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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline

    Letzte Nacht

    Bis in die frühen Morgenstunden hinein hatte Chala gewartet, ehe der Wirt seiner Bedienung den Feierabend ankündigte. Dies als ihr Zeichen verstehend, war die Aranisaani als eine der letzten Gäste aufgestanden, hatte ihre Zeche in Form eines Geldbeutels von der Tür aus auf den Tresen geworfen, bevor der fette Kerl so etwas wie „Zechpreller!“ hatte rufen können und war in die Nacht verschwunden. Doch nicht, um ihren Weg zur Hütte der Althoffs anzutreten, sondern lediglich um die Taverne zu umrunden, zum Hinterausgang, wo die junge Magd herauskommen sollte.
    Wenige Augenblicke später trat auch genau dies ein. In der dunklen Gasse stach die helle Haut der jungen Frau besonders hervor, entgegen ihrem Kleid, dessen dunkle Farbe befreit von der schmutzigen Schürze mit dem Mantel der Nacht verschmolz. Ihre Haltung war gebeugt und sie wirkte erschöpft von den vielen Stunden Arbeit, die sie neben anderen Dingen über sich hatte ergehen lassen müssen. Sie warf sich eine Jacke um, die sie eng um sich schlang und mit gesenktem Kopf verließ sie die Gasse.
    „Gefährlich, zu dieser Stunde allein nach Hause zu gehen“, stellte Vered fest, während sie sich aus dem Schatten schälte, in dem sie sich verborgen hatte.
    Ein erstickter Schrei entwich der Magd und sie machte einen Satz zurück.
    „Ihr?“, fragte sie heiser, „Was wollt Ihr von mir?“
    Leichtfüßig näherte sich die Dunkelhäutige der Bediensteten, die immer weiter in die Sackgasse zurückwich. Beinahe schien es, als würde sie zurück in die Taverne fliehen wollen.
    Chala spürte förmlich die Angst, die von der jungen Frau ausging.

    „Ich habe ein Angebot zu unterbreiten“, antwortete die Aranisaani auf die Frage der Eingeschüchterten.
    „Bitte lasst mich in Ruhe!“
    „Ich tu‘ dir nichts an“, versuchte die Dunkelhäutige beruhigend zu wirken.
    Sie blieb stehen, um weniger bedrohlich zu wirken, machte gar einen Schritt zurück.
    „Du könntest für mich arbeiten, anstelle dieses fetten Mistkerls“, offerierte sie geradeheraus.
    „Arbeiten…aber, ich…“, stammelte die Magd perplex, überfallen von der plötzlichen Idee in ihrem Kopf.
    „Du könntest hier weg, raus aus dem Viertel, würdest mehr Geld verdienen, als jemals zuvor“, versprach Chala und lächelte, was ihre weißen Zähne freilegte.
    Verwirrung und Unsicherheit gingen von der Bedienung aus, also holte die Dunkelhäutige einen Lederbeutel hervor. Sie klimperte ein wenig mit den sich darin befindlichen Münzen, was die Aufmerksamkeit der Hellhäutigen fesselte.
    „Was muss ich dafür tun?“, wollte die Magd mit gefestigter Stimme wissen.
    „Mit Männern für Gold schlafen“, stellte Vered sachlich fest und beschwor damit ein hicksendes Glucksen, welches mit einem Hauch Verzweiflung tanzte.
    „Ich soll eine Hure werden?“, wollte sich die junge Frau mit Ungläubigkeit in der Stimme vergewissern.
    „Ja“, erwiderte Chala nur und lächelte unbeirrt weiter.
    Ein weiteres ungläubiges Lachen entwich der Bedienung. Die Aranisaani schüttete einige Münzen aus dem Beutel in ihre Hand und schloss die Lücke zwischen den beiden Frauen mit wenigen Schritten. Sie nahm die Hand der Magd, welche im ersten Moment zurückzuckte, es sich dann jedoch gefallen ließ.
    „Hier“, meinte sie und drückte ihr ein halbes Dutzend Silberstücke in die Hand, „Denk drüber nach. Ich werde wieder in der Kneipe sein, dann kannst du mir deine Antwort geben.“

    Vered drehte sich um und wollte die Gasse verlassen, um nun wirklich Richtung Hütte zu gehen, wo ihr Bett sie erwartete. Doch stellte sie fest, dass im Fackelschein der Hauptstraße eine hoch aufragende Gestalt stand und ihr den Weg versperrte.
    „Was haben wir denn hier? Zwei Frauen in einer dunklen, engen Gasse. Soll ich euch nach Hause bringen?“, fragte die Silhouette mit einem schmierigen Grinsen in der Stimme.
    „Wir kommen zurecht, danke“, erwiderte Chala bissig und griff zu dem Schwert welches an ihrer Hüfte hing.
    Glücklicherweise hatte Berthold ihre Forderungen erfüllt.
    „Seid doch nicht so, es wäre kein Problem für mich, euch zu begleiten.“
    Der große Kerl kam durch die Gasse auf sie zu, hielt die Arme dabei ausgebreitet vor sich, als würde er wirklich nichts Böses im Sinn haben. Die Aranisaani entgegen befreite ihre Waffe aus der Halterung.
    „Hau ab!“, fauchte sie den bedrohlichen Schatten an und nahm eine Kampfhaltung ein.
    „Steck das Ding lieber wieder weg, sonst verletzt du dich noch“, meinte der Kerl nun weniger freundlich und zückte einen langen Dolch, „Ihr kommt mit oder verlasst diese Gasse nicht mehr lebend.“
    Die Magd hinter ihr heulte erstickt auf, Todesangst ausstrahlend. Prüfend ließ die Dunkelhäutige ihr Schwert kreisen. Ohne ein weiteres Wort, machte sie zwei schnelle Schritte und durchmaß so die halbe Gasse, die sie noch von dem potentiellen Vergewaltiger trennte.

    Mit einem dumpfen Aufprall rammte Vered ihm den Knauf ihrer Waffe in die Rippen, was dem Hünen ein schmerzerfülltes Grunzen entlockte, jedoch ansonsten keine weitere Wirkung zeigte. So schnell sie konnte entfernte sie sich aus der Reichweite des Halunken, der sogleich versuchte sie mit einem seiner kräftigen Hände zu packen.
    Abschätzig musterte sie den Riesen, der immer wütender zu werden schien hörte sie seinen Atem stoßweise gehen. Hinter ihr wimmerte noch immer die junge Frau bangend um ihr Leben.
    Der Kerl ging nun seinerseits zum Angriff über. Mit schweren Schritten und erhobenem Dolch stürmte er vor, konnte jedoch aufgrund des kurzen Weges zwischen ihnen nicht wirklich Schwung aufbauen, weshalb es Chala leichtfiel sich unter der Waffe ihres Gegners vorbeizuschieben, um ihm einen neuerlichen Schlag gegen sein Brustbein zu verpassen. Ein deutlich hörbares Grunzen war die Belohnung für diese Anstrengung und nur knapp konnte sie sich vor dem fallenden Körper retten, der sie ohne weiteres unter sich begraben hätte. Eng an die Wand der Taverne gedrückt brachte die Aranisaani einige Fuß zwischen sich und den Hünen, ehe dieser nach ihren Beinen greifen konnte. Sein eigener Angriff hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht, doch stand er nun wieder wobei eine große Pranke auf seiner Brust ruhte, die sicherlich höllischen Schmerz ausstrahlte. Leider bemerkte die Dunkelhäutige zu spät, dass sie nun nicht mehr zwischen dem Koloss und der Magd stand, sondern zum Ausgang der Gasse hin. Ihre Augen formten sich zu schlitzen, als sich der Bär von einem Mann umdrehte und auf die aufschreiende Frau losging.
    „Oh nein, das wirst du nicht tun!“, rief die Schwertkämpferin zornig, sprang mit einem großen Satz vor und schlitzte mit ihrer Klinge jegliche Bänder der rechten Kniekehle ihres Feindes auf, der mit einem schrecklichen Schmerzensschrei zu Boden ging und jaulend sein Bein festhielt und sich dabei hin und her rollte.
    „Los! Weg hier!“, rief Vered der zusammengekauerten Magd zu, die sich völlig verstört aufraffte, um mit Chala in den grauenden Morgen zu verschwinden.

  2. Beiträge anzeigen #82
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Wie versprochen war Chala in die Kneipe zurückgekehrt, gleich am folgenden Abend. Wieder saß sie seit einigen Stunden hier und beobachtete die Kellnerin, welche völlig verspätet dort ankam und dafür von dem Wirt vor allen Gästen geschlagen worden war. Seitdem war ihre Wange immer weiter angeschwollen und doch brachte sie immer wieder ein Lächeln hervor. Sie würde sich wunderbar als Hure machen.
    Immer wenn sie an Vereds Tisch kam, spielte diese mit ihrem Beutel voll Gold und schaute mit erwartungsvoller Miene auf. Doch bisher hatte die hellhäutige Frau nichts über die gestrige Nacht gesagt. Die Aranisaani hatte sie nach Hause gebracht, nachdem der Zwischenfall mit dem Mistkerl geklärt gewesen war – Gerüchten zufolge hatte ihn die Stadtwache gefunden und mitgenommen, damit er medizinisch versorgt werden konnte, doch war das der Täterin gleichgültig.

