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  1. #81
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Sonmoon Beitrag anzeigen
    Fast wie auf Bestellung! Gebannt sah er dem Schlagabtausch zu, traute sich nicht einzuschreiten, aus Angst eventuell seinen temporären Arbeitgeber zu treffen. Doch im nächsten Moment schien das auch nicht mehr nötig zu sein. Dem hässlichen Geräusch vorhin nach zu urteilen waren mindestens die Hälfte seiner Rippen gebrochen und auch sein Gesicht war mehr blau als alles andere. "Ich würde mal sagen wir - " "Hah!" Natürlich, als wenn er es geahnt hätte. Der Verrückte raffte sich noch einmal auf. Blitzschnell, ohne dass Scotty reagieren konnte, hatte er ihn mit einem mächtigen Schwinger seiner enormen Arme einige Meter weg geschleudert. Dann umgriff er in einer bärenartigen Umarmung nach Werner und hielt ihn fest in seinem Griff eingeschlossen. Mit der freien Hand tippte er auf einen Knopf am Handgelenkbereich der Rüstung und diese begann zu piepen. "Tod vor Verrat, Herr Kommandant! Sieht so aus als wäre das ihre letzte Lektion!" Das durfte nicht sein! Sie waren so nahe dran, Suarez hatten sie schon verloren, das musste jetzt enden! Mit dem ihm noch verbleibendem Schockstab sprang er vor und rammte dem Anführer diesen mit voller Volt-Ladung ins rechte Ohr. "Gaaaaah!" Vom Schock der ihm durch den massigen Körper fuhr durchgeschüttelt verlor der Kerl seine Muskelkontrolle, ließ Werner los und stolperte einige Schritte zurück, ging in die Knie. Doch die Bombe tickte immer noch. "Guten Flug! Sowohl nach unten, als auch nach oben!" Wieder nahm er alle Kraft zusammen und warf dann seinen zweiten Schockstab wie er zuvor den ersten geworfen hatte. Ihr Gegner, der sich gerade wieder halbwegs von dem Schock erholt und wackelig auf die Beine gestellt hatte wusste gar nicht wie ihm geschah als die Waffe ihn an der Stirn traf. Noch während er langsam nach hinten über den Rand des Daches hinunter fiel verlor er endgültig das Bewusstsein. "Runter!" Und keine Sekunde zu früh. Noch während des freien Falls explodierte die Bombe und die gewaltige Druckwelle erfasste beide. In den unter ihnen befindlichen Stockwerken hörten sie die Fenstergläser zerbersten. "Ich würde sagen....wir sind quitt?" murmelte Scotty matt als der Rauch sich halbwegs verzogen hatte. Er lag immer noch auf seinem Rücken und spürte dass die Druckwelle ihm zumindest einige Prellungen beschert hatte.


    "Hartnäckiger Bastard" Anstatt einfach liegenzubleiben und aufzugeben wie es jeder mit gesundem Selbsterhaltungstrieb getan hätte, erhob sich dieser Dickschädel, stieß den hinzugekommenen Scotty beiseite und hielt Werner in einer bärenartigen Umarmung gefangen. Kämpfen, Siegen oder Untergehen schien das Motto des Anführers der Befreiungsfront zu sein und so aktivierte er im Angesicht der Niederlage eine Bombe in der Rüstung. Werner ignorierte das dumme Gewäsch dieses Wahnsinnigen und sammelte stattdessen, biotische Energie in seinem Körper an. Eine biotischer Stoß war in dieser Lage nicht möglich, jedoch könnte eine plötzliche Freisetzung von Energie in Form einer Nova seinen Gegner wegstoßen. Zum Glück musst er es allerdings nicht auf den Versuch ankommen lassen, denn von der Seite segelte einer von Scotty Schockstäben heran und traf Uncle Touchy in der Seite. Schlagartig lockerte sich dessen Griff und der Terrorist stolperte rückwärts. Bevor er sich erholen konnte traf ihn der zweite Stab an der Stirn und beförderte ihn das Dach herunter. Werner warf sich im selben Moment zu Boden als dies von Scotty empfohlen wurde und kurz danach detonierte die menschliche Bombe. Der Alllianzoffizier spürte die Druckwelle über sich hinwegfegen, während der Knall der Bombe lautstark deren Explosion verkündete.
    Werner rappelte sich ächzend auf und ging langsam auf den noch auf dem Rücken liegenden Scotty zu. "Ich würde sagen....wir sind quitt?"
    "Ja, ich glaube wir können die Billanz als ausgeglichen betrachten.",stimmt er zu und bot dem Anderen seine Hand dar, die dieser ergriff und sich an ihr hochzog. Nachdem der Teilzeitdieb wieder auf den Beinen stand, ging Werner langsam auf den Rand des Daches zu und warf einen Blick hinab. Ein kleiner schwarzer Krater zierte den Asphalt unter ihnen, welchen einen Schuss Rot enthielt. Er war kleiner als gedacht, aber anhand des Rußes und der Abnutzungen, sowie der gesplitterten Fenster konnte man schlussfolgern das er vor dem Aufprall auf den Boden detoniert war. Ein Problem weniger für die Allianz, die Mission war letztendlich noch erfolgreich geendet.
