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  1. Beiträge anzeigen #361
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Nachdem sie die übrige Glut ordentlich gelöscht und all ihre Dinge zusammengepackt hatten, machten die beiden sich auf den Weg Richtung Süden.

    "Wenn wir uns beeilen, sollte es nicht allzu lange dauern, bis wir dort angekommen sind.", sagte Danika, "Nun, zumindest, wenn das Wetter so klar bleibt wie jetzt und es nicht in Strömen zu regnen beginnt und wir gezwungen sind, Unterschlupf zu finden.", fügte sie hinzu.

    "Wer ist dieser Osmo eigentlich? Und wobei soll er Euch behilflich sein? Oder handelt es sich hierbei um ein Geheimnis?", fragte sie Calan, während sie einen Schritt vor den anderen setzte.

  2. Beiträge anzeigen #362
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Auf einer anderen Lichtung .. sehr viel später

    Es war ihr nicht möglich, mit Gewissheit zu sagen, wie lange sie nun schon hier saß, denn mehr oder weniger ausgedehnte Phasen des Nachdenkens, vor sich hin Träumens und Schlafens waren ein ums andere Mal ineinander übergegangen und hatten sich abgewechselt, ohne dass sie sich dessen richtig bewusst gewesen war. An diesem Punkt hatte Zeit jegliche Bedeutung für Murielle verloren.

    Ob es sich noch immer um irgendwelche merkwürdigen Auswirkungen dieses elenden Krautes handelte, das zu rauchen sie sich genötigt gesehen hatte? Sie würde es wohl nie erfahren. Und es spielte auch keine Rolle, da sie nicht vorhatte, auch nur ein einziges Mal in ihrem Leben wieder so etwas mitzumachen.

    So viele Menschen bedienten sich der Wirkung von Rauschmitteln, um ihre Gedanken und Gefühle zu unterdrücken, gar zu betäuben oder wahlweise auch zu verstärken. Aber war das echt? Änderte es auch nur irgendetwas an der harten Wirklichkeit? Was blieb am Ende der Illusion übrig? Erkenntnisse? Waren diese, im Rausch gewonnen, überhaupt wahr? Und falls sie es waren, wäre es nicht besser, sie bei nüchternem Verstand und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ohne das Zutun körperfremder Substanzen zu erlangen, statt in einem unkontrollierten Zustand der seelischen Umnachtung?

    Was auch immer andere Menschen dazu bewegen mochte, sich freiwillig dem auszusetzen, Murielle hatte es nie verstanden und würde es auch niemals. Wie so viele andere Dinge auch, die die Leute taten. Und dies war letztendlich auch die Schwierigkeit der Situation, in der sie sich seit sie denken konnte befand, überlegte sie: Sie sehnte sich nach Gemeinschaft, Gesellschaft, Austausch. Nur blieben die Gedankengänge der meisten Menschen ihr ein unbegreifliches Rätsel. All die oberflächlichen Banalitäten, über die manche sich tagein tagaus ereiferten, füllten sie nicht aus.

    Sie dachte darüber nach, ob sie aufstehen und ihren Weg fortsetzen sollte.
    „Aber welchen Weg?“, fragte sie leise und erschrak für einen Moment beim Klang ihrer eigenen Stimme. Es war seltsam ein anderes Geräusch als das Rauschen des Herbstwindes, das Rascheln der gefallenen Blätter und die Rufe der Vögel zu hören. Murielle warf einen halbherzigen Blick in die unergründlichen Tiefen ihrer Tasche. Dort gab es noch ein wenig mürbes Gebäck und irgendwo meinte sie auch, etwas getrocknetes Obst erspäht zu haben. Das würde noch einige Tage ausreichen, auch wenn es ihr im Grunde gleichgültig war. Sie hatte ohnehin keinen Hunger und zwang sich nur hin und wieder zu einem Bissen. Sie konnte hier einfach sitzen bleiben, dieser Ort war noch immer nicht besser oder schlechter als jeder beliebige andere.

  3. Beiträge anzeigen #363
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Auf einer anderen Lichtung .. noch viel viel später

    Noch immer hatte sie sich nicht dazu durchringen können, eine Entscheidung darüber zu treffen, wohin ihr Weg sie späterhin führen sollte. Nach wie vor war es unter diesem Baum, an dessen Geäst inzwischen nicht ein einziges Blättlein mehr hing, nicht besser oder schlechter als an jedem anderen Ort auf dieser Welt.

    Neugierig betrachtete sie ein Eichhörnchen dabei, wie es emsig einige Nüsslein, die nicht weit fort von Murielle auf dem Boden im feuchten Gras lagen, sammelte und flink davontrug, nur um nach kurzer Zeit wiederzukehren und noch weitere zu holen. Bei dem Anblick verspürte sie doch ein wenig Hunger, wie sie sich eingestehen musste. Ihr Gebäckvorrat war auch nahezu aufgebraucht.

