Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 3 von 4 « Erste 1234 Letzte »
Ergebnis 41 bis 60 von 71
  1. Beiträge anzeigen #41 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Vor dem Stand des Schatten bauten sich drei zerlumpte Gestalten aus. Sie wirkten schwach und eher mager, ja, sie trugen noch nicht einmal die übliche Schutzkleidung der Buddler. Der ältere der drei wirkte etwas verschroben, sein Blick war leicht wirr, wohingegen die beideren jüngeren sich eher nervös oder unruhig umblickten. Der Südländer mit dem spitzen Gesicht hatte vorallem Augen für den fetten Schinken den Lukar an einem Seil über seinem Stand festgemacht hatte. Offenbar waren diese Leute Neuankömmlinge, was bedeutete das der nächste konvoi aus der Außenwelt im Lager eingetroffen war. Das war nur verständlich. Die alte Mine hatte so viel ausgespuckt, dass man innerhalb kürzester Zeit zwei Laden voll Erz zum Austauschplatz hatte schicken können. Vor dem Überfall. Dafür fiel nun die nächste Lieferung aus, was den Händler immer noch immens ärgerte. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und begutachtete kritisch die Erzbrocken, die die drei Zusammentrugen.

    Obwohl man das Erz, ganz anders als die Goldmünzen der Außenwelt, nicht mit einem anderen Material fälschen konnte, war Lukar misstrauisch. Die meisten Neuen waren eine Woche oder länger völlig Mittellos, manche auch für den Rest ihres Lebens. Die Buddler bekamen für ihre Schichten in der Mine nicht eben viel, und davon krallten sich die Schutzgeldeintreiber auch noch jeden Tag eine ordentliche Menge. Lukar hasste die Schutzgeldeintreiber. Alles was sie taten, war im Grunde nur so zu tun, als täten sie für Ordnung sorgen. Und dafür wandere Erz in ihre Tasche, dass die Buddler ansonsten bei ihm ausgegeben hätten. Aber das System hatte sich aufgrund der Schwäche der meisten Buddler eben bewährt.

    "Das sind zweiungszwanizig Brocken. Für diese Menge Erz kann ich jedem von euch eine Keule Fleisch anbieten, die ihr über den Lagerfeuern braten könnt. Außerdem zwei Wasserflaschen, die ihr allerdings unter euch teilen müsstet. Was den Schlafplatz angeht, da müsst ihr die Gardisten fragen, welche Hütten in welchem Viertel noch frei sind. In manchen stehen auch mehrere Betten. Das kostet euch nichts." Erklärte Lukar den Dreien sachlich, nachdem er die Erzbrocke abgezählt hatte.

  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Rufus
    Registriert seit
    Jan 2013
    Beiträge
    217
     
    Rufus ist offline
    Fragend schauten sich die drei an, das klang doch eigentlich ganz gut für eine Mahlzeit, außerdem musste es ja nur bis zum Morgen reichen.
    Rufus nickte den anderen zu, auch Juan schien einverstanden, also ergriff Gilbert wieder das Wort: "Wir nehmen es."
    Er grinste und griff nach den Waren, die der ältere Händler sorgfältig auf den Tresen gelegt hatte, dann verteilte er sie unter den dreien.
    Einen kurzen Blick warf er noch dem Händler zu und meinte knapp: "Vielen Dank"
    Nun galt es, einen dieser Gardisten zu finden, das waren sicher die wichtigen Leute hier im Lager, ob der Händler auch einer war, fragte sich Rufus und warf erneut einen Blick auf diesen.
    Die Rüstungen waren wichtig und zeichneten aus, welchem Rang man angehörte, doch sehr besonders sah die Kleidung des alten Mannes nicht aus, wohl auch, weil vieles von seinem Stand verdeckt wurde.
    Er konnte keiner der Gardisten sein, sonst hätte er es wohl anders gesagt, aber wer war dann einer, etwa Diego?
    Einen Moment tuschelten Juan und Gilbert, es ging eindeutig um das gleiche Thema und eine Hütte, aber sie kamen zu dem Schluss, dass man einfach jeden ansprechen sollte, der besondere Kleidung trug, dann würde man sicherlich schnell fündig werden.
    "gehen wir in diese Richtung," meinte Juan und zeigte durch den Markt hindurch, Rufus nickte, es war sicher nicht schlecht, sich schon jetzt einen ungefähren Überblick zu verschaffen.
    Gilbert war zwar anderer Meinung, aber schloss sich schlussendlich den Beiden an, es war einfach sicherer, zusammen zu gehen.

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Neuling Avatar von Rikkert
    Registriert seit
    May 2016
    Beiträge
    5
     
    Rikkert ist offline
    Der Wind des Minentals ließ die Federn flattern. Die Spitze und der ganze Körper waren so gerade, wie nur möglich. Der Wind trug den Pfeil, der mit einer unglaublichen Präzision geschossen worden war und der Schütze, wartete nur noch und beobachtete sein Werk. Sein Pfeil würde sein Ziel nicht verfehlen und er zeigte auf seine Beute, die auserkoren war, das Fleisch zu liefern. Ein junger Scavenger, der nichtsahnend das Gras mit seinem Schnabel aufhackte, um einen schmackhaften Wurm zu angeln. Er würde keine Schmerzen haben, sobald der Zeitpunkt gekommen war und Beliar seine Klauen ausstreckte, um eine weitere Seele in sein Reich zu holen, oder, wenn man so wollte, Adanos das von ihm erschaffene Lebewesen zurück in sein Reich holt.
    Der Schrei war nur kurz und der leblose Körper des Tieres fiel ins hohe Gras, wo die Jäger die Früchte ihrer Arbeit holen konnten. Rudolf hatte gut zugesehen, wie Rikkert den Pfeil schoss, um aus seinen Beobachtungen zu lernen und es selbst anwenden zu können. Er war kein blutiger Anfänger mit dem Bogen, aber er musste erst noch den Dreh heraushaben, bis man ihn nicht mehr als einen Anfänger bezeichnen konnte.
    »Merke Dir genau, wie ich geschossen habe. Präge es Dir ein und versuche es nachzumachen, sobald Du selbst schießen solltest.«
    Mit strengen Augen musterte Rikkert seinen Lehrling, der stumm nickte. Rikkert zeigte auf den Leichnam des Tieres, das er kurz zuvor erlegt hatte. Die beiden Jäger wanderten hinüber und musterten das tote Tier. Als Rudolf sein Messer herausholte, um den Scavenger auszunehmen, hielt Rikkert seinen Lehrling zurück. Rudolf verstand nicht so recht und sah es wohl als Übung an.
    »Wieso darf ich nicht? Wir häuten den Scavenger doch nicht, sondern entnehmen ihm nur das Fleisch«, erklärte der Schüler Rikkerts schließlich.
    »Dieser Scavenger soll keine Übung für Dich sein. Du würdest das Fleisch nur ruinieren. Man kann auch dabei viele Fehler machen, die dafür verantwortlich wären, dass das eigentlich so gute Fleisch drastisch an Qualität abnehmen würde. Ich werde selbst das Fleisch entnehmen und Du wirst lediglich zugucken, wie ich das mache. Verstanden?«, hatte Rikkert gesprochen.
    Rudolf verstand sofort und steckte das Messer weg, mit dem er den Scavenger das Fleisch entnehmen wollte. Interessiert schaute er zu, wie Rikkert das Werk fortführte und langsam, aber sicher dem Scavenger das Fleisch entnahm, das für ihren Auftraggeber gedacht war. Präzise und mit aller Vorsicht schnitt Rikkert die Haut auf und tastete sich dann voran, um an das Fleisch zu kommen und größere Stücke des Fleisches herauszuschneiden. Schon hierbei hätte Rudolf einen Fehler gemacht, der einen Teil ihrer Arbeit zunichte gemacht hätte.
    Geduldig machte Rikkert mit seiner Arbeit weiter. Behutsam führte er die Klinge und machte präzise Schnitte. Es durften keine Brocke herausgerissen werden. Man durfte dabei nicht so schlampig arbeiten, wenn man das qualitativ hochwertige Fleisch entnehmen wollte. Sie waren aber für heute fast fertig. Viel Fleisch benötigten sie nicht mehr und den Rest würden sie entweder verkaufen oder selber verspeisen. Ein größeres Problem waren die Schattenläufer, die sie jagen mussten. Große zähe Biester, die aber als Einzelgänger alleine jagten. Das war ihr Vorteil. Ein anderer war der, dass Schattenläufer nie am Tag jagten, sondern nur in der Nacht. Das konnten sie sich zunutze machen. Es galt aber erst, einen solchen Schattenläufer ausfindig zu machen. Man fand sie nicht so häufig wie Scavenger in der ganzen Minenkolonie verstreut. Schattenläufer lebten in Höhlen und jene musste man erst aufspüren.
    Dann war da noch die Sache mit dem Jagen. Schattenläufer alleine herauszufordern, war lebensmüde und jeder der an seinem Leben hing, würde davon abraten. Sie mussten in der Gruppe jagen, falls sie erfolgreich einen Schattenläufer erwischen wollten. Anschließend bräuchten sie noch einen genauen Plan, wie sie es umsetzen wollten. Zuerst mussten sie die Gegend auskundschaften und schauen, wo sich geeignete Beute finden ließ. Schattenläufer konnte man tief in dichten Wäldern finden, aber meistens hausten sie in finsteren Höhlen, um dort zu schlafen und ihre Beute zu verzehren. Selbst das alleinige Auskundschaften von Höhlen sollte gemieden werden. Wenn Rikkert sich auf die Suche machen würde, würde er Rudolf an seiner Seite wissen wollen, damit er ihm den Rücken freihalten konnte.
    So konnte der Lehrling auch etwas Neues lernen, wie das Deuten von Spuren. Es konnte vieles erleichtern, wenn man das konnte und als Jäger war es maßgebend, viel zu essentiell, als dass man darauf verzichten könnte. Für heute hatten sie aber genug. Die Sache mit den Schattenläufern musste später geklärt werden, wenn auch alle versammelt waren.
    »Hilf mir beim Tragen, Rudolf!«, wies er seinen Lehrling an, der auch gleich beim Anpacken half.
    Es war doch eine vielversprechendere Beute, als es sich Rikkert vorgestellt hatte. Der junge Scavenger hatte ihnen so viel Fleisch gebracht, dass sie nicht nur ihren Auftraggeber damit glücklich machen konnten, sondern sich auch noch selbst damit den Bauch vollschlagen konnten. Verdient hatten sie es sich, da sie den ganzen Tag unterwegs waren. Rikkert hoffte, dass sein Schützling auch genug dazugelernt hatte, um mit diesem Wissen ein besserer Jäger werden zu können. Das Potenzial hatte er gewiss dazu. Nur lag es an ihm selbst, was er aus diesem Potenzial machen wollte.

