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  1. Beiträge anzeigen #1
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline

    Westliches Argaan #15

    Kjarl nickte bedächtig, während er noch auf die leblosen Körper der Goblins blickte. Er hockte sich hin und rammte das Schwert mit einem kurzen Ruck in den Boden, um die nun vom Blut befreite Klinge langsam wieder herauszuziehen. Geistesabwesend griff er nach einem Zipfel des Mantels und putzte seine Waffe.

    "Der Anführer muss ein wirklich fähiger ... Goblin sein. Wenn es überhaupt ein Goblin ist.", breite Falten waren auf Kjarls Stirn erschienen. Irgendetwas hier stimmte nicht. Er kannte Goblins als gefährliche, kleine Diebe. Doch diese hier schienen hierarchisch organisiert zu sein und gingen planvoll und ausdauernd vor. Und Rache passte nicht wirklich zum Verhalten von Goblins, wie Kjarl sie bisher kennengelernt hatte. Zumindest nicht mit diesem Aufwand.
    "Was hälst du davon:", brummt er schließlich und zeigte auf die Leichen, "Wir nehmen jeder einen von diesen Burschen hier mit suchen nach dem Eingang. Dort lassen wir sie als kleinen Gruß zurück. Das schüchtert die Goblins entweder ein, so dass erstmal Ruhe ist oder reizt sie noch mehr. Da kommt der Anführer entweder raus und wir müssen ihn nicht erst groß suchen, oder er schickt noch mehr Trupps los, so dass weniger der Biester in den Höhlen hocken, wenn wir einen Hausbesuch machen."

  2. Beiträge anzeigen #2
    Waldläufer Avatar von Arthelor
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    Arthelor ist offline
    Er war den ganzen Tag gelaufen ohne Rast, stets unterwegs seine Aufgabe zu erfüllen. Pausen würden ihn nur zu sehr ablenken, und Ablenkung könnte ihn das Leben hier draussen kosten. Dennoch, seine Beine schmerzten und er musste sowieso die Karte nach seiner ungefähren Position untersuchen. Der Jäger verließ den befestigen Pfad und platzierte sich einige Schritte abseits dessen im Wald unter einem Baum. Erleichterung machte sich in ihm breit als seine Beine die Chance zum Ruhen bekamen. Behutsam öffnete er seinen Beutel, holte die Karte hervor und breitete diese vor sich aus. Seine Position konnte er natürlich nur abschätzen, doch all zu weit sollte der Orkwald nicht mehr entfernt sein. Daher entschied er sich auch dafür, die Wege zu meiden und sich abseits derer fort zu bewegen. Die gespaltene Jungfrau hatte er bereits vor Stunden passiert, diese aber weiträumig umgangen. Zu diesem Loch würde er Zweifels ohne nur noch im Notfall erneut besuchen.
    Er verstaute die Karte wieder fein säuberlich im Beutel und holte dafür den Rest des Brotes hervor, der noch übrig war. Doch mehr als zwei herzhaften bissen hielt der Laib nicht mehr stand. Allerdings war es unklug, mit leerem Magen weiter zu gehen, weshalb er sich entschied das zu tun, was er am besten konnte - Jagen.

    Das Waldstück war dicht und daher entsprechend dunkel, einen Hasen zu finden sollte also nicht all zu schwer fallen. Arthelor erhob sich langsam und seine Beine beschwerten sich erneut, um zu Jammern war aber keine Zeit. Er begab sich ein Stück tiefer in den Wald, aber nur so tief, das er den Weg noch deuten konnte. Passend war seine jetzige Position alle mal, denn Spuren von Hasen waren hier mehr als genug. Links von ihm erspähte der Jäger einen Baum, dessen Wurzeln sich hoch genug vom Boden abdrückten, um sich darunter zu verstecken. Gemütlich war zwar anders, doch den ar es jabauch nur Mittel zum Zweck. Vorerst jedoch musste er eine Falle bauen. Er knotete ein Seil, welches er dabei hatte zu einer Schlaufe zusammen, legte diese auf den Boden und verteilte dort sorgfältig Blätter darüber. Er legte ein paar Beeren, welche an einem naheliegenden Busch wuchsen darüber und ging mit dem anderen Ende des Seils zu seinem Versteck. Jetzt hieß es warten. Währenddessen lauschte er den Stimmen des Waldes. Dem Zwitschern der Vögel, wie sie ihre Lieder trällerten, das Rascheln der Blätter im Wind und das leise Knistern der Insekten um ihn herum.

    Eine knappe Stunde verging und ein kleines, schmächtiges Häschen verirrte sich in seine Nähe. Jetzt musste er nur noch warten, bis es die Beeren witterte.

  3. Beiträge anzeigen #3
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline

    Strand nahe der Gespaltenen Jungfrau

    Gemeinsam zogen sie das Boot an den Strand und hielten dann erschöpft für einen Moment inne. Es war so unwirklich. Gerade noch waren sie im Dschungel gewesen, davor im Sumpf und davor im Kastell, es war seltsam wieder Fischerhütten zu sehen und das bewohnbare Gebiet der Insel zu erblicken. Weit in der Ferne ragten die Türme der Burg Stewark in die Höhe. Sie hatten es geschafft. Sie waren zurück. Lebendig.

    "Gespaltene Jungfrau", stöhnte Dennik bestimmt und wischte sich müde die nassen Haare aus dem Gesicht. "Ich werde schnell mit ein paar Fischern von hier reden und mich dann darum kümmern, dass das Boot nicht einfach geklaut wird", meinte der Meisterdieb dann und schaute skeptisch auf die Nussschale mit welcher Caizar die Insel erreicht hatte. Boot war Boot. Wer wusste schon wann sie zurück zum Lagerhaus mussten. Besser sie lagerten es bei einem der Fischer für etwas Geld und mussten dafür nicht den ganzen Sumpf samt Orkwald und Dschungel durchqueren nur um zurück zu ihrem Lagerhaus zu kommen.

