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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Die Strafkolonie #1 Willkommen im Dreck, Abschaum

    Die Strafkolonie von Khorinis

    Als Niemand wirst du von den königlichen Wachen in die unbarmherzige Welt der Kolonie geworfen. Eine Welt voller Diebe, Mörde, Verräter und Fanatiker. Hast zu das Zeug unter all diesen Menschen zu Überleben und deine Stellung zu behaupten? Oder wirst du bereits an den ausgehungerten Monstern der tiefen Wälder scheitern? Finde es heraus, schreibe deine eigene Geschichte als Sträfling in der Minenkolonie von Khorinis.

    [Bild: 7c96vq2UiG1Cover.jpg]

    Wann spielt das RPG: - Etwa zur Zeit des Namenlosen, vielleicht auch kurz davor.

    Welche Fraktionen gibt es:


    Das Alte Lager

    Als die Gefangenen die königlichen Wärter in der Kerkerkburg allesamt massakrierten, organisierten sich die Sträflinge nach dem Gesetz des Stärkeren: Die Anführer der Revolte herrschen als Erzbarone von der Burg aus über das ganze Lager und den Erzabbau. Ihre fürstlich bezahlte Garde hat sich die Rüstungen und Waffen der Königsgardisten unter den Nagel gerissen und sichert nun sowohl das Lager als auch die Mine vor allen Gefahren. Wer dagegen wenig zum Kämpfen taugt, aber einigermaßen Geschickt ist oder es im Köpfchen hat, kann es unter den Schatten als Händler, Jäger, Spitzel oder Dieb zuetwas bringen. Wer dagegen körperlich schwach ist, oder sich einfach nicht durchsetzten kann, endet als Buddler: Das ist der Großteil des Lagers. Sie müssen unter unmenschlichen Bedinungen das Erz aus den Minen schürfen, welches die Erzbarone mit dem König tauschen.

    Das Neue Lager

    Wer mit der Herrschaft der Erzbarone nicht einverstanden ist, sich aber auch nicht von den Gurus im Sumpf den Kopf verdrehen will, den zieht es in der Regel ins neue Lager. Es ist eine Art Zweckgemeinschaft. Während sich einige Wassermagier um einem Fluchtweg aus der Barriere bemühen und eine loyale Söldnertruppe aus den besten Kämpfern der Kolonie unterhält, gilt der Großteil des Lagers als Banditen, die einfach nur ihre Zeit abhängen, Konvois des alten Lagers überfallen oder in einzelnen Fällen auf die Jagt gehen. Nur wer Stark ist kann sich unter den Söldnern oder Banditen durchsetzten, die Schwachen fristen meist ein Dasein als freiwillige Schürfer oder nicht ganz so freiwillige Bauern. Dennoch ist das Leben als Bauer oder Schürfer um längen angenehmer als das der geknechteten Buddler.

    Die Bruderschaft

    Unter der Führung des "Erleuchteten" Y'Berion erhofft sich die Bruderschaft eine baldige Befreiung aus der Barriere, in dem sie einem Götzen genannt "Schläfer" huldigen. Angeblich spricht er zu den magiebegabten Gurus des Lagers und offenbar ihnen seinen Willen, den sie fanatisch ausführen.
    Obwohl aufgrund dieses Glaubens oft als Sektenspinner verspottet, genießt die Bruderschaft großen Respekt und fast absolute Neutralität, da die anderen Lager nur von dort das berauschende Sumpfkraut und günstige Zutaten für Tränke beziehen können. Die Krieger der Bruderschaft, die Templer, gelten außerdem als disziplinerte Elite und die einfache Mitglieder des Lagers wie Novizen und Anwärter als sehr gastfreundlich.

    Die Lagerlosen


    Nur Wenige wagen ein dauerhaftes Leben außerhalb der geschützten Lagerpalisaden. Die, die es tun, sind entweder dumm oder mutig, aber auf alle Fälle nicht zu unterschätzen. Einige erhoffen sich als Wegelagerer oder meuchelnde Räuberbanden fette Beute von arglosen Wanderen, andere wollen dem Lagerkonflikt einfach nur aus dem Weg gehen und ein mehr oder weniger friedliches Leben als Jäger und Einsiedler fristen. Die meisten friedlichen Lagerlosen gelten als sehr misstrauisch. Allerdings sind manche auch unter Umständen bereit, Wanderern ihre Tricks zum Überleben zwischen den Lagern näher zu bringen.


    Ränge: Den Rangaufstieg seines Charakters kann man beschreiben, muss man aber nicht. Über Absprache mit den Threaderstellern kann man auch schon mit einem höheren Rang beginnen z.b Schatten oder Gardist statt Gildenloser. Erwartet wird allerdings ein faires und nachvollziehbares Roleplay ohne Powerplay.

    Regeln: Im Grunde gibt es keine Regeln. Jeder kann hier seine Geschichte schreiben und mit den anderen Charakteren interagieren. Wir appellieren an ein gesittetes Miteinander und Absprache mit den anderen Schreibern

    Beitritt: Wenn du interesse bekommen hast oder sogar beitreten willst, schreibe einen der beiden Threadersteller an und lasse dir von ihm alles weitere erklären.

    Threadersteller:
    Elvardo
    Luman

    Steckbriefe der Gefangenen:
    Elvardo Alarth (Buddler)
    Rikkert vom Wolfsclan (Freier Jäger)
    Fred der Konvoiführer (Gardist in Gomez Diensten)
    Lukar Durand (Schatten und Händler)
    Rufus aus Silden (Buddler)


    Signaturen aus
    Geändert von Elvardo (09.06.2016 um 11:16 Uhr)

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Flatternd öffneten sich die Augen der neuen Gefangenen.
    Eine unruhige Nacht lag hinter ihm. Seine erste Nacht in diesem von allen göttern verlassenen Landstrich der Insel Khorinis.
    Elvardo blickte sich um. Er erwartete den vertrauten Anblick der behaglichen Scheune auf Onars großem Bauernhof. Ein halbes dutzend Betten aus rauem Stroh und die derben Morgengespräche der Knechte und Mägte. Doch statt der warmen, trockenen Holzbretter erblickten seine Augen nur nacken, grauen Fels. Dort wo der große Gemeinschaftskamin hätte stehen sollen, führte ein schmaler Gang tief hinein ins dunkle Fleisch der Berge. Ein breites Eisengitter hatte diesen Gang einstmals versperrt, doch nun lag es verbogen und vom Rost zerfressen am Boden, begraben von einigen scharfkantigen Felsbrocken. Ein schneidender, kalter Wind heulte durch den Schacht. Wie aus lauter Ferne erklang ein dumpfes Donnern.

    Panik stieg in Elvardo auf. Mit klopfendem Herzen drehte er sich herum und versuchte auf die Beine zu kommen. Ein stechender Schmerz fuhr sogleich durch seinen Kopf. Sich mit einer Hand am feuchten Stein abstürztend blickte der Knecht nach vorne, doch seine Augen versagten den Dienst als ihn die Ohnmacht überfuhr. Würgend und keuchend brach er zusammen. Für einen kurzen Moment verschwand das heulen des Windes und machte einem durchgehenden rauschen Platz, dass jedoch noch einigen schweren Atemzügen wieder verebbte. Auch seine Sehkraft normalisierte sich wieder. Stöhnend fasste er sich an die noch immer schmerzende Stirn und wagte einen erneuten Blick aus der Höhle heraus, in der er sich befand.
    Es gab nicht viel zu sehen. Graue, mit spärlichem Gras bewachsene Berghänge, mehr konnte er aus seiner Position nicht ausmachen. Mehrere dickte Holzbalken am Eingang der Höhle, die wohl die Decke zu stützen schienen, versperrten ihm die weitere Sicht. Viele der Balken waren beschädigt, einer sogar fast komplett durchgebrochen. Die ganze Konstruktion wirkte, als würde sie jeden Moment in sich zusammenbrechen. Doch Elvardo war zu benommen, um die Höhle fluchtartig zu verlassen. Zumal er scheinbar die letzte Nacht hier drinnen verbracht hatte, ohne von tonnenschwerem Geröll erschlagen zu werden.

    Schehmenhaft erinnerte er sich an den vergangenen Tag. Es war schon spät gewessen als er sich mit letzter Kraft in diese Höhle geschleppt hatte, einen von vielen offenbar aufgegebenen Minenschächten am Rande einer schmalen Schlucht. Zuvor hatte er Prügel einstecken müssen. Drei ungewaschene Kerle in fetten, roten Rüstungen hatten ihm nach seinemEinwurf von der Klippe am Rande eines Sees aufgelauert und ihm im darauffolgenden Gefecht beinahe die Nase gebrochen. Lachend und mit gezogenen Armbrüsten hatten sie ihn vom kleinen Austauschtplatz bis hier in die Berge verfolgt.
    Irgendwie hatte er diesen Schacht hier gefunden und war dann erschöpft zusammengebrochen.

    Zynisch verzog der Neue das Gesicht als er an die protzige Ansprache des Richters dachte, der sein Urteil verkündet hatte. Lebenslange Knechtschaft in den Erzminen der Strafkolonie von Khorinis. Doch er war kein dutzend Liedschläge hier gewessen, schon hatte man offenbar versucht ihn eiskalt umzubringen. Nein, nicht eiskalt, aus purem Vergnügen. Hatten die hier drinnen etwa schon so viele Gefangene, dass die Wärter sich solche Späße mit den Neuen erlauben konnten. Oder hatten sie ihn überhaupt nicht umbringen wollen? Sicherlich war es nicht gesund, sie zu suchen und einmal nachzufragen.
    Elvardo schluckte und zog sich an einer Felswand in eine sitzende Position. Sein Schädel pochte protestiertend, doch es ging einigermaßen.Blinzend blickte er sich in der weiteren Höhle um. Mehr Stützbalken, mehr Steine. Die verfallenen Überreste eines Hammers. Etwas weiter entfernt in der Dunkelheit schimmerte eine Hand voll Pilze in einem schwachen Blau.
    Beim Anblick der Pilze knurrte sein Magen. Doch er war sich nicht sicher, ob es klug war, einfach das erstbeste zu Essen was er in einer dunklen Mine fand. Das Gefängnisessen war zwar schon eine Mutprobe, aber nicht giftig gewessen. Von Pilzen hatte er allerdings keine Ahnung. Resiginiert versuchte er das laute knurren in seinen Magen zu ignorieren und schloss für einen Moment die Augen.
    Geändert von Elvardo (26.05.2016 um 13:45 Uhr)

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo rang mit sich, ob er die Pilze essen sollte oder nicht. Sein Magen rebellierte höllisch. Doch er entschied sich lieber dafür, noch ein paar Stunden zu hungern, als einen schnellen und möglicherweise qualvollen Vergiftungstod zu sterben. Um die blauen Pilze üpberhaupt erstmal einzusammeln musste er zudem tiefer in den Stollen hinein, der doch jeden Augenblick in sich zusammenfallen konnte. Die sicherste aller Alternativen war daher nicht nur, die Pilze stehen zu lassen, sondern auch so schnell wie möglich aus dieser Mine zu kommen.
    Den stechenden Kopfschmerz ignorierend kämpfte Elvardo sich auf die Beine, immer eine Hand an den Fels gelegt um sich im Notfall abstützen zu können. Vorsichtigt wagte er einen ersten Schritt und wankte dann so schnell wie möglich hinüber zum Ausgang. Als seine Hand an einer moosigen Fläche abrutschte, fürchtete er zu fallen. Doch seine Beine waren bereits wieder kräftig genug ihn ohne Stütze zu tragen.

