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    Auserwählter Avatar von Joe Black
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    Joe Black ist offline
    Der Wind blies rauschend durch die knorrigen Baumkronen an deren Ästen erste Knospen erblühten um den nahenden Frühling einzuläuten.
    Die Sonne entsandte wärmende Strahlen während sie sich den Himmel hinaufkämpfte und so etliche Tiere des Waldes aus ihren Bauten herauslockte.
    Black stapfte gemächlich dem alten bekannten Trampelpfad entlang während Spike, einige dutzend Schritt Abstand haltend, durch das Dickicht pirschte.
    Der bärtige Streiter war Monatelang nicht mehr hier gewesen. Sein Aufbruch kam schnell und unvorbereitet, entriss ihn aus dem sorgsam aufgebauten Kreise Vertrauter und Erwählter und warf ihn in den Schlund der Dunkelheit der ihn aufsog und nicht mehr auszuspucken drohte.
    Die genaue Zeit konnte er nicht beziffern, doch wusste er, dass es zu lange war als dass man ihn hier nicht für Tod hielt.
    Der Streiter Beliars hielt inne um sich einen Schluck Wasser aus seinem Trinkschlauch zu gönnen. Das kühle Nass löste seine trockene Zunge und signalisierte seinem Magen sogleich den Schlag zu unterbrechen und wieder nach Essen zu knurren.
    Joe steckte den Trinkschlauch wieder in seine Tasche und blickte abschätzend den abfallenden Hang hinab. Er hatte noch gut einen halben Tag zu marschieren ehe er Burg Silbersee erreicht haben würde. Dann müsste er schauen wo er sich wieder eingliedern konnte.
    Mit etwas Glück bestand noch etwas vom dunklen Bund dessen Fundament er mithilfe Erwählter Beliars legen konnte. Der ehemalige Assassine grinste wölfisch während er seinen Schritt beschleunigte. Kein Glück. Beliar selbst war es der diese Recken für seinen Dienst auserkoren hatte. Es brauchte keinen Joe Black um diese Individuen anzuleiten.
    Ihr ungebrochener Glaube an den dunklen Lord war es der sie alle leitete.
    Spike schloss wild hechelnd zu seinem Herren auf und heulte innig auf als er an seiner Seite angerlangt mitrannte. Aufgescheuchte Raben flatterten aus Baumkronen hervor und einige Rehe flüchteten aus nahen Büschen.

    Gut zwei Stunden später hatten die beiden den Trampelpfad in den Wäldern verlassen und schlossen auf die Reichsstrasse auf, die gen Pass zum Tor, welches den östlichen Eingang gen Burg Silbersee absicherte, führte. Die vom Krieg gegen die Echsenmenschen gezeichnete Handelsstrasse war wie für diese Tageszeit gewöhnlich mit einigen Personen gespickt.
    Manch einer zog Handkarren hinter sich her auf denen erlegtes Wild, Waren, Handwerkszeug oder andere Güter transportiert wurden. Andere trabten auf Rösser und wieder andere marschierten zu Fuss bis an die Zähne bewaffnet.
    Doch sie alle hatten etwas an sich was Joe vor seiner Abreise lange nicht mehr gesehen hatte. Sie wirkten gestärkt, vollen Mutes und erfreuten sich über das wärmende Sonnenlicht.
    Der grosse Schrecken welcher sich durch den Angriff des Weissauges mit seinen Scharren über das Land gelegt hatte, schien gewichen zu sein. Dies sprach für die Führer der einzelnen Gilden die es also doch geschafft hatten die Menschen wieder zu einen und ihnen ein Ziel gaben.
    Der ehemalige Assassine warf die Kapuze seines Umhanges über den Kopf und verbarg damit sein Gesicht in den Schatten.
    Während er und Spike die Strasse entlang schritten glitten seine Gedanken zurück in die Finsternis aus der er gekommen war. Die unheilvollen Visionen hatten ihn schon Wochen vor der plötzlichen Abreise geplagt, doch hatte er dies stets dem Zorn Merideths zugeschreiben welche ihn immer wieder über diesen verfluchten schwarzen Stein zu kontaktieren versuchte, es durch die Kraft des Weissauges die über ganz Argaan wirkte jedoch nicht schaffte.
    Ha, hätte er gewusst welch böses Spiel die Hexe und ihre dämonischen Getreuen mit ihm spielten, wer weiss ob er Ihren Rufen wirklich gefolgt wäre. Allerdings war sein eigener Wille in diesen Angelegenheiten nicht von Wert.
    Es galt allein Ihren Befehlen zu gehorchen um den Willen Beliars umzusetzen. Und so wanderte er gen Varant um in den entlegensten Teilen der Wüste den alten Tempel der Hexe aufzusuchen. Dort wo man sie in einem Zirkel alles lehrte. Dort wo sie sich in wilden Orgien mit Dämonen vereinigte, ihre Seele verkaufte und somit den Segen und dunkle Gaben des dunklen Lords erntete. Dort wo auf gegerbten Häuten hunderter Sklaven mit deren Blut eine Prophezeiung aufgeschrieben wurde welche die Welt der Toten und der Lebenden vereinigte und die Sonne vom Horizont tilgte um der Dunkelheit einen festen Platz zu sichern.

    Das knurren Spikes riss ihn aus den Gedanken und er folgte der Schnauze der Dogge und erblickte die vertrauten in die Wand gearbeiteten Zellen der Büsserschlucht und deren verfaulten Insassen. Hämisch grinsend entgegnete er seinem tierischen Gefährten:

    „Von denen brauchst du dich im Gegensatz zu unseren untoten Freunden in der Wüste nicht fürchten. Die stehen nicht mehr auf, ausser Noxus treibt hier irgendwo sein Unwesen…“

    Kurze Zeit später hatte er dann endlich das befestigte Palisadentor erreicht.
    Die Wachen blickten mit erhobenen Armbrüsten auf ihn herab und erfragten sein Begehr. Achselzuckend erkundigte sich Black ob sein Titel als Wächter der Akademie noch bestehen würde oder ihm mit der Zeit genommen worden war. Eine Antwort erhielt er nicht direkt.
    Fakt war, dass die beiden Männer sofort hektisch agierten und ihm Einlass gewährten.
    Und so durchschritt der Streiter Beliars das Tor in sein aufblühendes neues Heim, blickte über die saftigen Wiesen und dem breiten Handelsweg der zur Burg führte an deren Fuss eine prächtige Siedlung erblühte .

  2. Beiträge anzeigen #22 Zitieren
    Veteran Avatar von Lukar
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    Lukar ist offline
    "Falls euch statt einer gemütlichen Seekulisse hinter der Taverne übrigens mehr der Sinn nach einer offizielen Trainigsstätte steht, so kann ich euch die neu errichtete Arena der Siedlung wärmsten empfehlen." Raunte Lukar mit regungsloser Miene in die Runde der beiden Nordmarer und der Kriegerin.
    "Ich besitze gute Kontakte zu den Besitzern. Man wird euch auf mein Geheis sicherlich reinlassen, wann immer ihr das wollt und könnt eure Fähigkeiten dort mit anderen Kriegern messen. Einige von ihnen kenne ich ganz gut. Es sind gute Leute."

