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    Kämpfer
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    Isegrim ist offline

    Büßerschlucht

    »So, Isengrim, ab hier musst du alleine weiter. Keine Sorge, ist nicht mehr weit. Ein kleines Stück Wald, dann wird's Gelände felsiger, dann beginnt die sogenannte Büßerschlucht, der du folgst. Dann solltest du schon auf das Flüchtlingsdorf treffen. Direkt am Silbersee. Dagegen wirkt unser Lager im Tal wie das Paradies, glaub' mir. Ethorn und sein blaublütiger Bruder müssen in Lethargie verfallen sein, so wie die Zustände dort und in der Burg sind.«

    Der junge Waldläufer hob die Schultern und kratzte sich am Hinterkopf. Isengrim nickte nur. Er war gespannt auf das, was er dort sehen würde. Flüchtlings- und Armenviertel kannte er vom Festland. Vengard, die Reichshauptstadt, hatte ein recht großes Viertel vor den Toren gehabt, ein See aus baufälligen Hütten, Zelten und allen anderen provisorischen Unterbringungsmöglichkeiten. Montera ebenso, wobei es sich dort mehr um ein abgegrenztes Sklavenviertel gehandelt hatte. Auf jeden Fall wusste Isengrim, was dort herrschte. Hunger, Armut, Elend. Jeder war gereizt. Der Streit um einen Kanten Brot konnte schnell zu einer Messerstecherei ausarten. Deshalb hatte der Nordmarer in einer Hütte des Waldläuferlagers einen recht soliden Dolch mitgehen lassen. Sicher war sicher.

    »Richte Halbhand noch einmal meinen Dank aus.«, sprach Isengrim und räusperte sich, »Für die Unterkunft und alles. Wenn ich wieder ins Lager komme, revanchiere ich mich nochmals.« Er verstummte, nahm den Rucksack ab, prüfte erneut die Schnallen und Bänder. Trahl lachte auf.

    »Natürlich, Grim, ich richte es dem Alten aus. Obwohl du schon gut was gemacht hast. Ein Dutzend Dächer sind dank deiner Bemühungen wieder relativ dicht. Dafür wird dir bestimmt der eine oder andere Wiederkehrer dankbar sein. Ich bin's allemal. Ach, was soll's« - die Männer reichten sich die Hand zum Abschied - »Lass dich nicht fressen oder abstechen. Mach's gut, Isengrim, wir seh'n uns!«

    »Ja, Trahl, wir sehen uns. Haltet die Ohren steif und verpasst 'ner Echse von mir auch noch 'nen Pfeil Mach's gut!«

    Damit wandte Isengrim sich ab und folgte dem Weg. Als er nach hundert Metern einen Blick zurück warf, war Trahl schon wieder im Wald verschwunden. So ging der Nordling weiter, folgte dieser sogenannten Büßerschlucht. Mehrmals hatte er sich gefragt, woher der Name stammte, nun sah er es. Ein relativ großer Teil der beiden Klippen der Schlucht waren befestigt worden, wohl schon vor gut und gerne einhundert Jahren. In regelmäßigen Abständen waren dort immer wieder Zellen eingelassen, deren Gitter schon arg verrostet waren, scheinbar aber immer noch ihren Zweck erfüllten. In der einen oder anderen Zelle meinte er sogar das Knochen zu sehen. Isengrim schluckte. Was waren diese Setarrifer für Menschen? Barbaren? War ihr König ein Despot und Tyrann?

    »Na, zum Glück hab' ich einen Dolch. Der mag zumindest unliebsame Menschen von mir fernhalten, wenn nicht sogar böse Könige«

    Mit einem Lachen, das in dieser Schlucht mit ihren skelettierten Verzierungen irgendwie verloren wirkte, marschierte Isengrim weiter.

  2. Beiträge anzeigen #222
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline

    Nahe der Silberseeburg

    Auf seinen Ast gestützt, humpelte Berash langsam weiter. Er versuchte seinen Fuß nicht zu belasten, denn er ging davon aus, dass dies nur alles schlimmer machen würde. Eigentlich hatte er geplant, so schnell wie möglich zum Kastell zu kommen, doch mit dem vermutlich verstauchtem Fuß war dies keine Option für ihn. Stattdessen hatte er sich dazu entschlossen, den Weg über den Silbersee und seine Burg zu gehen. Der Krieger war noch nie hier gewesen. Und ihm war es auch ziemlich egal, wessen Flagge gerade über den Zinnen wehen würde, Hauptsache es gab dort einen Heiler. Oder zumindest jemanden, der ihm mit seinem verdammten Fuß helfen konnte. Zumindest wäre er froh darüber, wenn er mal eine Nacht in einem Bett schlafen konnte.

    Ein fauliger Geruch stieg Berash bereits von weitem in die Nase, kaum, dass er die Burg sehen konnte. Auf seinem Weg hatte er mehrere tote Echsen gefunden, doch was er dort in der Ferne erblicken konnte, lies ihn schlimmeres vermuten. Dem Zustand nach, schienen sie schon etwas länger tot zu sein. Und bei den Göttern, sie stanken! Als ehemaliger Emir von Bakaresh hatte Berash schon so einiges an Leichen gesehen, viele davon auch selbst geschaffen. Doch wonach diese Kreaturen stanken, wenn ihr Fleisch verfaulte... mehrmals musste er innehalten, weil es ihm sauer aufstieß. Und genau das würde ihm jetzt noch fehlen. Kaum war Rettung in Sicht und er käme kotzend an... Nein, ganz sicher nicht. Der Krieger ließ sich nicht davon abhalten. Er hatte genug Tod und verderbren gebracht, um sich von sowas aufhalten zu lassen!

    Während seine Sein Humpelgang ihn immer weiter Richtung Burg brachte, blickte sich Berash vorsichtig um. Vielleicht hatte sich eines dieser Echsenviecher hier ja unter den Kadavern seiner Brüder versteckt um im rechten Moment zuzuschlagen? Sollte dem jedoch so sein, dann konnte Berash zumindest einen Vorteil darin sehen: Er müsste den Gestank nicht mehr riechen...

  3. Beiträge anzeigen #223
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Isengrim schaute auf den See hinaus, dessen Ausmaße im trüben Licht des Mondes, der mühsam durch die Wolken und den Höhennebel schien, nur schwerlich auszumachen waren. Er war in dem Flüchtlingsdorf angekommen, hatte es aber bei zunehmender Dunkelheit nicht wirklich in Augenschein nehmen können. Was er gesehen hatte, hatte ihm eigentlich auch schon gereicht. Teilweise wild gebaute Unterkünfte, Holzverschläge und Katen. Hütten, die jedem Architekten, der etwas auf sich hielt, die schiere Panik ins Gesicht getrieben hätte. Schlammige Wege, teils mit Holzbrettern verstärkt, um wenigstens halbwegs trockenen, sauberen Stiefels von einem Hütteneingang zum anderen zu kommen. Irgendwann war er einfach an ein Lagerfeuer vor einem größeren Verschlag getreten und hatte die dort sitzenden Männer und Frauen angesprochen. Hatte etwas Gold angeboten, Münzen, die aus leeren Hütten im Waldläuferlager stammten. Man hatte sie misstrauischen Blickes angenommen und ihm gesagt, er könne in einer Ecke, einigermaßen nah am Ofen, schlafen. Dort hatte Isengrim dann auch zügig seinen Schlafplatz eingerichtet, wohlwissend, dass er die Nacht mit dem Dolch in der Hand verbringen würde. Die Blicke der anderen Bewohner hatten ihm nicht gefallen. Ganz und gar nicht.

    »Woher kommst du?«, fragte einer vom Lagerfeuer her. Schnaps ging herum. Die Stimmung aber war anders als bei den Waldläufern. Gedrückter, düsterer. Dennoch aufgeladen, als würden die Leute nur darauf warten, irgendwo aufgestaute Wut abzubauen. Der Tonfall der Frage jedenfalls schwamm in Misstrauen.

    »Von Norden her. Bluttal, davor war ich im Stewarker Land unterwegs.«, antwortete Isengrim knapp. All die Lockerheit, die er in den letzten Tagen im Fort verspürt hatte, war nun wieder fort. Alte Muster kehrten zurück. Übertriebene Vorsicht, grundsätzliche Missgunst und Verachtung.

    »Soso, ein Stewarker also. Hängste den Myrtanern am Rockzipfel, oder was? Und willst jetzt spionieren?«, fragte der Mann und erhob sich. Leicht torkelnd. Betrunken. »Widerlicher Spitzel. Ihr arroganten Festländer denkt wohl, nur weil Setarrif gefallen ist, sind wir besiegt. Einen Scheiß!«

    Zustimmendes Gemurmel. Der Mann torkelte auf Isengrim zu, der sich von seinem Platz etwas abseits vom Feuer ebenfalls erhoben hatte. Seufzend wich er aus, als der zu erwartende Faustschlag des Betrunkenen kam, ungezielt und heftig. Der Schwung nahm ihn mit, ließ ihn stolpern. Isengrim nutzte die Gunst, brachte den Kerl zu Boden, war rasch über ihm und hielt ihm die Spitze des Dolches an die Seite des Halses, nah an die Schlagader.

