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  1. Beiträge anzeigen #1
    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Die Ordenskrieger ist offline

    Thorniara #30



    »Ihr befindet Euch in Thorniara, Hauptstadt der südlichen Inseln und Teil des myrtanischen Königreiches. Dem gesetzestreuen Wanderer bieten die Mauern und Häuser der Stadt Schutz und Obdach, doch gelten hier auch die Gebote Innos’, deren Übertretung unangenehme Konsequenzen nach sich zieht. Wer aber die Regeln achtet und auf ehrliche Weise seinem Handwerk nachzugehen gedenkt, der wird hier schnell zu sozialem Prestige gelangen.
    Vor allen Dingen beachtet dies:
    Erstens: Wenn Ihr Thorniara betretet und kein Bürger des Reiches seid, so gebt Eure Waffen ab. Keine Sorge, beim Verlassen der Stadt erhaltet Ihr sie selbstverständlich zurück!
    Zweitens: Anders als in weniger frommen Städten, wie Setarrif, ist Sumpfkraut hier verboten, also denkt gar nicht erst daran, welches in die Stadt zu bringen!
    Drittens: Es gibt Bereiche in der Stadt, die nicht jedem zugänglich sind. Man darf als Fremder natürlich nicht einfach in die Bastion spazieren, höchstens in Begleitung einer Wache! Und auch die Zitadelle darf man nur in Begleitung betreten, wenn man kein Bürger des Reiches ist. Das Tempelviertel dagegen ist jedem zugänglich, aber wenn man nicht zum Orden gehört, hat man auch dort seine Waffen abzulegen. Ansonsten fühlt Euch frei, hier Euren Angelegenheiten nachzugehen, solange Ihr niemanden bestehlt oder umbringt.


    Ach, und eine Sache noch! Seht Ihr die Steckbriefe dort drüben? Darauf sind verschiedene Schwerverbrecher zu sehen, die im ganzen Reich gesucht werden - tot oder lebendig. Wenn Ihr also etwas über einen davon wisst, gebt uns Bescheid, und Ihr werdet belohnt. Die Liste der Übeltäter ist wahrlich lang ...

    Ardescion (Mord und Entführung)
    Alon (Beihilfe zum Mord)
    Calintz (Mord)
    Damh (Mord, Desertion)
    Faren (Hochverrat, Mord)
    Joe Black (Mord und Entführung)
    Kroen (Gotteslästerung, Anstacheln von Umtrieben, Verbreitung von Irrlehre)
    Noxus Exitus (Mehrfacher Mord, Beliar-Paktiererei, Entführung, Missachtung der Gewalt der Stadtwache)
    Redsonja (Mord)
    Rethus (Desertion, Beihilfe zur Flucht)
    Sir Jarved de Maradras aus Gorthar (ein Deckname, der echte Name - Yared - ist der Obrigkeit nicht bekannt; Aufwiegelei, Mord)
    Taeris (Raubmord, Verrat)
    Trilo (Mord, Hochverrat, Desertion, Ketzerei, Gotteslästerung)


    Aber genug geredet! Jetzt wisst Ihr alles, was Ihr hier zu beachten habt. Gehabt Euch wohl!«


    Karte von Thorniara

  2. Beiträge anzeigen #2
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Françoise wusste worauf der Primus mit seiner Frage abzielte. Schon allein das zaghafte Nachfragen sprach Bände. Vicktars Ehrfurcht vor dem Feuer besaß wirklich bedenkliche Ausmaße, dass sich die Priesterin Gedanken machte, wie es mit ihm in Zukunft weitergehen sollte.
    »Das kommt darauf an. Wenn der Magier es darauf anlegt, dann werden seine Hände in Flammen stehen. Viel mehr ist es aber die immense Hitze, die diesen Zauber ausmacht. Und dazu müssen keine Flammen schlagen. Üblicherweise glühen die Hände während des Wirkens und nicht mehr. Womöglich wäre dieser Zauber die sinnvollste Ergänzung deines Repertoires. Früher oder später musst du dich mit deiner Schwäche auseinandersetzen. Sieh es als nächsten logischen Schritt nach dem Erlernen des Lichtzaubers. Und die Flammenhand ist ein mächtiges Werkzeug, dessen sei dir sicher.«

  3. Beiträge anzeigen #3
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Vicktar ist offline

    Zitadelle - Kammer der obersten Feuermagierin

    Eine Hand, glühend heiß wie aus den Flammen gehobener Stahl. Ja, das klang tatsächlich gut. Es war die Kraft des Feuers, ohne selbst Feuer zu sein. Und er wusste durchaus, wofür sich solch ein Zauber einsetzen ließ. Denn er dachte an den Grund, der ihn dazu gebracht hatte, sich mit der Magie überhaupt auseinanderzusetzen. Dieser war nur indirekt der Wunsch danach, seine Mitmenschen - zumindest diejenigen, die es wert waren - vor den Fängen des Bösen zu schützen. Vielmehr war es die Aussicht auf ein Werkzeug, das ihm half, die Sünder nach dem Maß zu unterscheiden, ob sie zurück auf den rechten Pfad geführt werden oder nur noch im Tod Erlösung finden konnten - und Letzteren eine passende Läuterung der Seele zukommen zu lassen.

    Mit fest entschlossenem Blick nickte er und sagte:
    "Dann will ich die Flammenhand zu beherrschen lernen."

    Auf die Bemerkung der Herrin hinsichtlich seiner Schwäche aber ging er nicht ein. Er sah es nicht als Schwäche, seinen Gott in Person erblicken zu können, wenn er in die Flammen sah, und in seinen Augen war es nur allzu menschlich, dass dieser Anblick einen von Zeit zu Zeit übermannte, wenn der Geist etwa müde und unvorbereitet war.
    Ein starker Glaube war nichts Verwerfliches.