    "Geht ihr ruhig schon mal vor, ich leg mich dann sowieso sofort ins Bett!", mit diesen Worten machte sich der Dieb auf die Suche nach einem Fischer, der genug Platz an seinen Anlegeplätzen und genug Geschäftssinn im Blut hatte mit Dennik zu verhandeln.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Ein verträumtes Lächeln spielte um Kjarls Lippen, als er die ersten Sterne am dunklen Himmel entdeckte. Unbewusst folgte sein Blick der Form der Sterne, die in leichtem Zickzack verliefen und zusätzlich eine waagerechte Reihe unter der Zickzacklinie bildeten. 'Die Krone', hauchte Kjarl unbewusst und folgte den Umrissen des Sternbildes erneut. Die Krone, die Krone eines großen Herrschers. Die Krone des Herrschers von Jharkendar, so hatte man ihm einst erzählt. Als die alte Kultur zu Bruch ging, da sollen die letzten treuen Diener des Herrschers dessen Krone in den Himmel geschleudert haben, um an die Vergänglichkeit und den Verfall zu erinnern. So hatte man es Kjarl einst erzählt. Er schmunzelte. So wenig ihn die Sterne eigentlich interessierten, so interessant waren die Geschichten, die sich die Menschen dazu erdacht hatten.

    Ein Zupfen am Bein riss Kjarl aus seinen Gedanken. Mit ihm in der Baumkrone, wenn auch einen Ast tiefer, saß Avik und deutete mit dem Finger in eine bestimmte Richtung. Kjarl starrte in die Dunkelheit und schließlich erkannte er, was Avik meinte. Fünf kleine Gestalten wanderten im Gänsemarsch den kleinen Hang hinauf, auf dem der Alljahrsbaum stand, in dessen dunkelgrünen Blätterdach die beiden Männer Zuflucht gesucht hatten. Kjarl nickte bestätigend und beobachtete, wie die Goblins immer näher kamen und schließlich fast senkrecht unter den beiden Männern vorbeizogen.

    "Das war jetzt der dritte Trupp, den wir gesehen haben.", raunte Kjarl, als die Goblins sich entfernt hatten. "Ich denke, es wäre jetzt Zeit." Avik nickte und begann vorsichtig mit dem Abstieg. Kjarl atmete tief ein und blickte noch einmal auf die Himmelslichter. Die Krone leuchtete jetzt stärker als zuvor. Vergänglichkeit und Verfall. Mochten sie doch davon verschont bleiben.

  5. Beiträge anzeigen #5
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Gemeinsam schlichen sie an die Höhle heran. Aus diesem Minenschacht waren die letzten Goblins gekommen. Es waren nach Aviks Zählung fast zwei Dutzend Goblins gewesen, die diese Höhle in mehreren Trupps verlassen hatten. Wie viel mehr Goblins konnten in ihrem Zuhause jetzt noch sein? Der Ordensbruder konnte nur schätzen, doch hoffte er, dass außer dem Anführer, wenn er denn überhaupt in dieser Höhle war, nur noch ein paar weitere Goblins da waren. Es war eine gute Chance der Schlange den Kopf abzuschlagen und auch wenn sie keinen König, Schamanen, oder was auch immer finden würden, konnten sie hier erheblich mehr Schaden anrichten, als wenn sie sich einem Jagdtrupp der Goblins nach dem Nächsten stellten. Sie konnten das Zuhause der Goblins anstecken, ihre Vorräte verbrennen, vielleicht sogar den Eingang verschütten. Sie konnten alles machen um die Goblins aus dieser Gegend zu vertreiben, doch mussten sie alle Maßnahmen genau überlegen.

    "Handeln wir nicht zu vorschnell, wenn wir erst in der Höhle sind. Nicht, dass die Bauern der Region die Sache dann ausbaden dürfen, wenn wir die Goblins aus ihren Höhlen treiben und sie alle wie Ameisen über die Höfe herfallen", murmelte Avik. Er hatte sein Schwert bereits gezogen und spürte die gewohnte Aufregung, wenn ein Kampf bevorstand. Ihr Plan war es mögliche Goblinanführer zu töten und durch ihre Attacke auf die Höhle der Goblins die Meute weiter einzuschüchtern. Dem jungen Mann gefiel die Idee sehr und er hoffte nur, dass die Jagdtrupps nicht zu früh zurückkehren würden. Besser sie stürmten die Höhle jetzt.

    "Bereit?", eine Pause, "Versuchen wir zusammen zu bleiben, nicht dass wir uns noch verirren...".

  6. Beiträge anzeigen #6
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Murielle hatte von allen Pflanzen, die Onyx ihr gezeigt hatte, ein Exemplar mitgenommen, um von jeder später eine Zeichnung in ihrem Buch anzufertigen und diese mit einer jeweils passenden Beschreibung zu versehen. Außerdem hatte sie endlich ein paar Dunkelpilze gefunden, die Meister Osmo hoffentlich zufrieden stellen würden, wenn sie sie ihm überreichte.

    Nachdem sie eine ganze Weile dem Weg am Strand entlang gefolgt waren, deutete Jilvie auf einen Punkt in der Ferne, bei dem es sich durchaus um ein Gebäude handeln mochte – so genau konnte Murielle das noch nicht erkennen – und meinte: „Dort befindet sich die gespaltene Jungfrau.“

    Natürlich hatte Murielle schon hin und wieder von dieser Taverne gehört, aber selbst dort gewesen, das war sie noch nie. Ob sie dort nur vorbei gehen oder auch kurz bleiben würden, wusste sie nicht und wollte auch nicht fragen, denn das würde sich schon bald zeigen. Auf jeden Fall war es nicht mehr allzu weit bis ins Bluttal, wenn sie es schon bis hierher geschafft hatten.

  7. Beiträge anzeigen #7
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Sie mieden die Gespaltene Jungfrau. Nicht weil das Bier dort verdünnt war und Murdra eine alte, nervige Vettel die sich nicht an Vereinbarungen hielt, sondern weil keiner daran gedacht hatte ein paar Münzen mitzunehmen. Klar hier und da hatte man das, aber in der Wildnis brauchte man Münzen so sehr wie einen Korb voll Katzenbabys - so gut wie gar nicht.
    Stattdessen hatte Ricklen beschlossen, dass sie einen Abstecher zu den verlassenen Minen machen. Eine von ihnen diente den Waldvölklern als eine Art Treffpunkt und Rückzugsort. Dort hortete man in Kisten nützliches Material wie Pfeile und Ausrüstung für die Wildnis. Nicht zu vergessen war ein schmaler zweiter Ausgang, der sie raus zum Silbersee brachte und wenn dort ein Boot bereit lag, war es dann nichts Großes mehr um ins Bluttal zu kommen. Fakt war letztlich, dass die Minen alt waren, tief gingen und quasi jeder wusste, dass die Insel ein riesiges, verdammtes Höhlensystem war.
    "Also durch die Mine, Ricklen? Sicher?", fragte Kjarl etwas nachdenklich.
    "Klar. Dort ist ewig nicht mehr jemand komplett durch. Zumindest hab ich von den anderen Jagdkommandos nichts gehört. Wird gut sein, wenn wir bestätigen können, dass es dort sauber ist.", meinte der Waldläufer. So schritten sie dann den Aufstieg hinauf. Vorbei am Eberstein und standen danach kurz vor der Gespaltenen Jungfrau. Der Türsteher begrüßte sie und fragte sie wohin des Weges.
    "Oh, ein paar Goblins jagen. In Stewark zahlen sie doch immer noch ganz gut pro Kopf, guter Mann?", fragte Jilvie scheiß-freundlich.
    "Naja...da waren zwei Typen in letzter Zeit die einige Goblins jagten, aber versucht euer Glück. Die Myrtaner zahlen momentan zwei Silbertaler pro Kopf.", entgegnete der ältere Herr der eigentlich schon zu alt für den Job eines Türstehers war.