    "Nun das war es hoffentlich mit bekensteinischen Befreiungsfront. Oder Befreiungsfront Bekenstein ? Wie auch immer, beschissener Name.", murmelte Werner kopfschüttelnd und trat dann wieder vom Rand weg. Ein erfolgreicher, aber auch beschissener Tag. Kowal war verletzt worden, Suarez Zustand war mehr als schlecht, vielleicht war er inzwischen sogar Tod. "Neumann, an Oberkommando. Tango down. Versorgen Verwundete und säubern anschließend den Ort hier." "Verstanden. Erwarte dann später ihren Missionsbericht." "Verstanden. Neumann Ende.", schloss Werner den Funkkanal. Auf den Bericht freute er sich nicht umbedingt. Über ihren Köpfen rauschten mehrere Shuttles an, unter ihnen Sanitäter und Nachrichtendienstler

    Unten angekommen waren die Allianzsoldaten dabei das Schlachtfeld zu sichten. Suarez hatte man sofort zum Shuttle gebracht, sein Zustand war immer noch mehr als kritisch und es kam jetzt darauf an ihn schnellstmöglichst in ein Hospital zu bringen. Auch Kowal hatte man weggebracht, er war ebenfalls schwer verletzt, würde dafür aber auf jedenfall durchkommen. Zwei der Terroristen hatten sich nach der Flucht ihres Anführers ergeben, sie würden dem Allianznachrichtendienst übergeben werden. Dieser war im Moment auch dabei das Gebäude auf den Kopf zu stellen um potenzielle Hinweise auf weitere Zellen zu ermitteln. Begleitet wurden sie dabei vom Räumkommando, wer wusste schon ob hier noch ein paar IED´s versteckt waren. Werner hatte den Helm abgenommen und sich eine Zigarette angesteck. Er rauchte nicht sehr häufig, aber nach einem solchen Tag war es der reinste Balsam.
    "Scheißtag. Aber wir haben es letztendlich doch noch geschafft, Mister Queen. Gute Arbeit. Ist bei ihnen alles in Ordnung?", fragte er an Scotty gerichtet.
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  2. #82
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen
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    Angesichts Hannas letzter Bemerkung verdrehte Narissa die Augen - zum Glück ungesehen, denn die Agentin hatte ihre Augen nach wie vor geschlossen. Während Hanna das Bett in Beschlag genommen hatte, hatte Narissa sich auf das Sofa fallen lassen und für einen Moment im Stillen die liegenden Form Hannas genossen. Jetzt verkniff sie sich jegliche Reaktion auf Hannas "Scherz" und meinte stattdessen: "Das ist keine schlechte Idee." Das meinte sie wirklich: Wer in letzter Zeit nicht nur einen sondern sogar mehrere Killer angeheuert hatte, würde damit vermutlich nicht so schnell aufhören, zumal sein Ziel noch immer am Leben war. Außerdem könnte Narissa auf diese Weise vielleicht die Leute, die sie an Vasquez vermittelt hatte aus der Reserve locken.
    "Außerhalb der Blue Suns bin ich tatsächlich nicht gerade bekannt - ich habe ja schließlich nicht privat gearbeitet. Wenn ich für jemanden gearbeitet habe, dann eigentlich fast immer weil derjenige zuerst die Blue Suns kontaktiert hat und die mich für den Job ausgewählt haben." Interessanterweise waren die beiden einzigen Ausnahmen auch die Aufträge gewesen, die nicht ganz nach Plan gelaufen waren, darunter natürlich ihr bislang letzter Auftrag. "Ich glaube allerdings nicht dass Cameron mir da weiterhelfen wird - zumindest nicht freiwillig oder bewusst. Wie gesagt, er trägt mir unser letztes Zusammentreffen immer noch nach." Verständlicherweise, fügte sie im Stillen hinzu.
    "Und was sie als Partnerin angeht: Ich habe tatsächlich immer gerne mit jemandem zusammengearbeitet - nicht weil ich einen Spotter gebraucht hätte", sie verkniff sich ein verächtliches Schnauben, "sondern weil immer etwas nicht nach Plan laufen kann und man zu zweit deutlich flexibler ist als alleine. Ein Backup sozusagen... wenn sie mit der Rolle leben könnten."