  4. Beiträge anzeigen #4
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    »Der Kugelblitz, die Ehrfurcht und die Flammenhand. Eine gute Auswahl. Obwohl man mit keinem unserer Zaubersprüche eine falsche Wahl treffen könnte. Letzlich kommt es nur darauf an, welchen Zauber du zu welcher Zeit verwendest. Eingangs hatte ich ja bereits gesagt, dass unsere Magie sehr verheerend sein kann. Umso wichtiger ist es deshalb, genau zu wissen, wann du sie wirkst und wann du es nicht tust.«
    Die Priesterin erhob sich von ihrem Stuhl, ging um den Tisch herum und auf Vicktar zu.
    »Wir beginnen mit der Flammenhand, denn sie relativ einfach zu erlernen ist. Den Umgang zu meistern ist allerdings eine andere Sache. Wie dem auch sei. Das Idee hinter der Flammenhand ähnelt der Macht der Stimme sehr; du verleihst einem Teil deines Körpers magische Kraft. So wie es Innos' Magie ermöglicht, die Fähigkeiten unserer Stimme über das Menschenmögliche zu erweitern, so ist es auch mit der Flammenhand: die Wärme unserer Körper um ein Vielfaches erhöht. Genug, um sogar Metall schmelzen zu lassen.«
    Zur Demonstration nahm Françoise eine Gesteinsprobe aus einem Regal. Sie gehörte zu jenem Gestein, in dem die Priesterin nach Kristallen gesucht hatte. Auf der offenen Handfläche zeigte sie dem Primus die Probe. Es dauerte nicht lang, bis die Hand der obersten Feuermagierin anfing zu glühen. Das Gestein zersetzte sich langsam und schmolz bis nur noch eine dunkle Pfütze davon übrig blieb. Ein leichter Geruch nach Schwefel stieg dabei in die Luft und zeugte von der Herkunft des Materials. Die Priesterin ließ Vicktar einen ausgiebigen Blick darauf werfen, bevor sie das geschmolzene Gestein in eine kleine Schale goss.
    »Weit weniger spektakulär als ein Feuerball, doch hat es einen großen Vorteil ihm gegenüber. Ein Feuerball würde zum Beispiel eine Holztür in Brand setzen können, mit genügend Wucht vielleicht sogar durch das Holz schlagen. Seine Hitze ist allerdings nicht so sehr fokussiert wie die der Flammenhand. Mit ihr könntest du dich durch eine Rüstung brennen. Zumindest, wenn derjenige, der sie trägt, so lange still hält.
    Was ist also das Prinzip hinter dem Zauber? Hitze, Fokus und Kontrolle. Es geht nicht darum, dass deine Hand Flammen schlägt - gerade in deinem Fall. Außerdem ist es immens wichtig, dass du den Zauberspruch zu jeder Zeit beherrschst. Ein Moment der Unaufmerksamkeit und das Feuer brennt sich durch Haut und Knochen.«

  5. Beiträge anzeigen #5
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Zitadelle - Kammer der obersten Feuermagierin

    Ein Zauber ganz von der Art der Stimme... das klang unerwartet, denn man mochte diese beiden Zauber auf den ersten Blick nicht unbedingt miteinander in Verbindung bringen, doch nach der Erklärung der Herrin leuchtete es ein, dass die Flammenhand auf ähnlichen Vorgängen beruhte. Die Fokussierung der Magie in einem bestimmten Körperteil... wenn Vicktar genauer darüber nachdachte, war der Prozess des Erhitzens der eigenen Hand vermutlich sogar weniger filigran als der Einsatz der Stimme, die Einiges an Gefühl erfordert hatte, doch er würde mehr Kraft erfordern. Er glaubte fest daran, dass er diese aufbringen konnte, denn seit er die Stimme zu beherrschen gelernt hatte, war viel Zeit der Übung vergangen, in der seine magischen Reserven sich vergrößert hatten (denn er hatte durchaus großen Gefallen an diesem Zauber gefunden). Doch es gab immer noch einen Faktor, den er nicht einschätzen konnte: die Warnung der Herrin, dass ein Kontrollverlust fatale Auswirkungen auf die angrenzenden Körperteile hätte, die nicht durch die magische Fokussierung abgehärtet wären, war ein durchaus nachvollziehbares Problem. Es wäre ein ziemlich dummes Missgeschick, wenn ein Magier seine Hand zum Glühen brachte und seine Schulter bei der Gelegenheit gar briet.

    "Ich schätze, es wird am besten sein, wenn ich zunächst versuche, meine Hand ein wenig zu erwärmen, und mich dann darauf konzentriere, die Kontrolle über die Magie im Arm zu verbessern, bevor ich mehr Kraft investiere und die Hitze erhöhe."
    Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf die wallende Magie in seinem Inneren. Dank seiner Erfahrung mit der Stimme bereitete es ihm keine größeren Probleme, die magischen Kräfte an einem bestimmten Ort zu konzentrieren, wenngleich der Teil seines Körpers ein ungewohnter war. Die Magie sammelte sich in seiner rechten Hand, und mit Hilfe seines Verstandes wandelte er die Energie in Hitze.
    Vicktar spürte, wie seine Hand sich erwärmte, doch er investierte nicht allzu viel Kraft, sodass er den größten Teil seiner Aufmerksamkeit darauf legen konnte, die Vorgänge in seinem Arm zu beobachten und zu bewerten. Er spürte, dass dieser Weg definitiv nicht falsch war, denn auch wenn er sich mühte, die Magie zu fokussieren, strahlte die Wärme doch ein wenig in seinen Oberarm ab und ließ ihm unangenehm warm zumute werden. Nach einigen Momenten beendete er den Versuch und blickte Françoise an.
    "Ich muss wohl eine bessere Art der Abschirmung finden."