    »Myrtaner«, sprach Isengrim langsam, »Haben meine Heimat genommen. Da bist du mir voraus, Setarrifer. Du hast noch etwas, wofür du kämpfen willst. Ich suche es wieder. Ich habe mit den Myrtanern nichts gemein, wenngleich mein Land seit Jahren unter ihrer Marionettenherrschaft steht.« Er seufzte erneut. »Mein guter Setarrifer, ich verachte blinden Fremdenhass, der sich nur auf Äußerlichkeiten oder den Grad der persönlichen Bekanntschaft stützt. Nennst du mich noch einmal Myrtaner oder Spion, verspreche ich dir, dass du die Fische im See von unten sehen wirst.«

    Mit einem Ruck erhob sich der Nordmarer und blickte die Leute am Lagerfeuer herausfordernd an. »Noch jemand da, der etwas sagen will? Der mich verdächtigen will, fälschlicherweise? Nicht? Gut. Ich gehe jetzt schlafen. Weckt mich nicht. Versucht einer, mich anzupacken oder meinen Kram anzutatschen, nagel ich die Hand desjenigen an die Holzwand, verstanden?«

    Keine Antwort. Die Männer und wenigen Frauen sahen ihn kurz an, blickten dann wieder zum Feuer. Isengrim kannte Menschen diesen Schlages. So waren sie, die Armen. In Montera, in Vengard, in Thorniara, Stewark und Khorinis, Mora Sul und Bakaresh. Stärke wurde akzeptiert und ausgenutzt um sich Macht zu verschaffen. Körperliche Stärke war zwar nicht Isengrims großer Trumpf, doch war er schnell, körperlich wie geistig, und in den entscheidenden Momenten skrupellos genug, um sich Respekt zu verschaffen. So wie eben. Die Angst der Leute vor dem, was er zu tun imstande schien, würde ihm das Überleben sichern.

    Tja, Eisenwolf, du hast ein angeborenes Talent, Freunde zu finden. Egal wo und wen.

  4. Beiträge anzeigen #224
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    »Gut, dass du wieder verschwindest«, murmelte der Betrunkene vom gestrigen Abend, der nun eher der Nüchterne war. Die Worte kamen leise, fast schüchtern aber dennoch kleinlaut über die Lippen, als der Nordmarer an ihm vorbei aus dem Verschlag trat. Der seufzte nur, blickte sich um und schenkte dem Mann einen langen, eindringlichen Blick. Dann klopfte er nur auf den Dolch, der am Gürtel hing, und trat hinaus. Einen Augenblick wartete er darauf, dass der Kerl ihm folgte, um sein Glück abermals zu versuchen, aber er tat es nicht. Im Stillen war Isengrim natürlich froh darüber. Gestern war der Mann, der wohl schon lange Jahre als Handwerker arbeitete, betrunken gewesen. Jetzt war er nüchtern, klaren Verstands. Der Ausgang einer erneuten Konfrontation wäre nicht abzusehen, nein, wahrscheinlicher wäre in diesem Fall sogar eine Niederlage Isengrims. Daher war er froh, dass die Unsicherheit den Mann zurückhielt. So wurde das Bild des gestrigen Abends gewahrt, eine Art Schild, den Isengrim nun tragen konnte. Zumindest für gewisse Zeit, bis es zu einem weiteren Streit kommen würde. Mit irgendwem. Bei des Nordlings Glück dann wohl mit einem Elitekrieger in Ethorns Diensten.

    Interessiert und alle Eindrücke in sich aufsaugend, spazierte Isengrim durch das Dorf, welches die Flüchtlinge aus Setarrif gegründet hatten. Natürlich würde dabei jeden ordentlichen Baumeister der Schlag treffen, doch die Meinung gesetzter, vollgefressener Städter interessierte Menschen auf der Flucht vor todbringenden Echsen nicht unbedingt. Da galt es die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Schlafstätte, Schutz vor dem Wetter, ein Minimum an Privatsphäre. Nicht ästhetische Gesichtspunkte. Dahingehend kam Isengrim nicht drumherum, den Menschen von Setarrif Respekt entgegen zu bringen. Sie lebten ihr Leben trotz widriger Umstände. Andere hätten aufgegeben, sich ihrem Schicksal und den schartigen Klingen der Echsenmenschen ergeben. Die Setarrifer um ihren König jedoch schienen ehrgeizig, bewiesen großen Überlebenswillen.

    Sind mir sogar sympathischer als Jon Halbhand und seine Jägerbande. Die wirkten irgendwie ... verloren. Klar, sie führen ihren Kampf, doch konnte ich bei ihnen kein Feuer fühlen, wie ich es hier in den Augen der Menschen sehe. Die Waldläufer scheinen einfach nur noch zu kämpfen um des Kämpfens Willen, die Bedrohung Bedrohung sein lassend, solange sie noch nicht todernst ist und ihr unmittelbares Überleben gefährdet. Die Setarrifer jedoch ... noch immer brennen die Flammen des Widerstands in ihrem Innern. Und das merke sogar ich, der nie in Setarrif war, der nie für irgendein hehres Ziel gekämpft hat. So müssen Myrtanas Rebellen gewesen sein, bevor sie selbst zu Invasoren wurden.

    Der Nordmarer bemerkte einen Mann an einer Brücke, die über einen Fluss führte, der an der Burg entlang von den Bergen kommend in den See mündete. In der Ferne konnte Isengrim einen dunklen, mächtigen Wald erkennen, noch weiter entfernt sogar einen riesenhaften Baum. An einer Stelle über dem düsteren Forst war sogar Rauch zu sehen, als ob dort ein großes Freudenfeuer brennen würde.

    »Seltsam«, murmelte Isengrim halb laut, teils an sich, teils wohl ungewollt an den Mann gerichtet, »Ein Feuer in solch einem Wald. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dort Menschen hausen, nein, absolut nicht.« Er kratzte sich am unrasierten Kinn. »Vielleicht ein Lager der Echsenmenschen. Götter ... nicht das sie dort eine Art Hauptstadt oder Zentrallager haben ...«

    Er bemerkte, dass der Mann, der am steinernen Brückengeländer lehnte, ihn ansah, irgendwie fragend.

    »Äh, entschuldigt«, beeilte sich Isengrim zu sagen, »Laut gedacht. Ich wollte Euch und Eure Gedanken nicht stören ...«

    Die Stimme versagte ihm einen Augenblick, als er unter der Kapuze die Züge des Mannes erahnen konnte. Vor ihm stand wohl ein ziemlich mitgenommener Krieger, einer, der Sieg wie Niederlage gut genug kannte. Die Geschichte eines Lebens in ein Gesicht gemeißelt. Isengrim räusperte sich.

    »Seid Ihr von hier?«, fragte er, »Könnt Ihr mir etwas über ... die Leute hier erzählen? Irgendwie imponieren die mir, ihr Ehrgeiz. Lebt der König in dieser Burg? Ist dies hier alles, was von diesem berühmten Setarrif übrig ist?«

    Isengrim überlegte kurz. Was wenn der Krieger selbst in Setarrif gekämpft hatte, den Echsen die Stirn geboten hat, bis die Niederlage kam. Vielleicht hatte er den Mann gerade auf dem falschen Fuß erwischt ...

    »Ich bin übrigens Isengrim, verzeiht meine vielen Fragen. Ich bin einfach nur neu hier ...«

  5. Beiträge anzeigen #225
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Adson war Kjarl nicht gefolgt. Stattdessen hatte er sich an den begehbaren Teil der Brücke gestellt, der nicht mit allerlei Gerümpel verbarrikadiert worden war. Von hier aus konnte er den Eingang zu seiner Höhle erahnen. Ob er mal nach dem Rechten schauen sollte? Aber er wollte seinen Rückzugsort nicht verraten. Während er noch grübelte, wurde er plötzlich angesprochen.

    Adson schaute sich den Kerl eine Weile an, dann wandte er sich wieder dem Fluss zu. “In dem Wald lebt mehr, als du dir vorstellen kannst.“, meinte Adson schließlich und blickte den Burschen wieder an. “Geh aber besser nicht nachschauen. Ist hier zur Zeit bisschen ungemütlich. Versteck dich besser in der Burg, wenn sie dich reinlassen.“ Adson schlug die Kapuze zurück und gähnte. “Goldene Dächer wirst du aber auch dort nicht finden, die hat man dort gelassen, als der Drache kam.“

    Adson verstummte. Wie mochte es wohl in Setarrif aussehen? Was war aus der Akademie geworden? Stand die Arena noch? Die Stadt lockte ihn wieder, doch Adson wischte den Gedanken beiseite. “Hier findest du die, die nicht von der Insel fliehen konnten, nachdem der Drache Setarrif genommen hatte. Ob der König mit hier ist, weiß ich nicht. Ich bin nur Jäger und komme dann und wann hier vorbei. Und was suchst du hier, Isengrim? Lust zu sterben?“

  6. Beiträge anzeigen #226
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    »Wie schwer es aller Welt fällt, sich zuallererst einmal vorzustellen«, erwiderte Isengrim, ohne auf die Frage des Mannes einzugehen. Ja, der Verdacht hatte sich bestätigt. Einer von vielen, vom Schicksal geplagten Kriegern, die ihre inneren Narben hinter harten Worten und der Fassade des allgemeinen Hochmutes versteckten. Anstatt also normal, wie jeder halbwegs gut erzogene Mensch auf Isengrims zwar zahlreichen aber durchaus sinnvollen Fragen zu antworten, kamen nur intelligente Aussagen wie die Frage, ob er Lust zu sterben hätte. Dem war natürlich nicht so. Sollte wohl klar sein. Solche Antworten kannte er leider. Der Großteil seiner älteren Brüder war von solchem Schlage. Arrogant, herablassend. Und warum? Weil sie wussten, wie man ein Schwert schwingt, den Tod in der Schlacht bringt. In Kriegszeiten in ihrem Zenit, im Frieden am Tiefpunkt.

