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  1. #341
    Ritter Avatar von Khardim
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    [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Eine illustre Ansammlung von Reisegefährten hatte diese Elfe im Laufe ihrer Wanderschaft angesammelt, wie es schien befand sich Fafnir da in guter Gesellschaft. Zudem schien die Elfe einem guten Gespräch nicht abgeneigt, dass gefiel ihm so verging die Zeit doch viel schneller. "Auf meinem Weg? Nun auf dem aus Orzammar, vieles, denn er dauert schon viele Jahre an. Auf meiner aktuellen Reise jedoch, bin ich nur wenig erinnerungswürdigem begegnet. Das Übliche, Händler, andere Reisende aber auch auf Flüchtlinge die von der Dunklen Brut erzählt haben, welche jetzt im Süden haust. Das waren nicht besonders schöne Begegnungen, nur Furcht und Trauer.", erzählte er im bedächtigen Tonfall. "Ich persönlich hoffe auf keine dieser Kreaturen zu treffen, es gibt vieles was ich aus Orzammar vermisse, wie zum Beispiel ein anständiger Nugbraten, aber die Dunkle Brut bekämpfen gehört definitiv nicht dazu." Er verzog angewidert das Gesicht, dann schlug er mit grimmigen Gesicht auf sein Axtblatt. "Aber falls uns das Schicksal nicht hold ist, so reist ihr zumindestens in guter Gesellschaft, jemanden mit meinem Erfahrungsschatz im Erschlagen dieser Dinger findet man selten an der Oberfläche.", verkündete er mit leichtem Stolz. Fafnirs grimmiger Gesichtsausdruck verschwand und wurde wieder gutmütiger. "Aber lasst uns von schöneren Dingen sprechen. Auch wenn ich nicht sehr vielen Leuten begegnet bin so genieße ich es doch wieder auf den Straßen zu wandern. Die Gegend wo ich wohnte war eine Bergbaugegend, alle Wälder gerodet und unwirtlich aussehend. Aber hier auf der Straße, zeigt sich die wahre Schönheit eurer Welt an der Oberfläche.", erklärte der Zwerg gutgelaunt und ließ seinen Blick durch den Himmel schweifen. "Wisst ihr es ist komisch, vor allem für jemanden der kein Zwerg ist, aber als ich zum ersten Mal an die Oberfläche trat hatte ich die Angst in den Himmel zu fallen und für immer verloren zu gehen. Aber jetzt nach Jahren hier oben, starre ich stundenlang in den Himmel und verliere mich manchmal wirklich darin.", sagte er bedächtig während er den Bewegungen der Wolken folgte. Er musste kurz lachen. "Wisst ihr, meine Frau nannte mich immer einen "Hans Guck-in-die-Luft, irgendein Wort das sie von den Menschen aufgeschnappt hatte, weil ich oft stundenlang herumsaß und den Sternenhimmel beobachtete.",erinnerte sich der Zwerg mit einer leichten Melancholie in der Stimme die aber von seinem Lächeln aufgehoben wurde. "Für euch klingt das vermutlich alles ein wenig merkwürdig, immerhin lebt ihr schon immer unter dem freien Himmel.", fügte er hinzu und lächelte verlegen. Neben ihnen ließ ein leichter Wind die Blätter und Äste wackeln, dass einzige was zu hören waren die unterschiedlich schweren Schritte der beiden Wandernden und das Klacken des als Wanderstock umfunktionierten Axtstiels.

    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] Die Elfe hätte ihren Begleiter beruhigen können; sie befürchtete nicht wirklich, mit der Brut zusammenzustoßen. Ihr Gespür für den Wald und das Land sollte es ihnen ermöglichen, die dunklen Kreaturen zu umgehen und unentdeckt zu reisen. Sollten sie nachlässig werden oder überrascht werden, mochte dies sich ändern, doch für den Moment sah Maeya’alinh keinen Grund zur Sorge. Sie ging jedoch nicht weiter auf das Thema ein, da Fafnir von sich aus auf erfreulichere Dinge zu sprechen kam. So wie er von seiner Frau sprach klang es unwahrscheinlich, dass er von sich aus ohne sie auf eine derart lange Wanderschaft gegangen wäre. Ihr Schicksal konnte sich die Magierin denken, fragte aber nicht nach. Es war eine Freude, einfach zuzuhören und die Geschichte ihres neuen Gefährten kennen zu lernen. Wer konnte schon sagen, wie lange sie gemeinsam den Weg teilen würden? Es galt dankbar für den Moment zu sein und für das Schicksal, das sie erneut nicht einsam auf den Weg geschickt hatte.
    Eine Weile nachdem Fafnir geendet und keine Antwort auf seine verborgene Frage zum Schluss erhalten hatte, verdichtete sich der Wald links und rechts der Straße. Die Sonne schien weiter heiter durch die breite Öffnung im Blätterdach, unter der entlang die Straße ihren Lauf nahm. Das Licht ließ die Blätter förmlich leuchten und man konnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Bäumen daran erfreuten. ,,Ich habe vielleicht stets unter freiem Himmel gelebt, aber in jedem Leben gibt es Momente, in denen man aus der Vertrauten austritt und eine neue Welt betritt, die man zunächst nicht begreift. Ich kann mir gut vorstellen, dass die unendliche Weite über dem Kopf beängstigend ist, wenn man vorher eine Decke aus Fels gewohnt war.“ Sich in einer Welt zurechtzufinden, in der Menschen den Ton angaben und Unrast herrschte, war eine ebenso drastische Umgewöhnung gewesen, auch wenn sie für die Elfe inzwischen Ewigkeiten zurückzuliegen schien. ,,Wir passen uns an und leben weiter, alles andere ist Stillstand und Tod.“ Der melancholische Satz passte nicht zu der fröhlichen Miene, mit der sie weiterhin im Gehen das wundervolle Lichtspiel über sich betrachtete. Sie hatte so viel Leid und Kummer gesehen und irgendwann begriffen, dass jede Wunde heilte und das Leben immer weiter ging. Die Sonne ging über eine Friedhof genauso auf wie über einem Freudenfest und anstatt den Gram auf ewig im Herzen zu tragen war es stets besser auf das Gute an jedem Tag zu achten.
    Sie kamen an eine Kreuzung, an der ein schmaler Waldpfad die Straße in Richtung Osten verließ. Maeya’alinh konsultierte kurz ihr Buch und stellte fest, dass sie noch eine ganze Weile der Hauptstraße folgen mussten. Sollte es auf dem Weg noch ähnliche Kreuzungen wie diese geben, konnten sie einem der Pfade folgen, um nach einer geeigneten Lagerstätte zu suchen, doch für den Moment war es zu früh, um daran zu denken. Es lagen noch einige Meilen vor ihnen, bevor die Sonne sinken würde und obwohl sie gemütlich voranschritten, hatte die Elfe vor, sie hinter sich zu bringen.



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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Die in das Kerzenwachs eingeritzten Striche verrieten Kilian, dass er schon mindestens drei Stunden über den Pergamentrollen kauerte. Er hatte sich rasch wieder an das flackernde Licht gewöhnt, dass im Turm die Natürlichkeit eines Tages abgelöst hatte. Arbeiten wurden hier meistens im Schein von Kerzen, Kaminen oder magischen Lichtern verrichtet, die hohen schmalen Deckenfenster ließen bei günstig stehender Sonne genug Helligkeit zu. So war der Hauptmann gezwungen die Namenslisten von Schülern, ausgebildeten Magiern und Templern im warmen Schein der Bibliothekskerzen zu lesen während er sich mit einem beiliegenden Griffel Notizen machte. Greagoir mochte ihn nicht, vertraute aber seinem Urteil. Der Kommandant hatte beschlossen, jedem Hauptmann und darüber die Chance zu geben, eigene Urteile über die Zusammensetzung der Gruppen einzureichen. Zweifellos würden einige der Offiziere die Arbeit vernachlässigen und einfach ein paar ihnen zugetane Templer auf ihre Listen kritzeln, Kilian nahm die Aufgabe jedoch sehr ernst. Den ersten Namen, am Kopf der Liste, hatte er fast schon automatisch eingetragen: Rafael Marlov. Jedoch zog sich nun ein feiner Strich zog durch diesen Namen. Der Hauptmann hatte beschlossen seine instinktive Entscheidung, Marlov für seine Kampftruppe anzufordern, noch einmal zu überdenken. Der Magier hatte sich als fähiger Kämpfer und nervenstarker Gefährte erwiesen, hatte aber mehr als einmal Kilians Missfallen erregt. Bitter schmeckte noch immer die Erinnerung an das Massaker mit den Marodeuren, welches der Magier aus einer Laune der Selbstjustiz angerichtet hatte. Die Dunkle Brut war sicherlich kein Pappenstiel und derlei unüberlegtes Handeln würde in diesem Fall nicht nur Rafael und Kilian sondern auch Schüler des Zirkels – und damit die zu schützenden Personen – gefährden. Der Hauptmann erinnerte sich auch daran, dass er Rafael mehrfach eine Standpauke gehalten; allerdings hatte er dabei nie das Gefühl gehabt, er habe nachhaltige Wirkung erzielt. Kilian atmete durch und seufzte. Der Geruch jahrzehnte-, vielleicht sogar jahrhundertealter Papiere füllte den Raum und umhüllte den Hauptmann mit schläfriger Dämmrigkeit. Mittlerweile hatte er bereits sieben Namen zu Papier gebracht, das würde für den ersten Abend reichen müssen. Er legte die restlichen Rollen beiseite, blies die Kerze aus und verließ das Arbeitszimmer, das Papier mit den Namen gefaltet in seinen Gürtel gesteckt.

    Es war bereits Abend, wie Kilian feststellte. Durch die Fenster konnte er ein schwarzblaues Himmelszelt erkennen, gesprenkelt mit abermillionen silbernen Sternen. Auf den Gängen herrschte eine fast schon gespenstische Stille. Er aber kannte diese Stille, sie beunruhigte ihn nicht. Stattdessen entspannte sie ihn, ließ ihn die Hände hinter dem Rücken verschränken – die eine Hand das Handgelenk der anderen umfassend – und in flanierendem Schritt durch die Gänge streifen. Er sah zwei seiner Brüder, die in Plattenpanzerung und Helm den Durchgang zur tiefer gelegenen Etage bewachten. Sie rührten sich nicht, als er an ihnen vorbeiging. Kilian nickte ihnen knapp zu, sie erwiderten dies. Der Hauptmann trug die samtenen Stoffe bequemer Templerkleidung, zusammen mit Umhang und Schwert, wie es ihm im Range eines Ritters zustand. Hier im Turm war er sofort als Templer erkennbar, in der Welt außerhalb hätte er aber auch als niederer Lord durchgehen können.

