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  1. #1
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    Hier geht´s zu Thread #6.

    Hier die wichtigsten Karten:

    Thedas:
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    Ferelden:
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    Flüchtlingslager:
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    Viel Spaß!
    Moku ist offline Geändert von Moku (07.04.2016 um 10:24 Uhr)
  2. #2
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Vanitas_4.jpg]

    Auf einmal war aus dem Ich ein Wir geworden, denn die kleine Frau nahm sein Angebot an ihn in die Stadt zu begleiten. Vanitas war das tatsächlich egal, auch wenn er sich wunderte. Mit seiner Aufmachung war er nicht umbedingt einer Person der man gerne hinterherlief. Aber sollte sie ruhig, solange sie ihn nicht nervte konnte sie seinetwegen bis zum Styx neben ihm her stolzieren.

    Auf jedenfall war sie sehr kontaktfreudig und stellte sich nun auch noch vor. Faizah Cremonesi war tatsächlich kein Name von hier und bestätigte Vanitas Vermutung hinsichtlich ihrer Herkunft. Viel interessanter für ihn war allerdings das sie sich als Mitglied der Krähen vorstellte. Vanitas hatte schon mit ihnen zu tun gehabt, Assassinen die den Tod für Geld brachten. Manche ihrer Mitglieder zeigten eine ähnliche große Hingabe darin wie die Mitglieder seines Ordens, auch wenn der profane Grund den Akt des Tötens ein wenig herabsetzte. Nichtsdestotrotz waren sie auf ihre Weise auch ein Werkzeug des Todes und von mindestens einem Mitglied des Ordens wusste er das es früher auch eine Krähe gewesen war. Das die Meuchelmörderin ihre Profession so offen zugab, ließ auf ein gewaltiges Selbstvertrauen schließen. Oder Dummheit. Den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage bezweifelte Vanitas nicht, ihre Art und Bewaffnung ließen auf jemanden schließen der wusste wie man sich unauffällig bewegte und tötete. Die Krähe fuhr direkt mit der Unterhaltung fort.
    „Mir ist zu Ohren gekommen, dass hier in Ferelden verstärkt Dunkle Brut am Werke ist. Habt Ihr etwas darüber gehört?“
    Es war amüsant das sie ausgerechnet den anderen Passagier nach Ereignissen in Ferelden fragte, aber tatsächlich war das ein Thema mit dem sich der Ritter hinreichend beschäftigt hatte. Immerhin war er nur aus diesem Grund überhaupt in diesem kalten Land, dass nach Hund und Verzweiflung stank.
    "Das habe ich in der Tat, Die Dunkle Brut hat die Armee dieses Königreichs an einem Ort namens Ostagar vernichtend geschlagen und breitet sich jetzt Richtung Norden aus. Die hohe Anzahl dieser Kreaturen an der Oberfläche bedeutet das die Fünfte Verderbnis begonnen hat. Ihr habt also richtig gehört hier ist verstärkt Dunkle Brut am Werke.", erklärte er halb belustigt, halb ernst.
    Beide setzten ihren Marsch Richtung Stadt fort und kamen jetzt in ein Gewirr aus Häusern und Gassen, wobei sie auf der breiteren Hauptstraße verblieben. Hier war auch mehr Volk auf den Straßen, die meisten schienen es sehr eilig zu haben.
    "Um eure Höflichkeit zu erwidern, stelle ich mich auch vor. Nennt mich Vanitas",sagte der Ritter zu der Krähe, wobei er auf Verbeugungen oder ähnliches verzichtete.
    Schließlich erreichten die beiden den Marktplatz, mehrere Stände waren aufgebaut und die Menschen der Stadt wuselten zwischen ihnen herum, feilschten, fluchten und verschwanden wieder mit ihren Einkäufen. Ein hektischer pulsierender Ort, voller Leben. Vanitas hasste ihn. Er sah sich um, nicht weit von hier war das Stadttor welches in das Umland der Stadt führte. Dort war die Brut.
    "Nun die Dame, wie es aussieht sind wir in der Stadt angekommen. Ich persönlich werde wohl meine Vorräte befüllen und dann diese Stadt verlassen. Ich sehe keinen Grund lange hierzubleiben. Und wohin führen euch die Geschäfte der Krähen, Lady Cremonesi ?"

    numberten ist offline
  3. #3
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    siehe letzter Thread, letzter Post


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Nimue hatte mit ihrem Leben bereits mehr oder weniger abgeschlossen. Sie wusste, dass sie nicht kämpfen würde und sollte kein Wunder geschehen, würde sie an diesem Tag sterben. Das Wunder kam jedoch in Form eines blonden Antivaners dessen Redekünste ihr das erste Mal auf der Reise von wirklichem nutzen waren. Sie erkannte jetzt, dass jeder in der Gruppe seine Positionen fand. Manche hatten sie von Anfang an, wie Artur als tumber Schlagetot oder Larissa als einfache Späherin, andere kristallisierten sich erst später heraus. Mordred kristallisierte geradezu blendend. Seine Erklärung und Larissas offensichtlicher Zuspruch retteten ihnen an diesem Tag das Leben und so wurde ihnen schon bald die Fesseln abgenommen und, durch die Blume, eine rasche Abreise empfohlen. Die Begrüßung mit dem Held der Stunde fiel entsprechend herzlich aus und sogar Morgana ließ sich zu einer dankenden Umarmung herab, die Mordred ebenso verdutzte sie Nimue. Sie selbst drückte ihm die Hand, kurz und knapp. Alles war gesagt und er nickte zum Zeichen verstanden zu haben, denn nur wegen ihrer Heilkunst war Mordred überhaupt in der Lage gewesen so effektiv zu streiten und sein leidenschaftliches Plädoyer zu halten. Ihr würde natürlich niemand danken, außer Mordred. Mit den Augen.
    Schnell kam das Thema Abreise auf den Tisch, ein Thema mit dem auch Nimue liebäugelte. Die Dalish machten einen Bogen um die Fremden, manche schauten noch immer argwöhnisch, andere wiederum interessiert. Die Abscheu schien einer regen Faszination gewichen zu sein, vor allem für den Antivaner. „Kein Wunder“, dachte Nimue. „Bei dem Geschwätz, das der Kerl abgelassen hat.“ Sie rollte mit den blauen Augen, sagte jedoch nichts mehr. Es war auch nicht nötig noch groß auf die Abreise zu drängen, das taten die Gefährten selbst.
    Larissa zog eine Schnute. „Ich will noch nicht gehen!“, sagte sie und schaute die Umherstehenden enttäuscht an. „Und ich denke, wir alle sollten nach den Strapazen der letzten Tage ein wenig Ruhe finden, ehe wir wieder aus dem Wald herausgehen. Wer weiß, was uns auf der Straße erwartet… Lasst uns zumindest noch ein oder zwei Tage im Lager bleiben, rasten, ruhen und zu Kräften kommen. Der Clan wird euch jetzt hoffentlich aufgeschlossener begegnen und so haben wir vielleicht die Chance, eine Brücke zwischen den Menschen und den Dalish-Elfen zu bauen. Und außerdem“, sie wurde rot: „… möchte ich nicht, dass ihr die Dalish als das in Erinnerung behaltet, was euch bis jetzt widerfahren ist. Gefangennahme, Todesdrohung und bei der ersten Gelegenheit eine fluchtartige Abreise in der Erwartung ansonsten nachts die Kehlen aufgeschlitzt zu bekommen. Das sind ebenso wenig die Dalish, wie die Mörder meines Clans die Menschen sind!“ Mordred, der sich bis dahin über das Lob gefreut und sich geruhmsonnt hatte, wurde ernst. Jetzt räusperte er sich aufmerksamkeitswirksam und ergriff das Wort: „Ich stimme Larissa zu. Wieso sollten wir das Lager sofort wieder verlassen? Wir sind ja wirklich keine Feinde der Dalish und obgleich ich bezweifle, dass sie uns als Freunde sehen, so dulden sie uns zumindest. Und solange wir keine Dummheiten machen“, sein Blick wanderte zu der einzigen Person der so etwas häufig passierte und glücklicherweise der Einzigen, der dies hier verziehen werden würde. „…sollten wir hier ein paar ruhige Tage haben. Glaubt das ruhig dem Mann, auf den der Clan vermutlich am wütendsten ist.“ Selbst angesichts dieser Wahrheit lächelte Mordred zwanglos. Plötzlich kam ein Dalish heran, ein junger Bursche mit braunem, zerzausten Haar und gebogenem Schwert am Gürtel. Er lächelte scheu zu Artur und Morgana, die den Dalish vermutlich am merkwürdigsten erschienen. Sie hatten diese… dunkle Aura. Dann richtete er seinen Blick auf Mordred, zeigte auf ihn und sagte: „Dir… Pferde.“ Er lächelte und machte eine einladende Geste. Dann sprach er schnell zu Larissa, deren Übersetzung nicht nötig war. „Ma serannas! Ser Artur, Lady Viridis, eure Pferde leben und warten auf euch.“ Larissa erklärte dem jungen Dalish die Lage, dieser nickte verständig und lud Artur und Mealla mit Handzeichen dazu ein, ihm zu den Pferden zu folgen. Nimue knirschte mit den Zähnen. Vermutlich würde sich die Abreise aufgrund der Extrawünsche der Dalish verzögern. Artur und Morgana würden der jungen Jägerin schwerlich einen Wunsch abschlagen können…
    Während die Magierin die Arme vor der Brust verschränkte und ein paar unmotivierte Schritte auf dem Platz tat trat Larissa an Morgana heran. „Glaubst du, du kannst Artur davon überzeugen noch ein paar Tage zu verweilen?“ Sie wusste, warum Morgana sich so auf Distanz hielt und fürchtete die Reaktion der Dalish, wenn sie die künstliche Distanz zerbrach. Vermutlich würde ihr ebenso ergreifend gehaltenes Wort drastisch an Gewicht verlieren, sollte sie sich als Geliebte der Hexe preisgeben. Stattdessen schaute sie Morgana fest in die rauchgrünen Augen.
    Shepard Commander ist offline
  4. #4
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: W wie Wieder da ~ Antwort von: Aril

    Glandis | Am Flussbaum • Vier Finger

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „Glandis, meine Liebe, du bist die seltsamste Elfe, die mir je begegnet ist!“, sagte Aril zu der Information zum jetzigen Platz des Ringes in der Mähne ihrer braunen Stute. In Glandis blitze für den Bruchteil einer Sekunde die Frage nach der Anzahl, die die Adlige in ihrem Leben je zu Gesicht bekommen haben könnte, auf. Zu der Überlegung, wie viele davon mit dem Prädikat »begegnet« zu kennzeichnen wären, kam sie nicht mehr. Denn mit einem Kniff in ihren Arm folgte der nächste ausgesprochene Gedanke von Aril: „Ich glaube ich verstehe. Der Ring soll auch sie völlig heilen? Oder ist dieser Haarschmuck modern?“

    Glandis beschloss in Ruhe zuzuhören und wer weiß, wie viele an Fragen noch kommen würden. Sie hatte mal von einem Burgschreiber gehört. Es war in Denerim, da hatte sie dieses merkwürdige Wort gehört. Burgschreiber?! Vielleicht gab es jemanden in diesen Burgen, der dafür verantwortlich war, all diese Fragen zu notieren, damit diese auch mit einer Antwort versehen waren. Aber der Dalish ging es an diesem Morgen so gut, wie lange nicht und so hörte, sie geduldig zu, besser, sie wartete auf noch weitere Dinge. Oder um es präzise zu beschreiben sie gingen zu der Stute und Glandis sagte nichts. Die Dalish zeigte ihr den Fleck, wo nun ein elfisch anmutender Zopf in der Mähne den Ring oben an den Haarwurzeln hielt. Dabei sah sie, wie Aril, die eine Menge von Pferden verstand, einen Kontakt mit Gwess versuchte herzustellen. In dieser Geste der Annäherung folgten die dann erwarteten Fragen, eher leise gesprochen: „Glandis, stimmt es, dass du und andere Elfen nur sehr wenig als Besitz anseht? “

    Dabei drehte Aril sich zu ihr und zeigte auf den Bogen ihres Vaters. Aber die Geste führte weiter und endete bei der Stute, die sich durch nichts stören lies und am Gras herumzupfte. Nur ein Flackern der Ohren und die Richtung der beiden zeigte einem aufmerksamen Beobachter der Szene, dass das Pferd sehr wohl wusste, wer da war. Aber Aril war ganz auf ihre Fragen konzentriert und so folgte die nächste: „Gehört Gwess sich selbst, so wie andere Tiere?“

    Glandis dachte kurz nach und hatte sich entschieden. Sie mussten sich eilen. Denn bald war die Zeit für den ersten Wildwechsel gekommen. Aber sie wollte nicht unhöflich sein. So sprach sie eher verknappt und in der Hoffnung, dass wenige Worte reichen dürften. Zumindest in ihrem Clan wären diese vermutlich als sehr langer Redebeitrag gewertet worden. Dabei zählte sie mit den Fingern in Gedanken bei den merkwürdigen Wort »Burgschreiber«, die sie zurückbog. Sie hatten den Daumen angewinkelt, aber die anderen Finger der Hand zeigten nach oben: »Sie ist frei, aber ich sorge für sie.« Dabei knickte sie den kleinen Finger weg. »Er hat mir geholfen und er wird ihr helfen,« erklärte sie weiterhin und fügte an: »Stimmt, die ganze Mähne in Zöpfen hätte was.« So bleib nur noch der Zeigefinger übrig. Mit diesem zeigte sie auf den nahen Wald und sagte: »Aril, wenn wir uns nicht sputen, wird es nichts!« Sie begann zu gehen, schaute zu Aril. Diese hatte ihren Kontaktversuch zu Gwess noch nicht aufgegeben. Doch die Dalish war wirklich in Eile und sagte, dabei den Zeigefinger in die Hand zurückführen: »Was ist hier Besitz?« Und nach einigen weiteren Schritten drehte sie sich um und fragte eher fordernd: »Kommst Du?!«

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (16.04.2016 um 11:55 Uhr) Grund: verlinkt
  5. #5
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] "Nehmt den Weg der euch angeboten wurde....oder bleibt für immer hier. Eure Entscheidung." Eine andere Stimmer erklang in der Zwischenwelt, als die Elfe mühsam der viel größeren Frau auf die Beine half. Offenbar hatten sie es mit einer mächtigen und vermutlich sehr alten Kreatur zu tun. Sacht zitterten die allgegenwärtigen Ströme der Magie um sie herum. Jemand manipulierte das Zusammenspiel. Mit einem feinen Geräusch, sanft wie das Rieseln von Sand, entstand auf einmal ein Riss im unsteten Glas des Eluvian. "Schnell!" , rief Elisa aus und machte einen Satz nach vorn. Maeya'alinh folgte ihr auf dem Fuße und zusammen rannten sie zu dem Spiegel, über den sich Risse wie Spinnenweben ausbreiteten als würde eine unsichtbare Faust gegen das Artefakt drücken. Ohne zu zögern ergriff die Elfe Elisa am Arm und fuhr mit den zierlichen Fingern ihrer anderen Hand in einen der Risse. "Wie naheliegend. Und langweilig.", erklang es noch, bevor sie erneut von einem Wirbel ergriffen und durch das Nichts gezogen wurden. Wieder verging keine messbare Zeit, bis sie auf der anderen Seite des Eluvians ankamen. Maeya'alinh schaute sich geschwind um, wobei ihre Haare wild herumwirbelten. Diesiges Zwielicht umgab die beiden. Das Glas des zweiten Spiegels, der nun hinter ihnen stand, war trüb und stumpf. Der Weg war verschlossen. Sie standen in einem niedrigen und vor allem kleinen Raum, dessen Wände aus ungeschliffenem Holz bestanden. In den Ecken und Winkeln lag allerlei Zeug herum, das größtenteils von Staub bedeckt war und Zeugnis über jahrelangen Nichtgebrauch ablegte. Die Elfe schaute zu Elisa, in deren Augen die gleiche Frage stand, die auch sie umtrieb: ,,Wo sind wir?" Eine schmale Tür, direkt gegenüber dem Eluvian führte aus dem Raum heraus. Vorsichtig streckte Maeya'alinh den Arm aus und hielt den Atem an. Sie spürte die Magie nicht mehr so frei pulsieren wie jenseits des Spiegels, was sie vermuten ließ, dass sie wieder in der diesseitigen Welt waren, doch wer konnte schon ahnen, wohin der Herr des verborgenen Refugiums sie hatte entkommen lassen? Als sie ihre Hand an das grob behauene Holz der Tür legte und angestrengt lauschte, glaubte sie Stimmen zu hören, doch war sich nicht sicher. Ein erneutes Trugbild? Oder waren da Leute in einem anderen Raum. Sie schaute noch einmal über die Schulter zu Elisa, nahm sich dann ein Herz und stieß die Tür sachte auf, was von einem ohrenbetäubenden Quietschen begleitet wurde. Die Elfe verzog das Gesicht. Wenn wirklich jemand in der Nähe war, so wusste er gewiss, dass er Besuch bekommen hatte.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    [Bild: Mini3.jpg]


    Verblüfft über das plötzliche Geständnis zwang sich Gisele dazu ihrer Verwunderung keinen Ausdruck zu verleihen. Bevor sie jedoch die Chance hatte ihre Verwirrung mit einer geschickten Aussage über die dörfliche Größe der Welt zu kaschieren durchdrang ein metallisches Knarren das Haus und erschütterte es bis in seine Grundmauern. Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes verschwand huschend, so als wäre es gestohlen worden, stattdessenkrochen seine Augen die rissige Decke ab durch die das Geräusch gesickert war. Als unterstreiche der Bau die Vermutung des Alten rieselte etwas Putz herab, lag pulverhaft auf der blanken Schwertklinge auf dem Tisch. Gisele spürte ein Muskelzucken in ihrem rechten Arm, die Hand auf der Tischplatte liegend. Ihr Körper war darauf getrimmt instinktiv zu handeln - instinktiv und tödlich. Beide, der Alte und Gisele, lauschten. „So so“, murmelte schließlich Ersterer. „Scheint so als hätten wir noch mehr Besuch bekommen, nicht wahr?“ Gisele hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. „Wir?“, wiederholte sie, worauf der Mann die Hände auf dem Tisch spreizte und wie eine Schlange zischend erwiderte: „Ich habe nicht mit dir gesprochen!“ Sein ausmergeltes Gesicht nahm bedrohliche Züge an, seine gelben aber fast vollständig erhaltenen Zähne funkelten vor Speichel während die Äderchen in seinen gelblichen Augen platzen und diese zu einer schrecklichen Parodie verkommen ließen. Und plötzlich sah Gisele das Monster, dass sie gesucht hatte…

    Giseles Gedanken begannen einen Reigen aus Mutmaßungen, Hoffnungen, Befürchtungen und einer sich ständig wechselnden Planung zu tanzen. Die orlaisianische Kriegerin erinnerte sich an die steile Flucht schmaler Stufen die von dem Flur geradevor gelaufen war und da das Geräusch unmissverständlich von Oben gekommen war und es den Alten merklich überraschte, hinzu die Tatsache des plötzlichen Verschwindens ihrer Gefährtinnen… Und dieses Buch. Dieses ekelhafte Bild, welches sie fast schon lebendig von der aufgeschlagenen Seite her anstarrte. „Maeya´alinh und Elisa!“ Der alte Mann, die Hände wie bleiche Spinnen auf den Tisch gepresst, horchte noch immer während Gisele, die keinesfalls religiös war, „Erbauer!“, seufzte. Der Alte bekam dies mit, grinste teuflisch und drückte sich unter Beteiligung der Arme von seinem Stuhl hoch. Bei der ersten Regung schnellte Gisele hoch wie eine Sprungfeder, schmiss dabei ihren niedrigen Stuhl um der polternd zu Boden schlug und packte ihr Schwert. In einer raschen, die Luft zerschneidenden Bewegung sauste die Klinge herum und stoppte nur zwei Finger breit vor dem altersfaltigen Hals des unfreiwilligen Gastgebers. Dieser stolperte daraufhin einige Schritte von Tisch und Klinge fort und fiel beinahe über einen rostzerfressenen dreifüßigen Kessel. Seine vorher so gefährlich aufblitzenden, jungen Augen waren von Panik erfüllt. Gisele trat an dem Tisch vorbei und setzte dem jetzt plötzlich zittrig und gebrechlich wirkenden Mann die Schwertspitze an den dünnen Hals. Ohne ihn dabei aus den blauen Augen zu lassen rief sie laut: „Maeya! Elisa!“ Ihre Stimme klang wie der Ruf eines silbernen Horns: kalt, klar und laut. Wenn jemand mit diesen Namen sich in der kleinen Hütte aufhalten sollte, hatte es mit Sicherheit vernommen.