    Mehr aus Höfflichkeit den aus wirklichem Genuss nahm er einen kleinen Schluck aus dem Bierkrug. Seit seinem Beinahefehler in Thorniara schmeckte ihm der Gerstensaft noch weniger als sonst. Gönnerhaft schob er ihn ein Stück von sich weg, damit ihn einer der anderen in sich hineinkippen konnte.

    "Wie bereits gesagt. ich habe selten mehr geschwungen als meinen Dolch. Falls ihr mich ausbilden und mit nach Setariff nehmen wollt um eure Freundin zu retten, werdet ihr bei mir mit den Grundlagen anfangen müssen, sowohl theoretisch als auch praktisch."

    Redsonja warf ihm denselben Blick zu wie eben beim Übungskampf. Lukar seufzte. Mit diesen Antworten gab sie sich offenbar nicht zufrieden.

    "Ich bevorzuge es, mich von einem Meister belehren zu lassen, als mit verdrängtem Halbwissen um mich zu werfen. Aber gut. Der erste Satz, den man man mir vor 25 Jahren im Heer sagte, war: Strich mit dem spitzen Ende zu."

    Er gestattete sich ein zynisches Lachen.

    "Naja. Abgesehen davon wurde mir geraten, meine Waffe nach jedem Kampf zu säubern und auf keinen Fall mit einem schlecht balancierten Stück Stahl in den Gegner zu rennen. Mehr als das und an den Grunddrill erinnere ich mich nicht. Als eingezogenes Kanonenfutter erhält man in der Regel nicht die beste Ausbildung. Und lange musste ich auch nicht dienen, Innos seis gedankt, sonst säßen meine rüstigen Knochen nicht hier, sondern würden auf irgendeinem myrtanischen Feld verbleichen. Hab nie direkt an der Front gestanden."

    Grimmig griff er doch wieder nach seinem Krug und tat einen kräftigen Schluck. An diesen Teil seiner Jugend erinnerte er sich ungerne.

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    In der Taverne war es üblicherweise Laut, auch der heutige Tag machte keine Ausnahme. Es wurde gelacht, geschrien, hitzig diskutiert und irgendwo in der hinteren Ecke erbrach sich jemand und entfernte den Alkohol etwas schneller aus dem Körper. Die Inneneinrichtung war spärlich und wahrscheinlich aus Not in aller Eile gezimmert worden und doch war alles besetzt. Ein Tisch mit mehreren Stühlen konnte Rognor jedoch für sich gewinnen, während der Hagere das Bier vom Tresen holte.
    In Ruhe schaute sich der Zwerg um und erkannte einige Gesichter, ohne sie jedoch zuordnen zu können. Zumindest den Großteil der Gesichter. Sarpedon an der Theke erkannte er von der alten Sturzkampfmöwe, der beliebtesten Taverne in Setarrif und die rothaarige mit den drei Männern hatte er auch schon des öfteren in Setarrif gesehen, konnte sich aber nicht erinnern, ob die beiden jemals miteinander geredet hatte. Als der Goldschmied sich jedoch weiter umblicken wollte, knallte Slicer zwei Krüge auf den Tisch und zog so mit den Blick des Zwergen auf sich. Mit einem Kopfnicken bedankte sich Rognor für das Bier und zog es zu sich rüber. Den Bierkrug erhoben stieß er mit der Silberzunge an und soff schnell ein paar tiefe Schlucke des schwarzen Bieres. Ein Rülpsen drang über Rognors Lippen und an seinen Mundwinkeln war ein wenig des Dunklen in den weiß-dreckigen Bart geflossen. Mit der linken Hand wischte er sich über den Mund und wandte sich mit seiner gesamten Aufmerksamkeit wieder seinem Retter zu.

    "Aha. Geschieht den Rotröcken recht. Wer zu oft mit dem Feuer spielt verbrennt sich auch mal die Finger. Aber ist vielleicht auch gut, dass Thornaria nicht zerstört wurde. Ansonsten, hätten wir uns bestimmt mit den Sklaven Rhobars anlegen müssen, um die Burg zu halten. Mal sehen, wann die sich wieder trauen uns anzugreifen."

    Auch wenn Rognor die Innosler nicht mochte, so hoffte er doch, dass seiner Lehrmeisterin Ravenne nichts zugestoßen ist. Sie stand halt auf der falschen Seite in diesem Krieg, aber einen qualvollen Tod wünschte der Bergzwerg ihr auf keinen Fall. Ein weiterer Schluck beförderte wieder einen großen Teil des Bieres in den Hals des Bärtigen und rann kühlend seine Kehle hinab.

    "Aber mal zurück zu dir. Wenn du die Innosler nicht leiden kannst, dann bist du hier sehr gut aufgehoben. Und König Erthorn ist ein ehrenhafter Mann mit einem Traum seinem Volk die Freiheit zu schenken von den Fesseln, die dieser Rhobar uns aufzwingen will. Außerdem wenn du ein Kämpfer seiner Majestät werden würdest, könntest du auch ein wenig lernen, wie man ein Schwert schwingt und zumindest ein paar Muskeln zulegen. Die meisten Menschen, die ich mit einem Schwert sehe, haben zu wenig Muskeln. Du könntest mit genügend Training und der Anleitung einer der Meister der Klingen bestimmt einen ganz passablen Krieger abgeben."

    Rognor versuchte den Mann zu den Klingen zu ziehen. Immerhin, wenn er jemandem schon ein Leben schulden musste, dann wäre es doch besser wenn der Schuldner ein Schildbruder sein würde. Nochmal setzte er den Krug an und leerte ihn dieses Mal.

    "Überleg es dir."

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Das Bier schien Rognor regelrecht zu verwandeln. Seine Gesichtsfarbe nahm zu, er saß aufrechter und wirkte nicht mehr so angespannt wie bei ihrem Gespräch vorhin in der Kammer. Slicer war das nur recht, er hatte wenig Lust gehabt, den Abend mit einem mürrischen und schwächelnden Alten zu verbringen. So gefiel er ihm schon wesentlich besser. Seine Trinkmanieren kamen denen eines Nordmannes gleich was Slicer dabei nur wenig störte. Zufrieden genoss er sein eigenes Bier und schielte dabei zu Lukar hinüber, der sich noch immer oder schon wieder in der Taverne befand. Erneut in der Begleitung der hübschen Rothaarigen und der beiden großen Krieger. Slicer unterzog die Dame einer genaueren Musterung bevor er sich wieder an den Bergmann wandte.

    "Ich glaube vorallem, jeder Mensch der noch gegen die Echsen steht, ist ein Gewinn für Argaan. Egal auf welcher Seite er steht. Tyrann hin oder her, was der Drache und seine Horden mit uns anfangen wollen, ist schlimmer als Rhobar und seine fanatische Gefolgschaft."

