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  1. Beiträge anzeigen #21
    Lehrling Avatar von Caizar
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    Caizar ist offline

    Stewark

    Mit verschränkten Armen an die Wand links von der Tür gelehnt, durch die seine Mitreisenden gegangen waren, wartete Caizar darauf, dass etwas passierte. Entweder würden sie ihn nachträglich ebenfalls in den Raum hinter der Holztür holen oder sie würden rauskommen und ihrer Wege gehen. Dumpf drangen die Stimmen zu ihm heraus, doch machte er sich nicht die Mühe, sie verstehen zu wollen. Zum einen waren sie durch die Mauer zwischen ihm und ihnen so gedämpft, dass er kaum etwas verstand, zum anderen hätte er vermutlich ohnehin den Sinn dahinter nicht zusammensetzen können. Somit blieb er gelassen, statt frustriert darüber zu sein, nicht mit involviert zu werden. Im Prinzip konnte er lediglich Dankbarkeit zeigen, lernte er durch das Reisen mit dieser eingeschworenen Truppe doch viel über die Insel, so zum Beispiel, dass diese Stadt - deren Imposanz nicht etwa von massigen, verzierten Gebäuden oder schönen Gärten herrührte, sondern von der schier uneinnehmbaren Lage am Rand einer Steilklippe, die nur zum Ozean führte - einen schweren Stand in den hiesigen politischen Affären spielte. Zwar schien dies eine Information zu sein, mit der er auf seiner Suche nichts anfangen konnte, doch bedeutete eine solche Situation meist, dass es hier viele Menschen gab, deren Unzufriedenheit man sich zunutze machen konnte.
    Doch wann hatte er so zu denken angefangen? Das klang so gar nicht nach dem Ino Akesha, der er einst war. Das Jahr, welches er nun schon in Schande hinter sich gebracht hatte, änderte wohl auch seinen Charakter. Ob zum Positiven oder Negativen musste sich erst noch zeigen.

    Scheinbar unbestimmt wanderte seine Hand zu dem Dolch, welchen Dennik ihm im Sumpf zur Verteidigung gegeben hatte. Es war ein gewöhnliches Stück, etwas, das auch einfache Leute tragen würden. Im Kampf selbst würde es kaum hilfreich sein, dennoch war es im richtigen Moment eine tödliche Waffe. Sie gefiel dem Aranisaani nicht. Dieses Werkzeug fühlte sich falsch in seinen Händen an und am liebsten hätte er es fallengelassen und einfach vergessen. Doch wartete er lieber, bis er es seinem bärtigen Kolo zurückgeben konnte. Ob sie da drin bald fertig waren?
    Die Gedanken des Hünen schweiften wieder ab und landeten schließlich bei seinem Alupa Loko, welches nun schon einige Zeit in seinem Gesicht fehlte. Sicherlich waren die Geister bereits erzürnt über diese Nachlässigkeit und sein Frevel würde nicht ungesühnt bleiben. Er hätte einfach mehr Kraft in die Suche nach geeigneten Pflanzen für die Farbherstellung suchen müssen. So wie es jetzt war, betrog er seine Ahnen, indem er vorgab ein gewöhnlicher Angehöriger des Korowao-Stammes zu sein. Ob sich wohl in der Stadt ein Händler finden würde, der Farben anbot? Vielleicht hatte er noch etwas Zeit sich umzusehen, sobald das Gespräch mit dem Shiki zu einem Ende gekommen war.

  2. Beiträge anzeigen #22
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Das Waldvolk ist offline
    Borran zog seine rechte Augenbraue nach oben und ein schmales leicht belustigt wirkendes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Es kam selten vor, dass er es vorzog seine Emotionen zu zeigen, anstatt sie zu verbergen und nach außen hin neutral zu wirken. In diesem Moment benutzte er die Skepsis als Stilmittel Luke zu zeigen, dass er ein wenig verblüfft war, dass der Söldner ihm Vorschläge machte und Pläne schmiedete. Insgeheim jedoch war er nicht nur skeptisch, sondern auch ein wenig beeindruckt. Natürlich sah und behandelte er seine Söldner von Dennik, San über Rekhyt und Luke anders als seine Leibwächter und Türsteher. Selbst Rob, der in Verbindung mit dieser außergewöhnlichen Söldnertruppe stand, hatte bei ihm längst eine Sonderrolle eingenommen. Er hatte diese Männer, die nun vor ihm standen, unter ganz anderen Umständen kennengelernt und obwohl sie Sold ausgezahlt bekamen, wie es auch Dirk und Anton taten, waren sie doch mehr an seinem Geschäft beteiligt und auch an dessen Erfolg, als es seine Schläger waren. Vielleicht war es ja an der Zeit dies auch zu zeigen...

    Einen Moment noch schwieg der König der Diebe und überlegte sich seine Antwort in Ruhe. Luke hatte auf Borran schon immer am zwangslosesten gewirkt, doch musste der Junge aufpassen, dass er es nicht zu weit trieb. Eigenständiges Denken wurde von Borran oft belohnt und vor allem kluge Beiträge ließ der Meisterdieb nicht unbeachtet, doch durfte es nicht zu weit gehen. Söldner hin oder her, vor Borran musste man Achtung zeigen.

    "Wenn du mir versierte Diebe und Kriminelle mit Schmugglererfahrung beschaffen kannst, die gegen Bezahlung und ohne Betrugsabsichten, über See- oder Landweg für mich arbeiten wollen, dann kannst du sie gerne hier her schicken. Aber vergiss dabei nicht, Luke", die Betonung lag ganz klar auf dem Namen des jungen Mannes, "Wir sind die Schmuggler und jeder Mann, den du heiß auf dieses Geschäft machst, wird vielleicht auf die Idee kommen sich gegen uns zu stellen. Noch scheint in Thorniara alles ruhig zu sein, wir liefern, Lukar verkauft. Das Prinzip muss sich in den Köpfen der Leute einbrennen. Wenn wir nun Leute suchen und sich das in falschen Kreisen rumspricht", der Schutzpatron der Vogelfreien stoppte. Er hatte schon zu viel gesagt und zu viel von seinen Ideen an Luke und die anderen preisgegeben.

    "Aber was haltet ihr davon. Ich arbeite von hier aus weiter an dem Sumpfkrautanbau zusammen mit Shakes und kümmer`mich um meine Leute im Fort, bei der Gespaltenen Jungfrau und hier in Stewark. Wir werden die Silberseeburg und Thorniara weiter über das Waldvolk mit Sumpfkraut beliefern und ich erarbeite einen Plan, wie Shakes den Dschungel sicher für den Sumpfkrautanbau nutzen könnte. Euch überlasse ich zeitgleich Thorniara. Versucht den Seeweg klar zu machen und vielleicht habt ihr ja noch weitere Pläne. Den Gewinn, ausschließlich den Mengen, die ich über das Waldvolk absetzte, teilen wir halb halb".

    Dennik

  3. Beiträge anzeigen #23
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline

    umland von stewark

    Als sie eine kleine Pause einlegten, nutzte Murielle die Zeit, um ihr Buch aus der Tasche hervorzuziehen und darin einzutragen, was die Männer ihr erzählt hatten. Es war ihr unmöglich dies alles im Kopf zu behalten, ohne es wenigstens einmal aufgeschrieben zu haben.

    „Weißt du Onyx,“, sagte sie zu ihm, als er gerade neben ihr im Gras Platz nahm, „vielleicht hat Meister Osmo mir tatsächlich erzählt, was er mit den Schimmerpilzen vor hat und ich habe es nur nicht wahrgenommen. Manchmal kann es schon sehr schwierig sein, seinen Äußerungen zu folgen und ich gebe zu, dass ich oft nicht einmal die Hälfte von dem verstehe, was er redet.“

    Sie klappte das Buch zu und verstaute es wieder in ihrer Tasche, denn so langsam kam wieder Bewegung in die Gruppe und es war wohl an der Zeit, weiterzugehen.

    „Wie sieht es mit Snappern aus? Eine Zeit lang waren Rüstungen aus deren Leder ja recht beliebt, zumindest auf Khorinis. Ich habe mich immer gefragt, wieso es davon so viele gab, denn einem Snapper bin ich trotz vieler Wanderungen weit abseits der vertrauten Pfade noch niemals begegnet.“ Sie überlegte kurz und fuhr dann grinsend fort: „Vielleicht gibt es von den Viechern ja auch nicht mehr so viele, weil inzwischen alle zu Rüstungen verarbeitet worden sind. Aber ernsthaft: Gibt es hier überhaupt hin und wieder Snapper? Deren Spuren müssten ja eigentlich leicht zu identifizieren sein, wenn sie gar keine Vorderbeine haben. Oder kann man die leicht mit Scavangern verwechseln?“

  4. Beiträge anzeigen #24
    Ratler, nicht Mod!  Avatar von Dennik
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    Da wo der Pfeffer wächst
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    Dennik ist offline
    Dennik hatte die Zähne zusammengebissen und die Luft leise scharf eingeatmet, als er Lukes Worte vernommen hatte. Natürlich hatte Dennik längst ein ganz anderes Verhältnis zu Borran als am Anfang. Längst traute er sich offen und ehrlich zu sprechen und wusste auch, dass Borran kein Magier war, er war schlicht ein Veteran auf seinem Gebiet, aber nicht hochnäsig, oder arrogant. Er ließ eben mit sich reden, doch musste man dabei Respekt wahren. Luke jedoch hatte wirklich locker gesprochen, als wäre Borran einer der Söldner und schon fürchtete der Meisterdieb, dass dies wirkliche Folgen haben könnte, aber im Gegenteil. Borran schien belustigt und dann kam er ihnen mit einem großen Angebot entgegen.

    Wenn der Meisterdieb die Worte von Borran richtig interpretierte, dann überließ er ihnen die Verantwortung über Thorniara. Sicher, selbiges hatte er mehr oder weniger schon mal gemacht. Ungefähr vor einem Jahr hatte er sie losgeschickt und sie hatten die Hafenstadt für ihn erobert. Doch damals waren sie als Söldner losgegangen. Sie hatten Männer für Borran angeheuert und den Gewinn an Borran überbracht. Sie und alle anderen Mietschwerter hatten ihren Sold erhalten und die Sache war gegessen gewesen. Nun jedoch bot der König der Diebe ihnen an Anteilseigner zu werden. Sie konnten sich wahrlich in die eigene Tasche wirtschaften.

    Dennik dachte an seine eigenen Pläne, die er mit seinen Freunden noch gar nicht wirklich abgesprochen hatte, er hatte sie alleine und im dunklem Keller des Kastells geschmiedet, er dachte an all die Möglichkeiten, die ihnen mit diesem Deal offen standen. Sie konnten sich nun wahrlich beweisen und arbeiteten zusätzlich noch mit Lukar auf Augenhöhe, anstatt nur Befehle zu übergeben. Der Jäger konnte gar nicht mehr ruhig stehen bleiben und von seiner Seite her war der Deal klar zum Vorteil der Diebesbande und Söldnergruppe.