    Schließlich geschah wohl das, was den Auslöser für die Reaktion betätigte, die Chala sich erhoffte. Zwar hatte sie nicht damit gerechnet, so schnell an ihr Ziel zu kommen, doch war ihr das nur recht.
    Auf einer neuerlichen Runde, in der die Magd, deren Name sie noch immer nicht kannte, mit einem vollbeladenen Tablett Bier herumging, wurde sie von einem stämmigen Kerl angerempelt, der sich plötzlich umdrehte und ihr dabei die Getränke aus der Hand schlug. Es schepperte laut, überall spritzte das Bier und der Schuldige beschimpfte die Bedienung wüst als unfähige Schlampe, die wohl keine Augen im Kopf hätte.
    Das rief auch den Wirt auf den Plan, der mit einem weiteren Schlag ins Gesicht sein Übriges dazu beitrug, dass die junge Frau ihre Schürze von sich riss und zu Boden schmiss, mitten in die verschüttete Brühe, und aus der Taverne stürmte.

    Chala folgte ihr ohne zu Zögern und musste nicht lange suchen, wartete die Magd doch schon auf sie mit geröteten Wangen – wohl von den Schlägen und gleichwohl Zorn.
    „Ich komme mit Euch!“, schwor sie mit unterdrückter Wut und zusammengebissenen Zähnen, „Ich halte es hier nicht mehr aus! Lieber lege ich mich zu einem Dutzend Männern, als noch eine Nacht in dieser irdischen Hölle zu schuften!“
    Sie sprühte förmlich vor Hass, was der Aranisaani ein Lächeln der Genugtuung ins Gesicht zauberte.
    „Sehr schön, ich werde dir Bescheid geben, wie und wann wir die Stadt verlassen werden. Ich heiße übrigens Chala“, hieß die Dunkelhäutige ihre erste Mitarbeiterin willkommen.
    „Medina“, stellte sich die Magd ihrerseits vor und mit einem Händedruck besiegelten sie fürs erste ihren Kontrakt.

  3. Beiträge anzeigen #83
    Waldläufer
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    Riannon ist offline
    "Riannon, darf ich dir einen Geschäftspartner vorstellen?"
    Die Frau erhob sich und fühlte den zwar nicht kostbaren, dafür aber qualitativ guten Stoff ihrer neuen Bekleidung, die nichts mehr mit den Lumpen gemein hatte, die sie zuvor getragen hatte. Ihr langes, rotes Haar war gewaschen und in einen langen Zopf geflochten, der ihr auf der Schulter lag. Die Fingernägel geschnitten, das Gesicht gewaschen und sogar dezent geschminkt, nahm sie ihre Tätigkeit in Garns Diensten wahr. Schreiberin und Botin. Erst einmal. Später, so hatte er ihr versichert, könnte er sich auch vorstellen, sie zu einer Abgesandten und Unterhändlerin zu machen. Jetzt jedoch gab sie sich erst einmal damit zufrieden, jegliche Verhandlungen zwischen Garn und seinen Kunden oder Partnern mitzuschreiben und zu archivieren. Garn, gekleidet in eine dunkle, edle Tunika schob schon fast einen Mann vor, der einen so krassen Unterschied zu ihm bildete, dass Ria verblüfft blinzeln musste. Vor ihr stand ein großer, behäbig wirkender Mann mit sonnengegerbter Haut und schwarzen Haaren. Er trug wetterfeste, schmutzverkrustete Kleidung, die eher zu einem Banditen gepasst hätte als zu jemandem, der Geschäfte mit einem so galanten Mann wie Garn machte. Auffällig war jedoch die Augenklappe die der Riese trug. Er neigte den Kopf, verbeugte sich unbeholfen und murmelte mit leichtem Lispeln einige Grußworte.
    "Das, liebe Riannon, ist Juan. Ein, nunja, Geschäftspartner. Juan, das ist Riannon, meine Schreiberin. Und wenn meine Arbeit weiter so gut läuft, vielleicht sogar meine Chronistin.", stellte Garn sie beide überschwänglich vor und lachte dabei. Ria nickte nur langsam, fragte sich immer noch, wie so jemand wie dieser Juan irgendetwas haben könnte, das Garn für wertvoll erachtete.
    "Sehr erfreut, Herr Juan", besann sich Riannon dann jedoch einer höflichen Begrüßung und machte einen leichten Knicks. "Möchtet Ihr Wein oder Bier?"
    "Wasser", lispelte Juan und neigte dankend den Kopf. Garn nickte ihr zu. Wein, wie üblich. Und wie üblich schenkte sie sich auch etwas davon ein.
    "Also dann, Juan, wollen wir beginnen?", fragte der Fernhändler, als die Getränke am Tisch standen. "Ria, hol Buch und Feder."
    "Alles hier", versicherte die Frau grinsend und legte beides bereit, um die Geschäftsverhandlung mitzuschreiben.
    Der Mann namens Juan blickte fragend auf das Buch und die Feder, sah erst Ria und dann Garn ins Gesicht, letzterem sogar mit einem Anflug von Zorn. "Was soll das?", fragte er langsam, "Du willst alles, was wir aushandeln, belegen, Garn? Vertraust du mir nicht, mir, deinem wohl ältesten Freund?"
    Garn winkte nervös lachend ab. "Nicht doch, nicht doch, lieber Juan. Alte Angewohnheit. Den einfachen, dummen Schafen, die meine Kunden sind, traue ich nicht weiter als ich pissen kann. Du aber, Juan, bist, ja, wie du eben sagtest, ein Freund. Ria, sei so gut und schließe das Buch. Hör einfach zu ..."
    Noch immer wirkte Juan zornig. "Und was is' mit ihr?"
    "Ihr vertraue ich auch, mein Freund. Soll doch später mal meine Memoiren schreiben, die Gute. Deshalb muss sie überall dabei sein und sich alles anhören."
    Der große Mann knirschte mit den Zähnen, nickte dann grimmig. "Also, was bietest du mir an, Garn? Was kann mir der große Fernhändler bieten, mir, dem kleinen, armen Schmuggler, der nicht mal die Scheiße am Stiefel des Königs wert ist. Mh, sag es mir, alter Freund."
    Garn stützte das Kinn auf die Hände, grinste verschwörerisch. "Kinder, lieber Freund, Waisen, Straßenjungen und -mädchen. Alle herrenlos, alle ohne Eltern. Kannst du was damit anfangen?", fragte er. Juan überlegte und sah nachdenklich einen Wandvorhang an.
    "Vielleicht. Wird schwierig, die zu verkaufen. Die Myrtaner kontrollieren die meisten Häfen. Durchsuchen jedes beschissene Schiff, welches nicht ihr Wappen trägt oder das ihrer verfluchten Gesellschaften. Kann die Knirpse vielleicht in Varant loswerden, gibt in den Städten immer noch mehr als genug Bedarf für sie. Manch einer meiner Kollegen munkelt sogar, dass eine alte Anhänger des Löwen wieder ... Assassinen ausbilden ... die hätten Nachwuchs bitter nötig.", sinnierte der offensichtliche Schmuggler laut.
    "Was ist mit Korshaan?"
    Juan grunzte verneinend. "Korshaan? Soll ich die armen Geschöpfe direkt in Sendar abliefern? Dann kann ich sie auch gleich über Bord werfen. Garn, du weißt wie's da ist, seit Setarrif gefallen ist. Ohne einen Herrn Ethorn, der ihnen diktiert, was sie zu tun haben, sind die Sendari aufmüpfig geworden. Die würden die Kinder in den Minen und Eisenwerken verheizen oder auf den Feldern zu Tode knechten. Oder für ihre lächerlichen kleinen Streitigkeiten und Geplänkel verheizen."
    Sendar? Korshaan? Varant? Riannon wurde wieder einmal schmerzhaft bewusst, wie bruchstückhaft ihre Erinnerungen waren. Namen, die sie sicherlich schon gehört hatte, zu denen sie jedoch kein Bild, keine tieferen Erinnerungen hatte. Doch die Dinge, von denen Juan sprach, ließen ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Natürlich, sie war abgehärtet und sicherlich nicht warmherzig und gut, aber Kinderhandel? Götter, mit wem hatte sie sich da eingelassen, nur um an die verdammte Urkunde zu kommen. Welchem Teufel hatte sie Gefolgschaft geleistet, der solche Dinge ohne zu zögern tat?
    "Also doch Varant, verflucht. Die sind mit Gold so geizig wie die Wüste mit Wasser. Werde alte Kontakte aufwärmen und schauen, was sich machen lässt. Was willst du dafür? Das Übliche?", fragte Juan fast desinteressiert. Garn lächelte einnehmend.
    "Nahrung. Lebensmittel. Brot, Käse, Fleisch. Bier auch. Alles, was ich an die Leute verschenken und verkaufen kann.", antwortete der Fernhändler immer noch lächelnd. Juan schüttelte nur den Kopf.
    "Nach wie vor", murmelte er, "Verkaufst du ohne zu zögern die Seele von Dutzenden Knirpsen ... und willst dennoch die Armut und den Hunger in dieser Stadt lindern. Du bist wahrlich ein verdammter Bastard, Garn. Aber einer, mit dem ich gerne Geschäfte mache. Weib, äh, Riannon, jetzt schenkt mir auch Wein ein!"

