleine ins Labor schaffen können hat er beschlossen vor ort zu experimentieren.
    So machten sich die zwei auf die reise…

    …Vier tage sind unsere beiden abenteurer nun durch die Wälder Edans untervegs, weit entfernt von der nächsten Berserker Siedlung, ohne eine richtige spur eines grossen Tieres gefunden zu haben. Die nahrungsreserven gehen auch bald zu ende und mit beeren und wurzeln wird man auf lange sicht auch nicht zu recht kommen. So langsam waren sie am überlegen wieder zurückzukehren als sie in der ferne ein plätschern hörten. Sie folgten dem geräusch und fanden einen Fluss. Voller vorfreude auf ein abendliches fischgericht gingen sie der fluss strömung entlang um eine geeignete angelstelle zu finden. Nach einiger zeit des laufens glaubten Fred und sein lehrling fast ihren augen nicht als sie in der ferne das langersehnte Raubtier erblicken. Ein Bär, der an einer breiten ruhigen stelle des Flusses Fische jagte. Da sich der abend näherte, beschlossen sie, den Bären zu beobachten um zu sehen wohin er sich zurückzieht um ihn am nächsten tag eine falle zu stellen. Dann schlugen sie ihr lager auf und gingen voller vorfreude über ihren baldigen erfolg zu bet.

    Am nächsten Morgen bereiteten sie am Flussufer, wo der Bär am Vortag jagte, die Falle vor. Sie beabsichtigen ihre letzten fleischreserven zu verwenden. In diese spritzten sie ein starkes betäubungsmitteln und wermischten es mit zuvor gefangenem fisch in der hoffnung den Bären KO zu kriegen und ihr experiment zu beginnen. Der Lehrling kletterte auf einen Baum und beobachtete den Bereich in der richtung in die der Bär gestern verschwand.
    Währenddessen bereitete Fred den Köder vor und suche eine geeignete stelle sich auf die lauer zu setzen. Während des suchens schweifte Fred mit seinen gedanken etwas ab. Er stellte sich vor wie sein experiment erfolg haben wurde.
    Doch in diesem kleinen moment der unachtsamkeit bemerkte er nicht dass er beobachtet wurde. Der »Jäger« wurde selbst zum gejagten. Der geruch der fleisch-fisch mischung, der als köder für den Bären gedacht war, lockte einen jungen Raptor an. Der Raptor sprang in den rücken von Fred und rammte ihn seine krallen in die haut, mit seinem maul biss er ihn in die schulter. Fred schrie vor schmerzen. Die wucht der attacke schleuderte beide zu boden. Bei dem sturz löste sich Fred und lief zum Fluss, der raptor hinterher. Der Lehrling hörte den schrei, blickte in die richtung und sah Fred aus dem wald laufen. Fred blickte zurück, sah wie der Raptor zum sprung ansetzte und weichte aus. Der Lehrling klettert vom Baum und eilte ihm zu hilfe. Fred tat sein bestes um den raptor abzuwehren doch der schaffte es Fred auf den rücken zu schleudern und auf ihn zu springen. Wehrend Fred mit seinen händen das maul des raptors von sich drückte, ritzte der mit seinen Klauen immer mehr wunden in Freds Körper. Freds Lehrling zog sein Schwert, warf sich mit voller wucht in den Raptor, rammte ihm das Schwert seitlich in den Körper und während sich beide überwarfen fügte das Schwert dem Raptor eine lange, tödliche wunde zu. Freds wunden waren auch so schwerwiegend dass er dem tode nahe war. So fasste er einen entschluss, er bittet seinen Lehrling das experiment an ihn durchzuführen.