    [Bild: onearmedava.jpg]
    "Bestimmt in dieser Hütte wo vor der wir ursprünglich standen!"
    Das war irgendwie das naheliegenste. Dann waren sie auch physisch vielleicht gar nicht weit weg gewesen. Es hatte sich unter Umständen alles in einer Zwischenwelt abgespielt. Doch bereits im nächsten Moment wurde ihre Aufmerksamkeit wieder von etwas anderesm abgelenkt. Sie hörte ganz deutlich wie irgendjemand ihre Namen rief. Nein, nicht irgendjemand......die Stimme war Gisele! Ohne nachzudenken stürmte Elisa die Treppen der Behausung hinunter, die Elfe direkt im Schlepptau. Und ihre Ohren hatten sie nicht getäuscht: Da stand die Dunkelhaarige, mit gezogener Waffe, und zu ihren Füßen ein alter Mann. Ungläubig schaute Elisa von ihrer Gefährtin zu dem Fremden und mehrfach hin und zurück. "Steckt er....steckt ihr hinter alle dem?" Der Greis, offensichtlich verängstigt lachte nur kurz bitter auf, dann riss er seine Augen so weit auf dass Elisa erschrocken zurückwich und es fast so aussah als würden sie aus seinem Schädel quellen. Er öffnete den Mund und sprach Worte die offensichtlich nicht seine eigene war. „Es war amüsant euch zuzusehen, planlos in der Finsternis stochernd, die unwissenden Kinder die ihr seid. Doch Glück genug hattet ihr um mich zu finden, das gestehe ich ein, wenngleich ihr immer noch nicht wisst mit wem ihr hier vekehrt. Nun denn, ich denke ich werde euch diesen kleinen Sieg gönnen. Sagt den Dorfbewohnern dass sie in Zukunft keine Angst mehr haben müssen. Und was euch angeht.....ich denke wir werden uns irgendeinmal wieder sehen. In welcher Welt auch immer.“ Daraufhin sank der Körper des Alten in sich zusammen und Eliza fuhr zusammen als sie in ihrem Kopf wieder die allererste Stimme hörte die sie vorhin herumgeführt hatte. "Hahaha....." Dunkel verhallte das Lachen. Ein Blick auf ihre Gefährtinnen sagte ihr dass nicht nur sie etwas gehört hatte. „Balken um Balken, Stein um Stein.....wir werden eingemäuert, keiner hört uns schrei'n.....“ Offensichtlich nun völlig um den Verstand gekommen lag der alte Mann vor ihren Füßen und murmelte weiter wirres Zeugs. Sie empfand Mitleid für ihn. Wie es schien war auch er ein Opfer von was auch immer sie gefangen gehalten hatte gewesen. "Was wollen wir mit ihm tun?"
    Sonmoon ist offline
  6. #6
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Vanitas

    Patrick

    Logan

    [Bild: SPdKUSfYhFaizah_Ava.jpg]

    "Das habe ich in der Tat, Die Dunkle Brut hat die Armee dieses Königreichs an einem Ort namens Ostagar vernichtend geschlagen und breitet sich jetzt Richtung Norden aus. Die hohe Anzahl dieser Kreaturen an der Oberfläche bedeutet das die Fünfte Verderbnis begonnen hat. Ihr habt also richtig gehört hier ist verstärkt Dunkle Brut am Werke."

    Die Worte ihres neuen Begleiters - Vanitas, wie er sich vorgestellt hatte - bestätigten nur ihr Wissen. Klar hatten die Krähen überall ihre Spione, aber es war manchmal besser, eine unbeteiligte Meinung einzuholen. Jedoch glaubte sie selbst nicht an eine Verderbnis.

    "Dunkle Brut bedeutet Kämpfe und wo es Kämpfe gibt, gibt es Münzen. Also sollten wir den Kämpfen nicht aus dem Weg gehen."

    Inzwischen hatten sie auch den Marktplatz erreicht. Faizah ließ ihren Blick in die Runde schweifen. Es gab zwar nicht so viele Stände, aber jede Menge Leiber drängten sich hier zusammen, so war es ein Leichtes, einfach in die Taschen zu greifen und die Leute um ihr hart Erspartes zu erleichtern. Ihr Begleiter jedoch schien sich unwohl zu fühlen. Er teilte ihr mit, dass er seine Vorräte aufzufüllen gedachte und dann die Stadt verlassen wollte. Als er sie als Lady betitelte, brach sie in schallendes Gelächter aus.

    "Werter Herr, eine Lady bin ich ganz gewiss nicht", erwiderte sie spöttisch. "Nun, da Teyrn Loghain hier nicht anzutreffen ist, werde ich mich wohl auf die Suche nach ihm machen. Oder auf die Suche nach gewissen anderen Personen. Je nachdem, wer mir zuerst über den Weg läuft. Jedoch sollte ich wohl erst mal Richtung Denerim ziehen, denn dort habe ich einen Kontaktmann."
    Emerahl ist offline
  7. #7
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Nimue hatte mit ihrem Leben bereits mehr oder weniger abgeschlossen. Sie wusste, dass sie nicht kämpfen würde und sollte kein Wunder geschehen, würde sie an diesem Tag sterben. Das Wunder kam jedoch in Form eines blonden Antivaners dessen Redekünste ihr das erste Mal auf der Reise von wirklichem nutzen waren. Sie erkannte jetzt, dass jeder in der Gruppe seine Positionen fand. Manche hatten sie von Anfang an, wie Artur als tumber Schlagetot oder Larissa als einfache Späherin, andere kristallisierten sich erst später heraus. Mordred kristallisierte geradezu blendend. Seine Erklärung und Larissas offensichtlicher Zuspruch retteten ihnen an diesem Tag das Leben und so wurde ihnen schon bald die Fesseln abgenommen und, durch die Blume, eine rasche Abreise empfohlen. Die Begrüßung mit dem Held der Stunde fiel entsprechend herzlich aus und sogar Morgana ließ sich zu einer dankenden Umarmung herab, die Mordred ebenso verdutzte sie Nimue. Sie selbst drückte ihm die Hand, kurz und knapp. Alles war gesagt und er nickte zum Zeichen verstanden zu haben, denn nur wegen ihrer Heilkunst war Mordred überhaupt in der Lage gewesen so effektiv zu streiten und sein leidenschaftliches Plädoyer zu halten. Ihr würde natürlich niemand danken, außer Mordred. Mit den Augen.
    Schnell kam das Thema Abreise auf den Tisch, ein Thema mit dem auch Nimue liebäugelte. Die Dalish machten einen Bogen um die Fremden, manche schauten noch immer argwöhnisch, andere wiederum interessiert. Die Abscheu schien einer regen Faszination gewichen zu sein, vor allem für den Antivaner. „Kein Wunder“, dachte Nimue. „Bei dem Geschwätz, das der Kerl abgelassen hat.“ Sie rollte mit den blauen Augen, sagte jedoch nichts mehr. Es war auch nicht nötig noch groß auf die Abreise zu drängen, das taten die Gefährten selbst.
    Larissa zog eine Schnute. „Ich will noch nicht gehen!“, sagte sie und schaute die Umherstehenden enttäuscht an. „Und ich denke, wir alle sollten nach den Strapazen der letzten Tage ein wenig Ruhe finden, ehe wir wieder aus dem Wald herausgehen. Wer weiß, was uns auf der Straße erwartet… Lasst uns zumindest noch ein oder zwei Tage im Lager bleiben, rasten, ruhen und zu Kräften kommen. Der Clan wird euch jetzt hoffentlich aufgeschlossener begegnen und so haben wir vielleicht die Chance, eine Brücke zwischen den Menschen und den Dalish-Elfen zu bauen. Und außerdem“, sie wurde rot: „… möchte ich nicht, dass ihr die Dalish als das in Erinnerung behaltet, was euch bis jetzt widerfahren ist. Gefangennahme, Todesdrohung und bei der ersten Gelegenheit eine fluchtartige Abreise in der Erwartung ansonsten nachts die Kehlen aufgeschlitzt zu bekommen. Das sind ebenso wenig die Dalish, wie die Mörder meines Clans die Menschen sind!“ Mordred, der sich bis dahin über das Lob gefreut und sich geruhmsonnt hatte, wurde ernst. Jetzt räusperte er sich aufmerksamkeitswirksam und ergriff das Wort: „Ich stimme Larissa zu. Wieso sollten wir das Lager sofort wieder verlassen? Wir sind ja wirklich keine Feinde der Dalish und obgleich ich bezweifle, dass sie uns als Freunde sehen, so dulden sie uns zumindest. Und solange wir keine Dummheiten machen“, sein Blick wanderte zu der einzigen Person der so etwas häufig passierte und glücklicherweise der Einzigen, der dies hier verziehen werden würde. „…sollten wir hier ein paar ruhige Tage haben. Glaubt das ruhig dem Mann, auf den der Clan vermutlich am wütendsten ist.“ Selbst angesichts dieser Wahrheit lächelte Mordred zwanglos. Plötzlich kam ein Dalish heran, ein junger Bursche mit braunem, zerzausten Haar und gebogenem Schwert am Gürtel. Er lächelte scheu zu Artur und Morgana, die den Dalish vermutlich am merkwürdigsten erschienen. Sie hatten diese… dunkle Aura. Dann richtete er seinen Blick auf Mordred, zeigte auf ihn und sagte: „Dir… Pferde.“ Er lächelte und machte eine einladende Geste. Dann sprach er schnell zu Larissa, deren Übersetzung nicht nötig war. „Ma serannas! Ser Artur, Lady Viridis, eure Pferde leben und warten auf euch.“ Larissa erklärte dem jungen Dalish die Lage, dieser nickte verständig und lud Artur und Mealla mit Handzeichen dazu ein, ihm zu den Pferden zu folgen. Nimue knirschte mit den Zähnen. Vermutlich würde sich die Abreise aufgrund der Extrawünsche der Dalish verzögern. Artur und Morgana würden der jungen Jägerin schwerlich einen Wunsch abschlagen können…
    Während die Magierin die Arme vor der Brust verschränkte und ein paar unmotivierte Schritte auf dem Platz tat trat Larissa an Morgana heran. „Glaubst du, du kannst Artur davon überzeugen noch ein paar Tage zu verweilen?“ Sie wusste, warum Morgana sich so auf Distanz hielt und fürchtete die Reaktion der Dalish, wenn sie die künstliche Distanz zerbrach. Vermutlich würde ihr ebenso ergreifend gehaltenes Wort drastisch an Gewicht verlieren, sollte sie sich als Geliebte der Hexe preisgeben. Stattdessen schaute sie Morgana fest in die rauchgrünen Augen.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Es war wenig überraschend das Larissa mit dem Plan der schnellen Abreise nicht einverstanden war. Sie hatte man schließlich nicht schlecht behandelt oder angefeindet. Das Mordred in die gleiche Kerbe schlug hatte vermutlich mit seinem neuen Status des "Freunds der Dalish zu tun" und er wollte wohl noch ein wenig in der Anerkennung baden. Die Erklärung der Elfe das sie nicht wollte das sie die Dalish nicht so in Erinnerung behielten, war nett machte aber Artur nachdenklich. Was sie aufzählte waren genau das was seine Begegnungen mit Dalish bisher ausgemacht hatte, wobei natürlich verstümmelte Leichen und andere Grausamkeiten fehlten. Irgendwie erschien es ihm unwahrscheinlich das sich durch einen längeren Aufenthalt alles verbessern würde. Geduldet war besser als gefangen, aber immer noch recht unschmeichelhaft. Nimue schien ebenfalls nicht besonders begeistert von dem Gedanken und auch Mealla sah skeptisch aus. Artur konnte das nachvollziehen vor allem die Elfe war bisher mehr als unhöflich behandelt worden, auch wenn die Nacht im Aravel "eingesperrt" wohl angenehmer als draussen gewesen war. Das Auftauchen eines Dalishjungen vertagte die Debatte erstmal und führte sowohl Artur wie auch Mealla zu ihren Pferden.

    Morgana blieb auf dem Platz zurück und als Larissa auf sie zutrat konnte sich die Hexe schon denken was die Dalish von ihr wollte. Tatsächlich erfragte die Elfe ob Morgana Artur überzeugen könnte nicht sofort aufzubrechen. Eine verständliche Frage, auch wenn sich Morgana nicht ganz sicher war ob sie selbst umbedingt länger als nötig hier verbleiben wollte. Dies war kein freundlicher Clan und sie spürte bisher nicht viel von einer aufkommenden Gastfreundschaft wie sie diese bei anderen Clans erlebt hatte. Was sich natürlich ändern konnte immerhin waren sie gerade erst den Gefangenenstatus losgeworden und immer noch Shems. Ein anderer weitaus egoistischerer Gedanke war ob es gut war wenn Larissa noch mehr Zeit hier verbrachte und sich noch heimischer fühlte als bisher. Außerdem war das hier wohl einer der Orte an denen das Verhältnis zwischen einer Dalish und einer Menschenfrau überhaupt nicht toleriert wurde, auch Larissa hatte das bemerkt und mied zu große Nähe gegenüber ihrer Freundin. Morgana verstellte sich schon ungern hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und jetzt noch aktiv die Verbindung gegenüber der Elfe zu verstecken gefiel ihr noch weniger.
    "Nun ich kann es versuchen, aber versprechen kann ich nichts, immerhin kann ich nicht hexen.",antwortete sie und lächelte schelmisch. Die egoistischen Gedanken schluckte sie runter, letztendlich würde Larissa eh auf ihr Herz hören, etwas was Morgana im Moment auch tat. Die Hexe wusste das es ihre Freundin glücklich machen würde etwas länger hier zu verweilen und Morgana mochte es wenn Larissa fröhlich war. Außerdem verpasste sie selbst ungern die Gelegenheit sich einen Dalish Clan näher anzusehen, wie unhöflich und verbohrt dieser auch sein mochte. Vielleicht gab es hier ja den einen oder anderen aufgeschlosseneren Gesprächspartner.
    "Auf jedenfall nicht in der Hinsicht, aber ich werde mit ihm reden selbst er wird einsehen das eine kleine Pause nicht schadet.", fügte sie an und lächelte aufmunternd. Immerhin war dies hier ein richtiges Lager mit Wachen und damit sicher besser als andere Orte im Wald.
    "Ich persönlich habe zum Glück angenehmere Erinnerungen an Dalish Clans, also musst du dir wegen mir schonmal keine Sorgen machen. Sofern es hier allerdings einen Platz gibt wo ich mir endlich den Gestank der Brut endgültig von dem Körper waschen kann und ich nicht wieder auf dem kalten Boden schlafen muss, würde sich meine Meinung über diesen Ort sicherlich verbessern.",erklärte sie besser gelaunt und trat etwas näher an die Elfe heran. "Und ich bin sicher die der anderen auch.",fügte sie mit gedämpfter Stimme zuversichtlich hinzu und grinste optimistisch.