    "Deal". "Ich bin dabei!", erwiderte Dennik ohne zu zögern.

    Auch seine Freunde folgten seinem Beispiel. Vermutlich hatte Rekhyt etwas einzuwenden, oder Bedenken, Dennik kannte seinen Freund einfach, doch war der Schweigsame klug genug diese jetzt nicht auszusprechen.

    "Dann zu Caizar", murmelte Borran und der Meisterdieb merkte, dass ihr Boss langsam ungeduldig wurde. Der braunhaarige Dieb nickte lächelnd und ging dann zur Tür, er öffnete diese und winkte Caizar herein.

    "Borran. Das ist Caizar, ein Krieger von einer fremden Insel. Er ist, was ich bisher erleben durfte, äußerst loyal und handelt nach einem gewissen moralischem Kompass", stellte er den dunkelhäutigen Exoten vor. "Caizar. Das ist Borran. Wir arbeiten und kämpfen für Borran", stellte Dennik Caizar nun die Gegenseite vor.

    Borran saß noch immer in seinem Sessel und musterte nun den hochgewachsenen Krieger mit versteinerter Miene.
    Geändert von Dennik (14.03.2016 um 21:05 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #25
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline

    Stewarker Umland

    "Osmo ist sowieso speziell. Hab nur mal mitbekommen, wie Jadewolf sich mit ihm so unterhalten hat, als könne er dem Spinner folgen. Aber da war er auch hackedicht mit Sumpfkraut mein ich. So Leute kommen oft bei uns vor. Vielleicht ists halt das Kraut. Erinnerst du dich noch an Dorien, Hjarti? Oder du Onyx?", fragte Kjal in einen Moment der Ruhe, da wohl nicht klar schien, wer Murielle was über Snapper erzählt. Jeder hatte da so seine Geschichte.

    "Dorien? Bei allen Göttern. Der ritt auf nen Wildschwein und pfeifte la-paloma-oh-Nordmar. Ich meine Osmo ist sein Sohn. Beide vom selben Schlag.", meinte der Nordmarer.
    "Osmo sollen nur gefallen auf Kopf als auf Baum geklettert. Danach schlau wie Fuchs und verrückt wie...Osmo.", warf Onyx rein.
    "Laaaangweilig! Sowas wäre zu typisch. Ich halte an der These mit der Vaterschaft Doriens fest.", sagte Hjarti entschieden.
    "Nein. Dorien soll verrückt worden sein, weil er seine einzige Liebe verlor. Die rief immer dreimal seinen Namen hintereinander und seither...so heißt es, taucht er in der Hoffnung sie sei es - immer dann auf. Wehe dem der sich aber einen Spaß damit erlaubt oder Hilfe nicht benötigt. Dorien hat auch seine dunkle Seite. Was ist mit...wie hieß er doch? Na...so eine lockige Mähne und von den Sumpfspinnern von damals...Scotty?"
    "Scotty? Du meinst Scatty?! Den hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Ja, der ist auch so behämmert, aber wie soll er Osmo gezeugt haben, wenn er damals erst erschien und nicht noch viel früher?", fragte Hjarti.
    "Na, vielleicht war er ja auch schon davor bei uns? Er war doch auch in der Minenkolonie - stimmts Onyx?", fragte Kjal.
    "So sein...Onyx gesehen damals bei Silas."
    "Dann war er davor halt woanders und da kanns doch passiert sein."

    "Was wärt ihr wunderhübsche Waschweiber geworden...", kommentierte Jilvie mit einem Grinsen und selbst Ormos der Schatten fand daran gefallen.
    "Die können es immer noch werden. Ein Rock und eine Haube, dann noch ein kleiner Damenbart und die alten Schachteln können einpacken.", fügte Gundas an.
    "Phaa! Das erzähl ich deiner Frau, dann macht die dir die Hölle heiß, Gundas.", meinte Kjal.
    "Nana, Jüngchen. Du bist auf dem besten Weg ein Waschweib zu werden."
    "Ach...Themenwechsel. Onyx sag was zu Snappern."

    "Snapper sein da. Du dir sichern sein kann. Du erinnern dich als holen Snapperkraut in Tiefe Sumpf? Wir da gewesen direkt in Revier. Hier in Umland nicht sein und auch nicht in Norden. Aber wenn du gehen in Tiefe Sümpfe, du erfahren dass sie da sind. Auch finden in Dschungel, wenn gehen von Süden in Osten von Insel vor Setarrif. Sie da und sie immer jagen dich, niemals du sie jagen.", warnte Onyx.
    "Was noch schlimmer ist, ist dass sie hier eine Nummer gefährlicher sind, als sonst wo. Stimmts Gundas?"
    "Allerdings. Ich habe schon fast überall gejagt. Auf Kkorinis waren sie zäh und flink. Richtige Mistvieher. In Myrtana sind sie schlau und perfekt angepasst. Zwar etwas kleiner, aber das macht sie nicht ungefährlicher. In Varant sind sie dunkel und sehr ausdauernd. Adanos bewahre einen, wenn sie dort einen durch die Wüste jagen. Hier auf Argaan sind sie aber am Schlimmsten. Zum Glück nicht so viele, aber hier wiegen sie gut noch einmal so viel wie die auf Myrtana. Ihre Haut ist schuppiger und härter. Sie sind schlau wie die auf Khorinis und hier sollen sie sich sogar trauen auf Schattenläufer loszugehen. Haltete euch fern von ihnen, Frau Murielle.", warnte Gundas ausdrücklich.

    "Ihre Fussabdrücke sind auch eindeutig. Breiter und größere Klauen als bei Scavengern. Auch sind die Abdrücke deutlich tiefer, Scavenger mögen hier auch sehr speziell sein...ja fast so, als wären sie die Urväter aller anderen Scavengerarten, aber Snapper sind hier eindeutig. Auf dem Festland ist das Verhältnis auch in etwa so. Was doch interessant ist? Was sich wohl die Götter dabei dachten, auf verschiedenen Landmassen, die Arten untereinander so anders sein zu lassen.", fragte sich der Sildener unter ihnen.
    "Anpassung. Du musst in Myrtana kein riesiger Snapper sein um Beute zu schlagen. Denk mal an die Waldscavenger in den Sildenwäldern. Du würdest niemals als argaanischer Snapper so einen kleinen, flinken Mistkerl erwischen. Hier aber musst du die Größe haben, um in den Tiefen Sümpfen zu bestehen.", meinte Hjarti.

    "Heißen das, dass Snapper von Argaan werden klein, wenn kommen nach Myrtana?"
    "Nicht möglich. Aber er wird sich sicherlich mit den Kleineren mischen, wenn er nicht zuvor von irren myrtanischen Jägern gejagt wird, weil er so besonders ist.", erklärte Gundas.
    "Stimmt schon. Murielle! Snapper lassen sich natürlich nicht leicht finden. Aber du kannst ihre Spuren auch an manch Kadavern deuten. Wölfe zum Beispiel fressen die Innereien und das Muskelfleisch von einen Tier. Oft lassen sie Hals und Kopf in Ruhe. Snapper hingegen verrichten ein regelrechtes Massaker. Die lassen nichts übrig bis auf die Knochen die in einen Umkreis von 20m verteilt sind. Wenn du mal siehst wie ein Snapperrudel eine Kuh innerhalb einer halben Stunde verschlingt, dann weißt du, dass du auch nicht hoffen kannst, dass sie dich in Ruhe lassen. - Ein Glück gibt es nicht so viele von denen.", überlegte Kjal.
    "Sie zusammen sehr schlau. Heißen sie haben Anführer und Anführer sein Kopf von Bande. Wenn töten Anführer, man gewinnen Zeit oder Chance abzuhauen. Snapper nicht weiter machen, weil sie beginnen zuerst zu entscheiden wer neue Kopf von Bande. Sie kämpfen und wenn kämpfen Ende sie wieder jagen. Leider nicht so einfach zu erkennen wer Boss. Oft nur eine Chance dann mit Bogen treffen richtig. Danach rennen - egal was passieren. Jemand noch mehr wissen zu Snapper?", fragte Onyx. Niemand schien da was brennend auf der Zunge zu haben.
    "Das wäre es im Groben, ausser Frau Murielle hat noch Fragen dazu. Könenn das Spielchen gern fortführen, haben ja noch ein Stückchen bis zu Gespaltenen Jungfrau."

  6. Beiträge anzeigen #26
    Schwertmeister Avatar von Avik
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    Avik ist offline
    Kjarl war in der Dunkelheit verschwunden und so leise wie möglich war Avik wie abgemacht in die andere Richtung geschlichen. Der Plan war gut durchdacht. Der Jäger konnte seine Fähigkeiten im Schleichen nutzen um ihre Gegneranzahl zu reduzieren, während er selbst am anderen Ende der Höhle einen Hinterhalt legen konnte. Er vermied es jedoch tunlichst selbst in Heimlichkeit die Goblins zu attackieren. Es wäre nach hinten losgegangen, da war sich der braunhaarige Schwertkämpfer sicher. Und dennoch konnte er hier ausharren und im Notfall den Goblins in den Rücken fallen, wenn Kjarl ein Fehler unterlief.

    Es vergingen ein paar weitere sich in die Ewigkeit ziehende Momente, ehe das Signal zum Angriff ertönte. Fasziniert hatte der Ordensbruder in den Schatten gewartet, gelauscht und sich ausgemalt, wie Kjarl dort drüben einen Goblin nach dem anderen in die Dunkelheit lockte. Dann fast schon erleichtert registrierte Avik den Schrei eines Goblins, dann das Klappern von Keulen, das Kreischen der Goblinmeute und schon war er auf den Beinen und eilte von hinten heran. Sie alle hatten sich Kjarl zugewandt, der versuchte durch die aufgebrachte Menge an Leibern in die Mitte der Höhle zu gelangen.

    Und genau dorthin musste Avik nun auch rechtzeitig gelangen. Ein unglückliches Exemplar der kleinen Grünhäute wurde von Hinten niedergestreckt, noch in der Bewegung in der Avik sein Schwert in Position brachte. Einem Zweiten wurde im Vorbeirennen eine tiefe Wunde zugefügt, ehe er Kjarl erreichte und sich wieder umdrehte. Von überall her kamen die Goblins, doch waren die meisten nicht für einen Kampf gerüstet, einige trugen die für die Goblins typischen Keulen, andere jedoch kamen mit Steinen, oder anderen provisorischen Waffen heran.

