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Informatik studieren? Auf jeden Fall!

  1. #1 Zitieren
    General Avatar von dc2
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    Falls jemand unter euch überlegt, ob er Informatik (oder was verwandtes) studieren soll hier ein kleiner Ansporn, was man da so alles machen kann!

    [Video]

    Der Carolo-Cup ist ein Wettbewerb für studentische Teams der jedes Jahr von der TU Braunschweig ausgetragen wird. Dabei geht es darum, ein autonomes Modellfahrzeug zu entwickeln.

    Zusammen mit meinem Team Team ISF Löwen (TU Braunschweig) haben wir dieses Jahr den dritten Platz geholt und die Disziplin "Rundkurs mit Hindernissen" (Video) gewonnen. Ziel ist es, den Rundkurs so schnell und fehlerfrei wie möglich zu absolvieren und Hindernissen natürlich rechtzeitig auszuweichen.

    Solche Projekte sind eigentlich das beste am Studium - man lernt nicht nur theoretische Dinge wie in vielen Vorlesungen, sondern erlebt selbst einmal, was alles zu so einem komplexen Projekt gehört.

    Bei heise.de gibt es auch einen sehr interessanten Artikel zum diesjährigen Wettbewerb!
    Carolo-Cup 2016: Modellfahrzeuge zeigen autonomes Fahrkönnen
    dc2 ist offline Geändert von dc2 (11.02.2016 um 13:38 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Ritter Avatar von Feuerstern
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    Erst mal Glückwunsch zum dritten Platz.
    Ich habe vor nach dem Sommer mit dem Informatik Studium zu beginnen und finde solche Projekte ziemlich interessant.
    Wie lange habt ihr den an dem Projekt getüftelt und habt ihr dabei auch mit anderen Fachbereichen zusammengearbeitet?

    Grüße
    Feuerstern ist offline

  3. #3 Zitieren
    General Avatar von dc2
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    Wir haben insgesamt mit 5-10 Leuten (letzes Semester wurden es ein paar mehr) etwa ein Jahr dran gearbeitet.
    Da wir fast ausschließlich Informatiker sind, haben wir unter anderem mit den Robotik- und Maschinenbau-Instituten zusammengearbeitet, insbesondere was den Hardware-Aufbau angeht.

    Besonders interessant fand ich persönlich dabei die Einblicke in Themengebiete wie zum Beispiel Leiterplatten-Fertigung, die ich sonst in der Form nie erfahren hätte. Es geht bei diesem Projekt halt nicht nur um die Software, sondern um das gesamte Paket von Modellbau über Elektro- und Regelungstechnik bis hin zu Themen wie 3D-Design.
    dc2 ist offline

  4. #4 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Marthog
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    Glückwunsch.

    So ein Projekt ist aber nicht unbedingt repräsentiv für das Studium. Gerade in der Informatik gibt es das Problem, dass viele Leute studieren, weil das alles so interessant aussieht, aber letztendlich verbringen sie viel Zeit mit Gruppentheorie, Berechenbarkeit und KV-Diagrammen, sodass sie abbrechen. Bei uns machen nur 50% ihren Abschluss.
    Für Modder: Gothic NPC-Viewer
    Marthog ist offline

  5. #5 Zitieren
    Deus Avatar von thefilth
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    Zitat Zitat von Marthog Beitrag anzeigen
    So ein Projekt ist aber nicht unbedingt repräsentiv für das Studium. Gerade in der Informatik gibt es das Problem, dass viele Leute studieren, weil das alles so interessant aussieht, aber letztendlich verbringen sie viel Zeit mit Gruppentheorie, Berechenbarkeit und KV-Diagrammen, sodass sie abbrechen. Bei uns machen nur 50% ihren Abschluss.
    Schön wär's. Ich hab damals mein Infostudium geschmissen, weil's mir zuviel auswendig lernen für Rechnerkommunikation und Entwicklungsformen war. Zusätzlich ist Softwareentwicklung bei weitem nicht so spaßig, vor allem wenn man ein mieses Team und ein noch mieseres Thema hat.
    thefilth ist offline

  6. #6 Zitieren
    General Avatar von dc2
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    Zitat Zitat von Marthog Beitrag anzeigen
    Glückwunsch.

    So ein Projekt ist aber nicht unbedingt repräsentiv für das Studium. Gerade in der Informatik gibt es das Problem, dass viele Leute studieren, weil das alles so interessant aussieht, aber letztendlich verbringen sie viel Zeit mit Gruppentheorie, Berechenbarkeit und KV-Diagrammen, sodass sie abbrechen. Bei uns machen nur 50% ihren Abschluss.
    Klar besteht so ein Studium nicht nur aus coolen Projekten, gerade im Grundstudium hat man natürlich viele theoretische Grundlagen. Aber das hat man in jedem technischen Studiengang und wenn man da erst einmal durch ist, hat man häufig die Möglichkeit sich in solchen Team-Projekten auszutoben

    Ich persönlich kann da jedem der überlegt zu studieren folgendes empfehlen: Ich habe meinen Bachelor an der FH gemacht, dort steht weniger hirnloses Auswendiglernen und Beweisen und mehr praktisches Anwenden im Vordergrund.

