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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    So, dann will ich jetzt endlich mal diesen großartigen Monsterkommentar von Laido beantworten!

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    Am Beginn des ersten Posts ist mir ja ehrlich gesagt zuerst aufgefallen, dass diese Sache mit dem Rauschen ein klein wenig an den Beginn meiner eigenen „Schreim naoch Buchstohm“-Geschichte erinnert. Ich vermute mal, dass das reiner Zufall ist und du im Rauschen nicht unbedingt ein Geheimrezept für den (Co-)Sieg zu erkennen geglaubt hast, aber naja, wenn es schon vermutlich sonst niemandem auffällt, muss ich es ja zumindest hier mal anmerken.
    Mir ist's auch nicht aufgefallen, war also Zufall!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Mit dem Auftauchen der Wachmänner spitzt sich die Situation dann gehörig zu (auch wenn das so diesmal ausnahmsweise nicht wörtlich in der Vorgabe gefordert war), wobei trotz der Döseligkeit der Wachleute das Bedrohungspotential, das von den beiden ausgeht, sehr gut spürbar ist. Trotzdem musste ich an der Stelle hier ziemlich lachen:

    Im Zweifel immer eine spiezen Idde!
    Ist ja auch von ihm inspiriert!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Dass Marcus dann Katharina rät, wegzulaufen, fand ich etwas merkwürdig. Also, ein besonders guter Rat ist das ja nun nicht so wirklich. Bisher wird ihr schließlich nur vorgeworfen, eventuell ein bisschen Rauch produziert zu haben, und da würde sie wohl viel eher in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich jetzt durchs Weglaufen unnötig verdächtig machen würde.
    Naja, ich find, dass sie wegläuft, während sie gerade abgeführt werden soll, würde sie ja nicht unbedingt noch mehr verdächtig machen. Dass der Rat jetzt nicht besonders gut, schlau und/oder originell ist, das gestehe ich allerdings ein.

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    Auch was den zweiten Teil des Posts angeht, kann ich mich MiMos Kritik anschließen: So richtig hundertprozentig stimmig wirkt es nicht, dass dieser „Wir erzählen uns jetzt nochmal alle gegenseitig, was wir eh schon wissen und was außer uns besser niemand wissen sollte“-Dialog ausgerechnet in der Kaserne geführt wird. Und dass dann auch nochmal die ganzen Hintergründe mit der Geburtsurkundenvorzeigepflicht ausgeführt werden, das kommt mir in der Situation ganz besonders merkwürdig vor. Ich meine, es gibt durch den gescheiterten Fälschungsversuch, die Verhaftung und die Furcht, dass die Fälschung auffliegen könnte, so viele ganz neue Gedanken und Emotionen, mit denen sich die Drei beschäftigen könnten, dass es mir ziemlich unwahrscheinlich vorkommt, dass sie dann ausgerechnet über etwas reden, das ihnen schon vorher bekannt war und das sie ja auf jeden Fall schon einmal mehr oder weniger ausführlich besprochen haben müssen, bevor sie mit der ganzen Fälscherei überhaupt angefangen haben. Da ist also schon ziemlich eindeutig herauszulesen, dass es in erster Linie der Leser ist, der diese Informationen bekommen soll. Du scheinst das ja selber auch ein bisschen gemerkt zu haben und hast wohl deshalb am Ende diese paar Sätze eingebaut, in denen Marcus nochmal darüber nachdenkt, wieso er eigentlich darüber nachdenkt, worüber er gerade nachdenkt, aber das ändert dann auch nichts mehr daran, dass das alles nicht so richtig elegant wirkt.
    Ja, dafür kann ich mich auch einfach nicht so gut rechtfertigen. Außer halt mit dem Grund, den du ja auch bemerkt hast: Dass der Leser weiß, was Sache ist. Dazu passt auch das hier...


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    Außerdem hatte ich das Gefühl, dass man einige Informationen nochmal auf dem Silbertablett vorgesetzt bekommt, die man sich eigentlich schon ganz gut selbst zusammenreimen konnte. Also, ein bisschen weniger wäre hier aus meiner Sicht mehr gewesen!
    ... weil ich wohl vor allem mit Gewalt über so die grundlegenden Dinge offen Klarheit schaffen wollte. Vor allem wohl auch für mich selbst, bevor ich mich - siehe unten - zu viel verzettele.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ein Aspekt der Hintergründe kommt mir auch ein wenig unstimmig vor:

    Wenn es denen darum geht, die Bürgerschaft reinzuhalten, wieso erlauben sie es dann überhaupt, dass jeder mit einer Lehre zum Bürger werden kann? Wäre es dann nicht sinnvoller, einfach diese Regelung abzuschaffen, anstelle den umständlichen Weg über die Entbürgerlichung bei fehlender Geburtsurkunde zu gehen? Diese Regel ist ja eigentlich gerade dazu da, dass Kinder von Nicht-Bürgern Bürger werden können, denn die Bürger-Sprösslinge werden ja sicher automatisch Bürger sein und nicht erst eine Lehre anfangen müssen.
    Ja, also diese Hintergründe kamen mir selbst auch immer unstimmiger vor, und da hatte ich dann ein ähnliches Problem wie bei meiner Wichtelgeschichte letztens. Habe so mit dem Rest der Story dann versucht, trotz dieses Wahns seitens der Stadt auch so ein bisschen Desorganisiertheit reinzubringen, was dann so fehlgehende Regelungen erklären könnte, aber naja... die Unstimmigkeit einfach in die Geschichte hinein zu verlagern, das ist ja eher so billige Trickserei.
    Ob die Bürger-Sprösslinge automatisch Bürger sind, weiß ich da gar nicht mal so, aber sinnig wäre es wohl schon. Vielleicht ist man aber auch einfach nur so bis zum "lehrfähigen" Alter so mit unter dem Bürgerstatus seiner Eltern und muss sich dann alsbald um eine Lehre kümmern, um nicht doch kein Bürger zu sein. Aber das ist jetzt alles nur Spekulation außerhalb der Geschichte und hilft nicht so ganz darüber hinweg, dass diese Verfolgungsstrategie seitens der Stadt irgendwie merkwürdig wirkt.

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    Ein bisschen erinnert mich die Figurenkonstellation und die ganz grobe Thematik (Setting, Konflikt mit der Obrigkeit) ja an „Sandro“, was mir aber jetzt beim Schreiben des Kommentars erst aufgefallen ist. Lässt sich natürlich alles nicht 1:1 vergleichen, aber das „Feeling“ ist schon ein bisschen ähnlich, finde ich. Passt auch dazu, dass man die Story zumindest bis hierhin angesichts des hohen Dialoganteils auch problemlos als Hörspieltext hätte schreiben können.
    Hatte beim Schreiben selbst relativ schnell gesehen, dass das voll "sandromäßig" wird und wollte es dann eigentlich auch gar nicht weiter verhindern.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Trotzdem kommt mir diese Konstruktion irgendwie nicht so ganz einwandfrei stimmig vor: Wieso wurde die Geburtsurkunde eigentlich konfisziert, und wieso wurde sie dann einfach so in einer Asservatenkammer deponiert, ohne dass sich jemand drum kümmert? Ich meine, wenn jemand von der Miliz die Urkunde mitgenommen hat, dann muss er ja gemerkt haben, dass damit irgendwas nicht stimmt bzw. muss er eigentlich schon einen Verdacht gehabt haben, dass sie als Grundlage für eine Fälschung benutzt wurde. Einen anderen Grund gibt’s wohl kaum, aus dem Haus irgendeine Urkunde einzusacken. Aber die drei Freunde scheinen gar nicht davon auszugehen, dass dieser Fälschungsverdacht im Raum stehen könnte, denn ansonsten müssten sie sich doch noch um ganz andere Sachen Sorgen machen als „nur“ um die Ausweisung von Balduin und Marcus. Und dann würde es ja wohl auch kaum was bringen, die Urkunde einfach aus der Asservatenkammer zu klauen, weil dadurch natürlich nicht gleich der ganze Vorwurf der Urkundenfälschung aus der Welt geschafft ist. Irgendwie scheinen die wohl davon auszugehen, dass die Urkunde einfach mal so von der Miliz mitgenommen wurde, ohne dass sich jemand größere Gedanken darüber gemacht hat, aber das ist doch selbst bei den eher trantütigen Gestalten, die da arbeiten, ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht hab ich auch irgendwas Wichtiges überlesen, aber auch nach dem zweiten Lesen jetzt kommt mir das nicht so ganz stimmig vor.
    Ich beurteile den Einwurf jetzt mal auf Basis des Verhaltens der drei Protagonisten: Das ist so ein bisschen ähnlich, wie ich oben gemeint habe: Die nehmen die Wachen usw. halt einfach nicht ernst genug, um da besonders große Sorgen zu haben (was angesichts des Auftritts von Ulfs dann auch nicht so fernliegend ist); weshalb sie es dann schon für realistisch halten, dass die Urkunde zwar mitgenommen wird, dann aber erstmal weiter nichts passiert. Du hast aber wohl schon recht damit, dass deren Reaktion dafür dann immer noch zu milde ist bzw. ihre Pläne für das weitere Vorgehen nicht so besonders zielführend sind. Hm.

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    Diese Passage hier scheint mir im Übrigen nicht zu dem zu passen, was im ersten Post gesagt wurde:

    Im ersten Post hieß es doch noch, dass Balduins Eltern nur deshalb nicht bezeugen können, dass Marcus ihr Sohn ist, weil sie schon vor Langem der Öffentlichkeit bzw. Stadtverwaltung gegenüber klargemacht haben, dass er ihr Adoptivsohn ist und sie im Rathaus deshalb wissen, dass Ilse und Alfred nicht seine Eltern sein können. Aber genauso müssten sie dann ja wissen, dass Balduin ihr leiblicher Sohn ist, bzw. gäbe es dieses ganze Problem bei Balduin einfach nicht.
    Könnte ja irgendwie sein, dass die Verwaltung halt einfach trotzdem nochmal die Urkunde sehen will. Ich meine, du wirst es ja auch kennen von diversen Einstellungsunterlagen: Da wollen die ja auch immer die Geburtsurkunde sehen, obwohl es ja wenig zweifelhaft ist, dass man geboren wurde.
    Aber ernsthafter: Da gilt dann auch wieder so ein bisschen das von oben gesagte, dass ich diese ganzen Hintergründe eher so schwammig angelegt habe und gehofft habe, dass da keiner genauer drüber nachdenkt, sodass es schnell mit einem "Die spinnen halt im Rathaus" wegzuwischen ist. Tja... hat wohl nicht so gut geklappt. Sehe diese Schwachstelle in der Konstruktion der Handlung aber ganz genau so.

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    Ebenfalls etwas merkwürdig, aber das jetzt eher im positiven Sinne, ist die Einführung des Marcus aus „Rosa Flaggen“ als Namensvetter des neuen Marcus. Würde mich ja mal schwer interessieren, ob du das wirklich von Anfang an genau so geplant hattest, oder ob dir erst durch meinen Kommentar nach Post 1 damals aufgefallen ist, dass der Marcus genauso heißt wie der aus „Rosa Flaggen“. Auffällig ist es ja schon, dass der Lagermeister erst im zweiten Post auftritt... aber wahrscheinlich überschätze ich meinen Einfluss auf deine Gedankenwelt da eklatant und das war einfach ganz bewusst als kleine Irreführung geplant, um den Leser zunächst mal denken zu lassen, ein Prequel von „Rosa Flaggen“ vor sich zu haben, nur um ihn dann im zweiten Post zu überraschen.
    Hatte das schon vor deinem Kommentar geplant, den zweiten Marcus reinzunehmen. Das hatte auch ein bisschen damit zu tun, dass ich, wie das halt häufig so ist, einfach so lange über dem Namen für den Protagonisten gegrübelt habe. Und "Marcus" ist so ein Name, der häufig passt. Dann dachte ich erst, ja nee, aber den gibt es ja schon in "Rosa Flaggen", aber ein anderer ist mir halt auch nicht eingefallen und dann bin ich da hängengeblieben. Den zweiten Marcus und "echten" Marcus habe ich dann eher deshalb reingebracht, um gerade klarzustellen, dass dieser junge Marcus hier eben nicht der alte Marcus ist... äh, oder irgendwie so.

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    Was die Vorgabe angeht, hatte ich das Gefühl, dass du dich in diesem Post doch ziemlich mit der Umsetzung abgemüht hast. Insbesondere die Erklärung dafür, wieso nun Balduin und Marcus auch noch mit zum Haus des Monsignore sollen, wird ein bisschen umständlich entwickelt und wirkt auch am Ende nicht so ganz überzeugend, nachdem Katharina ja im Mittelteil sehr nachvollziehbar dargelegt hat, wieso es eben nicht sinnvoll wäre, wenn noch jemand anders mit dabei ist. Dass sie selbst dann auf einmal doch wieder Balduin ins Spiel bringt, ist für mich nicht so recht schlüssig und widerspricht eben dem, was sie vorher gesagt hat. Und die Erklärung, dass es Rudolph wegen seiner Blödheit nicht stört, wenn noch jemand dabei ist... naja... das hat ja wenig mit Intelligenz zu tun, mit der Frau des Herzens allein sein zu wollen, sondern eher mit Instinkt, oder?
    Ja, ist wie du sagst: Der Teil der Vorgabe, dass alle da antanzen müssen, hat mir wirklich gar nicht gepasst. Mir ist dann leider auch einfach nichts Besseres eingefallen, um das vernünftig in den von mir angedachten Storyverlauf einzubauen.

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    Was vielleicht ein bisschen seltsam wirkt, ist, dass der Generalschlüssel die Haustür noch öffnen konnte, dann aber bei der Tür zur Asservatenkammer versagt, aber gut, wie das bei Schlüsseln halt immer so ist... denkbar ist so ein Verhalten dann ja irgendwie schon, und mit der genauen Funktionsweise von Generalschlüsseln kenn ich mich jetzt eh nicht so gut aus, dass ich mir da ein Urteil anmaßen möchte. Insofern eine sauber gelöste Vorgabe, würde ich mal sagen.
    Ja, hatte ich mir auch so gedacht. Irgendwann kommt dann halt der Zeitpunkt, zu dem der Schlüssel dann eben gar nicht mehr richtig funktioniert. Hatte mir das ein bisschen so gedacht, dass er durch die Öffnung der Haustür in schon nicht mehr geeignetem Zustand dann endgültig geschrottet wird.

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    Wobei, jetzt wo ist es schreibe, fällt mir da doch noch was ein! Wie Balduin am Ende nochmal umkehrt und den Skelettschlüssel mitnimmt, das wirkte doch etwas konstruiert und nicht so nachvollziehbar. Auch die Bemerkung, dass Balduin wohl selbst nicht weiß, warum er es getan hat, hilft da nicht viel und provoziert eher die gedankliche Erwiderung: „Na, weil es halt in der Vorgabe steht.“
    Schuldig im Sinne der Anklage.

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    Gewundert hat mich übrigens, dass Katharina im Beisein Rudolphs so offenherzig über Dietriche plaudert und dabei ja ziemlich eindeutig offenbart, dass sie eine Diebin ist. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Rudolph davon weiß bzw. davon erfahren soll, denn so müsste ihm die ganze Sache doch nochmal deutlich dubioser vorkommen.
    Sie vertraut dann einfach auf Rudolphs generelles langsames Schalten und ihre Reize.

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    Diese Stelle hier war mir dann auch in Sachen Kitsch eine ganze Schippe zu viel:
    Ich musste ja die Leidenschaftlichkeit betonen! Naja, ganz ehrlich: Jetzt, wo ich das nochmal lese, frage ich mich wirklich, was ich mir dabei gedacht habe. Das ändere ich dann, wenn ich dran denke, nach Ablauf der Umfrage (also bald )) auf jeden Fall noch.

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    Aber so für sich gesehen hat sich das schon spannend gelesen, zumal man immer schön kombinieren konnte, für welche Namen und Begriffe die einzelnen Initialen so stehen. Und die Amigos-Hommage hat mich natürlich auch sehr gefreut.
    Finde es ja mittlerweile schon ärgerlich, dass ich nicht bereits in "Rosa Flaggen" diese Zeilen verbaut habe. Das wäre dann ja ein tolles Markenzeichen für meine "Schreim naoch Buchstohm"-Geschichten.

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    Einzig dass das Ende der „Rosa Flaggen“, bei dem ja die Frauen nicht auf Irdorath geblieben sind, nun so verkehrt wird, dass die Frauen da doch ihre Festung aufgebaut haben, das finde ich nicht ganz so schön. Es passte dir wohl einfach besser in den Kram, aber weil auch (wenn ich nichts übersehen habe) kein Hinweis darauf gegeben wird, wieso sich die Frauen umentschieden haben, wirkt das ein bisschen zu konstruiert auf mich. Das ist wie bei manchen Filmfortsetzungen, in denen sich die Dinge dann plötzlich auch ganz anders entwickelt haben als am Ende des vorherigen Films angedeutet, einfach weil ein wichtiger Schauspieler abgesprungen ist oder die Drehbuchschreiber andere Pläne hatten oder so. Finde ich immer ein bisschen unschön, sowas, auch wenn es hier natürlich nur eine Kleinigkeit ist.
    Im Grunde kann ich dir da nur zustimmen. Genau die gleichen Gedanken hatte ich auch. Aber ich wollte das dann halt unbedingt so bzw. brauchte es für diese ganze Konstruktion und musste es dann halt so erzwingen.

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    Da habe ich Balduin beim Lesen jedenfalls in Gedanken beigepflichtet! Es passt natürlich andererseits ganz gut zu Marcus' Kauzigkeit, dass er solche wenig nachvollziehbaren Entscheidungen trifft. Habe aber trotzdem das Gefühl, dass es nicht nur daran liegt, sondern mehr noch daran, dass er halt so handeln musste, damit deine Geschichte funktioniert.
    Ja, kann ich ja schlecht verleugnen, dass das eben diesen Grund hatte. Allerdings, finde ich, lässt es sich eben ganz gut mit dem Charakter des alten Marcus erklären; und überhaupt hat es mir dann auch Spaß gemacht, ihn einfach "unlogisch" handeln zu lassen. Weil es mich oft etwas irritiert, wenn die Glaubwürdigkeit einer Geschichte damit in Frage gestellt wird, dass die Personen dort "unlogisch" handelten - wo das doch in vielen Fällen viel eher die Realität trifft als ein hundertprozentig korrektes und logisches Handeln.

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    Übrigens, einen kleinen Logikfehler glaube ich noch aufgespürt zu haben: Als Marcus, Balduin und Katharina im zweiten Post aus der Kaserne kommen, da geht ihnen der ältere Marcus ja entgegen. Aber er müsste eigentlich doch in der anderen Richtung unterwegs sein, wenn er gerade erst in der Kaserne war, um sie da rauszuholen, oder?
    Da habe ich eigentlich schon drauf geachtet, dass es passt:
    „Dann mach doch einfach mal die Augen au… da vorne ist Marcus! Vorsicht, granteliger Lagermeister und Ex-Seefahrer auf Kurs!“
    Katharina deutete die Treppe herunter, auf deren letzten Stufen ein kleinerer, aber dafür besonders aufrecht gehender Mann in Kriegswams heruntermarschierte. Seine Statur war in der Tat unverwechselbar, auch Marcus hatte seinen Namensvetter und Vorgesetzten sofort erkannt, noch bevor dieser sich zu ihnen umgedreht hatte.
    Das mit dem "auf Kurs" ist vielleicht etwas uneindeutig formuliert, aber es ist dann eben schon so, dass Marcus die Treppen heruntergeht und sich dann erst zu ihnen umdreht, ihnen ursprünglich also gar nicht entgegen kommt (WENIGSTENS EINEN VERMEINTLICHEN LOGIKFEHLER ENTKRÄFTET, HA!).

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    Was die kurze Szene mit Rudolph angeht, die dann folgt, kann ich mich glaube ich einfach MiMo anschließen. So richtig überzeugt hat mich das mit dem vielen Glück hier auch nicht... ich verstehe schon, warum du das gemacht hast, aber für mein Empfinden funktioniert es an der Stelle irgendwie nicht so richtig gut. Dass Rudolph so ein Glück hat, ist ja letztendlich nur eine etwas faule Erklärung dafür, wieso er überhaupt problemlos bis zum Rathaus kommt. Und dass einem die dann noch so prominent aufgetischt wird, das finde ich halt nicht so gelungen.
    Hm, na gut, dann muss ich wohl einsehen, dass das einfach nicht funktioniert hat.

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    In der Szene wird ja auch zum ersten Mal deutlich, dass das Haus des Monsignores tatsächlich zu einem großen Teil abgebrannt ist durch die Feuerfalle. Da musste ich beim Lesen schon ziemlich stutzen. Wer baut denn bitteschön eine Einbruchssicherung in sein Haus ein, die im Falle eines Einbruchs das halbe oder mit ein bisschen Pech auch ganze Haus abfackelt? Okay, der Monsignore ist ja offenbar feuerfest, wie die nächste Szene dann zeigt, aber trotzdem kommt es mir etwas weit hergeholt vor, dass er es billigend mit einplant, sein Haus niederbrennen zu lassen, sobald irgendwer mit einem falschen Schlüssel im Schlüsselloch der Asservatenkammertür rumstochert. Als Feuermagier sollte es ihm doch eigentlich auch möglich sein, eine Falle zu entwickeln, die dann eben nur denjenigen an der Tür in Flammen aufgehen lässt und nicht gleich den ganzen Rest – ist ja schließlich magisches Feuer, da wird sowas doch bestimmt gehen.
    Hm... die Ausreden "Weil er irre ist" oder "Die Falle hat halt anders funktioniert, als gedacht", die lässt du wohl nicht gelten, oder?

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    Also, zunächst mal fand ich es klasse, dass man so Leute wie Alfred/Jaron, Ilse und Jordir nun auch mal live und direkt erlebt, und dass sie auch durchaus wichtige Rollen in der Geschichte spielen.
    Ich fand es allerdings ein bisschen ärgerlich, dass ich es versäumt habe, Alfred und Ilse vorher schonmal in persona (oder in personii oder wie der Plural da wäre) auftreten zu lassen, um diesem Kontrast zum gutbürgerlichen Leben vorher halt so richtig zünden zu lassen. Hier musste ich quasi alles direkt hintereinanderschalten, fand ich dann nicht so gut. Ich hätte gerne auch Ilse eine viel tragendere Rolle gegeben, aber dafür war dann allein schon wegen der vielen Personen einfach nicht mehr so der Platz vorhanden.

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    Mein erster größerer Kritikpunkt an diesem Post besteht dann in der Trennung der beiden Gruppen, denn die Gründe dafür habe ich nicht verstanden. Wieso soll es Sinn ergeben, dass ein kleines Grüppchen schon ohne jede Unterstützung durch die Miliz oder sonstige richtige Kampfkraft zum Haus des Monsignores geht? Was genau wollen die da eigentlich machen und wieso hoffen sie, im Zweifel gegen den Monsignore, der ja immerhin ein extrem mächtiger Magier ist, wie sich gezeigt hat, bestehen zu können? Das scheint mir alles nur durch die Vorgabe motiviert zu sein, wobei es ja auch problemlos möglich gewesen wäre, gemeinsam als größere Gruppe zusammen mit einem Teil der Miliz zum Haus des Monsignores zu ziehen. Oder es hätte halt ein echter Grund dafür hergemusst, der es wirklich nötig macht, sofort als Kleingruppe dahin zu gehen und irgendwas zu machen – aber den gibt’s ja nicht, außer dieser sehr vagen Begründung, dass man keine Zeit verlieren dürfe. Über die Magie scheinen sich die Revolutionäre übrigens generell nicht so viele Gedanken zu machen... also, ich hätte da an deren Stelle trotz aller Bewaffnung schon große Sorgen, einfach verbrannt zu werden, bevor ich überhaupt dazu komme, mein Schwert zu ziehen. Wirkt schon ein bisschen optimistisch, diese ganze Aktion... und kann auch eigentlich nur schiefgehen.
    Ja, sehe ich wieder mal ähnlich und habe es schon beim Schreiben gemerkt, dass das so eine tolle Idee auch nicht ist. Die Gründe außerhalb der Geschichte waren natürlich erstens, dass nicht zu viele Personen auf einem Haufen sind und zweitens, dass eben am Ende diese "Rettung" kommen kann.

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    Bei der Begegnung mit Rudolph ist mir dann diese Dialogpassage hier ins Auge gesprungen:

    Ist das vielleicht eine Anspielung auf die Charaktererstellung in Morrowind? Da kann man ja auch so Fragen beantworten, anstatt die Charakterklasse selbst zu wählen, und das waren auch so Fragen in diesem Stil. Ich hab das nur schon ewig nicht mehr auf diese Weise gemacht, deswegen weiß ich gar nicht, ob das mit dem Ofenrohr auch dabei war... aber möglich wärs schon.
    "Vielleicht" ist ja gut... ich dachte, das wäre so offensichtlich, dass es schon wieder unerträglich albern ist. Ja, ist natürlich so, und diese Ofenrohr-Frage ist natürlich auch dabei und war mir eigentlich immer mit am prominentesten in Erinnerung geblieben (neben dieser "Fiesling will dir dein Gebäck wegnehmen"-Frage natürlich). Ich mach das eigentlich jedes Mal zum Spaß so um zu schauen was bei rauskommt und wähle mir dann halt doch eine andere Klasse.

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    Ein bisschen (schwer konstruktive) Kritik muss trotzdem sein:

    Hier habe ich mich beim Lesen gleich gefragt, welche drei Viertel das denn sind, die von der Maske bedeckt sind. Ein richtig konkretes Bild von ihrem Gesicht konnte ich mir da nicht machen, weil man ja nicht weiß, ob nun der Mund unten frei ist oder oben die Augen, bzw. was vom Gesicht eigentlich noch übrig geblieben ist. Grundsätzlich ist es natürlich nicht schlecht, sich auch ein bisschen auf die Fantasie des Lesers zu verlassen, aber hier hättest du ruhig noch ein wenig mehr ins Detail gehen können, finde ich. Da ist man sonst ja dazu gezwungen, sich jetzt für eine Maskenart in Gedanken zu entscheiden, was dann aber das Risiko birgt, dass eine spätere genauere Beschreibung dieser gedanklichen Vorstellung widerspricht, weshalb ich das an der Stelle dann auch gelassen hatte und also kein konkretes Bild vor Augen hatte.
    Interessanter Hinweis... vielleicht besser ich da sogar auch noch nach! Jedenfalls für kommende Geschichten (die auch wieder Masken beinhalten könnten!) versuche ich mal, mir das Prinzip zu merken.

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    Kurz danach, als Katharina wieder weg ist, ist mir diese Passage hier aufgefallen:

    Dass es Marcus lieber wäre, wenn Katharina doch tot wäre, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Auch wenn sie gerade auf der falschen Seite zu stehen scheint und einen ziemlich ramponierten Eindruck macht, müsste es ihm das doch trotzdem tausendmal lieber sein als eine tote Katharina. Denn so besteht ja zumindest noch eine kleine Chance, dass er Katharina als Freundin „wiederkriegt“, die bei einer toten Katharina nun so gar nicht gegeben wäre. Ich hätte eher erwartet, dass er erleichtert und aufgeregt ist, dass sie noch lebt und nun alles daran setzt, sie wiederzufinden und mit ihr zu reden.
    Naja, nachdem alles immer weiter den Bach runtergegangen ist, ist Marcus wohl einfach nicht mehr so optimistisch.

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    Deswegen fand ich auch diese einsetzende Lethargie danach etwas seltsam. Es gäbe doch eigentlich eine ganze Menge zu bereden, insofern für mich nicht so recht nachzuempfinden, dass dann alle so still und deprimiert sind. Ich nehme mal an, dass auch hier wieder die Vorgabe schuld ist, weil nur in dieser Stimmung das im Grunde ja völlig sinnlose Fertigstellen der Urkunde einigermaßen glaubwürdig ist.
    Ja, ist natürlich die Vorgabe schuld - oder besser gesagt ich, dem nichts Besseres eingefallen ist, um die Erfüllung der Vorgabe da noch einzuflechten.

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    Manchmal hat mein mieses Gedächtnis also auch seine Vorteile – fast so vorteilhaft wie Marcus' magischer Armstummel! Das ist übrigens eine Spezialfähigkeit, die ich mir gut in so einem Ubisoft-mäßigen Spiel vorstellen könnte. Da müsste man vor Türen dann immer eine Taste drücken, um in die Magic-Vision-View zu wechseln, in der dann bei gedrückt gehaltener Tase die magischen Kräfte aus der Falle gesaugt werden können, um sie zu entschärfen. Mal schauen, ob sich wieder einmal eine Spieleschmiede von dir inspirieren lassen wird, wie schon einst beim Blutmagier!
    Sehr gut.

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    Wie mir das eigentliche Finale, das jetzt folgt, so gefallen haben könnte, darüber wurden hier ja schon die wildesten Spekulationen angestellt – und Achtung, jetzt kommt die spannende Auflösung: Ich halte diese lange Passage in dem unterirdischen Gewölbe für den mit einigem Abstand besten Teil der Geschichte und vielleicht auch in Sachen Spannung für das Beste, was du im Forum bisher präsentiert hast.
    Oha! Also damit hat hier jetzt wohl keiner gerechnet. Freut mich jedenfalls, dass dir das im Grundsatz so gut gefallen hat und danke für das Lob.

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    Ich finde es ein bisschen schade, dass man sie nicht noch einmal in einem ruhigeren Gespräch erlebt hat, um ein wenig mehr nachempfinden zu können, wie sie das alles erlebt hat. Da muss man sich das meiste jetzt selber zusammenreimen und -spekulieren.
    Ja, finde ich auch schade. Aber die Geschichte musste ja auch irgendwann zu Ende gehen...

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    Gerade weil das so spannend war, ist mir diese Dialogstelle dann glaube ich doch ein bisschen zu flapsig geraten:

    Einerseits schon lustig und auch passend, aber wie gesagt, in der Situation schien mir dieses Lustige nicht so richtig angebracht.
    Ja gut, lag natürlich daran, dass ich diesen Satz unbedingt in eine Story einbauen wollte, und aus Marcus' Munde schien es mir eben am passendsten. Vielleicht ist es wohl zu lustig, aber gut...

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    Eine große Genugtuung war natürlich der schön rabiate Tod des Monsignores. Von dem hatte ich da auch irgendwie so richtig die Schnauze voll, aber dann schon auf eine gute Art. Nicht ganz verstanden habe ich aber, wie sich das nun mit seiner Feuerfestigkeit verhält. Als Marcus' Haus abgebrannt ist, konnte er ja noch ganz entspannt in den Flammen stehen, aber hier heißt es nun, dass selbst ein kleiner Funken schon gefährlich für ihn ist. Vielleicht gibt es da ein System, das ich nicht durchschaut habe (also dass er irgendwie nur gegen bestimmte Arten von Magie oder nur gegen von ihm beschworene immun ist oder so), vielleicht ist dir da aber auch einfach ein Fehler unterlaufen.
    Papperlapapp, Fehler unterlaufen, ich doch nicht! Sieht man in Gothic doch sehr häufig, dass Leute gegen ihre eigene beschworene Magie immun sind: Die stundenlang in den Händen gehaltenen Feuerbälle; der Feuerregen, der alles, nur nicht den Beschwörer selbst verbrennt...

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    Dass der große Unbekannte unter dem Innos-Triumvirat noch auftauchen würde, der ja ein paar dutzende Seiten vorher einmal erwähnt worden war, das hatte ich mir schon ein bisschen gedacht, und als es dann wirklich so kam und dann noch Marcus Senior und die Milizen aufkreuzten, da dachte ich mir nur: „Okay, jetzt wird er irgendeinen irrsinnig mächtigen Zauber ausführen und sie alle einäschern.“ Und tatsächlich zaubert er dann ja auch drauflos, beamt sich aber überraschenderweise nur weg – ohne dass man erfahren hätte, wer dieser mysteriöse Typ überhaupt ist (im Zweifel bestimmt Xardas).
    War jetzt aber schon recht intensiv angedeutet, was für eine Person das sein könnte. Aber vielleicht hätte ich hier auch mal lieber wieder eine Fußnote setzen sollen!

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    Das von der Vorgabe geforderte Mysterium dagegen macht dann im Vergleich, und hier muss ich jetzt leider mal wieder ins Nörgelige verfallen, nicht so viel her. Dass Katharina die Tochter von Cassia ist, das war doch von Anfang an offensichtlich (und zwar so sehr, dass ich es nicht mal hier im Kommentar erwähnt habe, wie mir gerade auffällt), also taugt ihr Auftritt zwar als Überraschung zum Schluss, aber nun wirklich nicht als Rätsel, über das man noch tagelang nachgrübelt – ist ja einfach sonnenklar, was da los war. Man könnte sich höchstens fragen, was Cassia von den ganzen Ereignissen mitbekommen hat und was genau sie dazu bewegt hat, nun einzugreifen, aber weil es dazu ja überhaupt keine Anhaltspunkte gibt, kann man auch schlecht Vermutungen anstellen. Grübeln werde ich dann wohl eher darüber, wie Marcus auf einmal seinen zweiten Arm zurückbekommen hat – oder ist es etwa der ältere Marcus, von dem da am Schluss die Rede ist? Aber das hieße ja... dass Jaron auch der Vater Marcus des Älteren ist! Unfassbar – ein epic Brainfuck, wie er im Buche steht! Wobei ich ein bisschen die Befürchtung habe, dass dieses Mysterium nach Abschluss der Umfrage auf ebenso mysteriöse Art und Weise wieder aus der Geschichte verschwinden könnte.
    Tja, äh, ich sag mal lieber was zu dem Teil mit der (vermeintlichen!) Cassia: Die Identität der Person ist vielleicht nicht das Rätsel, aber dafür, wo sie auf einmal herkommt, woher sie den Skelettschlüssel auf einmal wieder her hat, wo sie vorher die ganze Zeit war und so weiter! Das ist doch Wahnsinn! Naja gut, ich gebe es zu: So richtig überzeugt hat mich dieses "Rätsel" auch nicht, und in Wahrheit ist es auch keines, zumindest nicht im eigentlichen Sinne.


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    Unabhängig von der Vorgabenerfüllungsqualität muss ich sagen, dass ich diese letzten paar Zeilen nach dem Verschwinden des Pastors nicht so gelungen finde. Erstmal wirkt es nicht richtig passend, wie da auf einmal Alfred anfängt, so nacherzählungsmäßig von seiner Rettung zu berichten, weil das zur Stimmung einfach nicht passen will – insbesondere wie er das tut:

    Das sind ganz klar einige Danns zu viel! Ich kenn das Problem ja auch und baue auch gerne viel zu viele Danns, Jetzts und Jas in Geschichten und Kommentare und sonstwo ein, aber an dieser Stelle hier so kurz vor Schluss und nach dem spannungsgeladenen Finale fand ich es besonders störend, wie das hier so holprig runtererzählt wird.
    Gut, da muss ich dann wohl nochmal nachbessern.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Auch sonst macht es den Eindruck, als müsstest du jetzt aber ganz schnell fertig werden (was ja vermutlich auch so war), denn nun dreht es sich nur noch kurz um das vorlagengemäße mehr oder weniger mysteriöse Ereignis rund um Katharinas Mutter, und dann ist auch schon Schluss. Wenn man bedenkt, wie in der ersten Hälfte der Geschichte alles und jedes wieder und wieder zerredet wurde, dann ist es schon echt merkwürdig, dass ausgerechnet an der Stelle, wo es noch so vieles zu bereden gäbe, auf einmal abgebrochen wird. Nur weil die drei Obergeistlichen erstmal weg vom Fenster sind, heißt das ja nicht, dass damit alles in trockenen Tüchern ist. Wer übernimmt denn jetzt die Herrschaft über die Stadt? Die beiden Marci und ihre Kumpels? Können die sowas überhaupt? Nimmt das die Stadtbevölkerung denn einfach so hin, bzw. gibt es nicht noch viele andere Innos-Leute, die Widerstand leisten dürften? Wie gehen Ilse und Alfred mit der ganzen neuen Situation durch die Enthüllungen und durch Balduins Tod um? Wie kommt Katharina mit ihrer Entstellung und Fremdsteuerung klar?
    Naja nun, zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass die Vorgabe ja ausdrücklich verlangte, dass DIE LETZTEN SÄTZE diese Rätsel aufgeben, von daher musste da ja schnell Schluss sein - und angesichts der vielen Fragen, die du dir stellst, gibt's ja offenbar doch genug Dinge zum drüber Nachgrübeln.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Vielleicht hast du dich da ein wenig zu sehr auf die Lösung der Vorgaben konzentriert – besonders im zweiten Post kam mir das so vor, dass du durchgehend damit beschäftigt warst, dem Leser und vielleicht dir selbst die Umsetzung der Vorgabe plausibel zu machen und auf Logikfehler abzuklopfen.
    Ja, das ist bei mir ja leider häufiger mal das Problem...

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    So richtig gut wird’s dann in Kapitel 5, als der alte Marcus seine Beteiligung an den Geschehnissen enthüllt und einiges in einem anderen Licht erscheint – das ist so eine Art von Wendung, die man eigentlich nicht von dir kennt und von der du ja immer behauptet hast, dass du sie nicht hinkriegen könntest, und die genau deswegen wahrscheinlich auch so unerwartet für mich kam. Das war wirklich ein toller Moment, in der die Geschichte plötzlich so richtig aufgelebt hat – und in den letzten beiden Kapitel, die ja zum Glück auch die längsten der Geschichte sind, geht es dann endlich so richtig zur Sache und es kochen haufenweise Emotionen und Menschen hoch bzw. weg, dass es sich fast wie eine ganz neue Geschichte anfühlt. Aus dem Blickwinkel heraus finde ich dann sogar die Gemächlichkeit der ersten Kapitel wieder ein Stück weit verzeihlich, weil die letzten beiden Kapitel und insbesondere die Passagen im unterirdischen Gewölbe ja auch gerade aus dem Kontrast zum Anfang der Geschichte ihre Wirkung beziehen.
    Ja, so ein klein bisschen war es dann auch so gedacht mit diesem Kontrast, weil ich - zumindest in letzter Zeit - ja lieber so ganz normale Leute als Personen habe, die dann in irgendsowas reinrutschen, was immer schlimmer wird, bis dann dieser "Endgültig Schluss mit lustig"-Moment kommt. Von daher muss das am Anfang auch alles so ein bisschen langsamer vor sich gehen... stimmt natürlich trotzdem, dass die Geschichte mal ein bisschen schneller zu Potte hätte kommen können, aber das ist bei mir ja auch so ein generelles Problem.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Die Unvorhersehbarkeit ist wahrscheinlich auch eine der größten Stärken der Geschichte, die glaube ich noch bei keiner anderen deiner Storys so ausgeprägt war. Bei so Geschichten wie „Kochkunst“, „Armer Juan“ oder zuletzt „Edifizien und Frantale“ konnte man das Ende ziemlich früh absehen, was hier völlig anders war – beziehungsweise war das Ende, das ich glaubte, absehen zu können, dann ja doch ein völlig anderes.
    Ja, gerade nachdem du das bei "Edifizien und Frantale" kritisiert hattest, wollte ich da schon bewusst mal was entgegensetzen.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Deswegen denke ich, dass das trotz all der Macken, die ich hier aufgezählt habe, vielleicht sogar deine bisher beste Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte ist – die ersten beiden waren zwar durchgängig auf stabilerem Qualitätsniveau, aber dafür konnten die mich nicht so stark begeistern wie „Rotes Wachs“ zum Ende hin.
    Oh, das hätte ich ja jetzt nach der vielen Kritik gar nicht gedacht, dankeschön! Aber gut, vielleicht sagt das jetzt ja auch weniger was über die Qualität dieser Geschichte als vielmehr über die Qualität der anderen Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten aus.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    So, und zum Schluss des Kommentars folgt jetzt noch die Liste sämtlicher Fehler und fehlerähnlichen Stellen, die ich finden konnte.
    Vielen Dank für die ganzen Fehlerhinweise! Sitze da jetzt auch echt auf heißen Kohlen, das alles endlich verbessern zu können.


    Und abschließend natürlich nochmal riesigen Dank für diesen ebenso riesigen und auch sehr differenzierten Kommentar samt all der (größtenteils berechtigten) Kritik! Ich habe jetzt nicht auf jede Kritik geantwortet - die Stellen, zu denen ich nichts gesagt habe, habe ich gegenüber MiMo schon beantwortet und da auch keine passende Ausrede gefunden. Von daher bedeutet das an diesen Stellen, dass ich die Kritik einfach zu 100% nachvollziehen kann bzw. keine Ausflüchte parat habe.

    Vielen Dank also fürs Lesen und kommentieren!

  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ist ja auch von ihm inspiriert!
    War mir gar nicht aufgefallen, aber stimmt ja tatsächlich.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Da habe ich eigentlich schon drauf geachtet, dass es passt:

    Das mit dem "auf Kurs" ist vielleicht etwas uneindeutig formuliert, aber es ist dann eben schon so, dass Marcus die Treppen heruntergeht und sich dann erst zu ihnen umdreht, ihnen ursprünglich also gar nicht entgegen kommt (WENIGSTENS EINEN VERMEINTLICHEN LOGIKFEHLER ENTKRÄFTET, HA!).
    Huch, das überrascht mich jetzt aber. Ich hatte mir die Stelle nämlich gleich nach dem Lesen des Kapitels nochmal angeschaut und da hatte ich irgendwie ganz eindeutig den Eindruck gewonnen, dass Marcus auf sie zu geht. Deswegen hab ichs mir beim Schreiben dieser Kommentarpassage dann gar nicht nochmal angesehen, weil ich diesen vermeintlichen Fehler noch so klar im Kopf hatte, dass ich das nicht mehr für nötig hielt... da muss ich mich aber echt mal gehörig verguckt haben, denn das ist ja eigentlich schon wirklich eindeutig, dass Marcus da vor ihnen die Treppe runtergeht und nicht auf sie zukommt. Da zweifel ich ja schon fast ein bisschen an meinem Verstand, weil ich noch gut in Erinnerung habe, wie genau ich mir die Stelle angeschaut habe... uff! Naja, aber ist ja schön, wenn ich dir damit eine Freude machen konnte und du mir hier nicht nur demütig zustimmen musstest.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Hm... die Ausreden "Weil er irre ist" oder "Die Falle hat halt anders funktioniert, als gedacht", die lässt du wohl nicht gelten, oder?
    Nö.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich fand es allerdings ein bisschen ärgerlich, dass ich es versäumt habe, Alfred und Ilse vorher schonmal in persona (oder in personii oder wie der Plural da wäre) auftreten zu lassen, um diesem Kontrast zum gutbürgerlichen Leben vorher halt so richtig zünden zu lassen. Hier musste ich quasi alles direkt hintereinanderschalten, fand ich dann nicht so gut. Ich hätte gerne auch Ilse eine viel tragendere Rolle gegeben, aber dafür war dann allein schon wegen der vielen Personen einfach nicht mehr so der Platz vorhanden.
    Fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich schon das Gefühl hatte, durch die Gespräche über die beiden einen ganz guten Eindruck von ihnen bekommen zu haben. Mir hat das schon gut so gefallen, dass man so häufig von ihnen hört und sie erst spät auftreten, das macht es dann eben zu etwas Besonderem.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    "Vielleicht" ist ja gut... ich dachte, das wäre so offensichtlich, dass es schon wieder unerträglich albern ist. Ja, ist natürlich so, und diese Ofenrohr-Frage ist natürlich auch dabei und war mir eigentlich immer mit am prominentesten in Erinnerung geblieben (neben dieser "Fiesling will dir dein Gebäck wegnehmen"-Frage natürlich). Ich mach das eigentlich jedes Mal zum Spaß so um zu schauen was bei rauskommt und wähle mir dann halt doch eine andere Klasse.
    Ich hab das glaube ich wirklich nur beim ersten Spielen mal ausprobiert, und das ist jetzt bestimmt gut und gerne zwölf Jahre her (ächz ). Muss ich beim nächsten Mal dann unbedingt nochmal ausprobieren, wenn die Fragen so spektakulär sind.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Oha! Also damit hat hier jetzt wohl keiner gerechnet. Freut mich jedenfalls, dass dir das im Grundsatz so gut gefallen hat und danke für das Lob.
    "Im Grundsatz" klingt jetzt so, als hätte ichs dann letztendlich doch wieder scheiße gefunden. Ich weiß gar nicht, wieso ihr so fest davon ausgegangen seid, dass ich das langweilig finden würde, nur weil ich diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fand. Das hier ist doch echt mal ein ganz anderes Kaliber!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Papperlapapp, Fehler unterlaufen, ich doch nicht! Sieht man in Gothic doch sehr häufig, dass Leute gegen ihre eigene beschworene Magie immun sind: Die stundenlang in den Händen gehaltenen Feuerbälle; der Feuerregen, der alles, nur nicht den Beschwörer selbst verbrennt...
    Hm, naja, gut... lassen wir das mal so gelten!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    War jetzt aber schon recht intensiv angedeutet, was für eine Person das sein könnte. Aber vielleicht hätte ich hier auch mal lieber wieder eine Fußnote setzen sollen!
    Ohh, jetzt wo du es erwähnst, ist mir wieder eingefallen, dass mir das mit der pulsierenden Halsschlagader gleich so bekannt vorkam! Also ist das Pater Lahache! Ich hatte ja mal eher ein bisschen vermutet, dass es vielleicht Karrypto sein könnte, weil der sich ja am Ende von "Silberne Schwingen" auch weggebeamt hat und das diese Geschichte dann auch so richtig stark mit der neuen verknüpfen würde. Aber dass Karrypto nun in Wahrheit auch Pater Lahache ist, das glaube ich doch eher weniger. Ist aber schon etwas merkwürdig, dass jetzt eine Figur aus dieser Geschichte in der Geschichte in einer anderen Geschichte auftaucht, da hätte ich nun gar nicht mit gerechnet.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Tja, äh, ich sag mal lieber was zu dem Teil mit der (vermeintlichen!) Cassia: Die Identität der Person ist vielleicht nicht das Rätsel, aber dafür, wo sie auf einmal herkommt, woher sie den Skelettschlüssel auf einmal wieder her hat, wo sie vorher die ganze Zeit war und so weiter! Das ist doch Wahnsinn! Naja gut, ich gebe es zu: So richtig überzeugt hat mich dieses "Rätsel" auch nicht, und in Wahrheit ist es auch keines, zumindest nicht im eigentlichen Sinne.
    Kann man dieses Rätsel denn lösen? Ich hatte nicht so den Eindruck, dass Cassias Eingreifen vorher schon mal angedeutet wurde und man da irgendwelche Spuren in der Geschichte finden kann, aber ich kann die natürlich auch gut und gerne übersehen haben.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Naja nun, zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass die Vorgabe ja ausdrücklich verlangte, dass DIE LETZTEN SÄTZE diese Rätsel aufgeben, von daher musste da ja schnell Schluss sein - und angesichts der vielen Fragen, die du dir stellst, gibt's ja offenbar doch genug Dinge zum drüber Nachgrübeln.
    Ja gut, aber die Vorgabe verlangte ja nicht, dass die letzten Sätze der Geschichte so schnell kommen müssen. Du hättest das Rätsel auch irgendwann zwei Wochen später oder so einbringen können. Das wäre sicher sogar besser gewesen, wenn das erst später rausgekommen wäre, weil Jaron dann nicht direkt nach dem Endkampf so unvermittelt damit hätte anfangen müssen. Also, die Ausrede gilt nicht, finde ich!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Und abschließend natürlich nochmal riesigen Dank für diesen ebenso riesigen und auch sehr differenzierten Kommentar samt all der (größtenteils berechtigten) Kritik! Ich habe jetzt nicht auf jede Kritik geantwortet - die Stellen, zu denen ich nichts gesagt habe, habe ich gegenüber MiMo schon beantwortet und da auch keine passende Ausrede gefunden. Von daher bedeutet das an diesen Stellen, dass ich die Kritik einfach zu 100% nachvollziehen kann bzw. keine Ausflüchte parat habe.
    Ich bin ja echt froh, dass du mir da so oft zugestimmt hast und wir uns hier jetzt keine Schlammschlacht liefern müssen!

