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    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline

    Am Tunneleingang

    Wortlos blickte Kjarl in den dunklen Schlund des Tunnels, der sich vor ihm auftat, wie ein bedrohliches, zahnloses Maul. Hineingehen würde er nicht, das hatte er sich geschworen. Zu viel hatte er schon über diese dunklen Gänge gehört. Ein leises Seufzen kam aus Kjarls Kehle, dann wandte sich ab, während er unbewusst die Faust in Richtung Tunnel schüttelte. In Richtung der unbekannten Gefahr, die dann kommen würde oder auch nicht. Und so stampfte er zurück zu dem kleinen Versteck, dass er und Luke sich geschaffen hatten.

    Kjarl erreichte die unscheinbare Felswand und kletterte an dem gut versteckten Seil nach oben, bis er einen schmalen Felsvorsprung erreichte, hinter dem der Felsen ein bisschen Raum freigegeben hatte. Die beiden Männer hatten hier oben sicher nächtigen können und von hier aus das Gebiet beobachtet und durchkämmt. Ab und an hatte sie einzelne Echsen aufgespürt oder deren Spuren gefunden, doch von einem Ansturm der Monster konnte keine Rede sein.

    "Und?", mit diesem Wort begrüßte Luke den Bärtigen, der wie üblich antwortete: "Nichts". Dann setzte er sich und kaute an einem Stück Fleisch, während sein Blick sich nichtssagend im Irgendwo verlor. Schweigen breitete sich aus, gelegentlich gestört von einem leisen Schmatzen. Zwischen Zeit Bissen unterbrach Kjarl die Stille: "Ich geh zurück." Die Aussage kam ganz unvermittelt, doch sagte sie wohl das aus, was beide Männern nun schon seit Tagen dachten. "Ich geh zurück.", wiederholte Kjarl nochmal. "Und dann vielleicht nach Thorniara. Mal sehen."

  2. Beiträge anzeigen #122
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Auf den Feldern vor Stewark

    Die Feldarbeiter hatten ein riesiges Lagerfeuer auf den Feldern aufgebaut, dessen Funken in den Nachthimmel stoben. Eine Gruppe Fiedler spielte eine schnelle, leichte Melodie, zu der viele Stimmen ein Lied sangen. Der Geruch von Spanferkel, von Bier und von Rauch lag in der Luft. Manche tanzten um das Lagerfeuer, lachten und klatschten im Takt, manche standen und tranken und rauchten und schwatzten. Unter einer weißen, mit Blumen bestickten Markise stand ein Brautpaar und lächelte und dankte und schüttelte Hände und umarmte Menschen.
    Edon wirbelte mit einer Feldschönheit um die Gruppe Musiker, die sich gegenseitig zu schnellerem Spiel und zu herzhafteren Witzen antrieben. Edon trug einen ordentlichen Hut mit breiter Krempe, unter der ihm die dunklen Haare das Gesicht umrahmten, eine braune Weste aus Wildleder über einem weißen Hemd, hohe Stiefel über einer sauberen Hose. Er trug auch keine Waffen, nicht mal ein verstecktes Messer. Mit beherztem Schwung schubste er die junge Frau mit den nussbraunen Haaren in Richtung des Feuers, während sie munter weiter lachte und sich drehte und geschickt von einem neuen Tanzpartner im Schwung gefangen und weitergewirbelt wurde.
    Er blieb bei den Musikern stehen und fiel in die Melodie mit ein paar Versen ein, die vorher keiner kannte. Er erntete ein bisschen beflügeltes Gejubel und fing an, für ein paar Zeilen auf einem Tisch zu tanzen und neben den Versen ein paar beschwingte Schritte hinzulegen, bevor die Fiedler breit grinsend ihr Tempo so sehr anzogen, dass Edon beim Singen über die eigene Zunge gestolpert wäre. Lachend hüpfte er mit einem weiten Satz vom Tisch, tanzte im Gras weiter und rannte einmal um das halbe Lagerfeuer herum.
    Er fand Mana, wie sie in Gedanken versunken und einzeln an einem Tisch im Freien saß. Lächelnd nahm er seinen Hut und warf ihn geschickt, dass er auf dem Kopf des Mädchens landete, wobei ihr die weite Krempe übers Gesicht rutschte. Er nahm einen Krug Wasser und trank ihn in zwei schnellen Zügen komplett leer. Er pfiff noch immer die leichte Melodie, die die Fiedler an der anderen Seite vom Feuer anspielten.
    Als Mana die Hutkrempe lüftete, fand sie ihn, wie er ihr zwinkernd die Hand zum Tanz hinhielt ...

  3. Beiträge anzeigen #123
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Mana fand ihn rauchend, wie er da auf die niedergebrannten Reste des Lagerfeuers starrte. Die meisten Gäste der Feier lagen noch auf Strohsäcken und Betten, warm und friedlich in Wolldecken oder andere Gäste verpackt. Wenige genug würden schon vor dem Mittag sich und ihren Kopfschmerzen eingestehen, dass sie wach waren. Es roch nach Rauch, Regen und Gras. In der Küche hatte er einen unbewachten Laib Brot gefunden, gestern noch frisch aus dem Ofen. Von dem Spanferkel war nichts mehr übrig geblieben, als ein Haufen Knochen, mit dem die Hunde sich später vergnügen würden.
    "Ich glaube, man fragt uns so selten, was wir eigentlich wollen, dass wir irgendwann selbst die Antwort vergessen."
    Er starrte weiter auf das abgebrannte Lagerfeuer. Ein paar Schwalben kreisten über das Schlachtfeld des Festes, holten sich, was ein Vogel noch genießen konnte. Mana sah ihn ratlos an.
    "Tu nicht so, als würdest du das nicht kennen. Du kannst wohl schlecht wollen, einem Phantom von einem verräterischen Bruder ans Ende der Welt nachzujagen. Du tust das, weil du glaubst, dass du es musst."
    Er wollte gar nicht wissen, wie sie ihn jetzt anstarrte. Er schob sich einfach die Hutkrempe über die Augen und beobachtete das schlecht ausgeleuchtete Innere seiner Denkermütze.
    "Bist ja nicht die einzige, die das so macht: die Meisten glauben, dass sie, wenn sie was verloren haben, danach nicht weder fröhlich sein dürfen. Das ist ein Fingerzeig der Welt: jetzt muss man aufbrechen und suchen, was falsch war und das Falsche wieder richten, in der Hoffnung, dass es danach wieder weitergeht wie vorher und man danach wieder fröhlich sein darf. Sie wollen ja vergessen und wieder fröhlich sein, aber sie glauben, dass sie das nicht einfach so dürfen. Und irgendwann glauben sie, dass sie das auch gar nicht wollen."
    Er klopfte die letzten Reste Sumpfkraut aus seiner Pfeife und schob sie wieder in seine Taschen
    "Und wenn sie fertig sind, zu richten, was ihnen falsch schien, dann wissen sie gar nicht mehr, was sie ursprünglich gewollt haben und fühlen sich leer."
    Er nahm sich seinen Hut wieder vom Kopf und stülpte ihn Mana so über, dass ihr die breite Krempe übers Gesicht ragte.

    "Vergiss einfach nicht, dass du eigentlich nur wieder fröhlich sein wolltest."