    Die Sonne blendete ihn als er hinaus in Freie trat. Und das, obwohl der ganze Himmel von einem grauen, rauchartigen Dunst behangen zu sein schien. Dank dieser matten Kullisse konnte man die Barriere an diesem Tag besonders deutlich erkennen, ihre zuckenden Blitze aus blauem Elmsfeuer. Wie gewaltige Würmer waren sie immer in Bewegung, wandten sich umeinander, in Richtung Zentrum oder verschwanden hinter den Bergen. Es war ein beeindruckendes und zugleich furcheinflößendes Schauspieler das sich Elvardo bot und er konnte seinen Blick nur schwer abwenden.
    Als er es endlich tat, offenbarte sich ihm die verfallene Voranlage der verlassenen Mine. Die Arbeiter hatten hier einfach alles stehen und liegen lassen und so waren Hütten, Kisten und andere menschliche Hinterlassenschafften es im Laufe der Zeit zusammengestürzt oder verrottet. Über eine alte Holzbrücke konnte man eine weitere Ebene betreten, auf der ein halbes dutzend nutzloser Loren langsam vor sich hin rostete.
    Vor seinem eigenen Stollen fand Elvardo eine Kiste. Plünderer hatten den Deckel aufgebrochen und alles von Wert und Nutzen mitgehen lassen. Wahrscheinlich hatten vorbeikommende Sträflinge alles mitgenommen was nicht Niet- und Nagelfest gewessen war, und sich den Rest mit Gewalt angeeignet. Dennoch untersuchte Elvardo die Kiste und fand zu seinem erstaunen mehrere runde Metallscheiben: Goldmünzen. Wer bei Beliar lies sowas einfach liegen? Elvardo steckte sie selbstredend ein und fühlte sich trotz seiner Lumpen nicht mehr ganz so mittellos wie zuvor. Mit dem bisschen Gold würde er nicht viel kaufen können, aber zumindest etwas warmes Zuessen sollte schon drin sein.

    Angestachelt durch seinen kleinen Erfolg beschloss Elvardo, auch das übrige Gelände noch etwas zu erkunden. Das kunststück, über die wackelige Brücke zu marschieren wollte er bei seinem Zustand lieber nicht wagen. Dafür gab es oberhaupt seines Stollens einen weiteren, den er relativ leicht erreichen konnte. Auch hier fanden sich viele zerstörte Kisten, allerdings in einem noch schlimmeren Zustand. Sie waren regelrecht in ihre Bestandteile zerlegt worden, als hätte jemand auch den kleinsten Nagel mitgehen lassen wollen. Dennoch fanden sich auch hier im Staub einige Goldmünzen, sowie eine verbogene Metallstange, mit der die Kisten wohl so zugerichtet worden waren.
    Als Elvardo sich dem Stollen selbst zuwand, sah er, welches Schicksal auch ihn leicht hätte ereilen können. Hier hatten die Stützbalken dem Druck der Felsen nicht mehr stand gehalten und der ganze Komplex war in sich zusammengebrochen. Zersplitterte Knochen und ein halber Unterkiefer waren Zeugnis, dass es nicht alle Bergleute hinausgeschafft hatten.

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Es war ein lautes Hämmern zu hören, mit einem lauten gebrüllen unterstützt:"RUHE" brüllte eine kratzige raue Stimme am anderen Ende des Tisches der in Mitten eines langen Raums stand, viele in Prunkvolle Rüstungen Leute hatten sich um diesen langen Tisch versammelt, zwischen diesen Prunkvollen edelnen Rüstungen waren auch verschieden FArbige Gewänder und graue Metallrüstungen schwach zu vernehmen.
    Während sich die kratzigen Stimmen mit den edelnen Rüstungen unterhielten, schwiegen die Wächter in Metallrüstungen und verließen den Raum auch schon nach kürzerer Anwesendheit nach einem kurzen Handzeichen seitens der edelnen Männer.
    Kurz nach dem Handzeichen wurde es wesentlich ruhiger im großen Raum, nur noch wenige Rüstungen waren zu erkennen und unter diesen gab es kein graues Metall, langsam setzten sich alle an den langen Tisch, unter der vielen edlen Prunkrüstungen, saß auch eine Rüstung, die ein blasses ledriges Ror von sich gab, getragen von einem Hakennasigen emotionslosen Gesicht, der sich die Diskussion nur stillschweigend anhörte.
    Nach kurzer Zeit war wieder ein Hämmern zu hören mit dem darauffolgendem gebrüll vom anderen Ende des langen Raumes:"RUHE SAGTE ICH!!!!" auch die letzten Stimmen unter den streitenden Männern war verblasst, es war eine unangenehme Ruhe zu spüren, eine fast schon tödliche Ruhe, diese wurde erst nach einigen Sekunden durch kräftige Schritte unterbrochen, als sich die bereits Anwesenden umdrehten um den festen Schritten zu folgen, plötzlich war ein starker Druck zu spüren, die Augen der Anwesenden wanderte mit der Person mit, ein älterer, normal gewachsener Mann mit leicht gräulichen Haaren, der genauso wie alle anderen Anwesenden in einer sehr edelnen Prunkrüstung in den Raum wanderte und sich langsam zum Publikum drehte.
    Am Rücken trug der ältere Herr eine lange Klinge die nur von starken Kriegern geführt werden kann und von den besten richtig genutzt.
    Ein großes geflüster war zu endnehmen, bis dieses geflüster auch relativ schnell durch ein weiteres Hämmern unterbrochen wurde:" Seid gegrüßt, wir wissen alle wieso wir hier sind" sprach der ältere Herr mit der langen Klinge am Rücken immer wieder legte er eine kleinere Pause ein, als hätte er es nicht wirklich eilig:"Es gab einen weiteren Überfall auf eines unserer Konvois im Wald zwischen dem Lager und der Mine" der ältere Herr unterbrach einen Moment und nahm ein Pergament aus einem kleinen Beutel, den er vor einigen Sekunden entgegen genommen hat:"Dieses Pergament, beschreibt den kompletten Vorfall des Überfalls vor einigen Tagen, der sich abgespielt hat, diesen hat unserer derzeitige Konvoiführung geschrieben, jeder von euch, hat einen exakt gleichen Bericht vor sich auf dem Tisch liegen, ihr solltet ihn euch sehr genau durchlesen" einige Sekunden vergingen als die Anwesenden sich den Bericht durchließen, in vielen Gesichtern war sehr viel ärger zur erkennen, bis einer von diesen die erste Frage stellte:"Wenn es nicht die Banditen vom neuen Lager waren, wer sollte, diesen Überfall dann durchgezogen haben? Wir reden hier von Acht sehr gut ausgerüsteten Kämpfern die zudem auch noch unsere Truppe fast bis auf den letzten Kämpfer dezimieren konnten! Wir reden hier von acht unserer besten Gardisten, von denen nur drei wieder im Lager ankamen und das auch nur mit viel Glück und schwer verletzt!".
    Eine längere Zeit war im großen Raum absolute Ruhe, auch der ältere Herr mit der langen Klinge am Rücken und den gräulichen Haaren konnte scheinbar keine Antwort auf die Frage geben, doch dieses mal sprach einer der Anwesenden die sich bereits am Tisch gesetzt hatten, dieser der unter den ganzen Anwesenden scheinbar eine Rüstung trug die ihm unter allen Männern als Kämpfer auszeichnet, mit einem räuspern began dieser seine ersten Worte an die Menschen zu richten:"Das ist nicht wirklich schwer zu erklären, zunächst habt ihr die Planung für diesen Konvoi vernachlässig und nicht ernst genommen und einem blutigen Anfänger überlassen, der den Weg direkt durch den Wald veranlasst hat, weshalb der Konvoi von fast allen Flanken offen stand außer vorne, zweitens habt ihr 8 sehr gut ausgebildete Schützen mit Schwertern bewaffnet und sie im Nahkampf kämpfen lassen gegen wirkliche Schwertkampfspezialisten, die hatten wohl keine Schwierigkeiten unsere Männer schnell zu entwaffnen, außerdem haben diese Krieger spruchrollen benutzt, die die enge Formation unsere Krieger sehr bevorzugt, da sie mit der Magie allesamt gleich getroffen werden können, was sie ohnehin von der ersten Sekunde des Überfalls zweifeln ließ, dass sie diesen Tag noch überleben würden, Resultat ist die direkte moralische dezimierung und die darauffolgende Niederlage, wir können von Glück sprechen, dass wir überhaupt noch Überlebende Männer haben die uns einen Bericht abgeben können".
    Langsam stand der Krieger auf nahm sein Schwert, das er neben seinem Hocker liegen gelassen hat und ging in Richtung Tür, bis einer der Anwesenden am Tisch ihn aufhalten wollte:"STOP! Fred wohin willst du? Wir sind noch nicht fertig!" Fred machte einen kurzen Blick zum älteren Herren mit der langen Klinge und den gräulichen Haaren, dieser nickte ihm zu:"Du kannst gehen, ich möchte dich nach der Besprechung hier im Thronsaal nochmal unter vier Augen sprechen!" daraufhin verschwand Fred mit schweren Schritten aus dem Raum, im Hintergrund konnte er nur noch eine Stimme sehr leise entnehmen, es war die gleiche die ihn zuvor aufhalten wollte:"Aber Gomez, .... treffen.... ..... nicht"
    Geändert von Fred (27.05.2016 um 09:43 Uhr)

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Vorplatz der verlassenen Mine

    Die verbogene Stange noch immer in der Hand verlies Elvardo den eingestürzten Stollen wieder. Er mussterte das brutal zugerichtete Werkzeug. Im Gedanken sah er sich wieder den drei wilden Kerken gegenüber, statt mit blossen Händen nun mit dieser Stange bewaffnet. Lächerlich. Mit einem unwillkürlichen Grinsen hob er das Stück Metall an, drehte es mehrmals hin und her. Er war versucht, es einfach zurück in den Staub zu werfen und dann den selben Weg zu gehen den die Soldaten genommen haben mussten. Doch er besann sich eines besseren. Auch wenn er mit der Stange wirklich nicht viel gegen einen bewaffneten und trainieren Mann anfangen konnte, gegen einen einzelnen, ungeübten Kämpfer war sie vielleicht nicht völlig nutzlos. Sein letzter Streit in der Bauernküche hatte bewiesen, dass es nicht viel brauchte um einen Menschen zu töten. Genügend Kraftaufwand und er konnte einen unvorsichtigen Angreifer vielleicht zu Boden schicken. Doch Elvardo machte sich keine Illusionen. Niemand wartete in aller seelenruhe darauf, dass man ihm mit einem rostigen Schmiederohling den Schädel einschlug. In den Schlägereien zwischen den Knechten hatte er sich auch oft genug Verletzungen geholt und er war auch nicht immer als Sieger davongegangen. Jeder Kampf gegen einen Menschen konnte sein Ende bedeuten. Es war zu hoffen das nicht jeder Sträfling hier den grausamen Sadismus der drei Soldaten von Austauschplatz teilte. Zum Glück sah er so arm aus wie er war, dass würde zumindest keine Räuber anlocken, vorrausgesetzt, sie waren nicht verzweifelt genug.

