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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Zuerst wollte Françoise ihren Ohren nicht glauben, bei dem was der Paladin berichtete. Dass sich Tinquilius in Thorniara aufhielt, war etwas, womit die Priesterin nicht im Entferntesten gerechnet hatte. Natürlich, die Beziehungen zwischen Setarrif und Myrtana hatten sich mit dem Erscheinen des Drachens entspannt. Dennoch konnte man die frühere Feindschaft nicht einfach über Nacht vergessen.
    Was auch immer Tinquilius ihr zu sagen hatte, musste von sehr großer Wichtigkeit sein. Eine Frage, die sich ihr gleich aufdrängte, war, wer ihn denn begleitete. Der Streiter sprach von einigen Personen. Hatten sich die Wassermagier nun doch mit Ethorn überworfen und suchten Zuflucht? Es hätte Françoise nicht weiter verwundert.
    Leid tat es ihr für Snydex. Nachdem Callindor schon seiner Pflicht nicht nachgekommen war, musste die oberste Feuermagierin den Novizen jetzt ebenfalls vertrösten. Eine Prüfung wollte nicht übers Knie gebrochen werden und Tinquilius' Anliegen besaß zweifellos viel Bedeutung. Mehr als die Prüfung, auch wenn das aus der Perspektive eines Novizen womöglich anders aussah.
    »Ja, bitte. Ich entlasse dich aber nicht, ohne dir eine Aufgabe zu stellen. Überleg dir bitte eine Vorführung, in der du die drei Zaubersprüche sinnvoll miteinander kombinierst. Ob ein Kunststück oder eher etwas praktisches, die Entscheidung überlass ich dir. Sobald ich Zeit für dich finde, seh ich es mir an.«
    Daraufhin schickte Françoise den Novizen fort und wies den Paladin an, sie zu Tinquilius und seine Begleitern zu führen. Samuel, ihr stets verschmitzt lächelnder Leibwächter, schloss sich ihnen an. Mit ihrem Stab in der Hand ging es die zahlreichen Treppen der Zitadelle hinab, bis das Trio schließlich die Vorhalle erreichte.
    Es entsprach wahrhaftig den Tatsachen; dort wartete Tinquilius und eine Reihe anderer Leute. Niemand davon kam der Priesterin bekannt vor. Tatsächlich fragte sich Françoise, ob es sich bei ihnen wie sie vermutet hatte tatsächlich um Wassermagier handelte. Eine der beiden Frauen gehörte augenscheinlich dem Bund an. Die andere, in Statur der Priesterin nicht unähnlich, trug zwar ein edel anmutendes Gewand, doch eine Robe des Wassers war es keinesfalls. Die Männer konnte Françoise hingegen gar nicht einschätzen. Der Rotschopf erinnerte Françoise entfernt an Redlef. Vielleicht nicht ganz so groß. Und der letzte, nun, aufgrund seiner Tätowierungen dachte die oberste Feuermagierin zuerst an das Sumpflager bei den Pyramiden von Khorinis. Doch das war schon so lange her. Außerdem passte diese wilde Mähne nicht zu einem Anhänger des alten Sumpflagers, denn die trugen ihre Köpfe kahl geschoren.
    »Magie zum Gruße, Tinquilius!«, rief die Priesterin freudig aus und trat von der Treppe herab auf ihren alten Freund zu. »Was für eine Überraschung, dich hier zu sehen. Wirklich. Darf ich erfahren, was der Grund ist? Und natürlich, wer deine Freunde sind.«

  2. Beiträge anzeigen #222
    Auserwählter Avatar von Tinquilius
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    Tinquilius ist offline
    Während sie auf Rückmeldung warteten, verteilte sich die Gruppe ein wenig. Ornlu brachte ein paar interessante Theorien zur Hierarchie des Ordens des Feuers hervor, Maris und Aniron setzten sich etwas abseits auf eine Bank. Olivia, die er kaum kannte, blieb genauso wie er bei dem Paladin stehen und wirkte etwas angespannt. Tinquilius war sich nicht sicher ob des Grundes, auch wenn er sich vorstellen konnte, dass es ihr nicht behagen mochte, hier in der Zitadelle als Schwarzmagierin zu stehen. Er wäre auch lieber wieder im Magierhaus in Setarrif oder auch in der Silberseeburg.
    Es dauerte im Endeffekt gar nicht mal so lang bis der Paladin wieder zu ihnen kam und die Oberste Feuermagierin Françoise sowie eine weitere Wache im Schlepptau hatte. Diese wirkte, und damit hatte er gerechnet, überrascht über die Meute, die hier vor ihr stand, auch wenn man es ihrem Gesicht nicht anzusehen vermochte. Lediglich ihre Wortwahl verriet die Überraschung. Wie ich wohl reagiert hätte?
    „Magie zum Gruße, werte Françoise“, erwiderte der Oberste Wassermagier mit einem Lächeln und verbeugte sich. „Schön, dass wir uns einmal wiedersehen und du uns auch gleich empfängst. Entschuldige aber, dass wir spontan hier in der Zitadelle stehen und uns nicht im Voraus angekündigt haben. Das ist uns irgendwie… durchgegangen, möchte ich einmal sagen. Ich hoffe, dass du uns trotzdem anhören wirst.“ Mittlerweile standen Maris und Aniron wieder und Ornlu hatte sich auch wieder zu ihnen gesellt. „Bevor ich aber zu unserem Anliegen komme, lass mir dir einmal meine Begleiter vorstellen. Dies hier sind Aniron, eine Wassermagierin wie ich, und ihr Mann Maris aus dem Waldvolk. Daneben stehen Jadewolf“, er deutete auf Ornlu, „und dies ist Olivia, eine Magierin aus dem Kastell. Wie du merkst, sind wir eine sehr durchmischte Runde. Wir haben aber alle ein Ziel und ich denke, dass auch du und der Feuerorden dieses Ziel habt: Wir wollen den Drachen ein für alle Mal vernichten und Argaan von seinen Schergen säubern. Aus diesem Grunde sind wir hier, um gemeinsam einen Plan zu entwickeln und gemeinsam gegen ihn vorzugehen.“
    Er schaute in die Runde der Anwesenden. Er war kein Redenschwinger, niemand, der Leidenschaft in seiner Zuhörerschaft erwecken konnte. Er hoffte aber, dass er ihr Anlegen einigermaßen rübergebracht hatte.

  3. Beiträge anzeigen #223
    Abenteurer Avatar von Der Orden Innos
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Der Orden Innos ist offline
    »Soso, ein Magiertreffen? Was soll das denn sein? Schule? Die ist zwar im Tempel, aber ich verstehe nicht, was Ihr, als erwachsener Mann, dort zu suchen habt. Wie ein Lehrer seht Ihr nicht gerade aus. Verzeiht.«
    Der Wächter vor dem Tor musterte den Mann skeptisch, der da vor ihm stand. Er sah aus wie ein Reisender und wirkte ein wenig erschöpft, so als ob er stramm gewandert war.
    »Habt ihr denn eine Reichsbürgerurkunde? Nein? Na dann brauche ich Euren Namen, Eure Unterkunft und Eure Waffen…« Er suchte nach verräterischen Ausbeulungen unter dem Reisemantel. Trug er tatsächlich keine Waffen bei sich? Wer war denn so wahnsinnig heutzutage unbewaffnet durch die Gegend zu streifen?
    »Die Waffen müsst Ihr denn abgeben und bekommt dafür eine Marke, über die Ihr die Waffen zurückbekommt, wenn Ihr die Stadt verlasst.«
    Der Soldat gab den Durchgang zur Stadt frei und gab dem Mann zu verstehen, dass er eintreten durfte. »Bitte lasst meinen Kameraden hinter dem Tor auch Eure Sachen kurz kontrollieren. Immer noch«, er schielte zu den restlich Leuten am Tor herüber und senkte sie Stimme ein wenig, »haben wir große Probleme mit massiven Sumpfkrautschmuggel, da müssen wir vorsichtig sein. Also habt bitte Verständnis für all diese Vorsichtsmaßnahmen. Aber ansonsten: Viel Vergnügen in Thorniara, benehmt Euch!«
    Redlef

  4. Beiträge anzeigen #224
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Olivia Rabenweil ist offline
    Misstrauisch musterte Olivia die Oberste Feuermagierin, die soeben die Halle betreten hatte. Sie war keine sehr große Frau, doch sie hatte eine enorme Ausstrahlung. Olivia war ungewollt beeindruckt. Nun wurde es ernst. Olivia verspannte sich. Sie hatte vorher die Wartezeit genutzt um sich zu überlegen, wie sie im Notfall unter freien Himmel kam, um sich in Sicherheit zu Teleportieren, wenn es gefährlich wurde. Sie würde sich in dieser vermaledeiten Stadt nicht noch einmal gefangen nehmen lassen.
    Der Wassermagier stellte sie alle vor. Nun war es raus: Sie wurde als Magierin in der Schule Beliars vorgestellt.
    Unruhig ließ sie die angehaltene Luft entweichen.
    Immerhin schien Tinquilius die Oberste Feuermagierin schon ganz gut zu kennen. Und sie wohl auch ihn, denn in Ihrer Stimme war eine Spur freudiger Überraschung zu hören.
    Gerne hätte sie das Wort ergriffen und der Feuermagierin gleich zu Anfang mal ein paar Takte erzählt, doch es war nicht die Zeit dafür. Sie musste vorerst den Mund halten, auch wenn es ihr mehr als zuwider war, dass es fast genauso viele Paladine wie Magier hier im Raum gab. Die Feuermagierin war ganz eindeutig in der besseren Situation und das würde ihnen schon sehr bald zum Verhängnis werden. Sie ließ diese Frau keine Sekunde aus den Augen.