    ​Als Mana sich den Hut wieder zurecht gerückt hatte, war er gegangen ...

  4. Beiträge anzeigen #124
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Mit nackten Füßen ging Murielle durch den kühlen Matsch und spürte schon gar nicht mehr die kleinen, oft spitzen Steinchen, auf die sie hin und wieder trat.

    So war es weitaus angenehmer, als in den klatschnassen Stiefeln zu marschieren, die im Moment einfach nur noch unbequem auf der Haut scheuerten und schmerzhafte Blasen hinterließen. Auch ihren langen Rock begann sie zu verfluchen, denn der Saum hatte sich mit Wasser vollgesogen und so war das Kleidungsstück inzwischen einfach nur noch störend und behinderte Murielle beim Gehen. Kurz hatte sie darüber nachgedacht, ihn auszuziehen, aber es ziemte sich nicht, in Unterhosen durch das Unterholz zu huschen. Und so weit war es mit ihr noch nicht, dass ihr solche Dinge völlig gleichgültig gewesen wären.

    „Vielleicht sollten wir bald eine Rast einlegen, ein Feuer machen und unsere Sachen ein wenig daran trocknen?“, schlug sie vor. „Habt ihr schon irgendetwas entdeckt? Und wie sollen die anderen uns überhaupt finden?“

    Die Zeichen, mit denen die Waldläufer sich verständigten, hatte ihr Onyx zwar vor einiger Zeit bereits erklärt, jedoch konnte Murielle sich kaum daran erinnern. Sie hätte sich Notizen machen sollen, aber hatte daran natürlich nicht gedacht. Wozu schleppte sie überhaupt das dicke Buch mit sich herum, wenn sie ständig vergaß, es zu benutzen?

  5. Beiträge anzeigen #125
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Vor den Mauern von Stewark

    Edon tunkte einen alten Lappen in Öl und rieb damit behutsam die neue Schwertklinge ein. Die Suche nach einem anständigen neuen Schwert auf Argaan war stellenweise zu einer Schmierenkomödie mutiert, bei der sich Händler taub und tot stellten. Wo man noch Händler fand, wurde man ständig damit abgefrühstückt, dass Stahl für diese oder jene Armee aufgespart werden musste, erstmal nur an die eigenen Brüder verkauft wurde, man da noch ein Schwert hätte, schon ab zwei Kutschen voll Gold günstig abzugeben, geb ich nicht wegen diesem, hab ich nicht wegen jenem, Ausreden, Vorurteile, Geschwafel, Geschwafel, Geschwafel. Im Grunde war die meiste Ware, mit der Mann den Kunden ohne Militärrang abfrühstückte, grade mal zum Brot buttern zu gebrauchen.
    Am Ende hatte sich eine private Inspektion der Auslage und eine einseitige Preisabsprache mit dem schnarchenden Waffenhändler in Stewark wie üblich am Einfachsten erwiesen. Für sich selbst hatte er ein schlichtes Kurzschwert im Stil eines Scimitars umverteilt und für Mana hatte sich eine kurze Klinge im Stil eines Claymore angefunden.
    "Egal, was man dir in irgendwelchen Kasernen beizubiegen versucht: mit einem Schwert umzugehen ist einfach."
    Er drehte Manas Claymore gelassen in der Hand.
    "Mit dem spitzen Ding vorne dran sticht man zu, an der Seite ist scharf, damit kann man sich rasieren, und unten drum ist Holz, da tut's nicht so weh, wenn man zufässt. Das ist so simpel, dass es sogar ein fürstlicher Idiot noch verstanden kriegt."
    Edon legte sich das blanke Schwert auf den Finger, um auszutesten, wo der Mittelpunkt lag:
    "Wenn sich zwei aufgebrachte Gemüter mit je einem solchen Käsepiekser im Mondlicht begegnen, dann nennt sich der ganze Zirkus 'Kampf'. Die Regeln dafür sind genauso einfach: erlaubt ist alles. Wer den anderen zuerst mit dem spitzen Ende im Herz trifft, ihm den Kopf von den Schultern rasiert oder zum Weinen bringt, der hat gewonnen. Und der Verlierer ist dann für den Rest seines Lebens tot. Die ganze Kunst dabei, ist länger nicht zu sterben als der Andere und wie das funktioniert, das bring ich dir jetzt bei."

    ...

  6. Beiträge anzeigen #126
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    "Wir noch suchen Anfang von Gebiet von Leuten. Noch nicht gefunden erste Zeichen. Andere uns schon finden. Unsere Spur sie leicht finden, weil erkennen schnell. Zwei Frauen und große Fuss von Onyx.", meinte Onyx und blickte gen Himmel. Vielversprechend sah es wettermäßig wirklich nicht aus.
    "Ausserdem könnte das Lager nahe sein. Wir hatten einmal ein anderes Jagdkommando gesucht und es bis zur Dämmerung nicht gefunden. War lustig, als wir dann in der Nacht das andere Lager bemerkten. Wie es nicht einmal 100 Schritte entfernt war. Seither streiten Ricklen und der andere Idiot...Trahl sein Name...wer wen zuerst entdeckt hatte und sich damit ein Stückchen überlegener darstellen kann. Männer...", erzählte Jilvie und kniete dann kurz ab.

    "Du Spur?", fragte Onyx und wartete bis Jilvie das was sie fand näher erkundete. In einem Gang der einer Ente glich schlich sie kniend der Fährte hinterher und sprang dann auf, als sie meinte gefunden zu haben was sie suchte. Sie näherte sich einem Busch mit jungen, grünen Blättern am Geäst und wühlte am Rand etwas umher. Im nächsten Moment drehte sie dann einen Stein um und winkte alle her.

    "Sie sind hier gewesen. Schaut ein Dreieck mit Kreis. Und daneben ein Kreis mit Pfeilspitze in Richtung Süden. Das heißt ihr Lager ist noch ein Stück weg, aber hier ist es sicher zu lagern. Wir sollten uns dann umsehen und ein Feuer machen. Irgendwo wird man sein Lager ja verbergen können. Möglichst wetterfest. Vielleicht dort im dichteren Waldstück oder in Richtung Küste. Da gibt es sicherlich ", meinte Jilvie und winkte noch einmal Murielle her um ihr die beiden Symbole zu erklären.
    Onyx indes begann schon sich nach einem Lager umzusehen. Er gab kurz Zeichen wohin er gehen würde und schritt los.

