Hallo Yvaine,
Leider habe ich keine Ahnung, um welche Welt es sich bei dieser Fanfic handelt. Aber sie fängt schon mal nicht schlecht an: Geheimnisvolle Maskenträger in düsteren Nebel ist selten eine schlechte Kombination. Aber ich wäre wohl auch nicht ich, wenn ich nicht ein bisschen Kritik mit reinschwingen lassen würde.
Zuerst einmal möchte ich Dich für deinen Schreibstil loben: Es kommen einige Worte darin vor, die man eher selten sieht ("Lethargie" hatte es mir besonders angetan) und das erfreut mein Dichter-Herz. Außerdem schreibst Du in einem eher gemächlichen Stil, was auch gut zum Inhalt passt und sich so weitestgehend passend ergänzt. Gerade die vielen Beschreibungen, mit denen Du arbeitest, zeichnen dabei schnell und zugleich einfach ein schönes Bild, das sich der Leser gut vorstellen kann.
Aber, wie es halt immer so ist, gibt es auch ein paar Knackpunkte, die ich gerne ansprechen würde: Da ist zum Einen die Maske aus Drahtgestell, die ich mir rein gar nicht vorstellen kann. Schon allein, weil mir hier das Detail des Aussehens der Maske fehlt: Ist es ein Gesicht? Eine Fratze? Einem Fuchs, Dachs oder sonstigem Getier nachempfunden? Das sind winzig kleine Details, die einen aufmerksamen Leser aber unweigerlich aufhalten können, weil er sich genau diese Fragen stellt.
Beachte auch Wortwiederholungen. Mir ist dahingehend zwar nur eine einzige aufgefallen, nämlich gleich zu Beginn:
Dunstige Nebelschwaden krochen über den Waldboden und waberten zwischen den Bäumen umher, schmiegten sich an Pflanzen und Tiere und tauchten alles in eine unwirkliche, unheimlich wirkende Szenerie. Eine einsame Gestalt suchte sich ihren Weg durch den Nebel.
Also alles im grünen Bereich, aber ich weise gerne darauf hin, weil ich selbst zu gut weiß, wie schnell und mannigfaltig sich diese kleinen Biester im Text verbreiten, wenn man nicht aufpasst.
Ansonsten möchte ich noch auf folgende Stellen verweisen:
Da wo seine Erinnerung hätte sein müssen war nichts als nebeliger Dunst, [...] Da war nichts als allumfassende Schwärze.
Irgendwo da draußen lauerte sein Feind, der ihn unendlich leiden sehen wollte und gewiss noch nicht fertig mit ihm war. Sein Instinkt hatte ihn noch nie betrogen was solche Dinge betraf.
Dieses sich durch den Text ziehende "Konzept" passt zumindest meiner Meinung nach nicht so recht zusammen. Einerseits meine ich damit natürlich die Beschreibung der fehlenden Erinnerungen als zwei doch sehr unterschiedliche Dinge, aber vor allem die Tatsache, dass der unbekannte Mann trotz seines Gedächtnisschwundes so gut über seine Instinkte Bescheid weiß - als ob er sich schon früher hätte auf sie verlassen können und das auch getan hat - stößt mir ein wenig säuerlich auf.
Ansonsten aber alles in allem interssant, und ich freue mich auf mehr!