    "Nur? Ein Goblin für ein Bier bei euch oder wie?", meinte Hjarti.
    "Naja...schon...je weniger Goblins, umso weniger gibt es für die kleinen Kerle was."
    "Und dafür Kratzer und Beulen riskieren? Für ein Bier? Ach komm...", klagte der Nordmarer. Der Türsteher zuckte nur mit den Schultern und die Gruppe setze die Reise fort.
    Einige Minuten später standen sie dann vor dem Eingang der Mine. Überwuchert durch Sträucher war der Eingang und das Zeichen für Waldvölkler war auch nur schwer zu erkennen, da es auf einem Brett mit Kohle dran gemalt worden war.
    Waffen wurden in die Hände genommen und Kjarl ging mit seinem Kurzschwert und einer Fackel vor.

    "Alles ruhig...", kommentierte er leise, als sie die erste Hauptkammer erreicht hatten. Hjarti stellte sich mit Onyx am weiter verlaufenden Gang und der Rest suchte den Boden ab. Jilvie fand dann das Seil, zog daran und legte eine der Kisten frei. Etwas mit den Händen freigebuddelt und man hatte Zugang zu Ausrüstung.
    "Da hat sich lange niemand bedient.", meinte Kjarl und reichte Murielle und Ricklen jeweils eine Fackel zum entzünden. Nachdem die Kiste wieder zu gemacht und halbwegs vergraben worden war, sollte es weiter gehen.
    "Von hier an leise. Wir müssen uns auf unser Gehör verlassen.", meinte Ricklen und ließ Kjarl und Jilvie vorgehen.

    "Grünschimmel...", deutete Onyx an und zeigte auf einen Pilz der an der Decke wuchs und grünlich-weiß leuchtete. Er pflückte davon ein paar und gab sie Murielle. Sie erreichten die nächste Ebene wo der Gang sehr breit wurde und hier und da ein paar alte Fässer und ein morscher Karren lagen. Von hier aus gab es zwei fortführende Gänge. Einer führte noch tiefer in die Mine. Der andere irgendwann zum Ausgang.

    "Hört ihr das?", flüsterte Kjarl. Es war ein Klackern und Zischen. Noch lange nicht nah, aber ganz sicher nicht irgend ein Tröpfeln.
    Ricklen überlegte kurz, gab aber dann das Zeichen weiterzugehen, bevor er vor den tieferen Gang ganz eindeutig ein Waldvolkzeichen markierte, dass es dort hinab sehr gefährlich werden könnte.
    "Wenn Crawler sein, wir nicht bereit genug. Wir sicher zurück kehren bald mit noch andere Jagdkommando.", erklärte Onyx und weiter ging es. Vor ihnen lagen noch zwei oder drei Kammern und dann eine Kletterpassage kurz vor dem Ausgang.

  8. Beiträge anzeigen #8
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Kjarl hatte genickt, dann waren sie weiter in die Gänge eingedrungen. Die Höhle war groß und geräumig, wirkte künstlich erschlossen, wenn auch wenig gepflegt. Vielleicht war es eine verlassenen Mine, die die Goblins sich als ihren Wohnsitz auserkoren hatten. Kjarl hielt das Schwert und ging leicht gebeugt voran. Das Training bei Artifex und die Jagd hatten ihn darauf geprägt, sich möglichst lautlos zu bewegen. Während er sich also Schritt vor Schritt nach vorn wagte, suchte sein Blick ständig nach Geräuschquellen, um ihnen vorsorglich aus dem Weg zu gehen, doch war der Boden hier günstig zum Schleichen, so dass von den beiden Eindringlingen kaum ein Geräusch ausging.

    Doch nicht nur Kjarls Augen arbeiteten intensiv. Auch seine Ohren und seine Nase durchforschten die Umgebung und waren längst fündig geworden. Der Geruch von Rauch lag in der Luft und wurde mit jedem Schritt ein bisschen stärker. Und bald entdeckte Kjarl einen unsteten Feuerschein an den felsigen Wänden. Er stoppte. Weiter vorn musste der Gang sich etwas erweitern, vielleicht eine Einbuchtung haben, und genau dort befand sich ein kleines Feuer. Kjarl legte die Finger neu um das Schwertheft und schlich weiter, bis er das leise Klappern von Blech hörte. Er stoppte wieder und lauschte. Es klapperte wieder und er konnte die prabbelnde Stimme es Goblins erahnen. Was machte er da? Kochen? Mit einer kurzen Geste bedeutete er Avik zu warten, dann schlich er weiter, bis das Feuer in sein Blickfeld gelangte. Und tatsächlich. Eine Grünhaut rührte emsig in einem kleinen, verbeulten Blechtopf. Kjarl atmete leise aus, dann schob er sich vorsichtig, aber zügig, an den Goblin heran, der ihm den Rücken zugekehrt hatte. Am Ende waren es zwei schnelle Schritte, ein Griff und ein schneller Schnitt, die das Ende des Goblins besiegelten.

    Kjarl ließ die kleine Gestalt leise auf den Boden sinken und lauschte. Nichts. Vorsichtig dämmte er das Feuer ein bisschen ein, so dass der Lichtschein kleiner wurde. Dann trat er wieder in den Gang hinaus und winkte Avik. Gemeinsam ging es weiter voran.