  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Rufus
    Registriert seit
    Jan 2013
    Beiträge
    217
     
    Rufus ist offline
    Gemeinsam trotteten die Drei weiter, immer wieder fielen die Blicke in die Hütten, doch alle schienen bewohnt zu sein, doch da hielt Gilbert plötzlich an und warf einen genaueren Blick in eine der Hütten.
    Er drehte sich um und gab ein zufriedenes Lächeln von dich, woraufhin sie alle eintraten, schnell war klar, dass sie nicht alle hier hinein passen würden, denn es gab nur zwei Betten.
    Gilbert hatte sich schon auf eines gesetzt und jetzt galt es schnell zu sein, Rufus zögerte nicht und sprang vor, doch Juan konnte ihn zurückhalten und war so der Gewinner, vom Alten kam nur ein "Tut mir Leid," und er warf Rufus eine der Wasserflaschen als Entschuldigung zu.
    Das half nicht Viel, lieber war er mit Leuten zusammen, die er kannte, er hingegen hatte nur noch einen bösen Blick für die Zwei übrig, bevor er die Hütte wieder verließ.
    Rufus behielt die Richtung bei und entfernte sich weiter vom Markt, irgendwo würde er schon Glück haben, da war er sicher und siehe da, dort hörte die Reihe an Hütten auf und man konnte einen stattlichen Mann in prächtiger Rüstung erkennen, dieser musste ein Gardist sein, oder zumindest weiterhelfen können.
    Jetzt wo er die Hütten hinter sich gelassen hatte, sah er auf der linken Seite noch zwei Männer, einer trug etwas Ähnliches, wie der Händler, der andere Etwas völlig Anderes, mit Fell und Leder.
    "Hey du, du bist wohl neu hier, oder?" fragte der seltsame Typ und zog den Jungen leicht am Ärmel, Rufus antwortete nur mit einem knappen ja, woraufhin der Andere wieder weiter sprach: "Ich bin Mordrag und ich verkaufe Waren und das viel günstiger als alle Händler von hier.
    Also wenn du mal was brauchst, komm vorbei."
    Zufrieden grinste Rufus, das war eine nützliche Info, die er sicher noch das ein oder andere Mal gebrauchen konnte, er bedankte sich knapp und ging dann weiter auf dem Mann in Rüstung zu, dieser machte sogar einen freundlichen Eindruck, die Armbrust, die er auf dem Rücken trug und die Axt an seiner Seite dagegen, schreckten schon ein Wenig ab.
    Aber nun war er schon fast bei ihm, da konnte er keinen Rückzieher mehr machen.
    zu seinem Glück sprach er Rufus zuerst an, was das Ganze leichter machte: "Was machst du hier, hab dich noch nie hier gesehen, bist du neu?"
    "ja, genau," entgegnete der Junge, "ich suche einen Gardist, der mir zeigen kann, wo ich eine Hütte finde."
    "Achso, klar, hier oben, wenn du durch das Loch in der Mauer gehst, die dritte Hütte ist noch frei, ich bin übrigens Jackal, ich sammle in diesem Bereich Schutzgeld ein.
    Da du wohl noch nicht wirklich Erz haben wirst, hältst du dich besser aus Ärger raus, sonst wird dir niemand helfen."
    Mit einem Nicken gab Rufus zu verstehen, dass er begriffen hatte, dann trottete er an dem Gardist vorbei.
    Schutzgeld also, damit war sicher auch dieses Erz gemeint, leider hatte er keines mehr und um an Etwas ranzukommen musste er sicher Arbeiten verrichten.
    Vermutlich sogar in den Minen und das wollte er ganz sicher nicht, weshalb er sich vornahm, am nächsten Morgen gleich zu Diego zu marschieren und diesen nach einer besseren Aufgabe zu fragen.
    Nun kam Rufus in besagter Hütte an, es war dunkel und der Geruch war gewöhnungsbedürftig, aber es würde wohl reichen, in der kleinen Feuerstelle war sogar noch ein Wenig Glut, perfekt um das Fleisch braten zu können.
    Er legte das Essen auf den verrußten Rost und warf noch ein paar Scheite Brennholz hinein, bevor er sich auf das Bett setzte, es war ein anstrengender erster Tag gewesen und dabei hatte er noch nicht einmal gearbeitet.
    Ruhig zog Rufus nun den Brief hervor, den der Riese vom Magier bekommen hatte, tatsächlich war er nicht nass geworden, das musste Etwas mit Magie zu tun haben.
    Zur Sicherheit verstaute er ihn hinter seinem Bett, damit aufgegriffen zu werden, wäre sicherlich nicht von Vorteil.

  5. Beiträge anzeigen #45 Zitieren
    Mythos Avatar von Elvardo
    Registriert seit
    May 2012
    Ort
    Bruderschaft
    Beiträge
    8.506
     
    Elvardo ist offline
    Der Mann sagte nichts, legte ihm jedoch beruhigend eine Hand auf die Brust, um ihn am Aufstehen zu hindern, und bot ihm mit der anderen einen Holzbecher voll Wasser. Elvardo nahm diesen Danken an. Dennoch fühlte er sich in seiner Position etwas unwohl. Er hatte schon so manche Schlägerrei verloren, aber niemals zuvor hatte ihn jemand so fertig gemacht wie dieser Gardist. Es war beschähmend. Und das dieser schäbige Schläger ihn auch noch getreten hatte, nachdem er schon am Boden lag, zeugte von absoluter mannlosigkeit. Die Menscheh hier waren nicht nur hart ihm nehmen, sondern auch noch hinterlistig und absolut ehrenlos. Aber wunderte ihn das wirklich, an diesem Ort?
    "Du hast ganz schön Mut, dich mit der Garde anzulegen." Waren schließlich die ersten Worte, die der seltsame Mann kopfschüttelnd an ihn richtete. "Aber Mut und Dummheit liegen bekanntlich sehr dicht beeineinander. Was hast du dir überhaupt dabei gedacht?"
    Elvardo ächzte, nahm einen Schluck aus dem Becher und richtete sich etwas auf. Sein Körper belohnte ihn dafür mit weiteren Schmerzen. Sein Retter drückte ihn wieder sanft in das Bett.
    "Ich..." Krächzte Elvardo. "Ich habe nicht..."
    "Was hast du nicht? Nicht gedacht? So schien es tatsächlich."
    "Nein du... ich habe mich mit niemandem angelegt. Diese Typen kamen zu mir."
    "Ist das so? Hast du nicht Bloodwyn die Schutzgeldzahlung verweigert?"
    "Schon. Aber..."
    "Na also. Dann geschieht dir in gewisser Weise sogar recht, was dir passiert ist. Im Grunde hast du Glück, dass du noch am Leben bist. Aufmüpfige Buddler kann die Garde überhaupt nicht ab. Ich glaube, deine Muskeln sind das einzige, was dich gerettet hat. So wie du aussiehst, könnte aus dir mal ein guter Buddler werden."
    Der Buddler sprach in einem nur leicht ironischen Ton, der durchscheinen lies, dass seine Worte durchaus einen funken Ernst enthielten.
    "Ich habe nicht vor, für solche Penner in den Minen zu schuften." Elvardo sah den alten Mann leicht grimmig entgegen.
    "Wenn das so ist, solltest du dich zumindest für den Anfang mit den Regeln des Lagers gutstellen. Alles weitere würde von deinen Beziehungen und deinem Durchsetzungswillen abhängen. Allerdings kann dir dein Mut ebenso gut den Kopf kosten. Männer mit ambitionen haben wir hier viele, aber nur die Hälfe schafft es, eine höhere Position als die eines Buddlers zu erreichen."
    "So wie das klingt, hast du es schon mal versucht..."
    "Ich? Nein. Ich bin Buddler, seit ich hier bin. Und ich habe mich damit abgefunden. Auch als Buddler kannst du ein gutes Leben haben, wenn du weist, wie."
    "Und wie?"
    "ich helfe Leuten, die Probleme haben. Ich habe eine Menge Freunde, musst du wissen. Wenn es jemand mit einer wichtigen Person hier verscherzt, dann kommt er zu mir. Ist ein offenes Geheimniss und ich verdiene etwas Erz dazu. So lässt es sich gut Leben."
    Elvardo mussterte den Buddler skeptisch.
    "Du verlangst jetzt aber kein Erz für meine Rettung, oder? Ich habe nämlich nichts."
    "Das hätte ich jetzt auch gesagt. Aber keine Sorge, ich wollte einfach nur Hilfsbereit sein. Du bist grün hinter den Ohren, grün wie ein Lurker, sowas sehe ich direkt. Und als Neuer wirst du noch öfter Hilfe brauchen, wenn du es hier wirklich zu was bringen willst. Hast du schon mal mit Diego gesprochen?"
    Elvardo schüttelte den Kopf und bereuhte dies sofort. Die Schmerzen explodierten förmlich und er musste stark die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut aufzuschreien.
    "Dann wird es aber Zeit. Pass auf. Du bleibst noch ein, zwei Tage hier, und ich versorge deine Wunden. Wenn es dir bis dahin wieder einigermaßen gut geht, bringe ich dich zu Diego. Er kümmert sich um die neuen und erklärt dir alles weitere. Wie klingt das für dich?"
    "Besser als alles, was ich bisher gehört habe seitdem ich hier ankam. Ich werde dir wohl einiges schulden. Wie heist du, alter Mann?"
    "Jedenfalls nicht 'alter Mann'. Du kannst mich Gravo nennen. Und selbst?"
    "Elvardo."
    "Elvardo... alles klar. Dann ruh dich noch etwas aus, Elvardo. Ich werde später noch einmal nach dir sehen. Sei so gut und stell bis dahin nichts blödes an, ja? Wenn's geht, vorerst auch nichts mutiges."

  6. Beiträge anzeigen #46 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
    Registriert seit
    Nov 2012
    Ort
    Im Schatten
    Beiträge
    279
     
    Slicer ist offline
    Wie so oft in den letzten Tagen war der Himmel über der Minenkolonie von schweren, grauen Wolken behangen. Mit einer erschreckenden Geschwindigkeit schoben sich die düsteren Wolkenfronten von einem Horizont zum nächsten, und fügten den blauen Elmsfeuern der Barriere manches Mal einen zuckenden, natürlichen Blitz hinzu, der lautlos in der Ferne zuckte. Meist nur wenige Liedschläge später rollte jedoch ein bebendes Donnergrollen über das Land, welches selbst die tapfersten Herzen erweichen konnte. Welcher Gott für die schrecklichen Blitze, die Häuser verbrannten und Menschen bei lebendigem Leib braten konnte, darüber waren sich die Leute uneins. Einig war man sich nur, dass jedesmal wenn ein Gewitter aufkam, Tod und Verwürst durch die Blitze, sowie schwere Winde und Regengüsse drohte. Manchmal erstarrte der Regen sogar noch in der Luft zu Eis, und erschlug die Ernte auf den Feldern.

