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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    "Gut, möchte man meinen. Das Personal ist zum großen Teil noch etwas Grün hinter den Ohren, aber mit ein klein wenig Fingerspitzengefühl und dem richtigen Einfühlungsvermögen... sie machen ihre Sache mit jedem Mal besser." Natürlich. Sie hofften ja auch das es um so seltener Vorbeikam, je besser sie ihren Job beherrschten. Wie sehr sie sich jedesmal irrten...

    Slicer zog die Mundwinkel ein wenig hoch als er an Dillingers Mitarbeiter dachte. Obwohl sie teilweise schon älter als Dennik waren, bewegten sie sich ungleich ungeschickter durch ihr Gewerbe. Der Fall von Setariff hatte eine solch gewaltige Lücke in der organisierten Kriminalität unter Ethorn gerissen, dass ihre Nachwirkungen noch immer deutlich zu spüren waren. Es war die größte Schwäche die Lukars Standortwahl aufwies. Wohlmöglich sogar eine Essentielle. Was dem dunklen Bund hier zu genüge zur Verfügung stand, draufgängerische Krieger und Söldner, konnten sie nur bedingt gebrauchen. Doch mit jedem Monat der verging trauten sich auch mehr Leute von ihrem Schlag nach Silbersee. Es war eine Sache des Wohlstands. Je mehr Resourcen Silbersee zu bieten hatte, desto lukratiever erschien es, dort Geschäfte zu machen.

    "Die Lieferungen von eurem Mann im Bluttal kommen auch pünklich. Wobei sich einige der Kunden merkwürdig verhalten. Ist wohl eine neue Mischung die ihr anbauen lasst,was? Wie auch immer... was führt euch den weiten Weg vom Bluttal -und Varant- nach Silbersee? Ihr seid wohl kaum des guten Bieres und der malerischen Landschaft wegen hier?"

  2. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #42 Zitieren
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    Gath ist offline
    Der Weg zum Silbersee verlief erstaunlich ereignislos - und war bedeutend kürzer, als der Bootsbauer erwartet hatte.
    Dafür freute er sich umso mehr, diesen Ort einmal zu sehen, denn auch wenn man schon erstaunlich viel von dieser Burg gehört hatte, so hatte er sie doch nie gesehen. Einer der wenigen, nennenswerten Orte der Insel, an denen er bisher noch nicht gewesen war. Und die Burg war tatsächlich nennenswert und äußerst imposant - zumindest nach dem, was man in der sehr fortgeschrittenen Abenddämmerung noch erkennen konnte. Das Dorf davor sah dafür bedeutend schlechter aus. Es war ein Lager, wie man es in Kriegszeiten vermuten würde. Einfache Hütten, relativ schnell erbaut und ohne die festgefahrene Struktur eine Siedlung außenherum. Grundzüge waren zwar da, aber sie war einfach in zu kurzer Zeit zu schnell gewachsen, da sie viele Geflüchtete aufgenommen hatte.

    Die drei verständigten sich relativ schnell darauf, in der Taverne mit ihrer Suche nach Lukar anzufangen - auch wenn Gath noch nicht so wirklich im Bilde war, was genau sie hier wollten. Irgendetwas absprechen, aber er lief in erster Linie einmal mit. Sein eigentliches Ziel war Stewark, um Borran das Schreiben zu überbringen und mit dem Verbrecherboss einmal persönlich zu reden.
    Drinnen gab es eine sehr interessante Mischung von Menschen zu sehen. Es waren quasi alle Raubeine Setarrifs versammelt, zusammen mit etlichen Leuten, die man so auf Reisen in Burgen wie dieser treffen würde. Aber die normalen Bürger oder Bauern, die doch das Gros in jeder sonstigen Taverne ausmachten, fehlten hier in großen Teilen.
    Zuerst holten sie sich alle drei ein Bier - bedeutend besser als der Wacholder, den Luke am Vorabend ausgepackt hatte! - und machten sich dann auf die Suche nach Leuten, die ihnen vielleicht helfen konnten.

    Dennik erspähte eine Gestalt in einer der hinteren Ecken des Raumes und bei genauerem Hinsehen konnte man bestätigen, dass das wohl Slicer war, einer von Lukars Gehilfen, mit dem Gath auch öfter mal zu tun gehabt hatte - wenn auch nie, ohne dass Lukar dabei gewesen wäre.
    Sie setzten sich zu Slicer an den Tisch und Dennik und er begannen ein etwas holpriges Gespräch. Man merkte, dass man sich zwar kannte, aber sich eigentlich nicht so arg viel zu sagen hatte, wenn man mal von Geschäften absah. Und zumindest nach dem, was berichtet wurde, liefen letztere nicht so arg schlecht.
    Eigentlich wollte sich der junge Bootsbauer einklinken und nachfragen, was Slicers letzter Stand aus der Hafenstadt war, aber dieser legte zu schnell den Fokus auf den Grund ihres Treffens - und da sie wohl nicht aufführen würden, Lukar zu suchen, beließ es Gath bei Schweigen.

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Sie fanden zwar nicht Lukar, dafür aber Slicer, was auch nicht schlecht war. Luke kannte den Mann aus Thorniara, als sie Reyn gestürzt hatten. Auch wenn der Dieb sein Gegenüber nicht wirklich kannte, so standen sie doch beide auf der gleichen Seite und da Slicer mit Lukar zusammen arbeitete, konnten sie ihm auch erzählen was los war.

    "Neue Mischung? Hm... Sicher dass das unser Kraut ist?", fragte Luke nach, der nichts von einer neuen Sumpfkrautmischung wusste und deswegen einwenig irritiert war. Sollte Shakes wirklich neues Sumpfkraut anbauen, dann hätte Borran davon gewusst und den Söldner bestimmt bescheid gegeben.
    "Aber wir sind eigentlich hier um bescheid zu geben, dass wir versuchen werden den Seeweg nach Thorniara für uns zu gewinnen. Das heißt, es wird mehr Kraut geben, das verkauft werden möchte. Ich glaub Dennik kann dazu aber mehr erzählen", erklärte Luke und genehmigte sich dann einen Schluck von seinem Bier.