    »Nein, Namenloser, ich suche hier nicht den Tod. Ich suche einen Ort, an dem ich bleiben kann. Meine ... alte Heimat ist Vergangenheit, daher hat es mich auf diese Insel verschlagen.«, antwortete der Nordling nicht gerade freundlichen Tons, »Daher auch meine Fragen zu den Bewohnern der Burg oder des Flüchtlingslagers. Ihr scheint mir trotz fehlender, grundsätzlicher Höflichkeit doch wie ein Mann, der herum gekommen ist. Was treibt die Menschen hier an? Stimmt es, dass hier auch Magier leben? Und warum, verflucht, rollen die Myrtaner nicht wie eine Walze über die Reste der Setarrifer? Drache, Echsen, die Flucht ... eigentlich hätten die Leute aus Thorniara doch keine Schwierigkeit mehr ...«

    Er blickte zum Wald, dessen Inhalt über angeblich über seine Vorstellungsmöglichkeiten ging.

    »Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts für das Myrtanische Reich absolut nichts übrig, schließlich sind sie dafür verantwortlich, dass meine Heimat nicht mehr ganz so frei ist wie noch vor einigen Jahren, aber ich möchte verstehen, was die Menschen hier antreibt, was diesen Ehrgeiz anfeuert ...«

  7. Beiträge anzeigen #227
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    "Einen Ort, um zu bleiben?", Adson blickte eine Zeit lang in das von schwarzen Haaren eingerahmte Gesicht. Dann glitt sein Blick nach unten und über die abgetragenen Bauernkleider und den eher unscheinbaren Dolch. Am Ende schaute er dem Kerl wieder ins Gesicht. Wie alt mochte er sein? Wohl ein paar Jährchen älter, als Adson selber, doch was sagte das schon. "Hier willst du bleiben? Dann lass uns mal ein Stück gehen." Ohne sich umzuschauen ging Adson zurück in Richtung Burg und begann zu reden. "An jenseits der Brücke brauchst du gar nicht denken. In den Wäldern leben Orks, Ripper, Schattenläufer und schlimmeres. Manch einer will auch schon Geister und Dämonen dort gesehen haben, doch die Menschen sehen viel, wenn das Sumpfkraut gut ist. Also solltest du doch am Leben bleiben wollen, dann geh nicht weiter nach Süden."

    Adson blieb stehen. Vor ihm lagen die ersten Hütten. "Die Burg war lange ein großer Streitpunkt zwischen Ethorns Männern und Rhobars Truppen. Die jeweils andere Hauptstadt konnte nicht bezwungen werden, also maß man hier seine Kräfte. Erst vor wenigen Jahren eroberten Ethorns Truppen die Burg auf grauenvolle Weise zurück." Adson verstummte. Eisüberzogene Leichen wurden vor seinem inneren Auge sichtbar und unwillkürlich fasste er sich an die Brust, wo unter der Kleidung eine dünne Narbe verborgen lag. "Das hat sich geändert.", fuhr der Narbige mit unveränderter Stimme fort. "Setarrif ist gefallen und wie ich hörte hat auch Thorniara einiges hinnehmen müssen. Die alten Streitereien ruhen scheinbar noch. Und die Flüchtigen haben hier einen Platz zum Verweilen gefunden. In den Wald traut sich niemand mehr, seit selbst die Walder Schwarzwasser geräumt haben. Und in Thorniara und Stewark treffen die Flüchtigen nicht auf Gastfreundlichkeit. Also sitzen sie hier fest. Zwischen dem großen Tor im Bluttal und dieser jämmerlichen Brücke hinter uns. Und in der Burg sitzen die Magier und hohen Herren und warten. Keiner weiß worauf."

    Adson wandte sich um und blickte Isengrim direkt an. "Was diese Leute antreibt? Keine Ahnung. Der Instinkt zu überleben? Das Wissen, das alles auch schlimmer sein könnte? Vielleicht die versteckte Hoffnung irgendwann zurückzukehren?" Adson zuckte mit den Schultern, dann schwieg er. "Wenn du einen Ort zum Bleiben suchst, dann nimm dir eine leere Hütte. Müssten einige freistehen. Oder zieh weiter. Nach Stewark oder Thorniara, wenn du kalte Mauern magst. Hast dir nicht den besten Ort ausgesucht. Wenn die Echsen kommen, dann kommen sie zuerst hier."

  8. Beiträge anzeigen #228
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    Isegrim ist offline
    »Ich suche nicht nach dem besten Ort«, antwortete Isengrim und blickte zu den Burgmauern, auf die er und der namenlos Krieger zugingen. »Dann wäre ich an einem Ort geblieben, in der Bettler wie Könige leben. Und da es diesen Ort nicht gibt, nehme ich auch jeden anderen. Hauptsache man kann dort leben. Hier leben Menschen, also soll mir das durchaus reichen. Wie die Qualität des Lebens ist? Bei den Göttern, Krankheiten, Hunger, die üblichen Schattenseiten des Daseins gibt es überall. Wenn mich nicht eine Echse in dieser Ansiedlung erschlägt, dann ist es anderswo ein Bandit, ein Ork, die Pocken, ein herabstürzender Felsbrocken oder der klassische Schlag, der jeden treffen kann.«

    Der Nordmann grinste trocken. »Du siehst, der vermeintlich schlechteste Ort reicht mir ebenso wie der beste. Darüber hinaus unterstütze ich eher eine verlorene aber gerechte Sache, als eine aussichtsreiche aber falsche. Und meiner Erfahrung nach ist das Ziel, das die Myrtaner anstreben, absolut falsch.«

    Das Tor der Festung kam in Reichweite. Die Wachen sahen wie fähige Krieger aus, gerüstet in den Farben Setarrifs und des Silbersees. Die Blicke, wie bei allen Wachen, denen Isengrim in der Welt begegnet war, waren misstrauisch.

    »Hast du für eine Seite gekämpft?«, fragte der Nordmann den Gezeichneten, »Kann man überhaupt - da wir letztendlich von Krieg reden - empfehlen, sich einer der beiden Seiten anzuschließen? Das Leben der Waldläufer spricht mir nicht zu, es wirkt mir trotz aller Freiheit doch zu verstrickt in eigene Bräuche, Rituale und Gepflogenheiten. Und ein Bürgerdasein in Stewark oder Thorniara? Pah, niemals werde ich Bürger dieses myrtanischen Molochs, das weiß ich! Und bitte, Krieger, verrate mir doch deinen Namen. Macht das Gespräch deutlich einfacher ...«

  9. Beiträge anzeigen #229
    Ritter Avatar von Adson Muller
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    Adson Muller ist offline
    Der Narbige stoppte. Er wollte nicht in die Burg. Er gehörte nicht mehr hier her. Also wandte er sich um und schritt wortlos bis zum See hinunter. Dort blieb er stehen. "Nenn mich Adson.", sagte der Narbige, blickte auf den See hinaus und fuhr dann mit leiser Stimme fort, "Ich hab einst unter Ethorn gekämpft. Ich war dabei, als die Burg das letzte Mal erobert wurde. Ich zog mit den Truppen gegen Thorniara, aber das ist lange her." Er drehte sich um und schaute Isengrim mit kalten Augen an. "Wenn du das Kämpfen lernen willst und eine Gemeinschaft brauchst, dann bist du hier sicherlich am rechten Platz. Ob du damit dann besser bist, als die Rotröcke, das musst du dir selbst beantworten."

    Adson wandte sich wieder ab. Das unerwartete Gespräch hatte viele Erinnerungen in ihm aufgerüttelt. Vermisste er die Zeit in den Reihen Ethorns? Damals hatte er zumindest eine Aufgabe und ein Ziel gehabt. Er hatte die Arena betreut, hatte mit den anderen Kämpfern und Schülern der Akademie geübt und war den üblichen Aufgaben nachgegangen. Adson schüttelte den Gedanken ab.

    "Es gibt gute Leute hier.", bemerkte er noch etwas zusammenhangslos. "Und was hast du zu bieten? Beherrschst du ein Handwerk? Bist du ein Gelehrter? Ein Magier vielleicht? Wie willst du deinen Lebensunterhalt verdienen?"

  10. Beiträge anzeigen #230
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Vom Eingang der Burg ging es hinab zum See. Der Krieger - Adson mit Namen - schien ein ruheloser Mann zu sein. Der Blick, den er Isengrim zuwarf, als er scheinbar seinen Wert maß, war nicht unbedingt freundlich.