    Slicer, der durch seine Fellrüstung und die Kapuze einigermaßen von dem Regen geschützt wurde, störte sich wenig an den Gewittern die die Insel Khorinis heimsuchten. Im Gegenteil, er empfand Gewitter sogar als angenehm und nutze ihre bedrohlichkeit, um sich geschützt durch die Kolonie zu bewegen. Mensch wie Tier zog sich bei Gewitter sofort in einen Unterschlupf zurück. Die Leute blieben hübsch hinter den geschützen Mauern ihrer Lager und die Tiere zogen sich tief in den Wald oder in Höhlen zurück. Das Reisen war so viel sicherer. Manche Schauergeschichte sprach zwar davon, dass die dunkelheitliebenden Schattenläufern bei Stürmen sogar Tagsüber jagten, doch Slicer war noch nie einem begegnet. Die schlimmste Kreatur, die er bisher angetroffen hatte, war ein Bluthund gewessen. Und dieser war zu seinem Glück bereits tot. Das kostbare Fell war schon verwest und unbrauchbar, dafür hatte er jedoch die Zähne und Krallen der Bestie im neuen Lager verkaufen können. Wolf, der wohl kreativste Rüstungs- und Bogenbauer unter der Kuppel, hatte ihm aus einem der Oberschenkelknochen später sogar einen Bogen gefertigt, der seinen alten Reiterbogen ersetzt hatte. Der Knochenbogen war leicht größer, bot so mehr spannkraft und richtete letztlich mehr Schaden an. Zugleich war der Anblick furchteinflößend. Nicht zuletzt, weil ja keiner wusste, dass er den Bluthund nicht selbst erlegt hatte. Den Spuren nach zuurteilen war die Kreatur durch eine zweihändige klinge gestorben, die seinen Hals kurz oberhalb der Schultern zur Hälfe durchtrennt hatte. Es war ein brutaler Hieb gewessen, kraftvoll und gezieht. Das Monster musste sofort tot gewessen sein. Slicer fragte sich bis heute, wer so wahnsinnig sein könnte, sich einem Bluthund im nahkampf zu stellen. Vielleicht war es ja auch ein Ork gewessen, die ebenfalls manchmal Schwerter trugen. Auch wenn man die meistens nicht als solche erkannte. Die meisten Orks, die man antraf, waren einzeln unterwegs und nur leicht gerüstet. Slicer hatte schon zwei von ihnen gesehen, was zu seinem Glück nicht auf Gegenseitigkeit beruht hatte.

    An dem Ort, zu dem er jetzt unterwegs war, gab es keine Orks. Den Gerüchten zufolge allerdings schlimmeres. Angeblich sollte dort, hoch in den Bergen, ein uralter Troll sein Unwesen treiben. Slicer glaubte diesem Gerücht nicht. Und er war auch nicht auf dem Weg dorthin, um irgendeinem Hirngespinnst nachzujagen. Sein Ziel war viel greifbarer. Ironischerweise wussten die Meisten jedoch nichts davon.

    Sein Weg führte ihn einen steilen Berghang hinauf. Regenwasser suchte sich seinen Weg durch das lichte Gras und bildete hier und da kleinere Bachläufe. Die schweren Lederstiefel schützten Slicers Füße vor der Nässe. An seiner Seite hielt Slicer das breite Kurzschwert. Sein Bogen war bei diesem Wetter eher von Nachteil, der Regen und die Nässe bekam der Sehne nicht besonders und verminderte ihre Spannkraft. Bei einem Langbogen war dieser Nachteil vielleicht noch im Notfall zu verschmerzen, sein Kurzbogen dagegen war durch dieses Wetter kaum mehr zu gebrauchen. Tage wie dieser liesen Slicer oftmals überlegen, ob es nicht an der Zeit war, sich eine neue Nahkampfwaffe zuzulegen. Eine mit höherer Reichweite. Aber zumindest heute noch musste er mit seinem Kurzschwert auskommen.

    Einige dutzend Schritte weiter bergauf teilte sich der Weg. Links sollte angeblich der böse Troll hausen. Rechts dagegen lag ein Lager, dessen Existenz kaum einen in der Kolonie bekannt war. Die Männer dort nannten sich selbst Räuber und wurden angeführt von einem listigen Banditen mit Namen Quentin. Die Räuber mochten keine Fremden und töteten normalerweise jeden, der ihnen nicht vertrauenswürdig erschien. Slicer dagegen war den Räubern schon bekannt. Als er den schmalen Pass hinauf zur Palisade des Räuberlagers wanderte, wusste er das mindestens drei Langbögen auf ihn ziehlten, doch keiner würde feuern, da war er sich sicher.

  7. Beiträge anzeigen #47 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
    Registriert seit
    Nov 2012
    Ort
    Im Schatten
    Beiträge
    279
     
    Slicer ist offline

    Das Lager der Räuber

    "Was willst du hier, Penner?"
    Skinner, ein Räuber der nicht eben für seine graziöse Freundlichkeit bekannt war, wartete am schmalen Zugang der notdürftig hingezimmerten Pallisade mit angelegtem Pfeil. Sein pitschnasses Haar hing an seinem schmalen Schädel herab wie filiziges Stroh, seine schwere Feldkleidung war vollgesogen. Der Räuber sah Slicer böse an und spielte gefährlich mit den Fingern, die den Pfeil hielten. Er musste nur einmal kurz spannen, und Slicer würde Beliar gegenüberstehen. Daher blieb der Bärtige in respektvollem Abstand stehen. Er warf einen prüfenden Blick nach oben. Der hohe Wachturm, den die Räuber hier erichtet hatten, war mit zwei weiteren Räubern besetzt, die ebenfalls Pfeile am Bogen hatten. Sie knieten hinter hohen Holzplanken, die sie vor jedem Gegenangriff abschirmten. Ein Angriff gegen diese Befestigung war selbst für eine kleine Armee ein Selbstmordkommando. Die Räuber hatten ihr Lager gut gewählt.
    "Ich bin hergekommen um zu handeln... Penner!" Erwiederte Slicer den Gruß Skinners mit freundlichem Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung. Skinner zog den Pfeil etwas zurück und richtete die Spitze auf Slicers gespiele Grimasse.
    "Nennen mir einen Grund, wieso ich dir nicht einen Pfeil zwischen die Augen schießen sollte!" Fauchte er zurück.
    "Habe ich das nicht grade?"
    "Wir handeln nicht mit jedem dahergelaufenen Möchtegernabenteurer, der sich in die Berge verirrt."
    Slicers gespieltes Grinsen verflog von einem Liedschlag auf den Anderen.
    "Du kennst doch sicher Renyu, oder?"
    Skinner verzog für einen kurzem Moment die Stirn. "Ja... du kennst seinen Namen?"
    "Natürlich kenne ich ihn, ich komme öfter her um mit ihm gute Ware gegen gutes Erz zu tauschen. Ich habe mich nicht zum ersten mal hier her verirrt. Renyu kann dir das bestättigen. Wenn es dir so wichtig ist, geh hin und frag ihn."
    Der Räuber spuckte aus uns fluchte leise in sich hinein.
    "Den Belair werde ich tun. Aber ich glaube dir auch so. Wenn Renyu sich nicht an dich erinnert, wirst du es sowieso früh genug merken."
    Er gab den beiden Schützen im Wachturm einen Wink, woraufhin diese ihre Bögen zurücknahmen.
    "Immer rein mit dir. Dir sollte nur klar sein, wenn du drinnen Ärger machst, kommst du hier nicht mehr lebend raus..."

  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Mythos Avatar von Elvardo
    Registriert seit
    May 2012
    Ort
    Bruderschaft
    Beiträge
    8.506
     
    Elvardo ist offline

    Diegos Hütte

    Der Anführer der Schatten staunte nicht schlecht, als sich Elvardos Gestalt vor seiner bequemen Bank aufbaute. Er war grade dabei gewessen, sich einen gebratenen Scavengerschenkel schmecken zu lassen und war über die Unterbrechung alles andere als erfreut. Dennoch tat er dem Neuen den Gefallen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil er sein Gesicht nicht kannte.
    "Ich erinnere mich genau an die Neuen diesen Monats. Du warst nicht darunter. Wie kommst du hier her?"
    Fragte der Schatten grade heraus, nachdem er einen Bissen des knusprigen Fleisches heruntergeschluckt hatte. Dabei mussterte er den Neuen eingehend. Er war kräftig, aber auch nicht viel mehr als die meisten Buddler, eher weniger, offenbar hatte er noch nie eine Hacke geschwungen. Sein Blick wirkte vorsichtig, aber nicht ängstlich. Alles in allem machte der Kerl einen soliden Eindruck. Einige Narben an seinen Armen liesen vermuten, dass er schon in einige kleinere Kämpfe verwickelt gewessen war.
    "Ich bin mit der ersten Fuhre reingeworfen worden. Offenbar hat mit mir keiner gerechnet. Die drei Typen waren ziemlich überrascht, aber das hat sie nicht davon abgehalten, mich wie einen Scavenger durch die Gegend zu jagen."
    "Ja, den Schlag ins Gesicht geben sie jeden Neuen, wenn sie es vor mir zum Austauschplatz schaffen. Sie nennen es die Taufe."
    "Ein Schlag ins Gesicht? Die haben mich mit Armbrüsten vor sich her getrieben!"
    Diego kniff seine schmalen Augen zusammen. Er schien nachzudenken.
    "Ich werde ein ernstes Wörtchen mit Bullit reden müssen. Aber erst zu dir. Du weist schon, wie ich heise, nehme ich an?"
    Der Neue antwortete mit einem knappen Nicken.
    "Gut. Ich bin derjenige, der sich um die Neuen kümmert und ihnen alles wichtige erklärt. Also wenn du fragen hast, dann stell sie. Wissen kann dir hier drinnen das Leben retten. Aber sieh mich nicht als eine Art Kindermädchen. ich werde niemanden davon abhalten, in sein Verderben zu rennen. Wenn du alleine nicht schlau genug bist, um zu überleben, hast du hier in der Kolonie sowieso nichts verloren. Also?"
    Diegos Augen sahen Elvardo derart herausfordernd an, dass sie ihn fast zu durchbohren schienen. Elvardo fühlte sich erneut wie auf der Anklagebank. Nur war er diesmal derjenige, der die Fragen stellte. Krafthaft überlegte er, versuchte, all die Fragen in seinem Kopf zu sortieren und die wichtigste herauszusuchen.
    "Was ist das alles hier?" Fragte er dumpf und verdeutliche die Frage mit einer umfassenden Geste.
    "Das alte Lager. Es ist eines von drei Lagern in der Kolonie. Aber es war das erste von allen und ist nach wie vor das mächtigste. Die Erzbarone haben das Lager unter Kontrolle und sorgen dafür, dass Ruhe herrscht und der Handel mit dem König abgewickelt wird. Du hast schon gehört, das wir hier Erz für den König schürfen? Das meiste davon tauschen wir gegen die Waren aus der Außenwelt. Nahrung. Waffen. Alles was wir wollen. Der König braucht das Erz dringend und ist entsprechend bereit, dafür zu zahlen. Wir behalten nur einen kleinen Teil des Erzes und benutzen ihn als Zahlungsmittel."
    Der Schatten stoppte kurz, sah Elvardo fragend an.
    "Einiges davon habe ich auch so schon mitbekommen." Bestättigte dieser. "Was mich deswegen viel mehr interessiert, ist, wie kann ich bei dem Laden hier überhaupt mitmachen? Fast jeder rät mir dazu, mit einer Hacke in die Minen zu gehen. Aber dann sehe ich Leute wie dich, die offenbar andere Aufgaben erledigen."
    "Schatten meinst du. Wir unterstehen direkt den Erzbaronen und damit Gomez. Wenn du das Leben als Buddler nicht leben willst, musst du dich in seinen Dienst stellen lassen. Stell dir das aber bloss nicht zu einfach vor. Jeder Neue braucht einen Fürsprecher unter den Schatten, der für seine Taten grade steht. Dieser Fürsprecher stellt dich auf die Probe. Außerdem ist wichtig, dass du die richtigen Leute auf deine Seite bringst. Wenn du genügend Schatten davon überzeugst, bei deinem Fürsprecher zu bürgen, und du seine Prüfung nicht vermasselst, kriegst du die Chance vor Gomez zu zu treten."
    "Wer käme den alles als Fürsprecher infrage?"
    "Jeder Schatten, aber es könnte auch ein Gardist sein. Hauptsache, einer von Gomez Leuten. Ich bin beispielsweise Fürsprecher für einen der Neuen, die ich ins Lager begleitet habe. Du kannst dich umhören und unter den Schatten denjenigen heraussuchen, der sich bei dir bereit erklärt."
    "Würdest du mir jemanden vorschlagen?"
    "Tja. Wie ich schon mal sagte. Du musst Alleine klar kommen. Wenn du nicht in der Lage bist, selbst einen Fürsprecher zu finden, wirst du wohl als Buddler vorlieb nehmen müssen..."