  6. Beiträge anzeigen #6
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Zitadelle

    Skeptisch schaute der Stadtverwalter Simon auf die ausgefertigten Vertragsunterlagen. Seit Wochen hatte man mit der Händlergilde verhandelt und sich dann auf ein mehrseitiges Dokument einigen können. Die Zitadelle sah in der Händlergilde einen Verbündeten gegen den Versorgungsengpass und in ihr die Hoffnung, den Handel von Thorniara wieder zur alten Blüte zu verhelfen. Denn spätestens seit der Pest war die südlichste Insel des Königreiches Myrtana von den Karten der Überseehändler gestrichen worden.

    Simon glaubte jedoch nicht an den gutmütigen Absichten der Händlergilde. Denn trotz ihrer Anwesenheit wurde der Versorgungsengpass immer dramatischer und es waren letztlich auch Versorgungsschiffe des Königs, die die Kornkammern der Hafenstadt wieder füllen konnten. Unglücklicherweise betrieb die Händlergilde mit ihrer Armenspeisung eine für die Bevölkerung unverzichtbare Einrichtung und sicherte ihr damit hohes Ansehen.

    Obwohl die heilige Kirche Innos' selbst große Opfer brachte und die Adlaten und Novizen des Feuers zu jeder Tages- und Nachtzeit warme Suppe verteilten, lobpreisten die Bürgerinnen und Bürger lieber die ausländische Gilde, die auf dem Marktplatz für eine erhebliche Verteuerung gesorgt hatte.

    Auch die Zitadelle erkannte dieses Missverhältnis und bereute es alsbald, der Händlergilde die Erlaubnis für die Betreibung einer Armenspeisung gegeben zu haben. Es wäre vielmehr die Aufgabe der Obrigkeit gewesen, eine solche Armenspeisung selbst zu unterhalten, statt sie aus ihrem Verantwortungsbereich auszugliedern. Da kam es der Zitadelle gerade recht, dass die Händlergilde sich aufgrund der finanziellen Belastung nicht mehr im Stande sah, die Armenspeisung auf eigene Kosten fortzuführen.

    Des Öfteren hatte Simon seine Bedenken geäußert, der Händlergilde weitreichende Vergünstigungen und Sonderrechte einzuräumen. Er wurde jedoch immer wieder abgewiesen. Denn mit den Vergünstigungen seien auch Verpflichtungen verbunden, die der Stadt und der Mission des Königs langfristig zu Gute kommen würden. Die Zitadelle war davon überzeugt, mit dem ausgehandelten Vertrag ein gutes Geschäft zu machen.

    Simon aber war sich sicher: Der Vertrag hatte das Potential, die Sicherheit der Stadt zu gefährden und damit langfristig für eine Destabilisierung zu sorgen. Insbesondere die Tatsache, dass man der Händlergilde einen diplomatischen Status zusprechen wollte, war ungewöhnlich. Äußerst bedenklich war hingegen die eingeräumte Sonderbefugnis, dass die Händlergilde eigene Soldaten zum Schutz ihrer Einrichtungen und Waren unterhalten durfte.

    Der Stadtverwalter seufzte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Gildenmeister der Händlergilde zur Vertragsunterzeichnung erscheinen würde.

    Maximuss

  7. Beiträge anzeigen #7
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Bürger ist offline

    Das Händler- und Handwerkerviertel, Anwesen der Händlergilde

    Mit Sorgfalt legte sich Gildenmeister Trevor sein seidenes Gewandt an. Aufwendig gearbeitet und mit Goldfäden verziert, erschien es ihm geradezu angemessen, um eine wichtige Vertragsunterzeichnung zu leisten.

    Die Expansion der Händlergilde stand unter einem glücklich und zugleich unheilvollen Stern. Denn viele Ereignisse hatten der Gemeinschaft in die Karten gespielt, die gleichzeitig aber auch ihren Untergang bedeuten konnten.

    Die Händlergilde expandiert gerne in instabilen Systemen und ein Krieg bot ungeahnte Aufstiegschancen. Doch mit der todbringenden Pest und einem verheerenden Drachenangriff hatte der Gildenmeister nicht erwartet. Die Expansion fand unter schwierigsten Bedingungen statt und konnte dennoch erfolgreich durchgeführt werden. Nicht zuletzt aufgrund der Hartnäckigkeit des Gildenmeisters und seinen weitreichenden Versprechungen den ranghohen Mitgliedern gegenüber. Die anstehende Vertragsunterzeichnung sollte einen Teil seiner Versprechungen bereits erfüllen.

    Maximuss

  8. Beiträge anzeigen #8
    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Die Zitadelle

    "Wir freuen uns, die Verhandlungen abgeschlossen zu haben und nun den Vertrag unterzeichnen zu können. Wir sind uns sicher, es wird ein Gewinn für alle Vertragsparteien und schlussendlich auch für die Bürgerinnen und Bürger der Hafenstadt werden."

    Die Herrschaften waren sichtlich zufrieden und erleichtert, dass die Verhandlungen erfolgreich beendet werden konnte. Die Zitadelle hatte sich in den Verhandlungen stets besonders stark gezeigt und wollte die Händlergilde zu deutlichen Kompromissen bewegen. Die Händlergilde hingegen kannte ihre eigene Position und die Bedeutung einer stabilen Versorgungslage. Die Zitadelle behauptete zwar, die Versorgung auch ohne die Händler aufrecht erhalten zu können. Doch die Vergangenheit verriet oftmals ein anderes Bild.