    Der Junge führte die Beiden zu einem kleinen Gatter gar nicht weit von dem Gehege der Halla entfernt. Vermutlich war es für die Dalish naheliegend die Tiere im gleichen Bereich zu halten, auch wenn die Halla natürlich ihr eigenes Gehege hatten, welches in einiger Entfernung zu sehen war. Mealla hatte diese Tiere beim Betreten des Lagers nur gehört und sah sie jetzt zum ersten Mal. Es waren hübsche Tiere wie sie anerkennen musste, auch wenn sie das Geweih unpraktisch für einen schnellen Ritt fand. Nun dafür wurden sie vermutlich auch nicht genutzt, sondern nur zum ziehen dieser Landschiffe. Was für eine Verschwendung. Das lautstarke Wiehern zweier Rößer lenkte jedoch ihre Aufmerksamkeit von den Hallas zu den drei Pferden die zusammen im Gatter standen. Die Dalish hatten die Tiere abgesattelt, was vermutlich ihrer Auffassung einer Befreiung entsprach und die Sättel an die Seite neben das Gatter gelegt.
    Artur ging zu der schwarzen Stute die ihn freundlich begrüsste und streichelte ihr Fell und die Mähne. Es war schön zu sehen das Larissa überlebt hatte und scheinbar unverletzt war. "Braves Mädchen gut siehst du aus.", sagte er und strich über den Rücken der Stute, worauf das Tier wohlig schnaubte.
    Mealla wurde ebenfalls mit einem freundlichen Wiehern begrüßt verschwendete jedoch keine Zeit damit große Zärtlichkeiten an den Hengst zu verschwenden, sondern begann sorgsam sich das Tier anzusehen und nach eventuellen Verletzungen zu suchen. Die Dalish mochten zwar gut zu Tieren sein, jedoch bezweifelte sie das sie Pferdeverstand hatten, immerhin besaßen sie ja keine. Nachdem sie alle vier Hufen überprüft und die Beine abgetastet hatte, strich sie kurz mit der Hand durch die Mähne.
    "Scheinbar bist du in Ordnung.", meinte sie zufrieden, mehr zu sich selbst als an das Pferd gerichtet. Das war ihr neuntes Pferd und sie hatte nicht vor in Kürze in den zweistelligen Bereich vorzudringen. Die Elfe beugte sich leicht nach vorne und flüsterte dem Pferd ins Ohr. "Wenn du nochmal einfach so stiften gehst verarbeite ich dich zu Pferdesalami.", drohte sie halbernst und fuhr mit den Finger durch die Mähne. Sie war froh ihr Pferd wiederzuhaben vor allem da sie jetzt nicht mehr zu Fuß gehen musste und auch ihre Habe wieder hatte. Eine Durchsuchung der Satteltaschen ergab auch das scheinbar alles vollständig war, das einzige was fehlte waren ihre Pfeile und der Eibenholzbogen, welcher sich vermutlich zu ihren anderen Waffen gesellt hatte. Auch Artur überprüfte seine Taschen, fand aber auch alles an seinem Platz vor. Glücklicherweise schienen die Dalish nicht viel Nutzen an Sachen der Shem zu haben, oder sie hatten es wieder zurückgelegt. Nichts stand ihnen also im Weg die Pferde zu satteln und davonzuziehen. Nun ja, fast nichts.
    "Wie denkt ihr über Larissas Vorschlag noch länger hierzubleiben?", fragte er die Elfe plötzlich recht unvermittelt. Diese Sache stand immer noch im Raum und auch wenn er vermuten konnte was die Elfe davon hielt war er gerade deswegen an ihrer Meinung interessiert.
    "Ich weiß nicht, zählt meine Meinung überhaupt?", fragte Mealla leicht schnippisch und hob überrascht eine Augenbraue.
    Immerhin war sie ja letzten Endes nur ein Fremdkörper für die Gruppe, ein notwendiges Ärgerniss das nur wegen der Umstände nach der Kopfgeldjagd noch mit ihnen unterwegs war. Auf jedenfall kam sich die Elfe manchmal so vor und wenn sie ganz ehrlich war, war es ja auch nur der ausbleibenden Belohnung und der Brut geschuldet das sie noch zusammen unterwegs waren.
    "Sonst würde ich euch wohl kaum Fragen. Nach der Aussage einiger Personen bin ich oft ein ungehobelter Klotz und dadurch nicht in der Lage aus purer Höflichkeit so zu tun.",erklärte er selbstironisch worauf Mealla leicht grinsen musste. Sie wusste schließlich wen der Ritter meinte, auch wenn sie selbst bisher ohne eine Rüge davongekommen war. "Nein im Ernst, nachdem euch die Dalish noch unhöflicher behandelt haben als uns, würde ich verstehen wenn ihr so schnell wie möglich wegwollt."
    "Nun so schnell wie ihr es vorgeschlagen habt, scheint es euch auch nicht zu reizen lange hier zu verweilen. Ich muss zugeben, als ihr es vorhin vorgeschlagen habt war ich eurer Meinung. Ich bleibe ungern an Orten wo man mich als Klingenohr beschimpft, wieso also an Orten bleiben wo man mich Flachohr nennt und denkt mich einsperren zu müssen ?", fragte sie rhetorisch und lehnte sich an den Holzzaun, der das Gatter umriss. "Ich muss zugeben ich war immer neugierig an Geschichten über die Dalish und ihre Lebensweisen. Ich meine die meisten Geschichten die man so hört sind negativ, aber ich bin immer sehr unvoreingenommen und bilde mir gerne eine eigene Meinung. Der Gedanke einer elfischen Gemeinschaft außerhalb der Städte und frei von allen Banden klang interessant." Mealla zuckte mit den Schultern. "Und jetzt stehe ich hier, im Lager einer dieser Clans und die Erfahrung die ich mitnehme ist das es nicht nur Menschen gibt die mich und Elfen aus den Städten als minderwertig ansehen, sondern auch andere Elfen. Irgendwie nicht zufriedenstellend.",erklärte Mealla resigniert und kickte einen Stein weg. Sie sah wieder zu Artur auf. "Nun ich könnte jetzt davonreiten und mit dieser Erfahrung weitermachen, oder ich gucke ob eure Jägerin recht hat und es tatsächlicher angenehmer wird. Schlimmer kann es wohl kaum werden, es sei denn sie beschließen mich doch aufzuküpfen." Mealla lächelte kurz sardonisch.
    "Ich bin die Letzte die etwas dagegen hat wenn wir verschwinden, aber wenn ihr euch anders entscheidet bin ich bereit der Sache noch eine Chance zu geben. Ich würde nicht lange hierbleiben wollen, aber ein wenig Erholung wird uns nicht schaden. Solange mich die Dalish nicht provozieren, werde ich sicherlich ganz brav sein.",erklärte sie mit einem schiefen Grinsen. Sie war immer noch sauer darüber wie man sie hier behandelt hatte, aber gleichzeitig sah sie es als seltene Chance an mehr über die Dalish zu erfahren. Trotz ihrer Wut war sie immer noch neugierig.
    numberten ist offline
  8. #8
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    [Bild: Sarah_klein.png]
    Oh, der Mann war wirklich sehr misstrauisch. Obwohl Sarah es ihm nicht verdenken konnte, so würde sie ihr verunstaltetes Gesicht nicht zeigen. „Ich bin ein Mensch“, sagte sie mit immer noch ruhiger Stimme, „ich kann reden. Oder nicht? Ob Ihr mein Gesicht kennt oder nicht sollte keinen Unterschied machen.“ Sie wusste, dass manche Leute hartnäckig in ihren Forderungen ihr Gesicht zu sehen waren, doch sie würde nicht nachgeben. Nicht nach allem, was sie durchgemacht hatte. „Ich kann genügend Abstand zu Euch halten, falls Ihr Euch so sicherer fühlt. Ich kann auch gehen, wenn Ihr es wünscht, doch Ihr solltet auch an Eure Verletzungen denken. Auf dem Feuer steht ein Trank, den ich gebraut habe, er hilft gegen die Schmerzen. Trinkt einen halben Becher sollten die Schmerzen zu stark werden, aber trinkt nicht mehr als drei Becher am Tag.“ Unsicher entfernte sie sich noch ein wenig von dem Mann und stand nun neben der Tür, die nach draußen führte.
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  9. #9
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    [Bild: DariusTruhnfal.png]

    Darius hörte eine tiefe Bitterkeit aus der Stimme als die Frau entschieden ablehnte ihr Gesicht zu zeigen. Er versuchte sich zu erheben aber die Schmerzen ließen es nicht zu.
    Die Feuerstelle war gerade in Reichweite seines Arms und so schöpfte er einen halben Becher wie die Frau, er war sich jetzt sicher das es eine menschliche Frau war, empfohlen hatte.
    Die Flüssigkeit schmeckte etwas herb als er sie langsam trank doch fühlte er gleich ihre heilende Wirkung.
    Nachdenklich blickte er die Frau, die jetzt in der Tür stand als wolle sie fluchtartig seine Hütte verlassen, an. "Bitte bleib. Bleib uns sei willkommen in meinem Heim"
    Als die Frau einen kleinen Laut der Überraschung ausstieß musste er trotz der grausamen Ereignisse unwillkürlich grinsen.
    Im seiner Stimme klang leise Belustigung als er weitersprach.
    "Oh ich werde doch meine eigene Herdstelle kennen. Also bleib bitte. Und ich bin Darius damit du einen Namen hast. Aus deiner Art zu reden schließe ich das du nicht aus dieser Gegend bist. Wie auch die nächste Ansiedlung ist einige Tagesmärsche entfernt."
    Erschöpft vom Reden sank Darius wieder in sein Kissen.
    "Ich werde versuchen zu schlafen. Versuch auch zu schlafen, ich verspreche nicht über dich herzufallen." Darius kicherte leise "Wie auch, ein Kleinkind könnte mich zur Zeit verprügeln."
    Darius Stimme wurde immer leiser und bald zeugte sein tiefer Atem davon das er eingeschlafen war.
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  10. #10
    Nicashisha Shenanigans  Avatar von Moku
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    [Bild: avasaoirse.png]Saoirse konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie plötzlich auf dem Boden lag, ein fester Griff dabei im Nacken. Sie hatte keinen Notfallplan im Kopf. Tatsächlich hatte sie völlig aus Reflex gehandelt.
    Das Mädchen war seit einer gefühlten Ewigkeit mit ihren Großeltern allein unterwegs und stets für ihrer aller Sicherheit verantwortlich gewesen. Es war lange her, dass sie so tief in den Schlaf gesunken war, dass sich jemand armlang anschleichen konnte. Wobei man ihren nahezu komatösen Zustand nicht als Schlaf bezeichnen konnte. Erst recht nicht, wenn sie nach ihren dröhnenden Kopfschmerzen ging, die sich durch die kleine Kampfeinlage scheinbar genötigt fühlten noch eine Zugabe zugeben.
    Für einen kurzen Moment war sie recht orientierungslos gewesen, und ihre Sicht bot ihr keine Hilfe, da sich alles vor ihren Augen zu drehen schien. Allein die Stimme ihres mutmaßlichen Angreifers ließ sie erkennen, wer sich ihr im Schlaf genähert und sie mit geübten Griffen auf den Boden geschickt hatte. Ihre Unerfahrenheit in sämtlicher Form der körperlichen Gegenwehr hinderte sie nicht daran zu bemerken, dass der Mann Kampffertigkeiten besaß, die man nur aus der Praxis gewann.
    „Vos ’s min probleem?“ fragte sie komplett entrüstet, während sich ihre Sicht endlich fokussierte. „Min probleem?“ Ihr Stimme überschlug sich fast vor Wut. „Was ist dein Problem?“
    Fereldisch, damit sie auch der letzte Hinterwäldler verstand.
    Sie machte irgendwelche erfolglosen Hebebewegung, um den Mann von sich runter zu schubsten, ergab sich allerdings nicht einmal der Illusion, dass sie dies schaffte, wenn er es nicht wollte. Die Blondine zappelte weiter etwas ungelenk als er sich endlich erhob, bevor sie mit dem Körper herumwirbelte; setzte sich dann auf und rutschte auf dem Hintern zurück, zog schützend die Knie an ihre Brust.
    „Du hättest genauso reagiert,“ knurrte sie weiter und für einen Moment huschte ihr Blick zu Nic, die sie aus großen Augen anstarrte. „Nur du kannst dich besser wehren.“
    „Saoirse,“ wurde sie von Nonna unterbrochen. Überrascht wandte sich das Mädchen um, doch ihre Großmutter stand nicht wie erwartet hinter ihr, sondern mit gekrausten Augenbrauen und bösem Blick in der Tür. „Er nor gevalt tsu helfn med bilen.“
    Saoirses Mundwinkel zuckten erbost. Abrupt stand sie auf und griff nach den Zügeln von Sir Albrecht. „Ich brauch’ keine Hilfe,“ schnarrte sie an niemand Bestimmtes, gab den Zügeln einen leichten Ruck. „Und vor allem brauch’ ich nicht eure.“
    Sie hoffte, sich damit unmissverständlich ausgedrückt zu haben.
    Ihre Worte verloren jedoch jegliche autoritäre Wirkung in Anbetracht der Tatsache, wie ausgelassen viel Zeit sich Sir Albrecht zum Aufstehen nahm. Selbst die vorherrschende Anspannung verpuffte dank seiner theatralischen Langsamkeit in Kombination mit den halb geöffneten Augen und wurde völlig ersetzt durch seine Pikiertheit darüber, dass er sich bewegen musste.
    Saoirse warf den Kopf mit einem tiefen Seufzer in den Nacken.
    Soviel zu ihrem dramatischen Abgang, dachte sie als sie den ihr gemächlich folgenden Sir Albrecht nach draußen führte, unter den strengen Blicken ihrer Großmutter, der es scheinbar wieder ganz gut ging. Und wenn Nonnos Gezeter über den Zustand des Wagens irgendein Hinweis war, dann schien es beiden besser zu gehen als ihr.
    Moku ist offline Geändert von Moku (12.04.2016 um 19:42 Uhr)
  11. #11
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Es war wenig überraschend das Larissa mit dem Plan der schnellen Abreise nicht einverstanden war. Sie hatte man schließlich nicht schlecht behandelt oder angefeindet. Das Mordred in die gleiche Kerbe schlug hatte vermutlich mit seinem neuen Status des "Freunds der Dalish zu tun" und er wollte wohl noch ein wenig in der Anerkennung baden. Die Erklärung der Elfe das sie nicht wollte das sie die Dalish nicht so in Erinnerung behielten, war nett machte aber Artur nachdenklich. Was sie aufzählte waren genau das was seine Begegnungen mit Dalish bisher ausgemacht hatte, wobei natürlich verstümmelte Leichen und andere Grausamkeiten fehlten. Irgendwie erschien es ihm unwahrscheinlich das sich durch einen längeren Aufenthalt alles verbessern würde. Geduldet war besser als gefangen, aber immer noch recht unschmeichelhaft. Nimue schien ebenfalls nicht besonders begeistert von dem Gedanken und auch Mealla sah skeptisch aus. Artur konnte das nachvollziehen vor allem die Elfe war bisher mehr als unhöflich behandelt worden, auch wenn die Nacht im Aravel "eingesperrt" wohl angenehmer als draussen gewesen war. Das Auftauchen eines Dalishjungen vertagte die Debatte erstmal und führte sowohl Artur wie auch Mealla zu ihren Pferden.

    Morgana blieb auf dem Platz zurück und als Larissa auf sie zutrat konnte sich die Hexe schon denken was die Dalish von ihr wollte. Tatsächlich erfragte die Elfe ob Morgana Artur überzeugen könnte nicht sofort aufzubrechen. Eine verständliche Frage, auch wenn sich Morgana nicht ganz sicher war ob sie selbst umbedingt länger als nötig hier verbleiben wollte. Dies war kein freundlicher Clan und sie spürte bisher nicht viel von einer aufkommenden Gastfreundschaft wie sie diese bei anderen Clans erlebt hatte. Was sich natürlich ändern konnte immerhin waren sie gerade erst den Gefangenenstatus losgeworden und immer noch Shems. Ein anderer weitaus egoistischerer Gedanke war ob es gut war wenn Larissa noch mehr Zeit hier verbrachte und sich noch heimischer fühlte als bisher. Außerdem war das hier wohl einer der Orte an denen das Verhältnis zwischen einer Dalish und einer Menschenfrau überhaupt nicht toleriert wurde, auch Larissa hatte das bemerkt und mied zu große Nähe gegenüber ihrer Freundin. Morgana verstellte sich schon ungern hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und jetzt noch aktiv die Verbindung gegenüber der Elfe zu verstecken gefiel ihr noch weniger.
    "Nun ich kann es versuchen, aber versprechen kann ich nichts, immerhin kann ich nicht hexen.",antwortete sie und lächelte schelmisch. Die egoistischen Gedanken schluckte sie runter, letztendlich würde Larissa eh auf ihr Herz hören, etwas was Morgana im Moment auch tat. Die Hexe wusste das es ihre Freundin glücklich machen würde etwas länger hier zu verweilen und Morgana mochte es wenn Larissa fröhlich war. Außerdem verpasste sie selbst ungern die Gelegenheit sich einen Dalish Clan näher anzusehen, wie unhöflich und verbohrt dieser auch sein mochte. Vielleicht gab es hier ja den einen oder anderen aufgeschlosseneren Gesprächspartner.
    "Auf jedenfall nicht in der Hinsicht, aber ich werde mit ihm reden selbst er wird einsehen das eine kleine Pause nicht schadet.", fügte sie an und lächelte aufmunternd. Immerhin war dies hier ein richtiges Lager mit Wachen und damit sicher besser als andere Orte im Wald.
    "Ich persönlich habe zum Glück angenehmere Erinnerungen an Dalish Clans, also musst du dir wegen mir schonmal keine Sorgen machen. Sofern es hier allerdings einen Platz gibt wo ich mir endlich den Gestank der Brut endgültig von dem Körper waschen kann und ich nicht wieder auf dem kalten Boden schlafen muss, würde sich meine Meinung über diesen Ort sicherlich verbessern.",erklärte sie besser gelaunt und trat etwas näher an die Elfe heran. "Und ich bin sicher die der anderen auch.",fügte sie mit gedämpfter Stimme zuversichtlich hinzu und grinste optimistisch.