  9. Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Rufus
    Registriert seit
    Jan 2013
    Beiträge
    217
     
    Rufus ist offline
    Mit schmerzendem Rücken wachte Rufus auf, doch er wusste nicht genau, ob es seinem neuen Bett, oder den Strapazen des Vortages geschuldet war.
    Sofort versicherte er sich, ob denn sein Brief noch dort war, wo er ihn am Abend verstaut hatte, denn er war sein wertvollster Besitz hier drin.
    Er steckte ihn wieder in sein zerschlissenes Hemd und stand dann auf, sofort durchfuhr ihn einstechender Schmerz und ein lautes Stöhnen konnte er sich deshalb nicht verkneifen.
    Als er aus der Hütte hinaus trat, stand schon ein Gardist vor ihm, doch sein Gesicht war dem Jungen noch nicht bekannt.
    "Du kommst mit, wir brauchen jeden Mann in der Mine," meinte er grimmig und ging dann zur nächsten Hütte, weiter hinten stand schon ein kleiner Trupp am Männern und alle schienen ebenfalls für die Arbeit in der Mine ausgewählt worden zu sein.
    Gilbert oder Juan waren auf jeden Fall nicht darunter und das ärgerte Rufus, sollte er etwa arbeiten, während die anderen hier faulenzen konnten?
    Aber was würde es nützen, hier zu meckern, vermutlich bekäme er dann nur Ärger, deshalb blieb er still und stapfte zu den Anderen.
    Eine weitere Wache die wohl auf die Truppe aufpasste, beäugte den Jungen genau, er hatte wohl Angst, dass ein Neuer möglicherweise etwas versuchen konnte.
    Nun kam auch der andere Gardist mit zwei weiteren Männern aus der Hütte, während sein Kollege meinte, dass sie wohl ausreichen würden.
    Rufus versuchte es positiv zu sehen, denn so lernte er wenigstens die Minenkolonie ein Bisschen besser kennen, denn es war klar, dass die Mine außerhalb zu finden war.
    "Los gehts," meinte der eine und stieß einen der Arbeiter an und siehe da, der ganze Trupp passierte ohne Widerworte das Tor.
    Neugierig beäugte der Junge jede Kleinigkeit in der neuen Umgebung, wer weiß wann es mal für ihn nützlich sein konnte, denn so wie es jetzt aussah, würde er nicht lange in diesem Lager bleiben wollen, auch wenn manche wohl recht nett zu sein schienen.
    Geändert von Sternchenfarbe (17.07.2016 um 20:41 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #50 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
    Registriert seit
    Nov 2012
    Ort
    Im Schatten
    Beiträge
    279
     
    Slicer ist offline

    Das Lager der Räuber

    Es gibt gewiss nicht viele Dinge, die einen hartgesottenen, gnadenlosen Plünderer dazu bringen, seine finstersten und schmutzigsten Geheimnise zu verraten. Alles, abgesehen von guten Beziehungen, aussichten auf noch bessere Geschäfte und einem starken Bier, natürlich All das konnte Slicer Quentin, dem Anführer der Räuberbande in den nördlichen Bergen, mit leichtigkeit liefern. Wenn auch erst, nachdem ihm sein alter Freund Renyu den Zugang zum Zelt des Anführers ermöglicht hatte. Quentin jedenfalls, machte keinerlei Hehl daraus, dass seine Männer in den Überfall aus den Konvoi verstrickt gewessen waren. Doch nicht völlig alleine, wie Slicer erfahren musste.
    "Wir haben da einige sehr gute... Freunde, die öfters mal zwischen dem Orkgebiet und dem Nebelturm hin und her wandeln. Sie überfallen manchmal die Novizen der Sekte und kommen so an satte Krautlieferungen, ohne das Gleichgewicht der Lager in Gefahr zu bringen. Eine gute Einnahe für die Krautmischer und somit auch für uns."
    Quentin erzählte Slicer durchaus nichts neues. Er selbst hatte bei den zwielichten Krautmischern sprichwörtlich mitgemischt, bevor er auf Lukar und dessen Geschäfte aufmerksam geworden war. Mehr Gewinn bei weniger Risiko, eines Tages von einer Hüterklinge in zwei Hälften gehauen zu werden. Wer hätte da schon nein gesagt? Selbst sein Freund Renyu, der noch immer für den Krautverkauf verantwortlich war, hatte seine Entscheidung verstanden.
    "ich habe von diesen Leuten gehört. Und mit deren Hilfe scheint der Angriff ja ganz gut funktioniert zu haben. Meine Quellen berichten von vier töten Gardisten und einem Totalverlust der Waren." Erwiederte Slicer sinnierend.
    "Ja, ha ha. Sechs Schützen der Garde standen uns schlotternd gegenüber. Die hatten im Nahkampf so viel drauf wie ein Schatten mit zwei Wochen kampferfahrung. Die auszuschalten war ein Kinderspiel. Außerdem hatten unsere Freunde vom Nebelturm einige hübsche Spruchrollen dabei, die die Sache noch leichter machten."
    "Spruchrollen?" Slicer zog eine Augenbraue hoch, meinte, soetwas auch von Lukar gehört zu haben. "Wie kamen die da ran?"
    "Weis der Beliar woher. Ich hatte auch schon überlegt, sie zu fragen. Aber ihr Bote hat sich ewig nicht mehr gemeldet seit dem Überfall. Bestimmt hocken sie noch in ihrem Turm und zählen ihre Beute..."

  11. Beiträge anzeigen #51 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
    Registriert seit
    Nov 2012
    Ort
    Im Schatten
    Beiträge
    279
     
    Slicer ist offline

    Der Nebelturm

    Slicer hatte nicht lange gefackelt. Kurzentschlossen war er nach dem Gespräch mit Quentin zum Nebelturm aufgebrochen, der ziemlich weit entfernt vom Räuberlager gelegen war, aber den man trotzdem ohne größere Gefahr erreichen konnte, wenn man sich nur nicht zu weit von den Wegen entfernte. Unterwegs hatte ihm freilich nur ein wütender Scavenger Sorgen gemacht, den er jedoch mit einem gekonnen Schuss seines Bogens hatte ausschalten können. Und dann hatte es auch nicht mehr lange gedauert, und er stand vor dem beeindruckenden Bauwerk aus längst vergangenen Tagen.

    Von Außen sah der Turm so verlassen aus, wie er es wohl mehrere Jahrzehnte oder gar jahrhunderte gewessen war. Ein langsam in sich zusammenfallender Haufen grob gehauener Steine aus der Klippenwand, umtost und verwittert von der Gicht des Meeres. Eine überraschend neuartig aussehende Holztüre aus schweren Brettern verweigerte einem jedoch das einfache Eindringen. Offenbar hatten die Schmuggler vorsichtsmaßnahmen gegen unerwünschte Besucher getroffen. Um die Tür herum lagen Schutt und Steine aus der Fassade herum verstreut.

    Slicer kickte einen zerbröselnden Mauerstein gleichmütig die Klippe hinab, blieb unschlüssig vor der Tür stehen. Er packte schließlich einfach den Riegel drückte ihn herunter und zog... die Tür bewegte sich keine Haarbreite vom Fleck. Slicer grummelte, trat etwas zurück und versuchte einen Blick durch das kleine Fenster zu werfen, dass im zweiten oder ersten Stock des Turmes gelegen sein musste. Doch dort rührte sich nichts. Sein Auftritt schien niemanden von drinnen dazu zu bewegen, sich zu zeigen. Aber vielleicht waren die räuberischen Vögel aus ausgeflogen? Um so besser, dachte Slicer sich, nahm kräftig anlauf und warf sich dann mit seiner ganzen Kraft gegen die Tür. Die alten Schaniere hielten der Wuch des Aufpralls nicht stand. Krachend flug die Tür auf. Slicer, der etwas zu viel anlauf genommen hatte, stolperte in den Raum, stieg mit dem Fuß gegen einen am Boden liegenden Stein oder anderen Gegenstand und fiel der Länge nach hin. Seine aufgeschürften Handflächen brannten, dafür schütze ihn seine Rüstung vor weiteren Verletzungen. Fluchend rollte er sich auf den Rücken und besah seine schmerzenden Handflächen. Nichts ernstes. Trotzdem schüttelte er die Hände ein wenig hin und her, als könne er den Schmerz zu vertreiben. Erneut kam ihm ein Fluch hoch, doch dieses mal blieb er ihm im Rachen stecken, als ein penetranter Geruch ihm in die Nase stieg. Süßlich. Verfaulte Eier.

    Unachtet der Schmerzen zwang Slicer sich auf die Beine. Sein Blick fiel auf eine aufgedunsene Leiche, die verdreht in einer eingetrockneten Blutlache lag. Das verwesende, von grünen Adern durchzogene Fleich stank zum Himmel. Fliegen und Fleischwanzen hatten den Kadaver für sich erobert. Slicer unterdrückte den Würgereiz mit Mühe und wand kurzzeitg den Blick von diesem entsetzlichen Anblick ab. Irgendetwas sagte ihm, das die Freunde der Räuberbande sobald keinen Novizen mehr ausplündern würden. Aber was zum Beliar war hier geschehen? Der Typ hatte offensichtlich versucht, raus zu kommen, war also hier drinnen getötet worden, ohne die rettende Tür jemals aufschließen zu können. Der Mörder war also ebenfalls nicht durch diese Tür hinausgekommen, soviel konnte man zumindest vermuten. Aber wer war der Mörder? Ein Templer, geschickt vom Sumpflager?

    Slicer zwang sich, die Wunde am Rücken der Leiche in Augenschein zu nehmen. Die größe passte zu einem wuchtigen Schwerthieb, doch die Aasfresser hatten so viel Arbeit geleistet, dass man das nicht mit gewissheit hätte sagen könnten. Angewiedert und mit spitzen Fingern griff er nach dem Lederbeutel am Gürtel des Toten und verleibte sich die Erzbrocken ein die sich darin befanden. Finanzielle interessen hatte der Mörder also auch keine gehabt. Kurz huschten Slicers Augen zwischen der brüchigen Leiter in den ersten Stock und der Treppe in den Keller hin und her, dann entschied er sich für den Keller. Der Tote war dort hinaus geflüchtet. Also musste es dort unten auch weitere Hinweise geben.

    Slicer zögerte einen Moment und beschloss dann, das Kellergewölbe zu untersuchen. Wohlmöglich hab es dort unten soetwas wie einen zweiten Eingang, einen Geheimtunnel? Er stieg vrsichtig über die Leiche und deren Überbleibsel hinweg, wobei er Fliegen und Fleischwanzen aufscheuchte. Als er seinen Fuß auf die erste Stufe stellte, in trügerischer Sicherheit vor den Aasfressern, knirschte es unheilvoll unter seinen Füßen. Slicer beschloss, sich die Überrest der unglückseligen Fleischwanze garnicht erst anzusehen, schabte deren Überreste an der Treppenkannte ab und begab sich dann hinab ins Dunkel.

