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    Held Avatar von Lord Regonas
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    Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:

    Kapitel VII:
    Meine Vermutung vom letzten Mal bestätigt sich leider. Die entscheidende Schlacht um Khorinis ist gelaufen und wurde dabei nur all zu oberflächlich behandelt. Das ist sehr schade. Gerade bei dem sorgfältigen Aufbau bisher.

    Zitat:
    Leider schob sich vor genau diesen gerade ein äußerst hässlicher Orkkopf, der zum strahlenden Sonnenschein nicht so recht zu passen schien.
    Immerhin erfreuen mich nach wie vor die tollen Dialoge 

    Zitat:
    Dolmetscherork
    Eine sehr amüsante Bezeichnung 

    Darüber hinaus ist die Stadt ja nun zerstört und man zerrt Lord Andre zum finalen Kampf her. Das klingt alles doch recht spannend und ist zudem auch klasse initialisiert. Vor allem die Phasen, in denen Andre kein Wort versteht (als er zum Kampf aufgefordert wird) sind sehr unterhaltsam.
    Auch Alwins Situation kann sich durchaus sehen lassen, so scheint es zumindest. Für ihn gibt es wohl kaum spürbare Veränderungen, außer vielleicht, dass er bald sterben wird. Es ist halt klar, dass er als Bossgegner noch am Leben bleiben muss. Insofern ist die Situation gelöst, wenn auch nicht sehr originell.
    Der Kampf zwischen Lord Andre und dem Ork geht ganz gut voran. Gut... hier und da hätten es gern etwas mehr Beschreibungen sein gedurft, doch er lässt sich gut verfolgen und ist zudem auch im Ansatz spannend. Wobei ich eigentlich mit einer überraschenden Wendung gerechnet hatte. Dass er nun jedoch seinen Arm verliert...

    Zitat:
    Erst muss ich mitten in der Nacht Bier für Andre und seine Milizen liefern und dann wird die Stadt auch noch von einer orkischen Streitmacht erobert...was kommt jetzt noch?
    Er erfuhr es im nächsten Augenblick.
    Jetzt kamen Schafe.
    Ein weiteres Highlight deiner Story! Selten habe ich nach einem Text dermaßen gelacht, wie jetzt gerade eben!
    Zurück zum Kampf von Lord Andre. Der folgende Abschnitt gefällt mir sehr gut. Hier kommen die oben noch fehlenden Details und Beschreibungen und das vermittelt der Situation auch gleich ein anderes Bild. Dann kommt auch endlich die lang erwartete überraschende Wendung und alles wird gut!

    Eine Frage habe ich dann aber doch...

    ...Zitat:
    Andre ergriff die Streitaxt seines Gegners. Für einen kurzen, flüchtigen Augenblick spürte er ihr gewaltiges Gewicht, dann sprang er auf, wirbelte herum und schlug Gosh´dhan mit einem einzigen Axthieb den Kopf ab.
    Wie bringt er all das mit nur einen Arm zustande?

    Zitat:
    Einer von ihnen war der Wirt des Freibierstandes, der noch nicht wusste, dass ihn in wenigen Minuten eine versehentlich abgeschossene Katapultkugel der Orks treffen und ihn auf das halb zerstörte Dach von Coragons vernichteter Taverne schleudern würde, wo er dann von einem zufällig vorbei fliegenden mutierten Riesenkranich gefunden, ins Minental gebracht und dort in einer Festung voller Harpyien abgesetzt werden würde, die gerade von einer kleineren Orktruppe zerstört wurde, wodurch ein geheimer Eingang freigesetzt wurde, der in eine uralte Dunkelpilzkonservierungskammer führte, in die der Wirt fallen und aufgrund einer schwerwiegenden Pilzallergie grausam zugrunde gehen würde.
    Was ist denn mit dir nicht in Ordnung?

    Jedenfalls bin ich dann vom Ende noch einmal richtig überrascht!

    Zitat:
    Er bückte sich und nahm dem Toten etwas aus der Hand.
    "So, das wäre erledigt. Wir können wieder verschwinden."
    Sie hatten es die ganze Zeit doch auf den Hammer abgesehen!


    Insgesamt eine tolle Geschichte!

  2. Beiträge anzeigen #382 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Da Regonas wieder mal so fleißig am Kommentieren ist, spendiere ich ihm auch wieder ein paar Worte zu seinen Storys.



    Bei der Fortsetzung zu "Raumschiff Star Bug" sind mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.

    Zunächst fand ich es bemerkenswert, dass ein alter Mann da wie selbstverständlich seine Brille verliert. Brillen hat man im Gothic-Universum ja nun nicht von Haus aus, und ganz generell würde ich meinen, dass so eine Sehhilfe in diesem Setting etwas sehr Besonderes ist - dass das hier dann einfach so in einem Nebensatz wie selbstverständlich erwähnt wird, nunja!

    Ferner fand ich die Inszenierung Hagens in diesem Post schon ziemlich effekheischerisch, gerade auch mit so einem klischeehaften Blitz ... da schien es mir wirklich mehr ums Bild als um den Inhalt zu gehen, aber das Bild ist eben schon tausendmal woanders gesehen.

    Was den wirklichen Inhalt dieses Posts angeht, habe ich aber auch so meine Zweifel: Dass man bei einem Sturm, der so derart über Khorinis wütet, einfach mal eben so ins Auge wandern, halte ich doch für ziemlich unglaubwürdig. Die Beschreibungen darüber, dass der Marsch etwas anstrengend ist, hin oder her: Das ist doch mal so gar kein nennenswertes Hindernis, was die Truppe davon abhält, und das beißt sich doch mit den sonstigen Auswirkungen des Sturms: Normal hätten die doch hin und hergeschleudert werden müssen! Da fehlt es mir nun wirklich an der passenden Erklärung, wieso das einfach so gehen sollte.

    Letzter Kritikpunkt, auch wenn ich bei dir über Rechtschreibfehler ja nicht rede: Wassermaßen könntest du nun wirklich in Wassermassen korrigieren!

    Alles in allem muss ich sagen, dass ich das für keine gute Fortsetzung halte. Weder passiert inhaltlich besonders viel Neues, noch ist das, was inhaltlich passiert, wirklich stimmig. Schade!



    Bei "Das Erbe der Druiden" geht in der Kürze der Fortsetzung auch nicht so viel voran. Immerhin kommt es zu einem direkten Treffen von Miguel und dem Namenlosen. Dabei war ich angesichts der Reaktion des Namenlosen aber ein bisschen irritiert. Erst erschrickt er und umklammert das Päckchen wie ein Junge, dem der Lolli geklaut werden soll - und dann ist er auf einmal eher erbitterten Gemüts und zieht seinen Knüppel. Das schien mir doch ein recht rascher Sinneswandel zu sein.

    Als Stelle für weitere (spitzfindige) Kritik konnte ich außerdem noch einen Satz direkt von Anfang des Posts ausmachen:
    Miguel hatte sich in der Zwischenzeit auf dem Marktplatz aufgehalten und als Interessent der angebotenen Waren ausgegeben. Dabei ahnte keiner der Händler, dass er nichts kaufen würde.
    Tja, also ich weiß nicht - so als Händler, zumal als Markthändler, rechnet man doch schon ein wenig damit, dass Leute, die gucken, nichts kaufen, oder? Je nach Stand ist das ja auch viel eher wahrscheinlich, als dass jemand tatsächlich etwas kauft. Es bleibt jetzt natürlich unklar, wie aktiv sich Miguel als Interessent der Waren ausgegeben hat - aber die naheliegende Variante ist ja, dass er sich überhaupt nicht "aktiv" als jemand ausgegeben hat, sondern sich der Tarnung gemäß rein äußerlich einfach wie ein üblicher Marktbesucher verhalten hat. Und ein üblicher Marktbesucher, das müssen auch die Händler wissen, kauft eben manchmal auch einfach gar nichts. Deswegen fand ich den Satz ein bisschen komisch.

    Für weitere Kritik ist die Fortsetzung dann deutlich zu kurz. Aber immerhin ist die Geschichte halbwegs stringent fortgeführt - das hatte mir beim neuen Post zu "Raumschiff Star Bug" ja eher gefehlt.



    Die mit Abstand beste von den drei Fortsetzungen ist - wenig überraschend - die zu "Segen und Fluch". Der mit dem letzten Post in die Story geratene neue Schwung wird hier aufrecht erhalten, und gegenüber Salandril werden gleich die ganz großen Vorwürfe ausgepackt. Besonders gut gefällt mir dabei, wie man vorher ja doch den Eindruck gewinnen musste, dass Salandril ein ganz toller Mediziner ist und vielen Leuten ganz toll hilft - und dann wird dieser Eindruck dadurch, dass fünf seiner Patienten gestorben sind, konterkariert. So richtig richtig gut daran fand ich dann aber, wie der Herr Paladin erzählt, dass es nicht gelungen war, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehlverhalten Salandrils und Tod der Patienten nachzuweisen. Das ist wirklich schön mitgedacht und eine sehr spannende Komponente, zumal auch sehr schön begründet. Solche Nachweisschwierigkeiten hat man in der Realität ja auch. Ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen fand ich dann nur die Aussage, dass Halvor und seine Frau alles seien, was man nun benötige, um Salandril das Handwerk zu legen. Denn: So wirklich viel gegen ihn in der Hand hat man nun ja noch nicht, weil es ja letzten Endes nur Fenias Eindrücke sind, die es zu erzählen gibt. Das ist zwar schon gewichtig, könnte aber immer noch Schwierigkeiten geben, wenn es darum geht, die Vorwürfe zu beweisen. Das fand ich angesichts der Beweisschwierigkeiten, die der Paladin zuvor schon erlebt hat, jetzt also dann doch etwas zu optimistisch, so aus seiner Warte.