  9. Beiträge anzeigen #9
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline

    In den Minen zwischen Thorniara und Stewark

    Ein Goblin war ausgeschaltet und weiter ging es durch das Gewölbe. Das Lagerfeuer knisterte leise hinter ihnen und die eklig riechende Suppe des Kochs blubberte im Kochtopf. Der Schwertkämpfer hoffte, dass diese Geräusche seinen verursachten Lärm wenigstens ein wenig überdecken würden, falls weitere Goblins in der Dunkelheit lauerten. Avik tat sich schwer mit dem wesentlich leiseren und flinkeren Kjarl mitzuhalten. In diesem Moment zeigte sich das Wissen und die Fähigkeiten des Jägers in besonderer Weise. Der Ordensbruder biss bei jedem Schritt die Zähne zusammen aus Angst zu laut aufgestampft zu haben und auch die Dunkelheit machte ihm zu schaffen. Ständig sah er imaginäre Monster in den Schatten der Gänge und er musste sich oft zusammenreisen nicht vor Schreck zusammenzuzucken. Wenigstens seine anderen Sinne spielten ihm keine Streiche und so versuchte er sich vor allem auf die Geräusche zu konzentrieren und so Kjarl zu folgen.

    Im Kopf zählte der Ordensbruder immer noch die Anzahl an Goblins, die bereits tot, oder außerhalb der Höhle unterwegs waren. Irgendwo hier musste der Anführer der Goblins sich doch aufhalten. Sie kamen an einer Weggabelung vorbei und entschieden sich für einen der Wege, landeten jedoch unerwarteter Weise in einer Sackgasse, die für die Goblins wohl eine Art Lagerraum darstellte. Ein kleines Loch in der Wand ließ das Licht des Lagerfeuers aus dem Raum, in welchem sie bereits einen Goblin erledigt hatten, hinein und so fiel der Blick der beiden Eindringlinge auf die Sachen, die die Goblins hier lieblos platziert hatten. Ein paar Körbe und Säcke, manche leer, manche offensichtlich gefüllt, viel Diebesgut das definitiv einmal von menschlichen Handwerkern gebaut und von Menschen benutzt worden war. Avik wollte schon umdrehen, da erspähte er im Schatten einer Ecke zwei kleine Truhen. Er stockte und versuchte Kjarl leise auf diese aufmerksam zu machen.

    Avik war unschlüssig. Nutze es was die Truhen zu öffnen, oder es wenigstens zu versuchen? Wäre das zu laut und ein Risiko? Überhaupt... Goblins bestehlen? Er schmunzelte und wartete darauf, dass Kjarl entweder den Rückzug antrat und sie dem alternativen Pfad folgten, oder dass sich der Jäger daran machte leise die Sachen der Goblins zu durchsuchen.
    Geändert von Avik (06.03.2016 um 12:07 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    Sie waren Lukes Beispiel gefolgt, hatten ihre Sachen gepackt und hatten sich dann auf den Weg nach Stewark gemacht. Es war nur logisch, dass ihr erster Besuch Borran galt. Er bezahlte sie, er würde ihnen neue Befehle geben und auch neue Informationen über die Lage jenseits des Orkwaldes. Entsprechend würden sie ihm einen Lagebericht über die Ereignisse im Kastell und im Sumpf geben müssen und hoffen, dass Borran ihre lange Abwesenheit nicht als Beleidigung, oder Versäumnis interpretieren würde. Keiner wusste, was Borran über ihre gespaltene Loyalität dachte. Fand er es gut, dass sie zeitgleich angehörige des Waldvolkes waren? Sah er es als Chance, oder eher als Hindernis für seine eigenen Pläne. Dennik stellte fest, je mehr er so darüber nachdachte, dass er viel zu lange nicht mehr intensiv mit dem König der Diebe geredet hatte. Er sah sich noch immer selbstverständlich als Söldner von Borran, hatte aber lange nicht mehr so gehandelt. Das musste sich ändern, stellte der Meisterdieb für sich und seine Freunde im Stillen fest. Immerhin gab Borran ihnen tausende von Möglichkeiten und Kontakte, Geld, Macht und Einfluss, nicht zuletzt auch Schutz. Es war San Daran gewesen, der den Krieg zu Reyn gebracht hatte, doch es war Borran gewesen, der diesen Krieg überhaupt erst für sie alle erklärt hatte. Ohne Borran hätte San seinen Erzfeind alleine, oder höchstens mit Unterstützung seiner drei Kameraden bekämpfen müssen. Borran hingegen hatte das ganze Waldvolk, den ganzen Sumpf und die komplette Unterwelt von Argaan gegen den Schmuggler Reyn mobilisiert.

    Die Augen von Dennik glänzten, als er daran dachte, wie Borran seine Gegner ausspielte und seine Ressourcen jedes Mal aufs neue perfekt nutzte. Er bewunderte Borran aufs äußerste. Bald war die hohe Burg an der Steilküste von Westargaan erreicht. Die Wachen ließen sie am Tor passieren. Sie betraten die Burg und schlenderten ohne Umschweife in die Taverne. Sie würden sich Zimmer nehmen und ihre Reisesachen verstauen, ehe sie die Unterkunft von Borran aufsuchen würden. Während sie also die Tavernen Treppe nach oben gingen um jeweils in den Zimmern fix ihre Taschen abzulegen, meinte Dennik an Caizar gewandt: "Wir werden heute meinen Boss, meinen Anführer kennen lernen. Hier unser Anführer. Hier kommt unser Geld her", meinte Dennik grinsend, ehe er in seinem Zimmer verschwand.
    Geändert von Dennik (07.03.2016 um 19:10 Uhr)

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    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline

    Stewark

    Der Weg von der "Gespaltenen Jungfrau" bis nach Stewark wurde relativ schnell zurückgelegt. Nun befand sich die Gruppe von Männern in einer Taverne der Stadt. Nachdem Luke die Sachen, die er erstmal nicht benötigen würde, in dem gemieteten Zimmer abgelegt und die Tür verschlossen hatte, ging der Dieb runter in den Schankraum, setzte sich an die Theke und ließ sich einen Becher Milch geben, während er auf die Anderen wartete.
    Luke war sich immer noch nicht sicher, was er von Caizar halten sollte. Der Dieb hatte Dennik zwar zugesichert, dem Fremden eine Chance zu geben sich zu beweisen, aber bisher war der Druidenlehrling von dem Dunkelhäutigen nicht überzeugt.
    Luke glaubte nicht, dass Caizar zurzeit eine wirkliche Gefahr darstellte, doch wäre es ziemlich nachlässig, wenn sie ihm einfach so vertrauten.
    Schließlich wussten sie fast gar nichts über den Fremden und seine Pläne. Allerdings war Luke genau so misstrauisch gegenüber Brom, und der hatte sich im Endeffekt als ein guter Gefährte entpuppt.

