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IMAX 4k Laser in 1.43:1 gibts bspw. in Berlin (Cinestar im Sony Center), traditionelle 70mm zeigt der Zoo Palast.
Die Reviews sind draußen und überwältigend positiv. Momentan 96% auf Metacritic bei 20 Reviews, sowie 97% auf Rottentomatoes bei 34 Reviews (Average Rating 9.1/10). Das könnte Nolans bestbewertester Film sein.
Habe meine Tickets für den 27.07. schon gekauft. Aber angesichts der geringen Aktivität hier im Thread: Wer interessiert sich eigentlich noch für den Film und wird den sehen?
Keine Objektive Meinung. Es ist die Wahrheit.
Wenn man eine Fata morgana sieht, dann ist das nicht Relevant, denn die Wirklichkeit ist anders. Für mich zählt nur, was der Wirklichkeit entspricht.
Ich werde mir den auf jeden Fall ansehen...die Filme von Nolan waren bisher immer gut bis sehr gut. Noch überwältigender ist es dann wenn man ohne Erwartungen in die Filme geht und völlig begeistert wieder herauskommt. Bei Nolan weiß man sowieso nie genau was einen erwartet. War schon bei Inception so. Also wenn man sich nicht zu viele Trailer ansieht und nur grob weiß worum es geht, meine ich.
"Hooray...people are paying attention to me!"
Einerseits mochte ich bisher auch alles, was ich von Nolan gesehen habe. Aber andererseits ist das absolut nicht mein Genre, deswegen interessiert mich das Ganze auch nicht sonderlich.
mir fehlt völlig dass Interesse an dem Film, ich muss mir nicht noch einen Film über den 2. Weltkrieg ansehen, gibts eh schon genug.
Ich werde den Film auf jeden Fall sehen. Christopher Nolan hat mich noch nie enttäuscht, viele seiner Werke (Memento, Prestige, The Dark Knight, The Dark Knight Rises, Inception & Interstellar) sind für mich tolle Filme, die ich mir immer wieder gerne anschaue. Seit Inception (2010) habe ich auch jeden Nolan-Streifen im Kino gesehen.
Dunkirk finde ich sehr spannend. Einerseits fand ich die Trailer alles andere als überzeugend, bei Nolan muss das aber nichts heißen. Zumindest vor Interstellar ging es mir ähnlich; im Kino wurde ich dann eines besseren belehrt. Gegenüber ravenhearths Post sind die Wertungen wohl nochmal angestiegen (IMDB 9.6; Rotten Tomatoes 98%; Metascore 97), das lässt schon auf Großes hoffen. Andererseits beruhen alle diese Zahlen noch auf wenigen, sehr frühen Kritiken und werden sicher noch zurückgehen.
Mit der relativen kurzen Laufzeit, der für Nolan untypischen Thematik und einer angeblichen weitgehenden Reduktion der Dialoge zugunsten eines immersiven audiovisuellen Erlebnisses scheint der Film auch für einen Nolan-Streifen und einen Kriegsfilm ungewohnte Pfade zu gehen, was den Film für mich noch interessanter macht. Auf jeden Fall ein Pflichttermin!
Der Film hat mich doch positiv überrascht, so hatte ich jedoch auch keine großen Erwartungen. Heißt aber auch nichts, weil ich selten gehypt in ein Film gehe.
Das nicht-lineare Storytelling ist Nolans Ding und passt für den Fokus auf ein einziges Szenario ohne Subplot hervorragend. Der Sound wummert bombastisch und bringt die Bedrohung mit vibrierenden Böden unter den Füßen des Zuschauers direkt zu diesen. Wie auch in Interstellar arbeiten Nolan und Hans Zimmer mit einem hohem Dynamikumfang. Ein Segen für Kinobesucher, ein Fluch für das Heimkino, wenn Rücksicht auf die Nachbarn genommen werden muss. Die 'Problematik' der Nazis/Deutschen als personifiziertes Böse geht Nolan geschickt aus dem Weg, in dem nur die Rede vom 'Feind' ist, das Wort 'deutsche', ich glaube, ein- oder zweimal fällt und der Feind hier tatsächlich vollkommen gesichtslos ist. Nicht einmal Uniformen oder Abzeichen sind zu sehen und in einer Szene nur schemenhaft wahrzunehmen. Die einzige politische Stellungnahme, die der Film bezieht ist, der Diskurs zwischen Niederlage oder Sieg einer solchen 'Flucht'-Operation—das auch nur kurz. Letzten Endes handelt der Film hier aber historisch korrekt. Auch wird keine zu Frieden mahnende Botschaft unter erhobenen moralischen Zeigefinger gezeigt.
Kurz: fulminanter Kriegsfilm.
Enthält leichte Spoiler.