  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Es war kühl außerhalb der Hütten und Tavernen, doch es war mehr oder weniger angenehm. Für Nordmarer musste es sich bestimmt für Sommer anfühlen und für die Varanter war bestimmt immer noch Winter. Für den Zwergen war es jedoch angenehm, die Kälte schien seinem Bein gut zu tun, so empfand es zumindest der Goldschmied, der bereits seit Wochen durch die Silberseeburg hinkte und Pläne für die Zukunft schmiedete. Trotz seiner Verletzung übte Rognor ein wenig in der Arena und stemmte für seine Armkraft einige Steine und warf sie durch die Luft. Zudem hatte er vor kurzem wieder angefangen ein wenig zu kämpfen. Das Bein behinderte ihn zwar, aber durch die Ausbildung bei Wendel war der bärtige Bergmann geschult in seinen Bewegung und einigen der Arenakämpfer im Boxkampf trotz Verletzung überlegen.

    Rognor erhob sich aus dem Sand, als sich eine Gestalt aus der Dunkelheit schälte und sich in seine Richtung begab. Der Mann war eher durchschnittlicher Statur, Gesicht und Haare verdeckt von einem Umhang. Stehend massierte der Zwerg sich sein Bein und verzog ein wenig das vernarbte und zerfurchte Gesicht, als die schwieligen Stummelfinger kräftig über die heilende Wunde strichen. Der Mann mit dem Umhang blieb vor dem Kämpfer stehen und wartete darauf, dass jener endlich mit seiner Beinmassage fertig war und ihm jegliche Aufmerksamkeit schenken würde. Die Stille zwischen den Beiden zog sich und wurde immer länger, während der Zwerg seine Hände einmal sein Bein hinunter und dann wieder hinauf laufen ließ. Erst dann schaute er den Jüngling an und erhob seine Stimme, sodass ein Gespräch zustande kommen konnte.

    "Grüß dich. Alf war es oder irre ich mich? Es könnte gut sein, dass ich euch Menschen verwechsle, denn ihr seht so verdammt gleich aus! Am liebsten würde ich jedem von euch mit einem Brandeisen seinen Namen auf die Stirn brennen, dann müsste ich mir den ganzen Quatsch nicht merken. Aber sag Junge. Bist du bereit?"

    Der Zwerg konnte sehen, dass seine schroffe Art den Durchschnittsmenschen verärgert zu haben schien, was natürlich total unverständlich war, aber einen Vorteil im Kampf geben würde. Ein erzürnter Gegner neigte dazu ohne langes Nachdenken zuzuschlagen und war somit anfälliger für eine Falle oder eine Finte, da er sie zu spät erkannte. Der Mann schob die Kapuze zurück und präsentierte seinen blonden Kinnbart und seine langen, blonden Haare, die er zu einem Zopf zusammengefasst hatte.

    "Ja Herr Zwerg ich bin Alf und ja ich bin bereit für ein kleines Kämpfchen, sonst wäre ich ja nicht hier. Denk nicht so kurz wie du bist!"

    Die Stimme klang auf jeden Fall verärgert und gerade eben hatte der Menschling noch einen fatalen Fehler begangen. Rognor hatte zwar ein dickes Fell, aber er hatte auch keine Lust sich von jedem Dahergelaufenem Tunichtgut beleidigen zu lassen. Was wäre da besser angebracht, als eine gute, alte Prügelstrafe für den Aufmüpfigen?

    "Gut dann leg deinen Umhang ab, mach dich ein wenig warm und sag Bescheid, wenn du bereit bist."

    Der Bursche tat wie ihm geheißen und verzog sich ans andere Ende der Arena und begann mit seinen Dehnungen und Aufwärmübungen um sich nachher im Kampf nicht irgendwie zu verletzen. Rognor tat es ihm nach und dehnte seine Muskeln und Sehnen, denn eine Verletzung am Bein reichte, eine weitere wäre nur unnötig. Dann gab Alf einen Ton von sich und winkte den Zwergen in den Kreis aus Sand umd das Duell zu starten.

    Gelassen bewegte sich der Goldschmied auf seinen Opponenten zu und stellte sich ein paar Schritte entfernt auf. Auf ein Handzeichen Rognors ging der Kampf los. Alf ging strammen Schrittes auf den Zwergen zu, blieb aber außer Reichweite seiner Fäuste und nutzte den Reichweitenvorteil aus und schlug zu. Die Faust sollte direkt in Rognors Gesicht fahren, da der Kopf des Zwergen am nächsten dran war an Alf und den meisten anderen Menschen, sodass sie alle hinunter schlagen mussten. Ein großer Vorteil, wenn man klein war, man musste zwar ersteinmal den Gegner auf dei Knie zwingen, um ihn in die Knie zu zwingen, doch man konnte immer geradeaus zuschlagen und traf zumindest den Unterleib des Gegners. Rognor schlug ohne viel Federlesen die Faust zur Seite und drehte sich in Alf hinein. Jener versucht nun wieder hektisch auf Abstand zu kommen und geriet ein wenig ins straucheln, was der Zwerg sofort ausnutzte und hinterhersetzte. Der Schlag erfolgte schnell und kräftig gegen den Bauch Alfs. Dieser bewegte sich zwar mit dem Schlag und nahm so einen Teil der Wucht aus ihm hinaus, doch es war immer noch ein ziemlich schmerzhafter Schlag gewesen, denn der Zwerg kam nicht ohne guten Grund aus dem Clan der Hammerfäuste. Alf hielt sich den Bauch, ließ seinen Kontrahenten aber nicht aus dem Blick, immerhin musste Rognor dicht an seinen Gegner heran um wirklich Schaden anzurichten. Man sah es dem blonden Krieger an, dass seine neue Strategie daraus bestand den Zwergen auf Abstand zu halten und aus der Reichweite mit Schlägen zu traktieren. Das gelang auch eine Weile und Rognor musste sich damit begnügen den Schlägen entweder auszuweichen oder sie zu blocken, doch in die Offensive kam er einfach nicht. Erst bei einer weiteren Geraden von Alf wendete sich das Blatt. Rognor blockte den Schlag nicht, sondern vereitelte ihn komplett, indem er das Handgelenk der ihm dargebotenen Hand ergriff und nach innen drehte. Unter einem Schmerzenschrei drehte sich Alf mit, um weiter Schmerzen und eine Verletzung zu vermeiden.

    "Arghh. Gut Zwerg, du hast gewonnen, aber jetzt lass los, bevor du mir noch den Arm brichst."

    Mit einem Grunzen ließ der Goldschmied seinen Übungspartner los und strich sich durch den weißen Bart.

    "Gekämpft hast du ganz gut. Schlau deine Reichweite auszunutzen, aber sei nächstes mal vorsichtiger, denn dein Bewegungsmuster wiederholt sich jedes Mal. Deswegen wusste ich auch, wann ich wo zugreifen musste, um dein Handgelenk in die Finger zu bekommen."