    Kühle Luft strömte ihm entgegen. Er hätte sicherlich seine Vermutung eines zweiten Eingangs als bestätigt angesehen, wenn nicht auch diese Luft das harzige Parfum des Todes mit sich getragen hatte. Hinzu kam der mordige Muff alter, abgestandener Luft und verschimmelter Holzfässer. Nicht unbedingt der beste Ort um Waren oder anderen Scheiß zwischen zu lagern. Der Brechreitz kam so untervemittelt, dass Slicer schon ein saures Aufstoßen im Hals schmecken konnte. Mehrmals atmete er Flach durch den Mund, eher er an seinen Gürtel griff und Fackel und Feuerstein zog, um die düstere Szenarie zu beleuchten. Das Aufflammen der Fackel offenbarte ihm den geringen Ausmaß des Kellers, der grob aus dem Fels gehauen worden war. Ein schmaler Spalt führte jedoch tiefer hinab. Slicer hielt sich mit der freien Hand die Nase zu und blicte sich aufmerksam um, entdeckte abgesehen von Spinenwebe und alten Fässern jedoch nichts von Bedeutung. Darum näherte er sich langsam dem Spalt, den die Fackel nur spärlich ausleuchten konnte. Slicer wagte sich mutig hinein, hielt die Fackel dabei wie einen Schild vor sich in die Finsternis. Fast kam es ihm so vor, als sei da Licht schwächer geworden. Und dem war tatsächlich so. Fehlende frische Luft drückte die Flamme nieder und lies sich schließlich nur noch blaulich schimmern.

    Da! Plötzlich bewegte sich die Dunkelheit. Die schwache Flamme offenbarte ihm das Anglitz eines Monstrums. Glitschig und Augenlos stand es da, stöhnte aus einem Mund der ebenso ein Schlund in Beliars Reich sein konnte, ein düsteres, zahnloses Loch aus dem es nach vergangenem Leben stank. Das viech gab ein gurgelndes Geräusch von sich und wankte dann auf ihn zu. Slicer wich angeekelt und schockiert zugleich zurück. Da berührt ihn etwas am Bein, doch eine Hand konnte man es nicht nennen. Es war die Perversion einer Gliedmaße, schleimig, aber doch kraftvoll. Das Wesen versuchte, ihn in die Finsternis des Schachtes zu ziehen! Ein zweites tentakliges Entwas griff nach Slicers rechten Arm, ein triumpierendes, schleppendes Krächzen ertönte.

    Slicer konnte nicht anders. Er schrie. Er schrie aus verzweiflung. Er schrie aus wut. Er wollte nicht, dass dieses widerliche Gurgeln das letzte Geräusch war, das er auf Erden hören musste. Er rammte den Scheusal die Fackel ins augenlose Gesicht oder was ein Gesicht zu sein schien, riss sich angewidert los und stürzte den Spalt zurück in den Keller. Das vom Feuer gestreifte Wesen röhrte wie ein Sumpfhai, ob vor Schmerz oder blosser Wut lies sich unmöglich sagen. Es sette sich schnell in Bewegung, folgte seiner Beute. Slicer spürte seine tentakligen Greifer an seiner Rüstung, spürte, wie es einen Lederbeutel mit seinem Arm verwechselte und ihn abriss. Stolpernd zog Slicer sein Kurzschwert aus dem Halfter. Augenblicklich kam er sich wie ein Bauerntöpel vor, der mit einer Sense gegen einen Schattenläufer ins Feld zieht. Dennoch wand er sich um, stieß die Klinge in die Dunkelheit, drehte das Schwert und riss es aus dem widernatürlichen Fleisch der Kreatur heraus. Etwas klatschte aus der Wunde auf den Boden, das Wesen gurgelte in Agonie. Mit rasendem Herzen wand Slicer sich um, rannte weiter, die Treppe hinauf, stolperte über den toten Schmuggler. Er stürzte einfach über ihn hinweg, rappelte sich auf, merkte das er sein Schwert verloren hatte. Doch es war ihm gleich. Erst als er einige hundert Meter vom Turm entfernt stand, die Wärme der Sonne auf seiner Haut spürte und das Grummeln der Barriere hörte, blieb er stehen.

  12. Beiträge anzeigen #52 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Langsam wurde es spät und die Händler begannen damit, ihre Stände abzubauen.
    Lukar folgte dem Beispiel von Fisk und Dexter nur widerwillig. Normalerweise war er der Händler, der seinen Stand am längsten offen hielt um auch noch die abendliche Kundschaft mit Nahrung einzudecken. Doch sein körperlicher Zustand lies es nicht zu. Er fühlte sich seltsam ausgelaugt und ein schaler Geschmack lag täglich auf seiner Zunge. Hinzu kamen diese grässlichen Kopfschmerzen. Lukar ging zwar gerne an die Grenzen seiner körperliche Leistungen, doch er wusste, er musste Rücksicht auf sich nehmen wenn er nicht vor der Zeit den Löffel an Beliar abgeben wollte. So packte er Gewissenhaft seine Waren in die dafür vorgesehenen Truhen und schleppte diese eine nach der anderen in die Vorraushütte, direkt neben der von Fisk. Sein Freund beobachtete ihn skeptisch bei der Tätigkeit. Schließlich schien sich der Händler zu überwinden und trat an Lukar heran. Ohne zu fragen nahm er ihm eine der Kisten aus der Hand und schleppte sie in das Vorratslager. Lukar grinste schwach und schloss die Tür hinter Fisk zu. Jedem anderen hätte er die Hölle heiß gemacht. Aber zu Fisk herrschte ein Drat, den es selten zwei Mal gab. Manche hätten es Freundschaft genannt. Aber für Lukar war es mehr eine Form stiller Loyalität.

    "Seit dem du den Waldbeerenschnaps getrunken hast siehst du nicht besonders gut aus." Stellte Fisk sachlich fest und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand der Hütte. Lukar nickte stumm. Er erinnerte sich gut an den Fußel. Er hatte nicht mehr besonders geschmeckt, aber Lukar lies nicht verkommen. Das war in seinen Augen Verschwendung.
    "Daran liegt es sicherlich nicht. Ich habe schon wesentlich schlimmeres zu mir genommen als diesen Schnaps." Stellte Lukar fest. Seine eigene Stimme kam ihm fremd und eigenartig vor.
    "Wenn du dir schon mal was gönnst, solltest du dir auch etwas ordentliches Leisten. Ich würde das tun." Gackerte Fisk mit einem beinahe schadenfrohen Grinsen. Lukar winkte ab und hielt sich kurz den Kopf, ehe er die Hand wieder herunter nahm. Er musste nicht mehr Schwäche zeigen als nötig.
    "Darum bin ich ja auch reicher als du." Lautete seine lakonische Antwort.
    Fisk grinnte nur noch breiter, stieß sich von der wand ab.
    "Noch. Wir werden sehen. Irgendwann muss ich ja auch mal Glück haben." Er atmete tief duch und schenkte auch Dexter ein freundliches Lächeln. Dexter lächelte zurück. Er gab sich nicht einmal Mühe, so zu tun, als sei es echt.
    "Unser guter Freund hier hat vor einigen Tagen ne Lieferung Tränke aus dem Sumpflager erhalten. Ausnahmsweise mal nicht nur Heiltränke." Sagte Fisk wie beiläufig. Lukar hob bei diesen Worten nur leicht den Kopf, sagte aber nichts und dachte sich seinen Teil. Er nickte in die Richtung des Südtors.
    "Gehst du heute in die Arena?" Wollte Lukar wissen.
    "Na du kannst fragen stellen. Bei dem Kampf kann ordentlich was springen. Die Gelegenheit lasse ich mir nicht entgegen. Bessere Frage wäre, tust du es?"
    Der Glatzkopf nickte langsam. "Leicht verdientes Erz, wenn ich auf den richtigen setzte. Ich bin zuversichtlich." Eigentlich war Glücksspiel nicht seine Sache. Allerdings war dieser Kampf auch nicht eben einer dieser Feld- Wald- und Wiesenkämpfe, die alle paar Tage in der Arena statt fanden. Es ging um eine Menge Erz. Und je größer die Menge Erz war die sich an einem Ort befand, desto wahrscheinlicher fand man Lukar in der Nähe.

  13. Beiträge anzeigen #53 Zitieren
    General Avatar von Fred
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Mainz
    Beiträge
    3.859
     
    Fred ist offline
    ES vergingen einige Tage an denen sich Fred nicht aus dem Lager entfernte, was für seine Position äußerst seltsam war, da gerade kürzlich ein sehr wichtiger Erzkonvoi überfallen wurde und dadurch nicht nur seine Stellung als Konvoiführer gefährdet war, sondern auch der Ruf des gesamten Lager's und auch der Barone langsam in die Brüche ging.
    Es war nicht ungewöhnlich, dass immer wieder kleinere Überfälle der Konvoi's gab, doch diese hatten meist einen eindeutigen Täter und diese waren immer die Banditen des neuen Lager's oder unabhängige Räuber, die sich in den Wäldern verbergen, auch existiert seit längerem das Gerücht, das sich in den Bergen einige Räuber und niedergelassen haben um ihr Diebesgut zu horten, diese waren aber nicht kampferfahren genug, um ein halbes Dutzend Gardisten in kürzester Zeit umzubringen auch ist es sehr ungewöhnlich für die Banditen ob unabhängig oder dem neuen Lager angehörig, ihre Opfer umzubringen, meist nutzten die Banditen die entwaffneten Gardisten um sie gegen ein Lösegeld mit dem alten LAger einzutauschen, einige schlossen sich tatsächlich auch den Banditen an, um unabhängiger zu sein.
    Vor einigen Tagen traf sich Fred mit einem einflussreichen Händler im Außenring, Lukar ein erfahrener Händler wie ihm zugesichert wurde, bei seinem ersten Gespräch mit ihm teilte er seine äußerst brisanten Informationen mit ihm, ohne die Bestätigung zu haben, dass dieser Möglicherweise nicht selbst in diesem Fall verwickelt ist, dennoch eher davon profitierte als groß Verluste zu machen, doch Fred schätzte Lukar richtig ein und dieser sicherte ihm seine Hilfe zu, seit dem sind einige Tage oder gar Wochen vergangen, doch was sind Tage, Wochen und Jahre in einem Gefängnis auf Lebenszeit.