    »Ich beherrsche weder ein Handwerk noch bin ich ein angesehener, mächtiger Magier.«, antwortete der Nordling und sah Adson herausfordernd an, »Nein, ganz im Gegenteil gibt es keine großartigen Qualitäten, die ich mitbringe. Vielleicht Ehrgeiz. Und einen Überlebenswillen, den man nur auf der Straße lernt, nicht im gemachten Nest. Ich werde ganz einfach sehen, was die Leute hier von mir haben werden. Es könnte nichts sein ... oder einiges, wer weiß das. Verdienen werde ich es mir. Egal wie. Und wenn ich Dächer ausbessere, angle und Feuerholz hacke ... es wird immer was zu tun geben.«

    Isengrim verstummte, blickte auf seine Hände hinab. Keine kräftigen, großen Pranken. Nein, nicht die Hände eines Kriegers, eines Nachfahren von wilden Barbaren und Berserkern. Die eines Schützen? Eines Spähers? Oder gar die eines Magiers, wie sie hier in der Burg lebten? Er schluckte, schaute wieder zu Adson.

    »Sei's wie's ist, ich werde meinen Teil beitragen, ob du es glaubst oder nicht«, antwortete er barsch, »Lieber eine setarrifer Klinge in der Hand und für die Freiheit kämpfen ... als mit einem myrtanischen Schwert für die Unterwerfung.«

  11. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #231
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    Ein leichter Bodennebel waberte über den weichen Moosboden, die Nähe zum See machte sich allmählich bemerkbar.
    Wombel hatte sich überlegt zur Silberseeburg zu teleportieren, jedoch hat er dieses Vorhaben gleich wieder verworfen. Seine Amnesie hatte immerhin eine geraume Zeit gedauert, die Zeiten waren rau und schlussendlich wusste er nicht, wie es rund um der Burg herum aussah. Der Gedanken an die Echsenmenschen und die durchlebten, schrecklichen Schlachtszenen trieben ihm einen leichten Schauer über den Rücken.
    Unbewusst schlug er seinen Robenkragen ein wenig höher und zog den wärmenden Stoff ein wenig enger um seinen Körper.

    Erstaunlicherweise war er gänzlich genesen.
    Alle Wunden und Leiden waren wärend der gemeinsamen Zeit mit Tarja verheilt und mehr noch. Die regelmäßigen Ruhezeiten, die geregelten Tagesabläufe und nicht zuletzt die fast schon fürsorgliche Pflege und Zuneigung von Tarja hatten aus dem geschundenen Holzfäller und Magier wieder einen Menschen gemacht.

    In Gedanken schweifte Wombels Blick über eine atemberaubende Szenerie.
    Erstes, goldenes Sonnenlicht brach sich in tausenfachen Facetten durch das Astwerk und verlor sich in einem weichen, milden Morgenlicht in den feinen Nebelschwaden.
    Einige Sekunden verharrte der Hühne und tauchte in die Umgebung ein.
    Jedoch lies ihn ein Geräusch, unweit und linkerhand aufmerksam werden. Es hörte sich an als würde sich ein Tier oder ein anderes Geschöpf unweit von ihm auf seine Position zubewegen.
    Seltsam schleppend, schleifend klang es. Vielleicht zog das Tier oder was es auch war etwas hinter sich her?

    Sanft strich er mit den Fingerkuppen seines Kampfstabs, den er bis soeben noch als Wanderstab benutzt hatte und augenblicklich hatte der Stab wieder eine ganz andere Bestimmung. Kaum hörbares, feines magisch,- elektrisches Knistern begleitete die mächtigen Hände, die den Stab nun anders umfassten als vor einem Augenblick noch.

    Eine Gestalt war durch den Nebel zu sehen, zunächst nur ein schemenhafter Umriss.
    Dann etwas deutlicher.
    Der Magier glaubte durch den Nebel ein Haupt mit weißen Haaren erkannt zu haben und dass sich die Gestalt mit unstetem Gang bewegte.
    Aber das konnte doch nicht sein?
    Ein Greis? Alleine hier in dieser Gegend?
    Welch ein Leichtsinn...

    Wombel schaute sich nach anderen um, sah jedoch niemand.
    Also hob er seine rechte Hand zum Gruß und rief die Gestalt an:
    "Heda, Wanderer. Hier drüben ..."

  12. Beiträge anzeigen #232
    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Wenn die Götter eine Tür schlossen, dann öffneten sie ein Fenster, so sagte man. In Berashs Fall hatten sie aber wohl vergessen, das Fenster aufzumachen. Oder sie hatten ihren Spaß daran gefunden, ihm einfach Tür und Tor, und alles, was dazu gehörte, vor der Nase zuzuschlagen. Denn obwohl er die Echse hatte töten können, machte sein Fuß ihm arge Schwierigkeiten. Und der Ast, welcher als provisorische Krücke diente, half dem ehemaligen Assassinen mehr schlecht als Recht. Aber er wollte ja nicht jammern...
    Wobei: Doch. Für Berash, dem das Kriegshandwerk mehr lag als alles andere, war diese Beeinträchtigung mehr als nur ein Ärgernis. Sie war eine wahre Tortur. Und es zehrte an seinen Nerven.

    Und nun? Nun erlaubten sich die Götter eine ganz besondere Posse. Als Berash hinter sich einen Ruf vernahm, zuckte er zusammen, zog sein Schwert und drehte sich ruckartig um, die Klinge erhoben und bereit, sich bis aufs letzte Blut zu verteidigen. Oder zumindest hatte er das geplant. So angespannt, wie der Krieger war, hatte er doch vergessen, dass er seinen Fuß nicht belasten sollte. Als er sich umdrehte und den Fuß auf den Boden setzte, schoss sofort ein ziemlich unangenehmer Schmerz sein Bein hinauf. Seine "Krücke" fiel zur Seite weg und Berash direkt hinterher, da er sofort versuchte, den Fuß zu entlasten. Das konnte ja nur schief gehen.

    Als der einstige Emir dann im Dreck lag und fluchend wie ein Kesselflicker versuchte, seinem Schwert wieder habhaft zu werden und gleichzeitig aufzustehen, näherte sich eine Gestalt. Vermutlich derjenige, welcher Berash so erschreckt hatte.
    "Bei Beliars blutigem Auswurf! Wer wagt es?!" Sprach der Krieger, während er versuchte, sich zumindest in eine halbwegs angenehme Position zu begeben. Da dies jedoch nicht gelang, gab er es recht schnell auf. "Nun kommt schon. Wenn ihr wenigstens etwas Ehre besitzt, helft ihr mir auf, bevor ich einfahre in Beliars Reich..." grummelte er wütend.

  13. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #233
    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    Ein Mann.
    Keineswegs ein Greis.
    Allem Anschein nach sogar - entgegen des ersten Eindrucks - ein sehr junger Mann, zumindest an Jahren und im Gegensatz gemessen zum sehnigen Holzfäller. Das für den jungen Mann ungewöhnlich weiße Haar hing strähnig und wirr übers Gesicht. Und doch. Strahlend blaue Augen spähten argwöhnisch und doch zugleich hilfesuchend zu dem Holzfäller herüber.
    Der Mann hatte bei dem Versuch seine Waffe zu ziehen augenscheinlich das Gleichgewicht verloren, oder aber ... nein. Allem Anschein nach war er verletzt.

    Wombel spähte noch einmal in die Umgebung um sich zu versichern dass keine weiteren Anwesenden da waren.
    Der Ausruf des Names des Gottes Beliar hatte ihn vorsichtig werden lassen, immerhin hatte er mit Assassinen bislang noch keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht. Für einen Augenblick erinnerte er sich an die Mission der Wassermagier, die er vor langer Zeit erhalten hatte. Doch kniete er sich sodann in einem kleinen Abstand zu dem am Boden liegenden Mann.
    "Nur ruhig, ich will euch nichts Böses. Auch wollte ich euch nicht erschrecken."

    Den Kampfstab auf den breiten Rücken schulternd und immer noch vorsichtig in die Umgebung und auf die Waffe des Mannes spähend, reichte er dem Mann eine Wasserflasche.
    "Mein Name ist Wombel, Adanos zum Gruße. Wir sollten nicht allzu lange hier verweilen, die Gegend ist wohl nicht ungefährlich. Aber ihr seht aus, als könntet ihr einen Schluck vertragen."

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    Ehrengarde Avatar von Berash
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Berash ist offline
    Berash roch zuerst misstrauisch an der Flasche. Wer wusste schon, was dieser Wombel für eine Person war? Vielleicht lauerte er ja hilflosen Männern im Wald auf, um sie dann ihn seiner einsamen Hütte irgendwelchen... Berash brach den Gedanken ab. Über manche Dinge dachte man einfach nicht nach. Stattdessen nahm er einfach einen Schluck aus der Wasserflasche, nachdem er nichts auffälliges gerochen hatte. Während er trank, musterte der Krieger sein Gegenüber.
    Wombel schien ein ziemlich kräftiges Kerlchen zu sein, zumindest erweckte er den Eindruck. Und einen Kampfstab sah man heutzutage auch nicht häufig. Wenn er damit umzugehen wusste, dann hätte er sogar Berash ziemlich gefährlich werden können. Wenn Berash denn hätte kämpfen können.