    Kilian folgte einem Gang zu seiner rechten. Auch hier war es wie ausgestorben. Die Türen zu den verschiedenen Sälen waren geschlossen und die einzigen Bewegungen waren die tanzenden Schatten der in regelmäßigen Abständen in der Wand steckenden Fackeln. Der Gang endete nach einer schieren Ewigkeit und Kilian fand sich in einem größeren Raum wieder. Direkt vor ihm standen Bücherregale, so hoch, dass selbst ein Riese die zuoberst liegenden Exemplare nicht ohne Hilfe erreichen könnte. Aus einer Laune heraus schritt er zu den Regalen und suchte die Buchrücken nach etwas Interessantem ab. Er zog „Trägheit – Mächtiger Dämon: Eine Anleitung“ heraus, schlug das Buch auf und unterdrückte ein Husten, denn eine dichte Wolke Staub stob auf. Das Buch war allem Anschein nach selten konsultiert worden. Die Seiten waren soweit in Ordnung, kaum ausgefranzt und scheinbar vollständig. Kilian überflog ein paar Sätze und kam zu der Erkenntnis, dass der seltene Gebrauch des Buches auf die schrecklich trockene Schreibweise des Autoren zurückzuführen war. Er stellte es zurück und wählte stattdessen „Verführerin: Dämon der Wollust“. Dieses Buch schien wiederum das komplette Gegenteil des Vorgängers zu sein, ein wahrer Liebling der Schüler. Das häufige Aufschlagen hatte einige markante Stellen herausgehoben, zu denen das Buch wie von selbst blätterte. Kilian hob eine Augenbraue als die Seiten zu einer recht detailgetreuen Illustration eines Wollustdämons klappte. Schüler hatten rechts und links wo Platz war Bemerkungen von mehr oder weniger hilfreicher Natur hinterlassen, die allesamt wohl eher auf pubertärer Einschätzung beruhten, als auf anatomischen Kenntnissen. Kilian schüttelte den Kopf und stellte auch dieses Buch zurück. Er zog gerade „Das verlorene Paradies – Die Schwarze Stadt und die Dunkle Brut“ von Bruder Milton hervor, als er Schritte vernahm. Er schaute über die Schulter und sah niemand anderen als Rafael, der eine der gewundenen Treppen hinabgestiegen war und nun, scheinbar ziellos, auf ihn zuging ohne ihn zu bemerken. „Wie ein Geist, der umher streift ohne Ruhe zu finden“, dachte Kilian und betrachtete die hochgeschossene Gestalt, deren langes schwarzes Haar gleichmäßige Konturen in der Figur verschwimmen ließ. „Herr Marlov“, rief der Templer den Magier an. Dieser zuckte merklich zusammen und schaute mit rotunterlaufenen Augen zu dem Hauptmann. Einen Moment schien er sich zu fragen, ob er Kilian wirklich dort stehen sah, oder ob es bloß die Ausdünstungen von zu viel Kraut in Kombination mit nächtlicher Müdigkeit war. Kilian klappte das Buch zu, das Klatschen der Seiten hallte durch die weitläufige Stille. „So spät noch wach?“ Der Hauptmann war bemüht, lässig zu klingen, spürte aber die Anspannung im Magier. Es war wie eine pulsierende Welle, als würden er und Rafael im selben Gewässer stehen und die Bewegungen des Magiers würden die Oberfläche aufwühlen, sie schwappen lassen. Zweifellos eine Nebenwirkung der Templerfähigkeiten. Kilian tat zwei Schritte in Richtung Rafael. „Lässt Euch die kommende Aufgabe auch keine Ruhe?“, fragte Kilian und gestand damit das ein, was ihn umtrieb. Er lachte bitter, tat noch zwei Schritt. „Es scheint, als würden wir erneut vom Regen in die Traufe kommen, oder?


    [Bild: Rafael_2.jpg][Bild: Marius_Avatar_2.jpg]
    Ohne nach ihm fragen zu müssen wusste Marius, dass Claudius und seine Leibwache den Zirkel bereits verlassen hatten. Der Sucher hatte seinen Auftrag erfüllt, die Botschaft überbracht und obwohl der Templer nun vorerst nichts mehr von diesem unliebsamen Besucher zu befürchten hatte, fühlte er sich keineswegs erleichtert. Er saß in der Kammer, die ihm zugeteilt worden war, auf dem Bett und starrte die Wand an. Der Makel, die Schande, die er mit seinem Schweigen in der Anhörung über sich und die Ehre des Ordens gebracht hatte, klebte wie heißes Pech in seinem Gesicht. Er wusste, dass er keine Wahl gehabt hatte, doch das änderte nichts daran, dass sein Handeln falsch gewesen war. Falsch gegenüber sich, falsch gegenüber seiner Mission und falsch allem gegenüber, wofür die Templer standen. Von Xerox hatte versagt, Silas war entkommen und anstatt ihn und Marlov dafür ihrer gerechten Strafe zuzuführen, hatte er den Schwanz eingezogen und gekuscht. Er zuckte zusammen und steckte sich die Faust in den Mund, um den Schrei zu unterdrücken, der seit der Anhörung aus seiner Brust entweichen wollte, ein Schrei der Empörung, der Anklage und der Wut. Er griff mit der anderen Hand das Nächstbeste, das er erreichen konnte, eine Bürste vom Waschtisch und schleuderte sie gegen die unnachgiebige Wand des Zimmers.
    Es dauerte eine Weile, bis der rote Schleier sich lichtete und er wieder zu sich kam, doch Wut und Scham traten höchstens vorübergehend in den Hintergrund, das wusste er. Bevor die Scharte nicht ausgewetzt und die Schuldigen bestraft waren, würde er keine Ruhe finden. Er ging ein paar Schritte in dem Zimmer auf und ab, trat die geworfene Bürste achtlos beiseite und kam schließlich vor seiner Tür zum Stehen. Er hasste jeden Schritt, den er auf diesem Weg gehen musste, jeden Schritt seit dem ersten bei der Anhörung, doch er musste weitermachen, wenn er jemals eine Chance haben wollte, wieder Ordnung zu schaffen. Er musste sich bewähren, damit die Sucher und der Orden daheim in Cumberland von ihm abließen und er wieder freie Hand für die Jagd auf Silas haben würde. Er würde den Dämonenbeschwörer ausradieren, koste es was es wolle. Und auf dem Weg zu diesem Ziel, das schwor er sich erneut und vielleicht zum hundertsten Male seit dessen Flucht, würden Von Xerox und Marlov für ihre Taten büßen.
    Er riss die Tür auf und flog wie ein schwarzer Schatten auf den verlassenen Gang im Wohnflügel der Templer. Ihm war noch keine Aufgabe und kein direkter Vorgesetzter zugeteilt worden, also suchte er das Schreibzimmer des Kommandanten auf. Greagoir wusste von Claudius vermutlich alles über ihn, aber er konnte noch nicht ahnen wie sehr sich Marius bewähren würde.

    *

    Auf dem Weg zum Treffen mit Greagoir, Irving und den anderen führenden Magiern des Zirkels musste er irgendwo die falsche Abzweigung genommen haben. An sich war der Turm sehr logisch und eingängig aufgebaut, doch konnte man sich trotzdem verlaufen, wenn man nicht auf seinen Schritt achtete und wenn man nicht aufpasste, fand man sich irgendwo wieder, wo man überhaupt nicht hinwollte. Das ihm ebendies geschehen war, merkte Rafael spätestens, als Kilian ihn in einer kleinen Bibliothek ansprach, in der er vorher noch nie gewesen war. „So spät noch wach?“ Der Magier zuckte herum, seine Augen waren direkt zur gegenüberliegenden Tür gewandert, die ihn hoffentlich in einen Gang führen würde, den er wiedererkannte. ,,Ich hatte auch gehofft, bereits im Bett liegen zu können, aber scheinbar bin ich zu einer Existenz als Gespenst in diesen verwirrenden Gängen verurteilt.“ Er bleib stehen und schaute den Hauptmann über ein Lesepult hinweg an. Er wusste nicht, ob die Kerzen in der Bibliothek magisch brannten oder ob sich Kilian selbst Licht für einen längeren Leseabend gemacht hatte, vermutete aber ersteres. Magier waren ein furchtbar fauler Menschenschlag. „Lässt Euch die kommende Aufgabe auch keine Ruhe?“ Er brauchte nicht einmal bis zum Balkon zurückzudenken, um diese Frage bejahen zu können; den ganzen Weg über hatte er sich Gedanken über die vor ihnen liegende Aufgabe gemacht, was vermutlich auch dazu geführt hatte, dass er sich nun hier wiederfand. Der beschäftigte Geist neigt dazu, seine Umgebung zu vernachlässigen. ,,Ich muss gestehen, dass ich eine gewisse Zeit der Ruhe und der Einkehr dankend angenommen hätte. Ich hatte noch nicht einmal ausreichend Zeit, um den ganzen Turm kennen zu lernen. Stattdessen ziehen wir nun in den Krieg, nicht wahr?“ Die Frage klang weniger lapidar, als Rafael beabsichtigt hatte und tatsächlich hatte er eine Vielzahl von Befürchtungen in Bezug auf diese Mission. Er sorgte sich weniger um seine eigene Sicherheit als vielmehr die der Lehrlinge, die sie mit sich nehmen würden. „Es scheint, als würden wir erneut vom Regen in die Traufe kommen, oder?“ Die Gegenfrage des Hauptmanns war Antwort genug und der Ton, in dem er sie vorbrachte sprach von den gleichen Bedenken, die auch Rafael hatte. Die beiden waren zu zweit oder in Begleitung von Templern gut zurechtgekommen, wenn auch nicht ohne Reibereien oder Zwischenfälle. Doch nun würden sie beide, eventuell auch noch getrennt voneinander gegen einen Feind geschickt werden, der Stoff für Legenden war. Rafael hatte nie an der Größe seiner Vorstellungskraft (noch an der seiner anderen Fähigkeiten) gezweifelt, doch schien ihm die vor ihnen liegende Aufgabe doch als sehr … groß.
    ,,Habt Ihr schon Eure Wahl getroffen, wen Ihr auf die Reise schicken würdet?“ Der Kommandant und Irving hatten sich auf ein zugegebenermaßen kluges System geeinigt, um festzulegen, welche Lehrlinge ausziehen und welche Templer und Magier sie begleiten würden: Jeder Templer und Magier in Führungsposition würde Kandidaten vorschlagen, die er für geeignet hielt. Aus der Liste aller Namen würde Greagoir dann Gruppen zusammenstellen, die sich auf die Reise machen würden. Das Treffen, zu dem Rafael auf dem Weg sollte dazu dienen, dass die Magier des Zirkels dem Kommandanten ihre Vorschläge unterbreiteten, doch da Rafael selbst noch kein Amt ausübte und praktisch niemanden im Zirkel kannte, hatte er selbst keine Liste vorbereitet und war nur der Vollständigkeit halber geladen. Es interessierte ihn aber sehr zu erfahren, wer seine Kollegen waren und was sie für Gedanken über die Mission hatten. ,,Ich weiß nicht einmal, wie viele Lehrlinge es hier im Zirkel gibt, geschweige denn wie viele von ihnen in der Lage wären, sich in der echten Welt zu behaupten."
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  2. #342
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Yonice

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Arwan wachte glücklicherweise auf, doch er schien noch sehr verwirrt zu sein und fragte krächzend ob sie Dämonen seien. Yonice lächelte sanft. „Wir sind keine Dämonen, Arwan, und wir sind nicht hier um Euch etwas anzutun.“ Sie tätschelte noch einmal kurz seine Wange bevor sie sich erhob. „Ayden und ich sind gekommen um Euch zu finden, da Ihr so schnell davon gelaufen seid.“ Die junge Frau konnte sich denken warum, doch sie wollte vor Ayden nichts sagen, denn sie wusste nicht wie er darauf reagieren würde, dass Arwan ein Magier ist. Obwohl sie sich nicht sicher war, ob er das nicht schon ahnte. „Wir haben eine Möglichkeit gefunden Gold zu verdienen und, wenn wir Glück haben, eine Möglichkeit meine Augen zu heilen. Ayden war so freundlich und bot seine Hilfe an. Er kann unsere Aufgabe sicherlich besser erläutern als ich.“ Yonice hielt es für besser Ayden erklären zu lassen, was zu tun war und danach…, nun es war Arwans Entscheidung ob er sie begleiten würde oder nicht.
    Annalena ist offline
  3. #343
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Am Flussbaum • Der Entzug

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Sie sah ihren Pfeil fliegen. Sie hörte den Einschlag und sah das Splittern der alten Rinde. Und weil bereits vorher so entschieden war der zweite vor dem Einschlag des Ersten in dem alten Baum, dem Zentrum der Idylle, ebenso mit einem »Aneth ara, Abelas« unterwegs. Auch dieser traf nur unwesentlich entfernt das alte Holz.

    Doch es passierte nichts. Wirklich nicht?