    Seufzend nahm der junge Dieb einen Schluck von seinem Getränk und sah, wie der Rest seiner Gruppe ebenfalls in den Schankraum kam.
    "Lasst uns keine Zeit mehr verlieren", meinte Luke und leerte den Krug mit Milch, bevor er aufstand und sich auf den Weg zu Borran machen würde.

  12. Beiträge anzeigen #12
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Geräuschlos hatte sich Kjarl den Truhen genähert, jetzt ließ er die Hände leicht über die Truhendeckel gleiten. Sonderbar. Ihm war nicht bekannt, dass die Goblins Schreinerarbeiten auszuführen im Stande waren, aber vielleicht waren die Kisten auch einfach gestohlen. Zwar mutete die Vorstellung sonderbar an, dass ein halbwüchsiger Goblin einfach eine Kiste auf dem Rücken wegschleppte, doch steckte in den Kerlchen wohl mehr Muskelkraft, als man es ihnen gemeinhin zutraute.

    Kjarl zögerte nicht lange und zog vorsichtig am ersten Truhendeckel, der sich öffnen ließ. Der Jäger gab ein wenig Druck auf das Scharnier, da die Gelenke so, seiner Meinung nach, seltener quietschten, und klappte den Deckel zügig nach oben. Das langsame Öffnen von Truhen und Türen war nicht ganz ungefährlich, da langsam drehende Scharniere gern Geräusche von sich gaben. Kjarl warf einen kurzen Blick in die Truhe, doch sah er auf die Schnelle nichts, was ihn interessierte. Ein paar Kleidungsstücke, ein kaputtes Buch. Kjarl ließ die Truhe offen stehen und winkte Avik, dass er doch den Truheninhalt gern genauer untersuchen könne.

    Dann wandte sich der Bärtige der zweiten Truhe zu. Er zog leicht am Deckel, doch nichts passierte. Er versuchte es mit mehr Kraft, aber nichts tat sich. Er nickte leise und zauberte einen Dietrich aus einer Tasche seines Mantels hervor, ebenso wie starken zusammengekrümmten Draht, den er zum Spannen des Schlosses brauchte. Beides führte er geschickt in das Schlüsselloch ein und drehte den Draht mit der linken Hand ein wenig. Die rechte Hand führte den Dietrich in kurzen stechenden Bewegungen. Kjarl suchte nach den Stiften des Schlosses, die er einzeln zurückschieben musste, um das Schloss freizugeben. Und schneller als gedacht hatte er Erfolg. Mit einem schnappenden Geräusch drehte sich das Schloss und Kjarl konnte den Truhendeckel anheben. 'War ja auch nicht das komplizierteste Schloss.', dachte er, während er seine 'Werkzeuge' verstaute und wandte sich dann dem Truheninhalt zu. Ein bisschen Plunder war zu sehen, dazwischen ein lederner Beutel, den Kjarl sich angelte. Er befühlte ihn und meinte kleine Teile zu erfühlen, vielleicht Edelsteine oder Diamanten. Ohne es weiter zu untersuchen ließ er den Beutel in die Tasche wandern. Er würde ihn später genauer untersuchen und Avik wahrscheinlich einen Teil abgeben. Ohne weiter Gedanken an den Beutel zu verschwenden, wandte sich Kjarl wieder der Kiste zu.

  13. Beiträge anzeigen #13
    Schwertmeister Avatar von San Daran
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    San Daran ist offline
    Die Schiffsfahrt war sehr schnell vorbei gegangen und auch ihren Weg hatten sie rasch beschritten. Nun wieder ein Ziel vor den Augen und nicht herumirrend und auf etwas wartend, ging ihre Reise wieder zügig voran. Auch war San froh, wieder einen Auftrag von Borran zu erhalten, da er sich diesem zu Loyalität verpflichtet fühlte. Vor allem, weil er ihm so sehr geholfen hatte, Reyn zur Strecke zu bringen. Klar, war es Borran gleichgültig gewesen, ob San Daran Rache üben wollte und hatte nur auf Grund seiner eigenen Ziele gehandelt, trotzdem wäre es ohne ihn nicht möglich gewesen. Auch viel von dem Geld, das es für Essen und Schlafen verbrauchte, kam von dem Untergrundboss.

    So hatten es nicht nur seine Freunde, sondern auch er sehr eilig, sich unverzüglich, sobald sie in Stewark angekommen waren, auf den Weg zu Borran zu machen. Doch wo befand sich dieser? San war noch nie hiergewesen, soweit er sich erinner konnte, und Borran würde wohl nicht so residieren, dass jeder wusste, wo er sich befand.

    Kaum waren sie dabei, zu bespreche, wo sie ihn finden konnten, als ein bulliger Mann mit Glatze und Bart plötzlich hinter ihnen auftauchte. "Rekhyt, Luke, San Daran, Dennik."
    Es war mehr eine Aussage, als eine Frage. "Borran erwartet euch." Damit ging er los, erwähnte Caizar nicht einmal, und sie folgten ihm. Natürlich war ihr Ankommen nicht unbemerkt geblieben. Zwar hatten sie nicht offen auf sich aufmerksam gemacht, doch zeigte es wieder, welches Netz an Informationen Borran zur Verfügung stand.

  14. Beiträge anzeigen #14
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Kjarl ließ sich die Zeit die Kisten in Ruhe zu durchsuchen. Avik hingegen lugte unruhig durch das Loch in der Wand und versuchte die Geräusche der Höhle zu analysieren. Vermutlich wäre es ihr Tod hier unten in der Dunkelheit von einer Meute Goblins überrascht zu werden. Eine Flucht zurück durch die Gänge ohne weiteren Goblins zu begegnen schien aussichtslos und auch sonst spielten die Monster hier in der Mine mit Heimvorteil. Umso ungeduldiger wurde der Ordensbruder von Moment zu Moment und fast bereute er es schon, dass er den Jäger auf die Kisten aufmerksam gemacht hatte, dann jedoch klopfte ihn dieser leicht auf die Schulter. Es war das Zeichen, dass es weiter gehen konnte. Leise und Schritt für Schritt machten sie sich auf den Rückweg bis zur Kreuzung. Jetzt hieß es entweder zurück zum Kochtopf und dann raus ins Freie, oder es riskieren weiter in die Finsternis einzutauchen und die Goblins aufzumischen.

