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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline

    Silberseeburg #4

    „Gut beobachtet.“

    Bemerkte Redsonja und blickte ihr Gegenüber eingehend an.

    „Allerdings würde ich nicht jede Person mit Joe Black vergleichen. Nordmarer setzen in ihrer Kampftechnik öfters auf Kraft, als er. Für dich würde ich jedoch eher einen Stil wie bei Joe sehen.“


    Sie blickte die beiden noch immer Erschöpften an.

    „Es wäre noch zu früh, um mit euch nach Setarrif los zu ziehen. Aber wenn ihr fleissig übt, dann seid ihr bald so weit. Das würde ich dir übrigens auch empfehlen.“


    Meinte sie dann in Lukars Richtung. Dann stellte sie sich vor die drei. Wenn ich alleine übe, dann habe ich verschiedene Abläufe, die ich durchgehe. Elemente, die ich in Kämpfen später auch wieder einsetzen kann. Sie zog die eine ihrer beiden dunklen Klingen und stellte sich so hin, dass sie eine gute Balance hatte. Gleichzeitig war ihr Körper vom Gegner abgedreht.

    „Damit biete ich weniger Angriffsfläche.“
    Kommentierte sie und drehte den Körper von gerade ausgerichtet aus der Hüfte heraus auf seitlich.

    „Zudem brauchen wir einen guten Stand. So wie ich jetzt stehe, kann ich ausweichen und biete wenig Angriffsfläche, kann jedoch auch weniger Kraft auf meinen Gegner einwirken lassen. Sprich ich kann euch ein paar Abfolgen zeigen, aber ihr müsst sie für euch selber variieren. So und damit gehen wir erstmals in die Taverne. Ich habe Drust und ihr seht aus als könntet ihr eine Pause gebrauchen.“

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    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    "Natürlich nicht. Aber er ist, oder besser war, das beste und erste Beispiel an das ich mich von damals erinnere. Gemeinsam durch Beliars Hölle gehen verbindet auf eine seltsame Art und Weise..."

    Die letzten Worte murmelte er sich mehr in den Bart als das er sie laut aussprach, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Redsonja richtete. Die ganze Sache entwickelte sich in eine gänzlich andere Richtung als er erwartet hatte. Aber in eine überaus erfreuliche. Statt zwei potentielle Söldner begutachtet zu können, war er quasie "zufällig" mit den beiden unter die Lehranweisung der Kriegerin gefallen. Und Sie verstand eine Menge von ihrem beeindruckenden Handwerk. Zwar war ihr Angebot ihm gegenüber nur eine "Empfehlung", doch das Bauchgefüllt sagte ihm, dass er ein Narr wäre diese Gelegenheit zu versäumen. In einer Welt in der Drachen, Echsen und anderes Gesinde einem ans Leder wollten, war kalter Stahl in der Hand immer gut. Noch besser, wenn man damit auch umgehen konnte.

    Gebannt lauschte er der ersten kleinen Lektion ihrer Lehrerin. Noch während sie sprach betrachtete er die exotisch anmutende Klinge die sie in ihrer Hand schwang. Das gebogene Schwert war in einem unheimlichen Ton gehalten der einem Gegner mit Sicherheit Respekt einflösen konnte. Er würde wohl ebenfalls ein Schwert benötigen wenn er den Umgang erlernen wollte. Allerdings würde er jetzt nicht ins Blaue hineinrennen und so bald wie möglich eines erwerben. Es galt, Geduld zu haben und mehr Erfahrung zu sammeln. Sicher gab es auch bei der Wahl der Waffe einiges zu beachten.

    "Ein ausgezeichneter Vorschlag." Sein Freund Slicer würde wohl noch etwas länger auf ihn warten müssen.
    Aber so wie er den alten Gauner kannte, war der ohnehin schon längst in seine eigenen Angelegenheiten verstrickt...

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Es war dunkel. Ansich eigentlich nichts Neues im Leben eines Zwergen, der die meiste Zeit in Minen und unter Tage verbrachte. Doch diese Dunkelheit war anders. Sie war kalt und finsterer als die Dunkelheit, die sich des Nachts über das Land legte oder die Dunkelheit die urplötzlich da war, wenn eine Fackel in der Mine ausging. Es war beinahe so, als hätte Beliar sich aus dem finstersten Winkelchen seines Schwarzen Herzens die Dunkelheit, die darin hauste herausgerissen und über den Zwergen geworfen.
    In der Dunkelheit gab es einen kurzen Blitz und einige Bilder tauchten, vor dem Auge des Zwergen auf. Er sah einen Mann mit abgerissenen Kleidern, wie er größer wurde und dann plötzlich nach oben flog mitsamt dem Boden auf dem er stand. Danach war es wieder dunkel und der Bergmann hörte nur noch eine Stimme echohaft zu ihm hinüber schallen.

    "Ich helfe dir."

    Dann eine kurze Zeit der Ruhe, in welcher Rognor schwören könnte, dass es einen Ruck gab oder sogar mehrere. Kurz daruf erklang wieder die gleiche Stimme. Doch diesmal war sie leiser, fast so als ob die Quelle sich weiter entfernt hatte.

    Ein weiteres Bild. Es war die Silberseeburg, aber alles war verschwommen und undurchsichtig, fast so als läge ein Schleier über den Augen des Zwergen. Ein Blick nach Links ließ den abgerissenen Mann erkennen, der ihn stützte, was bei seiner Statur schon anstrengend sein konnte. Blitzartig setzte der Verstand des Goldschmieds wieder ein und schlug einem Hammer gleich auf den Kopf von Rognor. Er war fast tot. Oder war er gar schon tot und besah jetzt seine letzten Augenblicke? Der Schleier des Todes lag über seinen Augen. Beliars gierige Finger streckten sich nach dem Zwerg und nur der Schutz des Heiligen Schmiedes, der mit seinem Hammer nach ihnen schlug , hielten ihn von ihnen fern. Ein wenig schämte sich der Zwerg, für sein Leben. Immerhin starb er ohne eine einzige Heldentat zum Ruhme des Ewigen Schmieds getan zu haben. Sein Oheim müsste sich schämen, solch einen Zwerg gerettet zu haben und nicht einen Krieger, der sein Volk mit Stolz erfüllen konnte. Da loderte der Hass auf und heizte seine Lebensesse an.