    "Grüße, Wombel. Ich bin Berash." Bei den Göttern, auch nach all den Jahren war es immer noch ungewohnt, den Titel des Emirs wegzulassen. Aber die Assassinen, wenn es denn noch welche gab, hätten sich längst einen neuen Emir gesucht. Und sich nicht weiter mit einem Verräter wie ihm beschäftigt. "Währt ihr so freundlich, mir eine Hand zu reichen, damit ich aufstehen kann? Alleine scheint es nicht zu funktionieren, wie ihr seht..." Der Krieger blickte sich suchend um. Seine "Krücke" lag in der Nähe, aber das Schwert war irgendwo hin gefallen. "Und falls ihr mein Schwert irgendwo seht, würdet ihr es mir reichen? Es scheint mir abhanden gekommen zu sein..."

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    Knetmaster  Avatar von Wombel
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    Wombel ist offline
    "Nun, ihr seid verletzt wie es scheint. Aber natürlich helfe ich euch gerne auf, wenn ihr wollt."
    Wombel sprachs, und reichte dem Mann die rechte Pranke.
    Berash, so hatte sich sein drahtiges Gegenüber vorgestellt, griff erstaunlich kräftig zu und mit einem ordentlichen Ruck stand der Fremde wieder auf den Beinen, wobei er es geflissentlich vermied eines davon vollständig zu gebrauchen. Der Holzfäller blickte sich rasch um und reichte dem Mann zunächst den Sock, auf den er sich gestützt hatte und hob dann das Schwert auf, welches der Mann hatte fallen lassen.

    Es war dem Magier eigentlich gänzlich wider seiner Natur argwöhnisch zu sein, doch die Vorsicht keimte für einen Moment in ihm auf. Was für ein Kerl mochte dieser Weißhaarige sein? Spaziert Mutterseelen allein hier in der tiefsten Pampa herum, wo doch noch immer Scharmützel und Kämpfe mit den Bestien einhergingen ...
    Vielleicht ein versprengter Soldat?
    Nein. Keinesfalls.
    Schlussendlich war es auch egal. Er war ein verwundeter Mensch, der allem Anschein nach ebenfalls schlechte Erfahrungen mit diesem Bestienkroppzeug gemacht hatte.

    Wombel drehte das Schwert, fasste es vorsichtig am vorderen Teil der Klinge, die Klingenspitze zu sich zeigend und reichte Berash dergestalt das Schwert.
    "Hier ... bitte ..." musterte er den Weißhaarigen mit wachsamem Blick.

    Der leichte Anflug von Argwohn schien tatsächlich unbegründet.
    Berash steckte sein Schwert weg und hielt sich stattdessen wieder beidhändig an seiner provisorischen Gehhilfe fest.
    Er nickte leicht und seinem Blick schien trotz der kaltblauen Augen ein leichter Anflug von Dankbarkeit beizuwohnen. Weiterhin meinte Wombel eine gewisse kränkliche Erschöpfung wahrzunehmen, sein Gegenüber war verwundet. Und das augenscheinlich nicht nur leicht, darüber hinaus war dieser Mann ziemlich erschöpft.
    Was also nun?

    Wombel versuchte es auf seine Weise - grinste leicht, lehnte sich bequem über seinen Stab, den er vor sich ins leichte Moos gebohrt hatte:
    "Nun denn, Herr Berash. Wie gesagt ist mein Name Wombel, ich bin ein Diener Adanos, wie ihr vielleicht bereits anhand meiner Kleidung darauf schließen konntet. Darüber hinaus bin ich auf dem Weg zur Silberseeburg. Mein Weg dorthin hat allerdings etwas länger gedauert als ..."
    Der Holzfäller runzelte für eine Sekunde leicht die Stirn ... wie lange war er eigentlich tatsächlich nicht mehr dort gewesen? Ein,- zwei Monate oder gar länger? Die Amnesie schien ihn wohl tatsächlich noch einige Zeit länger zu beschäftigen. Dann hatte er den Faden wieder gefunden und räusperte sich.

    "Ähem. Ihr scheint mir nicht wirklich aus der Gegend, zumindest habe ich euch bisher noch nicht gesehen und zum Pilze suchen seid ihr hier wohl auch nicht unterwegs. Es sei denn ihr habt einen Stolperröhrling gesucht und seid bei dessen Ernte in euer eigenes Schwert gefallen. Oder ..."
    Das Grinsen verschwand aus Wombel Gesicht:
    "Oder ist euch ganz einfach auch das Grauen widerfahren, wie den meisten Menschen hier?"

  16. Beiträge anzeigen #236
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Adsons und Isengrims Begegnung hatte nach den abschließenden Worten des Nordmannes auf die Frage des Narbigen ein jähes Ende gefunden. Letzterer hatte ihm nur noch einen langen, prüfenden Blick zugeworfen und sich dann aufgemacht. Irgendwo hin. Isengrim hatte es nicht übermäßig gekümmert wohin. Der Mann mit dem zerschundenen Gesicht war ihm nicht ganz geheuer gewesen. So hatte der Nordling sich also aufgemacht, um sich eine Hütte zu suchen. Diese Aufgabe hatte sich als einigermaßen einfach, jedoch mit einzelnen, durchaus schwierigen Passagen und komplizierten Engpässen erwiesen. Die erste Hütte, die er gefunden hatte, besaß ein löchriges Dach und irgendetwas hatte böse darin geknurrt. Ein Hund, hatte Isengrim inständig gehofft. Die nächste Hütte war belegt gewesen. Von einem Paar, gekleidet in ziemlich unbequeme, lederne Kleidung, die wohl gerade mitten in einer Art, nun, Liebesspiel gewesen waren. Erst nach einem Abstand von zweihundert Metern hatte Isengrim sich wieder getraut, einen Wohnraum zu suchen. Und ihn gefunden. Sie lag nahe dem Eingang zum Büßerschlucht, nur geschützt von der befehlsmäßigen Palisade, die die Setarrifer wohl bei der Rückeroberung und der drohenden Echsengefahr gezimmert hatten. Kein Bollwerk, aber wenigstens ein minimaler Garant für Sicherheit.

    Die Hütte an sich war nicht sonderlich groß, absolut kein Palast. Aber derjenige, der sie erbaut hatte, war ein einigermaßen talentierter Zimmermann gewesen. Feste, stabile Wände, ein ebener Holzboden, eine dicke Tür, die sogar ein Vorhängeschloss besaß. Ein etwas älteres Bett, ein Ofen, ein kleiner Schrank, eine Kommode. Der Nordmann lächelte leicht. Sein Heim. Seines. Nicht das seines Vaters, seiner Brüder oder eine stinkende, dreckige Obdachlosenunterkunft in Vengard. Nein, sein eigenes, kleines Reich.

    Es klopfte. Isengrim öffnete vorsichtig die Tür, die Hand am Dolch. Eine Frau. Klein, in eher zweckmäßiger denn hübscher Kleidung. Mittleren Alters. Sah nicht unbedingt freundlich aus, nein, eher erbost.
    »Was seid Ihr für einer?«, fragte sie direkt unfreundlich. »Kaum das der alte Jarved verschwunden ist, nistet sich hier irgendein dahergelau ...«

    Der Nordmann lächelte böse. »Vorsichtig, gute Frau, wir wollen doch im Rahmen allgemeiner Höflichkeit bleiben, oder?«
    Sie stutzte. Hatte wohl erwartet, er würde klein beigeben, würde unter der beginnenden Schimpftirade zusammenschrumpfen. Aber nein, so war Isengrim nicht. Ganz im Gegenteil. »Ich weiß nicht, wer oder was der alte Jarved ist. Ich bin neu hier, man sagte mir, ich solle mir einfach eine Hütte schnappen. Habe mir schon gedacht, dass das Probleme bereiten wird. Ich heiße Isengrim. Damit zumindest meiner guten Erziehung gedacht wird ...«

    »Äh ...«, kam es nur aus dem Mund der Frau, die Isengrim perplex anschaute, »Kerna heiße ich. Von nebenan. Verfluchtes Volk da oben in der Burg. Sucht Euch 'ne Hütte, das sind die Aussagen der Verantwortlichen. Hier leben Städter, die Regeln, die Bürokratie brauchen und nicht das wilde, soldatische Lagerleben dieser stumpfen Schwertschwinger!«

    »Nun«, antwortete der Nordmann, »Ja. Was will man machen, wenn Krieg ist? Habt jedenfalls keine Sorge, Frau Kerna, dass ich hier wohne. Also wohnen werde. Ich bin ein gut erzogener, fleißiger, pflichtbewusster Mann, ein Ausbund an Rechtschaffenheit!«

    Misstrauisch blickte sie ihn an, seufzte dann. »Jarved war ein Säufer ohnegleichen. Ruhig, aber meistens stockbesoffen. Ab und an ziemlich auf Krawall gebürstet. Ihr seid zwar fremd, aber nun, wirkt wenigstens ordentlich. Wenn Ihr aber Ärger macht, werde ich direkt die Soldaten des Königs rufen, verstanden?«

    Auf Isengrims Antwort wartete sie gar nicht mehr, wirbelte herum und verschwand. Isengrim seufzte und schüttelte den Kopf. Im Vergleich zu seltsamen Lederpärchen war die Frau noch zu verkraften. Was nun wichtiger war: Isengrim würde Arbeit brauchen, eine Beschäftigung. Sich nützlich machen, um vielleicht sogar ... sein Blick wanderte zu den Mauern der Burg hinauf.