    Ohne die Frage an Kjarl weiterzuleiten, entschied er sich dafür weiter zu schleichen. Sie waren immerhin nicht hier her gekommen um die Goblins zu bestehlen, ihren Koch zu töten nur um dann wieder zu verschwinden. Wenn sie nicht wenigstens versuchten den Anführer der Goblins auszuschalten, wäre das ganze Risiko umsonst gewesen.

    Avik stolperte leicht über einen kleinen Felsbrocken am Boden und biss vor Wut und Schreck die Zähne zusammen. Kurz blieben sie stehen und lauschten, dann gingen sie wieder weiter. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie endlich wieder Licht am Ende des Ganges ausmachen konnten. Sie kamen anscheinend zum nächsten steinernen Raum. Leises Geklapper war zu vernehmen. Offensichtlich herrschte dort in der Ferne reger Betrieb. Noch waren sie aber definitiv außer Hörweite und so stoppte Avik und raunte leise zu Kjarl: "Wir säubern diese Höhle da vorne und dann hauen wir ab, okay? Wollen wir es auf die laute, oder leise Tour machen?"

  15. Beiträge anzeigen #15
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Sie hatten sich noch etwas näher an den Höhleneingang heran geschoben und konnten einen Teil des Raumes einsehen. Mittig hatten die Goblins wohl ein Feuer entzündet, welches den Raum unstet beleuchtete. Die Wände des Raumes blieben im trüben Zwielicht. Kjarl lugte um die Ecke und ging schnell wieder in Deckung. In dem Raum herrschte emsige Geschäftigkeit, wie man sie wohl nur in einer Goblinhöhle beobachten konnte. Jeder machte irgendwas, scheinbar ohne echten Sinn. Quer durch den Raum standen wahllos einige größere und kleinere Kisten, hier und da lagen ein paar Säcke herum. Dort war ein alter Topf mit irgendeiner zähen Pampe umgestoßen worden, so dass der Inhalt langsam auf den Boden sickerte, an anderer Stelle lagen noch die Reste eines Huhnes, dass die Goblins wohl zubereitet hatten.

    Kjarl griff nach einem Stein, der im Gang lag, und warf ihn leicht zurück. Atemlos warteten sie. Und schon hörten sie die schlurfenden Schritte eines Goblins, der das Geräusch wohl mitbekommen hatte. Gerade als die Grünhaut um die Ecke trottete, wurde sie von starken Händen gepackt und hatte einen Augenblick später sein Leben ausgehaucht. Lautlos ließen sie die Leiche zu Boden sinken. "Erstmal leise.", schlug Kjarl vor. "Du rechts, ich links? Wenn es Lärm gibt, treffen wir uns in der Mitte?" Avik schien einverstanden, also huschte Kjarl schnell um die Ecke und brachte sich hinter einer Holzkiste in Deckung. Vorsichtig wagte er einen Blick in den Raum. Es schien die Haupthöhle zu sein, vielleicht eine Art Gemeinschafts- oder Versammlungsraum. Kjarl duckte sich. Einer der Goblins schlurfte heran und lehnte sich an die Kiste, um genüsslich einen Apfel zu essen. In einem unbeobachteten Moment legte sich eine Hand an seine Kehle und zog ihn aus dem Blickfeld der anderen, bevor ein leises Gurgeln das Ende des Goblins verkündete. Kjarl lugte wieder hervor und schlich schließlich weiter und verbarg sich hinter einem Haufen Krempel, den die Goblins achtlos aufeinander geworfen hatten. Der Jäger wartete, bis einer Goblins sich näherte, um den Haufen mit weiterem Krempel zu erweitern, und klapperte dann leise mit einer metallenen Schale, die er zufällig ergriffen hatte. Misstrauisch kam der Goblin näherte und murmelte irgendetwas in einem für Kjarl unbekannten Idiom, doch verschlug es dem Grünen die Sprache, als plötzlich eine menschliche Gestalt vor ihm auftauchte. Mit einem dumpfen Plumpsen ging der Erschlagene zu Boden und Kjarl duckte sich und lauschte. Nichts. Auch von der anderen Seite war bisher nichts zu hören gewesen. Also schlich weiter, hauptsächlich auf den erleuchteten Bereich in der Mitte achtend, bis er plötzlich stolperte. Ein Quiecken ertönte und reflexartig ging Kjarls Klinge auf den schreienden Goblin nieder, der wohl im Dunklen ein Schläfchen gehalten hatte. Das Murmeln und Brabbeln in der Höhle erstarb und schon sah Kjarl Avik aus den Schatten treten. Mit gezogenem Schwert, die Klinge glänzte bereits vom Blut der Erschlagenen, stürmte Kjarl ebenfalls in die Mitte, stieß ein Goblins um, schubste einen in Richtung des Feuers und fand sich schließlich Rücken an Rücken mit Avik in der Mitte wieder. "Wir wehren ab, was wir abwehren können und verdrücken uns dann schnellstmöglich, oder was denkst du?", rief Kjarl während er einen Schritt nach vorn schnellte, einem angreifenden Goblin tief in dem Waffenarm schlug und sich wieder in Position brachte. Die Meute würde gleich auf sie einstürmen.

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    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline

    Stewark

    Es war also mal wieder so weit. Ein Déjà-vu folgte dem Nächsten, während Dennik, San Daran, Luke, Caizar und Rekhyt dem Glatzkopf durch Stewark folgten. Borran schien ungeduldig zu sein, wenn er sofort nach ihnen schicken ließ, nachdem sie die Burg erreicht hatten. Auf alle Fälle hieß es nichts gutes, wussten Dennik und Luke doch eigentlich wo der König der Diebe hauste. Sie erreichten die andere Seite der Burg, konnten sich aber nur einen kurzen Blick auf die Steilklippen gönnen, ehe der Glatzkopf an die Tür des Hauses klopfte, das der ehemalige Ortsvorsteher von Schwarzwasser gleich nach der Flucht aus der Heimat Tooshoo bezogen hatte. Es war Rob, der ihnen die Tür öffnete. Er grinste frech, als er seine lang vermissten Kameraden erkannte und begrüßte sie herzhaft mit dem altbekannten "Bewahret Freunde!". Es wurden Hände geschüttelt und auf Schultern geklopft, ehe Rob den Glatzkopf anwies hier unten zu warten. "Ich führ` die schon zu Borran!". Der Glatzkopf, der eine schlechtgelaunte Version vom übellaunigen Anton und missgestaltete Version vom riesenhaften Dirk zu seien schien, zuckte nur mit den Schultern und setzte sich gelangweilt auf den Stuhl an der Tür.