    Warum soll ich jetzt sterben? Ich glaube wohl es hackt? Ich werde nicht hier und so sterben. Ein Krieger. Ja so werde ich ruhmreich in die Ewige Schmiede einziehen zu meinen Brüdern und Schwestern und ihnen erzählen, von diesen Landen bei einem guten Schwarzbier. Doch nicht jetzt und wegen so einem kleinen Stich.

    "Komm her Beliar und ich werde schaffen, was deine Brüder in all den Jahrtausenden nicht geschafft haben. Wenn du mich holen willst wirst du mit mir untergehen!"

    Schwarze Schlieren bewegten sich auf den Zwerg zu, schienen keinen Augenblick zu zögern, ob der Drohung, die der Zwerg gerade ausgesprochen hatte. Rognor griff an seinen Gurt und nahm seinen Hammer heraus. Unbeholfen und schwach schlug er nach den Schlieren, die unter den Schlägen zerbarsten. Doch sie kamen hindurch und schlangen sich um seine Arme, Beine und den Hals. Gerade als er unter all dem Schwarz begraben wurde rollte eine Hitzewelle über den schwarzen Haufen hinweg und ein Licht schien durch die Ritzen und Spalten hindurch. Eine weitere Welle rollte über Rognor und Beliars Auswüchse hinweg und es ertönte eine Stimme. Hätte ein Berg, welcher seit Anbeginn der Welt dort gestanden hat und alles erlebt hat, ohne sich zu ändern, eine Stimme gehabt, dann wäre es diese.

    "Weiche Gott des Todes von meinem Kind. Das Heilige Feuer meiner Esse lodert in seinem Herzen un verbrennt den Tod."

    Die schwarzen Ranken, welche den Zwergen umschlangen hatten fingen augenblicklich Feuer und vergingen zu Asche. Es roch ein wenig nach verbranntem Fleisch. Vor sich stehend, in einer verzierten Runenrüstung und einem prächtig geflochtenem Bart stand ein Zwerg. Es war ein Zwerg, der eher ein Riese war und jeden Menschen um ein oder zwei Köpfe überragt hätte. Auf einem Goldenen Hammer gestützt schaute er hinab zu Rognor. Die grollende Stimme schallte durch seinen Kopf.

    "Lebe!"

    Mit einem Schrei erwachte Rognor. Er war in einer Kaschemme und nicht mehr auf dem Weg zur Silberseeburg. In dem schwach beleuchteten Zimmer erkannte er zwei Personen. Die eine hatte er schon einmal gesehen und die andere hielt ein glühendes Stück Metall in den Händen und presste es auf das Bein des Goldschmieds. Diesmal erstickte Rognor den Schrei und ließ nur ein starkes Stöhnen von seinen Lippen, doch gegen die Ohnmacht hatte er auch nicht genügend Kraft aufzubringen.

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline

    Sturzkampfmöve - in einem unbedeutenden Nebenraum

    Der penetrante Geruch von verbrannten Menschenfleisch stieg Slicer in die Nase als sich das glühende Eisenstück in die tiefe Wunde seines neuen Schützlings brannte. Die Schmerzen rissen den Märchenzwerg aus seiner Ohnmacht und entlockten ihm einen lauten Schmerzensschrei. Der schwarzhaarige Wundheiler mit seinem auffallend dichten Schnauzbart blickte nicht einmal auf. Zu viele der Flüchtlinge von Setariff hatte er schon behandeln müssen, als das ihn soetwas aus dem Konzept bringen konnte. Der Typ verstand sein Handwerk und war auf dem besten Wege, die Überlebenschancen des Verwundeten drastisch zu erhöhen. Noch war er nicht über den Berg, doch das ausbrennen der Wunde stillte die Blutung zumindest.

    Slicer stand etwas abseits um den Heiler nicht zu stören. Er atmete schwer und drehte die schmerzende linke Schulter murrend hin und her.
    Die Schwere der Situation hatte Slicer zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Statt zurück in die Siedlung zu rennen und sich einige kräftige Arbeiter zu suchen, die den lädierten Winzling in die Heilkammer getragen hätten, hatte er den beinahe Ohnmächtigen grob wieder auf die Beine gezogen und ihn mehr oder weniger aus eigener Kraft bis in Sichtweite der Siedlung gestützt. Der schwache Körper des Zwerges war bei jedem Schritt immer schwächer geworden. Beinahe war Slicer davon ausgegangen dass ihm kaum mehr übrig bleiben würde, als eine ausgeblutete Leiche in die Gebüsche zu ziehen und sich mit den Habseligkeiten des kleinen Mannes begnügen zu müssen. Doch trotzdem er kaum mehr bei Besinnung gewessen war und nicht einmal mehr verständliche Sätze hatte sprechen können, hatte der Wille des Bergmannes sich quer gestellt und das letzte bisschen an Kraft aufgeboten, das nötig gewessen war, ihn bis zur Siedlung zu bringen. Slicers energische Stimme hatte schlussendlich einige Leute in Schreireichweite aufgescheucht und so waren sie beide nun hier in einem Nebenraum der Taverne von Sarpedon. Der Heiler war ebenso schnell gefunden gewessen, wie sie einen alten Säufer aus seiner Kammer geschmissen hatten um Platz für den Zwerg zu machen.

    Im Schankraum war Slicer seinen Freunden Lukar und Günar über den Weg gestolpert. Ihre verdutzten Gesichter waren köstlich und beinahe die ganze Mühe gewessen. Er hatte die Erklärung für sein Handeln jedoch auf später verschoben und beschränkte sich erst einmal darauf, zu erfahren, ob der Heiler den Bergmann am Leben halten konnte. Nach einer Weile hatte er die gröbste Arbeit getan und den Zustand seines Patienten soweit stabilisert. Sich die blutverschmierten Hände mit einem Tuch säubernd kam er auf Slicer zu und erklärte ihm, ob der Bergmann überleben würde, hing davon ab wie gut die Wunde verheilte und wie sehr der Körper gegen den Blutverlust ankämpfen würde. Slicer nahm dies mit einem tonlosen Kopfnicken hin.