    Aril reagierte. Sie berührte die Dalish. Der es wie ein Schauer über den Rücken lief. Denn sie hörte: „Glandis, das hat doch keinen Sinn. Wir müssen hier weg. Wir wollen morgen aufbrechen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass du dich nun auf unseren Flussbaum legen und ruhig schlummern wirst.“

    Die junge Frau spürte ein Rennen in ihrem Körper. Eine Hetzjagd nach Erkenntnis, aber auch nach Ruhe. Es war ein eisiger Vorgang, den sie durchlebte. Sie vernahm: „Also, was nun? Des Nachts los reiten und uns hoffnungslos verirren? Angegriffen werden?“

    Sie war im Begriff es zu verstehen, als sich Aril von ihr löste. Dieser Impuls verstärkte das Zerren und Ziehen in ihren Venen, in ihrem Innersten. So begann sie auf den Flussbaum zuzugehen, um die Pfeile zu holen. Ihre Begleiterin hörte sie sagen: „Ich kenne mich weder mit den Schatten noch den Dämonen aus, die dir solche Sorgen machen. Aber wenn es stimmt, was du sagst, sind wir ohnehin nirgends sicher. Also lass uns alles packen und entweder sofort losziehen, oder das Morgengrauen abwarten und uns bis dahin gründlich ausruhen.“

    Dann zog Glandis die Pfeile aus der Rinde und sagte: »raun, raun«. Sie drehte sich kurz zu Aril. Denn sie wollte zu den Pferden. Bevor sie sprechen konnte, durchzog sie erneut ein eisiger Schauer. Aber der war nicht mehr in seinen Auswirkungen so zu spüren, wie die vorherigen. Sie lächelte sogar ein wenig, als sie sagte: »Aril, es war der Ring.« Dann ging sie zu ihrer Stute, schnitt mit dem Messer den gefundenen, vermeintlichen Talisman aus dem Haar. Obwohl er sich aus überaus nützlich erwiesen hatte beim Heilen von Verletzungen, hatte er eben auch andere Kräfte. Sie hatte ihn nicht angefasst, nur über die Haare berührt. Sie spürte sein Bestreben. Aber die junge Frau war stark im Willen und warf ihn in die Nacht. Ein Klatschen verdeutlichte, dass er erneut in dem Bach gefallen war.

    Glandis wusste, wie es ihr ergangen war und sie würde bei ihrer Braunen bleiben. So ging sie zurück zum Flussbaum und holte sich etwas zum Einwickeln und sagte Aril: »Ich werde heute bei Gwess schlafen. Sie wird mich brauchen.«

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  4. #344
    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Eine ernsthafte Sache

    [Bild: Ayden_VR.png]
    „ Arwan wacht auf. Es ist nur ein Traum. Ich bin hier und ich werde nicht zulassen, dass Euch etwas geschieht. Das habe ich Euch doch versprochen und ich halte immer meine Versprechen.“ Ayden wunderte sich ein wenig, wie sanft die Qunari ihren Begleiter, der wohl in einem Wachtraum gefangen war, ansprechen konnte. Dieses erwähnte Versprechen erwies sich zu dem für ihn als neue Erkenntnis. Es gab also bereits Dinge, vielleicht ähnlicher Art, die sie mit Arwan erlebt haben musste. Er hingegen beschloss abzuwarten. Sie kannte ihn besser und so sollte sie ihn auch zurückholen. Seine für ihn fremde Stimme konnte womöglich eine schlechte Reaktion hervorrufen. Denn nichts fürchteten diese freien Magiebegabten mehr als einen Templer. Er war ja auch bereits gefragt worden, ob er einer sei.

    Ayden Le Brun beschloss sich vorerst zurückzuhalten. Aber er war bereit, falls es zu dem Äußersten kommen sollte und hier eine Fratze aus dem Nichts herüber schwappen sollte. Doch das wollte er Yonice nicht mitteilen. Sie hatte jetzt andere Sorgen. Mitten in seinen Gedanken versunken hörte er: »Ist jemand von Euch beiden von einem Dämon besessen?« Er war also aufgewacht. Doch auf seine beim Losgehen getroffene Zusage: »Zur Not kann auch mein Trinkwasser helfen.« wollte er jetzt so nicht umsetzen. »Denn welche Geister schütten schon Wasser über einen aus …«, dieser für ihn amüsante Gedanke hätte ja auf die anderen ganz anders wirken können. Also hielt er sich bewusst zurück. Und es funktionierte. Als er vernahm, dass Yonice sagte: „Wir sind keine Dämonen, Arwan, und wir sind nicht hier um Euch etwas anzutun. Ayden und ich sind gekommen um Euch zu finden, da Ihr so schnell davon gelaufen seid.“ wusste er, die beiden gehörten schon lange zusammen. So verstand er auch die Gesten, die die blinde Qunari sich erlauben konnte. Denn einen Magiebegabten so kurz nach seinem Wechsel zwischen zwei Realitäten an der Wange zu berühren, erforderte schon einiges.

    Ayden begann sich zu entspannen. Das Schlimmste war vorbei. Sie hatten Arwan wiedergefunden und er war keine Monstrosität geworden. Aber er konnte es immer werden. Das war ihm bewusst … doch wiederum holte Yonice ihn aus seinen Gedanken. Denn sie sagte: „Wir haben eine Möglichkeit gefunden Gold zu verdienen und, wenn wir Glück haben, eine Möglichkeit meine Augen zu heilen. Ayden war so freundlich und bot seine Hilfe an. Er kann unsere Aufgabe sicherlich besser erläutern als ich.“

    Eigentlich war er selbst kein Freund großer Reden. Doch hier? Nein auch hier nicht. Denn sie hatte es aus seiner Sicht noch nicht verstanden. Die wenigen Goldstücke würden nicht reichen und sein Geld wollten sie nicht. Es war etwas völlig anders aus der Sache an der Anschlagstafel geworden. Das würde er auch sagen. Es war eine ernsthafte Sache. Doch zuerst sollte Arwan Hilfe erfahren. So reichte er dem am Boden Liegenden seine Hand, und als dieser doch mit etwas Zögern zufasste, griff Ayden zu. Er zog den Halbelfen nach oben und als dieser auf seinen Füßen stand und etwas überrascht seine Begleiter anblinzelte und nach dabei nach oben schauen musste, reichte ihn Ayden seinen Wasserschlauch und sprach: »So nun trinkt mal einen guten Schluck. Quellwasser hilft immer den Kopf freizubekommen.« Dann schaute sich Ayden zu Yonice um und sagte zu dieser: »Yonice, ich werde es erklären, was es mit den Kindern und der Laienschwester Anni auf sich hat.«

    Dann drehte er sich zu und sagte: »Arwan, Annie hat bei dem Heiler des Ortes gelernt. Aber sie ist den Kindern hinterher. Alle hier im Ort sind in großer Sorge. Wir sollten sie suchen. Denn retten wir die Kinder und finden wir Annie, dann kann sie sicher Yonice Augen untersuchen ...« Dann machte er eine Pause. Er wollte, dass der Angesprochene Zeit hatte, seine Worte zu verstehen. Und als dieser den Trinkschlauch absetzte, fügte er noch an: »Werdet ihr reisen können?«

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  5. #345
    Legende Avatar von Annalena
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    Darius

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Es war warm, wärmer als sie es gewohnt war und Sarah war verwundert darüber. Was war passiert? Langsam kam sie zu sich und erinnerte sich, dass sie in einem Netz gefangen war. Doch dort sollte es sich nass anfühlen und nicht so angenehm wie jetzt. Sie blinzelte und öffnete die Augen. Sie lag auf einer Lagerstatt und war in Decken gehüllt. Neben ihr bewegte sich etwas und sie erstarrte kurz bevor sie vorsichtig nach unten blickte. Da lag ein Mädchen und es dauerte nicht lang bis sie Drillee erkannte, die tief und fest schlief. Warum war das Mädchen hier? Sarah rückte ein wenig von dem Mädchen weg, doch diese seufzte nur leise und kuschelte sich wieder an sie. Sollte Drillee nicht schreiend vor ihr davonlaufen, nach allem was sie getan hatte?

    Die junge Frau blickte sich um, denn Darius war sicherlich in der Nähe, da er das Mädchen nie allein lassen würde, erst recht nicht mit ihr. Sie erkannte sofort, dass sie wieder in der Hütte von Darius war und erblickte ihn in diesem Moment. Nur er konnte sie gerettet haben. Er saß auf einem Hocker und starrte sie an. „Wieso“, krächzte sie mit heißerer Stimme, „wieso habt Ihr mich nicht einfach sterben lassen?“
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  6. #346
    Legende Avatar von RainStorm
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    Sarah

    [Bild: DariusTruhnfal.png]

    „Wieso ... wieso habt Ihr mich nicht einfach sterben lassen?“ Darius zuckte kurz zusammen weil er mit offenen Augen geschlafen hatte. Sarah war aufgewacht und starrte zu ihm hoch. Er begann mit leiser Stimme zu sprechen "Dich sterben lassen? Warum sollte ich das tun? Immerhin hast du mir das Leben gerettet. Und Drillee hat dich vermisst." Darius erhob sich und nahm einen Becher mit frisch aufgebrühtem Tee. Er ging zur Schlafstätte, kniete sich neben Sarah, hob ihren Kopf leicht an und flößte ihr langsam den Tee ein. "Ich weiß nicht was dort draußen mit euch beiden geschehen ist, aber Drillee macht sich furchtbare Vorwürfe weil sie vielleicht böse zu dir war. Sie ist ein gutes Mädchen und ich möchte nicht das sie sich über etwas grämt das nicht ihre Schuld ist." Darius erhob sich wieder "Ihr beide werdet das klären. Aber nicht jetzt. Versuch zu schlafen damit das Fieber schneller sinkt."
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  7. #347
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Patrick

    Logan

    Vanitas

    [Bild: SPdKUSfYhFaizah_Ava.jpg]

    Die Kriegerin hatte sich mit Vanitas im Gespräch befunden, als Faizah und forderte „Her damit!“ Faizah zögerte einen Moment. „Die Couslands sind… – waren meine Lehnsherren. Gebt mir den Umschlag.“ In Logans Stimme lag Bestimmtheit und Forderung. "Gebt ihr ruhig diese Papiere. Sofern ihr oder eure Leute keinen Nutzen daraus ziehen könnt, schadet es wohl kaum sie abzugeben." Nein, momentan war ihr Ziel, so viele Informationen wie möglich über den Auftrag dieser Mistkrähe Zevran herauszufinden.

    "Gut, Ihr könnt die Papiere haben. Was interessieren mich die Couslands?" Faizah zuckte mit den Schultern und überreichte der Kriegerin die Papiere. "Ich bin nun fertig mit der Durchsuchung der Leichen, also wenn von Euch keiner etwas will?" Fragend blickte sie in die Runde und wartete noch einen Moment, ob sich noch Jemand rührte. Nun kramte sie ein Fläschchen aus einer ihrer Gürteltaschen. Es war mit einer grünen Flüssigkeit gefüllt, die sogar etwas leuchtete. Faizah entkorkte das Fläschen und träufelte zwei Tropfen auf die erste Leiche. Sofort begann es zu zischen und rauchen und man konnte zusehen, wie sich die Leiche auflöste. Sie verfuhr ebenso mit allen anderen Leichen und zum Schluss war tatsächlich nichts mehr zu sehen. Als die letzte Leiche verschwunden war, war das Fläschchen weniger als halbvoll. Faizah verkorkte die Flasche und verstaute sie wieder in ihrer Tasche.

    Sie schlenderte zu dem Magier und sprach: "Hey Süßer, könnt Ihr reiten? Dann sollten wir uns eines der Pferde schnappen. Ansonsten dürft Ihr auch gerne bei mir aufsitzen."