    Gemeinsam nahmen sie die lange Wendeltreppe um hinauf zu kommen. Dennik stellte mal wieder belustigt fest, dass das Haus ihn mehr an einen Turm, als an ein Wohngebäude erinnerte. Steinerne Wände, viele Stockwerke und nur kleine dunkle Zimmer in die durch schmucklose Fenster kaum Licht fiel. Endlich erreichten sie Borrans Stockwerk und sogleich klopften sie auch schon an die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Immer noch ein wenig aus der Puste, öffnete Rob dann die Tür und trat ein. "Caizar warte kurz. Ich hole dich gleich nach", meinte der Meisterdieb, dem seine Wunden schmerzten vom Aufstieg, gestikulierte wild herum um sein Anliegen zu verdeutlichen, lächelte dann entschuldigend zu Caizar und folgte Rob. Auch seine Söldnerkameraden ließen nicht auf sich warten.

    "Borran", stellte Dennik fest, während der Veteranendieb sogleich seine Arbeit ruhen ließ und auf sie zukam.

    "Besser wäre es, ihr wärt im Sumpf verreckt!", murmelte Borran und musterte seine Söldner skeptisch. Der Meisterdieb schmunzelte und hörte das unterdrückte Kichern von Rob zu seiner Rechten.

    "Ich weiß, wir haben ziemlich auf uns warten lassen, dafür haben wir aber auch gute Neuigkeiten und viele Informationen mitgebracht", entgegnete Dennik.

    "Schaut trotzdem ziemlich scheiße aus", lachte Rob nun lauter. Erst der genervte Blick von Borran ließ den jungen Wächter verstummen und ein paar Schritte zurück Richtung Tür gehen.

    Borran setzte sich auf seinen alten Sessel und visierte den braunhaarigen Schwertkämpfer an. Der Blickkontakt wurde dem Jäger schnell unangenehm und so schickte sich Dennik an weiter zu reden: "Im Kastell haben wir viel über die Herkunft und das Verhalten der Echsen gelernt. Die Informationen werden dem Waldvolk einen Vorteil gegen den Drachen verschaffen. Was dich aber mehr Interessen wird, sind die Dinge, die sich im Sumpf ereignet haben. Die Echsen haben sich komplett aus Tooshoo zurückgezogen, da Beliars Kreaturen über die Natur hergefallen sind. Zurzeit ist es wieder ziemlich ruhig, doch so tödlich wie jetzt waren die tiefen Sümpfe noch nie. Neben den Monstern und Giften, treiben nun auch Kreaturen aus Beliars Reich umher. Die Echsen jedenfalls können erst einmal nicht mehr aus dieser Richtung den Westen erreichen. Außerdem gibt uns das die Möglichkeit unser Lagerhaus am Strand wieder heimlich in Betrieb zu nehmen. Der Dschungel jedenfalls schien mir sicher genug zu sein. Zusätzlich haben wir noch reines Gift von einem Alchemisten der Schwarzmagier erhalten. Es lähmt die Echsen und soll uns im Kampf gegen die Biester helfen, aber natürlich können wir es auch für andere Zwecke benutzen".

    Dennik machte eine Pause und schaute zur Tür. Er wollte noch kurz warten, ehe er Caizar ins Gespräch packte. Dann schaute der Jäger zu seinen Freunden, "Habe ich etwas wichtiges vergessen?".

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    Luke Drake ist offline

    Stewark

    Etwas irritiert folgte Luke dem Glatzkopf, der sie zu Borran führen würde.
    Wozu schickte der König der Diebe jemanden, um sie abzuholen? Luke und Dennik wussten, wo Borran sich befand. Der einzige logisch scheinende Grund war, dass Borran ziemlich schnell Informationen wollte und vielleicht sogar einen neuen Auftrag für die Männer hatte.

    An Borrans Haus angekommen war es Rob, der sie empfing. Nach kurzer Wiedersehensfreude brachte Rob sie dann zu Borrans Zimmer. Wie immer saß ihr Boss hinter seinem Schreibtisch und schien an irgendetwas Wichtigem zu arbeiten.
    Auf jeden Fall war er ziemlich schlecht drauf, was wohl daran lag, dass sich Luke und die Anderen so lange nicht hatten blicken lassen.

    Schweigsam stand der Druidenlehrling neben Dennik und ließ seinen Freund reden um Borran auf den aktuellsten Stand der Dinge zu bringen.

    "Wichtig würde ich ihn nicht nennen, aber draußen vor der Tür wartet noch jemand. Caizar ist sein Name. Spricht unsere Sprache nicht. Zumindest tut er so. Ach, und für jede Echsenzunge die wir dem Schwarzmagier bringen, bekommen wir mehr Gift. Und ich denk mal, dass wir mit ihm auch noch über die Wirkung sprechen können. Das er uns zum Beispiel was zusammenmischt um jemanden zu betäuben oder so. Sonst wars das eigentlich", erklärte Luke und wartete dann ab, was Borran dazu zu sagen hatte.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Borrans Blick wanderte von Dennik weiter zu Luke und schweigend hörte er dem jungen Söldner zu, während er sich nachdenklich durch den Bart fuhr. Borran war nicht der Typ, der sich durch zu viele Informationen auf einmal überfordern ließ, oder gar den Überblick verlor. Im Gegenteil, emotionslos zog er im Stillen seine Schlüsse, ordnete Details Zielen zu und überlegte, wie er aus all dem den meisten Profit schlagen konnte. Seine anfängliche Wut jedenfalls verflog recht schnell wieder, während er vom Gift, den Echsenzungen und einem Mann namens Caizar erfuhr.

    "Gut", erwiderte der König der Diebe, nachdem Luke geendet hatte und das Schweigen im Raum beinahe unerträglich geworden war. Mehr als ein 'Gut' konnte man von einem Mann Borrans Schlags auch nicht erwarten. Jedoch war die Sache damit nicht abgehakt. Viele offene Fragen, unerledigte Dinge und Aufträge gab es zu besprechen. Pläne mussten abgestimmt und die nächsten Monate besprochen werden. Noch immer standen die fünf Söldner vor ihm, beinahe in Reihe, und warteten auf Borrans nächsten Schritt. Er konnte nicht leugnen, dass ihm diese Situation gefiel. Es zeigte ihm ganz klar, dass seine Söldner nach der ganzen Zeit immer noch Respekt vor ihrem Geldgeber hatten, dass sie für ihn arbeiteten und die Sache nicht zur Selbstverständlichkeit geworden war. So und nicht anders hatte es unter Borrans Kommando zu laufen.