Mai/Juni 1940: Etwa 400.000 alliierte Soldaten werden von der Wehrmacht an der nordfranzösischen Küste eingekesselt, das britische Militär kann nur darauf hoffen höchstens einige Zehntausend der Soldaten zu retten, während eben jene von den Deutschen aus der Luft zerpflückt werden. Unter diesen Soldaten befindet sich auch Tommy, sozusagen die Hauptperson von Dunkirk, der den durchschnittlichen Soldaten repräsentiert, zusammen mit anderen wie dem schweigsamen Gibson oder Alex. Die Lage am Strand scheint hoffnungslos, als sich auch britische Privatpersonen mit ihren Booten nach Dunkirk aufmachen. Einer von ihnen ist Mr. Dawson (grandios gespielt von Mark Rylance), zusammen mit seinem Sohn und einem Freund. Und außerdem kämpfen Tom Hardy und Jack Lowden als Piloten in der Luft.
Dunkirk ist nur oberflächlich gesehen ein Kriegsfilm, denn Drehbuchautor und Regisseur Nolan nutzt das bekannte Setting um seinen bisher experimentellsten Film zu schaffen. Erzählt wird die Geschichte aus diesen drei unterschiedlichen Perspektiven; Land, See und Luft, zwischen denen permanent hin und her gewechselt wird. Doch anstatt diese Perspektiven zeitlich deckungsgleich anzulegen, erstrecken diese sich über unterschiedliche Zeiträume; eine Woche, ein Tag und eine Stunde. Beim Springen von einer Timeline in die andere vollführt Nolan dadurch zusätzlich Sprünge in die Vergangenheit und Zukunft - eine mutige Herangehensweise. Trotz zeitlicher und räumlicher Distanz wirken die unterschiedlichen subjektiven Perspektiven dabei aufeinander ein, Themen werden in der einen aufgegriffen und der anderen fortgeführt. Mit der Zeit fangen die Perspektiven außerdem an, sich zu überschneiden, sodass an verschiedenen Zeitpunkten des Films das gleiche Ereignis aus verschiedenen Perspektiven gezeigt wird. Da der Zuschauer jedoch jedes Mal neue Informationen erhält, wird dies nie langweilig.
Etwa zur Mitte des Films gibt es in einer Nachtszene einen wichtigen Moment mit Cillian Murphys Charakter, der den Zuschauer zum ersten Mal sehr offenkundig auf die Struktur des Films aufmerksam macht. Im Finale des Films vereinen sich die dann drei unterschiedlichen Perspektiven zudem für eine kurze Zeit, bevor sie wieder auseinander streben. Durch das Zusammenspiel der subjektiven Erfahrungen kreiert Nolan das größere Ganze der Operation Dynamo, ohne jemals Generäle zu zeigen, die Püppchen über Landkarten schieben. Der einzige Film, der strukturell etwas vergleichbares tut, ist Inception mit seinen Traumleveln. Doch Dunkirk geht in seiner Struktur noch weiter, da die gezeigten Ereignisse offensichtlich nicht parallel ablaufen, sondern wie bereits erwähnt Sprünge vorwärts und rückwärts durch die Zeit erfolgen. In Ermangelung eines besseren Wortes kann man die Struktur des Films als Tesserakt bezeichnen, welcher im Finale von Interstellar auf geniale Weise bildlich dargestellt wurde, in Dunkirk wird durch ihn die Struktur des Films erklärbar. Dadurch dass Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, entsteht die komplexe Struktur, die Nolan schon im Drehbuch akribisch zugrunde legte. Diese wird dem Zuschauer dabei aufgrund des hevorragenden Editings gar nicht direkt bewusst. Den Film ein zweites Mal zu sehen kann jedoch beim Verständnis helfen.
Die Experimentierfreudigkeit von Nolan erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Struktur, sondern auch auf die Gestaltung der Szenen. Dunkirk ist ein sehr schweigsamer Film, insbesondere für Nolan. Nur wenig Exposition wird gegeben; am Anfang mehr, dann in immer größeren Abständen; nur wenig über die Hintergründe Charaktere verraten, weil mehr nicht vonnöten ist. Ein kurzer Text zu Beginn erklärt die Situation, danach verbleiben wir über den ganzen Film in den Schuhen der Charaktere. Das Ensemble macht seine Arbeit sehr gut. Die Unmittelbarkeit der ausweglosen Situation ist es, die Nolan zeigen möchte, und das gelingt ihm wunderbar. Der Feind ist eine gesichtslose Bedrohung nach Hitchcock, jederzeit am Strand ungeschützt von Bomben getroffen werden können, hat etwas von Die Vögel - nicht zufällig war der Produktionstitel "Bodega Bay". Viele Ängste werden im Film angesprochen: Vor dem Ertrinken, vor Dunkelkeit, Einsamkeit, vor dem Zürückgelassen-werden. Nolan setzt seine Experimente mit Techniken des Stummfilms, die er in The Dark Knight Rises begann, mit Dunkirk weiter fort und erschafft so einen Film, der seine Geschichte fast vollständig visuell zu vermitteln mag. Es wird mehr über Blicke, Komposition und Editing verraten als über die spärlichen Dialoge, die nicht mehr sind als funktional, und das gilt auch für die Charaktere, deren Taten vor dem Kriegshintergrund das einzig wichtige sind. Frei nach Batman Begins: "It's not who you are underneath, it's what you do that defines you." Doch auch die Art wie der Film entstanden ist, steht in der Tradition des Stummfilms. Nolan nutzt teilweise über eintausend Statisten, hat Kameras an echte Flugzeuge geschnallt und Schiffe untergehen lassen. Die zu Ergänzung eingesetzte CGI ist komplett nahtlos und praktisch nicht als solche erkennbar.