    Das ist dann aber auch der einzige inhaltliche Kritikpunkt, den ich anbringen kann. Ansonsten hat mir diese - wenn auch wieder sehr kurze - Fortsetzung gut gefallen!
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  3. Beiträge anzeigen #383 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Meine Vermutung vom letzten Mal bestätigt sich leider. Die entscheidende Schlacht um Khorinis ist gelaufen und wurde dabei nur all zu oberflächlich behandelt. Das ist sehr schade. Gerade bei dem sorgfältigen Aufbau bisher.
    Naja, das klingt jetzt so, als ob ich das Ende irgendwie dahin geschludert hätte, aber das war ja wie gesagt eine bewusste Auslassung. Kann man natürlich trotzdem doof finden, aber ich glaub eigentlich nach wie vor nicht, dass die Geschichte besser geworden wäre, wenn ich da jetzt lang und breit irgendwelches Gekloppe beschrieben hätte. Also zu der Entscheidung stehe ich voll und ganz, auch auf die Gefahr hin, dass ich es komplett anders sehen würde, wenn ich meine Erinnerung an die Geschichte nochmal auffrischen würde.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Auch Alwins Situation kann sich durchaus sehen lassen, so scheint es zumindest. Für ihn gibt es wohl kaum spürbare Veränderungen, außer vielleicht, dass er bald sterben wird. Es ist halt klar, dass er als Bossgegner noch am Leben bleiben muss. Insofern ist die Situation gelöst, wenn auch nicht sehr originell.
    Alwin war da der Bossgegner? Also, nicht dass es mich wundern würde, dass ich mir so einen Schlachter als Oberschurken ausgesucht habe, aber da kann ich mich gerade mal so gar nicht dran erinnern. Das Finale war ja dann quasi dieser Zweikampf zwischen Andre und irgendeinem Ork, so viel weiß ich noch, aber ich glaub dir das einfach mal, dass Alwin dann wohl auch irgendwie eine Antagonistenrolle gehabt haben wird!

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Wie bringt er all das mit nur einen Arm zustande?
    Ist ja nur eine Waffe, also reicht auch ein Arm.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Was ist denn mit dir nicht in Ordnung?
    Das Präsens verbitte ich mir an der Stelle aber! Das hab ich vor zwölf Jahren geschrieben, mittlerweile wurden sämtliche Zellen meines Körpers fast zweimal ausgetauscht. Finde ich aber tatsächlich immer noch ganz lustig, die Stelle, auch wenn mir das mit dem mutierten Riesenkranich heutzutage wahrscheinlich zu albern wäre.

    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Insgesamt eine tolle Geschichte!
    Ja, das ist doch ein erfreuliches Fazit. Danke dir fürs Lesen und für deine Kommentare! Daran könnten sich andere Leute, die mir genau sowas einst als Jubiläumsgeschenk versprochen haben, ja durchaus mal ein Beispiel nehmen.

  4. Beiträge anzeigen #384 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    El Toro hat sich tatsächlich mal wieder um ihre Khorinis Urban Legends gekümmert - und dann auch noch mit einem Titel, wie ihn eine Geschichte kaum schöner tragen könnte: "Ulu-Mulu".

    So viel weiß ich zu der Story allerdings gar nicht zu sagen, weil sie eben einfach sehr rund ist (mindestens so rund wie Zuagg'shas Hinterteil) und kaum Anlass zu Kritik bietet. Im Grunde geht es ja einfach nur um eine Frau, die sich wünschen würde, schon beim bloßen Anblick eines Herrenfahrrades schwanger zu werden, es aber nicht kann, am Ende dann aber irgendwie doch. Und das Ganze dann eben sehr einnehmend geschrieben!

    Der ganze Ork-Faktor in der Geschichte hat mir einerseits gut gefallen, andererseits hat er für mich auch etwas Zweifelhaftes. Zunächst die positiven Aspekte: Es geht mal nicht um orkische Kriegskunst. Es geht mal nicht um männliche Orks. Es geht mal nicht nur darum, die Orksperson möglichst albern reden zu lassen. Stattdessen geht es darum, mal zu sehen, dass die Orks gegenüber den Menschen tatsächlich auch gewisses privilegiertes Wissen besitzen, welches sich nicht nur auf "Morras kloppen" beschränkt. Das ist für mich dann aber so ein bisschen die Krux an der Sache: Dass es dann ausgerechnet die "Fruchtbarkeit" ist, schlimmes und exotisiertes Klischee, dass über (Natur-)Völker jeder Art ausgebreitet wird. Aber gut: Warum sollten die Orks davon denn wohl auch verschont bleiben, wo sie doch sonst Zielscheibe jeglicher Klischees sind? Und außerdem: Für die Idee der Geschichte, für die Handlung, ja, dafür musste es ja nun einmal um "Fruchtbarkeit" gehen.

    Inhaltlich ist das wie gesagt schon alles ziemlich rund, wenn ich auch ein paar Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte anmelden möchte:

    - Erstens frage ich mich, wie man - allein schon aus Platzgründen - so schnell und dann auch noch gut erkennbar die Umrisse von Schattenläufer, Feuerwaran & Co. auf eine Rübe ritzen kann, und dann auch noch mit dem bloßen Nagel, mag er auch orkisch sein

    - Zweitens frage ich mich, wie Zuagg'sha, das ja doch eher "untergebene" Orkmädchen, so einen mächtigen Ulu-Mulu-Zauber, gerade auch angesichts der raren Zutaten, besorgen und verschenken kann

    (- Drittens war mir dieser "Ur-Shak hat den größten"-Spruch dann doch einen Tick zu albern - das nur am Rande. )

    ABER, und jetzt kommt eben das Aber (nicht zu verwechseln mit: Jetzt kommt der Abe, denn das hat ja erwiesenermaßen nichts gebracht): Gerade diese Zweifel an der Glaubwürdigkeit lassen aus einer Kurzgeschichte oder Anekdote oder wasauchimmer eine echte Urban (oder eben Rural) Legend werden! Es sind ja gerade die Zweifel, diese Fascination of Disbelief (oder so), die den Lesespaß nähren. Zweifel nach dem Motto: "Das ist ganz sicher nicht so passiert, aber ich will halt, dass die Geschichte so passiert ist, und deswegen glaube ich trotzdem daran". Finde ich also wirklich sehr gut so.

    Von daher liest sich das ganze - nochmals - sehr rund und geradezu harmonisch. Das ist vielleicht auch etwas, was diese Story von den anderen der Urbal Legends unterscheidet: Erstens bleibt der große Twist oder die große Überraschung aus (alles verläuft ja doch recht linear und vorhersehbar); zweitens ist hier auch gar nicht dieser unter- (oder manchmal auch über-)schwellige Grusel feststellbar, der den Storys von dir sonst zu eigen ist. Zumindest ist das so, wenn man nicht schon das Phänomen "Kinderkriegen" an sich für irgendwie gruselig hält (was man ja durchaus tun könnte). Statt Grusel überwiegt hier ja eher das Zotenhaft-Frivole. Oder aber ich habe das kleine gruselige Detail, welches alles wieder total zum Kippen bringt, schlicht überlesen. Gut, die offene Mystery-Frage am Ende ist natürlich: Wird die Nonne von den Barmherzigen Schwestern Innos' (die ja sowieso nur eine Tarnorganisation sind, wie wir mittlerweile wissen) nun auch schwanger werden? Und wenn ja, was hätten wir dann daraus zu schließen: Dass es die unbefleckte Befängnis doch gibt, oder dass es schlicht keine absolute Unbeflecktheit gibt, selbst im Mädcheninternat nicht? Tja!

    Alles in allem war das wie gesagt schön zu lesen. Eine ordentliche Portion Grusel hätte ich mir aber irgendwie doch gern gewünscht - aber das hätte in diese Geschichte hier wohl einfach nicht gepasst. Und wenn ich es mir recht überlege: In Anbetracht der Uhrzeit gerade hätte mich der Grusel dann wohl auch nur gestört.


    P.S.: Gratulation zu 1909 Beiträgen - besser als bspw. 1899 ist das doch allemal.
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    Geändert von John Irenicus (14.07.2017 um 23:07 Uhr)

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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    El Toro hat sich tatsächlich mal wieder um ihre Khorinis Urban Legends gekümmert - und dann auch noch mit einem Titel, wie ihn eine Geschichte kaum schöner tragen könnte: "Ulu-Mulu".
    Der Begriff hat mir von dem Moment an gefallen, als er zum ersten Mal Ur-Shaks Maul oder Mund verlassen hat, so rau und rund und exotisch.

    So viel weiß ich zu der Story allerdings gar nicht zu sagen, weil sie eben einfach sehr rund ist (mindestens so rund wie Zuagg'shas Hinterteil) und kaum Anlass zu Kritik bietet. Im Grunde geht es ja einfach nur um eine Frau, die sich wünschen würde, schon beim bloßen Anblick eines Herrenfahrrades schwanger zu werden, es aber nicht kann, am Ende dann aber irgendwie doch. Und das Ganze dann eben sehr einnehmend geschrieben!