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    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline
    Sabo beobachtete Redsonja genau und hörte ihr gut zu, um ja nichts Wichtiges zu verpassen. Der Nordmarer war ziemlich beeindruckt von der Rothaarigen. Man sah ihr wahrlich an, dass sie eine Kämpferin war und einiges mit ihren Waffen anstellen konnte.

    "Hört sich nach nem Plan an", meinte Sabo nickend.
    "Aber wie sieht es mit dem Speerkampf aus? Beherrscht du den auch? Wenn nicht, dann würd ich mir nen paar Grundlagen abgucken und den Rest alleine lernen, soweit wie möglich. Gibt's hier nen bestimmten Ort zum trainieren? Oder kann man einfach dahingehen wo Platz ist?", erkundigte sich der Jäger bei Redsonja, aber auch Lukar, während sie sich auf den Weg in die Taverne machten. Die beiden waren länger hier als Sabo und Baldivur, also wüssten sie bestimmt wo man gut üben konnte.

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Rognor schlug die Augen auf. Er hatte erwartet wieder in der dunklen Kaschemme aufzuwachen, in welcher er das letzte mal erwacht war um danach sofort wieder in einer Ohnmacht zu versinken. Doch er sah eine steinerne Decke, schroff und rau, aber man konnte erkennen, dass Menschen sie geschaffen hatten. Folglich musste er sich in einem Gang befinden, der aus dem Felsen herausgebrochen war. Der Zwerg richtete sich auf und erkannte im Scheine der Fackeln einige zwergische Runen. Nach kurzem Überlegung konnte er sie auch entziffern und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass es Runen waren, die er in seiner Setarrifer Mine in die Wände geschlagen hatte. Auch erkannte er die Wände wieder die er damals glatt gehauen hatte und in die er eigentlich noch Reliefs hatte hämmern wollen. Doch es war der Drache dazwischen gekommen. Kurz nachdem er diesen Gedanken hatte wunderte er sich, wie er überhaupt hierher gekommen war. War der Drache vielleicht doch bloß eine Einbildung gewesen und er hatte sich nur den Kopf gestoßen? Nachdem er sich aufgerappelt hatte schaute er sich um und lauschte in die Gänge hinein. Die Fackeln erhellten die glatt behauenen Gänge bis der Gang eine Biegung machte.

    "Puh. Glück gehabt, ich hatte nur einen schlechten Traum."

    Das glaubst du. Doch wir Beide wissen es besser.

    Erstaunt drehte sich der Goldschmied einmal um die eigene Achse, bis er bemerkte, dass die Stimme garnicht aus einem der Gänge kam sondern in seinen Gedanken hallte.

    "Wer bist du? Und zeig dich! Das ist mein Reich!"

    Ein Leuchten kam aus einem der Gänge, doch dank der Biegung konnte der Einäugige die Quelle nicht ausmachen.

    Du hast Mut soetwas zu fordern. Dabei sollten die Kinder ihrem Vater immer Respekt zollen und ihn nicht herausfordern.
    Ein Verdacht regte sich in Rognor. Konnte es sein? War das überhaupt möglich oder träumte er nur?

    Natürlich träumst du. Aber Recht hast du. Ich bin jener, der sich aus Flammen und STahl selbst erschuf. Ich bin jener der deinesgleichen aus dem Steine schlug. Ich bin der Allvater aller Zwerge, der Herrscher der Ewigen Schmiede, der Ewige Schmied persönlich und DEIN Gott!

    Plötzlich stand der Riesenzwerg aus seiner Todeserfahrung vor ihm und sprach mit ihm ohne auch nur den Mund zu öffnen. Die Rüstung aus reinem Erz mit den schönsten Verzierungen, die der Zwerg je erblickt hatte. Eingesetzte Edelsteine und zwergische Runen ausgefüllt mit den edelsten Metallen. Dazu ein riesiger Hammer aus Gold mit Intarsien aus Silber und eingesetzten Edelsteinen im Hammerkopf. Zugleich schien es so als stand jener Hammer unter Flammen. Insgesamt war bereits die Ausrüstung Ehrfuchtgebietend doch wenn man ihm ins Gesicht schaute, wusste man, dass er ein Gott war. Ein Bart der aussah als ob er aus Flammen bestehen würde und ein mürrisches Gesicht mit Augen, die die Farbe wie Stahl inne hatten. Ohne zu zögern kniete sich Rognor hin, zog seinen Hammer und bot sie dem Gott an.

    "Ich und meine Waffe gehören dir, bis ich in deine heiligen Halle einziehe!"

    Der Ewige Schmied lächelte.

    Du bietest mir etwas an, was mir so oder so gehört und zusteht. Doch ich bin nicht hier um deiner Treue gewiss zu sein. Ich will dass du den Auftrag deines Oheims erfüllst. Du musst es tun und dafür gewähre ich dir ein wenig Hilfe. Du willst den Ruhm deines Volkes verbreiten und die Legenden wahr werden lassen? Das bedeutet, du musst ein starker Krieger werden und auch einer der besten Schmiede. Um deine Kampfeskraft zu stärken musst du die Menschen um Hilfe bitten. Lerne von ihnen und bleibe deinen Schwüren treu. Doch beim Schmieden kann ich dir helfen. Du weißt von dem Drachen? solltet ihr in jemals bekämpfen so erringe seine Flamme, den sie ist heißer als ein von Sterblichen erschaffenes Feuer. Und es wird das Heißeste sein, was dir je begegnen wird, außer du erhälst von Innos persönlich sein Feuer, was ich für unmöglich halte. Und jetzt wach endlich auf. Ein Mensch hat dich errettet und du weißt was das für dich bedeutet? Ein Leben für ein Leben!

    Nachdem er zuende gedacht hatte hob der Ewige Schmied seinen Hammer und ließ seinen Hammer auf den Boden niederfahren.
    Keuchend erwachte Rognor in der Kaschemme die er kannte und immernoch ein wenig nach verbranntem Fleisch roch.
    "Wasser!" keuchte der Zwerg.