    "Ich würde sagen wir treiben diese Biester zurück in den Berg!", brüllte Avik, während er mit seiner Klinge weit ausholte und gleich zwei Goblins mit einem Streich das Leben nahm. Es war keine ernst gemeinte Aussage, eher wollte er seinem Schüler Mut machen. Er selbst versuchte die Flanken von Kjarl so gut es ging zu Decken und die Goblins auf seiner Seite auf Abstand zu halten. Ein Stein traf ihn schmerzhaft an der Brust, während er einem weiterem Monster in die Brust stach. Langsam wurde es enger um sie und ihre langen Waffen würden sie nicht mehr lange nutzen können um ihre Gegner auf Abstand zu halten, zu groß war der Andrang der Viecher. Schon waren zwei Monster gleichzeitig an Avik herangestürmt. Einen wich er aus, während er den anderen mit einem schnellen Hieb von sich wegstieß. Der getroffene Goblin kreischte vor Wut und Schmerz, doch dem Schwertkämpfer blieb nicht die Zeit den Goblin von seinem Leiden zu erlösen. Eilig versuchte er wieder seine Position einzunehmen, doch anstatt weiterer Goblins, die heran eilten, merkte er, wie sich seine drei nächsten Kontrahenten zurückzogen. Auch Kjarl schien keine Angriffe mehr aufhalten zu müssen, denn Avik sah aus dem Augenwinkel, wie Kjarl seine Waffe senkte.

    "Was ist los?", murmelte Avik, als er sich seine Frage schon selbst beantworten konnte. Ein Goblin mit einem dicken Streitkolben bewaffnet trat in den Schein des Feuers und stellte sich den Angreifern. Keine Frage, dass sie hier dem Anführer der Höhlengemeinschaft gegenüber standen. Der Goblin trug eine für ein so kleines Wesen beträchtliche Rüstung samt Schulterpolstern, hatte Federn im Haar und schaute sie aus hasserfüllten Augen an. Die weniger eindrucksvollen Goblins versammelten sich um ihren mutmaßlichen König neu. Einerseits konzentrierten sie nun ihre Kraft, andererseits gaben sie dadurch ihren Vorteil auf von allen Seiten angreifen zu können.
    "Kjarl, wir müssen unbedingt nebeneinander bleiben, versuch nicht den Angriffen auszuweichen, wir müssen standhalten, sonst trennen sie uns und das wars dann", meinte Avik tot ernst und positionierte sich so, dass Kjarl sich neben ihn stellen konnte.

  7. Beiträge anzeigen #27
    Schwertmeister Avatar von Kjarl
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    Kjarl ist offline
    Es war eine dumme Idee gewesen, soviel war Kjarl längst klar geworden. Warum nicht noch ein paar der äußeren Trupps angreifen und dann die Sache auf sich beruhen lassen? Stattdessen hatten sie nun die große Meute vor sich und den Anführer, über den sie in den letzten Tagen so oft diskutiert hatten. Kjarl atmete nochmal durch und begab sich neben Avik in Position. Leicht gebeugt erwartete er den Angriff, der nicht lange auf sich warten ließ. Der Anführer der Goblins stieß ein paar schrille Schreie aus und schon stürmte eine Handvoll der Biester auf die beiden Männer los. Kjarl empfing den ersten Angreifer mit einem nach oben geführten Schlag, der den Goblin zum Stocken brachte und beendete das Leben der kleinen Grünhaut mit einem waagerechten Schlag von links nach rechts. Einen zweiten Angreifer konnte er zurückdrängen, indem er das Schwert direkt wieder in die Gegenrichtung führte.

    Doch schon eilte der nächste Gegner mit erhobener Keule heran und Kjarl hatte keine andere Wahl, als den Schlag zu Blocken, wollte er doch das Ausweichen vermeiden. Die Wucht der Schlagwaffe fuhr ihm in die Arme und ließ seinen Gegenschlag ins Leere gehen, doch strecke Avik den Angreifer mit einem präzisen Hieb nieder, bevor dieser die Waffe erneut gegen Kjarl führen konnte. Zeit zum Bedanken blieb nicht. Denn schon drangen die nächsten Goblins auf sie ein. Kjarl unterband einen Angriff mit einer schnelle Attacke und führte die Klinge mit zwei weiten Schwingern zur Seite, wo einer der Goblins sich um Kjarls Flanke herumschleichen wollte. Er brach kreischend zusammen, während Kjarl herumwirbelte, um wieder neben Avik in Position zu kommen. Für den Bruchteil eines Augenblicks erhaschte er einen Blick auf seinen Lehrer und sah, wie zwei sicher geführte Schläge einen Goblins zum Stolpern und schließlich ums Leben brachten. Dann sah er wieder nur noch seine Gegner. Direkt vor ihm sprang ein Goblin mit hocherhobener Keule heran. Kjarl wusste sich nicht besser zu helfen, als die Waffe mit der linken Hand zurückzuhalten, während die rechte Hand das Schwert in den Unterleib des Monsters trieb. Schwungvoll stieß er den kleinen Körper zurück und parierte ein verrostetes Schwert, das wohl sein Bein treffen sollte, mit einer seitlichen Bewegung der eigenen Waffe. Den Schwung nutzen ließ er die Waffe von oben auf seinen Gegner niederfahren und trennte den Unterarm unweit des Ellenbogens vom Oberarm am. Der Goblin stieß schrille Schreie aus und wich zurück, doch schon traten zwei neue an seine Stelle. Kjarl wartete nicht lange und traf einen der beiden mit einem weiten Schlag, der schräg nach links unten verlief. Sofort riss Kjarl die Waffe mit beiden Händen nach oben, machte einen leichten Schritt nach vorn und ließ sein Schwert kraftvoll auf den zweiten Goblin niedergehen, der den Schlag zwar abblocken wollte, doch unter der Wucht des Angriffs in die Knie ging. Zwei schnelle Schläge rechts und links streckten die Gegner nieder und schnell wich der Jäger zurück, um wieder neben Avik zu kommen.

    Für einen kurzen Moment schienen die Angriffe der Goblins zu stocken, so dass Kjarl hastig durchatmete. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn, sein Atem ging schnell, aber noch kontrolliert, sein Schwert und sein Mantel waren von Goblinblut befleckt. Die nächste Welle schien anzurollen und Kjarl brachte stellte sich auf, da flog etwas auf ihn zu und instinktiv duckte er sich zur Seite. Der Stein verfehlte den Jäger, doch ein zweiter traf ihn an der Brust, so dass er einen Schritt zurücktaumelte. Und schon waren die Gegner wieder da. Kjarl wehrte einen Schlag ab, blockte einen zweiten und schnellte plötzlich nach vorn, wobei er den überraschten Gegner einfach mit seinem Körpergewicht umriss. Bevor dieser sich aufrappeln konnte hatte Kjarls Klinge einen tiefen Schnitt am Bauch des Goblins hinterlassen. Kjarl drängte wieder neben Avik und streckte einen Goblin nieder, der seine Keule zum Schlag gegen Aviks Seite erhoben hatte. Gleichzeitig wurde Kjarl von einem Schlag gestreift, der einen blutenden Riss an der rechten Schulter des Jäger hinterließ. Kjarl schrie auf und führte einen schnellen Gegenschlag aus, musste dann aber wieder in die Defensive gehen und einen halben Schritt zurückweichen. Einem Keulenhieb konnte er durch einen Schlag gegen den Waffenarm des Angreifers entgehen, dann flog wieder ein Stein heran und prallte schmerzhaft gegen Kjarls Brust. Er keuchte und kämpfte weiter. Versuchte seine Position zu halten. Wieviele Goblins hatte sie wohl schon erschlagen? Musste der Angriffsstrom nicht irgendwann abreißen? Zeit, um über diese Fragen nachzudenken, blieb ihm nicht. Eine gelungene Kombination streckte zwei Feinde nieder, doch dann geriet Kjarl wieder in die Defensive. Er wehrte sich nach Kräften und musste doch feststellen, dass er Spanne für Spanne zurückgedrängt wurde.

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    General Avatar von Gor na Jan
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    Gor na Jan ist offline
    Überlebensregeln für Anfänger - Regel 1: Reise niemals bei Nacht. Was war er doch für ein Rebell. Vielleicht hatten ihn die Schrecken, die sich noch vor wenigen Monaten über Tooshoo ergossen und, ohne dass er dies zugeben würde, dazu bewegt hatten, den Orkwald für eine ebenso lange Zeit nicht mehr zu verlassen, todesmutig werden lassen... oder närrisch. Möglicherweise wurde er sich aber auch jeden Morgen ein Stückchen mehr bewusst, dass er seine Lebenserwartung längst überschritten hatte. Vielleicht schob er aber auch nur beides vor, um über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass er noch nie ein besonderes Feingefühl dafür besessen hatte, die vernünftigsten Entscheidungen zu treffen.

    Immerhin konnte man ihm bei der Durchführung der Unvorsicht keine Unvorsicht vorwerfen. Der Templer schritt langsam und bedacht in der Dunkelheit ein kleines Stück abseits des Weges, doch nicht zu dicht am Waldesrand. Seine Sinne eilten ihm weit voraus und gruben sich ungestört in die Düsternis, wo sie nach Gefahren suchten. Auf die Augen war freilich kein Verlass, doch sein Gehör war besser denn je. Vielleicht weil er sich so viel abseits der Zivilisation aufgehalten hatte? Hinzu kam ein feines Gespür für Gefahr, dass er mit jenen teilte, die sein Alter in dieser Welt erreicht hatten. Entweder so oder andersrum.

    Der einstige Klingenhüter hatte die drei Wegelagerer nicht überhört. Selbst mit weniger feinen Sinnen wäre dies schwierig gewesen, rasteten Sie doch am Rand des Waldes unweit der einzigen Brücke über den südlichen Ausläufer des Silbersees und unterhielten sich lautstark. Es musste hier schon so lange niemand mehr vorbeigekommen sein, dass sie unvorsichtig genug waren, ein Feuer zu machen. Doch was sollte ein Wanderer, der sie bemerkte, auch tun? Zurück in der Orkwald? Warum sollte überhaupt jemand hier vorbeikommen?

    Es kam, wie es kommen musste. Auch wenn der Gor Na einen Funken Hoffnung hatte, einfach unbemerkt über den Fluss und von dannen spazieren zu können, stellten sich die Chancen mal wieder gegen ihn.

    “Wen haben wir denn da?“, erklang eine Stimme, die wesentlich abgebrühter klingen sollte, als es ihr tatsächlich gelang.

    Drei Gestalten pellten sich förmlich aus den Schatten und kamen schnell schreitend, nicht ganz spurtend, aber auch nicht mehr gehend, auf ihn zu. Kein Zweck sich jetzt noch zu verstecken, dachte sich der Templer, rieb an dem magischen Erzbrocken, den er sich am Gurt seines Anderthalbhänder vor die linke Schulter gebunden hatte und tauchte den Weg und die Wiesen um sich in das sanft bläuliche Licht der umfunktionierten Erzfackel.