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich schon das Gefühl hatte, durch die Gespräche über die beiden einen ganz guten Eindruck von ihnen bekommen zu haben. Mir hat das schon gut so gefallen, dass man so häufig von ihnen hört und sie erst spät auftreten, das macht es dann eben zu etwas Besonderem.
    Ja, den Effekt habe ich auch bemerkt und den finde ich an sich auch gar nicht so schlecht. Ich finde eben nur, dass er nicht zu den Eltern als Personen passt. Das sind ja jetzt eher nicht so Figuren, die "dann endlich mal auftauchen", wo sie doch eigentlich die ganze Zeit auch in der Stadt sind und so weiter. Aber gut, hast schon recht, jetzt total schlimm ist es nicht.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich hab das glaube ich wirklich nur beim ersten Spielen mal ausprobiert, und das ist jetzt bestimmt gut und gerne zwölf Jahre her (ächz ). Muss ich beim nächsten Mal dann unbedingt nochmal ausprobieren, wenn die Fragen so spektakulär sind.
    Diese Fragen gibt's ja glaube ich in allen TES-Spielen der Hauptreihe (oder zumindest denen, die ich mal gespielt habe, über Skyrim kann ich jetzt natürlich nix sagen) und manche sind auch seit Beginn immer wieder verwendet worden.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    "Im Grundsatz" klingt jetzt so, als hätte ichs dann letztendlich doch wieder scheiße gefunden. Ich weiß gar nicht, wieso ihr so fest davon ausgegangen seid, dass ich das langweilig finden würde, nur weil ich diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fand. Das hier ist doch echt mal ein ganz anderes Kaliber!
    Ich will halt fremdes Lob nicht immer so übertrieben wiedergeben, so nach dem Motto "Ja danke dass du das für die best passage ever written hältst", obwohl es dann doch Kritik im Detail gibt.
    Ja gut, wir sind wohl halt gerade fest davon ausgegangen, eben WEIL du diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fandest. Ich hielt die Stellen eben schon für sehr vergleichbar!

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ohh, jetzt wo du es erwähnst, ist mir wieder eingefallen, dass mir das mit der pulsierenden Halsschlagader gleich so bekannt vorkam! Also ist das Pater Lahache! Ich hatte ja mal eher ein bisschen vermutet, dass es vielleicht Karrypto sein könnte, weil der sich ja am Ende von "Silberne Schwingen" auch weggebeamt hat und das diese Geschichte dann auch so richtig stark mit der neuen verknüpfen würde. Aber dass Karrypto nun in Wahrheit auch Pater Lahache ist, das glaube ich doch eher weniger. Ist aber schon etwas merkwürdig, dass jetzt eine Figur aus dieser Geschichte in der Geschichte in einer anderen Geschichte auftaucht, da hätte ich nun gar nicht mit gerechnet.
    Ja, hätte ich auch nicht mit gerechnet, bis ich mir dachte "Ja mach mal".

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Kann man dieses Rätsel denn lösen? Ich hatte nicht so den Eindruck, dass Cassias Eingreifen vorher schon mal angedeutet wurde und man da irgendwelche Spuren in der Geschichte finden kann, aber ich kann die natürlich auch gut und gerne übersehen haben.
    Nee, das "Rätsel" kann man nicht lösen, deswegen meinte ich auch, dass es ja kein Rätsel im eigentlich Sinne ist.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ja gut, aber die Vorgabe verlangte ja nicht, dass die letzten Sätze der Geschichte so schnell kommen müssen. Du hättest das Rätsel auch irgendwann zwei Wochen später oder so einbringen können. Das wäre sicher sogar besser gewesen, wenn das erst später rausgekommen wäre, weil Jaron dann nicht direkt nach dem Endkampf so unvermittelt damit hätte anfangen müssen. Also, die Ausrede gilt nicht, finde ich!
    Ja gut, das stimmt natürlich schon, da war ich dann halt wieder von dieser "schnell zu Ende bringen"-Motivation getragen.

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Ich bin ja echt froh, dass du mir da so oft zugestimmt hast und wir uns hier jetzt keine Schlammschlacht liefern müssen!
    Die liefern wir uns dann halt ein andermal!

  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Diese Fragen gibt's ja glaube ich in allen TES-Spielen der Hauptreihe (oder zumindest denen, die ich mal gespielt habe, über Skyrim kann ich jetzt natürlich nix sagen) und manche sind auch seit Beginn immer wieder verwendet worden.
    Ich weiß gar nicht, ob ich die Fragen mal in einem anderen Spiel außer Morrowind durchgegangen bin. Wenn, dann wohl nur in Oblivion, und das hab ich ja auch schon ewig nicht mehr gespielt. Bei Skyrim gibts das glaube ich nicht mehr... da soll man ja am Anfang umgebracht werden und es würde etwas merkwürdig wirken, wenn man vorher noch ausgefragt wird. Aber vielleicht täuscht mich da auch meine Erinnerung, hab das ja nur einmal angefangen und dann aus gutem Grund nie wieder angerührt.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ja gut, wir sind wohl halt gerade fest davon ausgegangen, eben WEIL du diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fandest. Ich hielt die Stellen eben schon für sehr vergleichbar!
    Find ich wirklich überhaupt nicht. Bei "Traumbrecher" stolpert der da so ein bisschen lahmarschig im Dunkeln rum, das ist doch gar nicht vergleichbar mit dem Nerventerror hier in der Story!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Die liefern wir uns dann halt ein andermal!
    Beim nächsten SnB mach ich bestimmt wieder aktiv mit, dann kannst du ja meine Story völlig ungerechtfertigterweise auseinandernehmen und meinen Zorn erregen!

  5. Beiträge anzeigen #45 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Jetzt komme ich endlich mal dazu, einen kleinen Kommentar zum aktuellsten Kapitel von DeanAckles' "Dark Universe II" zu verfassen!

    Mein persönliches Highlight kommt ja direkt zu Anfang:

    Zum Glück befanden sich im Zelt zwei Schlafsäcke. Würden Lord Andre und ich zusammen in einem einzigen Schlafsack schlafen, würde es meiner Meinung nach nicht so gemütlich enden.
    Das fand ich ja wirklich ziemlich witzig und ebenso witzig formuliert.

    Insgesamt fand ich aber, dass du in sprachlicher Hinsicht in diesem Kapitel etwas nachgelassen hast, da waren dann doch schon noch ein paar mehr unrunde Formulierungen mehr drin als so schon. Müsstest du dich im nächsten Kapitel wieder mehr anstrengen!

    Ansonsten fand ich diese Traumsequenz aber ganz gelungen, da kommt auch irgendwie gruselige Atmosphäre rüber, zumindest am Anfang mit diesem weißen Raum und so, das fand ich schon ziemlich stark gemacht! Ich musste übrigens noch einmal nachschauen, waurm dort ausgerechnet Nagor vorkommt bzw. wo eine Begegnung schonmal stattgefunden hatte, aber dann war ich wieder im Bilde.

    Ein bisschen schmunzeln musste ich darüber, dass die von den Göttern höchstselbst zerstörte Waffe einfach mal eben so von einem Schmied repariert werden kann. Da hätten sich die Götter bei der Zerstörung, zumal sie doch so wichtig war, vielleicht etwas mehr Mühe geben sollen, oder? Aber gut, immerhin ist dieser Schmied ja kein gewöhnlicher Schmied, sondern ein Engel in der Engelsstadt. Von daher ist die Zerstörung wohl schon so, dass sie nicht von jedermann rückgängig gemacht werden kann, von daher passt's wieder.

    Mir hat übrigens die Idee gefallen, dass der Held sterben muss, um in die Stadt der Engel zu gelangen. Zumindest, sofern nicht doch noch eine Alternative gefunden wird. Sowas kommt ja ganz gerne mal in Geschichten dieser Art vor, aber ich finde das dann immer irgendwie spannend.

    Auf einmal erlosch das helle Licht, wandelte langsam zum dunklen Hintergrund und wachte sofort auf und fand mich wieder im Zelt mit den Richter.
    Das hier ganz am Ende habe ich aber nicht verstanden. Wieso denn mit dem Richter? Ich dachte, der Held ist da zusammen mit Lord André im Zelt?

    Insgesamt eine gar nicht mal so schlechte Fortsetzung, wenn du, wie gesagt, sprachlich nicht so nachgelassen hättest. Die einzelnen Ideen (Traumsequenz mit weißem Raum, Schmied in der Engelsstadt, Tod als Voraussetzung zum Betreten der Stadt) machen dafür aber schon was her und haben mir gut gefallen; zumal durch sie ja auch neue konkrete Ziele ausgegeben werden.
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  6. Beiträge anzeigen #46 Zitieren
    Held Avatar von Dean
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    Dean ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    Das hier ganz am Ende habe ich aber nicht verstanden. Wieso denn mit dem Richter? Ich dachte, der Held ist da zusammen mit Lord André im Zelt?

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    Lord Andre ist doch der Richter (also von der Stadt Khorinis), oder nicht?

    Immerhin danke für deine Kritik. Ja das mit den "unrunden Formulierungen" hast du wahrscheinlich Recht. Denn zu dem Zeitpunkt, wo ich dieses Kapitel geschrieben hatte, war auch da, wo ich für die drei schriftlichen Prüfungen lernen musste und hatte wohl ein paar kleine Fehler bei diesem Kapitel gemacht. Trotzdem danke für deine Kritik.

  7. Beiträge anzeigen #47 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von DeanAckles Beitrag anzeigen
    Lord Andre ist doch der Richter (also von der Stadt Khorinis), oder nicht?
    Der richtige Richter ist zwar der Richter (klar ), aber du hst nicht Unrecht: Der Richter wurde, wie der Statthalter, vorläufig seines Amtes enthoben und Lord Andre hat solange das Amt des Richters übernommen.

  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Okay, kann man dann in der Sache natürlich so gelten lassen! Ist beim Lesen aber trotzdem komisch, wenn da auf einmal "der Richter" steht, wo doch einfach Lord André gemeint ist (selbst wenn er doch irgendwie Richter sein sollte).

  9. Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Jetzt (naja, "jetzt" - mit dem Kommentarverfassen habe ich dann doch etwas länger gebraucht, und das nicht etwa, weil er so lang geworden ist, sondern weil ich nie so recht die Zeit und Lust gefunden habe; das gibt jetzt wieder einen Spaß, meine Notizen dazu zu entziffern) legt Ajnif also doch noch das Kapitel vor, welches sie damals zurückgezogen hatte, weil es hier und da ein wenig Kritik gab. Mal schauen also, was passiert, wenn dieses Kapitel auch wieder kritisiert wird.

    Kellan bezweifelte dass dieses Tier überhaupt irgendwen sättigen könnte, war es doch viel kleiner als seine Hand. Doch im Falle Robs würde es wohl keine Rolle spielen, ob der Vogel nun den Magen füllen würde oder nicht.
    „Na endlich! Ich dachte schon, ich müsste hier sterben!“
    „Ihr seid bereits tot“, erwiderte Kellan und kniete sich neben Rob. „Soll ich Euch aufhelfen?“
    Solche und andere Stellen finde ich witzig, aber auch gleichzeitig gut für die Geschichte, weil Robs Skelettgestalt, auch wenn verulkt, eben auch ernst genommen bzw. konsequent gehandhabt wird. Dass er trotzdem so etwas wie Hunger verspürt, ist eben einfach auf alte Gewohnheiten oder so zurückzuführen.

    Aber zur Hauptsache: Was mir besonders an dieser Szene bzw. dem Kampf gefällt, ist, dass das so eine Art Vielparteienstreit ist. Einerseits die Söldner, die gegen ihren Auftraggeber agieren, dann eben Rob und Kellan und schließlich noch die Vampirhexen... da trifft ja einiges aufeinander, was zwischendrin ein angenehmes Chaos entstehen lässt. Und das, ohne durcheinander zu kommen, wer jetzt eigentlich zu wem gehört (ich glaube, das war in der ursprünglichen Version dieses Kapitels noch ein Problem - aber wer weiß, vielleicht hast du das Kapitel auch gar nicht verändert und willst uns nur testen).

    „Schweigt! Ich will es nicht hören! Ich habe jahrelang wegen Euch gelitten!“, erwiderte Braha hysterisch und fuhr sich mit den langen Fingernägeln durch die noch längeren Haare.
    Oh làlà.

    Kellan stand über dem leblosen Körper, seine Hände zitterten, der Kopf fühlte sich an als würde er im nächsten Moment zerbersten.
    Hier wäre "sein Kopf" glaube ich die bessere Formulierung, weil sonst irgendwie so eine Art Abgrenzung zu dem "seine Hände" vorher entsteht, als wäre der Kopf dann doch nicht seiner.

    „Das muss es nicht“, erwiderte Rob fröhlich, „Irmhild war vielleicht keine Augenweide, aber sie wusste ganz sicher was sie mit ihrer Zunge und ihren Schenkeln alles bewirken konnte. Eine schöne Art zu sterben!“
    „Ich dachte sie hat Euch erstickt“, Kellans konnte seine Erstauntheit nicht verbergen.
    „Das hat sie ja auch“, lachte Rob, „Aber nicht mit einem Kissen.“
    Kellan spürte eine leichte Gefühlsregung in seinem Inneren.


    Stimmungsmäßig ist das Kapitel jedenfalls eine gute Mischung aus der Spannung am Anfang, den actionreichen und noch spannenderen Kampf (ich konnte da schon gut mitfiebern, weil es oftmals doch recht brenzlig und sehr gefährlich wirkte) und der eher humorigen Seite, für die Rob natürlich wie kein zweiter steht. Dass sein Skelettkörper da im Grunde total zerpflückt wird und er am Ende erstmal wieder zusammengebaut werden muss, das hat schon was!

    Lediglich ganz am Ende würde ich Kritik anbringen wollen:

    Nach einer Weile erschien eine junge Frau neben ihm, ihr ganzer Leib zitterte trotz Umhang.
    Kellan streckte den Arm aus und zog die Frau zu sich herunter. „Drückt Euch fest an mich, dann wird Euch wärmer werden.“
    „W-w-w-as?“, stotterte sie, ihre Augen vor Angst geweitet.
    „Keine Angst Mädchen, ich tue Euch nichts, ich will nur nicht, dass Ihr mir heute Nacht sterbt.“
    Nur widerstrebend drückte sie sich an Kellans Umhang, der ihr fürsorglich den Arm um die Schultern legte.
    Das geht mir dann ja doch alles so ein bisschen zu schnell - von beiden Seiten. Also, wenn ich mich in sie hineinversetze... wenn da so ein Kerl, der da gerade rumgekämpft hat, mich sieht und das erste was er sagt, ist "Drückt Euch fest an mich", naja, da würde ich vielleicht doch misstrauisch werden. Abgesehen davon hätten davor vielleicht einfach noch ein paar mehr Worte gewechselt werden können. Wer bist du, woher kommst du, bist du verletzt (alles wechselseitig) oder zumindest irgendetwas... dass jetzt allen vielleicht auch nicht so sehr nach Reden zumute ist, vor allem dem Mädel, das kann man natürlich verstehen. Aber das hätte dann natürlich deutlicher thematisieren sollen, finde ich.

    Alles in allem aber war das Kapitel gut zu lesen und hat mich eine nun schon länger zurückliegende Zugfahrt, oder zumindest einen Teil davon, gut unterhalten.


    Die Fehlerliste:
    Was ist mit seiner Tochter und ihrer Begleiterinnen?
    Kellan riss dem am Boden liegenden
    „Verdammt, meine Hand!“, brüllte das Skelett im nächsten Momen
    Erstaunt betrachtete Kellan die Hexe eine Weile, er hatte nicht damit gerechnet dass Rob so einfach mit ihr fertig werden würde.
    Hier würde ich nach dem "gerechnet" noch ein Komma reinschießen.
    das wird wohl eine weile dauern
    Kellan schwie eine Weile.
    Er hatte sich auf den Boden gesetzt und seine Arme ineinander verschränkt, als er hinter sich ein Geräusch, während ein süßlicher Duft in seine Nase stieg.
    Da fehlt ein Wort...
    ------------------------------------------------------------------------------

  10. Beiträge anzeigen #50 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Okay, kann man dann in der Sache natürlich so gelten lassen! Ist beim Lesen aber trotzdem komisch, wenn da auf einmal "der Richter" steht, wo doch einfach Lord André gemeint ist (selbst wenn er doch irgendwie Richter sein sollte).
    Jo, ich hätte auch eher "der Ritter" oder "der Lord" oder so was geschrieben. Aber ich wollte halt trotzdem anmerken, dass Andre zumindest vorübergehend tatsächlich Richter und das somit nicht ganz falsch ist.

  11. Beiträge anzeigen #51 Zitieren

  12. Beiträge anzeigen #52 Zitieren
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Jaja, ich sag doch auch gar nix mehr dagegen. Vielen Dank für das Peer-Review meines Kommentars.
    Das sollte keine Kritik an deinem Kommentar sein
    Ich wollte nur die Chance mal wieder nutzen, mit meinem Gothicwissen zu prahlen Bzw. wollte ich die Sache ja auch vor allem für Dean selbst klarstellen, weil der jetzt unsicher schien, ob Andre nun Richter ist oder nicht.

  13. Beiträge anzeigen #53 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Das sollte keine Kritik an deinem Kommentar sein
    Ich wollte nur die Chance mal wieder nutzen, mit meinem Gothicwissen zu prahlen Bzw. wollte ich die Sache ja auch vor allem für Dean selbst klarstellen, weil der jetzt unsicher schien, ob Andre nun Richter ist oder nicht.
    Habe ich schon verstanden. Ich wollte jetzt aber auch nicht den Eindruck erwecken, dass meine Kommentare stets kritiklos hinzunehmen seien.

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Ich mache dann mal im Schreim-naoch-Buchstohm-Abstimmungsendspurt mit MiMos „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ weiter!

    Als ich gesehen habe, dass deine Story eine Fortsetzung von „Gellerts desaströses Götterdebakel“ sein würde, hatte ich ja zunächst mal starke Bedenken, ob die Geschichte dann überhaupt richtig ernstzunehmen sein würde. Die erste, kurze Geschichte mit Gellert war zwar in ihrer Abgedrehtheit sehr unterhaltsam, aber ob das über ein siebenteiliges, längeres Werk hinweg funktionieren würde, da hatte ich schon so meine Zweifel, zumal ich auch das Gefühl hatte, dass du die erste Story selber nicht so richtig ernstgenommen hast. Und es fängt ja auch schon wieder ganz ähnlich an wie damals mit so einem Begriff wie „Quaternionenteleskop“, bei dem man eigentlich auf den ersten Blick sieht, dass der überhaupt keinen Sinn ergibt, mit einer unheimlich riesigen Festung, einem Schicksalsmeer und Amethystdrachen und all sowas. Aber man merkt trotzdem ziemlich schnell, dass da viel mehr Struktur und Substanz hintersteckt als damals beim „Götterdebakel“ und sich die Erzählung hier nicht nur auf die Aneinanderreihung möglichst vieler absurder Einfälle beschränkt. Und natürlich fällt ähnlich wie beim Vergleich vom „Vollzeitmann“ zur „Halbzeitkatastrophe“ wieder die stilistische Weiterentwicklung positiv auf – gerade auch, was die Art und Weise angeht, wie du etwas erzählst und wann du welche Informationen preisgibst, was hier ja sehr wohldosiert nach und nach geschieht. Übrigens gefällt mir schon der erste Abschnitt über die Position der Burg Götterfall sehr gut: Da denkt man erst, es ginge um irgendein großartiges magisches Geheimnis, und dann geht es doch bloß um die Frage, wer in der Familie Xardas die Hosen anhat. Das fasst ja auch schon sehr gelungen die beiden großen Hauptthemen zumindest der ersten Posts, die ich bislang kenne, zusammen: Abgefahrenes magisches Gedöns und Familienprobleme.
    Auffällig finde ich, dass der erste Post eine fast gegensätzliche Strategie verfolgt wie der erste Post bei John: Während da durch zwei lange Dialoge vor allem die Einführung der Hauptfiguren und die schrittweise Erfüllung der Vorgabe im Vordergrund steht, bricht hier direkt mal brachiale Action vom Zaun, sodass für gemütliche Gespräche gar keine Zeit ist und auch die Vorgabe fast beiläufig erst zum Schluss abgehakt wird. Den Figuren wird dabei nicht ganz so viel Aufmerksamkeit gewidmet, wobei sie natürlich schon allein aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation (Möchtegernxardas, Möchtegerndämon und Kleinkind) interessant wirken und gerade Gellert als ziemlicher Unsympath schon jetzt recht gut zur Geltung kommt. Ähnlich wie bei Odo aus Eweks letztjähriger Sommersiegerstory fühle ich mich auch hier wieder ein bisschen an Artemis Fowl erinnert, allerdings an eine noch deutlich unsympathischere und größenwahnsinnigere Variante. Bisher will ich mich mal mit einem Urteil darüber zurückhalten, weil Gellert ja durchaus auch noch eine Entwicklung durchmachen kann. Ich finde es auf jeden Fall durchaus mutig, dass du hier jemanden zur Hauptfigur gemacht hast, von dem man gleich zu Beginn erfährt, dass er seit deren Geburt an seiner Schwester herumexperimentiert – sowas baut natürlich einfach unmittelbar eine gewisse Distanz auf, und es bleibt abzuwarten, ob du es hinkriegen (oder überhaupt versuchen) wirst, im Laufe der Geschichte nochmal irgendwelche Sympathien für Gellert beim Leser aufzubauen. Im ersten Post ist das jetzt zunächst mal alles eher nebensächlich, denn der macht allein durch das hohe Tempo und die vielen originellen Ideen eine Menge Spaß und hat mich als Einstieg definitiv überzeugt!
    Ein bisschen könnte man vielleicht die Erfüllung der Vorgabe in Zweifel ziehen, denn ob die kleine Sigrid nun wirklich gemeinsam mit Gellert und Hogs an der Herstellung dieser Rune arbeitet, das ist ja mal mehr als fraglich. Vor allem scheint mir am Ende auch ausschließlich Gellert durch Xardas' Ankunft in Bedrängnis zu geraten – Hogs als dessen Diener vielleicht auch noch, aber dass Sigrid durch ihren Vater irgendwas zu befürchten hat, ist für mich hier nicht herauszulesen. Da scheint mir doch eher ihr großer Bruder derjenige zu sein, der allein für das ganze Chaos verantwortlich gemacht werden wird.

    Na gut, im nächsten Post zeigt sich dann, dass auch Sigrid in übelste Bedrängnis geraten ist: Immerhin sind ja ihre Lieblingsmurmeln in Gefahr! Meine persönlichen Erfahrungen mit Zweijährigen lassen mich zwar vermuten, dass Sigrid das Verschwinden ihrer Murmeln nach spätestens fünf Minuten wieder ganz gut verkraftet haben würde, solange irgendwas anderes halbwegs Interessantes in der Nähe ist (und dafür dürfte wohl auf Burg Götterfall gesorgt sein), allerdings scheint sie ja doch ein bisschen anders drauf zu sein als die Zweijährigen, die ich so kenne und die Sache mit den Murmeln durchaus persönlich zu nehmen! Von ihrer ganzen Art her kommt mir Sigrid übrigens auch ziemlich überdreht vor, fast schon besoffen irgendwie. Das wird aber wohl Gellert mit seinen ganzen fiesen Tränken schuld sein, nehme ich mal an. Sympathischer geworden ist mir der jedenfalls auch in diesem Kapitel nicht.
    Dafür hat sich Hogs jetzt eindeutig die Rolle als großer Sympathieträger der Geschichte ergattert (und das ist auch wirklich gut so, dass es so einen gibt): Vielleicht liegt es daran, dass er als einziger der Beteiligten nicht wahnsinnig viel draufzuhaben scheint und er in seiner Rolle als Underdog unter den Dämonen natürlich das meiste Identifikationspotential hat. Mir tut es irgendwie jetzt schon leid, dass du Hogs im letzten Post unter Garantie abservieren wird... außer vielleicht, du lässt Gellert doch sterben und dann als unheimlich mächtigen Untoten wiederauferstehen, was sicher auch nicht ganz undenkbar wäre. Na gut, da kann ich ja doch noch ein bisschen für Hogs hoffen!
    Die Geschichte wird jetzt spürbar komplizierter – prinzipiell gefällt es mir, dass nicht alles bis zur Erschöpfung erklärt wird, sondern man sich als Leser auch manche Details selbst erschließen muss, aber wie das nun genau mit diesen Amethyst- und Kristalldrachen ist, das hab ich nicht völlig verstanden. Eigentlich dachte ich, dass Amethyst- und Kristalldrachen zwei unterschiedliche Arten bzw. Völker von Drachen sind, aber dann wirkt es wiederum so, als sei der König der Amethystdrachen gleichzeitig auch der König der Kristalldrachen. Wobei die Kristalldrachen dann für Xardas kämpfen sollen, wenn der ihren König umgebracht hat – wieso das so ist, kann man jetzt auch nur mutmaßen, aber vielleicht ist das einfach die richtige Art, um sich bei Drachen Respekt zu verschaffen. Die Erklärung, die für mich am meisten Sinn ergibt, ist dann wohl, dass Kristalldrachen eine allgemeinere Überklasse von Drachen ist, in die dann unter anderem auch die Amethystdrachen fallen (das würde ich mir mal so herleiten, weil Amethysten ja auch Kristalle sind). Und einer von denen ist dann eben König nicht nur über die Amethystdrachen, sondern über sämtliche Kristalldrachen insgesamt. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das so ist!
    Gewundert hat mich ja, dass hier gleich zwei Kandidaten für die Rolle der Person ins Spiel gebracht werden, um die sich Gerüchte ranken: einmal Ixidia, der dann ja auch die offizielle Person E ist, und diese mysteriöse Frau, die ein Avatar Beliars zu sein scheint, und die ich beim ersten Lesen eigentlich viel mehr verdächtigt hatte, die Person E zu sein, weil hier ja sogar ganz wortwörtlich Gerüchte über sie besprochen werden (wobei du glaube ich auch schon mal darauf hingewiesen hattest, dass es dann nicht nur Xardas und Lyrca als unbebuchstabte Personen hätten sein dürfen, die über sie sprechen). Ich bin jedenfalls gespannt, welche Rolle diese Beliaravatarin noch spielen wird – irgendwas wirst du dir ja jedenfalls dabei gedacht haben. Oder du hast eine ähnliche Taktik gewählt wie ich damals bei meiner Geschichte, als ich zu Beginn auch erstmal möglichst viele Ansätze und Themen ins Spiel bringen wollte, um dann später bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. Weil man ja noch gar nicht weiß, was noch auf einen zukommen wird, kam mir das wie eine gute Idee vor, und vielleicht ist es dir da ähnlich ergangen. So oder so finde ich das auf jeden Fall spannend und hoffe mal, dass diese mysteriöse Person irgendwie nochmal in der Geschichte wichtig werden wird – wenn nicht, wärs aber zumindest mal eine weitere nette Idee in der Geschichte gewesen, von denen es ja wirklich eine ganze Menge gibt. Man spürt deine Begeisterung für dieses Szenario und deinen Spaß daran wirklich an jeder Ecke heraus, und das überträgt sich dann natürlich auch beim Lesen.
    Kleine Meckerei am Rande bei der ansonsten sehr gelungenen Lyrca-Gesprächsszene: Dass Lyrca ihren Mann nun auch als „alten Zausel“ bezeichnet, genauso wie das Gellert immer tut, finde ich nicht so gut. Da hättest du dir doch ruhig etwas Neues ausdenken können, außer es soll Absicht sein, dass Mutter und Sohn sich da auf einen „Spitznamen“ geeinigt haben. Apropos Namen: Die sind ja in diesem Post teils außerordentlich kreativ, man denke nur an Thortortronthron (den ich jetzt sogar abgetippt und nicht kopiert habe ). Ixidia gefällt mir richtig gut als Name, und generell macht das, was man über den erfährt, schon mal neugierig auf alles, was später noch so mit dem los sein wird – die Geschichte über den Meteoriten lässt ja vermuten, dass es sich bei dem um eine Art untoten Sephiroth handeln könnte. Der Name Xyz hingegen ist jetzt als Ausschnitt aus dem Alphabet vielleicht nicht so wahnsinnig kreativ, aber man muss ja auch erstmal darauf kommen, sowas überhaupt als Name zu verwenden, und zu dem muskelbepackten Oberdämon passt der durchaus sehr gut. Der hat auch allgemein Eindruck gemacht von der ganzen Art her – da konnte einem der arme Hogs nur Leid tun, dass er diesem Viech gegenübertreten musste. Und du kannst dir natürlich vorstellen, dass ich nach dem ersten Lesen dieses Posts schwer begeistert war angesichts der Aussicht, dass sich zwischen diesem Xyz und Gellert zwei Posts später dann eine Lovestory entwickeln sollte. Du bist aber auch echt aufs Ganze gegangen, was den zu erwartenden Romantikaspekt angeht: Eine Beteiligung von Sigrid wäre in jeglicher Konstellation eine Katastrophe gewesen, und irgendeine wirklich günstige Konstellation bei den vier Personen gibt es da im Grunde überhaupt nicht. Am ehesten hätten vielleicht noch die beiden Dämonen zueinander gepasst, aber auch daran kann man nach Xyz' Auftritt hier schon zweifeln.
    Die zweite Vorgabe hast du jedenfalls gut gelöst, finde ich. Ich musste jetzt zwar alles nochmal genau nachvollziehen, ob das wirklich so hinhaut mit der Rolle von Person D, aber im Grunde passt das schon alles so. Sogar Sigrid war ja ein bisschen an der Planung beteiligt, so sehr es eben möglich war. Da gibt’s nicht viel zu meckern, würd ich mal sagen, wie auch am zweiten Post ingesamt.

    Der dritte Post könnte auch gut und gerne das Finale der Story sein, so spektakulär kracht es hier an allen Ecken und Enden – und das nach gerade mal einem Drittel der Geschichte. Bin wirklich gespannt, ob du da zum Schluss vielleicht sogar noch einen drauflegen konntest, aber erstmal zu diesem Kapitel jetzt hier!
    Was ganz am Anfang auffällt ist natürlich, wie nach der Pause zwischen den Kapiteln ganz fernsehserienmäßig die letzten Sekunden des Cliffhangers nochmal wiederholt werden. So richtig zu was gut ist das eigentlich nicht, weil nicht mal die Perspektive gewechselt wird, aber irgendwie lustig dann ja schon. Der Kampf an sich ist wirklich klasse und kreativ mit den unterschiedlichen Dämonen und der enormen Zerstörung, die da angerichtet wird. Da kann man ja nur hoffen, dass Xardas' Diener die vielen Gebäudeschäden genauso schnell wieder ausgebessert bekommen wie sie ihm früher seine Türme in die Landschaft gesetzt haben! Dass der Kampf durch das gleichzeitig geführte Telepathonat mit Xyz quasi zur Nebensache gerät, macht das Ganze natürlich noch eine Ecke cooler, zumal der Dialog auch ziemlich gewitzt ist:
    Xyz klang nun um einiges berechnender. „Druga ist nur einer von zwanzig Dämonenlords, die deinem Vater bis in den Tod folgen würden.“
    „Das heißt nicht viel. Das Reich der Toten ist immerhin eure Heimat“, unterbrach Gellert den Fürst kühn.
    Mir hat es auch gefallen, dass Xyz nicht so einfach zu überzeugen ist und Gellert tatsächlich mit guten und nachvollziehbaren Argumenten kommen muss, bevor Xyz einwilligt. Das wirkt schon sehr glaubwürdig so, und das Gespräch hat genau die richtige Länge, um diese Wirkung zu erreichen.
    Grundsätzlich also ein toller Einstieg in das dritte Kapitel. Eine Passage der Kampfszene ist mir aber in stilistischer Hinsicht negativ aufgefallen, weil sie einfach nur aus einer Aneinanderreihung kurzer und einfallslos formulierter Hauptsätze besteht:
    Er positionierte sich zwischen Druga und dem Kugeldämon. Der Kugeldämon sprang wieder auf ihn zu. Gellert wich aus. Die gepanzerte Kugel schoss direkt in Drugas Rachen. Die Lavakugel zerplatzte zwischen den Reißzähnen des Dämonenlords. Druga bäumte sich röhrend vor Schmerz auf. Das Geweih riss die gesamte Decke ein. Noch mehr Stenografien stürzten in das Kellergewölbe. Noch größere Gesteinsbrocken hagelten auf sie herab. Der festgenagelte Schlangendämon wurde unter ihnen begraben.
    Das, was da beschrieben wird, ist ja eigentlich sehr cool (also wie es Gellert schafft, die beiden Dämonen gegeneinander auszuspielen), aber durch diese nüchterne Erzählweise an der Stelle geht die Wirkung doch ein bisschen verloren. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar eine bewusste stilistische Entscheidung war, das hier so zu machen, aber mich hat das jedenfalls nicht so überzeugt. Du kannst ja schließlich viel besser schreiben als so.
    Der nächste Abschnitt ist ähnlich actiongeladen und unterhaltsam geraten – macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die nach wie vor ziemlich durchgeknallte Sigrid mit Tiamat anlegt (der bei seiner einzigen Dialogzeile hier auch richtig schönen Dämonenschergencharme versprüht ) und ihren armen Vater mit Schläferschrei und Teleportzauber zur Verzweiflung treibt. Xardas wirkt hier wirklich ein bisschen in die Jahre gekommen.
    Zwei Stellen sind mir hier etwas negativ aufgefallen. Einmal diese hier:
    Ihm kam der Gedanke, dass ein menschlicher Betrachter nun wohl so etwas wie Mitleid oder Reue von ihm erwartete. Sie ist doch deine Tochter! Sie ist noch so jung! Das würden sie alle sagen. Und er würde im Stillen den Kopf über sie schütteln. Hier stand viel Wichtigeres auf dem Spiel als das Glück dieses Mädchens.
    An der Stelle kommt mir die Figurenzeichnung bei Xardas viel zu platt daher, und ich finde es auch einfach unnötig, Xardas soetwas explizit denken zu lassen. Man merkt ja als Leser schon sehr gut, dass Xardas skrupellos gegen seine Tochter vorgeht, auch ohne dass er noch ausdrücklich darüber nachdenken müsste, was andere Leute wohl davon halten könnten. Dass er das überhaupt tut, finde ich nämlich nicht so glaubwürdig. Von mir aus könntest du die paar Sätze gerne ersatzlos streichen, das würde der Story sicher nicht schaden.
    Die zweite Stelle ist eigentlich gar kein richtiger Kritikpunkt, sondern mehr eine kleine inhaltliche Fragwürdigkeit:
    Die urtriebliche Angst, die jedem Menschen von Geburt an den Lebenswillen zu rauben vermochte, sollte eigentlich alles andere Denken verdrängen.
    Die Angst raubt einem Menschen doch nicht den Lebenswillen, sondern ist vielmehr Ausdruck des Lebenswillens, oder? Sie dient ja schließlich dazu, den Menschen am Leben zu halten.
    Dass Xardas das telepathische Gespräch plötzlich mithören kann, wirkt erstmal etwas konstruiert und ist auch eigentlich vorerst nur verständlich, wenn man die Vorgabe kennt. Es wird ja im dritten Post nie ausdrücklich gesagt, dass ein Defekt des Kommunikationsrings dafür verantwortlich ist. Ich fände es schon gut, wenn das irgendwann in der Geschichte nochmal richtig geklärt werden würde. Aber vielleicht wird das ja auch so sein, mal schauen. Als Lösung der Vorgabe gibt’s daran jedenfalls nix zu meckern.
    Im folgenden Abschnitt muss sich Gellert erstmal wieder ein bisschen als Unsympath profilieren: Dass Sigrid wegen seinem Plan gerade grässlichen Ängsten ausgesetzt war, die ein zweijähriges Kind eigentlich ordentlich traumatisieren müssten, ist ihm anscheinend ziemlich egal, und als er dann von Xardas und seinen Dämonen überrascht wird – ein toller Moment übrigens, auch wenn man als Leser zu dem Zeitpunkt schon etwas damit rechnen konnte – zeigt er auch sehr deutlich, dass er zwar intelligent und mächtig und begabt und so ist, aber nun wirklich nicht besonders reif:
    „Hab ich deinen tollen Weltenplan durcheinander gebracht, Paps?“, höhnte Gellert stolz. Die Geschichte hatte er damit schon mal geändert. Doch leider würde die Welt davon nichts mitkriegen.
    Hauptsache irgendwas sinnlos ändern wollen und dann auch noch stolz drauf sein, na super... es ist jedenfalls ein Glück, dass Hogs und mit kleinen Abstrichen auch Sigrid deutlich sympathischer daherkommen als er, sodass man im Kampf zwischen Xardas und Gellert dann trotzdem mit Gellerts Seite ein bisschen mitfiebern kann.
    Wobei Hogs zumindest kurzzeitig in Gefahr gerät, seinen Status als größter Sympathieträger der Geschichte zu verlieren – Schuld ist natürlich mal wieder Gellert mit seinen Experimenten. Ein bisschen hoffe ich ja darauf, dass dem irgendwann noch dutzende Tentakel und fünfzig Augen wachsen werden, weil Xardas ihm seit seiner Geburt auch irgendein fieses Zeug ins Essen gemischt hat. Würde dem jedenfalls ganz recht geschehen. Jedenfalls war ich zunächst schon ein bisschen traurig, dass der nette, schmächtige Hogs nun auf einmal auch so ein roher Koloss ist wie Xyz – aber die Befürchtungen, dass er nun zum abgebrühten Killerdämonen geworden sein könnte, haben sich ja schon ein paar Zeilen später wieder erledigt, nachdem ihn Xyz auf wahnsinnig lässige Weise plattgemacht und ihm mit einem saucoolen Spruch den Rest gegeben hat:
    Mit einem Ruck hatte er Hogs das Höllenschwert aus der Hand gerissen. „Ich hab mich getäuscht. Du bist doch noch ein Wurm. Und je größer Würmer sind, desto ekliger werden sie.“
    Das fand ich schon wirklich verdammt cool, und ich war auch ziemlich baff, dass Hogs gleich nach seiner von Gellert so großartig angekündigten Verwandlung so mir nichts dir nichts wieder aus dem Weg geräumt wird. Da hast du wirklich gut mit den aufgebauten Erwartungen gespielt. Und glaubwürdiger ist es so ja auch... ich hab zwar natürlich keine großartigen Erfahrungen damit, wie es ist, zu einem Riesendämonen zu mutieren, aber dass man sich an seinen veränderten Körper dann erstmal gewöhnen muss und nicht direkt losfighten kann wie sonstwas, das scheint mir zumindest nachvollziehbar zu sein. Was mich an der Xyz-vs.-Hogs-Szene allerdings schwer irritiert hat: Wo genau findet dieser Kampf denn eigentlich statt? In der Luft oder auf dem Boden?
    „Du bist ein jämmerlicher Anfänger!“, grollte Xyz und stieß ein drittes Schwert direkt in den Flügelansatz. Vor Hogs Augen verschwamm alles. Als sein Blick sich kurz wieder klärte, sah er, wie einer seiner schönen großen neuen Flügel schlaff zu Boden glitt, wie das Blatt eines Herbstbaums.
    Xyz stand ihm nun mit seinem letzten Schwert von Angesicht zu Angesicht gegenüber. „Mit dem Fliegen wird es jetzt schwer, was? Aber gib dir keine Mühe, extra laufen zu lernen.“ Die letzte Schwertspitze bohrte sich in Hogs‘ rechtes Knie, der Länge nach das Schienbein entlang und trat aus der Fußsohle wieder hervor. „Und das, nehme ich wieder an mich. Ist nämlich mein Bestes.“ Mit einem Ruck hatte er Hogs das Höllenschwert aus der Hand gerissen. „Ich hab mich getäuscht. Du bist doch noch ein Wurm. Und je größer Würmer sind, desto ekliger werden sie.“
    Hogs begann zu fallen, immer schneller kam der von Skeletten überwimmelte graue Grund auf ihn zu. Trübe dachte er daran, wie schmerzhaft der Aufprall werden würde. Er musste sich mit Magie in der Luft halten. Doch die Schwerter steckten noch in ihm und lösten ein aggressives Brennen in seinem ganzen Körper aus.
    Zunächst heißt es, dass Xyz vor Hogs steht, also dachte ich, dass die auf dem Boden im Stehen gegeneinander kämpfen. Aber dann fällt Hogs auf einmal runter... wie soll das denn gehen? Xyz sagt doch auch selber noch, dass Hogs nicht mehr fliegen kann, also müsste er doch spätestens da schon runtergefallen sein, wenn er in der Luft gewesen sein sollte. Ich glaube, da bist du ein bisschen durcheinander geraten.
    Ansonsten habe ich am Kampf gegen die Dämonen aber nichts zu meckern. Die Vielfalt der ganzen Dämonengestalten kommt hier noch besser zu Geltung als beim ersten Dämonenkampf in der Burg – klar, hier sind es ja auch noch deutlich mehr Dämonen, und dann sogar alles Dämonenlords mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Da spürt man wieder richtig den Spaß, den du beim Ausdenken dieser ganzen Spezialfähigkeiten gehabt haben musst. Am besten hat mir glaube ich Gottromp gefallen, der ganz einfach seine Ohren wegwirft, als Sigrid zu schreien anfängt. Übrigens ist diese Fähigkeit ja gar nicht mal so abgedreht, wie sie zunächst erscheinen mag: In meinem derzeitigen Lieblings-ARD-Vorabend-Quiz „Wer weiß denn sowas?“ mit Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton habe ich erst kürzlich gelernt, dass es so Unterwasserviecher gibt, die bei Gefahr ihre Gedärme auf den Feind schmeißen und dann warten, bis die wieder nachwachsen. Ist ja im Grunde eine ganz ähnliche Taktik wie bei Gottromp hier!
    Sehr schön dann die Wendung, dass Sigrid durch den Schrei des Schläfers unbeabsichtigt das tut, was der Schläfer im Spiel damit auch getan hat, nämlich die Drachen rufen. Das passt hier irgendwie richtig wie die Faust aufs Auge, das ist wirklich toll konstruiert (konstruiert im postiven Sinne!). Nicht ganz sicher bin ich mir, ob die Barrierenzerstörungskraft des Schläferschreis so passt – es war doch eher die Verbannung des Schläfers als sein Schrei, der die Barriere zerstört hat, oder? Aber dazu könnten Koryphäen wie Jüdex sicher mehr sagen als ich.
    Spätestens beim majestätischen Auftritt der Amethystdrachen habe ich mich dann wirklich wie mitten im Storyfinale gefühlt. Die angestrebte Wirkung hast du da bei mir definitiv erreicht, die Drachen wirken enorm einschüchternd und überlegen. Und eigentlich wirken sie auch wie die vernünftigsten Leute, denen man bisher in der Geschichte begegnet ist. Also, das was sie da sagen, das scheint ja schon Hand und Fuß zu haben, und die Aggression geht schließlich auch ziemlich eindeutig von Xardas und seiner Sippschaft aus. Aber ein bisschen zu gruselig und kalt wirken die Drachen dann doch, um ihnen in der großen Schlacht jetzt so richtig die Daumen zu drücken.
    In diesem Gespräch mit den Drachen ist mir übrigens bewusst geworden, dass ich Gellerts Plan gar nicht richtig kapiere. Also, mal kurz zusammengefasst, so wie ich das verstanden habe: Xardas hat diesen Regenbogentitanen unter seine Kontrolle gebracht und ihn auf den König der Amethystdrachen gehetzt, wobei er ihn auch irgendwie mit seiner Magie im Kampf unterstützt hat. Durch die von Gellert und Sigrid verursachte Ablenkung konnte er dem Titanen nicht länger beistehen, weshalb der vom Drachenkönig so schwer verwundet wurde, dass er nun im Sterben liegt. So weit, so gut. Und Gellerts Plan ist es jetzt, dahin zu gehen und dem König der Drachen die Macht dieses Titanen anzubieten, der da eh schon sterbend bei den Drachen rumliegt? Wieso sollten die Drachen auf so einen Handel eingehen, der ihnen doch gar nichts bringt? Denn das, was Gellert ihnen geben will, müsste er ihnen ja quasi erstmal wegnehmen, um es ihnen überhaupt anbieten zu können. Kapier ich jetzt wirklich nicht so richtig! Vielleicht hat es irgendwas damit zu tun, dass die Drachen an diese ominöse Macht im Titanen selber nicht rankommen und dafür Gellert brauchen oder so, aber das wird so ja auch nie gesagt.
    Zweite Irritation: Die Drachen sind Säugetiere? Ich dachte immer, Drachen legen Eier.
    Egal, auch der große Kampf gegen die Drachen ist wieder ein Actionspektakel sondergleichen, das noch spannender gerät als der Kampf zwischen Xardas und Gellert und in Sigrids Tod einen dramatischen Höhepunkt findet. Das Kriterium der Grausamkeit ist hier auch ganz zweifellos voll und ganz erfüllt – und auch hier bin ich wieder sehr gespannt darauf, wie du die halbe Sigrid dann später wieder zum Leben erwecken wirst. Zumindest hattest du ja schon mal das Glück, dass Gegenstand C nach der Wiederbelebung von Person C nicht mehr auftaucht... das hätte sonst sicher für einige Probleme sorgen können.
    Zwei kleine Mängel in Sachen Sigridzerteilung:
    Gedärme hingen aus dem sauber abgebissenen Oberkörper.
    Wenn da Gedärme raushängen, dann kann man doch nicht von einem sauber abgebissenen Oberkörper sprechen, oder? Das ist dann ja gerade eben nicht sauber.
    Und das hier...
    „Neeein, Sigriiid!“, schrie er wie ein Kind.
    ...hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Das ist doch viel zu klischeehaft. Einfach weg mit dem Satz und gut ist – den Schmerz, den Gellert da empfindet, vermittelst du schon sehr gut, da braucht es so ein Geschreie überhaupt nicht.
    Ich habe mir übrigens von Anfang an gedacht, dass Sigrids Tod eigentlich das Beste ist, was dir für die Story passieren konnte: Durch dieses schockierende Erlebnis hattest du jetzt die Chance, Gellert einen echten und glaubwürdigen Charakterwandel durchmachen zu lassen und ihn damit vielleicht doch noch zu jemandem zu machen, mit dem man als Leser auch ein bisschen sympathisieren kann. Der Zeitpunkt in der Geschichte wäre dazu auch perfekt, da Gellert jetzt ja ohnehin schon am Gipfel seiner Megalomanie angelangt ist und die Story eigentlich unmöglich mit noch mehr übergeschnappten Plänen von ihm weitergehen kann, zumal auch der Machtkampf mit Xardas schon eskaliert ist. Das wäre jetzt also wirklich der ideale Zeitpunkt für eine Art von Läuterung, und zunächst sieht es hier ja auch noch danach aus, als würdest du so eine Richtung einschlagen. Gellert rettet Xardas und Anhang und setzt sich selber der Gefahr aus, einen Weg zurück in die Burg Götterfall zu finden (dass Xardas einfach so in Beliars Reich spaziert, ohne darüber nachzudenken, dass ihn ja jemand zurückbeschwören müsste, damit er da jemals wieder rauskommt, wirkt vielleicht ein bisschen zu senil, aber das nur nebenbei). Aber zum Schluss sind seine Gedanken dann ja doch gleich wieder bei der Machtergreifung und seinen Plänen... da scheint seine tote Schwester schon wieder fast vergessen. Beim ersten Lesen war ich darüber richtig enttäuscht, weil mir Gellert damit gleich wieder komplett fremd war, beim zweiten Lesen finde ich es vielleicht sogar ganz glaubwürdig, dass er da nicht von einem Moment auf den anderen umschaltet. Das wäre womöglich auch ein bisschen zu plötzlich gewesen.
    Interessant wird auf jeden Fall sein, ob Gellert im nächsten Post tatsächlich an Ort B gehen wird, weil er das ja von den Vorgaben her eigentlich erst im sechsten Post tun sollte. Verboten wäre es natürlich nicht, wenn er Ort B jetzt schon im vierten Post erreichen sollte, aber dieses Hin und Her beim Ortswechsel könnte dich dann womöglich doch vor Probleme stellen bzw. gestellt haben... na mal schauen! Dieser dritte Post war jedenfalls ein ziemlicher Knaller – astreine Action mit einer Menge guter Ideen und großem Unterhaltungswert. Hat auch beim zweiten Lesen wieder richtig Spaß gemacht!