    Schmatzend stellte er den Bierkrug ab. Schon oft hatten er und Lukar darüber diskutiert, dass ein Bündniss zwischen Ethorn und Rhobar, und natürlich all den anderen Menschen auf Argaan, gegen den Drachen das beste war. In ihrem Metier war es sowieso gleich, wer am Ende wieder das Banner der Insel an sich riss. Sie arbeiteten auf einer Ebene der Gesellschaft, in der könige nur wenig Einfluss hatten, zumindest nicht so, dass man sich nicht auch darauf einstellen konnte.
    Jedoch zweifelte Slicer daran das es jeh zu einem Bündniss kommen würde. Aus bekannten Gründen. Ob das vielleicht eines Tages ihrer aller Untergang bedeuten würde? War Aagaan vielleicht nicht mehr das Land ihrer Zukunft?

    "Ob ihr es glaubt oder nicht, Rognor, ich habe einmal das Schwert geschwungen. Es ist allerdings schon etwas länger her. Mittlerweile habe ich meine Klinge weg gegeben und dem Weg des Kriegers den Rücken gekehrt. Ich kämpfe auf anderen Gebieten."

    Er tippte sich an die Schläfe. Natürlich hatte er verschwiegen das er sein Schwert Noctal geschenkt hatte. Es war für dieses Gespräch ohne belangen und ging nicht jeden Fremden etwas an, dass war eine Sache zwischen ihnen beiden gewessen. Wo Noctal jetzt wohl war? Slicer sah im Gedanken die verrottene Leiche des Haarlosen in den verschütteten Straßen Setariffs liegen, von Echsen verstümmtelt. Kein schöner Anblick, den sein kreativer Verstand da aus dem Hut zauberte. Slcier hatte schon schlimmeres gesehen und sich auch noch schlimmeres vorgestellt, aber selten ging es um jemanden, der ihm nahegestanden hatte.

    "Ihr erwähntet eben zahlreiche Berufungen, die ihr ausübt. Goldschmied und Bergmann, richtig? Auch mit Fallen kanntet ihr euch ganz gut aus. Wie gut seid ihr in diesen Bereichen? Arbeitet ihr nur alleine oder seid ihr fähig, ein Team zu organisieren und zu schulen, um beispielsweise einen Minenschacht auszuheben?"

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    "Wie gut ich darin bin? Das ist eine Beleidigung meines Könnens. Ich habe von den Besten der Besten gelernt. Handwerker, deren Namen auf ewig mit der Kunst des Schaffens verbunden sein werden. Virtuosen des Metalles und des Steines. Und ich denke, ich habe mein eigenes Talent in diesem Handwerk geschenkt bekommen."

    Der Zwerg winkte dem Wirt zu und versuchte so zu signalisieren, dass er ein weiteres Bier verlangte. Nach kurzer Wartezeit kam auch ein neues Bier, der Zwerg bedankte sich und gab Sarpedon einige Münzen, die die Kosten decken sollten.

    Ich muss aufpassen. Wenn ich nicht demnächst wieder an Geld komme, bin ich pleite und verhungern, würde ich nur ungerne.

    Bevor Rognor jedoch weiter redete nahm er wieder einen tiefen Zug und senkte so den Inhalt des Kruges. Mit einem Seufzen setzte er den Humpen wieder auf den Tisch und schaute seinen Gesprächspartner an, der ihm anscheinend ein Geschäft vorschlagen wollte.

    "Einen Minenschacht in das Fleisch des Berges zu schlagen ist recht schwer. Einfacher ist es natürlich eine Höhle zu finden, die ein gewisses Erzvorkommen besitzt, aber dass is recht selten, und ich selbst hatte bis jetzt nur einmal dieses Glück. Auch kann man alte verlassene Minen wieder funktionstüchtig machen, so wie ich und ein paar Helfer in Setarrif, aber entweder sind sie verlassen, weil sie leer sind oder weil sich etwas in den Gängen breit gemacht hatte."

    Mit einem Schütteln dachte der einäugige Zwerg zurück an die Eroberung seiner Mine in Setarrif. Die Minecrawler, ihr Zischeln und Klacken und die Schreie als sie starben und verbrannten. Doch am Widerlichsten war immernoch die Königin gewesen, die hinter ihren Kriegern verharrt hatte und dann von Edon, Adson und Rognor erschlagen wurde, umdie Gefahr zu bannen.

    "Aber ja ich denke es wäre möglich ein paar Leute soweit auszubilden, dass sie einen Schacht in den Berg schlagen können. Ich will dir auch sagen, dass sowas recht teuer werden kann, vorallem, wenn man dann nicht auf eine Ader stößt. Es ist also für Unkundige eine gute Möglichkeit in Unkosten zu versinken. Außerdem schaust du mir nicht aus wie jemand, der das Gold allein auftreiben könnte. Ich rate mal so ins Blaue und sage dein Händlerfreund Lukar wäre an so etwas interessiert."

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    Abenteurer Avatar von Baldivur
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    Baldivur ist offline

    Taverne

    Nachdem Lukar sich zu Wort gemeldet hatte, ergriff Baldivur die Chance die rothaarige Kriegerin zu überzeugen, dass er doch was auf dem Kasten hatte. Immerhin ging es hier auch um seine Ehre. Natürlich gestand er sich selbst ein, dass er kein toller Kämpfer war. Das hatte er spätestens bei ihrem Kampf gegen die Rotröcke in Nordmar bemerkt. Sie hatten richtig aufs Maul bekommen und er war natürlich auch nach Argaan gekommen um hier ein richtiger Krieger zu werden. Dennoch nagte es an seinem Selbstvertrauen, dass man ihn als blutigen Anfänger abstempelte. Also nutze er die Chance und kramte sich in seinem Kopf seine Erfahrungen und sein Wissen zurecht.

    "Ich weiß, dass die Wahl der Waffe entscheidend ist für den Ausgang eines Kampfes. Hat dein Gegner einen Speer", gutmütig klopfte der Hüne seinem Freund Sabo auf die Schulter, "Dann musst du erstmal versuchen an deinen Gegner heran zu kommen. Hat er aber einen Dolch, hast du vielleicht die Möglichkeit ihn auf Abstand zu halten. Hat natürlich auch was mit Schnelligkeit und Weitsicht zu tun", begann der blonde Nordmann und merkte, dass er noch nie wirklich über solche Dinge nachgedacht hatte. Gleichzeitig bemerkte er aber auch, dass es ihm Spaß machte über das Kämpfen zu reden. Man konnte sich dabei vorstellen, wie man seine Gegner mit der richtigen Technik zerhackte und einen Myrtaner nach dem nächsten spaltete.

    "Natürlich kommt es auch auf die Anzahl der Gegner drauf an. Hat man selber Verbündete, oder kämpft man alleine? Das Dümmste was man machen kann, ist blind auf einen Gegner visiert zu kämpfen und das Getümmel außen vor zu lassen...", das hatte er bei eben jenem Kampf gegen die Myrtaner gemerkt. Sie hatten sie überfallen und in einen Hinterhalt gejagt, doch es hatte nur einen Sekundenbruchteil gedauert, da hatten sich die Flachländer positioniert und sich gegenseitig unterstützt.

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Der Gauner hatte kaum sein eigenes Bier zur Hälfe getrunken da bestellte Rognor schon ein neues. Sarpedon sah ihn fragend an, doch Slicer hob abwinkend die Hand. Der eine Krug reichte ihm vorerst. Er war schließlich nicht zum vergnügen hier und genoss den Trunk nebenbei viel zu sehr, als das er ihn jetzt hemmungslos hinabzustützen wollte, um Platz für einen zweiten zu schaffen.