    Auf der anderen Seite wollte die Zitadelle auch nicht die Verhandlungsbasis zerstören. Die Händlergilde wiederum versuchte ihre Vorschläge und Forderungen äußerst sanft zu formulieren, um die Obrigkeit nicht zu verärgern. Hatte sie doch einschlägige Erfahrungen damit gemacht, wie impulsiv der Orden entscheiden konnte. Im Affekt getroffene Entscheidungen des königlichen Hofes machten einen Rückzug der Händlergilde vom myrtanischen Festland seinerzeit notwendig, um der drohenden Enteignung zu entgehen. Umso wichtiger war es nun, den Standort auf Argaan zu festigen.

    Einer der anwesenden Stadtverwalter legte dem Gildenmeister den ausgehandelten Vertrag vor und erhob seine Stimme: "Durch die Unterzeichnung dieses Vertrages erteilt die Zitadelle im Namen des Königs der Händlergilde den diplomatischen Status. Dieser Status beinhaltet unter Anderem auch den Unterhalt von bewaffneten Männer zum Schutz des Privateigentums der Händlergilde. Die Händlergilde erhält außerdem das Niederlassungsrecht, wodurch es ihr ermöglicht wird, ein Kontor im Hafenviertel zu erreichten und Eigentum im Reichenviertel zu erwerben. Zum Ausgleich dieser Privilegien entrichtet die Händlergilde einen festgelegten Betrag, der sich ausdrücklich nicht am Umsatz bemessen wird. Die Zölle werden für die Händlergilde großzügig gesenkt aber ausdrücklich nicht aufgehoben."

    Nachdenklich nickte der Gildenmeister, als er sich den Vertrag durchlas. Sie hatten größtes Verhandlungsgeschick bewiesen und diverse Kompromisse getroffen, sodass sich nun jeder als Gewinner fühlen konnte.

    "Die Armenspeisung geht mit allen Rechten und Pflichten in den Verantwortungsbereich der Zitadelle über. Die Händlergilde verzichtet wohlwollend auf eine Aufwandsentschädigungen und erhält dafür stattdessen entsprechende Vergünstigungen beim Erwerb von Immobilien im Reichenviertel. Wenn die hier anwesenden Herrschaften damit einverstanden sind, bitte ich nun um Vertragsunterzeichnung."

    Abermals nickte der Gildenmeister und ließ sich eine Schreibfeder reichen. Mit schwungvoller Führung unterschrieb er und setzte dann das Siegel der Händlergilde auf das Dokument. Mit Unterschrift der anwesenden Stadtverwalter war der Vertrag damit rechtswirksam.

    Maximuss

  9. Beiträge anzeigen #9
    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Hierodius Lex ist offline

    Die Arena

    Zuversichtlich nickte Hierodius Lex und sah in dem Angebot seines Kollegen die Chance, das bisher gelernte auch in einer Kampfsituation umzusetzen. Die letzte Trainingseinheit mit Redlef lag bereits einige Tage zurück. Seitdem hatte der breitgebaute Soldat stets alleine in der Arena geübt.

    Außerdem war er zuversichtlich, in einem Übungskampf nicht nur wenige Minuten zu überstehen. Zwar war Hierodius Lex durch seine Statue seinem Gegenüber deutlich überlegen. Doch taktisches und schnelles Vorgehen waren in einem direkten Zweitkampf wesentlich entscheidender, als die bloße Kraft.

    Hierodius Lex hielt das Breitschwert fest in seiner rechten Hand. Während seiner Trainingseinheiten hatte er gelernt, die richtige Balance zwischen einem festen Griff und einer geschmeidigen Handbewegung zu finden. Nur so konnte man das Schwert gleichsam effektiv, wie kontrolliert benutzen.

    Mit zügigen Schritten lief der breitgebaute Soldat auf Pons zu und holte zum ersten Schlag aus. Die Schwerter trafen aufeinander. Die Wucht des Aufpralls hielt sich jedoch in Grenzen. Schließlich hatte keiner der Soldaten ernsthaft vorgehabt, sein Gegenüber zu verletzen.

  10. Beiträge anzeigen #10
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Stadtwache ist offline
    Pons hielt dem Angriff seines Gegenübers stand. Der Angriff war vorhersehbar gewesen und Pons ließ die Klinge abgleiten, um ebenfalls einen sauberen Schlag von der Seite her zu führen.
    Sie beide hatten noch nicht viel mit dem Schwert gegen Jemanden anderen gekämpft. So führten sie beide einfache und vorhersehbare Schläge aus. Pons war es nur recht so. Auch er musste erst einmal ein Gefühl für die Waffe entwickeln. Es war etwas anderes auf eine Holzfigur einzuschlagen. Hier musste er aufpassen, außerdem hatte er eine tierische Angst den breitgebauten Kameraden zu verletzten.
    Seinen Hieb konnte Lex auch abfangen. Jedoch blocke er gradlinig, ohne den Schlag abgleiten zu lassen. Pons ließ die Waffe sinken.
    »Hey, ähm… Darf ich Euch einen Hinweis geben? Eure Klinge wird schnell tiefe Scharten bekommen, wenn ihr einen Hieb stumpf abfangt. Besser ihr kippt beim Parieren die Klinge leicht, und fangt den Schlag ehr mit der breiten Seite, um die Klinge dann an Eurer abgleiten zu lassen. Der Weibel hat mir erklärt, dass dieses Eurem Gegner bestenfalls die Kraft nehmen wird, da er sie praktisch verbraucht in dem er an Euch vorbei schlägt. So ist er meist in einer Haltung ohne Deckung. Gebückt zum Beispiel, wenn er Schlag nach unten gezielt hatte. Auch gebt Ihr Ihm nicht die Möglichkeit sich an Euer Klinge abzustoßen, um einen zweiten Angriff zu starten.«
    Erneut hob er die Klinge und machte sich für einen weiteren Übungskampf bereit.
    »Versuchen wir es noch einmal. Los, Hebt Euer Schwert, ich werde Euch angreifen.«