  7. Beiträge anzeigen #127
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline

    Vor den Mauern von Stewark

    "Schnitzer."
    Edon wog das Kurschwert in der Hand hin und her, schwang es ein wenig und fuhr mit dem Finger über die Schneide. Ein solides Schwert, keine meisterhafte Klinge wie die, die ihm über der Schulter hing. Aber ein solides Schwert, genau richtig ausbalanciert. Mana sah ihn so an, wie sie ihn immer, wirklich immer ansah, wenn er etwas Dummes von sich gab. Mittlerweile kannte er diesen Blick so gut, dass er sich ihr Gesicht ohne diesen Blick nicht mehr so richtig merken konnte.
    "Ein Schwert braucht einen Namen, sonst ist's nur ein besserer Schürhaken, mit dem man durch die Gegend wedelt."
    In jeder Kaserne zwischen dem Hammerclan, wo man sich die Eier abfror, und Setarrif, wo der Genitalverlust meist marodierenden Geschuppten geschuldet war, stand irgendso ein bärtiger, vernarbter Kerl O-beinig mit dem Blick eines Ben Salischen Eselschänders und erklärte allen neuen Rekruten, dass man gefälligst Respekt vor seinem Gegner haben musste, wenn man nicht frühzeitig sein Leben an der Garderobe abgeben wollte. Edon sah die Sache natürlich anders: derjenige, mit dem dam die Klingen kreuzte, war ohnehin schon dazu abbestellt worden, einem den Kopf abzubeißen, ob man ihn respektierte oder nicht. Was sich bezahlte, war der Respekt vor der eigenen Klinge, um dem unbeliebten Nächsten nicht aus Versehen den Gefallen des eigenen Ablebens zu spendieren.
    "Was einen Namen hat, das kann man kennen lernen. Sein Schwert sollte man so gut wie möglich kennen, also sollte man seinem Schwert einen Namen geben. Als Faustregel kannst du dir auch einfach merken, dass es besser ist, ein Käsemesser wie einen Zweihänder als einen Zweihänder wie ein Käsemesser zu behandeln. Nur einen Einhänder sollte man nie als Zweihänder behandeln, denn ein Einhänder ist ja nun mal -und ich weigere mich, einzugestehen, dass es irgendjemanden geben könnte, dem dieser simple Gedanke nicht kam- dazu da, mit einer Hand geführt zu werden. Deswegen darfst du niemals einen EInhänder mit beiden Händen führen, denn das endet immer, ja ganz genau immer katastrophal für dich. Außer du bist gut mit dem Einhänder und glaubst, es sei sinniger ihn im entsprechenden Augenblick mit zwei Händen zu führen, dann solltest du das tun, immerhin kannst du mit dem DIng ja umgehen, sobald ich dir das einmal attestiert habe."

    ...

  8. Beiträge anzeigen #128
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    Kleines Lager an der Küste

    Onyx hatte eine gute Wahl getroffen, denn von ihrem Lagerplatz aus konnte man ungehindert auf das Wasser blicken. Im Rücken hatten sie einen langen Streifen aus Felsen und Gebüsch, so dass sie nicht sofort zu erkennen sein würden, falls sich jemand oder etwas nähern sollte.

    Murielle nutzte die Pause, um die Bedeutung einiger Zeichen, die Jilvie ihr erklärte, in ihr Buch zu schreiben. Genaugenommen war das System recht simpel. Die eigentliche Schwierigkeit bestand darin, die Symbole überhaupt zu finden. Da musste man schon ganz genau wissen, wo man zu suchen hatte und eine ordentliche Portion Intuition gehörte wohl ebenfalls dazu.

    "Schlaf du ruhig zuerst ein wenig.", meinte Murielle, als Jilvie sie fragte ob die eine oder die andere zuerst Wache halten würde. "Ich kann sowieso noch nicht, ich bin noch immer nicht müde genug. Das kommt nachher hoffentlich noch."

    Sie beneidete Cery, der wie auf Kommando einfach so einschlafen konnte und es sich bereits leise schnarchend mit seiner Tasche als Kissen bequem gemacht hatte. "Das ist auch ein Talent", meinte Jilvie und Muri fügte nickend hinzu "Klar, aber leider sein einziges, hab ich manchmal so das Gefühl."

  9. Beiträge anzeigen #129
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    "Onyx gehen weiter dort. Zeichen zeigen in andere Richtung, aber Fährte sein frisch in die Richtung. Sicher gehen was da sein. Jilvie gehen dann nach Zeichen?", fragte der Waldläufer und wirkte so, als ob er sich nicht davon abbringen lassen würde der Fährte zu folgen. Jilvie schien skeptisch. Wie er auch erkannte sie anhand der Fährte, dass sich da wohl ihre Leute bewegten. Aber wieso hatten sie dann nicht den Pfad genommen den sie zuvor markiert hatten? Oder waren es Ricklen und die anderen schon? Wieso würden dann aber sie nicht dem Pfad folgen der markiert war?

    "Ich weiß nicht so recht, Onyx. Wir sollten zuerst das Lager finden."
    "Lager aber sicher noch Stück weg. Fährte sein frisch. Du Risiko machen, dass wir nicht wissen wer sein das auf Fährte. Onyx verfolgen und beobachten. Gehen sicher. Vielleicht sein Ricklen.", argumentierte er. Jilvie schien immer noch nicht begeistert davon, aber sie sah wohl auch, dass es nicht verkehrt wäre, der Fährte zu folgen. Onyx wäre gewiss auch schnell zurück, wenn die Fährte ins Nichts verlief oder Gefahr bedeutete.

    "Dann geh. Wir folgen den Zeichen zum Lager. Vielleicht werden die Leute dort wissen, wer sich da bewegt. Mach kein Unsinn, Onyx. Dein Horn hast du dabei?", fragte sie dann.
    "Horn für Signal haben da. Onyx nicht sowas vergessen wie Hjarti. Bewahren!", entgegnete er und zeigte auf das Signalhorn. Dann macht er sich auf der Fährte zu folgen.

  10. Beiträge anzeigen #130
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    "Jilvie, mir ist einfach nicht wohl dabei.", sagte Murielle, während sie neben der Waldläuferin herging. "Ja, ich hätte ihn begleiten sollen.", fügte Cery hinzu. "Was, wenn das eine Falle ist?"
    "Onyx kann auf sich aufpassen."
    , antwortete Jilvie ihnen, jedoch wirkte ihre Miene finsterer und sorgenvoller als sonst und strafte ihre Worte Lügen.

    "Vielleicht hätten wir ihn doch begleiten sollen.", versuchte Murielle es noch einmal, nachdem sie schon eine Weile weiter gegangen waren. Jilvie hatte sich gerade hinuntergehockt und anscheinend etwas gefunden. "Wir gehen weiter in diese Richtung. Wir werden uns dem Lager vorsichtiger als gewöhnlich nähern, nur zur Sicherheit. Es wird schon alles gut sein."

    Murielle wusste nicht so genau ob Jilvie damit sie und Cery beruhigen wollte oder eher sich selbst. Zuerst einmal hieß es also weitergehen, immer nach Süden, bis sie das irgendwann entweder das Lager erreichten oder andere Zeichen finden würden.

    Hoffentlich kehrte Onyx bald zurück. Natürlich, kräftig und kampferprobt wie er war, gab es sicher nicht viel, womit der Hüne nicht fertig würde. Trotzdem gefiel ihr der Gedanke nicht, dass Onyx geradewegs in eine Falle tappen könnte. Nur wer sollte diese gestellt haben? Irgendwelche Banditen? Dafür war der Durchschnittsräuber einfach zu blöde. Vermutlich machten sie sich unnötige Sorgen. Es würde schon alles gut gehen, so wie Jilvie gesagt hatte.