    Ein paar Worte kamen ihr in den Sinn und sie zückte ihr großes Buch, in welches sie sonst ausschließlich Beschreibungen der Wirkungen von Kräutern und dazugehörige möglichst detailgetreue Zeichnungen eintrug.

    Sie schrieb:


    Gebratenes Fleisch
    Auf der Zunge schmelzen sie
    Eichhörnchen so zart



    Für einen Moment bedauerte sie, dass sie das Jagen nie gelernt hatte.

  4. Beiträge anzeigen #364
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Auf einer anderen Lichtung

    Murielle bedauerte, dass sie den Ozean von hier aus nicht sehen konnte, denn der Anblick der Sonne, die schwermütig im Meer versank, war stets ein Unvergleichbarer gewesen. Die Energie, sich wenigstens dorthin zu begeben, hatte sie schon lange nicht mehr, auch wenn sie körperlich vielleicht sogar noch dazu im Stande gewesen wäre. Welchen Unterschied machte es schon, im Ganzen betrachtet? Sie hatte sich bereits entschieden. Irgendwelche albernen Sonnenuntergänge am Meer würden auch nichts daran zu ändern vermögen. Nichts und niemand könnte das. Selbst wenn Calintz höchstpersönlich vor ihr erscheinen würde, so überlegte sie. Nein, auch dann nicht. Oder Cain. Oder Cery. Moment..

    ..Im Geiste ging sie noch einmal die paar Menschen durch, die ihr jemals etwas bedeutet hatten. Ihr fiel erst jetzt auf, dass es eine nicht zu leugnende Häufung von Cs gab. Und nun war auch noch dieser fanatische, verschrobene Calan dazugekommen. Verrückt!

    Vielleicht wäre ihr Leben völlig anders verlaufen, wenn sie konsequent immer dann Reißaus genommen hätte, wenn sie einem C über den Weg gelaufen wäre? Was kam überhaupt nach dem C? Ein D? Ein E? Das wäre doch mal ein Wink des Schicksals gewesen. Jemand, dessen Name mit einem D begann. Oder einem E. Achwas, egal mit welchem Buchstaben, Hauptsache nicht mit einem C. Traue keinem C. Niemals.

    Ihr kurzer Anflug von innerer Heiterkeit verging ebenso schnell wie er über sie gekommen war. Sie hatte es nie lange in der Gesellschaft anderer Menschen ausgehalten. Sie war niemals dazu in der Lage gewesen, Freundschaften zu schließen oder jemandem wirklich nahe zu kommen. Körperlich, oh ja, lächelte sie wehmütig. Aber tief im Inneren hatte sie niemand jemals berührt und auch sie niemanden. Und das würde sich nicht ändern. Niemand würde sie jemals so sehen wie sie war - wie denn auch, wenn nicht einmal sie selbst dies konnte?

    Sie war allein. War es immer gewesen.
    Alles was sie noch wollte war, dort zu sitzen und darauf zu warten, dass die Sonne nicht mehr aufging.

  5. Beiträge anzeigen #365
    Schwertmeister Avatar von Nienor
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Nienor ist offline

    Am Fuße des Gebirges

    Sie hatten das Tunnelportal verlassen, der Höhleneingang, halb vom Geröll verschüttet, halb hinter Gebüsch und Gestrüpp verborgen, lag hinter ihnen. Nienor schaute nach der Sonne. Zwar bedeckten Wolken den Himmel zum größten Teil, doch war der Sonnenstand zu erahnen.
    »Tatsächlich«, erkannte sie, »das Gebirge liegt östlich von uns, wir sind in Westargaan. Irgendwo im Orkwald oder nördlich davon Bluttal. Wir haben das Gebirge tatsächlich unterirdisch durchquert.«
    Sie sah nach den anderen. Alle waren wohlauf und dank Estebans ungewöhnlicher neuer Fertigkeiten in der Heilung waren die Wunden der letzten Kämpfe auch bei niemandem mehr zu sehen. Zumindest äußerlich.
    »Wir sollten uns auf den Weg ins Kastell machen«, schlug sie vor.
    »Dort wird man sich sicher um ihn kümmern.«
    Es war mehr eine Vermutung, denn schon beim letzten Besuch kam ihr das Haus der Schwarzmagier sehr verlassen und leer vor. Aber es gab dort ja auch die rätselhaften Dämonen, mit denen kein Fremder wirklich etwas zu tun haben wollte. Vielleicht verfügten diese über die nötige Macht.
    »Suchen wir uns einen Platz zum Ausruhen und danach treten wir den Weg zum Kastell an.«