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #84
    Ehrengarde
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    Gath ist offline
    "Gath, was willst du?"
    Ihm gegenüber saß Anton, der neue Herr Thorniaras. Und man merkte ihm das an, auch wenn dieser Kerl eigentlich absolut kein Stadtmensch war, schien er ziemlich gut in diese Rolle zu passen. Lose erinnerte er sich noch an die ehemalige Wache Borrans, aber dieser Mann war definitiv über seine alte Position hinaus gewachsen. Und er hatte sich allein vom Auftreten her ziemlich verändert.
    "Ich... ich habe so einige Probleme, bei denen du mir vielleicht helfen kannst.", druckste der Bootsbauer herum, bevor er mit einem Seufzen das Sprechen anfing.
    "Ich muss zu Borran - und damit vermutlich nach Stewark. Ich habe einen Brief für ihn, aus Bakaresh." Mehr wollte er nicht sagen, er ging davon aus, dass Anton seine Verbindung zu den dortigen Schmugglern ein Begriff war. Sonst würde ihm dieser vermutlich mehr Vertrauen entgegenbringen.
    "Das Problem ist, dass der Weg weit und dank der Echsen ziemlich gefährlich ist. Ich bin nicht in der Lage, diesen Weg alleine anzutreten und besitze nicht das Gold, mir eine Wache anzuheuern."
    Schweigen.
    "Und was willst du?", fragte Anton relativ kalt. Gath war ein Bittsteller und Gauner, der solchen offenherzig begegnete hatte ziemlich schnell ziemlich große Probleme.
    "Entweder Schutz - oder Geld.
    Du hast verbindungen zum Waldvolk, du kennst Leute, die gelegentlich zumindest bis zum Fort laufen."
    Oder zumindest war das vor einem halben Jahr der Plan gewesen, der Bootsbauer spekulierte einfach darauf, dass dieser auch umgesetzt wurde.
    Nach einer längeren Pause bekam er seine Antwort.
    "Du hast Glück. Morgen früh ziehen einige los, in Richtung Fort, wegen des Warenaustauschs zwischen hier und dem Fort. Du kannst sie begleiten, sie sollten irgendwann morgen früh aufbrechen. Sei einfach dann am Tor."
    "Und sollten sie mich nicht mitnehmen?"
    Auch wenn Gath davon nicht ausging, immerhin hatte das Fort dank ihm ein neues Tor, er ging davon aus, dass man schon ansatzweise wusste, wer er war.
    "Dann schickt Anton dich."
    "Danke!"
    Wahrlich erleichtert erhob er sich und machte Anstalten, Reyns ehemaliges Arbeitszimmer wieder zu verlassen. Eigentlich sah das noch aus wie immer, nur das Regal voller Kostbarkeiten war mittlerweile ziemlich leer. Ob die nun bei Lukar waren, bei den Althoffs oder in irgendwelchen Truhen vermochte er nicht zu sagen - ein Teil war in Bakaresh - aber es war auch eigentlich egal.
    "Du solltest dir übrigens mal Gedanken machen, wie du zu uns hier stehst.", wannte Anton ein.
    Und irgendwie klang das ziemlich ernst.
    Eigentlich wollte der Schmuggler zu einer ausgiebigen Antwort ansetzten, aber entschied sich doch dagegen. Zu mehr als einem Einatmen und öffnen des Mundes wurde es nicht.
    Denn Anton hatte Recht, er wusste viel zu viel von all dem hier auf der Insel, um so nicht eingebunden zu sein. Man vertraute ihm zwar einigermaßen, aber wohl doch nicht genug.
    "Ja.", beschied er einfach nur und verschwand aus dem Arbeitszimmer.
    Geändert von Gath (26.03.2016 um 19:40 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #85
    Waldläufer
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    Riannon ist offline
    "Du wirst doch nichts verraten, oder?", fragte Garn, nachdem er Juan verabschiedet hatte. Riannon schüttelte den Kopf und täuschte ein überzeugendes, ehrliches Lächeln vor. Der Fernhändler schaute sie noch einen Moment an, ehe er zufrieden nickte. Er trank den Kelch in einem Zug aus und grinste sie dann fast schon anzüglich an, schien sie mit den Blicken zu entkleiden. Er hatte ihr in der kurzen Zeit, da sie in seinen Dienst stand, immer mal wieder - zweideutig wie eindeutig - Avancen zu machen. Sie hatte sie entschlossen abgewehrt. Natürlich, der Händler war gutaussehend und wohlhabend, sie hätte ein Leben in Saus und Braus, würde sie sich darauf einlassen, aber etwas in ihr stemmte sich mit ganzer Kraft dagegen. Nun, da sie wusste, was wirklich der Kern seiner Geschäfte war, widerstrebte es sie, ihn auch nur für längere Zeit in ihrer Nähe zu wissen. "Wollen wir uns zurückziehen, Ria?" Das Lächeln wurde noch eine Spur anzüglicher.
    Die Frau seufzte. "Garn, so gerne ich für Euch arbeite und Euch in meiner Nähe habe" - glatt gelogen - "so wenig möchte ich nur eine Eurer Bettgespielinnen sein. Wir kommen aus unterschiedlichen Ständen. Ihr seid von guter Geburt, ich bin von der Straße, Abschaum aus dem Armenviertel." Sie stammte war nicht von hier, aber das wusste der Händler nicht. Er hatte sie hier in Thorniara aus der Gosse geholt, als stammte sie für ihn von hier. "Das würdet Ihr Euch im tiefsten Herzen nie verzeihen, glaubt mir."
    Einige Augenblicke lang musterte Garn sie eindringlich. Er war betrunken, das sah sie an seinem Blick. Er nickte langsam. "Ja, ja ... du hast wohl recht. Mutter würde ..."
    Aber die Frau hörte gar nicht mehr zu, was Garns Mutter tun würde. Es war ihr einerlei. Sie blickte in dieses edle, gute Gesicht und fragte sich, wie hinter den aristokratischen Zügen so ein dunkles Wesen verborgen liegen konnte. Kinderhandel? War das nur die Spitze des Eisberges? Was verbarg sich noch hinter der Maske des wohlhabenden Händlers, dieser gutmütigen Fassade?
    Das werde ich herausfinden. Ein Mensch wie er verdient es nicht, ungestraft davon zu kommen mit solchen Geschäften. Selbst wenn das bedeutet, dass die Armen dieser Stadt weniger zu essen haben ... Ihnen würde der Hunger vergehen, wüssten sie, welchen Preis sie dafür zahlen müssen. Die Zukunft, das eigen oder anverwandte Fleisch und Blut eingetauscht gegen einen vollen Magen.
    "Entschuldigt, Garn, ich habe noch etwas Arbeit zu erledigen. Vielleicht kann ich in den Unterlagen prüfen, wo Ihr Eure ... Ware am besten verkaufen könnt. So könnt Ihr beim Herrn Juan einen noch besseren Preis aushandeln.", erklärte sie und erhob sich. Der Händler sah sie prüfend an, dann nickte er grinsend.
    "Ich habe mir die richtige Schreiberin gesucht. Tu das, Ria, und du kannst dich darauf verlassen, dass ich für dich Berge versetzen werde."
    "Berge, hm?", fragte sie langsam. Der Mann nickte.
    "Habt Ihr Kontakte zum Orden Innos', zu den Magiern?"
    Er sah sie fragend an. "Ja, ein, zwei Bekannte. Hier und da Gefallen, die man mir schuldet. Wollt Ihr etwa ... einer von denen werden?"
    Sie hob die Schultern. "Vielleicht. Stellt Euch vor, Garn, wie es wäre, wenn Euch eine Magierin unterstützt. Der Einfluss, die Magie, das alles."
    Garn lachte freudig und trunken auf. "Perfekt. Du bist ein Geschenk der Götter, Riannon!"
    Geschenk der Götter? Ich tanze gerade mit dem Feuer selbst, einen verrückten Reigen am Rande des Vulkans. Dich unterstützen, dir helfen? Ich werde dafür sorgen, dass der Orden dich bestraft, dass du das Feuer zu spüren bekommst. Dass dir all das zuteil wird, was den armen Kindern passiert und passieren wird. Ich persönlich werde dich zur Rechenschaft ziehen, ebenso wie deinen dreckigen Freund Juan. Das verspreche ich dir!