    Der Blonde schnaubte bloß einmal und nuschelte ein "Danke" bevor er sich abwandte, Doch Rognor war noch nicht fertig.

    "Hast du nicht was vergessen Alf? Ich glaub ich bekomm noch ein wenig Gold für den Kampf. Wenn ich mich richtig erinnere zweihundert
    Goldmünzen."

    In seiner Ehre gekränkt drehte sich Alf um, riss von seinem Gürtel einen Lederbeutel und warf ihn den Zwergen zu.

    "Hier hast du dein verfluchtes Gold, Zwerg!"

    Schnell wandte er sich ab und verschwand schnell im Labyrinth der Straßen und der Dunkelheit. Währendessen nahm Rognor lächelnd den Lederbeutel an sich und machte sich auf den Weg in die Taverne Sarpedons, um dort einen Teil wieder zu versaufen.

  5. Beiträge anzeigen #45 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Ach neue Mischung, ich wette ihr Waschweiberkinder hier am Silbersee seid unser gutes Zeug einfach nicht gewöhnt!", kommentierte Dennik spaßeshalber. Ungeachtet der Tatsache, dass er erst gestern vom "guten Zeug" verzaubert worden war. Er konnte dementsprechend gut nachvollziehen, was Slicer da ansprach. Trotzdem glaubte der Meisterdieb nicht, dass hinter dieser Sache ein Geheimnis versteckt lag. Es ging hier schlicht und ergreifend um eine Droge. Schon deshalb waren Nebenwirkungen und vor allem unterschiedliche Wirkungen vermutlich unvermeidbar. Hinzu kam nun natürlich noch, dass Sumpfkraut im Sumpf angebaut wird und der Sumpf nun mal Sperrzone geworden ist. Alle anderen Anbaugebiete stellen wohl einfach lieblose oder verzweifelte Versuche dar das Geschäft anzukurbeln. So musste nun auch Shakes mit dem Bluttal vorlieb nehmen und versuchte vermutlich verzweifelt das Kraut am Leben zu erhalten und dabei auch noch wie von Borran erwünscht den Absatz zu steigern. Gut möglich, dass Shakes die Druiden belabert hatte, oder wahlweise selbst eher untypischere Methoden durchprobierte um seine Plantagen im Wald aufzubessern.

    "Was unsere Mission angeht. Ist denn Lukar irgendwo in der Nähe, dann müssen wir nicht alles zwei Mal erzählen?", hakte der Dieb dann freundlich nach.

  6. Beiträge anzeigen #46 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    "Ich selbst rauche es garnicht. Lukar auch nicht, er schwört ja auf seinen Tabak... ich kann nur wiedergeben was die Verkäufer von den Helfern der Helfershelfer und ihren Kunden mitbekommen haben. Beschweren tut sich nun wirklich keiner. Aber das ganze ist so deutlich auffälliger. Und Sachen die Auffälliger sind, kosten Lukar mehr Gold."

    Slicer verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich etwas vor, sah Dennik direkt in die Augen.

    "Der ist Momentan sehr beschäftigt. Geschäftlich, natürlich. Da Joe Black irgendwie verschwunden ist, müssen wir Anderen die Sache mit deutlich mehr Einsatz angehen. Was auch immer ihr Lukar zu sagen habt, sagt es ruhig mir. Er wird es erfahren."

  7. Beiträge anzeigen #47 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Die Antwort verstimmte Dennik sichtlich. Sicher, wenn Lukar heute verhindert war, konnten sie warten. Sie hatten sich weder angemeldet, noch hatten sie es wirklich eilig, doch dass Lukar absolut keine Zeit für sie hatte, gefiel dem Meisterdieb nicht. Es klang zu sehr nach einer Ausrede, oder dem Versuch sie von Lukar und seinen Machenschaften fernzuhalten. Natürlich konnte der Söldner nicht sagen, ob dieses Gefühl nur Einbildung war, ob Slicer vielleicht damit eigene Interessen vorantreiben wollte, Wissen und Informationen waren immerhin viel wert und erzählten sie ihm nun alles, wusste dieser Mann mehr als sein Partner. Vielleicht steckten Slicer und Lukar aber auch unter einer Decke und hatten einen Plan gegen Borrans Machenschaften geschmiedet. Natürlich war das nur so ein Gefühl, aber unter Dieben musste man eben besonders wachsam sein.

    "Ah gut, dass du Joe Black ansprichst. Schade, dass er immer noch verschwunden ist, auch mit ihm hätte ich gerne geredet. Immerhin hat er ja wirklich große Visionen gehabt. Andererseits freut es mich natürlich zu hören, dass ihr seine Ziele vorantreibt. Wie ist denn die genaue Lage in Silbersee? Was habt ihr euch schon unter den Nagel gerissen", Dennik grinste breit und nahm einen Schluck Bier. Natürlich war es seine Intention vom vorherigen Thema wieder etwas abzulenken und so Drumherum zu kommen Slicer nun allzu viel zu verraten, nachdem Dennik misstrauisch geworden war, andererseits interessierte ihn die Sache natürlich trotzdem.

    Lukars Beschäftigungsgrad hin oder her am Ende waren sie Partner und unterstützen sich gegenseitig. Zudem hatte Dennik im Kastell einige gar noch recht geheime Entscheidungen getroffen und Pläne geschmiedet und Joe Blacks Ideen und Visionen spielten dabei eine doch sehr übergeordnete Rolle. Dennik hatte vor enger mit Lukars Organisation zusammenzuarbeiten, vielleicht war es gar möglich, dass sie sich gegenseitig völlig vertrauten und die Grenzen zwischen ihren jeweiligen Gebieten und Einflussbereichen komplett überwanden. Natürlich war so etwas nur möglich, wenn sie mit Lukar und Slicer gleichermaßen sprechen konnten.