    Wieder schossen ihm die Worte des Richters durch den Kopf. Er war hier als Gefangener hineingestoßen worden, dazu verdammt, bis an sein Ende Erz in den Minen zu schürfen. Stattdessen stand er nun hier, alleine, und mit der ständigen Angst von einem Bolzen erschossen zu werden oder das ein Plünderer sich aus einem Busch warf. Außenhalb war bekannt das die Kolonie ein Rauer Ort war an dem nur die starken am Leben bleiben konnten, aber irgendwie hatte er es sich anders vorgestellt. Geordneter. Wo waren die Wachen, die der König abgestellt hatte um für die Sicherung des Erzabbaus zu Sorgen? Die Soldaten am Austauschplatz hatten zwar die Rüstungen der alten Wache getragen, doch sie waren alt und ungepflegt gewessen, und ihre Träger waren nicht im geringsten mit den Soldaten zu vergleichen gewessen, die ihn von der Klippe gestoßen hatten. Vielmehr wirkte es so, als hätten sich die Gefangenen die Rüstungen der Wache unter den Nagel gerissen. Vielleicht Ausbrecher, die aus den Minen geflohen waren? Die Barriere verhinderte eine Flucht aus dem Tal, nicht aus den Erzminen.

    Elvardo fasste sich mit der freien Hand an die Stirn. So viele Fragen. Er hätte Kopfschmerzen davon bekommen, wenn die ihn nicht sowieso schon geplagt hätten. Entschlossen schob er alles offene beiseite und befestigte die Eisenstange dann mit dem abgebogenen Ende an seinem Gürtel. Antworten auf seine Fragen würde er nur erhalten, wenn er andere Gefangene oder Wachen des Königs traf.
    Grob untersuchte er noch einmal den Vorplatz der Mine, fand jedoch außer einem der Bolzen mit dem auf ihn geschossen worden war nichts von Wert. Er Steckte den Bolzen in die Tasche und machte sich dann auf den Abstieg die Schlucht hinunter ins Tal. Über ihm knarrte die alte Brücke im Wind, als wollte sie ihn warnen sich zu beeilen. Doch Elvardo zog es vor, langsam zu gehen. Die drei Bastarde konnten immer noch irgendwo lauern und er wollte sich auf keinen Fall überraschen lassen...

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Schon seit einigen Tagen regnet es in der Strafkolonie von Khorinis, beim verlassen des Baronenhauses fiel dem Gardisten auf, dass der Regen im Burghof für einige Komplikationen sorgte, da kein richtiges Abwassersystem im Burghof vorhanden ist, dennoch hat Fred schon einen Vorschlag an die Barone geschickt, der mit Sicherheit abgelehnt wird, doch Fred versucht sich bloß weiter im Haus der Barone zu etablieren um irgendwan als Baron zu agieren, wahrscheinlich aber immer in der gepanzerten Rüstung eines Gardisten.
    Einige Stunden waren bereits vergangen nach der Diskussion im Haus der Barone, Fred wartete Stillschweigend auf einem der Bänke außerhalb der Burg im sogenannten Außenring des alten Lager's der bewohnt wird von Buddlern und Schatten bewacht aber durch seine Kameraden, die Gardisten, bevor Fred sich langsam von der Bank aufrichtete um im Haus der Barone zur vereinbarten Zeit Gomez zu treffen, vernahm er in einer Hütte ein Gespräch, das scheinbar von zwei Angehörigen des alte Lagers geführt wurde:"Ich hörte, dass wieder jemand in der Kolonie gelandet ist, zusammen mit einigen Waren diewohl in nächster Zeit im Lager a...." bevor die Person seinen Satz zuende sprechen konnte, ging Fred bereits in die Burg, da dieser bereits mehr als genug mitbekommen hat.
    Als dieser gerade im Haus der Barone ankam, sah er einige Meter daneben, wie einige Buddler versuchten eine kleine Überschwemmung im Burghof über kleinere Gräben nach draußen zu navigieren doch dies scheiterte an der starken Überschwemmung durch die ungeheure Kraft des Wassers, doch Fred verlor keinen Gedanken für solche niederen Arbeiten und betrat leicht durchnässt das Haus der Barone, als er schon von einem breit gepanzerten Mann mit sehr kurzen Haaren erwartet wird und die seitlich immer kürzer werden, im Gesicht trug dieser eine lange sofort erkennbare Narbe das über sein gesamtes linkes Auge ging, Fred machte einige schwere Schritte in seine Richtung blieb aber auf halben Wege stehen:"Für Gomez!" rief Fred mit ruhiger Stimme dem Erbaron entgegen:"Scar, ich sollte mich nach der Besprechung mit Gomez im Thronsaal treffen, doch jetzt stehst du mir gegenüber" langsam hielt Fred seine Hand seinem gegenüber Scar entgegen um ihn freundlich zu begrüßen, doch dem Gardisten war bereits bekannt, dass Scar keine freundlichen begrüßungen schätzt und trocken ablehnte, mit kratziger Stimme antwortete Scar auf die Frage des Gardisten:"Gomez hat mir aufgetragen dir diesen Zettel zu übergeben, er sagte alles weitere würde er mit dir klären, wenn es erstmal offiziel ist" schnell hielt der Erzbaron dem Gardisten ein Pergament hin, gerade als dieser diesen Zettel entgegen nahm, verschwand der Erzbaron auch ohne weitere Worte in den oberen Stockwerk des Hauses, es war bereits spät und es war bereits ziemlich ruhig im Haus der Barone, gerade als Fred das Pergament ausrollen wollte, dachte er darüber nach die Zeit der Unwissenheit zu nutzen und lieber einen kleinen Spaziergang zu machen, gerade diese Zeit blieb dem Gardisten in den letzten Monaten verwehrt, die Zeit in der er keinen weitere Auftrag hat um den er sich kümmern müsste.

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Elvardo ist offline

    Am Galgenbaum vorbei

    Der breite Trapelpfad den Berg hinab war durch den Regen in einen kleinen Bach verwandelt worden. Fast lautlos schlängelte sich das Wasser zwischen den größeren Brocken hindurch und wusch dabei kleinere Steinchen und Sandkörner heraus, die sich hier und da zu kleinen Häufchen am Rand sammelten.
    Elvardo ging etwas Abseits vom Pfad um nicht in das Wasser treten zu müssen, dafür war das spärliche Gras jedoch ebenso durchnässt und seine dünnen Schuhe innerhalb kürzester Zeit vollgesogen. Glück im Unglück waren seine Sträflingslumpen so dünn und minderwertig, dass es kaum einen Unterschied machte ob sie Nass wurden oder nicht. Er hätte vermutlich genau so gut mit nacktem Oberkörper gehen können.

    An einem leicht ebenen Kessel sammelte sich das Wasser schließlich, bevor es weiter den Berg hinab floss. Hier im Kessel hatten einige Bäume in der harten Erde ihre Wurzel schlagen können. Vielleicht ein halbes dutzend alter, knorriger Dinger von denen man nicht sagen konnte ob sie überhaupt noch am Leben waren oder nicht. An einem der kleineren entdeckte Elvardo etwas, dass ihn völlig unerwartet traf. Schlitternd blieb er stehen und blickte zu dem etwas hinauf das dort zwischen den Ästen lautlos im Wind schwang. Früher war dieses Etwas bestimmt mal ein Mensch gewessen. Dann waren irgendwelche Leute auf die Idee gekommen, den armen Teufel hier direkt am Wegesrand einfach aufzuknöpfen. Wie lange das wohl her war? Elvardo umrundete den Baum in einem Halbkreis, blickte den Toten genauer an. Hier in Windrichtung stank die Leiche bestialisch. Der Schädel war durch Vogelfrass fast vollkommen skelettiert, der abgefallene Unterkiefer lag irgendwo zwischen den kargen Büschen. Und wenn der ehemalige Knecht ganz genau hinsah, schien es fast so, als hätte irgendwelche Viecher den unteren Teil der Leiche ebenfalls angenagt.

    Elvardo wand sich von dem makaberen Anblick ab. Innos sei Dank war er nicht so geendet. Er verwettete jedoch seine handvoll Goldmünzen darauf, dass er auch an einem dieser Bäume baumeln würde, wenn die Soldaten ihn nur eingeholt hätten. Einmal mehr glücklich mit seinem Schicksal setzte er seinen Weg fort, wobei unweit der Leiche einen zerstörten Warenkarren vorfand. Er lies diesen jedoch links liegen da die Plünderer ihr Werk sicherlich schon getan hatten und trat hinaus aus dem Talkessel auf dem schmalen Weg, der rechts am Berghang hinab führte.

    Obwohl sich das Bergmassiv hier öffnete und den Blick frei auf das Tal gab, konte man aufgrund des Wetters nicht viel erkennen. Mitten im Nebel und Regen erkannte Elvardo jedoch die Konturen einer Festung, die etwa in der Mitte des Minentals stehen musste. Der hohe, aus pechschwarzen Ziegeln gemauerte Bergfried ragte trotzig aus dem Nebeldunst in den Himmel. Durch seine zackigen Kanten und Zinnen erinnerte er fast an eine Klaue. Elvardo war sich sicher, wenn er andere Menschen in diesem götterverlassenen Tal finden würde, dann ganz sicher dort in dieser Burg....