    Der ganze Ork-Faktor in der Geschichte hat mir einerseits gut gefallen, andererseits hat er für mich auch etwas Zweifelhaftes. Zunächst die positiven Aspekte: Es geht mal nicht um orkische Kriegskunst. Es geht mal nicht um männliche Orks. Es geht mal nicht nur darum, die Orksperson möglichst albern reden zu lassen. Stattdessen geht es darum, mal zu sehen, dass die Orks gegenüber den Menschen tatsächlich auch gewisses privilegiertes Wissen besitzen, welches sich nicht nur auf "Morras kloppen" beschränkt. Das ist für mich dann aber so ein bisschen die Krux an der Sache: Dass es dann ausgerechnet die "Fruchtbarkeit" ist, schlimmes und exotisiertes Klischee, dass über (Natur-)Völker jeder Art ausgebreitet wird. Aber gut: Warum sollten die Orks davon denn wohl auch verschont bleiben, wo sie doch sonst Zielscheibe jeglicher Klischees sind? Und außerdem: Für die Idee der Geschichte, für die Handlung, ja, dafür musste es ja nun einmal um "Fruchtbarkeit" gehen.
    Bei Naturvölkern, sofern sie in Stämmen organisiert sind, muss die Fruchtbarkeit einfach ein hohes Gut sein. Die können ja nicht einfach mal so hartzen oder so, sondern müssen sich auf zahlreiche und loyale Nachkommen verlassen können. Das wäre nicht einmal abwertend gemeint. Aber in erster Linie ist es in diesem Fall eher die Macht zur Kontrolle der eigenen Familienplanung, die die Orks im Gegensatz zu ihren zivilisierten Besatzern haben, die das vermeintlich unterlegene Volk über das herrschende erhöht.
    Inhaltlich ist das wie gesagt schon alles ziemlich rund, wenn ich auch ein paar Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte anmelden möchte:

    - Erstens frage ich mich, wie man - allein schon aus Platzgründen - so schnell und dann auch noch gut erkennbar die Umrisse von Schattenläufer, Feuerwaran & Co. auf eine Rübe ritzen kann, und dann auch noch mit dem bloßen Nagel, mag er auch orkisch sein
    Orkmagie eben.
    Zuerst habe ich sie mit einem Stift herumhantieren lassen, aber das wirkte dann so künstlich, da habe ich mir eben eine Riesenrübe und einen nadelspitzen Orkfingernagel imaginiert.

    - Zweitens frage ich mich, wie Zuagg'sha, das ja doch eher "untergebene" Orkmädchen, so einen mächtigen Ulu-Mulu-Zauber, gerade auch angesichts der raren Zutaten, besorgen und verschenken kann
    Vielleicht war es nur das abgelegte Ulu-Mulu der Schwester - vielleicht aber auch diese Art von unerklärlicher (oder nur dem Stockholm-Syndrom erklärbarer) Loyalität, die Untergebene und Sklaven oft gegenüber ihren eigentlichen Unterdrückern an den Tag legen, siehe "Königsliebe" oder auch die Sklaverei in Westafrika, wo die Sklaven des Königs einen speziellen Titel tragen durften und bis zum Tod loyal waren oder auch die "Unbefleckten" in Game of Thrones, die Sklaven in "Vom Winde verweht" etc.pp. Merkwürdig, kommt aber immer wieder vor.
    (- Drittens war mir dieser "Ur-Shak hat den größten"-Spruch dann doch einen Tick zu albern - das nur am Rande. )Also, ich fand den natürlich super.

    ABER, und jetzt kommt eben das Aber (nicht zu verwechseln mit: Jetzt kommt der Abe, denn das hat ja erwiesenermaßen nichts gebracht): Gerade diese Zweifel an der Glaubwürdigkeit lassen aus einer Kurzgeschichte oder Anekdote oder wasauchimmer eine echte Urban (oder eben Rural) Legend werden! Es sind ja gerade die Zweifel, diese Fascination of Disbelief (oder so), die den Lesespaß nähren. Zweifel nach dem Motto: "Das ist ganz sicher nicht so passiert, aber ich will halt, dass die Geschichte so passiert ist, und deswegen glaube ich trotzdem daran". Finde ich also wirklich sehr gut so.

    Von daher liest sich das ganze - nochmals - sehr rund und geradezu harmonisch. Das ist vielleicht auch etwas, was diese Story von den anderen der Urbal Legends unterscheidet: Erstens bleibt der große Twist oder die große Überraschung aus (alles verläuft ja doch recht linear und vorhersehbar); zweitens ist hier auch gar nicht dieser unter- (oder manchmal auch über-)schwellige Grusel feststellbar, der den Storys von dir sonst zu eigen ist. Zumindest ist das so, wenn man nicht schon das Phänomen "Kinderkriegen" an sich für irgendwie gruselig hält (was man ja durchaus tun könnte). Statt Grusel überwiegt hier ja eher das Zotenhaft-Frivole. Oder aber ich habe das kleine gruselige Detail, welches alles wieder total zum Kippen bringt, schlicht überlesen.
    Das einzige, wovor man sich dann bald gruseln darf, ist der Zustand der Mädchen im Pensionat der Barmherzigen Schwestern Innos'.
    Gut, die offene Mystery-Frage am Ende ist natürlich: Wird die Nonne von den Barmherzigen Schwestern Innos' (die ja sowieso nur eine Tarnorganisation sind, wie wir mittlerweile wissen) nun auch schwanger werden? Und wenn ja, was hätten wir dann daraus zu schließen: Dass es die unbefleckte Befängnis doch gibt, oder dass es schlicht keine absolute Unbeflecktheit gibt, selbst im Mädcheninternat nicht? Tja!
    Unbefleckte Empfängnis ist da unnötig, wo doch genug Magier, Novizen oder zumindest ein Hausmeister anwesend sind.
    Alles in allem war das wie gesagt schön zu lesen. Eine ordentliche Portion Grusel hätte ich mir aber irgendwie doch gern gewünscht - aber das hätte in diese Geschichte hier wohl einfach nicht gepasst. Und wenn ich es mir recht überlege: In Anbetracht der Uhrzeit gerade hätte mich der Grusel dann wohl auch nur gestört.
    Der nächste Gruselbraten ist ja schon in der Röhre. Ich hatte nur eine Geschichte aus Deutsch-Südwest über dieses Fruchtbarskeitstotem gelesen, mit dem eine schwarze Sklavin eine ganze Gemeinde angeblich unschuldiger Mädchen in eine Bande fruchtbarer Wildkaninchen verwandelt haben soll - den Schluss habe ich ausgespart, den darf man sich getrost selber vorstellen. Passt ja auch zu der Uhrzeit .

    P.S.: Gratulation zu 1909 Beiträgen - besser als bspw. 1899 ist das doch allemal.
    Normalerweise wär' das natürlich ein Affront, eine bodenlose Frechheit, ein Bubenstück, mir das so zu sagen, aaaber... du kannst es dir ja denken... vor nicht mal zwei Wochen habe ich einen Typen kennengelernt, einen richtig guten Typen, wie man ihn wirklich nur einmal im Leben trifft, der mir so den Kopf verdreht hat, dass mir immer noch schwindelig ist - Verzeihung, ich schweife ab -; einen Typen jedenfalls, der ein Shirt mit so einer dezenten "09" drauf trug, und seitdem sehe ich das ganze in einem völlig anderen Licht. Wenn "09" so sexy sein kann, kann ist es auch für mich keine Schande.
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  6. Beiträge anzeigen #386 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von El Toro Beitrag anzeigen
    Der Begriff hat mir von dem Moment an gefallen, als er zum ersten Mal Ur-Shaks Maul oder Mund verlassen hat, so rau und rund und exotisch.
    Und dann ist die Entstehungsgeschichte dieses Namens auch noch so schön.

    Zitat Zitat von El Toro Beitrag anzeigen
    Bei Naturvölkern, sofern sie in Stämmen organisiert sind, muss die Fruchtbarkeit einfach ein hohes Gut sein. Die können ja nicht einfach mal so hartzen oder so, sondern müssen sich auf zahlreiche und loyale Nachkommen verlassen können. Das wäre nicht einmal abwertend gemeint. Aber in erster Linie ist es in diesem Fall eher die Macht zur Kontrolle der eigenen Familienplanung, die die Orks im Gegensatz zu ihren zivilisierten Besatzern haben, die das vermeintlich unterlegene Volk über das herrschende erhöht.
    Zum ersten: Da hast du wohl recht. Indes: Zahlreich und loyal geht ja nicht immer zwingend einher (ich verzichte an dieser Stelle jetzt mal auf einen "Wirst du auch noch merken"-Spruch, sonst ... äh ... ups! ).
    Zum zweiten: Die Macht der (Geburten-)Kontrolle beschränkt sich dann ja aber anscheinend auf nur eine Richtung und nicht auf die andere, die ja so im Allgemeinen als die größere kulturelle / menschliche Errungenschaft angesehen wird (wenn man jetzt nicht gerade Katholik ist, jedenfalls).

    Zitat Zitat von El Toro Beitrag anzeigen
    Unbefleckte Empfängnis ist da unnötig, wo doch genug Magier, Novizen oder zumindest ein Hausmeister anwesend sind.
    Lucky mage gets a sweet surprise after study - verstehe.

    Zitat Zitat von El Toro Beitrag anzeigen
    Normalerweise wär' das natürlich ein Affront, eine bodenlose Frechheit, ein Bubenstück, mir das so zu sagen, aaaber... du kannst es dir ja denken... vor nicht mal zwei Wochen habe ich einen Typen kennengelernt, einen richtig guten Typen, wie man ihn wirklich nur einmal im Leben trifft, der mir so den Kopf verdreht hat, dass mir immer noch schwindelig ist - Verzeihung, ich schweife ab -; einen Typen jedenfalls, der ein Shirt mit so einer dezenten "09" drauf trug, und seitdem sehe ich das ganze in einem völlig anderen Licht. Wenn "09" so sexy sein kann, kann ist es auch für mich keine Schande.
    Ach, das ist ja ein Ding! Du hast aber auch immer ein Glück mit den Typen! Könntest mir den ja irgendwann mal vorstellen, vielleicht wär der ja auch was für mich.

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    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    Zitat Zitat von John Irenicus
    Ach, das ist ja ein Ding! Du hast aber auch immer ein Glück mit den Typen! Könntest mir den ja irgendwann mal vorstellen, vielleicht wär der ja auch was für mich.
    Das war ein Hammer-Ding, und ich hatte wirklich Glück, so jemandem zu begegnen. Natürlich ist es mir wie immer nicht gelungen, dem 09er-Mann verständlich zu machen,für was für einen Spiezen Typen ich ihn halte; wie immer habe ich ihn nur kuhäugig angestarrt und toll gefunden, ohne dass das jetzt irgendwelche Folgen gehabt hätte, aber ja: Da ihn dir vorstellen heißt, ihn wiederzusehen, sollten wir das unbedingt machen, dass ich euch mal an einem Ort zusammenbringe.