    Der Junge führte die Beiden zu einem kleinen Gatter gar nicht weit von dem Gehege der Halla entfernt. Vermutlich war es für die Dalish naheliegend die Tiere im gleichen Bereich zu halten, auch wenn die Halla natürlich ihr eigenes Gehege hatten, welches in einiger Entfernung zu sehen war. Mealla hatte diese Tiere beim Betreten des Lagers nur gehört und sah sie jetzt zum ersten Mal. Es waren hübsche Tiere wie sie anerkennen musste, auch wenn sie das Geweih unpraktisch für einen schnellen Ritt fand. Nun dafür wurden sie vermutlich auch nicht genutzt, sondern nur zum ziehen dieser Landschiffe. Was für eine Verschwendung. Das lautstarke Wiehern zweier Rößer lenkte jedoch ihre Aufmerksamkeit von den Hallas zu den drei Pferden die zusammen im Gatter standen. Die Dalish hatten die Tiere abgesattelt, was vermutlich ihrer Auffassung einer Befreiung entsprach und die Sättel an die Seite neben das Gatter gelegt.
    Artur ging zu der schwarzen Stute die ihn freundlich begrüsste und streichelte ihr Fell und die Mähne. Es war schön zu sehen das Larissa überlebt hatte und scheinbar unverletzt war. "Braves Mädchen gut siehst du aus.", sagte er und strich über den Rücken der Stute, worauf das Tier wohlig schnaubte.
    Mealla wurde ebenfalls mit einem freundlichen Wiehern begrüßt verschwendete jedoch keine Zeit damit große Zärtlichkeiten an den Hengst zu verschwenden, sondern begann sorgsam sich das Tier anzusehen und nach eventuellen Verletzungen zu suchen. Die Dalish mochten zwar gut zu Tieren sein, jedoch bezweifelte sie das sie Pferdeverstand hatten, immerhin besaßen sie ja keine. Nachdem sie alle vier Hufen überprüft und die Beine abgetastet hatte, strich sie kurz mit der Hand durch die Mähne.
    "Scheinbar bist du in Ordnung.", meinte sie zufrieden, mehr zu sich selbst als an das Pferd gerichtet. Das war ihr neuntes Pferd und sie hatte nicht vor in Kürze in den zweistelligen Bereich vorzudringen. Die Elfe beugte sich leicht nach vorne und flüsterte dem Pferd ins Ohr. "Wenn du nochmal einfach so stiften gehst verarbeite ich dich zu Pferdesalami.", drohte sie halbernst und fuhr mit den Finger durch die Mähne. Sie war froh ihr Pferd wiederzuhaben vor allem da sie jetzt nicht mehr zu Fuß gehen musste und auch ihre Habe wieder hatte. Eine Durchsuchung der Satteltaschen ergab auch das scheinbar alles vollständig war, das einzige was fehlte waren ihre Pfeile und der Eibenholzbogen, welcher sich vermutlich zu ihren anderen Waffen gesellt hatte. Auch Artur überprüfte seine Taschen, fand aber auch alles an seinem Platz vor. Glücklicherweise schienen die Dalish nicht viel Nutzen an Sachen der Shem zu haben, oder sie hatten es wieder zurückgelegt. Nichts stand ihnen also im Weg die Pferde zu satteln und davonzuziehen. Nun ja, fast nichts.
    "Wie denkt ihr über Larissas Vorschlag noch länger hierzubleiben?", fragte er die Elfe plötzlich recht unvermittelt. Diese Sache stand immer noch im Raum und auch wenn er vermuten konnte was die Elfe davon hielt war er gerade deswegen an ihrer Meinung interessiert.
    "Ich weiß nicht, zählt meine Meinung überhaupt?", fragte Mealla leicht schnippisch und hob überrascht eine Augenbraue.
    Immerhin war sie ja letzten Endes nur ein Fremdkörper für die Gruppe, ein notwendiges Ärgerniss das nur wegen der Umstände nach der Kopfgeldjagd noch mit ihnen unterwegs war. Auf jedenfall kam sich die Elfe manchmal so vor und wenn sie ganz ehrlich war, war es ja auch nur der ausbleibenden Belohnung und der Brut geschuldet das sie noch zusammen unterwegs waren.
    "Sonst würde ich euch wohl kaum Fragen. Nach der Aussage einiger Personen bin ich oft ein ungehobelter Klotz und dadurch nicht in der Lage aus purer Höflichkeit so zu tun.",erklärte er selbstironisch worauf Mealla leicht grinsen musste. Sie wusste schließlich wen der Ritter meinte, auch wenn sie selbst bisher ohne eine Rüge davongekommen war. "Nein im Ernst, nachdem euch die Dalish noch unhöflicher behandelt haben als uns, würde ich verstehen wenn ihr so schnell wie möglich wegwollt."
    "Nun so schnell wie ihr es vorgeschlagen habt, scheint es euch auch nicht zu reizen lange hier zu verweilen. Ich muss zugeben, als ihr es vorhin vorgeschlagen habt war ich eurer Meinung. Ich bleibe ungern an Orten wo man mich als Klingenohr beschimpft, wieso also an Orten bleiben wo man mich Flachohr nennt und denkt mich einsperren zu müssen ?", fragte sie rhetorisch und lehnte sich an den Holzzaun, der das Gatter umriss. "Ich muss zugeben ich war immer neugierig an Geschichten über die Dalish und ihre Lebensweisen. Ich meine die meisten Geschichten die man so hört sind negativ, aber ich bin immer sehr unvoreingenommen und bilde mir gerne eine eigene Meinung. Der Gedanke einer elfischen Gemeinschaft außerhalb der Städte und frei von allen Banden klang interessant." Mealla zuckte mit den Schultern. "Und jetzt stehe ich hier, im Lager einer dieser Clans und die Erfahrung die ich mitnehme ist das es nicht nur Menschen gibt die mich und Elfen aus den Städten als minderwertig ansehen, sondern auch andere Elfen. Irgendwie nicht zufriedenstellend.",erklärte Mealla resigniert und kickte einen Stein weg. Sie sah wieder zu Artur auf. "Nun ich könnte jetzt davonreiten und mit dieser Erfahrung weitermachen, oder ich gucke ob eure Jägerin recht hat und es tatsächlicher angenehmer wird. Schlimmer kann es wohl kaum werden, es sei denn sie beschließen mich doch aufzuküpfen." Mealla lächelte kurz sardonisch.
    "Ich bin die Letzte die etwas dagegen hat wenn wir verschwinden, aber wenn ihr euch anders entscheidet bin ich bereit der Sache noch eine Chance zu geben. Ich würde nicht lange hierbleiben wollen, aber ein wenig Erholung wird uns nicht schaden. Solange mich die Dalish nicht provozieren, werde ich sicherlich ganz brav sein.",erklärte sie mit einem schiefen Grinsen. Sie war immer noch sauer darüber wie man sie hier behandelt hatte, aber gleichzeitig sah sie es als seltene Chance an mehr über die Dalish zu erfahren. Trotz ihrer Wut war sie immer noch neugierig.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Die Stunden vergingen und noch immer hatte sich zu einer Entscheidung über das Verweilen oder Weiterziehen kein Konsens finden lassen. Artur und Mealla steckten die Köpfe zusammen und tuschelten, der Aussicht auf eine längere Rast eher feindselig gestimmt. Immerhin befriedete die Tatsache, dass ihre Pferde gesund und von den Dalish gut versorgt worden waren das Gemüt der beiden ein wenig. Die Dalish luden die Fremden zu nichts ein und einigen von ihnen stand immer die Abneigung noch immer so deutlich ins Gesicht geschrieben wie die Tätowierungen. Andere zeigten reges Interesse als Larissa, die am Feuer saß und auf Morganas Erfolgsmeldung bezüglich ihrer Überzeugungskraft hoffte, Mordred heran winkte. Der Dichter schien von der gesamten Fahrtgemeinschaft der toleranteste oder vielmehr offenherzigste Gefährte zu sein und die Dalish begrüßten die Freundlichkeit des Antivaners gerne. Dass er sich dem Clan nach dem Zweikampf ausgeliefert hatte, hatte ihm einigen Respekt angedeihen lassen und so akzeptierte man seine Gesellschaft an dem Feuer, obgleich man meistens im schnellen Elfisch sprach, dem Mordred ganz offensichtlich nicht zu folgen vermochte. Allerdings reichte man ihm weißes Brot und eine Art Wein im hohen Tonkrug nach Dalishart, die nicht einmal halb so stark zu Kopfe stieg wie die Weine der Menschen, dafür aber einen äußerst fruchtigen Geschmack besaß. Larissa sah, wie Penthos ihn von der Ferne her beobachtete und schließlich wieder in einem Aravel verschwand, jenem Aravel in dem den Informationen einiger Clanmitglieder, seine Schwester am raschen Genesen war. Eine gute Nachricht, die sowohl Larissa als auch Mordred, nachdem man sie ihm übersetzt hatte, erfreute. Die Ehrlichkeit in der Freude des Blonden brachte zusätzliche Pluspunkte und so fragte man schon eine Stunde später in vorsichtiger Annährung nach Mordreds Herkunftsland und seiner Person. Die Dalish am Feuer, hauptsächlich jüngere Jäger, doch auch einige Ältere, liefen Anerkennung sehen als sie von seiner Profession als Dichter und Literat erfuhren. Der Beruf kam nämlich dem des Hahren am nächsten. Mehr oder weniger. Mordred erzählte aufgrund eines ständigen Zustroms an Zuhörern zum dritten Mal von seinem Treffen mit dem fremden Dalishclan, der einigen der Älteren anscheinend bekannt war, als plötzlich Ilei ans Feuer trat. Die Erzählung kam sofort ins Stocken und einige der Jüngeren richteten besorgte Blicke auf die Dalishkriegerin, welche die Dolche wieder am Gürtel trug, in den Händen jedoch ein in festes Tuch und mit einem Riemen umwickelten Gegenstand mit sich brachte. Sie blieb vor Mordred stehen, der obwohl es ihm widerstrebte, sitzen blieb. Einige Zeit war nicht mehr als das Knacken des Feuers zu hören, dann streckte Ilei ihm das Päckchen entgegen und schlug die großen Augen nieder, die einstmals voller Stolz und Hass glommen. „Für Euch“, sagte sie und verzichtete zur Überraschung des Literaten auf den Zusatz „Shem“. Sachte nahm er ihr das Ding aus der Hand und legte es sich auf die Knie. Es hatte anscheinend fast die Größe eines Rundschildes, war jedoch kaum schwer. Ilei vermied es ihm in die Augen zu schauen während er es auswickelte. Mordred staunte ehrlich, denn als er den Stoff wegzog erblickte er eine kleine Harfe aus weißem Holz mit kunstvollen Schnitzereien an Säule, Korpus und Hals die, wie Larissa ihm schnell zuflüsterte, ein elfisches Gedicht darstellten. Das Instrument war wunderschön anzusehen und strahlte eine fast magische Herrlichkeit aus. „Vielen Dank!“, sagte Mordred baff, denn obwohl er daheim in Antiva viele Harfen, Lauten, Flöten und andere Instrumente besaß reichte keins in der Art in der diese Harfe Eleganz mit Schönheit und Schlichtheit verband, heran. Er schaute Ilei an und diesmal begegnete sie seinem Blick. Ihr Wille standzuhalten flackerte wie eine Kerze im Wind, doch sie hielt durch und erklärte: „Ich müsste tot sein. Ihr habt mich verschont. Ich hätte Euch nicht verschont. Und doch lebe ich. Ich danke Euch, denn ich wollte nicht sterben.“ Ilei, die sonst immer frech, böse und schnell mit großen Tönen gewesen war, schien zu einer Dalish in Larissas Alter und Reifegrad geschrumpft zu sein. „Vielen Dank, Mylady. Ich bin froh, dass Ihr es so seht, denn auch ich wollte nicht, dass Ihr sterbt.“ Hätte man sehr genau hingeschaut, so hätte man auf Ileis Wangen eine Spur Röte entdeckt, doch Mordred blickte dezent weg und tat so, als wäre nichts. Er deutete auf den Platz neben sich und sagte voller Freundlichkeit: „Bitte, setzt Euch doch ans Feuer.“ Steif wie ein Automat folgte Ilei der Einladung, ließ sich neben Mordred nieder und wich den Blicken aller Anwesenden aus – sie alle waren verwundert.

    Nimue schritt genervt auf und ab. Den neugierigen Blicken der Dalish begegnete sie mit Kälte und so verkörperte sie vermutlich genau das, was die Dalish von den „Shemlen“ dachten. Arrogante, unruhige Wesen für die Stillstand Rückgang bedeutete. Vorwärts, das war ihre Marschrichtung und sollte ihnen jemand dies verwehren wurde er dafür mit kalter Verachtung gestraft. Tatsächlich war Nimue sehr geübt darin eine Form zu wahren, die gegen alles und jeden Geringschätzung demonstrierte und so blieb sie in der selbstgewählten Rolle der Paria. Mordred und Larissa schienen mit den elfischen Gefängniswärtern auf gutem Fuß zu stehen, Artur und Mealla waren irgendwo bei ihren Gäulen und Morgana hatte sich vermutlich in eine schwarze Krähe oder einen Schatten verwandelt, denn von ihr sah die Zirkelmagierin nicht eine Spur. Die arkane Energie die in diesem Lager pulsierte war zudem zu mächtig, als dass sie die Gegenwart der Hexe hätte spüren können. Wie bei jedem Dalishclan lagerten hier viele, sehr viele magische Gegenstände aus Zeiten die so alt waren, dass selbst die heutigen Sternenbilder ihnen einst unbekannt gewesen waren. Nur einmal ließ sie zu, dass man mit ihr in Kontakt trat. Eine Dalish, die sicherlich schon an die siebzig Sommer zählte brachte die Magierin zu einem großen Zelt aus dunkelgrünem und mit weißen Ornamenten besticktem Zelt. Die alte Dalish sprach freundlich doch Nimue nickte nur stumm zur Antwort. Das Innere des Zeltes versprach zumindest eine angenehmere Nacht als die Letzte, denn dort befanden sich viele schwere Decken und harte Rollkissen, sowie eine eisenbewährte Truhe für die Wertsachen. Ein Schloss gab es nicht, denn die Dalish schienen hier dafür kaum Verwendung zu haben. Zu Nimues großer Freude hatten die Elfen einen tiefen Kessel voll klarem Wassers und ein kleines, raues Handtuch bereitgestellt und nachdem ihre Führerin das Zelt verlassen hatte, entkleidete sich die Magierin zauberte eine bläuliche Barriere vor den Zelteingang die sowohl vor dem Eindringen unerwünschter Gäste als auch bedingt Voyeurismus schütze und wusch sich gründlich. Das Wasser war ziemlich kalt doch angesichts des Ausbleibens von Gelegenheiten zum Baden genoss Nimue die Möglichkeit sich zu reinigen sehr. Endlich fühlte sie sich wieder wie ein Mensch!

    *

    Dunkelheit brach über den Wald hinein und überall im Lager flammten Fackeln und zuweilen auch magische Lichter auf. Grünliche Irrlichter tanzen entlang der Pfade des Lagers, das in einer friedlichen Ruhe versunken war. Ruhe allerdings nur begrenzt, doch die Störung eben dieser war angenehmer Natur. Es war Mordred der zum späteren Abend hin, da die Gespräche erlahmten und die Geschichte von seinem Treffen mit dem Dalishclan nun allseits bekannt war, gebeten wurde etwas auf der Harfe zu spielen. Ilei, die die anfängliche Scheu abgeschüttelte hatte, erzählte dem Antivaner sie habe dem Gespräch aus dem Hintergrund gelauscht und so erfahren, dass er ein Barde und Sänger sei, daher war diese Harfe – die ein Erbstück der Familie war, welches sie nicht spielen konnte – das Passendste um seine Gnade zu honorieren. „Für einen Sänger kämpft Ihr sehr gut. Wie ein echter Hahren“, sagte sie lieblich und lächelte sanft. Dies war vermutlich das größte Kompliment, dass sie jemals einem Shemlen hatte zuteilwerden lassen. Auch die Stimmen der anderen Elfen wurden nun lauter, sie wollten die Harfe und den Gesang des Poeten hören und als auch Larissa in den bittenden Chor mit einfiel, gab sich Mordred geschlagen. Prüfend zupfte er sie Seiten, ließ einzelne nicht zusammenpassende Töne erklingen und Larissa hoffte, dass er wirklich so gut war, wie er immer behauptete. Schließlich jedoch ließ er eine traumhafte Melodie voller Versunkenheit und Melodramatik hören, die sich eines Klagegesangs der Dalish nicht zu scheuen brauchte. Mordred wusste, dass die Elfen diese Art von Musik jener die nach Tanz und Freude verlangte vorzogen. Die vielen Elfen am rauchumwölkten Feuer lauschten in ergriffenem Schweigen.
    Larissa legte den Kopf schief uns seufzte, als Mordred zu singen begann. Schade, dass er nicht Elfisch konnte, denn in dieser Sprache klang alles noch umso viel schöner. Jetzt sang Mordred auf Antivanisch, denn auf Fereldrisch konnte er den – seiner Angabe nach selbstgedichteten – Text nicht so gut mit weidlich langgezogenen Silben singen. Er übersetzte ihn jedoch später.


    Du Frau so weiß wie Elfenbein.
    Du Himmelsstern in güldnem Schein.
    Du edle Frau.
    Du Herrin, der ich mich ganz verding.
    Es bringt mir immer mehr Verdruss,
    was ich dir sing.



    Ich bin dir gut, du sprichst mir wohl.
    Mich dünkt mein Herz zerspringt davon.
    In Kummers Weh,
    doch der Götter Gnade mit dir geh.
    Du weiße Frau.


    Nachdem er den Text in die gemeinsame Sprache übertragen hatte, seufzten viele Elfen und forderten ihn auf, das Lied nochmals zu spielen. Mordred lächelte, entlockte den Saiten zupfend betörende Töne und begann von neuem. Nun, da die Elfen den Inhalt des Gesangs kannten, waren sie ausnahmslos begeistert. Große mandelförmige Augen funkelten ihn im Schein des Feuers an, das mit die Stimmung untermalendem Knistern Funken in den Himmel spuckte. Mordred spürte wie Ilei sich sachte an ihn schmiegte und wie Larissa ihr schönes Haupt auf seine Schulter legte, sodass sich ein Sturzbach blonden Haaren über seinen Rücken ergoss. Die junge Jägerin hatte verträumt die Augen geschlossen und Mordred argwöhnte, dass sie sich wie zuhause fühlte.