    "Ich kenne die Geschichten über die Viecher, die sich gerne in den Minen breit machen." Sinnierte Slicer ernst. Er war fast erstaunt als er sah, wie der Zwerg beim blossen Gedanken an diese Wesen zusammenzuckte und eine Gänsehaut bekam. Der Kleine war kein Mann der schreckhaften Sorte. Aber diese Meincroller oder wie die Bergleute die riesigen Insektenviecher furchsam nannten, mussten ihm großen Respekt gelehrt haben. Den Sagen nach sahen sie aus wie Ameisen, aber waren groß genug, einen Menschen zu töten und zu verspeisen.

    "Die meisten hielt ich lange Zeit für übertrieben. Spinnen aus Kristall und Insekten, größer und gefährlicher als ein Ork? Hirngespinnst. Dachte ich früher. Mittlerweile habe ich aber zu viele Berichte von zu vielen Leuten gehört, als dass ich sie für billiges Bergmannsgarn halten könnte. Auch wenn ich selbst nie einem dieser Wesen begegnet bin. Nicht das ich es mir wünschen würde."

    Er überlegte einen sekundenbruchteil und beschloss, den höfflichen Umgangston fallen zu lassen, bevor er fortfuhr.

    "Welche Erfahrungen hast du mit ihnen gemacht, Rognor? Kann man Notfalls mit diesen Monstern fertig werden, wenn man genug Männer und Schwerter mitbringt?"

    Sein Blick ging reflexartig hinüber zu Lukar, der bei den drei Kriegern stand. Bisher beschränkte sich die Anzahl der Streiter des Bundes ja auf einen treuen, inneren Kreis.
    Für kleinere Jobs, wie etwa das Bewachen einer Mine waren sie daher schon am Überlegen, ob sie lose Söldnerverbände und umherreisende Raubritter anwerben sollte.
    Doch solchen Söldnern konnte man als Garde oft nicht vertrauen. Ehe man sich versah, wechselten sie die Seiten oder machten sich aus dem Staub, so dass man am Ende alleine gegen die Gefahr stand.

    "Und ja, Ich frage dich natürlich nicht ohne Grund. Wie du richtig erkannt hast, ist Lukar sehr daran interessiert daran, in der Umgebung Bergbau zu betreiben. Eisen und Stahl sind Mangelware in der SIlberseeburg. Er konnte zwar eine Lieferung von Übersee bestellen, doch das ist auf Dauer nicht genug um den Bedarf zu decken. Weitere Lieferungen würden uns dagegen abhängig von Außerhalb machen, logisch. Deswegen der Plan einer eigenen Schürfexpedition. Männer und Rescourcen fürs Grobe dafür könnten wir auftreiben. Doch bisher fehlt uns ein Mann... oder Zwerg... mit dem wegweisenden Talent, diese Arbeitskraft in die richtigen Bahnen zu lenken."

    Slicer schnalzte zufrieden mit der Zunge. Nicht nur das Lukar und Er sich damit eine goldenen Nase verdienen konnten: Sollte ein solches Projekt tatsächlich gelingen, wäre ihnen der Dank Ethorns mit Sicherheit gewiss und der Einfluss des dunklen Bundes weiter gefestigt. Mithilfe dieses Zwerges war das bisher grobe Konzept mit einem Mal in greifbare Nähe gerückt.

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    Kämpfer Avatar von Rognor Hammerfaust
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    Rognor Hammerfaust ist offline
    Der Bursche fragte den Zwergen allen Ernstes, ob Minecrawler erschlagbar wären. Natürlich war das machbar, aber auch verdammt heikel. Nach kurzem Überlegen kam der Goldschmied zum Entschluss, dass es vielleicht besser wäre Slicer zu erzählen, was damals in Setarrif passiert war. Doch bevor er dies tat musste er sich die Kehle befeuchten, damit das Sprechen leichter fiel. Rognor schaute mit seinem verbliebenem Auge seinen Gegenüber an und sprach mit seiner tiefen Stimme von der damaligen Zeit.

    "Wir Zwerge lieben Minen und bauen unsere Städte meist Untertage. Als ich also nach Setarrif kam, suchte ich mithilfe eines Bibliothekars nach Aufzeichnungen. Städte werden meist in der Nähe von etwas Wertvollem wie zum Beispiel einer Mine gebaut. Also forschte er für mich und tatsächlich gab es Aufzeichnungen, die von einer Mine berichteten, die jedoch vom König der damaligen Zeit versiegelt wurde. Das Tagebuch des Kämmerers sagte etwas von der lauernden Dunkelheit und, dass die Bergmänner zu gierig gewesen waren. Tatsächlich hatten die damaligen Bergleute nur eine Höhle angegraben, die von Minecrawler bevölkert war. Die neue Nahrungsquelle sagte den Crawlern zu und in den Tunneln waren sie den einfachen Bergleuten haushoch überlegen. Da allerdings keiner wusste, was darin vorgefallen und Setarrif bereits eine reiche Stadt war, beschloss der König sie lieber zu versiegeln, anstatt noch mehr Männer in den Tod zu schicken. Als ich davon erfahren habe, plante ich natürlich, wie ich die Mine diesen übergroßen Insekten entreißen könnte. Also trommelte ich die damaligen Söldner, und meine Kampfgefährten Adson und Edon zusammen und wir stießen in die Mine vor. Im direkten Kampf haben wir eigentlich bloß fünf oder sechs von diesen Viechern erledigen können und dabei haben wir einige Leute verloren. Die Crawler rissen Beine und Arme ab, es war schrecklich. Wir fanden dann im Seitengang einige Fässer voll mit Alkohol und glaub mir, der war schärfer als alles, was ich je getrunken hatte und auch entflammbar. Wir nahmen also diese Fässer und warfen sie in die Haupthöhle dieser Viecher. Du glaubst garnicht wie schlimm die Laute waren, die ausgestoßen wurden von den brennenden Crawlern. Selbst im Tod rissen sie noch einige Söldner mit. Aber wir hatten es geschafft. Die Verwundeten schlachteten wir ab und dann standen wir vor ihrer Königin. Widerliches Vieh. Sah aus wie ein Minecrawler aus Fett statt aus Panzer und einem Schwanz, der Eier ausspie. Wir erschlugen sie und hofften damit alles geschafft zu haben. Aber wie gesagt. Mit diesen Kreaturen Beliars ist nicht zu spaßen."

    Der Zwerg nahm nach dieser grausigen Geschichte einen tiefen Schluck und schüttelte sich noch einmal. Die Erinnerung war schrecklich.