    Backup? Nun, wenn Narissa sie gern als solchen bezeichnen wollte, dann sollte sie es doch tun. Letztlich war es Hanna einerlei, ebenso wie ihre Vergangenheit oder kriminelle Verbindungen. Also nickte sie nur stumm, was angesichts ihrer Lage ungleich schwieriger war als ein kurzes „Einverstanden“. Es war seltsam mit einer Auftragsmörderin, einer Schwerverbrecherin, auf einem Hotelzimmer zu sein und ihr ganz gelassen dabei zuzuhören, wie sie über ihre Zugehörigkeit zu einer galaxisweit bekannten Verbrecherorganisation sprach. Hanna bräuchte lediglich einen unvorsichtigen Moment Narissas abwarten, ein paar Knöpfe des Omnitools bedienen und es auf „Aufnahme“ stellen und Narissa würde sich selbst für den Rest ihres Lebens in den Knast reden; ob nun auf der Citadel oder sonst wo. Der Gedanke war erheiternd aber nicht reizvoll. Dass die Aschblonde angab, außerhalb der Suns eine Unbekannte zu sein, versetzte Hanna einen leichten Dämpfer, doch hoffte sie nach wie vor darauf, dass das charakteristische schmale Gesicht der Assassine irgendwo auf Wiedererkennung treffen würde. Die Agentin ging im Kopf den weiteren Verlauf durch, ignorierte die Stimme im Hinterkopf, die Narissa dafür tadeln wollte sich anscheinend wirklich als gleichwertige Partnerin mit Hanna zu sehen und überlegte wo man hier auf Joab wohl am Besten in die Unterwelt eintauchen konnte. In den Terminussystemen war dies angeblich so leicht wie atmen: man ging zur nächsten Ecke und fragte nach einem „Job“, während man bedeutungsschwer eine Waffe in den Händen wiegte. Joab hingegen war zivilisiert und fast wie der Heimatplanet der menschlichen Rasse. Hanna bezweifelte, dass es hier so einfach sein würde ins kriminelle Milieu rutschen zu können. „Wissen Sie, wo wir mit der Infiltration beginnen können? Gibt es spezielle Clubs oder Bars? Wie macht ihr Killer das eigentlich?“ Die Agentin (im Urlaub) hatte schließlich noch nie irgendwo angeheuert und die Attentäter, Söldner oder Schläger die sie während ihrer Laufbahn bei C-Sec festgesetzt hatte, hatte sie nie darüber ausgefragt wie genau man zu dieser Arbeit kam. Die Gründe waren ihr stets egal gewesen, für sie gab es nur schuldig oder nicht schuldig. Natürlich wusste Hanna, wie alle C-Sec Beamte, dass es auf der Citadel Orte gab wo sich derlei Klientel traf, doch brachte es nichts die Läden zu schließen. Vor einigen Jahren war „Choras Nest“ noch der Größte gewesen. Solche Läden wurden kaum überprüft und schon gar nicht durchsucht oder aufgewühlt. Es war leichter zu wissen, wo die Kriminellen sich herumtrieben und sie so zu kontrollieren, als dass sie sich über die ganze Citadel erstreckten. Ein nötiges Übel quasi. Denn Auftragsmorde würde es geben, solange die vielen Spezies in der Galaxie existierten.
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  3. #83
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Billiges Nikotin füllte Charis´ Lungen, brannte heiß und zwang sie zum heftigen Husten. Noch einmal versuchte sie es, sog an der Zigarette und hustete erneut. Daraufhin warf sie den brennenden Glimmstengel auf den Boden und zermalmte ihn unter dem Stiefel. „Daran werde ich mich wohl nie gehören“, sagte sie, noch immer mit dem Kratzen im Hals kämpfend, zu der Asari neben ihr. Diese lächelte rätselhaft mit blassrosa geschminkten Lippen und zog an der eigenen Zigarette. Blaue Hände, rosa Fingernägel und brennende, weiße Tabakröllchen. In dem kleinen Frachtraum war kaum genug Platz für die acht Asari-Söldner; die Luft war stickig und wurde durch das fleißige Zutun von Charis rauchender Begleiterin zusätzlich verpeste. Nervös knetete Charis ihre in Lederhandschuhen steckende Finger und bemühte sich möglichst flach zu atmen, die brennenden Augen gesenkt. „Keine Sorge, Kleine. Dir passiert schon nichts. Wir passen ja auf dich auf.“ Sensorische Musik vibrierte beruhigend die Stahlröhre in der sie auf harten Plätzen saßen, während das schnelle Angriffsschiff geschickt durch den Häuserwald Illiums jagte. Wie polierte Speerspitzen schimmerten die hohen Bauten der Asari im Licht einer aufgehenden Sonne, doch Charis sah es nicht. Sie sah nur ihre Finger und die leichte Panzerung, deren gelb-schwarzer Lack an einigen Stellen bereits abgeplatzt war – so legte sie Zeugnis ab, über die Schlachten, die sie schon gesehen hatte. Und sie hatte wahrlich schon viele Schlachten gesehen! Im Gegensatz zu Charis.
    Die junge Asari war nervös, noch nervöser als sie es sich selbst eingestehen wollte. Die Eclipse-Schwestern neben ihr hingegen sahen dem Missionsbeginn mit stoischer Gelassenheit entgegen, hingen trivialen Gedanken nach oder beschäftigten sich mit dem Zustand ihrer Waffen oder Fingernägel. Um ihren Händen eine Beschäftigung zu geben zog Charis ihre Pistole und wiegte sie prüfend. Dann drehte sie sie und tat so, als verstehe sie etwas von der Technik. Die Knarre war sicherlich fast so alt wie die Panzerung, die sie trug und hatte schon das ein oder andere Leben ausgelöscht. Es war eine modifizierte Carnifex mit abgegriffenem Handstück. Die Beschriftungen und Symbole, die einst an der Seite der Waffe standen waren längst abgerieben und jetzt ähnelte sie mehr einem primitiv geformten Bleiklumpen als einer Söldnerwaffe. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Charis eine Pistole in der Hand hielt, aber das erste Mal eine Carnifex. Deren Ruf eilte ihr voraus und machte die junge Asari noch nervöser. Da halfen auch die Beteuerungen der Teamführerin nichts, die ihre Zigarette nun neben Charis´ fallen ließ. Das Schiff ruckte heftig nach rechts, einige der Söldnerinnen riefen freundliche Beleidigungen gen Cockpit und Charis ertappte sich bei dem Gedanken, selbst dort vorne zu sitzen und die Schwestern zu kutschieren anstatt mit ihnen zusammen im Laderaum eingezwängt zu sitzen, in den Händen eine Tötungswerkzeug und den Körper in einem bemalten Panzer gesteckt, was nur Ärger verheißen konnte. Die Truppführerin, die sie während des Flugs zum Rauchen genötigt hatte, schlüpfte in Handschuhe – Charis´ nicht unähnlich – und stülpte sich einen Helm über, der ihr Gesicht hinter einer Maske aus Stahl mit leuchtend gelben Augen verschwinden ließ. Sie griff zur Seite und zog eine kurze, weiße Schrotflinte, legte die Mündung auf den Knien ab, ließ sie klicken und schaute in die Patronkammer. Charis schluckte trocken, denn der Flieger ging merklich runter. Landeanflug. Die Musik, eben noch omnipräsent, verstummte augenblicklich und außer dem Surren der Triebwerke und dem Klicken durchgeladener Waffen war nichts zu hören. Dann rumpelte und polterte es heftig, das Schiff schlingerte leicht und mit jeder Sekunde fühlte sich Charis elender. Mit flauem Magen schaute sie zu der Truppführerin, das heißt zu deren Helm. Dieser starrte sie emotionslos an, nickte ihr dann aber knapp und bestimmend zu. Krampfhaft umklammerte Charis den Pistolengriff; mit beiden Händen. Ein lautes Knacken, eine verzerrte Lautspecherstimme aus dem Cockpit: „Willkommen im Paradies!“ Eine der Asari lachte trocken. Dann setzte das Schiff heftig auf und die Rampe am hinteren Teil flog zischend auf. Grelles Licht flutete in den Laderaum während die behelmte Truppführerin aufsprang und rief: „Okay, Mädels. Dann wollen wir mal!“
    Charis erhob sich, wackelig und schwach auf den Beinen. In Kopf und Magen drehte sich alles, doch sie musste mitziehen. Sie musste sich erheben und mit den anderen Asari aus dem Schiff steigen. Sie konnte ja natürlich nicht ahnen, dass sie heute sterben würde.

    Schüsse. Viele. Laut. In schneller Abfolge. Und wie immer wenn Schüsse erklangen, folgte ihnen panisches Gebrüll auf dem Fuße. Charis schrak hoch und blickte in eine finstere und undurchdringliche Dunkelheit. Einen Moment lang sah Charis die gelben Augen des Helmes aus ihrem Traum im Gebüsch leuchten, dann verschwanden sie. Nur langsam gewöhnten sie sich an die Dunkelheit, die den Planeten einhüllte und das Wrack der Menetekel zu einem massigen schwarzen Felsen werden ließ, der sich bedrohlich über sie und das zu einem kleinen Häufchen Lichtschein zusammengeschrumpfte Lager erhob. Sofort griff sie zu ihrer Pistole, suchte sie jedoch vergeblich. Die Waffe war ihr beim Schlafen vom Schoss gerutscht und auf den Boden gefallen. Charis schickte ein paar erlesene Flüche in den nachtschwarzen Himmel und tastete den Erdboden unter ihrem Sessel ab während das Knallen der Schüsse und die verbalisierte Panik der Lagerbewohner mit einem dritten Geräusch mischten. Ein beunruhigendes Geräusch, organisch, gefährlich und nah. Charis erstarrte in der Bewegung, die Hände unter dem Sitz und lauschte auf das, was da nur einen Steinwurf entfernt von ihr das Gebüsch rascheln ließ. Und es knurrte tief und anhaltend, während vom Lager her der Geräuschpegel anschwoll. Eine urtümliche Abscheu vor dem gutturalen, glitschigen Gurgeln kratze an Charis Verstand und ließ sie sich langsam flach auf den Boden drücken. Sie spürte die Kälte des Erdreichs unter sich, atmete langsam und kontrolliert und starrte angestrengt in dieses knurrende Gebüsch. Das Schreien ebbte ab, dann zerrissen ein paar Pistolenschüsse die Dunkelheit worauf ein tierisches Jaulen ertönte. Irgendjemand entleerte auf atemberaubende Weise zwei Magazine worauf das Gejaule verstummte, das sie umgebende Rascheln jedoch anschwoll. Zu dem besorgniserregenden Geräuschen mischte sich nun ein Miasma aus stinkendem Fell, Fleisch und ungeputzten Fangzähnen. Charis unterdrückte ein Würgen und kroch sachte unter den Stuhl und gerade als der Gestank seinen Zenit erreichte, stieß sie gegen ihre Waffe. Die Pistole rutschte über den Boden und schlug metallisch gegen eine der Konservendosen, die Charis vor dem Schlafen noch schnell geleert hatte. Zum zweiten Mal in dieser Nacht fluchte Charis, diesmal jedoch leise und kaum hörbar. Kaum.
    Das erste was Charis spürte war eine Präsenz, dann ein heftiger Ruck als ein dicker Kopf wie ein Rammbock den Sitz und die darunterliegende fortstieß. Charis schrie laut auf während sie ein paar Meter über den Boden kullerte und zu dem Angreifer schaute. Ein Biest wie aus einem Märchen starrte sie mit Augen von flammendem Gelb an. Die Asari erstarrte angesichts des Tieres, das nun neugierig und feindselig zugleich auf der Lichtung tappte, den Alien anschaute und sich vermutlich fragte, ob Charis den Ärger wert war. Die Asari strampelte ungeschickt über den Boden zurück, stieß mit dem Rücken gegen einen Baum und richtete sich daran auf, die Augen nicht von dem Wesen nehmend. Dieses hatte inzwischen anscheinend den Entschluss gefasst, dass man blaues Fleisch zumindest einmal probiert haben musste, um vorherige Frage abschließend klären zu können und machte einen großen Satz in die Mitte von Charis „Lager“. Irgendwo bei den krallenbewährten Pfoten befand sich Charis´ Waffe, geladen, bereit und nutzlos.