    Im Schatten seines Aravels stand Penthos mit verschränkten Armen und lauschte dem Gesang während über dem Wald ein friedlich scheinender Mond aufging.
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  12. #12
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Die Stunden vergingen und noch immer hatte sich zu einer Entscheidung über das Verweilen oder Weiterziehen kein Konsens finden lassen. Artur und Mealla steckten die Köpfe zusammen und tuschelten, der Aussicht auf eine längere Rast eher feindselig gestimmt. Immerhin befriedete die Tatsache, dass ihre Pferde gesund und von den Dalish gut versorgt worden waren das Gemüt der beiden ein wenig. Die Dalish luden die Fremden zu nichts ein und einigen von ihnen stand immer die Abneigung noch immer so deutlich ins Gesicht geschrieben wie die Tätowierungen. Andere zeigten reges Interesse als Larissa, die am Feuer saß und auf Morganas Erfolgsmeldung bezüglich ihrer Überzeugungskraft hoffte, Mordred heran winkte. Der Dichter schien von der gesamten Fahrtgemeinschaft der toleranteste oder vielmehr offenherzigste Gefährte zu sein und die Dalish begrüßten die Freundlichkeit des Antivaners gerne. Dass er sich dem Clan nach dem Zweikampf ausgeliefert hatte, hatte ihm einigen Respekt angedeihen lassen und so akzeptierte man seine Gesellschaft an dem Feuer, obgleich man meistens im schnellen Elfisch sprach, dem Mordred ganz offensichtlich nicht zu folgen vermochte. Allerdings reichte man ihm weißes Brot und eine Art Wein im hohen Tonkrug nach Dalishart, die nicht einmal halb so stark zu Kopfe stieg wie die Weine der Menschen, dafür aber einen äußerst fruchtigen Geschmack besaß. Larissa sah, wie Penthos ihn von der Ferne her beobachtete und schließlich wieder in einem Aravel verschwand, jenem Aravel in dem den Informationen einiger Clanmitglieder, seine Schwester am raschen Genesen war. Eine gute Nachricht, die sowohl Larissa als auch Mordred, nachdem man sie ihm übersetzt hatte, erfreute. Die Ehrlichkeit in der Freude des Blonden brachte zusätzliche Pluspunkte und so fragte man schon eine Stunde später in vorsichtiger Annährung nach Mordreds Herkunftsland und seiner Person. Die Dalish am Feuer, hauptsächlich jüngere Jäger, doch auch einige Ältere, liefen Anerkennung sehen als sie von seiner Profession als Dichter und Literat erfuhren. Der Beruf kam nämlich dem des Hahren am nächsten. Mehr oder weniger. Mordred erzählte aufgrund eines ständigen Zustroms an Zuhörern zum dritten Mal von seinem Treffen mit dem fremden Dalishclan, der einigen der Älteren anscheinend bekannt war, als plötzlich Ilei ans Feuer trat. Die Erzählung kam sofort ins Stocken und einige der Jüngeren richteten besorgte Blicke auf die Dalishkriegerin, welche die Dolche wieder am Gürtel trug, in den Händen jedoch ein in festes Tuch und mit einem Riemen umwickelten Gegenstand mit sich brachte. Sie blieb vor Mordred stehen, der obwohl es ihm widerstrebte, sitzen blieb. Einige Zeit war nicht mehr als das Knacken des Feuers zu hören, dann streckte Ilei ihm das Päckchen entgegen und schlug die großen Augen nieder, die einstmals voller Stolz und Hass glommen. „Für Euch“, sagte sie und verzichtete zur Überraschung des Literaten auf den Zusatz „Shem“. Sachte nahm er ihr das Ding aus der Hand und legte es sich auf die Knie. Es hatte anscheinend fast die Größe eines Rundschildes, war jedoch kaum schwer. Ilei vermied es ihm in die Augen zu schauen während er es auswickelte. Mordred staunte ehrlich, denn als er den Stoff wegzog erblickte er eine kleine Harfe aus weißem Holz mit kunstvollen Schnitzereien an Säule, Korpus und Hals die, wie Larissa ihm schnell zuflüsterte, ein elfisches Gedicht darstellten. Das Instrument war wunderschön anzusehen und strahlte eine fast magische Herrlichkeit aus. „Vielen Dank!“, sagte Mordred baff, denn obwohl er daheim in Antiva viele Harfen, Lauten, Flöten und andere Instrumente besaß reichte keins in der Art in der diese Harfe Eleganz mit Schönheit und Schlichtheit verband, heran. Er schaute Ilei an und diesmal begegnete sie seinem Blick. Ihr Wille standzuhalten flackerte wie eine Kerze im Wind, doch sie hielt durch und erklärte: „Ich müsste tot sein. Ihr habt mich verschont. Ich hätte Euch nicht verschont. Und doch lebe ich. Ich danke Euch, denn ich wollte nicht sterben.“ Ilei, die sonst immer frech, böse und schnell mit großen Tönen gewesen war, schien zu einer Dalish in Larissas Alter und Reifegrad geschrumpft zu sein. „Vielen Dank, Mylady. Ich bin froh, dass Ihr es so seht, denn auch ich wollte nicht, dass Ihr sterbt.“ Hätte man sehr genau hingeschaut, so hätte man auf Ileis Wangen eine Spur Röte entdeckt, doch Mordred blickte dezent weg und tat so, als wäre nichts. Er deutete auf den Platz neben sich und sagte voller Freundlichkeit: „Bitte, setzt Euch doch ans Feuer.“ Steif wie ein Automat folgte Ilei der Einladung, ließ sich neben Mordred nieder und wich den Blicken aller Anwesenden aus – sie alle waren verwundert.

    Nimue schritt genervt auf und ab. Den neugierigen Blicken der Dalish begegnete sie mit Kälte und so verkörperte sie vermutlich genau das, was die Dalish von den „Shemlen“ dachten. Arrogante, unruhige Wesen für die Stillstand Rückgang bedeutete. Vorwärts, das war ihre Marschrichtung und sollte ihnen jemand dies verwehren wurde er dafür mit kalter Verachtung gestraft. Tatsächlich war Nimue sehr geübt darin eine Form zu wahren, die gegen alles und jeden Geringschätzung demonstrierte und so blieb sie in der selbstgewählten Rolle der Paria. Mordred und Larissa schienen mit den elfischen Gefängniswärtern auf gutem Fuß zu stehen, Artur und Mealla waren irgendwo bei ihren Gäulen und Morgana hatte sich vermutlich in eine schwarze Krähe oder einen Schatten verwandelt, denn von ihr sah die Zirkelmagierin nicht eine Spur. Die arkane Energie die in diesem Lager pulsierte war zudem zu mächtig, als dass sie die Gegenwart der Hexe hätte spüren können. Wie bei jedem Dalishclan lagerten hier viele, sehr viele magische Gegenstände aus Zeiten die so alt waren, dass selbst die heutigen Sternenbilder ihnen einst unbekannt gewesen waren. Nur einmal ließ sie zu, dass man mit ihr in Kontakt trat. Eine Dalish, die sicherlich schon an die siebzig Sommer zählte brachte die Magierin zu einem großen Zelt aus dunkelgrünem und mit weißen Ornamenten besticktem Zelt. Die alte Dalish sprach freundlich doch Nimue nickte nur stumm zur Antwort. Das Innere des Zeltes versprach zumindest eine angenehmere Nacht als die Letzte, denn dort befanden sich viele schwere Decken und harte Rollkissen, sowie eine eisenbewährte Truhe für die Wertsachen. Ein Schloss gab es nicht, denn die Dalish schienen hier dafür kaum Verwendung zu haben. Zu Nimues großer Freude hatten die Elfen einen tiefen Kessel voll klarem Wassers und ein kleines, raues Handtuch bereitgestellt und nachdem ihre Führerin das Zelt verlassen hatte, entkleidete sich die Magierin zauberte eine bläuliche Barriere vor den Zelteingang die sowohl vor dem Eindringen unerwünschter Gäste als auch bedingt Voyeurismus schütze und wusch sich gründlich. Das Wasser war ziemlich kalt doch angesichts des Ausbleibens von Gelegenheiten zum Baden genoss Nimue die Möglichkeit sich zu reinigen sehr. Endlich fühlte sie sich wieder wie ein Mensch!

    *

    Dunkelheit brach über den Wald hinein und überall im Lager flammten Fackeln und zuweilen auch magische Lichter auf. Grünliche Irrlichter tanzen entlang der Pfade des Lagers, das in einer friedlichen Ruhe versunken war. Ruhe allerdings nur begrenzt, doch die Störung eben dieser war angenehmer Natur. Es war Mordred der zum späteren Abend hin, da die Gespräche erlahmten und die Geschichte von seinem Treffen mit dem Dalishclan nun allseits bekannt war, gebeten wurde etwas auf der Harfe zu spielen. Ilei, die die anfängliche Scheu abgeschüttelte hatte, erzählte dem Antivaner sie habe dem Gespräch aus dem Hintergrund gelauscht und so erfahren, dass er ein Barde und Sänger sei, daher war diese Harfe – die ein Erbstück der Familie war, welches sie nicht spielen konnte – das Passendste um seine Gnade zu honorieren. „Für einen Sänger kämpft Ihr sehr gut. Wie ein echter Hahren“, sagte sie lieblich und lächelte sanft. Dies war vermutlich das größte Kompliment, dass sie jemals einem Shemlen hatte zuteilwerden lassen. Auch die Stimmen der anderen Elfen wurden nun lauter, sie wollten die Harfe und den Gesang des Poeten hören und als auch Larissa in den bittenden Chor mit einfiel, gab sich Mordred geschlagen. Prüfend zupfte er sie Seiten, ließ einzelne nicht zusammenpassende Töne erklingen und Larissa hoffte, dass er wirklich so gut war, wie er immer behauptete. Schließlich jedoch ließ er eine traumhafte Melodie voller Versunkenheit und Melodramatik hören, die sich eines Klagegesangs der Dalish nicht zu scheuen brauchte. Mordred wusste, dass die Elfen diese Art von Musik jener die nach Tanz und Freude verlangte vorzogen. Die vielen Elfen am rauchumwölkten Feuer lauschten in ergriffenem Schweigen.
    Larissa legte den Kopf schief uns seufzte, als Mordred zu singen begann. Schade, dass er nicht Elfisch konnte, denn in dieser Sprache klang alles noch umso viel schöner. Jetzt sang Mordred auf Antivanisch, denn auf Fereldrisch konnte er den – seiner Angabe nach selbstgedichteten – Text nicht so gut mit weidlich langgezogenen Silben singen. Er übersetzte ihn jedoch später.


    Du Frau so weiß wie Elfenbein.
    Du Himmelsstern in güldnem Schein.
    Du edle Frau.
    Du Herrin, der ich mich ganz verding.
    Es bringt mir immer mehr Verdruss,
    was ich dir sing.



    Ich bin dir gut, du sprichst mir wohl.
    Mich dünkt mein Herz zerspringt davon.
    In Kummers Weh,
    doch der Götter Gnade mit dir geh.
    Du weiße Frau.


    Nachdem er den Text in die gemeinsame Sprache übertragen hatte, seufzten viele Elfen und forderten ihn auf, das Lied nochmals zu spielen. Mordred lächelte, entlockte den Saiten zupfend betörende Töne und begann von neuem. Nun, da die Elfen den Inhalt des Gesangs kannten, waren sie ausnahmslos begeistert. Große mandelförmige Augen funkelten ihn im Schein des Feuers an, das mit die Stimmung untermalendem Knistern Funken in den Himmel spuckte. Mordred spürte wie Ilei sich sachte an ihn schmiegte und wie Larissa ihr schönes Haupt auf seine Schulter legte, sodass sich ein Sturzbach blonden Haaren über seinen Rücken ergoss. Die junge Jägerin hatte verträumt die Augen geschlossen und Mordred argwöhnte, dass sie sich wie zuhause fühlte.

    Im Schatten seines Aravels stand Penthos mit verschränkten Armen und lauschte dem Gesang während über dem Wald ein friedlich scheinender Mond aufging.


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Nachdem sich Morgana bereit erklärt hatte Artur zu überreden, beschloss sie nicht allzu lange damit zu warten, wer wusste schon ob der Ritter nicht schon zusammen mit Mealla die Pferde sattelte um bald aufzubrechen. Nachdenklich schritt sie durch das Lager, ohne direktes Ziel immerhin wusste sie nicht wo die Pferde waren. Es war nicht umbedingt schwer herauszufinden, schließlich hörte man die Tiere, dennoch hatte es die Hexe nicht allzu eilig. Stattdessen betrachtete sie die Aravels und Zelte des Lagers und die herumlaufenden Elfen. Sie war immer gerne in Dalish Lagern gewesen und auch wenn dieses nicht umbedingt zu den schönsten und vor allem nicht zu den freundlichsten gehörte, so strahlte es dennoch einen ganz speziellen Charme aus. Die meisten Elfen die ihr begegneten blieben auf Abstand und beäugten sie mit einer Mischung aus Skepsis und Abscheu, wobei zugegebenermaßen auch oft Neugier die Abscheu ersetzte. Es hielten sich nie mehr als zwei Magier in einem Clan auf und jetzt waren es sogar vier. Während man sich bei Nimue wegen ihrer Zugehörigkeit zum Zirkel wenigstens eine gewisse Meinung bilden konnte, war dies bei Morgana schwierig. Magier ohne Zugehörigkeit waren schwer einzuschätzen und der Begriff Abtrünniger war weit gesteckt und umfasste auch den Hüter des Clans, sowie den Ersten. Immerhin wurde sie nicht mehr offen angefeindet und das Misstrauen konnte sie noch ganz gut nachvollziehen. Auf Fremde wirkte sie oft ein wenig unheimlich, was nicht unbedingt von Nachteil war. Nachdem sie ein wenig durch das Camp spaziert war, folgte sie dem Röhren der Hallas, was sie schließlich auch zu den Pferchen führte. Die drei Pferde schauten erwartungsvoll in ihre Richtung, aber von den Reitern war keine Spur zu sehen. Vermutlich waren die inzwischen auch wieder woanders. Morgana hatte keine Lust durch das Camp zu laufen um Artur zu suchen, weswegen sie beschloss einfach jemanden zu fragen. Ihr Blick fiel auf den Jungen, der die beiden zu den Pferden geführt hatte und sie mit einer Mischung aus Scheu und Neugier beobachtete. Entschlossen schritt sie auf ihn zu wobei sie einen leichten Anflug von Nervosität in seinen Augen erkennen konnte. In einem höflichen Abstand blieb sie stehen.
    "Entschuldigt, aber wisst ihr zufällig wo einer meiner Gefährten sich befindet? Der große Ritter, blond ihr habt ihn zu den Pferden geführt.", fragte sie höflich. Der Junge sah verwirrt aus und seine Antwort war mehr gestammelt als gesprochen. "Ich äh. Nicht." Vielleicht hatte er sie auch nur nicht verstanden, bei einem menschenfeindlichen Clan wurde fereldisch vermutlich nicht besonders gepflegt. Morgana sah keinen Grund herumzueiern, was brachte schließlich eine Sprache wenn man sie nicht sprach ? Die Hexe wiederholte ihre Frage auf Elfisch, woraufhin der Junge ziemlich überrascht aus der Wäsche schaute. Dann jedoch hellten sich seine Gesichtszüge auf und signalisierten Verständnis. "Folgt mir.", antwortete er knapp und lief vor, Morgana ihm hinterher.


    Mealla und Artur hatten sich schließlich auf den Rückweg gemacht, wobei sie von einer älteren Dalish zu einem dunkelgrünen großen Zelt geführt worden waren. Scheinbar war dies als Lager für sie vorgesehen, auch wenn im Moment eine blaue Barriere den Eingang versperrte, deren Urheberin nicht schwer zu erraten war. Zum Glück schienen sie am Ende von Nimues Aktivitäten angekommen zu sein, denn kurze Zeit später fiel die Barriere und gab den Zelteingang frei. Mealla beschloss die vorhandene Waschmöglichkeit auch in Anspruch zu nehmen und so verließen Artur und Nimue höflicherweise das Zelt um ihr ein wenig Privatsphäre zu gewähren. Die Elfe löste sogleich ihren Zopf und befreite die Haare, etwas was sie seit der Nacht in der Banditenunterkunft nicht mehr hatte tun können. Ein schönes Gefühl wenn die Haare herunterfielen und den Nacken kitzelten. Sie betrachtete sich auf der Wasseroberfläche, nach den Strapazen hatte ihr Schopf dringend Pflege nötig und so begann sie sich auszuziehen um sich den Unbill der letzten Tage vom Körper zu waschen.


    Artur hatte sich vor dem Zelt auf einem herumliegenden Baumstamm niedergelassen, während Nimue frisch gewaschen und gestriegelt weggegangen war vermutlich um etwas zu essen oder ähnliches. Oder sie suchte sich einen Ort an dem sie ungestört war. Kurze Zeit nachdem die eine Magierin verschwunden war, tauchte die Andere auf.
    Der Junge führte Morgana zu einem großen Zelt, vor dem sich tatsächlich Artur niedergelassen hatte. "Mas serannas.",bedankte sie sich mit einem Lächeln bei dem Jungen, worauf dieser sogar leicht verlegen zurücklächelte und dann verschwand.
    "Ah da seid ihr ja. Warum sitzt ihr denn vor dem Zelt ?", fragte sie den Ritter während sie auf ihn zuging. "Nun Lady Viridis führt gerade ihre Leibwäsche durch und da hielt ich es für angebracht ihr etwas Privatsphäre einzuräumen.", antwortete Artur mit absichtlich übertriebenen Höflichkeit in der Stimme. "Bevor ihr auf dumme Gedanken kommt, ich bin vor euch dran mich zu waschen."
    "Ihr habt es auch sicher am nötigsten. Und es freut mich natürlich zu hören das ihr nicht mehr Frauen heimlich beim Baden beobachtet."
    Artur grinste amüsiert. "Aber Morgana, ich bin doch ein Ehrenmann. Wenn dann beobachte ich sie so das sie es auch bemerken.", scherzte er woraufhin Morgana leicht schmunzelnd den Kopf schüttelte und sich neben ihm niederließ.
    "Nun schön das ich euch hier finde, ich wollte etwas mit euch bereden." "Lasst mich raten, ihr kommt um mir vorzutragen warum wir länger hier bleiben sollten, anstatt schnellstmöglichst unsere Sachen zu packen und weiterzureisen. Liege ich da richtig ?"
    "Ihr seid klüger als ihr ausseht, auf jedenfall manchmal. In der Tat das wollte ich mit euch besprechen. Ich denke das nach den Strapazen der letzten Tage eine längere Rast von Vorteil wäre. Wir sind alle recht abgekämpft, ich wurde verwundet, Mealla ebenfalls."
    "Und ihr seid immer noch nicht geheilt ? Wenn ja solltet ihr wohl mit Nimue reden, nicht mit mir.", erwiderte Artur kritisch.
    "Nein ich bin geheilt, aber auch wenn Magie den Körper heilen kann, so ist er danach trotzdem noch erschöpft und muss den erlittenen Stress abbauen. Körper und Geist sollten im Einklang sein und wollt ihr wirklich wieder direkt loslaufen. Im Wald müssen wir erst wieder einen Lagerplatz suchen, Wachen stellen und Anderes. Das müssen wir hier nicht.", erklärte Morgana vollmundig.
    "Und nach den bisherigen Ereignissen denkt ihr das dies ein guter Ort zum Entspannen ist ? Der Großteil des Clans ist uns nicht freundlich gesinnt. Ich persönlich verweile nicht länger als nötig an einem Ort an dem ich unerwünscht bin.",warf Artur skeptisch ein.
    "Der Großteil des Clans ist uns allerdings auch nicht mehr feindlich gestimmt, nur distanziert und teilweise ablehnend. Nicht umbedingt angenehm das verstehe ich, aber immerhin sind wir hier Fremde und Außenseiter. Larissa erlebt so etwas ständig wenn sie mit uns eine größere Ansiedlung betritt, der Großteil der Menschen sieht sie an wie ein Wundetier oder betrachtet sie mit Abscheu. Hat sie etwas getan ? Nein, genausowenig wie wir hier, trotzdem hindert es die Leute nicht daran sie als Verkörperung der bösen Dalishgeschichten zu sehen. Ich denke wenn sie das bisher ausgehalten hat, können wir das auch ein paar Tage aushalten. Für sie ist es gut sich in einer vertrauten Umgebung aufzuhalten und wir können uns erholen bevor er wieder auf die Straße geht.",erklärte Morgana ambitioniert.
    Artur dachte nach, Morganas Argumente waren nicht schlecht gewählt und eine längere Rast würde wohl kaum schaden können. Vielleicht sollte er es auch wie Mealla als Gelegenheit sehen, er war in einem Dalishlager und das ohne sich den Weg freikämpfen zu müssen oder über Leichen stolpern zu müssen. Ein deutlich angenehmerer Aufenthalt als sein letzter.
    "Also gut, wir bleiben den morgigen Tag auch noch hier um uns auszuruhen. Danach begeben wir uns aber wieder auf die Straße, immerhin haben wir schon mehr Zeit verloren als geplant und ich will nicht wieder das mir Nimue die Ohren vollheult weil wir nicht schnell genug vorankommen.", verkündete er nach kurzer Überlegung. Morgana schenkte ihm ein Lächeln, immerhin etwas.
    "Ich danke euch und ich bin sicher es wird nicht so schlimm wie ihr denkt. Falls doch könnt ihr euch bei mir anschließend mannhaft ausheulen.", bedankte sie sich gutgelaunt. "Nun ich denke ich werde es schon einen Tag überstehen, außerdem was nutzt es mir loszumarschieren, während ihr und Larissa hierbleibt.", erklärte er mit einem Schulterzucken und lächelte schief.