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Gemächlich erhob Slicer sich von dem Hocker auf dem er sich niedergelassen hatte und schlenderte zu dem temporären Krankenbett hinüber. Der Heiler war für den Moment gegangen um etwas zu besorgen, so das Slicer während dessen Abwesenheit über den Zustand des Zwerges wachte.
    Das Gesicht des Verwundeten war noch immer ungesund blass, doch im Gegensatz zu seinem Zustand vor einigen Stunden sah er schon nicht mehr ganz so halbtot aus. Das schlimmste schien wohl überstanden, allerdings war der Zustand natürlich immer noch ernst. Wer so viel Blut verlor, brauchte lange um sich davon zu erholen.

    "Bier wäre wohl einfacher zu besorgen." Feixte Slicer, jedoch wohl wissend, dass der Heiler extra eine Karaffe mit Wasser bereitgestellt hatte. Er ging zu der Komode hinüber und goss dem Winzling einen Holzbecher ein, den er ihm gönnerhaft an die Lippen hielt. Das kühle Nass tat ihm augenblicklich gut, obwohl er große Probleme damit hatte es zu schlucken. Fast ein drittel des Wassers verteilte sich in seinem stattlichen und wusseligen Bart. Jedoch war der Zwerg entweder zu schwach um es zu bemerken oder es störte ihn angesichts seines Zustandes nicht. Er verschlucke sich auch mehrmals, so das Slicer den Becher vorerst zur Seite stellte.

    "Menschen, ich muss schon sagen, da seid ihr dem alten Beliar aber noch im letzten Moment von der Schippe gesprungen." Kommentierte er schließlich das Aufwachen des Bergmannes.
    "Hat lange so ausgesehen, als würdet ihr nicht mehr durchkommen. Die Wunde war echt übel."
    Kopfschüttelnd ging er zu seinem Hocker hinüber und zog ihn zum Bett hinüber, um sich dann lässig darauffallen zu lassen.
    "Wie kammt ihr überhaupt dazu, euch einen Dolch in den Oberschenkel zu jagen lassen, hm?"

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Das Wasser tat seinem geschundenem Hals gut. Als das kühle Nass den verdörrten Schlund hinabran, erfasste Rognor ein wenig seine Umgebung. Zwar war er sehr kraftlos, aber anscheinend am Leben, denn wer Schmerzen verspüren konnte, der musste am Leben sein. Das Wasser verfehlte teilweise seinen ausgetrockneten Mund mit den rissigen Lippen und verrann in seinem dreckigen Barte. Als das Glas leer war schrie sein Körper weiter nach kühler Flüssigkeit und sein Geist nach einem kühlen Bier. Doch das schob der Zwerg ersteinmal kurz zur Seite. Der Raum war recht karg. Eine Kommode mit einem Krug, ein Höckerchen und ein Bett, in dem er selber lag waren wohl das Mobiliar des Zimmers. Von draußen drangen Stimmen herein und der Geruch von Bier und Schnapps lag in der Luft. Anscheinend, lag der Zwerg in irgendeiner Taverne der Silberseeburg, die er auch sehr gerne im gesunden Zustand betrat. Doch diesmal war er zu angeschlagen um Bier zu saufen, wei ein Fass ohne Boden, zu grölen und vielleicht eine ordentliche Barschlägerei anzufangen. Ein kurzes Lächeln umspielte die Lippen Rognors, der sich an seine Anfagszeit in Setarrif zurückerinnerte, als er sich mit Nigel geprügelt und von Drakk eine Verwarnung bekommen hatte. Doch schnell richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Gegenwart und bemerkte, dass zumindest der Medicus nicht mehr anwesend war. Nur noch der Mann mit dem Kapuzenumhang und der zwielichtigen Ausstrahlung, der sich auf einen Hocker neben den Goldschmied gesetzt hatte und ihm auch das Wasser reichte. Er hatte Fragen, doch das war klarer als das kalte Wasser des Silbersees, immerhin hatte er Rognor allen Anschein nach gerettet. Der Mann, dessen Namen er nicht wusste erzählte erst ein wenig über die Schwere seiner Verletzungen und fing dann erst an zu fragen, was sein Verstand begehrte. Doch bevor der einäugige Bergmann zu einer Antwort ansetzte, richtete er sich erst einmal etwas auf, auch wenn die Wunde an seinem Bein schmerzhafte brannte und zog. Erst danach schaute das braune Auge unter der buschigen Augenbraue den Unbekannten unverwandt an.

    "Was glaubst du Mensch, woher ich solch eine Wunde habe? Einige von euch verlangen immer nach mehr, als ihnen zusteht und haben dabei keinen Funk Ehre in ihrem langen Leib. Ein Händler, dem ich eine Unsumme schuldete, verlangte von mir etwas, was meine Schuld um ein Vielfaches übertraf und konnte kein ´Nein` akzeptieren. Da schickte er seinen Schläger los, den ich bewusstlos schlug, zumindest dachte ich das. Aber er war noch soweit bei Bewusstsein, dass er mir sein verdammtes Messer ins Bein rammen konnte. Wenn ich den Bastard irgendwann wiedersehe würde er sich wünschen Beliar verschlänge ihn an Ort und Stelle, anstatt das ich ihn in die Finger bekomme. Hinterlistig und gierig. Das sind viele aus deinem Volk. Auch wenn manche doch ein wenig anders sind. Und nun sprich Junge. Wer bist du?"

    Die gerühmte Schroffheit eines Zwergen schwand nicht so wie die Kraft und verblieb meist bis zu seinem Tod in ihm, auch wenn er mit seinem Retter zu tun hatte und ihm zumindest sein Leben schuldete. Erst nach einigen Bieren und einigen Schnäppsen war der Goldschmied bereit mit Fremden etwas sanfter umzugehen. Bei Kampfgefährten war dies eine ganz andere Geschichte, doch der Mann vor ihm, war ein gänzlich Unbekannter und musste sich trotz der Rettung noch etwas bewähren, bis Rognor ihn freundlich oder wie einen Kampfgefährten behandeln würde.

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Ich bin meistens hinter der Taverne am See unten am üben. Aber das ist alleine meine Präferenz und dort findet ihr mich auch, wenn ich nicht gerade in der Sturzkampfmöwe drin bin." Erklärte sie zuerst und antwortete dann auf die zweite Frage. "Und nein, ich kenne mich nicht sonderlich gut mit dem Speerkampf aus, aber es wird den anderen beiden sehr gut tun mit dir zusammen zu kämpfen. Dann werden sie nicht plötzlich überrascht, wenn jemand einen anderen Kampfstil hat und alle Übungen, die ich mit Schwert oder Axt mache, kannst du bestimmt für dich adaptieren."