Eingefangen wird dies alles durch Hoyte van Hoytemas Oscar-würdige Kameraarbeit. Dunkirk ist nicht nur einer der Nolan-Filme mit der besten Regie, sondern auch einer der optisch beeindruckendsten. Die unüberwindbaren Elemente Sand, See und Luft wirken oft feindlich. Insbesondere die beeindruckenden Luftkämpfe mit Tom Hardy als Pilot wurden noch nie so realistisch in einem Film eingefangen und haben gleichzeitig eine fast außerirdisch wirkende Qualität. Wie die Kamera fast schwerelos durch die Luft rauscht, über das Meer hinweg, durch Wolken hindurch und sich turbulent dreht, abwechselnd mit einer Nahaufnahme vom Gesicht der Piloten, kommt in IMAX besonders gut zur Geltung. Unterstützt wird der Film von Hans Zimmers herausragendem Soundtrack, der sich dieses Mal etwas zurücknimmt und organisch mit dem Film verschmilzt. Er passt perfekt zu Dunkirk und sein Ticken treibt die Action unerbitterlich voran. In anderen Momenten akzentuieren Streicher kurzzeitig die Geschehnisse, und in einem der düstersten Momente des Films ahmt Zimmer den Gang des Meeres nach. Im Rampenlicht stehen die Soundeffekte. Kugeln knallen laut und intensiv, sodass man im Sessel zusammenzuckt, Stukas verursachen ein furchterregendes Geräusch, jeder Ton sitzt und ist glasklar - Dunkirk ist ein sehr lauter Stummfilm. Die überwältigende Soundkulisse ist einer der Hauptfaktoren für den bleibenden Eindruck, den der Film hinterlässt, ständig zuckt man zusammen oder krallt sich schweißgebadet am Sitz fest.
Auf technischer Ebene bzw. in Punko Regie, Kamera, Editing, Musik und Sound ist der Film der beste des Jahres und wird nur schwerlich übertroffen werden. Nolan vereint all diese Elemente in einem meisterhaft konstruierten Suspense-Thriller, der mit psychologischen Horrorfilmen mehr gemeinsam hat, als mit klassischen Kriegsdramen. Wie bereits erwähnt gibt es keine ausufernden Geschichten von Zuhause oder langen Monologe, und auch Pathos ist spärlich gesät - insbesondere da diese Momente mit der bittersüßen Erkenntnis gesät sind, dass das schlimmste noch nicht überwunden ist. Ähnlich wie in Gravity oder Mad Max: Fury Road steht das visuelle Erzählen der Geschichte im Vordergrund, in einer wortwörtlich atemberaubenden Intensität - vor allem in IMAX. Danach ist man der Meinung, dass die Geschichte von Dunkirk gar nicht hätte anders erzählt werden können als durch diese subjektive Perspektiven, die eng miteinander meisterhaft verstrickt sind und so das Bild eines größeren Ganzen vermitteln. Ich habe den Film bisher drei Mal gesehen (IMAX, 70mm, digital) und jedes Mal etwas neues entdeckt. Nolan hat ein weiteres Meisterwerk geschaffen, und in meinen Augen seinen vielleicht besten Film bisher. Aber Dunkirk ist vor allem anders.
10/10
PS: Leider bleibt der Film in Deutschland hinter den finanziellen Erwartung zurück, über die Gründe kann ich nur spekulieren (keine Lust auf WWII ?). Dabei ist Dunkirk jedoch einer der mutigsten Blockbuster der vergangenen Jahre, und ein Film der unbedingt im Kino gesehen werden muss, um das beabsichtigte Erlebnis zu erhalten.
hätte nicht erwartet, dass mich mal ein nolan-film enttäuscht.
Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)zu oberflächlich. man konnte keine bindung zu den charakteren aufbauen - dafür, dass der film die ständige beklemmung und angst zeigt, war er extrem emotionslos und bis auf den jungen gingen mir die charaktere ziemlich am arsch vorbei (okay, große übertreibung). keine ahnung, warum man überhaupt den einen soldaten eingeführt hat, wo er doch letztendlich nicht wirklich eine rolle gespielt hat. die musik baut extrem spannung auf und dann wird man enttäuscht, weil doch nichts passiert. man hätte einfach oldschool-mäßig stille lassen sollen, das hätte dieses gefühl der beklemmung und angst besser ausgedrückt und hätte authentischer gewirkt. nach 1,5h ein patriotischer monolog von churchill und der abspann beginnt. letztendlich nichts anderes als eine unnötig dramaturgisch aufgezogene dokumentation, aus der man kaum etwas lernt.
~ That is not dead which can eternal lie
~ And with strange aeons even death may die
We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.
Film hat mich auch enttäuscht. Es gab keine Charakterentwicklung. Ob die sterben oder leben war mir egal. Kein Gänsehautfeeling, keine Spannung. Kann die guten Kritiken nicht verstehen.