    “Was tragen wir denn so schwer mitten in der Nacht durch die Gegend?“, fragte einer der Wegelagerer und deutete auf die Kiste auf des Templers Rücken.

    “Muss wertvoll sein“ fügte ein anderer hinzu.

    Wertvoll? Naja. Für ihn mit Sicherheit. Hatte er doch nahezu sein gesamtes Leben dort drin, was allerdings mehr an sentimentalen Wert gebunden war. In dem Beutel an seiner Gürteltasche hingegen befand sich mehr Gold, als jeder der drei vermutlich jemals gesehen hatte. Es war nicht viel weniger, als bei seiner Ankunft auf Argaan. Wo hätte er es auch ausgeben sollen? Und kurioserweise, war ihm dies persönlich weniger Wert, als alles, was in dieser Kiste war. Fast gemütlich mit einer Spur von Mitleid hiefte der Templer die Truhe von seinem Rücken und stellte sie neben sich ins Gras, wohlbedacht, dass Norbert, sein fettes Wombat, das fest darauf schlummerte, nicht herunterpurzelte.

    “Hier um einen kleinen Profit aus den Flüchtlingen zu schlagen nehme ich an?“, entgegnete der Gor Na und musterte die drei Gestalten.

    Wie konnte er ihnen groß böse sein? Vermutlich waren sie alle selbst Bauern, die im Krieg ihre Habe verloren hatten und nun versuchten, irgendwie über die Runde zu kommen. Der Templer wartete die Antwort nicht ab, seine Frage war ohnehin rhetorisch gewesen. Er griff in den Beutel an seinem Gürtel und holte eine volle Hand Münzen heraus. Der Rest würde auch so problemlos für die Überfahrt reichen.

    “Mein Vorschlag, ich habe hier eine unbestimmte doch großzügige Menge Goldmünzen, die ich für meine Zwecke nicht benötige. Nehmt sie einfach und wir gehen getrennte Wege.“

    Natürlich hatte er nicht wirklich geglaubt, so einfach aus der Sache herauszukommen. Doch für einen Augenblick schien die Möglichkeit real, als die drei sich fragende Blicke zuwarfen.

    “Wir wollen den ganzen Beutel!“, fauchte der eine.

    “Genau! Und die Truhe.“, bestärkte ihn der andere in seiner... Tollkühnheit?

    Der Templer schüttelte den Kopf. “Es tut mir leid meine Herren, aber das Angebot ist nicht verhandelbar.“

    “Achja? Das wollen wir doch mal sehen!“, knurrte der mittlere und dem Templer am nächsten stehende, recht hagere Geselle und zog einen Dolch aus seinem Gürtel.

    Gor Na Jan säufte, setzte den rechten Fuß ein Stück zurück und erwartete den ersten Stich. Sein Gegenüber stach nicht, er hieb… mit einem Dolch… auf seinen Brustpanzer. Der Templer behielt die Hände am Körper, um keine Schnitte an den entblößten Stellen zu riskieren, und tat einen Schritt zurück, dass der Dolch knapp über das Metall fuhr. Dann packt er das Handgelenk des Angreifers und kam so dicht, dass dieser in jeglicher weiteren Bewegung blockiert war. Sein starrer, unnachgiebiger Blick fixierte den des verstörten Bauern.

    “Diese Rüstung ist aus dem magischen Erz Nordmars, du Eimer.“, sprach der Gor Na und brach dem Mann geschwind mit der Faust den Unterkiefer.

    Bereitwillig ließ dieser seine Waffe fallen. Die beiden anderen hatten hingegen unterdessen ebenfalls ihre Waffe gezogen, eine schwache Ausrede für ein stumpfes Langschwert und allen ernstes eine Mistgabel, die traurigerweise vermutlich von den dreien die tödlichste Waffe darstellte. Allerdings konnten sich die beiden jedoch offensichtlich zwischen zögern und weglaufen auf keinen Schlachtplan einigen.

    Zu spät, der Templer hatte eine Ansage zu machen. Er stieß den Bauern zu Boden, der sich jaulend den Kiefer hielt, ließ den Roten Wind vom Rücken gleiten und ließ seine Klinge eine vollkommen unnötige aber sehr imposante Tanzbewegung vollführen. Noch bevor sich der einstige Templerführer entscheiden konnte, ob er dem am Boden liegenden die Hand abschlagen oder gleich mit allen dreien kurzen Prozess machen sollte, entfaltete sich bereits die nötige Wirkung. Die beiden Bauern warfen Mistgabel und Rostschwert bei Seite und hielten beschwichtigend die Hände vor sich. Jan ignorierte ihr Gestammel und erhob den Zeigefinger. Dann griff er erneut in seine Tasche, holte eine etwas größere Menge Münzen hervor und warf diese neben dem wimmernden Bauern ins Gras.

    “Ihr kauft euch davon jetzt ein gutes Stück Fleisch, etwas Brot und ihm eine Suppe. Den Rest legt ihr bei Seite und zährt davon bis die Tage besser werden. Und das hier hört auf! Keine Überfälle mehr oder ich komme zurück!“

    Ohne weitere Worte doch die drei Angreifer fest im Blick wuchtete der Templer die Truhe zurück auf seinen Rücken, behielt den Roten Wind jedoch gezogen und legte ihn bereit auf die Schulter. Dann löschte er die Fackel und schritt den Weg weiter Richtung Taverne. Er ging so lange seitwärts, bis er ein gutes Stück zwischen sich und die Bauern gebracht hatte und sah, wie zwei von ihnen das Gras nach Münzen durchwühlten, während der dritte zum Feuer zurückrannte, um eine Fackel zu holen. Was für eine ereignisreiche Nacht. Kaum zurück in der Zivilisation und schon hatte er einen neuen Eintrag auf der Liste der unspannendsten Auseinandersetzungen seiner Kriegerkarriere…

  9. Beiträge anzeigen #29
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Murielle hatte die Gelegenheit genutzt und sich von Gundas noch etwas über das Verhalten von Wildschweinen erzählen lassen. Er hatte ihr die Unterschiede zwischen der hier lebenden und der auf Khorinis vorkommenden Art erklärt und sie auch davor gewarnt, diese Tiere nicht zu unterschätzen. Fürs Erste hatte sie genug gehört. Ihr schwirrte ein wenig der Kopf und sich botanische Fakten zu merken fiel ihr erheblich leichter, wie sie feststellte.

    In der Ferne konnte man inzwischen erneut die Gespaltene Jungfrau erkennen, zumindest nahm Murielle an, dass es sich um diese handeln musste, denn einen anderen Gebäudekomplex dieser Größe gab es auf diesem Weg eigentlich nicht.

    Das hieß auch, dass es bis zur Mine nicht mehr weit war und ihr wurde bei dem Gedanken daran doch ein wenig mulmig zumute. Wenn sie an die klackenden, zischenden Geräusche zurückdachte, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Gleichwohl jedoch spürte sie auch noch etwas anderes, längere Zeit vergessen Geglaubtes in sich: Einen Hauch von Abenteuerlust. Waren es wirklich wie vermutet Crawler, die sich dort eingenistet hatten? Oder doch nur ein paar Goblins? Oder irgendwelche ganz anderen, noch gefährlicheren Kreaturen? Würden sie alle ohne größere Verletzungen davonkommen oder würden die düsteren Schächte für einige von ihnen vielleicht sogar zum Grab werden?

  10. Beiträge anzeigen #30
    Lehrling Avatar von Caizar
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    Caizar ist offline

    Stewark

    Unverwandt schauten sich die beiden Männer an, Caizar stehend, Borran sitzend. Die Mimik der beiden schien ebenso zu schweigen, wie ihre Stimmen und auch, dass sie sich gegenseitig musterten blieb unbemerkt. Die kleinen Augen des einflussreichen Mannes tanzten förmlich in ihren Höhlen, während die des Hünen auf die offensichtlichsten Merkmale seines Gegenübers fixiert waren: Lange, schwarze Haare und ein passender Bart dazu, der in zwei geflochtenen Zöpfen dem Kinn entfloh. Vom Wetter gezeichnete Haut, die sich über markante Wangenknochen und Jochbeine spannte und dem Alter bereits zu trotzen aufgehört hatte. Unscheinbar wäre die beste Beschreibung für diesen Mann gewesen, der scheinbar seelenruhig hinter einem Schreibtisch saß. Doch traf dies nur auf sein Äußeres aus, war die Präsenz, die er trotz seiner sitzenden Position in dem Raum hatte immens. Es war, als gehöre ihm die Luft, die sie alle gerade atmeten und als wäre ihre Anwesenheit lediglich von ihm geduldet. Respekteinflößend konnte man ihn nennen, denn ob man wollte oder nicht, fiel man in seiner Gegenwart in eine Rolle, in der von einem etwas erwartet wurde – doch was?
    Etwas sagte Caizar, dass es klüger wäre, wenn er zuerst Borran reden ließe, allerdings war die sich aufladende Atmosphäre langsam unerträglich für den Aranisaani geworden, der ein zwangloses Miteinander bevorzugte. So kam es, dass er eine Hand hob und sich an die nackte Brust legte, welche von seiner Weste eingerahmt wurde.
    „Mein Name Caizar“, stellte er sich hoffentlich korrekt in der gemeinen Zunge vor, „Nicht sprechen gut gemeine Sprache“, stellte er dann noch überflüssigerweise fest, ehe er wieder in Schweigen verfiel und auf eine Reaktion seitens des Shikis wartete.

  11. Beiträge anzeigen #31
    Schwertmeister
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    Luke Drake ist offline

    Stewark

    Luke musste es sich verkneifen, laut loszulachen. Borran schien wirklich einiges von ihnen zu halten, wenn der König der Diebe ihnen so einen Handel vorschlug.
    "Natürlich bin ich auch dabei!", meinte Luke und nickte Borran zu.

    "Aber jetzt noch mal kurz zusammengefasst. Nicht das wir etwas Wichtiges vergessen haben.
    Als Erstes gehen wir zur Silberseeburg und sprechen mit Lukar, während San Daran Waffen schmiedet, die nicht wie Waffen aussehen. Dann treffen wir uns mit den Fischern, die das Kraut für dich nach Thorniara bringen und schauen ob sie auch was taugen. Außerdem versuchen wir Leute zu finden, die für dich arbeiten wollen und auch was drauf haben.
    Hab ich was vergessen oder ist so der jetzige Plan?", fragte Luke, bevor Caizar in den Raum geholt wurde.

    Der Dieb musterte den Schwarzen, während dieser vor Borran stand und scheinbar nicht so recht wusste was er tun sollte. Luke hatte das Gefühl, dass das Schweigen für Caizar wohl ziemlich unangenehm sei, zumindest würde der junge Druidenlehrling das so empfinden.