  11. Beiträge anzeigen #131
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Das Mondlicht hüllte ihre Umgebung in fahles, trübes Licht. Winzig spiegelten sich die unzähligen Sterne im Wasser des unendlich scheinenden Ozeans. Es war nur ein kleines Feuerchen entzündet worden, gerade genug um noch ein paar Wurzeln und etwas Fisch darin zu garen. Man wollte nicht unnötig auf sich aufmerksam machen. Obwohl die Vorsicht auch vorher nicht viel genutzt hatte. Der Trupp war entdeckt worden und zwar von ausgesprochenen Tunichtguten.

    Beinahe hatte man eine junge Waldläuferin entführt, so jung dass sie noch mehr Kind als Frau war. Zwar hatten sie die Angreifer in die Flucht schlagen können, wie Valgus nun berichtete, während sie beieinander saßen, jedoch waren alle besorgt darüber, dass die Böslinge nun Verstärkung holen und wiederkehren könnten.

    "Schöne Scheiße, hoffentlich läuft Onyx denen nicht in die Arme.", meinte Jilvie. "Ich hoffe, dass wir möglichst schnell von Ricklen und den anderen eingeholt werden. Verstärkung kann nicht schaden. Und Onyx ist bis dahin hoffentlich auch wieder zu uns gestoßen. Wohin soll es denn überhaupt gehen, habt ihr schon einen Plan?", fragte sie den Mann, der hier mehr oder weniger das Sagen zu haben schien.

    "Gute Frage. Wir haben schon überlegt, ob wir mal im Bluttal vorbeischauen. Oder einfach nur nach den anderen Trupps suchen, mit denen beratschlagen was als nächstes geschehen soll. Auf jeden Fall sollten wir vorerst in Bewegung bleiben. Wer weiß wann das Pack wieder zuschlägt."

  12. Beiträge anzeigen #132
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Onyx brummte der Schädel. An seiner Schläfe war verkrustetes Blut und seinen Bogen hatte er auch nicht mehr. So gut und schnell er der Fährte gefolgt war, so gut und schnell hatte er auch eine übergebraten bekommen. Was mehr schmerzte als die Kopfwunde under Verlust des Bogens, waren aber die Stiefel die er sah. Am Boden leigend erkannte er die Stiefel, erkannte alle Stiefel, ehe er sein bewusstsein verloren hatte. Es waren Stiefel wie es im Waldvolk üblich war, von einen Schuster aus Schwarzwasser hergestellt. Einfach und Robust. Zudem hatte er sie gar nicht bemerkt. Sie wussten sich zu bewegen und zu lauern.
    Wieso seine Leute das taten verstand er nicht - noch nicht. Es war Stunden her und schon längst Nacht. Mit einem dicken Ast bewaffnet schlich er durch das Unterholz. Ob es als Schutz genügte, wusste er nicht. Er würde es sehen, wenn es soweit wäre.
    Natürlich folgte er wieder der Fährte so gut es ging. Nun wusste er wem er folgte und nun wusste er wie zu folgen war. Sie schienne damit nicht zu rechnen. Ja, sogar zu denken das Onyx längst ein Geist war. So heftig wie sie auf seinen Schädel eingedroschen hatten. Doch ohne Bogen und Pfeile war er kaum imstande sie platt zu machen. Dafür aber fähig Zeichen zu setzen. Offensichtliche Zeichen die Ricklen und der Rest deutlich erkennen würden. Immer wieder zeichnete Onyx das Zeichen von Ricklen dick auf den Waldboden.

    Onyx hielt an. Nicht nur schmerzte der Kopf, nein, er wollte auch einfach lauschen und auf Bewegungen achten. Nichts war da zu hören und im Mondschein zu sehen. Onyx wollte sich gerade erheben, da hörte er diesen offensichtlichen Vogellaut. Ein Kauzruf. Onyx zählte im Stillen bis der Ruf erneut erklang.
    Er knurrte innerlich. Das war natürlich kein Kauz da in den Bäumen. Das war ein Angriff der gleich geschehen würde. Onyx robbte etwas vor, versuchte mehr zu sehen und sah den schwachen Lichtschein.
    "Rassssheedaaa!", fluchte er zischend auf varantisch und versuchte dieplötzlichen Bewegungen zwischen den Bäumen zu erhaschen. Er sah sie und konnte doch nicht handeln.

    "HEEYYA!! Sie angreifen!", brüllte er, als er wie ein Bär sich aufbäumte und dann nicht lange warten musste, bis man nach ihm schoss.
    Onyx warf sich zu Boden, robbte kurz hinab und riss sich an einem morschen Baum hoch. Dann ergriff er die Flucht und hörte nicht nur die Pfeile in seine Richtung surren, sondern auch in Richtung des Feuers. Schreie erklangen am Feuer. Jilvie fluchte dort und Onyx' Verzweiflung nahm ein ungeheures Maß an, da er ihnen nicht helfen konnte. Zwischen Lager und Onyx kamen deutliche Kommandos. Die beim Lager ergiffen die Flucht und ihre Jäger wwürden sie jagen. Genauso wie wohl jemand hinter Onyx her war. Hätte er doch nur einmal gelernt mit einer Keule oder Schwert zu kämpfen....

  13. Beiträge anzeigen #133
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Murielle war unsagbar froh darüber, dass sie sich noch nicht schlafen gelegt hatte. Aus tiefstem Schlummer hochzuschrecken und sofort einen klaren Kopf bekommen zu müssen, weil die Situation es erforderte, war nicht gerade ihre Stärke. So jedoch ging es halbwegs, zwar hatte auch sie einen ordentlichen Schrecken bekommen, aber ihr Schwert hatte sie griffbereit.

    "Cery!", rief sie und warf ihm seinen Bogen zu, der neben ihr auf dem Boden gelegen hatte. "Fang!"
    Jilvie war bereits damit beschäftigt, eine Position zu finden von der aus sie es am besten Pfeile auf die Angreifer hageln lassen konnte, ohne dabei ihre eigenen Leute zu verletzen.

    Wo bei den Göttern war Onyx? Sie hätten die Hilfe des Hünen gerade wirklich gut gebrauchen können. Und Hjarti. Schöne Scheiße, warum hatten die anderen auch darauf bestanden vorher noch bei den Fischern nachzuforschen? Verflucht, wäre sie doch nur mit ihnen gegangen. All diese Dinge gingen ihr innerhalb von Sekunden durch den Kopf, dann jedoch blieb ihr nichts anderes übrig als sich auf den Mann zu konzentrieren, der nun auf sie zugerannt kam und dabei ein Schwert schwang.

    Stahl blitzte im Mondlicht auf und traf mit lautem Klirren aufeinander. Sie vergaß die anderen um sich herum, ignorierte das Geschrei, das Sausen der Pfeile und den übrigen Kampfeslärm. Geradeso gelang es ihr, den ersten Schlag ihres Gegenübers zu parieren. Ihr Herz schlug wie wild, sie zwang sich dazu ruhiger zu atmen. Dem nächsten kräftigen Hieb wich sie nach hinten aus, setzte dann sofort wieder nach vorn, während ihr Angreifer noch erneut ausholte und griff ihn ihrerseits an. Er blockte spät, aber er blockte. Ihrer Kurzeinschätzung nach also ein sehr kräftiger, dafür aber etwas langsamerer Bursche. Wieder wich sie seinem Schwert aus und konterte dann so schnell sie konnte. Seine Parade kam auch dieses Mal gerade noch rechtzeitig. Dann plötzlich sank er vor Schmerzen nach Luft japsend auf den Boden - er hatte einen Pfeil ins Knie bekommen. Ob von Jilvie, Cery oder einem der anderen Waldläufer, konnte sie nicht sagen.