    Lex hob seine Klinge und Pons führte mehrere Schläge von Oben oder der Seite auf sie aus. Mit der Zeit gelang es Ihm die Schläge abgleiten zu lassen. »Sehr gut«, Pons lächelte. »Ich werde Euch jetzt weiter angreifen und nach dem ersten Schlag gleich zum weiteren Schlag ansetzten. Versucht sie abgleiten zu lassen, oder mich ins Leere laufen zu lassen, um selbst einen Angriff zu führen.« Er sah sich um. »Doch besser wir nehmen dafür Holzschwerter. Die sind zum Üben für uns Unerprobte wohl besser.«
    Pons ging zu den Fässern herüber, in denen die Übungsschwerter lagerten. Er lehnte seines dagegen und zog zwei Holzschwerter hervor. Eines warf er Lex zu und machte sich bereit für den Angriff.

    Redlef

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    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Hierodius Lex ist offline

    Die Arena

    Der Tipp von Pons war hilfreich. Denn beim Parieren hatte Hierodius Lex die Wucht des Aufpralls deutlich gespürt. Dass das dem Schwert schaden würde, war nur logisch. Außerdem benötigte der breitgebaute Soldat auch mehr Kraft, um den Angriff abzuwehren.

    Zugegeben war das Übungsschwert aus Holz nur allzu leicht mit einem Spielzeug zu verwechseln. Doch es war ungefährlich und ermöglichte es den beiden Soldaten, auch riskantere Manöver durchzuführen ohne sein Gegenüber zu verletzen. Der banale Nebeneffekt war außerdem, dass die bisweilen wertvollen Waffen nicht beschädigt wurden. Denn die Waffenkammern von Thorniara waren lange nicht reich gefüllt, wie es in Zeiten des Krieges angemessen gewesen wäre.

    Hierodius Lex spannte seinen Körper an und verlagerte sein Gewicht auf den hinten stehenden Fuß. Während er die Angriffe abwehrte, wollte er sich über den Arenaplatz bewegen. Die stetige Veränderung der eigenen Position zwang den Angreifer zu mehr Bewegung, die die Ausdauer reduzierte und es außerdem verhinderte, dass Pons eine Schwachstelle der Abwehr erkennen und ausnutzen konnte.

    Pons tat es Hierodius Lex gleich und kam mit zügigen Schritten auf ihn zu. Er holte aus und setzte zum Angriff an. Der breitgebaute Soldat parierte jeden Schlag und bewegte sich über den Platz. Doch seine Taktik erschöpfte nicht nur den Angreifer. Auch die Kräfte des Verteidigers wurden langsam verbraucht. Hierodius Lex musste sich konzentrieren, um jedweden Angriff zu blockieren und gleichzeitig nicht über die eigenen Füße zu stolpern.

    Das Abgleiten der gegnerischen Klinge klappte in der Tat ganz gut. Sie war jedenfalls weitaus effektiver, als das eigene Schwert starr zu halten. Auch das Papieren mit der Breitseite war lange nicht so effektiv, wie die Abgleitbewegung. Denn man konnte deutlich schneller zum eigenen Angriff ausholen und verbrauchte nur wenig Kraft.

    In einem günstigen Moment gab Hierodius Lex seine verteidigende Position auf und setzte selber zum Angriff an.
    Geändert von Hierodius Lex (22.02.2016 um 22:17 Uhr)

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Der Angriff kam für Pons überraschend. Er stöhnte als er zur Seite sprang und dem Holzschwert nur knapp entkam. Schnell hob er die eigenen Übungswaffe und fing den nächsten Schlag ab. Nun wurde er in die Defensive gedrängt und musste sich verteidigen. Immer wieder wich er zurück, hielt das Schwert zur Parade vor sich und tauchte auch ab und zu unter den Schlägen hinweg.
    Irgendwie musste er einen Weg finden einen eleganten Gegenangriff auszuführen. Doch als er dann plötzlich die Wand der Arena in seinem Rücken spürte, da wusste er, dass er nun verloren hatte. Lex führte noch einen letzten Hieb, dann war es zu ende.
    Pons lächelte ein wenig außer Atem. »Das war gut. Ich habe kaum eine Möglichkeit gefunden einen Gegenangriff vorzubereiten. Nun ja….«, er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Vielleicht versuchen wir es gleich noch einmal?«
    Schnell war Pons um Hierodius herumgeeilt und forderte Ihn erneut auf. Erneut kämpften sie sich kreuz und quer durch den Arenasand. Gerade eben hatte er eine wichtige Lektion gelernt. Noch einmal würde er sich nicht an die Wand kämpfen lassen. So wechselte er immer wieder die Richtung. Jedes Mal wenn sie die Möglichkeit ergab, unter dem gegnerischen Schwert hindurchzutauchen, dann wandte er sich in eine andere Richtung.
    Vielleicht konnte er seinen Kameraden aus dem Konzept bringen, wenn er auf sein Knie zielte.
    Der Junge fasste das Schwert fester und verzichtete auf einen Schlag von der Seite. Dafür versuchte er mit der Spitze auf dem Bein zu treffen. Doch das Zielen war viel einfacher, als das Treffen. Er stach eine gute Handbreit an Lex vorbei, verlor das Gleichgewicht und stolperte auf den Größeren zu. Er rempelte ihn mit der Schulter an, fiel in das gegnerische Schwert und riss sie beide dann zu Boden.
    Schnaufend rappelte er sich. »Entschuldigt«, murmelte er, während er sich von Lex herunter hievte. »Tschuldigt…«,wiederholte er sich,» das muss ich wohl noch etwas üben.«