    "Jaa...also das ist Caizar. Dennik hält ihn für einen brauchbaren Mann. Sollen wir ihn mitnehmen oder hast du andere Pläne mit ihm?", erkundigte sich Luke bei seinem Boss, nachdem Caizar zu Ende gesprochen hatte.

  12. Beiträge anzeigen #32
    Veteran Avatar von Onyx
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Da standen sie nun. Vor ihnen zu ergründende Tiefen, hinter ihnen der einkehrende Abend und um sie ihr aktuelles Lager am Mineneingang, wo sie beim letzten Mal schon sich an der Kiste bedient hatten. Sie hatten sich hier einen ganzen Tag lang quasi ausgeruht. Manche prüften den möglichen Fluchtweg in Richtung Ausgang gen See und andere wiederum schliefen den ganzen Tag lang, übten wie Murielle mit Jilvie etwas am Nahkampf oder erkundeten die Umgebung draußen. Es war wichtig soweit ausgeruht zu sein, selbst wenn es keine all zu stressige Reise hierher gewesen war. Aber wache Sinne und ein Gefühl für die Mine und den schmalen Gang waren nun einmal von Vorteil. Es war ja nicht üblich für die überwiegenden Waldläufer der Gruppe sich unter der Erde zu bewegen.

    Onyx hoffte, dass alles gut gehen würde. Er hatte ja so seine Erfahrungen mit Minen und auch bei diesem Unterfangen war es auch seine Erfahrung, die zählen sollte, denn er ging als Nicht-Nahkämpfer trotzdem vor. Was er roch, hörte und sah war nun einmal entscheidend für alle und wichtig. Niemand sonst hatte wie Onyx so einige Zeit in Minen verbracht.
    An seiner Seite war Hjarti mit seinem Speer, den er einzig zum Stoß bereit hielt und Kjal und Murielle dahinter. Letztere sollte zumindest am Anfang vorne mit dabei sein. Dabei war ihre Aufgabe einfach. Bei der Erstürmung einer Kammer, sollte sie Onyx zur Seite folgen und dazu sorgen, dass er unbehelligt seine Pfeile abfeuern konnte. Hjarti und Kjal sollten attackieren und Ricklen, sowie Ormos würden dann dazustoßen, während Jilvie als Schützin und Gundas als Kämpfer ein ähnliches Paar wie Onyx mit Murielle bildeten.

    Es ging dann kurzerhand los und die erste Kammer die bald auch kam, war ein Probelauf. Auf Ricklens Kommando warfen die ersten beiden vorne ihre Fackeln ins Dunkle. Hjarti stürmte vor und Onyx rannte am Rand entlang und spannte den Bogen. Dann folgten zwei weitere, geworfene Fackeln und Murielle als auch Kjal machten ihre Arbeit. Ormos und Ricklen folgten dann und bildeten mit Kjal und Hjarti einen Kreis, bevor Jilvie und Gundas am Rand erschienen und Ricklen das Zeichen gab, dass alles sauber war.

    "Ganz ok. Weiter gehts.", urteilte der Anführer des Trupps und deutete den Weg an der Abzweigung. Statt wie damals nun den Gang gen See zu nehmen, wählten sie den Gang hinab in die Mine. Onyx hielt kurz an.
    "Wenn was Großes kommen wir zurück in Gang. Da Vorteil von wenig Platz. Crawler haben harte Kopf und Rücken. Hauen Beine kaputt, stechen da wo Beine anfangen oder in Arsch - oder halten hin, bis Schützen mit Bogen treffen. Pfeile von Jilvie und Onyx schlagen durch Panzer - sind extra gemacht. Wenn in Kampf dann nehmen auch Fackel. Wenn Fackel nah an Crawler er nicht mehr sehen. Augen sein schlecht und nicht gewöhnt auf sehen bei wenig und gar kein Licht. Viel Licht - wenig sehen. Aber nicht denken, dass dann ungefährlich. Kann hauen um sich trotzdem und spüren mit Füssen Bewegung von euch. Ihr alle nicht schauen zu lang in Feuer. Schauen zu Wand, lassen Augen nicht gewöhnen. - Jetzt los.", teilte der Hüne den anderen noch einmal mit. Klar die meisten wussten, wie die Viecher ticken. Aber es noch einmal erwähnen war wichtig. Arroganz machte blind.

  13. Beiträge anzeigen #33
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    In einer Hand ihr gezogenes Schwert, in der anderen die Fackel ging Murielle neben Kjal her, wobei sie sich nun wie die anderen bemühte, möglichst leise zu sein. In der Stille kamen das Knistern der Fackel und ihr eigener, im Grunde genommen ruhiger Atem ihr unheimlich laut vor. Als sie das letzte Mal hier gewesen waren, hatte man das Klacken und Zischen der riesenhaften Insekten schon an der Abzweigung leise hören können. Aber nun? Nun war da außer den von der Gruppe verursachten Geräuschen nichts. Sie bezweifelte, dass Crawler dazu in der Lage waren, sich bewusst heimlich und verstohlen fortzubewegen. Hatten sie sich bei ihrem letzten Besuch hier etwa geirrt? Unwahrscheinlich, denn die Geräusche waren ja von allen gehört worden.

    Nachdem sie dem Gang noch ein paar Schritte gefolgt waren, sah sie wie Hjarti den Kopf ein wenig schief legte und einem entfernten Geräusch zu lauschen schien. Nun konnte auch sie hören, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Nur ein leises Rascheln, dem sich jedoch sofort ein etwas deutlicheres Klick-klack-klack-klick anschloss. Die Gruppe bewegte sich weiter, jetzt noch alarmierter als vorher und Murielle hielt den Griff ihres Schwertes noch ein wenig fester umklammert.

    Vor ihnen mündete der enge Gang in eine verhältnismäßig kleine Kammer und noch bevor sie diese betreten konnten, zischte es ihnen drohend entgegen. In den von den Fackeln erzeugten Lichtkegel, der aus dem Gang in die Kammer fiel, trippelte ein Tier, das für Murielle wie eine überdimensionale, viel zu gut gepanzerte Ameise aussah. Schnell richtete der Crawler sich auf, stand nun nur noch auf den zwei hinteren Beinpaaren und bewegte gierig seine Mandibeln, während er mit den Vorderbeinen wild um sich zu schlagen begann. Hjarti konnte ihn für einen kurzen Moment ein kleines Stück mit dem Speer zurückdrängen, so dass Kjal und Murielle die Möglichkeit hatten, die Kammer zu betreten und sich dem Tier zu nähern. Noch bevor das monströse Insekt sich an die beiden herandrängen konnte, sauste ein Pfeil an ihnen vorbei und entlockte ihm ein wütendes Zischen. Murielle trat einen Schritt zur Seite, um Jilvie und Onyx nicht die Schusslinie zum eigentlichen Ziel zu verdecken. Gerade noch im rechten Augenblick hob sie reflexartig das Schwert an und wehrte damit eines der Vorderbeine des angreifenden Crawlers ab. Unmittelbar darauf hielt sie ihm ihre Fackel ein Stück näher entgegen, um Onyx' Rat Folge zu leisten und gab damit Kjal die Gelegenheit, aus seiner Abwehrhaltung zum Angriff überzugehen. Hjarti, der hinter dem Insekt stand, schien ebenfalls in die Offensive gegangen zu sein und inzwischen waren einige weitere Pfeile an ihren Köpfen vorbeigesaust, von denen Murielle allerdings nicht sagen konnte, ob sie ihr Ziel getroffen oder verfehlt hatten, denn dafür war das Fackellicht einfach zu schwach. Nur am Rande nahm sie Notiz davon, dass inzwischen auch Gundas und Ricklen zu ihnen gestoßen waren und so dauerte es nicht mehr lange, bis der Crawler unter einem letzten, langgezogenen Zischlaut leblos zu Boden sank.

    Die Gruppe sah sich in der kleinen Kammer um, achtsam und in Erwartung weiterer Gegner, denn ein Einzelgänger erschien ihnen doch etwas ungewöhnlich. Dann jedoch entdeckten sie ein Stück weiter voraus die Kadaver dreier weiterer Crawler und im sich anschließenden Gang noch zwei weitere. Bei dem gerade erlegten Tier hatte es sich also nicht um einen seltsamen Eigenbrötler, sondern um einen Überlebenden oder Flüchtenden gehandelt. Um einen, der von wem oder was auch immer übersehen worden war. Verwirrt blickte Murielle die anderen an. Wer hätte ihnen hier zuvorkommen sollen?

  14. Beiträge anzeigen #34
    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Der König der Diebe reagierte nicht auf Lukes Zusammenfassung. Daraus konnte der junge Söldner wohl schließen, dass Borran nichts einzuwenden hatte. Endlich wurde dieser geheimnisvolle fremde Krieger hereingeführt. Seine Söldner hatten ihn wirklich neugierig gemacht. Borran nahm den Großgewachsenen ins Visier, während dieser nach vorne trat und vor Borran stehen blieb. Die beiden Männer musterten sich gegenseitig und dem Ortsvorsteher von Schwarzwasser gefiel die Art und Weise, wie der braungebrannte Exot ihn anschaute. Mit ausdrucksloser Miene versuchte dieser Borran einzuschätzen, strahlte dabei Selbstsicherheit und Stolz aus, doch schien dies nicht vorzuspielen. Ein gutes Zeichen. Caizar versuchte seinem Blick standzuhalten, musterte ihn und präsentierte seine volle Größe. Er war ein Krieger, daran gab es keine Zweifel, doch wurde selbst der fremde Hüne unter dem Blick des schwarzhaarigen Mannes langsam unruhig. Die Präsenz die Borran um sich herum aufbaute hatte nichts mit körperlicher Überlegenheit zu tun, sondern war etwas mentales. Sie basierte auf Tatsache, auf Mythen und dem Feinschliff schaffte Borran mit seinem Auftreten und seiner unverwechselbaren Art. Natürlich scharte er zusätzlich noch Leute um sich, wie seinen neuen Leibwächter, oder Dirk und Anton, die die ganze Sache noch unterstrichen. All das lief auf einen simplen Satz hinaus. Borran hatte das Sagen.

    "Bewahre Caizar. Ich bin Borran. Ich vergebe Aufträge an loyale Männer und wer für mich arbeitet, muss sich keine Sorgen um seinen Lebensunterhalt mehr machen", stellte sich Borran vor, ohne darauf zu achten, ob sein Gegenüber ihm folgen konnte, oder nicht. Im Notfall musste Dennik, oder Luke diesem Fremden noch einmal alles erklären, doch das war nicht sein Problem. Er dachte eher darüber nach, ob er diesen Krieger hier in Stewark gebrauchen konnte. Wohl eher nicht.