    Mealla fühlte sich deutlich erfrischter als sie das Zelt verließ und Artur das Becken überließ. Ihre Haare hatte sie offen gelassen, den Zopf konnte sie wieder binden wenn die Reise fortging. Außerdem war der auch nur für den Kampf praktisch und das schien hier ja nicht angebracht zu sein. Mit ein wenig Glück wirkte sie damit harmloser, beim Ritter hatte sie sogar einen Hauch der Verwunderung bemerken können. Vermutlich lag es daran das er sie das letzte Mal bei ihrer ersten Begegnung so gesehen hatte, wenn sie darüber nachdachte hatten der Antivaner und die Zauberin sie noch nie ohne Zopf gesehen. Wozu auch ? Frisch gewaschen machte sie sich nun auf den Weg um etwas zu Essen zu suchen, wobei sie wohl ziemlich planlos durch das Camp lief, denn nach den bisherigen Erlebnissen hatte sie keine Lust jemanden danach zu fragen. So geriet sie in einen Bereich des Lagers wo anscheinend Handwerk ausgeübt wurde und auf einmal sie angesprochen wurde. "Hey Flachohr, was machst du in diesem Teil des Lagers?", rief sie jemand von der Seite an und trat aus einem Zelt hervor. Es war eine junge Dalish, vermutlich Mitte zwanzig oder älter, von Meallas Körpergröße und mit auffallend kräftigen Armen. Ihr Haar war kastanienbraun und zu einem dicken Zopf gebunden, der über ihrer linken Schulter lag. Skeptisch sah sie die fremde Elfe an.
    "Hier ist das Zelt von Meister Korbinian, dem Borkner. Fremde haben hier nichts zu suchen.", fügte sie streng und abweisend an, ohne allerdings besonders feindselig zu wirken. Ihr Fereldisch war überraschend gut, vielleicht weil weil sie als Handwerkerin in früheren Zeiten mehr mit Händlern zu tun gehabt hatte. Mealla musterte sie und das Zelt neugierig, soweit sie wusste war der Borkner für die Herstellung von Bögen und anderen Waffen zuständig. Das war tatsächlich etwas was sie interessierte, auch wenn sie verstehen konnte das man nicht wollte das Fremde ihre Geheimnisse stahlen. Dalishbogen waren für ihre Effizienz und Schönheit bekannt.
    "Verzeiht, ich bin wohl vom Weg abgekommen. Eigentlich war ich auf der Suche um etwas Essbares zu ergattern. Ich hatte keine Ahnung das hier das Zelt des Borkners ist.",entschuldigte Mealla sich höflich. Der Blick der Dalish blieb zunächst streng, wurde dann aber etwas milder. Jetzt sah sie Mealla wie eine Person an die ganz offensichtlich nicht wusste wo sie hingehört.
    "Nun das ist es aber.",meinte sie streng und seufzte dann kurz. "Also gut bevor du weiter ziellos durch das Camp läufst und noch andere belästigst bringe ich dich zu einem Ort wo man dir etwas zu essen gibt. Komm mit Flachohr.",sagte sie genervt und ging Mealla voraus.
    "Nun vielen Dank. Falls es euch nichts ausmacht, würde ich es bevorzugen das ihr mich Mealla nennt. Bemerkungen hinsichtlich meiner Ohren bekomme ich in den Städten der Menschen schon hinreichend zu hören.",bat die Kopfgeldjägerin freundlich. Dank des Bads war ihre Laune etwas besser geworden und so beschloss sie nicht direkt das Flachohr ähnlich höflich zu erwidern.
    "Belana.",antwortete die Dalish ohne sich beim Laufen zu Mealla umzudrehen, aber mit einem etwas umgänglicheren Tonfall. Scheinbar hatte der Vergleich mit den Shems etwas gebracht. "Ihr seid die Schülerin des Borkners nehme ich an?", erkundigte sich die Elfe vorsichtig. "Kann schon sein, wieso interessiert euch das?",antwortete die Dalish gleichgültig. "Nur eine Vermutung. Und als Bogenschützin habe ich zugegebenermaßen auch ein Interesse an eurem Endprodukt.", gab Mealla freimütig zu.
    "Eine Bogenschützin, hm? Gehört euch dieser merkwürdige Kompositbogen, der aus mehreren Stücken gefertigt wurde?"fragte die Dalish, nun etwas neugieriger geworden. "Ja der gehört mir, genauso wie der Bogen aus Eibe. Hat man ihn etwa euch zur Aufbewahrung gegeben." Die Dalish hielt nun an und drehte sich um. "Nun selbst wenn, dann dürfte ich euch das nicht sagen, sonst kommt ihr noch auf dumme Gedanken. Aber ich und Meister Korbinian haben uns eure Waffen etwas genauer angesehen. Euer Eibenbogen war nichts besonderes, ganz ordentlich, aber nicht herausragend. Wir Dalish sind Meister darin aus einem Stück Holz ein Meisterwerk zu formen und selbst ich könnte schon einen besseren Bogen als diesen herstellen. Aber euer anderer Bogen, er besteht aus verschiedenen Materialien und Bauteilen, so etwas ist bei uns nicht üblich. Dennoch nicht übel. Für eine Shemlen Waffe."sagte die angehende Borknerin mit leichter Anerkennung wobei der Stolz über die Künste der Dalish deutlich mitschwang. "Nun die Menschen können nicht so gut Holz bearbeiten wie ihr, deswegen nutzen sie andere Techniken zur Bognerei." "Nun was den Shemlen an Geschick fehlt, versuchen sie wohl durch Einfallsreichtum auszugleichen.",erklärte Belana und lächelte zum ersten Mal seit sie Mealla zu Gesicht bekommen hatte. Langsam setzten die beiden ihren Weg fort, wobei Belana jetzt nur noch ein Stück vor Mealla vorauslief.
    "Du hast die Städte der Shems erwähnt, wie ist es dort so ?" erkundigte sich Belana während sie ihren Weg durch das Lager fortsetzten. "Unterschiedlich. Aber im Allgemeinen immer hektisch, laut und voll. Teilweise schön und teilweise grausam.",antwortete Mealla nachdenklich. Sie war schon in vielen Städten gewesen, schwer sie zu verallgemeinern. "Hm. Und die Orte an denen ihr lebt? Es heisst das ihr in ihren Städten hinter hohen Mauern haust, eingesperrt wie Tiere.",hakte die Dalish nach. Mealla dachte wieder nach, sie war nicht in einem Gesindeviertel aufgewachsen, jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Allerdings hatte sie diese in fast jeder Stadt besucht, sei es aus Neugierde oder vielleicht auch weil sie unterbewusst geguckt hatte was sie erwartete wenn sie sich einmal niederlassen würde. "Nun auch da ist es von Stadt zu Stadt verschieden, auch wenn es wahr ist das diese einen bestimmten Punkt haben wo alle Elfen leben müssen. Oft ist es ärmlich und schmutzig, in Orlais sind die Mauern so hoch das bis Mittags die Sonne nicht das Innere erreicht. Hier in Ferelden sind sie etwas besser und im Norden in Nevarra und Antiva bieten sie mehr Platz und sind im besseren Zustand. In einem Land nordöstlich von hier, Rivain hingegegen gibt es keine Gesindeviertel, dort können die Elfen leben wo sie wollen.", erzählte Mealla von ihren Reiseerfahrungen. Belana sagte zunächst nichts, scheinbar schien sie über das Gesagte nachzudenken. "Dafür das ihr an einem Ort wohnen müsst seid ihr wohl recht viel rumgekommen Mealla.", sagte sie schließlich nachdenklich. "Nun wenn man ständig in Bewegung ist, fällt man nicht so auf und stört keinen." Die beiden erreichten ein großes rotes Zelt.
    "Das müsst ihr jemanden vom wandernden Volk nicht sagen. Hier in diesem Zelt wird man euch etwas zu essen geben.",erklärte sie und deutete auf den Eingang des roten Zeltes. "Ich danke euch Belana, ihr wart sehr freundlich.",bedankte sich Mealla höflich mit einer kleinen Verbeugung. Die angehende Borknerin war bisher die angenehmste Person in diesem Lager gewesen. "Nun irgendwer muss sich ja darum kümmern das ihr nicht durch das Lager stolpert. Außerdem sagt der Hahren immer das unsere Verwandten in den Städten verirrte Kinder sind die man auf den rechten Pfad zurückführen muss. Ich nehme ihn da jetzt einfach beim Wort. Baut keinen Ärger.",erwiderte die Elfe freundlich aber bestimmt und nickte Mealla zum Abschied noch zu. Dann verschwand sie wieder auf dem Weg, aus dem sie gekommen war.

    *

    Als es Dunkel wurde, hatten alle Gruppenmitglieder gebadet und sich verpflegt. Nimue hatte sich wieder in das Zelt zurückgezogen, Mordred und Larissa hatten sie seit dem Morgen nicht mehr gesehen. Etwas entfernt sah man ein größeres Feuer prasseln und hörte Stimmen, sowie Musik was nahelegte das sie sich dort befanden. Vor allem da Mealla die Stimme des Antivaners heraushörte. Die Elfe hatte Orgien in Tevinter gesehen, Straßenfeste mit Masken und Kostümen in Antiva, sowie wilde ekstatische Feiern und Rituale in Rivain. Bei den Dalish schien man hingegen am Lagerfeuer zu sitzen und Lieder zu singen. Irgendwie war es wenig überraschend, trotzdem war die Elfe versucht es sich aus der Nähe anzusehen. Morgana kannte derlei Zusammenkünfte schon von anderen Dalish Clans und da Larissa wohl auch da war und sie ihr noch nicht die Neuigkeiten hinsichtlich ihrer Abreise mitgeteilt hatte, war sie ebenfalls dafür hinzugehen. Artur glaubte zwar nicht das sie dort gern gesehen waren, jedoch war es ihm zu langweilig im Zelt zu sitzen und die Wand anzustarren. Außerdem ergab sich so eine Gelegenheit mehr über eine ihm immer noch sehr fremde Kultur zu erfahren, abseits seiner bisherigen Erfahrungen mit den Dalish. Nimue hingegen zeigte kein Interesse und so machten sie sich zu dritt auf und traten an das Lagerfeuer heran. Mordred war am Singen, während die meisten Dalishelfen ihm an seinen Lippen hingen. Hier und da kam ein leichtes Gemurmel innerhalb der Dalish bei ihrem Auftauchen auf und viele skeptische bis ablehnende Blicke, jedoch schien der Großteil sie einfach auszublenden und der Vorstellung zu lauschen. Sich nach einem Platz umschauend entdeckte Mealla, Belana wieder welche freundlicher dreinsah als die meisten Dalish und sogar bereitwillig ein wenig Platz für das fremde Flachohr machte. Da der Platz neben Larissa besetzt war, suchte sich Morgana einfach einen freien Fleck beim Feuer aus, wobei der Dalishelf in der Nähe sogar noch ein wenig Platz machte, wohl um vor der unheimlichen Shemlen Hexe wegzukommen. Morgana reagierte auf diese wohl eher aus Vorsicht geborene Höflichkeit, mit einem charmant freundlichem Lächeln. Artur nutzte die dazugekommene Sitzfläche um sich noch neben Morgana auf den Stamm zu quetschen. Mordred setzte während dieser Platzsuche glücklicherweise seinen Gesang fort, was eine bessere Untermalung war als eine peinliche Stille. Abgesehen von ein paar skeptischen und unfreundlichen Blicken verschwand jedoch jetzt, wo sie alle drei saßen, wieder die Aufmerksamkeit gegenüber den Neuankömmlingen und wandte sich wieder dem Antivaner zu.
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  13. #13
    Legende Avatar von Annalena
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    Faizah
    [Bild: Patrick_klein.png]
    Es war nicht fair. Seit dem Tod seiner Gönnerin ging es nur noch bergab für Patrick. Wie konnte er auch ahnen, dass sie sehr beliebt war und ihre Söhne und Nachbarn nun fieberhaft nach ihrem Mörder suchten. Zum Glück wusste niemand von ihrem Verhältnis mit ihm, doch er durfte sich nun keine Fehler erlauben. Wäre sie ihm doch nur nicht so auf die Nerven gegangen, dann hätte er jetzt nicht diese Probleme. Aus Angst entdeckt zu werden nächtigte er auf den Straßen in dem ärmsten Viertel von Highever. Was für eine Schmach, dachte er als er mit angewidertem Gesicht seine Stiefel, mit denen er in irgendwas Undefinierbares getreten war, an einem zumindest sauber aussehendem Stück Gras abzustreifen versuchte. Wie konnte er nur so tief sinken… Doch das Schlimmste war, dass er seinen Gelüsten nicht nachkommen konnte. Oh, er hatte etwas bezahlten Sex mit Männern, die keine Fragen stellten, doch das minderte seine Blutlust nur gering. Er brauchte Blut, mehr Blut als die Ratten, die er fangen konnte, ihm gaben. „Ratten“, jammerte er leise vor sich hin, „ich muss mich an Ratten ergötzen. Widerlich! Ekelhaft! Unwürdig für mich. Wo sind meine Sklaven?“ Patrick war kurz davor nach Hause zurück zu kehren, doch der Patriarch wäre bestimmt enttäuscht von ihm und das war etwas, dass er nicht tun konnte.

    Er musste aus Highever verschwinden. Irgendwohin wo ihn niemand kannte und er sich austoben konnte. Mit seinem nun halbwegs sauberen Stiefeln, die er jedoch bei erstbester Gelegenheit entsorgen würde, wanderte er durch die Straßen um die Stadt zu verlassen. Plötzlich fiel sein Blick auf zwei Figuren, die nicht wirklich ins Bild der verängstigten übrigen Stadtbewohner fiel. Es waren anscheinend auch keine Lakaien von dem neuen Herrscher Horrow oder Hondo oder so ähnlich. Vorsichtig näherte er sich ihnen um sie genauer zu betrachten. Ihm stockte der Atem sobald er bei ihnen war. Eine angenehme Aura umgab die Beiden, vor allem dem großen Mann in seiner schweren Rüstung. Da war etwas Vertrautes und Sinnliches, das ihn umgab, und Patrick leckte sich die Lippen. Er würde ihn ganz sicher nicht von der Bettkante schupsen. Sein Blick fiel nun auf die zierliche Frau. Ja, mit ihr könnte er auch seinen Spaß im Bett haben, doch ob sie würdig war die Mutter des neuen Wirts zu werden… nun, dass müsste sich noch zeigen. Beide waren gut ausgerüstet und ihre Bewegungen verrieten, dass sie auch wussten, wie sie mit ihren Waffen umzugehen hatten. Patrick benötigte Leute an seiner Seite, die kämpfen konnten, damit er seine Aufgabe erfüllen konnte.

    Patrick warf einen abschätzenden Blick an sich herunter und richtete seine Rüstung ein wenig bevor er die Beiden ansprach. „Verzeiht, dass ich euch einfach so anspreche“, schnurrte er, „doch ich kam nicht umhin festzustellen, dass ihr nicht wie die üblichen Bewohner dieses wunderschönen Städtchens ausseht. Seid ihr auf der Durchreise oder wollt ihr hier länger verweilen? Ich selbst muss diesen Ort leider verlassen, doch ich würde in diesen gefährlichen Zeiten nur ungern allein reisen. Die Dunkle Brut hat mich schon einen lieben Gefährten gekostet und ich bin nach einem harten Kampf selbst nur knapp entkommen. Ich weiß, meine Bitte kommt unerwartet, doch würdet ihr etwas gegen einen Reisebegleiter haben falls ihr die Stadt verlasst? Natürlich nur, wenn ihr in die gleiche Richtung reist wie ich.“
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  14. #14
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    Bastien

    Lana

    [Bild: Char_Samira.png] [Bild: Stefano_klein.png] [Bild: elias_klein.png]
    Samira saß wie gelähmt am Tisch und konnte die Tränen, die über ihre Wangen liefen, nicht unterdrücken. Ihre Gedanken kreisten um ihre Mutter und die Frage, was sie hätte tun können um die Entführung zu verhindern. Was wäre, wenn sie in der Küche geblieben wäre? Was hätte sie tun können, wenn ihre Mutter den Entführern nicht allein gegenüber gestanden hätte? Sie war enttäuscht von der Reaktion des Banns. Er sprach nur belanglose Floskeln, doch er tat nichts um ihre Mutter zu retten. Er war doch so höflich und charmant, doch das Schicksal ihrer Mutter ließ ihn anscheinend kalt. Nur beiläufig hörte sie dem Gespräch über die Dunkle Brut zu und bemerkte erst jetzt, dass der Comte auch zurückgekehrt war. Schneeflocke bemerkte die Unruhe in ihrem Frauchen und drückte sich eng an sie. Samira hob sie hoch und setzte sie auf ihren Schoß. Die junge Frau streichelte ihren Hund, der ihr etwas Kraft gab.