    So verlief das experiment:

    • Das größere, stärkere Herz eines Menschen war stark genug um nicht sterben. Es entwickelte sich weiter. Durch die wunden am Rücken von Fred wuchsen wurzelartige ranken in den Boden wodurch es eher Nahrung bekam als in den experimenten im Labor. Dort ließ man es zuerst den Körper aussaugen bevor man neue Nahrung zufügte. So wurde der Körper nicht wolkig ausgeschöpft, das Herz wurde größer bis es den körper umhulte, sodass der ganz im inneren verschwand. Die ranken bildeten um das Herz herum eine art skelett und gaben ihn stabilität. Das flüssige Elex im inneren bildete in verbindung mit dem dazukommenden rohstoffen aus der Umgebung ein neu Flüssigkeit, das MANA.

    Der Lehrling machte sich mit einer probe MANA auf den weg zurück zur Gilde um die traurigen nachricht über Freds tod und dem gleichzeitig erfolgreich durchgeführtes experiment zu berichten.

    • In den tagen darauf fand im herzen eine interessante wandlung stat. Da das herz während der mutation nicht nür Freds Körper sondern vorwiegend die umgebung als Nahrung nützte, fiel Fred ins komma. das entstandene MANA verschloss die wunden und hielt ihn am leben. Sein Lehrling dachte er wäre gestorben. Auf einmal wacht Fred auf, gefangen im inneren des herzens, das fast voll mit MANA gefühlt war, schaffte er es ein loch in die wand zu reisen und kroch ins freie. Doch wenige augenblicke im freien fing sein Körper an heiß zu werden, die wunden öffneten sich langsam wieder und der ganze körper fing an zu schmerzen. Fred suchte und schrie nach seinem Lehrling. Doch der war schon längst weg. Er fand eine Holle und da der schmerz unerträglich wurde ging er hinein, legte sich hin und sah ein zweites mal seinem tod entgegen. Wieder verlor er das bewusstsein. Da das heilende MANA ihn nicht mehr umhulte zerfallen die haut, muskeln und dass gewebe und übrig blieben nur noch knochen. ENDE.
    • Ah ja, da gerade MANA erschaffen wurde, hat es bedingt durch seine magische kraft dazu geführ das Freds bewusstsein in das Skelett übergegangen ist. Leider verlor er dabei sein gedächtnis, das einzige was er noch wusste war sein name. Fortan wanderte er durch die wälder Edans umher. So entstand Fred das Skelett. ENDE..



    Die Berserker waren begeistert über die MANA probe, die Freds Lehrling mitgebracht hat. Sie gingen zurück um es weiter zu studieren. Als sie ankamen fanden sie das zerstörte Herz und gingen davon aus dass der Bär zurück kam und es aufriss und Freds leiche wegschlepte. Freds Lehrling wurde zum leiter der neu gegründeten forschungsgruppe. So begannen die Berserker die Herzen zu züchten um MANA aus ihnen zu gewinnen. In dem sie das MANA studierten haben sie dan herausgefunden wie man Magie daraus macht. Natürlich benutzen sie nicht menschlichen Herzen? Oder vielleicht doch? Erstmal natürlich aus anderen grossen tieren. So fanden sie geeignete Herzen die den prozess überlebten.
    Mit seinem tod bekam Fred, als erfinder des MANAs, die ehre die ihm als lebender vervehrt blieb. Seine Geschichte wurde niedergeschrieben und von generation zu generation weitererzählt.

    Das war die geschichte von Fred und wie er zu Fred dem Skelett wurde. Und obendrein meine idee dazu wie MANA entstehen könnte. Am anfang wollte ich nur die paar sätze zur Quest schreiben. Aber als ich die frage gestellt hatte: Wie wurde aus Fred, Fred das Skelett? kamen mir so viele ideen dass ich es niederschreiben musste. Das endprodukt seht ihr oben.

    Ich hoffe ihr hatte genauso viel spass beim lesen wie ich beim schreiben.

    Eventuelle rechtschreibfehler möget ihr mir verzeihen.
    Deutsche sprache, fremdsprache, schöne sprache, schwierige sprache.
    Gothic-kun ist offline

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