    Ein Shuttleabsturz, ein Treffen mit der irren Mörderin Orlowski allein im Wrack und ein Trio Infernale – sie hatte alles überlebt. Charis spekulierte darauf, dass ihre Glückssträhne anhielt, als sie biotische Energie durch ihren Leib pulsieren und die Hände bläulich schimmern ließ. Auf verbale Drohungen gegenüber dem Wesen verzichtete sie sondern ließ sofort Taten folgen. Vermutlich hatte das seltsame Raubtier noch nie gegen einen Biotiker gekämpft, denn der Wurf schleuderte es jaulend durch die Luft und ließ es hart gegen einen Baum donnern. Der Baum knackte, das Wesen nicht. Stattdessen erhob es sich und zeigte geifernd die langen Fangzähne. In einer Art wie es alle Predatoren taten, begann das Wesen Charis zum umwandern, richtete abschätzende Blicke auf die Asari und hüllte sie mit fauchenden Drohungen ein. Die Asari schwieg, bündelte stattdessen Energie und wählte in Gedanken die Art der Attacke. Pure Energie pochte von ihrem Herz aus in die Finger und dort wuchs sie zu einem fassbaren Ding heran, das mächtig genug war um zu zerstören und zu töten. Biotische Energie war mit Worten nicht zu beschreiben, am ehesten aber vergleichbar mit einem Stein, den man in einen See warf und dessen Aufprall mehr und mehr Wellen aussandte. In ihren Gedanken wurde eine Idee geboren, ihr Wille formte sie wie der Stein die Wellen und diese wiederum schwappten zu dem Ufer um dort zu brechen. In diesem Falle brachen nicht die Wellen…
    Gerade, als das Wesen einen mächtigen Satz nach vorne tat, schoss Charis glühende Faust vor und ein weiteres Wurffeld schoss daraus hervor. Wieder fand die Attacke ihr Ziel, schleuderte das Biest einige Meter nach Hinten und ließ es dort kurz desorientierter Staub fressen. Charis sammelte ihre Gedanken und zeitgleich Energie, formte destruktive Materie und schleuderte sie auf das Tier. Der Warpangriff traf und wirkte, sodass das Wesen zu jaulen und zischen begann. Charis hätte vielleicht Mitleid gehabt, nun jedoch lief sie auf Selbsterhaltung. Zwischen den blauen Fingern funkelten biotische Kristalle als sie einen letzten Wurf formte, der die Sache zu Ende bringen sollte. Das Wesen erhob sich, die langen Vordertatzen in den Dreck gestemmt und schaute Charis feindselig an als die Asari den Angriff abschloss. Blau surrte das Geschoss heran, tanzen und von eigentümlicher Schönheit. Dann erreichte es das geschundene Raubtier und löste es in einer dumpfen Explosion destabilisierender Elemente in Fetzen auf. Die Biotikexplosion ließ das Wesen platzen wie eine reife Melone; Charis schirmte sich mit den Händen gegen das Bombardement feuchter Partikel ab und schaute dann voller Missmut auf das Feld der Entscheidung. Ihr Sessel war umgestürzt, ihre Sachen zwar noch intakt aber überall. Ihre Pistole hatte es ironischerweise direkt vor ihre Füße katapultiert, sodass sie sich nur bücken und die Waffe auflesen musste. Ohne einen Blick zurück stürzte Charis Richtung Lager. Das Knurren hinter sich hatte die Asari nicht überhört.
    Am Rand des Lagers erkannte Charis, wer die Schüsse abgefeuert hatte und warum. Kathy hatte im amerikanischen Stil ihre beiden Meinungsverstärker auf eines der Wesen leergeschossen. Der blutige Kadaver enthielt nun vermutlich mehr Eisen als das Wrack der Menetekel. Charis zwang sich zu einer lässigen Miene und kommentierte trocken: „Besuch gleich in der ersten Nacht? Sie ungezogenes Ding!“ Immer mehr Leute kamen herbei um das erledigte Vieh zu betrachten, die Feiglinge stürzten sofort wieder davon und steckten die Köpfe in den Sand, die Möchtegern-Helden blieben stehen und schauten entschlossen in die Runde während sie Waffen durchluden und die Überlebenskünstler betrachteten das Wesen eingängig.
    Die Feiglinge überwogen zahlenmäßig.
    Charis schaute sich um und erkannte den pinken Rucksack, der in der Hand eines Mädchens mit verschlafenem und unzufriedenem Gesichtsausdruck baumelte. Ihre blauhäutige Adoptivmutter schien bei dem Anblick der Reißzähne indes der Ohnmacht nahe zu sein und reagierte nicht auf das anklagendende: „Mama, ich will schlafen“, der Kleinen. Charis warf einen Blick in die Runde der Großwildjäger, dann ging sie schnurstracks zu den beiden Damen und schaute die desillusionierte Asari an. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie fielen eine Asari mit einer kleinen Menschentochter deren Rucksack sie versehentlich gestohlen hatte in ihre Verantwortung. „Hören Sie mir zu!“, sagte Charis streng und schaute in das lethargische Gesicht der Myries. „Hey!“ „Wo sind wir hier bloß hineingeraten… Albtraum“, murmelte die Mutter. Charis versetzte ihre eine schallende Ohrfeige. Das half! „Hören Sie, es ist hier nicht sicher für Sie und die Kleine. Folgen Sie mir.“ „Wohin?“, fragte Myrie verwirrt. „Ins Wrack der Menetekel!