    »Dort zu leben. Dort zu dienen. Vielleicht als Magier, vielleicht als Kämpfer des Königs ... Nun, Vater, hättest du das von mir erwartet?«

  17. Beiträge anzeigen #237
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Isengrim fluchte lauthals, als er von einem der morschen Bretter abrutschte, die die schlammigen Wege in dem Silberseedorf teilweise bedeckten, damit man nicht ständig in Schlamm, Matsch und Unrat trat. An sich waren dreckige Stiefel kein Grund, laut zu werden, doch hatte der Nordmann nun schon öfter gesehen, wo manch ein Bewohner des Dorfes seinen Nachttopf ausleerte ... oder selbst in abgeschiedenen Ecken sein Geschäft verrichtete. Es war wohl auch nur seinen Jahren in der Gosse geschuldet, dass er den immerwährenden Gestank nicht wahrnahm, der jeden Ort heimsuchte, der nicht über eine halbwegs funktionierende Kanalisation verfügte. Nein, hier in dem Dorf floss alles, dem Gesetz der Schwerkraft folgend, hinab in den Silbersee, der nahe der Burg nur noch vom Namen her an das Edelmetall erinnerte. Dort auch nur einen Schluck vom Seewasser zu nehmen, würde wohl zu einer Vielzahl netter und weniger netter Krankheiten und Magenverstimmungen führen.

    Da sind mir die Menschen in den großen Städten Varants lieber, dachte sich Isengrim, die verbrennen ihre Scheiße wenigstens.

    »Na, Bursche, abgerutscht?«, fragte ein Passant in der Nähe, der einen Korb unterm Arm trug, der vollgestopft war mit winterfesten Kräutern.

    »Nein, ich trete freiwillig in den Kot meiner Mitmenschen«, antwortete Grim mit triefendem Sarkasmus, »Gehört zu meinen Freizeitbeschäftigungen.«

    »Heda, ich wollt dich nicht beleidigen, ganz im Gegenteil. An deiner Wortwahl erkenne ich, dass du kein dummer Bauer bist, wie die meisten ...«

    »Vorsicht«, unterbrach er wölfisch grinsend den Mann, »sonst hören diese dummen Bauern deine Worte und zeigen dir, was sie davon halten. Hochmut, wenn alle im gleichen Dreck leben, ist vollkommen fehl am Platz. Viel mehr ist es höchst gesundheitsschädlich. Gefährlicher noch als diese Scheiße hier.«

    Er stampfte mit dem Stiefel in den Matsch. Was machte es schon? Waren eh dreckig. Die Bewegung unterstützte seine Aussage.

    »Du hast wohl recht, mein Freund. Jedenfalls scheinst du nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Ich bin Kagen. Der scheinbar einzige Verfechter einigermaßen hygienischer Umstände in dieser Jauchegrube, über die der große König Ethorn noch herrscht ...«, stellte er sich auf ziemlich anti-monarchistisch eingestellte Art vor. Dabei spuckte er angewidert aus. Die Hygiene verfechtend.

    »Mein guter Herr Kagen, du bist wahrlich der Ausbund all der Dinge die absolutistische Herrscher, seit Anbeginn der Zeiten von Königreichen und Imperien, an Gelehrten und Gebildeten hassen. Herablassend, besserwisserisch und wahrscheinlich auch der Meinung, alleiniger Besitzer jeglicher Moral zu sein, nicht wahr?« Isengrim lachte gehässig. »Ein wahres Wunder, Kagen, dass dich die Soldaten Ethorns nicht schon im Zuge einer deiner Reden nicht direkt aufgeknüpft haben.«

    »Sollen sie es wagen. Ich bin die Stimme der Vernunft.«

    Der Nordmann schüttelte den Kopf. »In Zeiten des Friedens, in einer Welt ohne Krieg, in der Könige und Herrscher nur hübsches Beiwerk sind, magst du Recht haben. Wir leben jedoch in einer Zeit, da Beliar selbst blutrünstige Echsen auf uns losgelassen hat. Sie haben deine Heimat zerstört, selbst ich als Fremder wurde eines Nachts auf Reisen von einer von ihnen überfallen.« Er seufzte. »Die Echsenmenschen interessiert deine Moral nicht, die Hygiene oder Vernunft. Dich hingegen sollte interessieren, dass dieser König, den du verdammst, und diese Bauern, aus denen sich zum Teil das restliche Militär Ethorns zusammensetzt, der Schutz für dich vor Beliars schuppigen Schergen ist. Lass dir das durch den Kopf gehen, lieber Kagen, und überleg dir dann, wie du deinen hochtrabenden Worten auch Taten folgen lassen kannst. Die Lebensumstände sollen besser werden? Dann sorge dafür, stelle sie her, als nur immer von ihnen zu predigen.«

    Kagen sah ihn lange Zeit an, schluckte und nickte dann langsam, den Blick auf seinen Kräuterkorb gesenkt. Er sah auf, blickte Isengrim fragend und wohl auch etwas verwirrt an.

    »Wer bist du? Ein Scholar? Sicherlich hast du bei Gelehrten in Varant oder Setarrif studiert ...«

    »Ich?«, fragte Isengrim laut lachend, »Ich komme von der Gosse, habe acht Jahre meines Lebens in Scheiße wie dieser gehaust. Mein Wissen, meinen Charakter habe ich durch Taten, durch Handeln geformt, nicht durch das bloße Philosophieren darüber. Denke daran, Kagen: Wenn du schon einen Bettler für einen Gelehrten hältst, wie kann dich dann erst ein Bauer überraschen?«

    Und mit diesen Worten ließ der Nordmann den Mann stehen. Die Worte Kagens, so sehr er auch die Art des Mannes verabscheute, von oben auf die anderen hinab zu blicken, waren wahr gewesen. Es mochte die Jahre, da dieses Dorf hier bestand, einigermaßen gut gegangen sein, was Seuchen und Krankheiten anging, die in Jauchegruben und Abfallhalden entstanden ... aber was, wenn das auch nur noch eine Frage der Zeit war? Nicht dass die Echsen, wenn sie denn mal aus den Bergen kommen sollten, nur noch eine Burg und ein Dorf voller Leichen finden, dahingerafft von irgendeiner Plage, die vielleicht in diesem Moment in der Scheiße im Silbersee schwamm.

    »Vielleicht sollte ich wirklich zu den Magiern gehen. Wenn jemand was in diese Richtung bewegen kann, dann sie ... Mit dem Schwert kämpft man nicht gegen Krankheiten ...«

  18. Beiträge anzeigen #238
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    Isegrim ist offline
    »Mir gefällt der Typ nicht, ich mein, schau ihn dir an!«

    Blicke richteten sich auf Isengrim, der Bretter zusammensammelte, um den Weg vor seiner Hütte zu befestigen. Spöttische, Lacher erheischende Kommentare, die die wenigen Passanten, die Zeit genug hatten, in dieser Frühe schon dem Nichtstun zu frönen, zum Kichern brachten. Der Nordmann achtete nicht darauf, erwiderte kein Wort auf auch nur einen der dummen Sprüche der Zuschauer. Was war der Grund für ihre Erheiterung? Sein Entgegenstemmen gegen die Flutwelle der Macht- und Hoffnungslosigkeit, die wohl schon lange über die Menschen hier hereingebrochen sein muss? Oder die bloße Tatsache, dass er kein Argaaner war, dass er wie der idealistische Neuankömmling wirkte, der Jüngling, der erfüllt von jugendlicher Naivität und Heldentum um die Gunst ringt, eines von des Königs Schwertern zu werden? Ach, wie falsch sie alle lagen. Die in abgerissene, einstmals edle Gewänder gekleideten Setarrifer, die in ihrer Heimatstatt sicher ein Anwesen mitsamt Dienern besessen hatten. Da brauchte es nur die zerstörenden Flammen eines Drachenfeuers, um einen Blaublütigen auf das gleiche Maß zu stutzen wie einen, in dessen Adern wahrscheinlich nur das Blut nordmarer Wilder floss.
    Der Gedanke brachte wiederum Isengrim zum Lachen. Und ihm die nun verwirrten Blicke der Passanten.

    »Was gibts?«, fragte der Nordmann, »Seht zu, dass ihr Land gewinnt! Macht euch davon!«

    Einer der ehemaligen Adeligen räusperte sich, wandte sich kurz spitzbübisch grinsend zu seinen Bekannten um, ehe er wieder mit ernster Miene zum Eisenwolf blickte.
    »Ja nun, Herr Fremdling, was macht Ihr da? Bretter in den Dreck legen? Ich verstehe nun nicht allzu viel vom einfachen Zimmermannshandwerk, aber gehören die nicht eher an Wände, die Löcher haben, oder auf Dächer, durch die's regnet?« Er wandte sich nochmal um, grinste erneut.