    "Aber ihr Beide habt Glück. Der Grund, warum ich angestochen wurde, war eine Mine. Beziehungsweise eine natürliche Höhle. Ein wenig Silber, noch weniger Gold, ein bisschen Schwefel, aber eine gute Eisenader. Es würde mich nicht wundern, wenn sie tief und reichhaltig wäre. Also mit einigen Mannen und auch einigen Konstrukteuren wäre das bestimmt machbar. Aber wie gesagt dafür bräuchte ich halt die Ressourcen und die Männer und selbst dann braucht der Bau bestimmt auch eine gewisse Zeit. Wir müssen nämlich auch noch zumindest einen Hochöfen, mehr wären besser bauen, um das Erz einzuschmelzen. Auch das ist Materialintensiv, aber machbar. Es gibt bloß ein Problem. Und das bin ich. Immerhin ist es meine Mine, da ich sie gefunden habe und auch schon angefangen habe etwas zu schürfen. Aber für genügend Gold, würde ich bestimmt diesen Lukar als Mitbesitzer einsetzen lassen und den Gewinn der Mine im bestimmten Rahmen teilen. Doch das ist Verhandlungssache zwischen mir und ihm, außer du darfst für ihn sprechen, dann können wir das gerne auch Beide machen."

    Die Reaktion Slicers abwartend trank der Zwerg sein zweites Bier leer und winkte wieder einmal Sarpedon heran. Soviel gesprochen hatter er schon ewig nicht mehr. Bei Zwergen gab es das Sprichwort: "Vermeide lange Kämpfe und Gespräche, denn auf Dauer wird es dein Ende sein." und das war nun wirklich ein Weisheit.

  9. Beiträge anzeigen #29 Zitieren
    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Die erste Reaktion Slicers auf die brutale, erlebnissnahe Geschichte des Zwerges war ein stummes Nicken. Also stimmten die Gerüchte tatsächlich was diese Biester mit Menschen anstellen konnten, wenn diese in einen Berg einfielen der eigentlich das Reich der Minecrawler war. Die Billanz von sechs getöteten Monstern auf konventionelle Art war keine besonders Gute für die Krieger. Die Söldnern des Lee, die damals nach Setariff gekommen waren, hatten einiges auf dem Kasten gehabt. Es sprach für die Gefahr die von den Minecrawlern ausging. Noch dazu war die Angst dem Zwerg deutlich anzusehen.

    Nachdenklich nahm Slicer einen Schluck aus dem Humpen. Indes fing sich Rognor wieder und ging auf den geschäftlichen Teil ihres Gespräches ein. Natürlich war Rognor an dieser Sache interessiert da sie auch für ihn einiges an Profit bedeuten würde. Ein leichtes Lächeln umspielte Slicers Gesicht, als der Zwerg auf seinen Anspruch auf die Mine pochte und von einer offenen Menge Gold sprach, die er als Vorschuss für ihr gemeinsames Geschäft verlangen würde. Diese Sache war ein Geben und Nehmen. Ohne Rognor würde Lukar die Mine niemals betreiben können, aber ohne Lukars Rescourcen musste Rognor weiterhin alleine und auf eigene Faust schürfen oder Mitarbeiter suchen.

    "Ich bin nur Lukars Vermittler und Partner in gewissen Dingen. Über genauere Details wirst du mit ihm sprechen müssen."

    Slicer vermied es, in Lukars Richtung zu gucken und er hatte auch nicht das Bedürfniss, den alten Händler jetzt schon an den Tisch zu rufen. Solche Geschäfte erledigte der Händler doch lieber in seinem Büro, dass wusste Slicer mittlerweile gut. Dort konnte man die Formalien besser klären ohne das irgendetwas dazwischenfunkte.

    "Kennst du die große Arena die kürzlich gebaut worden ist? Sobald dein Bein wieder einigermaßen Geheilt ist und du dich dorthin begeben kannst, wirst du im Untergeschoss den Zugang zu Lukars Arbeitsräumen finden. Sprich einfach mit einem der beiden Händler die immer dort sind, sie werden dir den Weg in sein Büro weisen. Lukar ist zu fast allen Tageszeiten erreichbar. Das heist, normalerweise. Derzeit hat er sich etwas Abstand von den Geschäften genommen."

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    Schmetterling  Avatar von Redsonja
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    Redsonja nickte anerkennend. Baldivur hatte gut aufgepasst bei den Gesprächen in der Taverne in Nordmar.

    "Ja, du bringst einen der wichtigsten Punkte hervor. Duelle sind das eine und damit üben wir meist. Um dein Leben geht es aber oft in einer richtigen Schlacht."
    Sie blickte gegen die Wand, als wäre dort etwas, doch die Erinnerungen waren nicht an der Wand, sondern irgendwo. Nah und Fern, überall. "Hoffen wir mal, dass es nicht so schnell wieder zu so einer kommt."

    Schloss sie und jeder der Anwesenden wusste, dass sie von Setarrif sprach.

    "Von wegen Trainingsplatz. Ich suche eher die Einsamkeit."
    Dort fühlte sie sich sicherer. "Aber wir können auch gerne in die Arena gehen. Vielleicht schaffen wir es dort auch ein paar andere zu motivieren, um einen fünf gegen fünf Kampf auszutragen."

    Dabei wurden keine richtigen Waffen getragen, was wäre viel zu gefährlich gewesen, sondern nur Attrappen aus einem relativ weichen Holz und es ging darum den Gegner irgendwo - ausser am Kopf, an den Knien oder am Ellbogen - zu treffen. Danach ging es um die Fairness zuzugeben, wenn man getroffen wurde und seine Strafzeit abzusitzen, ehe man wieder dem Kampf beitreten durfte. Die Fairness wurde dadurch gefördert, dass als Strafzeit nur auf sechs gezählt werden musste.

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    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Ein letzter prüfender Blick, dann ließ Adson die scharfe Klinge durch den wehrlosen Körper gleiten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es tropfte aus dem sauberen Schnitt und Adson wirkte zufrieden und setzte sofort wieder an. Ohne Zögern folgten ein zweiter und ein dritter Schnitt, wohlgeführt, von der geübten Hand des Jägers. Unerbittlich machte Adson weiter, grub die Klinge erbeut in die saftende Wunde, bis er sein Werk vollendet hatte. Adson nickte zufrieden und rammte das kleine Messer neben sich in den Deckel einer Holzkiste, um sich dem Apfel zu widmen, den er gerade zerlegt hatte. Er wartete auf den alten Marten, der die Beute seiner letzten Jagdzüge in der Burg verkaufen wollte. Adson schmunzelte. Er wusste was ihn erwartete. Der alte würde sich aufregen, dass man ihn über den Tisch gezogen hätte und wahrscheinlich hatte er recht damit. Unter unablässigen Gezeter würden sie dann irgendwann aufbrechen. Adson sog Luft durch die Nase. Es roch nach Rauch, Urin, Pferdescheiße und wohl irgendeiner Suppe, deren Zutaten er besser nicht wissen wollte. Es wurde Zeit, mal wieder etwas neues zu sehen. Er hatte sich erholt, fühlte sich munter und frisch.