  6. Beiträge anzeigen #86
    Waldläufer
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    Riannon ist offline
    Es war wahrlich ein Spiel mit dem Feuer, das Riannon hier spielte. Sie befand sich in dem kleinen Archiv von Garns Handelsgesellschaft. Sie sichtete akribisch allerlei Schriftverkehre, Inventurlisten und Protokolle von Verhandlungen. Der Fernhändler war nicht dumm, das musste sie ihm lassen. Er besaß genug Beweise für jede missliche Lage, wahrscheinlich genug, um seinen schönen Kopf aus jeder noch so engen Schlinge zu ziehen. Ein Horror für jeden, der sich auf Geschäfte mit ihm einließ und meinte, ihn betrügen zu können. Die Schreiberin des Menschenhändlers stolperte über einen Schriftverkehr zwischen Garn und einer Händlergilde, die hier in Thorniara und darüber hinaus aktiv war. Es fanden sich wenig freundliche Worte, zwar alles verpackt in höfliche Floskeln, doch der Inhalt war dennoch eindeutig. Man schätzte sich nicht, der Schreiber der Händlergilde schien sogar winzige Hinweise darauf zu haben, dass Garns Geschäfte nicht ganz legal waren. Mit anderen Gesellschaften schrieb der Händler natürlich offener, fast schon kumpelhafter. Eine davon gehörte einem Mann namens Hassat al Sha, der in einer Stadt namens Mora Sul in Varant lebte und arbeitete. In dem Briefverkehr wurde zwar nicht offen von Menschen gesprochen, die Objekt des Handels waren, aber es deutete sich trotzdem an.
    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Myrtaner das tolerieren", murmelte Riannon, während sie über eine Inventurliste blickte. "Sicherlich gibt es in einigen Regionen noch so etwas wie Leibeigenschaft, aber allgemein scheint mir dieses Reich - oh, dem ich ja nun auch angehöre - nicht so, als würden Menschen dort wenig wert sein oder gar nichts weiteres als ... Ware. Aber wieso gehen Garn und Juan oder dieser Hassat die Gefahr ein, auf dem Schafott zu enden?"
    Die Antwort war wohl einfach. Reichtum, Macht, Ansehen. So sehr das Reich des Königs für Recht und Ordnung stand, so sehr war es doch abhängig von der Wirtschaft. Oft kümmert es die Herrschenden nicht, wo die Steuern herkommen ... Hauptsache die Schatzkammern füllen sich.
    "Verflucht. Vielleicht ist das Ganze doch schwieriger zu bewältigen, als ich gedacht habe. Was, wenn ich Garn und seine dubiosen Partner anschwärze ... und dafür selber von den Behörden unter die Erde gebracht werde, weil ich eine ihrer Säulen der Geldmacherei zum Einsturz gebracht habe? Ich sollte es wohl noch viel, viel vorsichtiger angehen lassen. Aber ich weiß, dass Garn seine gerechte Strafe bekommen wird. Ob mit oder ohne Hilfe der Vertreter des Rechts und des Guten."

  7. Beiträge anzeigen #87
    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Sorgsam hielt Chala den Stängel Sumpfkraut in die Flamme einer Kerze, welchen sie sich aus dem Inhalt des Päckchens, das sie von Berthold bekommen hatte. Als die Spitze schließlich glühte nahm sie einen tiefen Zug und schloss die Augen.
    „Pff, hätte ich gewusst, dass du das Zeug für dich selbst willst, wäre ich nicht so gönnerhaft gewesen“, meinte besagter Althoff von der anderen Seite des Tisches, an dem die Aranisaani saß.
    Ehe sie ihm eine Antwort gab, behielt sie den inhalierten Rauch noch einen Augenblick in sich, bevor er durch ihre Nase zurück in die Freiheit strömte. Sie öffnete ihre Augen, in denen ein genervter Blick auf den Kriminellen wartete.
    „Gönn dir mal eine Pause, Berti. Wenn du immer so angespannt bist, ist es kein Wunder, dass deine Laune nicht besser wird“, erwiderte die Dunkelhäutige süffisant und nahm einen weiteren, diesmal kleineren Zug der Droge.
    „Du glaubst doch nicht, dass ich entspannen kann, während jemand wie du in meinem Haus ist, oder?“, giftete er, ehe er nach einer kurzen Pause fortfuhr, „Und nenn mich nicht Berti!“
    „Ach Berti!“, neckte Vered den schlechtgelaunten Gauner und erhob sich dabei.
    Sie umrundete den Tisch, wobei der Bärtige sie nicht aus den Augen ließ.

    „Hier, nimm auch einen Zug“, bot sie an und drückte ihm den Stängel in den Mund, legte dabei eine Hand auf die Schulter des Kriminellen und schlenderte hinter ihn, um nun auch die zweite Hand auf seine andere Schulter zu legen und sie mit rhythmischen Bewegungen zu massieren.
    Zunächst verspannte sich der redegewandte Hehler, war er zu Recht perplex über die scheinbar plötzliche Wandlung der kratzbürstigen Wildkatze zur zahmen Hauskatze. Doch wenige Momente später sog er das Sumpfkraut ein, wobei die Spitze aufleuchtete und rutschte ein wenig auf seinem Stuhl herunter, um in eine bequemere Position zu gelangen. Ein wohliges Geräusch entwich ihm, als Chala eine besonders hartnäckige Verspannung löste.
    „Siehst du?“, hauchte die hübsche Frau in sein Ohr, „Schon besser, oder?“, fragte sie und drückte dabei ihre Brust gegen den Hinterkopf der Unterweltgröße.
    Er lehnte sich gar noch mehr dagegen, nahm einen weiteren Zug und reichte das Rauchwerk dann nach hinten weiter, wo die Dunkelhäutige es mit ihren Lippen entgegennahm.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zu dem Unterschlupf und Alfred trat ein – wer sonst, wusste doch scheinbar sonst niemand von diesem Versteck. Der meist schweigsame Bruder und Mann für die schmutzige Arbeit stand verwundert im Türrahmen und schaute nicht weniger grimmig drein, als sein Bruder Momente zuvor.
    „Ah, da ist der nächste Miesepeter“, schnurrte die Aranisaani akzentschwanger, während sie den Glimmstängel mit den Zähnen festhielt.
    Ihre Hände waren mittlerweile auf die Brust Bertholds gewandert, wo sie einer ihrer geübtesten Tätigkeiten nachgingen.
    „Komm ruhig her, Alfred, du darfst auch mal ziehen“, lockte die vom Sumpfkraut gleichwohl erregte, wie benebelte Chala und zwinkerte lasziv.

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    Waldläufer
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    Riannon ist offline
    Die rothaarige Frau saß zu sehr später Stunde - oder früher, je nachdem von welchem Standpunk aus betrachtet - an einem Tisch in der Marktschenke, der einzigen anständigen Taverne in dieser Stadt. Es gab zwar noch eine Kneipe am Hafen, aber die war zum ersten Glockenschlag des neuen Tages kein sicherer Ort für Bürger, die nicht unbedingt einen ordentlichen rechten Haken oder zumindest ein scharfes Schwert hatten. Vor Riannon stand ihr gefühlt fünfter Krug mit Bier und sie war - das konnte sie mit Fug und Recht behaupten - betrunken. Neben dem Krug, den sie unschlüssig auf der Tischplatte hin und her schob, lag der Dolch, den Garn ihr gegeben hatte. Mit der Begründung, eine Dame wie sie bräuchte doch eine Waffe, um sich zu verteidigen. Jetzt, trunkenen Gemütes, schwor sie sich zum hundertsten Mal, dass sie ihm mit diesem Messer das Gekröse abschneiden und an die Fische im Hafenbecken verfüttern würde. Das dieser Plan natürlich an der Umsetzung scheitern würde, wusste sie sogar im Suff. Viel mehr überlegte sie angestrengt, wo sie sich anständig bewaffnen können würde. Die Urkunde, die sie als Bürgerin des Reiches auszeichnete, gestattete ihr auch, mehr als einen schlichten Dolch zu tragen. Schwert, Axt, Bogen. Drei verschiedene Möglichkeiten, Garn seine gerechte Strafe zukommen zu lassen.
    Hör dich an, du dumme Gans, sitzt hier betrunken in der Schenke und sinnierst drüber, mit welcher Art Waffe du das Leben dieses Mannes beenden wirst. Dabei ist es nicht an dir. Selbstjustiz? Du bist jetzt Reichsbürgerin, hast das Glück, im Reich der Ordnung und des Lichts zu leben, also halte dich an dessen Gesetze und Regeln. Und die beinhalten keine eigenständige Ausübung des Rechts.
    Riannon kicherte. Da laß ihr gutes Gewissen ihr ja ganz ordentlich die Leviten!
    Du lachst! Anstatt dich hier vor Kummer und Verzweiflung zu betrinken, solltest du weiter nach Wegen suchen, diesen Bastard gerechterweise an den Pranger zu bringen. Oder in einen Kerker, nicht weit von dem Galgen entfernt, an dem sein Leben enden wird. Aber auf eine Weise, die der Doktrin dieses Ordens gleicht. Nicht auf eine Weise, wie sie ein einfacher, verfluchter Mörder oder dreckiger, gewissenloser Söldner ausüben würde!
    Die Rothaarige hob eine Hand und bedeutete der müde wirkenden Bedienung, dass sie zahlen wollte. Das junge Mädchen grinste schwach und erleichtert. Hatte wohl darauf gewartet, dass sich der letzte Krug leerte, um endlich putzen und dann irgendwann in den frühen Morgenstunden ins Bett fallen zu können.
    Zehn Münzen wechselten den Besitzer. Die Schankmaid schob ihr noch einen Zettel zu, ehe sie den leeren Krug in den Küchenraum brachte. Irritiert blickte Riannon auf das Stück Papier. Was war das? Eine Art Quittung, ein Beleg? Lächerlich, ein Zahlungsnachweis für fünf verfluchte Bierkrüge?! Ria entknüllte ihn und las nur drei Worte, krackelig aber lesbar geschrieben.