    Ihr Kopf schnellte hoch als Bann Colston erklärte, dass ihr Vater und ihre Brüder in den Krieg ziehen mussten. Ihr Respekt vor dem Bann sank weiter. Wie konnte er ihre Familie in den Krieg schicken? Wie konnte er das Schicksal ihrer Mutter ignorieren?

    „Elias, bitte lasst mich auf die Suche nach Eurer Frau gehen! Ich bin Orlaisianer und daher betrifft dieser Erlass mich nicht...“

    Samiras Augen weiteten sich als sie den Comte mit großer Bewunderung ansah. Hatte er gerade gesagt, dass er ihre Mutter retten wollte? Wie konnte ein Fremder so selbstlos seine Hilfe anbieten, während ihr eigener Bann keinen Finger rühren wollte? Ihre Wangen röteten sie sich leicht als sie die wohlgebaute Form des jungen Mannes betrachtete. Was für ein charmanter Mann Comte Bastien doch war. Sie sollte sich ob seiner Bemühungen besonders erkenntlich zeigen. Würde es ihm gefallen, wenn sie ein Lied über ihn schrieb? Ihre Tränen trockneten und sie strahlte den Comte an. Vorsichtig erhob sie sich mit Schneeflocke in ihren Armen um ihren Dank auszusprechen. Doch dazu kam sie nicht mehr als sich die Ereignisse überschlugen.

    Brüllen und Kampfgeräusche drangen ins Gasthaus und Samira schauderte. Die Männer stürmten nach draußen und die junge Frau sah ihnen besorgt nach. Was war passiert? Langsam ging sie zu einem der Fenster, die sich neben dem Eingang befanden, und blickte hinaus. Und wünschte sich, dass sie es nicht getan hätte. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas gesehen und sie wurde kreidebleich bei dem Anblick der verderbten Kreaturen und von dem, was diese Kreaturen taten. Schneeflocke knurrte und Samira trat einen Schritt zurück. Bastien bat um Hilfe das Dorf zu beschützen und alle stimmten zu. Nun, fast alle.

    „Das Dorf schützen? Lasst sie doch alle sterben! Ein Dorf, dass es nicht schaffte sich einer Bande gemeiner Banditen zu erwehren wird in einem Kampf gegen die Monster, die ihren König und sein Heer vernichteten, unweigerlich untergehen.“

    Geschockt blickte sie Lana an. War ihr das Schicksal von anderen Menschen tatsächlich egal? Die hübsche Elfe erhob sich abrupt bevor sie weitersprach.

    „Stürzt Euch meinetwegen in den Tod, Chevalier, ich aber verschwinde.“

    Nach einer Warnung für den Bann verschwand sie in den oberen Bereich des Gasthauses. Wahrscheinlich um ihre Sachen zu holen bevor sie das Dorf verließ. Samira blickte etwas enttäuscht der Elfe nach bis sie aus ihrem Blickfeld verschwunden war. Sollte sie ihr nachlaufen und um Hilfe bitten? Würde Lana sie erhören? Bevor sie jedoch einen Schritt machen konnte gab es einen Knall und sie wirbelte herum. Die Kreaturen hatten die Tür zerstört und strömten ins Gasthaus. Ihre Brüder und ihr Vater ergriffen ihre Waffen und auch der Bann und seine beiden Begleiter hatten ihre Waffen gezückt. Es gelang ihnen einige der Wesen zu erschlagen, doch für jede erschlagene Kreatur schienen zwei neue zu erscheinen. Samira presste sich mit dem Rücken zur Wand und zitterte wie Espenlaub. Eine der Kreaturen brach durch und machte sich auf den Weg zu ihr, doch ihr Vater sah das kommen und hieb ihr den Kopf ab bevor sie Samira erreichte. „Bleib in meiner Nähe“, knurrte er, „ich beschütze dich.“ Die junge Frau nickte nur. Zitternd hob sie Schneeflocke in ihre Arme, welche laut knurrte, aber auch zitterte.

    Die Dunkle Brut gewann langsam die Oberhand und Elias wurde langsam müde. Doch er konnte nicht aufgeben. „Samira“, brüllte er, „flieh aus dem Dorf. Renne so schnell du kannst.“ Samira sah ihren Vater entsetzt an. „Vater…“ Elias erschlug eine weitere Kreatur bevor er sich an seine Tochter wandte. „Samira, die Situation ist alles andere als gut… ich kann besser kämpfen wenn ich weiß, dass du in Sicherheit bist.“ Samira blinzelte ihre Tränen weg bevor sie nickte. Elias tat sein Bestes um ihr einen Weg frei zu kämpfen und tatsächlich schaffte er es. Die junge Frau rannte aus dem Gasthaus so schnell sie konnte und dann immer weiter die Straße entlang, die aus dem Dorf führte. Sie blickte weder nach rechts oder nach links aus Angst was sie sehen würde. Doch sie hörte die Schreie, hörte das Knistern der brennenden Häuser und roch den Gestank der Kreaturen und des Todes. Samira stoppte nicht bis sie den kleinen Wald in der Nähe des Dorfes erreichte. Ihr Atem war schnell und sie drückte Schneeflocke noch enger an sich. Was sollte sie jetzt tun? Sie schniefte leise als sie plötzlich etwas hörte. Langsam drehte sie sich um und erstarrte vor Angst. Vier dieser Kreaturen näherten sich ihr mit erhobenen Waffen. Dabei gaben sie merkwürdige Laute von sich, als ob sie sich unterhielten.

    Elias hoffte und betete zum Erbauer, dass seine Tochter in Sicherheit war. Seine Söhne hatte er aus den Augen verloren als sich der Kampf vom Gasthaus in das Dorf selbst verlegte. Doch dann passierte es. Eine kleine Unachtsamkeit und das Schwert von einer dieser Kreaturen durchbohrte ihn.

    Stefano fluchte innerlich. Alles lief wunderbar nach Plan und dann kamen diese Kreaturen und ruinierten alles. Als er sah wie Elias schwer verwundet zu Boden sank, schrie er laut. „Nein, er gehört mir.“ Mit einer unglaublichen Kraft, die von seiner Wut genährt wurde, beseitigte er die Kreaturen um Elias und kniete sich neben ihm. „Nein, nein, nein, nein…“ Elias lebte noch, doch seine Verletzungen waren schwer. „Nadia“, brüllte er laut und seine treue Begleiterin war sofort bei ihm und begann Elias‘ Wunden zu versorgen. „Meine Tochter“, sagte Elias, „Ihr müsst sie finden und beschützen. Sie sollte weglaufen und kann noch nicht weit sein. Bestimmt… bestimmt… im Wald…“ Elias hustete Blut aus. „Meine Söhne… wo sind meine Söhne… Elena…“ Stefano reagierte nicht auf den Wunsch von Elias. Was interessierten ihn die Kinder von Elias? Natürlich waren sie nützlich für seine Pläne, doch Elias war wichtiger. Sein Leben gehörte ihm und er, Stefano, würde derjenige sein der es beendet. „Er ist stabil“, sagte Nadia, „doch er benötigt mehr Heilung als ich hier vor Ort tun kann.“ Stefano erhob sich. „Gut, bringen wir ihn in Sicherheit. Seine Heilung hat oberste Priorität, alles andere ist egal.“ Sollte das Dorf doch zusehen, wie es den Angriff überlebt.
    Annalena ist offline
  15. #15
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Seltsame Elfin ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Auf Ihre Fragen hin hatte sich Glandis nur an die Stute gewandt und sagte - wie immer - nichts.

    Als Aril endlich die leise Besitzfrage gestellt hatte, schien Glandis gewillt, ihr Antworten zu geben. Allerdings in einer Form, die Aril noch nicht erlebt hatte. Sie hob ihre Hand und Zzählte an den Fingern die Antworten ab. Somit spiegelten die Finger auch gleichzeitig die Fragen wieder. Eine gewissen Unruhe ging von Glandis aus, doch ihre Stimme und ihre Miene waren freundlich.

    Aril erinnerte sich, dass Jäger immer im Morgengrauen loszogen und ahnte, woher die Unruhe rührte. Sie war ja noch nie auf einer solchen Jagd gewesen und hatte einfach nicht auf den Sonnenstand geachtet. »Sie ist frei, aber ich sorge für sie. Dabei knickte sie den kleinen Finger weg. »Er hat mir geholfen und er wird ihr helfen,« sagte sie über den Ring. »Stimmt, die ganze Mähne in Zöpfen hätte was.« Aril grinste. Zöpfe waren schwer in Mode im Bannorn Highever.»Aril, wenn wir uns nicht sputen, wird es nichts!« Aril sah ihre Vermutung bestätigt un machte sich hastig abmarschbereit. Sie hatte noch nicht zu Glandis aufgeholt, das drehte diese sich noch einmal um: »Was ist hier Besitz? Kommst Du?!«
    "Bin ja schon da," meinte Aril und hastete neben die Elfe. Da diese Nach ihren Antwort-Fragen sich wieder in Schweigen hüllte, sagte Aril nur: "Den Ring hast du gefunden und den eigentlich Besitzer werden wir nicht finden. Er wäre also jetzt dein Besitz."
    Über Gwess sagte sie nichts. Das Thema war ihr zu gefährlich. Sie konnte verstehen, dass die Elfen den Tiere ein eigenes Wesen und eigene Leben zusprachen, was Aril in gewissen Rahmen nachvollziehen konnte. Natürlich war nicht ein Tier wie das andere. Es gab keinen anderen Hengst wie Trovao. Aber er gehörte ihr. Sie hatte ihr beeinflusst und er sie. Sie wusste nicht, ob die Elfen das anerkannten, aber sie konnte sich denken, dass sie diese Haustier-Halterei missbilligten.
    Sie konnte nicht einmal Glandis danach fragen.

    Die beiden eilten über den Teil der Wiese bis sie zu dem Wäldchen kamen, an dem der Bach nur noch murmelte.
    Aril verlangsamte ihr Tempo, atmete tief ein und beruhigte sich. Sie versuchte nun, eins mit der Natur zu werden, ging so leisen sie es nur vermochte hinter Glandis her. Immerhin klappte es bis jetzt, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie tief sie in den Schatten war - oder überhaupt.
    Doch nun zu reden wäre ihr zu gefährlich gewesen, sie wollte nichts aufscheuchen. So blieb sie hinter Glandis und achtete auf ihre Umgebung wie ein Luchs.
    Fawks ist offline
  16. #16
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Vier Finger ~ Antwort von: Aril

    Glandis | Waldlichtung • Frau ist selten allein

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Dann war es schnell gegangen. Zum Glück für die Dalish hatte Aril verstanden, dass sie sich sputen mussten. Aber es war auch zu erkennen, dass sie beide ab einer bestimmten Stelle sehr sorgfältig und mit Bedacht vorzugehen hatten. Die Übungen zahlten sich für Aril aus. Es war jetzt nicht wichtig, ob sie das schon verinnerlicht hatte. Für Glandis war es wichtig. Denn sie konnte sich auf das Anschleichen konzentrieren. Sie war frei noch auf jemanden anderen aufpassen zu müssen. Das aber wiederum war dann doch eine bei den Dalish bekannte Grundvoraussetzung, dass man zur Jagd mitgehen durfte. So hatte es Glandis von ihrem Vater gelernt. Und so, wie sie kein Lob erhielt, als sie zu ihrer ersten Jagd nach all den Schleichübungen mit durfte, würde auch ihre Begleiterin kein Lob erhalten. Die Teilnahme an der Jagd an sich, war Würdigung der Fähigkeiten an sich und so war es in den Augen von Glandis auch. Dann hatten sie die Waldlichtung erreicht. Es gab einen kleinen Hügel, der in Teilen mit Büschen überzogen war. Dort kamen sie auch an. Die gab lautlos mit einem Handzeichen das Signal für einen Halt. Sie senkte mehrfach die ausgestreckte linke Hand behutsam nach unten. Aril schien es verstanden zu haben und blieb an ihrer Seite. Glandis nahm ihren Bogen von der Schulter, griff nach einem Pfeil und nahm den Zweiten in ihren Mund. Jetzt galt es Warten an dem noch jungen Morgen.

    Die Waldlichtung war auf eine immer gleiche Weise entstanden. Aus irgendeinem Grund war einer oder mehrere der großen Bäume, die hier seit vielen Jahren wuchsen, geschlagen worden. Durch das einfallende Licht, welches jetzt nicht mehr in den Kronen hängen blieb, erreichte den seit vielen Jahren nicht genutzten Boden. Ein Bauchlauf in der Nähe begünstigte das dann Folgende. Die hier ansässigen Waldbauen trieben ihr Vieh zu dieser Lichtung, denn die jetzt hier wachsenden Pflanzen erwiesen sich als äußerst nahrhaft. Die Tiere hielten auch den Bewuchs an neuen nach oben strebenden Bäumen kurz oder ließen es überhaupt nicht zu, dass deren Früchte keimen konnten. Jetzt in den Unruhen, die das Land durchzog, waren die Bauern ausgeblieben. Aber es gab immer noch Interessenten für die nahrhaften Pflanzen, die auch das nahe Wasser am Morgen zu schätzen wussten. Glandis hatte den Ort gesehen, aber auch die frischen Fährten. Sie hoffte, dass sie Erfolg haben würden. Denn es war die erste Pirsch zu diesem Ort. Sie konnten also auch vergeblich warten. Ebenso war sie sich nicht sicher, ob ihre Begleiterin nicht vor Freude aufspringen würde, mit der Hand in die Richtung zeigen und für alle hörbar rufen würde: „Glandis, ein Reh!“

    Es geschah nicht. Die Adlige blieb still an ihrer Seite, als eine kleine Gruppe von Rehen aus dem Schutz der Bäume trat. Sie begannen zu äsen. Wobei eins immer den Kopf oben hielt und vorsichtig nach allen Richtungen blickte. Die beiden Jägerinnen hatten sich auch vom Wind her einen guten Platz gewählt, nichts würde sie verraten. Glandis hatte genug gesehen. Da war ein junger Bock mit einem ungleichmäßig ausgeformten Geweih. Denn wollte sie schießen. Eigentlich sollte ein Tier für die beiden für die Reise der nächsten Tage reichen. Denn sie wollten fort und hatten sehr viel an Gepäck. Sie verinnerlichte ihr Ziel, legte den Pfeil ein, zog die Sehne bis zum Kinn, visierte noch einmal und Schuss. Es blieb keinem Zeit. Der Bock sackte kopfüberweg, in seinem Hals steckte ein Pfeil. Doch die Tiergruppe sprang in eine andere Richtung auseinander, als dar Getroffene mit dem Ton des Todes zusammensackte. Etwas Graues, etwas Bedrohliches fuhr mehrfach in die Rehe. Glandis schoss den zweiten Pfeil in dieses Gewusel, anschließend rasch nach einem Dritten greifend und sagte hastig zu Aril: »Wölfe!«

    nächster Post: Gleichgewicht?
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  17. #17
    Ritter Avatar von Khardim
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    Talorr

    [Bild: Dethmold_Avatar.jpg] Von der Flucht erschöpft und geschunden mühte sich Darius, mit Talorr Schritt zu halten, als dieser in Richtung des Lichtes ging. Der Söldner hatte aus der Hoffnung auf eine Siedlung offenbar neue Kraft schöpfen können, denn obwohl er seinen schwer verletzten Köter nun schon seit Stunden trug beschleunigte er seinen Schritt und drohte dabei den alternden Ben-Hassrath in der Dunkelheit zu verlieren. Darius‘ Atem ging schwer und unsäglicher Durst quälte ihn schon seit langem, doch auch er spürte einen Funken Funken Hoffnung in sich aufglimmen. Für einen Moment war ihm sogar egal, dass er bestenfalls in einer der schäbigen Tavernen Fereldens würde einkehren können. Es galt nur noch einen sicheren Zufluchtsort zu finden und die Nacht zu überstehen. So das Qun wollte war diese Siedlung bereits ein Vorort von Gwaren und er würde bald in der Lage sein die Reise fortzusetzen und endlich seine Mission zu Ende zu bringen. Mit letzter Anstrengung folgte er seinem Begleiter und stützte sich schwer auf seinen Stab. Darius verzog vor Erschöpfung bereits das Gesicht, doch Talorr war schon zu weit voraus, als dass irgendjemand außer dem Mond sehen konnte, wie die stets eiserne Stoa des Ben-Hassrath zu bröckeln begann.

    Mit einem nur durch den dünnen Leinenbeutel gedämpften Scheppern von Edeletall auf Holz ging Darius‘ Reisekasse auf dem Tresen der erstbesten Taverne nieder. Die marode Hütte war dicht gepackt mit Gesindel jeder Art und ein Hort des Chaos, der ihn zutiefst anwiderte, doch dieses Mal war er nicht wählerisch. ,,Ein Zimmer, Essen und unsere Ruhe.“, ordnete der Ben-Hassrath dem Wirt gegenüber an und trotz der langen Entbehrungen ließ seine Stimme keinen Zweifel daran, dass er keinen Widerspruch dulden würde. Sein feister Gegenüber nickte verunsichert, nahm dann aber den Beutel an und zählte die Münzen. Darius schaute derweil über die Schulter zu Talorr, der sich mit Slim in eine Ecke des Raume zurückgezogen hatte und die feindlichen Blicke ignorierte, die man ihm zuwarf. Er wurde ebenso gehasst wie gefürchtet, denn der Pöbel wird immer hassen, was er nicht kennt. Was hielt den Söldner bloß in diesem Land?
    Darius wandte sich wieder dem Wirt zu und fing dessen Hand, die sich grade an dem Geldbeutel bediente. ,,Und ihr besorgt meinem Kameraden alles was er braucht, um seinen Wolf zu versorgen. Ihr werdet heute Nacht kein Auge zu tun, bis er es nicht auch tut.“ Erneut das unsichere Nicken und ein furchterfüllter Blick zu Talorr herüber. Vermutlich hatte der Mann noch nie einen Kossith gesehen. ,,Es gibt hier jemanden, der sich auf solche Dinge versteht. Ich könnte…“ ,,Nicht erklären, machen!“ Mit Nachdruck stieß Darius die Hand des Wirtes weg und wandte sich ab. Er ließ den Geldbeutel auf dem Tresen liegen und machte sich auf die Suche nach dem Zimmer.