    "Nehmt ihn mit ins Fort. Nach Thorniara, oder wo ihr glaubt, dass er sich nützlich machen kann. Für Stewark ist er zu auffällig. Ich kann mir keinen Mann in meiner Leibwache leisten über den die Bürger zu reden beginnen und den die Stadtwache bei jedem Tordurchgang durchsucht", der Schutzherr der Vogelfreien schwieg einen Moment, ehe er sich wieder an Caizar wandte: "Was treibt dich nach Argaan? Suchst du Abenteuer? Arbeit? Den Drachen?".

    Dennik

  15. Beiträge anzeigen #35
    Veteran Avatar von Onyx
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    Alle schienen verwundert über die Kadaver. Wer hatte sich gegen die Minecrawler getraut zu kämpfen?
    Wären sie gewöhnliche Städter, typische Abenteurer die mehr den Märchen in den Schenken, als der Realität vertrauten, dann würden sie wohl gleich das Schlimmste vermuten und ziemlich heiß darauf sein, sich einen Ruf zu verdienen. Doch sie waren solche Leute nicht. Es genügten Blicke und ein jeder schien intuitiv die Kadaver und den Boden zu begutachten.

    "Kommen und lernen.", sagte Onyx zu Murielle und schritt dann an einen der älteren Kadaver.
    "Sehen hier. Da sein voll erwischt worden. Mit etwas groß und stumpf. Ein Schlag von oben und Schädel zertrümmert.", zeigte er ihr und leuchtete es genau mit der Fackel aus. Dann schritt er am Körper entlang und begutachtete die Flanke des Insekts und den Boden.
    "Ha! Das nicht Abdruck von etwas groß und auch nicht von Crawler. Sein groß wie Kinderfuss. Schau hier. Da gesprungen, da zurück, hier vor und da gesprungen stark und landen da bei Seite von Crawler. Haben von Seite attackiert und zwei Bein abgeschlagen. So hat das was haben zertrümmert Schädel genug Zeit gehabt. Onyx haben Vermutung. Aber weiter.", meinte er und sie bewegten sich zum Hinterteil des Crawlers. Aus diesem war schon ein stinkendes Sekret herausgekommen und war nach Prüfung durch Onyx finger mittlerweile zähflüssig.
    "Wenn Crawler sterben, das Zeug kommen raus. So zäh wie sein der Crawler schon drei...vielleicht vier Tage tot. Also nicht lange als wir hier erste Mal vorbei. Testen selbst.", wies er an damit Murielle ein Gefühl für die Konsistenz bekam. Auch sollte sie daran riechen.
    "Sein sowas wie Blut. Ähnlich bei anderen Tieren was haben rote Blut. Das wir aber andere Mal behandeln. So wie Blut sein, man feststellen kann wie lang schon tot. - Moment...", gebot er und zückte seinen Jagddolch. Ein gezielter Hieb in den Unterleib, ein langer Schnitt und im Feuerschein sah man im herausströmenden Sekret kleine Würmer oder sowas.
    "Fleischwanzenlarven, Krabblerlarven und irgend ein stinkender Scheiß. Vier Tage. Onyx sicher.", bewertete er, ehe sie noch die andere Flanke begutachteten und auch da Spuren von diesen Kinderfüssen vorfanden. Rickeln gab dann das Zeichen und die Gruppe trat in einem Kreis zusammen.
    "Kjal."
    "Kadaver wurden weder angefressen, noch Trophäen genommen. Einfach umgebracht. Anhand der Lage der Viecher ist anzunehmen, dass sie halbwegs organisiert attackiert wurden."
    "Jilvie?"
    "Ich schätze mehr als ein Dutzend der Kleinen und ein Großer. Für mich sind das eindeutig Goblins und einen Oger der das Kommando hat."
    "Ormos?"
    "Sie sind tiefer rein gegangen. Haben die Crawler als lästige Abwechslung wohl gesehen. Ein paar der Goblins wurden erwischt. Das rote Blut verrät es. Sie haben sie aber mitgenommen. Genauso haben die Goblins noch etwas bei sich gehabt. Die Fussabdrücke wurden tiefer, als sie weiter gingen. Sie haben Beute die sie tragen. Ich vermute mal an einem dicken Ast gebunden."
    "Hjarti?"
    "Die Crawler können wir eindeutig nicht mehr verwerten. Auffällig ist aber der Oger. In Nordmar gibts genug von diesen hässlichen Fettsäcken. Der hier lahmt und das schon länger. Der hat eindeutig eine Steinkeule und ist auch bestimmt so schwer wie drei von mir."
    "Onyx?"
    "Kampf war vor vier Tagen. Spuren so sagen klar. Gobbos sind gut in Kampf. Machen zusammen Kampf. Vielleicht Oger sie kommandieren oder sie einen Gobbo-Krieger als Anführer. Niemand gesehen Brandspuren, heh?"
    "Nein, also ist auch kein Goblin-Schamane zu erwarten. Das genügt erst einmal. Wir gehen der Sache nach. Schützen gehen vor. Brennende Fackeln werden halbiert. Goblins und Oger brauchen auch Licht in Höhlen. Jilvie und Onyx - schießt sofort und gezielt. Nicht zögern, die Viecher können sehr schnell schreien, wenn sie was merken. Sollte der Oger aufkreuzen, schießt auf Kopf und Beine, wenn es die Situation erlaubt. Wenn Hjarti recht behält, könnte das von Vorteil sein. Keine Heldentaten, Jungs. So ein Oger kann weitaus schlimmer als ein Ork werden.", wies Ricklen an. Es ging dann los...

  16. Beiträge anzeigen #36
    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Die Gruppe war dem Gang gefolgt, der sich nun jedoch in zwei Wege gabelte. Welche der beiden Möglichkeiten sie zuerst wählen würden, war schnell entschieden, denn wenn man ganz genau hinsah, konnte man erkennen, dass die dicken Spinnweben, welche von der Decke hingen, links unberührt schienen, während rechts lediglich zerfetzte Reste davon übrig waren. Hier also musste der Oger samt Gefolge vorbeigegangen sein, weshalb dieser Weg die erste Wahl darstellte.

    Nach nur wenigen Schritten schon konnte der kleine Trupp gedämpftes Licht am Ende des Tunnels erkennen, vermutlich hatten die Goblins dort ein Feuerchen entfacht oder einige Fackeln angezündet. Da ihnen niemand entgegenkam, schien es so, als wären sie bisher tatsächlich nicht bemerkt worden. Bei intelligenteren Gegnern hätte man wohl einen Hinterhalt vermuten können, aber bei Goblins? Unwahrscheinlich, dachte Murielle sich.

    So erreichten sie das Ende des Ganges, der in eine nicht allzu große Kammer mündete und ein jeder von ihnen war kampfbereit. Zur linken Wand hin brannte tatsächlich ein kleines Feuer. Davor lag ein Goblin, anscheinend vor sich herdösend, während der andere vor den Flammen hockte und ein Stöckchen hineinhielt, auf dem etwas ziemlich Kleines aufgespießt war. Vielleicht handelte es sich dabei um eine Fleischwanze, denn davon gab es hier so einige, aber genau konnte man das aus der Entfernung nicht sagen.
    Bevor Murielle oder einer der anderen Nahkämpfer sich hätten anpirschen können, hatten Onyx und Jilvie sich schon mit Handzeichen verständigt und auf den knienden Goblin gezielt, der, noch immer das Stöckchen in der Hand haltend, aufspringen wollte, dann aber doch zur Seite wegkippte. Anscheinend hatte mindestens einer der beiden einen guten Treffer gelandet.

    Der andere Goblin war dadurch wohl aus seinem Dämmerschlaf erwacht und schneller als man es erwarten würde, war er aufgesprungen und hatte sich den neben ihm liegenden mit Nägeln beschlagenen Holzknüppel, der nicht viel mehr als ein etwas dickerer Ast war, gegriffen. Mit einem Satz war Hjarti schon bei ihm und auch Jilvie und Onyx hatten erneut ihre Bögen gespannt und den Erwachten beschossen – da dieser nun allerdings wie wild auf und ab hüpfte, bot er kein so leichtes Ziel mehr wie vorher. Dennoch gelang es ihnen, den kleinen Quälgeist auszuschalten, bevor dieser in goblintypisches lautes Gequieke ausbrechen konnte.

    Murielle und Kjal waren unterdessen schon zum Ende der Kammer gegangen und wollten den Ausgang dort im Blick behalten, als aus dem Gang zwei weitere Goblins kamen, die vermutlich die Ablösung für die beiden Wachen sein sollten. Das Überraschungsmoment als Verbündeten auf ihrer Seite, gelang es ihnen, auch diese beiden auszuschalten, bevor sie großartig Alarm schlagen konnten. Zwar war das Ganze natürlich nicht geräuschlos abgelaufen, aber dass es bis zur nächsten Kammer gehallt war, schien doch nicht besonders wahrscheinlich, zumal man gar nicht wusste, wie weit diese nun eigentlich entfernt war.

    Immerhin waren es nun vier weniger, um die sie sich sorgen mussten, aber wenn weiter vorn in der Tat noch ein knappes Dutzend wartete, würde es nicht leicht werden. Dafür waren sie einfach zu flink auf ihren kleinen Füßchen unterwegs. Und dann war da noch der Oger. So einen hatte Murielle noch nie zu Gesicht bekommen, kannte aber die Geschichten über diese großen, nicht besonders klugen aber dafür umso kräftigeren Gesellen.

    Zügig hatten sie den nächsten Gang genommen und konnten nun erneut einen Lichtschein wahrnehmen. Dieser war deutlich heller als der, der von der vorherigen Kammer ausgegangen war. Hier würden sich wohl mehr als nur zwei Goblins aufhalten, wie auch an den Geräuschen zu erkennen war, die aus der Höhle drangen.

  17. Beiträge anzeigen #37
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    Caizar ist offline

    Stewark

    Als endlich die Worte zwischen ihnen flossen, wurde der Hüne sichtlich ruhiger, auch wenn es ihm – wie gewohnt – schwer fiel den Sinn hinter dem Gesagten zu erfassen. Er biss sich in die Innenseite seiner Wange, um den Ärger zu unterdrücken, der sich in ihm sammelte und versprach sich gleichwohl, dass er Dennik bitten würde, ihm die gemeine Zunge näherzubringen. Einzig die Frage, welche Borran schlussendlich stellte, erschuf eine Ahnung in ihm, worum es ging. Das Wort „Drache“ kam ihm sehr bekannt vor und wenn er richtig lag, entsprach es beinahe dem gleichen Begriff wie in seiner Sprache. Gab es hier etwa ein solches Wesen? Wenn dem so war, gab es keinen sicheren Ort auf diesem Flecken Land und das Beste, was der Aranisaani machen konnte, war sich in sein Boot zu setzen und zu fliehen. Doch was, wenn Chala wirklich hier auf Argaan war?
    „Meine Frau“, antwortete er schließlich akzentschwanger, „Chala Vered.“
    Es war das erste Mal, dass er ihren Namen aussprach seit er die Insel betreten hatte, doch sah er bei einem einflussreichen Mann wie Borran gute Chancen, dass er seine Ehefrau kannte, wenn sie sich denn hier auf Argaan befand. Immerhin kannte er sie zumindest so gut, dass er wusste, wie exzentrisch sie sein konnte. Außerdem würde ihre Hautfarbe nicht weniger Aufmerksamkeit auf sich lenken, wie seine.