  5. Beiträge anzeigen #225
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Maris ist offline

    Zitadelle - Treffen der Magier

    Es war erstaunlich, wie schnell sich mit dem Eintritt in das Machtzentrum der Vertretung des myrtanischen Reiches auf Argaan ein allumfassendes Unbehagen unter den Mitgliedern ihrer kleinen Unternehmung ausgebreitet hatte. Alle wirkten sie angespannt, wenngleich ebenso bemüht, diese Anspannung nicht nach außen zu kehren. Nur Maris und Aniron ließen sich nicht wirklich davon anstecken.
    Der Nomade setzte sich neben seiner Frau auf eine steinerne Bank und betrachtete die Anwesenden. Die Paladine waren in Habachtstellung, ganz die dressierten Hunde, die sie waren (seine pauschale Ablehnung der Streiter Innos', die bisher nur Medin als ruhmreiches Einzelbeispiel und Ausnahme der Regel durchbrochen hatte, hatte er stets aufrecht erhalten, seit er diese Blecheimer zum erstenmal gesehen hatte), und - wo der Löwenkrieger in Gedanken schon bei Hundeartigen war - Ornlu tigerte rastlos umher, wie ein eingesperrtes Tier auf der Suche nach dem Loch im Käfig. Olivia wirkte mehr und mehr wie ein nervliches Wrack, das seine Angst zu kaschieren versuchte. Auch Tinquilius wirkte nicht gerade entspannt. Hatte Maris seine gute Beziehung zur obersten Feuermagierin etwa überschätzt?

    "Sicher, man hätte es offizieller und an einem neutralen Ort aufziehen können, aber über die genaue Ausgestaltung eines Protokolls hatte ich mir in den letzten Wochen nun wirklich nicht den Kopf zerbrechen wollen", gestand er auf Ornlus leise vorgetragenen Einwand ob des Ablaufs ihres Unternehmens. Tatsächlich ging es ihm vordergründig darum, dass überhaupt erst einmal Gespräche aufgenommen wurden, und da die Myrtaner dabei der große und komplizierte Knackpunkt waren, war es einerseits der niedrigschwelligste Einstieg gewesen, direkt hierher zu kommen, und gestattete den Feuermagiern andererseits nicht, Dummheiten auszuhecken. Natürlich, spontane Dummheiten lagen immer im Bereich des Möglichen, doch manchmal musste man einfach auf die Vernunft Anderer vertrauen und das Beste hoffen.
    Aniron rückte zu ihm herüber und suchte flüsternd das Gespräch. Natürlich, sie hätte gern gewusst, wie der große Plan aussah, aber gab es den überhaupt?
    "Wenigstens haben sich die Kinder über die Spielzeuge gefreut..."
    Ha! Na wenn sie es so leichthin quittierte, dass ihr Mann sich dem Weißauge entgegengestellt hatte, war doch alles gut. Zum Glück kannte sie nicht alle Details, wusste nicht, wie knapp die ganze Angelegenheit gewesen war.
    "Wer hat etwas von einem Plan gesagt?", entgegnete er leise und zwinkerte ihr schalkhaft zu.
    "Ich habe lediglich eine bunte Runde schlauer Menschen in ein fremdes Haus eingeladen. Wie man das eben so macht."
    Er wurde etwas ernster.
    "Es soll ein Gespräch jenseits von Politik und kleinkarierten Konflikten sein. Ein Erfahrungsaustausch, ein zaghafter Schritt in Richtung zeitweise Zusammenarbeit, die jedem einen Nutzen bringt. Große Gefahren erfordern drastische Schritte. Deshalb sind wir auch ausschließlich Magier hier: wir alle wissen, dass es etwas Größeres in der Welt gibt als sich den Kopf einzuschlagen. Im Notfall werde ich sie auch gern daran erinnern."

    Weiter kamen sie nicht, denn in jenem Moment trat - schneller als erwartet - die oberste Feuermagierin in Begleitung einer Leibwache ein. Ihre ersten Worte ließen Maris innerlich aufatmen. Sie stand also doch in guter Beziehung zu Tinquilius. Der schwierigste Schritt war damit vielleicht schon getan.
    Der oberste Wassermagier stellte sie der Reihe nach vor, manche mit Anmerkung ihrer Zugehörigkeit, manche ohne. Was sie wohl über seinen Vortrag ihres Anliegens denken mochte? In jedem Falle hatte der Nomade die ernsthafte Hoffnung, dass dies hier ein Gespräch werden konnte, das sie wirklich weiter brachte.

  6. Beiträge anzeigen #226
    Mamka  Avatar von Aniron
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Aniron ist offline
    "Ich hätte dir das Kompliment ja fast abgenommen, wenn es nicht eben Tin gewesen wäre, der mich eingeladen hat!", hatte Aniron Maris bezüglich seiner Bemerkung der Versammlung schlauer Menschen erwidert. Einzig und allein die Ankunft der Obersten Feuermagierin bewahrte Maris vor einem weiteren Hieb in die Seite.
    Es war interessant, wie die Stimmung sich schlagartig änderte - das Gleichgewicht kam etwas aus der Balance, mochte man meinen.
    Francoise war eine Erscheinung. Nicht sehr groß, aber den Raum für sich einnehmend. Aniron fand, sie hätte auch ohne den Paladin und den anderen Mann erscheinen können und trotzdem genau so viel Würde und Stärke ausgestrahlt. Während Tinquilius sie alle vorstellte, betrachtete Aniron die anderem. Die Begrüßung von Francoise war keineswegs abweisend gewesen und in Anbetracht der Tatsache, dass sie nun alle auf einmal hier vor ihr standen, blieb sie zunächst ruhig. Das war schon einmal ein Pluspunkt für Francoise.

    Doch Aniron merkte, dass Olivia - gut, dass Tinquilius sie endlich vorgestellt hatte, Aniron wusste nicht mehr, ob sie bei ihrem ersten Treffen einander vorgestellt hatten oder nicht - angespannt war. Auch Ornlu, betont ruhig, schien auf der Lauer zu sein. Vor einigen Tagen noch bei den Waschweibern im Bluttalfort und nun ganz hoch offiziell hier in dieser Halle. Es gab sicherlich passendere Orte für ihn und Aniron erinnerte sich an sein flammdendes Plädoyer für das Leben im Freien,
    Irgendwie schien es eben ein ganz wichtiger Moment zu sein. Je nachdem, wie Francoise reagierte, könnte es ihr Scheitern bedeuten. Aber eigentlich war Aniron guter Dinge. Selbst die Oberste Feuermagierin war ein Mensch und besaß genug Verstand, sie anzuhören.
    Um die Nervosität der anderen etwas auszugleichen, versuchte Aniron einfach neutral auszusehen. Wie guckte man denn aber bitte neutral drein?

  7. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #227

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    In der Stadt

    Er wurde hineingelassen? Einfach so? Na das war ja einfach. Und dabei hatte er sich sogar als Magier bezeichnet. Da hätten die Wachen doch ruhig ein wenig mehr Vorsicht walten lassen können. Er hatte ja nicht einmal nach der Magieschule gefragt. Na, Esteban mußte dringend einmal mit deren Anführer sprechen. Obwohl, lieber nicht. Es war ja nichts passiert und in diesem Fall war genau das ja gewünscht.
    So erwiderte er nur: »Ja, Sumpfkraut gehört auf keinen Fall in die Hände von Laien, die damit nichts weiter anstellen, als es zum Zwecke der Inhalation schnöde zu verbrennen. Aber, Innos sei's gedankt, unternimmt die Wache etwas dagegen.«
    Den leicht verwirrten Blick des Wachmanns sah er schon gar nicht mehr, denn die Geschäftigkeit der Straßen der Stadt hatte ihn schon umfangen. Menschen drängten von links und von rechts, kreuzten seinen Weg; Weiter vorne schob sich der Karren, der kurz vor ihm durchs Tor gerollt war, durch die Menge, der Ochse im Joch trottete gutmütig voran. Die merkwürdigsten Gerüche wehten heran und eine Vielzahl Geräusche hallten an seine Ohren.