    Grins noch einmal, dachte sich Isengrim im Stillen, grins nochmal und ich schlag dir mindestens einen deiner schönen, geraden Zähne raus, beim Blute meiner ach so heiligen Ahnen!

    Der Adelige fuhr fort. »Aber Bretter in den Matsch zu schmeißen, das macht doch keinen Sinn. Wurde schon öfter versucht, bringt aber nichts. Pflastersteine bräuchten wir, aber diese Gemeinen sind der Ansicht, dass das hier nicht lohnt. Was, frage ich Euch, interessiert mich die Meinung der Söhne von Schweinehirten und Metzgern? Nichts. Ich habe in meinen jungen Jahren an der Akademie gedient, meine Familie ist viele Generationen alt, der König selbst hat mich einmal ausgezeichnet ... Und da will mir ein Rohling erklären, dass das Gelände für Pflastersteine nicht ausgelegt ist, zu uneben und dergleichen? Sollen sie's begradigen. Und Ihr, gerade Ihr Wilder aus dem Norden, Ihr meint nun, dass Ihr schlauer als die Aristokratie seid.« Er schüttelte den Kopf. »Die Bretter stammen aus dem Teil des Dorfes, welches das Reichenviertel ist. Unser Besitz. Ihr seid also ein Dieb, ich werde dementsprechend Meldung bei den Soldaten machen.«

    Die Männer hinter ihm stimmten dem Adeligen zu. Zwei setzten sich in Bewegung, die einstmals bestickten Hemdsärmel über die Hände gezogen, während sie die Bretter aus dem Dreck hoben. Der Wortführer grinste wieder spöttisch. Isengrim hatte früh erkannt, dass es dem Mann nicht wirklich um etwas Sinnvolles ging. Nein, wie zu erwarten, herrschte im Dreck des Dorfes das Recht des Stärkeren, Mächtigeren. Wobei der gute Herr Adelige wohl der Ansicht war, dass Stärke und Macht gleichbedeutend mit der eingebildeten Farbe des eigenen Blutes war. Oh, Isengrim überzeugte ihn gerne vom Gegenteil.

    Noch ehe der Mann die Lippen zu einem gehässigen Gelächter öffnen konnte, war der Eisenwolf schon bei ihm. In der Vorwärtsbewegung hatte er schon mit der Faust ausgeholt, so dass der Schlag mit ganzer Kraft kam, den unbestritten aristokratischen Unterkiefer traf und diesen ordentlich prellte. Isengrim unterdrückte ein schmerzbedingtes Schnauben, überlegte kurz, dass er es immerhin mit irgendeinem sicherlich im Kampf ausgebildeten Mann zu tun hatte, aber ... nun, wie seine Brüder immer gesagt hatten, wenn sie sich auf einen stärkeren Gegner stürzten: Scheiß drauf.

    Der zweite Schlag, den das Überraschungsmoment zuließ, löste einen Zahn, der zuvor gelockert worden war. Der Mann spuckte ihn mit etwas Blut zusammen auf. Isengrim und er fielen in den Dreck, rollten und schlugen sich, besudelt von Matsch, Abfall und wohl zu gewissen Anteilen den Ausscheidungen adeliger und gemeiner Mitbürger. Nachdem sich der Adelige vom Schock erholt hatte, prügelte er ordentlich zu, verpasste dem Eisenwolf ein blaues Auge, eine blutendes Auge und einen nicht mehr ganz so sitzfesten Backenzahn.

    Plötzlich waren da laute Stimmen. Gerufene Befehle, stumpfe Schläge von Knüppeln und Gerten. Erst dachte Isengrim, dass die Gefährten des Adeligen mitprügelten, doch als plötzlich lederne Handschuhe nach ihm griffen, jemand einen stinkenden, schwitzigen Arm um ihn legte und vom Blaublütigen zog, merkte er erst, dass es Soldaten waren. Den Farben nach zu urteilen, unterstanden sie der Baronie Silbersee, nicht dem Königreich Setarrif. Wobei der Unterschied da obsolet war.

    »Auseinander, ihr Hunde! Verfluchtes Säuferpack! Erspart uns die Arbeit und ertränkt euch gleich im See!«, brüllte der Feldwebel und hieb wahllos auf einen der Gefährten des Adeligen. Der machte sich schnell davon, erfüllt von Loyalität zu seinem Freund, der ebenso von Soldaten gepackt worden war wie Isengrim. Tja, vor dem harten Gesetz der Militärjunta waren eben alle gleich ... »Was ist hier los, zum Beliar nochmal!«

    »Korporal! Dieser Mann da, dieser Niedergeborene, hat mich grundlos, ja fast tollwütig angegriffen. Warum? Weil ich ihn auf die Sinnlosigkeit des Unterfangens hinwies, diese matschige Scheiße hier mit Brettern begehbar zu machen ...« Der Adelige war außer sich.

    Der Soldat nahm sich zusammen, trotz der Degradierung. Obwohl Isengrim sah, dass die Faust des Mannes zuckte. Sein Blick fiel auf den Nordmann.
    »Du bist neu hier, oder? Ein Nordmann, soso. Ihr prügelt gerne, das weiß ich aus Erfahrung, hab's in der Sturzkampfmöve in Setarrif oft genug gesehen. Da oben rennt auch so einer rum, ein Roter, der als Schwerthauptmann fungiert. Wo der hinwamst, da wächst kein Gras mehr. Man kann sagen, es liegt euch aus Nordmar im Blut ...«

    Der Adelige lachte triumphierend auf. Der Gefreite, der ihn hielt, tat irgendwas hinter dem Rücken des Mannes, wohin die Arme verschränkt worden waren. Das Lachen wandelte sich zu einem kurzen Wimmern.

    »Aber«, fuhr der Feldwebel fort, ohne auf des Adeligen Schmerzen zu achten, »steht ihr auch für Leistungsbereitschaft und Pflichtbewusstsein, habt Ehrgeiz. Neu oder nicht, dass du etwas für die Gemeinschaft tust, ehrt dich. Nicht nur in meinen Augen, glaub mir. Unser geliebtes Königreich, so niedergeschlagen es sein mag, kann Männer wie dich gebrauchen. Mach weiter, und wenn du Hilfe brauchst, gib Bescheid. Die Burgbewohner sehen es gerne, wenn sich jemand nützlich macht ...«

    Isengrim sagte nichts. War auch schwer, wenn jemand einem die Kehle im Klammergriff hielt. Der Feldwebel wandte sich an den Adeligen. Er baute sich wie ein unheilvolles, dräuendes Titanenabbild vor ihm auf. »Was aber dich angeht, Hochgeborener, verwarne ich dich ein letztes Mal. Oft genug schon musste ich Männer und Frauen von der Wache oder wichtigen Arbeiten und Instandsetzungen abziehen, weil du und deine kleine Bande wie eine Horde räudiger, tollwütiger Köter durch das Dorf zieht. Du bist vor zwanzig Jahren aus der Akademie geschmissen worden, dein Großvater einst ausgezeichnet vom König, ja, aber du hast dir nichts verdient. Wurdest in goldene Stoffe gewickelt, als du auf die Welt kamst, und jetzt hängen diese goldenen Stoffe wie Fetzen an dir. Oh ja, komm ruhig wieder mit der Drohung, dass du den König kennst, dass du einer seiner Vertrauten bist. Ich bin wirklich drauf und dran, Meldung bei meinen Vorgesetzten zu machen. Wegen Verleumdung, wegen Majestätsbeleidigung.« Er lachte finster. »Oh, wie schön wäre es, dich irgendwo in eine der Zellen der Büßerschlucht zu werfen, bis du verrottest.«

    Der Adelige war totenblass, schluckte schwer und nickte langsam. Der Soldat nickte, als sei die Angelegenheit erledigt. Er schaute beide Störenfriede noch einmal durchdringend an. »Wenn ich nochmal wegen euch beiden hier herkommen muss, schwöre ich euch, bei Adanos und dem Leben des Königs, dass ich euch persönlich windelweich prügel. Kapiert? Gut! Weitermachen! Abmarsch, Männer!«

    Weg waren sie. Plötzlich war es wieder ruhig auf der Straße. Der Adelige und Isengrim hockten im Dreck. Die Blicke, die sie sich schenkten, waren hasserfüllt.

    »Das wird dir noch Leid tun, du Köter ...«

    Isengrim grinste nur wölfisch. »Ich warte hier, mein Freund, ich warte hier.«

  19. Beiträge anzeigen #239
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    »Gelobt vom Militär, gehasst vom Kleinadel«

    Kagen. Isengrim erkannte es an der Stimme, dem leicht nölenden Ton. Als gäbe es an beiden Tatsachen etwas Unethisches auszusetzen. Isengrim blickte von seinem Essen hoch, einigen Kartoffeln und etwas Fleisch. Der Blick, dem er dem Gelehrten zuwarf, war nicht unbedingt freundlich. Ganz im Gegenteil, es war der Blick eines Mannes, der gerade beim Abendessen gestört wurde. Niemand wurde gerne beim Abendessen gestört. Eine - gottverdammt! - ungeschriebene Regel im menschlichen Miteinander. Langsam legte der Nordling den Teller zur Seite, erhob sich, wischte die Hände an der Hose ab. Räusperte sich, blickte dabei immer noch starr, fast gebannt ins Gesicht des Gelehrten aus Setarrif.