    Zu den anderen gewandt:"Wenn sonst alles geklärt ist, sollten wir noch das Lagerfeuer löschen und weiter reiten."
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  8. #348
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Auf ihre Berührung schien sich Glandis unter ihr zu versteifen. Aril meinte eine Gänsehaut auf dem Arm ihrer Freundin zu sehen, doch möglicherweise hatte sie es sich eingebildet. Sie war fortgefahren in ihren Ausführungen, die Elfe war kommentarlos zum Baum gegangen und hatte die Pfeile aus der Rinde gezogen und zwei Wörter gemurmelt, die Aril nicht verstand.
    Dann drehte sie sich,fast lächelnd, zu Aril um und sagte:
    »Aril, es war der Ring.«

    Bevor Aril auch nur ansatzweise begreifen konnte, wovon sie sprach, bevor sie nur erfasst hatte, dass es um den Ring mit den heilsamen Kräften ging, war Glandis shcon bei Gwess angekommen und hatte das Messer gezückt. Aril wollte etwas rufen, doch sie kam nicht dazu, denn so ganz begriffen hatte sie es immer noch nicht.
    Der Ring fiel zu Boden, Glandis klaubte ihn auf und warf ihn in die immer dunkler werdende Nacht. Ein leises Platschen signalisierte, wo er gelandet war.
    Die Elfe holte sich ihre Decke aus dem Flussbaum und sagte im Vorbeigehen zu Aril: »Ich werde heute bei Gwess schlafen. Sie wird mich brauchen.«

    "ja, gut aber - was war es denn?" brach es aus Aril hervor. Sie hatte keine Fragen stellen wollen. Sie hatte einfach nur friedlich alles hinnehmen und es Glandis Recht machen wollen. Immerhin würden sie morgen gemeinsam aufbrechen und dann würde es erst einmal nach Arils Wünschen gehen.
    Aber hier war sie, völlig im Dunkeln gelassen - im wahrsten Sinn des Wortes - und fühlte sich klein, verletzlich und - sie schämte sich fast es zuzugeben - einsam.

    Diese Elfe hatte schneller ein Band zu den Pferden gefunden als es Aril für möglich gehalten hätte. Sie ging mit Gwess so um wie Aril mit Trovao, den sie immerhin seit übber 7 Jahren kannte und liebte. Diese Dalish stand mit beiden Beinen so fest im Leben wie nur möglich, sie war in ihrem Element und Aril nur ein Eindringling, der alles verkomplizierte. Sie fragte um zu verstehen, aber sie wusste, dass Fragen allein sie nicht weiterbringen würden.
    Aril spürte einen ausgereiften Kloß in ihrem Hals und räusperte sich schnell. Jetzt war nun wirklich nicht die Zeit für Selbstmitleid.

    Also was war geschehen? Der Ringe hatte Glandis von der Verwundung geheilt. Also hatte sie ihn an Gwess weitergegeben, die ebenfalls genesen konnte. Und nun schleuderte Glandis dieses Geschenk des Flusses von sich, als hätte er sie vergiftet. So etwas musste es sein! Von magischen Gegenständen hatte Aril häufig gehört, und auch von verfluchten. Wahrscheinlich hatte dieser Ringe beides in sich gehabt. Möglicherweise war das der Grund für Glandis' sonderbare Vorstellungen von Dämonen, die aus dem Nichts aufgetaucht ware.

    Aril atmete tief durch. Der Ring musste sie nicht weiter beschäftigen.
    Stattdessen sollte sich scharf aufpassen, wie Glandis sich verhielt. War sie nun noch sie selbst? Hatte der Ring sie verändert?

    "Ist dir kalt, Glandis? Magst du noch eine Decke?" fragte sie die Elfe behutsam und fügte hinzu: "Im Baum bist du besser geschützt als auf der Erde."
    Fawks ist offline Geändert von Emerahl (05.11.2017 um 06:52 Uhr) Grund: Link angepasst
  9. #349
    Deus Avatar von VRanger
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    Glandis | Am Flussbaum • Eine Dalishe Ansicht

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „Ist dir kalt, Glandis? Magst du noch eine Decke? Im Baum bist du besser geschützt als auf der Erde.“ fragte Aril, nach dem Glandis ihr ihre Ansicht zum heutigen Schlafplatz benannt hatte.

    Die Dalish überschlug in Sekundenschnelle ihre Situation. Einige Gedanken waren: »Gwess braucht mich …«, »es wird auch morgen keinen Baum geben …«, »sie wird mich wärmen …« und es waren noch andere »…«

    Einen ihrer Gedanken sprach sie aus: »Ich schlafe nicht auf etwas, auf was ich geschossen habe …«

    Sie zeigte auf die bereits geholten Dinge und erklärte noch: »Ich habe alles hier und …« Da ging sie ein paar Schritte und streichelte ihre braune Stute und fügte hinzu: »Sie wird mich beschützen und warnen …«

    Gwess hatte beobachtet, wie die beiden Pferde schliefen. Meist dösten sie nach dem Fressen herum, blieben auf ihren Beinen stehen. Doch es gab auch knappe Momente, die keine Stunde dauerten, da hatte sich der Rappen hingelegt, alle Viere von sich gestreckt. Gwess war aufmerksam stehen geblieben. Die Ohren nach oben und war bereit alle hier bei Gefahr zu warnen. Und sie hatte es auch umgekehrt gesehen. Trovao war bereit bei Gefahr die anderen warnen und ihre braune Stute lag und schlief. Aber eben nicht für lange Zeit. Doch das war Glandis bewusst, aber sie würde sich hier sicher fühlen. Auch wusste sie nicht, wie der Ring auf Gwess eingewirkt hatte und ob es bei ihr diese Vorstellungen hervorrufen würde. Sie konnte ja scheuen, alle aggressiv angehen und einfach mitten in die Nacht galoppieren. Sie sollte einfach jetzt bei ihr sein. Bereit sein auf das was kommen würde. Dann stand sie noch einmal auf.

    Sie schaute zu Aril und sagte: »In einer Sache hast du recht. Ich sollte meinen Bogen holen. Denn wer weiß, was es noch gibt in den Stunden bis zur Abreise.«

    Das tat sie dann auch und setzte sich wieder an die bereits eingenommene Stelle, legte den Bogen neben sich, hüllte eine Decke um sich und zog die Beine an ihren Körper heran und legte die Arme um diese. Sie sagte noch zu Arl: »Sorge dich nicht. Es geht gut und schlafe gut.«

    nächster Post: Ein noch junger Morgen
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (19.11.2017 um 05:20 Uhr)
  10. #350
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Arwan beäugte die Beiden noch eine Weile misstrauisch. „Wir sind keine Dämonen, Arwan, und wir sind nicht hier um Euch etwas anzutun.“ So sprach bestimmt kein Dämon. Als Yonice dann auch noch seine Wange tätschelte, beschloss er endgültig ihr zu glauben. Außerdem teilte sie ihm mit, dass sie wohl eine Möglichkeit gefunden hätten, Geld zu verdienen. Ayden reichte ihm eine Flasche, die wohl mit Quellwasser gefüllt sein sollte. Noch einen Moment zögerte Arwan, blickte dem Krieger tief in die Augen. Es schien Aufrichtigkeit darin zu liegen. "Nein, der ist auch nicht besessen", murmelte Arwan leise vor sich hin. Aber könnte er sowas tatsächlich erkennen? Er wusste es nicht. Aber er sollte wohl Beiden vertrauen. Vorerst.

    »Arwan, Annie hat bei dem Heiler des Ortes gelernt. Aber sie ist den Kindern hinterher. Alle hier im Ort sind in großer Sorge. Wir sollten sie suchen. Denn retten wir die Kinder und finden wir Annie, dann kann sie sicher Yonice Augen untersuchen ...« Arwan nahm einen tiefen Schluck aus dem ihm gereichten Schlauch und stellte fest, wie durstig er doch war. Dann fuhr der Krieger fort:»Werdet ihr reisen können?«

    Arwan nickte zur Antwort. "Müssen wir nochmal zu der Ehrwürdigen Mutter?", fragte er dann ängstlich. Er war ganz und gar nicht darauf erpicht, ihr nochmal gegenüber zu treten.
    Emerahl ist offline Geändert von Emerahl (09.11.2017 um 14:21 Uhr)
  11. #351
    Legende Avatar von Annalena
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    Darius

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Darius war ein Mann, der sie verwirrte. Er hatte ihr das Leben gerettet, weil sie das seine rettete? Seit wann waren andere Personen ihr gegenüber dankbar und was sollte seine Aussage über Drillee bedeuten? Sie hatte das Mädchen doch von sich gestoßen und nun gab sich Drillee die Schuld dafür? Müde und verwirrt schlief Sarah ein, doch ihr Schlaf war nicht erholsam, was zum einen an ihrem Fieber lag und zum anderen an dem merkwürdigen Verhalten von Darius und Drillee. Sarah wurde gut gepflegt und erholte sich nach einigen Tagen vollständig. Doch sobald sie wieder klarer denken konnte, zog sie ihre eigene Kleidung an, vor allem um mit der Kapuze ihr Gesicht zu verbergen. Sie war beschämt, dass ihre Gastgeber sie ohne ihren Schutz gesehen hatten und konnte es nicht erwarten sich endlich auf den Weg zu machen. Hoffentlich vergaßen Darius und Drillee sie schnell, vor allem sollten sie sich nicht an ihr entstelltes Gesicht erinnern.

    Sarah war unruhig und da sie sich gut erholt fühlte, als Heilerin wusste sie, dass sie wieder gesund war, wollte sie nun endlich aufbrechen. Bisher hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben mit Drillee zu sprechen, doch die junge Frau wollte alle Unklarheiten beseitigen bevor sie sich auf den Weg machte. „Drillee“, sprach sie das Mädchen an, „wir sollten darüber reden was am Fluss passiert ist.“ Sie überlegte ein wenig was sie sagen wollte und zog sich dabei gewohnheitsgemäß die Kapuze tiefer ins Gesicht. „Ich möchte mich für das, was ich am Fluss getan habe, entschuldigen. Du musst verstehen…“ sie pausierte kurz als schmerzhafte Erinnerungen in ihr hoch kamen, doch sie verdrängte sie so gut es ging, „… die Narben in meinem Gesicht sind ein großer Makel, mit dem ich leider leben muss. Ich möchte nicht, dass mich jemand so sieht und dass du meine Kapuze hinuntergezogen hattest… nun, das war für mich als ob jemand einen Dolch in mein Herz stoßen würde. Ich bin entstellt und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, außer mich zu verbergen so dass niemand mein Gesicht zu sehen bekommt.“ Noch einmal pausierte sie, da sie sich nicht sicher war, ob Drillee sie verstehen würde oder nicht. „Meine Familie wollte mich wegen dieses Makels töten, was ihr gutes Recht gewesen wäre. Ich wollte jedoch nicht sterben und bin geflohen bevor sie mich umbringen konnten. Ich habe nicht nur mit meinem entstellten Gesicht sondern auch mit meiner Flucht Schande über meine Familie gebracht. Seit meiner Flucht lebe ich auf der Straße und ziehe als Heilerin von Ort zu Ort um den Leuten zu helfen. Das ist alles wozu ich gut bin.“ Sarah hoffte, dass Drillee sie verstanden hatte und ihr verzeihen würde.
    Annalena ist offline
  12. #352
    Legende Avatar von RainStorm
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    Sarah

    [Bild: DariusTruhnfal.png]

    „Drillee .."


    Drillee sprang auf und wollte zu Sarah laufen doch als sie deren steife Haltung sah zögerte sie.