    Mit schweren Schritten verließ der Gardist langsam das Haus der Barone, nur in Ausnahmefällen musste der Gardist länger als einige Minuten unter die Barone um sich über Fälle im Lager zu unterhalten vieles war nicht mal mehr in seinem belangen, meist hörte Fred auch mehr zu als das er selbst seine Meinung zu den Situationen gab, doch dieses mal betrifft es nicht nur seinen Konvoi sondern auch seine Stellung als Gardist im Lager, er nahm nicht nur einfache Aufgaben im Lager an, er kümmerte sich um den Handel zwischen Lager und Mine und den Schutz der Konvoi's, was durch den Überfall völlig aus dem Ruder geraten ist, doch statt seinen Vorgesetzten einen Bericht abzugeben, appelliert er nur darauf ihm zu Vertrauen und diese bekam er von Gomez.
    "Es sind bereits einige Tage vergangen, Lukar's Informant sollte bereits nützliche Informationen haben, wenn dieser so gut ist wie er es mir bestätigt hat!" als Fred am Ausgang ankam sprach er zu einem der Gardisten die das Haus bewachten:"FÜR GOMEZ! Im Außenring treibt sich einer der Händler rum, sicherlich ist er euch bekannt, Lukar ist sein Name, ich will diesen spätestens in zwei Tagen hier in der Burg sehen, er soll mir Bericht erstatten, er wird schon wissen worum es geht, es ist eine wichtige Angelegenheit, also sorgt dafür, dass er diese Nachricht auch ihn persönlich erreicht, sorgt nicht dafür, dass ich die Burg verlassen muss."
    Geändert von Fred (22.05.2017 um 19:29 Uhr)

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Der Händler war sich mittlerweile nicht mehr sicher, ob es die Hitze der brütenden Mittagssonne war die ihm zu schaffen machte, oder sein eigenen körperlicher Zustand.
    Jedesmal wenn er nun erwachte war seine Stirn schweißnass und brannte wie ein Stück Stahl in der Esse. Es war schlicht und einfach zum schreien wie er sich fühlte, aber Lukar musste weiterhin seinen Stand hüten, um nicht noch größere finanzielle Verluste zu machen als er sie ohnehin schon verkraften musste. Seine Existenz hing ganz und gar davon ab. So waren es einzig und alleine sein eiserner Wille und die Heiltränke von Dexter, die ihn auf den Beinen hielten. Die feurig rote Flüssigkeit aus dem Sumpflager kostete ein halbes Vermögen, aber tat ihren Dienst. Dexter wirkte beinahe sogar besorgt, was den Händler dann doch etwas verwunderte. Völlig untypisch. Aber Lukar war geistig nicht mehr genug bei Kräften, um sich darüber noch Gedanken machen zu können. Es waren einfach so viele Dinge, die zugleich auf ihn einprasselten. Schlimmer noch, war erst gestern Slicer aus dem neuen Lager zurückgekehrt. Seine Informationen waren wirr und hatten weniger Substanz als Lukar es gewöhnt gewesen war, aber Slicer hatte versprochen, an dem Fall dran zu bleiben. Lukar schätze jedoch jede noch so kleine Information. Meist waren es die kleinen Hinweise, die den Fall aufdecken konnten.
    Stöhnend lehnte Lukar sich einen Moment lang an seinen Stand, schloss die Augen und atmete mehrmals flach durch den Mund. Seine Ohren pfiffen und ihm war schwindelig. Die Geräusche um ihn herum kamen ihm seltsam weit entfernt vor. Doch etwas schälte sich aus dem blubbernden Wirrwarr der Gesprächsfetzen heraus. Schritte. Laute, schwere Schritte. Lukar zwang seine Augen auf und blickte in das stoische Gesicht eines bleichhäutigen Gardisten. Er trug die edle, silberne Rüstung der Erzbaronengarde, die Dämonenfratze tanzte beinahe vor seinen schwummrigen Augen und wirkte lebendig. Lukar schloss noch einmal kurz die Augen, zwang die Bilder beiseite und stellte sich dann vor den Gardisten.
    "Für Gomez. Was willst du?" Fragte Lukar direkt aber nicht unfreundlich.
    Der Gardist musterte ihn, dachte sich seinen Teil und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Die Metallteile seiner Rüstung knirschten und schepperten bedrohlich.
    "Der Konvoiführer schickt mich. Er machte es sehr dringend. Folge mir." Lautete die Antwort in militärischer Präzession. Der Gardist wartete gar nicht ob Lukar dem Folge leistete oder nicht, sondern stolzierte sogleich los.
    Lukar gab sich alle Mühe, dem stoischen Mann auf dem Fuße zu folgen. Doch seine Krankheit oder was auch immer ihm in den letzten Tagen so enorm zusetzte verlange auch jetzt seinen Tribut. Knapp bei dem umgestürzten Turm passierte es. Der Schmerz explodierte förmlich in seinem Kopf. Lukar ächzte auf, griff ins Leere um sich abzustützen und klappte zusammen. Instinktiv fasste er sich an den Hinterkopf. Doch es war nicht die Krankheit die ihm zugesetzt hatte. Seine Hand griff auf eine Wunde aus der warmes Blut sickerte. Lukar blickte überrascht und gelähmt auf seine Finger, als ihn ein weiterer Schlag ereilte und er gänzlich nach vorne fiel. Jemand griff an seinen Gürtel. Der Gardist wand sich herum als Lukar zu schreien versuchte, sein laut jedoch in der Erschöpfung als schwaches Stöhnen unterging.
    "Was zum Beliar ist los Alter..." Der Mann riss entsetzt die Augen auf und konnte grade noch so eben seine Hand zum Schwertgriff legen, als ihm der Unbekannte Lukars Kurzschwert in den Hals rammte. Der Kerl wusste genau wo die Rüstung ihre Schwachstelle hatte. Der Gardist krächzte, gurgelte und fiel stolpernd zu Boden. Das er sich Lukars Waffe aus der Wunde riss, beschleunigte nur sein Schicksal. Trotz der Wunde versuchte er nach seiner eigenen Waffe zu greifen, doch die Kraft verließ ihn zu schnell. Schwach reckte sich seine krallende Hand dem Mörder entgegen, der sich als Mann in Garderüstung entpuppte. Der Mann wartete einen Moment, schaute ob Lukar genügend Kraft hatte um aufzustehen. Dem war nicht so. Er nahm Lukars Schwert das neben der Wunde des Erzgardisten lag und rammte es sich selbst in die gepanzerte Seite.
    "Dafür wirst du bezahlen du Schwein!" Brüllte er unter wahren Schmerzen. Die Wunde war nicht schwer aber schmerzhaft. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging er neben dem sterbenden Gardisten auf die Knie und tat so als würde er ihm helfen wollen. "Er hat Hanke abgestochen! Helft mir! Er stirbt!"

  15. Beiträge anzeigen #55 Zitieren
    General Avatar von Fred
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Mainz
    Beiträge
    3.859
     
    Fred ist offline
    Es vergingen einige Stunden seitdem Fred einen in seinen eigenen Reihen schickte, um Lukar in die Burg zu befördern, doch es war nicht ungewöhnlich, dass sich die Gardisten zeit ließen, vor allem in einer Hitze wie sie gerade in der Minenkolonie herrscht, wundert es den Konvoiführer wenig, Fred dachte darüber nach ob möglicherweise ein Arenakampf stattfand, dennoch konnte er in seiner Liste, keine angekündigten Kämpfe sehen, bis auf die abendlichen Kämpfe, die täglich stattfinden, um den Schatten die Möglichkeit zu gewähren, sich als Gardisten Anwärter zu beweisen, die wenigsten können sich tatsächlich profilieren, da bei den meisten Schatten noch eine sehr geringe Kampferfahrung üblich ist.

    Langsam entfernte sich Fred von seiner Bank, die sich genau zwischen dem Haus der Magier befindet und dem Haus der Barone, da Fred diese Nische meist nutze um der Sonne zu entgehen, konnte er diesen Ort mehr oder weniger als seinen eigenen Platz etablieren, von dort aus Plante der Gardist regelmäßig seine Konvoi's, da sie sehr nah bei den Magiern stand und dieser ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen aufgebaut hatte über die Jahre hinweg, außerdem war der Ort windstill und ein wenig abgelegener, so das er nicht gestört wurde, es seiden die Leute legten es darauf an und unterbrachen ihn bei seiner Arbeit, doch dies passierte in Ausnahmefällen.

    Mit schweren Schritten lief er am Haus der Barone vorbei, wo er einem der Wachen zunickte, um ihn zu sich zu rufen, dieser verstand schnell, da er diesem den Auftrag gab den Händler Lukar zu sich in die Burg zu befördern, doch bei seiner Ungeduld geschah es nicht, zwar gab ihm Fred eine zeitliche Frist, doch an diese hielt er sich in den wenigsten Fällen, schließlich ist der Auftrag zu Wichtig, als das man ihn warten lassen durfte.
    "Was macht dein Mann? Es sind bereits einige Stunden vergangen!" sprach Fred mit genervter Stimme, doch bevor sein Gegenüber zu Reden beginnt, spricht Fred weiter:"Es ist nicht so, als hätte ich dir selbst den Auftrag gegeben oder willst du, dass ich meine Arbeiten beiseite lege, um den Händler zu holen? Habe ich zu viel von dir verlangt? Soll ich diesen simplen Auftrag an einen anderen weitergeben? Soll ich Gomez darüber informieren, dass du diesen simplen Auftrag nicht bewerkstelligen konntest, geniest du deinen Ruf und deinen Post in der Elite der Garde? Oder ist das zu viel Verantwortung? Nun gut ich verstehe..."
    Ruhig dennoch mit einem gewissen Groll schaffte es Fred einen gestandenen Mann in einer silbernen Plattenrüstung praktisch Mundtot zu machen, ohne diesen direkt zu beleidigen oder zu entwürdigen, Fred nutze seine direkten Kontakte und seinen Ruf, der ihn als gnadenlosen aber fairen Kämpfer im alten Lager auszeichnet, so ließ Fred den Gardisten hinter sich, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu Rechtfertigen, doch Fred hatte auch nicht die Zeit dazu, sich die Begründungen anzuhören, die der Gardist von sich gegeben hätte.

    Fred wusste, dass Lukar sich im Lager aufhalten muss, dennoch hieß das nicht gleich, dass er im Lager sicher ist, jeder der mit der Sache zusammenhängt ist nicht auch gleichzeitig sicher vor den Leuten die sich im LAger befinden, wenn es Leute geschafft haben ein halbes dutzend schwer gepanzerte Gardisten auszuschalten, ohne selbst Opfer eingestehen zu müssen, der hat definitv mehr Macht in der Kolonie als es sich irgendwer im Minental vorstellen kann, genauso wenig auch Fred selbst.

  16. Beiträge anzeigen #56 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    Nur halb bei Bewusstsein versuchte Lukar sich zweier Schatten zu erwehren, die in bei den Armen gepackt hatten und am Boden hielten. Der Gardist der sich selbst verwundet hatte kniete noch immer bei dem Sterbenden und blickte scheinbar verstört auf diesen hinab, sprach beruhigende Worte. Der Erzgardist zuckte und krächzte, seine Finger griffens ins Leere. Eine handvoll Buddler kam dazu und hielt sich im respektvollem Abstand. Einige wirkten schockiert, andere Schadenfroh. Nicht nur das einer der Leute, die sie stets und ständig unterdrückten und erpressten sterbend am Boden lag. Nein, der Mörder schien auch noch einer der erzgierigen Händler zu sein, die ihnen für die einfachsten Dinge ein halbes Vermögen aus der Tasche zogen.

    Die beiden Schatten zogen Lukar auf die Beine. Der Blick des Händlers ging verständnislos zwischen dem Mörder und dem Sterbenden hin und her. Die Erschöpfung machte auch seine Gedanken schwerfällig, das Motiv des Mörders lag für ihn in weiter ferne. Wieso um alles in der Welt hatte er grade diesen Erzgardisten erstochen? Nur eines war Lukar trotz seiner körperlichen Schwäche klar, die Sache hatte mit ihm zu tun und sollte für ihn wohl kein gutes Ende nehmen. Doch er sollte verdammt sein, wenn der Mörder einfach aus der Sache heraus kam. Angestrengt versuchte er zischen den Schatten sein eigenes Gleichgewicht zu halten und etwas zu sagen, doch es war vergebens. Vielleicht war es auch besser so. je überlegter seine ersten nächsten Worte sein würden, desto besser war es für ihn vermutlich. Jetzt plötzlich drauflos zu sprechen konnte sich auch schnell als Fehler erweisen.