    »Im Moment bin ich eher hungrig, Kagen«, antwortete Isengrim, »und fühle mich gestört. Beim Essen. Ein Unding von nicht zu erahnenden Ausmaßen. Zumindest noch nicht. Ich kann mir nur vorstellen, in welche Richtung diese Störung sich bewegen könnte. Und die wird dir nicht gefallen, mir hingegen umso mehr. Also bitte, Kagen, mit Rücksicht auf mein erkaltendes Essen und meinen heißer werdenden Zorn«, sprach er dramatisierend wie ein schlechter Schauspieler eines alten, vengardschen Theaterstücks, »sprich, was willst du? Weiter Diskussionen über Hygiene führen? Mir erneut aufs Brot - oder in dem Fall die Kartoffeln - schmieren, wie gelehrt du bist, dass du die Ethik gepachtet hast und der Rest deiner Mitmenschen nicht besser ist als eine Horde unzivilisierter, nehmen wir zum Beispiel, Waldschrate oder Oger?«

    Der Gelehrte hob die Hände in einer friedlichen Geste. »Gemach, gemach. Meine Worte eingangs waren vielleicht etwas missverständlich. Nun, ob man es als Ehrung empfinden kann, wenn einen Soldaten und Kriegstreiber loben, bleibt freilich Inhalt späterer Gespräche, aber grundsätzlich ... fand ich das, was ich über deine Auseinandersetzung mit Voytek gehört habe, ausgezeichnet. Obwohl du meine Worte, die ich vor kurzem an dich richtete, eher pseudo-sarkastisch und mit dem Zynismus eines Jugendlichen kommentiert hast, scheinen sie doch auf fruchtbaren Boden getroffen zu sein. Bessere Lebensumstände ergeben sich schon durch so Kleinigkeiten wie die Reduzierung von - wie die Rohlinge es gerne nennen - Scheiße an der Hacke, die ich in meine Hütte und meinen Lebensraum schleppe, oder die Einrichtung von, nun ja, so dumm es klingen mag, öffentlichen Aborten, möglichst nicht in der Nähe des Wassers, dass wir einerseits für die Wäsche - Körper wie Kleidung - oder gar zum Kochen benutzen. Die Leute kotzen sich die Seele aus dem Leib, kriegen Durchfall und schieben es auf irgendwelche ausgedachten Kobolde, Goblins oder Geister, die ins Essen urinieren oder dergleichen. Danach genehmigen sie sich wieder einen Schluck Wasser aus dem See, in denen ihr eigener Mist allmählich zahlreicher schwimmt wie Rhobars Marine auf den Weltmeeren.«

    Isengrim überlegte kurz, ob er antwortete. Er beschloss es nicht zu tun, setzte sich und aß weiter. Der Gelehrte räusperte sich.

    »Nun, äh, ich wollte Frieden mit dir schließen. Und dir etwas anbieten, da ich das Gefühl habe, einen gescheiten Menschen vor mir zu haben, jemanden, dem man spezielles Wissen vermitteln kann. Kennst du Barbiere und Bader?«, fragte Kagen.

    Der Nordling nickte, sprach mit vollem Mund, dass die Kartoffelstücke flogen. »Klar, kenn ich. Quacksalber und Scharlatane für ausgebildete Ärzte und Doktoren, ebenjene Leute, die keine Magie beherrschen, jedoch die Heilkunde erlernt haben. Heiler, die zaubern können, haben sogar noch bessere, jedoch beleidigendere Bezeichnungen für sie. Verständlich. Die Barbiere die ich bisweilen auf den Straßen traf, konnten weder gut rasieren noch Haare ordentlich schneiden, Knochenbrüche eher laienhaft richten und die Hinweise zu gesünderen Lebensumständen bestanden meist darin, den Bauern zu sagen, dass sie sich nach dem Besuch auf dem Donnerbalken doch auch mal den Hintern abwischen sollen ... mehr nicht.« Er lachte, dass noch mehr Kartoffel in Richtung Kagen flog. »Da hätte ich als Obdachloser genauso gut ein Bader sein können.«

    Kagen verzog das Gesicht, schüttelte tadelnd den Kopf. »Du bist vorbelastet, Herr ... äh ...«

    »Oh, Isengrim.«, stellte der Eisenwolf sich kurz angebunden vor.

    »Ah, nordmarisch. Feuerclandialekt? Eisenwolf, eisernes Grinsen, Eisenknurren. Von Isegrim abgeleitet, dem Wolf aus den Legenden ...«

    Der nach dem Wolf aus Legenden benannte Nordmarer seufzte laut. »Bitte, Kagen, nichts vermiest mir den Appetit mehr als Wissende, die mit ihrem Wissen hausieren gehen wie ein Kesselflicker mit seinem Schund oder die Dorfhure mit ihren ...«

    »Herrgott, denk an deine Manieren. Was ich sagen wollte: Ich beherrsche dieses Wissen, welches Bader und Barbiere kennen, jedoch auch genügend Fähigkeiten, wie sie Kräuterkundler oder gar Wundärzte und Feldscher kennen. Das würde ich dir gerne zukommen lassen, dich, nunja, ausbilden. Du wärst für die in der Burg ein Gewinn. Krieg gibt's immer, Heiler nicht unbedingt. Die Soldaten würden einen Wundbehandler unter sich schätzen. Die Magier? Na, die könnten dein Wissen vertiefen. Vielleicht hast du ja etwas Kraft in dir, einen Funken Magie, den man vergrößern kann, erweitern und kontrollieren. Denk an die Möglichkeiten!«

    Isengrim blickte auf seinen Teller hinab. Die Kartoffeln waren kalt. Er überlegte. Heilkunde? Darüber lachten Nordmänner. Wunden verheilten irgendwann, das war die Devise bei den meisten von ihnen. Und für alles schlimmere ging man entweder zu den weibischen Innospriestern oder einem alten Kräuterweib. Aber ein männlicher Heilkundiger nordmarischen Schlags? Lächerlich!

    Doch bei dem Gedanken an ... Magie ... ja, da regte sich etwas in Isengrim. Vielleicht war es pure Einbildung, doch ihm war schon immer so gewesen, als hätte er ein anderes Empfinden für die Welt als seine Brüder. Während jene immer nur das sahen, was sie sehen wollten, schien es Isengrim, als hätte er ein tiefgehenderes Gefühl für seine Umwelt. Holzbalken ihres Langhauses, die nicht nur Baumaterial waren ... sondern Teil etwas Größeren. Ihm war es stets so vorgekommen, als hätte er nicht bearbeitetes Holz vor sich gehabt, sondern den Baum gefühlt, aus dem die Balken gefertigt worden waren.

    Wahrscheinlich aber doch eher ein Hirngespinst. Denke ich ...

    »Na gut, Kagen. Hast mich überzeugt. Bring mir bei, was du weißt. Will ja nicht ständig als unhöflicher Moralapostel in diesem Dorf rumhängen. Sonst knüpft man mich irgendwann einfach auf.«

    Der Gelehrte lachte trocken. »Die Drohungen vergehen irgendwann, ich spreche aus Erfahrung. Schlimmer sind da angezündeten Mistfladen vor der Hüttentür.«

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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    Ein Wassermagier? Naja, immer noch besser als einer dieser Innosbrüder, so viel stand fest. Auch wenn Berash, seitdem Beliar sich von ihm abgewandt hatte, sich ruhig verhalten hatte, die Feuermagier und ihre Paladine machten ihn immer noch nervös. Allein dieser meist blinde Fanatismus und Gehorsam... Bei seinem Glück wäre der frühere Emir vermutlich auf dem Scheiterhaufen gelandet.
    Oh und ein Scherzbold war Wombel anscheinend auch noch. Kein sehr guter, musste man jedoch dazu sagen. Dennoch lies sich Berash zu einem müden Lächeln herab, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf. "Nein, ich bin sicher nicht von hier Ich bin zwar schon in einigen Ecken auf Argaan gewesen, doch meine Heimat..." Berash zögerte. "Vergesst es."

    Der Krieger versuchte sein Gewicht etwas anders zu lagern, bevor er weiter sprach. "Ich war auf dem Weg nach Süden, als mir eines dieser Echsenviecher in den Weg kam. Es gab einen Kampf, es starb, ich bin mit dem Fuß schlecht aufgekommen. Wie ihr ja sehen könnt." Berash hob die Schultern. "Da ich mit diesem Fuß nicht wirklich schnell vorran komme, schien es mir sinnvoll, einen Umweg über den Silbersee zu machen und dort in der Burg nach einem Heiler zu sehen." Sein Blick schweifte ab. Man konnte hier und dort immer mal wieder den Geruch von Verwesung in der Luft erhaschen, meist nur einen Hauch, dennoch bemerkbar.
    "Doch ich befürchte fast, dass sie dort mit weitaus schlimmerem zu tun haben... Naja. Vielleicht kann ich auch ein oder zwei Nächte einfach mal nur entspannt ausruhen, eine ordentliche Mahlzeit zu mir nehmen und meinen Fuß schonen."

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