    Während der Kroganer Tierinnereien von seinem Körper abstreifte, kamen immer mehr Mitcamper aus ihren Löchern gekrochen, wobei die meisten beim Anblick der Kadaver wieder einen schnellen Abgang machte. Immerhin war einer von den Neuankömmlingen so aufmerksam den verwundeten Batarianer beiseite zu nehmen, damit sein Bein versorgt werden konnte. Der Doc, welcher inzwischen ebenfalls dazugekommen war hatte sich ein wenig abseits des Kreises aus Schaulustigen seiner angenommen. Auch Charis war jetzt doch noch zum "Kreis der Schwachen" gestoßen, ihren trockenen Kommentar ignorierte die Halbasiatin. Da ihre Klamotten und vor allem die Unterseite der Ärmel klebrige Flecken einer roten Substanz aufwiesen hatte sie vermutlich auch Besuch in ihrer kleinen Eremitage bekommen. Da die Asari jetzt hier war, war es scheinbar auch für ihren pelzigen Besucher nicht gut ausgegangen.
    "Je weniger von den Dingern, desto besser.", dachte sie während sie zu der immer noch am Boden liegenden SMG trat, beide Pistolen holsterte und diese aufhob. "Komm zu Mama", murmelte sie zufrieden zu sich selbst während sie sich abkniete und die Waffe entlud und anschließend wieder gefechtsbereit machte. In Anbetracht der Situation war es klug das jemand die Waffe bedient der es auch konnte. Sie starrte auf den Toten und die beiden Tierkadaver. Ein bisschen konnte sie den Unfall nachvollziehen, immerhin war sie vorhin beim Anblick des Biestes auch sehr nervös gewesen und hatte ihre beiden Magazine entleert. Nochmal durfte ihr so etwas nicht passieren. Im Wald hallten noch immer die Schreie der restlichen Tiere durch das Buschwerk, Anzahl und Entfernung unmöglich abzuschätzen. Sie trat wieder zum Rest und bekam noch mit wie Charis die Asari mit der menschlichen Adoptivtochter beruhigte und sich mit den beiden in Richtung Wrack aufmachte. Ein vernünftiger Gedanke, denn ganz offensichtlich war das Lager viel zu aufgefächert und damit kaum zu verteidigen. Während sich der Großteil der Waffenträger hier aufhielt konnten sich diese Biester im Dunkeln mühelos anpirschen und leichtere Beute reissen.

    Plötzlich wurde das Gebrüll im Urwald wieder lauter und an einem anderen Ende des Strandes war massives Geschützfeuer zu hören. Kathy schaute in die Richtung, ungefährt dort musste das Lager des Turianers und seiner Bagage liegen. Scheinbar bekamen auch die anderen Überlebenden einen Besuch abgestattet, auch wenn es ihnen leichter fallen sollte ein paar Tiere zurückzuschlagen. Allerdings klang es im Moment danach als ob sie den Dschungel mit Sturmgewehren umpflügen würden. Vermutlich hatten auch Killer von Korlus wenig Erfahrung mit wilden Raubtieren. Sie trat zu dem Doc, bei dem auch der Kroganer und ein paar andere der Bewaffneten standen. "Raubtiere. Als ob die Situation nicht schon schlimm genug wäre. Wir müssen mehr Wachen aufstellen.". sagte dieser zu den in der Nähe befindlichen Personen. Kathy ergriff jetzt das Wort:"Damit die ebenso enden wie der Mann dorthinten? Nein wir müssen uns in die Nähe des Wracks zurückziehen, unsere Verteidigungslinie verkürzen. Im Moment sind wir auf dem ganzen Strand verstreut, aus dem Dschungel können jederzeit diese Viecher herauskommen. Wir müssen uns an einem Ort konzentrieren an dem wir freies Schussfeld haben und wir die Biester rechtzeitig erkennen können. Bei der Menetekel." Der Kroganer nickte zustimmend, aber bevor der Batarianer antworten konnte erschall erneut lautes Geschrei und ein ohrenbetäubendes Gebrüll. Und diesmal kam es aus dem Lager. "Zu spät, sie sind schon drinnen.", kommentierte der Kroganer trocken und sah mit den anderen in Richtung Lager. "Das bedeutet wir müssen uns beeilen, alle müssen zur Menetekel.",erwiderte Kathy rasch. "Wir haben viele Verwundete, manche können nicht laufen.",bemerkte der Doktor energisch. "Vermutlich sind es bald nicht mehr soviele.",
    "Nun wer eine Waffe hat gibt den anderen Deckung, der Rest unterstützt diejenigen die es nicht alleine schaffen. Los!", erwiderte die Schwarzhaarige und aktivierte das Brandmunition-Upgrade an der SMG. "Brandmunition am Abend.."