    Grüße von Schlitzer

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    Gath ist offline

    Auf der Straße zwischen Thorniara und dem Fort

    Ein kleiner Hof war ins Blickfeld gekommen.
    Die zwei, drei Felder lagen matschfarben vor ihnen, Grün war bloß am Wegrand zu sehen, oder im Wald dahinter. Zwischen den Feldern stand ein kleineres Holzhaus, mit einem großen Hauptraum und einem kleinen Nebenraum, das Dach mit Stroh gedeckt. Direkt daneben ein weiteres nicht gerade großes Gebäude, vermutlich eine Scheune oder ein Heuschober, im Stile des Hauptgebäudes, nur ohne Fenster. Ein, zwei Schafe konnte man vor dem Haus sehen, aber sonst erkannte man nichts. Die Ernte war durch und seit die Echsen das Land heimgesucht hatten, saß man nicht unbedingt vor seinem Haus herum, wenn es nicht unbedingt sein musste.
    Aber es tat gut zu sehen, dass ein bisschen Landwirtschaft durchaus noch funktionierte, in dieser Stadt, denn so war es zumindest wahrscheinlich, dass die Nahrungsversorgung besser werden würde, sobald das Frühjahr wirklich durchbrach und die Felder wieder bestellt waren.
    Gath war zwar nie wirklich weit aus Khorinis herausgekommen, aber diese Szenerie erinnerte ihn schon wirklich ziemlich an seine alte Heimat. Wie es dort wohl aussah? Es war Jahre her, dass er das letzte Mal dort gewesen war und obwohl die Stadt keinen besonders rechtschaffenen Eindruck gemacht hatte, irgendwie hatte man auch nicht wirklich etwas mit ihr zu tun. Vermutlich war es einfach nicht lukrativ genug, mit der ehemals glanzvollen Hafenstadt Handel zu treiben.
    Der Bootsbauer war hier mit einem Tross von Waldläufern, mit denen er sich gestern morgen auf Anweisung Antons hin auf dem Platz vor dem Westtor getroffen hatte. Den Namen eben jenes Mannes brauchte er dabei gar nicht zu nennen, denn als er da so wartend bei Sonnenaufgang auf dem Platz gestanden hatte - ziemlich übernächtigt und frierend - war sofort davon ausgegangen worden, dass er wohl mit wollte und schon von irgendwem wusste, dass sie aufbrechen würden. Außerdem gab es ein großes 'Ach, du warst da!', sobald Gath erzählte, dass eines der Tore des Forts eigentlich seine Konstruktion war. Nebenbei wurde festgestellt, dass man an dieser dringend einmal arbeiten sollte, denn so ganz funktionstüchtig war sie angeblich nicht mehr.
    Die Gegend hier war sogar überraschend friedlich. Sie waren viele, sodass die Tiere des Waldes sich eher an den Wald und weniger an die Straße hielten. Echsen hatten sie auch noch keine gesehen, aber es wurde angemerkt, dass es nach süden Hin ja ein Fort, die Silberseeburg und Stewark gäbe. Wo sollten da denn noch Echsen herkommen? Und zumindest Gath war über diesen Umstand auch gar nicht so traurig, denn einmal vor diesen Monstern wegrennen, hatte ihm mehr als komplett gereicht. Und so etwas wie denr Kampf um Schwarzwasser war auch nichts, dass er noch einmal miterleben wollte - erst recht nicht als aktiver Kämpfer!

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    Riannon ist offline
    Die Frau rieb sich die Schläfen. Zu viel Bier, verfluchtes Zeug. Ihr Schädel dröhnte wie die Stadtglocke. Die Nachricht, die sie gestern abend bekommen hatte, war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Keine freundlichen Worte, kein persönliches Treffen durch die Verbrecherin, die Ria damals erst gefangen genommen, ihr dann aber später geholfen hatte. Nein, die drei Worte auf dem Zettel hatten etwas Kaltes gehabt. Wie eine Drohung.
    Ist mein Leben nicht schon schwer genug? Das Versprechen an den alten Torrez, ihn im Orden zu rehabilitieren, die Absicht, Garn das Handwerk zu legen ... und jetzt, im Hintergrund die wie ein Henkersschwert schwebenden Grüße von Schlitzer, mit der ich mich ja eigentlich im Guten getrennt habe. Hat die Nachricht eine tiefere Bedeutung? Ich weiß es nicht ...
    Riannon seufzte und ging weiter über den Markt der Hafenstadt. Ihr Augenmerk fiel dabei immer wieder auf die Stände der wenigen Waffenhändler, die es hier gab. Ein Großteil der Schmiede arbeitete angeblich nur dem Orden zu, vor allem seinem militanten Arm. Es gab zwar immer wieder Lieferungen vom Festland, doch erzählten Geschäftspartner vom Fernhändler Garn immer wieder davon, dass die Piraten wieder dreister wurden, dass an den Küsten von Varant immer häufiger Kähne oder Boote, die speziell von Myrtanern bemannt waren, von angeblich varantinischen Schiffen überfallen wurden und ab und an sogar die Flaggen des einstigen Reiches des Tyranns Zuben trugen. Ria hatte zwar noch nie von diesem Mann gehört, doch wurde sein Name - obwohl es schien, dass er schon tot war - mit Angst ausgesprochen wurde. Der Händler, den Garn gastiert hatte, hatte davon gesprochen, dass ein Aufstand in Varant, eine Wiederkehr alter Zustände unter den sogenannten Assassinen der Tod für den Fernhandel war. Garn hatte dabei jedoch nur still in sich hinein gelächelt, wohl wissend, dass diese brutalen Assassine keinen Skrupel vorm Menschenhandel besaßen.
    "He, guter Mann", sprach Ria einen Händler an, der allerlei Waren besaß. Darunter auch einige Klingen. "Das grobe Schwert da. Wie viel?"
    Der Mann musterte sie abschätzig. "Hundert."
    "Hundert Münzen?! Für das Stück Stahl da, das aussieht, als hätte es ein Kind geschmiedet?", fragte die Frau aufgebracht. Der Händler schnaubte.
    "Wenn Ihr was Besseres haben wollt, Weib, werdet halt Soldatin. Im Orden kriegt Ihr die besten Klingen. Is' nicht meine Schuld, dass der Orden bessere Argumente für die Waffenschmiede hat, fast nur für sie zu arbeiten, statt für den allgemeinen Handel.", knurrte der Händler und gab ihr damit zu verstehen, dass das Gespräch für ihn beendet war. Die Frau seufzte und wandte sich ab, machte sich auf den Rückweg zu Garns Arbeitsgebäude und ihrer Unterkunft. Der Fernhändler seinerseits besaß ein schönes Anwesen im Reichenviertel, nicht übertrieben protzig wie das von Gaston dem Gelehrten oder anderen Adeligen der Stadt, aber dennoch prächtig genug, um zu beeindrucken. Ria fluchte, nachdem sie weit genug vom schlecht ausgestattetem Händler entfernt war, unflätig über ihn. Wo sollte sie denn anständiges Handwerkzeug herkriegen, eine ordentliche Waffe zur Verteidigung, besser als Garns jämmerlicher Dolch.

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    Ritter Avatar von Das Waldvolk
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Zwischen Thorniara und Bluttal

    Früh am Morgen hatte sich die Gruppe von Waldläufern aufgemacht, die Hafenstadt zu verlassen um neue Waren ins Fort zu bringen. Dieses Mal würden sie allerdings begleitet werden Jetzt hatten die fünf Männer nicht nur einen Karren mit Eisenwaren und einigen Alkoholischengetränken im Schlepptau, sondern auch noch einen anderen Kerl.

    Nachdem die Gruppe Thorniara verlassen hatten, positionierten sich die Waldvölkler wie immer, wenn sie zum Fort zurück reisten.
    Zwei zogen den Karren, einer hielt sich einige Schritte dahinter auf, einer war vorgelaufen und er selber hielt sich beim Karren auf. Auch wenn es eher unwahrscheinlich war, dass sie von Echsen angegriffen werden würden gingen sie doch lieber auf Nummersicher und versuchten so die Straße von allen Seiten im Blick zu behalten.

    "Gath war dein Name, richtig? Ich bin Bob", stellte sich der Anführer der Jagdtruppe vor, auch wenn sie in letzter Zeit mehr eine Warentransportiertruppe waren.
    "Was treibt dich eigentlich ins Fort? Willst du wieder an den Toren rumspielen?", fragte Bob lächelnd während sie der Straße zum Fort im Bluttal folgten.