    Das vierte Kapitel ist das erste, in dem es mal nicht an allen Ecken und Enden kracht, und diese kleine Pause von der Action kommt nach dem furiosen dritten Kapitel auch genau richtig. Und inhaltlich, also in den Gesprächen, geht es ja trotzdem drunter und drüber, und es kommen – auch, aber nicht nur aufgrund der Vorgaben – eine ganze Menge aufsehenerregende Neuigkeiten ans Licht. Ich war ja wirklich sehr gespannt insbesondere auf diesen vierten Post (und das eigentlich schon, seit ich deine Figurenkonstellation kannte ), weil ich mir vorstellen konnte, dass dir sowohl die Verwandtschaft von Hogs und Gellert als auch die Knutschszene mit Gellert und Xyz einiges Kopfzerbrechen bereitet haben dürften.
    Sehr gelungen finde ich die Entscheidung, dass Gellert erst einmal eine Weile abtaucht und man auch als Leser überhaupt nicht weiß, was er gerade so treibt. Das ist eine schöne Abwechslung und auch genau der richtige Zeitpunkt in der Geschichte, um so eine Gellert-Auszeit einzubauen. Stattdessen werden die buchstabenlosen, aber nichtsdestotrotz ja ziemlich wichtigen Lyrca und Xardas noch näher beleuchtet als zuvor, und tatsächlich erscheinen die beiden (insbesondere Lyrca) am Ende dieses Kapitels in einem neuen Licht.
    Die Darstellung der Schicksalshexen finde ich ziemlich klasse: Zwar einerseits schon irgendwie so ein bisschen klischeehaft hexenmäßig, aber dabei auch so durchgeknallt, dass es einfach Spaß macht zu lesen – und der Aspekt, dass es sich bei den Hexen dann eben doch um ziemlich mächtige Leute handelt, geht bei alldem trotzdem nicht verloren. Das hast du echt gut hingekriegt und nach den Dämonen gleich eine weitere Riege skurriller Personen vorgelegt. Einige Namen der Hexen lassen ja gleich aufhorchen: Dass Sagitta „unsere“ Sagitta aus dem Spiel ist, das kann ich mir noch ganz gut vorstellen (auch wenn sie dann von der einfachen Kräuterhexe, die Tränke für ein paar Bauern mixt, hin zur Wächterin über das Schicksal einen ganz schönen Karrieresprung geschafft hätte – aber gut, wär der Sagitta prinzipiell schon zuzutrauen!). Ob sich aber hinter Velaya tatsächlich die eine uns bekannte Velaya verbirgt, das glaube ich eher weniger. Die Hexe wird dann wohl einfach nur den gleichen Namen haben. Dass sowas möglich ist, wissen wir seit Johns Story jetzt ja! Und dann ist mir noch die Junghexe Hermione ins Auge gesprungen, hinter der sich hoffentlich nicht die aus Harry Potter verbirgt, denn das wäre so eine Art von Crossover, die ich echt mal komplett daneben fände. Ich geh mal lieber davon aus, dass das einfach nur der gleiche Name ist – spricht ja auch prinzipiell nix dagegen.
    Was mir dann aber wirklich entschieden nicht gefallen hat, sind diese doch ziemlich unpassend wirkenden modernen Einsprengsel hier auf dem Hexenkongress: Dass Chips aus einer Tüte gefuttert werden, fand ich schon reichlich deplatziert, aber die zoomende Kristallkugel war dann endgültig eine ganze Schippe Gegenwärtigkeit zu viel für meinen Geschmack. Bisher schien die Geschichte ja bei aller abgehobenen Übernatürlichkeit immer noch fest im klassischen Fantasygenre verortet zu sein, da passt sowas dann nicht so gut rein.
    Als die Hexen sich die Ereignisse der Schlacht anschauen, hast du auch einen inhaltlichen Fehler eingebaut:
    Als die Amethystdrachen angriffen, verstummten die Gespräche schlagartig. Niemand wollte mehr auch nur einen Fetzen der Schlacht verpassen. Sogar Urmelines Schmatzen verstummte. Lyrca verkrampfte sich auf ihrem gepolsterten Lehnstuhl, während die Schlacht immer brutaler wurde. Sie sah zu, wie Hogs, den sie kaum noch wieder erkannte, brutal von Xyz niedergestreckt wurde.
    Hogs wurde doch niedergestreckt, bevor die Drachen angegriffen haben. Das passt also von der zeitlichen Abfolge her so nicht.
    Von diesem kleinen Makel mal abgesehen fand ich es aber spannend, wie die Ereignisse des vorangegangenen Kapitels hier noch einmal aus der Perspektive der Hexen beobachtet wurden – insbesondere natürlich, als Lyrca dann aus der Ferne den Tod ihrer Tochter mit ansehen muss. Die Darstellung ihrer Gefühle, und wie dann die anderen Hexen teils völlig respektlos, teils aber auch mitfühlend reagieren, das hat mir alles richtig gut gefallen. Hier hast du wirklich genau die richtigen Worte gefunden, um Lyrca und die anderen Hexen weder zu sehr zu verweichlichen, noch sie zu völlig gefühlskalten Wesen zu machen, die so weit weg von der gewöhnlichen menschlichen Gefühlswelt sind, dass sie einem dann auch irgendwie egal werden – das ist ja immer die Gefahr bei solchen Figuren, die du hier aber sehr gekonnt umschiffst. Übrigens auch spannend, dass diese Beliaravatarin erneut ins Gespräch gebracht wird... ob die wohl tatsächlich noch eine größere Rolle spielen wird? Auf jeden Fall wirkt das mit diesen Avataren von Innos und Beliar, und dass es dann immer zwei geben muss alles gut durchdacht (weiß grad gar nicht, ob irgendwas davon schon in den Spielen so ähnlich angedeutet wird), und wie die Hexen darüber Spekulationen anstellen, während Lyrca die Wahrheit zunächst für sich behält, das hat mir auch super gefallen.
    Überrascht hat mich, dass du die Person E jetzt schon auf eigene Weise wieder ins Spiel gebracht hast, obwohl die in der Vorgabe noch gar nicht aufgekreuzt war – aber ich behaupte einfach mal, ohne die abschließenden drei Kapitel schon gelesen zu haben, dass das sicher nicht die schlechteste Entscheidung war. Dass Ixidia sich erheben und für Ärger sorgen würde, das konnte man eigentlich auch ohne Kenntnis der Vorgaben schon bei seiner ersten Erwähnung vorausahnen, sodass ich es besonders gut finde, dass du diese Wendung hier so beiläufig präsentierst und gerade dadurch eben doch wieder für eine kleine Überraschung sorgst – zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art und Weise hatte ich dann eben nicht mit Ixidias Eingreifen gerechnet.
    Etwas seltsam finde ich vielleicht das angedeutete Kräfteverhältnis:
    „Nur Xardas kam ihm gleich. Das ist seit jeher bekannt“, nickte Hedlinde gewichtig.
    „Nicht einmal wir wären gemeinsam in der Lage, etwas gegen Ixidia auszurichten“, sagte Kiki. „Ich gebe es nur ungern zu, aber wir brauchen Hilfe.“
    „Ich verstehe, was ihr sagen wollt.“ Lyrca erhob sich von ihrem Sitz. Sie wusste noch nicht, was ihr Eingreifen dieses Mal für Folgen haben würde, doch an dem nächsten Schritt führte kein Weg vorbei. „Wir sollten zum Magnuskreis aufbrechen und meinen Mann aus dem Dämonenreich zurückholen. Er wird sich dann schon um Ixidia kümmern.“
    Dass Ixidia ähnlich mächtig ist wie Xardas, ergibt natürlich Sinn, damit er auch einen ordentlichen Gegner abgibt. Aber dass alle Schicksalshexen zusammen es nicht mit Ixidia und damit auch nicht mit Xardas aufnehmen könnten, das kommt mir nicht so stimmig vor. Die Schicksalshexen sollen schließlich auf das Schicksal aufpassen und so, da müssten sie doch mit vereinten Kräften einem menschlichen Schwarzmagier Paroli bieten können, selbst wenn es ein so mächtiger wie Xardas ist.
    Xardas ist dann auch gleich das richtige Stichwort, denn mit dem geht’s ja im nächsten Abschnitt weiter. Hier wird das, was ich am Ende des dritten Posts etwas bemängelt hatte, nämlich wie unüberlegt Xardas da einfach mal ins Reich Beliars geht, ein bisschen thematisiert, was letztendlich tatsächlich den Eindruck hinterlässt, dass Xardas mittlerweile nicht bloß körperlich, sondern auch im Kopf nicht mehr ganz der Frischeste ist. Wobei das sicher auch eine leichte Schwäche in der Storykonstruktion ist, dass Xardas sein Schicksal auf einmal so sehr davon abhängig macht, von seinem Sohn gerettet zu werden, der die ganze bisherige Geschichte hindurch versucht hat, ihn aus dem Weg zu räumen. Andererseits schien es ihm wohl die einzige Möglichkeit zu sein, den Drachen überhaupt noch lebend zu entkommen, hm... Ich glaube, was mich wirklich stört, ist eigentlich nur, dass Xardas sich so leichtfertig in diese Lage begeben und die Zusammenhänge erst so spät begriffen hat. Das kommt mir dann doch selbst für bei Berücksichtigung seines Alters ein bisschen zu blöd für so einen hochintelligenten Magier vor.
    Auch nicht ganz verstehen kann ich seine Gedankengänge an dieser Stelle:
    Er hatte sich im Jenseits lange überlegt, ob er ihn wieder in seinen alten Posten einsetzen sollte. Schließlich hatte er sich beinahe auf die Seite seines Sohnes geschlagen. Doch letzten Endes war es vielleicht genau das, was ihn besonders für den Posten des Heerführers qualifizierte.
    Wieso soll ihn das besonders qualifizieren? Kapier ich nicht.
    Nachdem Xardas zurückbeschworen wurde, kommt es zur ersten großen vorgabengemäßen Enthüllung dieses vierten Kapitels, die zuvor schon ein bisschen angedeutet wurde, als Lyrca über Hogs' Vater nachgesonnen und Xardas über Hogs' Geburtsort nachgegrübelt hat. Ja, und das passt wirklich alles erstaunlich gut zusammen, auch dass Sigrids Leichenhälfte als Gegenstand C zu dieser Erkenntnis führt (wobei ich nicht ganz verstanden habe, wieso Xardas überhaupt damit angefangen hat, in Sigrids Körper rumzuwühlen, aber gut, vielleicht hatte er da einfach so ein Gefühl oder schlicht Langeweile). Am beeindruckendsten finde ich ja aber, dass du mit dem Schrei des Schläfers schon am Anfang des dritten Kapitels auf diesen Twist hingearbeitet hast, ohne es überhaupt zu wissen. Da war sicher auch ein bisschen Glück dabei, dass das so gut gepasst hat, aber du hast da auch wirklich geschickt die einzelnen Teile der Geschichte zu dieser Wendung verknüpft, sodass es jetzt ganz den Eindruck macht, als hättest du das von Anfang an schon so geplant. Und sogar die Bemerkung aus dem ersten Kapitel, dass Lyrca immer betont, dass diese ominösen Magiepunkte für die magischen Kräfte ihrer Tochter verantwortlich seien, erscheint jetzt in einem anderen Licht – wahrscheinlich hat sie sich da einfach irgendwas ausgedacht und ist insgeheim davon ausgegangen, dass Sigrids Schläfergene für ihre Eigenheiten verantwortlich sind. Passt also wirklich verblüffend gut zusammen, das alles! Auf den ersten Blick etwas merkwürdig ist natürlich, dass Sigrid so menschlich aussieht und Hogs so dämonisch. Aber dadurch, dass Sigrid zumindest innerlich auch dämonische Elemente hat (wenigstens das pochende Herz, mit dem du vielleicht unbewusst auch schon auf ihre Wiederbelebung hingearbeitet hast? ) und Hogs so von seinem Gebaren und der Gefühlswelt her auch von Anfang an deutlich menschlicher wirkt, macht es dann alles in allem schon einen plausiblen Eindruck. Ist ja auch nicht gesagt, dass sich dämonische und menschliche Elemente bei solchen Kreuzungen ganz fließend miteinander vermischen müssen, da gestehe ich dir natürlich auch eine gewisse künstlerische Freiheit zu!
    Die Verkündung der Schläfervaterschaft ist gleichzeitig auch die wahrscheinlich lustigste Stelle in der Geschichte bisher, ich habe jedenfalls an dieser hiermit für die POTM nominierten Stelle einen ziemlichen Lachanfall bekommen:
    „Du hattest Sex mit dem Schläfer?“, entfuhr es einer der Hexen entgeistert. Das schien selbst in der wunderbaren Welt der Schicksalshexen eine Sensation.
    „Und es war sogar ziemlich gut“, trumpfte Lyrca auf.
    Die erste Dialogzeile ist wohl ein weiterer Beweis dafür, dass früher oder später jeder denkbare Satz mit Gothicbezug hier im Forum auch mal geschrieben wird. Am besten finde ich daran aber, wie Lyrca dann mit ihrer Entgegnung auch noch „auftrumpft“, das ist einfach zu herrlich.
    Nicht so stimmig finde ich diese Passage kurz danach:
    Xardas gefiel nicht, wie sich sein Auftritt entwickelte. Inzwischen schien seine Gattin die Zügel in der Hand zu haben, das Publikum mit ihren Enthüllungen zu entgeistern, und nicht er.
    Dass Xardas sich Gedanken um irgendeinen „Auftritt“ vor den Hexen macht und sie als Publikum begreift, das er unbedingt beeindrucken möchte, das passt doch nicht so richtig zu ihm. Er scheint ja die Hexen auch gar nicht so für voll zu nehmen, wie gegen Ende des Abschnitts hin deutlich wird, also wieso sollte es ihn so interessieren, welchen Eindruck er bei denen hinterlässt? Xardas ist schließlich ein Schwarzmagier und kein Entertainer!
    Ähnlich beknackt kommt mir dann aber auch die Frage „Was willst du eigentlich hier, Xardas?“ von der Gegenseite vor. Die Hexen haben ihn doch selber beschworen.
    Nachdem Xardas von Ixidia erfahren hat, kommt nun kurz vor Schluss des Kapitels nach geraumer Zeit mal wieder Gellert ins Spiel, und damit ist schlagartig auch die vergleichsweise heitere Stimmung der letzten Abschnitte dahin. Obwohl sich Gellert also die Macht des Titanen geholt hat, hat ihm Sigrids Tod schwer zu schaffen gemacht und offenbar regelrecht körperliche Auswirkungen hevorgerufen – es wirkt fast so, als würde er zum ersten Mal richtige Gefühle erleben und davon überfordert werden. Diese Entwicklung gefällt mir sehr, sehr gut, und jetzt finde ich es umso besser, dass Gellert am Ende des dritten Kapitels noch kurzzeitig seinen Plänen nachgegangen ist, als wäre nichts geschehen – da war er ja schließlich auch noch mitten im Schock, während er den Verlust nun ganz begriffen hat. Das ist alles toll geschrieben, und Gellert ist einem tatsächlich gleich ein bisschen näher, nachdem er jetzt nicht mehr nur seinen im Prinzip ziemlich kindischen Plänen nachhängt.
    Ja, und dann kam ja noch die Knutschszene, die wahrscheinlich das größte Potential hatte, die Story zu ruinieren... aber nix da! Die ist ja gar nicht übel geworden! Dieser Kniff, dass Dämonen Macht spüren können und davon quasi erregt werden, der ist hier wirklich Gold wert – und so wie du das geschildert hast mit der Titanen- und Innosmacht, die Gellert aus dem Mund dampft, ist Xyz' Verlangen nach dem Kuss nicht nur nachvollziehbar, sondern regelrecht spürbar. Und Gellert ist so fertig mit den Nerven, dass er sogar mit einem hässlichen Riesendämonen rumknutscht... klingt zwar eigentlich abwegig, aber so hat es sich dann irgendwie gar nicht gelesen. Xyz' Motivation dabei kann ich zwar letztlich dann doch ein Stück besser nachvollziehen als Gellerts, aber das geht schon alles in allem mehr als in Ordnung. Vor allem gefällt mir, dass eine klassische Romanze, die ja völlig unpassend gewesen wäre, vermieden wurde, aber gleichzeitig die geforderte Leidenschaft nicht zu kurz kommt.
    Ähnlich wie bei Johns Geschichte habe ich aber auch hier dann wieder eine Stelle gefunden, die mir zu kitschig geraten ist und die für meinen Geschmack leider doch ein Stück in Richtung konventioneller Lovestory geht:
    „Xyz…“, hauchte Gellert und sah den Dämonenfürst mit großen Augen an. „Bleib für immer an meiner Seite. Geh nicht weg.“
    Das find ich dann doch ordentlich überzogen, dieses Gehauche und das „Bleib für immer an meiner Seite“. Ist das vielleicht sogar ein direktes Zitat aus meinen berüchtigten Milten-Samu-Schmachtereien? Ich habe mich jedenfalls kurz daran erinnert gefühlt, und das ist jetzt sicher nicht als Eigenlob zu verstehen.
    Aber davon mal abgesehen – beeindruckend gut gelöst, diese knifflige Vorgabe! Damit hätte ich noch zu dem Zeitpunkt, als Xardas Xyz zu Gellert hat, wirklich nicht gerechnet. Mir gefällt diese Idee des Berauschens an der Macht anderer Leute auch unabhängig von der Vorgabenerfüllung sehr gut, weil es nachvollziehbar macht, wieso die Dämonen eigentlich Magiern dienen wollen. Es wurde ja zuvor schon einmal angesprochen, dass die Dämonen immer den mächtigsten Magiern dienen wollen, und nachdem man das hier jetzt aus der Perspektive von Xyz erlebt hat, kann man richtig gut verstehen, wieso eigentlich.
    Ein kleiner möglicher Fehler:
    „Ich brauche Macht. Bitte, Xyz… Gib mir Macht! Gib mir die Macht, meine Schwester zu retten. Ich will nicht sterben…“
    Müsste das hier nicht „rächen“ statt „retten“ heißen? Von Sigrids Wiederauferstehung ist ja bislang nirgendwo die Rede, und das Töten der Amethystdrachen geht dagegen klar in Richtung Rache. Also geh ich da mal von einem Fehler aus und nicht von einem absichtlichen Hinweis auf irgendeinen Wiederbelebungsplan Gellerts, der auch nicht zur Stimmung passen würde.
    Zum Schluss kommt dann noch das nächste dicke Ding: Auch Gellert ist gar kein leiblicher Sohn von Xardas, und Lyrca ist wirklich nur mit Xardas zusammen, um ihn für die Schicksalshexen auszuspionieren. Da tut mir Xardas jetzt irgendwie schon ein bisschen leid, und das wirft einiges um, was ich bisher so über die beiden dachte – dass sie sich halt doch irgendwie lieben und so. Naja, von Xardas' Seite aus stimmt das womöglich auch... und dann wird er so an der Nase herumgeführt. Schnief! Dieser letzte Twist des Kapitels wirft natürlich auch die Frage auf, wer denn nun Gellerts leiblicher Vater ist, wenn Xardas nicht mehr in Frage kommt. Der Schläfer wird’s wohl eher nicht sein, aber vermutlich ja jemand ähnlich Magieaffines wie Xardas... oder vielleicht einer der Götter persönlich? Es hieß ja mal, dass Gellert auch Adanos' Kräfte in sich trägt, und auch wenn es dafür bestimmt irgendwann mal eine Erklärung gab, die ich wieder vergessen habe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass Adanos Gellerts Vater ist! Wäre zwar schon sehr abgefahren, aber spätestens nach diesem Kapitel muss man der Geschichte sowas ja einfach zutrauen.
    Ja, und dieses vierte Kapitel kriegt dann auch ein absolut positives Fazit von mir: Die Vorgaben wurden großartig gelöst, die Handlung entwickelt sich in eine spannende Richtung und der Unterhaltungswert ist nach wie vor enorm. Spieze!

    So, aber damit ist auch erstmal Schluss mit der Lobhudelei, denn am fünften Kapitel habe ich jetzt zur Abwechslung mal ein bisschen mehr zu bemängeln als sonst!
    Die Lösung des ersten Teils der Vorgabe gehört aber nicht zu den kritisierenswerten Aspekten des Posts, die gefällt mir schon sehr gut so. Am besten ist natürlich, dass Gellert seinen vermeintlichen Vater durch diesen Hogs-Trick nur noch darin bestärkt, schnellstmöglich zur Burg zu fliegen – das fand ich wirklich klasse, wie eigentlich alles perfekt funktioniert, aber Xardas dann einfach nicht so darauf reagiert, wie sich Gellert das vorgestellt hat. Er kann natürlich auch nicht wissen, dass es so einen dringenden Grund für Xardas gibt, in die Burg zu kommen. Etwas wackelig kommt vielleicht diese Sache mit der Stimmenverstellung daher: Es geht ja hier nicht um eine körperliche Stimme (die also durch Veränderungen der Stimmbänder bzw. des Körperbaus beeinflusst werden kann), sondern um eine telepathische Stimme. Und da hab ich mich schon gefragt, wieso sich die durch Hogs' Mutation denn überhaupt verändert haben sollte. Mir fällt da jetzt kein richtiger Grund ein, außer man nimmt irgendwelche magischen Besonderheiten an, die dann aber schon hätten genannt werden sollen. Das ist so die kleine Holprigkeit aus meiner Sicht, die dir bei der Lösung dieser Vorgabe unterlaufen ist, ansonsten aber souverän gemacht.
    Was mich am ersten Abschnitt wohl am meisten gestört hat, ist wie sich Xyz hier verhält. Mit seinem Auftreten zu Anfang der Geschichte hat das ja wirklich gar nichts mehr zu tun – er wirkt überhaupt nicht mehr richtig dämonisch und imposant, dabei müsste er sich doch durch den Gellert-Macht-Rausch eigentlich nur noch besser und eben auch selbst mächtiger fühlen als vorher, oder? An einer Stelle wird ja sogar gesagt, dass er Gellert ein bisschen an Hogs erinnert, also war das wohl Absicht von dir... aber so richtig gut finde ich diese Entwicklung jetzt nicht. Das nimmt ihm ein Stück seiner Eigenständigkeit und macht ihn als Figur unnötig schwach, dass er nun zu so einem ergebenen Diener von Gellert geworden ist – im letzten Post sah das ja noch eher nach einem gleichberechtigten Bündnis aus, in dem beide Seiten voneinander profitieren. Jetzt ist es auf einmal wieder so ein klassisches Meister-Diener-Verhältnis, und eigentlich scheint es erstmal gar keinen Unterschied zu machen, ob Gellert da nun mit Xyz oder mit dem mutierten Hogs unterwegs ist. Hat mir wie gesagt nicht so gefallen.
    Spannend dagegen ist der Einfall, dass Gellert die Macht des Regenbogentitanen nicht so richtig gut verträgt und immer wieder solche Anfälle hat. Wie er das Meer zerteilt und den zappelnden Leviathan zerbröselt, das ist schon sehr imposant geschildert und lässt einen spüren, mit welchen Kräften Gellert da zurechtkommen muss. Und es verstärkt den Eindruck, dass Gellerts Pläne am Ende wohl doch nicht so ausgefuchst sind, wie er das gerne hätte und es vielleicht auch einen guten Grund dafür gab, wieso Xardas die Macht des Titanen sich nicht selber einverleibt hat.
    Zurück auf Burg Götterfall kommt es dann zur ersten Begegnung mit Ixidia, von dem schon so viel die Rede war. Wobei ich im ersten Moment glaubte, das merkwürdige Nicht-Vampir-Mädchen sei dieser weibliche Beliaravatar. Die Beschreibung passt schließlich auch auf die ziemlich gut, und so ein bisschen habe ich den Verdacht, dass sie das auch wirklich sein könnte, und dass diese Beliaravatarin Ixidia quasi ihren Körper zur Verfügung gestellt hat. Bloß hieß es ja zuletzt, dass die auf dem östlichen Archipel sei. Aber wo dieses Mädchen auf einmal herkommt, das ist sowieso etwas fraglich, also könnte die sich im Grunde genauso gut vom Archipel in die Burg teleportiert haben. Ich fände diese Auflösung auch insofern ziemlich interessant, weil das dann hieße, dass sich tatsächlich sämtliche Gerüchte in Kapitel 2 auf Person E bezogen hätten und ich doch recht damit gehabt hätte, dass die Beliaravatarin Person E ist... beziehungsweise wären Ixidia als Geist und die Beliaravatarin als Körper dann gewissermaßen die beiden Hälften gewesen, aus denen sich die Person E nun zusammengesetzt hat. Fände ich ziemlich cool, wenn das wirklich so sein sollte. Aber mal abwarten, wird ja sicher noch ordentlich aufgelöst, was da genau los ist mit Ixidia und der Avatarin! Würde aber auch ziemlich gut dazu passen, dass Ixidia unbedingt nochmal Avatar werden will... ja, also komm, das muss doch so sein, wie ich mir das zusammengereimt habe, gar keine Frage. Bloß diese Passage hier passt dann nicht dazu, aber die scheint mir eh nicht so gemeint zu sein, wie sie formuliert ist:
    Ixidia war kein Avatar mehr. Auch wenn er seinen Körper zurück hatte, seine Macht war nur ein Bruchteil dessen, was damals von seinen Eltern überwunden worden war.
    Seinen eigenen Körper hat er doch gar nicht zurück, oder etwa doch? Es ist ja mehrmals von ihm als Mann die Rede, und das ergibt nur Sinn, wenn er eben ursprünglich mal einen Männerkörper hatte (außer es geht hier um so komplexe Transgenderproblematiken, wovon ich aber mal nicht ausgehe). Übrigens ist „von seinen Eltern“ ein bisschen irreführend, sodass ich im ersten Moment davon ausgegangen war, dass es da um Ixidias Eltern ginge und nicht, wie eigentlich gemeint, um Gellerts Eltern.
    An Ixidia als vermutlichem Obermotz der Story hatte ich jedenfalls ziemlich hohe Erwartungen in Sachen abgebrühter, irrsinnig mächtiger Superschurkigkeit, die Ixidia, wie er/sie hier auftritt, aber leider nicht erfüllen konnte. Wie ein Wesen, das mächtiger ist als alle zwölf Schicksalshexen zusammen, kommt die nun wirklich nicht daher. Und das liegt weniger an dem Mädchenkörper, der ja nur die Hülle ist, sondern an Ixidias eher kindischem Gehabe, das ziemlich darauf ausgerichtet zu sein scheint, Gellert zu beeindrucken. Was dann aber ein bisschen albern wirkt, wenn sie gleichzeitig zugibt, die Türschlösser des Studierzimmers nicht knacken zu können, die Gellert in einer einzigen Nacht aufbekommen hat – und das, obwohl Ixidia ewig lange in der Burg rumgegammelt und nun wirklich alle Zeit der Welt hatte, sich um so ein Schlösserrätsel zu kümmern. Wär mir an ihrer Stelle ganz schön peinlich gewesen, es auch noch zuzugeben, dass sie das partout nicht gebacken kriegt und deshalb auf solche umständlichen Schläferschreitricks zurückgreifen muss! Auch sowas wie „Sie funkelte ihn böse an“ erweckt jetzt eher den Eindruck einer zickigen Göre von nebenan als eines der mächtigsten und gefährlichsten Wesen aller Zeiten. Ich hätte mir da eher so ein Auftreten wie das der Amethystdrachen bei deren erstem Anflug gewünscht – eben eines, das kühle, selbstverständliche Überlegenheit zum Ausdruck bringt und nicht so darauf aus ist, unbedingt Eindruck bei Gellert zu schinden. Klar, ich kann dir natürlich bei deinen Figuren nicht reinreden (wär jetzt auch ein bisschen zu spät dafür), aber dass diese(r) Ixidia nun die ultimative Gefahr darstellen soll, das hat mich schon etwas enttäuscht. Die wäre eher für die Rolle als Gellerts neue Stiefschwester geeignet, die ihm mit fiesen Sticheleien irgendwie das Leben schwer macht und in die er sich dann irgendwann verliebt oder so... gab doch auch bei Artemis Fowl mal irgendwas in der Richtung, oder?
    Was dann natürlich schon was hermacht, ist Ixidias Fähigkeit, Meteoriten zu beschwören, die ja ganz zu Beginn schon mal angesprochen wurde. Jetzt zahlt es sich wirklich aus, dass du zu Anfang so viele Ideen und kleinere Details in die Geschichte eingebracht hast, die du nun nutzen und weiter ausgestalten kannst, denn so wirkt die Story wie aus einem Guss, was für eine Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte keine Selbstverständlichkeit ist. Ob Ixidia wohl eigentlich auch für die Halbzeitkatastrophe verantwortlich ist?
    Übrigens, bei diesen Worte Ixidias hier...
    „Kannst du denn meine hohe Kunst nicht von Scharlatanerie unterscheiden? Feuermagier teleportieren nur einen Stein in die Luft, stecken ihn in Brand und lassen ihn auf ihre Gegner fallen. Und das schimpfen sie dann Meteor! Die wissen doch nicht mal, was der Unterschied zwischen einem Meteor und einem Meteoriten ist!“
    ...solltest du dich ruhig angesprochen fühlen, denn der Meteorit, den sie als erstes auf die Burg schleudert, ist am Anfang auch mal kurz ein Meteor.
    Merkwürdiger noch finde ich aber, wie langsam diese Meteoriten offenbar sind... insbesondere der zweite scheint geradezu in Zeitlupe das Studierzimmer zu zersäbeln, so lange wie sich Gellert da noch Gedanken über seine Situation machen kann, während ihm schon die Bücher um die Ohren fliegen. Okay, mit Magie ist natürlich alles möglich, aber dass die Meteoriten so außergewöhnlich langsam sind, wurde ja nie ausdrücklich gesagt, also bin ich erstmal von ganz normalen Meteoriten ausgegangen, bei denen das Plätten eines einzelnen Burgzimmers wohl innerhalb eines Sekundenbruchteils erledigt sein dürfte.
    Die Lösung des zweiten Vorgabenteils kommt zum ersten Mal in der Geschichte nicht ganz so elegant daher: Dass Ixidia auf einmal ein weiteres Kind des Schläfers als Diener hat, der bequem per Siegelring zum Schreien aufgefordert werden kann, das ist schon arg konstruiert. Der Schläfer scheint ja überall seine Brut hinterlassen zu haben, und das obwohl er doch angeblich ein Relikt aus der Vergangenheit sein soll. Finde ich ziemlich weit hergeholt – da hätte ich es besser gefunden, wenn Ixidia irgendwie Hogs dazu gebracht hätte, die Barriere kaputtzuschreien, denn der muss das schließlich auch können und hätte dann auch mal wieder einen seit Längerem fälligen Auftritt in der Geschichte gehabt. Auch die Teleportrunen, die Gellert am Ende des Kapitels praktischerweise entgegen fliegen, kommen vielleicht eine Ecke zu deus-ex-machina-mäßig daher, auch wenn mich das beim Lesen nicht so richtig gestört hat, weil Gellerts vorgabengemäß ziemlich unangenehme Verletzung meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Übrigens ganz schön gewieft, wie du dir hier die Möglichkeit erhalten hast, die Verletzung am Anfang des nächsten Posts durch Gellerts Instantheilung (die ja nach wie vor aktiv zu sein scheint) wieder aus der Welt zu schaffen. Dazu wird es zwar wohl nicht kommen, weil Gellert ja noch einen Vorteil aus der Verletzung ziehen soll, aber das wusstest du hier ja noch nicht.
    Fazit: Das fünfte Kapitel war trotz nach wie vor hohem Unterhaltungswert für mein Empfinden das bisher schwächste der Geschichte. Auch stilistisch hat mich das streckenweise nicht so überzeugt, da waren zu viele eher unspirierte Aneinanderreihungen von schmucklosen Hauptsätzen dabei. Erstmals hast du dich mit einem Teil der Vorgabe etwas abgemüht, und Ixidias Auftritt war ziemlich enttäuschend. Aber: Es ist immerhin das sensationelle Wort „Joheimnisbeerensträuche“ dabei herumgekommen!

    Puh, im sechsten Kapitel gings ja mal wieder drunter und drüber... aber der Reihe nach!
    Es fängt an mit einer ziemlich merkwürdigen Traumsequenz, die mich jetzt nicht so überzeugt hat, weil sie inhaltlich weitgehend den Klischees einer solchen merkwürdigen Traumsequenz entspricht und es auf mich eher gewollt als einnehmend gewirkt hat, dass da am Ende der Sätze immer so viel wiederholt wurde, wiederholt wurde. Gelungen war dann aber der Übergang vom Traum zur Realität, weil die ja mit dem schwebenden Xardas-Kopf zunächst mal ähnlich skurril anmutet wie der Traum und Gellert quasi von einem Albtraum in den nächsten zu geraten scheint. Ich finde es ein bisschen schade, dass man vom Kampf zwischen Ixidia und Xardas gar nichts mitbekommen hat, denn Xardas' Enthauptung hätte doch sicher auch einen imposanten und unerwarteten Schockeffekt abgegeben. Klar funktioniert die Story auch ohne diese Szene, aber ich denk mal, dass es schon hauptsächlich Zeitgründe gewesen sein werden, die dich dazu bewogen haben, das auszulassen und nur durch Ixidia und Xardas nacherzählen zu lassen.
    Gellert konnte seine schwere Verwundung tatsächlich komplett ausheilen, da hast du dich jetzt in der Tat ein bisschen um die geforderten Konsequenzen der Vorgabe herumgemogelt! Aber weil er einen Vorteil daraus gezogen hat, kann man dir wohl keine richtigen Vorwürfe machen, denn erfüllt ist die Vorgabe zweifellos. Übrigens hätte ich es glaube ich besser gefunden, wenn sich Gellert bewusst in das Manabecken teleportiert hätte, denn so wirkt es schon wie ein allzu großer Zufall, dass er sich da ausgerechnet an die eine Stelle in der ganzen Burg teleportiert hat, an der er nicht nur geheilt, sondern gleichzeitig auch noch vor Ixidia verborgen wurde, und das alles jetzt erst begreift.
    Im Dialog mit Xardas wird es nun ziemlich schnell extrem abgefahren – und das sogar im Kontext dieser Geschichte. Xardas ist also Adanos, was ich insofern lustig finde, weil es quasi das genaue Gegenteil meiner Vermutung ist, Gellerts Vater könnte Adanos sein... denn jetzt weiß man über Gellerts Vater eigentlich nur, dass er nicht Adanos ist. Wie das nun damit zusammen passt, dass Gellert Adanos' Kräfte in sich trägt, das ist mir aber nicht klar... dafür wäre eine Vaterschaft Adanos' doch eigentlich die beste Erklärung gewesen. Und wenn Adanos nun nicht einmal ein Gott ist, wie kann dann überhaupt jemand seine Kräfte in sich tragen? Aber gut, vielleicht interpretiere ich in diese eine Textstelle, die mittlerweile auch schon wieder ewig her ist, zu viel herein und das war eigentlich ganz anders gemeint. Zurück zum Wesentlichen: Ich finde es nach dem Lesen dieser Passage noch bedauernswerter als sowieso schon, dass Jüdex dieses Jahr nicht die Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten kommentiert, denn seine Meinung dazu hätte mich ja nun wirklich mal brennend interessiert. Das ist natürlich schon eine sehr weitreichende Enthüllung, bei der sich garantiert so einige Reibepunkte mit der gewohnten Gothic-Historie finden lassen. Du hast dich ja schon selbst bemüht, einige der offensichtlichen herauszuheben und von Xardas erklären zu lassen. Allerdings hat Xardas auf Gellerts Fragen, die auf seine Machtlosigkeit gegenüber den Drachen abzielten, gar keine Antwort gegeben – gut, kann aber natürlich sein, dass Xardas mittlerweile einfach wirklich alt geworden ist und seine Macht schlichtweg nicht mehr vergleichbar ist mit seiner damaligen, als er diese ganzen unfassbaren Sachen wie die Erschaffung von Tag und Nacht erledigt hat. Was ich mich aber bei alldem ein bisschen gefragt habe, ist, welche Rolle diese Enthüllung nun eigentlich für die Geschichte spielt. Vorerst behaupte ich mal: Keine so große, denn Xardas ist jetzt tot und wenn Gellert nicht sein leiblicher Sohn ist, kann er auch keine Adanos-Kräfte von ihm geerbt haben. Okay, Ixidia könnte vielleicht irgendwas geerbt haben, vielleicht bekommt dieser Aspekt durch ihn dann noch eine größere Bedeutung.
    Ein Teil von Xardas' Bericht scheint mir übrigens ganz klar widersprüchlich zum zuvor Erzählten zu sein:
    Ich nahm telepathisch Kontakt zu mächtigen Hexen auf und gründete unter dem Pseudonym der Göttin den Zirkel der Schicksalshexen.
    Also, mal unabhängig davon, dass ich den Verdacht habe, dass der ganze Schicksalshexen-Göttin-Kram irgendwie mit Details aus Götterdämmerung oder Arcania zusammenhängen könnte, die ich nicht kenne und daher nicht richtig einordnen kann, war es doch bei Xardas' Begegnung mit den Schicksalshexen in Post Nr. 4 offensichtlich, dass er die gar nicht richtig kannte. Er hat sich an der Stelle doch noch drüber gewundert, dass die keinen seriöseren Eindruck machen. Wenn er die selber eingesetzt hat, müsste er die wohl auch ein bisschen besser kennen bzw. da generell einen besseren Überblick haben, oder? Ansonsten aber schon ganz witzig, dass die Hexen eine Spionin bei demjenigen eingeschleust haben, für den sie ohne es zu wissen arbeiten.
    Froh bin ich angesichts all der komplizierten Zusammenhänge, dass ich zumindest mit meiner Interpretation der Beziehung von Ixidia zur Beliaravatarin goldrichtig lag und es tatsächlich so ist, dass der Körper der Avatarin von Ixidia übernommen wurde. Das gefällt mir auch sehr gut so, wie das eingeleitet wurde, und ich nehme mal an, dass du diesen Verlauf auch von Anfang (oder zumindest Kapitel 2) an so vorgesehen hattest. Wirkt jedenfalls gut durchgeplant und stimmig erzählt.
    Ein bisschen weit hergeholt fand ich, wie Gellert am Ende des Gesprächs quasi aus dem Nichts darauf kommt, dass er nicht Xardas' leiblicher Sohn ist. Da wolltest du wohl unbedingt noch, dass das im Gespräch zwischen Xardas und Gellert thematisiert wurde, hattest aber das Problem, dass keiner der beiden was davon wusste und Lyrca auch keinen Grund hatte, auf einmal aufzutauchen und mit der Wahrheit herauszurücken. Aber diese Argumentation von Gellert hat mich dann auch nicht so überzeugt, das wirkte doch eher konfus und vor allem nicht nach einem wirklich einwandfreien Beweis. Außerdem hätte Gellert ja in den Jahren seit Sigrids Geburt schon jederzeit darauf kommen können (da er offenbar von den aus der Vergangenheit herbeizitierten Geliebten seiner Mutter wusste, hätte er ohnehin schon längst in Zweifel ziehen können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist), weshalb es auch nicht so einleuchtend wirkt, dass er den Gedanken ausgerechnet jetzt hat, nachdem er gerade erst aus fünftägiger Bewusstlosigkeit erwacht ist und tausend andere Gedanken rund um die Enthüllungen Xardas' in seinem Kopf herumspuken müssten. Ich fands auch ein bisschen traurig, dass Xardas kurz vor seinem Tod dann noch sowas erfahren muss... als ob es dem armen Kerl jetzt nicht schon mies genug ginge.
    Nach dem langen (aber keinesfalls zu langen) Dialog ist es mal wieder Zeit für einen ordentlichen Kampf, und der macht wie gewohnt auch wieder einiges her. Besonders klasse fand ich, wie aus Xardas' Körper plötzlich der Krähendämon wird und sich dann auch noch der Assimilationsdämon offenbart – ebenso unerwartet wie super geschrieben und einfach mal wieder eine tolle Idee von dir. In Sachen Dämonenformen scheinen dir die Einfälle da wirklich nicht ausgegangen zu sein. Auch die Art und Weise, wie Hogs und Xyz in die Geschichte zurückkehren, finde ich stimmig, weil Xardas ja wie zuvor erklärt der einzige sein müsste, der die „Dämonensignaturen“ der beiden kennt und sie zielsicher beschwören kann. Das war wieder eine von vielen Stellen, an denen durchscheint, wie gut die Geschichte konstruiert ist und dass dann vieles eben einfach schlüssig zusammenpasst, ohne dass es noch mal von dir im Detail erklärt werden oder groß zurechtgebogen werden müsste.
    Etwas merkwürdig fand ich allerdings, dass Ixidia dann einfach so im Nebenraum rumsitzt und auch niemand großartig davon überrascht zu sein scheint... das kam ein bisschen wie eine Verkürzung daher, die vielleicht auch einem möglichen Zeitdruck geschuldet sein könnte. Der überraschende und spektakuläre Auftritt der Schläfertochter Shaggai entschädigt dann aber dafür, denn der kam ordentlich imposant und ein bisschen gruselig daher. Auch wenn es mittlerweile wirklich an jeder Ecke ein Schläferkind zu geben scheint. Sie müsste schon das vierte sein, das in der Story erwähnt wurde, wenn ich mich nicht verzählt habe. Übrigens frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, den Schläfer bei seinem eigentlichen Namen Krushak zu nennen, weil „Schläfer“ doch nur der Name war, den die Sumpfbruderschaft ihm gegeben hat. Und an der dürften sich Xardas oder Ixidia eigentlich kaum orientieren. Wobei Krushak glaube ich der orkische Name ist, richtig? Gut, da könnte man auch wieder argumentieren, dass der dann nicht zwingend von Menschen benutzt werden muss, aber der Name klingt jetzt zumindest eher so, als könnte er der eigentliche Name des Dämonen sein, während sich die Bezeichnung „Schläfer“ klar auf dessen Rolle in der Kolonie bezieht.
    Der beste Teil des Kapitels ist dann auf jeden Fall der Schluss mit dem Ausflug in den Drachenhort und Sigrids Wiederauferstehung. Vorher muss ich sagen, dass ich die Story trotz der gelungenen Szene mit dem Kampf gegen die Dämonen und Xardas' Tod nicht mehr als ganz so mitreißend empfunden habe wie zuvor – diese ganze Geschichte mit Adanos war mir glaube ich einfach eine Nummer zu abgedreht und hat mich da etwas auf Distanz gebracht. Das Ende des Posts ist aber wieder richtig großartig: Erst die bedrückende Atmosphäre in der Drachenhöhle mit den ganzen schwer verwundeten Drachen, und dann das Wiedersehen mit der echten Sigrid, das ja mal total schön geraten ist. Als Gellert sie da in den Arm nimmt und in Tränen ausbricht, und wie Sigrid noch fragt, ob er traurig sei, das fand ich richtig rührend. So einen menschlichen Moment hab ich jetzt auch wirklich gebraucht in der Geschichte, und der ist dir einfach toll gelungen! Irgendwie ist mir das ziemlich nahe gegangen, und ich hab ganz ehrlich und ohne Übertreibung feuchte Augen davon bekommen. Das passiert mir beim Lesen jetzt auch nicht so wahnsinnig oft, also kannste dir was drauf einbilden!
    Übrigens finde ich, dass du gar nicht so sehr auf der vermeintlichen Unglaubwürdigkeit der Sigrid-Heilung hättest herumreiten müssen. Das wirkt so, als wärst du mit deiner Erklärung selber nicht zufrieden gewesen und würdest jetzt Kritik abwenden wollen, indem du das quasi zugibst. Aber ich finde das gar nicht nötig. Die Erklärungen mit dem magischen Drachenblut und Sigrids Schläferherkunft sind doch völlig ausreichend und auch nicht abstruser als eine Menge von dem, was in der Geschichte schon wie selbstverständlich passiert ist. Nee, also die Vorgabe fand ich schon gut gelöst, und gestört hat mich da wie gesagt nur die gefühlte Selbstkritik.
    Sigrid klingt übrigens manchmal eher nach Steinzeitmensch als nach Kleinkind:
    Sigrid warten, sehen Brudi. Dann Sigrid holen Brudi hierher.
    Kleinkinder sprechen ja nach, was sie hören, und Xardas, Lyrca und Gellert werden wohl nicht wie Urzeitmenschen miteinander gesprochen haben.
    Schon skurril übrigens, dass es Sigrid jetzt gleich zweimal gibt, als Mensch und als Zombie. Wobei der Zombie für dich wohl nach wie vor ein Gegenstand ist – klar, du wusstest ja auch nicht, ob Gegenstand C nochmal gebraucht werden würde. Insofern schon eine nachvollziehbare Entscheidung, den Gegenstand zu behalten und ihn nicht zu einer lebendigen Sigrid umzuwandeln (wie ich es eigentlich erwartet hatte).
    Ja, und als ob Ixidia plus Schläfertochter nicht genug wären fürs anstehende große Finale, wird dann in den letzten Zeilen des Kapitels nochmal eine ganz neue Dimension der Bedrohung entfesselt. Na, das kann ja was geben... an unerwarteten und radikalen Wendungen mangelt es der Story defintiv nicht!