  14. Beiträge anzeigen #134
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Onyx hastete durch Geäst, Gestrüpp und Wurzelwerk. Eine Scavenger war er nie und auch kein geschicktes Reh. Eher glich sein hastiger Lauf dem eines wildgewordenne Keilers.
    Der nun aber realisierte, dass er bald eingeholt wird und dann völlig ausser Atem wäre, wenn er noch weiter rennt. So hielt er an, sah sich um und suchte sich einen Ort des Kampfes. Manchmal entschied sowas mehr, als die eigentliche Fähigkeit. Er umgriff den dicken Ast mit dem er sich wehren wollte und versteckte sich hinter einem Baum.
    Er schloss die Augen und lauschte. Hoffte den richtigen Moment zu erwischen und noch mehr an der richtigen Stelle sich zu verstecken.

    "Komm hervor. Man hört dich atmen!", erklang eine Stimme und Onyx erschrak. Sollte er so leicht entdeckt worden sein? Oder war es eine Täuschung? Onyx verharrte hinter dem Baum. Er lauschte weiter und wartete auf Schritte auf dem Waldboden. Sie kamen näher, aber direkt auf den Baum zu? Nein...
    Zwei Schritte später reagierte er. Er schleuderte den Ast in Richtung eines Gebüsches links von sich. Vernahm die Reaktion und bewegte sich im selben Moment nicht links, sondern rechts um den Baum und beschleunigte so schnell er konnte. Er sah den Jäger, der Jäger sah ihn und Onyx warf sich auf den Kontrahenten mit ganzer Masse. Schnell genug um nicht von der eisenverstärkten Keule erschlagen zu werden. Zu langsam aber, um das Überraschungsmoment besser auszunutzen.
    Den letzten Vorteil nutze er, denn die Landung auf den Typen und des Typen Landung auf den Waldboden waren nicht sanft. So packte er den Arm der die Keule hielt, drückte sich mit dem Körper auf den Körper des anderen, der nicht so groß und schwer war wie Onyx und drückte seine noch freie Hand gegen den Unterkiefer und den ganzen Kopf des Gegners.
    Der wehtre sich, schlug aus mit den Beinen, aus der Hüfte und mit der freien Hand. Onyx indes drückte gegen und schnell wurde klar, dass es eine Pattsituation bleiben würde, bis einen die Kräfte für Angriff oder Gegenwehr verließen. Als der Typ aber dann irgendwie schaffte einen Finger an Onyx Auge zu drücken, konnte er sich etwas befreien. Onyx ließ ab und bekam sogleich eine Kopfnuss mit geringer Wirkung, da er sich aufwärts bewegte. Die Bewegung nutzte er dann um die arme anzuziehen, zu vereinen und dannmit ganzen Oberkörper und den Ellenbogen voraus gegen den Kerl zu schlagen. Der wehrte ab, indem er sich mit beiden Armen gegenstämmte und so die Keule losgelassen hatte.
    Onyx hielt wieder einen Arm fest und begann mit der freien Faust einfach so gut es ging auf den Typen einzudreschen. Mal saß der Schlag, mal haute er deutlich daneben. Er steigerte sich in eien Art Raserei. Haute wild drauf ein und bekam irgendwie dadurch die Oberhand in diesem Kampf. Mit dem Gefühl es zu packen, packte er die Kehle seines Kontrahenten und würgte. Würgte mit aller Kraft als wolle er einen Scavenger den Hals umdrehen oder die nasse Wäsche mit einem Mal auswringen. Röcheln erklang, gleich hatte er es...gleich...die Arme zuckten wild hin und her, wehrten sich gegen Onyx' Drücken, wurden aber schwächer und schwächer. Gleich war er tot...gleich. Dann trat etwas Onyx heftig in die Rippen. Ein zweiter Jäger. Onyx ließ ab, rollte sich kurz weg und bekam selbst nun einen Schlag gegen sich. Ein Knüppel mit Nägeln die sich in seinen Unterarm
    bohrten. Dann sollte es gegen seinen Kopf gehen und Onyx wehrte sich. Er packte an die Waffe und ließ nicht los. Er holte am Boden liegend mit einem Bein aus und trat dem Zweiten in den Magen, dass er regelrecht davon flog. Onyx erhob sich ächzend und stand da, warf den Nagelknüppel weg und hielt sich den Arm. Der erste Jäger schien noch zu leben, röchelte und kam irgendwie zu sich. Der Andere blickte Onyx an und hielt inne. Im Mondlicht sah man sein junges Gesicht. Lang genug zögerte er, als dass Onyx nicht zögerte und wütend schreiend auf ihn zulief. Ohne Waffe hatte der Bursche Angst, warf sich nach hinten und rannte paar Meter davon. Onyx handelte nun, hatte einen gedanken gefasst und drehte sich um. Er trat den zu sich kommenden heftigst in die Rippen und drehte sich nochmal zum Burschen um.
    "Lassen laufen mich! Haben verschont dich und anderen.", sagte er und rannte dann davon. Würde er beide umbringen, würden die anderen kommen und ihn jagen. So nahm er es an und wer weiß ob die anderen nicht schon auf dem Weg waren. In Wahrheit würde er seine Leute niemals in Stich lassen, doch brauchte er Verstärkung. Brauchte seine Leute. Brauchte eine Waffe die er bedienen könnte. Doch jetzt musste er davon kommen und hoffen, dass er nicht so wichtig war, als dass sie ihn verfolgen würde...

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Pfeile jagten in Bäume und das Inventar des Lagers, hinter dem sich die Lagerbewohner versteckten. Doch sie hatten keine Chance. Einige waren schon davon gerannt, hatten sicher vor sich neu zu sammeln und zu attackieren. Doch es war zu spät und eine Waldläufertaktik bezwang man indem man mit einer solchen rechnete und genau wusste wie sie geschehen würde.
    Lange genug waren sie alle ein Jagdkommando gewesen, doch lange genug war das Leben nun so entbehrungsreich. Durch das was sie am ende machten, ging es ihnen besser und die Gemeinschaft des Waldvolkes konnte sie niemals so versorgen. Sie waren nicht wie die Myrtaner, waren damals als sie ankamen nur Bewohner und Jäger von Schwarzwasser. Die Ausbildung die sie dann bekamen, zahlte sich nun aus und ihre Geldgeber hatten einfach alles.
    Gjar - ihr Anführer - gab Kommandos und der Kreis schloss sich.
    "Senk deinen Bogen, Jilvie! Und deine Leute ebenso. Wo ist dein lieber Ricklen?", frragte Gjar, während um das Lager sechs grün und braun gekleidete, vermummte Leute mit Bögen hervorkamen. Im Lager befanden sich Jilvie, eine weitere ÄLTERE(hehehe) Frau, ein jüngerer Bursche und Zwei derer die sie schon überfallen hatten.