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #366

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Esteban nestelte an seiner Binde und zog sie sich vom Kopf. Die Pupillen waren noch immer gelb, aber nicht mehr so stark wie noch vor Kurzem.
    »Ich ...«, versuchte er, seine Erfahrungen der letzten Stunden zu beschreiben und gab dann auf. Es gab keine Worte für das, was er gesehen, empfunden, erfahren hatte. Und es rann ihm wie ein Traum, aus dem man am Morgen erwacht, wieder aus dem Gedächtnis. Je stärker er sich auf etwas konzentrieren wollte und merkte, dass er es nicht in Worte oder ihm bekannte Begriffe fassen konnte, desto schneller glitt ihm der Rest durch die sprichwörtlichen Finger.
    »Ich weiß nicht, was das war«, fasste er seine Erkenntnisse nun resigniert zusammen und klang nun wieder ganz diesseitig. Offenbar war die Wirkung des konzentrierten Minecrawler-Sekrets nun soweit abgeklungen, dass er wieder halbwegs Herr seiner Sinne war.

    »Aber«, er schaute Hirni an, »ich kann dir deinen Wunsch erfüllen, den Zauber der Heimsuchung zu beherrschen. Er drängt danach, weitergegeben zu werden. Ich kann es nicht besser beschreiben. Es ist ... als ob ich zu viel Magie in mir hätte, die sich formen will, eine bereitstehende Leere füllen, irgendwohin fließen, wo sie etwas ausfüllen kann, das ihrer Natur entspricht.«
    Er wirkte ernst, als er dies sagte. Irgendetwas war anders. War Magie in ihn geflossen oder war sie aktiviert worden? War er nun besonders sensibel geworden, was dies anging oder hatte er einen anderen, neuen Zugang zur Magie gefunden? Vieles war noch unklar. Er hatte eine Ahnung, dass er befreit war von den Fesseln der fest definierten Zauber, dass für ihn eine Schattenflamme nicht länger eine Schattenflamme war und die Kräfte, die ihm die Entfesselung dunkler Magie ermöglichten, auch ganz anders geformt werden konnten. Doch dies musste er alles noch erforschen.
    Sie erreichten eine Lichtung. Hier konnten sie sich ausruhen. Hier konnte auch Esteban mit sich Zwiesprache halten und damit beginnen, das zu entdecken, was nun in ihm freigesetzt worden war.
    Doch vorher war noch etwas anderes zu tun.
    »Hirni, komm her.«
    Esteban legte, als er näher bei ihm stand, seinem Zirkelbruder die Hand auf die Brust und augenblicklich floss Magie zu ihm hinüber.
    »Nun ist das Wissen der Heimsuchung in dich übergegangen«, sagte er nach einer Weile und entfernte seine Hand wieder.
    »Es gibt nichts, was ich dir dazu noch sagen muss, denn du hast es in deinem Geist und du weißt, was zu tun ist, um den Zauber anzuwenden.«

    Der Hohepriester sah sich um und es machte den Eindruck, als würde er jetzt erst richtig begreifen, dass er sich nicht mehr unter dem Berg befand, sondern ein Himmel auf ihn herabsah.
    Braune Blätter lagen umher, vom Wind nach seinen chaotischen Regeln angeordnet. Kahle Bäume streckten ihre Äste und Zweige klagend gen Himmel, wie um zu sagen ›Was haben wir dir getan, dass du uns unser Kleid wegbläst?‹ Doch es war nur das jährliche Schauspiel des Herbstes gewesen, der ewige Reigen von Werden und Vergehen und schon in wenigen Monaten würden ihnen neue Kleider, grün und leuchtend und schön und neu sprießen.
    Unter einem der Bäume jedoch, Esteban sah es erst, als er genauer hinschaute, nachdem seine Augen etwas entdeckt hatten, dass wie eine Unregelmäßigkeit ausschaute; Unter einem der Bäume saß ein Mensch, eine Frau.
    Langsam ging der Magier auf sie zu. Es wirkte, als schlafe sie, ihre dunklen Haare umrahmten ihr blasses Gesicht, ihre Gestalt war von einem Umhang bedeckt.
    »Was tut Ihr hier?«, fragte der Magier vorsichtig.
    »Es ist kalt um diese Jahreszeit und niemand sollte alleine draußen sein.«
    Er betrachtete sie weiter. Ihre Füße waren von abgestorbenen Blättern verhüllt. Wie lange sie hier wohl schon so saß. Wartete sie auf etwas oder jemanden? Es war eine sonderbare Begegnung hier draußen in der Wildnis.

  7. Beiträge anzeigen #367
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Sie hatte jemanden reden gehört, es aber für einen weiteren Streich gehalten, den ihr Verstand ihr spielte und so dauerte es eine Weile, bis sie endlich die Augen öffnete. Licht. War es schon wieder Tag? Dort stand jemand. Egal. Er sollte verschwinden. Wohin musste man hier gehen, um in Frieden sein Leben aushauchen zu können? Wohin, verflucht noch eins?