    " ..wir sollten darüber reden was am Fluss passiert ist. Ich möchte mich für das, was ich am Fluss getan habe, entschuldigen. Du musst verstehen … die Narben in meinem Gesicht sind ein großer Makel, mit dem ich leider leben muss. Ich möchte nicht, dass mich jemand so sieht und dass du meine Kapuze hinuntergezogen hattest… nun, das war für mich als ob jemand einen Dolch in mein Herz stoßen würde. Ich bin entstellt und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann, außer mich zu verbergen so dass niemand mein Gesicht zu sehen bekommt. Meine Familie wollte mich wegen dieses Makels töten, was ihr gutes Recht gewesen wäre. Ich wollte jedoch nicht sterben und bin geflohen bevor sie mich umbringen konnten. Ich habe nicht nur mit meinem entstellten Gesicht sondern auch mit meiner Flucht Schande über meine Familie gebracht. Seit meiner Flucht lebe ich auf der Straße und ziehe als Heilerin von Ort zu Ort um den Leuten zu helfen. Das ist alles wozu ich gut bin.“

    "Drillee nicht versteht was Makel? Warum Srah nicht wolle sehen Gesicht? Drillee nicht wolle stechen Herz von Srah! Drillee Srah lieb hat! Familie von Srah dumm wenn machen Srah weglaufen! Drillee wolle das Srah bei ihr bleibt! Hat nur mehr Dar! Und auch Dar alleine ist! Srah bei Drillee und Dar bleiben! BITTE" Drillee stürzte zu Sarah und klammerte sich weinend an ihr fest.

    "Ich stimme Drillee zu .. " Darius hatte das Gespräch mitgehört ".. du solltest bei uns bleiben. Und wenn deine Familie dich wegen deiner Narben hat umbringen wollen .. (wüste Flüche) .. Dieses Gesindel ist es nicht wert das du noch einen Gedanken an sie verschwendest. Und NEIN! sie hatten KEIN! Recht dazu. Du willst nicht sterben also lebe. Aber sich vor allen zu verstecken Ist kein Leben. Was du tust ähnelt der Existenz eines Schleimpilzes der im Verborgenen dahinvegetiert. Bleib bei uns und wir helfen uns gegenseitig. Denk daran, Drillee und ich haben deine Narben gesehen und wir sind nicht angeekelt. Narben gehören zum Leben, seien sie am Körper oder an der Seele. Ein perfektes Bild ist nur perfekt, erst ein kleiner Fehler macht es wunderschön." Darius reichte ihr die Hand "Und außerdem brauchst du endlich funktionellere Kleidung für die Reise. Dein Kleid beginnt sich schön langsam aufzulösen." Ergänzte Darius mit leicht schelmischem Grinsen.

    Drillee nuschelte an ihrer Brust"Bei uns bleiben Srah! BITTEBITTEBITTEBITTE .."
    RainStorm ist offline Geändert von RainStorm (14.11.2017 um 19:50 Uhr)
  13. #353
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Ein kleiner Durchblick ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] »Ich schlafe nicht auf etwas, auf was ich geschossen habe …« war das erste, was Aril hörte. Wie könnte ein Mensch nur so verbohrt sein? Bitte, sollte sie eben frieren. Aber Aril würde ihr sicherlich kein Mitleid spenden, wenn sie dann doch eine Erkältung bekäme und ständig die Lunge aus dem Leib husten musste!
    Einen Moment später schämte sie sich schon wieder für ihre Gedanken. Eine Erkältung konnte sie viel eher hier draußen umbringen als die abgehärtete Dalish.

    »Ich habe alles hier und …Sie wird mich beschützen und warnen …« erklärte Glandis.

    Aril nickte versöhnlich. Immerhin. Sie konnte ja verstehen, dass Glandis bei ihrem Pferd sein wollte, so hätte sie sich auch gefühlt, wäre Trovao betroffen gewesen.
    Glandis blickte auf und sagte zu Aril: »In einer Sache hast du recht. Ich sollte meinen Bogen holen. Denn wer weiß, was es noch gibt in den Stunden bis zur Abreise.« Gesagt getan. Kaum hatte sie alles bei sich, wickelte sie sich in ihre Decke, zog die Knie bis ans Kinn und legte dieses darauf.

    »Sorge dich nicht. Es geht gut und schlafe gut.«
    Aril nickte stumm.
    Sie näherte sich den dreien und täschelte Trovao die Mähne. "Gute Nacht," sagte sie zu allen. Gwess wollte sie nicht beunruhigen, daher langte sie sie nicht an.
    Glandis drückte sie kurz die Schulter. "Wenn etwas ist, weißt du wo ich bin," sagte sie, überflüssigerweise.

    Dann kletterte sie auf den Flußbaum. Von oben erkannte sie die Reflektionen des Mondes in den Augen der Tiere - und Glandis.
    Sie wickelte sich ebenfalls in eine Decke und nahm sich vor, zumindest selbst gut zu schlafen. Damit schloss sie die Augen.
    Fawks ist offline Geändert von Fawks (15.11.2017 um 18:11 Uhr)
  14. #354
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] Die Elfe hätte ihren Begleiter beruhigen können; sie befürchtete nicht wirklich, mit der Brut zusammenzustoßen. Ihr Gespür für den Wald und das Land sollte es ihnen ermöglichen, die dunklen Kreaturen zu umgehen und unentdeckt zu reisen. Sollten sie nachlässig werden oder überrascht werden, mochte dies sich ändern, doch für den Moment sah Maeya’alinh keinen Grund zur Sorge. Sie ging jedoch nicht weiter auf das Thema ein, da Fafnir von sich aus auf erfreulichere Dinge zu sprechen kam. So wie er von seiner Frau sprach klang es unwahrscheinlich, dass er von sich aus ohne sie auf eine derart lange Wanderschaft gegangen wäre. Ihr Schicksal konnte sich die Magierin denken, fragte aber nicht nach. Es war eine Freude, einfach zuzuhören und die Geschichte ihres neuen Gefährten kennen zu lernen. Wer konnte schon sagen, wie lange sie gemeinsam den Weg teilen würden? Es galt dankbar für den Moment zu sein und für das Schicksal, das sie erneut nicht einsam auf den Weg geschickt hatte.
    Eine Weile nachdem Fafnir geendet und keine Antwort auf seine verborgene Frage zum Schluss erhalten hatte, verdichtete sich der Wald links und rechts der Straße. Die Sonne schien weiter heiter durch die breite Öffnung im Blätterdach, unter der entlang die Straße ihren Lauf nahm. Das Licht ließ die Blätter förmlich leuchten und man konnte den Eindruck gewinnen, dass sich die Bäumen daran erfreuten. ,,Ich habe vielleicht stets unter freiem Himmel gelebt, aber in jedem Leben gibt es Momente, in denen man aus der Vertrauten austritt und eine neue Welt betritt, die man zunächst nicht begreift. Ich kann mir gut vorstellen, dass die unendliche Weite über dem Kopf beängstigend ist, wenn man vorher eine Decke aus Fels gewohnt war.“ Sich in einer Welt zurechtzufinden, in der Menschen den Ton angaben und Unrast herrschte, war eine ebenso drastische Umgewöhnung gewesen, auch wenn sie für die Elfe inzwischen Ewigkeiten zurückzuliegen schien. ,,Wir passen uns an und leben weiter, alles andere ist Stillstand und Tod.“ Der melancholische Satz passte nicht zu der fröhlichen Miene, mit der sie weiterhin im Gehen das wundervolle Lichtspiel über sich betrachtete. Sie hatte so viel Leid und Kummer gesehen und irgendwann begriffen, dass jede Wunde heilte und das Leben immer weiter ging. Die Sonne ging über eine Friedhof genauso auf wie über einem Freudenfest und anstatt den Gram auf ewig im Herzen zu tragen war es stets besser auf das Gute an jedem Tag zu achten.
    Sie kamen an eine Kreuzung, an der ein schmaler Waldpfad die Straße in Richtung Osten verließ. Maeya’alinh konsultierte kurz ihr Buch und stellte fest, dass sie noch eine ganze Weile der Hauptstraße folgen mussten. Sollte es auf dem Weg noch ähnliche Kreuzungen wie diese geben, konnten sie einem der Pfade folgen, um nach einer geeigneten Lagerstätte zu suchen, doch für den Moment war es zu früh, um daran zu denken. Es lagen noch einige Meilen vor ihnen, bevor die Sonne sinken würde und obwohl sie gemütlich voranschritten, hatte die Elfe vor, sie hinter sich zu bringen.



    [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Die Landschaft zog langsam an ihnen vorbei, aber bis auf ein paar Vögel, die über ihnen durch den blauen Himmel gleiteten, war auf den Straßen scheinbar nichts los. Fafnir erblickte kurz ein Reh das sie vom entfernten Waldrand anstarrte, aber sofort verschwand als er dessen Blick erwiderte. Er schmunzelte, soweit konnte er seine Axt nun wirklich nicht werfen. Die Zahl an zwergischen Waidjägern war vermutlich, trotz steigender Population der Oberflächenzwerge, nicht besonders hoch. Die meisten Zwerge waren nicht umbedingt dazu gebaut durch das Dickicht zu schleichen und zum Glück auch nicht angewiesen.

    Nach ein paar Meilen, endete jedoch die Ruhe auf der Straße, Fafnir vernahm laute Stimmen die wild durcheinander schrien. Sie kamen aus der Richtung in der sie unterwegs waren, klangen jedoch nicht feindselig oder besorgniserregend. Für den Zwerg klangen sie eher genervt und er meinte auch das gelangweilte Quengeln von Kindern zu hören. Damit kannte er sich aus. Seine neue Begleiterin hatte es vermutlich auch schon gehört, sah aber ebenfalls keinen Grund anzuhalten, sie würden schon sehen was dort auf sie zukam.

    Schließlich sahen sie die Ursache für den Lärm, vor ihnen stand ein Ochsenkarren, dessen Rad scheinbar durch eines der zahlreichen Schlaglöcher der Straße zerborsten war, weswegen der vollbepackte Wagen leichte Schräglage hatte. Um ihn herum stand eine Familie, bei der Vater ein schwarzhaariger Mann mittleren Alters gerade mit äußerst genervten Gesichtsausdruck begann den Wagen abzuladen, während die Mutter scheinbar Mühe hatte zwei Kleinkinder zu bändigen. Das dritte wohl um die drei Jahre alt, hatte sie auf den Arm genommen. Trotz der Umstände mit den Kindern schien sie nicht zu beschäftigt ihren Mann zurechtzuweisen. Der ausgespannte Ochse graste derweil friedlich auf einer nahen Weide.
    "Und das alles nur, weil du nicht auf die Straße geachtet hast. Du bist eingeschlafen, gib es zu.", warf sie dem deutlich gestressten Mann vor. Dieser stellte die schwere Truhe ab die er gerade vom Wagen hieven wollte und drehte sich zu ihr. "Zum letzten Mal, ich bin nicht eingeschlafen. Wenn überhaupt wurde ich von deinen dauerndem Genörgel abgelenkt, welches mich seit unserer Reise aus dem Süden foltert." "Wie bitte, wer meckert denn dauernd über Straßen, gierige Händler und...Lester leg das wieder hin!", rief sie dem kleinen Jungen zu, aber da hatte dieser schon den angehobenen Tonkrug fallen lassen welcher klirrend zerschellte. "Lester! Lass den Unsinn und spiel zusammen mit Hortensia und Rüdiger.", ermahnte sie im strengen Tonfall den Bengel und zeigte in Richtung Ochse, der gerade von einem Mädchen mit flachsblonden Haar mit Wildblumen verziert wurde. "Beim Erbauer, bitte. Und setz den kleinen ab Rita und hilf mir, ansonsten habe ich das Rad vor Einbruch der Nacht nicht gewechselt.", sagte der Vater. "Ich habe dir gesagt Rudiger, wir sind überstürzt aufgebrochen die anderen machen sich vermutlich immer noch über unsere Abreise lustig." "Das Lachen ist ihnen vermutlich vergangen als die Brut den Süden überrannt hat. Lester was stehst du so rum, hör auf deine Mutter.", ermahnte er den Jungen, dann erblickte er jedoch den Zwerg und die Elfe den sein Sohn mit offenen Mund anstarrte.