    Esteban jedoch schob sich zielstrebig an den Menschen vorbei. Sein ziel war der Platz vor der Zitadelle. Er war sich sicher, daß die Zusammenkunft hier stattfinden mußte, anders konnte es gar nicht sein. Hätten sich die Magier in irgendeinem windschiefen, dreckigen Hinterhofbordell getroffen, wäre er nun wirklich arg enttäuscht gewesen. Obwohl ... es hätte etwas Verruchtes, Geheimes an sich gehabt. Vielleicht wäre das auch ganz interessant.

    Endlich stand er vor dem Tor zur Festung. Hier schlug das Herz der Macht auf Argaan. Nunja, zumindest wenn man den Paladinen glaubte. Andere sahen das anders.
    »Ihr da! Palastwache«, rief er, und schickte gleich einige Höflichkeiten hinterher. »So sehr ich es bedauere, euch bei Eurer wichtigen Angelegenheit zu stören, die ja ganz offensichtlich darin besteht, Ruhe und Ordnung zur Geltung zu führen, muß ich an Euch doch eine Frage stellen, die sicher nur ein gut informierter Mann wie Ihr mir beantworten könnt.«
    Die Wache hob nur eine Augenbraue und musterte den Frager. Doch der ließ sich davon nicht verdrießen.
    »Ich wurde gebeten, an einer Zusammenkunft der Magier dieser Insel beizuwohnen. Ja, richtig, hier in Thorniara, staunenswert, nicht? Leider war diese Einladung ein wenig detailarm«, referierte er. Der Gerüstete bedauerte sicherlich langsam, daß er ausgerechnet heute hier stehen mußte. Doch Esteban focht das nicht an. Unbeirrt breitete er die Dinge weiter aus: »Ihr habt sicher von diesem Ereignis gehört, denn ohne Zweifel gehört Ihr zu den Leuten, die dessen Bedeutung sofort erkennen, ohne daß man da noch lang und breit drüber referieren muß. Und daher könnt Ihr mir bestimmt sagen, wo diese Tagung stattzufinden pflegt. Nicht, daß ich begierig auf das Buffet wäre ... es gibt doch eines, oder? ... aber ich möchte um nichts in der Welt einige der Vorträge zu den brennenden Themen der Magie von heute verpassen. Allein die moderierte Diskussion zur Frage, ob es eine allgemeingültige Einheit der Magiestärke geben sollte und wenn ja, nach wessen Skala sie eingeteilt werden sollte, verspricht einige erhellende Momente.«

  8. Beiträge anzeigen #228
    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Françoise ist offline
    Nun erklärte sich die Nervosität der jungen Begleiterin des Wassermagiers. Zuerst hatte die Priesterin vermutet, Olivia sei schlicht und ergreifend aufgrund ihres geringen Alters von der Situation eingeschüchtert. Doch Tinquilius lieferte eine viel näherliegende Erklärung. Françoise merkte, wie die Paladine sogleich ihre Aufmerksamkeit auf die Schwarzmagierin richteten. Als ob sie jeden Moment einen Dämonen herraufbeschworen könnte.
    »Tinquilius, dein Ansinnen ehrt dich und ich bin gern bereit mit darüber zu debattieren.«, fing die oberste Feuermagierin an und blickte Olivia abschätzend an, bevor sie sich wieder dem Wassermagier zuwandt. »Doch ist dir mit Sicherheit bewusst, dass die Magier des Kastells keinen guten Ruf in Thorniara besitzen. Zuletzt hat ein Mann namens Noxus für viel Unheil in der Stadt gesorgt. Er ist ein gesuchter Mörder und ein Magier aus dem Kastell. Meine oberste Pflicht gilt dem Schutz der Bevölkerung. Deshalb erlaube ich nicht, dass sich Olivia frei in der Stadt bewegt. Dass du ihr offensichtlich vertraust, halte ich ihr zugute und ich werde ihre Meinung daher anhören.«
    Nun trat sie an Olivia heran und blickte ihr geradewegs in die Augen.
    »Nicht jeder aus dem Kastell ist ein Mörder und nicht jeder dort vertieft sich in unläutere Praktiken. Sei dir aber bewusst, dass ich keinerlei Methoden dulde, die wider Innos gehen!«
    Innerlich hoffte Françoise darauf, dass die junge Frau das Kastell auf der Suche nach Wissen aufgesucht hatte und nicht auf der Suche nach Beliar. Es war ein schmaler Grat, auf dem die Priesterin nun wandelte, und einfacher wäre es für sie gewesen, Olivia fortzuschicken oder in den Kerker werfen zu lassen. Doch hatte Innos sie nicht erwählt, um einfache Entscheidungen zu treffen. Denn Gefährten sucht der Schaffende.
    Françoise blickte in die Runde. Aniron, Maris und Jadewolf. Zweifellos konnte keiner von ihnen die Lage nachvollziehen, in der sich die oberste Feuermagierin befand. Für sie musste es wie die den Feuermagiern oft nachgesagte Engstirnigkeit wirken. In Wahrheit übte sich die Priesterin in Toleranz. Ihr Kampf mit dem Drachen hatte Françoise allzu deutlich vor Augen geführt, dass sie selbst mit all den Wehranlagen und Soldaten immer noch in großer Gefahr schwebten.
    »Nun denn.«, sagte Françoise schließlich und drehte sich wieder Tinquilius zu. »Dies ist nicht der passende Ort, um über derartige Dinge zu diskutieren. Folgt mir, bitte.«
    Mit diesen Worten ging die Priesterin voraus, um die Gruppe zu einem Ratsaal zu führen. Die Paladine geleiteten sie.

  9. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #229

    nomina nuda tenemus
    Avatar von Don-Esteban
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    Der Zirkel um Xardas im Forenrollenspiel
    Don-Esteban ist offline

    Vor der Zitadelle ...

    Plötzlich hellte sich die Mine des Wachhabenden auf.
    »Ja, das habe ich mich auch schon immer gefragt bei euch Magiern. Da muß doch irgendwie die Stärke der Magie berechenbar sein. Ich mein«, spudelte es aus ihm heraus, »wenn ich mit meinem Schwert zuschlage, weiß ich doch auch, ob ich stark oder weniger stark aushole und mehr oder weniger Kraft hineinlege. Wieso sollte das bei Zaubern anders sein.«
    Esteban strahlte. »Ganz famos! Das könnten meine Worte sein«, pflichtete er seinem Gegenüber bei. »Ich war schon immer der Meinung, daß es eine international gültige Skala geben sollte, anhand derer allgemeine Zaubersprüche als schwach, mittel und stark klassifiziert werden können. Also versteht mich nicht falsch, ein Spruch eines höheren Magiekreises ist natürlich per se stärker, aber wir reden hier ja von den unterschiedlichen Ausprägungen eines Spruches. Nehmen wir nur einmal den Feuerball. Dieser kann ein kleines Feuerbällchen sein oder die Definition eines Infernos. Und dazwischen liegen noch viele Abstufungen.«
    »Da stimme ich Euch vollkommen zu, werter Magier. Denkt nur an so profane Anwendungen einer allgemeingültigen Skala wie bei den Barden und Sängern. Wenn einer davon singt, daß ein Drache einen Feuerball auf seine Feinde los ließ, zum Beispiel irgendeine bedauernswerte Stadt (was ja vor nicht allzu langer Zeit vorgekommen sein soll), dann fragt sich doch der Zuhörer, ›War das jetzt so ein kleiner Rülpser und er hat damit ein paar Fackeln der Straßenbeleuchtung angezündet oder war das die volle Flammenhölle?‹ Und davon hängt ja ganz entscheidend die Wirkung des Heldenliedes ab.«
    Der Schwarzmagier war baß erstaunt. So einen verständigen Gesprächspartner hätte er nie im Leben erwartet, hier unter all den Paladinen. Diese Leute waren wohl doch wissbegieriger und offener, als er es sich jemals zu träumen gewagt hatte. »Wißt Ihr was?«, sagte er. »Begleitet mich doch einfach zu diesem Zusammentreffen. Es werden sicher viele interessante Dinge, Magie betreffend, erörtert werden. Wenn Ihr hier mal kurz mein Reisegepäck halten könntet, ich muß mich nur gerade etwas dem Anlaß angemessen bekleiden.«
    Und damit streckte er dem strahlenden Mann seinen Tornister hin, entledigte sich sodann seines unauffälligen Reisemantels, den er auch in ebenjenen stopfte und stand dann in der schwarz-purpurnen, dezent glitzernden Robe eines Hohepriesters vor den Toren der Zitadelle.
    »Laßt uns hineingehen!«
    Der Gerüstete tat wie geheißen, ließ das Tor öffnen und betrat gemeinsam mit dem Magier die Zitadelle.
    »Welcher Schule der Magie gehörtet Ihr nochmal an, wenn ich fragen darf?«
    »Oh, natürlich dürft Ihr das! Ich bin ein Anhänger des Beliar.«
    Der Wachmann erbleichte ein wenig. Hatte er gerade einen Fehler gemacht?
    »Keine Sorge, wir Schwarzmagier sind gar nicht so schlimm, wie es manchmal heißt. Die meisten jedenfalls nicht. Vermutlich bräuchte man auch bei den Geschichten über uns eine Art Skala für den Grad der Verruchtheit«, scherzte er. »Aber dann wären die meisten Erzählungen über uns eher langweilig.«
    Dann schwieg er und ließ sich von dem Ritter (oder welchen Rang auch immer er innehatte), durch die Gänge und Hallen führen. Anscheinend besaß er einen gewissen Respekt, denn die an verschiedenen Türen verteilten Wachen standen jedes Mal stramm, als die beiden die jeweilige Tür durchschritten.
    »Sicher findet diese Zusammenkunft im Ratssaal statt. Ihr sagtet, es nähmen Magier aller Konfessionen teil?«
    »Nun, als Konfession würde ich es vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, glauben wir doch fast alle an die drei Götter, aber ja, es sollten alle Schulen vertreten sein. Wenn Ihr mich fragt, hätte ein solches Treffen schon viel früher und regelmäßiger stattfinden sollen.«
    »Dort vorn befindet sich der Ratssaal.«
    Und schon nach wenigen Schritten waren sie dort angelangt, die Türen öffneten sich und sie traten ein, gespannt, was sie erwarten würde.