    Luke Drake

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    Riannon ist offline
    "Ich hasse sie, diese Bettler, diese Armen ..."
    Riannon sah Garn ernsthaft verwundert an, überlegte, ob sie ihm antworten sollte. Dann tat sie es, leise und fragend: "Und warum nahmt Ihr mich dann auf?"
    Der Mann sah sie lächelnd an. "Nun, du hast einen Nutzen. Du bist von Wert. Wärest du wertlos, würdest du immer noch am Markt oder am Hafen betteln."
    Schonungslose Ehrlichkeit, eigentlich ein Charakterzug, den Riannon schätzte. In diesem Fall, auch wenn sie wusste, was für ein schlechter Mensch der Fernhändler war, trafen die Worte sie auf eine tiefere Art und Weise. Hatte sie sonst keinen Nutzen? War sie sonst wertlos? Sah die Welt sie so? Ein Bettler wurde etwas aufdringlicher, ein großer Glatzkopf, der in die Rolle in etwa so gut passte wie ein König. Er ergriff Garns teure Wilderlederjacke am Ärmel und zog daran mit seinem zerschlagenen rechten Arm. Instinktiv fuhr Garn herum und holte weit aus. Die Ohrfeige saß, schien den Bettler jedoch in keinster Weise zu beeindrucken. Fast sah es sogar so aus, als würde der Arme mit dem Gedanken spielen, sich auf den Fernhändler zu stürzen. Seine Augen wirkten wie die eines Raubtieres. Auch Garn sah es, wirkte plötzlich unsicher und kleinlaut. Er schnaubte und ging schnell davon, sah sich nicht einmal danach um, ob Ria ihm folge. Die Frau blieb stehen, musterte den Bettler. Hatte sie hier vielleicht sogar einen Verbündeten für ihre Sache gefunden? Sie löste ein Geldsäckel vom Gürtel, nahm zehn Münzen heraus und reichte sie dem Kahlen. Der sah sie verächtlich von oben bis unten an, nahm das Gold jedoch wortlos entgegen.
    "Wie", begann Ria, "heißt Ihr?"
    "Was geht dich das an, Weib? Los, geh, dein Herrchen wartet."
    "Er ist nicht mein Herrchen, Idiot!", fuhr sie auf und spielte nun ihrerseits mit dem Gedanken, ihm auch eine Backpfeife zu verpassen. Der Blick aus seinen Augen hielt sie jedoch davon ab. Etwas sagte ihr, dass er keine Scham kennen würde, einer Frau Schmerzen zuzufügen. Nein, sein Blick sagte, dass er das durchaus schon getan hatte. In diesen dunklen Augen lauerte etwas Böses. "Sagt mir Euren Namen.", forderte sie erneut.
    "Ordos", knurrte er, "Zufrieden? Was bringt dir das nun, Weib?"
    "Nun, dieser Mann für den ich arbeite ... er ist ein schlechter Mensch.", erklärte sie. Der Bettler namens Ordos lachte hämisch auf.
    "Und das sagst du mir? In mir lauert die Finsternis des ewigen Abgrundes. Ich habe Dinge getan, bei denen würde dieser Welpe, dieser Fasan, sich schreiend die selige Erlösung durch den Tod wünschen. Ich bin ein wahrlich böser Mensch, Frau."
    Ria überlegte. "Wollt Ihr Euch nicht rächen?"
    "Rache? An ihm? Für eine Ohrfeige? Früher habe ich Menschen dafür die Hand abgehackt. Nun, ohne Schwert, wird das schwer. Aber ich bin ja auch älter, ruhiger geworden. Biete mir was an, Weib. Du magst ihn nicht, das sehe ich in deinen Augen. Du verachtest ihn, hasst ihn vielleicht sogar. Gut. Wie stehen die Chancen, ihn zu ... erledigen?"
    Sie war erschrocken. "Erledigen? Töten ... ich ... will ihn für seine Verbrechen dem Orden übergeben."
    Ordos schüttelte erneut den Kopf, nun verständnislos. "Dann tut es doch einfach."
    "Das ist schwieriger als Ihr denkt.", murmelte sie zur Antwort.
    "Hör zu, Weib. Was willst du? Willst du dich für irgendwas an ihm rächen, willst du meine Hilfe, um ihn nachts in irgendeiner Straße einen Kopf kürzer zu machen? Für den richtigen Preis mach ich das. Wenn du irgendwelche gutmütigen Gerechtigkeitsgeschichten abziehen willst, dann ohne mich."
    Riannon funkelte ihn einen Moment an. "Ich werde mir etwas überlegen, in Ordnung? Wir werden sicherlich etwas finden. Du wirst mir bei Garn helfen und ich, mh, ich sorge dafür, dass du wieder ein anständiges Leben führen kannst."
    Der Bettler namens Ordos lachte nur bitter. "Wenn du wüsstest."

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    Gath ist offline

    Zwischen Thorniara und dem Fort

    Das Wetter war doch seltsam. In einem Moment schien noch die Sonne, im anderen fing es schon wieder an zu nieseln. Und das sorgte auch für relativ feuchten Boden, auf dem der Karren eher mäßig fuhr - die armen zwei Kerle, die den ziehen mussten.
    Gerade latschten Gath und ein Kerl namens Bob diesem Karren hinterher, wobei der andere augenscheinlich der Chef dieser Gruppe war. Ein Weiterer als Vorhut vorneweg und einer als Nachhut hinterher. Ob die Miliz hier wohl in so gut organisierten Verbänden noch Patroulie lief? Ob hier überhaupt noch patrouliert wurde? Gath zumindest hoffte es für die Bauern der Umgebung Thorniaras, auch wenn es auf dem Hof, den sie gerade passiert hatten, eher nicht danach ausgesehen hatte.

    "Ich bin mir nicht so ganz schlüssig.", lachte Gath auf die Frage, ob er wieder an den Toren des Forts herumwerkeln wolle, "Eigentlich war ich ganz zufrieden mit dem, was da steht. Aber ich hoffe, es steht immer noch. Ansonsten will ich im Wesentlichen nach einigen Freunden suchen."
    Er machte eine kurze Pause und überlegte, wie weit er Bob vertrauen sollte. Aber dieser war ein Mitglied des Waldvolks, er würde wohl nicht so viel mit der Information anfangen können. Außerdem, waren es nicht diese Trosse, die den wesentlichen Teil des Sumpfkrautschmuggels in die Stadt abwickelten?
    "Und ich muss ein Schreiben an Borran übergeben. Auch wenn der vermutlich eher nicht im Fort zu finden sein dürfte, oder?
    Aber bring mich mal bitte auf den aktuellen Stand hier auf der Insel, ich war seit dem Sommer nicht mehr da. Wie ist die Situation mit den Echsen? Wie ist die Situation in Schwarzwasser? Wie läuft der - ähm - Handel mit der Stadt? Wie oft macht ihr solche Touren eigentlich?"
    Er war wirklich neugierig, was Bob so zu erzählen hatte.

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    Am hellichten Tage auf dem Marktplatz

    Dieser Gath war doch echt ein nichtsnutziger Kerl! Erst hatte er ein paar Tage gewartet, ihn hier durch die halbe Stadt geschickt um mal 'seine Beziehungen spielen zu lassen' und was kam bei raus? Ein absolut inakzeptables Angebot irgend einer Händlergilde von sonst wo her. Und die Auskunft, dass die Händler an ihren Marktständen nicht die Kapazitäten hätten, ihnen ihr komplettes Angebot abzukaufen. Und damit hatte sich dann dieser unnütze Bootsbauer einfach vom Acker gemacht, gesagt, er würde dann mal ins Inselinnere verschwinden.
    Was glaubte der eigentlich, wer er war?
    Sabnada, der Kapitän und Eigner der Latscha, war immer noch sauer auf den Khoriner, aber das half ihm jetzt nicht mehr so viel. Gath hatte sich aus dem Staub gemacht, und er musste sich nach wie vor überlegen, wie er die Waren verkauft bekam, die er nach Argaan gebracht hatte - auf Hörsagen hin, hier hersche ein gravierender Versorgungsengpass. Nun, ganz so eng war der nicht, aber überversorgt, so wie diese Händlergilde tat, war die Insel auch bei Weitem nicht!
    Am heutigen Mittag hatte es sich der Herr nun einmal selbst zur Aufgabe gemacht, die Lage in der Stadt zu erkunden, in seinen schicksten Kleidern, um auch ja anständig behandelt zu werden. Manche Händler standen auf ein gepflegtes Auftreten, ohne das wurde der Preis sofort inakzeptabel, den sie bereit waren, zu zahlen.
    Immerhin, bei den Händlern hinter ihren Marktständen hatte sein Schiffszimmermann - immerhin als solcher hatte der Kerl gute Arbeit geleistet, vielleicht sollte er eher dabei bleiben anstatt sich als Händler zu versuchen! - sich nicht geirrt, dort waren die Preise, wie sie waren, nur hatte keiner die Kapazitäten, ihm sinnvoll seine Waren abzukaufen.
    Aber wer sagte denn, dass es nicht rings um den Markt, in den Fachwerkhäusern und Werkstätten, den ein oder anderen etwas finanzstärkeren Händler gab?
    Da vorne war zum Beispiel ein Haus, von außen recht unscheinbar, aber der Eingang sah durchaus so aus, als hätte der Inhaber einigermaßen Geld. Im wesentlichen war er sauber und gepflegt. Und vielleicht waren es ja gerade solche Leute, mit denen man gescheit verhandeln konnte. Wenn nicht, würde er wohl doch zu dieser komischen Händlergilde laufen. Die Seitenwände des kurzen Flurs, in den man trat, waren aus schlichten Brettern der hier beheimateten Hölzer, aber glatt abgeschliffen, sodass sie nicht schäbig wirkten. Am Ende des Gangs gab es eine Tür, welche leicht angelehnt war.
    Vorsichtig klopfte Sabnada.