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline

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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Da Regonas wieder mal so fleißig am Kommentieren ist, spendiere ich ihm auch wieder ein paar Worte zu seinen Storys.

    Vielen Dank



    Bei der Fortsetzung zu "Raumschiff Star Bug" sind mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.
    Oje

    Zunächst fand ich es bemerkenswert, dass ein alter Mann da wie selbstverständlich seine Brille verliert. Brillen hat man im Gothic-Universum ja nun nicht von Haus aus, und ganz generell würde ich meinen, dass so eine Sehhilfe in diesem Setting etwas sehr Besonderes ist - dass das hier dann einfach so in einem Nebensatz wie selbstverständlich erwähnt wird, nunja!
    Ich fand gerade dies ja als klasse Detail

    Ferner fand ich die Inszenierung Hagens in diesem Post schon ziemlich effekheischerisch, gerade auch mit so einem klischeehaften Blitz ... da schien es mir wirklich mehr ums Bild als um den Inhalt zu gehen, aber das Bild ist eben schon tausendmal woanders gesehen.
    effekheischerisch... ja eben

    Was den wirklichen Inhalt dieses Posts angeht, habe ich aber auch so meine Zweifel: Dass man bei einem Sturm, der so derart über Khorinis wütet, einfach mal eben so ins Auge wandern, halte ich doch für ziemlich unglaubwürdig. Die Beschreibungen darüber, dass der Marsch etwas anstrengend ist, hin oder her: Das ist doch mal so gar kein nennenswertes Hindernis, was die Truppe davon abhält, und das beißt sich doch mit den sonstigen Auswirkungen des Sturms: Normal hätten die doch hin und hergeschleudert werden müssen! Da fehlt es mir nun wirklich an der passenden Erklärung, wieso das einfach so gehen sollte.
    Punkt für dich

    Letzter Kritikpunkt, auch wenn ich bei dir über Rechtschreibfehler ja nicht rede: Wassermaßen könntest du nun wirklich in Wassermassen korrigieren!
    Das aktuelle Sprachpaket von Office ist neu und vollkommen doof, da gebe ich dir absolut recht.

    Alles in allem muss ich sagen, dass ich das für keine gute Fortsetzung halte. Weder passiert inhaltlich besonders viel Neues, noch ist das, was inhaltlich passiert, wirklich stimmig. Schade!

    Da die letzten Beiden Beiträge anscheinend nicht so dolle waren, werde ich sie in Kürze zusammenführen und noch einmal ausarbeiten.



    Bei "Das Erbe der Druiden" geht in der Kürze der Fortsetzung auch nicht so viel voran. Immerhin kommt es zu einem direkten Treffen von Miguel und dem Namenlosen. Dabei war ich angesichts der Reaktion des Namenlosen aber ein bisschen irritiert. Erst erschrickt er und umklammert das Päckchen wie ein Junge, dem der Lolli geklaut werden soll - und dann ist er auf einmal eher erbitterten Gemüts und zieht seinen Knüppel. Das schien mir doch ein recht rascher Sinneswandel zu sein.
    Punkt für dich

    Als Stelle für weitere (spitzfindige) Kritik konnte ich außerdem noch einen Satz direkt von Anfang des Posts ausmachen:

    Tja, also ich weiß nicht - so als Händler, zumal als Markthändler, rechnet man doch schon ein wenig damit, dass Leute, die gucken, nichts kaufen, oder? Je nach Stand ist das ja auch viel eher wahrscheinlich, als dass jemand tatsächlich etwas kauft. Es bleibt jetzt natürlich unklar, wie aktiv sich Miguel als Interessent der Waren ausgegeben hat - aber die naheliegende Variante ist ja, dass er sich überhaupt nicht "aktiv" als jemand ausgegeben hat, sondern sich der Tarnung gemäß rein äußerlich einfach wie ein üblicher Marktbesucher verhalten hat. Und ein üblicher Marktbesucher, das müssen auch die Händler wissen, kauft eben manchmal auch einfach gar nichts. Deswegen fand ich den Satz ein bisschen komisch.
    Komisch in Sinne von "witzig"? Also wenn schon spitzfindig, dann bitte richtig!

    Für weitere Kritik ist die Fortsetzung dann deutlich zu kurz. Aber immerhin ist die Geschichte halbwegs stringent fortgeführt - das hatte mir beim neuen Post zu "Raumschiff Star Bug" ja eher gefehlt.



    Die mit Abstand beste von den drei Fortsetzungen ist - wenig überraschend - die zu "Segen und Fluch". Der mit dem letzten Post in die Story geratene neue Schwung wird hier aufrecht erhalten, und gegenüber Salandril werden gleich die ganz großen Vorwürfe ausgepackt. Besonders gut gefällt mir dabei, wie man vorher ja doch den Eindruck gewinnen musste, dass Salandril ein ganz toller Mediziner ist und vielen Leuten ganz toll hilft - und dann wird dieser Eindruck dadurch, dass fünf seiner Patienten gestorben sind, konterkariert. So richtig richtig gut daran fand ich dann aber, wie der Herr Paladin erzählt, dass es nicht gelungen war, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehlverhalten Salandrils und Tod der Patienten nachzuweisen. Das ist wirklich schön mitgedacht und eine sehr spannende Komponente, zumal auch sehr schön begründet. Solche Nachweisschwierigkeiten hat man in der Realität ja auch. Ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen fand ich dann nur die Aussage, dass Halvor und seine Frau alles seien, was man nun benötige, um Salandril das Handwerk zu legen. Denn: So wirklich viel gegen ihn in der Hand hat man nun ja noch nicht, weil es ja letzten Endes nur Fenias Eindrücke sind, die es zu erzählen gibt. Das ist zwar schon gewichtig, könnte aber immer noch Schwierigkeiten geben, wenn es darum geht, die Vorwürfe zu beweisen. Das fand ich angesichts der Beweisschwierigkeiten, die der Paladin zuvor schon erlebt hat, jetzt also dann doch etwas zu optimistisch, so aus seiner Warte.

    Das ist dann aber auch der einzige inhaltliche Kritikpunkt, den ich anbringen kann. Ansonsten hat mir diese - wenn auch wieder sehr kurze - Fortsetzung gut gefallen!

    Abwarten und Tee trinken.
    ------------------------------------------------------------------------------
    Vielen Dank John.

  10. Beiträge anzeigen #390 Zitieren
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    Des Waldes Herz von Cyco wurde gelöscht, also...

    ...nehme ich mir Gedanken? Von Lord Folgen vor:

    Zitat:
    HASS
    Sehr unschön.

    Zitat:
    ALLES
    Das auch.

    Zitat:
    NICHTS
    Das auch.

    Zitat:
    HASSE
    Das auch.

    Zitat:
    MUSS
    Das auch.

    So recht verstehe ich deine Story nicht. Der Protagonist scheint jedenfalls nicht sehr glücklich mit seinem Leben zu sein. Anders kann ich mir diesen Ausdruck von Hass nicht erklären. Inhaltlich passiert dann auch nimmer viel, also ich bin mehr verwirrt als alles andere...

    ...komisch.




    Totes Leben von Cyco wurde gelöscht also nehme ich mir nun...

    ...die Schatten von Schatten der Nacht vor:

    Zitat:
    5
    Kann man ausschreiben.

    Zitat:
    In der tiefe der nacht liefen 5 gestalten durch den Buchenwald. Sie hiesen die Schatten eine misteriöse gruppe die in der mitte der nacht Suchende sucht und töted.
    Was soll ich dazu sagen? Wie töted man jemanden? Was soll solch ein Unfug?

    Zitat:
    Sie waren in schwarzen kleidern und mantel umhült, kein flecken von haut war noch sicht bar. Auf ihren rücken trugen sie schwerter die aus schwartzen erz geschmiedet sind,sie hiesen Zo'rac die 5 schwerter der furcht. Die 5 gestalten hatten vor zwei tagen immer öfter und öfter gehört das sich in der mitte des buchenwaldes zehn Suchende versteckten. Also war es mal wieder zeit.
    Die Qualität nimmt aber auch nimmer zu. Eher im Gegenteil.

    Zitat:
    Kruppe
    Äh...?

    Ich spare mir einfach mal jeden weiteren Kommentar, weil ich ein wenig entsetzt bin. Warum beschwert sich der John bloß immer so dermaßen über mich?

  11. Beiträge anzeigen #391 Zitieren
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    Der Zorn der Toten von Stonecutter:

    Kapitel 7 - Suche:
    Es folgt ein Zeitsprung, über den ich wenig zufrieden bin. Oberflächlich wird darin beschrieben, dass ein neuer Angriff mit der Miliz koordiniert wurde, der Lord der Toten jedoch geflohen ist. Dennoch hätte ich halt schon ganz gern solch eine Aktion im Detail miterlebt. Das Gandur in der ganzen zeit noch immer seine Strafe absitzen muss, halte ich auch für übertrieben.

    Zitat:
    "Ursprünglich hatten wir beschlossen, dass du deine Strafe über einen längeren Zeitraum erhältst. Aber nun haben wir uns geeinigt, dass du andere Aufgaben erhältst."
    Da macht dann auch solch ein Satz keinen Sinn. Drei Wochen sind bereits eine lange zeit für eine Strafe!
    Das folgende Gespräch mit der Führung des Klosters verläuft hingegen spannend. Auch mich interessiert es als Leser natürlich, was es mit den Untoten auf sich hat. Dann wird auch noch Xardas erwähnt und ab da gibt es wohl kein Halten mehr. Ist er doch immerhin in der Barriere gefangen.

    Zitat:
    "Ursprünglich hatten wir beschlossen, dass du deine Strafe über einen längeren Zeitraum erhältst. Aber nun haben wir uns geeinigt, dass du andere Aufgaben erhältst."
    Solch ein Satz passt nicht zu Pyrokar.

    Gandurs neue Aufgabe klingt jedenfalls spannend. Allerdings halte ich es gewagt, ausgerechnet ihn auf den Totenlord anzusetzen. Einen Novizen. Immerhin konnten alle mächtigen Magier den Totenlord nicht aufhalten... ergibt keinen Sinn.