    Schnelle machten sich Kathy und die Anderen auf den Weg in Richtung der Menetekel, deren Schatten wie ein unheimlicher stählerner Koloss in der Dunkelheit alles überragte. Dennoch war er vertrauenderweckender, als der Dschungel hinter ihnen. Im Lager selbst war inzwischen die Hölle los und die meisten liefen panisch über den Strand. Bei manchen war kein klares Ziel zu erkennen, ein paar ganz verwirrte schienen in den Dschungel zu rennen, während der Großteil die Menetekel als Fluchtrichtung auserkoren hatte. "Los zum Wrack.", ertönte die laute Bassstimme des Kroganers und gab dadurch den Verwirrten eine scheinbar nötige Anweisung. Kathy hörte von rechts lautes Geschrei und sah einen Salarianer in ihre Richtung stürmen, verfolgt von etwas was nur aussah wie ein flinker Schatten mit gelben Augen. Plötzlich blitzen die fahlen Krallen auf und ein schmerzerfüllter Schrei durchriss die ohnehin schon laute Nacht. Gröhlend ließ der Panther seine Zähne in den aufgeschlitzen Körper des Salarianers fahren, vermutlich eine ganz neue Geschmackerfahrung. Die Halbasiatin ging in die Knie und legte mit der Tempest an. Sanft krümmte sich der Abzugfinger und entließ einen Feuerstoß auf den essenden Predator. Mehrere Brandgeschoße schlugen in dessen schwarzen Pelz ein, setzten diesen dabei in Brand. Jaulend ließ der "Pantherbär", so wie Kathy die Kreaturen in Ermangelung eines Namens titulierte, von seiner Beute ab und wälzte seinen brennenden Pelz über den Boden. Kathy gab einen weiteren Feuerstoß ab, dessen Wirkung dieses Schauspiel beendete. Erneut roch sie diesen strengen Geruch, vermengt mit dem von verbrannten Fleisch. Schnell wandte sie ihren Blick ab und steuerte wieder mit den Anderen auf die Menetekel zu.

    Panik und Furcht hatten sich inzwischen über das ganze Lager gelegt, auch wenn die meisten jetzt auf das Wrack zusteuerten oder sich der bewaffneten Gruppe auf ihren Weg anschlossen. Der Kroganer war sehr gut im Antreiben und die Schreie der Raubtiere taten ihr übriges. Die Halbasiatin erblickte auf einmal ein etwas langsameres Pärchen, bei dem die eine Person die andere stützte. Vermutlich hätte sie die beiden ignoriert, wenn es nicht Schira und Lorek gewesen wären. Die verwundete Asari wurde von dem Salarianer unterstützt. "Kommen sie Schira, wir müssen hier weg. Es ist nicht mehr weit.", ermutigte dieser die Asari welche schmerzhaft das Gesicht verzog. "Ich kann nicht schneller. Lassen sie mich einfach los Lorek, ich halte sie nur auf..",erwiderte sie verzweifelt. "Kommt nicht in Frage.", erwiderte der Salarianer schnellsprechend und erblickte jetzt Kathy die auf die beiden zulief.
    "Miss Orlowski, gut sie zu sehen, Schira ist.." "Ich sehe schon. los legen sie den rechten Arm um meine Schulter.", unterbrach sie ihn und half dem Salarianer die Asari zu transportieren. In der freien rechten Hand hielt sie ihre Pistole, die Umgebung im Auge behaltend. Zu dritt schleppte sie sich nun weiter in Richtung Strand, angetrieben von Gebrüll und Schmerzensschreien, denn die Tiere schienen im Schutz der Dunkelheit zwischen die Gestrandeten zu fahren wie der Wolf durch die Schafsherde.

    "Gleich haben wir es geschafft, halten sie durch.", sagte Kathy motivierend während das Wrack immer näher kam. Sie selbst hatte den Zuspruch ebenfalls nötig, denn auch ihr schlug die unterschwellige Gefahr langsam aufs Gemüt, denn man hörte die Viecher immer auch wenn man sie nicht sah.
    Zwischen das Tiergeschrei und die allgemeine Panik mischten sich jetzt plötzlich auch etwas, was für Kathy wie Flüche klang. Spanische Flüche. Tatsächlich war es Esteban, der scheinbar seine Pflichten als Quartiermeister etwas zu sorgsam ausfüllte und anscheinend irgendetwas in eine Kiste gefüllt hatte. Diese war jetzt heruntergefallen und der Mexikaner dabei, fluchend den Inhalt aufzulesen. "Esteban sie Volltrottel, lassen sie das liegen und bewegen sie ihren Arsch zum Wrack.", fuhr ihn Kathy an während das Gewicht der Asari auf ihren Schultern drückte. Der Mexikaner sah auf und schüttelte abwertend den Kopf. "Gleich, Gleich ich muss nur noch das wieder aufsammeln. Dios mio." Kathy schüttelte jetzt ebenfalls über diese Blödheit den Kopf als sie plötzlich Bewegung hinter dem Mexikaner sah. Und zwei stechend gelbe Augen die näher kamen. "Runter!", brüllte sie laut in seine Richtung und legte mit der Waffe auf die Augen an. Der Mexikaner drehte sich allerdings stattdessen um und bekam so das zweifelhafte Vergnügen in die gelben Augen des Jägers zu schauen, bevor dieser seinen Sprung beendete und sein Zähne in die Schulter des Mannes zu versenken und eingewaltiges Stück Fleisch zu reissen. Ein markerschütternder Schrei entfuhr noch den Lippen des Mexikaners, bevor eine krallenbewehrte Pranke seinen Oberkörper aufschnitt und er verstummte. Die Asari neben Kathys Ohr schrie in dasselbige, während die Geschäftsfrau das Feuer eröffnete. Zwei Schuss trafen den Kopf des Tieres, einer in die Schulter. Gequält schrie dieses jetzt ebenfalls auf, dann machte eine vierte Kugel ihm endlich den Garaus. Mitleidig warf Kathy kurz noch einen Blick auf den Leichnam des Mexikaners. Er war ein Trottel gewesen aber so einen Tod hatte er nicht verdient. Dann jedoch riss sie sich wieder zusammen und zog die Asari weiter. Sie hatte keine Lust auch heute Nacht in irgendeinem Verdauungstrakt zu enden. Und die Menetekel war nicht mehr weit.