    "Verschwindet!", versuchte sie der Gestalt, deren Umrisse sie im sterbenden Licht nur grob erkennen konnte, empört entgegen zu zischen, jedoch verließ kein Wort ihre Lippen. Sie war zu erschöpft. Hatte zu lange nicht geredet. Zu lange nichts getrunken. War zu müde, viel zu müde. Er sollte verschwinden. Sollte einfach nur gehen und sie lassen.

    "Verschwindet.", bemühte sie sich erneut, das Wort zu formen und es gelang ihr nun. Leise, ein Flüstern nur, welchem jegliche Kraft und Nachdruck fehlten.

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #368

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Esteban schaute sich nach den anderen um. Sie waren alle beschäftigt und hatten die Frau unter dem Baum nicht entdeckt. Einige suchten Holz, Nienor befreite den Rastplatz mit ein paar Stiefeltritten vom gröbsten Unrat, alle konzentrierten sie sich nur auf die bevorstehende Rast und waren wohl froh, den Gefahren der alten Erzmine lebendig entkommen zu sein.
    Der Schwarzmagier wandte sich wieder der still am Baumstamm lehnenden Frau zu.
    Sie hatte es twas geflüstert, es war nur ein Hauch.
    »Verschwinden?«, wiederholte er fragend. »Nein, ich werde nicht verschwinden. Ich bin kein Trugbild.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus und sah, dass die tätowierten Linien, die sich auf seinem ganzen Körper verteilten und von denen einige auf dem Handrücken endeten, aus ihrer für gewöhnlich blassen, unauffälligen Färbung, durch die man sie für sonst nicht sofort wahrnahm, erwachten, und aufzuleuchten begannen, so wie es manchmal dann der Fall war, wenn etwas Ungewöhnliches, magisches zu geschehen begann.

    Er zog die Hand verwundert wieder zurück und seine tief unter dichten, weißen Augenbrauen liegenden Augen begannen, mit forschendem Blick die Frau näher zu betrachten. Doch er konnte nichts entdecken, was ihm diese Reaktion erklären konnte. das Geheimnis musste tiefer liegen. Dies war ohne Zweifel einer näheren Betrachtung wert.
    »Ich denke, Ihr braucht Hilfe«, entschied er dann, und wagte erneut, seine Hand in ihre Richtung zu lenken. Wieder glühten die Linien auf seinem Handrücken auf.
    »Ihr seid viel zu schwach, um hier noch länger zu sitzen, hier draußen in der Wildnis.«
    Dieses mal zog er sie nicht zurück, sondern berührte sie an der Wange. Und es floss eine Energie von ihm zu ihr, er spürte es. Ihr Körper war hungrig nach dem, was manche Magier die Essenz nannten, obwohl es keiner wirklich erklären konnte und andere ganz andere Namen dafür hatten. Die Kraft, das Leben, der Hauch. Es war das, was tote Dinge von lebendigen unterschied. Das, was verloren geht, wenn etwas stirbt und was begabte Magiewirker, die sich Beliar verpflichteten, aus der Erde unter ihnen herauslösen konnten, um es für eigene Zwecke zu nutzen.

    »Mein Name ist Esteban.« Er zögerte. »Nun, eigentlich Don-Esteban, aber so nenne ich mich schon lange nicht mehr.«
    Sie wirkte weiterhin sehr blass und mehr einer anderen welt verhaftet als diesseitig.
    Von weiteren Fragen sah er ab, da sie ihm viel zu schwach erschien für lange Wortwechsel.

  9. Beiträge anzeigen #369
    Priester des ZuX  Avatar von Hirni
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
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    So ganz fassen konnte Hirni die letzten Momente noch nicht ganz.
    Esteban schien nun zu eine Art Mediator der Magie geworden zu sein. Konnte Wunden Heilen in Sekunden nur durch Hand auflegen. Sicher, das konnte Hirni einst auch. Jedoch war dies immer mit starker körperlicher Aufwendung verbunden gewesen, die ihn unheimlich schwächten.
    Bei seinem Zirkelbruder hingegen wirkte es wie ein Fingerschnippen.

    Auch das erlernern der Heimsuchung war scheinbar nun ein Klacks. Alles durch Handauflegen. Keine Übungen, keine Sprüche, einfach nur ein Übergeben der Fähigkeiten. Es war völlig verrückt. Doch Hirni wusste intuitiv, dass er den Zauber nun beherrschte. Er musste Ihn nicht üben oder ähnliches. Er wusste es einfach.

    So setzte er sich erst einmal unter einen Baum und versuchte die Dinge zu verdauen, die da gerade geschehen waren. Die anderen waren nur eine Randnotiz.