    Sprach sie und erklärte noch ein bisschen weiter, aber nur bis sie die Schwelle zur Taverne überschritten hatten, dann gab es andere Prioritäten. Sie brauchte etwas, um den Durst zu löschen.

    "Ein Bier für jeden."

    Bestellte sie bei Sarpedon, der sie noch immer musterte, als würde er jederzeit einen Dolch von ihr im Rücken erwarten. Besser so, dachte sie sich und bemerkte, dass irgendwo das Geschrei eines Kindes zu hören war. Sie lächelte und dachte an ihren eigenen Sohn. Dann hob sie den Krug.

    "Auf eine erfolgreiche Rettung meiner Freundin. Denn wenn ich euch ausbilde, dann müsst ihr mir dabei helfen."

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline
    "Auf eine erfolgreiche Rettung!", stimmte Baldivur in den Trinkspurch mit ein und nahm einen tiefen Schluck. Er war sich noch nicht ganz sicher, ob er träumte, oder das hier wirklich die Realität war. Gutes Bier, rothaarige Frauen, Waffentraining und Rettungen von Jungfrauen aus drachenbewachten Stadtruinen, das alles weit weg vom verfluchten Rhobar und seinen Paladinen und in Begleitung von Sabo. Es musste doch eigentlich ein Traum sein, ähnelte es doch mehr den Geschichten, die sie von ihren Müttern vor dem Einschlafen über die Hallen der Ahnen gehört hatten, als einer Realität. Vielleicht war er einfach im Meer ertrunken und das war nun das Leben nach dem Tod. Der Gedanke gefiel ihm. Argaan gefiel ihm. Die Welt war in Ordnung. Darauf konnte man trinken!

    "Wie sieht es denn eigentlich mit ner` Aufnahme bei euch aus? Wie seid ihr aufgestellt?", interessierte sich der Nordmann für die Kriegerränge und nahm gleich noch einen tiefen Schluck. Der Übungskampf hatte ihn durstig gemacht.

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson zuckte zusammen und schreckte hoch? Irritiert blinzelte er und rieb sich die Augen. Unscharf tauchte die Szenerie des Schankraums vor ihm auf und ihm dämmerte, dass er wohl eingeschlafen war. Mürrig rutschte er auf seinem Stuhl wieder ein Stück nach oben und gähnte wenig verhalten. Dann stocherte er mit dem Löffel in dem Rest der Suppe, die vor ihm auf dem Tisch stand. Sie war längst kalt und so schob er sie unzufrieden zur Seite.

    'Wie lang ich wohl gedöst habe?', fragte er sich und rieb sich geistesabwesend den Nacken, während er sich umschaute. Alles wie vorhin, nur dass ein paar Gesichter ausgetauscht worden waren. Und sein Blick blieb an ein paar Gesichtern hängen, die ihm nicht ganz unvertraut waren. Der glänzende Schädel eines Glatzkopfes war dem Jäger in Thorniara wohl schon das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen und die leuchtend roten Haare der Kriegerin aus der betrachteten Gruppe waren in Adsons Gedächtnis wieder aufgetaucht, nachdem sich die Nebel Ereignisse im Gebirge in den letzten Monaten nach und nach lichteten.

    Adson wand sich leicht ab und warf nur dann und wann einen Blick aus dem Augenwinkel auf die Gruppe. Etwas planlos kratzte er sich am Kinn und suchte nach der richtigen Motivation, um endlich aufzustehen, zu gehen und sich auszuschlafen.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer konnte nicht anders. Er starrte den kleinen Mann einen sekundbruchteil lang in die Augen und brach dann in einem lauten Lachen aus.
    Dieser Kerl war echt gut. Kaum dem Tod von der Schippe gesprungen, sprach er schon schroff und frech von der Dreistigkeit der "Menschen", als sei er selbst irgendetwas anderes, und bezeichnete Slicer auch noch hochnäsig als Junge, als wäre er nur irgendein unbedeutender Landstreicher und nicht der Mann der ihm grade den Arsch gerettet hatte. Dieser alte Winzling hatte Mumm. Womit hätte man Slicer mehr beeindrucken können als einem stoischen Selbstbewusstsein?

    "Ihr trefft den Nagel auf den Kopf guter, kleiner Mann. Ja, die Welt ist voller Geier die vorgeben, Menschen zu sein." Sein heiteres Lachen brach langsam ab. Zufrieden wischte er sich eine Träne aus dem Auge.

    "Wer ich bin? Man nennt mich Slicer." Genüsslich sah er in die misstrauischen Augen, die das REICH MIR NICHT gradezu herauschrien.
    "Ich bin was ich bin und darin bin ich gut. Begnügt euch damit, zu wissen, dass ich ein Bürger der Silberseeburg bin und mir meinen Unterhalt als Partner des Händlers Lukar Durand verdiene. Keine Sorge, anders als der Mann der euch um euer Eigentum getrügen wollte, ist Lukar ein Mann der sein Wort hält."
    Slicer stocke und war für einen Moment beinahe selsbt über die Feststellung überrascht. Tatsächlich besaß Lukar bisweilen mehr Ehrlichkeit im Leib als so manch anderer fahrender Händler. Aber der Alte war schon immer etwas Eigen gewessen, grade das machte ihn ja zu so einen guten Partner -und Freund.

    "Und wie darf ich euch nennen? Eure Berufung glaube ich zumindest schon zu kennen, zumindest bezweifle ich das ihr den Bergbaupickel aus reinem Zufall bei euch getragen habt.."

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Charn
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    Charn ist offline
    "Bricht dereinst die Nacht herein,
    wohnst in Straßen oder Gossen,
    siehst die Stadt im Silberschein,
    halt die Türen fest verschlossen.