  10. Beiträge anzeigen #230
    Burgherrin Avatar von Olivia Rabenweil
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    Olivia Rabenweil ist offline
    Als die Oberste Feuermagierin das Wort an Olivia wandte durchzuckte sie zuerst ein Gefühl der Angst, doch dann kochte die Wut in ihr hoch. Olivia zog jeden Tropfen Magie aus der Umgebung, ihre Fingerspitzen kribbelten von all der Macht, die durch ihre arkanen Venen floss. Es kostete Olivia enorme Beherrschung sich unter Kontrolle zu halten.
    Was bildete sich diese impertinente Feuerwurst eigentlich ein!
    Doch erst als sie die Ratshalle reeichten, schaffte sie es auch ihre Rasenden Gedanken in wenige Worte zu fassen.
    »Nun, verehrte Eminenz«, ihre Stimme zitterte vor unterdrücktem Ärger, »Ich bin hier, um das Drachenproblem zu erörtern. Wie Ihr vielleicht nicht wisst beherbergt das ehrwürdige Kastell die größte und umfangreichste Bibliothek, die ein Mensch je betreten konnte. Selbst Eure Klosterbibliotheken sind mangelhaft bestückt dagegen. So erlaubt mir bitte das Wissen, welches ich aus dem Süden mitbringe mit einzubringen. Ich möchte mich konstruktiv einbringen, denn das Leben eines jeden Menschen, egal welchen Glaubens, auf dieser Insel wird von diesem Drachen bedroht. Nicht von mir! Und es waren übrigens die Menschen dieser Stadt, die den von Euch soeben angesprochenen Noxus auf einen Scheiterhaufen zerrten und dort auf barbarische Weise verbrannten. Also wie Ihr seht braucht es nicht mich Verbrechen wieder Innos zu begehen.«

    War sie zu weit gegangen? Das Herz schlug ihr bis zum Halse. Und was hieß es überhaupt, dass sie sich nicht frei in der Stadt bewegen durfte? War sie nun doch eine Gefangene? Warum hatte sie nicht doch besser über die Worte der Magierin nachgedacht und die klappe gehalten…? Olivia schluckte.
    Es öffnete sich leise quietschend die Tür zum Saal. Olivia rutschte das Herz in die Hose, jetzt kamen sie, sie zu holen. Sie würde im finsteren Kerker landen, der Willkür des Kerkermeisters ausgeliefert sein. Sicherlich würde er sich schrecklich an ihr rächen und schließlich, wie Noxus auf einem Scheiterhaufen enden.
    Doch als sie sich umdrehte, um ihrem schrecklichen Schicksal ins Gesicht zu blicken erblickte sie stattdessen ihren Magielehrmeister.
    »Meister Esteban!«, rief sie freudig überrascht. Nun war er doch noch endlich gekommen und die Angs viel ganz plötzlich von ihr ab. Nun konnte ihr nichts mehr passieren. Meister Esteban hatte eine ganz besondere Aura, eine viel mächtigere Ausstrahlung als die Feuermagierin. Er konnte sie beschützen, sollten diese Feuermagier auf dumme Gedanken kommen.
    »Es ist gut Euch zu sehen! Wir wollten auch gerade unser Wissen über die Bedrohungen auf Argaan austauschen.«
    Ein Paladin schob sich durch die Tür und baute sich neben Esteban auf. »Eminenz, ein magier Beilar, er wollte Euch im Rahmen dieser illustren Gesellschaft treffen. Ist dies in Eurem Sinne, oder soll er gleich festgenommen und in den Kerker gebracht werden?« Irgendwie verzog der mann das gesicht, als ob er sich nicht ganz so sicher wäre.
    Geändert von Olivia Rabenweil (03.05.2016 um 21:56 Uhr)

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ornlu ist offline

    Ratssaal in der Zitadelle

    "Ist ja schon ein lecker Mädschen die Feuertante. Aber für meinen Geschmack könnte die mal nen Schnitzel mehr am Tag essen. Wenn es die hier zumindest gibt. Hab seit Ewigkeiten keins mehr gegessen.", kommentierte Ornlu leise gegenüber Aniron, als sie durch den Gang zu diesen ominösen Ratssaal schritten. Ansonsten konnte er diese Frau nicht einschätzen. Sie könnte ein Misststück sein oder ihnen gleich ein paar selbstgemachte Kekse aus Gastfreundschaft überreichen. Damit würde sie bestimmt die Herzen aller erreichen.
    Aniron und Ornlu betraten den Saal dann als Letzte und es schaute hier drin doch ganz nett aus - für jemanden der auf Steine und Banner und Gemälde und Steine und nochmal Steine stand. Natürlich gab es auch einen schön verarbeiteten, großen Tisch, Stühle die für Ornlus Geschmack zu pompös waren, eine schier gigantische Karte des myrtanischen Reiches an einer Wand, Bücher hier, eine schöne Feuerstelle da, irgend ein Paladin der einen Drachen gerade erschlug als Gemälde und man konnte wohl aus einem der Fenster springen oder wurde gesprungen, um sich ganz böse den Kopf zu stoßen, wenn man was Falsches gesagt hat.
    Doch war der ganzen Persönlichkeiten nicht genug, erschien eine weitere Gestalt, nachdem diese Olivia eine dicke Lippe riskiert hatte. Ja, für wahr für einen Moment hatte sich Ornlu überlegt auf welche der beiden er setzen würde, würden beide in einem Ring und nur mit einem Lendenschürzchen bekleidet miteinander ringen. Aber nur kurz. Der Kerl der da erschien gehörte wohl zu dieser Olivia und war Ornlu nicht gänzlich unbekannt. In Schwarzwasser hatte er den Typen schon gesehen und wenn er sich richtig erinnerte auch einmal in Silden. Damals wurde er aus dem Dorf geprügelt. Aber Ornlu konnte sich da auch irren. Bei Schwarzwasser war er sich aber sicher.
    "Der ist also einer von denen...", dachte er sich und lehnte sich an die Wand. Natürlich da, wo er nichts umwarf oder beschmierte.
    Dann wandte sein Blick auf die Karte an der anderen Wand.
    "So groß ist diese Welt...und wissen tun wir doch gar nichts über sie.", sagte er leise zu sich. Sein Blick ging aufs Festland, auf die uralten Wälder die er kannte und all die Orte die er da schon gesehen hatte. Aber auch Khorinis, wo er so viel über sich erfuhr. Letztlich endete die Reise seiner Augen auf Argaan und die paar anderen Inseln.
    "Und jetzt bin ich hier.", stellte er in Gedanken fest und wandte seinen Blick auf das Geschehen. Jemand wollte wohl was sagen...
    Geändert von Ornlu (03.05.2016 um 22:25 Uhr)

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    Mamka  Avatar von Aniron
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    Aniron konnte die Anspannung spüren, die im Ratssaal herrschte.
    Die Worte von Francoise an Olivia waren harsch gewesen, aber erwartbar. Interessanterweise hatten die Setarrifer auch ein Wörtchen mitzureden, was Noxus betraf, aber deswegen gleich alle Magier Beliars verteufeln? Aber es war nunmal so, dass Beliar und Innos sich gegenüberstanden und Adanos als Bewahrer des Gleichgewichtes zwischen ihnen.
    Zunächst fand Aniron Olivias Erwiderung angemessen, doch der letzte Satz brachte sofort wieder Feuer in das Gesagte. Die hohe Wassermagierin seufzte innerlich. Das konnte ja heiter werden. Zum Glück war Tinquilius da, sonst wäre Olivia vielleicht schon bei Betreten der Stadt im Kerker gelandet. Allerdings spätestens nach ihrer Anmerkung zu Noxus hatte sie sich quasi selbst hinein befördert und Aniron fand, dass das weder ihrem Vorhaben noch Tinquilius als Bürgen gut tun würde.