    Nach dem abschließenden siebten Kapitel ist eines mal klar: Meine Sorge, du könntest den Kampf im dritten Post im Finale womöglich nicht mehr überbieten können, war auf jeden Fall unbegründet. Mit diesem wahnwitzigen apokalpytischen Dämonensturm hast du es wirklich geschafft, nochmal einen draufzusetzen. Insbesondere im ersten Teil der Schlacht, als sich Gellert, Sigrid, Hogs und Xyz gegen den unendlichen Strom der Dämonen zur Wehr setzen müssen und die ganze Welt in ihrer Räumlichkeit zusammenzufallen scheint (sehr wirkungsvoll die vom Himmel herabhängenden Dächer von Ishtar – da hatte ich wirklich den Eindruck, dass die Welt komplett vor Hunde geht), kommt dieses verzweifelte Katastrophengefühl sehr gut zur Geltung. Das war wieder ausgesprochen mitreißend, auch die eingeschobene Szene mit dem Zerfall des Hexenkreises und Lyrcas rücksichtsloser Flucht hat mir da hervorragend gefallen. Es schien auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit zu geben, das jetzt wieder geradezubiegen, und wenn da nicht der Titel der Geschichte gewesen wäre, der ein Überleben Gellerts nahelegt, hätte ich glaube ich wirklich gedacht, dass es einfach in einer absoluten Katastrophe endet und Beliar mit seinen Dämonen die Herrschaft übernimmt.
    Erst durch Xardas' Auftauchen (gute Idee übrigens, ihn da als Geist nochmal einzubauen – an sowas hatte ich gar nicht gedacht, ist aber eigentlich nur logisch) kommt dann nochmal die Hoffnung auf, dass Gellert hier noch was retten könnte. Dass der Zeitreisehelm noch eine so zentrale Rolle einnehmen würde, hätte ich nun wirklich nicht erwartet, und weil ich für solche scheinbar nebensächlichen Details, die dann irgendwann doch auf einmal wichtig werden, ja bekanntermaßen eine Schwäche habe, konnte ich mich natürlich sehr dafür begeistern. Ich dachte übrigens zuerst, dass es sich beim Zeitreisehelm um den Gegenstand handeln würde, den Ixidia im Studierzimmer vernichten wollte. Ich meine diese Dialogstelle hier aus Kapitel 5:
    Dabei möchte ich doch sichergehen, dass ein gewisser Gegenstand zerstört wird, der mir lästig werden könnte.
    Aber der Helm wurde ja eigentlich gar nicht im Studierzimmer, sondern von Ixidia selbst im Kerker aufbewahrt, richtig? Welcher Gegenstand war das denn dann, den Ixidia da zerstören wollte? Hab ich was überlesen oder hast du es vergessen, darauf nochmal einzugehen?
    Ein bisschen glaubte ich danach jedenfalls, das Ende der Geschichte schon vorhersehen zu können: Gellert macht alles, was er Schlimmes angerichtet hat, wieder rückgängig, lebt zum Schluss wieder mit Xardas, Lyrca und Geschwistern zusammen und ist ein vernünftigerer Mensch geworden. Das wäre jetzt auch gar nicht mal so ein übles Ende gewesen, aber ich finde es trotzdem gut, dass du dich dann doch für einen komplett anderen Ausgang der Geschichte entschieden hast, der weit weniger (also im Grunde überhaupt nicht) vorhersehbar war und keinen solchen Happy-End-Anstrich hat. Aber dazu später mehr!
    Erstmal noch ein paar Stellen, die mir in der Schlacht gegen die Dämonen aufgefallen sind:
    Er fühlte sich wie David, der ohne Schleuder gegen Goliath antrat.
    So ein Bibel-Bezug hat für meinen Geschmack mitten in einer Gothic-Story nix zu suchen. Das ist ähnlich wie mit Atlantis, das ja in dieser und in der ersten Gellert-Story mal kurz erwähnt wurde und das für mich ebenfalls ein Fremdkörper in der Gothic-Welt ist. Wenn man sowas einbauen will, dann muss man es schon richtig machen im Rahmen eines umfangreichen Crossover-Unterfangens, wie es Ewek mit seinen Griechen-Göttern unternommen hat, aber nicht indem man mal eben so ohne jede Erklärung auf die Bibel verweist.
    „Darf ich dich mit Xyz fusionieren, Hogs?“
    „Wenn wir dann stark genug sind, um Gellert zu helfen, mach schnell!“, knurrte Sigrids Zwillingsbruder.
    An der Stelle hat mich echt überrascht, wie schnell Hogs dieser Fusion zustimmt. Ich meine, er gibt da ja irgendwie seine Identität auf, und dann soll er sich auch noch ausgerechnet Xyz anschließen, der ihn damals so zugerichtet hat... Überhaupt ist die Rivalität zwischen Xyz und Hogs in der zweiten Hälfte der Geschichte völlig ausgeblendet worden. Hogs arbeitet ganz ohne Beschwerden mit Xyz zusammen, und gleichermaßen akzeptiert Xyz auch den von ihm doch eigentlich als erbärmlichen Wurm abgestempelten Hogs als mehr oder weniger gleichberechtigten Co-Diener-Partner. Ich finde, dieser Aspekt hätte ruhig ein bisschen thematisiert werden können und hätte dann auch dazu beigetragen, die beiden Dämonen als Charaktere besser zur Geltung zu bringen. Für die schienst du dich gegen Ende hin dann nämlich nicht mehr so interessiert zu haben wie zu Beginn, habe ich den Eindruck. Die sind mittlerweile mehr so Mittel zum Zweck. (Übrigens ist es am Ende gar nicht so ganz klar, ob Hogs und Xyz wirklich gestorben sind, denn es besteht noch die Hoffnung, dass sie durch das Drachenblut am Leben gehalten werden und entkommen können. Das könnte man dir sicher auch als Verstoß gegen die Vorgabe auslegen, aber so gemein bin ich natürlich nicht. )
    Zehn Augenpaare, sechs Arme, acht Flügel. Größer als ein Amethystdrache. Mit Schuppen aus hochwertigem Karneol.
    An der Stelle musste ich ein bisschen schmunzeln, weil ich das Gefühl hatte, plötzlich mitten in einer Werbeanzeige für Dämonen der Luxusklasse gelandet zu sein.
    Der Endkampf gegen Ixidia fällt dann leider schon ein wenig gegen den beeindruckenden Beginn dieses Kapitels ab. Ich glaube, dass das vor allem am Zeitdruck gelegen hat, denn du verfällst hier manchmal wieder in diesen eher schmucklosen Stakkato-Stil der aneinandergereihten Hauptsätze und findest gegen Ende hin auch nicht mehr so richtig kreative Ideen für den Kampf. Da wird dann wieder und wieder der Schläferschrei ausgepackt, Gellert beschwört seinen Lichtschädel und Ixidia wirft gelegentlich mit Meteoriten rum. Also, klar, schlecht ist das alles nicht, aber nach den vielen großartigen und einfallsreichen Kampfszenen in der Geschichte wirkt das hier schon eher etwas müde.
    Eine Kleinigkeit noch: Shaggai war doch mal als Tochter des Schläfers vorgestellt worden, ist jetzt aber auf einmal männlich geworden.
    Diese Passage...
    Die blutverschmierte Nase Ixidias erinnerte ihn daran, dass sie ihn schon einmal verwundet hatten. Damals allerdings nur unter Einsatz des Schreis.
    ...hat mich im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich erstmal nachgrübeln musste, wann Ixidia denn in der Geschichte mal durch einen Schläferschrei außer Gefecht gesetzt wurde. Aber dann ist mir aufgegangen, dass du wohl die Situation im gleichen Kampf meintest, nur wenige Absätze vorher – da ist das Wort „damals“ dann aber schon schwer irreführend!
    Auch die Begegnung mit Gellerts Mutter wird leider eher im Eilverfahren abgefrühstückt, was mich insbesondere bei der Spontanvergiftung durch Gellert schon ziemlich gestört hat. Erstmal wird plötzlich diese Giftphiole hervorgezaubert, die Gellert angeblich die ganze Zeit schon dabei gehabt haben soll (wieso so eine eher unglaubwürdige Konstruktion, anstatt ihn das Zeug einfach irgendwo in der Burg mitnehmen zu lassen?). Und dann bringt Gellert seine Mutter so ratzfatz um, als würde er da nur irgendeinen weiteren Dämonen plätten. Da spürt man den Zeitdruck, den du wohl beim Schreiben gehabt haben musst, wirklich ganz stark, denn anders kann ich mir das kaum erklären, dass eine für Gellert und die Geschichte so wichtige Person wie Lyrca in wenigen Zeilen abgefertigt wird. Das würde auch dazu passen, dass die Formulierungen gegen Ende hin dann wieder etwas schöner werden und das abgehetzte Gefühl nach dem Sieg über Ixidia ein wenig weicht (weil du da dann eben nicht mehr so viele Sachen auf der Liste hattest, die du noch abhaken musstest und wusstest, dass du rechtzeitig fertig werden würdest – so reime ich mir das jetzt jedenfalls mal zurecht ). Die Art und Weise, wie Ixidia vom Sigrid-Zombie erledigt wird, hat mir übrigens auch gut gefallen, das war eines Oberschurkenabgangs würdig.
    Das Ende gerät wieder sehr abgedreht und erinnert mich ein bisschen an „Day of the Tentacle“, wobei ich schätze, dass du das gar nicht gespielt hast, oder? Mir hat das jedenfalls im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, weil es ein allzu zeitreisetypisches „Das ist jetzt alles gar nicht passiert“-Ende vermeidet und stattdessen mal eine kreativere Zeitreisenidee präsentiert. Dass Gellert aus der Aktion so stark gealtert hervorgeht, verleiht dem Ende auch eine schöne, tragische Ironie: Jetzt steht Gellert wirklich genau da, wo sein Vater vorher war, so wie er es die ganze Zeit über angestrebt hat.
    Ein paar Fragen haben sich für mich da aber schon ergeben: Die Gellerts haben jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, aus diesen Titanen-Lichtschädeln eine riesige Barriere geformt, der die Sphären wieder voneinander trennt, richtig? Aber hält das denn ewig? Schließlich hat Gellert ja die Titanenkräfte auch immer mal wieder aktiviert und deaktiviert, und sie schienen auch von ihm als Person abhängig zu sein. Die Barriere sollte aber eigentlich unabhängig sein von ihm und eigenständig bestehen. Außerdem ging das dann schon ein bisschen sehr einfach, die ganzen Dämonen und Geister wieder zurückzutreiben – auch wenn sie so viele Gellerts sind, müssten sie ja erstmal wissen, wie sowas überhaupt geht und wie sich so eine Raumgefüge wieder reparieren lässt. Aber vielleicht wusste Gellert das auch einfach und ich unterschätze ihn in der Hinsicht.
    Ja, und dann ergeben sich natürlich wieder die üblichen Zeitreiseprobleme: Wenn jeder der in die Vergangenheit gereisten Gellerts da zwei Stunden rumsitzen muss, um anschließend selbst in die Vergangenheit zu reisen, wie kann es dann sein, dass die ganzen Gellerts überhaupt die Barriere erschaffen und die Dämonen vertreiben können? Wenn sie das tun, können sie ja nicht gleichzeitig zwei Stunden warten und in die Vergangenheit reisen, sodass sie eigentlich alle bis auf den Ursprungsgellert wieder verschwinden müssten, sobald sie sich daran machen, die Barriere zu erschaffen. Man könnte vielleicht argumentieren, dass der ganze Sphärenreparaturkram keine zwei Stunden dauert und sie dann eben im Anschluss daran in die Vergangenheit reisen. Aber dann wäre ja trotzdem der Lauf der Zeit ein anderer und die Gellerts wären nicht mehr in genau diesem „Status“, wenn sie in der Vergangenheit ankommen – es wären eben Gellerts, die die Barriere schon erschaffen haben. Was vielleicht auch hieße, dass sie in einem ewigen Kreislauf gefangen sind und dazu verdammt, die Barriere bis in alle Ewigkeit zu erschaffen, um sich dann immer wieder in die Vergangenheit zu teleportieren. Aber das kann ja nicht sein, denn am Ende kommt nur ein einziger alter Gellert dabei heraus.
    Und apropos zwei Stunden, denn das ist eigentlich der größte logische Knackpunkt an der Sache: Woher nimmt Gellert eigentlich die zwei Stunden gemütlicher Wartezeit, wenn doch seine Burg gerade dabei ist, im Chaos zu versinken und Teil der Beliarsphäre zu werden? Kann er sich überhaupt sicher sein, dass er zwei Stunden Zeit haben wird, bevor Beliar persönlich aufkreuzt und ihm den Garaus macht? Es wirkte vor dem Aufkommen dieses Plans eigentlich nicht so, dass die Burg noch so lange durchhalten würde. Zumindest hätte das mal irgendwie thematisiert werden sollen, finde ich.
    Die letzten Zeilen der Geschichte sind dann sehr schön geworden, auch wenn ich glaube, das Rätsel schon gelöst zu haben. Ich würde jedenfalls mal sagen, dass dann wohl der namenlose Held Gellerts Vater ist (bzw. dieser Fortriantes, denn so heißt der Held doch aus irgendwelchen Gründen in den Gellert-Geschichten, richtig?), weil der halt der übliche Weltenretter ist, den man so kennt. Jemand anderes käme da ja eigentlich nicht infrage.
    Ähnlich wie bei Johns Story muss ich auch hier sagen, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn die Geschichte noch zehn Seiten mehr gehabt hätte. Der Schluss kommt auch hier sehr plötzlich daher, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass alle wichtigen Fragen geklärt sind, hätte mir ein ruhiger Epilog zum Abschluss gut gefallen. Man hat jetzt zum Beispiel gar nicht mitbekommen, wie Gellert auf den Tod von Xyz und Hogs reagiert, und was nun seine genauen Pläne für die Zukunft sind (bzw. wieviel Zukunft ihm eigentlich noch bleibt, nachdem er so rapide gealtert ist). Die Idee, dass Sigrid zur Schicksalshexe wird, hätte sicher auch davon profitiert, wenn sie etwas ausführlicher ausgestaltet worden wäre. Letztendlich wird es natürlich auch mal wieder der Zeitdruck gewesen sein, der sowas verhindert hat, und schlecht ist das Ende so, wie es jetzt ist, ja auch nicht. Aber nachdem man so viel Zeit mit den Figuren verbracht hat, finde ich es immer etwas schade, sie dann so abrupt wieder zu verlassen.

    So, und damit wäre es dann an der Zeit für das Gesamtfazit: Eine von Anfang bis Ende sehr, sehr unterhaltsame Geschichte mit einer geradezu überschäumenden Ideenvielfalt, die mir eine Menge Spaß gemacht hat! Wenn ich mir die Geschichte so als Ganzes anschaue, dann finde ich die erste Hälfte und insbesondere das dritte und vierte Kapitel (die beiden sind sicherlich die besten der Geschichte) wohl etwas stärker als die zweite Hälfte. In der hatte ich an manchen Teilen schon das Gefühl, dass du unter Zeitdruck standest und nicht mehr aus so einer entspannten Begeisterung heraus geschrieben hast, wie sie zum Beispiel während des großen Kampfes vor dem Hort der Amethystdrachen oder beim Kongress der Schicksalshexen herauszulesen war. Es wiederholen sich dann zuletzt auch manche Elemente wie das Aktivieren und Deaktivieren des Lichttitanen sehr häufig, was ein bisschen repetitiv anmutet. Und ob diese ganze Geschichte mit Xardas und Adanos nicht am Ende doch ein bisschen zu abgedreht war... naja, zumindest muss man aber sagen, dass es im letzten Kapitel durchaus noch eine große Rolle gespielt hat, dass Gellert der Erbe von Adanos ist und dessen Werk bewahren muss. Insofern hatte das schon so seinen Sinn für die Geschichte und hat dem Finale auch erst diese dramatische Wucht verliehen, die es auf jeden Fall hatte.
    Am Ende überwiegt ganz eindeutig das Positive und insbesondere der Eindruck, dass in dieser Geschichte vieles so verblüffend gut zusammenpasst und von langer Hand geplant wirkt, dass sich die Vorgaben dahinter nur an ganz wenigen Stellen herauslesen lassen. Mir gefällt es vor allem, dass du die Vorgaben nie zum alles bestimmenden Mittelpunkt der Geschichte gemacht hast, sondern sie geschickt mit deinen eigenen Ideen verbunden hast. Und es gibt so unfassbar viele Ideen in der Geschichte, dass sie fast aus allen Nähten zu platzen scheint – viele der anfänglichen Details habe ich erst nur für ausschmückendes Beiwerk gehalten, und am Ende sind Manapool und Zeitreisehelm dann doch noch wichtig geworden. Obwohl ich die Vorgaben kannte, hat mich die Geschichte an vielen Stellen überrascht und ist eigentlich nie so verlaufen, wie ich das im Voraus vermutet hatte. Und trotz der vielen Wendungen und teilweise komplizierten Zusammenhänge sind mir keine größeren Logikfehler aufgefallen, nur die paar kleineren Sachen, die ich hier im Kommentar erwähnt habe. In der Hinsicht hast du dich ganz enorm verbessert, finde ich, denn früher waren Logikfehler ja bei vielen Geschichten deine Achillesferse. Auch ein weiterer Aspekt, den ich bei früheren Geschichten von dir häufig kritisiert habe, bleibt hier völlig aus, nämlich die allzu klare Trennung von Gut und Böse bei den Figuren. Sowas gibt’s hier überhaupt nicht – einzig Ixidia hat was von einem typischen Erzschurken, wobei der aber genau wie die Amethystdrachen und die Dämonen einfach seine eigenen ganz nachvollziehbaren Motive hat und nicht nur der Bosheit willen böse ist. Auf der anderen Seite stehen teils sehr skrupel- und rücksichtslos agierende Leute wie Lyrca oder auch Gellert, die dann aber auch ihre sympathischen Seiten haben, die Gellert zum Ende hin zunehmend zeigen durfte, ohne dabei an Profil zu verlieren. Das hast du wirklich hervorragend hinbekommen. Achso, und im Vergleich zu deiner ersten Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte (und insbesondere deren Ende) ist das hier natürlich eine ganz andere Dimension der Qualität! „Gellerts überdimensionale Reifeprüfung“ (den Titel mag ich nach dem Finale übrigens deutlich mehr als vorher ) ist auf jeden Fall eine deiner besten Geschichten, die eigentlich höchstens noch von der „Halbzeitkatastrophe“ Konkurrenz bekommt.

    So, und damit du dich von den ganzen Komplimenten wieder ein bisschen erholen kannst, bekommst du jetzt zum Schluss noch die Fehlerliste präsentiert:

    Den Instantheilzauber hatte er schon gemeistert, da hatte er seine göttlichen Kräfte noch gar nicht im Griff.
    im Griff gehabt

    Sein alter Herr musste ja nicht schon von weitem Sehen, dass etwas nicht stimmte.
    von Weitem sehen

    Nichts war für ihn zu kräftezehrend wie ein Innoszauber.
    so kräftezehrend

    Dämonen brauchten Hilfe von jemanden aus der Sphäre Adanos, um sie zu betreten.
    jemandem

    Die Anwesenheit einer so übermächtigen Jungfrau wie Sigrid musste ihn einfach anlocken, da bestand gar kein Zweifel. Kurz flammte Zweifel an seinem Plan auf, doch er redete sich rasch wieder Mut zu.
    Zweifel oder nicht Zweifel, das ist hier die Frage.

    Sigrid war es schon gewohnt, von ihm die verschiedensten Tränke zu bekommen, sodass sie ohne zögern nach dem Reagenzglas griff und den Inhalt hinunterstürzte.
    ohne Zögern

    Nur ein Serum, dass sie gegenüber Magie schlüpfrig werden lässt.
    das

    So stand der Feldheer des Dämonenheers breitbeinig vor ihm und starrte mit gefletschten Reißzähnen zu ihm herab.
    Feldherr

    Es war beinahe offensichtlich, dass sie ihm gar nicht wirklich entkommen wollte. Doch was war dann ihr Ziel? Wollte er sie an einen bestimmten Ort locken?
    „Wollte sie ihn an einen bestimmten Ort locken?“ müsste es hier wohl heißen. Was Xardas will, weiß er ja hoffentlich selber.

    Sigrid nutzt die Chance, rollte sich unter ihnen weg.
    nutzte

    Sie hielt etwas an ihre Brust gepresst, dass er nicht sofort erkannte.
    das

    war Gellert sich sicher, dass der Telepoter für sie den schnellsten Weg zum Regenbogentitan darstellte
    Teleporter

    Das purpurne Leder, das seinen Körper anstatt von stählernen Schuppen bedeckte, wiesen ihn jedoch zweifelsohne als Anhänger seiner Rasse aus.
    wies

    Er hatte ihre Knochen mit verschiedenen Legierungen überzogen, sodass die Knochen im fahlen Mondlicht bläulich phosphorizierten.
    phosphoreszierten

    Hogs‘ fletschte die Zähne.
    Weg mit dem Apostroph!

    Und das, nehme ich wieder an mich.
    Weg mit dem Komma!

    Die offene Seite hatte er vom Drachen weggedreht, sodass ihn nicht einmal ein Funke erreicht.
    erreichte

    Hogs, nimm Sie bitte an dich.
    sie

    Erste Vermutungen über Gellerts göttlichen Kräfte wurden geäußert.
    göttliche

    [quote]„Allmählich wird dieser Kongreiss richtig interessant“, flötete Aiuole.[7quote]
    Kongress

    Vornehmlich dunkles Lila und Granitschwarz, aber auch solch merkwürdig unpassenden Farben wie Sonnengelb und Giftgrün trieben umher.
    unpassende

    Wie von selbst neigte Xyz ganz langsam seinen schuppigen Kopf und küsste den viel kleineren Mund des jungen Magier.
    Magiers

    Gellert bohrte sich mit einem leuchtenden Finger in seinem Ohr.
    Das klingt nicht so schön, lieber „Gellert bohrte mit einem leuchtenden Finger in seinem Ohr herum.“ oder so.

    Tiamat hielt ihn fest an seine Brust gepresst, während er mit seinen acht Flügeln sein möglichstes Tat, um sie schnell zurück zum Schicksalsmeer zu bringen.
    sein Möglichstes tat

    „Meister Xardas!“,grollte eine Stimme durch Xardas‘ Kopf.
    Da muss ein Leerzeichen hinters Komma!

    Er kannte außer Xyz niemandem, der einen Ring der Telepathie besaß
    niemanden

    Xardas war überrascht, ob dieser Offenbarung.
    Weg mit dem Komma!

    Selbst aus dieser Entfernung wirkten die Blitz so dick wie die Leviathane, die unter ihnen lebten.
    Blitze

    Setz mich am besten im Kräutergärten ab.
    Kräutergarten

    Allein das zusehen war spannend.
    das Zusehen

    Es waren Symbol auf den Runen.
    Symbole

    Es gibt nur eines, dass ich als angemessene Belohnung dafür akzeptiere, dir das Leben zu retten.
    das

    Obwohl er seinen Vater nie etwas anderes als ernst gesehen hatte.
    Obwohl er seinen Vater nie anders als ernst gesehen hatte.

    Wieder ein Gefühl in seiner Brust, dass er nicht definieren konnte.
    das

    Das vertraute Gefühl, dass er stets bei Hogs gespürt hatte.
    das

    Du hast zwar die Macht Innos in dir, aber er ist leider wieder in den Besitz der Macht Beliars gekommen.
    Innos’

    Die Krähe krallte sich in den Lichtpanzer und harkte mit seinem Schnabel auf ihn ein.
    hackte mit ihrem Schnabel

    Hogs hatte seine Pranken um den Hals des Krähendämons geschlossen und drückte fest zu, doch die federbedeckten Schwingen hackten erbarmungslos auf ihn ein.
    Müsste das nicht wieder der Schnabel sein, der da hackt? Zumindest gewöhnliche Schwingen sind eher ja nix, womit man hacken kann.

    Hogs Arme zitterten unter dem Druck der Wand.
    Hogs’

    Gellert hörte förmlich wie Xardas ihn scheltete:
    schalt

    Hogs Schwingen waren wund gescheuert.
    Hogs’

    In der Blutlache vor der durchbohrten Bauchdecke, hatte sich etwas bewegt.
    Weg mit dem Komma!

    Andererseits hatte er Sigrid so vielen Experimente unterzogen.
    Experimenten

    Sie schwebten umher und klagten der Welt ihr leid.
    Leid

    „Ich wusste schon immer, dass du am Ende der Welt arbeitest, du falsche •••••!“, schrie Urmeline und riss ihren Speer aus der toten Hexe.
    Äh, ja, ist das jetzt Absicht, dass das zensiert wurde, oder hat das das Forum das gemacht? Wenn es Absicht sein sollte, fände ich das schwer albern und würde vorschlagen, da lieber irgendein Schimpfwort deiner Wahl reinzusetzen. Alles wäre besser als solche Pünktchen!

    Nur am Rande nahm er war, dass Xyz und Hogs sich erhoben und in den Kampf eingriffen.
    nahm er wahr

    Xyz verzog keine Miene, spaltete das Feuer mit Links und setzte zum nächsten Angriff an.
    links

    Er fühlte nach Innos Kräften in seinem Körper und bündelte sie.
    Innos’

    Die Dämonen bremste ihre Sturzflüge zeternd ab.
    bremsten

    Und wenn er zurückt ist, wird er mit seinem Schrei die Kuppel zum Einsturz bringen.
    zurück

    Doch seine Muskeln waren ebenso gelähmt wie die Hogs.
    Hogs’

    Sigrid landet ein wenig unsanft auf dem schuttbedeckten Korridor.
    Sigrid landet ein wenig unsanft auf dem schuttbedeckten Korridor.

    Ihre Torso war so zerfetzt, dass er sie unmöglich retten konnte.
    Ihr Torso

    Ixidia wurde wahnsinnig über seine Unverständnis.
    sein

    Für ein paar Stunden, werden jegliche Telekinesezauber von mir abgleiten.
    Weg mit dem Komma!

    Noch einmal würde Ixidia sich das Schwert nicht so leicht abknüpfen lassen.
    abknöpfen

    Ixidias prallte gegen den Schädel.
    Ixidia

    Ixidia war es nicht gewohnt in der Klemme zu stecken und reagierte, wie Gellert es eins getan hatte.
    einst

    Gellert konterte ihm mit denselben Zaubern.
    ihn

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Und zum Schluss widme ich mich jetzt noch des Rhobs Geschichte mit dem schönen Titel „Erz-Men Origins: Diego“! Ja, Rhob, du bist ja der einzige der Teilnehmer mit von anderen vorgegebenen Buchstaben-Zuordnungen, der es bis ganz zum Schluss durchgehalten hat, und wenn man sich so anguckt, was du da von Xrüssi vorgesetzt bekommen hast, ist allein das schon mal ein großes Kompliment wert.

    Im ersten Post geht es auch direkt los mit einer mehr als absurden Situation, die dich dazu gezwungen hat, einen Grund dafür zu ersinnen, dass Gomez, Diego und der Schläfer höchstpersönlich in Xardas' Turm an einem Ulu-Mulu herumschrauben. Die meiste Zeit geht dann auch gar nicht für die eigentliche Vorgabe drauf, die ja dann in den letzten paar Zeilen abgearbeitet wird, sondern dafür, überhaupt die Voraussetzungen für diese mehr als merkwürdige Konstellation zu schaffen. Wieso Diego und Gomez zusammen in Xardas' Turm festsitzen, wird ganz am Anfang nur sehr kurz erklärt, wobei dieses Szenario mit den plötzlich überall auftauchenden Orks nach dem Fall der Barriere (also quasi die paar Wochen, die man als Held zwischen den Spielen verpasst) schon ganz stimmig ist und auch mal was Neues darstellt, was hier im Forum glaube ich noch gar nicht so oft thematisiert wurde. Es bleiben aber natürlich schon noch eine Menge Fragen offen, z.B. wieso Diego ausgerechnet mit Gomez zusammen unterwegs ist und nicht etwa mit seinen besten Kumpels Milten, Gorn und Lester, oder auch wie die beiden eigentlich in das obere Stockwerk des Turms gekommen sind, das doch glaube ich eigentlich nur per Teleportzauber zugänglich ist. Aber gut, das muss man dann einfach als Ausgangspunkt für die Geschichte so akzeptieren, und weil sich die Story ja selber nicht so ernst nimmt, ist das auch nicht so das Problem. Dass Diego und Gomez das Ulu-Mulu brauchen, ist angesichts der vielen Orks an allen Ecken sogar gut nachvollziehbar.
    Wie die beiden da an der Beschwörung des Sumpfhais und später des Schamanen arbeiten, liest sich sehr spaßig, gerade auch durch die ungewöhnliche Partnerschaft von Diego und Gomez, die sich eigentlich gar nicht leiden können und hier gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen. Solche Konstellationen sind ja eigentlich immer ein Garant für spritzige Dialoge, und das ist auch hier absolut der Fall. Klasse fand ich dann ja auch, wie Gomez es tatsächlich ganz problemlos schafft, den Sumpfhai zu beschwören – das hätte ich ihm jetzt ehrlich gesagt auch nicht zugetraut, so wie man ihn aus dem Spiel kennt, wo er sich ja hauptsächlich durch ausgiebiges Rumsitzen auf einem Sessel hervortut.
    Highlight des ersten Kapitels ist auf jeden Fall die Orkipedia, deren uns bekanntes Pendant sehr schön in die Gothic-Welt übertragen wurde und sogar eine Linkfunktion aufweist! Man könnte sich vielleicht fragen, wieso die Orkipedia nicht auf Orkisch verfasst wurde, aber gut, vielleicht ist das auch so wie bei unserer Wikipedia, dass es das Buch einfach in verschiedenen Sprachen gibt und Xardas da eben die Version auf Myrtanisch liegen hatte. Kann ja sein!
    Herrlich jedenfalls, wie die Schamenenbeschwörung den Bach runter geht, inklusive dramatischem „Oh verdammt, GOMEZ, NICHT!“-Ausruf. Xardas' Turm muss ja aber mal verdammt stabil gebaut sein, dass er so einen riesigen Schläfer aushält und dass der Schläfer sich da nicht mit ein bisschen Rumgewackel befreien kann, indem er einfach den Turm einreißt. Also, eines ist mal klar: Wenn das Gleiche in MiMos Story passiert wäre, dann wär der Turm jetzt längst hinüber.
    Zum Glück ist das hier ja aber Xardas' Turm, und ich gestehe Xardas jetzt einfach mal zu, dass er die stabilsten und erzdämonensichersten Türme weit und breit bauen kann, die nicht einmal der Schläfer kaputtkriegt.
    Die Vorgabenerfüllung zum Schluss ist dann mehr so Anhang, aber nichtsdestotrotz einwandfrei erfüllt. Kann man nix dran rütteln, das passt schon so!
    Alles in allem ein natürlich ziemlich absurdes, aber auch sehr witzig erzähltes erstes Kapitel der Geschichte.

    Im zweiten Post wird es gleich nochmal eine ganze Nummer abstruser. Da musstest du ja wirklich wild herumfabulieren, um diese ganzen Anforderungen der Vorgabe irgendwie mit der bisherigen Handlung in Einklang zu bringen. Besonders diese Sache mit Cor Kalom, der beschworen wird, nur um Alkohol zu brennen, mit dem die Söldner auf Onars Hof bestochen werden sollen, ist schon extrem hanebüchen, was ja zum Glück aber auch in der Story angesprochen und dann einfach der Extravaganz des Schläfers in die Schuhe geschoben wird. Diese Stelle fand ich auch mit am lustigsten an diesem Post:
    „Wie gesagt, das ist alles schon geklärt“, sagte der Schläfer in einem äußerst selbstzufriedenen Tonfall. „Pass auf, das sind ja Söldner, ja, und Söldner trinken Alkohol. Soweit klar? Und Cor Kalom, einer meiner Anhänger, brennt den besten Wacholderschnaps in sämtlichen Dimensionen. Deshalb habe ich einfach meinen Anhängern befohlen, seinen Geist zu beschwören und ihn ins Leben zurückzurufen, damit er ihnen den Schnaps zusammenbraut um damit die Söldner zu bestechen! Wir brauchen jetzt nur noch abzuwarten, bis wir beschworen werden“, schloss er stolz.
    Diego brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Als er schließlich etwas entgegnen wollte, stieß Gomez ihm unsanft in die Rippen. „Verkneif's dir!“, zischte er. „Ihm zu erzählen, wie viele einfachere Wege es gibt, an Alkohol zu kommen, macht ihn nur wütend, und dann nimmt er uns vielleicht doch nicht mit!“
    Wobei es fast noch absurder ist, wie da völlig unmotiviert auf einmal das Gespräch auf Liesel zu sprechen kommt. Muss aber gestehen, dass mich dieser dämliche Horst-Witz schon ziemlich zum Lachen gebracht hat.
    In Sachen Vorgabenerfüllung gibt es diesmal Anlass zur Kritik: Der Ort, an den Diego, Schläfer & Gomez wollen, ist ja gar nicht Onars Hof (= Ort B), sondern eine Krypta hinter Onars Hof. Und es wird sogar in der Geschichte ausdrücklich gesagt, dass die Krypta nicht mehr zum Hof selbst gehört:
    So war es unmöglich geworden sich der Krypta zu nähern, die hinter dem Hof auf dem Land des Großbauern stand.
    Okay, sie steht auf dem Land des Großbauern, aber du machst hier ja selbst einen Unterschied zwischen diesen Ländereien und dem eigentlichen Hof. Also, so ganz einwandfrei ist das nicht! Ein bisschen so wie damals bei Stones „Durchfall“, als sich das Geschehen auch immer vor dem Schläfertempel abgespielt hat und nicht mittendrin wie eigentlich gefordert. Onars Hof ist da zwar eine etwas vagere Ortsbezeichnung als der Schläfertempel und lässt mit viel gutem Willen noch zu, dass die Krypta dazu gezählt werden kann, aber du hättest dann schon noch deutlicher auf so eine Interpretation hinarbeiten können, finde ich.
    Übrigens macht es ja immer mehr den Eindruck, dass Gomez der kompetentere der beiden menschlichen Hauptpersonen zu sein scheint. Diego wirkt eher planlos bisher, dabei steht sein Name doch im Titel!

    Die dritte Vorgabe war bestimmt die bisher kniffligste für dich, weil es zwar einerseits nicht klappen sollte, dass Schläfer, Diego und Gomez in die Krypta teleportiert werden, dann aber gleichzeitig der Schläfer dabei sterben und Diego, Gomez und Cor Kalom fliehen sollten. Und dann noch diese Sache mit der Fehlfunktion der Wacholderflasche... aber im Großen und Ganzen hast du das alles ja echt überraschend gut gelöst, zumindest wenn man jetzt mal großzügigerweise die Annahme akzeptiert, dass eine auf Onars Hof geworfene Sprengflasche eine so große Explosion erzeugt, dass sie Xardas' Turm im Minental zum Einsturz bringen kann. Wenn ich das jetzt so schreibe... das ist natürlich schon ziemlich weit hergeholt. Dass der Gegenstand B nun zerstört wurde, dürfte dich ja übrigens im fünften Post noch vor ziemliche Probleme gestellt haben, da bin ich schon mal schwer gespannt, wie du dich da gerettet hast. Übrigens musste ich bei dem Sprengtrank direkt an Legend of Gothic denken, habe jetzt grade einmal nachgeschaut, und tatsächlich! Die Sprengtränke, mit denen Ork damals immer rumgeschmissen hat, wurden auch aus Trollkirschen gebraut. Sehr schöne Anspielung, und das nach all der Zeit!
    Dass der Schläfer so schnell stirbt, ist auch wieder sowas, was man mit viel gutem Willen akzeptieren muss. Der ist ja eigentlich nicht viel kleiner als der ganze Turm, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, also sollte ihn so ein Sturz eigentlich nicht gleich umbringen... so fragil wie der hier ist, hätte der Held ihn am Ende von Gothic 1 wohl auch einfach kurz anschubsen können und sich den ganzen Kram mit den Herzen sparen können. Aber klar, der Tod musste irgendwie durch die Fehlfunktion von Gegenstand B ausgelöst werden, der sich ganz woanders befand, und unter diesen schwierigen Umständen hast du das schon ganz gut gelöst.
    Ein bisschen schnell geht das jetzt aber alles schon. Klar, die nötigen Ereignisse finden alle statt, aber am Anfang der Geschichte war die Erzählweise noch ein bisschen detaillierter, was mir etwas besser gefallen hat. Hier kann man halt auch ohne Blick auf den Foren-Timer drauf kommen, dass der Post um 23:59 Uhr abgeschickt wurde.

    Der vierte Post ist jetzt wieder viel sorgfältiger und nicht so hektisch geschrieben wie der dritte, das gefällt mir gleich wieder eine ganze Ecke besser. In diesem Teil der Geschichte gelingt es dir auch bisher am besten, die vielen humorvollen Stellen mit einer halbwegs ernsthaften Handlung zu verknüpfen – und sogar die Figuren werden hier ein bisschen ernster genommen als vorher, wenn Diego und Gomez da über ihre Familie plaudern. Dabei kommt sogar ein waschechter Risen-Bezug ins Spiel, womit nun auch nicht unbedingt zu rechnen war. Diese Verwandtschaftsverhältnisse wirken sogar gar nicht mal so unglaubwürdig: Diego, Gomez, Esteban, das sind alles so spanisch anmutende Namen, die man problemlos in die gleiche Familie einordnen kann. Dass die dann untereinander nicht wussten, dass es sie gibt und Gomez' Mutter nie von ihrer Schwester gesprochen hat, mutet zwar erstmal seltsam an, aber gut, solche Familienverhältnisse gibt’s ja einfach. Und in so einer Fantasywelt, in der die dann auch noch auf verschiedenen Inseln wohnen, ist es wohl erst recht nachvollziehbar, dass da nicht alle Teile der Familie so gut übereinander Bescheid wissen. Passt also schon ziemlich gut, dieser Teil der Vorgabe! Nur wie das alles anfängt, also dass die Beliarstatuette Gomez da irgendwie den Namen seines Bruders in den Mund legt, das wirkt dann schon ziemlich konstruiert. Ich hab auch irgendwie nicht so die Hoffnung, dass mal aufgelöst wird, wieso sie das getan hat, aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren! Die Statuette an sich mit ihrer hypnotisierenden Wirkung gefällt mir aber gut und könnte sicher auch noch für interessante Momente in der Geschichte sorgen. Problematisch könnte nur sein, dass sie wahrscheinlich keiner der beiden mitnehmen wird, wenn sie wieder aus der Höhle gehen, aber das wirst du ja sicher irgendwie gelöst haben.
    Der Knaller des Kapitels ist auf jeden Fall, wie du das Problem mit dem leidenschaftlichen Kuss gelöst hast. Allein schon die Idee dieses bescheuerten Brauchs ist schon herrlich, und dann noch Gomez' grandioser Schlusskommentar:
    Gomez konnte sich unterdessen vor Lachen nicht mehr halten. „Das war ja richtig leidenschaftlich!“, grinste er.

    Die Vorgabe würde ich auf jeden Fall mal als einwandfrei erfüllt ansehen, keine Frage! Super auch mal wieder, wie Gomez natürlich direkt über diesen Wüstenbrauch Bescheid weiß, während Diego nur Bahnhof versteht.
    Beim letzten Abschnitt musste ich dann auch lachen, wie diese absurde Xrüssi-Vorgabe, dass Cor Kalom nun die Nacht mit einer Hure verbringen sollte, so auf ganz todernste Weise durch diesem Entschluss Kaloms erklärt wird, sich jetzt wieder an den althergebrachten Traditionen seiner Landsmänner zu orientieren, wobei es natürlich am allerwichtigsten ist, unter Beweis zu stellen, dass man kein Eunuch ist.
    Ja, also das Kapitel war große klasse und hat mir super gefallen, auch dank so Begriffen wie „Moleratpriester“ oder der Bezeichnung „Chorknabe“ für Cor Kalom. Das war glaube ich der bisher beste Post der Geschichte.