  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline

    Arena

    Nach Lukars Empfehlung hatten sich Baldivur und Sabo Zugang zur Arena verschafft und nutzten diese nun für ihr Training. Ab und an holten sie die Trainingspuppen aus dem Lagerraum und übten ihre Schläge an den strohgefütterten Puppen, doch die meiste Zeit schauten sie entweder den professionelleren Söldnern, Kriegern und Gladiatoren zu, oder trainierten selbst gegeneinander. Es war ein raues Klima, dass zwischen den Männern herrschte, doch dem blonden Hünen gefiel die Atmosphäre in der kleinen dreckigen etwas provisorisch wirkenden Arena. Schlamm, der Geruch nach Schweiß und Rost, vermengt mit dem Gebrüll der Kämpfenden. Es war die perfekte Umgebung um das Kämpfen zu erlernen. Zwei Mal hatten Baldivur und Sabo noch in der Arena gegeneinander gekämpft, hatten versucht sich gegenseitig zu überrumpeln, oder trainierten stupide das Blocken und den Eröffnungsschlag. Noch fühlte sich der Nordmarer nicht so, als ob er wirkliche Fortschritte machte, doch die tägliche Beschäftigung und die Tatsache, dass seine Gedanken sich nur noch um das Kämpfen drehten, schienen ihn für viele Dinge und Kleinigkeiten zu sensibilisieren. Am deutlichsten spürte er aber den Muskelkater in Schulter und Armen, teilweise auch in den Beinen, der ihn Tag für Tag begleitete.

    Auch die rothaarige Kriegerin hatte ab und an vorbeigeschaut und sie hin und wieder auf Fehler oder Feinheiten hingewiesen, doch anscheinend mussten sie tatsächlich noch so stark an den Grundlagen arbeiten, dass es keinen Sinn machte gegen fremde, geübtere Kontrahenten zu kämpfen.

    Die Sonne war bereits untergegangen und die drei übenden Schüler saßen nebeneinander auf einer der Bänke der Arena. Lukar war ein ständiger Begleiter bei den Übungen geworden und Baldivur musste zugeben, dass auch wenn der Mann mit der Glatze ihm teilweise merkwürdig vorkam, dass seine ruhige und schweigsame Art dem Blondschopf durchaus nicht unangenehm auffiel. Mehr Kompliment konnte man von einem Nordmann auch gar nicht erwarten.

    "Wie sieht es aus, noch eine Runde im Fackelschein gegen die Puppen, ehe wir in die Taverne gehen?", fragte Baldivur nach.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    Wie war das doch mit der altbewährten Ringelwurmmethode?
    Dennik benutzte diese gerade par excelence, um davon abzulenken, dass er irgendwie Slicer nicht so ganz traute. Vermutlich war in dem Dieb doch so ein leicht unwohles Gefühl entstanden, auf die Gefahr hin, dass sie jemand belauscht hatte. Die hier in dieser Taverne wieder gegeben war, auch wenn sie sich nicht wirklich laut unterhielten. Wer mochte, konnte immer noch alles wesentliche aufschnappen.
    Gath hätte aber vermutlich gerade heraus erzählt, worum es ging, wenn er das denn genau gewusst hätte, denn immerhin hatte er sowohl mit Lukar als auch mit Slicer zusammengearbeitet und zumindest vor einem guten halben Jahr hatten sich die zwei noch vertraut. Aber wer wusste schon, ob sich nicht das vielleicht geändert hatte.
    Also beschäftigte er sich intensiv mit seinem Bierkrug. Ein Schönes Steinzeug war das, leicht gräulich, mit einigen derben Kerben drin, die wohl von einigen Tischkanten oder vergleichbaren harten Gegenständen herrührten, gegen die das Trinkgefäß in seinem wahrscheinlich nicht allzu kurzen Leben schon geschlagen worden war. Aus welchen Gründen?
    Aus Rachsucht, aus reiner Hitzköpfigkeit und Streitlust?
    Wer konnte das schon wissen, da empfahl es sich doch eher, noch einen großen Schluck zu nehmen und die drei Gauner weiter zu beobachten.

  10. Beiträge anzeigen #50 Zitieren
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Redsonja ist offline
    Aus der Ferne beobachtete Redsonja ihre Schüler. Sie hatten sich eindeutig verbessert. Sie nickte zufrieden, als sie beobachtete wie sie gegen die Puppen kämpften. Sie schienen alle müde, aber nicht komplett erschöpft. So schaute gutes Training aus. Redsonja lächelte und zog ihre beiden eigenen dunklen Klingen und begann ihren abendlichen Tanz.

  11. Beiträge anzeigen #51 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Statt wie erhofft zum Eigentlichen zu kommen, redete Dennik sich um Slicers Versuch das Gespräch zu seinen eigenen Gunsten verlaufen zu lassen herum und konterte mit einer geschickten Gegenfrage, die zu nichts anderem diente, als ihm mehr Informationen zu entlocken als er bei seiner ersten groben Antwort preisgegeben hatte. Das Verschwinden Joe Blacks schien ihn herzlich wenig zu interessieren, dafür allerdings ihre bisherigen Errungenschaften hier in Silbersee. Obwohl und grade weil er Dennik als Mann kennen gelernt hatte der mit ihrem Metier voll und ganz vertraut war, misstraute er ihm angesichts dieser Frage doch ein wenig. Wissen war in diesem Geschäft nicht nur Macht. Es war auch eine Art Rückversicherung, die einen gegen den Verrat der ehrgeizigen Bündnispartner absicherte. Dennik war beides. Gleichzeitig arbeitete er aber auch für einen mächtigen Mann mit unermesslichen Resourcen. Über Borran wusste selbst Lukar weniger als er oft eingestehen wollte. Das machte ihn gefährlich. Und seine Söldner nicht weniger.

    Dennoch war Lukar davon überzeugt, dass man Dennik und seinem Auftraggeber Borran vertrauen konnte. Er pochte da nur zu gerne auf seine Menschenkentniss. Bei Reinhard und Warrick hatte sie versagt. Allerdings war auch er selbst auf Warricks Verrat hereingefallen. Menschenkentniss alleine reichte offenbar nicht. Slicer beschloss, eine seiner Karten offen auf den Tisch zu legen. Er blickte Dennik nun offen misstrauisch in die Augen, schob seine Kapuze etwas zurück und leerte den Bierkrug mit einem tiefen Schluck.

    "Das sind gefährliche Fragen." Murmelte er, grade eben laut genug für die Anwesenden und gefolgt von einem leisen Schnalzen mit der Zunge. Er sah hinüber zu Gath und Luke Drake. Die beiden saugten jedes einzelne ihrer Worte gradezu gebannt auf. Luke tat dies ziemlich offensichtlich, während Gath sich urplötzlich für seinen Bierkrug zu interessieren begann.

    "Selbst für alte Partner. In Thorniara haben wir gut zusammengearbeitet, aber seitdem ist ne Menge passiert. Versteht mich nicht falsch, mir geht es hier um reine Sicherheit. Darum meine Gegenfrage: Wieso interessiert euch das? Reine Neugierde? Glaube ich kaum. Irgendwas habt ihr für uns... oder besser, Lukar, nicht? Ich bin mir sicher, der alte Gauner würde es tatsächlich lieber aus eurem Mund hören als als aus zweiter Hand von mir. Aber wie gesagt: Er hat grade viel zu tun. Was würdet ihr mir wohl kaum glauben, ich tu mich selbst schwer daran..."