    Die Szenerie wurde gestört von einem weiteren - zumindest von Aniron unerwarteten - Gast. Ein Mann in einer Robe trat in den Raum, bei ihm ein Paladin und augenblicklich verschob sich das Gefüge ein weiteres Mal. Olivia begrüßte den Mann freudig und Aniron blieb die Spucke weg, als sie den Mann mit Meister Esteban betitelte.
    Ja, Aniron kannte Esteban. Sie hatte ihm einst im Stabkampf unterwiesen und vor nicht allzu langer Zeit durch Setarrif geführt. Sie musste fast kichern bei dem Gedanken, dass ihr Lehrer und ihr Schüler im Stabkampf hier versammelt waren.
    Aber sie musste sich nun konzentrieren. Die Stimmung drohte zu kippen und das nicht in eine gute Richtung. Olivia war Francoise etwas zu forsch entgegen getreten und nun, da Esteban noch eingetroffen war, würde Francoise sich garantiert nicht weniger bedroht fühlen. Auch wenn Esteban wahrschienlich aus dem gleichen Grund hier war, wie alle anderen auch.

    Die Worte des Paladins nährten Anirons Unwohlsein ob der Szenerie und sie hatte das Gefühl, das augenblicklich Feuerbälle und Blitze mindestens über Olivia niedergehen würden.
    Aniron warf Tinquilius einen Blick zu. Die Gegenwart von Beliar und Innos war zu stark. Das Gleichgewicht schwankte und Aniron hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen. Sie fühlte in die Umgebung, spürte unterhalb der Auren der anderen Magieschulen den stetigen Strom und merkte, wie sie augenblicklich ruhiger wurde. Sie ließ die Magie fließen, mit dem Strom und durch den Raum hin zu den erhitzten Gemütern wandern. Da standen vor allem die Hitze Innos und die Dunkelheit Beliars ihr entgegen. Sie ließ den Strom anschwellen und drängte Hitze und Dunkelheit in den Gemütern ihrer Anhänger zurück.

    Wir sollten uns alle ein bisschen bruhigen, dachte Aniron und fühlte, wie sich das Gleichgewicht langsam wieder herstellte. Die Spannung schien nachzulassen und auch Aniron zog sich wieder zurück. Dann plumpste sie ungefragt auf den nächstbesten Stuhl.
    "Schön, nun, da scheinbar alle da sind, wir die Fronten geklärt haben und alle wieder etwas ausgeglichener sind, können wir doch mit dem Eigentlichen anfangen, nicht?", sagte sie. Sie war nun ganz schön erschöpft.

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    nomina nuda tenemus
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    »Kerker? Achwas! Da ist es doch ganz ungemütlich«, erwiderte Esteban halb zu Olivia, halb zu dem Paladin.
    »Eben habt Ihr mich freundlicherweise hinein geleitet und nun wollt Ihr mich plötzlich in den Kerker bringen? Das ist doch völlig widersinnig! Im Übrigen wissen wir doch beide, daß Ihr auch ganz begierig darauf seid, einige magiespezifische Dinge zu erfahren«, meinte der Hohepriester leichthin. »Das wollt Ihr doch um nichts in der Welt verpassen, oder?«
    Und zu Olivia gewandt: »Ihr müßt wissen, daß es offenbar auch unter den Paladinen einige sehr verständige Leute gibt, die sich Gedanken um die wichtigen Dinge des Lebens machen. Die Magie also.«
    Das erklärte ja wohl alles.
    »Und außerdem trägt er meine Tasche«, fügte er noch an. Auch ein wichtiges Detail, das nicht unter den Tisch fallen sollte, der nebenbei bemerkt wirklich ziemlich mächtig war.
    »Und Ihr Olivia, solltet doch auf mich warten, jetzt wäre ich ja fast zu spät gekommen. Dabei findet das Treffen doch erst in zwei Tagen statt, wenn man dem Mondkalender von Krimputzel für die Innos-Sphäre folgt«, meinte Esteban mit mildem Tadel, aber er war nicht sehr ernst gemeint. »Wir sind also alle viel zu früh. Magier sind einfach überpünktlich«, freute er sich.
    Dann betrachtete er endlich all die anderen, die sich hier schon versammelt hatten.
    »Aniron, ich freue mich, Euch zu sehen. Den Stab, den zu führen ich einst bei Euch lernte, habe ich allerdings am Stadttor abgeben müssen.«
    Er verneigte sich galant, aber nicht so tief, daß es übertrieben erschien. Erst recht nicht unterwürfig, Beliar bewahre.
    »Maris, Tinquilius, es ist schön, Euch wohlauf zu sehen. So wie ich das sehe, seid Ihr diejenigen, die am meisten auf diese Zusammenkunft gedrängt habt und Euch wohl demzufolge am meisten in der Pflicht seht, etwas gegen das große Übel zu unternehmen, das sich derzeit im Gebirge ausbreitet und von dort aus die gesamte Insel tyrannisiert.«
    Die weiteren Anwesenden, darunter einen recht wild Dreinschauenden, zu dessen interessantem Gesamteindruck nicht unwesentlich gewisse Gesichtstätowierungen beitrugen und eine Feuermagierin, die nicht nur äußerst kultiviert, sondern auch machtgewohnt wirkte, kannte er noch nicht oder konnte sich nicht mehr an sie erinnern. So viele Begegnungen in all den Jahren ...
    »Ihr erlaubt?«, stellte er sich vor, »Esteban, Hohepriester des Zirkels, Magier Beliars. Ich glaube, die Sache mit der Magnifizenz und so weiter können wir hier außen vor lassen. Schließlich sind wir hier unter unseresgleichen. Da ist Angeberei, die über die übliche Höflichkeit hinaus geht, fehl am Platze.«
    Eine Verbeugung oder ähnliche Demutsbekundungen schenkte er sich selbstverständlich.

  14. Beiträge anzeigen #234
    Veteran Avatar von Die Stadtwache
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    Die Stadtwache ist offline
    Rupert kratze sich an seinem ungepflegten Bart. Das Angebot war ungefähr doppelt so hoch, wie der Preis, denn er überhaupt für den ganzen Krempel erwartet hatte. Doch der Händler versuchte den Preis zu drücken. Vielleicht konnte er das Ganze noch etwas nach oben treiben, sodass sie sich in der Mitte treffen konnten.
    Gerade öffnete Rupert den Mund, um noch weitere zehn Münzen heraus zu handeln, da wurde ihm klar, dass es doch eigentlich auch egal war. Der Preis war gut und er hatte eigentlich keine Lust sich mit diesem Händler hier noch stundenlang über den Preis zu streiten.
    »Hört zu, Ihr machst mir weiterhin gute Preise und dafür schlage ich jetzt ein und Ihr könnt das alles behalten. Macht was gutes daraus!« Der alte Kerkerwächter hielt dem jüngeren Kerl die Hand hin. Denn einen Handel besiegelte man immerhin mit Handschlag!
    Geändert von Snydex (22.06.2016 um 16:13 Uhr) Grund: Beitrag zurück verschoben - Verwendung des Accounts war gerechtfertigt

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    Waschweiber-Verführer Avatar von Ornlu
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    So sehr sich Ornlu bemüht hatte, konnte er sich nicht auf Anhieb an das Gesicht erinnern, als dieser Typ ankam und seinen Menschennamen aussprach, um dann etwas von einer Jagd zu erzählen. Als dem Druiden dann doch in Erinnerung kam, wann er mal Ripper jagte, passte wieder das Gesicht.
    "Bewahre! - Snydex...oder? Du bist nun hier gelandet? Hätte gedacht du ziehst um die Welt, suchst dir ein hübsches Bauernmädchen und gehst ab und an jagen. Weist schon, das einfache, schöne Leben versuchen zu leben. Aber gut, dass du scheinbar wohlauf bist. - Unter uns aber. Behalte die Dinge die du über mich weißt für dich. Es mildert die Risiken für mich und für deine neue Heimat. Viele nennen mich mittlerweile einfach Jadewolf. Ok? - Ansonsten vermute ich mal, dass deine Meisterin dich weniger hier dabei haben wollte. Schau mal wie sie schon guckt? Die ist sicher sehr streng zu bösen Jungs...", sagte er möglichst ruhig und leise und grinste kurz doch sehr dreckig auf.
    "...nun denn. Womöglich sehen wir uns bald wieder. Lass dich nicht unterkriegen und mach dich mal an ein paar Novizinnen ran, die die ich hier sah schauen alle so einsam und bedürftgig nach Liebe aus...haha! - Bewahre!", wünschte Ornlu dem alten Bekannten und sah dann zu, wie Snydex sich langsam aus dem Saal entfernte. Zu einer anderen Zeit würden sie vielleicht einmal zusammen etwas rauchen. Wer wusste das schon? Ornlu sah sich dann noch kurz um, bevor sich der der zuletzt eingetroffen war, sich als Esteban vorstellte.