    Gisele

    Elisa

    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] Kaum hatten sie Giseles Stimme von unten gehört, wirbelte Elisa an ihr vorbei und stürmte die Treppe hinunter. Sie schiene tatsächlich in der Hütte zu sein und während der wilden Jagd durch den engen Flur flogen schemenhaft allerlei heruntergekommene Möbel und Gegenstände an ihrem Auge vorbei. Nicht das typische Versteck für einen abtrünnigen Magier, aber gewiss eines, in dem man ihn nicht vermuten würde. Sie fanden Gisele schnell und wie ein Abbild der Kriegerinnen vergangener Tage stand sie mit gezogener Klinge über einem alten Mann, der ebenso zerschlissen aussah, wie seine Hütte und die Dunkelhaarige mit angstweiten Augen ansah. "Steckt er....steckt ihr hinter alle dem?" Noch bevor Elisa die Frage ausgesprochen hatte, kannte Maeya’alinh die Antwort. Obwohl er verletzlich und geschlagen zu ihren Füßen lag leuchtete die Magie förmlich aus dem Greis heraus. Es war der dunkle Schein einer jenseitigen Kreatur, eines Dämons, die unverhohlen aus ihm herausstrahlte. Der Geist machte sich nicht einmal mehr die Mühe sich zu verbergen und sie in die Irre zu führen. Sie waren ihm in der Zwischenwelt entgangen und nun war Gisele bis auf Klingenbreite an seinen Wirt herangekommen. Die Elfe spannte sich und war bereit dem Dämon entgegen zu treten, wenn er es auf ein letztes Gefecht ankommen lassen würde.
    Der Greis würgte und schüttelte sich, als würde er ersticken und als seine Augen bereits soweit hervorgetreten waren, dass man glauben musste, sein Kopf würde platzen quoll stattdessen eine Stimme aus seinem Rachen hervor, die aus den unendlichen Weiten des Nichts selbst zu kommen schien: „Es war amüsant euch zuzusehen, planlos in der Finsternis stochernd, die unwissenden Kinder die ihr seid. Doch Glück genug hattet ihr um mich zu finden, das gestehe ich ein, wenngleich ihr immer noch nicht wisst mit wem ihr hier vekehrt. Nun denn, ich denke ich werde euch diesen kleinen Sieg gönnen. Sagt den Dorfbewohnern dass sie in Zukunft keine Angst mehr haben müssen. Und was euch angeht.....ich denke wir werden uns irgendeinmal wieder sehen. In welcher Welt auch immer.“
    Gisele warf einen unsicheren Blick zu ihren Gefährtinnen herüber, hielt das Schwert aber unentwegt auf die Kehle des alten Mannes gerichtet. Ein weniger gefeiter Kämpfer hätte schon längst zugeschlagen und Maeya’alinh musste zugeben, dass sie diese Monstrosität selbst gern in Flammen aufgehen lassen würde. "Hahaha....." , schallte es auf einmal in ihrem Kopf und das unwillkürliche Zucken ihrer Begleiterinnen zeigte ihr, dass auch sie den Dämon gehört hatten. Der Greis sank noch weiter in sich zusammen und murmelte unverständliches Zeug, als die Präsenz des ungebetenen Gastes schwächer wurde, ohne jedoch ganz zu verschwinden. Immer wieder wiederholte sein Wirt schwer verständliche Worte und zog dabei die Arme zur Brust, als wolle er sein Innerstes schützen, in dem bis eben der jenseitige Parasit gewütet hatte. Die Elfe machte einen Satz und kniete sich neben den Mann. Sie schaute zu Gisele empor und schob ihr Schwert sanft, aber mit Nachdruck beiseite. ,,Das war ein Dämon. Er ist geflohen, aber noch nicht verschwunden. Ich kann ihn in dieser Hütte spüren. Gib Acht!“ Ohne weitere Erklärung wandte sie sich dem ehemals Besessenen zu. ,,Wer war das? Wem hast Du Zuflucht gewährt? Sprich!“ Ihre Stimme war einfühlsam wie immer, doch lag eine Dringlichkeit in ihr, die wortlos aussprach, wie ernst die Situation war: Sie standen auf Messers Schneide und waren immer noch im Hort eines zweifelsohne mächtigen Dämons. Die Kreatur konnte jederzeit wieder in seinen Wirt zurückkehren oder sie aus dem Schatten heraus angreifen. Sie mussten wissen, woran sie waren! Die Elfe packte den Mann und versuchte ihm in die leer wirkenden Augen zu sehen. Sie war entschlossen, diese Gefahr zu bannen, doch sollte der Dämon seine Flucht nur vorgetäuscht haben, so war dieser Kampf noch lange nicht vorbei. ,,Sprich!“, befahl sie erneut, doch der Greis murmelte nur unablässig weiter die Worte, die scheinbar die einzigen waren, die er noch kannte: „Balken um Balken, Stein um Stein.....wir werden eingemäuert, keiner hört uns schrei'n.....“ Als würden sich tatsächlich Balken und Steine um sie herum verschieben, spürte sie, wie sich die Magie in der Hütte und darum herum erneut in Bewegung versetzte. Der Unwillen des Waldes, der diesen magischen Schandfleck wie einen Fremdkörper in seiner Mitte eingeschlossen hatte, machte sich als fast körperlich spürbarer Druck in ihrem Kopf bemerkbar. Irgendetwas war in Aufruhr, doch die Veränderungen waren so schnell, dass Maeya’alinh nicht sicher sagen konnte, ob der Dämon entschwunden war und eine Wunde im Kontinuum hinterlassen hatte oder unsichtbar auf eine Gelegenheit zum Angriff lauerte. ,,Seid auf der Hut, der Dämon ist noch nicht ins Nichts verschwunden.“ So vage ihre Worte auch sein mochten, die Elfe konnte weder Entwarnung geben noch zu den Waffen rufen. Sie legte dem Mann, dessen Verstand schweren Schaden genommen zu haben schien, die Hand auf die Stirn und versuchte ihn zu beruhigen. Sie wusste nicht, wie sehr er Opfer oder Täter war, doch in jedem Fall war er ihre beste Chance zu verstehen, mit was sie es hier zu tun hatten.


    Kilian

    [Bild: Rafael_2.jpg] Konzentriert und doch gedankenverloren schob Rafael mit seinem Löffel die Bohnen in der Schale umher. Er hatte Hunger wie ein Bär und das Essen duftete hervorragend, doch hatte der Hauptmann soeben den Finger an die Wunde gelegte, die ihn bis zu seinem Schlaf so geplagt hatte und auch nun noch alles andere als geschlossen war. ,, Geht es Euch gut? Heute Morgen habt Ihr ausgesehen als sei Euer Bart wütend auf Euch und sauertöpfisch noch dazu. Nun jedoch wirkt Ihr…“ Der Magier schaute von seinem Eintopf auf und nickte. Ohne es zu wissen hatte Kilian eine ziemlich gute Beschreibung dessen geboten, was sich gerade in ihm abspielte. Er fühlte sich tatsächlich, als läge er mit einem Teil seines Körpers im Streit und auch wenn es dabei nicht um seinen Bart ging machte ihn die Trennung von einem Stück seiner selbst rastlos und bedrückt zu gleich. Der Templer spürte seinen Konflikt und die lange gemeinsame Reise ließ ihn erkennen, dass sein Gefährte von dessen Spuren gezeichnet war. „Was plagt Euch?“ Im Bruchteil einer Sekunde schnellte Rafaels Finger empor und blieb mitten in der Luft stehen, vielleicht eine gute Elle schräg über seinem linken Auge. ,,Das da.“ Wie zu erwarten schaute Kilian ihn verständnislos an. Der Magier hatte geahnt, dass er kaum würde erklären können, was ihn umtrieb und suchte nach Worten, während sein Finger regungslos in der Luft verharrte. Wo immer er hinsah nahm er diesen Schimmer, dieses unsichtbare Leuchten wahr, das grade am Rande seines Blickfeldes zu liegen schien und ihm die Richtung zeigte, in der sein Phylakterion lag. Sein Schein blendete ihn nicht mehr, war aber hell genug, um ihn an seine Versehrtheit, seine Unvollkommenheit zu erinnern, diesen Mangel, den er seit dem Ritual unentwegt spürte. ,,Ich weiß genau, wohin wir gehen müssen. Ich spüre mein Phylakterion wie Ihr eure Hand spürt…“ Die Worte blieben ihm auf einmal im Halse stecken und sein Blick glitt unwillkürlich zu Kilians verletzten Fingern. Ausnahmsweise hatte er keinen Spaß auf Kosten seines Gefährten machen wollen und entschuldigte sich mit einem Blick und einer etwas ungelenken Bewegung seines Kopfes. ,,Das Ritual hat eine Verbindung hergestellt, die vor Jahren getrennt wurde, wenn sie überhaupt jemals in dieser Stärke bestand.“ Er schaute Kilian an und hatte das Gefühl, dass seine Worte gar nichts erklärten. ,,Stellt Euch vor, ihr wäret an zwei Orten zur gleichen Zeit . Scheinbar ist dieser Zustand nicht besonders bekömmlich, zumindest habe ich seitdem nicht unbedingt das Gefühl, mit mir selbst im Reinen zu sein.“ Vermutlich dachte der Templer, dass Rafael noch an den Nachwirkungen der letzten Nacht litt, doch auch wenn dieser immer noch nicht wusste und vermutlich nie erfahren würde wie er in diesem Heuhaufen gelandet war, so waren seine jetzigen Beschwerden gänzlich anderer Natur. Der Magier wusste genau, wie sich ein Kater anfühlte, doch nun litt er eher unter magisch verursachtem Phantomschmerz. ,,Aber genug davon. Ich kann uns zum Phylakterion führen und bin mir sicher, dass wir dort S treffen werden.“ Ohne ein weiteres Wort hing die Aussicht auf einen Kampf gegen einen mächtigen Gegner und eine Vielzahl von dämonischen Schergen in der Luft, die beide Männer wahrnahmen. Rafael war sich sicher, dass auch Kilian bereits gegen Abtrünnige und ihre Schergen gekämpft hatte und gewiss genau wie er selbst nicht erpicht darauf war, sich in eine weitere Auseinandersetzung mit diesen Ausgeburten des Nichts zu stürzen. Jedoch hatten sie eine Mission und Rafael würde nicht ohne sein Phylakterion von dannen ziehen. Das unsichtbare Feuer am Rande seiner Wahrnehmung war unangenehm genug und zog ihn unermüdlich nach Norden. Er war sich sicher über kurz oder lang den Verstand zu verlieren, wenn er sich diesem Schisma weiter aussetzen würde. Für ihn gab es nur noch den Weg nach vorne.
    ,,Was sagt Ihr? Begeben wir uns zur Ruhe und brechen mit dem ersten Licht auf? Je nachdem wie das Terrain beschaffen ist, erreichen wir das Phylakterion vielleicht binnen eines Tages.“
    Khardim ist offline
  18. #18
    Legende Avatar von Annalena
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    Darius

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarah war erleichtert, dass ihr Patient nicht weiter darauf drängte ihr Gesicht zu sehen. Sie war überrascht, dass sie in seiner Hütte waren und fühlte sich gleich etwas unwohler. Es war nicht ihre Art in fremden Sachen zu wühlen oder Dinge ungefragt zu benutzen und sie hoffte, dass er ihr nicht böse war, dass sie Kleidung und Bettzeug benutzt hatte um seine Wunden zu versorgen. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund als er endlich den Trank zu sich nahm. Nun sollte seine Nacht etwas ruhiger verlaufen.

    Der Mann stellte sich als Darius vor und sie musterte ihn kritisch als er einige kleine Scherze machte. Doch nur kurze Zeit später sah sie ihn mitfühlend an. Er musste noch nicht verarbeitet haben, was mit seinem Dorf passiert war. Ihr graute vor dem Morgen, wenn es ihm bewusst wurde und sie war sich fast sicher, dass er zumindest eine ihm nahestehende Person verloren hatte. Die Kleidung für eine Frau deutete darauf hin, dass er nicht alleine gelebt hatte. Er sank zurück auf seiner Lagerstatt und Sarah sah wie sein Atem regelmäßiger wurde. „Meine Name ist Sarah“, sagte sie leise, sicher, dass er sie nicht gehört hatte.

    Sarah nahm ihre Decke und hüllte sich in sie ein bevor sie sich seiner Nähe niederließ um ein wenig zu schlafen. Noch immer war sie vorsichtig und stellte sicher, dass der Weg zur Tür frei und nicht zu weit von ihrer Position entfernt war. Die junge Frau schloss ihre Augen und fiel in einen leichten unruhigen Schlaf.
    Annalena ist offline
  19. #19
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Das Gespräch mit der Frau verlief nicht gut. Ganz und gar nicht. Den Argwohn ihnen gegenüber konnte Arwan förmlich spüren. Yonice fragte sie nach einem Heiler, als plötzlich das Grummeln eines Mannes zu hören war. Die Frau wurde von der Tür weg geschoben und nun stand der Alte auch vor ihnen.

    Er informierte sie darüber, dass der Heiler das Dorf verlassen hatte und er nicht wusste, wann er zurückkehren würde.

    Auf Yonice Frage, ob es eine Aufgabe gäbe, die sie erledigen konnte, schaltete sich die Frau wieder ein. „Bist du blind oder was? Da drüben vor der Kirche ist die Anschlagtafel. Schaut gefälligst selbst nach ob es da Aufgaben gibt.“ Die Äußerung hätte nicht treffender sein können. Arwan zuckte schuldbewusst zusammen, dann wurde ihnen die Tür vor der Nase zugeschlagen.

    Yonice schlug ihm vor, zur Anschlagtafel zu gehen. Arwan nickte, dann fiel ihm ein, dass sie es ja gar nicht sehen konnte. "Ja, komm, es ist nicht weit." Er nahm sie vorsichtig am Arm und führte sie zur kleinen Kirche.

    Dort angekommen, las er ihr vor, was dort stand:

    [Bild: vJyJJkQuest_Board_vermisst.jpg]
    Emerahl ist offline
  20. #20
    Legende Avatar von RainStorm
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    Sarah

    [Bild: DariusTruhnfal.png]

    Darius glitt hinüber in das 'Traumland' wie er es bei sich selbst nannte. Eine körperlose Stimme schwebte an ihm vorbei "Ich bin Sarah". So hieß also die Frau die ihn versorgt hatte. Er ging durch die Siedlung deren Gebäude schief und krumm aussahen. Er erinnerte sich an die brennenden Ruinen und die Trauer schnürte ihm den Hals zu. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine Bewegung, drehte sich in die Richtung und sah Sini auf sich zueilen. Mit Tränen in den Augen öffnete er die Arme und sie schmiegte sich an ihn "Daru Geliebter" .

    "Sini Liebste warum".


    "Es war Schicksal Liebling"


    Eine feste Hand legte sich auf seine Schulter und Darius drehte den Kopf "Vater".


    Neben der Gestalt seines Vaters stand seine Mutter mit traurigem Lächeln im Gesicht.
    "Mamé" Darius streckte ihr einen Arm entgegen uns auch sie kam in seine Umarmung.


    Von überall her kamen jetzt auch die anderen Einwohner. Die Frauen küssten ihn auf die Wange und die Männer klopften ihm leicht auf die Schulte oder den Rücken. So umgeben von Allen die ihm je etwas bedeutet hatten fühlte Darius sich geborgen. "Freunde es tut mir so unendlich leid was geschehen ist"


    "Das muß es nicht" sprach seine Mutter mit ihrer sanften Stimme "Alles was geschehen ist war Schicksal Liebling. Wir alle sind jetzt an einem besseren Ort und mit unseren Ahnen vereint."


    "Aber warum musste ich bleiben?"


    "Weil du noch eine Aufgabe hast Liebster" flüsterte ihm Sini in's Ohr.


    "Welche Aufgabe wovon sprichst du?"


    "Oh du wirst es schon noch merken Liebster" neckte ihn Sini und knapperte zärtlich an seinem Ohrläppchen.


    "Könnt ihr mir wenigstens sagen was für Kreaturen über uns hergefallen sind?".


    "Man nennt sie die dunkle Brut" die tiefe Stimme seines Vaters "Sie bringt Verderbtheit in die Welt, angetrieben von einem Erzdämon. Ferelden wird von einer Verderbnis überflutet". "Ich verstehe nicht" Stimmen schwebten durch seinen Geist und verrieten ihm Alles was über dieses Thema zu wissen war. Darius nickte.

    "Wann werde ich wieder bei euch sein?"


    "Es werden noch viele Jahrzehnte in der Welt drüben vergehen aber wir werden immer bei dir sein mein Sohn" flüsterte seine Mutter und ihre Gestalt begann zu zerfließen bis sie sich endlich in Nebel auflöste und von einer milden Brise davongetragen wurde. Auch die Anderen verschwanden auf diese Weise bis nur noch Sini in seinen Armen lag. "Tröste dich Liebster die Zeiten werden nicht voller Trauer für dich sein. Du wirst wieder lernen zu lieben und du wirst wieder glücklich sein"


    "Niemals"


    "Doch mein geliebter Sturkopf" Sini biss ihn noch zärtlich in's Kinn und löste sich dann auf wie die Anderen.
    Darius stand alleine da und Tränen flossen aus seinen Augen. Aber in sich fühlte er die tiefe Trauer leichter werden




    Darius erwachte kurz und lauschte auf Sarahs Atem. Dann schlummerte er wieder ein.
    RainStorm ist offline
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