    Wandle nicht im Abendwind,
    bleib zu Haus im Kerzenschein,
    denn die Nacht, hab Acht, mein Kind,
    lädt Diebe, Trug und Kälte ein."
    Charn summte leise vor sich hin, pustete eine Rauchwolke zwischen den Lippen hindurch und klopfte mit seinem Stab im Takt auf einem Stein am Seeufer herum. Er wusste nicht mal, was ihn mehr irritieren sollte: dass er sich dieses Lied nach fast fünfzehn Jahren immer noch hatte merken können, oder wie gekonnt er jede Warnung ignorierte, die es ihm mit auf den Weg geben wollte. Er schielte kurz auf den nahen Waldesrand, schauderte und sah schnell wieder weg. Der Wanderer wollte wirklich nicht wissen, was in seinem Kopf passieren würde, wenn er des Nachts durch diesen Wald streifen würde. Er nahm noch einen tiefen Zug aus seiner Pfeife, atmete tief durch und schaute wieder hin. Die Wand aus lebendem Holz, die ihm selbst bei Tageslicht jede Sicht versperrt hätte, war nicht weniger faszinierend als unheimlich. Wider besseren Wissens sagte er sich, dass er dort ganz sicher nicht wieder hingehen würde, wie er sich auch wider besseren Wissens selbst klarmachen wollte, dass er nicht wieder völlig den Verstand verlieren würde, selbst wenn er es täte. Im Grunde war es ja doch völlig egal, was er sich selbst versprach, nutzte er doch seinen eigenen Verstand ohnehin nur noch auf geborgte Zeit...

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Bewegungslos stand Adson am Rande des Sees und schaute über die scheinbar endlose Wasserfläche. Er hatte ein paar wenige Stunden geschlafen, dann war er nicht wieder zur Ruhe gekommen und trieb sich nun am See herum. Ab und an trieb der Wind kleine Wellen über das spiegelglatte Antlitz des großen Sees, die sich schließlich leise murmelnd am Ufer verliefen. Die größeren schafften es, Adsons Schuhe zu benetzen, doch achtete der Jäger nicht darauf, sondern blickte weiter stumm über die weite Fläche des Sees.

    Ein fast lautloser Seufzer entfuhr ihm. Der Anblick des Sees erinnerte ihn an etwas. Vage traten Bilder von Setarrif in Adsons Gedächtnis. Die schäumenden Wogen des Meeres an der Küste standen im krassen Kontrast zur unergründlichen Ruhe des Sees und doch fühlte sich Adson zurückversetzt in die Stadt mit den goldenen Kuppeln, die scheinbar nicht von ihm lassen konnte. Er erinnerte sich an den Leuchtturm, der seine erste Heimstatt geworden war. Was mochte wohl aus der geworden sein, die ihn damals aufgenommen hatte? Wie war ihr Name gewesen? Stefania? Estefa? Estefania? Er war sich nicht mehr sicher. Und er erinnerte sich an die Sturzkampfmöwe und die Akademie und die Arena. Damals hatte er eine Aufgabe gehabt. Und was war jetzt? Tag für Tag war er nur darauf aus, zu überleben und irgendwelchen Mythen hinterher zu jagen. Nicht sonderlich erfüllend.

    Mit einem leisen Brummen wandte er sich ab und trottete langsam in Richtung der Ansammlung von Hütten, die sich seit den ersten Drachenangriffen gebildet hatte. Er brauchte eine Aufgabe.

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Der Gegenüber Rognors brach in Gelächter aus, als ob der Zwerg einen guten Witz gerissen hatte. Doch das war ganz und garnicht sein Bestreben gewesen. Immerhin hatte er gerade fast jeden Menschen als gierigen Aasgeier bezeichnet, der sich nur um seinen Profit sorgte. Der Einäugige hätte das zwar nicht als lustig empfunden, aber die Menschen waren schon immer merkwürdig gewesen. Musste an der Entfernung des Kopfes und des Herzens zum guten alten Erdboden liegen.

    Wirklich zufrieden, war der Zwerg aber trotzdem nicht mit der Antwort. Er kannte diese flüchtigen Antworten. Normalerweise kamen sie über aus den Mündern, derer, die von Rognor Silberzungen genannt wurden. Lügner, Betrüger und Diebe allesamt, die es aber meist verstanden einen Honig ums Maul zu schmieren. Der Goldschmied war zwar nicht gewillt solch einer Silberzunge etwas anzuvertrauen, auch wenn er Namen von Leuten durch die Gegend warf, die der Zwerg nicht kannte, doch er war gezwungen. Immerhin hatte der Mensch sein Leben gerettet. Nach einem Schluck Wasser und einem lautstarken Räuspern ertönte die tiefe Bassstimme des Zwerges, die bei vielen Eindruck schinden konnte.

    "Mein Name ist Rognor Hammerfaust aus dem Clan der Hammerfäuste, von Geburt her ehrenhafter Zwerg und Sohn des Ewigen Schmiedes. Ich bin von Berufung her Goldschmied, Bergmann und Fallenkonstrukteur. Zudem stehe ich im Dienste des Menschenkönigs Erthorn. Da du mein Leben bewahrt hast bin ich gezwungen deins auch zu bewahren, sei es jetzt oder in ferner Zukunft, auch wenn es mir nicht wirklich gefällt in deiner Schuld zu stehen Slicer Silberzunge. "
    Nach einer kurzen Pause brummelte er hinzu.

    "Zumindest jetzt nicht, wenn ich dich nicht kenne."

    Eine Weile verging im Schweigen beider Männer, bevor sich Rognor am Aufstehen versuchte. Auf der Bettkante sitzend setzte er zuerst sein unverletztes Bein auf dem Boden auf und danach vorsichtig das Rechte. Als der Fuß den Boden berührte und das Gewicht des Zwergen sich auf das Bein verlagerte kroch der Schmerz einer Flamme gleich das Bein hinauf. Doch mehr als nur das Gesicht zur verziehen, konnte man bei Rognor nicht erkennen. Vor Slicer würde er sich nicht schwächlich geben, auch wenn die Ränder seines Blickfeldes von schwarzen Nebel umfangen war. Vorsichtig setzte sich der Goldschmied wieder hin und schaute seinen Retter mit seinem einem Auge forschend an. Er wollte noch ein wenig mehr erfahren von dem Menschen, bevor er ihn vielleicht mögen könnte.

