Mir hat der Rumble im großen und ganzen auch zugesagt.
Nakamura war mein Tipp schon vor mehreren Wochen, als mir der Blick in den PPV-Kalender verriet, dass die Elimination Chamber RAW-exklusiv veranstaltet wird. Trotzdem habe ich zum Rumble dann mit Reigns als Sieger gerechnet, einfach weil man es von WWE ja gewohnt ist, dass mit der Keule das bewährte Blatt ausgespielt wird. Schön, dass es anders gekommen ist.
Was ich nicht unbedingt brauche, ist die Teilnahme von Leuten, die am selben noch ein Match haben bzw. schon hatten (Rollins, Zayn, Cesaro etc.). Ist aber nur ein kleiner Störfaktor.
Der Frauen-Rumble war in Ordnung. Ich empfand es etwas störend, dass die Ladys fast durch die Bank nur mit Zwischenstopp auf dem Apron oder sonstigen "Flughilfen" eliminiert wurden. Da hinken sie den Herren der Schöpfung in Sachen Akrobatik noch meilenweit hinterher. Na gut, andererseits sind die zart Besaiteten gewiss auch einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt, wenn es über das dritte Seil geht. Und zum Standardrepertoire gehören diese Einlagen bei den Damen ja nicht gerade.
Asuka als Siegerin stringent und vernünftig inszeniert. Das Aftermath mit Ronda dagegen fand ich überflüssig und auch herabsetzend, auch wenn ich den WWE-Gedanken dahinter vollauf nachvollziehen kann. Dennoch ist's blöd: Asuka muss sich formell gegen 29 Gegner behaupten, wohingegen Miss UFC schlicht aufs Mania-Logo zeigt, eine verantwortliche Hand schüttelt und sich damit offenbar ebenso ein Titelmatch gesichert hat. Doof, zumal Rousey in meinen Augen noch gehörig viel üben muss, um "telegen" rüberzukommen, ihr Auftreten wirkte doch sehr amateurhaft (von Pipers übergroßer Jacke mal ganz abgesehen, in der sie aussah wie ein Schluck Wasser in der Kurve
).
Trotzdem ein Lob für den Schritt, einen Weiberrumble zu bringen. Ich könnte mich tatsächlich damit anfreunden, den regelmäßig im Programm zu haben.
Der Regelfanatiker in mir hat sich gewundert, dass für die Rumble-Sieger plötzlich doch die Wahl bestand, um welchen Titel sie denn antreten möchten. Das habe ich in den Weeklys entweder nicht mitbekommen oder es ist einfach erst mit dem Einläuten der Matches kundgetan worden. In jedem Fall führt es jedoch zu einer gewissen (WWE-typischen) Unlogik, da theoretisch ja die Titel das Brand wechseln könnten. Unlogisch jedenfalls insofern, da diese Möglichkeit vorab nicht regeltechnisch für den Zuschauer erörtert wurde: Kann ein Titel von Rot nach Blau wandern (oder umgekehrt) oder hätte dies einen automatischen Draft zufolge …?
Das 2-0 der Usos war abzusehen, mich persönlich hat es geärgert, ich mag Gable und finde auch American Alpha 2.0 ganz nett.
Handicap-Match war solide, noch besser fand ich die Match-Story bei den RAW-Tag-Titles. Kann man mal so machen und passt super in die Geschichte um Jordan.
Stinker des Abends war – natürlich – Brock Lesnar. Das Triple Threat hat mich vor und während des Matches nicht die Bohne gejuckt. Verlauf und Sieger waren eh klar. Kane einzubinden, diente lediglich dem Aufmonstern, und man brauchte natürlich jemanden, der den Pin kassiert. Allein die konsequente Darstellung Strowmans war hier der Lichtblick. Unterm Strich aber sehne ich den Titelwechsel zu Reigns herbei, weil ich genug von der Brock-Blase habe. Ich habe mich ja schon vor zwei Jahren über seinen mittlerweile höchst mangelhaften Fitness-Zustand ausgelassen … und seit zwei Jahren kaschiert man das immer wieder mit Mehr-Mann-Matches (die ihm die dringend benötigten Pausen ermöglichen), überflüssigen Stipulationen (die Lesnars In-Ring-Probleme übertünchen), aufgebauschten Kurzeinsätzen (siehe die ganze Scheiße mit Goldberg) und klassischen Duellen, die jedoch nur einseitig getragen werden (siehe Samoa Joe und AJ Styles) und in den Lesnar dennoch keine zehn Minuten im Tank hat.
Was auch immer das Publikum oder WWE (noch) in Lesnar sehen, es ist Zeit, dass der Spuk beendet wird!