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    Neuling Avatar von Rikkert
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    Rikkert ist offline
    Das knisternde Lagerfeuer erhellte den Ort des Geschehens und vergab Wärme an die Beteiligten, die sich um das Lagerfeuer ihren Platz gesichert hatten. Die Flammen, die die Äste verspeisten und das Feuer nährten, gaben leichte Rauchschwaden in den Himmel ab und könnten am hellichten Tag ihren Standort preisgeben, doch wenn es Menschen gab, die sie finden wollten, wussten sie meistens bereits, wo sich die Jäger versammelten, um über ihre Jagd zu sprechen, Tipps zu geben oder sich nur nach einem Gespräch sehnten.
    Ein Zaun versperrte die Gefahr, von dem Felshang herunterzustürzen. Er war schon morsch und nass, vom Regen, den es am heutigen Tage gab, aber erfüllte immer noch seinen Zweck und es war beinahe eine Kunst, von der sehr kleinen Klippe hinunterzustürzen. Dafür müsste man schon stark alkoholisiert sein oder sich einen Kampf mit jemanden bieten, der vielleicht nicht so viel Erfolg beim Jagen hatte und deshalb seiner Unzufriedenheit Luft machen wollte. Das war aber nicht erlaubt und Streitigkeiten, gab es nicht zu häufig. Sie waren friedlich, boten Gesellschaft und duldeten es nicht, wenn die Menschen ihre niederen Instinkte ausleben wollten.
    Rudolf hatte heute das Fleisch eines dicken Scavengers mitgebracht, von denen jeder der hier anwesenden Jäger etwas abhaben durfte. Es hagelte Lob, dass der gar nicht so alte Jäger einen solch tollen Fang abgeliefert hatte und ihn sogar mit allen geteilt hatte. Er war dazu nicht verpflichtet. Niemand hätte sich daran gestört, wenn er stattdessen seinen Fang im Alten Lager verkauft hätte. Man war sich sicher, dass er dafür eine hohe Anzahl an Erz erhalten hätte oder die Möglichkeit erhalten würde, in den Dienst der Erzbarone zu treten, um ihnen des Öfteren qualitativ hochwertiges Fleisch zu besorgen. Sie standen an erster Spitze des Alten Lagers und waren nur dem höchsten der Erzbarone, Gomez, unterstellt. Gutes Essen waren sie gewöhnt und immer wenn sie aßen, gab es nur das Feinste, da sie den König selbst erpressten, der keine andere Wahl hatte, als ihnen all die Waren zu liefern, die es in der Minenkolonie nicht gab.
    Das blaue und mit Magie ausgestattete Erz musste abgebaut werden, der für den Krieg benötigt wurde. Da die Sträflinge dieser Kolonie, wovon Gomez auch selbst derjenige gewesen sein soll, der all die Sträflinge vereint hatte, um das Kommando an sich zu reißen, selbst über diesen Ort herrschten und keine der alten Wachen des Königs noch etwas zu sagen hatte, weil sie nun an zahlreichen Galgen baumelten, musste der König sich dem fügen und ihnen alles liefern, was sie brauchten. Das Alte Lager profitierte jedoch nur noch davon, was allerdings nicht das ganze Lager einbeziehen sollte. Die Buddler, die das Erz abbauten und unter menschenverachtenden Umständen ihre Rücken krummbuckelten, mochten zwar jene sein, die erst allen anderen das schöne Leben ermöglichten, waren aber gleichzeitig die Geächteten, die nichts vom Luxus erfuhren.
    Erst, wenn man sich in den Dienst der Erzbarone stellte, hatte man ein Anrecht darauf, wovon die meisten Sträflinge nur träumen konnten. Viele gehörten zu den Buddlern oder Schürfern, dem Gegenpart des Buddlers, der im Neuen Lager vertreten war. Sie hatten andere Vorstellungen und glaubten sogar, mit dem Schürfen von Erz ihre Freiheit zu erlangen, weshalb manch einer sogar freiwillig den ganzen Tag arbeitete, was aber am Tag nur mit etwas Reis und Erz belohnt wurde. Sie lebten wie die Buddler in einer Knechtschaft und verfolgten ein Leben ohne große Aussichten auf Erfolge. Viele hatten aber den selben Traum, das selbe Ziel: Sich einem Lager anzuschließen und vom Bodensatz der Gesellschaft wegzukommen. Viele mussten einsehen, dass ihr Ziel in einer Ferne lag, die sie nicht einmal, metaphorisch gesehen, mit einem myrtanischen Schiff erreichen konnten. Sie arbeiteten vergebens, ließen sich niedermachen und würden sterben. Entweder durch die erbarmungslosen Verhaltensweisen der Sträflinge oder durch Minecrawler, die sich in den Minen eingenistet hatten und ihre liebste Speise Buddler und Schürfer waren, da sie eine leichte und wehrlose Beute darstellten.
    »Bist ein Guter, Rudolf«, ertönte die Stimme des alten Jägers Alfred, der sich an einer Keule des Scavengerfleisches noch immer labte.
    »Tu Dir aber auch selbst einen Gefallen und denke nicht immer an die anderen Menschen, auch, wenn das hier keine Seltenheit ist. Manchmal geht es nicht anders. Dann muss man an sich selbst denken. Man kann nicht immer für andere Menschen da sein.«
    Alfred hatte aufgehört zu essen, blickte Rudolf in die Augen und beendete seinen Satz.
    »Das Leben ist niemals fair und hier unter dieser Kuppel schon gar nicht. Fressen und gefressen werden, lautet hier die Devise. Doch wir halten zusammen und vereinfachen uns gegenseitig das Leben. Ich möchte Dir nur raten, dass Du Dich nicht schuldig fühlen musst, wenn Du uns mal nicht helfen kannst.«
    »Weiß ich, Alfred. Echte Freunde findet man hier unten aber nur sehr schwer, also hält man an dem fest, was einem wichtig ist. Seit ich dank Rikkert gemerkt hatte, dass es sich nicht immer lohnen muss, für ein hohes Ziel zu arbeiten und mich danach Euch angeschlossen hatte, versuche ich, ein guter Wegbegleiter zu sein, der es genau weiß, wie es auch anders ablaufen kann. Wenn man jeden Tag in der Mine schuften muss und nicht mal ausreichend Wasser bekommt, geschweige denn Erz, um sich welches zu kaufen, weiß man, was man hier bei Euch hat, was Buddler und Schürfer nicht ihr Eigen nennen können: Eine sichere Zuflucht mit Menschen, denen man vertrauen kann«, erwiderte Alfred, in dessen Stimme man die Erleichterung und Freude heraushören konnte.
    »Das wissen wir zu schätzen«, meldete sich Rikkert, der aufmerksam lauschte.
    Er stimmte dem alten Alfred zu, der gerne solche Ratschläge an die Jünglinge verteilte und bei dem die Leute sich gerne fragten, wie solch ein Mensch in einer solchen Umgebung landen konnte. Er machte nicht den Eindruck eines Sträflings, was den Gedanken aufbringen konnte, ob er nicht unschuldig hineingeworfen wurde.
    »Alfred hat aber Recht. Manchmal ist es unumgänglich, für sich selbst einzustehen. Wir werden es Dir nicht verübeln, aber natürlich auch nicht übelnehmen, falls Du uns hilfst. Dies ist eine Welt, in der jeder Schwache ausgemerzt wird. Von Nächstenliebe ist hier keine Spur. Deswegen ist es nicht verwunderlich, wenn man sich dem anpassen muss, da nur die Starken überleben«, vollendete der Bärtige seine Rede, der Rudolf mit einem Nicken beipflichtete.

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    Mythos Avatar von Elvardo
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    Bergpfad Richtung altes Lager

    Ein wackeliger und nicht besonders sicher anmutender Holzzaun grenzte den Bergpfad von der steilen Klippe am Rand des Berges ab. Wer so dumm war und dort hinabstürzte, würde im reißenden Fluss enden der dort unten rauschte und durch den Regen stark angeschwollen war. Der Sturz war jedoch so tief, dass selbst das Wasser einem nicht mehr davor bewaren würde, von spitzen Felsen aufgespießt oder am Grund einfach zerschmettert zu werden. Elvardo hielt sich so weit weg vom Rand auf wie möglich. Zwei tiefe Spuren im Schlamm zeigten, dass hier ein Wagen mit aller vorsicht entlanggezogen worden war. An einigen Stellen war der Matsch aufgewühlt und weit verteilt, offenbar war der Konvoi öfters eingesunken und nur mit Gewalt wieder loszumachen gewessen. Leider waren dabei keine Waren verloren gegangen, die Elvardo sich dann hätte aneignen können. Er folgte den Weg immer weiter, bis er den Pfad endlich hinter sich gebracht hatte.

    Das Land welches er nun durchqueren musste war Hügelig und mit Gras überzogen. Bäume hattem es hier deutlich leichter als oben in der Schlucht und so gab es dutzende von Blutbuchen und Anderen, die zwischen den Hügeln prächtig gedeiten. Der Baumwuchs ging zu Elvardos rechten in einen finsteren Wald überging. Anders als der grüne, lebendige und dichte Wald um Onars Hof war dieser Wald jedoch schattig und finster. Bodenwuchs und Gebüsche gab es fast keine, nur Laub und tote Äste, hier und da einige Pilze säumten den Boden. Weiter als ein paar Meter konnte man in den Wald nicht hineinsehen, und das lag nicht am Regen. Es schien, als ging eine unnatürliche Finsternis von ihm aus, die jedes Licht verschluckte. Sie warnte jeden Wanderer nicht zu nah zu kommen.

    Doch Elvardo hatte sowieso nicht vorgehabt, einfach so in den Wald zu spazieren. Er wusste von Onars Hof, welche Bestien dort lauerten. Wölfe und angriffslustige Keiler hatten schon oft genug Schafe gerissen, auf die er zusammen mit einem Hirten hatte achtgeben sollen. Vertreiben konnte man diese Bestien nur mit vielen Männern, die auch Erfahrung im Kampf hatten. Er selbst hatte bei einer solchen Aktion einmal einen Wolf mit einem Hirtenstock erschlagen, doch sich dabei üble Wunden zugezogen, da die Bauernkleidung keinerlei Schutz bot. Ohne die Heilerin im Wald wäre er abermals fast in Beliars Reich übergetreten, wie damals, als die Blutfliegen ihm nachgesetzt hatten.