    Der Gedanke an seinen Partner, wie er in der Arena zusammen mit den beiden Nordmarer und den Streitern des dunklen Bundes auf Übungspuppen eindrosch und Grundsequenzen des Schwertkampfes einstudierte, tieb dem bärtigen Dieb ein breites Grinsen aufs Gesicht. Als Lukar ihm damals offenbar hatte, dass er die Kampfkusnt erlernen wollte, hatte Slicer ihm erst nicht glauben wollen. Wie sehr er sich geirrt hatte.

    "Wir könnten nachgucken ob er grade in seinem Arbeitszimmer ist, falls euch das zufrieden stellt. Garantieren kann ich jedoch für nichts. Aber wenn, reden wir vielleicht besser dort weiter als hier."

  12. Beiträge anzeigen #52 Zitieren
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline
    Luke mischte sich vorerst nicht in das Gespräch zwischen Dennik und Slicer ein, genau wie auch Gath es tat. Der junge Dieb hörte aufmerksam zu und überließ es Dennik, für sie zu sprechen. Immerhin verstand sich der Meisterdieb ziemlich gut auf die Fähigkeit, viel zu reden und wenig zu sagen.

    "Ja, lasst uns in Lukars Arbeitszimmer gehen. Wenn er da ist, ist das gut und ihr beide erfahrt gleichzeitig was los ist. Wenn er nicht da sein sollte können wir aber wenigstens ungestört sprechen", mischte sich Luke dann in das Gespräch ein, bevor er sein Bier austrank und aufstand.
    "Slicer, wäre nett wenn du uns führst. Ich zumindest war noch nie in dem Arbeitszimmer", meinte der Druidenlehrling und blickte zu Slicer. Wirklich vertrauen tat Luke dem Mann nicht, schließlich kannte er ihn kaum. Doch traute der Dieb ihm genug um nicht befürchten zu müssen, dass Slicer sie versuchte in einen Hinterhalt oder etwas Ähnliches zu führen.

  13. Beiträge anzeigen #53 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline

    Arena

    Die letzten Tage waren die beiden Nordmarer zusammen mit dem schweigsamen Lukar in der Arena gewesen und hatten den Kampf mit den Waffen ihrer Wahl trainiert.
    Entweder schlugen sie auf wehrlose Übungspuppen ein, oder versuchten sich gegenseitig in einem Trainingskampf zu besiegen.
    Sabo hatte das Gefühl, dass er mit jedem Tag besser mit seinem Speer umgehen konnte, auch wenn er wohl noch weit davon entfernt war es mit echten Gegnern aufzunehmen.
    Neben dem Waffentraining hatte der Nordmann auch begonnen, seine Ausdauer zu verbessern, indem er immer wieder einige Runde um die Arena lief.
    Das Training war ziemlich anstrengend, doch machte es Sabo Spaß, weshalb er immer voll motiviert und konzentriert bei der Sache war.

    "Hört sich nach nem Plan an", meinte Sabo und nickte Baldivur zu, bevor er aufstand und seinen Speer in die Hand nahm.
    Die Sonne war bereits untergegangen und die Arena wurde nur noch von einigen Fackeln beleuchtet, was Sabo aber nicht weiter störte.
    Grimmig schaute er zu den Übungspuppe, bevor er sich in vernünftig aufstellte und begann, auf die Puppe ein zuschlagen und zu stechen.

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Der Abend war schon wieder weit fortgeschritten und die Sonne bereits seit langem untergegangen. Nur noch vom Fackelschein erhellt, lag die Arena in geschäftiger Atmosphäre. Trotz der Dunkelheit oder gerade deswegen, wurde noch fleißig trainiert. Die Puppen aus Holz und Stroh wurden von Schwertern, Äxten und Streitkolben malträtiert, einige Krieger kämpften mit hölzernen Waffenimitaten gegeneinander und andere trainierten bloß ihre Stärke und Ausdauer mit Sandsäcken und Ausdauerlaufen.
    Der Zwerg saß auf einem Fass, auf dem jeweils ein schwarzer, blauer, roter und gelber Kreis gemalt war und welches wahrscheinlich zum Üben mit dem Bogen genutzt wurde. Er saß bereits eine gewisse Zeit dort und zog genüsslich an seiner Pfeife um dann den wohlduftenden Tabakrauch in die kalte Abendluft zu pusten. Während der Goldschmied die Kämpfer beobachtete, erinnerte er sich an die Zeit, als er in Setarrif selbst den Gebrauch einer Axt geübt hatte. Das waren noch Zeiten, als bloß der Innosler der große Feind war und nicht irgendeine überdimensionierte Echse mit Flügeln und der Fähigkeit Feuer zu speien. Damals hatte er mit Edon unter den wachsamen Augen des weißhaarigen Marvins trainiert und den Kampf mit der Axt erlernt. Wie war er damals mit Sandsäcken beladen in der Arena Runden gelaufen nur um im Zweikampf mit Edon auf eine bessere Ausdauer zurückgreifen zu können. Verdammte Axt war der Junge flink gewesen, aber in Sachen Kraft hatte er sich nicht mit dem Zwergen messen können. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Bergmannes, als er in Erinnerungen schwelgte und dabei selber einigen Neulingen zusah. Viele von den Anfängern im Kampfe waren nach Silbersee gekommen, um sich König Erthorn anzuschließen und gegen Rhobar zu kämpfen oder den Drachen zu vertreiben, doch einer stach ganz besonders heraus und zwar ein großer Mann mit breitem Kreuz, wahrscheinlich einer aus Nordmar, der jedoch statt Schwert, Axt oder Streitkolben mit einem Speer hantierte. Sonst war niemand auf dem Platz, der sich mit dieser Waffe vertraut machte. Schwerter und Äxte waren am öftesten in der Arena zu sehen, auch der eine oder andere Streitkolben schwang durch die Lüfte, aber einen Speerträger hatte Rognor lange nicht unter den Kämpfern gesehen, auch wenn es sie bestimmt gab, bloß stachen sie ihm einfach nicht in sein verbliebenes Auge.
    Ein weiterer Zug und wieder schwebte eine Rauchwolke durch die Nacht, nur ein wenig durch die Fackeln beleuchtet. Gemächlich legte der Zwerg seine Pfeife auf das Fass, auf dem er eben gerade noch gesessen hatte und bewegte sich auf eine der Holzpüppchen zu. Seine Hände waren bandagiert, sodass er sich seine Hände während des Trainings nicht zu sehr verletzte. Mit Schlägen traktierte er das Holz und versuchte sich auch an einigen Tritten sowohl mit dem linken als auch mit dem rechten Bein, obwohl es mit dem linken, verletzten nicht ganz so funktionieren wollte und sich auch der Schmerz bei den Tritten durch das ganze Bein zog. Doch insgesamt, gelang es dem weißhaarigen Zwerg immer besser mit seinem verletzten Bein zuzutreten. Nach einigen Minuten begann Rognor bereits zu schwitzen, trotz der kühlen Abendluft, da das Training schon anstrengend war. Er besaß zwar einiges an Ausdauer, doch durch die Bewegungen entstand einiges an Wärme, welche das Wasser nur so aus seinem Körper trieb, ohne das er müde wurde. Die Runden mit den Sacksäcken und generell die körperliche Schwerstarbeit, die der Einäugige über die Jahre hinweg ausgeführt hatte, hatten seinen Körper gestählt und seine Muskeln, vorallem im Bereich der Arme anschwellen lassen. Auch war seine Ausdauer nicht zu verachten, alles Eigenschaften die jeder Krieger besitzen sollte um in einer Schlacht nicht bereits nach den ersten fünf Minuten umzukippen oder um seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen.
    Der Faustkämpfer übte noch eine Weile weiter, wiederholte Schlagkombinationen und Tritte, die er von Wendel gelernt hatte und probierte auch einige neue Techniken aus. Aber es war halt was anderes, gegen ein Puppe aus Holz zu Kämpfen als gegen einen agierenden Gegner mit einer Waffe. Gedanklich schrieb sich der Zwerg auf, sich demnächst jemanden zu suchen, mit dem er das Entwaffnen üben konnte, da seine Fähigkeiten in dem Bereich bestimmt ein wenig eingerostet waren.