    Im fünften Post wirkt Gomez plötzlich gar nicht mehr so souverän wie vorher, sondern eher ein bisschen dämlich, während Diego jetzt auf einmal der mit dem Durchblick ist. Finde ich ein bisschen merkwürdig und nicht so einleuchtend, wieso sich Gomez auf einmal so verhält und mit solchen „Ich bin der Erzbaron!“-Sprüchen ankommt. Bisher hat er doch einen durchaus intelligenten Eindruck gemacht. Gut finde ich aber, dass die Verwandtschaft der beiden nochmal angesprochen wird und zu einer engeren Bindung der beiden beizutragen scheint, sodass sie auch über die Lösung der einen Vorgabe hinaus noch eine Bedeutung für die Geschichte hat.
    Der Abschnitt mit Liesel war dann mal voll traurig. Mud kann ich jetzt noch viel weniger leiden als vorher, nachdem ich weiß, wie schlimm er die arme Liesel traumatisiert hat. Kurios fand ich ja, dass Liesel geschlachtet werden sollte, weil sie immer so betröppelt in der Gegend rumliegt... müsste das einem Bauern nicht eigentlich egal sein, welche Laune seine Schafe haben? Hauptsache wollig, würde ich mal sagen.
    Die Sache mit dem Sprengtrank ist dann schon ein bisschen gepfuscht: Der ursprüngliche Gegenstand B war schließlich explodiert, sodass dieser neue Sprengtrank (der wohl einer von denen ist, die Cor Kalom bei seiner Flucht hat fallen lassen) ein ganz anderer Gegenstand sein muss. So geht’s ja nicht, da hast du es dir zu einfach gemacht!
    Der Handlungsstrang mit Kalom liest sich durchaus lustig, eine tolle Stelle ist für mich z. B. die hier:
    „Ha, sieh mal einer an, da ist er ja, frischer Kronstöckel!“ Er öffnete den Behälter und spähte hinein. „Nun, ausreichend frischer Kronstöckel“, korrigierte er sich.
    Die ganze Geschichte mit dem Verwandlungstrank ist soweit auch gut durchdacht, nur die Begründung dafür, dass es ausgerechnet Gomez' Haare sein müssen, und dass er die dann auch schon zufällig eingesteckt hat, ist da ziemlich wackelig. Ich denk jetzt auch nicht, dass es so wahnsinnig schwer wäre, an die Haare von irgendwem in der Stadt ranzukommen... in irgendeiner Kneipe liegen doch bestimmt ein paar rum. Aber klar, die Vorgabe wollte es ja nunmal so, dass es Gomez sein musste, in den sich Kalom hier verwandelt. Das Ende habe ich dann nicht ganz verstanden, also wieso Kalom sich im Schlussdialog da so wie Gomez selbst verhält. Soll das bedeuten, dass er durch das Trinken des Tranks auch Wesenszüge von Gomez übernommen hat? So ganz klar ist mir das hier noch nicht geworden, aber vielleicht klärt sich das ja im nächsten Post auf.
    Am Kompletteinsturz des Turms und der Verletzung Diegos hab ich nix zu meckern. Ok, dass der Turm gleich so dermaßen spektakulär in die Luft fliegt, dass Diego da von einem rumfliegenden Trümmerteil durchbohrt werden kann, ist vielleicht wieder ein bisschen sehr konstruiert, aber naja... ist dann halt so. Schade aber, dass es jetzt leider nicht zur von mir so heiß erwarteten Szene gekommen ist, in der Liesel mit einer Wacholderflasche im Maul gegen den Turm klopft und ihn damit zum Einsturz bringt... das wär doch so schön gewesen!

    Nach dem sechsten Post weiß ich auch endlich, was der Story-Titel soll! Im ersten Moment hatte ich schon damit gerechnet, dass Diego jetzt Erzblitze verschießen würde oder sonstwelche Superkräfte bekommen hätte, aber bisher scheint sich der Vorteil, den er aus seiner Verletzung gezogen hat, ja noch auf ein hilfreiches Kribbeln zu beschränken. Aber gut, immerhin!
    Kaloms letzte Sätze im fünften Kapitel hatten wohl doch nix zu sagen, denn im Puff scheint es wohl zu keinen Komplikationen durch sein Auftreten gekommen zu sein, sodass Kalom nun auf einmal wieder im Minental aufkreuzen kann. Das kommt natürlich schon sehr plötzlich, und wenn man bedenkt, dass Kalom während dem Einsturz des Turms noch in der roten Laterne war und seitdem nicht besonders viel Zeit vergangen zu sein scheint, dann ist das eine alles andere als glaubwürdige Entwicklung. Kalom muss ja schließlich auch erstmal nach den beiden suchen, und allein der Weg zum Pass dürfte schon einige Zeit in Anspruch genommen haben. Außerdem wollte Kalom ja ausdrücklich die ganze Nacht in der Laterne verbringen. Passt also nicht richtig, dieses plötzliche Auftauchen von Kalom.
    Gegen Ende hin geht’s dann ziemlich drunter und drüber und aus Gründen, die irgendwie mit der Beliarstatuette und vielleicht auch mit Diegos Erzschulter zu tun haben, landen dann alle in der Krypta hinter Onars Hof und stellen fest, dass der Schläfer noch lebt. Da hast du wirklich Glück gehabt, dass du nie erwähnt hattest, dass der Schläfer da unten in den Trümmern des Turms liegt, sodass diese Teleport-Erklärung jetzt zumindest mal nicht dem bisher Erzählten widerspricht.
    Allerdings, naja...
    „Xardas hatte seinen Beliarschrein von hier entwendet, die Skulpturen waren noch immer mit diesem magischen Ort verbunden. Der Einsturz bewirkte, dass ich in diese Verbindung hineingeriet, was mich schließlich hierher brachte. Ich dachte, das wäre offensichtlich gewesen!“
    Irgendwie nicht so. Ist auch wieder ein ziemlich großer Zufall, dass dieser Beliarschrein nun genau mit dem Ort verbunden war, zu dem der Schläfer sowieso schon gelangen wollte. Das geht aber noch in Ordnung, bloß das Ende dann... wieso brauchte der Schläfer denn unbedingt Diego und Gomez, um das Ulu-Mulu fertigzustellen? Vielleicht kriegt er das mit seinen eigenen Gliedmaßen nicht so gut hin, aber er hat doch noch andere Diener, die das auch für ihn übernehmen könnten. Er hat ja am Anfang der Geschichte selber gesagt, dass jeder ein Ulu-Mulu herstellen kann, warum also jetzt dieser umständliche Trick, um es unbedingt von Gomez herstellen zu lassen?
    Also, der Beginn des Posts mit Diegos Verletzung hat mich noch überzeugt, aber die ganzen Erklärungen am Ende wirken dann leider nicht so stimmig. War natürlich auch schwer, das vorgabengemäß vernünftig hinzukriegen, aber an anderen Stellen der Geschichte hast du ähnliche Aufgaben schon mal besser gemeistert als hier.

    Ganz am Anfang des siebten und letzten Posts wird indirekt die Frage aufgeworfen, die ich mir auch zu Beginn der Geschichte gestellt hatte, nämlich wieso der Schläfer Xardas' Turm nicht zerstört hat, als er da festsaß. Jetzt kann er sowas ja plötzlich, wie er anhand der Krypta beweist:
    Die Erde bebte und die Wände der Krypta begannen zu bröckeln, als der Schläfer all seine Kraft aufbrachte und schließlich mit einem gewaltigen Krachen das Gewölbe der Gruft durchbrach um sich zum ersten mal seit Tagen wieder zu voller Größe zu erheben. Er stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus; ob nun um der Welt mitzuteilen, dass er wieder da war, oder aus Unmut über ein eingeschlafenes Bein, vermochte Diego nicht zu sagen.
    Doch er und Gomez hatten dringlichere Probleme, als die körperliche Verfassung eines Erzdämons. Kalom sah nun den Zeitpunkt gekommen, seine Drohung wahr zu machen. Während die beiden von der spektakulären Flucht des Schläfers abgelenkt waren und sich fragten, warum er das nicht schon viel früher gemacht hatte, zückte Kalom sein Schwert und bereitete sich auf den Angriff vor.
    Dass du das Problem selber erkannt und benannt hast, machts dann auch nur ein gaaanz kleines Bisschen besser. Eine gute Lösung wäre übrigens Folgende gewesen: Der Schläfer hat in Xardas' Turm gespürt, dass dort explosive magische Substanzen gelagert werden und deshalb bewusst die Zerstörung des Turms nicht riskiert, weil er Angst hatte, sich dadurch selbst in die Luft zu jagen. Das wär doch mal eine schlüssige Erklärung gewesen!
    Nach dieser kleinen Schwäche geht’s dann aber spektakulär weiter mit einem fetzigen Finalfight gegen Kalom, der sich durch den geschickten Einsatz des Verwandlungstranks einen Vorteil verschafft. Dieser Kniff, dass die ihm zugefügten Verletzungen auch den echten Gomez betreffen, ist auf jeden Fall echt gelungen, genauso wie die Wendung, dass das Ganze auch andersrum funktioniert und Gomez durch sein Opfer den Kampf entscheiden kann. Fand ich auch toll, wie Diego dann noch darüber nachdenkt, dass sich Gomez da so selbstlos für seinen Vetter geopfert hat und dass ihm Familie wohl ziemlich wichtig war. Das hat mir gut gefallen und ich fand auch diese Ernsthaftigkeit gar nicht schlecht, die nun unerwarteterweise Einzug in die Geschichte erhalten hat. Ein bisschen klang das ja schon vorher zwischendurch immer mal wieder an, und es tut der Story auf jeden Fall gut, dass sie nicht nur aus bekloppten Wendungen besteht, sondern auch mal hier und da ein paar ernsthaftere Töne anschlägt.
    An der Vorgabenerfüllung habe ich aber ein bisschen was zu bemängeln: So eindeutig finde ich das nämlich nicht, dass Kalom und Gomez aufgrund Kaloms Abstecher in die rote Laterne gestorben sind. Klar wäre der Kampf anders verlaufen, wenn Kalom nicht den Verwandlungstrank dabei gehabt hätte, aber es ist jetzt auch nicht so, dass man sagen würde: „Mensch, hätte er doch nicht diese Entscheidung getroffen, dann wären jetzt beide noch am Leben!“ Den Kampf hätte es ja sicher so oder so gegeben.
    Die zweite Hälfte des großen Finales ist dann schon deutlich abgefahrener als die erste, und hier hat es mit der Ernsthaftigkeit auch gleich wieder ein Ende, wenn Liesel da als Worms-Superschaf durch die Gegend fliegt und Bauern mit Laserstrahlen zum Explodieren bringt. Liesel gibt natürlich ganz klar einen hervorragenden Endgegner ab, insbesondere wenn das dann zu Sätzen wie diesen hier führt:
    Überall rannten Söldner herum, versuchten das Schaf mit Bögen und Armbrüsten zu erschießen, wurden jedoch nach und nach niedergemäht.
    Grandios!
    Ich habe mich nur gefragt, woher Liesel auf einmal diese Erzbrockenverwundung hat. Da fehlt ja einfach eine Szene, die das erklären würde. Klar, kann natürlich irgendwie bei den ganzen Explosionen passiert sein, aber dass auf Onars Hof solches superreines Erz rumliegt, wie das sonst nur Xardas bei sich lagert, ist auch nicht gerade selbstverständlich. Da wäre eine Erklärung schon ganz schön gewesen.
    Zum Schluss wird’s dann titelgemäß noch so richtig comicfilmmäßig, wenn Xardas in seiner Rolle als wahlweise Patrick Stewart oder Samuel L. Jackson auftritt und Diego in sein Team einlädt. Und die letzten Zeilen... also, ich konnte mich echt nicht halten vor Lachen, als ich das gesehen habe. Das ist so dermaßen dämlich, wenn man sich vorstellt, dass der Schläfer sowas als seine letzten Worte zu Diego gesagt hat... aber eben eine astreine Umsetzung der Vorgabe! Ich werde zweifellos noch tagelang über dieses faszinierende Rätsel nachgrübeln!

    Und nun zum Gesamtfazit: Diese Story ist mit Sicherheit diejenige unter den diesjährigen Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten mit den absurdesten und konstruiertesten Wendungen, aber gleichzeitig auch ganz klar die lustigste. Es gab ja wirklich ständig kleinere Witze zwischendurch, und an vielen Stellen, von denen ich hier längst nicht alle zitiert habe, musste ich auch echt lachen. Das hast du definitiv nicht verlernt seit alten „Einzig wahre Geschichte“-Tagen!
    Schön finde ich dann aber auch, dass durch die Verwandtschaftsbeziehung von Gomez und Diego auch immer mal wieder eine ernsthaftere Seite der Geschichte zutage tritt und die beiden Hauptfiguren dadurch ein bisschen mehr Profil bekommen. Diese Vorgabe, die auf Anhieb erstmal ziemlich unpassend für die Geschichte wirkte, hat der Story also letztendlich wirklich gut getan, find ich. Überhaupt hast du viele knifflige Vorgaben gut umsetzen können, z. B. auch den gefürchteten Kuss. An manchen Stellen hats dann aber schon etwas gehakt, was z. B. die Sache mit Onars Hof und der Krypta angeht oder auch die Auswirkungen der Entscheidung von Person D am Schluss. Du hattest es aber natürlich auch viel schwerer als John und MiMo, weil du dir die Buchstabenzuordnungen nicht selber aussuchen konntest. Ansonsten hättest du vor manchen Problemen ja gar nicht erst gestanden und dir z. B. einfach die Krypta anstatt Onars Hof als Ort B aussuchen können. Oder, wahrscheinlicher, was komplett anderes.
    Die größten Probleme der Story sind wohl die vielen logischen Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten, die nur deshalb nicht so schwer ins Gewicht fallen, weil sich die Story ja selber nicht so richtig ernst nimmt und du aus vielen dieser Abstrusitäten dann auch wieder einen guten Witz gemacht hast. Aber über alles kann man dann doch nicht so einfach hinwegsehen, und manche Sachen hätte man sicher schon auch noch schlüssiger präsentieren können. Gestört hat mich etwa, wie Kalom da plötzlich im Minental auftaucht, und dass Liesel ganz ohne Erklärung zum Erzschaf wird. Das sind eben so Probleme, die mit den Vorgaben nicht viel zu tun haben und die du hättest vermeiden können. Zwischendrin, vor allem im dritten Kapitel, ging es manchmal auch etwas zu gerafft voran, da hätte mir eine detailliertere Erzählweise besser gefallen. Das war aber eigentlich auch nur im dritten Kapitel wirklich ein Problem, später hast du dann zum Glück wieder zur entspannteren Erzählweise der ersten Kapitel zurückgefunden.
    Alles in allem ist das eine sehr lustige und unterhaltsame Geschichte geworden – und nicht zuletzt auch mal wieder eine fertiggestellte von dir! Wann gabs sowas denn zuletzt mal? Das dürften dann wohl die „Konsequenzen“ von 2010 gewesen sein, oder?

    Hier noch die Liste der gefundenen Fehler:

    Was auch immer der Neue getan hatte, es hat die Orks verdammt wütend gemacht, und nun breiteten sie sich im ganzen Tal aus.
    es hatte die Orks

    nach einem letzten Prüfenden Blick
    prüfenden

    Das kann nicht dein ernst sein!
    Ernst

    Du willst allen ernstes einen Ork Schamanen heraufbeschwören?
    Ork-Schamanen oder Orkschamenen, hauptsache kein Leerzeichen dazwischen.
    Die unzähligen weiteren Stellen, an denen das grausige Leerzeichen zwischen „Ork“ und „Schamane“ steht, zitiere ich hier jetzt mal lieber nicht!

    Entsetzt starrte Diego, auf das, was er da sah.
    Das erste Komma sollte weg.

    die Turmspitze geriet gefährlich ins wanken
    Wanken

    aber ich habe nie gesehen, wie er was... Entschworen hat.
    entschworen

    „Vermutlich irgendwo neben dem Sumpfhai“, gestand Gomez und sah zu dem ungeduldigen Gewirr von Beinen hinüber, dass den Raum blockierte.
    das

    Die Turmspitze geriet wieder ins wanken
    Wanken

    Und mit meinen getreuen Anhängern wird es ein leichtes sein zu entkommen.
    Leichtes

    Gomez grinsen verblasste
    Grinsen

    Das Gespräch kam zum erliegen
    Erliegen

    Die versoffenen Taugenichts, die Onar als Söldner angeheuert hatte, würden begeistert sein
    Taugenichtse

    Niemand darf diesen Hof betreten, du solltest also schnell wieder verschwinden!.
    Weg mit dem Punkt!

    Mit diesen Worten holte er eine Flasche hervor und entsetzen bereitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Entsetzen

    Mit einem mal wurde sein Kopf von starken Schmerzen durchbohrt
    Mal

    Doch das beunruhigende Knirschen, dass sie durch das Gemäuer zog, hörte leider nicht auf.
    das sich

    Ein Schrei, der noch lange in den Köpfen der ehemaligen Sektenanhängern widerhallen sollte.
    Sektenanhänger

    Vorsichtig kletterten sie über Trümmer und bahnten sich einen weg nach unten.
    Weg

    „Jetzt pack doch endlich das Ding weg!“, versuchte Diego es gefühlt zum hundertsten mal.
    Mal

    Und wenn man bedachte, wo er sie gefunden hatte, war es auch nicht verwunderlich, wenn ein Fluch auf ihr gelegen hätte.
    wäre es auch nicht verwunderlich gewesen

    Diego wagte es nicht, die Skulptur zu berühren, darum nahm er einen Stein und versuchte damit Gomez die Hölzerne Figur aus den Händen zu schlagen. Beim zweiten versuch glitt sie dem wie versteinerten Erzbaron aus den Händen und blieb neben dem Lagerfeuer liegen.
    hölzerne & Versuch

    Er schien wieder ganz der alte zu sein.
    Alte

    „Diego hatte genug.
    Hier kann das Anführungszeichen weg.

    dass sein Erscheinen nur ein Unfall war, hat ihn nicht Interessiert!
    interessiert

    Zu allem Überfluss hatte Bennets Esse das Dach von Theklas Küche in Brand gesteckt, die zum Zeitpunkt der Explosion brechend voll war.
    gewesen war

    Sein blick schweifte über das Regal zu etwas, das aussah wie ein menschlicher Schädel.
    Blick

    „Ist er“, sagte Kalom trocken. Ich hatte dir neue alchemistische Erkenntnisse versprochen. Genügt das als Bezahlung?“
    Hier kannste das Anführungszeichen von vorhin unterbringen!

    Wie abgemacht verließ Ignaz die Hütte und lies Kalom arbeiten.
    ließ

    Das war das einzige orkische Wort, dass er kannte.
    das

    Diego und Gomez nutzen die Verwirrung und flohen
    nutzten

    Er bemerkte nicht mal, wie er zu Boden ging und erst als er versuchte Aufzustehen, wurde ihm klar, dass ein scharfes Trümmerstück aus Metall sich direkt durch seine rechte Schulter gebohrt hatte und ihn regelrecht am Boden festnagelte.
    aufzustehen

    Was ist mit ihr?“, fragte er mit einem Kopfrucken zu einer jungen Dame, die auf einigen Kissten neben einer Wasserpfeife saß.
    Entweder Kisten oder Kissen, aber Kissen passen wohl besser zum Ambiente der roten Laterne.

    Wären nicht die Blutflecken auf seiner Rüstung und das blanke Metall in seiner Schulter, vom dem aus sich die für magisches Erz typischen bläulichen Adern ausbreiteten, würde man nicht glauben, dass er je verletzt war.
    Wären nicht... gewesen / dass er je verletzt gewesen war

    Resignierend Griff Gomez in seine Tasche und holte ein kleines Stoffbündel hervor.
    griff

    Hat dir denn nicht gereicht, was letztes mal passiert ist?
    Mal

    Diego brach ab, als das Erz in seiner Schulter ihn erneut ein seltsames kribbeln spüren ließ.
    Kribbeln

    Ich war nie der Vorzeigeassassine, aber auf's anschleichen habe ich mich schon immer verstanden.
    Anschleichen

    Wieder durchfuhr Diego ein Kribbeln, und als er Kalom mit der Skulptur sah, blitze plötzlich das Bild eines Bauernhofs vor seinem geistigen Auge auf.
    blitzte

    um sich zum ersten mal seit Tagen wieder zu voller Größe zu erheben
    Mal

    Das würde ich an einer Stelle nochmal überdenken.
    deiner

    Geschickt stieß er das Schwert zu Seite
    zur

    „Verdammt, jetzt Schlag doch zu!“, rief Gomez, unfähig selber in den Kampf einzugreifen.
    schlag

    „Das ist der Plan!“, kommentierte Kalom und Schlug Diegos Schwert zur Seite.
    schlug

    Das zittern ließ nach und seine Hände lösten sich vom Dolch.
    Zittern

    Er öffnete die Augen, die nun ebenfalls in blauem Licht erstrahlen und sprang.
    erstrahlten

    Er überließ Kru-Shak das angreifen
    Angreifen

    Liesels letzter Angriff war offenbar stärker als er gedacht hatte.
    stärker gewesen

    Der Schläfer war zusammengesackt und schien kaum noch zu Atmen.
    atmen

    „Diego...“, erklang ein murmeln aus dem inzwischen so vertrauten Gewirr aus Beinen.
    Murmeln

    Nicht zuletzt auch über diese letzten Worte, die der Schläfer an ihn richtete.
    gerichtet hatte

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Erz-Men Origins: Diego
    von König Rhobar II

    Diego, Gomez und der Schläfer. Na das ist dann wohl das mit Abstand abgefahrenste Trio, das in den diesjährigen SnB-Wettbewerb geschickt wurde! Es ist jedenfalls höchst interessant, zu verfolgen, wie die beiden Schicksalsgefährten Gomez und Diego da so mehr ahnungslos als wohlüberlegt zur Tat schreiten. Besonders Gomez scheint dabei allerdings eher eine Karikatur seiner selbst zu sein. Von seiner Arroganz merkt man zwar hie und da noch ein klein wenig, wenn er sich über Diegos Schattenstatus lustig macht und gar nicht in Betracht zieht, dass er mit den Beschwörungen etwas falsch machen könnte. Aber besonders das aggressive und unberechenbare geht ihm hier doch komplett abhanden. Na gut, das ist beim Schläfer dann ja gewissermaßen auch so. Der hat zwar noch das Ziel, die beiden brutal zu töten, sein Tonfall klingt dann aber ja doch eher nach einem angenehmen Plausch. Geradezu höflich wird der böse Erzdämon an manchen Stellen!
    Man sieht also schon im ersten Post, dass man es mit einer typischen Rhobar-Story zu tun hat, in der es eher darum geht, auch ja keinen Lacher zu verpassen, als die Charaktere ernst zu nehmen. Und dafür hat er dieses Mal auch eine denkwürdig geniale Grundsituation geschaffen: Der Schläfer hilflos in einen Raum gezwängt und auf Gomez und Diego angewiesen, die selbst eigentlich nur zusammenarbeiten, um an ihr gemeinsames Ziel zu kommen.
    Ich hab mich übrigens gefragt, wie die beiden überhaupt in den Turm gekommen sind. Wenn ich mich an Gothic I richtig erinnere (und da bewege ich mich ja auf sehr dünnem Eis! ), dann musste man doch mit so einem Dämon sprechen, der einen dann teleportiert hat, weil es in die Bibliothek gar keine Leiter gab, oder? Andererseits gibt es in Gothic 2 dann ja im selben Turm auch plötzlich eine Treppe, von daher alles halb so schlimm.
    Man muss die Logik, die einem die Story vorgibt, halt einfach akzeptieren (denn sonst wäre es ja schon furchtbar unlogisch, dass Gomez den Schläfer beschwören kann), dann hat man zumindest mit dem ersten Post schon mal ein sehr unterhaltsames Häppchen vor sich. Besonders die Orkipedia hat mir wirklich gut gefallen. Dass so ein Buch in der Gothicwelt existiert ist ja durchaus möglich, und trotzdem sind die Parallelen zur Wikipedia verblüffend. Toll fand ich auch, wie sie an die Zutaten für das Ulu-Mulu gelangt sind. Dass man da selbst Xardas Kamindeko gebrauchen kann, war mindestens einen Schmunzler wert.
    Was die Vorgabe angeht, hast du sie voll und ganz erfüllt, da sollte es keinen Zweifel dran geben.

    Den Beginn des zweiten Posts sehe ich ein wenig zwiespältig. Einerseits ist es ein gelungen witziger Moment, als der Schläfer sich aufregt, dass die beiden das Ulu-Mulu nicht selbst gebaut haben. Andererseits widersprichst du damit deinem ersten Post. Das ist wohl noch irgendwie im Rahmen des glaubwürdigen, weil die Info nur aus der Orkipedia stammte (und den Gag spielst du ja auch bravos aus! ), aber so ganz lupenreine SnB-Wettbewerbstaktik ist das ja nun nicht, wenn man dann einfach sagt: „Ach, das war übrigens doch ein bisschen anders“, nur weil es einem dann besser in den Kram passt, um die Vorgabe zu erfüllen.
    Der Post verliert sich auch sonst ein bisschen in undurchsichtigen Begründungen. Dass der Schläfer auch Gomez und Diego mit in die Krypta nehmen will, erfordert natürlich eine Erklärung, die wird aber einfach geheimnistuerisch vertagt, das finde ich noch ganz in Ordnung so. Warum nun aber ausgerechnet Cor Kalom beschworen werden soll und die sich nicht einfach in einer Nacht und Nebel-Aktion da reinschleichen können oder so, vor allem da die Krypta ja auch eher im Wald als auf Onars Hof liegt… Und dann plötzlich dieses Gespräch über Liesel, das so vollkommen aus dem Nichts kommt und dann auch noch so unerwartet viel Raum einnimmt. Besonders der Part über Liesel ist wieder sehr unterhaltsam, aber zusammenhangslos wirkt der zweite Post trotzdem.
    Der letzte Absatz aus der Sicht von Cor Kalom scheint auch nur dazu zu dienen, eine neue Perspektive anzureißen, denn eigentlich wird in ihm nur noch mal die Situation auf Onars Hof und der Plan des Schläfers zusammengefasst.
    Die Vorgabe wurde wahrscheinlich wieder in vollem Umfang erfüllt. Ich bin nur nicht ganz sicher, wer Person E ist. Theoretisch kämen wohl Onar, Liesel und der Typ aus dem Alten Lager in Frage. Da Letzterer nicht mit Namen genannt wurde, würde ich den aber gleich wieder ausschließen. Und über Onar wurde ja eigentlich nur ein einziges Gerücht verbreitet, nämlich dass er Söldner anheuert. Vielleicht zählt aber auch, dass alle Schafe bei ihm Liesel oder Horst heißen. Über Liesel gab es ja so gesehen auch nur das Gerücht, dass der Typ aus dem Alten Lager auf sie stand und sie angeblich sehr viele Namensbasen (sagt man das so? Namensvetterinnen kann es ja jedenfalls nicht heißen. ) hat. Obwohl Letzteres ja eher ein Gerücht über die anderen als über Liesel selbst ist. Wobei Liesel aber ja gar kein genau Bestimmtes Individuum ist, sondern eine breite Auswahl lässt. Es ist also alles ziemlich schwer zu handhaben mit der Liesel, was dir aber ja auch wieder ein paar gute Gags ermöglicht hat. Ich geh jedenfalls mal davon aus, dass Liesel deine Person E ist, weil es erklären würde, warum plötzlich aus heiterem Himmel über sie geredet wurde. Du hast dir deine Vorgaben ja von Xrüssi vorgeben lassen, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Die Kürze des dritten Posts überrascht mich ja allein schon deshalb, weil das bei mir ein richtig langer Brocken geworden ist. Ich finde es jedenfalls faszinierend, in welcher Kürze du die Vorgaben abgearbeitet hast. Ich sah bei mir oft gar keine andere Möglichkeit als da vorher noch mit vielen Tausend Wörtern drauf hinzuarbeiten. Es bleibt halt nur die Frage, wie gut sie in der Kürze immer umgesetzt worden sind. Mal schauen!
    Die Szene mit Cor Kalom ist durchweg gelungen. Es wirkt glaubhaft, dass ihm ein solcher Fehler unterlaufen ist und dass er so fatale Folgen hat. Unglaubhaft wirkt höchstens, dass auf Onars Hof niemand verletzt worden ist.
    Dass Xardas Turm unter dem Schläfer nachgibt, hat man ja bei dem ganzen Gewackel und all den Rissen kommen sehen. Hier kam dir diese Vorarbeit dann richtig gelegen. Dass der Schläfer bei so einem Sturz gleich stirbt… Nun ja, man merkt, dass du keine Zeit hattest, dir da was glaubwürdigeres zu überlegen. Der Schläfer fällt da ja höchstens das Dreifache seiner Körpergröße und die Trümmer… Naja, ich denke, dir ist selbst klar, dass das nicht unbedingt das Glaubwürdigste ist.
    Dass Gomez da plötzlich auch noch diese Statuette mitnimmt, wirkt wieder ähnlich konstruiert wie der Lieseldialog.
    Am meisten zu bemängeln habe ich an der Szene in Xardas Turm aber wohl, dass sie so gar nicht zu dem Rest der Geschichte zu passen scheint. Da geht dieser heitere, lockere Tonfall komplett verloren, Trauer oder Dramatik sind aber auch nicht eingezogen. Da passiert halt einfach was.
    Schwer zu retten sind jetzt nach meiner Einschätzung auch folgende zwei Dinge: Einerseits wird es schwer den Kalom-Handlungsstrang noch eine Bedeutung zukommen zu lassen. Du sagst ja, dass der Todesschrei in den Gedanken der Anhänger zu hören war, also wird Kalom jetzt wohl nicht mehr Gomez und Diego beschwören wollen, da hättest du Kalom vielleicht besser im Unwissen lassen sollen. Und zum anderen wird man nun wohl auch nie erfahren, warum der Schläfer Gomez und Diego mitnehmen wollte. Andererseits… Der steht ja später wieder auf! Da hast du aber auch Glück im Unglück gehabt. So unglaubwürdig es ist, dass der Schläfer mal eben so stirbt, umso glaubwürdiger ist es dann wohl, dass er wieder aufersteht.
    Fazit also: Kalom-Abschnitt , Ulumulu-Trio-Abschnitt .

    Dass du bei dem vierten Post nicht so unter Zeitdruck standest wie bei dem zweiten und dritten, merkt man sofort. Die Szene wirkt viel ruhiger und den Entwicklungen wird der nötige Raum gelassen, dass man sie als Leser auch gut verdauen kann. Wie langsam sich da diese Verwandtschaftsbeziehung offenbart hat mir wirklich gefallen. Ein Kritikpunkt ist vielleicht, dass Gomez gar nichts dazu sagt, warum er eigentlich Esteban gesagt hat, nachdem ihm die Statuette aus der Hand geschlagen wurde. Da hätte die Wirkung der Statuette ein bisschen mehr charakterisiert werden müssen, damit das nicht wieder so konstruiert wirkt. Sonst hab ich an dieser eher ruhigen Szene aber nichts auszusetzen.
    Was mich an der Szene aber mit Abstand am meisten erschüttert: Warum zum Teufel verbrennst du denn deinen Gegenstand C?! Die hätte doch auch einfach auf den Boden fallen können und die Vorgabe wäre trotzdem erfüllt gewesen! Da bin ich ja jedenfalls mal sehr gespannt, wie die Statuette jetzt noch Verwendung finden soll, um zum wiederbelebten Schläfer zu führen.
    Die Art und Weise auf die dann auf den Anfang zurückgekommen wird, an dem ja die Wache im Mittelpunkt stand, finde ich dann sogar sehr gelungen. Da offenbart sich dann plötzlich, warum überhaupt Wache geschoben werden musste. Im Nachhinein könnte man die ersten Sätze des Posts vielleicht sogar als Andeutung lesen.
    Dass Cor Kalom nun Jagd auf Gomez und Diego macht, weil er diese für die Mörder seines Führers hält, bringt die beiden Stränge äußerst elegant wieder zusammen. Ich hatte ja meine Zweifel geäußert, dass das nun noch so einfach möglich ist, das ist dir aber wider meinen Erwartungen umstandslos gelungen. Wie es dann zu diesem Kuss kommt, ist gar nicht so störend, wie es hätte sein können. Einzig und allein Gomez‘ Kommentar, wie leidenschaftlich der Kuss ausgesehen hat, wirkt da dann doch arg konstruiert, was mich an dieser Stelle aber einfach nur zum Lachen gebracht hat, weil er da so herrlich platt betont, dass der Kuss auf jeden Fall der Vorgabe Genüge getan hat.
    Schwammig bleiben die Beweggründe von Cor Kalom. Dass er sich auf seine Wurzeln berufen will, erklärt vielleicht dieses komische Todeskusssache (Ist die eine Anspielung auf ein anderes Spiel oder einen Film? Wirkt irgendwie so, als sollte das einem bekannt vorkommen. Mir kam dabei aber nur der Kuss des Judas in den Sinn.), aber eine Erklärung dafür, dass er zurück zu seinen Wurzeln will, die fehlt mir hier. So finde ich Kaloms Handeln jedenfalls nicht wirklich nachvollziehbar. Vor allem, dass er Gomez und Diego nicht einfach direkt umbringt. Und dass er jetzt plötzlich eine Frau erobern will, kommt auch ziemlich aus dem Nichts.
    Die Vorgabe wurde aber wieder einmal erfüllt, das kann man nicht anders sagen.

    Der fünfte Post ist vielleicht der rundeste bisher! Gemessen daran, was du in diesem Post für Unmöglichkeiten vollbringen musstest, hast du deine Aufgabe sogar verdammt gut gemacht.
    Na gut, dass Cor Kalom zu einer Verwandlung greift, das war gar nicht so abwegig. Soweit hat dir die Vorgabe noch gut in die Hände gespielt. Du hast dir aber eben auch die Zeit genommen, mehr zu tun, als nur diese Vorgabe abzuhandeln. Der Grund, aus dem er sich verwandeln will, ist nur allzu logisch, und tatsächlich mal überhaupt nicht aus der Luft gegriffen. Und dann nimmst du dir dieses Mal sogar die Zeit, ausführlich zu erklären, wie Kalom an die Zutaten und Gerätschaften herankommst, schmückst das Ganze mit einem gelungenen Gespräch mit Ignaz, in dem auch das eine oder andere lustige Detail wie die unfähigen Myrtana-Alchemisten und die fünfäugigen Opfer von Ignaz‘ Experimenten. In diesem Post spürt man zum ersten Mal seit dem zweiten Post wieder, dass diese Story Klamauk ist, und das meine ich positiv.
    Die Vorgabe, die Liesel betraf, war dann gleich aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen war Liesel meilenweit von Xardas Turm entfernt, zum anderen dein Gegenstand B eigentlich schon ziemlich zerstört und Xardas Turm ja sowieso. Aber gut, von dem Turm ist ja nur eine Hälfte schon vollends eingekracht, die andere war ja nur kurz davor. Das ging also noch. Dass eine Flasche die Explosionen überlebt hat und zufällig auf der Schafswiese zum Liegen kam, kann man auch noch glauben. Wie cool Liesel es dann aber schafft, Xardas Turm noch gänzlich einstürzen zu lassen und Diego zu verletzen, da war ich echt beeindruckt! Und wieder war hier nichts großartig aus der Luft gegriffen, du hast dich an dem orientiert, was schon gegeben war. Letztes Mal hatte die Explosion ja auch schon ein Beben ausgelöst und sogar den Schläfer umgebracht. Da ist das Beben dieses Mal ja nur eine logische Konsequenz.
    Und dass Diego und Gomez nun tatsächlich mal von Orks gefangen genommen wurden, finde ich ebenfalls gut, nicht nur des schlagfertigen Dialogs wegen. Zuvor hat man die Bedrohung durch die Orks nie so richtig ernst genommen, weil sie einfach noch nie aufgetreten waren. Nun ist das wenigstens ein bisschen anders, auch wenn die Orks nicht sonderlich bedrohlich wirkten.
    Jeweils super, dieser fünfte Post!

    Der sechste Post wirkt wieder ein wenig gehetzter als der fünfte, klappert die einzelnen Punkte der anspruchsvollen Vorgabe aber sehr solide ab. Bei dem Vorteil, der aus der Wunde entsteht, haben wir uns ja tatsächlich alle drei auf irgendwelche ominösen magischen Erscheinungen retten müssen.
    Dass diese Puppe dann plötzlich auch noch so krasse Magie offenbart, ist vielleicht ein bisschen zu viel, aber so gelingt es dir immerhin, alles sauber voreinander zu schieben.
    Es klärt sich nun sogar scheinbar, wozu der Schläfer Gomez und Diego brauchte. Dass er selbst auch ein Ulumulu gebrauchen könnte, darauf war ich gar nicht gekommen, obwohl das ja nur allzu logisch ist. Nicht ganz stichhaltig finde ich die Sache aber trotzdem: Wenn er eh davon ausgegangen ist, dass seine Diener ihn in die Krypta beschwören, dann hätten doch auch seine Diener ihm das Ulumulu fertig bauen können, und nicht Gomez und Diego. Obwohl… vielleicht wäre dann das fast fertige Ulumulu nicht mitteleportiert worden.
    Du siehst schon, ich kann keinen handfesten Vorwurf gegen dieses Kapitel vorbringen, obwohl das wohl vor allem daran liegt, dass du dir das alles mit noch nie dagewesener Magie zurechtgebogen hast. Dagegen darf ich aber wohl nur wenig sagen…

    Als ich mir gerade noch einmal die siebte Vorgabe durchgelesen habe, hab ich nachträglich noch richtig Mitleid mit dir bekommen. Wie soll denn jetzt Caloms Entscheidung solche Auswirkungen haben? Auweia, da bin ich ja mal gespannt. Kein Wunder, dass du so kurz vorm Ziel noch das Handtuch werfen wolltest!
    Aber was soll ich sagen! Es war grandios, der mit Abstand beste Post der Story! Wie du diese Gestaltwandleridee nutzt, um zwei Charaktere auf einen Streich auszuschalten war echt beeindruckend. Ich dachte, es läuft darauf hinaus, dass Diego so lange in die Enge getrieben wird, bis er keine andere Wahl hat, als Kalom zu töten, aber so war es wirklich noch eine ganze Ecke cooler! Auch wenn (und das ist mein einziger Kritikpunkt an dem Post) es nicht gerade glaubwürdig wirkt, dass Gomez sich selbst für Diego opfert. Andererseits bringst du diesen Gedanken ja selbst und würdigst Gomez‘ Opfer dafür ja auch noch mal besonders.
    Und dann kommt Liesel. Und es ist einfach nur geil! Da hab ich wirklich nichts anderes mehr dran auszusetzen. Wie dieser eine Klumpen Erz Liesel zu so einer überpowerten Vernichtungsmaschine macht, die selbst den Schläfer mal eben so plättet – und sie dabei auch noch anfängt wie ein Pokemon ihren Namen zu sagen – einfach episch.
    Natürlich ist das alles total abgedreht, aber das passt ja nur zu gut zu der Story. Hier nutzt du endlich das ganze Potenzial, das man hat, wenn man sich nicht ganz so streng an die Logik halten muss. Der Kampf gegen Liesel bietet auch einen netten Kontrast zu dem Kampf gegen Kalom, das sind zwei ganz unterschiedliche Stimmungen, die da eingefangen werden.
    Und diese Stelle ist wahrscheinlich der beste Wortwitz ever, auch wenn ich mir gar nicht sicher bin, dass er beabsichtigt ist:
    Überall rannten Söldner herum, versuchten das Schaf mit Bögen und Armbrüsten zu erschießen, wurden jedoch nach und nach niedergemäht.
    Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Witz von jedem verstanden wurde, vielleicht solltest du das rot markierte noch kursiv setzen, damit es deutlicher wird. Finde ich jedenfalls richtig gut, wie unerwartet dieser Wortwitz noch daher kommt, wo man eigentlich nur noch auf das Ende wartet.
    Auch dieser Hauch von X-Men-Crossover steht dem Ende der Geschichte wirklich erstaunlich gut, das hatte ich gar nicht für möglich gehalten!



    Also mein Gesamtfazit: Eine immer sehr unterhaltsame und sehr durchwachsene Geschichte! Die Posts 1, 5 und 7 sorgen dafür, dass es auch absolut geniale Momente in der Geschichte gibt, während der Rest teils sehr unter Hektik und Logikschwächen zu leiden hat.
    Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du mit mehr Ruhe und frei von Vorgaben, diese X-Men-Sache weiter ausbauen würdest.

  17. Beiträge anzeigen #57 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Und diese Stelle ist wahrscheinlich der beste Wortwitz ever, auch wenn ich mir gar nicht sicher bin, dass er beabsichtigt ist:
    Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Witz von jedem verstanden wurde, vielleicht solltest du das rot markierte noch kursiv setzen, damit es deutlicher wird.
    Auf gar keinen Fall, das würde doch die ganze lässige Coolness dieses sagenhaften Wortwitzes kaputt machen, wenn er einem so mit dem Holzhammer präsentiert werden würde! Und klar ist das Absicht - das ist Rhobar, der die Story geschrieben hat, der baut sowas doch nicht ausversehen ein.

  18. Beiträge anzeigen #58 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Ich mache dann mal im Schreim-naoch-Buchstohm-Abstimmungsendspurt mit MiMos „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ weiter!
    Darauf habe ich mein Leben lang gewartet! In Windeseile habe ich den Kommentar gestern morgen im Bus auf dem Weg zum Familiengeburtstag auf dem Handy durchgelesen. Und wahrscheinlich haben mich die Mitfahrenden für mindestens halb verrückt gehalten, wie ich mich da teils kaum noch zusammenreißen konnte, um nicht laut loszulachen.
    Als ich gesehen habe, dass deine Story eine Fortsetzung von „Gellerts desaströses Götterdebakel“ sein würde, hatte ich ja zunächst mal starke Bedenken, ob die Geschichte dann überhaupt richtig ernstzunehmen sein würde. Die erste, kurze Geschichte mit Gellert war zwar in ihrer Abgedrehtheit sehr unterhaltsam, aber ob das über ein siebenteiliges, längeres Werk hinweg funktionieren würde, da hatte ich schon so meine Zweifel, zumal ich auch das Gefühl hatte, dass du die erste Story selber nicht so richtig ernstgenommen hast.
    Da trügt dich dein Gefühl überhaupt nicht! Ich hatte allerdings schon immer Lust, eine etwas Ernstere Gellertstory zu schreiben, wollte das dann aber nie in Angriff nehmen, weil mich Halbzeitkatastrophe ja schon sehr gut auslastet und die darunter nicht leiden sollte (und umgekehrt). Da kam mir dieser Wettbewerb nur allzu recht, und ich bereue es auch nicht, die zweite Gellertstory unter der Knute von Vorgaben geschrieben zu haben. Hat ja alles mehr oder weniger gepasst.
    Und es fängt ja auch schon wieder ganz ähnlich an wie damals mit so einem Begriff wie „Quaternionenteleskop“, bei dem man eigentlich auf den ersten Blick sieht, dass der überhaupt keinen Sinn ergibt, mit einer unheimlich riesigen Festung, einem Schicksalsmeer und Amethystdrachen und all sowas.
    Das klingt jetzt so, als wüsstest du, was Quaternionen sind. Oder wieso ergibt das keinen Sinn? Vielleicht hast du ja für deine "Berechenbarkeit" damals mal eben auf die Schnelle Mathematik studiert, bei dir weiß man ja nie.
    Aber man merkt trotzdem ziemlich schnell, dass da viel mehr Struktur und Substanz hintersteckt als damals beim „Götterdebakel“ und sich die Erzählung hier nicht nur auf die Aneinanderreihung möglichst vieler absurder Einfälle beschränkt. Und natürlich fällt ähnlich wie beim Vergleich vom „Vollzeitmann“ zur „Halbzeitkatastrophe“ wieder die stilistische Weiterentwicklung positiv auf – gerade auch, was die Art und Weise angeht, wie du etwas erzählst und wann du welche Informationen preisgibst, was hier ja sehr wohldosiert nach und nach geschieht. Übrigens gefällt mir schon der erste Abschnitt über die Position der Burg Götterfall sehr gut: Da denkt man erst, es ginge um irgendein großartiges magisches Geheimnis, und dann geht es doch bloß um die Frage, wer in der Familie Xardas die Hosen anhat. Das fasst ja auch schon sehr gelungen die beiden großen Hauptthemen zumindest der ersten Posts, die ich bislang kenne, zusammen: Abgefahrenes magisches Gedöns und Familienprobleme.
    Auffällig finde ich, dass der erste Post eine fast gegensätzliche Strategie verfolgt wie der erste Post bei John: Während da durch zwei lange Dialoge vor allem die Einführung der Hauptfiguren und die schrittweise Erfüllung der Vorgabe im Vordergrund steht, bricht hier direkt mal brachiale Action vom Zaun, sodass für gemütliche Gespräche gar keine Zeit ist und auch die Vorgabe fast beiläufig erst zum Schluss abgehakt wird. Den Figuren wird dabei nicht ganz so viel Aufmerksamkeit gewidmet, wobei sie natürlich schon allein aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation (Möchtegernxardas, Möchtegerndämon und Kleinkind) interessant wirken und gerade Gellert als ziemlicher Unsympath schon jetzt recht gut zur Geltung kommt. Ähnlich wie bei Odo aus Eweks letztjähriger Sommersiegerstory fühle ich mich auch hier wieder ein bisschen an Artemis Fowl erinnert, allerdings an eine noch deutlich unsympathischere und größenwahnsinnigere Variante. Bisher will ich mich mal mit einem Urteil darüber zurückhalten, weil Gellert ja durchaus auch noch eine Entwicklung durchmachen kann. Ich finde es auf jeden Fall durchaus mutig, dass du hier jemanden zur Hauptfigur gemacht hast, von dem man gleich zu Beginn erfährt, dass er seit deren Geburt an seiner Schwester herumexperimentiert – sowas baut natürlich einfach unmittelbar eine gewisse Distanz auf, und es bleibt abzuwarten, ob du es hinkriegen (oder überhaupt versuchen) wirst, im Laufe der Geschichte nochmal irgendwelche Sympathien für Gellert beim Leser aufzubauen.
    John fand Gellert ja auch schon voll unsympathisch, und so wie ihr ihn (goldrichtig) beschreibt, kann ich das sogar verstehen, aber ich hatte nie das Ziel, ihn als Unsympathen darzustellen. Ich fand das eigentlich ziemlich cool, wie rebellisch und verbissen er an seinen Zielen leidet, und selbst gar nicht so richtig bemerkt, wie kindisch diese Ziele noch sind. Warum mir dieses Experimentieren an Sigrid so egal war dabei, das weiß ich auch nicht.
    Im ersten Post ist das jetzt zunächst mal alles eher nebensächlich, denn der macht allein durch das hohe Tempo und die vielen originellen Ideen eine Menge Spaß und hat mich als Einstieg definitiv überzeugt!
    Ein bisschen könnte man vielleicht die Erfüllung der Vorgabe in Zweifel ziehen, denn ob die kleine Sigrid nun wirklich gemeinsam mit Gellert und Hogs an der Herstellung dieser Rune arbeitet, das ist ja mal mehr als fraglich. Vor allem scheint mir am Ende auch ausschließlich Gellert durch Xardas' Ankunft in Bedrängnis zu geraten – Hogs als dessen Diener vielleicht auch noch, aber dass Sigrid durch ihren Vater irgendwas zu befürchten hat, ist für mich hier nicht herauszulesen. Da scheint mir doch eher ihr großer Bruder derjenige zu sein, der allein für das ganze Chaos verantwortlich gemacht werden wird.
    Wobei ja Sigrid die Barriere kaputt gemacht und damit Xardas dazu bewegt hat, sofort zurückzukommen. Kann die Kritik ansonsten aber nachvollziehen!