    Für den Master habe ich mich dann aus genau demselben Grund für einen Wechsel an die TU entschieden - hier kann ich meinen Stundenplan komplett frei wählen aus dem Angebot der ganzen informatiknahen Institute - bei der FH hat man da häufig kaum Auswahlmöglichkeiten und mehr Module auf die man eigentlich keine Lust hat.
    dc2 ist offline

  7. #7 Zitieren
    Mythos Avatar von Pyrokar
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    ..... hihihähähä hier gibt es Wände und wenn ich dagegen Lauf prall ich ab, wie ein Flummi..... hihihähähääähääääää
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    Zitat Zitat von dc2 Beitrag anzeigen
    Ich persönlich kann da jedem der überlegt zu studieren folgendes empfehlen: Ich habe meinen Bachelor an der FH gemacht, dort steht weniger hirnloses Auswendiglernen und Beweisen und mehr praktisches Anwenden im Vordergrund.
    Das ist mit ein Grund dafür, warum an manchen Universitäten nicht einfach jeder Bachelor-Abschluss anerkannt wird und darum gestritten wird, ob und wie man Zugangsvoraussetzungen erlassen kann.
    Hirnloses Beweisen ist nämlich wie viele andere theoretische Grundlagen überhaupt gar nicht hirnlos. Es ist oft schwierig und vor allem schwer zugänglich, weil es sehr abstrakt ist. Und es gibt nicht zu wenige Dozenten , die schon ewig in den Themen unterwegs sind und für die das alles völlig selbstverständlich ist, denen es schwer bis unmöglich ist, den Studenten, die am Beginn ihres Studiums stehen, hier einen intuitiven Zugang zu geben. Den muss man sich oft selber suchen und ob das gelingt oder nicht ist eine der heutigen Aussiebfunktionen.
    Würde Theorie zugänglicher vermittelt, könnte ich mir vorstellen, dass die Abneigung um einiges abnäme.

    Ich bin kein großer Theoretiker, mir macht es wenig Spaß, mich in rein hypothetischen Konstrukten zu bewegen und irgendwelche gesetzmäßigen Zusammenhänge zu suchen oder These dazu zu beweisen. Aber ich sehe den unerläßlichen Wert solcher Theorien. Und es wäre vermessen, zu sagen, das brauchen wir jetzt nicht mehr machen, wir haben schon alles was nötig ist.

    Ich finde, es gehört zu einem Informatikstudium dazu, dass man wesentliche theoretische Grundlagen aus den Bereichen Mathematik, Berechenbarkeitstheorie und Logik lernt. Auch wenn einem das eher keinen Spaß macht. Man versteht dann in später folgenden Vertiefungsvorlesungen eher, warum etwas funktioniert und nicht nur, dass es funktioniert.
    Mein ganz persönliches Aha-Erlebnis in dem Zusammenhang war eine Erstsemester-Vorlesung zu Algebra, in der wir den Chinesischen Restklassensatz gelernt haben. Ich dachte mir so, ah ja, interessant, aber wozu? Und in einer späteren Mastervorlesung zu Sicherheit ging es irgendwann um verteilte Geheimnisse (ich teile ein Geheimnis in 5 verschlüsselte Teile auf und es soll vollständig rekonstruierbar sein, wenn mindestens drei davon zusammen kommen) und siehe da, das funktioniert auf Grundlage genau dieses Satzes.
    [Bild: gg_schuetzen_ani.gif] | ~ DauJones ~ | ~ Klopfers-Web ~ | ~ German Bash ~ |
    Die meisten und schlimmsten Übel, die der Mensch dem Menschen zugefügt hat, entsprangen dem felsenfesten Glauben an die Richtigkeit falscher Überzeugungen.
    Bertrand Russell
    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat. anonym
    Pyrokar ist offline

  8. #8 Zitieren
    General Avatar von dc2
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    Klar gehören diese Grundlagen dazu - und werden in einem guten FH-Studium (also kein Bindestrich-Bachelor, die sehe ich auch eher kritisch) auch behandelt.
    Nur die Art und Weise wie es an Universitäten praktiziert wird, ist in meinen Augen völlig überzogen - deswegen auch meine etwas polemisierendes "hirnlos". Ich persönlich habe zum Beispiel zu diesem ganzen Beweis-Hokuspokus nie wirklich Zugang gefunden und war froh, als ich damit durch war.

    Aber da kann ja jeder selbst wählen und sich entscheiden, ob er eher der Theoretiker ist, der Spaß an so etwas hat, oder doch lieber anwendungsnäher arbeiten möchte und sich um die ganz genauen Hintergründe mancher Dinge nicht so sehr kümmert.
    Man kann da auch nicht sagen, dass dieses ganze Beweisen irgendwie anspruchsvoller oder besonders abstrakt sei, oder gut geeignet, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Es ist einfach eine ganz eigene, für manche nicht zugängliche Art zu denken, die für viele Bereiche der Informatik nicht relevant ist.

    Und wenn man wie ich eher in Richtung Computergraphik und Computervision geht, dann ist diese Art der Mathematik und Beweistheorie auch gar nicht notwendig. Stattdessen geht es dort eher darum, Probleme abstrahieren zu können und zu wissen, welche Techniken an welcher Stelle effektiv sind.
    Bei Themen wie Kryptologie, Verifikation und so weiter mag das anders aussehen, aber da hat eben jeder seine eigenen Vorlieben und entsprechende Stärken oder Schwächen, die er dann im Master-Studium weiter verfolgen kann.
    dc2 ist offline

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