    "Seid gegrüßt, die Dame und der Herr. Benötigt ihr vielleicht Hilfe?", grüßte Fafnir höflich und deutete eine Verneigung an. Die jetzt ebenfalls verblüfften Elternteile, fanden nun ihre Fassung wieder. "Ihr wollt nicht zufällig meine Kinder adoptieren?", scherzte Rudiger, worauf er mit einem erzürnten "Rudiger!", seiner Frau bedacht wurde. "Rudiger Eichenfalter", stellte sich der Mann vor und sprang vom Wagen. "Nun mein Herr, wenn ihr und eure Begleiterin etwas Zeit erübrigen könnten so wäre ich euch dankbar. Ich muss das Rad wechseln, aber ohne Unterstützung muss ich erst den ganzen Wagen abladen." Fafnir machte einen Schritt zur Seite und sah sich den Wagen an. Offensichtlich hatten sie den ganzen Hausrat aufgeladen, auch wenn ein Teil schon abgeladen war. "Nun wenn ihr diese Teile noch abladet.",erklärte er und zeigte auf ein paar besonders große schwere Truhen und einen Schrank, "könnte ich versuchen ihn anzuheben und ihr wechselt schnell das Rad." "Wirklich?",erwiderte Rudiger positiv überrascht. "Das würde mir sehr helfen. Habt Dank."
    "Ich hoffe wir haben es nicht allzu eilig", sprach er an die Elfe gewandt und begann einen Teil seiner eigenen Habe abzulegen.

    Nachdem der Wagen wunschgemäß abgeladen war, trat der Zwerg an den Karren heran. Er sah immer noch sehr schwer aus. "Und ihr seid sicher das ihr das schafft?", fragte Rita besorgt. "Ach, für einen Zwerg ist das doch ein Kinderspiel, meine Dame.", erklärte Fafnir selbstsicher, seine eigenen Zweifel überspielend. "Du bist nicht mehr zwanzig, du sturer alter Bock", mahnte ihn eine vernünftige Stimme im Kopf, welche aber erneut gegen den immer stärker werdenen Altersstarrsin verlor. "Na dann wollen wir mal.", verkündete er und lockerte sich, wobei mehr knackte als ihm lieb war. Breitbeinig ging er in die Knie und legte seine Hände unter den Rahmen. "Und hoooooch.", brüllte er und begann das Gewicht hochzustemmen. Der Wagen war schwer, sogar schwerer als er aussah. Fafnir bemerkte wie er leicht rot anlief und zu schwitzen anfing, während seine Stirnader hervorquellte. Aber dann langsam, mit einem Ächzen, was wie Fafnir hoffte der Wagen und nicht seine Knochen waren, hob sich der Karren in die Luft. "Los macht, schnell!", blaffte er Rudiger an, welcher kurz verdutzt dem Kraftakt zugeschaut hatte und jetzt zügig begann das Rad zu wechseln. "Gleichmäßig atmen, dass ist die Kunst.", spornte sich der Zwerg an, während er schwer atmend das Gewicht hielt. "Ok, fertig.", verkündete Rudiger, worauf Fafnir erleichtert den Wagen runterließ. Als er keuchend und schwitzend sich wieder aus der Hocke erhob, knackten seine Knie hörbar. "Ach ich werde alt.", verkündete er wehmütig und lehnte sich an den Wagen um wieder zur Ruhe zu kommen. "Wie bitte, dass war doch fantastisch.", verkündete Lester beeindruckt und funkelte ihn mit strahlenden Augen an. "Nett von dir, aber früher wäre ich nicht so ins Schwitzen gekommen.", antwortete er erschöpft und stellte erfreut fest das er nicht mehr keuchte.
    "Nur einen kurzen Moment, dann bin ich wieder soweit und wir können weiter.", sprach er an Maeya’alinh gewandt.
    numberten ist offline
  15. #355
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Eine Dalishe Ansicht ~ Antwort von: Aril

    Glandis | Am Flussbaum • Ein noch junger Morgen

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Glandis saß am Feuer in der Nähe des Flussbaumes. Sie hielt mit beiden Händen Stöcke über die zügelnden Flammenspitzen. Über die angespitzten Enden waren Fische geschoben worden. Sie stammten aus dem nahe vorbeifließenden Bach und waren in der frühen Stunde gefangen worden. Glandis sang zu dem Feuer. Sie bedankte sich bei Sylaise. Denn in der Welt der Dalish war es genau die Schwester von Andruil, die es ihnen ermöglicht hatte, das Feuer zu nutzen. Sie war es in ihrer der Überzeugung, so wie die Hüterin es gelehrt hatte, die den Dalish zeigte, wie man mit Kräutern und Magie heilt oder wie Neugeborene schmerzfreier in diese Welt bringt. Auch stand es Sylaise gutgeschrieben, wie aus Pflanzenfasern Faden und Tauwerk entstehen konnten.

    Es war kein lautes Lied, welches Glandis da am Feuer sang. Nein, sie summte es vor sich hin. Sie war mit sich und der Welt im Guten. Die Nacht war kalt gewesen. Doch das wusste sie ja bereits vorher. Die braune Stute war ein paar Mal bei ihr gewesen und sie ebenso bei Gwess. Sie empfand es wunderbar, dass sie mit einem Lebewesen auf solche Weise verbunden war. Der Stute ging es entsprechend gut. Der Ring hatte seine Heilkraft entwickelt, aber er war auch rechtzeitig entfernt worden. Sie würde ihn nicht suchen. Das wusste sie. Aber das Pferd hatte sich gut erholt. Sicher, Narben waren geblieben. Doch wer hatte in der heutigen Zeit keine. Dabei kam es nicht darauf an, ob man diese sehen konnte oder ob diese sich nah am Herzen gebildet hatten. Eine Narbe blieb eine Narbe.

    Aus diesem Blickwinkel der Ruhe und Besinnung, des Einswerdens mit den Traditionen der Dalish, dem Erinnern an die Hüterin fand Glandis ihren Frieden mit den Dingen, die hinter hier lagen. Sie hatte ein paar interessante Dinge erlebt. Aber sie wusste auch, egal was kommen würde, sie war immer frei. Sie war niemanden Untertan. Konnte für sich entscheiden, was gut und was weniger gut war. Aber sie war nicht allein. So wie sie jetzt zu Sylaise sang und die Kraft schöpfte, die sie für den Tag als Elf benötigte.

    Ab und zu drehte sie die Stöcke mit den Spitzen, auf denen sie die Fische geschoben hatte. Denn gleich würde die Sonne den Horizont küssen und ihn dann in rascher Weise verlassen. Sie freute sich auf den jungen Morgen und murmelte: »Abreise, heute kommt die Abreise!«
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  16. #356
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Eine ernsthafte Sache Antwort von Arwan und Yonice

    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – Bis zur Waldgrenze

    [Bild: Ayden_VR.png] Seine Frage: »Werdet ihr reisen können?« wurde mit einem Kopfnicken beantwortet. Und als der junge Mann in den Kleidern eines Schülers des Zirkels getrunken hatte und halbwegs auf seinen Beinen stand, sagte Ayden, der an sich kein Freund langer Reden war: »Yonice, legt eure Hand auf meine Schulter, wir gehen die Kinder suchen.«

    So gesagt, so getan. Es war die gleiche Prozedur, wie beim Hinweg. Nur diesmal wusste der Adlige, wo er hinwollte. Es sollte schon die Anschlagstafel sein. Denn es war wichtig zu lesen, was genau angegeben war. Dass sie jetzt auch noch jemand Weiteres suchen sollten, war dabei nicht wichtig. Denn Annie, die bei dem Heiler des Ortes gelernt hatte, war den Kindern hinter her. Zweifelsfrei konnte sie nur den gleichen Weg genommen haben. Doch das war für Ayden nicht so einfach. »Welcher Wald? Wo genau?«, dass waren Fragen, die in seinem Kopf herumschwirrten. Doch das brauchte er die beiden an seiner Seite nicht Fragen. Arwan gerade aus einem Albtraum erwacht. Er würde kaum helfen können. So die Einschätzung des Ritters. Auch Yonice von ihrem taktischen Geschick und von ihrer Erfahrung bei solchen Umständen eine wertvolle Partnerin kam leider nicht in Betracht. Durch ihre Blindheit war sie sehr auf ihr Umfeld fokussiert. Wie konnte man sie da nach dem Weg fragen? So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu der Anschlagtafel zurückzukehren.

    [Bild: Anschl_klein.jpg]Die Qunari lies sich gut führen. Er nannte ihr ab und zu einige Hinweise, damit sie wusste, wo sie waren. Aber sonst blieb er still. Was mit Arwan passierte, wusste er nicht. Denn es ging zurück zur Mitte des Örtchens. Denn die Anschlagtafel stand neben der Kirche. Es war Ayden bewusst, dass Arwan einen riesigen Respekt vor der heiligen Mutter hatte und um alles fürchtete, dass sie ihn sehen konnte. Das war aber etwas, was jetzt unterhalb der Aufgabe zum Retten der Kinder stand. Zumal er verantwortlich war für den Zustand, in dem sich die Kriegerin der Qunari befand. Das würde der junge, gegen die beiden Krieger klein wirkende, Mann noch erkennen. Darauf baute Ayden. Schließlich stand er vor der Tafel und begann den Text lauf vorzulesen: »Seit etwa drei Tagen werden zwei Kinder vermisst. Sie sind 10 und 12 Jahre alt. Es ist ein Mädchen namens Lucy und ein Junge, der auf den Namen Niklas hört. Sie waren auf der Suche nach Kräuter, als sie nicht mehr heimgekehrt sind. Für ihre Rettung werden drei Sovereigns gezahlt. Für die Kräuter wird ein weiterer Sovereign gezahlt. « Er musste schlucken und sagte eine Weile nicht. Dann fügte er deutlich leiser an: »Mutter Carol«

    Er seufzte und suchte in seinem Reisegepäck etwas. Dann holte er ein ledernes Büchlein hervor. Doch es war kein richtiges Buch. Es war ein Etui, welches in der äußeren Hülle aus Leder bestand. Man konnte nach oben einen Teil des Futterals abziehen und so offenbarte sich ein weiterer Gegenstand. Es war eine auf Leinwand gezeichnete Karte. Er holte Arwan hinzu und erklärte, wo sie sich befanden. Sie waren in der Nähe von Lothering. Das einzige Gebiet, welches in dem Aussehen eines Waldes kartografiert worden war, befand sich nordöstlich des kleinen Örtchens. Ayden tippte auf diese Stelle und sagte: »Wir sollten uns in nordöstlicher Richtung bewegen und an der Waldgrenze nach Spuren von den Dreien suchen.«

    An einem Händedrücken an seiner Schulter merkte er, dass Yonice mit dem Vorschlag einverstanden war. Auch Arwan nickte nur kurz. Das war auch sehr verständlich. Denn alles was ihn weg von dieser Kirche und Mutter Carol brachte, war willkommen. Ayden hatte schon einen Blick auf die Fläche, die zwischen dem Dorf und der Waldgrenze lag. Sie bestand aus Feldern. Die Bewohner hatten hier Getreide angebaut, was aber noch nicht in seiner Reifezeit stand. Der gut ausgetretene Weg zeigte ihm, dass hier auch mal ein Fuhrwerk benutzt wurde. Und weil in einigen der Reifenspuren etwas Wasser stand, musste er schon sagen: »Etwas links, ein Wasserloch.« Oder es wiederholte sich eben nach der anderen Richtung. Eine Spur von den Kindern konnte er nicht entdecken.