    Na gut, im nächsten Post zeigt sich dann, dass auch Sigrid in übelste Bedrängnis geraten ist: Immerhin sind ja ihre Lieblingsmurmeln in Gefahr! Meine persönlichen Erfahrungen mit Zweijährigen lassen mich zwar vermuten, dass Sigrid das Verschwinden ihrer Murmeln nach spätestens fünf Minuten wieder ganz gut verkraftet haben würde, solange irgendwas anderes halbwegs Interessantes in der Nähe ist (und dafür dürfte wohl auf Burg Götterfall gesorgt sein), allerdings scheint sie ja doch ein bisschen anders drauf zu sein als die Zweijährigen, die ich so kenne und die Sache mit den Murmeln durchaus persönlich zu nehmen! Von ihrer ganzen Art her kommt mir Sigrid übrigens auch ziemlich überdreht vor, fast schon besoffen irgendwie. Das wird aber wohl Gellert mit seinen ganzen fiesen Tränken schuld sein, nehme ich mal an. Sympathischer geworden ist mir der jedenfalls auch in diesem Kapitel nicht.
    Diese Murmeln sollten halt schon Sigrids absolutes Lieblingsspielzeug sein, und das verkraften Kinder meiner Erfahrung nach nicht so schnell. Xardas hat sich ja auch ganz bewusst kein Spielzeug ausgesucht, dass Sigrid egal ist. Und auch wenn es für Außenstehende banal ist, für Kinder bricht in so einem Moment eine Welt zusammen. Unzufrieden bin ich ein bisschen damit, dass Sigrid sofort versteht, was es bedeutet, die Murmeln ins Meer zu werfen. So ein naives Kleinkind könnte ja auch etwas erwidern wie "Und wann holst du sie da dann wieder raus?".
    Ich hatte mir Burg Götterfall übrigens als einen sehr trostlosen Ort für ein heranwachsendes Kind vorgestellt. Ich glaube zumindest nicht, dass Xardas und Lyrca fürsorglich sind und die einzigen anderen Bewohner sind ja Gellert, Dämonen und Skelette. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da irgendwo ein Raum voll mit anderen Spielzeugen rumsteht. So eine Murmel hab ich mir da schon allein deswegen ausgesucht, weil sie halt überhaupt nichts Besonderes ist und es darum umso auffällliger sein muss, dass Sigrid so viel an ihr liegt (weil sie eben nicht viel anderes hat). Ich hab auch kurz überlegt, ob Sigrid davon noch einen viel größeren Knacks davongetragen haben soll, ob sie nicht richtig apathisch sein sollte. Woher sie genau so schnell sprechen gelernt hat, wie ein normales Kind, weiß ich zum Beispiel auch gar nicht. Da kommen mir vielleicht die Schläfergene zugute, von denen ich hier aber natürlich noch nichts geahnt habe.
    Und betrunken wollte ich sie trotz der Experimente nicht darstellen.
    Dafür hat sich Hogs jetzt eindeutig die Rolle als großer Sympathieträger der Geschichte ergattert (und das ist auch wirklich gut so, dass es so einen gibt): Vielleicht liegt es daran, dass er als einziger der Beteiligten nicht wahnsinnig viel draufzuhaben scheint und er in seiner Rolle als Underdog unter den Dämonen natürlich das meiste Identifikationspotential hat. Mir tut es irgendwie jetzt schon leid, dass du Hogs im letzten Post unter Garantie abservieren wird... außer vielleicht, du lässt Gellert doch sterben und dann als unheimlich mächtigen Untoten wiederauferstehen, was sicher auch nicht ganz undenkbar wäre. Na gut, da kann ich ja doch noch ein bisschen für Hogs hoffen!
    Hm, jetzt ist es natürlich noch doofer, dass Hogs bis zu seinem Tod so viel weniger sympathisch geworden ist. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass es dir da noch großartig Leid getan hat.
    Die Geschichte wird jetzt spürbar komplizierter – prinzipiell gefällt es mir, dass nicht alles bis zur Erschöpfung erklärt wird, sondern man sich als Leser auch manche Details selbst erschließen muss, aber wie das nun genau mit diesen Amethyst- und Kristalldrachen ist, das hab ich nicht völlig verstanden. Eigentlich dachte ich, dass Amethyst- und Kristalldrachen zwei unterschiedliche Arten bzw. Völker von Drachen sind, aber dann wirkt es wiederum so, als sei der König der Amethystdrachen gleichzeitig auch der König der Kristalldrachen. Wobei die Kristalldrachen dann für Xardas kämpfen sollen, wenn der ihren König umgebracht hat – wieso das so ist, kann man jetzt auch nur mutmaßen, aber vielleicht ist das einfach die richtige Art, um sich bei Drachen Respekt zu verschaffen. Die Erklärung, die für mich am meisten Sinn ergibt, ist dann wohl, dass Kristalldrachen eine allgemeinere Überklasse von Drachen ist, in die dann unter anderem auch die Amethystdrachen fallen (das würde ich mir mal so herleiten, weil Amethysten ja auch Kristalle sind). Und einer von denen ist dann eben König nicht nur über die Amethystdrachen, sondern über sämtliche Kristalldrachen insgesamt. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das so ist!
    Oh, dass das zur Verwirrung führt, hatte ich nicht erwartet. Amethsyt- und Kristalldrachen sind einfach dasselbe. Ich wollte einfach nicht ständig nur Amethystdrache schreiben. Es gibt also keine Smaragddrachen oder so, die ebenfalls dem König der Kristalldrachen untertan sind.
    Gewundert hat mich ja, dass hier gleich zwei Kandidaten für die Rolle der Person ins Spiel gebracht werden, um die sich Gerüchte ranken: einmal Ixidia, der dann ja auch die offizielle Person E ist, und diese mysteriöse Frau, die ein Avatar Beliars zu sein scheint, und die ich beim ersten Lesen eigentlich viel mehr verdächtigt hatte, die Person E zu sein, weil hier ja sogar ganz wortwörtlich Gerüchte über sie besprochen werden (wobei du glaube ich auch schon mal darauf hingewiesen hattest, dass es dann nicht nur Xardas und Lyrca als unbebuchstabte Personen hätten sein dürfen, die über sie sprechen).
    Zu dem Thema hast du meinen Einwand ja schon selbst wiederholt. Lustigerweise wäre es am Ende natürlich eh fast auf dasselbe hinausgelaufen.
    Ich bin jedenfalls gespannt, welche Rolle diese Beliaravatarin noch spielen wird – irgendwas wirst du dir ja jedenfalls dabei gedacht haben.
    Sie sollte halt der Oberbösewicht sein.
    Oder du hast eine ähnliche Taktik gewählt wie ich damals bei meiner Geschichte, als ich zu Beginn auch erstmal möglichst viele Ansätze und Themen ins Spiel bringen wollte, um dann später bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. Weil man ja noch gar nicht weiß, was noch auf einen zukommen wird, kam mir das wie eine gute Idee vor, und vielleicht ist es dir da ähnlich ergangen. So oder so finde ich das auf jeden Fall spannend und hoffe mal, dass diese mysteriöse Person irgendwie nochmal in der Geschichte wichtig werden wird – wenn nicht, wärs aber zumindest mal eine weitere nette Idee in der Geschichte gewesen, von denen es ja wirklich eine ganze Menge gibt. Man spürt deine Begeisterung für dieses Szenario und deinen Spaß daran wirklich an jeder Ecke heraus, und das überträgt sich dann natürlich auch beim Lesen.
    Das hatte tatsächlich nichts damit zu tun, dass ich möglichst viele Stränge anreißen wollte, sondern damit, dass ich halt wirklich alles, was mir so durch den Kopf schoss, auch irgendwie integrieren wollte. Schade finde ich zum Beispiel, dass der Beschwörungstempel Beliars in Burg Götterfall keinen größeren Auftritt mehr bekommen hat.
    Kleine Meckerei am Rande bei der ansonsten sehr gelungenen Lyrca-Gesprächsszene: Dass Lyrca ihren Mann nun auch als „alten Zausel“ bezeichnet, genauso wie das Gellert immer tut, finde ich nicht so gut. Da hättest du dir doch ruhig etwas Neues ausdenken können, außer es soll Absicht sein, dass Mutter und Sohn sich da auf einen „Spitznamen“ geeinigt haben.
    Da habe ich mich tatsächlich im Spitznamen vergriffen. Die sind ja schon im Götterdebakel festgelegt worden und daher weiß man natürlich auch, dass Xardas für Lyrca ein "oller Taugenichts" ist!
    Apropos Namen: Die sind ja in diesem Post teils außerordentlich kreativ, man denke nur an Thortortronthron (den ich jetzt sogar abgetippt und nicht kopiert habe ). Ixidia gefällt mir richtig gut als Name, und generell macht das, was man über den erfährt, schon mal neugierig auf alles, was später noch so mit dem los sein wird – die Geschichte über den Meteoriten lässt ja vermuten, dass es sich bei dem um eine Art untoten Sephiroth handeln könnte.
    Bis auf den Meteoriten stammt die Geschichte übrigens ebenfalls aus dem Götterdebakel. Bevor ich mit der Reifeprüfung angefangen habe, hab ich mir wirklich jedes noch so kleine Detail aus dem Götterdebakel notiert, und vieles hab ich dann auch wieder aufgegriffen. Die Beliaravatarin stammt zum Beispiel vom östlichen Archipel, weil Xardas laut Götterdebakel dafür gesorgt hat, dass es dort wieder Mammuts gibt. Leider gab es dann keinen Schauplatz auf dem östlichen Archipel und die Mammuts mussten unerwähnt bleiben.
    Der Name Xyz hingegen ist jetzt als Ausschnitt aus dem Alphabet vielleicht nicht so wahnsinnig kreativ, aber man muss ja auch erstmal darauf kommen, sowas überhaupt als Name zu verwenden, und zu dem muskelbepackten Oberdämon passt der durchaus sehr gut.
    Ich hoffe aber, dass du ihn in Gedanken nicht "X Y Z" ausgesprochen hast. Ich hab das schon immer "Ksyss" oder so ähnlich ausgesprochen. Alles andere hätte ich auch doof gefunden.
    Der hat auch allgemein Eindruck gemacht von der ganzen Art her – da konnte einem der arme Hogs nur Leid tun, dass er diesem Viech gegenübertreten musste. Und du kannst dir natürlich vorstellen, dass ich nach dem ersten Lesen dieses Posts schwer begeistert war angesichts der Aussicht, dass sich zwischen diesem Xyz und Gellert zwei Posts später dann eine Lovestory entwickeln sollte. Du bist aber auch echt aufs Ganze gegangen, was den zu erwartenden Romantikaspekt angeht: Eine Beteiligung von Sigrid wäre in jeglicher Konstellation eine Katastrophe gewesen, und irgendeine wirklich günstige Konstellation bei den vier Personen gibt es da im Grunde überhaupt nicht. Am ehesten hätten vielleicht noch die beiden Dämonen zueinander gepasst, aber auch daran kann man nach Xyz' Auftritt hier schon zweifeln. ^
    Ja, da hab ich während der ersten beiden Posts irgendwie gar nicht dran gedacht, dass sowas ja bestimmt wieder vorkommt. Als mir das dann wieder eingefallen ist, ist mir auch erstmal ganz schön das Herz in die Hose gerutscht. Aber letzten Endes war es wohl ganz gut, dass ich da keine Rücksicht drauf genommen hab.
    Die zweite Vorgabe hast du jedenfalls gut gelöst, finde ich. Ich musste jetzt zwar alles nochmal genau nachvollziehen, ob das wirklich so hinhaut mit der Rolle von Person D, aber im Grunde passt das schon alles so. Sogar Sigrid war ja ein bisschen an der Planung beteiligt, so sehr es eben möglich war. Da gibt’s nicht viel zu meckern, würd ich mal sagen, wie auch am zweiten Post ingesamt.

    Der dritte Post könnte auch gut und gerne das Finale der Story sein, so spektakulär kracht es hier an allen Ecken und Enden – und das nach gerade mal einem Drittel der Geschichte. Bin wirklich gespannt, ob du da zum Schluss vielleicht sogar noch einen drauflegen konntest, aber erstmal zu diesem Kapitel jetzt hier!
    Da hab ich mir zu dem Zeitpunkt auch echt Sorgen drum gemacht! Vor allem weil das tatsächlich so ungefähr das Finale war, dass ich mir für die Story vorgestellt hatte. Zumindest hatte ich Hogs Verwandlung erst ganz zum Schluss einbringen wollen. Das wäre dann bestimmt auch ein viel coolerer Moment gewesen, wenn man sechs Posts lang zugesehen hätte, wie Hogs immer wieder erniedrigt wird, er dann im Finale aber doch noch superstark wird und alles niedermäht. Während dieses Kampfes kam es mir dann aber so vor, als hätte Gellert keinen Grund mehr, diesen Trumpf in der Hinterhand zu behalten, weshalb die Verwandlung dann hier schon kam. Und dass Xardas seine eigene Tochter umbringt wollte ich ja auch nicht, darum mussten die Amethystdrachen noch her.
    Was ganz am Anfang auffällt ist natürlich, wie nach der Pause zwischen den Kapiteln ganz fernsehserienmäßig die letzten Sekunden des Cliffhangers nochmal wiederholt werden. So richtig zu was gut ist das eigentlich nicht, weil nicht mal die Perspektive gewechselt wird, aber irgendwie lustig dann ja schon.
    Ich war im Nachhinein einfach total unzufrieden, wie hastig ich Drugas Auftritt am Ende des zweiten Posts hingeschmiert hatte, weil das in meinem Kopf einfach eine richtig eindrucksvolle Szene war. Deshalb hatte ich das Bedürfnis, das noch ein wenig weiter auszuführen, durfte aber auch nichts mehr am zweiten Posts ändern. Sonst hätte ich natürlich eher den zweiten Post geändert, anstatt diese Wiederholung einzubauen.
    Der Kampf an sich ist wirklich klasse und kreativ mit den unterschiedlichen Dämonen und der enormen Zerstörung, die da angerichtet wird. Da kann man ja nur hoffen, dass Xardas' Diener die vielen Gebäudeschäden genauso schnell wieder ausgebessert bekommen wie sie ihm früher seine Türme in die Landschaft gesetzt haben! Dass der Kampf durch das gleichzeitig geführte Telepathonat mit Xyz quasi zur Nebensache gerät, macht das Ganze natürlich noch eine Ecke cooler, zumal der Dialog auch ziemlich gewitzt ist:

    Mir hat es auch gefallen, dass Xyz nicht so einfach zu überzeugen ist und Gellert tatsächlich mit guten und nachvollziehbaren Argumenten kommen muss, bevor Xyz einwilligt. Das wirkt schon sehr glaubwürdig so, und das Gespräch hat genau die richtige Länge, um diese Wirkung zu erreichen.
    Grundsätzlich also ein toller Einstieg in das dritte Kapitel. Eine Passage der Kampfszene ist mir aber in stilistischer Hinsicht negativ aufgefallen, weil sie einfach nur aus einer Aneinanderreihung kurzer und einfallslos formulierter Hauptsätze besteht:

    Das, was da beschrieben wird, ist ja eigentlich sehr cool (also wie es Gellert schafft, die beiden Dämonen gegeneinander auszuspielen), aber durch diese nüchterne Erzählweise an der Stelle geht die Wirkung doch ein bisschen verloren. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar eine bewusste stilistische Entscheidung war, das hier so zu machen, aber mich hat das jedenfalls nicht so überzeugt. Du kannst ja schließlich viel besser schreiben als so.
    Eine bewusste stilistische Entscheidung war das definitiv nicht.
    Der nächste Abschnitt ist ähnlich actiongeladen und unterhaltsam geraten – macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die nach wie vor ziemlich durchgeknallte Sigrid mit Tiamat anlegt (der bei seiner einzigen Dialogzeile hier auch richtig schönen Dämonenschergencharme versprüht ) und ihren armen Vater mit Schläferschrei und Teleportzauber zur Verzweiflung treibt. Xardas wirkt hier wirklich ein bisschen in die Jahre gekommen.
    Zwei Stellen sind mir hier etwas negativ aufgefallen. Einmal diese hier:

    An der Stelle kommt mir die Figurenzeichnung bei Xardas viel zu platt daher, und ich finde es auch einfach unnötig, Xardas soetwas explizit denken zu lassen. Man merkt ja als Leser schon sehr gut, dass Xardas skrupellos gegen seine Tochter vorgeht, auch ohne dass er noch ausdrücklich darüber nachdenken müsste, was andere Leute wohl davon halten könnten. Dass er das überhaupt tut, finde ich nämlich nicht so glaubwürdig. Von mir aus könntest du die paar Sätze gerne ersatzlos streichen, das würde der Story sicher nicht schaden.
    Es war der verzweifelte Versuch, Xardas ein bisschen weniger unmenschlich darzustellen.
    Die zweite Stelle ist eigentlich gar kein richtiger Kritikpunkt, sondern mehr eine kleine inhaltliche Fragwürdigkeit:

    Die Angst raubt einem Menschen doch nicht den Lebenswillen, sondern ist vielmehr Ausdruck des Lebenswillens, oder? Sie dient ja schließlich dazu, den Menschen am Leben zu halten.
    Ohje, das wird haarig. Du hast damit bestimmt recht und ich weiß auch noch nicht, ob ich das so stehen lasse (das Korrigieren der Story scheint sich für mich ja auf Januar 2017 zu verschieben...), aber es müsste doch auch rübergekommen sein, was ich gemeint habe, oder? Also, dass Menschen so viel Angst haben, dass sie lieber sterben wollen als ihr weiter ausgesetzt zu sein? Obwohl... Man bräuchte ja keine Angst mehr zu haben, wenn man den Tod akzeptiert hat. Ja, doch, ich glaube, ich verstehe immer besser, was du meinst.
    Dass Xardas das telepathische Gespräch plötzlich mithören kann, wirkt erstmal etwas konstruiert und ist auch eigentlich vorerst nur verständlich, wenn man die Vorgabe kennt. Es wird ja im dritten Post nie ausdrücklich gesagt, dass ein Defekt des Kommunikationsrings dafür verantwortlich ist. Ich fände es schon gut, wenn das irgendwann in der Geschichte nochmal richtig geklärt werden würde. Aber vielleicht wird das ja auch so sein, mal schauen.
    Hm, dass es sich um eine Fehlfunktion des Rings handelt, hielt ich eigentlich für deutlich, da Xyz Gellert später ja extra noch einmal versichert, dass es nicht von ihm beabsichtigt war. Über eine Begründung habe ich mir tatsächlich Gedanken gemacht, aber selbst wenn ich mir eine hundert Prozent zufriedenstellende Erklärung überlegt hätte, hätte ich gar nicht gewusst, wo ich die hätte unterbringen sollen. Vor allem da durch Sigrids Tod ja dann alle ganz andere Sachen im Kopf haben.
    Überlegt hatte ich mir jedenfalls, dass durch Sigrids Teleport eine magische Verbindung zwischen dem Aufenthaltsort von Xardas und dem Aufenthaltsort von Hogs und Xyz entsteht, bei der dann sozusagen der Funke überspringt und Xardas plötzlich auch mit in der Telepathie drinsteckt. Das Timing war an dieser Stelle jedenfalls ganz bewusst so gewählt! So supertoll ist die Erklärung aber halt auch nicht, und ich hätte auch nie gewusst, wie irgendjemand innerhalb der Story auf sowas hätte kommen so
    Als Lösung der Vorgabe gibt’s daran jedenfalls nix zu meckern.
    Im folgenden Abschnitt muss sich Gellert erstmal wieder ein bisschen als Unsympath profilieren: Dass Sigrid wegen seinem Plan gerade grässlichen Ängsten ausgesetzt war, die ein zweijähriges Kind eigentlich ordentlich traumatisieren müssten, ist ihm anscheinend ziemlich egal
    Gellert ist halt immer nur mit seinen Zielen beschäftigt, ja.
    , und als er dann von Xardas und seinen Dämonen überrascht wird – ein toller Moment übrigens, auch wenn man als Leser zu dem Zeitpunkt schon etwas damit rechnen konnte – zeigt er auch sehr deutlich, dass er zwar intelligent und mächtig und begabt und so ist, aber nun wirklich nicht besonders reif:
    Hat ja auch so seinen Grund, dass dies im Titel vorkommt!
    Hauptsache irgendwas sinnlos ändern wollen und dann auch noch stolz drauf sein, na super... es ist jedenfalls ein Glück, dass Hogs und mit kleinen Abstrichen auch Sigrid deutlich sympathischer daherkommen als er, sodass man im Kampf zwischen Xardas und Gellert dann trotzdem mit Gellerts Seite ein bisschen mitfiebern kann.
    Wobei Hogs zumindest kurzzeitig in Gefahr gerät, seinen Status als größter Sympathieträger der Geschichte zu verlieren – Schuld ist natürlich mal wieder Gellert mit seinen Experimenten. Ein bisschen hoffe ich ja darauf, dass dem irgendwann noch dutzende Tentakel und fünfzig Augen wachsen werden, weil Xardas ihm seit seiner Geburt auch irgendein fieses Zeug ins Essen gemischt hat. Würde dem jedenfalls ganz recht geschehen. Jedenfalls war ich zunächst schon ein bisschen traurig, dass der nette, schmächtige Hogs nun auf einmal auch so ein roher Koloss ist wie Xyz – aber die Befürchtungen, dass er nun zum abgebrühten Killerdämonen geworden sein könnte, haben sich ja schon ein paar Zeilen später wieder erledigt, nachdem ihn Xyz auf wahnsinnig lässige Weise plattgemacht und ihm mit einem saucoolen Spruch den Rest gegeben hat:

    Das fand ich schon wirklich verdammt cool, und ich war auch ziemlich baff, dass Hogs gleich nach seiner von Gellert so großartig angekündigten Verwandlung so mir nichts dir nichts wieder aus dem Weg geräumt wird. Da hast du wirklich gut mit den aufgebauten Erwartungen gespielt. Und glaubwürdiger ist es so ja auch... ich hab zwar natürlich keine großartigen Erfahrungen damit, wie es ist, zu einem Riesendämonen zu mutieren, aber dass man sich an seinen veränderten Körper dann erstmal gewöhnen muss und nicht direkt losfighten kann wie sonstwas, das scheint mir zumindest nachvollziehbar zu sein. Was mich an der Xyz-vs.-Hogs-Szene allerdings schwer irritiert hat: Wo genau findet dieser Kampf denn eigentlich statt? In der Luft oder auf dem Boden?

    Zunächst heißt es, dass Xyz vor Hogs steht, also dachte ich, dass die auf dem Boden im Stehen gegeneinander kämpfen. Aber dann fällt Hogs auf einmal runter... wie soll das denn gehen? Xyz sagt doch auch selber noch, dass Hogs nicht mehr fliegen kann, also müsste er doch spätestens da schon runtergefallen sein, wenn er in der Luft gewesen sein sollte. Ich glaube, da bist du ein bisschen durcheinander geraten.
    Angedacht war, dass der Kampf in der Luft stattfindet, allein schon damit die nicht auch noch von ganzen Skeletten abgelenkt werden. Muss ich wohl nochmal drüer.
    Ansonsten habe ich am Kampf gegen die Dämonen aber nichts zu meckern. Die Vielfalt der ganzen Dämonengestalten kommt hier noch besser zu Geltung als beim ersten Dämonenkampf in der Burg – klar, hier sind es ja auch noch deutlich mehr Dämonen, und dann sogar alles Dämonenlords mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Da spürt man wieder richtig den Spaß, den du beim Ausdenken dieser ganzen Spezialfähigkeiten gehabt haben musst. Am besten hat mir glaube ich Gottromp gefallen, der ganz einfach seine Ohren wegwirft, als Sigrid zu schreien anfängt. Übrigens ist diese Fähigkeit ja gar nicht mal so abgedreht, wie sie zunächst erscheinen mag: In meinem derzeitigen Lieblings-ARD-Vorabend-Quiz „Wer weiß denn sowas?“ mit Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton habe ich erst kürzlich gelernt, dass es so Unterwasserviecher gibt, die bei Gefahr ihre Gedärme auf den Feind schmeißen und dann warten, bis die wieder nachwachsen. Ist ja im Grunde eine ganz ähnliche Taktik wie bei Gottromp hier!
    Oha, das wusste ich nicht! John fand Gottromp übrigens auch am besten.
    Sehr schön dann die Wendung, dass Sigrid durch den Schrei des Schläfers unbeabsichtigt das tut, was der Schläfer im Spiel damit auch getan hat, nämlich die Drachen rufen. Das passt hier irgendwie richtig wie die Faust aufs Auge, das ist wirklich toll konstruiert (konstruiert im postiven Sinne!). Nicht ganz sicher bin ich mir, ob die Barrierenzerstörungskraft des Schläferschreis so passt – es war doch eher die Verbannung des Schläfers als sein Schrei, der die Barriere zerstört hat, oder? Aber dazu könnten Koryphäen wie Jüdex sicher mehr sagen als ich.
    Da wäre ich mal gespannt drauf! Ich hatte das nämlich wirklich immer so verstanden, dass die Barriere von dem Schrei zersplittert ist, so wie ja auch manche Sängerinnen so hoch kommen, dass Gläser platzen.
    Spätestens beim majestätischen Auftritt der Amethystdrachen habe ich mich dann wirklich wie mitten im Storyfinale gefühlt. Die angestrebte Wirkung hast du da bei mir definitiv erreicht, die Drachen wirken enorm einschüchternd und überlegen. Und eigentlich wirken sie auch wie die vernünftigsten Leute, denen man bisher in der Geschichte begegnet ist. Also, das was sie da sagen, das scheint ja schon Hand und Fuß zu haben, und die Aggression geht schließlich auch ziemlich eindeutig von Xardas und seiner Sippschaft aus.
    Da wäre ich mir gar nicht sooo sicher. Der Konflikt schwelt ja schon seit längerem und zumindest am Ende vom Götterdebakel sind es die Amethystdrachen, die Burg Götterfall angreifen! (Ich sag ja, ich hab das Götterdebakel ausgeschlachtet so gut es ging. )
    Aber ein bisschen zu gruselig und kalt wirken die Drachen dann doch, um ihnen in der großen Schlacht jetzt so richtig die Daumen zu drücken.
    In diesem Gespräch mit den Drachen ist mir übrigens bewusst geworden, dass ich Gellerts Plan gar nicht richtig kapiere. Also, mal kurz zusammengefasst, so wie ich das verstanden habe: Xardas hat diesen Regenbogentitanen unter seine Kontrolle gebracht und ihn auf den König der Amethystdrachen gehetzt, wobei er ihn auch irgendwie mit seiner Magie im Kampf unterstützt hat. Durch die von Gellert und Sigrid verursachte Ablenkung konnte er dem Titanen nicht länger beistehen, weshalb der vom Drachenkönig so schwer verwundet wurde, dass er nun im Sterben liegt. So weit, so gut. Und Gellerts Plan ist es jetzt, dahin zu gehen und dem König der Drachen die Macht dieses Titanen anzubieten, der da eh schon sterbend bei den Drachen rumliegt? Wieso sollten die Drachen auf so einen Handel eingehen, der ihnen doch gar nichts bringt? Denn das, was Gellert ihnen geben will, müsste er ihnen ja quasi erstmal wegnehmen, um es ihnen überhaupt anbieten zu können. Kapier ich jetzt wirklich nicht so richtig! Vielleicht hat es irgendwas damit zu tun, dass die Drachen an diese ominöse Macht im Titanen selber nicht rankommen und dafür Gellert brauchen oder so, aber das wird so ja auch nie gesagt.
    Zweite Irritation: Die Drachen sind Säugetiere? Ich dachte immer, Drachen legen Eier.
    Die Drachen können die Kraft des Titanen halt nicht nutzen. Gellert schnappt ihnen die Kraft weg und hofft dann, mit ihnen verhandeln zu können, indem er ihnen die Macht zumindest teilweise überträgt, unter der Voraussetzung, dass sie dafür seinen Vater bekämpfen, was ja ohnehin ihr Ziel ist.
    Egal, auch der große Kampf gegen die Drachen ist wieder ein Actionspektakel sondergleichen, das noch spannender gerät als der Kampf zwischen Xardas und Gellert und in Sigrids Tod einen dramatischen Höhepunkt findet. Das Kriterium der Grausamkeit ist hier auch ganz zweifellos voll und ganz erfüllt – und auch hier bin ich wieder sehr gespannt darauf, wie du die halbe Sigrid dann später wieder zum Leben erwecken wirst. Zumindest hattest du ja schon mal das Glück, dass Gegenstand C nach der Wiederbelebung von Person C nicht mehr auftaucht... das hätte sonst sicher für einige Probleme sorgen können.
    Wie du bemerkt habe dürftest, wäre es nicht das geringste Problem gewesen.
    Zwei kleine Mängel in Sachen Sigridzerteilung:

    Wenn da Gedärme raushängen, dann kann man doch nicht von einem sauber abgebissenen Oberkörper sprechen, oder? Das ist dann ja gerade eben nicht sauber.
    Und das hier...

    ...hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Das ist doch viel zu klischeehaft. Einfach weg mit dem Satz und gut ist – den Schmerz, den Gellert da empfindet, vermittelst du schon sehr gut, da braucht es so ein Geschreie überhaupt nicht.
    Oho, letzteres klingt nach einem großen Lob. Dankeschön.
    Ich habe mir übrigens von Anfang an gedacht, dass Sigrids Tod eigentlich das Beste ist, was dir für die Story passieren konnte: Durch dieses schockierende Erlebnis hattest du jetzt die Chance, Gellert einen echten und glaubwürdigen Charakterwandel durchmachen zu lassen und ihn damit vielleicht doch noch zu jemandem zu machen, mit dem man als Leser auch ein bisschen sympathisieren kann. Der Zeitpunkt in der Geschichte wäre dazu auch perfekt, da Gellert jetzt ja ohnehin schon am Gipfel seiner Megalomanie angelangt ist und die Story eigentlich unmöglich mit noch mehr übergeschnappten Plänen von ihm weitergehen kann, zumal auch der Machtkampf mit Xardas schon eskaliert ist.
    Der ursprüngliche Plan war tatsächlich mit jedem Post noch einen draufzusetzen, bis dann alles in einem fetten Finale gipfelt. Deshalb war ich nach dem dritten Post auch ziemlich hilflos in der Schwebe, weil ich eigentlich schon fast alles umgesetzt hatte, was ich umsetzen wollte, weil es ja eben schon richtig gekracht hatte. Da musste ich mir jedenfalls ganz schön Gedanken über eine Neuorientierung der Geschichte machen.
    Das wäre jetzt also wirklich der ideale Zeitpunkt für eine Art von Läuterung, und zunächst sieht es hier ja auch noch danach aus, als würdest du so eine Richtung einschlagen. Gellert rettet Xardas und Anhang und setzt sich selber der Gefahr aus, einen Weg zurück in die Burg Götterfall zu finden (dass Xardas einfach so in Beliars Reich spaziert, ohne darüber nachzudenken, dass ihn ja jemand zurückbeschwören müsste, damit er da jemals wieder rauskommt, wirkt vielleicht ein bisschen zu senil, aber das nur nebenbei). Aber zum Schluss sind seine Gedanken dann ja doch gleich wieder bei der Machtergreifung und seinen Plänen... da scheint seine tote Schwester schon wieder fast vergessen. Beim ersten Lesen war ich darüber richtig enttäuscht, weil mir Gellert damit gleich wieder komplett fremd war, beim zweiten Lesen finde ich es vielleicht sogar ganz glaubwürdig, dass er da nicht von einem Moment auf den anderen umschaltet. Das wäre womöglich auch ein bisschen zu plötzlich gewesen.
    Interessant wird auf jeden Fall sein, ob Gellert im nächsten Post tatsächlich an Ort B gehen wird, weil er das ja von den Vorgaben her eigentlich erst im sechsten Post tun sollte. Verboten wäre es natürlich nicht, wenn er Ort B jetzt schon im vierten Post erreichen sollte, aber dieses Hin und Her beim Ortswechsel könnte dich dann womöglich doch vor Probleme stellen bzw. gestellt haben... na mal schauen! Dieser dritte Post war jedenfalls ein ziemlicher Knaller – astreine Action mit einer Menge guter Ideen und großem Unterhaltungswert. Hat auch beim zweiten Lesen wieder richtig Spaß gemacht!

    Das vierte Kapitel ist das erste, in dem es mal nicht an allen Ecken und Enden kracht, und diese kleine Pause von der Action kommt nach dem furiosen dritten Kapitel auch genau richtig. Und inhaltlich, also in den Gesprächen, geht es ja trotzdem drunter und drüber, und es kommen – auch, aber nicht nur aufgrund der Vorgaben – eine ganze Menge aufsehenerregende Neuigkeiten ans Licht. Ich war ja wirklich sehr gespannt insbesondere auf diesen vierten Post (und das eigentlich schon, seit ich deine Figurenkonstellation kannte ), weil ich mir vorstellen konnte, dass dir sowohl die Verwandtschaft von Hogs und Gellert als auch die Knutschszene mit Gellert und Xyz einiges Kopfzerbrechen bereitet haben dürften.
    Ach.. Das habe ich doch... FAST... *hust* aus dem Ärmel geschüttelt.
    Nein, doch, ich war hochverzweifelt.
    Sehr gelungen finde ich die Entscheidung, dass Gellert erst einmal eine Weile abtaucht und man auch als Leser überhaupt nicht weiß, was er gerade so treibt. Das ist eine schöne Abwechslung und auch genau der richtige Zeitpunkt in der Geschichte, um so eine Gellert-Auszeit einzubauen. Stattdessen werden die buchstabenlosen, aber nichtsdestotrotz ja ziemlich wichtigen Lyrca und Xardas noch näher beleuchtet als zuvor, und tatsächlich erscheinen die beiden (insbesondere Lyrca) am Ende dieses Kapitels in einem neuen Licht.
    Die Darstellung der Schicksalshexen finde ich ziemlich klasse: Zwar einerseits schon irgendwie so ein bisschen klischeehaft hexenmäßig, aber dabei auch so durchgeknallt, dass es einfach Spaß macht zu lesen – und der Aspekt, dass es sich bei den Hexen dann eben doch um ziemlich mächtige Leute handelt, geht bei alldem trotzdem nicht verloren. Das hast du echt gut hingekriegt und nach den Dämonen gleich eine weitere Riege skurriller Personen vorgelegt. Einige Namen der Hexen lassen ja gleich aufhorchen: Dass Sagitta „unsere“ Sagitta aus dem Spiel ist, das kann ich mir noch ganz gut vorstellen (auch wenn sie dann von der einfachen Kräuterhexe, die Tränke für ein paar Bauern mixt, hin zur Wächterin über das Schicksal einen ganz schönen Karrieresprung geschafft hätte – aber gut, wär der Sagitta prinzipiell schon zuzutrauen!). Ob sich aber hinter Velaya tatsächlich die eine uns bekannte Velaya verbirgt, das glaube ich eher weniger. Die Hexe wird dann wohl einfach nur den gleichen Namen haben. Dass sowas möglich ist, wissen wir seit Johns Story jetzt ja! Und dann ist mir noch die Junghexe Hermione ins Auge gesprungen, hinter der sich hoffentlich nicht die aus Harry Potter verbirgt, denn das wäre so eine Art von Crossover, die ich echt mal komplett daneben fände. Ich geh mal lieber davon aus, dass das einfach nur der gleiche Name ist – spricht ja auch prinzipiell nix dagegen.
    Außer vielleicht Sagitta sollte niemand von irgendwoher bekannt sein. Sagitta als eine Schicksalshexe zu etablieren, fand ich eigentlich ganz reizvoll, weil sie genau wie Lyrca in ArcaniA ja so zurückgezogen im Wald lebt und nur mit wenigen Dorfbewohnern Kontakt pflegt. Da gibts schon Parallelen, finde ich. Vielleicht hatte Sagitta einfach nur keinen Grund, sich dem Namenlosen zu offenbaren. Letztendlich hab ich es aber ja lieber doch offen gelassen.
    Was mir dann aber wirklich entschieden nicht gefallen hat, sind diese doch ziemlich unpassend wirkenden modernen Einsprengsel hier auf dem Hexenkongress: Dass Chips aus einer Tüte gefuttert werden, fand ich schon reichlich deplatziert, aber die zoomende Kristallkugel war dann endgültig eine ganze Schippe Gegenwärtigkeit zu viel für meinen Geschmack. Bisher schien die Geschichte ja bei aller abgehobenen Übernatürlichkeit immer noch fest im klassischen Fantasygenre verortet zu sein, da passt sowas dann nicht so gut rein.
    Das Zoomen finde ich voll okay. Dass die Hexen irgendwie das Bild in der Kugel bestimmen können zumindest. Oder störst du dich nur an dem Wort? Dann ließe sich das natürlich auch einfach durch vergrößern ersetzen.
    Zur Verteidigung der Krabbenchips hab ich nichts vorzutragen. Urmeline sollte halt richtig verrückt und wie eine Außenseiterin unter den Hexen wirken, dafür fand ich die ganz gut. Sie ist ja nachher auch diejenige, die das Morden während des Weltuntergangs anfängt.
    Als die Hexen sich die Ereignisse der Schlacht anschauen, hast du auch einen inhaltlichen Fehler eingebaut:

    Hogs wurde doch niedergestreckt, bevor die Drachen angegriffen haben. Das passt also von der zeitlichen Abfolge her so nicht.
    Oha. Mist. [Bild: igitt.gif]
    Von diesem kleinen Makel mal abgesehen fand ich es aber spannend, wie die Ereignisse des vorangegangenen Kapitels hier noch einmal aus der Perspektive der Hexen beobachtet wurden – insbesondere natürlich, als Lyrca dann aus der Ferne den Tod ihrer Tochter mit ansehen muss. Die Darstellung ihrer Gefühle, und wie dann die anderen Hexen teils völlig respektlos, teils aber auch mitfühlend reagieren, das hat mir alles richtig gut gefallen. Hier hast du wirklich genau die richtigen Worte gefunden, um Lyrca und die anderen Hexen weder zu sehr zu verweichlichen, noch sie zu völlig gefühlskalten Wesen zu machen, die so weit weg von der gewöhnlichen menschlichen Gefühlswelt sind, dass sie einem dann auch irgendwie egal werden – das ist ja immer die Gefahr bei solchen Figuren, die du hier aber sehr gekonnt umschiffst. Übrigens auch spannend, dass diese Beliaravatarin erneut ins Gespräch gebracht wird... ob die wohl tatsächlich noch eine größere Rolle spielen wird? Auf jeden Fall wirkt das mit diesen Avataren von Innos und Beliar, und dass es dann immer zwei geben muss alles gut durchdacht (weiß grad gar nicht, ob irgendwas davon schon in den Spielen so ähnlich angedeutet wird
    Wenn nicht in den Spielen, dann zumindest im Götterdebakel.
    ), und wie die Hexen darüber Spekulationen anstellen, während Lyrca die Wahrheit zunächst für sich behält, das hat mir auch super gefallen.
    Überrascht hat mich, dass du die Person E jetzt schon auf eigene Weise wieder ins Spiel gebracht hast, obwohl die in der Vorgabe noch gar nicht aufgekreuzt war – aber ich behaupte einfach mal, ohne die abschließenden drei Kapitel schon gelesen zu haben, dass das sicher nicht die schlechteste Entscheidung war.
    Das war sie wirklich nicht! Mein Gedanke dabei war, dass ich so langsam in Zeitnot geriet. Die Story schritt langsam aufs Ende zu und mit Ixidia und der Avatarin waren noch zwei große Bösewichte offen, die unbedingt erledigt werden sollten. Deshalb hab ich die im nächsten Post ja auch zu
    Dass Ixidia sich erheben und für Ärger sorgen würde, das konnte man eigentlich auch ohne Kenntnis der Vorgaben schon bei seiner ersten Erwähnung vorausahnen, sodass ich es besonders gut finde, dass du diese Wendung hier so beiläufig präsentierst und gerade dadurch eben doch wieder für eine kleine Überraschung sorgst – zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art und Weise hatte ich dann eben nicht mit Ixidias Eingreifen gerechnet.
    Etwas seltsam finde ich vielleicht das angedeutete Kräfteverhältnis:

    Dass Ixidia ähnlich mächtig ist wie Xardas, ergibt natürlich Sinn, damit er auch einen ordentlichen Gegner abgibt. Aber dass alle Schicksalshexen zusammen es nicht mit Ixidia und damit auch nicht mit Xardas aufnehmen könnten, das kommt mir nicht so stimmig vor. Die Schicksalshexen sollen schließlich auf das Schicksal aufpassen und so, da müssten sie doch mit vereinten Kräften einem menschlichen Schwarzmagier Paroli bieten können, selbst wenn es ein so mächtiger wie Xardas ist.
    Ach nö, der Kräfteskala sollte nach oben hin keine Grenze gesetzt sein (wie das in einem Kampf dann auch ordentlich dargestellt wird, wäre eine andere Sache gewesen). Und dass Xardas sich als Adanos herausstellt, sollte diese Unglaubwürdigkeit dann ja auch komplett beseitigen.
    Xardas ist dann auch gleich das richtige Stichwort, denn mit dem geht’s ja im nächsten Abschnitt weiter. Hier wird das, was ich am Ende des dritten Posts etwas bemängelt hatte, nämlich wie unüberlegt Xardas da einfach mal ins Reich Beliars geht, ein bisschen thematisiert, was letztendlich tatsächlich den Eindruck hinterlässt, dass Xardas mittlerweile nicht bloß körperlich, sondern auch im Kopf nicht mehr ganz der Frischeste ist. Wobei das sicher auch eine leichte Schwäche in der Storykonstruktion ist, dass Xardas sein Schicksal auf einmal so sehr davon abhängig macht, von seinem Sohn gerettet zu werden, der die ganze bisherige Geschichte hindurch versucht hat, ihn aus dem Weg zu räumen. Andererseits schien es ihm wohl die einzige Möglichkeit zu sein, den Drachen überhaupt noch lebend zu entkommen, hm... Ich glaube, was mich wirklich stört, ist eigentlich nur, dass Xardas sich so leichtfertig in diese Lage begeben und die Zusammenhänge erst so spät begriffen hat. Das kommt mir dann doch selbst für bei Berücksichtigung seines Alters ein bisschen zu blöd für so einen hochintelligenten Magier vor.
    Auch nicht ganz verstehen kann ich seine Gedankengänge an dieser Stelle:

    Wieso soll ihn das besonders qualifizieren? Kapier ich nicht.
    Insgeheim will Xardas die ganze Zeit nichts anderes, als dass Gellert eines Tages seinen Platz einnimmt (wie sich im sechsten Post ja auch zeigt). Und dann ist es doch ganz gut, wenn sein Dämonenfeldherr offensichtlich nichts dagegen hat, Gellert zu dienen. An der Stelle konnte man das als Leser natürlich noch nicht wissen, das war aber schon so von langer Hand geplant.
    Nachdem Xardas zurückbeschworen wurde, kommt es zur ersten großen vorgabengemäßen Enthüllung dieses vierten Kapitels, die zuvor schon ein bisschen angedeutet wurde, als Lyrca über Hogs' Vater nachgesonnen und Xardas über Hogs' Geburtsort nachgegrübelt hat. Ja, und das passt wirklich alles erstaunlich gut zusammen, auch dass Sigrids Leichenhälfte als Gegenstand C zu dieser Erkenntnis führt (wobei ich nicht ganz verstanden habe, wieso Xardas überhaupt damit angefangen hat, in Sigrids Körper rumzuwühlen, aber gut, vielleicht hatte er da einfach so ein Gefühl oder schlicht Langeweile). Am beeindruckendsten finde ich ja aber, dass du mit dem Schrei des Schläfers schon am Anfang des dritten Kapitels auf diesen Twist hingearbeitet hast, ohne es überhaupt zu wissen.
    Und darauf, dass es der Schrei des Schläfers ist, hab ich mit der Barrierenzerstörung sogar schon im ersten Kapitel hingearbeitet.
    Da war sicher auch ein bisschen Glück dabei, dass das so gut gepasst hat, aber du hast da auch wirklich geschickt die einzelnen Teile der Geschichte zu dieser Wendung verknüpft, sodass es jetzt ganz den Eindruck macht, als hättest du das von Anfang an schon so geplant. Und sogar die Bemerkung aus dem ersten Kapitel, dass Lyrca immer betont, dass diese ominösen Magiepunkte für die magischen Kräfte ihrer Tochter verantwortlich seien, erscheint jetzt in einem anderen Licht – wahrscheinlich hat sie sich da einfach irgendwas ausgedacht und ist insgeheim davon ausgegangen, dass Sigrids Schläfergene für ihre Eigenheiten verantwortlich sind. Passt also wirklich verblüffend gut zusammen, das alles! Auf den ersten Blick etwas merkwürdig ist natürlich, dass Sigrid so menschlich aussieht und Hogs so dämonisch. Aber dadurch, dass Sigrid zumindest innerlich auch dämonische Elemente hat (wenigstens das pochende Herz, mit dem du vielleicht unbewusst auch schon auf ihre Wiederbelebung hingearbeitet hast? ) und Hogs so von seinem Gebaren und der Gefühlswelt her auch von Anfang an deutlich menschlicher wirkt, macht es dann alles in allem schon einen plausiblen Eindruck. Ist ja auch nicht gesagt, dass sich dämonische und menschliche Elemente bei solchen Kreuzungen ganz fließend miteinander vermischen müssen, da gestehe ich dir natürlich auch eine gewisse künstlerische Freiheit zu!
    Ich hab mir halt vorgestellt, dass das wie mit Geschlechtern ist. Wenn Mensch und Dämon miteinander schlafen, kommt dabei entweder ein Mensch oder Dämon heraus. Das eigentliche große Glück bei dieser Vorgabe war, dass ich mir ja frei aussuchen konnte, ob Hogs nun mit Gellert oder mit Sigrid verwandt ist. Das fand ich schon ziemlich cool!
    Die Verkündung der Schläfervaterschaft ist gleichzeitig auch die wahrscheinlich lustigste Stelle in der Geschichte bisher, ich habe jedenfalls an dieser hiermit für die POTM nominierten Stelle einen ziemlichen Lachanfall bekommen:

    Die erste Dialogzeile ist wohl ein weiterer Beweis dafür, dass früher oder später jeder denkbare Satz mit Gothicbezug hier im Forum auch mal geschrieben wird. Am besten finde ich daran aber, wie Lyrca dann mit ihrer Entgegnung auch noch „auftrumpft“, das ist einfach zu herrlich.
    Nicht so stimmig finde ich diese Passage kurz danach:

    Dass Xardas sich Gedanken um irgendeinen „Auftritt“ vor den Hexen macht und sie als Publikum begreift, das er unbedingt beeindrucken möchte, das passt doch nicht so richtig zu ihm. Er scheint ja die Hexen auch gar nicht so für voll zu nehmen, wie gegen Ende des Abschnitts hin deutlich wird, also wieso sollte es ihn so interessieren, welchen Eindruck er bei denen hinterlässt? Xardas ist schließlich ein Schwarzmagier und kein Entertainer!
    Da hab ich halt mit dem Problem zu kämpfen gehabt, dass Xardas eigentlich gar keinen Grund hat, den Schicksalshexen von der ganzen Sache zu erzählen. Ich meine, was soll das denn? Deshalb hab ich so ein bisschen versucht, in die Richtung zu argumentieren, dass er sich von den Hexen Zustimmung und Entrüstung erhofft hat. Das lässt ihn aber auch einfach nur trotzig wirken. Vielleicht ist das die Stelle der Story, an der die Vorgaben am meisten durchschimmern.
    Ähnlich beknackt kommt mir dann aber auch die Frage „Was willst du eigentlich hier, Xardas?“ von der Gegenseite vor. Die Hexen haben ihn doch selber beschworen.
    Naja, die Frage hab ich mir halt selbst gestellt!
    Nachdem Xardas von Ixidia erfahren hat, kommt nun kurz vor Schluss des Kapitels nach geraumer Zeit mal wieder Gellert ins Spiel, und damit ist schlagartig auch die vergleichsweise heitere Stimmung der letzten Abschnitte dahin. Obwohl sich Gellert also die Macht des Titanen geholt hat, hat ihm Sigrids Tod schwer zu schaffen gemacht und offenbar regelrecht körperliche Auswirkungen hevorgerufen – es wirkt fast so, als würde er zum ersten Mal richtige Gefühle erleben und davon überfordert werden. Diese Entwicklung gefällt mir sehr, sehr gut, und jetzt finde ich es umso besser, dass Gellert am Ende des dritten Kapitels noch kurzzeitig seinen Plänen nachgegangen ist, als wäre nichts geschehen – da war er ja schließlich auch noch mitten im Schock, während er den Verlust nun ganz begriffen hat. Das ist alles toll geschrieben, und Gellert ist einem tatsächlich gleich ein bisschen näher, nachdem er jetzt nicht mehr nur seinen im Prinzip ziemlich kindischen Plänen nachhängt.
    Ja, und dann kam ja noch die Knutschszene, die wahrscheinlich das größte Potential hatte, die Story zu ruinieren... aber nix da! Die ist ja gar nicht übel geworden! Dieser Kniff, dass Dämonen Macht spüren können und davon quasi erregt werden, der ist hier wirklich Gold wert – und so wie du das geschildert hast mit der Titanen- und Innosmacht, die Gellert aus dem Mund dampft, ist Xyz' Verlangen nach dem Kuss nicht nur nachvollziehbar, sondern regelrecht spürbar. Und Gellert ist so fertig mit den Nerven, dass er sogar mit einem hässlichen Riesendämonen rumknutscht... klingt zwar eigentlich abwegig, aber so hat es sich dann irgendwie gar nicht gelesen. Xyz' Motivation dabei kann ich zwar letztlich dann doch ein Stück besser nachvollziehen als Gellerts, aber das geht schon alles in allem mehr als in Ordnung. Vor allem gefällt mir, dass eine klassische Romanze, die ja völlig unpassend gewesen wäre, vermieden wurde, aber gleichzeitig die geforderte Leidenschaft nicht zu kurz kommt.
    Ähnlich wie bei Johns Geschichte habe ich aber auch hier dann wieder eine Stelle gefunden, die mir zu kitschig geraten ist und die für meinen Geschmack leider doch ein Stück in Richtung konventioneller Lovestory geht:

    Das find ich dann doch ordentlich überzogen, dieses Gehauche und das „Bleib für immer an meiner Seite“. Ist das vielleicht sogar ein direktes Zitat aus meinen berüchtigten Milten-Samu-Schmachtereien? Ich habe mich jedenfalls kurz daran erinnert gefühlt, und das ist jetzt sicher nicht als Eigenlob zu verstehen.
    Ich musste mich ja entscheiden, aus wessen Sicht ich den Kuss schildere. Und die Wahl ist mir ziemlich schwer gefallen! Da ich es aber für schwieriger hielt, Xyz' Motivation rüberzubringen, hab ich seine Perspektive gewählt. Das hat es dann aber umso schwieriger gemacht, Gellerts Beweggrund zu erläutern. Aus dieser Not ist ein bisschen dieser schmalzige Satz entstanden, mit dem Gellert aber keinesfalls eine romantische Beziehung verlangen wollte. Er sehnt sich in diesem Moment der kompletten Überforderung einfach nach emotionaler Nähe, nach jemandem, der ihn vor den Schmerzen beschützt. Darum ist es ja auch so schlimm für ihn, als Xyz ihm im nächsten Post wieder entrissen wird. Er baut sozusagen sein emotionales Ich auf dem Fundament von Xyz' Gegenwart auf, fühlt sich geborgen, solange der Dämon in der Nähe ist. Und darum soll er auch nicht mehr von seiner Seite weichen. Natürlich ist er sich diesen Gründen nicht vollständig bewusst, aber er fühlt eben, dass die Gegenwart eines anderen Lebewesens ihm in dieser Situation gut tut und es ist das erste, das gegen seine emotionalen Schmerzen hilft. Klar will er dieses Heilmittel nicht mehr gehen lassen, auch wenn er es nicht versteht. Der Trick war sozusagen, dass beide unbedingt die Nähe des Anderen wollen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.
    All diese Ausführungen ändern aber natürlich nichts daran, dass das in der Geschichte nicht so richtig rüberkommt. John hat sich da auch einige Male das Hirn drüber zermatert, was da nun genau zwischen Xyz und Gellert ist.

  19. Beiträge anzeigen #59 Zitieren
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Aber davon mal abgesehen – beeindruckend gut gelöst, diese knifflige Vorgabe! Damit hätte ich noch zu dem Zeitpunkt, als Xardas Xyz zu Gellert hat, wirklich nicht gerechnet. Mir gefällt diese Idee des Berauschens an der Macht anderer Leute auch unabhängig von der Vorgabenerfüllung sehr gut, weil es nachvollziehbar macht, wieso die Dämonen eigentlich Magiern dienen wollen. Es wurde ja zuvor schon einmal angesprochen, dass die Dämonen immer den mächtigsten Magiern dienen wollen, und nachdem man das hier jetzt aus der Perspektive von Xyz erlebt hat, kann man richtig gut verstehen, wieso eigentlich.
    Ein kleiner möglicher Fehler:

    Müsste das hier nicht „rächen“ statt „retten“ heißen? Von Sigrids Wiederauferstehung ist ja bislang nirgendwo die Rede, und das Töten der Amethystdrachen geht dagegen klar in Richtung Rache. Also geh ich da mal von einem Fehler aus und nicht von einem absichtlichen Hinweis auf irgendeinen Wiederbelebungsplan Gellerts, der auch nicht zur Stimmung passen würde.
    Das stimmt wohl.
    Zum Schluss kommt dann noch das nächste dicke Ding: Auch Gellert ist gar kein leiblicher Sohn von Xardas, und Lyrca ist wirklich nur mit Xardas zusammen, um ihn für die Schicksalshexen auszuspionieren. Da tut mir Xardas jetzt irgendwie schon ein bisschen leid, und das wirft einiges um, was ich bisher so über die beiden dachte – dass sie sich halt doch irgendwie lieben und so. Naja, von Xardas' Seite aus stimmt das womöglich auch... und dann wird er so an der Nase herumgeführt. Schnief!
    Der eigentliche Clou ist ja, dass Xardas offensichtlich auf Lyrca steht und sie deshalb in den Schicksalshexenorden aufgenommen und sie dann zu sich selbst als Spionin geschickt hat. Das kommt natürlich erst viel später raus, aber ohne mich selbst loben zu wollen, gefällt es mir, wie hier nicht nur einmal die Tatsachen verdreht werden.
    Dieser letzte Twist des Kapitels wirft natürlich auch die Frage auf, wer denn nun Gellerts leiblicher Vater ist, wenn Xardas nicht mehr in Frage kommt. Der Schläfer wird’s wohl eher nicht sein, aber vermutlich ja jemand ähnlich Magieaffines wie Xardas... oder vielleicht einer der Götter persönlich? Es hieß ja mal, dass Gellert auch Adanos' Kräfte in sich trägt, und auch wenn es dafür bestimmt irgendwann mal eine Erklärung gab, die ich wieder vergessen habe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass Adanos Gellerts Vater ist! Wäre zwar schon sehr abgefahren, aber spätestens nach diesem Kapitel muss man der Geschichte sowas ja einfach zutrauen.
    Du kannst dir vorstellen, wie herrlich ich diese Spekulationen angesichts des sechsten Posts fand!
    Ich meine, dass ich diese letzte Szene vor allem deswegen noch reingebracht habe, damit auch unwiderrufbar klar ist, dass Hogs und Gellert verwandt sind. Denn wer weiß, vielleicht ist Gellert ja auch gar nicht von Lyrca, wenn Sigrid schon nicht von Xardas ist. Dann kann man ja anfangen, an allem zu zweifeln, und dem wollte ich hier entgegen wirken.
    Und sowieso passte mir diese ganze Impotenzstory rund um Xardas aus dem Götterdebakel ja grandios! Die Frage, ob Xardas wirklich impotent ist, bleibt am Ende vom Götterdebakel ja offen. Am Anfang der Reifeprüfung scheint dann schnell die Auflösung zu kommen, dass Xardas nicht impotent ist, hier wird es noch einmal gewendet! Natürlich alles schon vor Jahren so geplant... hust!
    Ja, und dieses vierte Kapitel kriegt dann auch ein absolut positives Fazit von mir: Die Vorgaben wurden großartig gelöst, die Handlung entwickelt sich in eine spannende Richtung und der Unterhaltungswert ist nach wie vor enorm. Spieze!

    So, aber damit ist auch erstmal Schluss mit der Lobhudelei, denn am fünften Kapitel habe ich jetzt zur Abwechslung mal ein bisschen mehr zu bemängeln als sonst!
    Die Lösung des ersten Teils der Vorgabe gehört aber nicht zu den kritisierenswerten Aspekten des Posts, die gefällt mir schon sehr gut so. Am besten ist natürlich, dass Gellert seinen vermeintlichen Vater durch diesen Hogs-Trick nur noch darin bestärkt, schnellstmöglich zur Burg zu fliegen – das fand ich wirklich klasse, wie eigentlich alles perfekt funktioniert, aber Xardas dann einfach nicht so darauf reagiert, wie sich Gellert das vorgestellt hat. Er kann natürlich auch nicht wissen, dass es so einen dringenden Grund für Xardas gibt, in die Burg zu kommen. Etwas wackelig kommt vielleicht diese Sache mit der Stimmenverstellung daher: Es geht ja hier nicht um eine körperliche Stimme (die also durch Veränderungen der Stimmbänder bzw. des Körperbaus beeinflusst werden kann), sondern um eine telepathische Stimme.
    Hm, ich kenne eigentlich keinen Fall, in dem eine telepathische Stimme anders klingt als die reale Stimme, die sind ja höchstens ein bisschen verzerrt. Davon ist natürlich nichts für die Gothicwelt bindend, aber deshalb fand ich das halt okay so. Ich verstehe deinen Einwand aber durchaus!
    Und da hab ich mich schon gefragt, wieso sich die durch Hogs' Mutation denn überhaupt verändert haben sollte. Mir fällt da jetzt kein richtiger Grund ein, außer man nimmt irgendwelche magischen Besonderheiten an, die dann aber schon hätten genannt werden sollen. Das ist so die kleine Holprigkeit aus meiner Sicht, die dir bei der Lösung dieser Vorgabe unterlaufen ist, ansonsten aber souverän gemacht.
    Was mich am ersten Abschnitt wohl am meisten gestört hat, ist wie sich Xyz hier verhält. Mit seinem Auftreten zu Anfang der Geschichte hat das ja wirklich gar nichts mehr zu tun – er wirkt überhaupt nicht mehr richtig dämonisch und imposant, dabei müsste er sich doch durch den Gellert-Macht-Rausch eigentlich nur noch besser und eben auch selbst mächtiger fühlen als vorher, oder? An einer Stelle wird ja sogar gesagt, dass er Gellert ein bisschen an Hogs erinnert, also war das wohl Absicht von dir... aber so richtig gut finde ich diese Entwicklung jetzt nicht. Das nimmt ihm ein Stück seiner Eigenständigkeit und macht ihn als Figur unnötig schwach, dass er nun zu so einem ergebenen Diener von Gellert geworden ist – im letzten Post sah das ja noch eher nach einem gleichberechtigten Bündnis aus, in dem beide Seiten voneinander profitieren.
    Tatsächlich? Ich hatte eher den Eindruck einer totalen Abhängigkeit. Xyz will die Macht wie eine Droge und Gellert strömt sie aus.
    Jetzt ist es auf einmal wieder so ein klassisches Meister-Diener-Verhältnis, und eigentlich scheint es erstmal gar keinen Unterschied zu machen, ob Gellert da nun mit Xyz oder mit dem mutierten Hogs unterwegs ist. Hat mir wie gesagt nicht so gefallen.
    Die Rolle von Xyz und Hogs insgesamt hat mir in den letzten drei Posts auch nicht mehr so gut gefallen. So rchtig wusste ich nichts mehr mit denen anzufangen. Obwohl sie ja wie du später richtig sagst, ihren persönlichen Zwist noch austragen müssten... Das war wirklich keine Glanzleistung.
    Spannend dagegen ist der Einfall, dass Gellert die Macht des Regenbogentitanen nicht so richtig gut verträgt und immer wieder solche Anfälle hat. Wie er das Meer zerteilt und den zappelnden Leviathan zerbröselt, das ist schon sehr imposant geschildert und lässt einen spüren, mit welchen Kräften Gellert da zurechtkommen muss. Und es verstärkt den Eindruck, dass Gellerts Pläne am Ende wohl doch nicht so ausgefuchst sind, wie er das gerne hätte und es vielleicht auch einen guten Grund dafür gab, wieso Xardas die Macht des Titanen sich nicht selber einverleibt hat.
    Zurück auf Burg Götterfall kommt es dann zur ersten Begegnung mit Ixidia, von dem schon so viel die Rede war. Wobei ich im ersten Moment glaubte, das merkwürdige Nicht-Vampir-Mädchen sei dieser weibliche Beliaravatar. Die Beschreibung passt schließlich auch auf die ziemlich gut, und so ein bisschen habe ich den Verdacht, dass sie das auch wirklich sein könnte, und dass diese Beliaravatarin Ixidia quasi ihren Körper zur Verfügung gestellt hat. Bloß hieß es ja zuletzt, dass die auf dem östlichen Archipel sei. Aber wo dieses Mädchen auf einmal herkommt, das ist sowieso etwas fraglich, also könnte die sich im Grunde genauso gut vom Archipel in die Burg teleportiert haben.
    Dass sie nach Götterfall kommt, hielt ich nur für logisch. Xardas und Co. warten ja eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass der Avatar Beliars Gellert angreift, um den Götterkampf aufs Neue auszufechten. Nur ist sie dabei halt Ixidia in die Arme gelaufen, der schwupps Besitz von ihr ergriffen hat. Ich hoffe, das ist im Verlauf der Geschichte noch deutlich geworden.
    Ich fände diese Auflösung auch insofern ziemlich interessant, weil das dann hieße, dass sich tatsächlich sämtliche Gerüchte in Kapitel 2 auf Person E bezogen hätten und ich doch recht damit gehabt hätte, dass die Beliaravatarin Person E ist... beziehungsweise wären Ixidia als Geist und die Beliaravatarin als Körper dann gewissermaßen die beiden Hälften gewesen, aus denen sich die Person E nun zusammengesetzt hat. Fände ich ziemlich cool, wenn das wirklich so sein sollte. Aber mal abwarten, wird ja sicher noch ordentlich aufgelöst, was da genau los ist mit Ixidia und der Avatarin! Würde aber auch ziemlich gut dazu passen, dass Ixidia unbedingt nochmal Avatar werden will... ja, also komm, das muss doch so sein, wie ich mir das zusammengereimt habe, gar keine Frage. Bloß diese Passage hier passt dann nicht dazu, aber die scheint mir eh nicht so gemeint zu sein, wie sie formuliert ist:

    Seinen eigenen Körper hat er doch gar nicht zurück, oder etwa doch? Es ist ja mehrmals von ihm als Mann die Rede, und das ergibt nur Sinn, wenn er eben ursprünglich mal einen Männerkörper hatte (außer es geht hier um so komplexe Transgenderproblematiken, wovon ich aber mal nicht ausgehe). Übrigens ist „von seinen Eltern“ ein bisschen irreführend, sodass ich im ersten Moment davon ausgegangen war, dass es da um Ixidias Eltern ginge und nicht, wie eigentlich gemeint, um Gellerts Eltern.
    Keine Widerworte!
    An Ixidia als vermutlichem Obermotz der Story hatte ich jedenfalls ziemlich hohe Erwartungen in Sachen abgebrühter, irrsinnig mächtiger Superschurkigkeit, die Ixidia, wie er/sie hier auftritt, aber leider nicht erfüllen konnte. Wie ein Wesen, das mächtiger ist als alle zwölf Schicksalshexen zusammen, kommt die nun wirklich nicht daher. Und das liegt weniger an dem Mädchenkörper, der ja nur die Hülle ist, sondern an Ixidias eher kindischem Gehabe, das ziemlich darauf ausgerichtet zu sein scheint, Gellert zu beeindrucken. Was dann aber ein bisschen albern wirkt, wenn sie gleichzeitig zugibt, die Türschlösser des Studierzimmers nicht knacken zu können, die Gellert in einer einzigen Nacht aufbekommen hat – und das, obwohl Ixidia ewig lange in der Burg rumgegammelt und nun wirklich alle Zeit der Welt hatte, sich um so ein Schlösserrätsel zu kümmern. Wär mir an ihrer Stelle ganz schön peinlich gewesen, es auch noch zuzugeben, dass sie das partout nicht gebacken kriegt und deshalb auf solche umständlichen Schläferschreitricks zurückgreifen muss!
    Die Vorgabe war halt doof.
    Auch sowas wie „Sie funkelte ihn böse an“ erweckt jetzt eher den Eindruck einer zickigen Göre von nebenan als eines der mächtigsten und gefährlichsten Wesen aller Zeiten. Ich hätte mir da eher so ein Auftreten wie das der Amethystdrachen bei deren erstem Anflug gewünscht – eben eines, das kühle, selbstverständliche Überlegenheit zum Ausdruck bringt und nicht so darauf aus ist, unbedingt Eindruck bei Gellert zu schinden. Klar, ich kann dir natürlich bei deinen Figuren nicht reinreden (wär jetzt auch ein bisschen zu spät dafür), aber dass diese(r) Ixidia nun die ultimative Gefahr darstellen soll, das hat mich schon etwas enttäuscht. Die wäre eher für die Rolle als Gellerts neue Stiefschwester geeignet, die ihm mit fiesen Sticheleien irgendwie das Leben schwer macht und in die er sich dann irgendwann verliebt oder so... gab doch auch bei Artemis Fowl mal irgendwas in der Richtung, oder?
    Was dann natürlich schon was hermacht, ist Ixidias Fähigkeit, Meteoriten zu beschwören, die ja ganz zu Beginn schon mal angesprochen wurde. Jetzt zahlt es sich wirklich aus, dass du zu Anfang so viele Ideen und kleinere Details in die Geschichte eingebracht hast, die du nun nutzen und weiter ausgestalten kannst, denn so wirkt die Story wie aus einem Guss, was für eine Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte keine Selbstverständlichkeit ist. Ob Ixidia wohl eigentlich auch für die Halbzeitkatastrophe verantwortlich ist?
    Ich hab befürchtet, dass versucht wird, Hinweise auf HZK zu sammeln!
    Übrigens, bei diesen Worte Ixidias hier...

    ...solltest du dich ruhig angesprochen fühlen, denn der Meteorit, den sie als erstes auf die Burg schleudert, ist am Anfang auch mal kurz ein Meteor.
    Tja, daher kenne ich dieses Problem ja auch so gut, dass ich es gleich in meine Story einbauen wollte.
    Merkwürdiger noch finde ich aber, wie langsam diese Meteoriten offenbar sind... insbesondere der zweite scheint geradezu in Zeitlupe das Studierzimmer zu zersäbeln, so lange wie sich Gellert da noch Gedanken über seine Situation machen kann, während ihm schon die Bücher um die Ohren fliegen. Okay, mit Magie ist natürlich alles möglich, aber dass die Meteoriten so außergewöhnlich langsam sind, wurde ja nie ausdrücklich gesagt, also bin ich erstmal von ganz normalen Meteoriten ausgegangen, bei denen das Plätten eines einzelnen Burgzimmers wohl innerhalb eines Sekundenbruchteils erledigt sein dürfte.
    Wenn du vorhin schon den untoten-Sephiroth-Vergleich gebracht hast, kann ich ja auch den Vergleich zum FF7-Meteoriten nehmen. Der fällt ja schließlich unendlich lang.
    Nein, so leicht will ich mich da natürlich nicht rausreden. Ich hatte aber schon gehofft, dass das so im Stil von gestreckter Erzählzeit okay geht. Der Moment wäre ja nicht halb so dramatisch gewesen, wenn er nach einem Sekundenbruchteil schon vorbeigewesen wäre.
    Die Lösung des zweiten Vorgabenteils kommt zum ersten Mal in der Geschichte nicht ganz so elegant daher: Dass Ixidia auf einmal ein weiteres Kind des Schläfers als Diener hat, der bequem per Siegelring zum Schreien aufgefordert werden kann, das ist schon arg konstruiert. Der Schläfer scheint ja überall seine Brut hinterlassen zu haben, und das obwohl er doch angeblich ein Relikt aus der Vergangenheit sein soll. Finde ich ziemlich weit hergeholt – da hätte ich es besser gefunden, wenn Ixidia irgendwie Hogs dazu gebracht hätte, die Barriere kaputtzuschreien, denn der muss das schließlich auch können und hätte dann auch mal wieder einen seit Längerem fälligen Auftritt in der Geschichte gehabt. Auch die Teleportrunen, die Gellert am Ende des Kapitels praktischerweise entgegen fliegen, kommen vielleicht eine Ecke zu deus-ex-machina-mäßig daher, auch wenn mich das beim Lesen nicht so richtig gestört hat, weil Gellerts vorgabengemäß ziemlich unangenehme Verletzung meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Übrigens ganz schön gewieft, wie du dir hier die Möglichkeit erhalten hast, die Verletzung am Anfang des nächsten Posts durch Gellerts Instantheilung (die ja nach wie vor aktiv zu sein scheint) wieder aus der Welt zu schaffen. Dazu wird es zwar wohl nicht kommen, weil Gellert ja noch einen Vorteil aus der Verletzung ziehen soll, aber das wusstest du hier ja noch nicht.
    Es war ja erstmal schwierig, Gellert überhaupt eine ernstzunehmende Verletzung zuzufügen. So mit Titanenschädel und Instantheilung ist der ja nicht gerade schnell ernstzunehmend verletzt.
    Für die gewöhnliche Instantheilung wäre das aber auch zu viel gewesen, darum ist er ja ins Manabad gekommen. Dass er dadurch auch vor Ixidia verborgen ist, das ist eher eine notdürftige Begründung dafür, dass Ixidia ihn in Ruhe auskurieren ließ.
    Fazit: Das fünfte Kapitel war trotz nach wie vor hohem Unterhaltungswert für mein Empfinden das bisher schwächste der Geschichte. Auch stilistisch hat mich das streckenweise nicht so überzeugt, da waren zu viele eher unspirierte Aneinanderreihungen von schmucklosen Hauptsätzen dabei. Erstmals hast du dich mit einem Teil der Vorgabe etwas abgemüht, und Ixidias Auftritt war ziemlich enttäuschend. Aber: Es ist immerhin das sensationelle Wort „Joheimnisbeerensträuche“ dabei herumgekommen!

    Puh, im sechsten Kapitel gings ja mal wieder drunter und drüber... aber der Reihe nach!
    Es fängt an mit einer ziemlich merkwürdigen Traumsequenz, die mich jetzt nicht so überzeugt hat, weil sie inhaltlich weitgehend den Klischees einer solchen merkwürdigen Traumsequenz entspricht und es auf mich eher gewollt als einnehmend gewirkt hat, dass da am Ende der Sätze immer so viel wiederholt wurde, wiederholt wurde. Gelungen war dann aber der Übergang vom Traum zur Realität, weil die ja mit dem schwebenden Xardas-Kopf zunächst mal ähnlich skurril anmutet wie der Traum und Gellert quasi von einem Albtraum in den nächsten zu geraten scheint.
    Ich wusste nicht, wie ich die Aufwachszene sonst interessant gestalten sollte. Darum gabs hier einen kleinen Traum.
    Ich finde es ein bisschen schade, dass man vom Kampf zwischen Ixidia und Xardas gar nichts mitbekommen hat, denn Xardas' Enthauptung hätte doch sicher auch einen imposanten und unerwarteten Schockeffekt abgegeben.
    Hätte ich noch irgendwelche coolen Ideen für den Kampf und einen Post mehr vor mir gehabt, hätte es den Kampf bestimmt gegeben. So aber nicht!
    Klar funktioniert die Story auch ohne diese Szene, aber ich denk mal, dass es schon hauptsächlich Zeitgründe gewesen sein werden, die dich dazu bewogen haben, das auszulassen und nur durch Ixidia und Xardas nacherzählen zu lassen.
    Gellert konnte seine schwere Verwundung tatsächlich komplett ausheilen, da hast du dich jetzt in der Tat ein bisschen um die geforderten Konsequenzen der Vorgabe herumgemogelt! Aber weil er einen Vorteil daraus gezogen hat, kann man dir wohl keine richtigen Vorwürfe machen, denn erfüllt ist die Vorgabe zweifellos. Übrigens hätte ich es glaube ich besser gefunden, wenn sich Gellert bewusst in das Manabecken teleportiert hätte, denn so wirkt es schon wie ein allzu großer Zufall, dass er sich da ausgerechnet an die eine Stelle in der ganzen Burg teleportiert hat, an der er nicht nur geheilt, sondern gleichzeitig auch noch vor Ixidia verborgen wurde, und das alles jetzt erst begreift.
    Im Dialog mit Xardas wird es nun ziemlich schnell extrem abgefahren – und das sogar im Kontext dieser Geschichte.
    Das wollte ich hören! Ich habe auch gezögert, ob das nicht zu krass ist, aber letztendlich musste die Geschichte doch mal wieder einen richtigen Überraschungsmoment haben.
    Xardas ist also Adanos, was ich insofern lustig finde, weil es quasi das genaue Gegenteil meiner Vermutung ist, Gellerts Vater könnte Adanos sein... denn jetzt weiß man über Gellerts Vater eigentlich nur, dass er nicht Adanos ist. Wie das nun damit zusammen passt, dass Gellert Adanos' Kräfte in sich trägt, das ist mir aber nicht klar... dafür wäre eine Vaterschaft Adanos' doch eigentlich die beste Erklärung gewesen.
    Ich bin mir gerade nicht so sicher, an welcher Stelle ich geschrieben habe, dass Gellert auch Adanos' Kraft in sich trägt. Das dürfte dann sehr wahrscheinlich ein Überbleibsel einer verworfenen Idee sein. Oder es lässt sich irgendwie mit dem tradierten Adanos erklären... So alle Menschen sind die Kinder Adanos oder so.
    Und wenn Adanos nun nicht einmal ein Gott ist, wie kann dann überhaupt jemand seine Kräfte in sich tragen?
    Das ist dann halt einfach nicht so. Xardas erzählt ja schon, dass zu der Figur Adanos viel dazugedichtet wurde, was gar nicht so ist. Ohne offensichtliche Gegenbeweise können sich solche Überlieferungen aber natürlich halten. Ich bin auch ganz zuversichtlich, dass ich damit die meisten von JüdeXens Einwänden entkräften könnte, sollte er die Geschichte mal lesen.
    Übrigens bin ich froh, dass dir genau wie John der große Fehler dabei gar nicht aufgefallen ist: Anfangs hätte die Story auch ohne das Götterdebakel funktioniert, aber spätestens durch das Aufgreifen der Impotenzsache ist sie ja unwiderruflich in den Reifeprüfung-Kanon aufgenommen worden. Im Götterdebakel begegnet Gellert am Ende aber ja allen drei Göttern. Es gibt also doch einen göttlichen Adanos in Gellerts Welt. Was ich zu dem Zeitpunkt leider nicht Bedacht hatte.
    Aber gut, vielleicht interpretiere ich in diese eine Textstelle, die mittlerweile auch schon wieder ewig her ist, zu viel herein und das war eigentlich ganz anders gemeint. Zurück zum Wesentlichen: Ich finde es nach dem Lesen dieser Passage noch bedauernswerter als sowieso schon, dass Jüdex dieses Jahr nicht die Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten kommentiert, denn seine Meinung dazu hätte mich ja nun wirklich mal brennend interessiert. Das ist natürlich schon eine sehr weitreichende Enthüllung, bei der sich garantiert so einige Reibepunkte mit der gewohnten Gothic-Historie finden lassen. Du hast dich ja schon selbst bemüht, einige der offensichtlichen herauszuheben und von Xardas erklären zu lassen. Allerdings hat Xardas auf Gellerts Fragen, die auf seine Machtlosigkeit gegenüber den Drachen abzielten, gar keine Antwort gegeben
    Hat er nicht gesagt, dass er alt wird? Weiß ich gerade auch nicht mehr genau, kann gut sein, dass mir das entschlüpft ist.
    – gut, kann aber natürlich sein, dass Xardas mittlerweile einfach wirklich alt geworden ist und seine Macht schlichtweg nicht mehr vergleichbar ist mit seiner damaligen, als er diese ganzen unfassbaren Sachen wie die Erschaffung von Tag und Nacht erledigt hat. Was ich mich aber bei alldem ein bisschen gefragt habe, ist, welche Rolle diese Enthüllung nun eigentlich für die Geschichte spielt. Vorerst behaupte ich mal: Keine so große, denn Xardas ist jetzt tot und wenn Gellert nicht sein leiblicher Sohn ist, kann er auch keine Adanos-Kräfte von ihm geerbt haben. Okay, Ixidia könnte vielleicht irgendwas geerbt haben, vielleicht bekommt dieser Aspekt durch ihn dann noch eine größere Bedeutung.
    Ein Teil von Xardas' Bericht scheint mir übrigens ganz klar widersprüchlich zum zuvor Erzählten zu sein:

    Also, mal unabhängig davon, dass ich den Verdacht habe, dass der ganze Schicksalshexen-Göttin-Kram irgendwie mit Details aus Götterdämmerung oder Arcania zusammenhängen könnte, die ich nicht kenne und daher nicht richtig einordnen kann, war es doch bei Xardas' Begegnung mit den Schicksalshexen in Post Nr. 4 offensichtlich, dass er die gar nicht richtig kannte. Er hat sich an der Stelle doch noch drüber gewundert, dass die keinen seriöseren Eindruck machen. Wenn er die selber eingesetzt hat, müsste er die wohl auch ein bisschen besser kennen bzw. da generell einen besseren Überblick haben, oder? Ansonsten aber schon ganz witzig, dass die Hexen eine Spionin bei demjenigen eingeschleust haben, für den sie ohne es zu wissen arbeiten.
    Ja, die Szenen passen nicht so perfekt zueinander, weil Xardas sich als Schicksalsgöttin in dem Moment sicher ein wenig anders verhalten hatte. Dass er sie nicht so gut kennt, obwohl er ihnen ab und zu Aufträge zukommen lässt, finde ich aber eigentlich nicht so schlimm. Man weiß ja auch gar nicht, wie er die Hexen ausfällt. Vielleicht stand er ja auch mal auf jede von ihnen. Das würde zumindest erklären, warum es nur Frauen sind.
    Froh bin ich angesichts all der komplizierten Zusammenhänge, dass ich zumindest mit meiner Interpretation der Beziehung von Ixidia zur Beliaravatarin goldrichtig lag und es tatsächlich so ist, dass der Körper der Avatarin von Ixidia übernommen wurde. Das gefällt mir auch sehr gut so, wie das eingeleitet wurde, und ich nehme mal an, dass du diesen Verlauf auch von Anfang (oder zumindest Kapitel 2) an so vorgesehen hattest. Wirkt jedenfalls gut durchgeplant und stimmig erzählt.
    Das war wirklich erst seit Post 5 geplant.
    Ein bisschen weit hergeholt fand ich, wie Gellert am Ende des Gesprächs quasi aus dem Nichts darauf kommt, dass er nicht Xardas' leiblicher Sohn ist. Da wolltest du wohl unbedingt noch, dass das im Gespräch zwischen Xardas und Gellert thematisiert wurde, hattest aber das Problem, dass keiner der beiden was davon wusste und Lyrca auch keinen Grund hatte, auf einmal aufzutauchen und mit der Wahrheit herauszurücken. Aber diese Argumentation von Gellert hat mich dann auch nicht so überzeugt, das wirkte doch eher konfus und vor allem nicht nach einem wirklich einwandfreien Beweis. Außerdem hätte Gellert ja in den Jahren seit Sigrids Geburt schon jederzeit darauf kommen können (da er offenbar von den aus der Vergangenheit herbeizitierten Geliebten seiner Mutter wusste, hätte er ohnehin schon längst in Zweifel ziehen können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist), weshalb es auch nicht so einleuchtend wirkt, dass er den Gedanken ausgerechnet jetzt hat, nachdem er gerade erst aus fünftägiger Bewusstlosigkeit erwacht ist und tausend andere Gedanken rund um die Enthüllungen Xardas' in seinem Kopf herumspuken müssten. Ich fands auch ein bisschen traurig, dass Xardas kurz vor seinem Tod dann noch sowas erfahren muss... als ob es dem armen Kerl jetzt nicht schon mies genug ginge.
    Gellert kommt doch darauf, weil er erfährt, dass Xardas nicht Lyrcas Vater ist. Und für ihn ergibt es eben nur Sinn, dass Lyrca Xardas ein Kind untergejubelt hat, wenn er selbst auch nicht Xardas' Sohn ist, sonst hätte sie ja gar nicht zu solchen Mitteln greifen müssen. Das finde ich schon sehr stichhaltig, und vorher hätte Gellert da nicht drauf kommen können, weil er Sigrid für seine Vollblutschwester gehalten hat. Das erklärt eben auch das Timing dieser Feststellung...
    Nach dem langen (aber keinesfalls zu langen) Dialog ist es mal wieder Zeit für einen ordentlichen Kampf, und der macht wie gewohnt auch wieder einiges her. Besonders klasse fand ich, wie aus Xardas' Körper plötzlich der Krähendämon wird und sich dann auch noch der Assimilationsdämon offenbart – ebenso unerwartet wie super geschrieben und einfach mal wieder eine tolle Idee von dir. In Sachen Dämonenformen scheinen dir die Einfälle da wirklich nicht ausgegangen zu sein. Auch die Art und Weise, wie Hogs und Xyz in die Geschichte zurückkehren, finde ich stimmig, weil Xardas ja wie zuvor erklärt der einzige sein müsste, der die „Dämonensignaturen“ der beiden kennt und sie zielsicher beschwören kann. Das war wieder eine von vielen Stellen, an denen durchscheint, wie gut die Geschichte konstruiert ist und dass dann vieles eben einfach schlüssig zusammenpasst, ohne dass es noch mal von dir im Detail erklärt werden oder groß zurechtgebogen werden müsste.
    Etwas merkwürdig fand ich allerdings, dass Ixidia dann einfach so im Nebenraum rumsitzt und auch niemand großartig davon überrascht zu sein scheint...
    Gellert hat doch das Manabad verlassen und wurde deshalb von Ixidia verfolgt. Dann hat Ixidia abgewartet, ob seine Dämon die Arbeit für ihn erledigen und ihm danach aufgelauert.
    das kam ein bisschen wie eine Verkürzung daher, die vielleicht auch einem möglichen Zeitdruck geschuldet sein könnte.
    Unter Zeitdruck stand ich am Ende des sechsten Posts auf jeden Fall.
    Der überraschende und spektakuläre Auftritt der Schläfertochter Shaggai entschädigt dann aber dafür, denn der kam ordentlich imposant und ein bisschen gruselig daher. Auch wenn es mittlerweile wirklich an jeder Ecke ein Schläferkind zu geben scheint. Sie müsste schon das vierte sein, das in der Story erwähnt wurde, wenn ich mich nicht verzählt habe.
    Neee, Shaggai ist schon dieselbe wie das Kind, dass in Post 5 die Barriere von dem Studierzimmer erledigt hat. Direkt nachdem Ixidia wieder einen Körper erlangt hat, wäre es ja komisch, wenn dann gleich sein oberster Diener bei ihm wäre. Aber den hat er dann schnellstmöglich zu sich kommen lassen und in den fünf Tagen, die Gellert bewusstlos war, ist Shaggai irgendwann auch in Götterfall eingetroffen.
    Übrigens frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, den Schläfer bei seinem eigentlichen Namen Krushak zu nennen, weil „Schläfer“ doch nur der Name war, den die Sumpfbruderschaft ihm gegeben hat. Und an der dürften sich Xardas oder Ixidia eigentlich kaum orientieren. Wobei Krushak glaube ich der orkische Name ist, richtig? Gut, da könnte man auch wieder argumentieren, dass der dann nicht zwingend von Menschen benutzt werden muss, aber der Name klingt jetzt zumindest eher so, als könnte er der eigentliche Name des Dämonen sein, während sich die Bezeichnung „Schläfer“ klar auf dessen Rolle in der Kolonie bezieht.
    Da wäre es wahrscheinlich besser gewesen, sich einen ganz neuen Namen zu überlegen, sozusagen den ursprünglichen, stimmt...
    Der beste Teil des Kapitels ist dann auf jeden Fall der Schluss mit dem Ausflug in den Drachenhort und Sigrids Wiederauferstehung. Vorher muss ich sagen, dass ich die Story trotz der gelungenen Szene mit dem Kampf gegen die Dämonen und Xardas' Tod nicht mehr als ganz so mitreißend empfunden habe wie zuvor – diese ganze Geschichte mit Adanos war mir glaube ich einfach eine Nummer zu abgedreht und hat mich da etwas auf Distanz gebracht. Das Ende des Posts ist aber wieder richtig großartig: Erst die bedrückende Atmosphäre in der Drachenhöhle mit den ganzen schwer verwundeten Drachen, und dann das Wiedersehen mit der echten Sigrid, das ja mal total schön geraten ist. Als Gellert sie da in den Arm nimmt und in Tränen ausbricht, und wie Sigrid noch fragt, ob er traurig sei, das fand ich richtig rührend. So einen menschlichen Moment hab ich jetzt auch wirklich gebraucht in der Geschichte, und der ist dir einfach toll gelungen! Irgendwie ist mir das ziemlich nahe gegangen, und ich hab ganz ehrlich und ohne Übertreibung feuchte Augen davon bekommen. Das passiert mir beim Lesen jetzt auch nicht so wahnsinnig oft, also kannste dir was drauf einbilden!
    Vielen Dank für dieses große Lob, Laido!
    Übrigens finde ich, dass du gar nicht so sehr auf der vermeintlichen Unglaubwürdigkeit der Sigrid-Heilung hättest herumreiten müssen. Das wirkt so, als wärst du mit deiner Erklärung selber nicht zufrieden gewesen und würdest jetzt Kritik abwenden wollen, indem du das quasi zugibst. Aber ich finde das gar nicht nötig. Die Erklärungen mit dem magischen Drachenblut und Sigrids Schläferherkunft sind doch völlig ausreichend und auch nicht abstruser als eine Menge von dem, was in der Geschichte schon wie selbstverständlich passiert ist. Nee, also die Vorgabe fand ich schon gut gelöst, und gestört hat mich da wie gesagt nur die gefühlte Selbstkritik.
    Ich fand es sogar SEHR unglaubwürdig.
    Umso besser, dass du diesen Eindruck nicht hattest.
    Sigrid klingt übrigens manchmal eher nach Steinzeitmensch als nach Kleinkind:

    Kleinkinder sprechen ja nach, was sie hören, und Xardas, Lyrca und Gellert werden wohl nicht wie Urzeitmenschen miteinander gesprochen haben.
    Schon skurril übrigens, dass es Sigrid jetzt gleich zweimal gibt, als Mensch und als Zombie. Wobei der Zombie für dich wohl nach wie vor ein Gegenstand ist – klar, du wusstest ja auch nicht, ob Gegenstand C nochmal gebraucht werden würde. Insofern schon eine nachvollziehbare Entscheidung, den Gegenstand zu behalten und ihn nicht zu einer lebendigen Sigrid umzuwandeln (wie ich es eigentlich erwartet hatte).
    Ja, und als ob Ixidia plus Schläfertochter nicht genug wären fürs anstehende große Finale, wird dann in den letzten Zeilen des Kapitels nochmal eine ganz neue Dimension der Bedrohung entfesselt. Na, das kann ja was geben... an unerwarteten und radikalen Wendungen mangelt es der Story defintiv nicht!
    Bei dieser Wendung hab ich ähnlich lange mit mir gehadert wie bei der Xardas=Adanos-Sache. Ich hab mich auch erst dann wirklich getraut, die zu bringen, als ich mir hundertprozentig sicher war, dass ich das im siebten Post noch wieder alles hinbiegen kann. Zu dem Zeitpunkt hab ich mir also schwitzend überlegt, wie ich den Zeitreisehelm sinnvoll einsetzen konnte.