    "Willkommen, Esteban. Man nennt mich Jadewolf.", stellte sich der Druide kurz und knapp vor und trat etwas mehr in den Kreis der Anwesenden. Wohin gehörte er eigentlich? Wusste er wohl eh nicht. Interessierte es? Nein. Er stellte sich zu Aniron und warf ihr einen fragenden Blick zu. Eben hatte sie etwas gemacht, was auf sie alle irgendwie gewirkt hatte. Es war ein anerkennender Was-was-das-denn?-Blick.
    "Ich stimme zu, dass wir die ganzen Formalitäten etwas beiseite schieben. Den Drachen interessiert nicht, wer von uns was ist und was er unter der Robe oder in der Hose versteckt. Hat es nie und das ist glücklicherweise noch ein Vorteil den wir nun nutzen müssen, bevor es zu spät ist.", erklärte er und sah sich ein wenig um. Er konnte es nicht abstellen, immer seine Umgebung zu beobachten und wachsam mit allen Sinnen zu sein. Selbst in diesen steineren Käfig.
    "Wir sollten Maris danken, dass er zu diesem Treffen einlud. Das hätte es schon geben sollen als der Drache schlüpfte. Jeder auf der Insel sah wie der Stern in den Berg einschlug. Jede Gemeinschaft war dort vertreten und am Ende rannte jeder davon. Alle wussten es, doch nichts geschah. Wir haben versagt und nun müssen wir die Konsequenz tragen. Aber das sollte nichts Neues sein. Neues wird aber Maris zu erzählen haben, denn er hat den Drachen in Setarrif besucht. Willst du erzählen? Oder möchte Frau Francois als Gastgeberin noch etwas an uns alle richten?", fragte der Druide auf seine ganz eigene Art und war dabei um den ganzen Saal irgendwie geschritten. Wie ein Wolf der sie belauerte, sie anhand von Gerüchen und Körpersprache zu deuten versuchte und letztlich zu ihnen sprach, statt sie anzugreifen. Am Ende stand er wieder neben Aniron und blickte sowohl zu Maris als auch zu Francois. Oder wollte sonst noch jemand was sagen? Und wo blieb der Wein, Weib und Gesang?
    Geändert von Ornlu (04.05.2016 um 19:33 Uhr)

  16. Beiträge anzeigen #236
    Schwertmeister Avatar von Snydex
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    Snydex ist offline
    Innerlich ärgerte es ihn, nun so vertröstet zu werden. Ein schlechteres Timing konnte der Besuch ja auch nicht haben.
    Seufzend packte er seine Sachen zusammen und machte sich auf den Weg in die Eingangshalle.
    Unterwegs machte er sich bereits Gedanken über die ihm gestellte Aufgabe, die drei Zauber in eine geeignete Reihenfolge und Anwendung zu bekommen.

    Kurz vor der Halle begegnete er erneut Francoise, die sich auf den Weg machte, ihren Besuch woanders hin zu geleiten.
    Hinter hier lief jemand, den man zweifelsohne als Wassermagier bezeichnen konnte. Dahinter ein paar zwielichtige Gestalten. Drei Männer, zwei Frauen. Doch dann blieb der Novize schlagartig stehen. Er traute seinen Augen nicht. War das Ornlu? Es war Jahre her, als er mit ihm zusammen unterwegs war. Snydex sah, wie die Personen Richtung Ratssaal verschwanden. Nun aber hatte der Novize seine Neugierde absolut nicht mehr im Griff und folgte dem Trupp kurz und knapp in den Ratssaal. Man sah, dass die Personen an einem Tisch Platz nahmen, standen und sich umsahen. Ehe einer das Wort erheben konnte, ging Snydex auf Ornlu zu und sprach leise genug, um die anderen nicht zu stören. Innerlich hoffte er, nun keine Standpauke von Francoise zu erhalten.

    "Ornlu?", begann er das Gespräch. "Erinnerst du dich an mich? Damals in Myrtana. Wir haben zusammen Ripper gejagt."
    Diesen Tag würde er garantiert nicht vergessen. Ornlu war ein begnadeter Bogenschütze. Sein ungezähmtes Gemüt verblasste in pure Gelassenheit, sobald er einen Pfeil anlegte. Er bewunderte ihn damals für seine Art, und tat es noch immer.

    "Es freut mich, nach all den Jahren, mal ein bekanntes Gesicht zu sehen!"
    Erneut sah er sich im Saal um. Sollte er nun lieber gehen?
    Geändert von Snydex (04.05.2016 um 15:44 Uhr)

  17. Beiträge anzeigen #237
    Der Herr ist gereist  Avatar von Maris
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Ratssaal - Treffen der Magier

    Einen Moment lang drohte das gesamte Treffen vor die Hunde zu gehen, weil Olivia die Gelegenheit unbedingt nutzen musste, um ihre eigenen Interessen auf den Tisch zu legen und der obersten Feuermagierin Vorwürfe über eine dem Nomaden unbekannte Geschichte zu machen. Diese Situation hätte durchaus hässlich enden können, doch zwei Ereignisse retteten den Augenblick: erst platzte ein putzmunter vor sich hin tirilierender Esteban herein und verhinderte durch seine arglos wirkende Art das Allerschlimmste. Der Mann war ein Phänomen, er erinnerte Maris an einen alten, freundlichen Mann, der von Zeit zu Zeit einfach gern ein freundliches Pläuschchen über die Welt und alles darin hielt, ohne sich durch irgendetwas aus der Ruhe bringen zu lassen.
    Endgültig wurden die Wogen allerdings durch ein anderes Eingreifen geglättet. Die Magie im Raum war fast schon schmeckbar gewesen, da ein jeder im Moment der vermeintlichen Eskalation instinktiv seine Reserven gesammelt hatte, um im schlimmsten Fall gewappnet zu sein. Maris hatte noch nie einen derart mit Magie aller Art geladenen Raum erlebt. Doch ganz unscheinbar und doch so gewaltig in ihrer Wirkung hatte sich die ausgleichende Kraft Adanos' durch den vor latenter magischer Gewalt knisternden Äther geschoben und wie eine beruhigende Decke über ihre erhitzten Gemüter gelegt. Es war das erste Mal, dass der Nomade seine Frau bei der Anwendung eines Zaubers der Schule des Wassers erlebte, der über lapidares Beschwören von Wasser hinausging, und er war zutiefst beeindruckt. Stolz blickte er Aniron in die Augen und flüsterte ihr ein "Das war wirklich beeindruckend..." zu.

    Ornlu erhob das Wort und leitete die Gesprächsrunde ein, um das Wort dann an Maris weiterzugeben. Dass der Druide von irgendeinem Mitglied des Ordens wiedererkannt und angesprochen wurde, sollte das Treffen nicht weiter stören, denn er hielt sich ohnehin lieber am Rande auf. Ja ja, der Mann war bekannt wie ein bunter... naja, Hund eben.
    Während die meisten sich niedergelassen hatten, stand Maris weiterhin und wartete gar nicht erst ab, ob Françoise noch eine Anmerkung loswerden wollte. Er erhob einfach direkt das Wort.
    "Es freut mich, dass wir es tatsächlich geschafft haben, Meister aller vier großen Magieschulen hier zu versammeln, und bedanke mich, dass ihr alle hierher gekommen seid - beziehungsweise diesen spontanen Überfall so langmütig mitmacht."
    Ein Grinsen nicht ganz ohne frechen Unterton schoss kurz in Richtung der Feuermagierin.
    "Bevor wir beginnen, möchte ich noch eine Sache klarstellen: es geht hierbei nicht darum, irgendwelche politischen Themen zu erwägen und auszudiskutieren. Wir sind hier weder beim Kaffeekranz noch bei einer Friedensverhandlung. Tatsächlich geht es genau darum, die Politik außen vor zu lassen, denn wenngleich die Konflikte, in die sich das Myrtanische Reich und Setarrif gestürzt haben, tiefe Gräben gerissen haben, gibt es nun einen größeren Feind, den es nur gemeinsam zu bekämpfen gilt. Wie sieht also der Idealfall aus? Ein vorübergehendes Zweckbündnis, ohne Vorteilnahme aus dem Vertrauen des Anderen, ohne Hintergedanken. Wir bündeln unsere Kräfte, um den Drachen zu besiegen - ob das Töten die einzige Alternative ist, darüber können wir sicher auch noch sprechen - und nur darauf sollten unsere Gespräche abzielen. Deshalb sollten weder Vorhaltungen über jedwede Aktion der Vergangenheit vorgetragen werden, noch sollte den Gästen aus dem Kastell freies Geleit verwehrt werden. Wir haben uns schließlich alle freiwillig hierher begeben, weil wir wissen, dass es Wichtigeres zu besprechen gibt."