    Redlef
    Geändert von Die Ordenskrieger (28.02.2016 um 01:17 Uhr)

  13. Beiträge anzeigen #13
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Während der Primus sich darin versuchte, den neuen Zauberspruch zu wirken, ließ Françoise ihn keine Sekunde aus den Augen. Ihre Warnung hatte sie nicht grundlos ausgesprochen. Obwohl sie Vicktar nicht als unbesonnen einschätzte, konnte bereits ein kleiner Fehler fatale Folgen nach sich ziehen. Für einen Moment lang sah es sogar fast so aus, als würde genau das eintreten. Allerdings bemerkte Vicktar es rechtzeitig und ließ die Magie versiegen.
    »Eine bessere Art der Abschirmung? Ich fürchte, ein wacher Geist ist die einzige Abschirmung, die dir in diesem Fall helfen wird. Es gibt magische Artefakte, die verhindern könnten, dass sich die Magie ausbreitet. Doch würde sie dich von vornherein beeinträchtigen, überhaupt Magie zu wirken. Nein, du bist deine eigene Abschirmung. Das ist eine wichtige Lektion, Vicktar. Die Magie darf sich niemals gegen dich richten.
    Wie oft hat es Zauberlehrlinge gegeben, die von ihren eigenen Beschwörungen niedergestreckt wurden? Und damit meine ich nicht nur unheilige Totenbeschwörung und dergleichen. Aber lass dich bitte nicht einschüchtern. Du musst natürlich deine Grenzen auskundschaften, um voranzukommen. Setz dabei einfach deinen Kopf ein. Einer der Gründe, weshalb Innos uns erwählt hat: wir sind keine tumben Tiere, sondern intelligente Wesen.
    Vielleicht ist es eine Idee, nicht die ganze Hand zu verzaubern. Beginn statt dessen mit einem Finger und arbeite dich Schritt für Schritt weiter vor.«

  14. Beiträge anzeigen #14
    Waldläufer Avatar von Hierodius Lex
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    Der Kerker

    Es war sinnvoll, zwischen den Trainingseinheiten eine Pause zu machen. Das sollte nicht nur die Muskeln entlasten, sondern auch das Gelernte vertiefen. Außerdem hatte der breitgebaute Soldat neben seinen regelmäßigen Übungen auch die ihm zugetragene Pflicht zu erfüllen.

    Die Gefangenen hatten vor einigen Minuten ihr Abendessen erhalten und waren dementsprechend schweigsam. Nur wenige beschwerten sich über die gereichten Rationen, wussten sie doch, dass eine Beschwerde allenfalls die Kürzung der täglichen Mahlzeiten zur Folge hatte.

    Hierodius Lex schaute sich die Liste der Insassen an. Zu jedem Namen gab es die Verurteilung und eine kurze Beschreibung zu lesen. Die Beschreibung wurde in regelmäßigen Abständen angepasst, wenn auffällige Verhaltensstörungen oder besonders gute Führung erkannt wurden. Denn nur wenn die Soldaten wussten, welche Personen sich hinter den Eisengittern befanden, konnten sie sich entsprechend verhalten und Situationen besser einschätzen.

    Der breitgebaute Soldat blätterte die Seiten durch und kam zu den unaussprechlichen Namen. Sie gehörten zu jenen Männern, die Widerstand gegen die königliche Armee geleistet hatten, als die fremdländische Dschunke durchsucht werden sollte. Sie wurden nicht rechtskräftig verurteilt aber man wusste nicht so recht, was man mit ihnen machen sollte. Man verstand ihre Sprache nicht und ihr Anführer war seit Monaten verschwunden. Die Dschunke stand verlassen am Hafen und die Segel wurden langsam aber sicher von der rauen Meeresluft zerfressen.

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    Kämpfer Avatar von Die Bürger
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Anwesen der Händlergilde

    Der Gildenmeister war sichtlich zufrieden, als er einige Rundschreiben unterzeichnete. Er wollte die Mitglieder der Händlergilde auf Argaan über den Verhandlungserfolg in Kenntnis setzen und über die weiteren Pläne informieren. Er war sich sicher, dass die Nachricht eine deutlichere Zuversicht bei seinen Mitgliedern hervorrufen würde.

    Denn die Händler sahen sich in der Vergangenheit weit gravierenden Gefahren ausgesetzt, als sie zu Beginn der Expansion auf Argaan angenommen hatten. Deshalb wollte der Gildenmeister den Mut und die Entschlossenheit seiner Mitglieder angemessen belohnen. Mit jedem Rundschreiben wurde auch ein Schuldschein mitgeschickt.

    Der Schuldschein stellte eine Verbindlichkeit der Händlergilde gegenüber dem jeweiligen Mitglied dar. Bei Bedarf konnte sich das Mitglied den datierten Betrag sofort in Goldmünzen auszahlen lassen. Gildenmeister Trevor kannte die Begierde der Händler nur allzu gut und war sich sicher, dass nur eine angemessene Summe Gold von Nöten war, um die Mitglieder zufrieden zu stimmen. Das dafür benötigte Gold wollte er später bei der Händlergilde im Herzogtum Rivellon beantragen. Dass er es erhalten würde, stand außer Frage.