    Zu seiner linken rauschte dagegen der vollgeregnete Fluss lautstark durch sein Bett. Die Pflanzen die eigentlich sein Ufer säumten, standen nun mitten im Wasser und wurden durch die Fluren in Mitleidenschaft gezogen.
    Somit blieb Elvardo eigentlich nur, dem Trampelpfad weiter gradeaus zu folgen. Als der Weg jedoch einen leichten Knick machte, stand Elvardo einem möglichen Hindernis gegenüber. Die Sträflinge oder die Königswachen hatten hier eine Brücke über den Fluss gebaut, die jedoch so wichtig zu sein schien, dass sie nicht unbewacht gelassen wurde. Zwei grimmig dreinblickende Männer standen dort im Regel. Sie trugen ähnliche Rüstungen wie die Männer, die Elvardo so übel mitgespielt hatten. Allerdings waren es nicht die selben. Diese Rüstungen wirkten dünner und besaßen keinen Plattenschutz gegen feindliche Klingen.

    Elvardo atmete auf. Es waren also nicht dieselben Männer. Und da dies der einzige Weg war, musste er wohl das Gespräch risikieren. Mit entschlossener Miene trat er den beiden Wachen entgegen.

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    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Das konnte doch nicht wahr sein, Rufus hatte nur einen Apfel vom Baum in der Mitte des Dorfes gepflückt, doch das war wohl genug, um ihm die schlimmste Strafe zukommen zu lassen, die es gab.
    Die Verbannung in die Erzminen von Khorinis.
    Der gelernte Zimmermann hatte schon viel davon gehört, man sagte, dass es von dort kein Entkommen gab und dass die Gefangenen selbst dort das Sagen haben.
    Aber war er wirklich einer von ihnen, schließlich hatte er doch nur einen Apfel genommen und jetzt sollte er zu Räubern, Mördern und Vergewaltigern gesteckt werden.
    Die anderen sahen auch nicht wirklich kriminell aus, einer von Ihnen war sogar noch ein Knabe, der vermutlich noch nicht einmal bei einer Frau gelegen war.
    Es war zum heulen, die Neuen, die alle paar Tage zu ihnen in die Zelle gesteckt wurden taten das sogar, doch Rufus war darüber schon hinweg.
    Er hatte versucht, es zu erklären, wollte sogar eine Strafe zahlen, doch die Wachen, die ihn abgeführt haben, wollten davon nichts wissen.

    In ein paar Tagen würden sie dann zur Strafkolonie gebracht werden, das lies sie der Milizsoldat, der die Zellen tagsüber bewachte zu fast jeder Gelegenheit wissen.
    Sicher hatte auch er schon das ein oder andere Mal gegen die Gesetze verstoßen, dachte sich Rufus.

    Hier saßen sie nun, ein Entkommen gab es nicht und wer aufmüpfig wurde und randalierte, wurde in eine andere Zelle verfrachtet.
    Man wusste zwar nicht, was dort geschah, aber es war sicher Nichts Gutes.

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    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Bald würde es losgehen, dessen war sich der Junge sicher, denn draußen sammelten sich Soldaten und mit ihnen bildete sich eine ziemlich laute Geräuschkulisse.
    Immer wieder linste einer der Soldaten zu den Gefangenen, sicher wollte er wissen, mit wem er es hier zu tun bekam, doch das war nicht so spannend.
    Viele, vor Allem junge Leute waren hier hinter den Gitterstäben eingesperrt, doch gab es auch andere, zum Beispiel einen kräftigen Kerl, sicher zwei Meter groß, vor ihm würden sie sicherlich die meiste Angst haben, weil er auch Etwas tun könnte.
    Rufus war sich sicher, dass er ein Krieger gewesen war, er hatte schon ein paar Mal Krieger gesehen und alle hatten sie genau diesen Blick im Gesicht, ein blick, der verriet, dass sie schon des Öfteren den Tod gesehen hatten.
    Und dann war da noch der Alte, er war früher Bauer gewesen, aber das wusste jeder hier, denn den ganzen Tag lang erzählte er, dass er unschuldig sei und wie er jahrelang brav für den König geschuftet hatte.
    Seine Hände verrieten auf jeden Fall, dass er nicht log.

    Plötzlich ertönten Schritte und ein Mann in prunkvoller Rüstung trat vor die Zellentür, gefolgt von einer handvoll Wachen, er schloss eine Tür nach der anderen auf und die Wachen kamen herein, in ihren Händen schwere Seile mit Fußschellen.
    Rufus wusste schon jetzt, dass er mindestens einmal hinfallen würde, noch bevor die gesamte Kolonne einen gleichmäßiges Tempo erreichen würde.

    Grob wurde der Junge auf die Beine gezogen, während ein weiterer ihm die Schelle anlegte, Probleme wollte er jetzt auf jeden Fall keine machen und zu seinem Überraschen hatte auch der riesige Kerl nichts getan.
    Vermutlich waren sie sich alle einig, dass die Minenkolonie wohl besser sei, als draußen am Galgen zu baumeln.

    Zack, schon fiel er hin, Rufus hatte Recht behalten und war noch nicht einmal aus der Zelle hinaus, vorwurfsvoll blickte er seinen hintermann an, der eigentlich auch hätte loslaufen sollen.

    "Macht keinen Ärger," rief eine der Wachen, packte den am Boden Liegenden an den Schultern und hob ihn auf, als wäre es Nichts, "los weiter gehen," meinte er noch, bevor er sich um die Nächsten kümmerte.

    Die Schritte waren anfangs noch sehr klein, da noch eine gewisse Unordnung herrschte, doch es schien gar nicht so schwer zu sein, wie anfangs vermutet, als Rufus in der Tür nach draußen stand, hob er seine Hände vors Gesicht, seit Tagen hatte er kein Sonnenlicht mehr gesehen, er genoss die Wärme, zumindest für einen kurzen Augenblick, bis sein Vordermann an der Kette zog und der Typ hinter ihm einen Schubs gab.
    Geändert von Sternchenfarbe (29.05.2016 um 11:51 Uhr)

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Der Regen wurde langsam immer schwächer, bis nur noch ein nieseln übrig blieb, als Fred gerade das Haus der Barone verließ und in Richtung Tor lief an dem er wie erwartet zu jedem Zeitpunkt auch Thorus vorfand, machte Fred eine kurze neugierige Drehung zum Haus der Barone, ließ seinen blick direkt daneben wandern um herrauszufinden, ob die Buddler mit ihrer Aufgabe der Überschwemmung nun mitlerweile zurecht gekommen sind, doch waren immernoch größere Becken Wasser im Burghof zu finden und auch die Buddler schienen mit ihrem Fall nicht klar zukommen, weshalb sie nur tatenlos daneben saßen und den Luxus der Sicherheit in der Burg genossen.
    Als Fred sich wieder umdrehte bemerkte er, dass er in der zwischenzeit schon beim Tor angekommen ist und fast den Torwächter Thorus angerämpelt hätte, als dieser sich genervt umdrehte und mit einem genervten stöhnen begrüßte, fiel ihm auf, dass Fred die Person war die ihn fast umgerämpelt hätte, worauf der Gardist mit dunkler Haut, ihm mit einem breitem und ihm sehr ungewohnten lächeln entgegen bickt:"Grüß dich Fred, was treibt dich zu dieser späten Stunde zum Außenring? Ein Auftrag von Gomez?" Thorus hielt dem Gardisten die hand zur begrüßung hin, die beiden Kämpfer begrüßten sich fast schon brüderlich, auf die Frage des Gardisten, nahm Fred einen Beutel von seinem Gürtel und zeigte ihn dem Torwächter, der nicht schlecht staunte:"Ein Pergament von Gomez, sollte wie du bereits weißt, immer diskret behandelt werden, scheint wohl wieder einer der wichtigeren Aufträge zu sein" bevor Thorus weiter sprach, kramte er einen Zettel aus seiner Rüstungung hervor blickte einige Sekunden konzentriert drauf und wendet seinen Blick zurück zu Fred:"Hat sich der Überfall auf unsere Jungs aufgeklärt beim letzten Konvoi?" Fred schüttelt genervt den Kopf, nahm sich den Zettel den Thorus in der Hand hielt sah kurz drauf und schüttelte erneut grinsend den Kopf:" Sie haben das Leben dieser guten Leute einem Bürokraten überlassen und gerade mal ein drittel der Kämpfer hat überlebt, das Treffen im Haus der Barone war schon von vornerein zum scheitern verurteilt, weil niemand Fehler akzeptieren und einsehen will sondern diese nur weiter gegeben werden und damit muss für alle mal schluss se..." genervt hielt Fred seinem Vorgesetzten die ihm wohl nicht unbekannte Rede weshalb dieser ihn nur mit rollenden Augen ansah:"Irgendwann bin ich mächtig genug, dann sitze ich auch in diesem Haus und nehme keine Befehle mehr von den Erzbaronen entgegen, sondern entscheide mit über diese Befehle!" langsam machte Thorus einige Schritte zu Fred, legt seine Hand auf seine durchnässte Rüstung:"Hör auf durchzudrehen und leg dich schlafen, ein müder Krieger ist letztendlich doch nur ein Buddler, du brauchst deine Kraft für den Auftrag den dir die Barone aufgetragen haben, es handelt sicherlich um die Aufklärung was bei diesem Konvoi vorgefallen ist" mit schweren Schritten ging Thorus wieder an seine übliche Position vor dem Tor der Burg ins innere des alten Lagers:"Die Barone haben es überhaupt nicht gerne, wenn Leute aus diesem Lager sterben, schlimmer wurde es, als es eine große Anzahl unserer besten Schützen getroffen hat, wenn du mich fragst, ist mir diese ganze Sache nicht ganz geheuer, weshalb du stillschweigen walten solltest, doch jetzt geh, ruh dich aus" mit einem Nicken verabschiedet sich Fred von Thorus, doch statt in die Gemächer der Gardisten verließ er das Gespräch in Richtung Lagerausgang.