    Dann standen sie an der Waldgrenze. Es waren Büsche und junge Reiser, die dem Schatten der alten Bäume trotzten und so am Rande des Forstes versuchten das Licht der Sonne zu erhaschen. Ayden hielt an und sagte mit einem Luftholen: »Wir sind angekommen. Gibt es Vorschläge, wie wir suchen wollen?«

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  17. #357
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Samira

    Lana

    [Bild: LgOdRa55ur9EidBastien_Avatar.jpg]

    Samira brachte noch ein Fläschchen mit einem Rest Lyrium. Sie teilte ihnen mit, dass alle anderen Fläschchen zerbrochen seien. Bastien hatte dies schon befürchtet. Lana nahm Samira unter heftigem Husten das Fläschchen hab und kippte es den Rachen hinab. Sogleich fing ihre Haut in einem blauen Licht zu glühen. Bastien beobachtete dieses merkwürdige Schauspiel fasziniert. Noch nie hatte er so etwas aus der Nähe gesehen. Nach einer Weile verblasste das Leuchten und Lana richtete sich auf. Scheinbar hatte sie doch Heilkräfte. Das war gut, konnte es noch nützlich sein, wenn sie erneut in einen Kampf gerieten.

    "Gut, nachdem Ihr wohl wieder laufen könnt, sollten wir zu den Pferden und uns auf Spurensuche der Entführer von Samiras Familie begeben. Oder gibt es irgendwelche Einwände? Dann immer heraus damit." Auffordernd blickte er seine neuen Gefährten an.
    Emerahl ist offline
  18. #358
    Legende Avatar von Annalena
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    Lana

    Bastien

    [Bild: Char_Samira.png]
    Samira hörte den Vorschlag des jungen Mannes mit gemischten Gefühlen. Sie war berührt, dass er nach ihrer Familie suchen wollte, doch Lana schien es noch nicht gut zu gehen und sie bezweifelte, dass es ihr bald besser gehen würde. Sie wollte nichts mehr als nach ihrer Familie zu suchen, doch die Heilerin in ihr konnte Lana einfach nicht im Stich lassen. Die junge Frau kannte sich mit Magie nicht aus und wusste nicht inwieweit Heilmagie jemanden heilen konnte. Lanas Zustand nach der Anwendung eines Heilzaubers war zwar besser, aber nicht gut genug um weit reisen zu können. Da die junge Elfe anscheinend keine Magie mehr wirken konnte, und Samira keine Ahnung hatte wie lange es dauert bis sie es wieder kann, musste sie auf herkömmliche Weise geheilt werden. „Ich danke Euch, Comte. Es berührt mich sehr, dass Ihr mir helfen wollt meine Familie zu finden. Ich würde nichts lieber tun, aber ich befürchte, dass Lana diese Strapazen nicht auf sich nehmen kann.“ Samira kniete sich neben Lana nieder und ihre Augen glitten mit kritischem Blick über Lanas bleiches Gesicht und dann über ihre Wunden. „Die Heilmagie, die Lana angewandt hatte, war wohl nicht genug und da wir kein Lyrium haben muss sie auf normalen Weg geheilt werden. Sie benötigt Bettruhe und Zeit bis sie vollständig genesen ist.“ Die junge Frau sprach nun Lana direkt an. „Ich weiß wie man Tränke braut und ich kenne mich sehr gut mit Kräutern aus. Allerdings weiß ich nicht, was man benötigt um Lyriumtränke zu brauen. Falls ihr mir sagen könnt, welche Kräuter man benötigt, dann kann ich versuchen diese zu finden und einen Lyriumtrank brauen.“ Sie richtete sich wieder auf und blickte sich um, darauf bedacht nicht zu viel von dem blutigen Schlachtfeld zu sehen. Dann deutete sie in eine Richtung. „Nicht weit von hier ist eine alte Hütte, in denen Holzfäller nächtigen wenn sie in diesem Teil des Waldes Holz schlagen. Es ist mit dem nötigsten ausgestattet und ich denke, dass wir mit Lana dorthin gehen sollten. Es ist nicht zu weit und mit unserer Hilfe sollte sie es bis zur Hütte schaffen.“ Samira drehte sich kurz weg um in die Richtung ihres Dorfes zu schauen als Trauer über sie kam. Hoffentlich ging es ihrer Familie gut und sie konnten entkommen. Die junge Frau schickte ein kleines Gebet an den Erbauer um ihn zu bitten über ihre Familie zu wachen.
    Annalena ist offline
  19. #359
    Legende Avatar von Annalena
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    Arwan

    Ayden

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Ayden führte sie gekonnt durchs Dorf und Yonice war überrascht, dass sie weder stolperte noch irgendwo dagegen lief. Sie lauschte nicht nur Ayden, der er hin und wieder einiges von ihrer Umgebung erklärte, sondern auch Arwans Schritten, die ihnen folgten. Es beruhigte sie, dass der junge Mann wieder in ihrer Nähe war, doch sie machte sich auch ein wenig Sorgen um ihn. Die Frage, die er ihnen stellte nachdem er aufwachte, ließ sie nicht los. Vielleicht sollte sie mit ihm reden, ihn fragen was ihn bedrückte… doch das musste warten. Zum einen waren sie nicht allein und zum anderen hatten sie eine Aufgabe.

    Sie kamen an der Anschlagtafel an und Ayden war so freundlich den Aushang vorzulesen. Yonice schluckte, als ihr bewusst wurde, dass sie vielleicht nie wieder lesen konnte. Doch sie musste diese Dinge jetzt verdrängen, denn die Kinder waren jetzt viel wichtiger. Sie waren schon so lange vermisst. Waren sie in Gefahr? Hatten sie genug zu essen? Die junge Frau lauschte als Ayden Arwan erklärte wo sie waren und wo er dachte, dass sie zuerst suchen sollten. Das Rascheln von Papier war zu hören und sie vermutete, dass Ayden vielleicht eine Karte hatte. Yonice presste die Lippen zusammen als sie sich wieder völlig nutzlos vorkam. Vielleicht war es besser, dass man sie hier zurückließ. Wie sollte sie den beiden Männern schon helfen können? Sie konnte nichts sehen und somit war sie auch in einem Kampf total nutzlos. Sie war nur eine Last, denn man musste auf sie aufpassen und sie konnte nichts tun um anderen zu helfen.

    Bevor sie sich versah waren sie schon am Waldrand angekommen und Yonice ärgerte sich, dass sie so in Gedanken versunken war, dass sie nichts sagen konnte. Sie öffnete den Mund um vorzuschlagen sie zurückzulassen als sie etwas hörte. Es war leise und sie war sich nicht sicher, ob ihre Ohren ihr einen Streich spielten, doch da war etwas. Yonice ignorierte Aydens Frage als sie sich auf dieses Geräusch konzentrierte und sie lief ein paar Schritte in die Richtung des Geräuschs. Die junge Frau bemerkte nicht, dass sie den Wald betrat und auch wenn sie einmal stolperte so fing sie sich rasch und fiel nicht hin. Sie neigte den Kopf zur Seite und da war wieder das Geräusch. Jetzt war sie sich sicher und sie wandte sich den beiden Männern zu, die ihr gefolgt waren. „Ich kann etwas hören“, sagte sie leise und zeigte mit einer Hand in eine Richtung „in dieser Richtung höre ich jemanden weinen.“
    Annalena ist offline Geändert von Emerahl (16.12.2017 um 15:23 Uhr) Grund: Verlinkung hat gefehlt
  20. #360
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla war ein wenig überrascht von der Frage der Magierin, immerhin war sie ja eine gebildete Frau, aber dann fiel ihr wieder ein das der Großteil des Wissens über Tevinter hier im Süden ja aus Schauergeschichten und Propaganda bestand."Nun das lässt sich wohl kaum verhindern, nicht wahr?", antwortete sie mit einem schmalen Lächeln. "Aber ich nehme an eure Frage bezieht sich eher auf den Umgang mit magiebegabten Elfen. Tja, die werden Magier, wie hier im Süden." Die Elfe verschränkte die Arme. "Wohl fast alle werden auch freigelassen, denn das Bild von Magiern in Ketten ist in Tevinter nicht sonderlich beliebt, auch wenn es da sicher Ausnahmen gibt.", erklärte sie mit einem vielsagenden Blick. "Magie bedeutet in Tevinter immer Aufstieg, dass muss sogar für Sklaven gelten, ansonsten könnte es dem Selbstverständnis des Imperiums schaden. Jedoch Magier ist nicht gleich Magier in Tevinter." Die Elfe lehnte sich an das nahe Regal an und fixierte die Zauberin.
    "Wisst ihr im Reich gibt es eine viel stärkere Unterscheidung in verschiedene Klassen als im Süden und es ist für die Bewohner sehr wichtig aus welcher Klasse sie stammen. Ohne euch langweilen zu wollen, man unterscheidet grob zwischen Sklaven,Soporati, Laeatans und Altus. Erstere ist selbsterklärend, die Elfe vor euch gehörte dazu. Die Soporati auch Schlafende genannt sind alle die keine Sklaven sind, aber auch nicht magiebegabt, ganz normale Leute also." Sie machte kurz Pause, aber da Nimue nicht fragend aussah fuhr sie gleich fort. "Kommen wir zu der für euch interessanten Klasse, die Laetans. Das sind Magier deren Eltern keine Magier waren, oder keine Blutsbande zu der Klasse der Altus besitzen. Sie stellen häufig die niederen Beamten, können aber bis zum Archon aufsteigen. In jene fallen auch magiebegabte Elfen, sofern freigelassen, wobei ich von keinem Latean-Elfenmagier in hoher Position weiß." Sie kratzte sich nachdenklich am Kinn, sie war sich nicht sicher ob es welche im Senat gab, allerdings hatte sie sich auch nie so für Politik interessiert. Hätte ihre Herrin damals nicht kleine Vorträge gehalten und über den Senat geschimpft, könnte sie der Zauberin gerade vermutlich gerade sehr wenig erzählen. "Angenommen ihr würdet nach Tevinter auswandern, würdet ihr zum Beispiel auch zu der Klasse der Laetan gehören, sobald ihr das Bürgerrecht hättet versteht sich. Was wiederum nicht so einfach ist, aber da ihr wohl kaum auswandern wollt, spar ich mir das mal. Kommen wir lieber noch kurz zu den Altus. Knapp gesagt sie sind die ältesten Magierfamilien in Tevinter, reinrassige Magierblutlinien angeblich Nachkommen von Träumern oder den Magistern welche mit den alten Göttern sprechen konnte. Sie besetzen die höchsten Posten und haben oft ihre eigenen Bibliotheken mit jahrhundertalten Wissen. Meine ehemalige Herrin gehörte zu dieser Klasse.", beendete Mealla ihren Vortrag. "Ich hoffe ihr hattet nichts gegen meine kleine Lehrstunde, aber wie ihr jetzt hoffentlich versteht, hätte ein einfaches Ja die Situation nicht ganz treffend beschrieben." Sie drehte sich zu der Theke um der Besitzer war schon wieder im Hinterzimmer verschwunden, scheinbar schätzte er die Privatsphäre seiner Kunden. "Wenn ihr gestattet, ich denke wir sollten langsam gehen. Ich erzähle euch gerne mehr über Tevinter wenn ihr es wünscht, aber lieber nicht zuviel aufeinmal." Ihr Gesicht verfinsterte sich leicht. "Und manches auch nur mit Alkohol im Blut."