    Maximuss

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    Burggraf von Verdistis  Avatar von Maximus
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Das Händler- und Handwerkerviertel, Anwesen des Großhändlers

    "Ich bitte Euch, habt noch ein wenig Geduld. Ich will Euch die Rate ja bezahlen aber mir fehlt das Gold. Gibt mir nur noch zwei Wochen und ich will es auftreiben!" stammelte ein säumiger Schuldner. Maximuss war es leid, sich die Geschichten seiner Schuldner anzuhören. Nur allzu gerne hatten sie einen Kredit angenommen, um dafür Lebensmittel oder Ausrüstung zu kaufen. Durch die Preiserhöhung auf dem Marktplatz konnten aber viele die monatlichen Raten nicht mehr bedienen.

    Bei der Erfindung von Entschuldigungen und Geschichten waren manche Schuldner durchaus einfallsreich. Andere hingegen zeigten sich unterwürfig. Für Maximuss war es ein schmaler Grat. Er konnte ausbleibende Raten nicht dulden, musste sich allerdings auch an die Gesetze der Stadt halten. Diese waren nämlich weitaus milder, als die im weitentfernten Herzogtum Rivellon.

    Natürlich hatte auch der Graf seine Mittel und Wege, säumige Schuldner zur zeitnahen Zahlung zu bewegen. Doch er wollte weder seinen guten Ruf, noch die Mission der Händlergilde gefährden. Aktionen seines Leibwächters waren daher zu riskant, um sie tatsächlich zu genießen. "Ich gebe dir eine Woche! In einer Woche will ich das Gold auf diesem Tisch sehen! Und wehe dir es fehlt nur eine Münze." erwiderte Maximuss seinem Gegenüber. Nur wenige Momente später wurde er von Bragan hinausgeworfen.

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Das Südtor

    "Als Streiter Innos' müsse man manchmal Mitgefühl vor Ordnung gehen lassen… blabla" wetterte Lennard. Er hatte vor zwei Tagen seinen Befehlshaber über das Fehlverhalten des am Tor Wache haltenden Ritters informiert. Doch entgegen seiner Erwartung wurden keine disziplinarischen Maßnahmen eingeleitet. Vielmehr rechtfertigte man das Verhalten des Ordensritters. Denn schließlich sei man als Streiter Innos' und damit als Symbol für Güte und Großzügigkeit ja geradezu dazu verpflichtet, die Bedürften aufzunehmen.

    Lennard hingegen hielt es für grob fahrlässig, eine unbekannte Frau Einlass in die Stadt zu gewähren, nur weil sie behauptete, auf einem der hiesigen Bauernhöfe zu arbeiten. Doch der schmalgebaute Soldat hatte sich den Namen der Frau notiert und wollte in den nächsten Tagen zur Zitadelle gehen, um die Liste über ausgestellte Arbeitsbescheinigungen zu kontrollieren. Würde der Name dort nicht verzeichnet sein, wäre dies die Bestätigung dafür, dass die Frau eine Lügengeschichte erzählt hatte.

    Nun musste er sich jedoch wieder auf seine Pflicht konzentrieren. Das Tor zu bewachen, war noch immer eine höchst anspruchsvolle Aufgabe, die in solch schwierigen Zeiten über den Fortbestand des Ordens entscheiden konnte. Denn Thorniara war die letzte Bastion gegen die Schergen des Drachens. Außerdem war Lennard fest davon überzeugt, dass man jederzeit mit einem Angriff der Truppen von König Ethorn rechnen musste.

    Insgesamt aber wurde es außerhalb der Stadt wieder etwas sicherer. Die Echsenmenschen wurden immer öfter von den Truppen des Königs zurückgedrängt und Orks wurden zuletzt vor einigen Monaten gesichtet. Zwischen Thorniara und Tooshoo wurde wieder Handel getrieben und auch die Schwarzmagier schienen sich fernzuhalten. Vermutlich hatten sie selber mit den Echsenmenschen zu kämpfen.

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    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Das Tempelviertel, Labor des Feuermagiers Ventros

    Der Feuermagier Ventros hatte in den letzten Monaten viel zu tun und schon längst den Überblick verloren. Dieses Mal erregte ein Bericht jedoch seine volle Aufmerksamkeit. Nur durch Zufall hatte Ventros erfahren, dass seit Monaten ein fremdartiges Schiff im Hafen vor Anker lag, dessen Besatzung mehrere Male negativ aufgefallen sei. Auch während des Drachenangriffes soll man einige dieser Männer gesehen haben. Die vom Feuermagier zur Hilfe genommenen Unterlagen aus der Zitadelle verrieten mehr über das Schiff und seiner Herkunft.

    Das Schiff gehörte zu einer Botschafterflotte des Königreiches Shang, die den einzigen Zweck hatte, neue Handelspartner zu gewinnen. Einer dieser Botschafter war auch nach Argaan gekommen. Ventros kannte das Königreich nur aus einigen Berichten. Denn das Land schien äußerst verschlossen und ausschließlich an Überseehandel interessiert zu sein. Die Adelshäuser schätzten vor Allem eine Ware ganz besonders: Jade.