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    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline

    Der Marktplatz

    Draußen goss es aus Adanos Eimern, doch in Fisks gemütlicher Hütte prasselte ein behagliches Feuerchen. Der Kamin war winzig verglichen mit den anderen Möbeln und Gegenständen in der Hütte des Händlers. Fisk mochte den Prunk, verglichen mit der Ausstattung der meisten Hütten im Außenring war seine ein Palast. Er traf damit so garnicht den Geschmack seines glatzköpfigen Besuches. Gemäß ihrer freundschaftlichen Routine hatte Fisk den alten Lukar zu sich eingeladen. Seltem kam es dazu, dass es umgekehrt ablief. Lukars hütte war schlicht, klein, ungemütlich. Nicht das was Fisk sich unter einem Leben vorstellte. Aber Lukar bevorzugte das Schlichte. Es zog keine Diebe an.
    "Ein verlorener Konvoi ist nicht gleich die Welt."
    Fisks sorgloses Lächeln glich der selben schleimigen Grimasse, die er seinen Kunden tagtäglich vorsetzt.
    "Die Barone mögen sich deshalb in ihr Kissen beissen vor Ärger, aber da geht es ja auch wieder um Politik, Authorität und all diesen Kram mit dem ich Innos sei dank nichts zu schaffen habe. Uns beide betrifft dieser verlorene Konvoi nun wirklich nicht."
    Lukar erkannte als einer von wenigen, ob Fisks Lachen echt oder gespielt war. In diesem Fall war es echt. Aber er teilte seine belustigung keineswegs. Sein ehemaliger Fürsprecher besaß zwar einen ausgeprägten Geschäftssinn, aber wie er selbst immer so gerne behauptete, alles andere lies er gerne außer acht. Zumindest tat er so als ob.
    "Wir sind nicht betroffen sagst du?" Lukar zog an seiner alten Pfeife und lies den Rauch genussvoll in seine Lungen ströhmen. Er gab Fisk einen Moment zum Nachdenken, bevor er den Rauch wieder in kleinen stößen ausatmete.
    "Denkt doch mal nach, alter Freund. Weniger Waren für die Mine bedeutet weniger Erz. Weniger Erz bedeutet weniger Stoff von Draußen. Das ist schon ein Problem."
    "Ja. Aber nun wirklich nicht in einem Ausmaß, dass uns Sorgen..." Fisks Augen blitzten erkennend auf.
    "Lass mich raten Lukar. Wir beide sind nicht direkt betroffen, aber du schon. Du hast den alten Alberto an der Angel, richtig?"
    Lukars Mundwinkel gingen nun ein Stück weit nach oben. Das reichte, um Fisk in einer seiner berühmten, meckernden Lachanfälle zu versinken.
    "Du hinterhältiger Warg. Ich habs doch die ganze Zeit geahnt. Du macht hinter meinem Rücken, dem Rücken deines hochgeschätzen Mentors, Geschäfte in der alten Mine. Sag, wie hast du den sturen Kerl überredet? Ich hab es monatelang versucht."
    "Berufsgeheimniss. Das wichtige ist nur, ein nicht unerheblicher Teil der gestolenen Waren stammte aus meinen Beständen. Alberto sollte sie "günstig" an die Buddler verkaufen. Tja. Jetzt habe ich einen wütenden Zwischenhändler und einen Verlust von mehreren hundert Erz. So siehts aus."
    "Das ist nun aber mal wirklich Pech. Der erste Konvoi, seitdem Fred die Sache ins Ruder genommen hat, der erfolgreich ausgeplündert wurde. Und du hast dein halbes Lagerhaus draufgepackt."
    Der Glatzkopf hob beschwichtigend die Hände.
    "So schlimm war es nicht. Außerdem war Fred diesmal nicht verantwortlich. Wobei fraglich ist, ob der Konvoi nur alleine deswegen keine Chance hatte. Aber das gedenke ich heraus zufinden. Gleich Morgen werde ich in die Burg gehen."

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Noch bevor Fred den kleinen Pfad Richtung ausgang entlang lief, kreuzten einige Schatten den Weg des Gardisten, Fred erkannte unter ihnen den Schatten Diego mit einigen ihm fremden Gesichtern, der Gardist dachte an neue Anwärter oder gerade erwählte Schatten die sich langsam im Lager etablierten, doch Diego war unter den Gardisten kein unbekannter Name, einige verdanken ihm die Aufnahme zu den Schatten und die jetzige Position in der Elite des alten Lagers, Fred respektierte Diego für seine Arbeit im Lager doch kannte er Diego's Vergangenheit und meidet ihn wegen seiner Gier und seinem tügischen Verhalten, das den "Anführer der Schatten" unberechenbar machte.
    Mit einem schweren Schlag warf er einen der unerfahrenen Schatten die den Weg des Gardisten zu kreuzen versuchten zur Seite ohne diesen weiter anzublicken, gerade als der zur Seite gestoßene Schatten realisieren konnte, wer ihn herrausgefordert hatte zog dieser sein Kurzschwert und hiel diese dem Gardisten an die Brust, doch Fred blieb still und sah die kleinere Gruppe genervt an, der Mann mit dem schwarzen Zopf befahl dem neuen Anwärter sein Schwert zu senken:"Es ist alles in Ordnung, wir wollen hier jetzt nichts falsch machen" sprach Diego ruhig zu den beiden Kämpfern.
    Einige Sekunden vergingen bis der junge Anwärter sein Kurzschwert senkte und zurück steckte, noch immer sah Fred die kleinere Gruppe genrvt an, drehte diesen aber dann seinen Rücken zu und ging weiter zum Lagerausgang, auf dem Weg zum Tor kam ihm ein Mann in einer schweren dunklen Gardistenrüstung entgegen, die vom Regen durchnässt war, da dieser scheinbar eine Wachschicht im Regen durchziehen musste, je näher dieser kam desto mehr erkannte Fred die dunklen kurzen Haare, das glatt rasierte Gesicht und den emotionslosen Blick:"Für Gomez" sprach der aus der dunkelheit entkommene Gardist zu Fred, der sich als der gierige Halsabschneider Bloodwyn entpuppte, mit dem Fred ein großes Problem hatte, da dieser nur hinter dem großen Reichtum stand und keine Moral verspührte:"Für Gomez!" sprach Fred trocken um kein weiteres Gespräch mit Bloodwyn riskieren zu müssen, doch als dieser gerade an ihm vorbei ging, hielt ihn Bloodwyn an seiner Rüstung fest, dass ihn sofort zum anhalten bringt:"ICh hörte den Vorfall mit dem überfallenen Konvoi und unseren ganzen toten Kameraden" bei einem Blick auf Bloodwyns Gesicht musste Fred feststellen, dass in seinem Mundwinkel ein Grinsen zu entnehmen war:"Vielleicht solltest du den Posten jemanden überlassen, der nicht soviele Verluste vorweist" mit einem dreckigen lachen ließ der Gardist die Rüstung von Fred los und ging weiter zum Burgeingang an Fred vorbei.
    Fred ließ sich nicht von dem Gespräch verunsichern, da er wusste das der Gardist Bloodwyn in nächster Zeit einen Posten im Außenring bekommen wird, dort wird dieser als Aufpasser für die Buddler agieren müssen, dem Gardist war bekannt, dass Boodwyn seine Zeit entweder in der Burg verbringen will oder im Haus der Barone um dort seinen Pflichten nachzugehen aber auf keinen Fall bei den dreckigen Buddler, doch schlug Fred den Baronen vor, da Bloodwyn unter den Buddlern einen scheinbar guten Ruf hat in den Außenring aufzustellen, was die Barone nicht wussten, dass er Bloodwyn nur eine Lektion erteilen will, natürlich spiele Thorus auch bei dieser Angelegenheit mit, was die Sachen für ihn vereinfachte, da er noch keine leitende Position hat, sondern nur im Haus der Barone als Berater dient.
    Einiges machte Fred aber seit dem letzten Gespräch mit Thorus sehr nervös, Fred dachte über die Worte des Gardistenhauptmanns nach und vieles davon sind Möglichkeiten die er noch nicht in betracht gezogen hatte:"Wieso wurden Schützen zur Verteidigung des Konvoi's genutzt? Sicherlich sie können auch alle sehr gut im Nahkampf agieren, dennoch sind ihre stärken mit der Armbrust, wieso haben sie den unsicheren und auch noch extrem unvorteilhaften Weg durch den Wald genutzt? Wir haben doch sehr sichere Nebenstraßen entdeckt auch der Weg über das Wasser wäre möglich gewesen, schließlich waren die Waren ist Kisten doch relativ einfach zu transportieren, man hätte auch den längeren Weg am Jägerlager der Schatten benutzen können, wir haben doch genug Späher beim neuen Lager und sonst Verhalten sich die Banditen ohnehin sehr friedlich" lange ging der Gardist alle Möglichkeiten im Kopf durch, gerade als er am Lagereingang ankam kam ihm aber die alles entscheidene Frage in den Kopf:"Wer hat überhaupt die Verantwortung über diesen Konvoi gehabt?"

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Fast hektisch drehte sich Fred um und ging mit leichten schnellen Schritten zur Burg, am Burgtor vorbei an dem nur noch zwei Wachen standen, Thorus schien sich bereits in den Gemächern der Gardisten aufzuhalten, schnell eilte er zum Lagerfeuer direkt neben dem kleinen Lagerhaus der Burg, am Lagerfeuer saßen bereits keine Gardisten mehr, Fred war für sich, gegenüber sah er einen sehr jungen Magier der am Eingang des Magierhauses auf der obersten Stufe der Treppe stand, Fred hatte nie direkt mit den Magiern zutun und diente für diese auch nur in einigen Botengängen zwischen den beiden Lagern, womit auch Fred sich einen Namen im neuen Lager machen konnte, doch mit dem jungen Magier, der bekannt war unter dem Namen Milten hatte Fred nie wirklich zutun, er beobachtete nur seinen Aufstieg vom jungen Magier Adepten zum neuen Magieranwärter.
    Bevor Fred seine Gedanken völlig an Milten verlor, fiel ihm wieder ein wieso er sich vor wenigen Minuten zu einer Lichtquelle in die Einsamkeit zurückgezogen hatte.
    Langsam nahm Fred seinen Beutel von seinem Gürtel in dem sich das Pergament von Gomez drin verbarg, ruhig ließt sich Fred den Zettel durch, zu aller erst erkannte Fred das Zigel der Barone am untersten rechten Eck des Zettels, das für einen inoffiziellen Auftrag stand, was Fred schnell entnehmen konnte, dasss der Text nicht in einem eigentlichen Fließtext geschrieben war wie es der Gardist gewohnt ist,sondern nur einige kurze Begriffe aufgelistet waren, die ihm grob die nötigsten Informationen geben sollen:"..."

    Planung für das Konvoi: Erzbaron Bartholo
    Männer beim Konvoi: Melvin, Tetram, Doug, Malik, Melvan, Fester, Toni, Luca
    Überlebende: Melvin, Toni
    Verlorene Ware: 12 Kisten Erz und einige kleinere Waren
    Tatverdacht: Banditen des neuen Lagers
    Genutze Waffen: Nahkampf und Magie aus Spruchrollen

    Schritt für Schritt ging Fred die spärlichen Informationen durch, langsam begriff er den Tatsächlichen Schaden den das Lager einstecken musste und weshalb die Erzbarone wut entband diesen Vorfall geklärt haben wollen, nicht nur die gefallenen Gardisten sondern auch eine ganze Ladung an Erz ist verloren gegangen, Fred dachte über den tatsächlichen Tauschwert nach und Begriff den kolossalen Schaden:"Wen eine Kiste mehrere Hunderte von Erzbrocken lagern kann, dann haben die Erzbarone und das alte Lager gerade mehrere tausend Erz verloren und möglicherweise eine Monatslieferung Erz, zwar wird das Lager nicht hungern müssen, dennoch können die Barone die Sache nicht auf sich beruhen lassen" nach nochmaligem durchlesen des Zettel's wurde der Gardist bim Namen Bartholo stutzig, er konnte nicht nachvollziehen wie ein Bürokrat wie Bartholo einer ist, die Planung über solch einen heiklen Auftrag zugetragen bekommt, auch nicht wieso er nicht über diesen Konvoi informiert wurde oder zumindest bei der Planung einbezogen wurde.
    Doch das alles spielt keine Rolle, denn Fred weiß auch nicht wie es Räuber schafften, acht sehr gut bewaffnete Gardisten auszuschalten und wo diese an die Magier herkamen.
    Noch immer saß Fred alleine am Lagerfeuer, er wusste nicht genau, wo er mit seiner Ermittlung anfangen soll oder bei wem er sich Informationen holen soll, denn mit so wenigen Informationen musste Fred bisher nicht arbeiten.
    Langsam lehnte sich Fred angespannt zurück und dachte über den Fall nach.