    "Gjar der Flinke! Verflucht noch mal! Was soll das!?", rief sie dem Waldläufer zu.
    "Waffen fallen lassen oder keiner von euch überlebt das hier.", kam es deutlich und Jilvie reagierte, als sich die Sehnen um sie spannten.
    "Iolas! Lund!", bellte er fast schon und eilte selbst zum Feuer. Alle Waffen wurden eingesammelt und natürlich tatschte Lund die beiden Damen sehr gründlich nach verborgenen Waffen ab. Als sich Jilvie wehren wollte, knallte Gjar ihr eine so sehr, dass sie auf den Boden stürzte. So schnell wie das geschah, wurde klar wieso er der Flinke hieß.
    "Du hast verloren! Und du da lässt lund nachschauen, sonst knallt er dir eine und das tut noch mehr weh.", dann wandte sich Gjar gen Wald, gen Dunkelheit.
    "Valgus! Du händigst mir die Kleine vom letzten Mal aus und auch deinen jüngsten Sohn und deinen Mittleren. Dazu eure Bögen und Waffen. Ich zähle bis Drei. Wenn meine Forderung nicht erfüllt wird, sterben alle hier ganz schnell. Wird sie erfüllt...stirbt niemand.", machte Gjar klar und auf so eine agressive Art, dass klar war das er es machen würde. Es gab viele dümmliche Banditen und Möchtegern-Bösewichte die durch endloses Blabla und spielen, am Ende überrascht wurden. Gjar aber war nicht so. Der gehörte zu einen Schlag von Mensch, dem man ansah woher er kam und was er ohne Skrupel machen würde.

    "Na schön!", erklang es nachdem Gjar mit dem Zählen begann. Im nächsten Moment erschien Valgus mit erhobenne Händen und warf seinen Bogen zu den Füssen von Gjars Leuten. Auch Valgus Leute erschienen hinter diesem und warfen ihre Waffen zu Valgus Bogen.
    "Nimm mich statt meiner Söhne."
    "Nein, du bist zu alt. - Nehmt die beiden und fesselt sie.", befahl Gjar.
    "Wieso tust du das? Du gehörst doch zu uns? Wir kenne uns doch aus Schwarzwasser? Gjar nicht wahr? Dieses JAgdkommando ist doch deins. Wir haben gemeinsam gekämpft!", sagte Valgus empört.
    "Nicht mehr. Und ihr tut gut daran, nicht die Verfolgung aufzunehmen. Merken wir was, dann sterben deine Söhne. Sollte Ricklen aufkreuzen, stirbt seine Jilvie und deine Söhne. Damit euch klar ist, das ich es ernst meine... Silva! - Der Alte da!"
    Im nächsten Moment packte die vermummte Frau ihren Dolch und stach diesen in den Leib des alten Mannes, der direkt im Lager noch gefangen genommen wurde. Der Alte sackte zusammen und hielt sich die Bauchwunde. Die Emotionen waren genau die, die Gjar erwirken wollte. Verfluchungen, Tränen und Erschauerdern.

    "Fresse! Allesamt!", befahl der Waldläufer.
    "Dafür wirst du büßen, Gjar. Bei der Mutter...du wirst büßen für das alles hier.", sagte Valgus voller Zorn.
    "Vielleicht...", meinte Gjar desinteressiert und bäumte sich zu einen seiner Leute hinab. Der hatte einen Pfeil ins Knie bekommen. Er sprach ihm zu und zog dann den Pfeil heraus.
    "Frok! Verbinde Dobos Knie. Er muss es bis zum Treffpunkt schaffen. Wo sind Karst und Lonnie?"

    "Hier!", sprach der Jüngere der beiden und stützte den Älteren der sichtbar Spuren eines Nahkampfes hatte. Faustschläge und vor allem am Hals Würgemale.
    "Was ist passiert, verdammich!"
    "Der den wir gejagt hatten...", begann Lonnie.
    "...ist tot! War ein zäher Bursche, hat mich fast erwürgt. Aber Lonnie schritt ein und dann hab ich diesen schwarzen Troll den Rest gegeben. Wir hätten ihn damals schon abstechen sollen.", sprach Karst. Ob er aus gekränkten Stolz log oder den Wissen heraus, dass Gjar den Burschen für seine Angst sonst totgeschlagen hätte, würde wohl ein Geheimnis bleiben. Lonnie nickte bestätigend den Worten von Karst zu und damit wars getan. Sein kurzer, dankender Blick sagte wohl genug. Karst indes ignorirte es. Wohl doch falscher Stolz?

    "Machen wir. Sammelt euch. Wir nehmen die zwei Burschen, die Kleine und die liebe Jilvie mit."
    "Was ist mit den zwei anderen hier? Die da ist ja noch nicht so alt. Und der ist doch genau das was gesucht wird? Jung genug.", meinte Lund.
    "Der Bursche ist etwas alt. Aber na gut...notfalls stirbt er, wenn er nicht gebraucht wird. Und was ist mit der? Die könnte die Mutter von der Kleinen sein."
    "Naja...vielleicht nicht für das was unser Auftraggeber direkt sucht. Aber die kann doch für etwas Spaß mitgenommen werden. Mir gefällt sie. Und diese Jilvie willst du ja auch mitnehmen."
    "Für eine blonde Frau zahlt man in Varant viel, ausserdem soll es ein Zeichen an unsere alten Freunde sein. Die große Jilvie...von Gjar gefangen und für immer weg. Diese Demütigung verdienen sie genauso, wie unser lieber Valgus den wir netterweise am Leben lassen, der aber seine Söhne nie wieder sehen wird. - Hmm, na gut. Dann nimm die andere mit, aber dann geht die da von Valgus Leuten auch mit. Ein paar Huren können die auf dem Schiff auch gebrauchen. Vielleicht kriegen wir ja noch was für die beiden, wenn wir in Varant sind.", meinte Gjar und kurzerhand wurde dann auch noch eine weitere Frau gepackt und gefesselt. Gjar hätte wohl alle töten lassen können, so unbewaffnet wie sie waren. Doch er wollte, dass es sich herum spricht. Das Waldvolk sollte wissen was geschah und gedemütigt werden. Gjar gefiel das. Diese Macht.

    "Wie ich gesagt habe. Wenn uns irgendwer verfolgt sind deine Söhne die Ersten die sterben. - Bewahre!", sagte Gjar spöttisch und der Trupp um den abtrünnigen Waldläufer zog los. Es schien als ob Gjar es regelrecht genoss wie sehr sich die Waldvölkler hilflos vorkamen...

    ornlu

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Langsam erwachte sie aus ihrem Dämmerschlaf, als sie ihren Namen erneut wie aus weiter Ferne hörte. "Muri", flüsterte die Stimme nun noch einmal und Murielle blickte sich um. Viel konnte sie nicht sehen, denn der Raum, die Höhle - was auch immer es war wo sie sich befand - wurde lediglich durch eine einzige Fackel spärlich beleuchtet. Ihr Schädel brummte und ihre Handgelenke, welche sie kaum bewegen konnte, weil sie gefesselt waren, brannten vor Schmerz.

    "Endlich bist du wach.", raunte Jilvie ihr zu. "Ich dachte schon, du würdest dich von dem Schlag auf den Kopf gar nicht mehr erholen."

    "Wo sind wir?", fragte Murielle und versuchte irgendetwas zu erkennen.