    Endlich kam der Alte. Das Gesicht mürrisch verzogen, die Augenbrauen grimmig nach innen verschoben. Adson registrierte, dass die Nasenspitze des grauhaarigen Jägers leicht zitterte, wie immer wenn der Alte zornig war. "Halsabschneider! Einen alten Mann so ausbeuten! Alles Betrüger.", brummte Marten und Adson erhob sich. Er steckte das Jagdmesser zurück an den Gürtel und meinte teilnahmslos: "Ich hab dir gesagt, dass du in Stewark mehr bekommen würdest. Oder in Thorniara. Können wir?" "Jaja, Besserwisser. Die Roten schachern noch mehr, das weiß doch jeder.", schimpfte Marten, während er sein Bündel schulterte und lostrottete. "Hast du ne warme Decke, alter Mann?", meinte Adson. "Ist nochmal kalt geworden." "Nimm dich in acht, Jungchen. Sonst meuchelt dich der 'alte Mann' im Schlaf und hängt deinen stinkenden Kadaver zur Abschreckung für andere Besserwisser an seine Haustür." "Du hast doch nicht mal ein eignes Haus.", bemerkte Adson noch, dann stampften die zwei Jäger, begleitet von Martens Grummeln, in Richtung Bluttal davon.

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    "Gut, das muss für heute reichen", sagte Aniron und nahm ihre Tasche, um ihre Utensilien darin zu verstauen. Wie jeden Tag hatte sie im Hof der Silberseeburg gesessen und die Leute versorgt, die medizinische Hilfe gebraucht hatten. Doch wie so oft herrschte eine Knappheit an Kräutern und Aniron wünschte sich kaum etwas sehnlicher als den Kräutergarten von Setarrif. Sie seufzte und räumte ihre Habseligkeiten in ihre Tasche aus Leder. Diese hatte schon weitaus bessere Tage gesehen, aber es gab im Moment keine Möglichkeit, sich ein neues Exemplar zu leisten.
    "Werden wir je nach Setarrif zurückkehren?", fragte eine ältere Frau, deren Gliederreißen Aniron nun schon viele Tage hintereinander behandelte. Gedankenverloren sah Aniron zu ihr auf.
    "Das weiß ich nicht", antwortete sie.
    "Die Leute munkeln, dass die Stadt zerstört ist und dort nie wieder jemand leben kann. Dass alles verloren ist", jammerte die Alte nun.
    "Ich weiß, dass wir alle schon sehr lange hier aushalten, aber wir dürfen die Hpffnung nicht aufgeben", sagte Aniron und griff nach den Händen der Frau. "Wir werden nicht für immer hier leben können und die Zeit wird kommen, da Adanos uns ein Zeichen schickt oder etwas anderes und wir wissen, ob wir nach Setarrif zurückkehren können, oder ob wir uns einen anderen Ort zum Leben suchen müssen. Bis dain, gute Frau, dankt unserem Herrn für das Leben, dass er uns allen geschenkt hat. Es ist eine Prüfung und diese werden wir bestehen."
    "Aber ich habe um keine Prüfung gebeten", klagte die Alte.
    "Das hat keiner von uns, aber wir müssen da zusammen durch. Nur gemeinsam können wir es schaffen", erwiderte Aniron. Die Alte schien vorerst mit den Antworten der Magierin zufrieden.

    Aniron aber seufzte wieder. Sie war selbst frustriert ob der Situation, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. Als Magierin hatte sie eine Vorbildfunktion und eigentlich glaubte sie auch, dass Adanos seine Gründe hatte und sicherlich alles wieder besser werden würde. Aber es war eine Tatsache, dass Maris seit Ewigkeiten weg war und die Zwillinge nach ihrem Vater fragte, Aniron aber wie immer keine Antworten hatte. Des Weiteren lag Hyperius immer noch mehr tot als lebendig im Turm der Burg und auch von Tinquilius gab es keine Lebenszeichen. Hoffentlich war ihm nichts passiert. Ebenso Maris natürlich. Doch bei ihrem Ehemann hatte Aniron es eher im Gefühl, dass es ihm gut ging. Relativ zumindest. Sie hatte einen merkwürdigen Traum gehabt, wie er in einem Sumpf hockte und von Ornlu angepinkelt wurde. Sie sollte einfach aufhören, den Kindern vor dem Schlafengehen abenteuerliche Geschichten zu erzählen. Aber Sinan und vor allem Runa langweilten sich. Wenigstens hatten sie etwas am nächsten Tag zu tun: Kräuter suchen.

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    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon wischte mit dem Ärmel Staub und Dreck von dem flachen Stein und betrachtete es im Licht. Die Oberfläche war von irgendwelchen komplizierten Gravierungen durchzogen doch ansonsten spiegelglatt, als hätte jemand eine Ewigkeit lang nichts besseres zu tun gehabt, als genau diesen Stein mit seinem Arsch glatt zu rubbeln. Er drehte ihn noch einmal, damit auch sein Gegenüber ihn von allen Seiten bestaunen konnte.
    "Das ist ein Runenstein dieser Magier. Die haben noch wirklich ein Auge fürs Elegante, nicht wahr?"
    Der Hehler grinste dreckig und rieb sich die Pfoten. Er hatte einen krummen Rücken, dreckige, blonde Haare, die ihm in Strähnen ins Gesicht hingen und ein so schmieriges Lächeln, dass man Magenkrämpfe davon bekam, ihn nur anzusehen.
    "Ah ja. Vor Jahren konnte man damit wirklich gute Geschäfte machen. Manchmal lag ein Magier tot im Dreck und irgendein Unseliger hat dann diese Steine in seiner Tasche gefunden. Kaum was wert, dachte der sich dann, aber besser als nichts. Für 10 Goldstücke gekauft und dann für gutes Gold an den Mann gebracht. Aber heute sind die nichts mehr wert, keine Nachfrage mehr da. Ich geb' dir zwanzig Gold dafür und das ist schon liebenswürdig."
    "Ich bin gerührt."
    entgegnete der Dieb trocken. "Aber ich will nicht wissen, was der Stein wert ist, sondern wo ich noch mehr davon finden kann. Gibt es noch einen Irren, der mit den Dingern handelt?"
    "Schon ewig nicht mehr. Die meisten haben irgendwelche Magier bei sich weggeschlossen und alle anderen haben zu irgendwelchen Sammlern gefunden, die sie sich ins Regal legen und sich regelmäßig einen drauf..."
    "Und über die dreckigen Wege? Wenn sie in Regalen gammeln, hat doch sicher wer mal aus Versehen versteht sich einen mitgenommen."
    "Nie. Sie sind nichts mehr wert und wer stiehlt schon, was er nicht verkaufen kann. Wenn du wirklich welche haben willst, kauf sie von einem, der solches Zeug sammelt oder kauf dir jemanden, der sie für dich besorgt."
    Edon nickte und zog von dannen. Magier gab es überall, die waren nicht schwer zu finden. Nur waren die eher selten einsichtig, wenn man ihr Eigentum scheffelte. Und Sammler, sowas Extravagantes gab es nur in der Stadt. Vielleicht sollte er mal wieder eine kleine Reise tun...

  14. Beiträge anzeigen #34 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Sabo
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    Sabo ist offline
    Sabo hatte sich nicht wirklich an dem Gespräch beteiligt. Das lag wohl vor allem daran, dass Lukar und Baldivur bereits alles erzählt hatten, was dem Nordmann zur Theorie des Kämpfens eingefallen war. Interessiert hatte er zugehört und genüsslich von seinem Bier getrunken, bevor er sich dann doch mal aktiv am Gespräch beteiligen würde.