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    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Die Wachen wollten unbedingt, dass der Gefangenentransport so schnell wie möglich aus der Stadt verschwindet, man wollte wohl das geschäftige Treiben auf dem Marktplatz nicht stören.
    Doch das taten sie trotzdem, war sicher etwas Besonderes, wenn ein ganzer Trupp Verurteilter wieder zur Minenkolonie geführt wurde.
    Die Leute starrten sie an, als wären sie der schlimmste Abschaum, doch bestimmt war das nur der kleinste Teil, so wie Rufus.
    Die Soldaten waren ziemlich grob und schubsten jeden, der nicht Schritt hielt, der alte Bauer war dabei keine Ausnahme.
    Langsam tat er Rufus echt Leid, war total durcheinander, so als hätte man ihm auf den Kopf gehauen und dann redete er auch noch von seiner Familie, die machten sich sicher Sorgen.

    Da war auch schon das Stadttor, davor zwei Wachen und auch sie hatten nur verachtende Blicke für sich übrig, einer von ihnen spuckte sogar aus.
    Endlich im Freien, dachte der Junge, hier hatten sie sicher Ruhe und konnten sich ganz auf das gleichmäßige Laufen konzentrieren, wobei das schon ganz gut funktionierte.

    Hinten waren auf einmal gehetzte Schritte zu hören, einige drehten sich um, dort kam ein älterer Mann angelaufen, gehüllt in eine beige Robe und mit einem hohen Hut, das war sicher der Richter, doch wofür sollte der gut sein?
    Vermutlich nur, um vor der Öffentlichkeit noch so zu tun, als würde es noch einen Funken Gerechtigkeit geben.
    Ohne einen Gefangenen auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, setzte sich der alte mann an die Spitze des Zuges und es ging weiter.
    Im Wald war es schön kühl und wäre die Kleidung von Rufus nicht klamm gewesen, dann hätte er sich sicher darüber gefreut, aber so wurde sie nie richtig trocken werden.
    Doch durch den Wald zu laufen war trotzdem nicht schlecht, Rufus lief gerne durch Wälder, auch wenn er ein Bisschen Angst vor den Kreaturen hatte, aber dafür hatten sie ja jetzt Wachen.
    Wobei die wohl eher die Flucht ergreifen würden und die Gefangenen ihrem Schicksal überlassen, statt etwas zu unternehmen, aber auf den Wegen war wohl kaum damit zu rechnen und die Gruppe an sich würde auch kleines Getier sofort vertreiben.

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    Neuling Avatar von Rikkert
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    Rikkert ist offline
    Die Kulisse an Geräuschen beschränkte sich auf ein Minimum. Die Natur sandte ihre kleinen Sänger aus, um die Umgebung nicht in völlige Stille zu tauchen und etwas zu haben, dem die Menschen und anderen Tiere lauschen konnten. Eine Nachtigall, die einen Platz beanspruchte und eine komplexe Melodie in die Nacht hineinsang, um mögliche Brutpartner anzulocken und ihr Revier als ihr Eigen zu kennzeichnen.
    Die Nacht hüllte alles in eine dunkle Schwärze, in der große Raubtiere auf ihre Beute lauerten. Schattenläufer, die sich nach einem großen Nordmarer gelüsteten und Bluthunde, die sich nach jedem Fleisch sehnten, das sich wagte, den steinernen Ort des Geschehens zu betreten. Es versuchten auch Banditen ihr Glück in der schützenden Dunkelheit, um ahnungslose Wanderer auszurauben, die sich ihrer Haut nicht erwehren konnten. Jene, die in die Barriere hineingeworfen wurden und noch nicht wussten, wie es hier ablief, mussten die grauenvolle Erfahrung machen, ausgeraubt zu werden, wenn sie jedenfalls noch Glück hatten. Neulinge, denen die Götter nicht zur Seite standen, würden getötet werden und ihr Fleisch, würde den verschiedenen Wolfsrudeln im dichten Wald zugute kommen.
    Man hatte keine große Auswahl und musste lernen, zu wissen, wie der Hase hier lief, wenn man an seinem Leben hing und nicht als Opfer gelten wollte, denn die vielen Sträflinge hatten ein Gefühl dafür entwickelt, wer sich als Beute eignete. Sie waren wie wilde Raubtiere, die jede Chance nutzten, um sich bei den anderen Sträflingen zu beweisen und zu zeigen, dass man selbst mit einem alten Mann kein Erbarmen hatte. Nur so konnte man sich einen Namen machen.
    »Über was denkst Du nach, Rikkert? Du bist immer noch wach«, riss es Rikkert aus den Gedanken.
    Es war Alfred, der älteste Jäger der Gruppe, der sich dazugesellte. Wenn man ihn als seinen Freund bezeichnen konnte, wusste man, dass man sich immer auf ihn verlassen konnte und immer Hilfe bekam, sobald man sie benötigte. Man musste ihn nicht einmal fragen, weil er ein Gespür dafür hatte, Probleme bei den Menschen zu erkennen.
    »Sag mir, Alfred, wie oft denkst Du darüber nach, dass wir wahrscheinlich nie wieder die Freiheit kosten dürfen?«, entgegnete der bärtige Rikkert und wartete auf eine Antwort seitens seines alten Freundes.
    Alfred lächelte nur und nahm einen Schluck aus seinem Trinkschlauch. Er setzte sich Rikkert gegenüber und fing an, zu sprechen.
    »Ich denke gar nicht darüber nach«, sprach er langsam aus und fing an, weiterzureden.
    »Wir brauchen auch nicht darüber nachzudenken, da wir bereits frei sind.«
    Er führte seinen rechten Zeigefinger zu seiner Stirn.
    »Die Barriere wird uns nicht einschränken. Körperlich schon, aber geistig wird uns niemand einschränken können. Niemand wird uns diese Freiheit wegnehmen können.«
    Rikkert musste unweigerlich lächeln. Alfred war immer für Weisheiten zu haben. Das hatte er schon immer an sich und war deswegen auch immer so beliebt. Man mochte staunen, dass sich solch ein Mensch in der Barriere befand, der nie den Eindruck des klassischen Gefangenen machte, der die anderen Sträflinge nur als Werkzeug benutzte.
    »Ich sehe und verstehe. Nun weiß ich auch, was Dich hier noch am Leben hält. Als sie Dich in die Barriere hineinwarfen, haben sie Dir ein Stück aus Deiner körperlichen Freiheit gerissen, aber sie konnten Dir nicht das abnehmen, was als viel wichtiger zu bezeichnen ist: Die Freiheit des Geistes«, führte Rikkert aus und war beeindruckt von Alfred und seinen Ausführungen.
    »Wenn Du Dich an meine Worte hältst, wirst Du Dir nicht mehr so viele Gedanken machen und lernen, freier zu sein. Du musst es nur wollen«, sprach der schon weißhaarige Alfred zum Bärtigen, ehe er aufstand.
    »Deine Worte sollen und werden nicht in Vergessenheit geraten, Alfred. Meinen Dank hast Du.«
    Der Alte lächelte und nickte bejahend, ehe er Rikkert alleine ließ. Nun konnte er sich wieder seinen Gedanken widmen und die Worte von Alfred, würden ihn immer ins Gedächtnis gerufen werden, sobald er darüber nachdachte, ob er je wieder aus der Barriere herauskommen würde. Alfred hatte sich mit seinem Schicksal zufriedengegeben, aber mit seiner Sichtweise, würde es keinen großen Unterschied mehr machen, ob er sich in der Barriere befand oder außerhalb. Wenn man seinen Geist benutzte, konnte man überall sein. Man war frei, im Geiste, aber frei.
    Rikkert würde es sein, der diese Worte an seine Freunde weitergeben würde, um ihnen Hoffnung zu machen und ihre Freiheit zu stärken, damit sie nicht mehr grübelten und lernten, dass nicht immer alles das Ende sein musste. Rikkert war Jäger und sein Leben wartete in den Wäldern, wo er sich wohlfühlte, mit anderen Jägern, mit denen er seine Erlebnisse teilen konnte. Im Grunde genommen war das Leben eines Jägers innerhalb der Barriere nicht anders, als das eines Jägers, der außerhalb der Barriere agierte. Sie hatten mehr Jagdgebiete und auch viel mehr Auswahl, mehr Tiere, aber auch mehr Gefahren. Trotzdem unterschied es sich nicht großartig. Egal, wo der Bärtige auch war, er würde sich wie Zuhause fühlen, sobald er seinen Bogen einsetzte, Fallen aufstellte und Spuren las. Es war Freiheit.
    Er merkte schon, dass er sich beruhigte und seine Gedanken, nahmen ab. Die Grübeleien, die nur dazu dienten, um sich in endlosen Gängen zu verirren und niemals zum Ziel zu kommen. Zwar war er schon länger hier, musste aber noch mit Grübeleien kämpfen, die zu seinen mächtigsten Feinden zählten. Die Gedanken, die aber auch nicht nur mit der Barriere selbst zutun hatten, sondern auch, wieso er eigentlich hier war. Sein Name war Rikkert und er lebte das Leben eines Jägers im Wolfsclan von Nordmar. Es waren einzelne Erinnerungen, die sich durch Erfahrungen ihm wieder offenbarten, aber den Rest zu finden, war vergebens.
    Aus heiterem Himmel musste er aber breit grinsen. Er merkte schon, was passieren würde, wenn er wieder darüber nachdenken würde: Es waren die endlosen Schächte der Gedanken, die ihm keine Ruhe geben würden. Das Grübeln selbst konnte ihn am wertvollen Schlaf hindern, was er verhindern wollte, da sein Ziel in einer weiten Ferne lag, das er wahrscheinlich nur mit Erfahrungen selbst erreichen konnte. Rikkert würde dem dieses Mal keine Chance geben und sich stattdessen hinlegen, um sich auszuruhen. Heute hatten sie einen langen Tag hinter sich und morgen würde es weitergehen.