    "Ich bin mir nicht sicher, aber es ist ziemlich feucht hier. Könnte eine Höhle sein. Oder ein alter Keller."

    "Cery?"

    "Den haben sie vorhin abgeholt. Und einige der anderen sind auch hier, ich konnte sie hören."

    "Weißt du, warum sie uns von den anderen getrennt halten?"

    "Keine Ahnung. Vielleicht wollen sie uns befragen, zu was auch immer, bevor sie uns.. ja was weiß denn ich."

    Das Geräusch von Schritten ließ die flüsternden Frauen verstummen. Murielle versuchte ihren Atem ruhig zu halten und nicht in Panik zu geraten. Viel mehr als Schemen waren in dem schummrigen Licht nicht zu erkennen. Eine ziemlich kratzige männliche Stimme tönte zu ihnen herüber: "Ey! Schnauze da! Hier wird nich geredet! Außer ihr werdet was gefragt. Wisster Bescheid!" Er machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: "Jetz muss sowieso eine von euch Täubchen mitkommen. Zackzack!", kündigte er an und kam zu ihnen herüber und packte die Frau, die ihm am nächsten war. Jilvie. "Mitkommen, hab ich gesagt! Und wehe du zappelst so weiter!", ermahnte er sie und zog sie dann mit sich, während Murielle alleine zurückblieb.

  17. Beiträge anzeigen #137
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Iolas blickte achtsam auf die blonde Frau vor ihm. Gjar hatte klar und deutlich davor gewarnt diese Frau ausser Acht zu lassen. Natürlich war sie gefsselt, aber das musste ja nichts bedeuten. Iolas führte dies alles auch möglichst gleichgültig aus. Er wusste was passieren würde, wie sie dadurch nach Varant kämen und was am Ende der Preis, aber auch der Lohn wäre. Er musste auch gleichgültig sein, denn hätte seine Schwester oder gar Mutter erlebt was er hier tat, würden sie sich schämen und er sich ebenso. So war nicht seine Familie. Niemand daraus. - Doch beide waren nicht mehr und so die Götter wollten, bekamen sie von dem hier auch nichts in der anderen Welt mit.

    "Iolas. Wurde ja auch Zeit. Bring sie zu Gjar! Er wartet schon. Danach holst du auch die andere. Gjar hatte da eine Idee.", meinte Lund, der mit seinem lichten Haar, zwei ausgeschlagenen Zähnen und massigen Körper, einfach der perfekte Türsteher war. Iolas entging nicht, wie Lund dann Jilvie zuerst an der Brust packte, dann den Arm umgriff und sie dann durch die Tür zu Gjar führte.
    Es gefiel Iolas nicht und er würde sich daran auch nie gewöhnen. Lund war schlimmer als ein Tier, eine Bestie gegenüber Frauen und dürfte er, würde er jede Frau und sei sie noch so jung schänden und blau prügeln. Doch er ballte nur die Faust und ging dann los, um die andere zu holen.
    "In Varant setze ich mich ab...", dachte er sich und hegte auch Überlegungen wie er Lund beibringt, dass er Typen hasste die Frauen schändeten.

    "Du da. Täubchen Nummer 2.", sagte er gestellt. Alles so, damit er nicht so rüber kam, wie er eigentlich war. Wie er aufwuchs unter zwei Frauen die ihm doch beibrachten, dass er jede Frau mit Respekt und Achtung zu behandeln hatte. Es gab halt nie einen Vater der bei so einem gerede der Mutter und Schwester gleich eine knallte.

    "Gjar will auch dich sehen. Mach keinen Ärger, sonst haben deine Freunde nur noch mehr Probleme in der Mine und du kommst auch dorthin.", drohte er ihr, zog sie dann an den Fesseln hoch und gab ihr einen Schubser in die Richtung wohin es gehen sollte. Sie roch trotz des Blutes und Drecks und stickgen Luft hier nach Frau. Fast wie seine Schwester irgendwie.
    "Tut mir leid...", murmelte er vor sich in Gedanken hin.

    ornlu

  18. Beiträge anzeigen #138
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Onyx blickte ins Feuer. Es knisterte und knackte vor sich hin. Es regnete leicht, doch sie hatten einen Unterstand.
    Die Gruppe am Feuer war keine Unbekannte. Es waren die Leute um Valgus. Valgus selbst saß auch dabei und sein Blick verriet nur zu sehr, wie sich alle fühlten. Irgendwie ohnmächtig. Nichts konnten sie wirklich tun. Würde man sie entdecken, wäre das der Tod der anderen. Und so wie sie bisher von Gjars Leuten überrascht worden waren, war es einfach nicht glaubhaft, dass sie es doch irgendwie durch Infiltration und das Überraschungsmoment ihre Freunde zu befreien.
    Das Einzige was sie machen konnten, war in großem Abstand zu folgen. Die Spur führte sie in die Region vorbei an der Gespaltenen Jungfrau, fast in den Orkwald und dann kurz vor das Bergmassiv, dass Orkwald und Tooshoosümpfe trennte. Hier gab es ein paar Bergpfade die einen in die Sümpfe brachten. Aber es gab auch keine Möglichkeiten ungesehen voran zu kommen.
    Die letzte Spur war hier wo sie nun lagerten vorzufinden. Weiter gehen war nun gefährlich und machte so ohnmächtig. Nicht zu vergessen war, dass sie an sich keine Waffen hatten. Die hatte Gjars Kommando ihnen abgenommen. Was zu hoffen blieb, war dass Ricklen und die anderen die Zeichen richtig deuteten und sie bald hier finden würden. Mit ein paar Waffen mehr und mehr Leuten, konnte man vielleicht besser planen und etwas umsetzen.

    "Ihr denken sein in Berg an Küste? - Onyx denken sein in Sumpf. Da viele gut Versteck. Nie gesehen Versteck auf Bergebenen.", meinte er.
    "Das Bergplateau ist weitläufig. es trennt de ganze Insel vom Süden. Die könnten hier rein aber dann in Richtung Osten gegangen sein. Zur Linken der Orkwald, zur Rechten Tooshoo und am Ende irgend ein verlassener Fleck.", meinte der alte Mann, den sie Stanis nannten. Überraschenderweise hielt er sich gut, dafür dass er diesen Stich in dne Bauch bekommen hatte. Er hatte Glück, so sagte er es auch allen. Kein Organ oder Ader wurden erwischt. Die Wunde wurde eingebrannt und er hatte sich bisher durchgekämpft. Ihn trieben zwei Dinge. Rache und seine Tochter, die sie mitgenommen hatten. Nicht einmal Valgus hatte Stanis geboten da zu bleiben und sich bei einer Gruppe die im Bluttal war zu erholen.
    "Wir finden sie schon. Bei der Mutter! Wir finden sie schon. Lasst den Morgen kommen und wir werden die Ebene betreten. Ich schicke Valdar - meinen Jüngsten - los, damit er Ricklen findet oder jemanden der uns noch mehr helfen kann. Dann - verstärkt - setzen wir uns zusammen und planen die Jagd.", sprach Valgus und sein rot-braunes, kräftiges Haar, das er zusammengebunden hatte, schien wie das Feuer zu lodern.
    Seine Augen waren so anders - so tierisch. Das lag daran, dass er einer sehr alten Gemeinschaft des Waldvolkes angehörte und bestimmte Merkmale dann hervortraten. Fuchskinder wurden sie manchmal genannt. Viele hatten die Haare wie Valgus und ihre Gesichtszüge ähnelten sich oftmals.
    Onyx mochte diese alten Sippen oder besser gesagt ihre Geschichten und Legenden. Erst da erfuhr man mehr über das Volk dem man sich angeschlossen hatte und man dachte selbst nach, ob eines Tages eigene Nachkommen über einen Geschichten am Feuer erzählen oder besondere Traditionen nachleben. Valgus Sippe folgte einem Fuchsgeist hieß es. Einst half ein Ahne von Valgus einem neunschwänzigen Fuchs und im Gegenzug erlangte er die Listigkeit dieser Tiere. So hieß es unter den Waldläufern.
    Valgus war ihr Oberhaupt. Zwar in die Jahre gekommen und sicherlich bestrebt bald die Führung abzugeben, aber auch ein alter, zäher Fuchs. Seine Sippe war getrennt, denn die meisten Waldläufer seiner Sippe wurden von ihn mitsamt seinem Bruder und den ältesten Sohn nach Myrtana geschickt, um die Brüder dort zu unterstützen. Mit ihnen wäre niemals sowas passiert.
    Onyx selbst nickte nur und starrte wieder ins Feuer. Er hoffte, dass er rechtzeitig käme, um seine Leute zu befreien.