  18. Beiträge anzeigen #38
    Veteran Avatar von Onyx
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    Onyx ist offline
    Mit jedem Schritt stieg die Anspannung. In einem selbst und auf der Bogensehne. Sie als Schützen würden den Anfang machen. So war es immer und Onyx wusste, dass nur die sichersten Schützen dafür gewählt wurden.
    Jilvie gab das Tempo der Schritte vor. es war nahezu so, als würden alle den Fuss mit ihr setzen und den anderen wieder absetzen. Dabei schienen sie durch die sehr starke Geäuschkulisse in der Kammer sowieso nicht so leise sein zu müssen. Jilvie hob die Hand, blickte vor und dann zurück und ging alleine los. Sie machte sich noch kleiner als sie war und schlich in tiefer Hocke vor. Sie hielt, beobachtete und machte ein ungläubiges Gesicht im Lichtschein der Kammer vor ihnen. Dann bewegte sie sich rückwärts und kam zur Gruppe, während Onyx Wache schob. Gebannt wollten alle hören, was das da für ein Lärm war.
    "Ich hab sowas noch nicht gesehen...die machens da...alle miteinander und tragen Kleider oder sowas. Der Oger...ich kriegs kotzen...echt."
    "Jilvie! Red kein Scheiß! Was ist da?!"
    "Na schaut es euch selbst an. Gibt etwas Sichtschutz und so wie die da feiern, merken die eh nichts.", schwörte sie fast schon und ging vor. Ricklen gab Zeichen sich zum Angriff bereit zu halten.
    Einer nach dem anderen erreichte Jilvie und bekam einen Blick in diese Kammer. Als Onyx da war guckte er zumindest nicht so becheuert wie Hjarti oder Kjal, doch selbst er musste zugeben, dass dieser Anblick etwas war, was man fortan nie vergessen würde. In Varant hatten sie ja von so Orgien gesprochen, aber das hier überstieg die Fantasie der Menschen über Goblins und Oger.

    Es waren ein paar mehr Goblins als sie angenommen hatten. Dies lag daran, dass manche der Goblins an die Wand gefeselt waren oder an einem Seil an den Füssen über den Boden hingen. Manche trugen Kleider wie sie Bauernmädchen tragen und wurden von anderen Goblins teils mit einem Stock gezüchtigt oder gleich durchgenommen - wie die zwei Schafe die sie angebunden hatten. Wieder andere Goblins betranken sich mit Wein, aßen Fleisch von einer Ziege die am Feuer briet, trugen Haare von Menschen und Tieren auf dem Kopf die sie wohl skalpiert hatten, tanzten wild umher und stürzten sich auf alles was bei Drei nicht ihrer Gobbokraft entkommen konnte. Dabei schien es, als wäre ihnen gleich ob Männlein oder Weiblein. Zwei Goblins lagen da total dicht auf Stroh, lachten laut herum und hatten sowas von rote Augen, dass es nur an den Beeren liegen konnte, die sie da in einer Schale hatten. Um einen Fleischberg von Oger sammelten sich auch ein paar Goblins, massierten ihn, kämpften zu seinen Freuden und ein ziemlich verbraucht wirkendes, wirklich irgendwie geschminktes Gobbomädchen schien gar seine persönliche Gespielin zu sein, auch wenn Onyx nicht wusste wie das was er sah in irgend eine Gobboöffnung rein gehen sollte. Erst als hinter den Oger ein Goblin erschien, der eine Art Rüstung trug, wusste man, das sie diesen gehörte.

    Es war eine große Gobbo-Party und alles stank nach Goblinpisse, billigen Wein und nicht zu vergessen nach einem großen schwitzenden Schwein.
    "Bewahre! Bei allen Göttern. Ist das hier Gobborah? Ich kriegs kotzen wie Jilvie...", meinte sogar Hjarti und das hieß was.
    "Komm mal runter. Seht ihr dort den Käfig? Da sind Menschen drin. Ricklen wir müssen...", sprach Kjal.
    "Natürlich! Ormos ich zähl auf dich. Wir greifen dann an.", sagte der Anführer der Gruppe. Ormos trat vor, stülpte sein Tuch über sein Gesicht, so dass nur seine Augen zu sehen waren und zog seine beiden Klingen, die es so typischerweise in Varant gab. Leicht gekürmmt, sehr scharf und ohne Heft. Ormos hielt inne als er vor ihnen hockte. Man hörte regelrecht wie schwer er zu atmen begann und sein Körper sich auf etwas vorbereitete. Kurz blickte er zu ihnen zurück und jeder sah es in seinen Augen, die nun so furchtbar tierisch wirkten. Dann sprang er mit einem mächtigen Satz aus der Hocke und stürmte los. So schnell wie er war keiner und das in seinem Alter. Als wäre er ein Snapper machte er schnelle Schritte, sprang ab und grub gezielt seine Klingen in den ersten Goblin, als würde er wie diese Bestien mit Klauen und Zähnen zuschnappen. Ein Gobbokopf rollte und der Rest der Gruppe stürmte hinein.

    "Die Party ist vorüber!", brüllte Hjarti. Onyx positionierte sich, legte drei Pfeile auf den Boden und spannte sogleich in einer waldläuferischen Eleganz seinen Starkbogen. Wo andere Augenblicke benötigten, war es bei Onyx eine fließende Bewegung, ein Atemzug, ein knatschendes Geräusch der Sehne und schon wurde der Pfeil auf seine Bahn entlassen. Die Wucht des Starkbogens spiegelte sich im Treffer wieder, der einen Goblin mit Bierkrug auf einer Kiste geradewegs runterschoss.
    "Schützen! Auf den Oger!", brüllte Ricklen, während das Brüllen des Ogers im Raum erklang, als dieser sich begann zu erheben. Auf Jilvies Pfeil, folgte Onyx' Pfeil. Beide Treffer töteten diesen Fleischberg nicht, aber sie hinderten ihn aufzustehen. Hjarti stürmte mit seinem Speer vor, Kjal schützte seine Flanke und Ricklen eilte ebenso mit seinem Waldläuferspeer hinterher. Beide wehrten Goblins ab und schufen Platz, während Ricklen mit vollem Tempo und Gebrüll den Speer in den Oger jagte. Dann wich er zurück, weil der Oger nach ihn packte und wurde dann ohne Waffe in der Hand vom Goblin mit Rüstung attackiert. Die rostige Klinge erwischte Ricklen mit einem Schnitt durch die Lederrüstung und am Arm. Der Moment für Onyx etwas zurück zu zahlen war gekommen. Im ganzen Eifer des Gefechts blieb er ruhig, ja fast geschah alles langsamer um ihn. Tausende Pfeile hatte er schon abgeschossen und schon einige Male solch eine Situation gehabt, wo es drauf ankam. Er hielt die Luft an, weder zögerte er, noch übereilte er es den gespannten Pfeil zu entlassen. Vor seinem inneren Auge sah er den nächsten Moment wie der Goblin die beidhändig gegriffene, rostrige Klinge hob und auf Ricklens Kopf einschlagen wollte, wie Hjarti brüllte und versuchte mit seinem Speer es zu verhindern, wie Jilvie mit einer Mischung aus Angst und Zorn die Zähne zusammen biss und selbst dachte den entscheidenden Pfeil abschießen zu müssen obwohl keine Zeit blieb und wie Kjal sich dazwischen werfen wollte. All das nahm er wahr und blendete es doch aus, für den entscheidenen Moment als die Finger die Sehne leicht verdrehten, um dem Pfeil diesen Drall zu geben und dann losließen. Der Pfeil nahm mit einer schwingenden Bewegung die Kraft des Bogens auf. Er vibrierte und drehte regelrecht durch die Luft und hatte solch eine Wucht dahinter, dass er kaum einen Bogen flog, sondern schnurstraks in Richtung Ziel. Das Ziel wurde erwischt, schlug ob der Wucht fast einen Salto nach hinten und wurde durch den Oger aufgehalten. Der Goblin mit Rüstung lag dann da mit einem Pfeil durch den Kopf und Ricklen lebte.

    Sofort war Kjal da und beschützte den Waldläufer, während Hjarti sich eines Goblins entledigte und den Oger attackierte der mitleiweile aufegstanden war und sich brüllend vor Schmerz Ricklens Speer aus der Körperseite zog. Hjarti wählte seinen Weg und schleuderte aus kürzester Entfernung mit nordmarerischer Kraft seinen Speer dem Oger entgegen. Der Speer schlug in die Brust des Ogers ein, der taumelte zurück und zog dann wütend auch diesen Speer aus sich heraus. Dann ging er zum Angriff über und hatte sogleich alle drei im Sinn. Jilvies Pfeil traf den Ogerkopf, aber das hatte kaum Wirkung. Kjal und Hjarti und machten sich bereit, als der Koloss auf sie zukam und mit einem toten Goblin auf sie einschlagen wollte. Hjarti bekam es ab und Kjal wich knapp aus, als der Ogerarm den Goblin in die andere Richtung bewegte. Dann griff der Oger mit der freien Pranke nach Ricklen und auch Onyx' Pfeil bremste das Ungetüm nicht aus. Als er Ricklen dann am Bein hatte und gegen die Wand oder Decke schleudern wollte, zuckte er zusammen. Etwas erwischte ihn von hinten. Es war Ormos der eine Klinge tief in den Oger grub und auch die andere Klinge in den Nacken des Monsters stieß. Der Oger spie Blut und versuchte wild nach Ormos zu greifen. Der Boden erzitterte regelrecht, als Ormos auf dem Oger ritt und sich gut hielt, um auf den entscheidenden Moment zu warten. Als der Oger kurz stockte, drückte er sich kraftvoll mit den Beinen ab, löste die Klingen dabei aus dem Fleisch und sprang - kraftvoll und dynamisch wie ein Snapper - dem Oger wieder entgegen. Die scharfen Klingen stießen in den Ogerhals und ein kraftvoller Ruck schlitze den halben Ogerhals auf. Mit Blut gurgelnd stampfte der Oger umher, versuchte noch irgendwen in den Tod mitzureißen und stolperte dann mit seinem einen, lahmen Bein über einen toten Goblin. Am Boden liegend stießen und schlugen Hjarti, Kjal, Ormos und die herbei geeilte Jilvie mit ihren Waffen auf das Ungetüm ein.
    Onyx indes verfolgte mit gespannten Pfeil die Bewegungen der anderen. Gundas und Murielle sollten zum Käfig mit den Gefangenen...
    Geändert von Onyx (21.03.2016 um 22:21 Uhr)

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    Drachentöter Avatar von Murielle
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    Murielle ist offline
    Auf den Anblick, der sich ihnen bot, war Murielle keinesfalls gefasst gewesen. Es dauerte einige Momente, bis sie begriff, was in der Höhle vor sich ging und lange darüber nachdenken wollte sie nicht. Einfach nur so schnell es ging wieder hier weg und diese Bilder aus ihrem Kopf verbannen.