  10. Beiträge anzeigen #370
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Es war ihr, als würden Abertausende winziger Insekten auf ihrer Wange herumkrabbeln, ganz ähnlich dem unangenehmen Gefühl, das sich einstellte, nachdem ein eingeschlafenes Gliedmaß wieder erwachte. Was hatte er mit ihr getan? Fragend und anklagend zugleich blickte sie ihm nun zum ersten Mal in die Augen oder dem, was sie davon im Schein des inzwischen aufgegangenen Mondes zu erkennen vermochte. Ihr war, als würde sie darin zwei winzige gelbe Punkte leuchten sehen, aber es handelte sich vermutlich lediglich um die merkwürdige Reflektion irgendwelcher Sterne.

    Sie konnte sich eines müden und verwunderten Schmunzelns nicht erwehren, als er seinen Namen nannte. Eindeutig, ihr Verstand spielte ihr einen Streich. Nun, dann war alles in bester Ordnung, es ging wohl dem Ende zu und auf diese Nacht würde hoffentlich nicht der Morgen eines neuen Tages folgen.

    "D und E.", flüsterte sie und war erstaunt darüber, dass die Laute tatsächlich klar und deutlich über ihre Lippen kamen.
    "Murielle, aber das wisst Ihr doch schon.", fügte sie hinzu, fest entschlossen bei dem absurden Spiel, welches ihr eigener Geist zum Besten zu geben gedachte, mitzuwirken.

    Sie berührte ihre Wange an der Stelle, an die er zuvor seine Hand gelegt hatte und war verwundert über die angenehme Wärme, die sie nun ausstrahlte. Das heftige Kribbeln hatte langsam nachgelassen. Er hockte noch immer dort vor ihr und sah sie an.
    Warum verschwand er nicht? Sie hatte die Illusion doch durchschaut, müsste er sich nun nicht eigentlich endlich in Luft auflösen?

    Ratlos blickte sie ihm weiterhin in die Augen. Was, wenn er echt war? Wie hatte überhaupt irgendjemand sie hier mitten in der Wildnis finden können? Sollte sie ihn noch einmal bitten, zu gehen? Oder steckte ein tieferer Sinn hinter dieser seltsamen Begegnung?

    "Warum geht Ihr nicht?", fragte sie ihn schließlich neugierig, während sie seinen Blick noch immer hielt. Das Anstarrenspiel beherrschte sie gut.

  11. Beiträge anzeigen #371
    Waldläufer Avatar von Danika
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    Danika ist offline
    Nachdem sie Calan ein Stück weit in Richtung Süden begleitet hatte, hatten sie sich freundlich voneinander verabschiedet und Danika war umgekehrt, um doch wieder nach Stewark zurückzukehren. Abgeschieden und mehr oder weniger auf sich gestellt in der Wildnis zu überwintern, erschien ihr keine gute Idee zu sein und was sie in diesem Tooshoo erwarten würde, konnte sie nicht orakeln. Das Risiko war zu hoch und ihre Abenteuerlust zwar ausgeprägt, jedoch nicht ihr Todeswunsch.

    Während sie durch das bewaldete Gebiet wanderte, dachte sie darüber nach, ob sie versuchen sollte, eine Anstellung als Barbierin zu finden. Aber das letzte Mal war es schon schwer gewesen, denn die Stadt war einfach zu klein um mehr als nur gelegentliche Arbeit zu finden und bezahlen konnten viele Menschen nicht für Danikas Dienste. Ewig hatte sie ihrem Geld hinterherlaufen müssen, was nicht sonderlich erfreulich gewesen war und Gutmütigkeit hin oder her, auch sie hatte Hunger und konnte schlecht von der Hand im Mund überleben.

    "Vielleicht Thorniara?", grübelte sie, kannte die Antwort aber schon. Zu groß, zu laut und zu dreckig für ein Landkind wie sie.
    Zu allem Überfluss begann es nun auch noch zu regnen, aber nach kurzem Ärger konnte sie auch dieser Situation noch etwas Gutes abgewinnen: "Na, so lange es nur regnet und nicht schneit, ist alles in Ordnung.", sprach sie zu sich selbst. Sie hasste Kälte. Und Schnee.