  19. Beiträge anzeigen #139
    Schwertmeister Avatar von Edon Mesotes
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    Edon Mesotes ist offline
    Edon fuhr mit einem Schleifstein Schnitzers Klinge hinauf. Immer und immer wieder. Er hatte es sich auf einem Dachgiebel bequem gemacht und schaute auf eines der kleineren Häuser, das sich dicht an die Stadtmauer von Stewark drängte. Ein kleines Dachfenster, da kam man sicher gut dran. Ein wohlhabender Winzer lebte dort mit Frau und Kind. Aber sie waren auch gerne mal ein paar Tage unterwegs, geschäftlich in Thorniara vermutete der Landstreicher einfach so. Seit zwei Tagen stand das Haus jetzt leer, eine gute Gelegenheit.
    Früher hieß es, den frommen Mann beschenken die Götter wie einen der ihren. Und wir haben dran geglaubt. Zwölf Tage war ich fromm, habe gespendet, habe gelauscht und habe geglaubt. Und ich habe jeden Abend vor dem Schlafen um einen vollen Magen gebetet, weil, ich habe ja das bisschen gespendet, das ich gar nicht hatte. Und am dreizehnten Tag habe ich gemerkt, dass ich wahrscheinlich bald verhungern werde. Also habe ich einem Mann den Geldbeutel gestohlen. Dann habe ich gegessen, habe getrunken, habe geschlafen und habe zwölf Tage um Vergebung gebetet. Das war schon besser. Und am zweiten dreizehnten Tag hat mich der Mann gefunden, den ich bestohlen habe, und er hat mich verhauen. Da habe ich gemerkt, dass das mit der Vergebung auch nichts wird. Seitdem bete ich nicht mehr.
    Edon hielt inne und prüfte die Schärfe der Klinge. Wenn man damit ein Haar der Länge nach spalten konnte, war sie gerade scharf genug. Er schob Schnitzer in die Scheide zurück, sprang auf die Füße und schaute noch mal auf das leere Haus an der Stadtmauer. Diese Nacht würde eine gute Gelegenheit geben, ein wenig umtriebig zu werden. Eigentum verteilte sich selten von ganz alleine zu ihm um ...

  20. Beiträge anzeigen #140
    Kämpfer
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    Isegrim ist offline
    Salophilus fluchte halblaut, als er in einen ansehnlichen Haufen Hinterlassenschaften von Molerats trat. Isegrim, der neben dem Adepten ging, lachte kurz auf, verzog dann aber bei dem Gestank das Gesicht. Leise weiter fluchend reinigte der Setarrifer seinen Stiefel grob am Gras, während der Nordling die Chance für eine Marschpause nutzte, sich umschaute und den Anblick des Landes genoss. Seine Gedanken gingen zwei Tage zurück ...

    »Du bist der Novize, der für den Kräutergarten verantwortlich ist?«, hatte ein Wassermagier gefragt, unscheinbar, unbestimmbaren Alters. Keiner der großen, bekannten Zauberer des Kreises. »Nun, zumindest im Auftrag Meister Kaspians, natürlich.«
    Isegrim hatte sich verbeugt. »Magie zu Ehren, Meister«, hatte er gegrüßt, »Ja, mir wurde aufgrund eines gewissen, na ja, grünen Daumens die Aufsicht übertragen. Die Pflanzen und Kräuter und das bisschen Gemüse wachsen gut.«
    Der Magier hatte die Hand gehoben, um einen kommenden Redeschwall zu unterbinden. »Schon gut, Novize. Ich kümmere mich derzeit um eine Inventur in unseren Beständen. Dabei ist mir aufgefallen, dass uns viel Saatgut fehlt, welches noch aus Setarrif stammt. Wie du weißt, Novize, fiel die Stadt dem Drachenfeuer zum Opfer. Die Chance, dass die dortigen Lager dem Brand erlegen sind, ist riesig. Daher ... habe ich einen Händler in Stewark kontaktiert, der vor dem Fall der Goldenen Stadt mit uns Geschäfte machte. Es besteht die Möglichkeit, dass er noch Säcke mit dem entsprechenden Saatgut hat. Andere Optionen, bei Adanos, haben wir nicht. Ich gebe dir eine Liste mit, etwas Gold und einen Begleiter, den Adepten Salophilus. Habe gehört, ihr seid gut befreundet. Ihr werdet heute noch abreisen.«
    Isegrim hatte nur demütig den Kopf geneigt. »Wie Ihr wünscht, Meister.«

    ... und so waren sie nun unterwegs. Sie hatten sich den Weg durchs Bluttal gespart, ebenso das Umgehen des Silbersees auf Orkwaldseite. Sie waren zwar Kreisdiener und besaßen ihre obligatorischen Kampfstäbe, aber weder Isegrim noch Sal konnten damit umgehen. Die einzige Meisterin im Kreis, die den Stab beherrschte, befand sich angeblich auf Reisen, weshalb niemand die Möglichkeit hatte, den Umgang mit der Waffe zu lernen.
    So waren sie am Silbersee entlang gewandert und befanden sich nun in der Gegend nahe des sogenannten Eberfelsens. Eine bergige Landschaft. Der markante Fels stach heraus, doch wagten sich die beiden Männer nicht näher heran. Es war bekannt, dass dort neben vielen Untieren auch Goblins ihr Unwesen trieben. Nein, sie wollten nur auf direktem Wege nach Stewark kommen. In der Ferne konnten sie die Stadt schon ausmachen, weshalb es wohl nicht mehr allzu lange dauern würde.

    »Ich schlag vor, dass wir den Küstenweg nehmen. Vielleicht können wir Zeit einsparen, wenn wir einen Fischer fragen, ob er uns für eine kleine Gebühr nach Stewark rudert.«

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