    Maris fühlte sich an alte Zeiten zurück erinnert, als er regelmäßig in den Versammlungen der Sippenführer in Al Shedim gesprochen hatte. Die Runde ähnelte diesen Treffen erstaunlich stark, wenngleich die Voraussetzungen gänzlich andere waren. Die Führer der Nomadensippen wussten, dass sie - bei allen Konflikten - einander vertrauen konnten. Hier musste Vertrauen erst erarbeitet werden, und dazu waren Regeln nötig. Er selbst befand sich glücklicherweise in der Lage, zwar Erfahrung in Verhandlungen zu besitzen, aber selbst eine recht neutrale Position einzunehmen, da er nie für eine der Gruppierungen offen Partei ergriffen hatte.
    Die unscheinbare Bauernkleidung wollte ihm nun nicht mehr wirklich passen.
    "Wie, ähm... Jadewolf... sagte, bin ich das Wagnis eingegangen, mich nach Setarrif zu begeben, und will euch zum Einstieg gerne mitteilen, was ich erlebt habe. Ich habe im Dschungel gegen die Echsen gekämpft, und ich sage euch: sie können Angst verspüren! Diejenigen von euch, die den Fall Setarrifs miterlebt haben, wissen sicherlich, mit welch unerbittlichem Willen die Biester damals Welle um Welle gegen die Mauern angerannt sind, bis sie die Leichen ihrer eigenen Kameraden als Rampen nutzen konnten. Im Angesicht des Zorns der Natur kennen sie die gleiche Furcht wie wir Menschen. Wenn der Wille des Drachen sie nicht so unerbittlich voran peitscht, sind sie wie alle Lebewesen. Sein Verstand lenkt ihre Massen, er treibt sie zu den fürchterlichen Höchstleistungen, die wir miterlebt haben. Ich denke, wenn wir irgendwie verhindern können, dass Drache und Echsenmenschen vereint kämpfen, erreichen wir weit mehr als nur den offensichtlichen strategischen Vorteil. Aus den schreckenerregenden Bestien werden dann schlecht bewaffnete, aber gut gepanzerte Gegner. Stichwaffen, Armbrusten, Eislanzen... alles, was auf das Durchdringen von Panzerung ausgelegt ist, wäre eine gute Wahl. Selbst eine gut ausgebildete Miliz, die in enger Formation mit Speeren kämpft, kann dann erfolgreich eingesetzt werden."

    Der Löwenkrieger machte eine kurze Pause, um diesen Gedanken sacken zu lassen, bevor er fortfuhr.
    "Was die meisten Anwesenden aber vermutlich mehr interessieren würde: ich habe dem Drachen gegenüber gestanden, sogar mit ihm gesprochen. Zuallererst die vielleicht erbaulichste Nachricht: er kann bluten. Das habe ich freilich nicht in die Hand genommen - ich war zum Beobachten und Provozieren dort, nicht zum Kämpfen - aber irgendjemandem ist es gelungen, dem Drachen ein Auge zu nehmen! Er hat sein Nest auf der goldenen Kuppel des Palasts von Setarrif aufgeschlagen - nun, sagen wir: er hatte. Ich bin wohl nicht ganz unschuldig daran, dass das Drachenfeuer sein geliebtes Gold zum Schmelzen gebracht hat."
    Ein schelmischer Ausdruck lag auf seinen Zügen. Um die Kuppel tat es ihm ganz und gar nicht Leid, und alles, was dem Drachen Verdruss bereitete, war definitiv zu befürworten.
    "Wo war ich? Ach ja, das Nest. Er ist die Verkörperung von Hochmut und Gerissenheit. Er duldet keine Echsen um sein Nest, denn er sieht sich als weit über ihnen stehend. Ich habe ihn zu dem Gespräch gezwungen, weil ich mich zu verbergen gewusst habe, doch er spürte instinktiv meine Magie - er ist ein magisch begabtes Wesen! Außerdem hasst er die Menschen abgrundtief. Vielleicht hat das auch mit seinem Auge zu tun, wer weiß..."
    Einen Moment zögerte er, weil sein nächster Vorschlag durchaus ein wenig Überwindung kostete und Aniron wirklich nicht gefallen würde. Schließlich aber rang er sich doch durch.
    "Zu guter Letzt: bevor ich floh, zeigte ich ihm mein Gesicht und reizte ihn bis aufs Blut. Ich würde also vermutlich einen perfekten Köder abgeben."

    Maris ließ eine Hand geräuschvoll auf den Tisch fallen, um den versammelt sie saßen und standen.
    "So weit meine Erfahrungen. Hat jemand Anmerkungen oder Fragen? Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir der Reihe nach berichten, was wir über Drache und Echsen erfahren haben, um eine Grundlage für eine offene Diskussion darüber zu haben, wie verfahren werden könnte."
    Nun erst setzte sich der ehemalige Nomadenführer auf seinen Platz neben Aniron und blickte erhobenen Hauptes in die Runde.
    Geändert von Maris (04.05.2016 um 19:52 Uhr) Grund: Jaa jaaa, Jadewolf :p