    Gath

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Nahe Bluttal

    Bob seufzte kurz, nachdem Gath so viele Fragen stellte. Aber wer konnte es ihm verdenken? Immerhin war er seit dem Sommer nicht mehr auf Argaan gewesen.
    Bevor der Waldläufer allerdings antwortete, schloss er die Augen und genoss den Nieselregen. Dann schaute er zu Gath und überlegte, wie er am besten anfangen sollte.
    "Nein, Borran ist nicht im Fort. Hab den Typen schon ziemlich lange nicht mehr gesehen. Hängt angeblich in Stewark rum. Am besten du sprichst mal mit Dennik oder einem seiner Freunde, die haben mehr mit ihm zu tun. Aber wahrscheinlich sind das eh die Kerle nach denen du suchst?", fragte Bob grinsend und strich sich eine feuchte Haarsträhne von der Stirn.
    "Was die Echsen angeht... also hier im westlichen Teil der Insel sieht man kaum noch welche. Ab und zu im Bluttal, nahe beim Weißaugengebirge. Da kriechen die wahrscheinlich aus irgendwelchen Höhlen. Aber unsere Jagdkommandos jagen die Echsen, bevor sie in die nähe des Fortes kommen. Richtung Thorniara kommen die Echsenmenschen auch so schnell nicht mehr. Da hat irgend so ein Paladin mit seinen Leuten aufgeräumt und in der Silberseeburg sitzt Ethorn mit seinen Männern. Der Drache selber hat sich nach dem Angriff auf Thorniara nicht mehr blicken lassen. Ist auch besser so", erklärte Bob und überlegte dann, ob er noch etwas vergessen hatte.
    "Wies mit Schwarzwasser aussieht kann ich dir nicht sagen. War selber schon lange nicht mehr da. Im Grunde wie fast jeder im Fort. Musst dich da mal umhören. Und der Handel läuft eigentlich recht regelmäßig. Auch wenn wir meistens nicht viel Holz oder Fleisch dabei haben. Das meiste ist halt Sumpfkraut. Hmm... Das wars eigentlich im Wesentlichen", meinte der Waldvölkler dann noch.

    Die kleine Gruppe hatte bereits einen Teil des Weges hinter sich und die Stadtmauern von Thorniara waren, unter anderem durch den Regen und die einsetzende Dämmerung, kaum noch zu erkennen.
    "Nicht mehr lange, dann haben wir das Bluttal erreicht", sagte Bob und freute sich schon auf eine schöne Zwiebelsuppe.


    Luke Drake

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    Gath ist offline

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    Gebannt lauschte Gath den Neuigkeiten des letzten halben Jahres. Es klang gar nicht mal so schlecht, was Bob da so erzählte, denn zumindest diese Gegend hier schien echsenfrei. Und, was eigentlich noch viel wichtiger war: Drachenfrei! Das Weißauge, dieses Ungetüm, dass sie vor einigen Jahren aus einem Himmelskörper befreit hatten, hatte davon abgelassen, noch mehr der Insel in Schutt und Asche zu legen. In Setarrif war das geglückt, in Thorniara augenscheinlich misslungen und in Schwarzwasser hatten sie zumindest das Dorf entvölkert, wenn auch vermutlich nicht zerstört, Bob wusste das selbst nicht so genau.
    "Danke dir!", erwiderte der Bootsbauer, sobald der Waldläufer geendet hatte. Er hatte schon gemerkt, dass dieser nicht unbedingt gewillt war, so viel zu erzählen, aber es war wichtig gewesen, dass er auf einem vertrauenswürdigen, aktuellen Stand der Dinge war. In der Stadt wusste man doch nie, wem man eigentlich glauben konnte.
    "Alles in allem klingt das doch einigermaßen. Auch wenn mich wirklich Schwarzwasser interessieren würde, ich mochte das Dorf irgendwie. Aber du meintest, einige waren dort, seit wir den Sumpf verlassen haben?
    Egal, Borran werde ich schon finden. Ich glaube, ihr wisst auch, wer eure Pappenheimer sind, die für ihn in erster Linie arbeiten."
    Dennik, Rekhyt, San, Luke und wie sie alle heißen. Gath freute sich wirklich darauf, sie wiederzusehen. Eigentlich hatte er nie Zweifel gehabt, dass diese irgendwie ihre Haut retten würden, aber neugierig war er trotzdem, wie es ihnen ergangen war, seit sie mit dieser komischen Schwarzmagierin im Gepäck Thorniara verlassen hatten.
    "Bei den Echsen bin ich beruhigt, ich habe mit dem Schlimmsten gerechnet, denn das letzte, was ich wirklich mitbekommen hatte, war der Angriff auf die Stadt. Danach ... habe ich erst einmal das Weite gesucht.", mit einem leicht verschmitzen Grinsen versuchte er, seinen Worten die nötige Glaubhaftigkeit zu geben. Denn eigentlich war das zwar nicht wirklich gelogen, aber seine Motivation nach Bakaresh zu reisen, war doch eher eine andere gewesen. In erster Linie wollte er seine Schulden abstottern und nicht mehr Diener zweier Herren sein. Einer reichte, das war aufwändig genug. Und sein Auftrag beim letzten Mal hatte gehießen, gegen Reyn zu agieren. Ihn zu Fall zu bringen, war da eine ganz willkommene Idee gewesen.
    Den Rest ließ er unkommentiert. Viel mehr Beachtung schenkte er da seiner Umgebung, der schönen, frühlingshaften Wälder - wenn auch nicht so wirklich in Blüte - des Matsches auf dem Weg... Und der sich langsam herabsenkenden Sonne.

    "Meinst du wirklich, dass wir das Fort heute noch erreichen?", fragte Gath skeptisch. "Wir haben bisher auf dieser Strecke eigentlich immer irgendwie irgendwo ein Nachtlager aufgeschlagen." Und so schnell waren sie vermutlich nicht vorran gekommen. "Ich mein, ich würd mich ja freuen, aber so ganz kann ich mir das gerade nicht vorstellen.", warf er ein, als ihm auffiel, dass er quasi die Kompetenz der Waldläufer in Frage stellte, sich in der Wildnis zu bewegen. Er, der Stadtmensch vom Dienst!

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    Es klopfte und ein trat ein Mann mittleren Alters in bester Kleidung, die perfekt zu einem wohl südländischem Händler passte. Der Gast verbeugte sich vor Riannon und fragte sie, ob ihr dieses Gebäude gehörte und sie damit die Führerin eines Handelsunternehmens wäre. Einen kurzen Moment konnte Riannon ein ernstes Gesicht wahren und mit all der ihr vermeintlich eigenen hochherrschaftlichen Würde wortlos bezeugen, hier das Sagen zu haben, ehe sie in Gelächter ausbrach. Der Gast verzog das Gesicht.
    "Entschuldigt, Herr", sprach Ria, nachdem sie sich beruhigt hatte, "Ich bin natürlich nicht diejenige, der alles hier gehört. Ich bin nur die Vertretung, Schreiberin, Sekretärin, Botin, Unterhändlerin. Sucht Euch eine Bezeichnung aus."
    Der Händler nickte nur und stellte sich als Sabnada vor.
    "Es ist mir eine Ehre, Herr Sabnada", antwortete Ria und verbeugte sich, "Ich bin Riannon. Der Herr des Hauses und des Unternehmens ist der ehrenwerte Herr Garn, seines Zeichens Fernhändler. Seine Schiffe waren jegliche Häfen dieser bekannten Welt an. Abgesehen von einigen Küstenstreifen in der Nähe, die angeblich von Piraten heimgesucht werden, Khorinis zum Beispiel, da verlangt er einen deftigen Aufschag, und die Gebiete, in denen sich diese Piratenfrauen herumtreiben. Sturmkrähen heißen sie, glaube ich. Diese Seegegenden erfordern bewaffnete Wachen auf dem Schiff, um Übergriffe zu verhindern. Bedenkt dies bitte, Herr Sabnada." Sie lächelte, ging zu einer Anrichte und bereitete zwei Weingläser vor. Eines für den Gast und eines für Garn.
    "Entschuldigt mich einen Moment.", sprach sie und ging dann kurz vor die Tür. Schnell rief sie nach einem der vielen kleinen Straßenjungen und bot ihm zwei Münzen, wenn er den Herrn Garn aus dem Reichenviertel holen würde. Sie gab ihm einen kurzen Schrieb mit und schickte ihn los. Hoffentlich würde die Wache ihn nicht anhalten und fortjagen. Sie kehrte zurück zu dem Herrn Sabnada, der mit leichtem Interesse den Wandschmuck musterte, eine aus Treibholz gefertigte Platte, die Argaan darstellen sollte.
    "Es dauert nicht lange, ich habe nach Herrn Garn schicken lassen. Müsste innerhalb kürzester Zeit hier sein. Etwas zu essen, der Herr? Mehr Wein?"