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    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    Während die beiden Normarer es vorzogen, ihre Übungspausen in der Taverne von Sarpedon zu verbringen, fand man Lukar wieder vermehrt in seinem geliebten, neuen Arbeitszimmer vor. So wie jetzt. Mit schmerzenden Gliedern saß er leicht gebäugt über einem Zahlenbuch und notierte sich die Tageseinnahmen seiner beiden Zwischenhändler. Die Tätigkeit war entspannend. Doch der Muskelkater nervte ihn dabei. Die Versuche, dass unangenehme Ziehen in seinen Unterarmen zu ignorieren, waren allesamt zum Scheitern verurteilt. Schlimmer noch. Seine rechte Hand zitterte beim Schreiben und sorge so dafür, dass sein Schriftbild alles andere als Ansehnlich war.

    Abgesehen vom Muskelkalter konnte Lukar noch keine Veränderung durch das bisherige Trainig feststellten. Er war noch immer eher drahtig. Muskeln zeigten sich unter seiner täglichen Kleidung so gut wie keine. Allerdings hatte das auch seine Gründe. Einerseits trainierte er ja noch nicht so lange. Andererseits wandte er sich auch nicht den großen Kraftanstrengungen und schweren Gewichten zu, die die Arena und das Trainig zu bieten hatten. Vielmehr hatte es ihm die Ausdauer angetan. Als Jemand, der schon immer gut zu Fuß gewesen war und sich auf sein Körpergefühl einigermaßen verlassen konnte, hatte er nur wenig Probleme mit den Übungsläufen in der staubigen Arena.
    Wobei er sich noch schwer tat, war allerdings das Trainig mit den Übungsklingen. Nachdem Streitkolben und Äxte schon alle vom Gewicht her ausfielen, hatte er sich auf die Schwerter fixieren wollen. Hier ergaben sich jedoch auch schon weitere Probleme. Das Übungsbastardschwert aus Holz war ihm zu lang und zu schwer, das Breitschwert nicht gut genug ausbalanciert. Auch die Kurzschwerter wiesen einen grundlegenden Mangel auf, der sich schon aus ihrem Namen heraus ergab. Momentan gab er sich mit einer Art Mittelmaß zufrieden, einem nur leicht gekrümmten Säbel aus stabilem Hartholz. Dieser lag nun über dem Kamin seines Arbeitszimmers, da er nicht wollte das ihn in seiner Abwesenheit jemand anders für sich beanspruchte. Er würde es bis Abschluss des Trainigs behalten und dann gegen eine echte Waffe eintauschen. Er hatte sich bereits so seine Vorstellungen dazu gemacht. Da ihm die nötigen Mittel keineswegs fehlten, wollte er das Heft und den Knauf seinem Ring anpassen und entsprechend edel gestalten.

    Kritisch musstere er die zwischen seinen Fingern eingeklemmte Feder, die zitternd über der nächsten leeren Zeile in seinem Buch hing. Er gab seinem Arm einen Ruck und versuchte eine möglichst schwungvolle 76, als die Tür zu seinem Arbeitszimmer ohne eine Vorwarnung aufgerissen wurde. Aus der 76 wurde ein langer, blauer Strich der sich bis zum Ende der Buchseite zog. Den Fluch auf seiner Zunge unterdrückend hob Lukar den Kopf und erkannte Slicer. Der bärtige Dieb grinste und machte eine ausschweifende Geste Richtung Tür.

    "Grüß dich Lukar. Ich hab hier einige Herrschaften, die Feuer und Flamme sind dich zu sprechen."

  16. Beiträge anzeigen #56 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Bewahre Lukar", grüßte Dennik ihren gemeinsamen Geschäftspartner, der noch mit einer Feder bewaffnet am Schreibtisch saß. Der Meisterdieb machte ein paar Schritte in das kleine Arbeitszimmer um an der Tür Platz für seine Freunde zu machen, sodass auch Gath und Luke den Raum betreten konnten.