  12. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #372

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    Der Magier hörte zu. Sie hatte eine melodische, wohlklingende Stimme, wenn auch sehr leise, aber das konnte von ihrer derzeit schwachen Konstitution herrühren.
    »Murielle«, wiederholte er, um dem Klang des Wortes erneut lauschen zu können. »Ein dunkler Name.«
    Er wunderte sich, woher er ihren Namen hätte wissen sollen. Was für eine rätselhafte Aussage.
    »Warum ich nicht weg gehe?«, wiederholte er dann ihre Worte.
    »Weil Ihr dann hier allein in der Wildnis wärt. Und das überlebt kaum jemand lange. Es wundert mich, dass Ihr es hier bisher allein geschafft habt. Mir scheint, Ihr sitzt hier nicht erst ein paar Stunden.
    Oder verfügt Ihr über mir verborgene Kräfte, die Euch schützen?«
    Was es auch war, Murielle – wie sie sich selbst nannte – schien eine interessante Frau zu sein. Schon waren die Strapazen unter dem Gebirge, denen er und die anderen erst vor kurzem entronnen waren, vergessen. Selbst die Überflutung mit der magischen Kraft, die er erfahren hatte, und die seine Erinnerungen an die letzten Stunden zum Teil in eine Art weichen Nebel getaucht oder ganz gelöscht hatte, war nicht mehr so präsent in seinem Gedächtnis.
    »Nein, ich werde nicht weg gehen und Euch Eurem Schicksal überlassen. Denn nach allem, was ich sehe, würde das einen sehr ungünstigen Ausgang nehmen. Und ...«, Esteban zögerte, davon zu berichten, was er gespürt hatte, als er sie berührte. »Ich habe aus einem Grund, den ich nicht recht erklären kann«, fuhr er dann fort, »das unbedingte Gefühl, dass euch Beliar noch nicht zu sich rufen möchte. Etwas in Euch sagte mir das, ich kann es nicht erklären.«
    Und das beunruhigte und faszinierte ihn gleichermaßen.

  13. Beiträge anzeigen #373
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Verborgene Kräfte? Es gab nichts Verborgenes in ihr, dessen war sie sich sicher. Sie war nie besonders gut in irgendetwas gewesen, außer im Scheitern. Sogar hier. Sie hatte einfach nur in Ruhe sterben wollen und das sollte doch wohl eigentlich ein idiotensicheres Unterfangen sein.

    Er machte nicht den Eindruck, als würde er sie demnächst in Frieden lassen. Und zu ihrem Bedauern schien es sich bei ihm auch nicht um ein Trugbild zu handeln, denn dafür wirkte die Situation, ganz gleich wie absurd sie war, zu real.

    "Ich weiß nicht, wie lange ich hier schon sitze. Viele Tage. Sie zu zählen war bedeutungslos für mich."
    , sagte sie und seufzte schwer.
    "Vielleicht bin ich genau da, wo ich sein möchte. Vielleicht möchte ich gar nicht gerettet werden.", gab sie zu bedenken und fügte dann hinzu: "Aber das werdet Ihr nicht akzeptieren, oder?"

  14. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #374

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Nein, Murielle«, sprach Esteban, »das werde ich nicht. Denn ich bin der festen Überzeugung, es ist noch nicht für Euch an der Zeit, zu gehen.
    Ich hatte dieses Empfinden bisher nicht bei anderen«, erklärte er dann, »aber möglicherweise ist das eine der Wirkungen dessen, was mir vor kurzem widerfahren ist und das meine Kräfte potenziert hat – ich weiß nicht, für wie lange. Es klingt noch ab.«
    Er hatte die letzten Sätze mehr zu sich selbst gesprochen, nachdenklich im Bestreben, für sich zu verarbeiten, was in der letzten Zeit passiert war.
    »Für euch gibt es noch Aufgaben hier. Ich weiß nicht welche, aber Ihr werdet es heraus finden. Und vielleicht kann ich Euch dabei helfen«, schlug er dann vor. Denn unzweifelhaft lag irgendetwas im Wesen dieser Frau, dass er noch nicht erklären konnte.
    »Bis vor kurzem konnte ich noch mit einer Berührung alles heilen. Aber meine temporären Kräfte haben seitdem wieder nachgelassen. Ich kann euch jetzt auch eher eine warme Suppe anbieten, die Euch etwas zu Kräften kommen lässt. Meine Gefährten«, er wies hinter sich, wo irgendwo hinter ein paar Bäumen und kahlem Gebüsch versteckt die anderen dabei waren, das Lager aufzuschlagen, »sind nicht weit von hier mit einem warmen Feuer.«
    Esteban war sich nicht sicher, ob Murielle es überhaupt in Betracht zog, noch weitere für sie Fremde zuzulassen. Sie wirkte schon nicht besonders erfreut darüber, dass er sie hier gefunden hatte.

  15. Beiträge anzeigen #375
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Kräfte? Heilen? Herrje, war sie nun etwa zu allem Übel auch noch an irgendeinen Quacksalber geraten? Das wurde ja immer schöner.

