Für mich ist Karriere bloß das Wort für eine Reihe erfolgreich hinter mich gebrachter Arbeitsabschnitte, zusammengeschnürt einer Definition, um die Realität einer Erwartung darzustellen, die nicht existiert - weil jeder mit Karriere etwas anderes verbindet.
Dass, was du beschreibst ist in meinen Augen mehr der Leistungsgedanke, der hinter beruflichen Fortschritts steht.
Nun meine Frage an euch: Was versteht ihr unter Karriere? Ist dies ein Bürojob, oder was ist das? Wie fühlt sich Karriere an?
Karriere liegt immer in der Perspektive des Betrachters. Dass bei der Erledigung einzelner Aufgaben, die gelingen, Glückshormone ausgeschüttet werden und manche Leute dadurch echte "Workaholics" werden, ist ebenso bekannt wie das burn-out Syndrom. Ob das aber tatsächlich etwas mit Karriere zu tun hat, ist immer individuell. Zum Beispiel würde jemand, der Möbeltischer gelernt hat und 20 Jahre als Geselle arbeitet, damit völlig zufrieden ist und mit Stolz auf seine Werke schaut nicht als "Karrieremensch" bezeichnet werden. Ein überarbeiteter Wirtschaftsingineur mit 60-80 Stunden Woche, der einmal im Monat in die Staaten fliegt, um zu referieren hingegen schon.
Und seht ihr Karriere als Zukunft? Wie stehts zur Familienplanung?
Auch hier wieder persönlich: nein. Karriere sehe ich nicht als Zukunft, sondern eben nur als ein Lebensabschnitt in dem ich Erfolg hatte. Wir Menschen existieren einzig und allein, um uns fortzupflanzen. Familie ist immer die primäre Funktion. Ein Mensch, der zwar ein vermögen anhäuft, aber keine Zeit mit der Familie verbringt mag durchaus glücklich sein, hat sein Existenzziel aber verfehlt (grob gesagt, fatalistische Absichten einmal ausgenommen).
Was haltet ihr von Burn out? Ernstzunehmen oder Unfug?
Sollte ernstgenommen werden.
Ich persönlich muss gestehen, dass ich ein recht erfolgreiches Leben lebe. Aus Karriere habe ich mir dennoch nie viel gemacht. Sie hat für mich einfach keine Bedeutung, schon weil mir da der Antrieb fehlt.
Ich hoffe, das beantwortet deine Fragen.
Viele Grüße,
Shep