    Sie war mit Gundas zu dem Käfig geeilt, in dem anscheinend einige Unfreiwillige gefangen gehalten wurden, auch wenn nicht bei allen im dämmrigen Fackellicht auf den ersten Blick erkennbar war, dass es sich um Menschen handelte. Man schien einige der Gefangenen in unsinnige Verkleidungen gesteckt zu haben, die mit viel Fantasie als Scavenger durchgehen könnten. Oder hatten die sich selbst kostümiert? Man konnte es nur erahnen.

    Zeit für Fragen war vorerst keine, weil nun zwei weitere Goblins an Gundas und Murielle herangetänzelt kamen, bewaffnet mit dem Erstbesten, was sie sich hatten greifen können. Eine der Kreaturen war auffällig dick und sein Bauch hüpfte in absurder Weise auf und ab, während er auf den Käfig zuhopste. Um seine wabbeligen Hüften lag ein Gürtel, an dem einige grob gearbeitete Schlüssel hingen. Murielle sprang zur Seite, als er auf sie zustürmte und drehte sich unmittelbar danach um, um ihm nicht den Rücken zuzuwenden und versuchte dabei, ihn mit ihrem Schwert zu treffen. Das ging daneben. So ungelenkig der voluminöse Goblin auch aussehen mochte, seine Reflexe schienen dennoch zu funktionieren und er duckte sich erstaunlich flink unter ihrem Hieb weg. Gundas unterdessen schien mit seinem Angreifer fertig geworden zu sein und kam Murielle zur Hilfe.

    Als der dicke Goblin endlich im Staub lag, kniete sie neben ihm nieder und löste den Schlüsselring von seinem Gürtel. „Hier, schau mal ob einer von denen passt.“, bat Murielle Gundas, während sie ihm die Schlüssel zuwarf. An dem Gürtel, der nicht viel mehr als ein einfacher Riemen war, war außerdem ein kleines Beutelchen befestigt, das sie näher untersuchen wollte. Vielleicht würde sich darin ja etwas Nützliches befinden, obwohl man bei einem Goblin wohl nicht zu viel erwarten sollte. Auf jeden Fall war das interessanter, als irgendwelche Gefangenen zu befreien, die sie nichts angingen – die konnten ruhig noch ein wenig warten.

    Während sie sich in dem kleinen Beutel angewidert durch gewöhnliche Kieselsteine, irgendwelche abgebrochenen Zähne und etwas, das wie abgekaute und ausgespuckte Zehennägel aussah, wühlte, stieß sie auf einen kleinen Stein, der in dem gedämpften Licht bläulich schimmerte. Gerade als sie diesen einsteckte, hörte sie plötzlich, wie jemand ihren Namen sagte – eigentlich mehr fragte als sagte. Die Stimme kam ihr bekannt vor, so als hätte sie diese schon viele Male zuvor gehört und dennoch konnte Murielle sie nicht zuordnen. Sie blickte zu Gundas, aber dieser war noch mit den Schlüsseln beschäftigt und schien kein Wort gesagt zu haben. Als sie sich wieder dem toten Goblin zuwenden wollte, fiel ihr Blick auf einen jungen Mann, der an den Stäben des Käfigs stand und diese mit beiden Händen umklammerte, während er erneut ihren Namen sagte.

    Die langen Strähnen seines braunen Haares fielen ihm ins Gesicht und als Murielle verwundert näher herantrat, sah sie, dass dazwischen zwei rotglänzende Augen hervorblickten. Entgeistert hob sie ihre Hand und wischte dem Gefangenen behutsam das Haar aus dem Gesicht. Wie war das möglich? Die unrasierten Wangen, über die sie nun strich, waren untypisch für ihn, denn er hatte stets großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres gelegt. Die aufgeplatzte, von einer längst getrockneten Blutkruste bedeckte Lippe konnte genau so wenig wie die seit ihrem letzten Treffen vergangenen Jahre darüber hinwegtäuschen, wen sie hier vor sich hatte. Aus dem jungen Mann war ein Mann geworden, aber ihn würde sie unter Tausenden wiedererkennen, genau wie sie Calintz, seinen ehemaligen Meister, immer und überall wiedererkennen würde. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn jemals wiederzusehen und schon gar nicht hatte sie damit gerechnet, ihn in einer solchen Situation vorzufinden. „Cery“, flüsterte sie, noch immer recht ungläubig, auch wenn es an der Identität ihres Gegenübers nicht den geringsten Zweifel gab. Sie hatte so viele Fragen! Wie war er hierher gelangt? Was machte er überhaupt auf Argaan? War Danika ebenfalls hier? Oder Cal? Wer waren die anderen Gestalten, die mit ihm hier eingepfercht waren? Und warum waren sie kostümiert? Aber dies alles war erst einmal bedeutungslos, viel wichtiger war es, den Käfig aufzubekommen, damit er herauskommen könnte. Cery. Wie gern sie ihn in den Arm nehmen wollte. Hatte sie das überhaupt jemals zuvor getan? Gundas schien inzwischen den richtigen Schlüssel gefunden zu haben, auch wenn Murielle sich fragte, wofür wohl die anderen sein mochten. Aber dem würden sie sich später noch widmen können, jetzt mussten erst einmal die Gefangenen und vor allem Cery befreit werden.

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Onyx ist offline
    Der Kampf war vorbei. Kein Goblin war am Leben und auch der Oger blutete geradewegs aus. Ricklen wurde versorgt und Ormos hatte sich zurück gezogen, um runter zu kommen wie er sagte. Onyx betrachtete die Goblins und kam zum Schluss, dass manche nicht freiwillig hier waren. Auch während des Kampfes schienen sich manche gegen ihresgleichen zu wehren, doch die Menschen machten hier keine Unterschiede. Nicht Onyx und auch keiner sonst. Was kümmerte es sie wie diese Goblins lebten und sich untereinander verhielten. Andererseits war das Verhalten hier irgendwie seltsam gewesen. War es der Oger oder etwas anderes, dass solch einfluss auf die Goblins genommen hatte, dass sie sich benahmen wie...Menschen? Versklaven, schänden, feiern... - klar waren Goblins unberechenbar, doch selbst einer wie Kjal, der ihnen oft genug von den Gobbostämmen um Silden erzählt hatte, schien das alles hier seltsam zu finden.
    "Haben sie die Menschen nachgemacht oder war es was anderes?", fragte Kjal, als sich sein und Onyx' Blick trafen. Man wusste, dass man gerade über ähnliches nachdachte. Onyx zeigte auf die Beute und manch Dinge die hier offensichtlich waren.
    "Wein, Gobbobeeren und Menschenkleidung. Sie haben beobachtet und es gleich gemacht.", meinte Onyx recht nüchtern.
    "Aber Goblins haben doch keinen Grund dafür? Sie mögen Glitzerzeugs und gutes Essen. Aber sowas hier?", meinte Kjal.
    "Die sind verwirrt und gestresst. Überlegt doch mal wie es da draußen ist. Echsen, Drachen, Menschen die bewusst Jagd auf sie machen, Knappheit und vieles mehr. Sie haben sich angepasst, haben sich einen großen Bruder angelacht und kamen so besser durch.", beurteilte Gundas die Situation.

    "Uuuu...Unsinn! Die haben uns überfallen. In unserem eigenen Versteck und haben dann geräubert wie wir es taten. Der Oger war der Schlimmste.", sprach dann einer der Befreiten.
    "Was bistn du fürn Vogel!?", fragte Hjarti und lachte den Typen aus, der da so eine Art Scavengerkostüm trug.
    "Lach nicht! Wir sind die berüchtigte Scavengerbande. In jeder Stadt will man uns hängen.", prahlte der Typ und bediente sich am nun von den Goblins verwaisten Essen.
    "Onyx kennen die Idiot.", sprach der Hüne und trat vor. Als die drei Typen dann Onyx erblickten schreckten sie zurück und zeigten mit nackten Finger auf ihn.
    "Ohh nein, der große Schwarze! Wo steckt der Kleinere mit dem schönen Haar? Ihr wollt uns doch nicht wehtun? Wollt ihr nicht, oder? Wir waren tagelang hier gefangen. Lasst uns gehen, Herr.", flehte dann der mit den vielen Scavengerfedern auf seinem Schlapphut.
    "Gehen Onyx aus Augen. Scavengerbande sein schlechteste Banditenbande von Insel. Rauben nur arme Leute aus. Verpissen besser! Sonst Onyx...", drohte der Hüne und hob den Bogen. Der den er damals ins Bein schoss zuckte zusammen und rasch war Hjarti zur Stelle, um einen nach dem anderen in den Arsch zu treten und davon zu jagen. Die Bande stürmte lauthals davon.
    "Hätten die gleich umlegen sollen.", meinte Kjal.
    "Wir haben heute genug umgebracht und die drei sind auch nur ein paar arme Schweine. Hast doch gesehen, dass die mal gar nix drauf haben. Scheiße tut das weh...", meinte Ricklen und wurde gerade von Jilvie verbunden.
    "Du stehst das durch?", fragte Ormos und setzte sich zu Ricklen. Entkräftet wirkte er.
    "Ich hab schon Schlimmeres durchgestanden. Ihr seid auch ok?", fragte der blonde Waldläufer. Da niemand sagte, dass er im sterben lag, war dem wohl so.

    "Wir ruhen etwas und dann müssen wir die Kadaver entsorgen. Sonst kommen hier sehr bald Crawler wieder hinauf.", schlug der Anführer dann vor.
    "Am Besten schauen wir noch tiefer in der Mine mal nach, wenn du das durchstehst.", schlug Ormos vor.
    "Mal sehen. Ist ja nur ein kleiner Schnitt hier und da. Zumindest ein paar Kammern tiefer sollte es gehen.", sagte Ricklen, doch markierte er wohl gerade mehr den harten Kerl.
    "Murielle? - Wer ist das?", fragte Jilvie neugierig und bemutterte Ricklen für seinen Geschmack ein wenig zu sehr. Zumindest vor den Jungs.
    Die Blicke der Truppe gingen auf den verwildert wirkenden Typen neben Murielle. Seltsam wirkte er. Zumindest die Augen die man zwischen den Haar im Lichtschein erblicken konnte.

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