    Natürlich war nicht von der Hand zu weisen, dass sie irgendetwas Seltsames gespürt hatte, als er ihre Wange berührte und seitdem fühlte sie sich anders, besser, nicht mehr ganz so müde und dieser Esteban - obwohl sie Don-Esteban viel passender fand, weil das viel mehr nach einem weiteren tragikomischen Streich klang, den das Leben für sie bereithielt - hatte sie neugierig gemacht. Dennoch, mit irgendwelchen magisch begabten Gestalten wollte sie nach Möglichkeit nichts zu tun haben, die waren ihr schon damals im Sumpf der Insel Khorinis suspekt gewesen.

    Und Gefährten? Sie wollte ihre Ruhe. Es war ihr unangenehm, dass überhaupt jemand sie hier gefunden hatte. Sie wollte kein weiteres Publikum. Auf keinen Fall. Ihre Haare seit Wochen nicht gekämmt, die Kleidung samt Inhalt schrecklich nach nassem Hund riechend. Murielle konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals so unbehaglich gefühlt zu haben. Außerdem war sie an den Umgang mit anderen Menschen einfach nicht gewöhnt.

    "Das geht nicht. Ich muss hier bleiben, ich möchte niemanden sehen, bitte.", antwortete sie ihm schließlich. Sie versuchte, ihre Füße, die sie kaum noch spürte, zu bewegen und es gelang ihr auch, aber es war ganz klar, dass ihre Beine sie im Moment noch gar nicht zu tragen in der Lage wären.

    "Außerdem kann ich nicht aufstehen. Ich habe wirklich lange hier gesessen.", erklärte sie ihre Situation. "Meine Beine sind eingeschlafen und zwar so richtig. Das kann eine Weile dauern."

  16. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #376

    nomina nuda tenemus
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline
    »Ich verstehe«, nickte der Schwarzmagier.
    Dann kam ihm eine Idee. Er stand auf, holte seine Umhängetasche nach vorn und kramte ein wenig darin. Was niemand sah, war, dass er etwas dunkles Brot – es wäre mittlerweile schmeichelhaft gewesen, es altbacken zu nennen – darin fand und während er es in der einen Hand hielt, mit der anderen eine kleine Flamme zwischen den Fingern entstehen ließ. Nur nebenbei bemerkte wer, dass ihm das so leicht von der Hand ging wie ein Fingerschnippen. Nicht, dass dieser Spruch je schwer gewesen wäre außer vielleicht damals, als er ganz am Anfang jeder Magie stand, die er zu lernen beabsichtigte. Nein, jetzt war es fast so, als wollte die Flamme aus ihm herausbrechen und er musste kaum etwas dafür tun.
    Er röstete den Brotkanten damit etwas an, so war er warm und schmeckte sicher auch etwas besser. Dann holte er ihn aus der Tasche und brach ihn in zwei Stücke. Eines gab er Murielle.
    »Hier, ich kann Euch das hier bieten. Mit Fleisch kann ich leider nicht dienen, da ich aus bestimmten Gründen vermeide, solche Nahrung zu mir zu nehmen.«
    Er reichte ihr eins der Stücke, während er in das andere biss.

  17. Beiträge anzeigen #377
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Sie war dankbarer als sie zugeben wollte und hatte Mühe halbwegs sittsam zu essen und das Stück, welches er ihr gereicht hatte, nicht in einem Bissen zu verschlingen. Es war das Großartigste was sie seit Langem gegessen hatte und vor allem das Einzige, was sie seit geraumer Zeit zu sich genommen hatte.

    "Fleisch..", sie grinste ihn an und klappte dann ihr Buch zu, welches noch immer aufgeschlagen auf ihren Oberschenkeln gelegen hatte.
    "Mag ich nicht. Esse ich nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Und das ist es fast nie. Dunkles Brot ziehe ich jederzeit einem gegrillten Eichhörnchen vor, auch wenn das kaum jemand versteht."

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    nomina nuda tenemus
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    ›Gegrilltes Eichhörnchen?‹, wunderte sich Esteban zwischen zwei Bissen in Gedanken. Das war wieder so eine Merkwürdigkeit. Wer weiß, vielleicht aß man so etwas, wo sie her kam.
    »Woher kommt Ihr?«, fragte er dann auch folgerichtig. »Und was tut Ihr hier allein im Wald? Wart Ihr in einer Gruppe unterwegs und habt die anderen verloren?«
    Er schaute nachdenklich auf sie herab, denn noch immer saß sie an den Baum gelehnt, während er nun wieder stand und erneut einen Bissen von dem Brot nahm. Es schmeckte tatsächlich gar nicht schlecht, so angeröstet. Das seltsame Kochbuch des Atavarr, das er vor so vielen Jahren einmal in der Kastellbibliothek entdeckt hatte, entsprach in diesem Punkt also durchaus der Wahrheit.
    »Seid Ihr aus Stewark? Oder gar aus Thorniara weiter nördlich?«, versuchte er sich dann an einer Eingrenzung. Der Magier hatte keine Ahnung, wie sich in dieser umkämpften Region die momentanen Machtverhältnisse gestalteten. Hatten Ethorns Männer dort das Sagen oder war alles südlich von Thorniara gerade von König Rhobars Kämpfern überrannt?
    »Seid Ihr vor Kämpfen geflohen?« Das wäre sicher eine nicht ganz unplausible Möglichkeit.