    "Wir haben gehört, dass du zurzeit allerhand zu tun hast und wir wollen dich auch nicht bei deiner Arbeit stören, aber hättest du ein paar Momente Zeit für uns? Wir haben gewissermaßen gute Neuigkeiten und auch sonst gibt es ja mittlerweile wieder allerhand zu bereden", kam der braunhaarige Söldner gleich auf den Punkt und gönnte sich während er sprach auch einen kurzen aber vielsagenden Blick auf Slicer. Irgendetwas fand er noch immer seltsam an dem Vorgehen des Mannes. Dennik konnte nur vermuten, dass Slicer und Lukar irgendetwas ausheckten, oder es tatsächlich sehr genau nahmen mit der Sicherheit, dass sie jetzt erst zu Lukar vorgelassen wurden waren, doch solange nun alles glatt ging, war es irrelevant für das Verhältnis der beiden Diebesgruppen.
    Geändert von Dennik (24.04.2016 um 18:28 Uhr)

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Aniron lehnte sich zurück und beobachtete Runa und Sinan, wie beide vor ihr auf dem Boden spielten.
    Sie hatten irgendwo Holzklötzchen gefunden und spielten nun Echsenmenschen und Drache gegen Krieger.
    Ein tolles Spiel.
    Aniron seufzte.
    Sie saß neben der Liege, auf der Hyperius' Körper lag. Die Kammer war zu einem merkwürdigen Rückzugsort geworen. Wenn sie die Enge der Burg nicht mehr ertrug, die Geschäftigkeit und in jeder Ecke Menschen, dann schnappte sie sich ihre Kinder und ging hier zu Hyperius in die Kammer. Es war ein trauriger Ort aber zugleich voller Demut. Hier wurde sie an Adanos erinnert und an die Magie, die durch ihm dieser Welt innewohnte. Manchmal dachte sie an die Predigten, die Hyperius im Tempel in Setarrif gehalten hatte und sie wünschte sich sehr in diese Zeit zurück.

    Ein Klopfen holte sie in die Realität zurück.
    "Herein!", rief sie etwas unwirsch. Ein Novize trat in die Kammer, den sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Er überreichte ihr ein zusammengerolltes Pergament.
    "Eine Nachricht von unserem Obersten Magier, Tinquilius", sagte er. Aniron richtete sich auf und entrollte das Pergament sofort.
    Sie nickte dem Novizen zu, der sie wieder allein ließ.
    Hastig begann sie zu lesen: Tinquilius schrieb, dass er Maris im Kastell der Schwarzmagier getroffen hatte und Maris versuchte Vertreter aller Magiekreise in Thorniara zu versammeln, um endlich eine Lösung zu finden, den Drachen zu töten oder wenigstens zu vertreiben.
    Aniron sah kurz auf.
    "Aha, das treibt er also", murmelte sie, dann las sie weiter.
    Tinquilius würde als Vertreter der Wassermagier nach Thorniara gehen und fragte Aniron nun, ob sie sich ebenfalls auf den Weg machen könnte. Die geplante Versammlung sollte schon in einer Woche stattfinden und Maris würde auch dort sein.

    Aniron ließ den Brief sinken und blickte auf Runa und Sinan, die immer noch auf dem Boden spielten.
    "Habt ihr Lust auf eine Reise?", fragte sie.
    "Auja!", rief Runa augenblicklich. "Wo geht es hin?"
    "Nach Thorniara, da waren wir schon einmal, bevor wir hierher gekommen sind. Danee ist dort geblieben, erinnert ihr euch?"
    "Jaaaa", jubelte ihre Tochter. Sinan aber wirkte nicht ganz überzeugt.
    "Müssen wir hier weg?", fragte er.
    Aniron nickte: "Tinquilius hat mich gebeten. Es ist sehr wichtig für uns alle. Euer Vater wird auch dort sein."
    Wenn nicht, konnte er was erleben! Sinan aber schien nun überzeugt.
    "Gut, dann sollten wir sofort unsere Sachen packen und jemanden suchen, der uns begleitet. Am besten brechen wir morgen vor Sonnenaufgang auf."

  18. Beiträge anzeigen #58 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Im Mäander des illustren Irrsinns
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    Edon Mesotes ist offline
    "Woher kommst du eigentlich wirklich?"
    Edon zog fragend eine Augenbraue hoch und wandte sich vom See ab. Wenn sie auch ihre Stadt, ihre Sicherheit, den Großteil ihres Besitzes und viele ihr Leben verloren hatten, was die Aussicht in der Goldenen Stunde anging hatten sie wirklich nur gewonnen. Obwohl sie die Stadt der Goldenen Kuppeln genannt wurde, hatten die Berge im Westen es leider nie zugelassen, dass die Dächer das Licht des Sonnenuntergangs widergespiegelt hätten. Hier vor der Burg jedoch schien jeden Tag für eine Stunde der Silbersee in Flammen zu stehen und bot einen wahren Augenöffner.
    Er schielte zu Mana hinüber, die immer noch fasziniert auf den See starrte und für einen Moment selbst ganz vergessen zu haben schien, dass sie ihn etwas gefragt hatte.
    "Du hast mir nie erzählt, wo du wirklich herkommst."
    Der Landstreicher kratzte sich kurz am Kopf und überlegte. Welche Geschichte hatte er wem erzählt und wie viele davon hatte Mana mitgehört?
    "Da gibt es auch nicht viel zu erzählen. Sie hat mich in Trelis geboren und mir damit schon frühzeitig ein paar große Fehler auf den Weg mitgegeben, die auszubügeln dann später mal mein Problem werden würde. Der Vater war Orksöldner und mein erstes Wort hat er schon gar nicht mehr gehört. Man hatte zwar während des Krieges was davon, sich mit den Orks gutzustellen, aber wenn du einen Pfeil in die Leber bekommst, schert sich kein Wundarzt einen Dreck darum, dass du gerne noch ein paar Jahre von deinem miesen Leben gehabt hättest."
    Er zuckte mit den Schultern und ließ leise einen Kieselstein zu Boden fallen. In der abendlichen Stille ließ Fall jedoch einen kleinen Hall im Kopf zurück.
    "Sie hat es ein paar Jahre länger gemacht. Hat mich durchgebracht, bis sie selbst nur noch eine stumme Hülle für Selbstmitleid und die Erinnerung an verschenkte Gelegenheiten war. Wie sich herausstellte war ein Charon von acht Jahren wohl kein besonders guter letzter Grund zum Leben. Sie hatten den Anstand, mir zu sagen, sie wäre gestürzt. Der Rest erklärt sich von selbst: lerne zu klauen, wenn es nicht zum Betteln reicht. Und selbst als ich alt genug für das Schwert wurde, war der Orkkrieg leider gerade vorbei. Also bin ich den Irren hinterhergesegelt. Stellte sich raus, dass ich Talent hatte. Und nach der Schlacht merkte ich, dass mir der Hunger doch lieber war. Der Rest ist Geschichte."
    "Und was davon war die Wahrheit?"
    Edon schaute irritiert wieder zu Mana herüber, die diebisch lächelte.
    "Ich hab dich mittlerweile über genug Dinge lügen hören, von denen ich die Wahrheit kannte: du erfindest deine Geschichten nicht einfach, du verdrehst die Wahrheit genau so lange, bis nichts mehr an sie erinnert. Und ich hab dich vier- oder fünfmal deine Lebensgeschichte erfinden hören. Welcher Teil von dieser war wahr?"
    Edon lächelte. Nicht wie einer, der beim Lügen erwischt wurde, sondern wie einer, der ein Rätsel gestellt hatte und jemand es lösen konnte. Die Kleine machte sich. Er zuckte die Schultern während er gönnerhaft die Arme ausbreitete.
    "Der Witz geht auf dich, meine Eltern sind tatsächlich tot."
    Geändert von Edon Mesotes (17.08.2016 um 21:26 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline
    "Schaut irgendwie so aus, wie es sein muss.", dachte sich Ornlu, als er sich nun in unmittelbarer Nähe der Silberseeburg befand. Vom weiten - an sich direkt nach dem Orkwald - sah es ja noch imposant aus, aber je näher man kam, umso mehr roch es nach Menschen, nach Elend, nach Lebensbedingungen die nicht wirklich würdig waren. Das es keine Aufstände oder Abwanderungen gab, wunderte den Druiden, aber andererseits hatten womöglich sehr viele hier einfach ein Rad ab malten sich einen Ort an dem Brathähnchen an den Bäumen wuchs aus, um einfach der Wirklichkeit zu entfliehen.
    Aber er war nicht hier um zu urteilen oder zu spotten oder sonst etwas. Er war lediglich auf der Durchreise und würde nun da die Nacht schon einbrach hier bis zum nächsten Tag bleiben. Natürlich wurde er schief angeguckt, aber das machte er umgekehrt genauso. Das ging auch nicht anders, da er schon viele Monde nicht so viele Menschen an einem Ort antraf. Es war gar unangenehm für den Druiden. Allein die vielen Gerüche irritieren ihn, da es diese kaum in der Natur gab und somit nichts wirklich zum Orientieren.