    Abschnitt 2:
    Es folgt ein erneuter Zeitsprung, in dem oberflächlich Gandurs Reise beschrieben wird. Die vielen Gefahren, die darin erwähnt werden, sind eher belanglos, da sie viel zu oberflächlich beschrieben werden. Auch empfinde ich es als uninteressant zu wissen, wie viele Spruchrollen er verbraten hat, wenn ich denn nicht einmal ihren Einsatz mitbekomme.
    Immerhin können sich die folgenden Beschreibungen der Landschaft sehen lassen. Auch wenn die Handlung zu diesem Zeitpunkt sehr vorhersehbar ist. Der Auftritt des schwarzen Trolls ist dir gelungen. Auch hier haben mir die detaillierten Beschreibungen sehr gut gefallen.

    Abschnitt 3:
    Der Kampf gegen den Troll kann sich durchaus sehen lassen. Er ist nicht unbedingt übertrieben dargestellt und zeigt auch noch einmal, dass Gandur eben nur ein Novize ist. Allerdings...

    Zitat:
    Er schlug nach Gandur und erwischte ihn gerade noch
    ...gefällt mir dieser Satz nicht wirklich.

    Zitat:
    warf e sich
    Fehler.

    Zitat:
    Der schwarze Troll schien abgehängt worden zu sein
    Ein auch eher unglückliche Satzstellung.

    Das der Troll dann so plötzlich wieder verschwindet, wie er aufgetaucht ist, klingt etwas unglaubwürdig. Immerhin findet er jedoch anscheinend den Lord der Toten in der Höhle der Gläubigen.

    Abschnitt 4:

    Zitat:
    drehte e sich
    Fehler.

    Der Kampf, den Gandur warum auch immer anfängt ist dann recht schnell und unspektakulär gelaufen. Es kommt dann letzten Ende nicht so, wie es eigentlich kommen müsste. Anstatt ihn zu töten, nehmen die Skelette Gandur gefangen... warum auch immer.

    Insgesamt solide!

  12. Beiträge anzeigen #392 Zitieren
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    Bloody Mud-Day von Eddie:

    Irgendwer ist irre! Man erfährt zwar nicht, um wen es in dem Gespräch der Buddler geht, doch als Einstieg in die Geschichte hätte ein solches Gespräch nicht passender sein können. Die übliche amüsante Art deinerseits tut ihr übriges.
    In einem Rückblick wird von Mud`s Kindheit berichtet. Dies ist durchaus ein schwieriges Thema, da es häufig in Lächerlichkeit ausartet. Auch bei dir gefällt mir dieser Ausblick aus Mud`s Kindheit nicht. Es impliziert ja, dass er einst ein normales Kind gewesen ist, was ich mir nun mal absolut nicht vorstellen kann. Der von dir gezeigte Charakter passt einfach nicht zu Mud.

    Szenenwechsel:

    Mud (?) ist dem Tode Nahe und man erfährt so einiges in diesem Moment. So suggerierst du hier, dass es wohl einen Menschen gibt, der für Mud`s verhalten verantwortlich ist. An sich eine schöne Idee, die man bestimmt auch interessant ausarbeiten hätte können. Dazu müsste der von dir gezeigte Charakter aber auch zu Mud aus dem Spiel passen.

    Zitat:
    Sein Gegenüber, Kyle, schreckte plötzlich auf, als er aus seinem wunderbaren Traum voller nackter Frauen gerissen wurde.
    Immerhin gibt es immer wieder amüsante Passagen wie diese.

    Was Kyle und Graham letzten Endes für ein Problem haben, ist im ersten Moment nicht ersichtlich. Ich vermute aber mal, dass sie durchaus mit dem Ableben Mud`s zu tun haben. Die Gespräche der beiden sind jedenfalls amüsant nachzulesen.
    Dennoch habe ich immer wieder Probleme, dem roten Faden zu Folgen. Dies ist vermutlich sogar so gewollt. Dennoch macht auch dieser ofte Szenenwechsel die Geschichte sehr undurchsichtig und der Leser kann ihr nur schwer folgen. Auch am Ende des mittleren Abschnittes ist es für mich nur schwer nachzuvollziehen, welcher Sinn sich mir ergibt. Ich habe mir die mittlere Passage nun zwei mal durchgelesen und verstehe nur Bahnhof. Ein zusammenhängender Sinn will sich mir einfach nicht erschließen.

    Der letzte Abschnitt:

    Zitat:
    „NEIN!!! DAS WILL ICH NICHT!!! DIE MÖGEN MICH ALLE NICHT!!!“
    Das sieht nicht schön aus.

    Es folgt eine erneute Rückblende zu Mud`s Kindheit, die mich aber nach wie vor nicht überzeugen kann. Es wirkt leider nicht ernst genug und wird den Hang zur Lächerlichkeit einfach nicht los. Somit fällt das Thema jedoch auch in die Schublade „Schon wieder eine miese Mud-Geschichte“, so Leid es mir tut.

    Nachwort:
    Ich verstehe die Story tatsächlich nicht. Vor allem der mittlere Teil ist etwas unschlüssig.

    Insgesamt... naja.

  13. Beiträge anzeigen #393 Zitieren
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    Bevor die Welt sich weitergedreht hat... von Lord Folken:

    Zitat:
    „WAS FÄLLT DIR EIN, EINFACH HIER UM DICH ZU SCHLAGEN UND TRETEN?“
    Sehr unschön!

    Zitat:
    „Äääh...“
    Bitte was?

    Zitat:
    „... dort
    ?

    Darüber hinaus existieren gravierende Zeitfehler in deiner Story.

    Zum Inhalt:

    Es geht um das „Ich“ eines Mannes, der sein „Ich“ von außerhalb seines Körpers beobachten kann... warum auch immer. Immerhin können sich die meisten Beschreibungen durchaus sehen lassen. Die sind dir an vielen Stellen gelungen.
    Auch das Konzept der Story kann sich sehen lassen. Als Leser ist man in den ersten Momenten mehr als nur verwirrt und versteht die Welt nicht mehr. Mit der Auflösung am Ende schaffst du dann jedoch Klarheit und das sorgt für den Aha-Effekt.

    Daumen hoch!





    Die Sonne von Laidoridas:

    Das Abuyin nichts als Ärger macht ist inzwischen bekannt, doch nun fängt er auch noch mit Todesdrohungen an! Eine absolute Frechheit und ein gelungener Einstieg in eine Geschichte. Sieben Tage sind dabei mal echt nicht viel Zeit, wobei ich heilfroh bin, dass du die Zahl ausgeschrieben hast.
    Dass der Protagonist dabei versucht, die Todesanzeige zu verharmlosen, wirkt sehr amüsant. Der Leser erhält den Eindruck, als würde er selber nicht daran glauben, dass er die sieben Tage überlebt. Meine Meinung dazu: Tut er auch nicht!
    Das Treffen aller Meister des Stadt läuft recht belanglos. Man erfährt dies und das über die einzelnen Charaktere, aber sonst... viel interessanter ist die Szenerie danach. Der Protagonist wird von irgend etwas rotes angegriffen, wenn auch nicht getötet. Sehr ominös, aber das macht es gleich viel spannender. Zudem hast du das auch noch recht gut dargestellt.
    Im Gespräch mit seinem Lehrling zeigt sich, dass der Protagonist recht vorsichtig ist und keine Wagnisse eingeht. Was das allerdings mit seinem Tod zu tun haben soll...
    Immerhin versucht er sich bei Abuyin Gewissheit zu holen und stellt die Prophezeiung auf die Probe. Dennoch bleibt es dabei und Abuyin kündigt den Tod des Protagonisten an. Eine scheinbar aussichtslose Situation.
    Übrigens gefällt mir die von dir geschaffene düstere Atmosphäre äußerst gut. Dunkle Wolken, rote Sonnen und hinzukommend das rote Licht. Das ist alles schon sehr eindrucksvoll. Was allerdings etwas verstörend ist... ich verstehe bis zum Ende der Story nicht, warum er nun nach seven days gestorben ist und was das alles mit der Sonne zu tun haben soll.

  14. Beiträge anzeigen #394 Zitieren
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    Der Zorn der Toten von Stonecutter:

    Kapitel 8 – Gefangen

    Zitat:
    Es schien ihm, als sei ihm eine Horde Schattenläufer darüber her gelaufen
    Wie kann er dieses denn beurteilen?

    Gandur ist wie es zu erwarten war gefangen genommen worden. Damit hatte ich zumindest nicht gerechnet. Es stellt sich heraus, dass auch sein alter Freund gefangen wurde, was ja eigentlich eher untypisch ist. Was auch immer die Skelette wollen, hoffe ich doch sehr, dass es einigermaßen Sinn ergibt und die Gefangenschaft rechtfertigt.
    Die darauf folgenden Erkenntnisse sind durchaus interessant und spannend. Es lässt sich eine an sich tolle Geschichte mit gewaltigen Spektakel erahnen, wenn da nicht... wenn da nicht die Dialoge wären. Die gefallen mir nicht. Mag am Alter der Story liegen, doch die Dialoge entsprechen nicht meinen heutigen Anforderungen und mildern Spannung und Spektakel.
    Die Beschreibungen können sich hingegen sehen lassen. Vor allem Gandurs Alptraum hat mir sehr gut gefallen. Auch die Gefangenschaft an sich hast du sehr gut dargestellt. Allerdings frage ich mich, wenn er dort tagelang gefangen liegt, wie er das mit seinen Geschäften erledigt? Eine wahnwitzige Frage, doch was muss, das muss... also?

    Zitat:
    Siie
    Fehler.

    Die Truppe wird schließlich von Daron, der zu dem Zeitpunkt auch noch als Novize durchgeht, gerettet. Da stört mich dann doch der Fakt, das Gandur als Novize versagt hat und Daron es dann richtet. Da frage ich mich doch, wie hat er das gemacht? Das ist dann doch etwas suspekt.

    Höhen und Tiefen aber bisher überwiegt das Positive!



    Greife nach den Sternen, auch wenn du dazu auf einen Kaktus steigen musst von Bärd und Laido:

    #1 von Laido:

    Zitat:
    Jede Geschichte muss irgendwo beginnen.
    Diese Geschichte beginnt mit einem Kaktus.
    Sehr einfallsreich.

    Zitat:
    Zugegeben, wirklich interessant waren all diese Fragen jetzt nicht gerade.
    Aber irgendwie muss eine Geschichte nunmal beginnen.
    Und deswegen all die sinnlosen Fragen? -> Der Beginn ist mir dann doch sehr suspekt und ich hoffe, dass sich das nicht im weiteren Verlauf der Story fortsetzt.

    Zitat:
    Da der Leser an dieser Stelle nicht mit unzähligen Fakten über Kakteen gelangweilt werden soll, kehren wir nun zur eigentlichen Geschichte zurück, die genaugenommen noch gar nicht begonnen hat.
    Also erst diese ganzen Fragen über den beginn der Story und dann allerlei Murks über Kacktussen... wat soll so etwas?

    Zitat:
    der Kaktus steckt in einer Nase. Eine Tatsache, die zunächst einmal befremdlich erscheinen dürfte, sich bei näherer Betrachtung aber als gar nicht so ungewöhnlich entpuppt - es gibt Menschen, die sich ganz andere Dinge in ganz andere Regionen ihres Körpers stecken.
    Die erste Passage, die mir einen Lacher entlockte, wenn der Witz auch nicht sonderlich originell ist.

    Zitat:
    Ein in der Nase platzierter Kaktus ist daher vergleichsweise harmlos, wenn auch denkbar unpraktisch.
    Diese Behauptung kann ich absolut nicht nachvollziehen.

    Zitat:
    Jetzt ist es jedenfalls zu spät.
    Definitiv ist es das.

    Ich werde nicht schlau aus diesem ersten Beitrag. Was soll das Ganze?

  15. Beiträge anzeigen #395 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich gebe es zu: Ich war so neugierig darauf, was Weyland mit „Diebesleben“ so abgeliefert hat, dass ich alles andere mehr oder weniger sofort stehen und liegen gelassen habe, um in den Prolog dieser Geschichte hineinzuschauen! Und vorweg: Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung von mir!

    Ich glaube, so als „erste Geschichte“, die man im Story-Forum so hinterlässt, ist die „Lebensgeschichte“ (vollständig oder teilweise) eines bekannten Gothic-Charakters so ein bisschen die Standardvariante, was? Ich jedenfalls habe es damals bei meinem Einstieg hier ins Story-Forum quasi auch so gemacht (wenn auch lange nicht so qualitativ wie du jetzt), und neben mir gab es da sicher noch einige andere. Mir gefällt das auch immer noch sehr, sich da einen Charakter herauszupicken und mithilfe von Andeutungen im Spiel ausführliche Hintergründe darzustellen. Das ist ja Fanfiction im besten Sinne, würde ich mal sagen, ganz ohne negative „Meine Lieblingscharaktere haben Sex miteinander“-Beiklänge (nicht, dass das hier im Forum verbreitet wäre, aber beim Begriff „Fanfiction“ denkt man ja schon irgendwie an sowas )! Und da du ja schon RPG-erfahren bist, ist das ja sicherlich auch sehr passend, dass vor allem eine feste Figur im Mittelpunkt der Geschichte steht. Von daher sicherlich eine gute Wahl, sich Fingers herauszugreifen. Wobei man auch sagen muss: Mit so großen Personen kommt auch große Verantwortung! Aber bereits nach den ersten Sätzen war ich da schon recht optimistisch, dass du das schon vernünftig hinbekommen wirst!

    Den Einstieg in die Geschichte und in den Prolog zu selbiger finde ich nämlich schon deshalb gut, weil er auf kleinem Raum extrem viel bietet und daher nicht einmal ansatzweise in die Verlegenheit einer „Es war einmal ...“-Langeweile kommt. Das ist erzählerisch schon genau richtig gemacht, um den Leser direkt zu fesseln: Sofort ist von einem Verrat die Rede, jemand spricht, dann gibt es einen kurzen Rückblick, man erfährt, wie Fingers einst Cassia aufgegriffen hat, und kaum verspürt man da gewisse rührselige Gefühle, werden die auch direkt wieder dadurch gebrochen, dass man kapiert, was eigentlich los ist, dass Cassia sich mit allen anderen gegen Fingers wendet. Das ist ja schon so ein gehöriges Hin und Her gleich in den ersten Zeilen dieser Geschichte. Das gefällt mir wirklich gut so.

    Dass Fingers dann doch so ein deutliches Stück älter ist oder offenbar sein muss, als Cassia, das hätte ich nicht gedacht. Ich finde aber, das geht schon so in Ordnung, da im Spiel ja auch nichts Gegenteiliges behauptet oder auch nur nahegelegt wird. Altersunterschiede sind bei den Spielfiguren ja eh meist sehr vage in Stimme und Aussehen ausgedrückt - ganz so viel gibt die Grafik der Gothic-Spiele ja nun auch nicht her, wenn es nicht gerade graue Haare sind oder so.

    In einem Anflug von Altruismus gibst du sie weg!
    Das klingt doch sehr gestelzt. Ich traue Cassia zwar durchaus so ein "bildungssprachliches Niveau" zu, aber weniger in der gesprochenen Sprache und noch weniger in dieser konkreten Situation, wo Phrasen wie "Halt die Schnauze" eben deutlich angemessener sind. Mich irritiert dann außerdem der Gegensatz dazu, ein wenig später:
    Das ist Verrat. Egoistischer noch dazu.
    Na was denn nun? Außerdem verstehe ich da auch gar nicht, worauf sich das bezieht, "egoistischer Verrat", bzw. was das genau bedeuten sollte und was demgegenüber ein nicht egoistischer, meinethalben also altruistischer Verrat sein sollte (vielleicht wäre letzteres sowas wie Whistleblowing, aber naja).

    So ganz verstehe ich deshalb auch nicht, was Fingers eigentlich gemacht haben soll und warum – aber diese Fragen werden ja wohl höchstwahrscheinlich im Laufe der Geschichte geklärt werden, sodass dies hier nur als eine Art „Teaser“ zu verstehen ist. Gute Idee! Indes: Ein wenig „präzise“, aber auch „natürlicher“ hätte das Gespräch hier schon geführt werden können.

    Wahrscheinlich fühlte er sich weniger schuldig, als er ihm das Seil nicht allzu fest anlegte, jedoch immer noch stramm genug, damit er seine flinken Finger nutzen konnte.
    Diese Beobachtung aus Fingers' Sicht ist schön geschildert, wie ich finde. Nicht nur, wie Fingers das wahrnimmt und wie er dazu steht, sondern auch, wie das wohl tatsächlich auch Ramirez' Innenleben widerspiegelt. Das Seil nicht allzu fest anlegen, der verzweifelte Versuch, irgendwie doch noch in Rechnung zu stellen, dass man ja mal zusammengearbeitet hat und sich eigentlich Treue schuldet. Das ist wirklich ein toller Moment!

    Generell finde ich den ganzen ersten Part des Prologs schon ziemlich gelungen. Dass du RPG-Erfahrung hast, merkt man dir an. Sprich: Das, was du schreibst, lässt sich schon ganz gut lesen. Vielleicht könnte man das ein oder andere Detail in den Formulierungen anders machen, aber solche Spitzfindigkeiten hebe ich mir vielleicht für später auf! Hier habe ich nur noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Aufbau des Prologs, denn ich bin mir nicht sicher, wie gut ich das finde, dass es vom sehr szenischen Erzählen des ersten Abschnitts dann übergeht in ein eher „zusammenfassendes Erzählen“. Da wird mir schon sehr viel an Informationen vorweggenommen, die man zwar als Gothic-Spieler sowieso kennt, die aber innerhalb dieser Story durchaus eigenen erzählerischen Wert gehabt hätten. Gut, der Fokus der Geschichte als solcher soll ja (möglicherweise? Dazu sogleich noch) wohl gar nicht so sehr auf Fingers' Weg in die Barriere liegen, sodass die Bekanntschaft zu Diego etc. als gegeben vorausgesetzt wird. Aber das hätte man dann gar nicht so ausdrücklich wie in einem „Protokoll“ erwähnen müssen – es hätte ja vielleicht auch eine Szene gereicht, in der Diego einfach auftaucht und dann so angedeutet wird, wie die beiden damals zusammengefunden haben. Jedenfalls wäre das cool gewesen, wenn, und das ist die zweite Frage, die ich mir stelle, jetzt nicht nun tatsächlich Fingers en detail seinem Gegenüber (welches ja gut der namenlose Held sein kann) erklärt, wie das alles abgelaufen ist. Dann hätte es diesen zusammenfassenden Vorspann aber auch nicht gebraucht. Wie gesagt: Ich bin mir da unsicher und es hängt auch vom Fortgang und insbesondere der erzählerischen Art und Weise des Fortgangs der Story ab, wie ich den letzten Abschnitt dieses Prologs finde.

    Was Fingers' aus dem Prolog ausleitende und wahrscheinlich in die „eigentliche“ Geschichte einleitende Worte angeht … ich glaube, die sind mit schon so ein bisschen zu sehr märchenonkelhaft, so mit „Ich, der gute alte Fingers“ und so. Da hättest du vielleicht weniger dick auftragen können, zumal mir Fingers aus dem Spiel viel weniger pathetisch, eher geheimnistuerisch und vielleicht auch ein wenig schalkhaft, in Erinnerung geblieben ist (wobei diese Erinnerung auch täuschen kann). Aber das ist nur eine kleine Kritik am Rande.

    „Echte“ Fehler habe ich nur zwei gefunden:
    Als die Schatten gegründet worden, los getreten durch einen Jungspund namens Diego, war der Dieb ihnen beigetreten
    Entweder „gegründet wurden“ oder „gegründet worden waren“ … außerdem wäre „losgetreten“ wohl die richtige Schreibweise!

    Ja, und was jetzt so eine Gesamtbewertung angeht, da muss man natürlich zurückhaltend sein, wo es doch erst einmal nur den Prolog zu lesen gab. Wie die Geschichte wird, das kann wohl noch keiner prognostizieren (allerhöchstens du selbst). Du hast aber, wie gesagt, auf jeden Fall schon einmal gezeigt, dass du des (literarischen) Schreibens durchaus mächtig bist. Hier las sich das meiste echt flüssig und interessant, und auch vom erzählerischen Aufbau her konnte jedenfalls der erste Part des Prologs überzeugen. Du hast also schon so ein bisschen die Nase dafür, wie man richtig entscheidet, was man wie ausführlich erzählt, würde ich mal sagen! Im Detail besteht da – hoffentlich, sicherlich – noch Luft nach oben, aber das wird sich dann im Laufe der Geschichte zeigen. Und daraus lässt sich schon entnehmen, dass ich mal schwer hoffe, dass du die Story fortsetzen wirst! Der Anfang ist jedenfalls gemacht, und er ist durchaus gefällig und solide. Von daher: Weiter so!

    Achja, und noch einmal: Willkommen im Forum!
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  16. Beiträge anzeigen #396 Zitieren
    Waldläufer
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    Weyland ist offline
    @ John Irenicus:

    Hui, ich habe absolut nicht damit gerechnet, so früh schon Feedback zu erhalten. Froh bin ich vor allem darüber, dass du Fehler aufzeigst.

    Das ist ja Fanfiction im besten Sinne, würde ich mal sagen, ganz ohne negative „Meine Lieblingscharaktere haben Sex miteinander“-Beiklänge (nicht, dass das hier im Forum verbreitet wäre, aber beim Begriff „Fanfiction“ denkt man ja schon irgendwie an sowas )!
    Das will ich sowas von vermeiden! Wobei, eine detailliert geschilderte sexuelle Entdeckungsreise von Rübe und Ur-Shak wäre sicherlich lesenswert. Wenn's mit Diebesleben nichts wird, ist das auf jeden Fall das nächste, klare Ziel.

    Dass Fingers dann doch so ein deutliches Stück älter ist oder offenbar sein muss, als Cassia, das hätte ich nicht gedacht. Ich finde aber, das geht schon so in Ordnung, da im Spiel ja auch nichts Gegenteiliges behauptet oder auch nur nahegelegt wird. Altersunterschiede sind bei den Spielfiguren ja eh meist sehr vage in Stimme und Aussehen ausgedrückt - ganz so viel gibt die Grafik der Gothic-Spiele ja nun auch nicht her, wenn es nicht gerade graue Haare sind oder so.
    Ich bin da ehrlich gesagt nur von der äußeren Erscheinung in G1 und der super gesicherten Truhe in der Kanalisation von Khorinis in G2 ausgegangen. Für mich wirkt er relativ grauhaarig, vielleicht graublond oder so. Sein Auftreten im Alten Lager hat etwas Erfahrenes, jedoch verbunden mit einer gewissen, wie du schon erwähnt hast, Schalkhaftigkeit. Das in Verbindung mit dem Geschenk, was er in der Diebesgilde hinterlassen hat, hat mir schon in den Tagen, da ich noch oft und gerne Gothic 1 u. 2 gespielt habe, ein wenig den Gedanken gegeben, dass er ein angegrautes Schlitzohr ist. Aber das ist letztendlich wohl eine persönliche Betrachtung. Für mich ist er halt der ältere Kerl. Und da Cassia noch ein junges, unerfahrenes Ding ist, ist für sie wohl jeder Ältere ein Opa.

    Das klingt doch sehr gestelzt. Ich traue Cassia zwar durchaus so ein "bildungssprachliches Niveau" zu, aber weniger in der gesprochenen Sprache und noch weniger in dieser konkreten Situation, wo Phrasen wie "Halt die Schnauze" eben deutlich angemessener sind.
    Da hast du Recht. Ein Hin und Her zwischen gehobener und vulgärer Sprache passt nicht ganz. Das ändere ich um!

    Na was denn nun? Außerdem verstehe ich da auch gar nicht, worauf sich das bezieht, "egoistischer Verrat", bzw. was das genau bedeuten sollte und was demgegenüber ein nicht egoistischer, meinethalben also altruistischer Verrat sein sollte (vielleicht wäre letzteres sowas wie Whistleblowing, aber naja).
    Vielleicht hätte ich das anders schreiben sollen. Das es Verrat ist und eigennützig noch dazu. Wird ebenso angepasst!

    Hier habe ich nur noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Aufbau des Prologs, denn ich bin mir nicht sicher, wie gut ich das finde, dass es vom sehr szenischen Erzählen des ersten Abschnitts dann übergeht in ein eher „zusammenfassendes Erzählen“.
    Da war ich selber noch am Überlegen, wie ich es anstelle. Für den Moment fand ich ein kurzes Umreißen der Zeit, die Fingers in der Kolonie verbrachte, angebracht. Ich werde mich aber noch einmal hinsetzen und schauen, ob man das ganze nicht etwas besser rüberbringen kann. Es stimmt wohl, eine 'blasse' Erzählungen der Geschehnisse, die quasi im Off stattfinden, wirkt nicht immer so gut.

    Was Fingers' aus dem Prolog ausleitende und wahrscheinlich in die „eigentliche“ Geschichte einleitende Worte angeht … ich glaube, die sind mit schon so ein bisschen zu sehr märchenonkelhaft, so mit „Ich, der gute alte Fingers“ und so. Da hättest du vielleicht weniger dick auftragen können, zumal mir Fingers aus dem Spiel viel weniger pathetisch, eher geheimnistuerisch und vielleicht auch ein wenig schalkhaft, in Erinnerung geblieben ist (wobei diese Erinnerung auch täuschen kann). Aber das ist nur eine kleine Kritik am Rande.
    Huch, das sollte gar nicht pathetisch oder märchenerzählerisch wirken. Meine Absicht war es eigentlich, dass Fingers das Ganze spöttisch von sich gibt, weniger dramatisch. Ich muss mal schauen, inwieweit ich das Umschreibe und besser kenntlich mache, damit er die linkische Art behält, die er ansatzweise im Spiel rüber bringt.

    Der Anfang ist jedenfalls gemacht, und er ist durchaus gefällig und solide. Von daher: Weiter so!
    Und gerade am Anfang bin ich für jegliche Hinweise, Tipps und Kritiken offen! Deswegen danke ich dir auch für das ausführliche, allen voran hilfreiche Feedback! Werde mich natürlich bemühen, die Geschichte fortzuführen, ganz so, wie es meine Freizeit zulässt. Werde hier auch Bescheid geben, wenn die Fehler ausgebessert und die holprigen Stellen, sagen wir, planiert sind.

    edit: Habe die Fehler mal ausgebessert. Werde mir noch was zur Zusammenfassung einfallen lassen!
    Geändert von Weyland (07.08.2017 um 23:00 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #397 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Weyland Beitrag anzeigen
    Das will ich sowas von vermeiden! Wobei, eine detailliert geschilderte sexuelle Entdeckungsreise von Rübe und Ur-Shak wäre sicherlich lesenswert. Wenn's mit Diebesleben nichts wird, ist das auf jeden Fall das nächste, klare Ziel.
    Ja, ist ja immer von Vorteil, einen genialen Plan in der Hinterhand zu haben.

    Zitat Zitat von Weyland Beitrag anzeigen
    Da war ich selber noch am Überlegen, wie ich es anstelle. Für den Moment fand ich ein kurzes Umreißen der Zeit, die Fingers in der Kolonie verbrachte, angebracht. Ich werde mich aber noch einmal hinsetzen und schauen, ob man das ganze nicht etwas besser rüberbringen kann. Es stimmt wohl, eine 'blasse' Erzählungen der Geschehnisse, die quasi im Off stattfinden, wirkt nicht immer so gut.
    Ja, wie gesagt, es hängt eben auch davon ab, wie die Geschichte nun weitergeht und was alles noch ausführlich erzählt werden wird. So "Off-Erzählungen" (der Begriff passt da ziemlich gut) können ja auch passen. Eben je nachdem. An der Stelle schienen mir aber eher noch Sachen unnötigerweise vorweg genommen zu werden. Aber, wie gesagt, das kann ich natürlich nicht wissen, weil ich ja erst den Beginn der Story kenne und nicht weiß, was da noch kommt.

    Zitat Zitat von Weyland Beitrag anzeigen
    Huch, das sollte gar nicht pathetisch oder märchenerzählerisch wirken. Meine Absicht war es eigentlich, dass Fingers das Ganze spöttisch von sich gibt, weniger dramatisch. Ich muss mal schauen, inwieweit ich das Umschreibe und besser kenntlich mache, damit er die linkische Art behält, die er ansatzweise im Spiel rüber bringt.
    Hm, vielleicht habe ich das auch einfach nur komplett missverstanden - sowas soll ja auch schonmal vorgekommen sein.

    Ich fand übrigens auch die Idee, wie Fingers seinen ehemaligen Mitstreitern diese "unknackbare" Truhe hinterlässt, auch ziemlich gut, weil es eine nette Erklärung dafür ist, warum es die Truhe gibt (im Spiel deuten die Diebe ja selbst schon an, dass es mit der Truhe etwas Besonderes auf sich hat und sie eine Art Test ist, wenn ich das richtig erinnere).

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Und anlässlich ihres Jubiläums noch zwei kurze Hinweise an El Toro:

    Beim erneuten (schnellen) Lesen deiner Urban Legends habe ich bei „Zimmer frei“ spontan einen Fehler entdeckt:

    Tiago dankte ihm, nahm sein Gepäck und machte sich auf, die Viertelmeile zur „Fröhlichen Mastsau zu gehen.
    Außerdem noch ein kleiner Vertipper aus „Die Anwort des Kosmos“ in dem „Khorinis, I love you!“-Gemeinschaftsprojekt:

    Der zweite Brief kommt von Pater Fleddelig, einem alten Weggefährten, der ihm die Tür zur wahren Erkenntnis von Adanos’ ewigem Gleichgewicht geöffnet hat. Nun ist er sein Biograph, und Fleddig bittet in respektvoll kleiner Handschrift um einen Gesprächstermin, bei dem es um Saturas’ Zeit in Biblur gehen soll.

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    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Man kann Weyland nur beglückwünschen, dass er erst im vergleichsweise hohen Alter von 26 hierher gefunden hat. Als ich hier ankam war ich ein pubertierender 16-jähriger und dementsprechend lesen sich auch meine Geschichten von damals (man siehe etwa meinen Wettbewerbsbeitrag in Kategorie 4). Du schreibst da schon deutlich besser. Weiterhin merkt man dir an, dass du bereits vorher Schreiberfahrung gesammelt hast, handwerklich gibt es an Diebesleben nämlich erstmal nicht viel zu bemängeln. Was mir dann doch ein wenig negativ auffällt, ist das hier:
    "Halt die Schnauze!", spie sie aus, "Du hast kein Recht von Niedertracht zu sprechen. Du nicht! Du hattest sie beisammen, alle Blutkelche! Und was tust du? In einem Anflug von Langeweile gibst du sie weg! Wir hätten reich werden können! Aber du, Fingers, hast nur gelacht und das alles als Spiel betrachtet. Als hättest du schauen wollen, wo die Grenze deiner Fähigkeiten liegt. Du hast das Wohl unserer Gemeinschaft gering geschätzt. Das ist Verrat, nicht mehr, nicht weniger. Und deswegen wird es Zeit für dich, die Gilde zu verlassen. Wir haben mit dem Hauptmann der Miliz gesprochen. Du wirst festgenommen, offiziell bei einem Diebstahl, inoffiziell liefern wir dich einfach aus und gewähren unseren Aktivitäten für eine gewisse Zeit eine gewisse Unantastbarkeit seitens der Miliz. Schön, nicht wahr? Niemand wird sterben."
    Da hätte ich mir dann doch einen etwas anderen Tonfall von Cassia gewünscht. "Du hast das Wohl unserer Gemeinschaft gering geschätzt", klingt eher nach der Neujahrsansprache von Angela Merkel als nach dem frechen Straßenmädchen, das Cassia nun einmal ist. Da würde ich schon eher denken, dass sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Wie ihr der Schnabel gewachsen ist, ist natürlich deine Sache, als Leser denke ich mir aber: Wahrscheinlich nicht so.
    Die darauf folgende kurze Zusammenfassung, was dann in der Kolonie passiert, ist dann eher unspektakulär, aber natürlich hilfreich für die Fraktion im Forum, die Gothic nie gespielt hat (die gibt es tatsächlich). Dieser Abschnitt wirkt dann auch ein wenig lieblos, wie eine Pflichtaufgabe. Das hättest du glaube ich besser machen können, wenn du den Abschnitt ein wenig mehr mit deinen eigenen Ideen ausgeschmückt hättest.
    Für den Monolog von Fingers gilt dann das Gleiche, wie für den Monolog von Cassia oben. Das passt einfach nicht zum Gauer, der Fingers nun einmal ist.
    Inhaltlich ist dieser Post äußerst solide. Es wird einigermaßen schlüssig erzählt, wie Fingers in die Barriere gelangt. So Machtkämpfe in der Diebesgilde machen ja irgendwie Sinn. Was meiner Meinung nach nicht ganz so viel Sinn macht, ist, warum die Miliz für die Auslieferung eines Einzelnen bei allen anderen ein Auge zudrückt. Normalerweise läuft es ja umgekehrt: Ein Kronzeuge wird bevorzugt behandelt, damit man die Bande ausmerzen kann. Da hätte es irgendwie mehr Sinn gemacht (und es wäre spannender gewesen), Fingers in eine Falle zu locken, in der er von der Miliz auf frischer Tat ertappt wird.

    Alles in allem aber ein grundsolides Debut. Da ist man gespannt, was noch daraus wird! Denn in der Regel wird man im Laufe der Zeit besser und nicht schlechter beim Schreiben.

    Habe jetzt noch kurz den Kommentar von John Irenicus überflogen und anscheinend hast du als Reaktion auf seinen Kommentar in Cassias Monolog das Wort Altruismus durch durch Langeweile ersetzt, was die Sache nicht unbedingt besser macht. Was soll das denn genau heißen, dass Fingers die Kelche aus "Langeweile" weggegeben hat? Da fande ich die ursprüngliche Variante etwas schlüssiger. Ist ja jetzt auch nicht so, als würde das Austauschen den Monolog jetzt so viel weniger gestelzt machen.
    Ich glaube es ist allgemein nicht so gut, irgendwelche Beiträge als Reaktion auf Kommentare zu editieren (wenn es sich nicht um offensichtliche Fehler handelt), weil dann immer die Gefahr der des kaputteditierens besteht und die Änderung eines einzelnen Satzes meistens gar nicht so viel am Gesamteindruck ändert.

    Dann bin ich ja mal gespannt, was der zweite Post bringst, falls du dich entscheidest, ihn wieder zu posten.
    Geändert von DerGroßeDummeMann (08.08.2017 um 13:02 Uhr)

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Kommentare für Weyland sind ja gerade voll im Trend! Da will ich natürlich nicht hinterher hinken.

    Diebesleben
    von Weyland
    Post 1

    Schon der erste Absatz (der ja noch gar nicht wirklich zur Geschichte gehört) stößt bei mir auf absolute Zustimmung: Hauptsache man hat Spaß!
    Ausgerechnet eine Gothic I-Story... Da muss ich mir dann wohl Mühe geben, all meine verstaubten Erinnerungen aus den verrosteten Fächern zu kramen. Sollte meine Kritik dir jedenfalls mal irgendwann ungerecht vorkommen, weil du dich einfach nur ans Spiel gehalten hast, weis mich einfach darauf hin. Den ersten Teil hab ich höchstens zwei Mal und schon vor viel zu langer Zeit gespielt.

    Anlass zur Kritik gibt dieser erste Post aber sowieso überhaupt nicht (und da bin ich mir sogar sehr sicher, da es ja bislang hauptsächlich um Gothic II-Wissen ging. ). Du startest sehr direkt in eine Situation, die für die ersten Absätze ja schon erstaunlich komplex ist. In Diebesleben gibt es keine langatmige Es war einmal...-Einführung, sondern geht gleich zur Sache! Kurz hatte ich die Befürchtung, dass es darum unübersichtlich wird, aber das hast du wirklich gut hinbekommen! Fingers wird also von Cassia an die Miliz ausgeliefert, obwohl er diese trotz ihres Raubversuchs von der Straße aufgelesen und bei sich aufgenommen hat. Das ist ja ganz schön harter Tobak und genügt auch vollkommen, um deine Leser (oder insbesondere mich) gleich zu fesseln. Man kann Fingers Entsetzen da wirklich nachvollziehen, dass er ausgerechnet von Cassia verraten wird, die ihm doch eigentlich dankbar für alles sein müsste. Gleichzeitig fragt man sich auch, was denn bei Cassia falsch im Kopf ist, dass sie so eine Tour durchzieht. Und je länger sie redet, desto mehr kommt man zu dem ernüchternden Schluss: Die Frau ist einfach kaltherzig, verrät ihren Retter und Gönner allein für ein bisschen Unantastbarkeit und mehr Macht innerhalb der Diebesgilde.
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welchen Abschnitt von Fingers Leben diese Story nun behandeln soll: Die Zeit, unmittelbar nachdem er in die Barriere geworfen wurde, oder die vor Cassias Verrat. Es hätte gewiss seinen Reiz, diese kaltblütige Cassia bei ihrer Zusammenarbeit mit Fingers zu beobachten, während man als unbeteiligter Leser schon weiß, dass sie ihn eines Tages verraten wird. Ein Vorschlag für eine Kategorie des Wettbewerbs war dieses Jahr übrigens "Beste Story, deren Ende bereits am Anfang verraten wird". Da hätte deine Geschichte vielleicht ganz gut hineingepasst.
    So oder so mag ich deine Art zu erzählen, jetzt schon. Auch wie Fingers in die Barriere geworfen wird beschreibst du in wenigen, aber alles andere als fahrig wirkenden Sätzen. Du scheinst einfach sehr gut zu wissen, was du erwähnen musst und was nicht, um den richtigen Eindruck hervorzurufen.
    Von Fingers selbst habe ich bisher den Eindruck, dass er sich nicht von viel aus der Ruhe bringen lässt und einfach nimmt, was auf ihn zukommt. Dass er Cassia zum Abschied einfach von seiner Truhe erzählt, anstatt sie zu verfluchen oder so, das war schon ziemlich lässig. Und als er am Ende dem namenlosen Helden seine Geschichte zu erzählen beginnt, hat man fast ein bisschen das Gefühl, dass er auf seinen Werdegang ein bisschen stolz ist. Sonst würde er seine Geschichte ja eher verschweigen.

    Mit meinen übermenschlichen Fähigkeiten hab ich auch schon kurz einen Blick auf den zweiten Post geworfen. Ich weiß zwar nicht, warum du ihn gelöscht hast, aber du wirst schon deine Gründe gehabt haben. Mehr sag ich dann dazu, wenn er wieder ganz offiziell da ist.

    Auf jeden Fall möchte ich dich hiermit auch noch ganz herzlich bei uns willkommen heißen! Hoffentlich bleibt dieser viel versprechende Anfang nicht lange so kurz!




    Moderative Anmerkung: Wer einen neuen Kommentar verfassen will, sollte einen neuen Thread eröffnen. Den hier könnte man ja zum angenehmeren Beantworten noch kurz auflassen.
    Geändert von MiMo (08.08.2017 um 15:36 Uhr)

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