    "Arena hört sich gut an. Fünf gegen fünf hört sich auch gut an", meinte Sabo und kratzte sich am Kopf.
    "Wollen wir gleich los? Oder doch lieber erst morgen?", erkundigte sich der Jäger dann noch. Ihm selber war beides recht. Gerne würde er zur Arena aufbrechen um noch weiter trainieren zu können, aber er hatte auch absolut nichts dagegen hier in der Taverne zu bleiben und noch einpaar Bier zu trinken. Deshalb überließ er die Entscheidung den anderen und nahm einen weiteren Schluck von seinem Getränk.

  15. Beiträge anzeigen #35 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Am Dorf

    Sie hatten die Büßerschlucht durchquert und schweigend hatte Dennik dem Gespräch seiner beiden Freunde zugehört. Waren sie tatsächlich belauscht worden, oder war es ein einfacher Jäger gewesen, ein Waldläufer, oder Druide? Die meisten Waldvölkler würden wohl, wenn sie denn was aufschnappten, höchsten die Augen verdrehen und sich um ihre eigene Sachen kümmern, doch natürlich konnte man auch auf Nummer sichergehen und zurück im Fort nach diesem Typen suchen. Dennik jedenfalls konnte sich nicht an einen Zuhörer erinnern und hatte dementsprechend auch kein Gesicht vor Augen. Die Sache würden seine Freunde alleine regeln müssen, er konnte höchstens mit seiner Faust nachhelfen, wenn es nötig werden würde. Er hatte die meiste Zeit mit geschlossenen Augen zugehört und sich nicht um ihre Umgebung gekümmert, vielleicht war er zu nachlässig geworden... er biss sich vor Wut auf die Unterlippe bis er Blut schmeckte und seine Gedanken verfinsterten sich. Er war nie klarer gewesen über seine Zukunft und seine eigenen Pläne. Keinen Moment der Unachtsamkeit würde er sich mehr erlauben. Zu seiner Verteidigung hätte wohl niemand damit gerechnet, dass das Sumpfkraut diese Wirkung hinterlassen würde. Er hatte schon oft den Genuss des Krautes gemacht, doch außer beim ersten Mal hatte es ihn nie in eine andere Welt teleportiert.

    Lag es am Zeug, oder hatte er sich verändert?

    Endlich erreichten sie das Dorf vor der Silberseeburg. "Ich weiß leider nicht wo Lukar wohnt, geschweige denn weiß ich etwas über seine Tagesabläufe. Letztes Mal hab ich in der Taverne Joe Black getroffen und er hat sich um den Rest gekümmert. Vielleicht sollten wir beim Wirt unser Glück versuchen", schlug Dennik vor und überblickte das Treiben zwischen den provisorischen Hütten vor ihm.

  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline

    Am Dorf

    "Die haben es sich hier ja ganz schön gemütlich gemacht", meinte Luke, nachdem sie am Dorf vor der Silberseeburg angekommen waren.
    "Ja, Taverne hört sich gut an", stimmte der Dieb dem Vorschlag von Dennik zu und setzte sich dann in Bewegung um die Burg zu erreichen.
    Der Druidenlehrling war ziemlich froh nicht hier wohnen zu müssen, dass war für die Menschen bestimmt kein Geschenk. Aber wenn man es genau nahm, dann hatte der Dieb überhaupt keinen festen Wohnsitz. Eigentlich war er, nachdem Schwarzwasser von den Echsen angegriffen wurde, fast nur noch unterwegs gewesen. Wirklich lange hatte er sich nirgendwo aufgehalten und damit war Luke eigentlich auch ganz zufrieden.

    "Ich würde sagen, wir sollten mit dem Typen reden bevor wir nach Thorniara aufbrechen. Müssen San und Rekhyt, sofern er mitkommen will, auch noch abholen. Dann könnten wir das gleich klären. Wenn ich mich richtig erinnere sollte ja auch ein Abgesandter der Rotröcke zu uns ins Fort kommen, nicht dass das genau der Kerl war. Aber vielleicht hat er auch nicht viel mitbekommen…", schlug Luke seinen beiden Freunden vor, während sie sich der Burg näherten.

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    "Guten Abend mein Herr. Was führt euch so spät noch auf die Straße?"
    Resiginiert hob Slicer den Kopf und blickte über den Rand seiner Kapuze hinweg in das stahlende Gesicht der Handwerkers, der es gewagt hatte, sein selbstzufriedenes Schlendern mit dieser trivialen und völlig überflüssigen Frage zu stören.

    Es war einige Zeit vergangen seitdem Slicer dem gedrungenen Rognor das Leben geretter hatte. Trotzdem spürte der Gauner die Nachwirkungen seiner Tat jeden Tag aufs neue. Und er war sich nicht sicher, ob ihm das allzusehr zusagte. Die Leute der Silberseesiedlung begegneten ihm nun nicht mehr mit Misstauen. Nein, trotz seiner zwielichtigen Erscheinung und seines eigensinnigen Humors wagten sie es angesichts seiner scheinbar selbstlosen Rettungsaktion tatsächlich, ihm mit Freundlichkeit und Sympatie zu begegnen. Sein schlechter Ruf war dahin.

    "Geschäfte." Raunte Slicer mit düsterer Stimme und senkte den Kopf wieder um den Mann nicht mehr sehen zu müssen. Hören konnte er ihn leider immer noch.
    "So spät?" Der Unterton in der Stimme des Mannes war noch immer freundlich, ja, er lachte sogar.
    "So spät! Und ich habe es leider eilig." Erst jetzt brach das das Lächeln des unbekannten Handwerks ein wenig in sich zusammen. Die Reaktion die folgte war jedoch nicht die, auf die Slicer gebaut hate.
    "Ich sehe, ihr habt heute wohl einen schweren Tag gehabt. Ich hoffe die Geschäfte laufen gut für Euch. Jedenfalls, einen guten und erholsamen Abend noch."
    Mit diesen Worten wanderte der Mann endlich davon.

    Seufzend blickte Slicer ihmhinterher.
    Fast vermisste er das rotzige Misstrauen des Mannes, der ihm sein Leben verdanke. Den hatte er aber seit ihrem Gespräch in der Sturzkampfmöve nicht mehr gesehen. Kaum hatte Slicer dem Bergmann an jenem Abend den Vorschlag unterbreitet, mit Lukar persönlich in dessen Büro zu sprechen, hatte der Zwerg sich auch schon genüsslich dem Suff hingegeben. Der Berg aus Krügen war ausgesprochen schnell in die Höhe gewachsen. Slicer selbst war jedoch nicht in der Stimmung gewessen und hatte sich nach einer knappen Verabschiedung aus dem Staub gemacht. Er war sich ziemlich sicher das Rognor auf ihr besprochenes Geschäft zurückkommen würde sobald sein Bein einigermaßen geheilt sein würde. Doch bisher hatte sich keine unterwüchsige Gestalt in die Nähe der Arena gewagt.