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    "Das mit dem Fort wird wohl nichts, außer du hast Lust auch noch nachts weiter zu laufen. Hier gibt's zwar nicht wirklich viele Echsen, die uns gefährlich werden könnten, aber so ein beladener Karren kann doch den einen oder anderen Banditen aus seinem Versteck locken. Ganz zu schweigen von den Tieren, die sich einen Leckerbissen wie mich nicht entgehen lassen wollen", meinte Bob und musste über seinen eigenen Scherz lachen.
    Bob pfiff einpaar Mal, um den anderen Waldläufern aus seiner Truppe ein Zeichen zu geben, dass sie bald rasten würden. So musste er nicht zu jedem Einzelnen hinrennen und bescheid sagen.

    "Noch ein Stück weiter. Da ist ein guter Platz zum Rasten", erklärte Bob dann Gath. Und wirklich, lange dauerte es nicht da kamen sie an eine Stelle, die vom Weg fast nicht auszumachen war. Sie war verdeckt von Bäumen und Sträuchern und wohl nur die wenigsten nicht Waldvölkler hätten überhaupt geahnt, dass man hier ein Lager aufschlagen konnte.
    Der Karren wurde abgestellt und die Männer begannen einen kleinen Schlafplatz aus Ästen herzurichten, damit sie halbwegs trocken schlafen könnten.
    Es gab keine große Absprache, wer zuerst wache halten sollte, da es im Grunde wie sonst auch immer war.
    "Gath, hast du gute Augen oder Ohren? Oder kannst du wenigstens die Schrittgeräusche von Hasen und Menschen unterscheiden?", fragte Bob nach und überlegte, ob sie ein Feuer entzünden sollten. Doch er entschied sich dagegen. Das Holz war nass und würde dementsprechend stärker qualmen und knistern als normalerweise. Und da sie nicht wussten wer oder was sich in der Nähe aufhält, wäre es besser unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden.

    "Ach, das hab ich vorhin ganz vergessen. Ja, sind nen paar Leute nach Schwarzwasser aufgebrochen. So eine Neue soll wohl für Osmo nen paar Pflanzen sammeln und hat Onyx und die anderen aus der Truppe begleitet. Aber keine Ahnung ob sie bis nach Tooshoo sind", antwortete Bob etwas verspätet auf die Frage von Gath.

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    Schwertmeister Avatar von Redlef
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Redlef griff den Stoß Pergamente, hob sie von der Tischplatte und ließ die beschnittenen Kanten zwei Mal auf das Holz fallen. Nachdem sich durch dieses Unterfangen alle Seiten ungefähr gleich ausgerichtet hatten, legte er die Schriftstücke mit den Dienstplänen und Versorgungslisten des nächsten Monats in die Mappe, so dass einer seiner Untergebenen sie abholen und zu den entsprechenden Stellen bringen konnte. Sein neuer Gehilfe war ein junger Soldat, der schon länger in der Bastion arbeitete. So ganz wusste Red noch nicht was genau der Kerl hier alles machte, doch er kannte sich gut aus uns sollte dem frisch beförderten Leutnant dabei helfen sich zurecht zu finden und sich einzuarbeiten. Das hatte er den heutigen Tag über auch ganz gut getan. Red hatte nun eine grobe Ahnung von seinem neuen Aufgabenfeld und wusste wie er zu seiner jetzigen Schreibstube kam. Sie war ein schöner Raum, nicht besonders groß, dafür mit einem verglasten Fenster, das vom ersten Stock der Bastion einen guten Blick über die Dächer der Stadt gewährte. Es gefiel ihm hier. Kein Vergleich zum Kerker, in dem es keine Fenster gab. Dennoch vermisste er dieses verfluchte Loch jetzt schon. Das lag weniger an der Gemütlichkeit, die die feuchten Mauern boten, sondern viel mehr an seiner Mannschaft. Kein Rupert mehr, der ihm morgens übel gelaunt begrüßte, kein Hieodius mehr, der beflissen und tüchtig ohne Umstände seine Arbeit erledigte und kein Harald, den man zur Arbeit antreiben musste auch keine Gefangenen mehr, die ihm üble Beschimpfungen oder ihre Fäkalien um die Ohren schmissen. Dass er das jemals vermissen könnte, hätte er sich im Traum nicht einfallen lassen. Doch zu seinem Erschrecken war es so… Am meisten aber war es schade um Pons. Der Junge war tüchtig, und wenn er sich doch nur endlich dazu bereit erklärt hätte lesen und schreiben zu lernen, dann hätte er es wirklich zu etwas bringen können. Doch nun, da Red sich nicht mehr im gleichen Maße um ihn kümmern konnte, würde er wohl auch schon bald seinen Posten als stellvertretender Kerkermeister verlieren. Wahrscheinlich war es, dass Lex sich in Zukunft um den Kerker und seine Verwaltung kümmern würde, immerhin war er der einzige der ganzen Mannschaft, der ausreichend gut schreiben und rechnen konnte, doch wen er sich als seinen Adjutanten erwählte stand in den Sternen. Ob man da mit ihm reden konnte?

    Red strich die Feder sauber und verkorkte das Tintenfass. Es war an seinem ersten Tag als Befehlshaber der Wachmilizen spät geworden. Durch die schlechte Besetzung mit Offizieren, war viel Arbeit liegen geblieben und er würde auch die nächsten Tage und Wochen noch mehr als genügend zu tun haben. Eine ganze Menge hatte sich auf dem Schreibtisch seines Postens angesammelt. Da war zum Beispiel das Ausbleiben eines jedweden Berichts vom Verbindungsoffizier im Bluttalfort. Red erinnerte sich schwach daran, dass er einen jungen Kämpfer namens Avik dort hingeschickt hatte. Eigentlich hatte der Bursche einen guten Eindruck gemacht, wenn er sich also nicht meldete, dann musste er davon ausgehen, dass etwas geschehen war. Warum kam dann aber keine Meldung von einem Gesandten des Waldvolks? Steckten die damit drin? Hatten diese Gauner etwas mit dem Verschwinden des Ordensritters zu tun? Das musste geklärt werden, dringend.
    Aber auch gab es weiterhin zu wenige Soldaten in der Miliz. Vielleicht konnte man Männer und Frauen aus der Stadt rekrutieren? Viele hungerten, waren denn der Schutz und die Versorgung, die die Bastion bot nicht attraktiv für die Bevölkerung der Stadt? Auch da wollte er nachhaken.
    Und zu guter Letzt fiel ihm ein Bericht in die Hände, der von mysteriösen Vorkommnissen im Armenviertel sprach. Dort sollten Menschen verschwinden. Meistens Kinder, aber auch die Schwester eines Milizionärs war verschwunden. Sie war jedoch die einzige, die stark misshandelt wieder aufgetaucht war. Eines Morgens trieb sie im Hafenbecken und die ganze Schilderung erinnerte Red sehr an Peers gewaltsamen Tod. Sollte es da einen Zusammenhang geben? Hatte er nun endlich die Möglichkeit Peers Mörder auf die Spur zu kommen? Hatte dieser Bastard wieder zugeschlagen?

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    Sein Rücken knackte als er aufstand und sich streckte. Die neue Aufgabe zwang Red an den Schreibtisch und sein Rücken dankte es ihm nicht. Also beschloss er seine Arbeit für eine kleine Pause zu unterbrechen und einen Spaziergang zu machen. Später konnte er die liegengebliebene Arbeit immer noch weiterführen, auch wenn das bedeutete, dass er das Tageslicht nicht weiter nutzen konnte und eine Kerze nutzen musste, doch dieses Opfer wollte er auf Ordenskosten bringen.
    Beschwingten Schrittes verließ er die Bastion und hielt sich Richtung Norden. Das plötzlich so milde Wetter lud dazu ein durch den Tempelgarten zu schlendern oder dem Friedhof einen Besuch abzustatten. Doch als er durch das Händler- und Handwerkerviertel schlenderte und das Schild an Ravennes Werkstatt sah, da kam ihm eine Idee. Red änderte die Richtung und kam vor ihrer Tür zum Stehen und klopfte an. Da nicht sofort eine Antwort kam öffnete er einfach die Tür und trat ein. »Ravenne, seid Ihr da? Ich habe eine Bitte, einen Auftrag für Euch!«

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