    Dann geschah etwas, das niemand erwartet hatte. Statt das die schreie des Gardisten weitere Gardisten angelockt hatten, kam wie zufällig der Konvoiführer Fred anmarschiert. Sein fordernder Schritt erschien zuerst ungeduld und suchend, doch als er den Ort des Geschehens erblickte, beschleunigte er dezent seinen Schritt. Der Mörder erblickte ihn, murmelte etwas unverständliches und erhob sich langsam, blieb jedoch neben dem Sterbenden stehen.

    "Fred..." Begann er zu sprechen.
    "...du kommst grade recht. Ich... war auf Patroullie als ich es sah. Ich kam zu spät. Er... der Händler... er hat ihn... ich weis nicht wieso... ich schlug ihn, doch er erwischte mich... Die beiden dort halfen mir..."
    Der Mörder schüttelte den Kopf. Lukar war erstaunt, wie gebrochen, verwirrt und ehrlich traurig die Stimme klang. Entweder war der Mörder ein meisterlicher Schauspieler, oder er empfand ehrliches bedauern. Ein Auftratgsmörder wider Willen? Das konnte er sich jedoch nur schwerlich vorstellen anhand der kaltblütigkeit der Tat.

  17. Beiträge anzeigen #57 Zitieren
    General Avatar von Fred
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Mainz
    Beiträge
    3.859
     
    Fred ist offline
    Die Sonne strahlte hell und stark, doch die verschiedenen doch sehr starken Wetterschwankungen waren nicht ungewöhnlich, da sich die Minenkolonie auf der Insel Khorinis befindet und diese mit seinen verschiedenen Klimaregionen fast schon exotisch wirken kann auf außenstehende, gar ungewohnlich, selbst für Leute die extreme Wetterbedingungen gewohnt sind, wie Assassinen mit ihrer trockenen Wüstenluft und Nordmarer mit ihrer frischen kalten Bergluft.

    Fred meidet normalerweise den Außenring im alten Lager, da er sich einen Großteil seiner Zeit im Lager in diesem aufhalten musste, bis er sich einen Platz in der Burg erarbeiten konnte auch hatte Fred sehr viele schlechte Erinnerungen die ihm immer wieder hochkamen, wenn die Burg verlassen musste, um zum Haupttor des alten Lager's zu kommen, zwar für banale Sachen wie die Kontrolle der angekommenen Waren oder das Überprüfen der Ausrüstung seiner Wachen für das anstehende Konvoi. Viele der Aufgaben übernahm Fred lieber selbst, wie sich im Nachhinein als klug herausstellt, da er erst jetzt in einer unangenehmen Situation wie jetzt gekommen ist und das nicht durch eigen verschulden sondern durch den verrat seiner eigenen Leute oder seiner Vorgesetzten.

    Beim verlassen der Burg grüßte ihn die Torwache, geführt von Thorus, einer der Männer im Lager vor denen Fred schon seit seiner ersten Tagen sehr großen Respekt schürt, da dieser seine Arbeit wie er selbst ungern an zweite weiter gibt, doch eines unterschied die beiden, Thorus hat sich seinen Posten als Anführer der Garde erkämpft und somit verdient, Fred nutze Intrigen und seine kaltblütige Art um sich im Lager zu etablieren.
    Thorus und Fred schätzten zwar einander gingen aber immer zwei verschiedene Wege ein, zwar zeigt Thorus den Erzbaronen gegenüber gehorsam, doch weiß jeder, dass sich Thorus gerne einer Autorität unterordnet, da er das Gefühl eines geordneten System's brauch, dennoch ist er mit dem wenigsten das von den Baronen verordnet wird einverstanden. Zwar gehört Fred auch zur Garde, ist aber nicht dem Gardistenführer untergeordnet, er nimmt seine Befehle nur von Gomez selbst entgegen, was ihn unabhängiger macht von Thorus und seiner Art zu führen, da er mit der Gemeinschaftlichkeit innerhalb der Garde überhaupt nicht klar kommt.

    Gerade als Fred die Torwache grüßen wollte, kam plötzlich ein ihm unbekanntes Gesicht entgegen, als die Person gerade am Tor ankam und völlig außer Atem versucht irgendwas von sich zu geben, erkannte Fred erst die rote Rüstung eines Schatten:"Was willst du?" fragte Fred genervt als er und Thorus sich gegenüberstanden, Thorus selbst ging einige Schritte zurück um seine Position am Tor wieder einzunehmen, da er für gewöhnlich nicht mit irgendwelche Situationen in Verbindungen gebracht werden wollte, die ihn nicht betreffen.
    Als der ihm unbekannte Mann in der Schattenrüstung anfing zu reden, wurden die beiden Erzgardisten stutzig:"Es gab einen Attentat auf zwei Gardisten" schnell stütze sich der Schatten auf seinen Knien ab, bevor dieser weitersprach:" Ich kenne den Mörder, es ist der reiche Händler Lukar, scheinbar sollte er in die Burg eskortiert werden, was ihm nicht gefiel so wehrte er sich und stach einen der Gardisten nieder, was ein anderer mit ansah, Lukar versuchte zu flüchten, doch der Gardist schaffte es ihn aufzuhalten und ihn schwer zu verletzten, doch Lukar konnte ihn mit einem versteckten Dolch stark verletzen" Fred und Thorus konnten ihren Ohren und konnten überhaupt nicht fassen, dass dies innerhalb des alten Lager's passieren kann und dann auch noch durchgeführt durch einen schwächlichen Schatten, doch den beiden blieb keine Zeit weshalb sie sich in eiligen Schritten zusammen von dem Schatten führen ließen.

    Als sie am Ort der Tat ankamen, sahen sie bereits das Blutbad, Thorus reagierte sofort und koordinierte alle verbleibenden Gardisten und Schatten im Umkreis, während der verletzte Gardist dem Konvoiführer die Situation schilderte und erst nicht bemerkt hatte, dass auch Thorus mit einigen Leuten einige Meter hinter ihm her liefen, die zuschauenden Buddler ließ er von seinen Leuten zur Arbeit verdonnern:"VERDAMMT! HANKE IST TOT!" rief Thorus mit aggressiver Stimme während er, den verletzten Gardisten in die Burg bringen ließ, ohne ihm weitere Fragen zu stellen und danke ihm für seinen Mut den Mörder aufgehalten zu haben:"Dein Mut in solch einer Situation reagiert zu haben, soll belohnt werden, doch erst sollst du verarztet werden,bringt ihn in das Haus der Garde" mit einem düsteren Blick sah er zu den am Boden liegenden Händler Lukar, der sich vor schmerzen kaum bei Bewusstsein halten konnte und mit einem festen Tritt auf den Rücken trat:"In wenigen Stunden wirst du für deine Tat am Galgen hängen, dafür werde ich sorgen,
    niemand vergreift sich an meinen Männern!
    " Thorus gab mit einem Handzeichen zwei seiner Männer den Befehl Lukar mitzunehmen, als sich Fred in dieser Situation dezent zurück hielt um über das Blutbad nachzudenken, schien ihm alles sehr unlogisch, da er sich über Lukar informiert hatte und genau wusste, dass gerade dieser unmöglich in der Lage gewesen wäre, sich mit dieser Anzahl an Gardisten zu messen, für Thorus oder Fred, wäre es trotz Intrige und genau geplanten Hinterhalt unmöglich gewesen, doch behielt er seine Gedanken zunächst für sich.
    "STOP" sprach Fred mit erhobener Stimme:" Bringt Lukar in das Haus der Magier, ich kenne ihn, bevor er Hingerichtet werden sollte, soll er die Möglichkeit haben, die Situation zu schildern und zu erklären, wieso er diese Tat begangen hat" Fred sprach kurz zu den Gardisten die Lukar aufrichteten und gab ihnen den Befehl, ihn in das Haus der Magier zu bringen, doch die Gardisten wussten nicht, wie sie nun vorgehen sollten, da Thorus der eigentlich Befehlshaber ist, doch Fred theoretisch, da er offiziell von den Erzbaronen volle Befehlsmacht zugesprochen bekommen hat und nicht unter Thorus dient, doch Thorus schien mit der Entscheidung überhaupt nicht zufrieden zu sein, da einer seiner Männer umgebracht wurde und ein anderer verletzt:"Jetzt lass ich dich damit durchkommen, doch das hat noch ein Nachspiel".
    Schnell verschwand Thorus mit seinen Leuten von der Richtung aus der sie kamen, wenige Sekunden später folgte Fred zusammen mit dem verletzten Schatten, der von den beiden Gardisten getragen wurde in die selbe Richtung, doch war Lukar nicht in der Verfassung, auf irgendwelche Fragen zu antworten, weshalb er den beiden Gardisten die Anweisung gab, den Schatten ohne Umwege in das Haus der Mager zu bringen:"Sagt dem Magier an der Schwelle, das ich euch zu ihnen geschickt habe, er wird euch ohne weiteres eintreten lassen oder zumindest den Händler"

  18. Beiträge anzeigen #58 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
    Registriert seit
    Jan 2014
    Beiträge
    682
     