    "Heda, du Penner! Was sucht so einer wie du hier? Bist ein Dieb oder sowas, heh? Mit der Kapuze und abgetragenen Mantel.", fragte irgend ein Kraftprotz mit großer Axt. Ornlu zog die Kapuze nach hinten und trat mehr in den Fackelschein. Seine wölfischen Augen, seine roten Tätowierungen und wildes, markantes Gesicht offenbarte, dass er eben kein Dieb war.
    "Seh ich aus wie eine Ratte? Schmächtig und mit spitzen Kinn? Langen Fingern und Dolch zum Beutel schneiden? Ich denke nicht. Ausserdem gibt es hier doch nichts zu stehlen. Hier und lass mich in Ruhe, mein großer Freund.", sprach er ruhig und reichte dem Kraftprotz einen Sumpfkrautstengel. Der griff gierig danach und nickte Ornlu nur zu.
    Der Druide ging dann weiter den Weg entlang hinauf zur Burg. Da oben roch es nach Fleisch und durch den Kraftprotz, als auch das gut sichtbare Gesicht, schienen die Leute zu erfahren, dass Ornlu nur einer von den seltsamen Waldmenschen war die bestenfalls da waren um zu handeln. Doch oben angekommen, kam er gar nicht erst rein. Männer mit Bärten - ja prächtigen Bärten und Schwertern und sowas meinten, dass er nicht rein käme. Ornlu zuckte mit den Schultern, sagte kleinlaut dass das nirgendwo stehen würde und schlenderte dann wieder runter. Irgendwo anders roch es auch nach Gebratenen und da klimperte auch jemand auf einer Laute daher.

    Der Druide nahm Platz auf einer Bank. Was und wo das war wusste er nicht - es stand ja nirgendwo was oder zumindest Wegweiser. Tunlichst hatte er darauf geachtet niemanden den Platz weg zu nehmen oder zu stören. Er konnte nicht anders, als hier für einige Momente zu verbleiben. Es wurde irgendwas am Spieß gebraten. An Tischen und Bänken speisten wenige Leute und vor allem zwei Barden spielten und sangen für alle. Eine Frau und ein Mann. Ein Paar und wahrscheinlich in solchen Geldnöten, dass sie um ihr Leben spielten, um zumindest satt zu werden. Sie hatten nach ein paar Saufliedern nun Ruhigeres angestimmt. Eine Ballade die Ornlu nicht kannte und dewegen besonders lauschte. Dabei merkte er gar nicht, dass ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge sich zu ihn an die Bank setzten.
    Geändert von Ornlu (24.04.2016 um 22:49 Uhr)

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist gerade online
    Aniron balancierte die Vorräte auf ihren Armen durch die Leute hindurch, die sich zwischen all den Bretterbuden aufhielten. Aus dem Augenwinkel sah sie zwei Barden, deren Musik über die Köpfe der Zuhörer in die Nacht schwebte. Wo waren denn jetzt Runa und Sinan?
    Eigentlich hatte Aniron die beiden schon längst ins Bett stecken wollen, damit sie am nächsten Morgen bereit für die lange Reise waren, aber sie waren viel zu aufgekratzt gewesen. Sie hatte ihren Kindern daher erlaubt, den Barden noch etwas zuzuhören, solange sie selbst noch Vorräte für den nächsten Tag besorgte.

    Nun hatte sie alles beisammen und es wurde Zeit, dass sie alle noch etwas Schlaf bekamen.
    Aniron blieb kurz stehen, um sich umzusehen. Auf einer Bank nahe des Aufganges zur Burg erblickte sie die Zwillinge. Neben ihnen saß ein etwas wild aussehender Mann. Aniron schüttelte kaum merklich den Kopf, als sie sah, wie Runa den Mann mit großen Augen bewundernd ansah.
    Sie würde auch wirklich jeden Strolch anhimmeln, und wenn er nur ein kleines bisschen wie ein Abenteurer aussah.

    "Sinan, Runa, ab jetzt, genug für heute. Morgen haben wir einen anstrengenden Tag vor uns", rief sie streng. Sinan sprang sofort auf, Runa aber ließ sich Zeit, als Aniron ein vertrauter Geruch von nassem Hund in die Nase stieg. Sie blickte den Fremden etwas genauer an, nur um schließlich zu stutzen:
    "Ornlu, bist du das?"
    Es gab nur zwei Menschen, die sie in diesem Moment lieber gesehen hätte.
    Geändert von Aniron (25.04.2016 um 18:20 Uhr)

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