    Nach dem abschließenden siebten Kapitel ist eines mal klar: Meine Sorge, du könntest den Kampf im dritten Post im Finale womöglich nicht mehr überbieten können, war auf jeden Fall unbegründet. Mit diesem wahnwitzigen apokalpytischen Dämonensturm hast du es wirklich geschafft, nochmal einen draufzusetzen. Insbesondere im ersten Teil der Schlacht, als sich Gellert, Sigrid, Hogs und Xyz gegen den unendlichen Strom der Dämonen zur Wehr setzen müssen und die ganze Welt in ihrer Räumlichkeit zusammenzufallen scheint (sehr wirkungsvoll die vom Himmel herabhängenden Dächer von Ishtar – da hatte ich wirklich den Eindruck, dass die Welt komplett vor Hunde geht), kommt dieses verzweifelte Katastrophengefühl sehr gut zur Geltung. Das war wieder ausgesprochen mitreißend, auch die eingeschobene Szene mit dem Zerfall des Hexenkreises und Lyrcas rücksichtsloser Flucht hat mir da hervorragend gefallen. Es schien auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit zu geben, das jetzt wieder geradezubiegen, und wenn da nicht der Titel der Geschichte gewesen wäre, der ein Überleben Gellerts nahelegt, hätte ich glaube ich wirklich gedacht, dass es einfach in einer absoluten Katastrophe endet und Beliar mit seinen Dämonen die Herrschaft übernimmt.
    Was heißt hier Überleben nahelegen? Noch nie durch eine Prüfung durchgefallen?
    Erst durch Xardas' Auftauchen (gute Idee übrigens, ihn da als Geist nochmal einzubauen – an sowas hatte ich gar nicht gedacht, ist aber eigentlich nur logisch) kommt dann nochmal die Hoffnung auf, dass Gellert hier noch was retten könnte. Dass der Zeitreisehelm noch eine so zentrale Rolle einnehmen würde, hätte ich nun wirklich nicht erwartet, und weil ich für solche scheinbar nebensächlichen Details, die dann irgendwann doch auf einmal wichtig werden, ja bekanntermaßen eine Schwäche habe, konnte ich mich natürlich sehr dafür begeistern.
    Ich fand es auch cool, dass das Götterdebakel und die Reifeprüfung im entscheidenden Moment beide mit dem Zeitreisehelm kommen. Das macht die beiden Geschichten ein ganzes Stück ähnlicher, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Ich hab aber auch nicht erwartet, dass ich den Zeitreisehelm tatsächlich noch mal benutze, obwohl ich ihn immer im Hinterkopf behalten hab, für den Fall, dass eine Vorgabe mal so richtig zerstörerisch einschlägt.
    Ich dachte übrigens zuerst, dass es sich beim Zeitreisehelm um den Gegenstand handeln würde, den Ixidia im Studierzimmer vernichten wollte. Ich meine diese Dialogstelle hier aus Kapitel 5:

    Aber der Helm wurde ja eigentlich gar nicht im Studierzimmer, sondern von Ixidia selbst im Kerker aufbewahrt, richtig? Welcher Gegenstand war das denn dann, den Ixidia da zerstören wollte? Hab ich was überlesen oder hast du es vergessen, darauf nochmal einzugehen?
    Da hab ich wohl vergessen, noch mal drauf einzugehen. Im sechsten Post sagt Ixidia ja auch, dass er den Zeitreisehelm an einen anderen Ort gebracht hat. Wenn er ihn zerstören wollte, hätte er ihn dafür ja nicht ins Studierzimmer bringen müssen. Vermutlich hatte ich eher an irgendeine Art Artefakt gedacht, dass da in Xardas Studierzimmer liegt und irgendwie eine Supergeheimwaffe gegen Ixidia ist. Hab ih aber wie gesagt einfach vergessen, dass ich so einen Gedanken mal hatte.
    Ein bisschen glaubte ich danach jedenfalls, das Ende der Geschichte schon vorhersehen zu können: Gellert macht alles, was er Schlimmes angerichtet hat, wieder rückgängig, lebt zum Schluss wieder mit Xardas, Lyrca und Geschwistern zusammen und ist ein vernünftigerer Mensch geworden. Das wäre jetzt auch gar nicht mal so ein übles Ende gewesen, aber ich finde es trotzdem gut, dass du dich dann doch für einen komplett anderen Ausgang der Geschichte entschieden hast, der weit weniger (also im Grunde überhaupt nicht) vorhersehbar war und keinen solchen Happy-End-Anstrich hat. Aber dazu später mehr!
    Erstmal noch ein paar Stellen, die mir in der Schlacht gegen die Dämonen aufgefallen sind:

    So ein Bibel-Bezug hat für meinen Geschmack mitten in einer Gothic-Story nix zu suchen. Das ist ähnlich wie mit Atlantis, das ja in dieser und in der ersten Gellert-Story mal kurz erwähnt wurde und das für mich ebenfalls ein Fremdkörper in der Gothic-Welt ist. Wenn man sowas einbauen will, dann muss man es schon richtig machen im Rahmen eines umfangreichen Crossover-Unterfangens, wie es Ewek mit seinen Griechen-Göttern unternommen hat, aber nicht indem man mal eben so ohne jede Erklärung auf die Bibel verweist.

    An der Stelle hat mich echt überrascht, wie schnell Hogs dieser Fusion zustimmt. Ich meine, er gibt da ja irgendwie seine Identität auf, und dann soll er sich auch noch ausgerechnet Xyz anschließen, der ihn damals so zugerichtet hat... Überhaupt ist die Rivalität zwischen Xyz und Hogs in der zweiten Hälfte der Geschichte völlig ausgeblendet worden. Hogs arbeitet ganz ohne Beschwerden mit Xyz zusammen, und gleichermaßen akzeptiert Xyz auch den von ihm doch eigentlich als erbärmlichen Wurm abgestempelten Hogs als mehr oder weniger gleichberechtigten Co-Diener-Partner. Ich finde, dieser Aspekt hätte ruhig ein bisschen thematisiert werden können und hätte dann auch dazu beigetragen, die beiden Dämonen als Charaktere besser zur Geltung zu bringen. Für die schienst du dich gegen Ende hin dann nämlich nicht mehr so interessiert zu haben wie zu Beginn, habe ich den Eindruck. Die sind mittlerweile mehr so Mittel zum Zweck. (Übrigens ist es am Ende gar nicht so ganz klar, ob Hogs und Xyz wirklich gestorben sind, denn es besteht noch die Hoffnung, dass sie durch das Drachenblut am Leben gehalten werden und entkommen können. Das könnte man dir sicher auch als Verstoß gegen die Vorgabe auslegen, aber so gemein bin ich natürlich nicht. )

    An der Stelle musste ich ein bisschen schmunzeln, weil ich das Gefühl hatte, plötzlich mitten in einer Werbeanzeige für Dämonen der Luxusklasse gelandet zu sein.
    Der Endkampf gegen Ixidia fällt dann leider schon ein wenig gegen den beeindruckenden Beginn dieses Kapitels ab. Ich glaube, dass das vor allem am Zeitdruck gelegen hat, denn du verfällst hier manchmal wieder in diesen eher schmucklosen Stakkato-Stil der aneinandergereihten Hauptsätze und findest gegen Ende hin auch nicht mehr so richtig kreative Ideen für den Kampf. Da wird dann wieder und wieder der Schläferschrei ausgepackt, Gellert beschwört seinen Lichtschädel und Ixidia wirft gelegentlich mit Meteoriten rum. Also, klar, schlecht ist das alles nicht, aber nach den vielen großartigen und einfallsreichen Kampfszenen in der Geschichte wirkt das hier schon eher etwas müde.
    Es war wohl vor allem die Kreativlosigkeit. Gegen Ende hatte ich da echt nicht mehr so viel auf Lager, da war ich echt froh, den Zeitreisehelm noch in Petto zu haben.
    Eine Kleinigkeit noch: Shaggai war doch mal als Tochter des Schläfers vorgestellt worden, ist jetzt aber auf einmal männlich geworden.
    Diese Passage...

    ...hat mich im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich erstmal nachgrübeln musste, wann Ixidia denn in der Geschichte mal durch einen Schläferschrei außer Gefecht gesetzt wurde. Aber dann ist mir aufgegangen, dass du wohl die Situation im gleichen Kampf meintest, nur wenige Absätze vorher – da ist das Wort „damals“ dann aber schon schwer irreführend!
    Auch die Begegnung mit Gellerts Mutter wird leider eher im Eilverfahren abgefrühstückt, was mich insbesondere bei der Spontanvergiftung durch Gellert schon ziemlich gestört hat. Erstmal wird plötzlich diese Giftphiole hervorgezaubert, die Gellert angeblich die ganze Zeit schon dabei gehabt haben soll (wieso so eine eher unglaubwürdige Konstruktion, anstatt ihn das Zeug einfach irgendwo in der Burg mitnehmen zu lassen?). Und dann bringt Gellert seine Mutter so ratzfatz um, als würde er da nur irgendeinen weiteren Dämonen plätten. Da spürt man den Zeitdruck, den du wohl beim Schreiben gehabt haben musst, wirklich ganz stark, denn anders kann ich mir das kaum erklären, dass eine für Gellert und die Geschichte so wichtige Person wie Lyrca in wenigen Zeilen abgefertigt wird. Das würde auch dazu passen, dass die Formulierungen gegen Ende hin dann wieder etwas schöner werden und das abgehetzte Gefühl nach dem Sieg über Ixidia ein wenig weicht (weil du da dann eben nicht mehr so viele Sachen auf der Liste hattest, die du noch abhaken musstest und wusstest, dass du rechtzeitig fertig werden würdest – so reime ich mir das jetzt jedenfalls mal zurecht ). Die Art und Weise, wie Ixidia vom Sigrid-Zombie erledigt wird, hat mir übrigens auch gut gefallen, das war eines Oberschurkenabgangs würdig.
    Das Ende gerät wieder sehr abgedreht und erinnert mich ein bisschen an „Day of the Tentacle“, wobei ich schätze, dass du das gar nicht gespielt hast, oder?
    Richtig, hab ich nicht gespielt.
    Mir hat das jedenfalls im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, weil es ein allzu zeitreisetypisches „Das ist jetzt alles gar nicht passiert“-Ende vermeidet und stattdessen mal eine kreativere Zeitreisenidee präsentiert. Dass Gellert aus der Aktion so stark gealtert hervorgeht, verleiht dem Ende auch eine schöne, tragische Ironie: Jetzt steht Gellert wirklich genau da, wo sein Vater vorher war, so wie er es die ganze Zeit über angestrebt hat.
    Ein paar Fragen haben sich für mich da aber schon ergeben: Die Gellerts haben jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, aus diesen Titanen-Lichtschädeln eine riesige Barriere geformt, der die Sphären wieder voneinander trennt, richtig? Aber hält das denn ewig? Schließlich hat Gellert ja die Titanenkräfte auch immer mal wieder aktiviert und deaktiviert, und sie schienen auch von ihm als Person abhängig zu sein. Die Barriere sollte aber eigentlich unabhängig sein von ihm und eigenständig bestehen.
    Wie genau sie die Sphäre wieder aufgebaut haben, habe ich bewusst offen gelassen. Mit unendlich vielen Gellerts wird man ja sonst was für irre Zauber raushauen können, da dachte ich dann, wäre klar, dass sie das irgendwie hinkriegen. Vor allem da Gellert ja auch die Möglichkeit hat, zwischendurch mal in einer anderen Zeit auszuruhen und sich Gedanken zu machen. Er darf halt nur nicht sterben oder den Zeitreisehelm kaputt machen.
    Außerdem ging das dann schon ein bisschen sehr einfach, die ganzen Dämonen und Geister wieder zurückzutreiben – auch wenn sie so viele Gellerts sind, müssten sie ja erstmal wissen, wie sowas überhaupt geht und wie sich so eine Raumgefüge wieder reparieren lässt. Aber vielleicht wusste Gellert das auch einfach und ich unterschätze ihn in der Hinsicht.
    Wie eben schon angedeutet, steht ihm ja frei, auch erstmal irgendwohin zu reisen und zehn Jahre an dem Problem zu forschen, ehe er das nächste Mal nach Burg Götterfall zurückkehrt. Und genau genommen sind es eben nicht nur richtig viele Gellerts, sondern wirklich unendlich viele. Und die können dann bestimmt alles mögliche.
    Ja, und dann ergeben sich natürlich wieder die üblichen Zeitreiseprobleme: Wenn jeder der in die Vergangenheit gereisten Gellerts da zwei Stunden rumsitzen muss, um anschließend selbst in die Vergangenheit zu reisen, wie kann es dann sein, dass die ganzen Gellerts überhaupt die Barriere erschaffen und die Dämonen vertreiben können?
    Ne, die bringen in den zwei Stunden alles wieder ins Lot und teleportieren sich dann wieder zwei Stunden zurück. Nur so kommt es ja überhaupt zu dieser Endlosschleife. Ob sie da nun warten oder die Sphäre in Ordnung bringen, ist ja irrelevant, solange sie an den Ausgangspunkt zurückkehren.
    Wenn sie das tun, können sie ja nicht gleichzeitig zwei Stunden warten und in die Vergangenheit reisen, sodass sie eigentlich alle bis auf den Ursprungsgellert wieder verschwinden müssten, sobald sie sich daran machen, die Barriere zu erschaffen.
    Darum verschwinden sie ja alle, sobald die Sphäre wieder heil ist, sprich die zwei Stunden um sind. Von Ursprungsgellert zu sprechen halte ich übrigens für problematisch, weil das ja schon alles derselbe ist. Er kopiert sich ja nicht, er erlebt nur ein und die selbe Zeit unendlich oft. Und gerade der "ursprüngliche" Gellert muss ja verschwinden. Übrig bleiben tut am Ende der sozusagen "letzte" Gellert, der halt beschlossen hat, nicht noch mal in die Vergangenheit zu reisen, weil seiner Meinung nach schon genug Gellerts da sind.
    Man könnte vielleicht argumentieren, dass der ganze Sphärenreparaturkram keine zwei Stunden dauert und sie dann eben im Anschluss daran in die Vergangenheit reisen. Aber dann wäre ja trotzdem der Lauf der Zeit ein anderer und die Gellerts wären nicht mehr in genau diesem „Status“, wenn sie in der Vergangenheit ankommen – es wären eben Gellerts, die die Barriere schon erschaffen haben.
    So war es gedacht. Gellert erschafft die Barriere, reist in die Vergangenheit, erschafft die Barriere, reist in die Vergangenheit... und begegnet sich dabei unendlich oft selbst.
    Was vielleicht auch hieße, dass sie in einem ewigen Kreislauf gefangen sind und dazu verdammt, die Barriere bis in alle Ewigkeit zu erschaffen, um sich dann immer wieder in die Vergangenheit zu teleportieren. Aber das kann ja nicht sein, denn am Ende kommt nur ein einziger alter Gellert dabei heraus.
    Ja, weil dieser "letzte Gellert", von dem ich eben sprach, bereits "Anzahl Gellerts"x2 Stunden lang an der Barriere gebaut hat, ist der dann natürlich auch entsprechend alt. Da ist irgendwann einen letzten Gellert gegeben hat, waren es streng genommen auch doch nicht unendlich viele Gellerts, aber eben schon beliebig viele, so dass man schon von Unendlichkeit sprechen kann, meinem Empfinden nach. Wäre interessant, was DGDM dazu sagt.
    Und apropos zwei Stunden, denn das ist eigentlich der größte logische Knackpunkt an der Sache: Woher nimmt Gellert eigentlich die zwei Stunden gemütlicher Wartezeit, wenn doch seine Burg gerade dabei ist, im Chaos zu versinken und Teil der Beliarsphäre zu werden? Kann er sich überhaupt sicher sein, dass er zwei Stunden Zeit haben wird, bevor Beliar persönlich aufkreuzt und ihm den Garaus macht? Es wirkte vor dem Aufkommen dieses Plans eigentlich nicht so, dass die Burg noch so lange durchhalten würde. Zumindest hätte das mal irgendwie thematisiert werden sollen, finde ich.
    Das ist seine Intuition und der einzige Kritikpunkt, der mir an diesem Finale wirklich Bauchschmerzen bereitet.
    Die letzten Zeilen der Geschichte sind dann sehr schön geworden, auch wenn ich glaube, das Rätsel schon gelöst zu haben. Ich würde jedenfalls mal sagen, dass dann wohl der namenlose Held Gellerts Vater ist (bzw. dieser Fortriantes, denn so heißt der Held doch aus irgendwelchen Gründen in den Gellert-Geschichten, richtig?), weil der halt der übliche Weltenretter ist, den man so kennt. Jemand anderes käme da ja eigentlich nicht infrage.
    Nein, das ist falsch. John war sehr viel näher dran.
    Ähnlich wie bei Johns Story muss ich auch hier sagen, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn die Geschichte noch zehn Seiten mehr gehabt hätte. Der Schluss kommt auch hier sehr plötzlich daher, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass alle wichtigen Fragen geklärt sind, hätte mir ein ruhiger Epilog zum Abschluss gut gefallen. Man hat jetzt zum Beispiel gar nicht mitbekommen, wie Gellert auf den Tod von Xyz und Hogs reagiert, und was nun seine genauen Pläne für die Zukunft sind (bzw. wieviel Zukunft ihm eigentlich noch bleibt, nachdem er so rapide gealtert ist).
    Die Frage, wie alt Gellert werden kann, hängt glaube ich eng mit der Lösung des Rätsels zusammen, weil man dann erstmal darüber diskutieren müsste, was für Regeln dann überhaupt noch für Gellert gelten.
    Die Idee, dass Sigrid zur Schicksalshexe wird, hätte sicher auch davon profitiert, wenn sie etwas ausführlicher ausgestaltet worden wäre. Letztendlich wird es natürlich auch mal wieder der Zeitdruck gewesen sein, der sowas verhindert hat, und schlecht ist das Ende so, wie es jetzt ist, ja auch nicht. Aber nachdem man so viel Zeit mit den Figuren verbracht hat, finde ich es immer etwas schade, sie dann so abrupt wieder zu verlassen.
    Ich fand es auch sehr, sehr schade, meine Figuren zu verlassen, dieses Mal wahrscheinlich auch noch für immer. Denn nach dieser Story kann ich da wohl nur schwer noch irgendwas nachsetzen.
    Allerdings wollte ich das Ende auch schön offen lassen, anstatt da jetzt so ganz klipp und klar vorzuschreiben, wie es nun genau weitergeht. Da sollte doch lieber jeder seine Fantasie freien Lauf lassen. Insbesondere ich wollte das glaube ich nicht so in Stein meißeln und lieber noch ein bisschen nachgrübeln, was nun alles aus ihnen geworden sein könnte.

    So, und damit wäre es dann an der Zeit für das Gesamtfazit: Eine von Anfang bis Ende sehr, sehr unterhaltsame Geschichte mit einer geradezu überschäumenden Ideenvielfalt, die mir eine Menge Spaß gemacht hat! Wenn ich mir die Geschichte so als Ganzes anschaue, dann finde ich die erste Hälfte und insbesondere das dritte und vierte Kapitel (die beiden sind sicherlich die besten der Geschichte) wohl etwas stärker als die zweite Hälfte. In der hatte ich an manchen Teilen schon das Gefühl, dass du unter Zeitdruck standest und nicht mehr aus so einer entspannten Begeisterung heraus geschrieben hast, wie sie zum Beispiel während des großen Kampfes vor dem Hort der Amethystdrachen oder beim Kongress der Schicksalshexen herauszulesen war. Es wiederholen sich dann zuletzt auch manche Elemente wie das Aktivieren und Deaktivieren des Lichttitanen sehr häufig, was ein bisschen repetitiv anmutet. Und ob diese ganze Geschichte mit Xardas und Adanos nicht am Ende doch ein bisschen zu abgedreht war... naja, zumindest muss man aber sagen, dass es im letzten Kapitel durchaus noch eine große Rolle gespielt hat, dass Gellert der Erbe von Adanos ist und dessen Werk bewahren muss. Insofern hatte das schon so seinen Sinn für die Geschichte und hat dem Finale auch erst diese dramatische Wucht verliehen, die es auf jeden Fall hatte.
    Am Ende überwiegt ganz eindeutig das Positive und insbesondere der Eindruck, dass in dieser Geschichte vieles so verblüffend gut zusammenpasst und von langer Hand geplant wirkt, dass sich die Vorgaben dahinter nur an ganz wenigen Stellen herauslesen lassen. Mir gefällt es vor allem, dass du die Vorgaben nie zum alles bestimmenden Mittelpunkt der Geschichte gemacht hast, sondern sie geschickt mit deinen eigenen Ideen verbunden hast. Und es gibt so unfassbar viele Ideen in der Geschichte, dass sie fast aus allen Nähten zu platzen scheint – viele der anfänglichen Details habe ich erst nur für ausschmückendes Beiwerk gehalten, und am Ende sind Manapool und Zeitreisehelm dann doch noch wichtig geworden. Obwohl ich die Vorgaben kannte, hat mich die Geschichte an vielen Stellen überrascht und ist eigentlich nie so verlaufen, wie ich das im Voraus vermutet hatte. Und trotz der vielen Wendungen und teilweise komplizierten Zusammenhänge sind mir keine größeren Logikfehler aufgefallen, nur die paar kleineren Sachen, die ich hier im Kommentar erwähnt habe. In der Hinsicht hast du dich ganz enorm verbessert, finde ich, denn früher waren Logikfehler ja bei vielen Geschichten deine Achillesferse. Auch ein weiterer Aspekt, den ich bei früheren Geschichten von dir häufig kritisiert habe, bleibt hier völlig aus, nämlich die allzu klare Trennung von Gut und Böse bei den Figuren. Sowas gibt’s hier überhaupt nicht – einzig Ixidia hat was von einem typischen Erzschurken, wobei der aber genau wie die Amethystdrachen und die Dämonen einfach seine eigenen ganz nachvollziehbaren Motive hat und nicht nur der Bosheit willen böse ist. Auf der anderen Seite stehen teils sehr skrupel- und rücksichtslos agierende Leute wie Lyrca oder auch Gellert, die dann aber auch ihre sympathischen Seiten haben, die Gellert zum Ende hin zunehmend zeigen durfte, ohne dabei an Profil zu verlieren. Das hast du wirklich hervorragend hinbekommen. Achso, und im Vergleich zu deiner ersten Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte (und insbesondere deren Ende) ist das hier natürlich eine ganz andere Dimension der Qualität! „Gellerts überdimensionale Reifeprüfung“ (den Titel mag ich nach dem Finale übrigens deutlich mehr als vorher ) ist auf jeden Fall eine deiner besten Geschichten, die eigentlich höchstens noch von der „Halbzeitkatastrophe“ Konkurrenz bekommt.
    Während der letzten drei Posts war ich schon wieder voll im Semesterstress, weshalb ich da wirklich nicht richtig den Kopf frei bekommen habe für die Geschichte. Die ersten Posts konnte ich ja noch ganz in Ruhe tagsüber schreiben, während ich ganz allein zuhause war und sonst keine anderen Verpflichtungen hatte. Das war wirklich entspannter.
    So, und damit du dich von den ganzen Komplimenten wieder ein bisschen erholen kannst, bekommst du jetzt zum Schluss noch die Fehlerliste präsentiert:
    Oha, danke dafür!



    Äh, ja, ist das jetzt Absicht, dass das zensiert wurde, oder hat das das Forum das gemacht? Wenn es Absicht sein sollte, fände ich das schwer albern und würde vorschlagen, da lieber irgendein Schimpfwort deiner Wahl reinzusetzen. Alles wäre besser als solche Pünktchen!
    Nein, war es nicht. Ich hab auch erst durch Johns Kommentar erfahren, dass das Forum Fot-ze zensiert hat.




    Tja, was soll ich sagen, ich bin immer noch total platt von diesem langen, guten Kommentar und all dem Lob. Bei solch ausufernden Kommentaren, ist es immer so, als würde ich die Geschichten noch einmal im Zeitraffer miterleben und das ist immer richtig schön, besonders wenn dann wirklich auch noch so viel Lob dabei rum kommt.

    Vielen, vielen Dank, Laido!
    Geändert von MiMo (01.08.2016 um 12:59 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Das klingt jetzt so, als wüsstest du, was Quaternionen sind. Oder wieso ergibt das keinen Sinn? Vielleicht hast du ja für deine "Berechenbarkeit" damals mal eben auf die Schnelle Mathematik studiert, bei dir weiß man ja nie.
    Ich weiß zufällig wirklich so ungefähr, was Quaternionen sind, weil die in der 3D-Programmierung als Alternative zu Euler-Winkeln verwendet werden, um den berüchtigten Gimbal Lock zu vermeiden! Das heißt jetzt zwar nicht, dass ich Quaternionen auch nur ansatzweise verstehen würde, aber dass die irgendwas mit Teleskopen zu haben, kam mir jetzt halt unwahrscheinlich vor.

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    John fand Gellert ja auch schon voll unsympathisch, und so wie ihr ihn (goldrichtig) beschreibt, kann ich das sogar verstehen, aber ich hatte nie das Ziel, ihn als Unsympathen darzustellen. Ich fand das eigentlich ziemlich cool, wie rebellisch und verbissen er an seinen Zielen leidet, und selbst gar nicht so richtig bemerkt, wie kindisch diese Ziele noch sind. Warum mir dieses Experimentieren an Sigrid so egal war dabei, das weiß ich auch nicht.
    Wahrscheinlich weil du kaltherziger Kinderhasser keine so herzige Nichte in Sigrids Alter hast wie ich (und John bestimmt heimlich auch ). Da gehen einem die ganzen Grausamkeiten, die Sigrid hier angetan werden, dann halt doch nochmal ein bisschen näher!

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    Hm, jetzt ist es natürlich noch doofer, dass Hogs bis zu seinem Tod so viel weniger sympathisch geworden ist. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass es dir da noch großartig Leid getan hat.
    Da hast du recht, nach der Verwandlung tauchte er ja auch erstmal kaum noch auf, und am Ende kam er dann mehr so wie ein Standard-Diener-Dämon rüber bzw. später dann einfach als Teil von Xyz. Man hat dann einfach zu wenig mitbekommen, was da so in ihm vorgegangen ist. Ich habs ja schon weiter unten geschrieben, dass in Sachen Hogs und vor allem der Beziehung Hogs/Xyz noch einiges mehr drin gewesen wäre. Gerade wenn man bedenkt, wie ihre erste Begegnung in der Geschichte verläuft und dass sie dann am Ende quasi zu einer einzigen Person verschmelzen, hätte es da ja eine Menge Potential gegeben. Und dass es einfach gar nicht mehr thematisiert wurde, dass Hogs in der Schlacht so dermaßen von Xyz zugrunde gerichtet wurde und Hogs auf einmal doch ziemlich souverän agiert, das find ich auch nicht so gut.
    Aber dass mir Hogs Tod nicht so leid tun konnte, liegt ja auch daran, dass er gar nicht richtig geschildert wurde und das mehr so als Cliffhanger rüberkommt. Ohne Kenntnis der Vorgaben hätte ich wohl auch eher damit gerechnet, dass die beiden das überlebt haben.

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    Ich hoffe aber, dass du ihn in Gedanken nicht "X Y Z" ausgesprochen hast. Ich hab das schon immer "Ksyss" oder so ähnlich ausgesprochen. Alles andere hätte ich auch doof gefunden.
    Keine Sorge, ich ja auch. Habe den in Gedanken immer Ksyks ausgesprochen!

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    John fand Gottromp übrigens auch am besten.
    Ich hab Johns Kommentar ja erst gelesen, nachdem ich meinen schon geschrieben hatte (er hatte seinen ja auch in einem Stück gepostet und da hatte ich während dem Lesen der Story natürlich Angst vor Spoilern), und da musste ich auch grinsen, als ich gesehen habe, dass er genau die gleiche Stelle zitiert hat und Gottromp auch so gut fand. Zeigt aber auch nur, dass Gottromp halt wirklich der Kultigste unter den Dämonen ist.

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    Da wäre ich mal gespannt drauf! Ich hatte das nämlich wirklich immer so verstanden, dass die Barriere von dem Schrei zersplittert ist, so wie ja auch manche Sängerinnen so hoch kommen, dass Gläser platzen.
    Wäre eigentlich auch eine ganz lustige Erklärung, aber es hieß ja in Gothic 1, dass der Schläfer der Grund dafür ist, dass die Barriere so groß geworden ist und dass er sie jetzt aufrecht erhält. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Ansonsten müssten diese finalen Quests von Gothic 1 ja von Xardas auch ganz anders hergeleitet werden, so nach dem Motto: "Mensch, ich kenn da so ein Vieh, wenn du das killst, dann quiekt es so laut, dass die Barriere kaputt geht. Such das doch mal!"

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    Außer vielleicht Sagitta sollte niemand von irgendwoher bekannt sein. Sagitta als eine Schicksalshexe zu etablieren, fand ich eigentlich ganz reizvoll, weil sie genau wie Lyrca in ArcaniA ja so zurückgezogen im Wald lebt und nur mit wenigen Dorfbewohnern Kontakt pflegt.
    Oh nein, was haben die denn in Arcania mit der armen Sagitta angestellt?

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    Da gibts schon Parallelen, finde ich. Vielleicht hatte Sagitta einfach nur keinen Grund, sich dem Namenlosen zu offenbaren. Letztendlich hab ich es aber ja lieber doch offen gelassen.Das Zoomen finde ich voll okay. Dass die Hexen irgendwie das Bild in der Kugel bestimmen können zumindest. Oder störst du dich nur an dem Wort? Dann ließe sich das natürlich auch einfach durch vergrößern ersetzen.
    Genau, es geht einfach um das Wort. Dass die Kristallkugel sowas kann ist ja voll in Ordnung, aber beim Zoomen denk ich eben an moderne Videokameras usw., deswegen fand ich das hier so störend.

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    Zur Verteidigung der Krabbenchips hab ich nichts vorzutragen. Urmeline sollte halt richtig verrückt und wie eine Außenseiterin unter den Hexen wirken, dafür fand ich die ganz gut. Sie ist ja nachher auch diejenige, die das Morden während des Weltuntergangs anfängt.
    Mich stört daran, dass es so wirkt, als hätte die sich eine Tüte Chips im Supermarkt gekauft. Es wäre halt schöner, wenn du dafür eine Bezeichnung finden könntest, die einem zwar vielleicht verrät, dass es sich um Chips handelt, die aber nicht gleich das ganze Fantasy-Ambiente torpediert.

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    Das war sie wirklich nicht! Mein Gedanke dabei war, dass ich so langsam in Zeitnot geriet. Die Story schritt langsam aufs Ende zu und mit Ixidia und der Avatarin waren noch zwei große Bösewichte offen, die unbedingt erledigt werden sollten. Deshalb hab ich die im nächsten Post ja auch zu
    An der Stelle hat dich beim Tippen bestimmt einer von Ixidias Meteoriten geplättet, und nachdem die Instantheilung im Manapool dich wieder repariert hatte, hast du ganz vergessen, den Satz fortzusetzen, den Satz fortzusetzen!

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    Ach nö, der Kräfteskala sollte nach oben hin keine Grenze gesetzt sein (wie das in einem Kampf dann auch ordentlich dargestellt wird, wäre eine andere Sache gewesen). Und dass Xardas sich als Adanos herausstellt, sollte diese Unglaubwürdigkeit dann ja auch komplett beseitigen.
    Ok, da hast du auch wieder recht. Ich war nicht davon ausgegangen, dass Xardas so viel mächtiger ist als die Hexen, aber das stellt sich am Ende dann ja in der Tat so dar.

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    Insgeheim will Xardas die ganze Zeit nichts anderes, als dass Gellert eines Tages seinen Platz einnimmt (wie sich im sechsten Post ja auch zeigt). Und dann ist es doch ganz gut, wenn sein Dämonenfeldherr offensichtlich nichts dagegen hat, Gellert zu dienen. An der Stelle konnte man das als Leser natürlich noch nicht wissen, das war aber schon so von langer Hand geplant.
    Achsoo, die Stelle wirkt halt so, als sollte man Xardas' Gedanken da nachvollziehen können, deswegen hatte mich das so irritiert.

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    Und darauf, dass es der Schrei des Schläfers ist, hab ich mit der Barrierenzerstörung sogar schon im ersten Kapitel hingearbeitet.
    Stimmt, ist mir beim Lesen von Johns Kommentar auch aufgefallen, dass das sogar schon im allerersten Kapitel vorbereitet wird. Das ist schon echt verdammt cool... also von mir natürlich, dass ich die Vorgaben instinktiv so gewählt habe, dass sie so perfekt zu deiner Story passten!

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    Ich hab mir halt vorgestellt, dass das wie mit Geschlechtern ist. Wenn Mensch und Dämon miteinander schlafen, kommt dabei entweder ein Mensch oder Dämon heraus. Das eigentliche große Glück bei dieser Vorgabe war, dass ich mir ja frei aussuchen konnte, ob Hogs nun mit Gellert oder mit Sigrid verwandt ist. Das fand ich schon ziemlich cool!
    Hm, wieso konntest du dir das aussuchen? Es war doch gerade die Vorgabe, dass Gellert und Hogs verwandt sein sollten. Oder meinst du, dass du dir aussuchen konntest, welches der beiden Verwandtschaftsverhältnisse enthüllt wurde, weil sich dadurch automatisch das andere ergab? Dann hast du natürlich recht. Dass der Gegenstand C so gut passte, da hast du echt ziemliches Glück gehabt. Ich hab das ja eigentlich für einen der schwierigsten Teile der Vorgaben gehalten, dass man erst irgendeinen Gegenstand einführen soll und der dann auf einmal so ein Verwandtschaftsverhältnis erklären soll. Man merkt ja auch an Johns und Rhobars Story, wie schwer das sein kann, weil die sich ja dann eher mit Umwegen behelfen mussten. Da hattest du es schon echt leichter. Aber ich finde das auch gut und in gewisser Weise gerecht, dass du für deinen Mut, so einen riskanten Gegenstand als Gegenstand C zu nehmen, dann so belohnt wurdest. Das hätte ja auch echt nach hinten losgehen können mit der Sigridhälfte als Gegenstand C.

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    Ich musste mich ja entscheiden, aus wessen Sicht ich den Kuss schildere. Und die Wahl ist mir ziemlich schwer gefallen! Da ich es aber für schwieriger hielt, Xyz' Motivation rüberzubringen, hab ich seine Perspektive gewählt. Das hat es dann aber umso schwieriger gemacht, Gellerts Beweggrund zu erläutern. Aus dieser Not ist ein bisschen dieser schmalzige Satz entstanden, mit dem Gellert aber keinesfalls eine romantische Beziehung verlangen wollte. Er sehnt sich in diesem Moment der kompletten Überforderung einfach nach emotionaler Nähe, nach jemandem, der ihn vor den Schmerzen beschützt. Darum ist es ja auch so schlimm für ihn, als Xyz ihm im nächsten Post wieder entrissen wird. Er baut sozusagen sein emotionales Ich auf dem Fundament von Xyz' Gegenwart auf, fühlt sich geborgen, solange der Dämon in der Nähe ist. Und darum soll er auch nicht mehr von seiner Seite weichen. Natürlich ist er sich diesen Gründen nicht vollständig bewusst, aber er fühlt eben, dass die Gegenwart eines anderen Lebewesens ihm in dieser Situation gut tut und es ist das erste, das gegen seine emotionalen Schmerzen hilft. Klar will er dieses Heilmittel nicht mehr gehen lassen, auch wenn er es nicht versteht. Der Trick war sozusagen, dass beide unbedingt die Nähe des Anderen wollen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.
    All diese Ausführungen ändern aber natürlich nichts daran, dass das in der Geschichte nicht so richtig rüberkommt. John hat sich da auch einige Male das Hirn drüber zermatert, was da nun genau zwischen Xyz und Gellert ist.
    Also, für mich ist das eigentlich schon so rübergekommen, wie du das jetzt geschildert hast. Aber eben erst im Laufe der Geschichte und nicht erst in diesem einen Satz, der für mich dann einfach zu plötzlich kam und mich in der Formulierung zu sehr an klassisches Liebesgeschmalze erinnert hat. Vielleicht sollte Gellert in der Situation auch einfach weniger sagen und es einfach geschehen lassen. Wie er darüber fühlt, kommt dann ja später, wenn wieder aus seiner Perspektive erzählt wird, schon ziemlich gut heraus.

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    Der eigentliche Clou ist ja, dass Xardas offensichtlich auf Lyrca steht und sie deshalb in den Schicksalshexenorden aufgenommen und sie dann zu sich selbst als Spionin geschickt hat. Das kommt natürlich erst viel später raus, aber ohne mich selbst loben zu wollen, gefällt es mir, wie hier nicht nur einmal die Tatsachen verdreht werden.
    Ach stimmt, weil er ja selber diese Göttin ist.

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    Tatsächlich? Ich hatte eher den Eindruck einer totalen Abhängigkeit. Xyz will die Macht wie eine Droge und Gellert strömt sie aus.
    Naja, aber du hast doch selbst gesagt, dass Gellert eben andersrum auch Xyz braucht. Und vor allem diese Stelle hier liest sich eben schon wie eine gleichberechtigte Partnerschaft:
    Sie waren eine Einheit, ein Wesen mit zwei Körpern. Und gemeinsam würden sie alles schaffen.
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    Dass sie nach Götterfall kommt, hielt ich nur für logisch. Xardas und Co. warten ja eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass der Avatar Beliars Gellert angreift, um den Götterkampf aufs Neue auszufechten. Nur ist sie dabei halt Ixidia in die Arme gelaufen, der schwupps Besitz von ihr ergriffen hat. Ich hoffe, das ist im Verlauf der Geschichte noch deutlich geworden.
    Ja, das war am Ende schon alles stimmig so. Das waren jetzt eben meine Gedanken nach dem Kapitel 5, aber später wurde das alles ja zufriedenstellend geklärt. Ich hab sowas aber dann absichtlich nicht mehr nachträglich rauseditiert, weil ich mir dachte, dass du es bestimmt auch interessant findest, was ich dann so im Laufe der Story über einzelne Sachen gedacht habe.

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    Ich bin mir gerade nicht so sicher, an welcher Stelle ich geschrieben habe, dass Gellert auch Adanos' Kraft in sich trägt. Das dürfte dann sehr wahrscheinlich ein Überbleibsel einer verworfenen Idee sein. Oder es lässt sich irgendwie mit dem tradierten Adanos erklären...
    Ich meinte diese Stelle hier:
    Es bestand allerdings auch die Chance, dass sein Sohn während seiner ambitionierten Unternehmungen starb. Doch daran wollte er gar nicht denken. Sein Sohn war nicht nur ein Avatar Innos‘ sondern ebenso mit der Kraft Adanos‘ durchdrungen. Und die Mächte Beliars hatte er ihm höchstpersönlich eingepaukt. Die einzigen, die Gellert sich durch Fleiß hatte antrainieren müssen.
    Aber jetzt merke ich, dass die ja aus der Perspektive von Xardas verfasst ist und Xardas natürlich davon ausgeht, dass Gellert sein Sohn ist... insofern passt das alles ja sehr gut! Irgendwie hatte ich im Kopf, dass das mit der Kraft Adanos' in den Gedanken Gellerts erwähnt worden wäre, aber da hab ich mich wohl vertan.

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    Übrigens bin ich froh, dass dir genau wie John der große Fehler dabei gar nicht aufgefallen ist: Anfangs hätte die Story auch ohne das Götterdebakel funktioniert, aber spätestens durch das Aufgreifen der Impotenzsache ist sie ja unwiderruflich in den Reifeprüfung-Kanon aufgenommen worden. Im Götterdebakel begegnet Gellert am Ende aber ja allen drei Göttern. Es gibt also doch einen göttlichen Adanos in Gellerts Welt. Was ich zu dem Zeitpunkt leider nicht Bedacht hatte.
    Ich glaube, ich hätte die erste Story doch vorher nochmal schnell lesen sollen. Ich dachte eigentlich, dass ich die noch gut genug in Erinnerung hätte, aber wenn ich die ganzen Details lese, die du hier aufzählst, dann war das wohl doch nicht so. Ich hatte aber ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass die Geschichte inhaltlich und dann auch noch so im Detail so eine große Rolle spielen würde.

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    Hat er nicht gesagt, dass er alt wird? Weiß ich gerade auch nicht mehr genau, kann gut sein, dass mir das entschlüpft ist.
    Nee, er geht da nur auf die Sache mit der Barriere in der Kolonie ein, aber nicht mehr auf die ersten Fragen von Gellert.

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    Gellert kommt doch darauf, weil er erfährt, dass Xardas nicht Lyrcas Vater ist. Und für ihn ergibt es eben nur Sinn, dass Lyrca Xardas ein Kind untergejubelt hat, wenn er selbst auch nicht Xardas' Sohn ist, sonst hätte sie ja gar nicht zu solchen Mitteln greifen müssen. Das finde ich schon sehr stichhaltig, und vorher hätte Gellert da nicht drauf kommen können, weil er Sigrid für seine Vollblutschwester gehalten hat. Das erklärt eben auch das Timing dieser Feststellung...
    Er weiß doch aber vorher schon von den ganzen Liebhabern seiner Mutter, deswegen hätte er sich eigentlich gar nicht so sicher sein können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist. Vielleicht war mir das aber auch alles einfach nur zu kompliziert an der Stelle, das kann auch gut sein.

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    Neee, Shaggai ist schon dieselbe wie das Kind, dass in Post 5 die Barriere von dem Studierzimmer erledigt hat. Direkt nachdem Ixidia wieder einen Körper erlangt hat, wäre es ja komisch, wenn dann gleich sein oberster Diener bei ihm wäre. Aber den hat er dann schnellstmöglich zu sich kommen lassen und in den fünf Tagen, die Gellert bewusstlos war, ist Shaggai irgendwann auch in Götterfall eingetroffen.
    Aber im fünften Post ist von einem männlichen Diener die Rede, während Shaggai eben als Tochter des Schläfers vorgestellt wird. Deswegen dachte ich, dass das nicht die gleiche Person sein könnte. Wobei Shaggai dann später ja auch auf einmal wieder männlich wird, insofern hätte ich spätestens dann drauf kommen können.

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    Ich fand es auch cool, dass das Götterdebakel und die Reifeprüfung im entscheidenden Moment beide mit dem Zeitreisehelm kommen. Das macht die beiden Geschichten ein ganzes Stück ähnlicher, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Ich hab aber auch nicht erwartet, dass ich den Zeitreisehelm tatsächlich noch mal benutze, obwohl ich ihn immer im Hinterkopf behalten hab, für den Fall, dass eine Vorgabe mal so richtig zerstörerisch einschlägt.
    Ich glaube, das war auch gerade das Gute daran: Wenn der jetzt in dieser Geschichte zum ersten Mal aufgetaucht wäre, dann hätte ich garantiert sofort gedacht: "Ach klar, damit reist er dann später auf jeden Fall noch in die Vergangeheit, um irgendwelche Fehler wiedergutzumachen." Aber dadurch, dass der Helm halt mehr so als kleines Andenken an die Vorgängerstory eingeführt wurde, hatte ich den überhaupt nicht verdächtigt, hier nochmal eine echte Rolle zu spielen. Und der Helm wurde ja vor dem Finale glaube ich auch nur zweimal in der Story erwähnt. Das war echt genau richtig so, damit man als Leser dann weiß, dass er da ist, aber sich trotzdem keine großartigen Gedanken drüber macht.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Das ist seine Intuition und der einzige Kritikpunkt, der mir an diesem Finale wirklich Bauchschmerzen bereitet.
    Die anderen Kritikpunkte sind auch nicht als wirklich echte Kritik gemeint sondern mehr so als die übliche Zeitreisenlogikdiskussion. Allerdings hast du mich mit deinen Antworten jetzt schon ein bisschen überzeugt, muss ich zugeben. Aber sowieso ist das ja deutlich logischer und viel weniger offensichtlich unsinnig als der Zeitreisekram, der z.B. im neuesten Terminatorfilm oder auch in der Flash-Serie gebracht wird. Da haben die Zeitreisen so völlig hanebüchene und eindeutig unlogische Konsequenzen, dass es einem sofort ins Auge springt. Von sowas bist du ja wirklich weit entfernt! Und wie gesagt, das Ende hat ja ein bisschen was von Day of the Tentacle, und dort wird es glaube ich nicht mal so richtig gut erklärt wie bei dir und hat trotzdem keinen gestört. Mal ganz davon abgesehen, dass ich froh sein könnte, wenn die Zeitreise in meiner eigenen SnB-Geschichte so schlüssig wäre wie die hier.

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Nein, das ist falsch. John war sehr viel näher dran.
    Ja, ich habs ja mittlerweile auch in deiner Antwort auf Johns Kommentar gelesen, dass...
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Gellert sein eigener Vater sein soll.
    DAS wiederum wäre dann aber wirklich wieder Zeitreisegedöns der abwegigen Sorte. Gellert käme damit ja quasi aus dem Nichts, denn damit Gellert in die Vergangenheit reisen und mit seiner Mutter schlafen kann (JÜDEX! LIES DIESE STORY!), muss er ja erstmal geboren werden. Und das wird er ja nicht, wenn er nicht mit seiner Mutter schläft, wozu er aber schon geboren sein müsste. In so einem Endloskreis der Selbstzeugung kann Gellert unmöglich geboren werden, da seine Existenz Voraussetzung für seine Geburt wäre. Und das ist halt einfach unlogisch!


    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Ich fand es auch sehr, sehr schade, meine Figuren zu verlassen, dieses Mal wahrscheinlich auch noch für immer. Denn nach dieser Story kann ich da wohl nur schwer noch irgendwas nachsetzen.
    Och naja, Gellert ist vielleicht ein bisschen zu rüstig für Nachwuchs, aber er könnte ja zusammen mit Zombie-Xyzhogs ein paar vernachlässigte Schläfersprösslinge adoptieren, um die sich dann die nächste Story dreht!

    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Nein, war es nicht. Ich hab auch erst durch Johns Kommentar erfahren, dass das Forum Fot-ze zensiert hat.
    Du kannst es vielleicht zumindest in der PDF noch ändern, da kann uns das Forum ja nicht dazwischenfunken und wir können herumfluchen wie wir lustig sind!

    Puh, jetzt hab ich ja selber wieder anderthalb Stunden gebraucht, um auf deinen Kommentar zu meinem Kommentar zu antworten... ich glaub, in Zukunft poste ich bei sowas dann doch lieber die Kommentare zu den Posts einzeln, das erschlägt einen dann nicht gleich so.

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