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    Sleeping Dragon Avatar von Françoise
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    Mit einer derartigen Reaktion hatte Françoise gerechnet, denn Olivia war noch jung und entsprechend impulsiv. Für einen kurzen Moment überlegte die oberste Feuermagierin zu antworten. Olivia zu belehren und ihr zu erklären, dass sie wohl vertraut mit der Bibliothek des Kastells war. Viel Zeit hatte sie dort verbracht und viele Schriften studiert. Doch das war unbedeutend. Eines aber überraschte Françoise und sie vermutete, Olivia hatte es in ihrer Rage selbst nicht einmal realisiert. Dass Noxus sein Ende auf einem Scheiterhaufen gefunden hatte, wussten nicht viele. Denn an jenem Tag griff der Drache die Stadt an und stürzte sie ins Chaos. Noxus war einer unter vielen, der in Flammen verbrannte. Doch auf irgendeine Weise wusste Olivia davon und sogar, dass es Bürger gewesen waren, die ihn auf den Scheiterhaufen geworfen hatten. Ohne eine Gefühlsregung blickte die Priesterin die Schwarzermagierin an und wandte sich schließlich dem Neuankömmling zu.
    Augenscheinlich ein weiterer Magier aus dem Kastell, was auch sogleich durch den Paladine in seiner Begleitung bestätigt wurde. Olivia schien eine gute Beziehung zu ihm zu besitzen, was ihr plötzlicher Gefühlswechsel verriet. Sie mochte womöglich sogar sein Protegé sein. Und in der Tat, Esteban, wie er sich kurz darauf vorstellte, besaß ein wesentlich gefestigteres Auftreten als die junge Schwarzmagierin. Von der Bemerkung des Paladins ließ er sich jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen. Seine Anmerkungen wirkten leichtfüßig, geradezu flapsig. Doch Françoise mochte ihn nicht unterschätzen. Hinter den Witzen verbarg sich gewiss mehr als nur ein komischer Kautz in einer Robe.
    Nachdem Esteban sich vorgestellt hatte, ergriff gleich der Jadewolf das Wort und noch bevor Françoise dazwischen kam, sich selbst vorzustellen, nahm wiederum Maris das Wort an sich. Ein langer Monolog folgte. Was er über den Drachen zu berichten hatte und auch über dessen Schergen, stimmte mit ihren Beobachtungen und Berichten überein. Als der Waldbewohner dann davon erzählte, wie er dem Drachen gegenübergestanden hatte und ihn zu einem Gespräch gezwungen haben soll, begann die Priesterin am Wahrheitsgehalt dieser Geschichte zu zweifeln. Einen Drachen zu etwas zu zwingen setzte eine mindestens ebenbürdige Macht voraus, die keiner der Anwesenden besaß. Letztlich nahm Françoise das Gesagte hin, trotz der offensichtlichen Übertreibungen. Ein Detail verriet ihr, dass Maris' Erzählung zumindest einen wahren Kern besaß und er den Drachen tatsächlich aus nächster Nähe gesehen haben musste.
    Nun endlich hatte Françoise Gelegenheit etwas zu sagen. Sie hatte unterhalb der großen Weltkarte am Tisch Platz genommen und ihren Stab an die Seite der Stuhllehne gestellt.
    »Der Vollständigkeit halber, Esteban. Ich bin Françoise, die oberste Feuermagierin des Reiches.«, sagte sie an den Schwarzmagier gewandt und richtete ihr Wort dann an Maris. »Obwohl ich dir zustimme, dass ein Zweckbündnis für uns von Vorteil ist und wir über gewisse Differenzen hinwegsehen müssen, revidiere ich meine vorherige Entscheidung nicht. Olivia - und auch Esteban - gestatte ich es nicht, sich in der Stadt frei zu bewegen. Es herrscht zu viele Unruhe in der Bevölkerung, als dass ich irgendwelche... Missverständnisse dulden werde. Ihr habt Thorniara ohne meine Kenntnis oder Zustimmung als Versammlungsort auserwählt, nun müsst ihr damit leben.
    Und nun zum eigentlichen Thema. Deine Beobachtung ist richtig; dem Drache wurde ein Auge genommen. Es geschah im Kampf um Thorniara. Ich zerstörte es. Aber es war zu spät und viele Menschen verloren an jenem Tag ihr Leben.«
    Kurz hielt die Priesterin inne. Sie hatte vor dem Angriff lange darüber nachgedacht, wie sie dem Ungeheuer am besten entgegentreten konnte. Und als es dann endlich soweit war, halfen ihre Überlegungen wenig. Noch immer hatte sie das Flammenmeer unter ihren Füßen vor Augen. Das Auge des Drachen dafür vernichtet zu haben, war ein geringer Trost.
    »Was die Echsenmenschen anbelangt, so hege ich seit langem die Vermutung, dass der Drache sie unmittelbar lenkt wie einen Schwarm. Darin sehe ich auch den Grund, dass er niemals an mehreren Orten zugleich angreift, obwohl die Echsen uns zahlenmäßig völlig überlegen sind. Er kann nicht mehrere Angriffe auf einmal lenken und ohne seine Führung sind die Echsen zwar noch immer gefährlich, aber ungerichtet. Eines noch. Mir wurde zugetragen, dass sich in den Tiefen des Gebirges auch jetzt noch große Horden dieser Echsen aufhalten. Alles außerhalb befestigter Mauern schwebt deshalb immer noch in großer Gefahr.«

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    nomina nuda tenemus
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    Das war also die Oberste Feuermagierin ... ein wenig herrisch. Aber nun gut, wer konnte es ihr verdenken. Sie war zum Wirt für unangekündigten Besuch gemacht worden. Und der enterbte Neffe, den sonst keiner zu erwähnen wagte, war auch dabei. Da konnte man schon einmal ein wenig die Fassung verlieren. Leise sprach er mehr zu sich als zu den anderen: »Diese Waldleute ... laden sich und andere einfach hierher ein. Immer für eine Überraschung gut. So kennt man sie.« Es klang fast anerkennend.

    Esteban blickte zu Françoise und sprach dann lauter, für alle hörbar: »Es freut mich, Euch kennenzulernen, Oberste Feuermagierin Françoise. Vielleicht sollten wir irgendwann einmal heraus finden, was wir alles gemeinsam haben.«
    Er machte eine kleine Pause, nur des Effekts wegen.
    »Ich wüßte da für den Anfang schon etwas: Die Abneigung gegen Drachen zum Beispiel.
    Eure Worte und die von Maris enthielten viele interessante Details über unseren gemeinsamen Feind. Ich kann noch einiges über die Echsen hinzufügen, das ich über sie dank meiner Forschungen in Erfahrung bringen konnte.
    Aber bevor wir weiter über die Echsen diskutieren, muß ich darauf hinweisen, daß wir mit diesen lediglich die Symptome bekämpfen würden, nicht die Ursache der Krankheit. Denn die Krankheit heißt Tod. Verderben und Wüstenei und Tod und verursacht wird sie von einem Erreger, den wir alle kennen, manche von uns sogar aus eigener Anschauung: Dem Drachen. Er kontrolliert die Echsen, seine nie versiegende Armee aus Fußvolk, denn er ist imstande, ihre Verluste immer wieder aufzufüllen, sei es durch Zauberei oder durch Verbesserung der natürlichen Bedingungen für ihr immer wieder erfolgendes Entstehen. Daher muß sich eine nachhaltige Lösung des Problems nach meinem Dafürhalten letztendlich immer auf den Drachen konzentrieren. Ich fürchte jedoch«, fuhr er mit einem unmerklichen Lächeln fort, »ich kann Euch nicht für den Plan erwärmen, Thorniara durch den Drachen ein zweites Mal angreifen zu lassen, auf daß Ihr Gelegenheit erhaltet, ihm auch sein noch verbliebenes Auge zu nehmen. so müssen wir uns denn etwas anderes ausdenken.«
    Und nun setzte er sich der Feuermagierin gegenüber und betrachtete die Karte hinter ihr an der Wand.

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    "Ich könnte von meinen Jagden auf die Echsenmenschen in den Sümpfen erzählen. Immerhin habe ich das einige Monde gemacht. Später kann ich meine Strategien und Erfahrung mit den Kriegern, den mutierten Echsen und den wenigen magiebegabten dieser Kreaturen teilen. Ebenso was die Orks über den Drachen so sagen. Doch muss ich auch zustimmen, dass der Drache das Ziel sein muss. Das war auch meine Erfahrung, die ich im Bezug von Drache zu Echsen machte.", fügte Ornlu hinzu, bevor er einen imaginären Schluck aus seinen imaginären Weinkelch nahm und in seinen Gedanken, dann den Kelch vor sich hinstellte.
    "Bezüglich Thorniara und den Drachen hierher locken, wäre es ein immenses Risiko. Man darf nicht vergessen, dass unser Gegner dazulernt. Einmal hat man ihn abwehren können. Wäre ich ein Drache, würde ich beim zweiten Mal dazu sorgen, dass ich kein drittes Mal angreifen brauche. Zielgerichtet würde ich das attackieren was eine Gefahr darstellt. In dem Falle zuerst unsere Gastgeberin. Schön durchbrutzeln und dann mit einem Happs verschlingen. - Vielleicht wäre deswegen ein neues Spielfeld die bessere Wahl. - Was wir nicht vergessen dürfen, ist dass unser schuppiger, fliegender Freund ein Kind für Drachenverhältnisse ist. Es ist 5 oder 6 Jahre her, seit er damals aus dem gefallenen Stern schlüpfte. Ich erinnere mich gut, wie ich dem Drachen entkam, als er gerade mal ein paar Wochen alt war. Wir stürmten das Weißaugengebirge hinab, während die Sonne unterging und der Drache uns hinterher jagte. Ich erschuf ein großes, grelles Licht von einen auf den anderen Moment, blendete ihn damit und jagte dann die Lichtkugel in den Nachthimmel. Er folgte ihr, weil er sowas nicht kannte und irritiert war. Ich vermute, dass er das auch war, als er sein Auge verlor. Woher soll er auch wissen, dass die Menschen sowas können? Diesen Vorteil gilt es zu nutzen, bevor er zu schlau für uns wird. Es gilt sein junges Gemüt zu reizen, damit er auch auf dem anderen Auge blind wird. Wir müssen diesen Drachen charakterisieren, sein Wesen ergründen und seine Schwächen ausnutzen.
    Es gilt den Drachen dann vom Jäger zum Gejagten zu machen, denn das kennt er nicht. Jedes Lebewesen fürchtet es die Beute zu sein. Die Natur macht da keinen Unterschied zwischen Hasen und Drachen. Nur der Hase weiß dann zu handeln, weil er es gewohnt ist. Der Drache hingegen wird Fehler machen, weil er eigentlich über allen Jägern steht und sowas noch nie erfahren hat. Und dann müssen wir in diesem Moment zuschlagen. Eine zweite Chance würde noch weit mehr List erfordern und dann ist es meist schon zu spät.", erklärte der Jäger unter ihnen und lehnte sich wieder etwas zurück. Zwar hatte er noch so manch Gedanken, doch es schien, dass es eine noch langwährende Runde am Tisch werden würde und die Themen vielschichtig waren.
    Geändert von Ornlu (05.05.2016 um 00:23 Uhr)

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