    Lukar ist offline
    "...die Wunde ist nicht schwer, er benötigt nicht einmal ärztlichen Beistand. Lasst ihn einfach zu sich kommen..."
    "...wieso ist er dann so schwer angeschlagen, Meister Rodriguez? Müsste er nicht..."
    "...nein, nein, junger Adept, es könnte ebenso gut der Schock der schändlichen Tat sein...
    Lukars Welt war eine völlige schwärze voller Stimmen die schwer verständlich durcheinander redeten. Wann immer er versuchte sich auf eine zu konzentrieren sank sie wieder hinab in den Ozean der unwirklichen Geräusche, all dem Rausch, Blubbern und Dröhnen im inneren seines Kopfes. Doch der Zustand hielt nicht an. Aus der Schwärze wurde ein leichtes flimmern. Dann ein Blenden. Lukar stöhnte und wandt den Kopf zur Seite als das blendende Weiß in einem Farbwirbel explodierte und die Stimmen um ihn herum plötzlich einen Sinn zu ergeben schienen.
    "Er hat sich bewegt, Meister! Er ist erwacht!"
    "Beiseite Milten, ich sehen ihn mir sofort an." Schritte, ein Mann trat neben ihn. Eine kalte, kratze Hand legte sich auf eine Stirn und betastete danach seine Schlagader am Hals. Ein zufriedenes Murmeln. Lukar drehte den Kopf verwirrt dem Geräusch entgegen. Aus den blenden und kreisenden Farben schälte sich das strenge Gesicht eines Mannes, erleuchtet vom Licht zahlreicher Kerzen und Fackeln.
    Der Magier war nicht alleine. Hinter ihm war das kräftige Haar eines Jünglings zu erkennen, und inks und rechts neben ihm erschienen die kurzrasierten Schädel militanter Gardisten. Die Männer sahen nicht so aus als wären sie ihm unbedingt freundlich gesinnt. Einer der Gardisten biss sich sogar wütend auf die Lippen. Er klopfte seinem Kameraden auf die Schulter.
    "Ich gehe und sage Fred sowie Thorus bescheid." Grummelte er und marschierte mit schweren Schritten davon. Lukar wollte ihm nachsehen, doch als er sich aufzurichten versuchte, durchzuckte ihn ein unangenehmer Kopfschmerz.
    "So bist du also endlich erwacht, Mörder." Sagte der alte Magier Rodriguez kühl und schob die Hände in die langen Ärmel der Robe.
    "Mörder..." Lukar dachte Angestrengt zurück. In seinen Erinnerungen erschienen nur Fetzen der Tat, doch es waren genug, sich wieder seiner Lage, seiner extremst gefährlichen Lage, bewusst zu werden.
    "Ich bin kein Mörder." Presste Lukar zwischen den Lippen hervor. Nun, das stimmte nicht ganz. Selbstverständlich hatte er schon einmal getötet. Die Kolonie war ein rauer Ort wo man manchmal zum äußersten greifen musste. Aber für diesen Mord war er ganz bestimmt nicht verantwortlich.
    "Hrm." Rodriguez rümpfte die Nase. "Das wird sich noch klärten. Wir Priester des Feuers haben Möglichkeiten, die Wahrheit zu erfahren. Schmerzhafte, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Aber ich schätze dich als klug genug ein, als das du es wagen würdest, einen Diener Innos zu belügen. Immerhin wäre die Strafe mit der Folter und deinem Tot noch lange nicht vorbei." Fügte er hinzu als ginge es ums Wetter.
    "Ich..." Begann Lukar.
    "Schweig!" Die Stimme des Magiers blieb so ruhig und kalt wie zuvor, doch irgendetwas an ihm wirkte erhaben und ehrfurchtgebietend. Lukar schnaubte und schwieg. Vorerst. Sobald Thorus und Fred dazu kommen würden, würde er seine Trümpfe ausspielen. Zumal er mit Fred ein Ass im Ärmel hatte. Er glaubte nicht, dass Fred seinen Arsch für seinen aus reiner Nächstenliebe riskieren würde. Aber Fred dachte sich vermutlich ebenso wie er, dass mehr dahinter stecken musste.

  19. Beiträge anzeigen #59 Zitieren
    General Avatar von Fred
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Mainz
    Beiträge
    3.859
     
    Fred ist offline
    Einige Stunden vergangen, an dem der Konvoiführer zusammen mit den Gardisten und den verletzten Schatten, der auf der Liege beinah wie bereits gestorben, doch als sie am Haus der Magier ankamen und Fred ihn zuletzt sah, bemerkte er, wie schnell dieser sich von der Farbe her verbesserte, ob das nun optisch für den Händler "besser" war wusste Fred nicht, da er ihn bei seiner letzten Begegnung tatsächlich nur bei Kerzenschein zuletzt sah, doch machte er wie Fred vergleichen konnte, einen deutlich gesünderen Eindruck.

    Erneut befindet sich Fred in der Nische zwischen dem Haus der Barone und der Magier, da er sich da bereits provisorisch aufstellen konnte und zudem die frische Luft von draußen, da es im Haus der Barone, bei diesen tropischen Verhältnissen, die gerade zugange sind.
    "Wieso sollte ein Schatten, der sich im Lager einen großen Namen als Händler gemacht hatte und zudem sich durch diesen Fall noch viel eher im Haus der Barone etablieren kann, dass ergibt keinen Sinn, welche Leute würden davon profitieren, dass Lukar als Mörder gehängt wird? Hat sein Bote möglicherweise Informationen, die nicht an mich geraten sollen?" der Konvoiführer nahm sich eine Flasche die auf den schweren Holztisch stand und trank diese mit großen Schlücken, aus der Entfernung erkannte Fred einen Mann der nicht wie gewöhnlich an beiden Häusern vorbei lief um außerhalb der Burg zu kommen, nein Fred war sich sicher, dass ein dunkel haariger Mann sich zu sich gedreht hat und nun in seine Richtung lief, doch Fred sah nur die Flasche an und erschreckte, als ein kleiner Tropfen die Flasche runterlief:"
    Gift...Das würde zumindest die starke Farbänderung erklären oder etwas ähnliches, da wir relativ schnell am Ort ankamen und die Wunde nicht wirklich tief war und Lukar wahrscheinlich schon extremere Situationen erleben musste, ist er solche Schockmomente gewohnt, dass heißt, es war nicht die Wunde, die ihn in eine Schock führte, was gewöhnlich das Gesicht blass aussehen lässt, auch ist mir aufgefallen das die Wunde in einen ganz seltsamen Punkt im Körper ging, trotz der scharfen Klinge die wir Gardisten nutzen, sind die meisten Klingen zwar auch im Stich sehr gut zu gebrauchen, doch ist unsere Kampfkunst sehr ähnlichen wie es die Templer in der Bruderschaft nutzen, doch sie nutzen die Distanz, ihr erstes Ziel ist es nicht, seinen Gegner umzubringen, sondern diesen möglichst zu Boden zu schlagen, bzw. mit unserem Schwert eine große Wunde zuzufügen, heißt wir nutzen die länge der Klingen und gleichzeitig die schärfe. Also wieso hat dieser Schatten eine Stichwunde am seitlichen Bauch?"

    Als Fred seine Theorien im Kopf durchging, wurde dieser unterbrochen, als Fred plötzlich aus seinen Gedanken gerissen wurde, schaute er nach Oben, er erkannte ein sehr junges Gesicht, wie man es in der Burg eher seltener sah, der junge Mann in einer langen roten Robe, die sich als Symbole der Feuermagier herausstellten, langsam verbeugte sich der junge Magier und grüßte den Gardisten:"Seid gegrüßt ehrenwerter Konvoiführer"
    entgegnet der junge Magier mit sehr freundlicher Stimme, auch Fred verbeugt sich sehr ehrenwert vor dem jungen Magier:"Seit gegrüßt junger Meister, wie kann ich euch helfen" man erkannte sehr schnell eine Änderungen an Fred's Verhalten gegenüber dem Magier, trotz seines jungen alters, respektierte Fred diesen und zeigte es ihm in seiner Körperhaltung:"Der verdächtige Mörder ist gerade zu sich gekommen, Meister Rodriguez gab mir die Anweisung dich und den Gardistenführer darüber zu informieren, meine Aufgabe ist somit erledigt, ich gewähre dir genug Zeit, dich alleine mit diesem Schatten zu unterhalten, Meister Rodriguez sagte mir außerdem, dass ich euch darüber informieren soll, dass der Verdächtige ohne jegliche Behandlung wieder zu sich kam und das in einer sehr ungewöhnlichen Zeit, wenige Stunden um einen halb toten wieder fast voll Genesen. Ungewöhnlich" mit einer Verbeugung und einem freundlichen lächeln, ließ der Magier den Gardisten allein zurück.
    "Meister Rodriguez und der junge Adept Milten, faszinierende Magier genauso wie die anderen Magier im Haus, doch ich sollte keine Zeit verlieren, ich sollte schleunigst zum Händler, der Junge Meister gewährt mit Zeit um mit dem Händler alleine zu reden." Mit schweren Schritten erhebt sich Fred und verlässt sein gewohnten Rastplatz in Richtung der MAgier.

  20. Beiträge anzeigen #60 Zitieren
    General Avatar von Fred
    Registriert seit
    Aug 2009
    Ort
    Mainz
    Beiträge
    3.859
     
    Fred ist offline
    Als Fred an der Schwelle des Hauses der Magier ankam, ging Fred einen Moment in sich, da ihm die Reglung bekannt ist, dass kein außenstehender außer den Boten der Magier und vielleicht die Erzbaronen, die sowieso kein Interesse daran haben, das Haus zu betreten.
    Doch nun würde Fred als Gardist und somit als außenstehender das Haus betreten, in der Vergangenheit, hatte der Gardist sich prinzipiell gut gestellt mit den hohen Magiern, da er die Kooperation mit ihrer Macht und ihren Möglichkeiten sehr genoss, so wurden ihm alle seine Sünden von der Kirche erlassen, als er vor einigen Jahren einige kleinere und größere Aufträge für die Magier erledigte, viele davon lediglich Botengänge, mit denen sich Fred einen Namen bei den Magiern machen konnte und somit Respekt verschaffen konnte, spätere Zusammenarbeit, waren eher Disziplinarverfahren, wie es die Magier immer wieder nannten, für den Konvoiführer war es nur Folter um möglichst viel aus einem Verdächtigen rauszubekommen.

    Verständlicherweise nutzen sie während Fred's Anwesenheit und wahrscheinlich auch zu seiner Abwesenheit nichts anderes als Magie, um die Informationen möglichst unbeschadet aus jeden Verdächtigen zu entlocken, doch physischer Schmerz ist wie Fred gelernt hat, noch das kleinste übel, da wahrscheinlich schon jeder in der Kolonie zumindest vor seiner Zeit im Minental mit den königstreuen zutun hatte.

    Zum ersten mal nach längere Zeit gab es wieder einen Grund das Haus der Magier zu betreten, doch dieses mal das erste mal, ohne das Fred selbst im Auftrag der Magier handelt, sondern um hinter einer viel größeren Sache zu kommen, wie Lukar mal laut vermutet hatte, doch wie groß die Sache tatsächlich ist, werden sie erst noch erfahren.
    Gerade als Fred durch das Haus ging, kam ihm von oben die Treppe runter laufend der Magier Rodriguez entgegen und begrüßte den Gardisten:"Seid gegrüßt Konvoiführer, ich hätte nicht Gedacht, das du so schnell schaffen würdest,mhm", mit einer respektvollen Verbeugung Grüßte Fred den Magier, während er bemerkte, dass am Boden einige Tropfen Blut lagen:"Seid gegrüßt ehrenwerter Meister Rodriguez, ich würde euch zwar gerne einige Fragen zu eurer Forschung stellen doch dies muss leider warten, ihr habt sicherlich von dem Überfall auf den letzten Konvoi gehört, es sind ein halbes dutzend sehr gute Leute drauf gegangen und Lukar ist möglicherweise der Schlüssel zu Informationen, was konntet ihr bis jetzt rausfinden?" nachdem Fred wieder von der Verbeugung in die Aufrechte Haltung zurückkam, blickte er ernst in das Gesicht des Feuermagier's, der ihn einige Sekunden still ansah, was dem Gardisten in diesem Moment unangenehm war, doch alle Magier handelten nach dem selben Prinzip, ob sie ihr Gegenüber damit einschüchtern vollen oder ihre Mimik lesen, dass konnte Fred nie herausfinden, musste er aber auch nie, genauso wie jetzt, da Fred schnell bemerkte, dass der MAgier bereits war, ihm seine Informationen preis zu geben:"Die Motive des Verdächtigen sind mir im Moment nicht bekannt, weshalb ich nur von seiner körperlichen Verfassung ausgehe, der Händler scheint entweder vergiftet worden zu sein oder hatte eine sehr seltsame Lebensmittelvergiftung oder gar Krankheit, doch beides trifft nur bedingt zu, da er bevor er hier im Haus ankam, nach eurer Beschreibung sehr blass aussah, doch bevor wir ihn wirklich in eines der Betten legen konnten, nahm er relativ schnell Farbe auf, dass heißt er hat keinen wirklich tiefen Stich bekommen und auch sonst nur wenig Blut verloren"
    Geändert von Fred (06.06.2017 um 22:47 Uhr)

Seite 3 von 4 « Erste 1234 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide