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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John soll sich bitte zweimal überlegen, ob er diesen Spoiler lesen möchte. So wegen seines irgendwann mal geplanten dritten Durchgangs.
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    Ja gut, aber so wie die Druidin rumläuft und wie sich da gleich so nah an Andre ranstellt... Damit wollte ich schon son bisschen die Scheu nehmen und den Eindruck erwecken, dass sie das auch will. Man weiß ja auch gar nicht, ob sie nun nur eine Hochstaplerin und in Wahrheit Prostituierte ist, oder nicht. Und ich hab halt einfach darauf gebaut, dass einfach alle denken "Boa, kommt da etwa eine Sexszene?!!" und das dann allein schon deshalb machen.
    Zu der anderen Sexszenen kann man ja sogar auch kommen, indem man den Gärtner besticht. Ursprünglich sollte das der einzig mögliche Weg sein und der Schreibtisch nur eine Zeitverschwendung. Dann wollte ich aber, dass die Szene von möglichst vielen gefunden wird und fand zwei von drei Möglichkeiten in Hagens Haus als Zeitverschwendungen abzutun dann auch nicht sooo toll. Das hat jetzt scheinbar dazu geführt, dass man sie kaum noch übersehen kann, was ich aber ja prinzipiell auch gut finde.
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    Also, nachdem ich jetzt keine weitere "anreizende" Situation entdeckt habe, war mir irgendwie eh schon klar, dass dann wohl mit der Druidin was laufen kann. DGDM hat das ja schon gut erklärt, warum man die Szene für gewöhnlich nicht beim ersten Durchgang finden wird: Da einfach rumzugrabschen ist ja jetzt nix, was man so macht, auch nicht in so einer Story.

    Finde die Szene (also bei Erfolg des Münzwurfs) aber dann auch ziemlich beschissen - und deine Begründung, warum einem das nahegelegt werden könnte, das da was laufen kann, auch. Ich meine, selbst wenn man davon ausgeht, dass das eine Hochstaplerin ist oder eine Prostitutierte... selbst bei letzterem funktioniert das meinem bescheidenen Erfahrungsschatz nach so, dass Prostituierte nicht Lust haben, sich einfach so begrabschen zu lassen - sondern halt nur gegen Geld. Auch "so wie die Druidin" rumläuft finde ich jetzt erstens Mal schon hart an der Grenze als Begründungsversuch (!) und zweitens ja auch in sich nicht stimmig: Immerhin ist sie ja eine Druidin nach tagelanger Reise. Da kann man ja schon überrascht sein, dass sie überhaupt noch Kleidung trägt bei den Abenteuern... aber gut, weiß man zu dem Zeitpunkt ja noch nicht!

    So an sich finde ich es jetzt aber schon irgendwie dämlich, dass die Szenen so verlaufen können, dass Andre / man selbst dann fürs vollkommen unaufgeforderte Rumgrabschen dann auch noch belohnt werden kann... hätte die Story an dieser Stelle nun wirklich nicht nötig gehabt!

  2. Beiträge anzeigen #82 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Mit welcher Geschichte fange ich denn mal an...? Natürlich mit derjenigen, der ich am wenigsten widerstehen kann!
    Das Geheimnis von Haus Kastaroth
    von John Irenicus

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    Runde 1:
    Ich bin brüllend aus dem Schrank gesprungen, habe die Ratte sofort beseitigen wollen... Und ja, so schnell kanns vorbei sein.

    Runde 2:
    Dann zieh ich mir wohl vorher doch lieber was an. Ronald erzähle ich gar nichts. Den Fall nehme ich an. Und aufgebrochen wird selbstverständlich sofort.

    Runde 3:
    Dann warte ich wohl lieber noch einen Tag mit meinem Aufbruch. Na toll. Entweder ich plaudere dem Postboten alles aus oder ich sterbe? Dabei legt der Brief doch gerade nahe, dass man das nicht machen soll!

    Runde 4:
    Ich erzähle meinem besten Kumpel Postboten alles, was ich nicht erzählen sollte. Den Auftrag nehme ich natürlich wieder an. Und jetzt soll ich wissen, ob ich einen Tag warten soll, nachdem im anderen Strang beides zum Tod geführt hat? Das ist ja fies! Ich breche mal lieber sofort auf. Nachts kommt ja eh nur wieder die doofe Ratte bestimmt! Ich habe einen Termin mit Lord Kastaroth (und hoffe, dass meine Verschwiegenheit nicht wieder so elendig bestraft wird! ). Ich lauf mal lieber ein bisschen im Garten herum, folge dem Gärtner anstatt die Leiter zu nehmen... Na gut, immerhin weiß ich jetzt, wer der Mörder ist! Das dürfte mich bei zukünftigen Entscheidungen doch vor einigen Fehlentscheidungen behüten, hoffe ich mal.

    Runde 5:
    Also doch die Leiter hinauf. Nur wenn ich schleiche, habe ich eine Chance nicht entdeckt zu werden... Herrgott. Es ist ein Wunder, dass der Protagonist bis zum heutigen Tag überlebt hat, so vielfältig er sich ausversehen umzubringen weiß!

    Runde 6:
    Ich war ja schon immer eher der Renner, ähem. Ich bin neugierig auf den Raum gegenüber.

    Runde 7:
    Seufz, der Korridor ist ja auch ganz nett. Der Schrank erinnert mich doch sehr an den Anfang der Geschichte, also nehme ich mal den. Ich warte mal lieber im Schrank. Anders als bei dem Monster hat der Typ in dem Zimmer ja noch Verbündete auf dem Flur, denen ich selbst bei erfolgreicher Kleiderwurftaktik direkt in die Arme laufen müsste. Ich habe so die Vermutung, dass alles, was mit endgültiger Flucht von dem Anwesen zu tun hat, mit meinem Tod endet, also entscheide ich mich mal lieber für den Raum zu meiner Rechten. Ich bin mal so mutig, mich zu stellen. Ist ja nicht der Gärtner und irgendwann muss das Gerenne ja mal ein Ende haben! So einfach ist das...!

    Runde 8:
    ...offenbar nicht. Dann vielleicht schleichen?

    Runde 9:
    Na, dann renn ich doch mal wieder! Hab ich doch gleich gesagt! Räume finde ich ja immer spannend, da weiß man ja nie, was drin sein wird! So wie ich den Protagonisten kenne, ist das erste, was er ohne Fackel macht, die Treppe runterzufallen und sich das Genick zu brechen. Also nehm ich die mal lieber mit, obwohl ich es eigentlich für unklug halte. Zur Rede stellen halte ich angesichts meiner wenig bedrohlichen Statur für dumm, also nehme ich mal das Schwert, obwohl ich auch das nicht für besonders hilfreich halte. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass beides mit meinem Tod endet. Aber bis wohin muss ich denn dann ganz zurück, um einen anderen Abzweig zu nehmen?
    Hm. Nun bin ich also tot, da steht aber ausnahmsweise mal "Ende". Soll das heißen, dass das jetzt das bestmögliche Ende gewesen ist?

    Nachdem ich auch noch den letzten Post gelesen habe, bin ich viel eher der Meinung, dass er das angestrebte Ende darstellt. Darum verwirrt mich das "Ende" im 81. Post jetzt nur noch umso mehr. Bei all den anderen Enden, an denen ich gestorben bin, stand das ja nicht. Was macht Post 81 denn zu so einem besonderen Ende?
    So oft wie Rifas das Werwolfkostüm erwähnt hat, muss das ja eigentlich auch irgendwo mal vorgekommen sein... Nun, auf der dritten Seite hab ich ziemlich viel nicht mitbekommen, schade eigentlich, dass ich ausgerechnet solch eine Szene verpasst habe.

    Als ich dem Postboten gar nichts erzählt habe, hat sich sehr gut gezeigt, warum ich meine Posts in Spoiler gepackt habe. Dass Post 9 keine weiteren Auswahlmöglichkeiten beinhaltet, hab ich ja schon aus dem Augenwinkel gesehen. Von da an hab ich mir also wirklich Mühe gegeben, nicht zu weit zu scrollen, aber so richtig gut ist die Methode ja auch nicht. Ich hätte den Fall aber so oder so angenommen.

    Insgesamt hat mich die Geschichte durchaus unterhalten, zu meiner Lieblingsgeschichte wird sie trotz ihrer Interaktivität aber nicht. Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem an zwei Dingen: Erstens wird hier eigentlich nur vorgegaukelt, dass man die Geschichte beeinflussen kann. Ich hatte eher das Gefühl in einem Quiz zu sein als eine interaktive Geschichte zu spielen. Entweder ich wähle das Richtige oder ich bin tot. Ich bin neun Mal gestorben, hab aber bestimmt nicht mal die Hälfte der potenziellen Tode gefunden. Ich würde also mal schätzen, dass ungefähr 20 der 82 Posts Tode sind und das ist ja schon eine ziemlich krasse Quote. Es gibt nur einen möglichen Verlauf und sobald man von dem abweicht, ist man tot. Das ist ziemlich schade und schmälert die Freude am Entscheiden, denke ich.
    Und der zweite große Makel ist, dass der Großteil der Geschichte einfach eine einzige große Hetzjagd ist. Wie lange läuft man durchs Haus und muss sich für Wegabzweigungen, Türen und Treppen entscheiden? Da hatte man dann oft auch gar keinen Anhaltspunkt, was richtig ist, konnte nur raten anstatt zu schätzen. Da hätte es mir denke ich besser gefallen, wenn nicht jeder gleich auf mich losgegangen wäre, sondern auch mal jemand mit mir geredet hätte. Irgendwann diese Hetzjagd ein Ende gehabt und ein ruhigerer Teil angebrochen wäre.
    Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass du häufig viel zu viel über die Entscheidungen geschrieben hast. Vor der Entscheidung meist mindestens fünf Zeilen, was das alles für Folgen haben könnte, nach der Entscheidung oft auch noch eine Rekapitulation, was mir meine Entscheidung denn nun gebracht hat. Das würde ich wirklich fast ausnahmslos weglassen. Zusammen mit dem eh schon sehr gedankenlastigen Erzählstil hat das nämlich für gewisse Längen gesorgt. Ich habe mich von der Geschichte in diesem Punkt sehr an eine andere Geschichte von dir erinnert gefühlt, die ich nicht so gut fand. Ich glaube, das war die, die zu Rhobars Jubiläum geschrieben hast. Jedenfalls auch eine, wo du für meinen Geschmack viel zu viel in den Gedanken des Protagonisten hängen geblieben bist. Rotes Wachs hat da in den ersten Post auch mit zu kämpfen gehabt. Beschreib doch lieber mal kurz und knackig was passiert, als immer gleich über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren.

    Ein letzter Kritikpunkt ist inhaltlicher Natur: Die Auflösung in Post 82 passt ja mal überhaupt nicht dazu, dass die ihn alle zigmal umbringen. Das ergibt wirklich keinen Sinn. Wenn man Post 82 erreicht ist man zwar nie von ihnen umgebracht worden, weshalb man das dann schon so hinstellen kann, aber wir wissen ja, dass sie mich umgebracht hätten, wenn ich mich anders entschieden hätte. Die Entscheidungen sollen zwar die Geschichte beeinflussen, sollten dabei aber ja nicht die Realität verändern. Es kann ja nicht davon abhängen, ob ich nun den Korridor oder die Tür nehme, ob ich von einer Horde Vampire gejagt oder von Freunden veräppelt werde.

    Ich bin froh, dass wenigstens einer eine interaktive Story geschrieben hat und es hat mir auch wahnsinnig Spaß gemacht, nun mal selbst so etwas zu lesen. Ich kannte das ja bisher nur aus LTBs.
    Also bedanke ich mich fürs Schreiben und für die angenehme Unterhaltung. Gräme dich nicht zu sehr über die Kritikpunkte, mein Kommentar klingt wahrscheinlich mal wieder viel niederschmetternder als er gemeint war.




    Zwei Fehler hab ich aufgegabelt:
    „Achja, genau, der kam aus Siegin, richtig“, sagt Ronald. „Man kann es wegen des Stempels kaum lesen, aber ja, der kam ursprünglich aus Siegen.
    Der dicke Teppich dämpft Deine Schritte war, doch bleiben sie hörbar,

  3. Beiträge anzeigen #83 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Runde 3:
    Dann warte ich wohl lieber noch einen Tag mit meinem Aufbruch. Na toll. Entweder ich plaudere dem Postboten alles aus oder ich sterbe? Dabei legt der Brief doch gerade nahe, dass man das nicht machen soll!
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    Im Brief stand ja nur was vom Vertrauen, nicht vom Verschweigen!


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Runde 5:
    Also doch die Leiter hinauf. Nur wenn ich schleiche, habe ich eine Chance nicht entdeckt zu werden... Herrgott. Es ist ein Wunder, dass der Protagonist bis zum heutigen Tag überlebt hat, so vielfältig er sich ausversehen umzubringen weiß!
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    Fand das beim Schreiben dann ja auch irgendwann nur noch albern. Aber naja, ich dachte mir, dann hat die Story wenigstens eine Besonderheit.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Hm. Nun bin ich also tot, da steht aber ausnahmsweise mal "Ende". Soll das heißen, dass das jetzt das bestmögliche Ende gewesen ist?

    Nachdem ich auch noch den letzten Post gelesen habe, bin ich viel eher der Meinung, dass er das angestrebte Ende darstellt. Darum verwirrt mich das "Ende" im 81. Post jetzt nur noch umso mehr. Bei all den anderen Enden, an denen ich gestorben bin, stand das ja nicht. Was macht Post 81 denn zu so einem besonderen Ende?
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    Also, das ist auf jeden Fall schon so gewollt! Es ist eben ein mögliches definitives Ende (also eines, welches auch mit einer wie auch immer gerarteten Auflösung abschließt und nicht vorher stecken bleibt), und weil es danach für den Protagonisten im Gegensatz zum letzten Post halt auch nie mehr weitergehen wird, steht da halt ein Ende drunter! Besonders viel steckt da jetzt aber auch nicht hinter, wie ja auch im Allgemeinen in dieser Story weniger drinsteckt, als von mir ursprünglich geplant.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Als ich dem Postboten gar nichts erzählt habe, hat sich sehr gut gezeigt, warum ich meine Posts in Spoiler gepackt habe. Dass Post 9 keine weiteren Auswahlmöglichkeiten beinhaltet, hab ich ja schon aus dem Augenwinkel gesehen. Von da an hab ich mir also wirklich Mühe gegeben, nicht zu weit zu scrollen, aber so richtig gut ist die Methode ja auch nicht. Ich hätte den Fall aber so oder so angenommen.
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    Ich habe auch erst überlegt, ob ich das so machen soll, dachte mir aber dann, dass man das in so einer Buchfassung ja auch nicht hätte und wollte es so lassen. Und nachdem ich so gegen Ende des ersten Drittels der Geschichte eh der Aufassung war, dass das alles doch nicht so pralle wird und es ohnehin nicht so viel zu verbergen gibt, hielt ich es dann eh für überflüssig.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Insgesamt hat mich die Geschichte durchaus unterhalten, zu meiner Lieblingsgeschichte wird sie trotz ihrer Interaktivität aber nicht. Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem an zwei Dingen: Erstens wird hier eigentlich nur vorgegaukelt, dass man die Geschichte beeinflussen kann. Ich hatte eher das Gefühl in einem Quiz zu sein als eine interaktive Geschichte zu spielen. Entweder ich wähle das Richtige oder ich bin tot. Ich bin neun Mal gestorben, hab aber bestimmt nicht mal die Hälfte der potenziellen Tode gefunden. Ich würde also mal schätzen, dass ungefähr 20 der 82 Posts Tode sind und das ist ja schon eine ziemlich krasse Quote. Es gibt nur einen möglichen Verlauf und sobald man von dem abweicht, ist man tot. Das ist ziemlich schade und schmälert die Freude am Entscheiden, denke ich.
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    Gut dass du das nochmal ansprichst, weil ich zum Punkt "Interaktivität vorgaukeln", den auch DGDM genannt hatte, jetzt noch nicht so explizit Stellung genommen habe. Deshalb: Ja, genau diese Worte waren es, die mir beim Schreiben in Zeitnot in den Kopf geschossen sind: "Im Grunde geht es jetzt nur noch, dass ich dem Leser vorgaukele, Entscheidungsfreiheit zu haben." Von daher war das dann eben der bewusste Ersatz für die Entscheidungsgeschichte, die ich eigentlich hätte schreiben wollen, aber nie hinbekommen hätte. Nichtsdestotrotz gibt es aber trotzdem zumindest eine Stelle, an der es eine echte Entscheidung gibt (vielleicht sogar zwei), und die einen tatsächlich sehr unterschiedlichen Verlauf nach sich zieht. Das bedeutet nicht, dass ich darauf dann jetzt total stolz bin, aber es bedeutet halt, dass es immerhin mehr als nur einen möglichen Verlauf gibt. Immerhin!


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    Und der zweite große Makel ist, dass der Großteil der Geschichte einfach eine einzige große Hetzjagd ist. Wie lange läuft man durchs Haus und muss sich für Wegabzweigungen, Türen und Treppen entscheiden? Da hatte man dann oft auch gar keinen Anhaltspunkt, was richtig ist, konnte nur raten anstatt zu schätzen. Da hätte es mir denke ich besser gefallen, wenn nicht jeder gleich auf mich losgegangen wäre, sondern auch mal jemand mit mir geredet hätte. Irgendwann diese Hetzjagd ein Ende gehabt und ein ruhigerer Teil angebrochen wäre.
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    Siehe oben!
    Zusätzlich dazu: Es war auch zunächst geplant, dass diese Hetzjagd irgendwann ein Ende hat. Ursprünglich hatte ich geplant, dass es drei Tage in diesem Haus gibt (statt nicht einmal einen ganzen) und der dritte Tag so ein wenig der "Auflösungstag" ist, bei dem man abhängig von den in den ersten beiden Tagen unternommenen Aktionen gewisse Informationen und vor allem Gegenstände einsetzen kann, die man bis dahin erhalten hat (oder auch nicht). Die Hetzjagd wäre dann gegen Ende des ersten Tages irgendwie zu Ende gegangen (bzw. hätte man sie zu Ende bringen können). Aber naja. Daraus ist dann ja alles nichts geworden und ich habe mich schon recht früh gefragt, wie ich je auf die Idee kommen konnte, dass ich das alles innerhalb eines Monats so hinbekomme (davon, ob das auch alles gut geworden wäre, mal ganz abgesehen).


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    Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass du häufig viel zu viel über die Entscheidungen geschrieben hast. Vor der Entscheidung meist mindestens fünf Zeilen, was das alles für Folgen haben könnte, nach der Entscheidung oft auch noch eine Rekapitulation, was mir meine Entscheidung denn nun gebracht hat. Das würde ich wirklich fast ausnahmslos weglassen. Zusammen mit dem eh schon sehr gedankenlastigen Erzählstil hat das nämlich für gewisse Längen gesorgt.
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    Da hast du vollkommen recht. Das habe ich dann auch versucht, gegen Ende auszudünnen. Unabhängig von den Entscheidungen habe ich mich auch darüber geärgert, dass ich insbesondere am Anfang viel zu viele Gedanken "eingegeben" habe, womit man ja grundsätzlich immer die Gedanken des eigentlichen Lesers verfehlt. Da hatte das aber noch den Grund, dass ich die "Figur" noch irgendwie ein bisschen vorstellen wollte (konnte/wollte mich ja auf keinen feststehenden Gothic-Charakter einlassen), was aber im Grunde auch überflüssig war.


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    Ich habe mich von der Geschichte in diesem Punkt sehr an eine andere Geschichte von dir erinnert gefühlt, die ich nicht so gut fand. Ich glaube, das war die, die zu Rhobars Jubiläum geschrieben hast. Jedenfalls auch eine, wo du für meinen Geschmack viel zu viel in den Gedanken des Protagonisten hängen geblieben bist. Rotes Wachs hat da in den ersten Post auch mit zu kämpfen gehabt. Beschreib doch lieber mal kurz und knackig was passiert, als immer gleich über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren.
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    Ich versuche das im Grunde bei jeder Geschichte aufs Neue (und ja, ich habe das sogar bei Rotes Wachs versucht), aber jedes Mal scheitere ich daran. Über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren, das ist dann wohl einfach zu sehr Ausdruck meiner eigenen Persönlichkeit, als dass ich das je wieder aus meinen Storys herausbekäme. Naja, vielleicht irgendwann doch wieder.



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    Ein letzter Kritikpunkt ist inhaltlicher Natur: Die Auflösung in Post 82 passt ja mal überhaupt nicht dazu, dass die ihn alle zigmal umbringen. Das ergibt wirklich keinen Sinn. Wenn man Post 82 erreicht ist man zwar nie von ihnen umgebracht worden, weshalb man das dann schon so hinstellen kann, aber wir wissen ja, dass sie mich umgebracht hätten, wenn ich mich anders entschieden hätte. Die Entscheidungen sollen zwar die Geschichte beeinflussen, sollten dabei aber ja nicht die Realität verändern. Es kann ja nicht davon abhängen, ob ich nun den Korridor oder die Tür nehme, ob ich von einer Horde Vampire gejagt oder von Freunden veräppelt werde.
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    Ob das jetzt gutes Storywriting darstellt, darüber will ich mich jetzt mal lieber nicht auslassen, aber zur Sinnhaftigkeit dann doch noch: Ich habe schon darauf geachtet, dass das alles eine einzige Realität ergibt und nicht etwa Dinge umgedeutet werden, die eigentlich feststehen müssten. Natürlich musste ich dazu ein bisschen tricksen. Die "Enden", in denen der Protagonist von den Leuten "umgebracht" wird, zeichnen sich aber alle dadurch aus, dass sie so den letzten lebensbeendenden Akt gerade nicht beschreiben, sondern davor stehenbleiben oder ausblenden oder wie auch immer. Mit dem Wissen am Ende, dass das ja alles nur ein Spiel von "Freunden" ist, kann man sich dann denken, dass das Spiel in den jeweiligen Szenen eben dann aufgehört hätte und niemand wirklich geplant hatte, den armen Kerl umzubringen. Oder anders gesagt: Dargestellt wird eben immer aus der Perspektive des Protagonisten. Und für ihn sieht es halt wirklich so aus, als wollte der Gärtner ihn in den Brunnen schmeißen oder ihn jemand mit einer Kohleschaufel erschlagen.
    Die Stellen hingegen, in denen der Protagonist wirklich stirbt (abgesehen von Post 81 jetzt mal), werden dann auch eindeutiger so beschrieben und sind dann auf seine Ungeschicktheit oder sonstige Unglücke zurückzuführen, die von den anderen Personen alle nicht gewollt sind, bei so einem bescheuerten "Spiel" aber irgendwie unweigerlich passieren müssen. Das ist dann halt immer so als die Tragik des schiefgegangenen Streichs gedacht.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
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    Ich bin froh, dass wenigstens einer eine interaktive Story geschrieben hat und es hat mir auch wahnsinnig Spaß gemacht, nun mal selbst so etwas zu lesen. Ich kannte das ja bisher nur aus LTBs.
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    Naja, im Grunde aber tut es mir dann doch ziemlich leid, dass ich dir nicht mal ein ansatzweise ebenbürtiges Lesererlebnis geboten habe, wie du es uns mit deiner Geschichte bieten konntest. So gesehen bist du dann ja doch der einzige, der jetzt wirklich was Gutes in Kategorie 4 abgeliefert hat.




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    Vielen Dank, werde ich verbessern! Und vielen Dank natürlich auch fürs Lesen und Kommentieren und ganz allgemein, dass du dich durch die Geschichte geackert hast (Zeitverschwendung +3!? ).

  4. Beiträge anzeigen #84 Zitieren
    Auserwählter Avatar von alibombali
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    alibombali ist offline
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    ------------------------------------------------------------------------------
    Ich habe jetzt anlässlich des Wettbewerbs nochmal "Propaganda" von alibombali gelesen. Und weil ich einige Sachen anders sehe als damals in meinem ursprünglichen Kommentar, gibt es jetzt noch einen zweiten Kommentar!
    Cool.

    Habe ich damals nämlich den Erzählstil, also die Idee, das Geschehen dann mit den Kommentaren des Erzählers anzureichern, noch über den grünen Klee gelobt, hatte ich jetzt beim erneuten Lesen da doch einen etwas anderen Eindruck von. Gerade so zum Beginn der Geschichte kam mir das dann doch eher bemüht vor, so ein bisschen zu sehr auf "harte-Männer-Getue". Auch wenn man das dann natürlich auf einer Meta-Ebene (dieser Begriff muss in jedem Kommentar fallen und möglichst falsch verwende werden) als weiteres erzählerisches Element begreifen muss: Vielleicht soll der Erzähler ja auch wiederum gerade etwas unsympathisch in seinem Gerede dargestellt werden. Ich hab grad mal überlegt und im Falle dieser Geschichte hab ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob der jetzt unsympathisch oder sympathisch wirken soll. Und trotzdem: Mir fiel es diesmal ein bisschen schwer, damit warm zu werden. Das wurde aber so ab der Mitte dieser kurzen Geschichte irgendwie besser. Vielleicht, weil der Erzähler da auch so ein bisschen spannendere Sachen zu sagen hatte als "Gespannt und auf das Schlimmste vorbereitet wie die Zünder der Musketen, hab ich in dem Moment gedacht." - zumal ich den Vergleich auch eher schief finde.

    So gesehen fand ich diese Einschübe und damit auch die Geschichte selbst eigentlich mit jedem Absatz immer besser, und am Ende passte es dann eben doch wieder gut. Ich habe bei den "Erzählerkommentaren" dann nur ab und an noch etwas zu mäkeln gefunden:


    "Insel der Inquisition" klingt ein wenig schief oder ungenau, finde ich. Man könnte so fast den Eindruck bekommen, es gäbe so eine Insel, auf der Inqusition eben inselhaft isoliert herumhockt, inmitten einer Welt, in der sie keine Rolle spielt. Dabei ist es ja wenn schon eher andersherum. Eine Formulierung wie "Insel unter Herrschaft der Inquisition" oder sowas klänge da schon besser.




    Diese Erzählebene ist zwar schon erkennbar so ausgestaltet, dass eine mündliche Überlieferung abgebildet werden soll, was sich so an sich auch nicht mit der ansonsten eher geschliffenen Sprache, wie man sie im Mündlichen sonst meist eher nicht hätte (schon gar nicht bei so einem Kerl), erst einmal nicht beißt - wenn man so etwas schriftlich abbildet, muss es ja schon ordentlich aussehen. Ich finde, es muss nicht einmal nur mündlich sein! Er kann das ja auch aufgeschrieben haben und seine Notizen werden dann mit den Vor-Ort-Szenen untermalt oder so. Ist aber auch wieder so eine Sache, wo ich nicht groß drüber nachgedacht habe. Bei den oben beiden genannten Stellen halte ich die Grenze dann aber doch irgendwie für überschritten. Das mag auch daran liegen, dass sowas wie "blabla" und "aye" eher was ist, was man aus so einer doch sehr ernsten Erzählung aussparen würde. Zumal gerade "aye" ja auch so das in Wort gegossene Abziehbild von so vierzehnjährigen in Piratenkostümen ist, die irgendwie so einen auf coolen Kerl machen wollen Ja, stimmt schon. - und in die Kategorie ist der Erzähler ja nun ganz bestimmt nicht zu stecken. Die Stellen warfen mich deshalb ein wenig raus.

    Abgesehen davon habe ich nur noch eine Stelle zu bemängeln ...

    ... weil da die Formulierung etwas ungelenk daherkommt.

    Sonst ist die Geschichte stilistisch einwandfrei, und zusammen mit dem Inhalt hatte ich auch ein paar "Lieblingsstellen":


    Sehr schön lakonisch.


    Einfaches, aber schönes Bild!


    Daran merkt man wieder, dass es viel mehr verbindet, etwas gemeinsam zu hassen, als etwas gemeinsam zu mögen. Damit hast du schön so einen typischen Mechanismus von Propaganda eingebaut, ohne zu sehr darauf herumzureiten. Ähnlich in der folgenden Stelle:


    Das passt nämlich auch gut dazu und ist gleich so ein zweiter Mechanismus.


    Doesn't matter, had sex.

    Und natürlich - wie damals - auch das Ende:



    Sehr schön! Wobei ich es glaube ich noch besser fände, wenn der mittlere Teil noch wegfällt. Einerseits, weil er dann doch viel zu belehrend und pseudo-staatstragend daherkommt, was gerade auch zum Erzähler, zumindest meiner Meinung nach, nicht so passt. Andererseits, weil die inhaltliche Anbindung zu diesem Musketenkram am Anfang und am Ende dieser Passage ohnehin nicht so stark ist. Mir gefiele es also besser, würde die Stelle auf den ersten und die letzten zwei Sätze eingestampft. Joa, belehrend finde ich das jetzt eigentlich nicht. Dann finde ich den letzten Satz viel belehrender. Und es war mir als Stilmittel wichtig, diese Wiederholung des Anfangs drin zu haben! Das hätte dann eine schön lakonische Erkenntnis zur Folge, die sowohl zur Geschichte, als auch zum Erzähler viel besser passt. Aber ist jetzt natürlich auch nur meine Einschätzung und ich komme mir zugegebenermaßen immer blöd vor, wenn ich anderen Autoren sage, wie sie was besser gemacht hätten.

    Insgesamt hat mir die Geschichte also trotz der diesmaligen Startschwierigkeiten wieder gut gefallen - auch wenn sie jetzt nicht so übermäßig super ist, dass ich nach dem Lesen noch lange darüber hätte nachdenken müssen. Dafür ist sie dann vielleicht auch doch etwas zu wenig "originell" Ja, das stimmt schon., wenn man denn Originalität so als Wert an sich, was eine Story angeht, verstehen will. Die große Überraschung ist es ja jedenfalls nicht, dass der Erzähler zum Schluss gekommen ist, dass die Inquisition so die übliche Propaganda veranstaltet und dass dort eben doch nicht alles Gold ist, was glänzt. Umso schöner ist es, dass sich die Geschichte - wie gesagt, bis auf am Ende ein bisschen - mit so moralischen oder gar didaktischen ("JA SEHT IHR, SO IST DAS MIT DER PROPAGANDA IMMER WIEDER DAS GLEICHE ALSO PASST AUF EUCH KÖNNTE ES AUCH TREFFEN Das wäre ja auch richtig schrecklich ) Tendenzen sehr stark zurückhält. Und das ist dann wohl auch ein bisschen auf die Erzählweise zurückzuführen, dass eben ein mehr oder minder normaler Kerl das Geschehen als Erzähler kommentiert. Von daher: Simpel, aber irgendwie doch pfiffig und halt genau richtig konstruiert, diese Geschichte! Nur der große Aha-Effekt, den ich insbesondere bei Kurzgeschichten habe, der bleibt leider aus. Dennoch: Auch das nochmalige Lesen hat mir wieder Spaß gemacht.
    ------------------------------------------------------------------------------
    Danke, dass du es nochmal kommentiert hast! Mit so vergleichsweise viel zu meckern hätte ich nach dem letzten Kommentar aber natürlich nicht gerechnet.
    Mir kam die Geschichte früher auch ziemlich rund vor, aber die meisten Stellen, die du so genannt hast, verdienen die Kritik in meinen Augen auch.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Ich finde, es muss nicht einmal nur mündlich sein! Er kann das ja auch aufgeschrieben haben und seine Notizen werden dann mit den Vor-Ort-Szenen untermalt oder so. Ist aber auch wieder so eine Sache, wo ich nicht groß drüber nachgedacht habe.
    Wegen so weiterer eingestreuter Sachen wie "Naja" habe ich mir das schon eher mündlich vorgestellt, der Erzähler tritt ja auch sehr stark als Person in Erscheinung. Ein bisschen habe ich mir das auch wie so eine Art Voice-Over über die jeweiligen Szenen vorgestellt. Stimmt aber natürlich, dass das jetzt nicht zwingend mündlich sein muss. Ich finde nur, dass es eben sehr nahe liegt.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    John möchte ich zunächst einmal sagen, dass seine Voraussage, dass ich diese Kategorie zu Null gewinnen würde, mich doch ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Bist du davon ausgegangen, dass ich gar nicht abstimme oder dass ich meine Stimme mir selbst gebe?
    Mir ist das die letzten Tage auch aufgefallen, aber ich hatte gehofft, dass da jetzt einfach keiner weiter drauf eingehen wird.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Eine Welt, in der Gothic-Speedbattlen Volkssport Nr. 1 ist, in der die Speedbattle-Finalisten absolute Weltstars sind, in der eine höchst verlässliche Jury bei jeder Partie eine ausreichende Anzahl von Stimmen abgibt und bei der es dank straffem und vorbildlich eingehaltenem Zeitplan nie zu irgendwelchen Verschleppungen kommt - in so einer Welt würde ich ja auch gerne leben! Auch wenn ich dann angesichts der dramatisch verschärften Konkurrenzsituation wohl niemals mehr im Finale landen würde, erst recht nicht wenn ich die Texte dann auch noch von Hand schreiben müsste und nicht zwischendurch bei Mondgesaenge nachgucken könnte... aber das würde ich dann wohl auch noch in Kauf nehmen. Leider lebe ich nicht in so einer Welt, wie MiMo sie in "Mit Feder und Tinte" beschreibt. Wobei ich finde, dass gar nicht so richtig klar zu erkennen ist, welche Welt das eigentlich ist. Einerseits scheint es eine deutlich moderne Version von Khorinis zu sein als gewohnt, mit Ausdrücken wie "Meeting", "Flyer" und "Interview" und mit Lotterien und Praktikantinnen usw., andererseits funktioniert aber offenbar alles ohne moderne Technik und es gibt wohl nicht einmal Druckereien. Weil dann auch noch der Original-Daron erwähnt wird, habe ich einfach mal für mich beschlossen, dass das einfach ein Paralleluniversum ist, in dem die Dinge eben so sind, wie sie sich hier darstellen. Mir persönlich hätte es glaube ich besser gefallen, wenn die Thematik der Schreibduelle dann auch einfach konsequent in die Original-Gothicwelt eingebaut worden wäre, also ohne die moderne Sprache und so, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.

    Die Beschreibung des Schreibduellsports mit dem ganzen Drumherum und den vielen Details (Schönschreibstenographie ) ist für mich das absolute Highlight der Story. Das Speedbattle-Konzept hast du wirklich sehr liebevoll und gut überlegt in eine Variante ohne Computereinsatz umgemünzt, und mir ist beim Lesen der Geschichte dann auch erst klar geworden, wie angenehm das eigentlich ist, sowas übers Internet mit Unterstützung des Speedbattle-o-maten anzugehen, anstatt da mit Feder und Tinte dran zu sitzen (übrigens finde ich den Titel der Geschichte sehr gelungen, weil er ja so den Kernpunkt der Geschichte benennt: Die Story ist ja quasi die Antwort auf die Frage, wie das Speedbattlen so wäre, wenn man es mit Feder und Tinte statt PC durchführen würde). Besonders an der Stelle, als kurz thematisiert wurde, dass einige Autoren sich während des Schreibens die Wörterzahl am Rand notieren und andere die einfach im Kopf behalten (!), hatte ich ja ziemlichen Respekt vor den Teilnehmern dieses Schreibturniers. Das ist ja schon eine enorme Leistung, und da konnte ich dann auch verstehen, dass diese eine Debütantin vorher mal mit 244 Wörtern ausgeschieden ist. Da dachte ich zunächst noch, dass das doch enorm unwahrscheinlich ist, mit so einem Wörterüberschuss rauszufliegen und den nicht zu bemerken, aber da hatte ich tatsächlich noch im Rahmen unserer gewohnten Speedbattleumstände gedacht. Wie ätzend das Wörterzählen unter Zeitdruck ist, weiß ich ja noch von diversen Schulklausuren, insofern bin ich wirklich froh, dass das bei uns hier nicht notwendig ist! Ob 200 Wörter unter solchen Umständen überhaupt in 15 Minuten zu schaffen sind, kann ich mir eigentlich kaum denken, aber ich kann natürlich verstehen, dass du gerne die originalen Speedbattle-Regeln beibehalten wolltest. Und echte Champions kriegen sowas vielleicht dann auch wirklich hin, wer weiß.

    Die Figuren in der Geschichte haben mir durch die Bank gut gefallen, und zwar aus dem Grund, den auch John schon in seinem Kommentar hat anklingen lassen. Niemand ist ganz eindimensional auf die Rolle eines Schurken oder Helden ausgelegt (wie es ja früher bei deinen Geschichten eigentlich immer so war), und auch jemand wie Sucineri, der erstmal als klarer Antagonist eingeführt wird, setzt sich später noch für Nora ein und beweist sich als fairer Sportsmann. Diese Stelle war aber auch die einzige, an der mal so richtig der echte John in Sucineri zu erkennen war, denn ansonsten erinnert da ja abseits der groben Optik und der Hingezogenheit zu flotten Mädels eher wenig an das Vorbild. Der echte John hätte die zwanzig Interviewfragen doch schon nach spätestens zwei Tagen als 200-Seiten-PDF zurückgeschickt und würde auch garantiert nicht zulassen, dass eine Meinung, die er gar nicht vertritt, für ein bisschen Geld unter seinem Namen veröffentlicht wird. Allerdings heißt die Figur ja auch nicht Irenicus sondern Sucineri, also ist das wohl eher Johns böser Zwilling aus einer Paralleldimension, mit dem man es hier zu tun hat!
    Eine weniger präsente Figur in der Geschichte ist Tymon, der wohl in Nora verschossen ist und ihr das mit einem netten Wichtelgeschenk verklickern möchte. Was ich nicht ganz kapiert habe, ist, woher sie ihn eigentlich kennt. Es scheint ja eher so, als wäre er einfach ein Arbeitskollege von ihr, aber da er schon vor einem Jahr bei einer Wichtelaktion von ihr mitgemacht hat, hieße das ja, dass Nora schon mindestens ein Jahr lang Praktikantin bei der Schreibturnierbehörde ist. Weiß zwar nicht, wie lange ein Praktikum auf Khorinis so für gewöhnlich geht, aber mir kommt das schon ziemlich lang vor! Die letzte Szene mit ihm war aber jedenfalls wirklich herzig.

    Dass das große Finale der Geschichte dann aus einem in voller Länge wiedergegebenen Speedbattle besteht, gehört auch zu den besten Ideen der Geschichte, finde ich. Ich hatte ja am Anfang damit gerechnet, dass nur die ersten paar Beiträge und dann vielleicht noch einer am Schluss wörtlich zitiert werden würden, aber dass du das dann so konsequent durchgezogen hast, find ich wirklich gut. Zumal das auch durch Noras Gedanken und Sucineris Reaktionen zwischendurch bis zum Ende spannend blieb. Was das Speedbattle an sich angeht, wäre da inhaltlich aber mehr drin gewesen, finde ich. Für Speedbattle-Verhältnisse ist die Geschichte, die Nora und Sucineri da schreiben, ja sehr zahm und kommt auch mit relativ wenigen Wendungen aus. Sowas ist im realen Speedbattle-Betrieb die absolute Ausnahme, und ich finde, hier hättest du ruhig mal mit den üblichen Magie-Exzessen und absurden Twists aufwarten können, die normalerweise so ziemlich jedes Speedbattle zu bieten hat. Zumindest von Sucineri als Speedbattle-Profi hätte ich da mehr Initiative erwartet, allerdings muss man ja sagen, dass er tatsächlich völlig zu recht verloren hat. Ich hätte jedenfalls auch für Nora gestimmt. Sie hatte zwar noch weniger Wendungen drin als Sucerini, aber dafür wirkten ihre Posts viel harmonischer. Sucerinis Versuche, die Geschichte in andere Richtungen zu leiten, wirken dagegen ja eher hilflos, vor allem wenn dann am Ende der Vater plötzlich stirbt, der bisher überhaupt keine richtige Rolle gespielt hat. Und das Selbstmord-Ende war nun auch nicht grade das Gelbe vom Ei, das Nora darin zu erkennen glaubt! Ich schließe mich da eher der Meinung der Jury an, die ja zum Glück erkannt hat, dass Sucineri da mit eher plumpen Mitteln gearbeitet hat.
    Schön wäre natürlich gewesen, wenn man die Posts auch anhand des Schreibstils irgendwie hätte auseinander halten können, also dass sich Sucineris Beiträge deutlich anders Lesen als die von Nora. Das ist aber leider nicht so, und vor allem als Sucineri dann auch noch einen Bauer Tierlieb einbaut (was John nun wirklich nie im Leben machen würde, außer in einem dir gewidmeten Nymphenburg-Kapitel), war dann doch vor allem der MiMo-Stil deutlich herauszulesen. Ist aber natürlich auch schwer, sowas wirklich gut hinzukriegen, und ich glaube auch nicht, dass ich das selber wirklich überzeugend geschafft hätte. Vielleicht hätten Sucineris Beiträge aber wenigstens durch ein paar eingestreute direkte John-Zitate aus John-Storys ein bisschen mehr John-Flair bekommen können, denn das habe ich dann schon ein wenig vermisst.
    Ich hatte mich ja während dem Lesen gefragt, wie das Ganze denn wohl aufgelöst werden könnte. Eigentlich schien es relativ offensichtlich zu sein, dass Nora das Duell gewinnen würde, weswegen so ein Ausgang schon ziemlich vorhersehbar gewesen wäre. Andererseits wäre ein Sieg Sucineris jetzt auch kein besonders befriedigender Schlusspunkt gewesen. Deine Lösung finde ich deswegen optimal: Nora gewinnt zwar erstmal das Duell, wird dann aber (aus nachvollziehbaren Gründen) disqualifiziert. Das ist wirklich das perfekte Ende für dieses Finale, um sowohl ein langweiliges Happy End als auch eine irgendwie dann ja eher witzlose Niederlage Noras zu vermeiden. Mir hat nur am Ende ein bisschen eine Aussicht darauf gefehlt, was Nora jetzt für sich aus dieser Erfahrung mitgenommen hat. Ich hatte ja ein wenig drauf gehofft, dass sie Ohnebohns Angebot ausschlägt und beim nächsten Turnier dann ganz ordnungsgemäß antreten will - immerhin muss sie doch eigentlich erkannt haben, dass sie das Zeug hat, durchaus auch auf ganz normalem Wege bis ins Finale zu kommen. Zumindest hätte nochmal thematisiert werden können, dass es diese Entscheidung zwischen dem Job und der künstlerischen Verwirklichung überhaupt gibt, denn das ist ja nun schon ein interessanter Konflikt, der sich da ergeben hat, der aber in der Geschichte leider gar nicht mehr angesprochen wird.

    Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen:

    Sie verkniff sich den Kommentar, dass er sich den Vergleich mit einem Wirbelwind aus dem Finale des letzten Schreibduellturniers entliehen hatte. Eine Passage, die von den Juroren hochgelobt worden war.
    Das finde ich schon sehr weit hergeholt, dass so ein völlig üblicher und schon zum geflügelten Wort gewordener Vergleich von der Jury so hochgelobt wird. Das würde hier doch niemand irgendwie kommentieren, wenn in einem Speedbattle jemand "wie ein Wirbelwind" schreiben würde. Im Gegenteil stelle ich mir das als ziemlich absurdes Szenario vor, wenn dann in den Kommentaren alle völlig aus dem Häuschen wären deswegen.

    Knapp drei spannungsgeladene Stunden und zwei phänomenale Geschichten später bestätigte sich ihre Vermutung. Das Publikum war vollkommen ausgerastet, als der Barde die Lesung beendet hatte.
    Die allgemeine Qualität der Speedbattle-Geschichten scheint ja in Khorinis deutlich höher zu sein als hierzulande.

    „Käse, Käse, guter Käse, stinkt garantiert!“
    Sehr schöne Stelle! Und auch ein weiteres eindeutiges MiMo-Indiz, das für mich von Anfang an keinen Zweifel an deiner Autorschaft gelassen hat!

    John hatte ja in seinem Kommentar lobend erwähnt, dass sich die Geschehnisse so natürlich anfühlen, weil sie wie eher zufällige Ereignisse nebeneinander stehen und nicht alle miteinander verknüpft sind. Ich muss aber sagen, dass mir genau dieser Aspekt an der Geschichte nicht so gut gefällt. Gerade das Interview mit Sucineri steht schon sehr für sich und hat für den Rest der Geschichte dann kaum noch eine Bedeutung, außer dass Nora hier eben ihrem späteren Kontrahenten schon mal begegnet ist. Ich hatte eigentlich schon erwartet, dass das mehr oder weniger gefälschte Interview nochmal Konsequenzen haben würde, aber darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Genauso kommt auch der Rollentausch mit Catalina völlig aus dem Nichts und wird nicht irgendwie aus dem bisherigen Geschehen hergeleitet. Das ist für mich glaube ich auch so die größte (und eigentlich einzige größere) Unstimmigkeit der Geschichte, dass die Kristalldame Nora irgendwie kennt oder aussucht und diesen sehr umständlichen und wenig nachvollziehbaren Weg wählt, um mit dem Konflikt zwischen Händeschüttelverpflichtung und Finalteilnahme umzugehen. Grundsätzlich finde ich die Idee super, dass Nora da plötzlich ins Finale geschmissen wird und unvorbereitet auf einen der größten Speedbattle-Veteranen überhaupt trifft, aber das hätte schon besser eingeleitet werden können. Da hätte es einfach bessere Möglichkeiten als dieses Händeschütteln gegeben, um das zu erklären, und wenn sich die Kristalldame und Nora vorher schon mal über den Weg gelaufen wären, dann wäre es auch nachvollziehbarer gewesen, dass die Kristalldame Nora plötzlich dieses Angebot macht. So ganz perfekt durchdacht ist die Geschichte meiner Meinung nach also nicht, vor allem wenn ich sie mit der neuen Gellert-Story vergleiche, bei der alles stimmiger ineinander gegriffen hat und besser geplant wirkte, obwohl du da ja eigentlich viel schlechter planen konntest.
    Allzu schlimm ist das dann aber auch wieder nicht, denn am Ende bleibt vor allem der Eindruck einer sehr sympathischen und unterhaltsamen Geschichte, die einfach Spaß macht. Und als Wichtelgeschichte ist die Story in jedem Fall erstklassig und ganz klar eine der besten Wichtelgeschichten aus dem letzten Jahr. Alles ist sehr liebevoll auf Xrüssi abgestimmt, und ihren großen Errungenschaften für das Story-Forum hast du mit der Geschichte ein würdiges Denkmal gesetzt. Da finde ich es ja schon sehr schade, dass sie glaube ich nie was dazu gesagt hat, oder? An der Story kanns jedenfalls nicht liegen, denn da kann man sich als Bewichtelter wirklich nur freuen, wenn man so eine Geschichte bekommt.

  7. Beiträge anzeigen #87 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Das neue Kapitel von "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" ist so ein klassisches Übergangskapitel, würde ich mal sagen. Nach den ganzen spektakulären Wendungen, Enthüllungen und Rätseln in den letzten Kapiteln geht es jetzt erstmal wieder ruhiger zu und man erfährt eigentlich nicht viel Neues. Stattdessen wird die ganze Situation und insbesondere natürlich das Problem, dass sich Laido nicht an die entscheidenden Momente der Tatnacht erinnern kann, nochmal zusammengefasst, und Laido versucht sich in seiner neuen Situation als Gefangener zurechtzufinden. Jacobs Kommentar gleich zu Anfang hier...
    „Schonmal überlegt, Schriftsteller zu werden? Das war ja quasi druckreif!“
    ...verstehe ich übrigens in erster Linie auch mal als Seitenhieb auf das uralte "Monument", bei dem das ja ähnlich absurd war, wie da am Lagerfeuer diese ganze Geschichte heruntergebetet wurde. Bärd hat sich u. a. genau darüber ja damals auch mal sehr ausschweifend aufgeregt.
    Ja, wie gesagt, anschließend folgt dann so eine kleine Rekapitulation des Bisherigen, was ich auch ganz gut finde und auch nicht zu sehr in die Länge gezogen wird. Dafür wird dann aber die nicht enden wollende Diskussion mit dem Wachmann geradezu zelebriert, und hier war mir das dann doch irgendwann ein bisschen zu viel. Man weiß ja schon von Anfang an, dass Jacob da jetzt nun wird gehen müssen, und dass sich die Geschichte dann dermaßen lange an diesem eigentlich doch sehr nebensächlichen Thema festbeißt, finde ich nicht so gelungen. Das bremst die Geschichte auf eine eher unnötige Weise aus, und so richtig zu was geführt hat das alles nun eher nicht. Ist das denn eigentlich in echten Gefängnissen auch so, dass die Anwälte da nur so zeitlich befristet ihre Mandanten besuchen dürfen? Oder widerspricht das in der Realität diesem später erwähnten §22? Den wirst du dir ja wohl sicher nicht ausgedacht haben, nehme ich mal an.
    Über diese Stelle hier habe ich ein wenig nachgegrübelt:
    „Herr Leidel, ich werde Sie zurück zu Ihrer Zelle begleiten.“
    „Würde den Weg ja eh nicht alleine finden.“
    Soll das eine ironische oder eine ernsthafte Bemerkung von Laido sein? Ich würde den Weg ja vermutlich tatsächlich nicht alleine finden, weil ich mich in halbwegs verwinkelten Gebäuden ja ständig verlaufe, insofern...

    Im zweiten Abschnitt wird es titelgemäß dann wirklich mal unangenehm für mich, so von der ganzen Thematik her. Ich muss auch sagen, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass du das in die Geschichte einbauen würdest und es ein etwas merkwürdiges Gefühl war, das zu lesen. Hat mich aber immerhin daran erinnert, dass es mal eine Zeit gab, in der ich vielleicht noch verwirrter war als heutzutage. Regelrecht gemein finde ich übrigens diese Bemerkung hier:
    Der ganze Wust an Papier besaß in etwa die Seitenstärke dieser einen Masterarbeit, die er nie fertiggeschrieben hatte.
    Sehr motivierend, vielen Dank auch!
    Aber zumindest stichelst du kurz danach dann ja auch mal ein wenig gegen dich selber:
    Bei dem ganzen amtsschimmeligen Geschwafel beneidete Laido Jacob wirklich um nichts – abgesehen von seiner momentanen Freiheit natürlich. Aber man musste wohl schon ein ganz spezieller Mensch sein, um solchen Kram irgendwie gut finden oder überhaupt ertragen zu können.
    Wobei man das wohl genauso gut als Selbstbeweihräucherung lesen könnte, fällt mir gerade auf... Wahre Worte jedenfalls!
    Als gegen Ende im Traum plötzlich ein Daniel auftauchte, war ich ja im ersten Moment ganz verwirrt und habe überlegt, ob das nun ein Alter Ego von Laido sein sollte (wegen meiner Rolle als Ich/Daniel aus "Liesel und ich") oder ob da plötzlich aus irgendeinem Grund Frank aufgetaucht ist. Dann ist mir aber zum Glück doch noch der vage Verdacht gekommen, dass in der Geschichte schon mal ein Daniel erwähnt worden sein könnte, der sich dann auch schnell bestätigt hat. Nach einem Dreivierteljahr hab ich solche Details dann halt schon wieder vergessen! Wobei ich mich jetzt ja frage, ob dieser Daniel nicht vielleicht tatsächlich wegen dem Liesel-Hörspiel so heißt und auch irgendwie eine andere Identität von Laido sein könnte... aber vielleicht ist es auch bloß Zufall, dass du den so genannt hast.
    Das Ende mit dem Tofu ist eine gelungene Pointe, und das ist ja auch wirklich ein Problem für mich, dass in Restaurants und so bei vegetarischen Gerichten dann häufig der doofe Tofu ausgepackt wird. Insofern hätte ich in Story-Laidos Position auch niemals einfach so das vegetarische Essen bestellt und auch nochmal nachgefragt, ob da kein Käse drauf ist, weil der ja meistens auch noch mit draufgeschmissen wird, obwohl er häufig gar nicht vegetarisch ist.

    Wie es jetzt weitergehen könnte in der Geschichte, ist mir nach diesem Kapitel auch nicht klarer als vorher. Ob es nun tatsächlich um Laidos Prozess usw. gehen wird? Eigentlich kann ich mir bei dieser Geschichte kaum vorstellen, dass du das so geradlinig weitererzählst, aber bisher sieht es ja zumindest danach aus.
    Dieses Kapitel hier hat mir jedenfalls gut gefallen, auch wenn es jetzt sicher kein Highlightkapitel der Geschichte war. Im ersten Abschnitt ging mir das wie gesagt ein bisschen zu lange mit diesem Hin und Her zwischen Anwalt und Wärter, und generell sind Tempo und Spannung erstmal deutlich gedrosselt im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln. Ist an der Stelle in der Geschichte aber natürlich auch verständlich und insofern nicht weiter kritisierenswert.

    Zwei Fehlerchen:

    Er war offenbar wieder zur Vernunft bekommen.
    gekommen

    die bese Zeit seines Lebens
    Besenzeit beste Zeit

  8. Beiträge anzeigen #88 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Jacobs Kommentar gleich zu Anfang hier...

    ...verstehe ich übrigens in erster Linie auch mal als Seitenhieb auf das uralte "Monument", bei dem das ja ähnlich absurd war, wie da am Lagerfeuer diese ganze Geschichte heruntergebetet wurde. Bärd hat sich u. a. genau darüber ja damals auch mal sehr ausschweifend aufgeregt.
    Ist gar nicht so sehr als Seitenhieb gemeint. Es spielt natürlich schon darauf an, aber das ist ja nichts, was nur in "Monument" so wäre. Man steht ja immer vor diesem gewissen Zwiespalt, wenn man so etwas in eine Geschichte einbaut: Einerseits soll es irgendwie mündliche Erzählung und damit wörtliche Rede abbilden, andererseits soll es ja aber auch als Geschichte in der Geschichte fungieren und muss deshalb auch vernünftig zu lesen sein. Mir fiel das erst auf, nachdem ich den Erzählungsteil geschrieben hatte, dass ich ja nun auch sowas drin habe, wo das so ein bisschen seltsam ist. Deshalb wollte ich das Jacob so kommentieren lassen. War also eher so eine allgemeine Bemerkung, wo "Monument" dann nur mehr oder minder zufällig ebenfalls drunterfällt!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Dafür wird dann aber die nicht enden wollende Diskussion mit dem Wachmann geradezu zelebriert, und hier war mir das dann doch irgendwann ein bisschen zu viel. Man weiß ja schon von Anfang an, dass Jacob da jetzt nun wird gehen müssen, und dass sich die Geschichte dann dermaßen lange an diesem eigentlich doch sehr nebensächlichen Thema festbeißt, finde ich nicht so gelungen. Das bremst die Geschichte auf eine eher unnötige Weise aus, und so richtig zu was geführt hat das alles nun eher nicht.
    Mir kam das auch beim Korrekturlesen dann länger als gedacht vor (diesen Teil hatte ich schon vor ein paar Monaten fertig), aber ich habe es dann mal so gelassen, weil ich mir dachte, dass man das witzig finden könnte. Habe den Unterhaltungswert dann wohl doch ein wenig überschätzt an dieser Stelle.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ist das denn eigentlich in echten Gefängnissen auch so, dass die Anwälte da nur so zeitlich befristet ihre Mandanten besuchen dürfen? Oder widerspricht das in der Realität diesem später erwähnten §22? Den wirst du dir ja wohl sicher nicht ausgedacht haben, nehme ich mal an.
    Ja, das ist schon so, einfach weil das keine Anstalt zulassen würde / könnte, dass jemand da megalang mit seinem Anstalt spricht. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Untersuchungsgefangenen ist, da könnte das durchaus noch großzügiger gestaltet sein, weil die ja noch nicht als schuldig verurteilt wurden.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Über diese Stelle hier habe ich ein wenig nachgegrübelt:

    Soll das eine ironische oder eine ernsthafte Bemerkung von Laido sein? Ich würde den Weg ja vermutlich tatsächlich nicht alleine finden, weil ich mich in halbwegs verwinkelten Gebäuden ja ständig verlaufe, insofern...
    Stimmt, das klingt irgendwie wirklich so direkt zwischen ironisch und ernsthaft. Aber ich glaube, ich finde das auch gut so, weil der Laido in der Story nach dem ganzen Stress ja vielleicht auch gar nicht mehr so weiß, wie er was meint. Und ich selbst würde den Weg ja vermutlich auch nicht alleine finden.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Regelrecht gemein finde ich übrigens diese Bemerkung hier:

    Sehr motivierend, vielen Dank auch!
    Ach was, der Laido in der Story ist ja sowieso eher ein Laido in einer Paralleldimension, und genau so wenig wie du als echter Laido bei deiner Masterarbeit scheitern wirst, wirst du dein Osterhasen-Lied auch nicht in irgendwelchen hinterletzten Sälen spielen müssen, sondern irgendwann auf großer Stadiontournee präsentieren!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Aber zumindest stichelst du kurz danach dann ja auch mal ein wenig gegen dich selber:

    Wobei man das wohl genauso gut als Selbstbeweihräucherung lesen könnte, fällt mir gerade auf...
    Ja, es geht eben in beide Richtungen und ist damit im Ergebnis neutral, und so war es auch gemeint. Da kann sich dann jeder seinen Teil zu denken.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Dann ist mir aber zum Glück doch noch der vage Verdacht gekommen, dass in der Geschichte schon mal ein Daniel erwähnt worden sein könnte, der sich dann auch schnell bestätigt hat. Nach einem Dreivierteljahr hab ich solche Details dann halt schon wieder vergessen!
    Das macht nichts, ich musste mich beim Schreiben dann ja auch noch einmal vergewissern, ob ich den denn auch wirklich Daniel genannt hatte (was möglicherweise der These widerspricht, dass ich den Namen bewusst und aus einem bestimmten Grund gewählt habe ... möglicherweise ).

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Insofern hätte ich in Story-Laidos Position auch niemals einfach so das vegetarische Essen bestellt und auch nochmal nachgefragt, ob da kein Käse drauf ist, weil der ja meistens auch noch mit draufgeschmissen wird, obwohl er häufig gar nicht vegetarisch ist.
    Aber hättest du das auch in dieser schlimmen Situation als frisch gebackener Gefangener getan, noch dazu kurz nach dem Aufwachen aus dem Halbschlaf und in der Drucksituation, der netten Frau nicht unnötig Umstände machen zu müssen?

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Wie es jetzt weitergehen könnte in der Geschichte, ist mir nach diesem Kapitel auch nicht klarer als vorher. Ob es nun tatsächlich um Laidos Prozess usw. gehen wird? Eigentlich kann ich mir bei dieser Geschichte kaum vorstellen, dass du das so geradlinig weitererzählst, aber bisher sieht es ja zumindest danach aus.
    Dazu sage ich jetzt natürlich mal nix!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Dieses Kapitel hier hat mir jedenfalls gut gefallen, auch wenn es jetzt sicher kein Highlightkapitel der Geschichte war. Im ersten Abschnitt ging mir das wie gesagt ein bisschen zu lange mit diesem Hin und Her zwischen Anwalt und Wärter, und generell sind Tempo und Spannung erstmal deutlich gedrosselt im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln. Ist an der Stelle in der Geschichte aber natürlich auch verständlich und insofern nicht weiter kritisierenswert.
    Ja, "Übergangskapitel" wie du schon sagtest, passt vielleicht auch ganz gut. Wollte der Story ja auch einfach noch ein Kapitel hinzufügen, wo ich sie schon angemeldet habe. Das heißt jetzt zwar nicht, dass ich den Teil einfach mal nur um was zu haben geschrieben hätte, aber sonst wäre das Kapitel vielleicht länger geworden und ein bisschen ausgewogener. Werde mich dann bemühen, im nächsten Post ordentlich was Neues passieren zu lassen. Aber naja, wer weiß, wie das bei mir wieder so wird...


    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen (ja gut, mussteste für den Wettbewerb jetzt ja quasi eh) und für den ausführlichen Kommentar! Danke auch fürs Finden der Fehler, habe ich jetzt beide korrigiert.

  9. Beiträge anzeigen #89 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Mir kam das auch beim Korrekturlesen dann länger als gedacht vor (diesen Teil hatte ich schon vor ein paar Monaten fertig), aber ich habe es dann mal so gelassen, weil ich mir dachte, dass man das witzig finden könnte. Habe den Unterhaltungswert dann wohl doch ein wenig überschätzt an dieser Stelle.
    Dazu hätte es nochmal doppelt so lang sein müssen, dann wäre es bestimmt irgendwann witzig geworden.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Aber hättest du das auch in dieser schlimmen Situation als frisch gebackener Gefangener getan, noch dazu kurz nach dem Aufwachen aus dem Halbschlaf und in der Drucksituation, der netten Frau nicht unnötig Umstände machen zu müssen?
    Ja.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen (ja gut, mussteste für den Wettbewerb jetzt ja quasi eh) und für den ausführlichen Kommentar! Danke auch fürs Finden der Fehler, habe ich jetzt beide korrigiert.
    Naja, das hätte ich aber auch ohne Wettbewerb gelesen, das ist ja wohl klar.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Eine Welt, in der Gothic-Speedbattlen Volkssport Nr. 1 ist, in der die Speedbattle-Finalisten absolute Weltstars sind, in der eine höchst verlässliche Jury bei jeder Partie eine ausreichende Anzahl von Stimmen abgibt und bei der es dank straffem und vorbildlich eingehaltenem Zeitplan nie zu irgendwelchen Verschleppungen kommt - in so einer Welt würde ich ja auch gerne leben! Auch wenn ich dann angesichts der dramatisch verschärften Konkurrenzsituation wohl niemals mehr im Finale landen würde, erst recht nicht wenn ich die Texte dann auch noch von Hand schreiben müsste und nicht zwischendurch bei Mondgesaenge nachgucken könnte... aber das würde ich dann wohl auch noch in Kauf nehmen.
    Darüber, dass man zum Schreiben von 200 Wörtern länger brauchen dürfte als zum Tippen, hab ich mir vielleicht gar keine Gedanken gemacht. Naja, dazu gibt es dann ja die Schönschreibstenographen, damit das hingeklatschte Werk dann auch lesbar wird.
    Leider lebe ich nicht in so einer Welt, wie MiMo sie in "Mit Feder und Tinte" beschreibt. Wobei ich finde, dass gar nicht so richtig klar zu erkennen ist, welche Welt das eigentlich ist. Einerseits scheint es eine deutlich moderne Version von Khorinis zu sein als gewohnt, mit Ausdrücken wie "Meeting", "Flyer" und "Interview" und mit Lotterien und Praktikantinnen usw., andererseits funktioniert aber offenbar alles ohne moderne Technik und es gibt wohl nicht einmal Druckereien. Weil dann auch noch der Original-Daron erwähnt wird, habe ich einfach mal für mich beschlossen, dass das einfach ein Paralleluniversum ist, in dem die Dinge eben so sind, wie sie sich hier darstellen. Mir persönlich hätte es glaube ich besser gefallen, wenn die Thematik der Schreibduelle dann auch einfach konsequent in die Original-Gothicwelt eingebaut worden wäre, also ohne die moderne Sprache und so, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.
    Ich achte beim Schreiben einfach nicht so arg darauf, welche Wörter aus der Moderne kommen und welche schon damals benutzt wurden, da muss man sich bei mir nichts bei denken. Gerade auch, dass "Lotterie" für die Gothicwelt zu modern ist, hätte ich zum Beispiel gar nicht gedacht. Die Anglizismen hätte ich natürlich schon als solche erkannt, aber wie gesagt, da hab ich mir irgendwie noch keine Aufmerksamkeit für antraniniert.
    Das soll nämlich eigentlich schon die originale Gothicwelt sein, nur eben mit Schreibduellen. Oder um es schöner auszudrücken: Die originale Gothicwelt wie sie wäre, wenn Xrüssi dort gelebt hätte.

    Die Beschreibung des Schreibduellsports mit dem ganzen Drumherum und den vielen Details (Schönschreibstenographie ) ist für mich das absolute Highlight der Story. Das Speedbattle-Konzept hast du wirklich sehr liebevoll und gut überlegt in eine Variante ohne Computereinsatz umgemünzt, und mir ist beim Lesen der Geschichte dann auch erst klar geworden, wie angenehm das eigentlich ist, sowas übers Internet mit Unterstützung des Speedbattle-o-maten anzugehen, anstatt da mit Feder und Tinte dran zu sitzen (übrigens finde ich den Titel der Geschichte sehr gelungen, weil er ja so den Kernpunkt der Geschichte benennt: Die Story ist ja quasi die Antwort auf die Frage, wie das Speedbattlen so wäre, wenn man es mit Feder und Tinte statt PC durchführen würde).
    Ich hatte mir bei dem Titel eigentlich nur gedacht, dass man gewöhnliche Duelle mit Schild und Schwert, und Schreibduelle eben mit Feder und Tinte ausfechtet. Freut mich aber, wenn man bei diesem in Eile zusammengekleisterten Titel noch andere Deutungsebenen finden kann!
    Besonders an der Stelle, als kurz thematisiert wurde, dass einige Autoren sich während des Schreibens die Wörterzahl am Rand notieren und andere die einfach im Kopf behalten (!), hatte ich ja ziemlichen Respekt vor den Teilnehmern dieses Schreibturniers. Das ist ja schon eine enorme Leistung, und da konnte ich dann auch verstehen, dass diese eine Debütantin vorher mal mit 244 Wörtern ausgeschieden ist. Da dachte ich zunächst noch, dass das doch enorm unwahrscheinlich ist, mit so einem Wörterüberschuss rauszufliegen und den nicht zu bemerken, aber da hatte ich tatsächlich noch im Rahmen unserer gewohnten Speedbattleumstände gedacht. Wie ätzend das Wörterzählen unter Zeitdruck ist, weiß ich ja noch von diversen Schulklausuren, insofern bin ich wirklich froh, dass das bei uns hier nicht notwendig ist! Ob 200 Wörter unter solchen Umständen überhaupt in 15 Minuten zu schaffen sind, kann ich mir eigentlich kaum denken, aber ich kann natürlich verstehen, dass du gerne die originalen Speedbattle-Regeln beibehalten wolltest. Und echte Champions kriegen sowas vielleicht dann auch wirklich hin, wer weiß.

    Die Figuren in der Geschichte haben mir durch die Bank gut gefallen, und zwar aus dem Grund, den auch John schon in seinem Kommentar hat anklingen lassen. Niemand ist ganz eindimensional auf die Rolle eines Schurken oder Helden ausgelegt (wie es ja früher bei deinen Geschichten eigentlich immer so war), und auch jemand wie Sucineri, der erstmal als klarer Antagonist eingeführt wird, setzt sich später noch für Nora ein und beweist sich als fairer Sportsmann. Diese Stelle war aber auch die einzige, an der mal so richtig der echte John in Sucineri zu erkennen war, denn ansonsten erinnert da ja abseits der groben Optik und der Hingezogenheit zu flotten Mädels eher wenig an das Vorbild. Der echte John hätte die zwanzig Interviewfragen doch schon nach spätestens zwei Tagen als 200-Seiten-PDF zurückgeschickt und würde auch garantiert nicht zulassen, dass eine Meinung, die er gar nicht vertritt, für ein bisschen Geld unter seinem Namen veröffentlicht wird. Allerdings heißt die Figur ja auch nicht Irenicus sondern Sucineri, also ist das wohl eher Johns böser Zwilling aus einer Paralleldimension, mit dem man es hier zu tun hat!
    Ob Zwilling oder nicht, Sucineri ist auf jeden Fall als Karikatur und nicht als Abbild unseres Johns zu verstehen, das ist ja hoffentlich klar. Sonst würde sich das ja so lesen, als hätte ich in der Geschichte handfest Frust ablassen wollen.
    Eine weniger präsente Figur in der Geschichte ist Tymon, der wohl in Nora verschossen ist und ihr das mit einem netten Wichtelgeschenk verklickern möchte. Was ich nicht ganz kapiert habe, ist, woher sie ihn eigentlich kennt. Es scheint ja eher so, als wäre er einfach ein Arbeitskollege von ihr, aber da er schon vor einem Jahr bei einer Wichtelaktion von ihr mitgemacht hat, hieße das ja, dass Nora schon mindestens ein Jahr lang Praktikantin bei der Schreibturnierbehörde ist. Weiß zwar nicht, wie lange ein Praktikum auf Khorinis so für gewöhnlich geht, aber mir kommt das schon ziemlich lang vor!
    Es gibt doch durchaus so Jahrespraktika, oder? In solchen Branchen, wo man an richtige Jobs nur mit Berufserfahrung rankommt. Ich glaube, Werbeagenturen sind da so ein Fall, und das ist ja gar nicht sooo unähnlich zu Noras Gewerbe. Dass Nora dann schon über ein Jahr da sein müsste, hab ich wahrscheinlich wieder einfach nicht bedacht. Man muss dazu halt auch sagen, dass ich die Story (u.a. wegen des NaNo!) fast an einem Tag geschrieben habe. So getresst wie damals war ich wohl nicht mal während des letzten SnB.
    Die letzte Szene mit ihm war aber jedenfalls wirklich herzig.
    Ich meine mich zu erinnern, dass sie bei John damals nicht so gut angekommen ist. Darum und weil ich die auch ziemlich schön finde, freut mich dieser kleine Satz wohl in diesem ganzen Kommentar am meisten.
    Dass das große Finale der Geschichte dann aus einem in voller Länge wiedergegebenen Speedbattle besteht, gehört auch zu den besten Ideen der Geschichte, finde ich. Ich hatte ja am Anfang damit gerechnet, dass nur die ersten paar Beiträge und dann vielleicht noch einer am Schluss wörtlich zitiert werden würden, aber dass du das dann so konsequent durchgezogen hast, find ich wirklich gut. Zumal das auch durch Noras Gedanken und Sucineris Reaktionen zwischendurch bis zum Ende spannend blieb. Was das Speedbattle an sich angeht, wäre da inhaltlich aber mehr drin gewesen, finde ich. Für Speedbattle-Verhältnisse ist die Geschichte, die Nora und Sucineri da schreiben, ja sehr zahm und kommt auch mit relativ wenigen Wendungen aus. Sowas ist im realen Speedbattle-Betrieb die absolute Ausnahme, und ich finde, hier hättest du ruhig mal mit den üblichen Magie-Exzessen und absurden Twists aufwarten können, die normalerweise so ziemlich jedes Speedbattle zu bieten hat. Zumindest von Sucineri als Speedbattle-Profi hätte ich da mehr Initiative erwartet, allerdings muss man ja sagen, dass er tatsächlich völlig zu recht verloren hat. Ich hätte jedenfalls auch für Nora gestimmt. Sie hatte zwar noch weniger Wendungen drin als Sucerini, aber dafür wirkten ihre Posts viel harmonischer. Sucerinis Versuche, die Geschichte in andere Richtungen zu leiten, wirken dagegen ja eher hilflos, vor allem wenn dann am Ende der Vater plötzlich stirbt, der bisher überhaupt keine richtige Rolle gespielt hat. Und das Selbstmord-Ende war nun auch nicht grade das Gelbe vom Ei, das Nora darin zu erkennen glaubt! Ich schließe mich da eher der Meinung der Jury an, die ja zum Glück erkannt hat, dass Sucineri da mit eher plumpen Mitteln gearbeitet hat.
    Der Battletext ist für mich auch das am wenigsten zufrieden stellende Stück der Story. Das liegt aber daran, damit habe ich mich inzwischen schon lange abgefunden, dass ich einfach nicht so gut bin. Wie soll ich denn ein Speedbattle auf Finalniveau verfassen, wenn ich selbst kein guter Speedduellant bin?
    Absurde Magiewendungen und son Zeug hab ich damals glaub ich ganz bewusst rausgehalten, weil ich gerade so etwas nicht als Zeichen für Professionalität sondern für das genaue Gegenteil halte. Darum hätte ich solche an den Haaren herbeigezogenen Twists bei Sucineri unglaubwürdig gefunden. Und Nora sollte ja besser sein als er, durfte sich da also auch nicht zu sehr verrennen. Heute finde ich aber auch, dass ich das Speedbattle ganz anders hätte angehen sollen. Am besten wäre es vermutlich gewesen, wenn das in einem Feuerwerk aus Absurdität gegipfelt wäre, sie sich in jedem Post wieder mit Abstrusität überboten hätten. Aber dafür ist es ja nun auch zu spät.
    Schön wäre natürlich gewesen, wenn man die Posts auch anhand des Schreibstils irgendwie hätte auseinander halten können, also dass sich Sucineris Beiträge deutlich anders Lesen als die von Nora. Das ist aber leider nicht so, und vor allem als Sucineri dann auch noch einen Bauer Tierlieb einbaut (was John nun wirklich nie im Leben machen würde, außer in einem dir gewidmeten Nymphenburg-Kapitel), war dann doch vor allem der MiMo-Stil deutlich herauszulesen. Ist aber natürlich auch schwer, sowas wirklich gut hinzukriegen, und ich glaube auch nicht, dass ich das selber wirklich überzeugend geschafft hätte. Vielleicht hätten Sucineris Beiträge aber wenigstens durch ein paar eingestreute direkte John-Zitate aus John-Storys ein bisschen mehr John-Flair bekommen können, denn das habe ich dann schon ein wenig vermisst.
    Das habe ich wirklich nicht drauf. Da erkenne ich meine Grenzen voll und ganz an! Darum bin ich ja auch so beeindruckt, wie John das immer in seiner Nymphenburg so brilliant hinkriegt.Oder du ja auch bei Raifuseba no rekishi (osä).
    Ich hatte mich ja während dem Lesen gefragt, wie das Ganze denn wohl aufgelöst werden könnte. Eigentlich schien es relativ offensichtlich zu sein, dass Nora das Duell gewinnen würde, weswegen so ein Ausgang schon ziemlich vorhersehbar gewesen wäre. Andererseits wäre ein Sieg Sucineris jetzt auch kein besonders befriedigender Schlusspunkt gewesen. Deine Lösung finde ich deswegen optimal: Nora gewinnt zwar erstmal das Duell, wird dann aber (aus nachvollziehbaren Gründen) disqualifiziert. Das ist wirklich das perfekte Ende für dieses Finale, um sowohl ein langweiliges Happy End als auch eine irgendwie dann ja eher witzlose Niederlage Noras zu vermeiden. Mir hat nur am Ende ein bisschen eine Aussicht darauf gefehlt, was Nora jetzt für sich aus dieser Erfahrung mitgenommen hat. Ich hatte ja ein wenig drauf gehofft, dass sie Ohnebohns Angebot ausschlägt und beim nächsten Turnier dann ganz ordnungsgemäß antreten will - immerhin muss sie doch eigentlich erkannt haben, dass sie das Zeug hat, durchaus auch auf ganz normalem Wege bis ins Finale zu kommen. Zumindest hätte nochmal thematisiert werden können, dass es diese Entscheidung zwischen dem Job und der künstlerischen Verwirklichung überhaupt gibt, denn das ist ja nun schon ein interessanter Konflikt, der sich da ergeben hat, der aber in der Geschichte leider gar nicht mehr angesprochen wird.
    Stimmt, das wäre wirklich noch gut gewesen, um die Geschichte rund abzuschließen. Dass Nora auch auf gewöhnlichem Wege ins Finale kommen könnte, hatte ich so glaub ich nicht im Sinn. Das sollte schon wie eine einmalige Gelegenheit für sie aussehen. Sucineri hat sich ja letzten Endes auch dadurch, dass sie eine attraktive Frau ist, zu diesen doch eher plumpen Wendungen verleiten lassen. Gegen eine Frau oder einen abgebrühteren Mann hätte Nora wahrscheinlich den kürzeren gezogen. Womit ich natürlich nur ihre momentane Verfassung meine. Großes Potenzial schlummert bestimmt in ihr. Und darum hätte sie ja dann natürlich auch nachvollziehbar ihre Schreibverbundkarriere an den Nagel hängen und eine Duellantenkarriere beginnen können.
    Was ich eigentlich sagen will: Dass Nora sich da am Ende hinstellt und sagt "Och, ich bin ja so gut, dass ich so ein Turnier gewinnen kann!", das hätte ich überzogen gefunden. Prinzipiell hast du aber recht.

    Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen:


    Das finde ich schon sehr weit hergeholt, dass so ein völlig üblicher und schon zum geflügelten Wort gewordener Vergleich von der Jury so hochgelobt wird. Das würde hier doch niemand irgendwie kommentieren, wenn in einem Speedbattle jemand "wie ein Wirbelwind" schreiben würde. Im Gegenteil stelle ich mir das als ziemlich absurdes Szenario vor, wenn dann in den Kommentaren alle völlig aus dem Häuschen wären deswegen.
    Naja, wenn Katy Perry sich einen roten Zylinder aufsetzt, dann sind da auch in Tausend Zeitschriften Fotos von zu sehen und die Fachwelt zerreißt sich das Maul darüber, obwohl rote Zylinder schon lange ein alter Hut sind. () Damit wollte ich halt betonen, dass die Schreibduelle wirklich schon diese Prominenz erreicht haben, wo aus jedem Lüftchen ein Drama gemacht wird.

    Die allgemeine Qualität der Speedbattle-Geschichten scheint ja in Khorinis deutlich höher zu sein als hierzulande.
    Da kann ich quasi wieder dasselbe zu schreiben: Wenn Katy Perry auf der Bühne steht und "Hello!" ruft, brüllt und tobt die Menge ja auch.
    Sehr schöne Stelle! Und auch ein weiteres eindeutiges MiMo-Indiz, das für mich von Anfang an keinen Zweifel an deiner Autorschaft gelassen hat!
    Dieses Jahr wird alles anders. Ich werde eine bierernste Geschichte schreiben, verlasst euch drauf!

    John hatte ja in seinem Kommentar lobend erwähnt, dass sich die Geschehnisse so natürlich anfühlen, weil sie wie eher zufällige Ereignisse nebeneinander stehen und nicht alle miteinander verknüpft sind. Ich muss aber sagen, dass mir genau dieser Aspekt an der Geschichte nicht so gut gefällt. Gerade das Interview mit Sucineri steht schon sehr für sich und hat für den Rest der Geschichte dann kaum noch eine Bedeutung, außer dass Nora hier eben ihrem späteren Kontrahenten schon mal begegnet ist. Ich hatte eigentlich schon erwartet, dass das mehr oder weniger gefälschte Interview nochmal Konsequenzen haben würde, aber darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Genauso kommt auch der Rollentausch mit Catalina völlig aus dem Nichts und wird nicht irgendwie aus dem bisherigen Geschehen hergeleitet. Das ist für mich glaube ich auch so die größte (und eigentlich einzige größere) Unstimmigkeit der Geschichte, dass die Kristalldame Nora irgendwie kennt oder aussucht und diesen sehr umständlichen und wenig nachvollziehbaren Weg wählt, um mit dem Konflikt zwischen Händeschüttelverpflichtung und Finalteilnahme umzugehen. Grundsätzlich finde ich die Idee super, dass Nora da plötzlich ins Finale geschmissen wird und unvorbereitet auf einen der größten Speedbattle-Veteranen überhaupt trifft, aber das hätte schon besser eingeleitet werden können. Da hätte es einfach bessere Möglichkeiten als dieses Händeschütteln gegeben, um das zu erklären, und wenn sich die Kristalldame und Nora vorher schon mal über den Weg gelaufen wären, dann wäre es auch nachvollziehbarer gewesen, dass die Kristalldame Nora plötzlich dieses Angebot macht. So ganz perfekt durchdacht ist die Geschichte meiner Meinung nach also nicht, vor allem wenn ich sie mit der neuen Gellert-Story vergleiche, bei der alles stimmiger ineinander gegriffen hat und besser geplant wirkte, obwohl du da ja eigentlich viel schlechter planen konntest.
    Die Gellertgeschichte war vermutlich sogar deutlich besser durchgeplant als Mit Feder und Tinte, Vorgaben hin oder her.
    Ich muss ja jetzt auch mal sagen, dass es mich ja jedes Mal freut, wenn du jede nur erdenkliche Gelegenheit nutzt, um Werbung für die Reifeprüfung zu machen. Ob Ewek mir nun ein Logikbuch schenkt, Eddie über Dämonenstorys nachgrübelt oder ich eine ganz andere Geschichte zum Wettbewerb anmelde, immer kommst du um die Ecke betonst noch mal, dass dir die Gellertstory gefallen hat. Das finde ich großartig.

    Und ich finde es auch gut, dass ich zu diesem Aspekt jetzt eine zweite Meinung habe. Von daher hat sich meine Teilnahme mit Feder und Tinte von jetzt an schon voll gelohnt. Mir war diese Aussage von John, dass die Geschichte ihren Reiz gerade dadurch gewinnt, dass alles wie zufällig abläuft, nämlich auch irgendwie sehr gut in Erinnerung geblieben.
    Allzu schlimm ist das dann aber auch wieder nicht, denn am Ende bleibt vor allem der Eindruck einer sehr sympathischen und unterhaltsamen Geschichte, die einfach Spaß macht. Und als Wichtelgeschichte ist die Story in jedem Fall erstklassig und ganz klar eine der besten Wichtelgeschichten aus dem letzten Jahr. Alles ist sehr liebevoll auf Xrüssi abgestimmt, und ihren großen Errungenschaften für das Story-Forum hast du mit der Geschichte ein würdiges Denkmal gesetzt. Da finde ich es ja schon sehr schade, dass sie glaube ich nie was dazu gesagt hat, oder? An der Story kanns jedenfalls nicht liegen, denn da kann man sich als Bewichtelter wirklich nur freuen, wenn man so eine Geschichte bekommt.
    Auch mit diesen abschließenden Worten machst du mir noch mal eine sehr große Freude, Laido! Es ist richtig, Xrüssi hat nie auch nur einen Smiley zu der Geschichte geschrieben. Und ich hatte beim Schreiben schon die ganze Zeit Angst, dass ihr das überhaupt nicht gefallen könnte, weil ich ja gegen ihren damals ziemlich eindrucksvoll kundgetanen Willen gehandelt habe. Vielleicht taucht sie ja wie jedes Jahr pünktlich zum NaNo wieder hier auf und sagt doch noch was dazu...

    Vielen, vielen Dank für diesen konstruktiven, lobenden und interessanten Kommentar, Laido! Dass ich deine Stimme ergattere, hätte ich echt nicht erwartet!

  11. Beiträge anzeigen #91 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich meine mich zu erinnern, dass sie bei John damals nicht so gut angekommen ist. Darum und weil ich die auch ziemlich schön finde, freut mich dieser kleine Satz wohl in diesem ganzen Kommentar am meisten.
    Das stimmt so nicht so ganz!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ein bisschen dünn daher kommt allerdings Tymon, wie ich finde. Dafür, dass es am Ende noch diese sehr witzige und auch ein bisschen anrührende Wichtelszene gibt, hat man vorher halt nicht so viel von ihm bemerkt. Andererseits macht das am Ende ja auch so ein bisschen den Clou aus: Tymon wirkte die ganze Zeit über einfach wie der unverbindlich freundliche Arbeitskollege, bis man dann bei seiner Nervosität bei Übergabe des Geschenks schon sehr deutlich Lunte riecht – um dann am Ende seinen wahren „Plan“ enthüllt zu bekommen. Schon süß, wie er das Wichteln zum Vorwand nehmen wollte, Nora etwas zu schenken, dabei aber leider nicht mitbekommen hat, dass das zur Tarnung nicht geeignet ist, weil Nora ja gar nicht mitmacht. Dass das dann alles eher so ein bisschen plötzlich kommt, trägt, wie gesagt, dann ja doch zum Ende bei. Da ist die Überraschung, auch für Nora als Person selbst, ja dann doch noch ein bisschen größer, weil Tymon vorher mehr oder minder unauffällig agiert hatte. Von daher ist die zurückhaltende Charakterisierung Tymons gut begründbar und hat auch einen Nutzen.
    Ich war da nur ein bisschen hin und hergerissen, aber dabei ging es gar nicht um die Herzigkeit der Szene als solcher, die fand ich nämlich wirklich so oder so gut und tue das auch immer noch. Ich wusste nur nicht, wie ich es finden soll, dass ansonsten nicht so viel mit Tymon los war während der Geschichte. Letzten Endes fand und finde ich aber gerade deshalb diesen Überraschungsmoment, dass er dann auf einmal mit sowas um die Ecke kommt, ganz gut.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Und ich finde es auch gut, dass ich zu diesem Aspekt jetzt eine zweite Meinung habe. Von daher hat sich meine Teilnahme mit Feder und Tinte von jetzt an schon voll gelohnt. Mir war diese Aussage von John, dass die Geschichte ihren Reiz gerade dadurch gewinnt, dass alles wie zufällig abläuft, nämlich auch irgendwie sehr gut in Erinnerung geblieben.
    Jo, und ich bleibe auch dabei, dass ich das an der Geschichte besonders gut finde!

  12. Beiträge anzeigen #92 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Das stimmt so nicht so ganz!


    Ich war da nur ein bisschen hin und hergerissen, aber dabei ging es gar nicht um die Herzigkeit der Szene als solcher, die fand ich nämlich wirklich so oder so gut und tue das auch immer noch. Ich wusste nur nicht, wie ich es finden soll, dass ansonsten nicht so viel mit Tymon los war während der Geschichte. Letzten Endes fand und finde ich aber gerade deshalb diesen Überraschungsmoment, dass er dann auf einmal mit sowas um die Ecke kommt, ganz gut.
    Hätte ich wohl doch besser noch mal nachgucken sollen!

    Jo, und ich bleibe auch dabei, dass ich das an der Geschichte besonders gut finde!
    Das ist ja auch gut so, dass du jetzt nicht einfach unter Laidos Meinung einknickst.


    Vaterliebe
    von Lord Regonas
    In seiner neuesten Geschichte besticht Regonas durch horrende Angst und rührende Fürsorge. Ähnlich wie bei Saw II sind mir hier am Anfang wieder die schaurig-schönen Beschreibungen aufgefallen, die scheinen dir echt gut zu liegen! Die Gefühle des Vaters sind zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und die Tragik der ganzen Situation, dass er auch einfach schon früher hätte fliehen können, das alles hätte vermeiden können, wird wirklich brutal wiedergegeben. Besonders fies kommt das Ende der Geschichte dadurch daher, dass der Tochter ja erst in dem Moment etwas zustößt, in dem man eigentlich schon dachte, dass sie in Sicherheit ist. Und dabei ist es auch noch so bestechend logisch, dass ein halb verhungertes Kind sich einfach das erstbeste essbar aussehende in den Mund stopft, das es findet. Letztendlich ist es nur ein Zufall, der die Situation in dem Tod der Kleinen eskalieren lässt, da verbleibt man wirklich mit einem sehr unangenehmen Gefühl im Bauch. Wären sie nicht auf der Flucht gewesen, hätte die Kleine nicht solch einen Hunger ausgestanden und hätte dann vielleicht auch gar nicht den Pilz gegessen, sie wären ja nicht mal im Wald gewesen. Der Vater wird sich von seinen Vorwürfen also nicht freimachen können, obwohl es nicht der Ork war, der seiner Tochter den Rest gegeben hat.
    Die Stimmung der Geschichte hat mich übrigens an "Die letzten Glühwürmchen" erinnert, und das ist als extremes Lob zu verstehen. Jener Film ist nämlich die wohl beste Tragödie, die ich je gesehen habe und ist jedem ans Herz zu legen, der beim abendlichen Filmegucken mal ein Tränchen rausdrücken möchte.
    Der Vergleich mit solchen Großkalibern lässt es schon erahnen: Vaterliebe hat mir sehr gut gefallen. Sie bleibt sehr kurz und schlicht, aber für eine kurze, schlichte Geschichte ist sie wirklich sehr, sehr gut.
    Und apropros Vergleich: Wie sehr Regonas hier wohl autobiographisch geworden ist?

    Zu guter letzt ist die Story sogar nahezu fehlerfrei! Ich will niemanden kränken, aber ich vermute fast, dass Ajnif da ihre Finger im Spiel hatte.
    Denn er realisierte in diesem Moment, dass er hätte all dies hätte verhindern können.
    Hier ist trotzdem ein "hätte" zu viel.

  13. Beiträge anzeigen #93 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Also ich habe bei "Vaterliebe" schon einige Fehler gefunden, sie aber nicht erwähnt, weil Regonas ja mal vor Jahren meinte, ich bräuchte ihm seine Rechtschreibfehler nicht aufzeigen, ihm wäre das ja eh egal. Tja, und wenn der Lord befiehlt, dann gehorche ich, so einfach ist das! |-)

  14. Beiträge anzeigen #94 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Also ich habe bei "Vaterliebe" schon einige Fehler gefunden, sie aber nicht erwähnt, weil Regonas ja mal vor Jahren meinte, ich bräuchte ihm seine Rechtschreibfehler nicht aufzeigen, ihm wäre das ja eh egal. Tja, und wenn der Lord befiehlt, dann gehorche ich, so einfach ist das! |-)
    Ach, so ist das! Na dann bin ich ja mal froh, gar nicht mehr gefunden zu haben.

  15. Beiträge anzeigen #95 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Es gibt doch durchaus so Jahrespraktika, oder? In solchen Branchen, wo man an richtige Jobs nur mit Berufserfahrung rankommt. Ich glaube, Werbeagenturen sind da so ein Fall, und das ist ja gar nicht sooo unähnlich zu Noras Gewerbe. Dass Nora dann schon über ein Jahr da sein müsste, hab ich wahrscheinlich wieder einfach nicht bedacht. Man muss dazu halt auch sagen, dass ich die Story (u.a. wegen des NaNo!) fast an einem Tag geschrieben habe. So getresst wie damals war ich wohl nicht mal während des letzten SnB.
    Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht, denn irgendwie hektisch zusammengeschustert wirkt die Story ja wiederum nicht.
    Nora hat dann wahrscheinlich wirklich ein Jahrespraktikum dort und arbeitet länger als ein Jahr, weil sie natürlich zum NaNo pausieren musste und den Monat dann später nachholen muss.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Am besten wäre es vermutlich gewesen, wenn das in einem Feuerwerk aus Absurdität gegipfelt wäre, sie sich in jedem Post wieder mit Abstrusität überboten hätten. Aber dafür ist es ja nun auch zu spät.
    Das hängt auch davon ab, wie weit man da ins Parodistische gehen will. Ich hätte das wahrscheinlich wirklich so gemacht, allein schon aus der Überlegung heraus, dass die Alternative dann ja darin besteht, eine ernsthaft hochklassige Speedbattle-Geschichte zu schreiben, und das ist ja eben nicht so einfach. Andererseits ist es bei uns im Forum jetzt auch nicht so, dass die Finalbattles immer wahnsinnig großartig sind. Da muss man sich ja nur mal das erste WM-Finale zwischen John und mir anschauen, das war ja nun auch nicht unbedingt so finalwürdig.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Das habe ich wirklich nicht drauf. Da erkenne ich meine Grenzen voll und ganz an! Darum bin ich ja auch so beeindruckt, wie John das immer in seiner Nymphenburg so brilliant hinkriegt.Oder du ja auch bei Raifuseba no rekishi (osä).
    Naja, das war ja nur ein bisschen an deinen Stil angelehnt. John hat das schon wirklich enorm gut drauf, das find ich auch immer wieder beeindruckend.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Stimmt, das wäre wirklich noch gut gewesen, um die Geschichte rund abzuschließen. Dass Nora auch auf gewöhnlichem Wege ins Finale kommen könnte, hatte ich so glaub ich nicht im Sinn. Das sollte schon wie eine einmalige Gelegenheit für sie aussehen. Sucineri hat sich ja letzten Endes auch dadurch, dass sie eine attraktive Frau ist, zu diesen doch eher plumpen Wendungen verleiten lassen. Gegen eine Frau oder einen abgebrühteren Mann hätte Nora wahrscheinlich den kürzeren gezogen. Womit ich natürlich nur ihre momentane Verfassung meine. Großes Potenzial schlummert bestimmt in ihr. Und darum hätte sie ja dann natürlich auch nachvollziehbar ihre Schreibverbundkarriere an den Nagel hängen und eine Duellantenkarriere beginnen können.
    Was ich eigentlich sagen will: Dass Nora sich da am Ende hinstellt und sagt "Och, ich bin ja so gut, dass ich so ein Turnier gewinnen kann!", das hätte ich überzogen gefunden. Prinzipiell hast du aber recht.
    Sie hätte sich auch gar nicht zwingend dafür entscheiden müssen, das hätte auch ruhig offenbleiben können. Aber so die Möglichkeit nochmal aufzuzeigen und Nora ein bisschen drüber nachgrübeln lassen, das hätte ich eben schön gefunden.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Dieses Jahr wird alles anders. Ich werde eine bierernste Geschichte schreiben, verlasst euch drauf!
    Hast du doch schon mal mit "Verunreinigtes Licht" gemacht, war trotzdem nicht schwer zu erkennen.
    Mir gehts ja aber ganz genauso. Ich kann auch schreiben was ich will, es wird sofort erkannt. Aber ich habe auch nicht so richtig Lust drauf, mich irgendwie zu verstellen, deswegen muss ich das wohl so akzeptieren!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich muss ja jetzt auch mal sagen, dass es mich ja jedes Mal freut, wenn du jede nur erdenkliche Gelegenheit nutzt, um Werbung für die Reifeprüfung zu machen. Ob Ewek mir nun ein Logikbuch schenkt, Eddie über Dämonenstorys nachgrübelt oder ich eine ganz andere Geschichte zum Wettbewerb anmelde, immer kommst du um die Ecke betonst noch mal, dass dir die Gellertstory gefallen hat. Das finde ich großartig.
    Die Geschichte hat mir halt auch echt gut gefallen und ist ja nun auch das aktuellste Vergleichsmaterial von dir.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Auch mit diesen abschließenden Worten machst du mir noch mal eine sehr große Freude, Laido! Es ist richtig, Xrüssi hat nie auch nur einen Smiley zu der Geschichte geschrieben. Und ich hatte beim Schreiben schon die ganze Zeit Angst, dass ihr das überhaupt nicht gefallen könnte, weil ich ja gegen ihren damals ziemlich eindrucksvoll kundgetanen Willen gehandelt habe. Vielleicht taucht sie ja wie jedes Jahr pünktlich zum NaNo wieder hier auf und sagt doch noch was dazu...
    Da hast du dich aber ganz schön was getraut! Ich hoffe mal, der Fluch wirkt nicht auch bei Comics, ansonsten bin ich wohl auch geliefert.

  16. Beiträge anzeigen #96 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Winterkälte
    von DerGroßeDummeMann

    Wieder eine sehr düstere und gruselige Story, dieses Mal auf Käfer als das Objekt der Angst spezialisiert. Ich hatte irgendwie gedacht, dass die Story für Laido ist, weil ich mich noch daran erinnern kann, dass er sich mal in der Taverne über eine riesige Motte beklagt hat, die es zu ihm ins Zimmer geschafft hatte. Inwiefern die Story auf ali zugeschnitten ist, erkenne ich gar nicht, aber das muss ja auch gar nicht sein.
    Die Geschichte ist jedenfalls voll mit Momenten, die mir eine Gänsehaut versetzt haben. Die Beschreibungen waren tatsächlich so intensiv, dass die Kälte, die Käferbisse, das Geraschel der Käfer richtig nachfühlbar war. Einzig und allein unter dem Geruch konnte ich mir nichts vorstellen. Ich bin sowieso jemand, der so gut wie nie etwas riecht, aber gerade bei Käfern hab ich eigentlich noch nie einen Geruch wahrgenommen (Und wahrscheinlich sollte ich glücklich darüber sein! ). Das war natürlich ein bisschen schade, weil ja gerade der Geruch dieser Käfer eine ganz zentrale Bedeutung hatte.
    Sehr gelungen hast du dich aber nicht auf dem Käfergrusel ausgeruht sondern noch allerhand andere Elemente damit verwoben. Die Ungewissheit, was eigentlich mit Elsa passiert ist, und die Elternteile, die nacheinander versuchen sie umzubringen, haben sich da schön zu einem Gesamtbild eingefügt. Ich fand auch die Mordmethode der Mutter irgendwie sehr schön. So eine simple und doch wirkungsvolle Idee. Hätte sie ihre Tochter gefesselt, wäre ihr Plan wahrscheinlich sogar aufgegangen. Warum sie das nicht getan hat, habe ich auch gar nicht richtig nachvollziehen können. Man weiß zwar nicht wie alt die Tochter ist, aber man müsste ihr doch schon zutrauen können, ihre Mutter zu überwältigen und dann einfach wieder alle Fenster zu schließen und Feuer zu machen.
    Schade finde ich, dass über den Hintergrund so viel im Unklaren bleibt. Mich hätte nämlich noch brennend interessiert, wie viel und vor allem woher die Eltern eigentlich von diesen gefährlichen Käfern wussten und warum sie dann eigentlich mitten in diesem Wald gewohnt haben. Dafür muss es doch Gründe gegeben haben! Zu viel zu erklären ist für so eine Horrorstimmung natürlich nicht zuträglich, aber ganz am Ende hätte ich diese Informationen trotzdem gerne gehabt.
    Ich weiß noch, dass ich dir diese intensiven Beschreibungen gar nicht zugetraut und deshalb Xrystal zur Urheberin der Geschichte auserkoren hatte. Jetzt, wo ich sie noch mal gelesen habe, muss ich natürlich zugeben, dass man anhand des Lesbensexes schon hätte drauf kommen können. Das kann man im Nachhinein aber natürlich immer leicht sagen. Auf jeden Fall hast du mich mit dieser Geschichte positiv überrascht!

    Sie erschrak, als ihr klar wurde, dass sie sich in ebenjenen Gemächern befand, aus denen sie vor kurzem erst erst geflohen war,
    Du bist über sie hergefallen und als sie sich gegen deine abartigen Gelüste zur Wehr setze hast du sie getötet und mit ihrer Leiche Schande getrieben.“
    „Er hat dich doch vorhin doch nicht gestört.“
    Irgendwann bin ich dann ganz verzweifelt hierher zurükgekehrt und habe dich in deinem Bett liegen gesehen.
    Tausende kleine schwarze Käfer wuselten auf dem Körper herum und bedeckten ihn ganz. Alexandra unterdrückte ihren Ekel und nährte sich, um sich die Sache genauer anzusehen.
    Der Arm war ganz und gar zerfleischt und und in den Wunden krochen die Käfer herum und fraßen sich tiefer in den Körper hinein.

  17. Beiträge anzeigen #97 Zitieren
    Undead  Avatar von DerGroßeDummeMann
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    DerGroßeDummeMann ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Wieder eine sehr düstere und gruselige Story, dieses Mal auf Käfer als das Objekt der Angst spezialisiert. Ich hatte irgendwie gedacht, dass die Story für Laido ist, weil ich mich noch daran erinnern kann, dass er sich mal in der Taverne über eine riesige Motte beklagt hat, die es zu ihm ins Zimmer geschafft hatte. Inwiefern die Story auf ali zugeschnitten ist, erkenne ich gar nicht, aber das muss ja auch gar nicht sein.
    Ursprünglich hatte ich eine Story geplant, die auf ali zugeschnitten war und eher so war, wie meine sonstigen Geschichten hier, aber da habe ich nach einer Seite oder so aufgegeben, weil ich einfach keinen Weg sah, diese Geschichte weiterzuschreiben. Weil ich gerade dabei war, so eine Gruselgeschichte zu schreiben (die jetzt immer noch nicht fertig ist ), habe ich daraus einfach die Grundstimmung übernommen und einfach mal drauflos geschrieben.
    Am Ende war dann wirklich gar nichts auf ali abgestimmt, aber das war mir dann doch lieber, als gar nichts abzuliefern. Das war eben die Geschichte, die ich zu dieser Zeit schreiben konnte, auch wenn ich gerne eine nettere geschrieben hätte.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Die Geschichte ist jedenfalls voll mit Momenten, die mir eine Gänsehaut versetzt haben. Die Beschreibungen waren tatsächlich so intensiv, dass die Kälte, die Käferbisse, das Geraschel der Käfer richtig nachfühlbar war. Einzig und allein unter dem Geruch konnte ich mir nichts vorstellen. Ich bin sowieso jemand, der so gut wie nie etwas riecht, aber gerade bei Käfern hab ich eigentlich noch nie einen Geruch wahrgenommen (Und wahrscheinlich sollte ich glücklich darüber sein! ). Das war natürlich ein bisschen schade, weil ja gerade der Geruch dieser Käfer eine ganz zentrale Bedeutung hatte.
    Manche Käfer geben so einen beißenden Geruchsstoff von sich, wenn sie sich bedroht fühlen, wahrscheinlich um ihre Feinde einzuschüchtern oder so. Das riecht dann schon sehr unangenehm und geht auch ein paar Stunden nicht von der Hand ab. Davon war auch die Idee von diesem Geruchsstoff inspiriert.


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Schade finde ich, dass über den Hintergrund so viel im Unklaren bleibt. Mich hätte nämlich noch brennend interessiert, wie viel und vor allem woher die Eltern eigentlich von diesen gefährlichen Käfern wussten und warum sie dann eigentlich mitten in diesem Wald gewohnt haben. Dafür muss es doch Gründe gegeben haben! Zu viel zu erklären ist für so eine Horrorstimmung natürlich nicht zuträglich, aber ganz am Ende hätte ich diese Informationen trotzdem gerne gehabt.
    Ja, das ist halt so die Sache, wie man solche Erklärungen möglichst smooth in die Story mit einbaut. Und da habe ich einfach keine gute Möglichkeit gesehen. So Erklärdialoge hat mir John ja sowieso in den Kommentaren zu meinen anderen Geschichten auch immer ziemlich kritisiert, weil die halt langweilig geschrieben haben. Deshalb habe ich mir das im Laufe der Zeit abgewöhnt.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Jetzt, wo ich sie noch mal gelesen habe, muss ich natürlich zugeben, dass man anhand des Lesbensexes schon hätte drauf kommen können.
    Hab ich das echt schon so oft gemacht? Ich kann mich spontan nur an die eine Kussszene bei Prinzessin Lena erinnern.

    Vielen Dank jedenfalls für deinen wohlmeinenden Kommentar.

  18. Beiträge anzeigen #98 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Zitat Zitat von DerGroßeDummeMann Beitrag anzeigen
    Hab ich das echt schon so oft gemacht? Ich kann mich spontan nur an die eine Kussszene bei Prinzessin Lena erinnern.
    Mir fällt auch kein zweites Mal ein, aber Prinzessin Lena ist für mich nun mal die DGDM-Story. Vielleicht einfach nur, weil sie die längste ist. Wenn ich an deine Geschichten denken muss, fällt mir die auf jeden Fall immer als erstes ein.

    Stille Nacht
    von Eddie
    Das wahrscheinlich einzige Mal, dass ein echtes Weihnachtslied fast unverändert in einer Story angestimmt wurde.
    Eddie verlässt sich auf ein für ihn typsiches Szenario: Mann, der Sex mit einer Frau hatte, verfällt in teils schwermüige Gedanken über sein Leben. Dieses Mal ist es Valentino und das auch noch während des heiligen Abendes! Die Besinnlichkeit kommt wirklich rüber und man bekommt richtig das Gefühl, dass Heiligabend etwas Besonderes ist. Dass an diesem Abend sogar Valentino sentimental wird und über eine Veränderung seines Lebenswandels nachdenkt... Von dem Ende war ich damals ein wenig enttäuscht, weil Valentino dann doch wieder nur der unverbesserliche Sünder ist und sich gleich nach der nächsten Frau umguckt, als ich die Geschichte gerade noch mal gelesen habe, kam mir aber ein ganz anderer Gedanke: In so einer Stimmung wie er da gerade ist, könnte es ja sogar sein, dass er sich mit der Frau ein wenig ernsthafter unterhält und sie nicht nur versucht in die Kiste zu bekommen, sich vielleicht endlich mal das Ziel setzt, dauerhaft mit einer Frau zusammen zu sein, weil er ihr seine sentimentale Seite schon längst gezeigt hat und nicht mehr fürchten muss, dass sie sie entdeckt. Ist natürlich fraglich, ob eine Frau mit Valentino in der Stadt leben will, in der er gefühlt jede Frau schon verführt hat, aber ich möchte mir diese romantische Lesart mal lieber nicht schon selbst ausreden. Ich weiß jedenfalls nicht, ob es beabsichtigt ist, dass das Ende so offen und ambivalent lesbar ist, da hättest du jedenfalls ruhig noch eine halbe Zeile deutlicher werden können.
    Ajnif wolltest du damit ja vielleicht zeigen, dass selbst die rüpelhaftesten Männer auch ihre weichen Seiten haben, für den Fall, dass sie das beim Zusammenleben mit Regonas mal vergessen sollte.

    Was unterm Strich jedenfalls bleibt, ist eine wahrhaft weihnachtliche Geschichte, die einem ein schönes Gefühl hinterlässt.


    Propaganda
    von alibombali
    ali bleibt seiner Lieblingskategorie treu. Ob meine Stimme auch ali treu bleibt, muss sich erst noch zeigen!
    Die Story erzählt relativ gemächlich die Erfahrungen eines unfreiwilligen Rekruten in der Inquisitionsarmee. Irgendwie hat es mir gefallen, dass sie im Risenuniversum angesiedelt war. So nette Erinnerungen sind mit den Namen und Orten verbunden und so lange ist es her, dass ich mich mal mit ihnen beschäftigt habe.
    Die gedrückte Stimmung kommt rüber, der tragische Schluss rundet die Geschichte hübsch ab. Würde die Geschichte nicht "Propaganda" heißen, hätte ich glaube ich gar nicht erkannt, dass es in dieser Geschichte um Propaganda gehen soll, so dezent ist das Thema in den Rest eingeflochten. Treffend bleibt der Titel aber trotzdem, da hast du schon sehr gut Maß gehalten.
    Viel mehr fällt mir ehrlich gesagt auch gar nicht zu sagen ein. Die Geschichte vermittelt eine Stimmung und das tut sie auch gut, ist aber an keiner Stelle mitreißend oder überraschend. Der tragische Schluss hinterlässt auch nicht mehr als einen bitteren Nachgeschmack. Ich würde sagen, es fehlt der Geschichte an markanten Stellen, an die man sich auch Tage später noch erinnert und für die man die Geschichte wirklich mögen kann.
    So finde ich die Story halt einfach nur gut, und nicht mehr, wie ich es sonst meistens bei deinen Geschichten tue. Aber ich hab auch einfach nicht so viel für schwermütige Literatur über wie für andere Genres.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher
    von John Irenicus
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    Seit Jahren schon weiß ich um die Existenz dieser Geschichte mit dem verheißungsvollen Titel und doch habe ich nie auch nur angefangen sie zu lesen. Nun habe ich endlich einen Schubser bekommen und die Geschichte angefangen zu lesen, die im Verlauf der Jahre wohl die wildesten Erwartungen in mir geschürt hat. Aber wie das mit Erwartungen immer so ist, treffen sie dann ja doch meistens nicht zu. Ich hatte mir eine flotte Handlung mit allerlei Absurditäten vorgestellt, aber es beginnt ganz im Gegenteil sehr beschaulich und mit viel Liebe zum Moment. Der ganze erste Post beschreibt ja nichts weiter als dieses Stehen im Regen und Laidos Eindrücke nach dem ominösem Erwachen. Die Beschreibungen haben wirklich gut funktioniert. Ich hatte genau vor Augen welche Art von grünem Gitterzaun du meinst und konnte quasi schon fühlen, wie meine eigenen Klamotten an mir zu kleben begannen! Der etwas unheimlich beschriebene Wald hinter dem Zaun wird hier erstmal nur deskriptiv behandelt. Ich muss ja sagen, dass ich solche Waldstücke irgendwie immer wahnsinnig interessant finde. Da geht ja sonst wahrscheinlich nie jemand rein und in mir steigt bei solch einem Anblick dann immer der Wunsch auf, einfach mal über de Abgrenzung zu gehen und mir den genauer anzugucken. Nun, Laido scheint da anderer Meinung zu sein, aber vielleicht kommt dieser Wunsch ja noch, wenn er wieder Zeit hat, sich über andere Sachen Gedanken zu machen als sich selbst. Herrlich fand ich ja die ersten Worte des hier noch namenlosen Protagonisten: "So'n Driss!" Da musste ich wirklich in mich hineinschmunzeln, weil es einfach nicht laidotypischer gegangen wär! Doch dann kamen Schock und Zweifel über mich, als ich mich wieder an das Datum des Posts erinnerte: Hat Laido sich diesen markanten Spruch vielleicht gar nicht selbst ausgesucht, sondern hat ihn von John auf den Leib geschrieben bekommen? Hat Laid einfach den ersten Satz seiner Inkarnation für sich übernommen und von da an regelmäßig verwendet? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Ich, der erst viel später dazustieß, kann mir diese Frage nicht beantworten.
    So real sich die Szene auch anfühlt, so echt einem der Rastplatz, die Autobahn, der Zaun und der Wald vorkommen, so surreal fühlt es sich auch an, dass Laido da mutterseelenallein ist und nicht mal parkende Autos auf einem so großen Rastplatz zu finden sind - und das obwohl die Autobahn scheinbar gut befahren ist! Das war für mich dann so das kleine Detail, dass die ganze folgende Stimmung prägte. Die Frage, warum Laido da eigentlich so allein ist, wurde bislang ja noch nicht weiter vertieft, ist aber trotzdem immer dadurh spürbar, dass auch in dem Hotel, ihm alle ständig an den Kopf werfen, dass er der einzige Gast ist. Und das ist ja auch mal ein Umstand, der nichts mit der Amnesie zu tun hat und trotzdem unangenehm ist. Denn sonst ist ja eigentlich alles bestmöglich. Lauter freundliche und hilfsbereite Leute, die ihn nicht bedrängen und denen Geld (erstmal zumindest) egal ist.
    Auch im Hotel rufen deine Beschreibungen immer sofort Bilder wach. Der flirrende Fernseher, die braunen Holztöne, der Thresen, der obligatorische grüne Teppich... Da hast du irgendwie immer genau die richtigen Details rausgepickt, dass man sofort so ein typisches, etwas altmodisches Hotel vor Augen hat. Mich macht nur der Gedanke ein bisschen traurig, dass ich wahrscheinlich nicht mal die Hälfte aller Anspielungen verstehe. Gerade die Auswahl der Fernsehsendungen, die einem von Gerd da so an die Backe gelabert werden, steht bei mir im Verdacht etwas mit damaligen Tavernen- oder PN-Gesprächen zu tun zu haben. Vielleicht ist sogar die verschwundene Fernbedienung ein Erlebnis, das dem originalen Laido mal so widerfahren ist! Oder doch eher die trockenen Spinatspätzle? Ich werde es hoffentlich bald von dir erzählt bekommen!
    Lustig fand ich ja, dass das Geschehen beim Spinatspätzleessen sowieso schon wie eine ewig lange Tortur erscheint, in der Laido einfach nur mühselig versucht den Berg Spätzle zu bewältigen, und dann sitzt er da auch noch geschlagene fünf Jahre. Einen besseren Zeitpunkt für so eine Fortsetzungspause hätte es wohl nur schwer geben können.
    Ich bin jedenfalls mal gespannt, ob es noch weitere merkwürdige Gothicanspielungen geben wird, die an Laidos Erinnerungsblockaden rütteln. Vielleicht sind sie ja letzten Ende der Schlüssel, um seine Amnesie zu lösen! Gothic ist eben so sehr der Mittelpunkt von Laidos Leben, dass er das nicht vergessen haben kann, wie?
    Bei der Namensidskussion mit Melanie musste ich übrigens ziemlich schmunzeln: Melanie ist meines Erachtens nach ein total furchtbarer Name. Den hab ich sofort mit einer ganz zickigen Betonung im Ohr. Vielleicht liegt es auch an einer Melanie aus meiner Grundschulklasse, die ich nicht mochte (Hallo, Melanie, du blöde Kuh!). Während Astrid hingegen ungelogen im Moment ganz oben auf meinem Zettel steht und dementsprechend wohl der Name für meine nächste weibliche Hauptrolle wird. Dass das für mich so komplett andersrum ist wie in deiner Geschichte von Melanie dargestellt!
    Euphorisiert haben mich natürlich auch die beiden Erwähnungen des Desserts. Dass in der Karte einfach nur "Dessert" steht, ist ja höchst ungewöhnlich und weckt im Zusammenspiel mit dem Titel der Geschichte die drängende Frage, was man denn nun bekommt, wenn man das Dessert bestellt. Wenn es nur eine Metapher ist, dann könnte es ja für alles Mögliche stehen. "Hallo, ich hätte gerne das Dessert!" "Dann folgen Sie mir unauffällig!" Und man wird in die streng geheime Superagentenbasis von irgendeinem weltweiten Nationenverband geführt. Oder so ähnlich.
    Das Dessertangebot von Melanie war mit dieser Erwartungshaltung dann auch so schön zweideutig! "Willst du ein Dessert? Ich hab da oben was auf meinem Zimmer, wenn du mit hochkommst, kannst du es vernaschen." Aber man wird wohl nie erfahren, ob sie das tatsächlich so gemeint hat. Es wirkte aber schon wie so eine typische Disko-Anmache. "Lass uns mal an die frische Luft und ein bisschen laufen" ist ja auch nur eine andere Form zu sagen "Ich will dir im nächstbesten Gebüsch einen blasen". Aber vielleicht ist das auch nur in der kranken Welt der Ausgestoßenen so.
    Und dann taucht der gruselige Theo auf und ich dachte ja schon sonst etwas. Ein Mörder, der da nur auf seinem Zimmer auf ihn gewartet hat und sein grausiges Werk zu Ende bringen will, weil Laido beim ersten Versuch leider nur sein Gedächtnis verloren hat, das war noch mein harmlosester Gedanke in diesem Moment! Aber Theo scheint dann ja doch nur ganz harmlos. Obwohl er ja so eine Andeutung über den Wald macht, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ! Wahrscheinlich verschlägt es Laido da doch noch recht bald hin und dann geht der ganze Horror erst los! Vielleicht ist Laido ja auch gar nicht mit einem Auto auf die Raststätte gekommen, sondern ist aus dem Wald entkommen und das Gift irgendeines gruseligen Riesenkäfers hat ihm nun das Hirn vernebelt!! Na gut, falsche Story. Es war ja noch nicht winterkalt.
    Geändert von MiMo (29.09.2016 um 16:38 Uhr)

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich hatte mir eine flotte Handlung mit allerlei Absurditäten vorgestellt, aber es beginnt ganz im Gegenteil sehr beschaulich und mit viel Liebe zum Moment. Der ganze erste Post beschreibt ja nichts weiter als dieses Stehen im Regen und Laidos Eindrücke nach dem ominösem Erwachen. Die Beschreibungen haben wirklich gut funktioniert. Ich hatte genau vor Augen welche Art von grünem Gitterzaun du meinst und konnte quasi schon fühlen, wie meine eigenen Klamotten an mir zu kleben begannen!
    Seit du regelmäßig (zurecht) kritisierst, dass meine Erzählweise gerne mal zu sehr auf der Stelle tritt, habe ich eigentlich jedesmal ein bisschen Angst, wenn du eine Story von mir liest.
    Umso erstaunter bin ich, dass du den Einstieg in die Geschichte offenbar ganz gut findest. Aber das ist ja umso besser. Ich würde das heute vielleicht ein bisschen anders machen, aber im Grundsatz bin auch eigentlich auch noch sehr zufrieden mit dem Beginn, und das heißt ja schon was bei einem Post aus dem Jahre 2009.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Der etwas unheimlich beschriebene Wald hinter dem Zaun wird hier erstmal nur deskriptiv behandelt. Ich muss ja sagen, dass ich solche Waldstücke irgendwie immer wahnsinnig interessant finde. Da geht ja sonst wahrscheinlich nie jemand rein und in mir steigt bei solch einem Anblick dann immer der Wunsch auf, einfach mal über de Abgrenzung zu gehen und mir den genauer anzugucken. Nun, Laido scheint da anderer Meinung zu sein, aber vielleicht kommt dieser Wunsch ja noch, wenn er wieder Zeit hat, sich über andere Sachen Gedanken zu machen als sich selbst.
    Ja, das ist auch genau das, worum es mir dabei ging. Also, genau die Gedanken habe ich auch, dass den Bereich dann ja irgendwie niemand betritt und dass man da doch mal gucken gehen könnte, über den Zaun. Also, ich denke das immer zumindest so lange, bis ich dann sehe, dass da irgendwo jemand seinen Sperrmüll abgeladen hat. Aber ansonsten ist es bei mir auch genau so, wie du das jetzt schilderst, und genau das wollte ich da in der Story auch rüberbringen. Scheint ja geglückt zu sein!

    Ich habe übrigens so meine ganz eigene Theorie, warum dich diese Park- und Rastplatzbeschreibungen so ansprechen, aber die behalte ich vorerst mal für mich!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Herrlich fand ich ja die ersten Worte des hier noch namenlosen Protagonisten: "So'n Driss!" Da musste ich wirklich in mich hineinschmunzeln, weil es einfach nicht laidotypischer gegangen wär! Doch dann kamen Schock und Zweifel über mich, als ich mich wieder an das Datum des Posts erinnerte: Hat Laido sich diesen markanten Spruch vielleicht gar nicht selbst ausgesucht, sondern hat ihn von John auf den Leib geschrieben bekommen? Hat Laid einfach den ersten Satz seiner Inkarnation für sich übernommen und von da an regelmäßig verwendet? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Ich, der erst viel später dazustieß, kann mir diese Frage nicht beantworten.
    Kurz und schmerzlos: Natürlich wurde hier die Geschichte von der Realität inspiriert und nicht andersherum.
    Die andere Frage kann ich dir auch beantworten: Zuerst da war natürlich das Ei, das Dinosaurierei nämlich.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Mich macht nur der Gedanke ein bisschen traurig, dass ich wahrscheinlich nicht mal die Hälfte aller Anspielungen verstehe. Gerade die Auswahl der Fernsehsendungen, die einem von Gerd da so an die Backe gelabert werden, steht bei mir im Verdacht etwas mit damaligen Tavernen- oder PN-Gesprächen zu tun zu haben. Vielleicht ist sogar die verschwundene Fernbedienung ein Erlebnis, das dem originalen Laido mal so widerfahren ist! Oder doch eher die trockenen Spinatspätzle? Ich werde es hoffentlich bald von dir erzählt bekommen!
    Also, die Auswahl der Fernsehsendungen sind jetzt natürlich nicht zufällig. Das meiste andere aber schon. So genau kenne ich Laidos Leben ja jetzt auch nicht, dass ich jedes Detail minutiös auf ihn zuschneiden könnte. Und ich glaube, selbst wenn ich das Wissen dazu hätte, würde ich es wohl gerade deshalb nicht machen. Wäre ja irgendwie gruselig sonst.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Lustig fand ich ja, dass das Geschehen beim Spinatspätzleessen sowieso schon wie eine ewig lange Tortur erscheint, in der Laido einfach nur mühselig versucht den Berg Spätzle zu bewältigen, und dann sitzt er da auch noch geschlagene fünf Jahre. Einen besseren Zeitpunkt für so eine Fortsetzungspause hätte es wohl nur schwer geben können.
    Ja, das finde ich beim Drüberschauen über die Posts auch immer wieder witzig, gerade auch, weil es nach der langen Pause dann ja doch wieder eher regelmäßig weitergeht. Das verstärkt dann noch den Eindruck, dass es bei den Spinatspätzle offenbar doch erst einmal sehr viel zu verdauen gab, bis es endlich weitergehen konnte.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Bei der Namensidskussion mit Melanie musste ich übrigens ziemlich schmunzeln: Melanie ist meines Erachtens nach ein total furchtbarer Name. Den hab ich sofort mit einer ganz zickigen Betonung im Ohr. Vielleicht liegt es auch an einer Melanie aus meiner Grundschulklasse, die ich nicht mochte (Hallo, Melanie, du blöde Kuh!). Während Astrid hingegen ungelogen im Moment ganz oben auf meinem Zettel steht und dementsprechend wohl der Name für meine nächste weibliche Hauptrolle wird. Dass das für mich so komplett andersrum ist wie in deiner Geschichte von Melanie dargestellt!
    Ich hatte auch eine Melanie in meiner Grundschulklasse, die ich nicht so mehr mochte, aber einfach nur, weil ich die so langweilig fand. Sonst kenne ich glaube ich keine weiteren Melanien. Astrid ist übrigens ein ganz furchtbarer Name.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Es wirkte aber schon wie so eine typische Disko-Anmache. "Lass uns mal an die frische Luft und ein bisschen laufen" ist ja auch nur eine andere Form zu sagen "Ich will dir im nächstbesten Gebüsch einen blasen". Aber vielleicht ist das auch nur in der kranken Welt der Ausgestoßenen so.
    Also mir ist sowas noch nie passiert, aber dazu fehlen mir wohl auch die Voraussetzungen. Vielleicht liegt das wirklich an der kranken Welt der Ausgestoßenen. In einer Welt, in der man sich ja sogar direkt mit Blowjobs begrüßt (habe ich in der taz gelernt), ist ja quasi alles möglich!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Und dann taucht der gruselige Theo auf und ich dachte ja schon sonst etwas. Ein Mörder, der da nur auf seinem Zimmer auf ihn gewartet hat und sein grausiges Werk zu Ende bringen will, weil Laido beim ersten Versuch leider nur sein Gedächtnis verloren hat, das war noch mein harmlosester Gedanke in diesem Moment! Aber Theo scheint dann ja doch nur ganz harmlos. Obwohl er ja so eine Andeutung über den Wald macht, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ! Wahrscheinlich verschlägt es Laido da doch noch recht bald hin und dann geht der ganze Horror erst los! Vielleicht ist Laido ja auch gar nicht mit einem Auto auf die Raststätte gekommen, sondern ist aus dem Wald entkommen und das Gift irgendeines gruseligen Riesenkäfers hat ihm nun das Hirn vernebelt!! Na gut, falsche Story. Es war ja noch nicht winterkalt.
    Zu den ganzen Spekulationen sag ich mal nix! Aber freut mich natürlich, dass du so schön darüber spekulieren kannst, was das alles soll.

    Genauso wie es mich überhaupt freut, dass du die Story jetzt angefangen hast zu lesen und dann gleich so einen positiven und interessiert erscheinenden Kommentar raushaust! Hätte ich in der Form ja gar nicht so mit gerechnet! Aber nach "Das Geheimnis von Haus Kastaroth" konnte es auch wohl erstmal nur aufwärts gehen, da wäre ich an deiner Stelle jetzt auch ziemlich erleichtert gewesen, nicht nochmal sowas lesen zu müssen.

    Danke jedenfalls für deinen ausführlichen Kommentar bis hierhin!
    Geändert von John Irenicus (29.09.2016 um 17:10 Uhr)

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