    Slicer wurde jedoch nicht ungeduldig. Der Zwerg würde schon irgendwann kommen. Bis dahin hatte er genügend Zeit, sich an seinen neuen Ruf in der Silberseesiedlung zu gewöhnen. Mit Sicherheit würden die Leute seine "Selbstlosigkeit" bald vergessen haben und ihm wieder mit der gewohnten Zurückhaltung begegnen, die ihm seine vertraute Rolle als Landstreicher eingebracht hatte. Als sympatischer Mensch bekam man eindeutig zuviel und vorallem die falsche Aufmerksamkeit für seinen Geschmack. Lukar mochte das nützen und daher mit aller Macht fördern, er jedoch empfand es als nervige Last. Was interessierten ihn auch all diese bedeutungslosen Gestalten, die ihnen allenfalls als Kunden und Geldquellen dienen konnten? Nichts erreicht im Leben als unauffällige Durchschnittlichkeit, und hinterher beschwerten sie sich in der Taverne über ihr tragisches Los und ein grausames Schicksal. Eckelhaft. Nein, deren Sympatie brauchte er nun wirklich nicht.

    Kopfschütteln setzte Slicer sich wieder in Bewegung. Kurz überlegte er, ob er der Taverne einen Besuch abstatten sollte. Die war zwar voller Leute, aber je mehr man um sich hatte, desto einfacher konnte man einer Unterhaltung paradoxerweise aus dem Weg gehen. Außerdem war ihm mal wieder nach einem guten Bier...

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Taverne

    Die Söldner aus Schwarzwasser traten in den Schankraum. Gath, der die Tür geöffnet hatte, gefolgt von Dennik und Luke. Sie standen einen Moment so an der Tür und schauten sich um. Einige der Besucher erwiderten die Blicke, sie wurden gemustert, doch waren die drei Männer hier in Silbersee wenig auffällig. Fast jeder der Besucher trug eine Waffe, einige auch Rüstungen und so wanden sich die vielen Krieger bald wieder ihren Bieren und Gesprächspartnern zu.

    Der Meisterdieb versuchte Lukars kahlen Kopf irgendwo zu erblicken, doch leider vergebens. Zu viele großgewachsene Leiber drängelten sich hier dicht an dicht. Es half nichts, gemeinsam kämpften sie sich nach vorne bis zur Theke. Dort angekommen bestellten sie sich natürlich erst einmal ein Bier. Sie mussten sich ja an ihre Umgebung anpassen um nicht aufzufallen. Natürlich das Bier galt nur als Integrationsmaßnahme...

    "Sag mal, ist das dahinten nicht Slicer, Lukars Partner?", wollte der Dieb wissen von seinen Freunden, nachdem sie dem Wirt das Bier für ein paar Münzen abgekauft hatten und zeigte in eine der dunkleren Ecken des Raums.
    Geändert von Dennik (17.04.2016 um 15:06 Uhr)

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    Provinzheld Avatar von Slicer
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    Slicer ist offline
    Gab es etwas besseres in seiner derzeitigen Situation als Einsamkeit? Ja. Das gab es. Raue Gesellschaft. Zu Slicers Glück drängte sich eine solche um diese Zeit dicht an dicht in der Taverne des alten Sarpedon. Söldner, Glückritter, versprengte Abenteurer, angebende Waffennarren, raubeinige Holzfäller: Was konnte man mehr vom Leben erwarten? Unter dieser Meute, der man eher zutraute einen blutigen Kampf zu fechten, statt ein Leben zu retten, hatte er keinerlei freundliche Gesten zu befürchten die er nicht hören wollte. Einem guten Gespräch mit diesen Leuten war er natürlich nicht abgeneigt gewessen und so war er recht schnell in eine regen Austausch mit zwei Söldnern geraten.

    Die beiden Männer machten keinen Hehl aus ihrer käuflichen Loyalität. So protzig wie sie über ihre vergangenen Dienste berichteten, war zwar davon auszugehen das mindestens die Hälfe ihrer "Heldentaten" gelogen und geschönt war, doch Slicer hatte den überaus positiven Eindruck, dass die beiden sogar im Bordell des dunklen Bundes "aushelfen" würden, wenn man ihnen nur genug für ihre Dienste bezahlte. Er merkte sich natürlich ihre Namen und gab ihnen den Lukars mit, bevor sich ihre Wege wieder trennten und die sichtlich angetrunkenen Söldner sich hinaus in die kühle Nacht davonmachten. Slicer blieb alleine und zufrieden an seinem Tisch zurück. Allerdings nicht für lange...

    Slicer bemerkte die Männer aus Schwarzwasser zuerst nicht. Seine Aufmerksamkeit galt dem Bier das seine Stimmung deutlich belebte. Erst als die Waldläufer und ihr Anhang sich seinem Tisch näherten und der Anfüher der Gruppe auf sich aufmerksam machte, hob Slicer langsam den kopf. Das freundliche Gesicht das ihm entgegenblickte war vom Schatten der Erfahrung bezeichnet. Die Augen des ihm wohl bekannten Diebes und Söldner glänzten einladend und selbstbewusst, aber einem Mann wie Slicer blieb die geheime Kälte hinter diesem Blick nicht verborgen. Die Augen eines Kriminellen. Die Augen eines Mörders. Die Augen Denniks aus Schwarzwasser.

    Der bärtige Gauner reckte sich um einen Blick auf Denniks Anhang zu werfen. Von der großen Söldnertruppe die Reyns Sturz in Thorniara geplant und durchgeführt hatte, hatte der hagere Dennik zwei im Schlepptau. Der eher kleine, unscheinbare Luke und der große, schlacksige Gath. Sie waren ein merkwürdiges Gespann aber angesichts all der komischen Menschen hier im Schankraum nur wenig auffällig. Die Anwesenheit Gaths verwunderte ihn zugegeben am meisten.

    "Es ist immer wieder schön bekannte Gesichter zu sehen." Slicer lehnte sich auf seinem Stuhl wieder etwas zurück und grinste die Gruppe wölfisch an. Mit einer einladenden Geste verwies er auf die freien Sitzgelegenheiten vor sich am Tisch.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Dennik stellte sein Bier vorsichtig auf Slicers Tisch ab und grüßte den Gauner zeitgleich mit einem "Bewahre". Dennik überlegte wann er Slicer das letzte Mal getroffen hatte. Es war lange her, so viel stand fest und es fiel Dennik schwer sich an alle Begegnungen und Einzelheiten zu erinnern. Jedenfalls wusste er noch, dass Slicer der wohl engste Komplize von Lukar war und wohl auch eine der einzigen Personen, denen Lukar wirklich traute. Slicer hatte in Thorniara mitgeholfen und gemeinsam mit den Gebrüdern Althoff gegen Reyn gearbeitet. Im Gegensatz zu einigen anderen Freunden von Lukar, deren Loyalität sich vermutlich wöchentlich änderte, schien Slicer ein Mann zu sein, der nur im Ausnahmefall die Seiten wechselte und mehr konnte man bei einem Gauner auch gar nicht erwarten.

    "Na wie laufen die Geschäfte?", es war immer wieder eine komische Situation mit Männern wie Slicer zu reden. Sie arbeiteten für eine gemeinsame Sache, hatten die selben Freunde, gleiche Kontaktleute und misstrauten einander nicht mehr als sonst den restlichen Leuten auf der Welt und doch kannte man sich nicht, hatte nie wirklich geredet und das einzige was blieb, waren grobe Fragen zu gemeinsamen Themen um das Eis zu brechen.

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