    "Bevor ich euch Frage, wer Caizar ist und was ihr mit ihm vorhabt", er machte eine Pause und schaute ein wenig grimmig Richtung Luke, hatte ihm doch die Erklärung hinsichtlich dieses Details nicht gereicht, so dass er jetzt nachfragen musste, ehe er fortfuhr: "Habe ich auch ein paar neue Informationen für euch".

    Noch immer saß der Schutzpatron der Vogelfreien in seinem Sessel, während er anfing die Neuigkeiten zusammenzufassen. Eigentlich wäre das wohl die Aufgabe von Rob gewesen, doch selbst sein Wächter und Bote kannte noch nicht alle neuen Fügungen.

    "Also. Wie ihr sicher mitbekommen habt, habe ich Anton und Dirk nach Thorniara geschickt. Sie kümmern sich darum, dass das Sumpfkraut von den Jägern und Holzfällern an Lukars Leute weitergereicht wird", dass er deswegen einen neuen Leibwächter, den Glatzkopf, angeheuert hatte, ließ Borran unerwähnt, "Jedoch reichen die Mengen über diese bescheidene Schmuggelroute über die Männer aus dem Fort nicht aus um den Bedarf an Sumpfkraut in Thorniara zu decken. Die Idee der Fischerboote stand schon länger im Raum, doch während ihr im Osten unterwegs ward, habe ich Fischer und Boote angeheuert, die hier in Stewark arbeiten. Sie haben genug Geschäftssinn um größere Mengen von Sumpfkraut nach Thorniara zu schmuggeln, versteckt im Fang, und über den Seeweg. Also müssten Shakes Arbeiter das Sumpfkraut nur vom Fort zum Strand bei der Gespaltenen Jungfrau bringen und von dort segelt das Kraut nach Thorniara. Diese zweite Schmuggelroute behält natürlich ihre eigenen Risiken bereit... deswegen habe ich auch schon nach euch Suchen lassen", eine Pause folgte -auch die Tatsache, dass ein Mann namens Arthelor gerade im Sumpf herumstreifte, ließ er unerwähnt-, "Es ist also wirklich kurz vor knapp, dass ihr endlich zurückgekehrt seid. Die Fischerboote liegen bereit, meine Fischer sind startklar, Anton und Dirk in Thorniara sind eingeweiht, nur noch Lukar muss informiert werden. Gegen Sold werdet ihr die erste Fahrt nach Thorniara mit segeln um die Sache zu überwachen und im Notfall das Sumpfkraut über Bord werfen. Sollte es Probleme mit den Fischern geben, dann lasst sie gefälligst ebenfalls auf den Meeresgrund treiben, damit ihre Kollegen die Abmachung gleich richtig interpretieren".

    Dennik

  19. Beiträge anzeigen #19
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Dennik ist offline
    "Also gehen wir zur Silberseeburg, informieren Lukar, treffen deine Fischer bei der Gespaltenen Jungfrau, segeln nach Thorniara und übergeben das Sumpfkraut an Anton und Dirk, sehen Lukar beim Verkaufen zu und kommen mit dem Gold zu dir zurück über den Landweg", fasste Dennik zusammen, der Borran aufmerksam zugehört hatte. Die Aufregung hatte sich mit jedem Wort aus Borrans Mund in Dennik gesteigert und es kostete ihn viel Mühe nun ruhig und überlegt zu wirken. Noch im Kastell hatte er darüber nachgedacht, wie man die Diebesgruppe ausbauen und ihren Einfluss stärken konnte. Konnten sie tatsächlich neben der Silberseeburg auch noch Thorniara im vollen Umfang beliefern, dann war ihnen Reyns Thron und Erbe mehr als sicher. Wer wollte schon gegen eine Untergrundorganisation kämpfen, die das komplette Sumpfkrautgeschäft auf Argaan beherrschte.

    Borran nickte langsam als Antwort und fügte dann noch hinzu: "San. Ich habe nur wenig Informationen wie konsistent und intensiv Schiffe und Boote, die in Thorniara anlegen, durchsucht und geprüft werden. Jedenfalls eure Waffen wird man euch wieder abnehmen. Deswegen schlage ich vor, schon um eure Ausrüstung zu schützen und keine Aufmerksamkeit zu provozieren, dass alle Waffen hier bei mir, oder im Fort bleiben. Ich weiß, dass ihr bereits versteckte Dolche tragt, doch ist mir das auch noch zu offensichtlich. Sollten die Dolche gefunden werden, wird man die Fischerboote erst recht durchsuchen. Das ist es nicht wert. Könntest du Waffen schmieden und herstellen, die im ersten Moment gar nicht als Waffen erkannt werden? Dinge, die über versteckte Waffen hinausgehen?".

    "Schade das Gath nicht da ist", murmelte Dennik in sich hinein, während er San musterte, der über Borrans Anfrage nachdachte. Der Schiffbauer und Schmuggler Gath hätte ihnen bei diesem Auftrag sicher eine große Hilfe sein können.

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    Luke Drake ist offline

    Stewark

    Wieder hörte Luke schweigsam zu, während Borran ihnen erzählte, was passiert war und wie es weiter gehen würde. Dem Dieb gefiel es nur nicht, dass sie ihre Waffen abgeben mussten, bevor sie über den Seeweg nach Thorniara reisen würden, auch wenn er verstand wieso.
    Aber sollte San wirklich Waffen schmieden können, die nicht nach Waffen aussahen, dann wäre dieses Problem gelöst. Natürlich könnten sich die Männer Borrans auch ohne große Schwierigkeiten innerhalb Thorniaras Waffen besorgen, Luke fand es aber besser, wenn San Daran diese für sie schmieden würde.

    "Aber wie soll das ganze Längerfristig laufen? Der Schmuggel über den Seeweg ist eine gute Möglichkeit, aber wollen wir uns wirklich auf die Fischer verlassen? Wenn du uns lässt, dann können wir bestimmt den einen oder anderen Schmuggler auftreiben, der bereit ist für dich zu arbeiten. Und sobald Gath wieder da ist, hat er direkt einen Auftrag und zimmert uns einpaar Boote zusammen. Dann müssen wir uns nicht auf die Angst oder Geldgier der Fischer verlassen und haben selber die komplette Kontrolle über den Seewegschmuggel", schlug Luke vor und schaute Borran an, während er auf eine Antwort vom König der Diebe wartete.

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