    Maximuss

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Nachdem dieser Magier sich abgewandt hatte, ließ Red die Schultern hängen. Er hatte keine Kraft mehr für einen Machtkampf. Er hatte auch keine Lust dazu, diesen Kerl darauf hinzuweisen, dass er nicht Ravenne und Redlef schadete, sondern all den Menschen, die hier lebten. Es brachte nichts, ihn auf seine Kurzsichtigkeit hinzuweisen.
    Gerade überlegte er schon, ob man sie, wenn sie die Pferde einfach stahlen, davon kommen ließ. Überprüfte, wie der Hof befestigt war, ob es Wachen oder Fernwaffen gab, da sprach Snydex ihn an. Das riss ihn aus seinen Gedanken.
    Er nickte nur und folgte dem Novizen in den Stall.
    Dort fanden sich tatsächlich zwei kräftige Pferde von weniger edlem Blut. Er schätzte, dass es tatsächlich Kutschpferde waren. Doch dass es auch Sättel gab, verreit, dass sie auch zu reiten waren.
    Er selbst ging zur hinteren Box und öffnete die Tür. Darin stand ein unruhiger Falbe, den älteren Brauen, wollte er für die Dame lassen. Das Pferd, welches er sich ausgesucht hatte scheute zurück. Red vermutete, dass der Blutgeruch es verängstigte. Doch darauf nahm er keine Rücksicht, als er nach einer Bürste griff, um kurz die Sattellage zu putzen.
    »Ich danke Euch Snydex«, brummte er, während er mit ein paar kräftigen Strichen Staub aus dem Fell bürstete. »Und ja, sagt Euren Herren ruhig, dass wir die Pferde eines Feuermagiers gestohlen haben. Bestenfalls werden wir dafür in Thorniara gehängt.
    Er warf Snydex ein kurzes freudloses Lächeln zu und warf den Sattel auf den Pferderücken. Dann warf er Ravenne noch einen kurzen Blick zu, um sich zu vergewissern, ob sie bereit war. Auch sie zog gerade die Trense über den Pferdekopf und zusammen führten sie die Tiere aus dem Stall.
    »Wie versprochen habt Ihr die Pferde morgen wieder. Noch einmal danke für Eure Hilfe.« Er zog den Sattelgurt nach und trieb den Wallach an. »Innos mit Euch!« sagte er zum Abschied, dann durchritt er mit Ravenne und dem Muli im Schlepptau das Tor.

    »Verfluchte Magier! Grenzenlose Dummheit – in jedem von ihnen – immer…«, motzte er, als sie schon eine Weile im Schritt geritten waren. Ein letztes Mal zurrte er den Sattelgurt fest und treib das Pferd in einen flotten Spähtrab. »Ich kann sie nicht leiden!«

  20. Beiträge anzeigen #20
    Kämpfer Avatar von Vicktar
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    Zitadelle - Kammer der obersten Feuermagierin

    Doch kein besonderer Dreh, der dahinter steckte? Ein wenig Enttäuschung musste Vicktar doch zurückhalten, als Françoise ihm auf seine ersten Bemühungen entgegnete, dass die Kontrolle ganz allein aus seiner Fähigkeit der präzisen Fokussierung resultierte und nicht etwa ein bisher ungekannter Weg dahinter steckte, mit dem sich die magischen Ströme, die ungezügelt durch den Körper fließend Verheerendes anrichten mochten, an einer bestimmten Stelle eingedämmt werden konnten. Wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er allerdings auch nicht recht, was er erwartet hatte. Eine magische Barriere etwa, die seine Hand loskoppelte vom restlichen Körper? Absurd!

    Dann musste es also in noch kleinerem Maßstab sein. Nicht nur mit der bereits angestrebten Behutsamkeit, sondern zunächst auf einen kleineren Bereich - eine Fingerspitze - beschränkt. Nicht nur, dass er sich so noch mehr auf die Kontrolle seiner Magie und weniger auf die Bündelung großer Reserven konzentrieren konnte, die magischen Wallungen mochten bei solch einer geringen Ausbreitung auch weniger schnell außer Kontrolle geraten.
    So begann er erneut wie zuvor, bündelte seine Magie, nur ließ er sie diesmal nicht in die ganze Hand, sondern die Spitze seines Zeigefingers fließen. Mit den anderen Fingern konnte er bald schon die Wärme spüren, die von seinem Zeigefinger ausging, sodass er die Hand zur Faust ballte und nur den einen Finger ausgestreckt hielt. Erneut spürte er, wie die konzentrierte Magie in den Rest seines Körpers zu strömen versuchte, doch diesmal gelang es ihm, die Bündelung aufrecht zu erhalten. Er verharrte einen Moment so, bis er sich mit der Lage wohlfühlte, bevor er mehr Reserven investierte. Der Finger strahlte eine solche Wärme ab, als hielte Vicktar die Hand in einen Ofen, und der alte Novize konnte sich ein fasziniertes Lächeln nicht verkneifen, als er merkte, dass es funktionierte.

    Noch mehr Hitze wollte er für den Anfang nicht riskieren, schließlich fühlte er sich doch noch etwas unsicher mit dem neuen Zauber, doch er wollte testen, ob es ihm gelang, den erhitzten Bereich auf den ganzen Finger zu erweitern. Es war nicht einfach, die gebündelte Magie kontrolliert ein kleines Stück weiter fließen zu lassen, ohne die Fokussierung ganz zu verlieren, doch nachdem er einen ersten Eindruck davon gewonnen hatte, wie er die Bündelung sauber durchführen konnte, gelang es ihm, die Hitze auf den ganzen Finger zu erweitern.
    Werd nicht übermütig, Vicktar!
    Die Verlockung war groß, sofort als Nächstes die ganze Hand in Angriff zu nehmen, doch der Primus ermahnte sich, zunächst etwas sicherer mit dem aktuellen Fortschritt zu werden, bevor er Hals über Kopf voranpreschte. So hielt er die Hitze in seinem empor gereckten Zeigefinger aufrecht und blickte zu Françoise, um zu sehen, wie sie den Versuch einschätzte, und zu testen, wie gut sich die Kontrolle behalten ließ, wenn er daneben noch ein Gespräch wagte.
    "Er ist definitiv bereits heiß genug, dass ich ihn nicht mehr anrühren wöllte. Wenn ich es auf den Daumen erweitere, könnte ich vielleicht ein Ei kochen!"

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