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    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Der nächste Morgen war angebrochen und wieder zogen dichte Regenwolken über das alte Lager. Über Nacht war ein Gewitter über die ganze Kolonie hereingebrochen und hatte mit tosenden Winden und nch Stärkerem Regen einige Schäden am Außenring angerichtet, die nun von einigen fachkundigen Buddlern und Schatten wieder behoben werden mussten. Eine Hütte am Südtor hatte es besonders schwer erwischt, die darin lebenden Buddler hatten sie aufgeben und sich neue Wohnungen im Arenaviertel suchen müssen.
    Lukar hatten diese Probleme wenig zu Kümmern. Seine Hütte stand geschützt unter dem großen Holzdach, dass über dem Marktplatz errichtet worden war. Dies schützte nicht vollständig vor dem Regen, da dieser sich oft im Außenring sammelte und gleichmässig verteilte, aber er war immer noch besser dran als viele andere. Auch seine restlichen Güter waren nicht zu Schaden gekommen, so das er sich guten Gewissens aufmachen konnte, einen der verantwortlichen Gardisten für die Minenkonvois zu sprechen.
    So machte er sich durch den vermatschen Außenring auf zum Burgtor, dass vom immerzu ernsten Thorus und zwei Schützen der Garde bewacht wurde. Thorus stand mit seiner silbernen Rüstung mit der furchteinflößenden Dämonenfratze wie das Abbild eines Kriegsgottes einfach im Regen. Seine beiden Kumpanen flankierten dagegen das Tor, geschüzt durch das über ihnen liegende Torhaus.
    "Für Gomez." Leierte Lukar die Begrüßungsfloskel herunter und blieb vor Thorus stehen, der ihn misstrauisch ansah. Es war Schatten zwar erlaub die Burg zu betreten, aber üblich war es dennoch nicht das einer dieses Recht tatsächlich in Anspruch nahm. Die meisten Schatten zogen es vor, im Außenring zu verbleiben.
    "Für Gomez. Was führt dich her, Lukar?" Thorus betrachtete ihn von unten bis oben, als hätte er ihn noch nie zuvor gesehen. Das war jedoch nichts Persönliches, sondern seine Art als Torwächter.
    "Ist das so wichtig? Ich habe einige Angelegenheiten, die geklärt werden müssen."
    Der Anführer der Garde zog eine Augenbraue dezent in die Höhe.
    "In der Burg?"
    "In der Burg!"
    "Hat es mit den Erzbaronen zu tun?"
    "Nicht ganz." Lukar blickte in die zwei dunkelbraunen Augen, die nicht einmal zuckten.
    "Es geht um den überfallenen Konvoi. Fisk hat mir davon erzählt und die Sache beunruhigt mich zutiefst. Du weist vielleicht, dass neben dem Erz noch einige Waren auf diesem Konvoi gelagert worden? Ich hatte diese Waren losgeschickt, sie waren für die Versorgung der Buddler gedacht."
    Der schwarze Krieger blickte sich um, als könnte sie irgendjemand belauschen. Mit gesenkter Stimme fragte er.
    "Wie viel weist du von dem Überfall?"
    "Nicht viel, oder besser, nicht genug. Ich will sichergehen, dass die nächste Warenlieferung auch ankommt. Das ist eine wichtige Angelegenheit, nicht nur für mich. Die Buddler fressen schließlich keine Steine. Deswegen will ich mit einem der Verantwortlichen sprechen."
    Thorus verzog keine Miene.
    "Die genaueren Informationen sind eigentlich Angelegenheiten der Garde. Da ändert auch nichts dran, dass du für einige der gelieferten Waren zuständig bist. WIR sind für die Sicherung des Konvois verantwortlich, nicht die Schatten. Aber ich bin nicht direkt Involviert und will dich daher nicht aufhalten. Sprich am besten direkt mit Fred. Er wird entscheiden, ob du ins Vertrauen gezogen werden solltest oder nicht. Letztlich fällt diese Sache in seinen Zuständigkeitsbereich."
    Der Händler nickte zufrieden.
    "Genau das hatte ich vor. Also, wir sehen uns."

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    Provinzheld Avatar von Rufus
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    Rufus ist offline
    Nachdem sie die Stadt verlassen hatten, passierte nichts Aufregendes mehr, naja abgesehen von dem Magier, der bei einer Taverne schon auf den Trupp gewartet hatte und sich wie der Richter vorne eingereiht hatte.
    Magier waren die höchsten Männer der Kirche Innos, das wusste Rufus, aber was er mit der ganzen Situation zu tun hatte, war ihm ein Rätsel.

    Der Weg verging wie im Flug, zwar waren öfters Leute auf den Wegen unterwegs und diese starrten den Tross auch immer mit gemischten Gefühlen an, doch der Junge erfreute sich lieber an der tollen Aussicht.
    Khorinis hatte schon einiges zu bieten, vor allem die Höfe, wenn hier einer gegen das gesetzt verstößt, würde sicher nochmal ein Auge zugedrückt, da die Stadt davon abhängig war.

    "Wir sind gleich da," hallte es von vorne und tatsächlich, dort vorne wurde der Boden trist, je näher man kam, desto weniger grün war zu sehen.
    Wurde vermutlich alles von den Leuten und den Karren zerstört, die hier tagtäglich durchkommen.
    Einem Erztransport waren sie heute aber noch nicht begegnet, doch vermutlich wurde einfach alles auf einmal erledigt, also die Gefangenen abliefern und das Erz holen.
    Beide Wachen, die gerade noch vor dem Tor standen, öffneten jenes nun und damit fiel der Blick auf einen trostlosen langen Korridor aus Gestein, vereinzelt gab es trockenes Gestrüpp, oder einen abgestorbenen Baum, doch am meisten beunruhigte den jungen die Menge an Knochen auf dem Boden.
    Dass die zum großen Teil von Menschen stammen, konnte sogar der unerfahrene Rufus sehen, man konnte quasi sehen, dass man nicht mehr lebend zurück kommen würde.
    Allen war das klar, spätestens jetzt und sofort machte sich eine gedrückte Stimmung breit, selbst unter den Wachen, die waren sicher auch nicht gerne hier.
    Die Anspannung wuchs, nur noch ein paar Minuten trennten den Trupp von ihrem Gefängnis

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    General Avatar von Fred
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    Fred ist offline
    Ein neuer Morgen war eingetroffen, noch immer regnete es in der Kolonie, doch konnte sich Fred anscheinend im halbschlaf von dem bereits gelöschten Lagerfeuer retten und schlief mit einer provisorisch aufgestellten Überdachung im freien.
    Fred konnte sich nur noch daran erinnern, dass er den Brief der Barone durchlaß und mit ein wenig Unterstützung den Reisschnaps aus dem neuen Lager in sich kippte, doch verhalf dieser ihm nicht bei seinem Auftrag.
    Langsam wälzte sich der Garidst aus dem Dreck in dem er lag, glücklicherweise war der Gardist vernünftig genug eine trockene Stelle zum schlafen zu suchen, als dieser versucht seinen Körper hochzuheben fiel dieser dank seiner Rüstung wieder zu Boden und wahrscheinlich wegen dem Einfluss des Alkohols.
    Als Fred es erneut versuchte hielt ihm plötzlich eine ihm vorerst unbekannte Person die Hand hin, diese er dann auch sofort ergriff, nach genauem hinsehen, fiel ihm sofort das sehr kurze Haar und der etwas zersauzte Bart auf:"Hattest gestern wohl eine Flasche zuviel" lachte der stetig angenehm gelaunte LAgermeister dem Gardisten entgegen, während der diesem hochhalf:"Scheint wohl so" sprach Fred noch ein wenig verwirrt, langsam erkannte er auch den Gardisten Skip wieder in seinem Gegenüber, von dem er vor einigen Jahren seine erste Ausrüstung erhalten hat und seine jetzige Klinge.
    Wiederwillig schüttelt Fred seinen Kopf um ein klareres Bild vom geschehen zu bekommen, doch Skip riet ihm davon ab:"Du solltest vielleicht erstmal wieder was ordentliches zu dir nehmen, die Kopfschmerzen wirst du nicht so schnell los" mit einem Schlag auf die Schulter verabschiedete sich Skip beim offensichtlich verwirrten Gardisten Fred, der langsam verstand wo er sich aufhielt:"Ich habe es gestern wohl geschafft in das Lagerhaus zu kriechen" langsam bemerkte Fred auch das Hämmern vom Schmied Stone, den ziemlich jeder Gardist so weit wie möglich vermied.
    Als Fred langsam wieder zu sich kam, überlegte er wo er jetzt schnell an etwas saftiges zu Essen kommt, doch wollte er sich in seinem jetzigen ZUstand nicht unbedingt im Haus der Erzbarone aufhalten also blieb ihm nur noch der Markt mit den Schatten im Außenring, dennoch wusste er nicht bei welchem der Händler er essen bekommen würde, vor allem nicht um diese Uhrzeit.
    Nicht desto trotz bewegte sich der Gardist leicht schwankend und sehr gereizt in Richtung Burgtor, auf der linken Seite erkannte er im Augenwinkel nach wie vor den jungen Feuermagier Milten, der wie es schien die ganze Zeit auf den Treppen am Eingang geweilt hatte und Schriften studierte, vor dem Haus der Erzbarone hatten einige Buddler mitlerweile geschafft die größeren Wasserbecken durh öffnungen in der Mauer zu navigieren um wieder klaren Wege im Burghof zu signalisieren, doch als Fred fast beim Burgtor ankam erkannte er bei Thorus einen doch ihm bekannten Schatten.
    Aus der Entfernung erkannte er zwar nur die Glatze in der roten Lederkluft, dennoch gab es unter den Schatten nur wenige die die auch zur Lederkluft ein dazupassende schwere Weste trugen und Handschuhe die zu einem besonderen Schutz dienen, weshalb er die Personen stark eingrenzen konnte, auch ähnelte der Schatten dem Gardisten in vielerlei hinsicht was das Aussehen betrifft, so wird den beiden die Hakennase nachgesagt, genauso wie beide einen Bart tragen, doch erkannte man schnell, dass dieser Schatten schon einiges Älter war als Fred.
    Über den Schatten wusste Fred nicht viel außer den Namen und das dieser im Lager einen sehr guten Ruf genießt, denn er seines wissens nach mit sehr guten Geschäften und stillschweigen erreicht hatte.
    "Lukar also" einige Sekunden überlegte der Gardist bevor er weiter zum Burgtor ging:"Möglicherweise kriege ich bei ihm die nötigen Nahrungsmittel"

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