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    "Nein. Oh nein. Um ehrlich zu sein", antwortete sie und schämte sich dessen beinahe ein wenig, "habe ich nicht eine einzige Stadt hier von innen gesehen. Und von irgendwelchen Kämpfen weiß ich kaum etwas, ich halte mich gerne aus solchen Dingen heraus. Eigentlich wollte ich jemandem helfen, einen alten und ziemlich verwirrten, aber durchaus fähigen Alchemisten zu finden. Der Mann, den ich begleiten wollte, stellte sich jedoch als religiöser Fanatiker heraus und das war mir dann doch zu..", sie räusperte sich, während sie nach dem richtigen Wort suchte, das nicht allzu bösartig klang, "..heikel. Und so gingen wir getrennte Wege." Das war zwar überaus wohlwollend und harmlos ausgedrückt, aber mehr musste Esteban darüber im Moment nicht wissen.

    "Vorher habe ich an der Küste bei einer Fischerfamilie gelebt, nichts Aufregendes. Ich hatte meine Ruhe. Vor vielen Jahren war Khorinis mein Zuhause, aber das ist so lange her.", sagte sie nicht ohne einen Hauch von Wehmut in der Stimme. "Und Ihr? Wer sind Eure Gefährten? Woher kommt Ihr?", fragte sie ihn zu ihrem eigenen Erstaunen, nicht nur weil es sie interessierte, sondern auch weil sie wollte, dass er weiter sprach, denn seine ruhige Stimme hatte etwas Tröstliches inmitten der kalten Nacht.

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    nomina nuda tenemus
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    »Ja, ich halte es auch für ratsam, sich aus dem Krieg herauszuhalten«, stimmte er Murielle zu. »Die Gefahr, unter seinen eisernen Rädern zermalmt zu werden, ist zu groß. Nur wenige profitieren von ihm und sitzen obenauf. Alle anderen verlieren. Und alles ist ein Glücksspiel, in dem die Götter die Fäden in der Hand halten.«
    Er nahm den letzten Bissen des Brotes, kaute bedächtig, ehe er schluckte und sprach dann weiter.
    »Nun, Thorniara ist heruntergekommen, einst war es groß und bevölkert. aber der Krieg hat auch innerhalb der Mauern dieser Stadt seine Opfer gefordert. Eine Seuche hat viele dahingerafft vor einigen Jahren. Der Krieg hat viele, die vermögender waren, in andere Gegenden des Reiches vertrieben und die Stadt ist nun schmutzig und voller verrammelter, verlassener Häuser. Ein Schatten ihrer früheren Pracht.
    Und Stewark ...«, er überlegte, was er zu diesem Städtchen sagen konnte, »Stewark habe ich noch nicht besucht. Es ist kleiner und beschaulicher, aber soweit ich weiß, noch ohne große Zerstörungen. Es scheint sich dort noch ganz gut leben zu lassen.«
    Wieder kramte er in seiner Umhängetasche, die fast das gleiche unauffällig wirkende graubraun aufwies wie sein langer kuttenartiger Umhang.
    »Mögt Ihr etwas trinken? Leider ist nur noch Wasser da«, erklärte der Magier in bedauerndem Tonfall. »Der Wein ist uns schon lange ausgegangen.«
    Er entkorkte einen Lederschlauch und reichte ihn Murielle.

    »Was meine Gefährten angeht ...« er überlegte ganz kurz, ohne die Pause auffällig lang werden zu lassen. »Ich bin unterwegs mit einer Kämpferin des Ordens, die wohl gerade nicht für irgendeine wichtige Angelegenheit des Reiches abbeordert wurde, einem fahrenden Sänger und zwei weiteren ... Forschern. Wir waren auf einer Expedition unter dem Gebirge, um in den alten Minen nach Erkenntnissen für unsere Forschung zu suchen«, erklärte er dann und hoffte, dass dies nicht zu nebulös war. Doch jedem auf die Nase binden, welchem Gott er huldigte und was seine Profession war – das war nicht seine Sache.
    »Als fanatisch kann ich keinen von Ihnen benennen«, sprach Esteban weiter, »es sind gutmütige Menschen, die die Götter Götter sein lassen und versuchen, ihren eigenen Weg zu finden.«
    Er bemerkte, dass er zu viel redete.
    »Dann wollt Ihr vielleicht wieder an die Küste zurück?«, fragte er nun, um nicht mehr über sich und die Angelegenheiten, die ihn hierher geführt hatten, erzählen zu müssen.

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