    "Soso. Dieser Lukar Durand soll wohl was hier bedeuten? Verzeih mir doch der sagt mir nix. Ich war seit Monaten in einer Mine und hab mich dort abgerackert um hier auf jeden Neuen nach der Flucht zu warten und ihm die Hand zu halten. Du sagst du bist Bürger der Silberseeburg, also stehst du doch bestimmt in den Diensten unseres wahren Königs, oder etwa nicht?"

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Clan der Hammerhäuste? Ehrenhafter Zwerg? Ewiger Schmied?
    Das klang alles so verrückt, dass man es beinahe schon ernst nehmen konnte. So oder so wusste Slicer nicht so recht was er mit dieser Behauptung des Winzlings halten sollte, der ja optisch tatsächlich schon als eine Art Zwerg beschrieben werden konnte. Nur hatte nichts, aber auch rein garnichts je darauf hingedeutet, dass es neben Menschen, Orks, Goblins und all dem anderen bekannten Gewürm auch noch soetwas wie ein Volk der Zwerge auf Erden gab. Vielleicht war dieses ausgesprochen selbstbewusste Exemplar ja die Kreuzung zwischen Mensch und Goblin? Wobei der prächtige Bart auch auf orkisches Blut hätte schließen lassen...
    Slicer schüttelte den Kopf um die Wirren Gedanken loszuwerden. In den letzten Jahren waren schon derart komische Wesen auf dieser Insel umhergewandert, da war ein Alter der sich selbst einen Zwerg nannte noch am wenigsten sonderbar. Nur fühle sich der Dieb langsam aber sicher wirklich wie in irgendeinem verfluchen Märchen für die nervigen Blagen. Drachen, Echsenmenschen und jetzt auch noch Zwerge. Was musste er als nächstes erwarten?

    Aber ob nun obskure Sagengestalt oder nicht, der kleine Mann schien abgesehen davon einige ganze Menge wertvoller Talente mit sich zu bringen, die Slicer zu einem unbewussten, zufriedenen Nicken veranlassten. Seine Menschenkentniss hatte ihm bein Anblick des Bärtigen nicht getäuscht. Auch wenn selbiger darauf pochte, kein Mensch zu sein. Seine Fähigkeiten machten ihn ausgesprochen wertvoll. Und wenn Slicer es richtig verstand, stand er durch die Rettungsaktion auch in einer gewissen Schuld bei ihm. Zwar machte der Kleine keinen Hehl aus seinem Missfallen darüber, aber er war eine ehrliche Haut und stand zu seinen Wertevollstellungen.

    "Ihr seid misstrauisch? Gut. das wäre ich an eurer Stelle auch, Rongor Hammerfaust, aus dem Clan der Hammerfäuste."
    Er rezizierte den selbstauferlegten Titel des Zwerges ohne jegliche Spur von Ironie in der Stimme. Auch, wenn ihm dies einiges an Anstrengung kostete. Es klang einfach so absurd. Slicer Silberzunge dagegen, die Bezeichung gefiel ihm. Er hatte schon viele Namen zugewiesen bekommen, aber noch keinen der ihm so gut gefiel. Er klang edel, aber zugleich unterstrich er das Misstrauen das Rognor jedem Wort das er sprach entgegen bringen würde.

    "Lukar ist Händler, wie gesagt. Er hat letztens eine gewaltige Menge an Waren rangkarren lassen und versorgt nun die Siedlung damit. Das ihr ihn nicht kennst ist verständlich, denn so lange betreibt er seinen Laden hier noch nicht.

    Ich lebe unter Ethorns Krone seit ich denken kann und verachtete die Myrtana und ihren fanatischen, eroberungssüchtigen Tyrann. Aber ob man mich deswegen als folgsamen und loyalen Diener Ethorns bezeichnen kann? Ich habe nie mein Schwert in seinem Namen geschwungen, bin nie Soldat oder Waffenknecht in seinem Heer gewessen und habe es auch nicht vor. Ich bekämpfe die Myrtana auf meine Art."

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    "Übertreibs nicht Bursche. Es heißt Rognor nicht Rongor. Auch wenn ich dir mein Leben schulde, heißt das nicht, dass du mit meinen Buchstaben jonglieren gehen darfst."

    Drohend schüttelte der Zwerg seine Faust, auch wenn er in seinem jetzigen Zustand unter Umständen nicht ganz so stark und schnell zuschlagen und reagieren konnte, wie er es gewohnt war.
    Erneut versuchte der Goldschmied aufzustehen und diesmal klappte es sogar. Der Schmerz an seinem Bein war ertragbar, zumindest für Rognor, doch diesmal tauchten keinen schwarzen Schlieren in seinem Blickfeld auf, was ein gutes Zeichen war. Hinkend, ging der Zwerg unter einigen Schmerzen durch die kleine Kaschemme um sich nach einer kleinen Runde wieder auf das Strohbett zu setzen. Ihm war gerade nach einer kleinen Pfeife und deshalb schaute sich der Bergzwerg mit seinem verbliebenem Auge um. Auf der Kommode entdeckte er seinen Beutel, in dem er alles Wichtige verstaut hatte, was aus Setarrif er bei der Flucht retten konnte. Erneut musste er aufstehen und zu seiner Tasche humpeln. Angekommen nahm er sie an sich und bewegte sich wieder auf das Bett zu um in Ruhe sein Pfeifchen stecken zu können. Wieder sitzend öffnete er den ledernen Beutel und schaute hinein. Das Goldkästchen , welches er damals als Meisterprüfung geschmiedet hatte, mit dem Tabak drinne, seine Pfeife und ein paar Goldmünzen, wahrscheinlich gerade mal genug für ein, zwei Tage bei Notration. Wahrlich war der Besitz zum Großteil in seiner Mine in Setarrif geblieben: Gold, Eisen und Blaupausen. Alles was er jetzt bestimmt gut gebrauchen konnte, zumindest das Gold.

    Der Goldschmied nahm die Pfeife und die goldene Schatulle heraus und legte den Rest unter sein Bett. Gemächlich und in aller Ruhe öffnete er das Kästchen und nahm den duftenden Tabak heraus, um ihn kurzer Hand in die Pfeife zu stecken. Mit einem Strohhalm und der Kerze zündete er die Pfeife an und zog an der Mundspitze um die Glut etwas anzufachen und den Rauch in den Mund zu bekommen. Mit einem entspannendem Seufzen blies er die Rauch aus seinem Mund und ließ so in der verrauchten Kaschemme noch ein paar mehr Rauchschwaden herum wabern. Nach einem zweiten Zug, fixierte der Zwerg wieder Slicer. Einiges musste er noch wissen, bevor er sich zufrieden geben würde.