    Nimue war schon aus dem Laden gegangen und Mealla bezahlte noch schnell ihre zusätzlichen Einkäufe bevor sie ebenfalls Richtung Tür ging. Als sie gerade die Schwelle betrat, betrat auf einmal ein hochgewachsener Kerl mit schwarzem Mantel und aufgesetzer Kapuze den Laden und rempelte die Elfe beiseite. "Pass doch auf wo du hintrittst.",knurrte der Unbekannte nur und ging weiter wobei er auf eine der Indegrenzien trat die Mealla durch den Schubser hatte fallen lassen. "Oh, entschuldigung mein Herr.", erwiderte Mealla sarkastisch mit kalter Wut und versuchte ihren Ärger herunterzuschlucken während sie die Zutat aufsammelte. Glücklicherweise war sie nur leicht beschädigt. "Kaffas!", murmelte sie leise und stand auf. Dabei bekam sie nicht mit, dass der Vermummte sie kurz unter seiner Kapuze musterte, wofür er allerdings auch nicht viel Zeit bekam, da sie sogleich den Laden verließ und die Tür hinter sich zuknallte. "Drecksstadt.", fluchte die Elfe leise und verstaute jetzt die Zutaten sorgsam in ihren Taschen. Dann trat sie zu Nimue welche mit schwer einschätzbarem Gesichtsausdruck das Treiben in den Straßen beobachtete. "Ich wäre dann soweit.", meldete sie sich bei der Zauberin, woraufhin die sich wieder ihr zuwandte.
    "Nun normalerweise würde ich jetzt vermutlich die örtliche Kirche besuchen.", sie kratzte sich leicht verlegen am Kopf. "Aber ich vermute darauf habt ihr keine Lust, wenn ihr also direkt zur Taverne zurück wollt verstehe ich das."

    *
    Von außen sah das Lagerhaus verfallen und modrig aus, nicht gerade ein schöner Anblick. Vor allem kein angenehmer Treffpunkt wie Morgana fand. Aber vielleicht sollte es ja so sein, hierhin verirrte sich vermutlich keiner. "Hier ist es also."
    "Ja hier trefft ihr euch morgen mit Ricardo ich beneide euch nicht.", stimmte ihr Ceana zu und schüttelte angewidert den Kopf.
    "Kann man diesen Ricardo trauen. Steht er zu seinem Wort?", fragte sie die honigblonde Elfe welche den Rivainer ja scheinbar besser kannte. "Ich würde ihm nichts wichtiges anvertrauen, aber auch wenn er ein Schmierlappen ist, so steht er doch im allgemeinen zu seinem Wort. In seinem Geschäft kommt man nicht weit wenn man nicht als vertrauenswürdig gilt.", erklärte Ceana und Morgana war zumindestens ein wenig erleichtert. "Allerdings ihr seid kein langfristiger Geschäftskontakt und eine Fremde. Solltet ihr ihm also die Möglichkeit bieten mehr herauszuschlagen, wird er sie ausnutzen. Zeigt keine Schwäche und falls ihr jemanden kennt der eine Waffe hat, nehmt ihn mit. Eure Begleiterin wird euch da nämlich eher schaden als nützen.", sagte sie und sah Morgana eindränglich an.
    Dann sah sie sich um Ausschau nach der erwähnten Person haltend. Auch Morgana sah sich um, wohin war Larissa aufeinmal verschwunden. "Oh Scheiße", entfuhr es Ceana plötzlich und kurz darauf ertönte auch schon Lärm aus dem Innern des Lagerhauses, zwei Stimmen wobei Morgana eine davon sehr gut kannte. Beide Frauen stürmten in das Lagerhaus wo sie einen Berg von Mann erblickten, welcher die Dalish am Kragen gepackt hatte und sie jetzt in der Luft hielt. Sein Auftreten und die zwei Waffen im Gürtel erweckten nicht umbedingt den Eindruck das er Leute im Innern des Lagers sehen wollte. "Lass sie los du Dreckskerl.", entfuhr es der Hexe wütend und ihr Hand ging schon zu der versteckten Klinge, als Ceana ihr mit der Hand Einhalt gebot und sich vor sie schob. Der Kerl wandte sich den Neuankömmlingen zu, die Dalish immer noch in der Luft haltend. Seine andere Hand legte er an den Gürtel, in Reichweite seiner Waffen.
    "Was haben wir denn hier, noch mehr Weiber. Ihr seid am falschen Ort, am komplett falschen Ort.", erklärte er mit einem höhnischen Grinsen. "Also wirklich Falstaff, denkst du wirklich das Ricardo erfreut ist wenn er hört das du seine neuen Kunden so behandelst?", fragte ihn Ceana und sah ihn eindringlich. Sein Blick blieb jetzt auf Ceana hängen. "Ceana?", stellte er verwirrt fest. Dann schaute er wieder auf die strampelnde Dalish. "Das sollen neue Kunden sein?" "Ja, du Idiot warum denkst du sonst bin ich auch hier. Ricardo hat mir gesagt ich soll ihnen zeigen wo das Lagerhaus ist." Falstaff schien nachzudenken, dann verhärtete sich sein Blick. "Wo vielleicht, aber nicht was drinnen ist. Du kennst die Regel es dürfen nur Leute hinein wenn es Ricardo erlaubt und er tut das nur zu vereinbarten Zeiten. Und da er nicht hier ist, findet wohl kaum ein Geschäft statt. Eigentlich dürftest du auch nicht hier drinnen sein.", erklärte er grimmig entschlossen. "Dennoch sollte dir dein Verstand sagen, dass er wohl kaum will das du seinen Kunden den Schädel einschlägst. Und das du besser auf mich hören solltest." Falstaff fing an zu lachen, wobei er Larissa kurz absenkte aber sofort wieder in die Höhe hob. "Warum sollte ich einen Fick auf das geben was du sagst? Halt lieber den Mund sonst bekommt dein Veilchen Gesellschaft, Klingenohr." "Richtig ich bin eine Elfe. Genau wie mein Vetter am Hafen. Oder mein Bruder im Händlerviertel. Wir sind trotz allem Recht viele in der Stadt. Und wenn du einem von uns was tust, nun vielleicht dann eines Tages, wenn du wieder mittags betrunken nach Hause stolperst, durch eine der dunklen Gassen, wer weiß ob dann nicht ein Unfall passiert? Das wäre doch schade, ich meine wer kümmert sich um dich? Deine Verwandten, deine Nachbarn aus dem Viertel?" Ceanas Stimme war ernst geworden und ihre Miene hatte sich verhärtet. Auch Falstaff schien das zu bemerken, sein Blick wurde leicht nervös. "Aber die ist bemalt, die gehört nicht zu euch.", beschied er und warf einen hektischen Seitenblick, als ob er sich vergewissern wollte.
    "Das entscheiden immer noch wir. Lass sie runter Falstaff, dir wird kein Ärger daraus entstehen." "Ach was soll es, wenn Ricardo es so will.",rechtfertigte der Dicke sein Handeln und ließ Larissa los worauf diese unsanft auf den Füßen landete. Sofort trat Morgana zu ihr und zog sie zu sich. "Wir sollten gehen.",beschloss Ceana mit einem Seitenblick auf Falstaff. Während sie das Lagerhaus verließen, legte Morgana den Arm um die Dalish. "Es tut mir Leid wegen gerade eben, das ist meine Schuld ich hätte alleine gehen sollen.", entschuldigte sich die Hexe und war froh das sie wieder aus dem Lagerhaus draussen waren. Auch wenn sie am nächsten Morgen wieder zurückkehren musste. Ceana wartete schon auf sie und blickte nachdenklich in das Innere des Lagers. "Zusammenhalt. Das ist das Einzige was wir derzeit haben.", murmelte sie leise zu sich, dann wandte sie sich den beiden Frauen zu. "Kommt, ich führe euch durch die Gassen zurück, dann habt ihr es nicht weit bis zum Marktplatz.", erklärte sie hilfsbereit und nickte in Richtung der Gasse aus der sie gekommen waren.




    Nimue dachte nach. Die Elfe hatte einen nicht unwesentlichen Teil ihres Lebens preisgegeben, etwas, was die rothaarige Magierin schätzte. Andererseits hielt Mealla – obgleich Tevinter noch immer verbunden – nicht allzu viel von dem Land der Magier. Zumindest ließ ihr letzter Satz entfernt darauf schließen. „Kein Wunder“, dachte die Magierin. „Immerhin zeigt sie keinerlei magische Begabung und blieb somit für immer eine Sklavin.“ Sie schüttelte sich, konnte sich nicht vorstellen, wie ein Leben in der Versklavung sich wohl anfühlen mochte. Ärger fasste sie, als sie an die vielen Magieschüler dachte, die steif und fest behaupteten in einer ähnlichen Situation zu stecken. Sie genossen all die Vorzüge des Zirkels – ein Dach über dem Kopf, Essen, mehr Sicherheit als die meisten Bürger Fereldens und die Chance, sich dem Studium zu widmen. Stattdessen aber klagten sie, jammerten über Ungerechtigkeit und schmiedeten im Geheimen Ausbruchspläne. Natürlich waren nicht alle so, aber die wenigen, die sich so verhielten reichten schon. Die Magierin hing ihren Gedanken nach, merkte nicht wie jemand schattenartig an ihr vorbeiglitt und durch die von Mealla aufgezogene Tür trat. Die Elfe selbst stand plötzlich wieder neben ihr und schaute sie mit diesen großen, erwartungsvollen Augen an. Ihr Vorschlag zur Kirche zu bringen rang Nimue ein schwaches Lächeln ab. Die Einschätzung der Bogenschützin traf zu. Andererseits hatte sie nichts besseres zu tun und den Tag allein im Quartier zu verbringen… es hatte seinen Reiz. Dennoch – und das wunderte niemanden mehr als sie selbst – verlangten ihre Beine Bewegung. „Nein, nein. Ich begleite Euch.“ Mit einer einfachen Geste bedeutete sie der Elfe, vorauszugehen.


    *

    Die ganze kurze Konversation zwischen diesem Golem von Kerl und der kecken Kellnerin über baumelte Larissa in machtloser Wut am ausgestreckten Arm. Die Unterarme des Mannes, den die andere Elfe Falstaff nannte, waren dick wie Reisetaschen und hart wie Ambosse. Larissa zu halten musste ihn ungefähr so viel Mühe kosten, wie beim Spaziergang pfeifend einen abgebrochenen Zweig zu schwenken. Ihre Wut wandelte sich schnell in Angst, als der Mann keine Anstalten machte, sie sofort wieder hinzusetzen. Morgana, ihrer Natur widersprechend, sah tatenlos zu. Vermutlich war das Versteinern einer Torwache – sie diese Art der Magie überhaupt bei dem Hünen wirkte – keine gelungene Verhandlungsgrundlage. Schließlich schaffte Ceana es, den Riesen zu überzeugen Larissa frei zu lassen. Sie landete unsanft und wäre fast gestolpert. Sofort spürte sie erneut fremde Hände an sich, diesmal aber Morganas, die sie rasch beiseite zogen und schützend umschlagen. Unter den stumpfen Blicken des Hünen verließen sie das Lagerhaus und die Schätze, die es verbarg. „Es tut mir Leid wegen gerade eben, das ist meine Schuld ich hätte alleine gehen sollen.“ Larissa unterdrückte das Zittern ihrer Muskeln oder versuchte es zumindest. Sie nickte stumm, obwohl sie gerne etwas zu Morganas Verteidigung zur gegen sich selbst gerichteten Attacke gesagt hätte. Ceana führte die beiden Frauen zurück. Zusammen wanden sie sich durch ein schier unendliches Labyrinth an schmutzigen Gassen bis sie endlich bei einem Marktplatz ankamen, der Larissa bekannt vorkam. „Was wird nun? Bekommen wir die Zelte trotzdem?“, fragte die Elfe die andere Elfe. Diese setzte eine nachdenkliche Miene auf. „Wir brauchen die Ausrüstung, wenn wir ins Frostgipfelgebirge aufbrechen wollen“, beharrte die Dalish. „Glaubt mir, Ceana. Ich bin eine Elfe vom reisenden Volk. Ich weiß, wovon ich spreche.“ Eigentlich hatte Larissa nicht die Arroganz der Dalishelfen gegenüber den „Flachohren“ durchblicken lassen wollen. Doch lag es irgendwie in ihrer Natur. „Verzeiht, ich wollte nicht so…“ Sie senkte den Blick. „Verzeiht“, wiederholte sie und legte die Hände demutsvoll zusammen.
    Shepard Commander ist offline
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