    "Soso. Dieser Lukar muss dann ja einen ganz schön großen Einfluss bekommen haben, wenn er die Burg versorgt. Immerhin ist hier auch knapp die Hälfte Setarrifs ohne ihre Habe oder zumindest nur mit dem Nötigsten. Mit was für Waren handelt er denn und woher bezieht er sie? Ein Mann, der es vermag solch eine Burg mitsamt Stadtanhängsel zu versorgen hat bestimmt nicht nur Mitleid mit der Bevölkerung gehabt. Ich glaub dein Freund muss sich ne goldene Nase verdient haben. Also erzähl doch mal ob irgendwas wichtiges passiert ist, während ich weg war? Und bevor wir hier ersticken lass uns in Schankraum gehen, ich könnte glatt ein Bier vertragen!"

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    Abenteurer Avatar von Charn
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    Charn ist offline
    Der Novize ließ sich ein vieldeutiges Lächeln über die Lippen huschen, nickte bedächtig und fuhr mit dem Ende seines Stabes durch die Erde, wo er eine seichte Linie hinterließ. Charn tat das gleiche, nur mit wesentlich weniger Eleganz. Er hatte es wirklich geschafft sich von dem ausgehungerten Landstreicher mit richtigem Essen und richtigem Training zu wenigstens einem drahtigen aber kräftigen jungen Kerl zu entwickeln. Haldan wirbelte seinen Stab kurz herum, packte ihn dann mit beiden Händen und nickte dem Heimatlosen auffordernd zu, der es ihm wieder nachtat.
    "Es ist wichtig, den Stab in Bewegung zu halten. Im Gegensatz zu einer Axt musst du das Gewicht eines Stabes ständig austarieren, anstatt ihn nur stumpf auf alles krachen zu lassen, das irgendwie empfindlich aussieht. Die erste Lektion dazu."
    Haldan hob den Stab wieder vertikal vor den Körper. Charn nickte und tat dasselbe. Haldan schlug zu und sobald Holz gegen Holz krachte zog er seine Trainingswaffe zurück, machte eine halbe Drehung und ließ den Stab von der anderen Seite zukrachen. Dann hob er den Stab wieder und nickte seinem Schüler zu, nun dasselbe zu tun. Charn setzte zum Schlag an, drehte sich und bekam, bevor er nachsetzen konnte, selbst unsanft Holz vor die Stirn geschlagen. Haldan lächelte wieder hinterhältig.
    "Das Wichtige hierbei ist Geschwindigkeit und Konzentration. Du kannst es dir nicht erlauben, dem Gegner eine Blöße zu zeigen. Nicht nur imitieren, sondern mitdenken. Sei dir immer gewahr, wo deine eigene Schwachstelle lieg und decke diese. Noch mal!"

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    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    "Am besten fragst du den Wirt. Aber auch ich kann ein gutes Wort für dich einlegen. Wie gesagt, wir können jeden Schwertarm gebrauchen. Besonders Nordmarer. Da weiss man wenigstens woran man ist."

    Gab sie von sich und nippte ungewohnt gemächlich an ihrem Bier.

    "So und nun erzählt mir was ihr in der Theorie schon übers Kämpfen wisst."

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Was die Steitlustigkeit anging, war dieser Rognor kaum mehr zu überbieten. Slicer kannte nicht viele Männer die sich kurz nach denen man ihnen das Leben gerettet hatte so agressiv und undankbar gaben. Allerdings lag das auch daran dass er noch nicht besonders vielen Männern das Leben gerettet hatte. Wozu auch? Er tat es nicht aus herzensgüte. Meist nahm er sowieso eher ein Leben, als eines zu bewahren. Das hatte ihm meist mehr eingebracht. Er hoffte, dass sich die Schinderei mit diesem Mann, der Leben fast noch anstrenger zu ertragen wirkte als halbtot, sich am Ende auch einigermaßen auszahlte.

    "Lukar bezieht seine Waren aus vielen Quellen. Thorniara, Waldvolk, ansässige Händler und Fischer... in diesen Zeiten muss man flexibel sein wenn man die Versorgung aufrecht erhalten will. Und ja, er macht gute Geschäfte. Aber mit Maß. Außerdem steht er zu seinem Wort und bricht keine Verträge, wie viele in diesen beschissenen Zeiten."

    Slicer zuckte mit den Schultern und erhob sich von seinem Hocker, um dem trotzigen Kerlchen in den Schankraum zu folgen. Ein Bier konnte er auch jetzt gut gebrauchen. Vielleicht würde er auch noch Lukar antreffen und dem Alten später erklären können, wieso er das alles auf sich genommen hatte.

    "Was hier so passiert ist kann ich selbst nicht sagen. Ich war einige Zeit geschäftlich in Thorniara unterwegs. Was DORT passiert ist kann ich allerdings berichten. Der Drache hat der Stadt einen kleinen Besuch abgestattet und einige Menge Gebäude in Schutt und Asche gelegt. Anders als in Setariff sind die Blechdosen jedoch noch mal mit einem Schrecken davon gekommen. Ob das gut oder schlecht für uns ist, schwer zu sagen. Zumindest scheint sich das Weißauge nicht für die Silberseeburg zu interessieren."

    Sie erreichten den Schankraum nach einiger Zeit. Der Zwerg kämpfe sich trotzig vorran. Slicer bot ihm jedoch keine Hilfe an. Einerseits hatte er ihn bereits durch die ganze Siedlung schleppen müssen, andererseits wirkte der Bergmann nicht so wie jemand, der sich gerne Helfen lies wenn es nicht zwingend notwendig war. Slicer wollte der mürrischen Esse Rognors nicht noch weiter Zündstoff geben. Kaum im Schankraum angekommen drängte er sich jedoch nach vorne um die Bestellung abzugeben.

    "Hey Wirt. Ein Bier für mich und eines für meinen Kumpel hier. Gern auch was stärkeres. Er ist grade dem alten Beliar von der Schippe gesprungen und hält ordentlich was aus."

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