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  4. #84
    Mal vas Idenna
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    MacDarragh rief sie gerade noch rechtzeitig herein, denn ansonsten wäre Jane auch ohne Erlaubnis eingetreten, um ihrem Anliegen Luft zu verschaffen. "Specialist, nehmen Sie Platz." Die Soldatin ignorierte den latent feindseligen Tonfall, der ihr kaum verhohlen entgegenkam. Sie hatte sich schon mit zu vielen Offizieren angelegt, um vor diesem zu kuschen. ,,Commander.“, erwiderte sie einfach nur und zog den Stuhl zurück, um sich zu setzen. Ihr wäre mehr danach gewesen aufgebracht im Zimmer umherzulaufen, aber selbst in dieser fast manischen Phase ihrer ansonsten so lethargischen Natur hatte sie noch nicht alle Konventionen über Bord geworfen. "Was kann ich für Sie tun?" Jane holte Luft. Zu viel Chaos im Kopf, zu viele Worte auf einmal, die raus wollten. ,,Sie können mir sagen, was ich hier soll.“
    Jackpot.
    An jedem anderen Tag hätte Jane innerlich über den Ausdruck auf MacDarraghs Gesicht gejubelt, doch in diesem Moment war dieser sachte Hauch von Ratlosigkeit gepaart mit dem Moment der Stille, der sich zwischen den beiden entfaltete, Grund genug für sie den Mund zu einer wenig anziehenden Fratze aus Frust, Unverständnis und Wut zu verziehen. Ungebremst ratterte sie los: ,,Es kann doch nicht sein, dass man mich hier her kommandiert und niemand weiß warum und wieso und wofür überhaupt! Ich komme hier an, die ganze Anlage steht Kopf und am Ende erzählt man mir, dass ich in einem Krankenhaus gelandet bin?“ Jeder halbwegs klar denkende Mensch hätte sich gezügelt aus Angst, dass der Commander ihn zurechtweisen oder ihm gleich seinen Hund auf den Hals hetzen könnte, aber Jane dachte nicht mehr klar. Sie hatte genug von dem Mummenschanz der letzten Monate, in dem sie stets wie eine Marionette an den Fäden anderer gehangen hatte und nichts hatte tun können. Dieser Versetzung nach Protheus schien ihr nun wie der vorerst letzte Akt eines Stückes, dessen Hauptcharakter nicht einmal wusste, dass er Teil einer Aufführung war, geschweige denn auf wessen Bühne er stand. ,,Ich bin kein Arzt oder sonstwas, aber ich hab‘ die Kommunikationsanlage wieder entsperren können und verstehe was von Computern und Maschinen. Lassen Sie mich hier irgendetwas Sinnvolles machen und sagen Sie mir bitte, was das alles soll! Das Wort ‚Bitte‘ kam Jane selten, im Umgang mit Offizieren fast nie über die Lippen, aber in ihrem letzten wütenden Appell steckte auch ein spürbares Stück Verzweiflung. Man hätte meinen können, dass sie im Notfall bereit wäre, über den Schreibtisch zu steigen und eine Antwort von MacDarraghs Lippen abzulesen, wenn es nicht anders gehen sollte, auch wenn dies dazu führen würde, dass ihr erster Tag auf Protheus mit einem Gefecht beginnen und in einer Arrestzelle enden würde, weil sie einen Vorgesetzten belästigt hätte. Auch wenn sie von solchen Dingen noch weit genug entfernt war, um nicht einmal an sie zu denken war ihr Kummer mindestens ebenso groß wie ihre Wut und MacDarragh war, ob ihr das passte oder nicht, der Einzige, der ihr helfen konnte.


    ,,Sie können mir sagen, was ich hier soll.“
    Er runzelte die Stirn. Bei jedem Anderen auf dieser Station wäre die Antwort völlig selbstverständlich gewesen. Hier jedoch lag der Sachverhalt ein wenig anders. Denn Odinn hatte tatsächlich keine Ahnung, was er mit Jane hier anstellen sollte und wusste auch nicht, weswegen man sie ihm unterstellt hatte. Scheinbar war es nicht das erste Mal, dass Jane solch eine Antwort -nämlich keine- erhielt.
    ,,Es kann doch nicht sein, dass man mich hier her kommandiert und niemand weiß warum und wieso und wofür überhaupt! Ich komme hier an, die ganze Anlage steht Kopf und am Ende erzählt man mir, dass ich in einem Krankenhaus gelandet bin? Ich bin kein Arzt oder sonstwas, aber ich hab‘ die Kommunikationsanlage wieder entsperren können und verstehe was von Computern und Maschinen. Lassen Sie mich hier irgendetwas Sinnvolles machen und sagen Sie mir bitte, was das alles soll!"
    Mit gehobener Braue verfolgte Odinn Janes Ausbruch, ließ ansonsten jedoch keine Regung erkennen. Ohne ein Wort zu sagen aktivierte er sein Terminal und öffnete Janes Personalakte und blätterte sie stumm durch. Und tatsächlich war die Specialist häufiger und in kürzeren Zeiträumen versetzt und abgeordnet worden, als es in der Allianz üblich war. Wieder Stirnrunzeln. Durch den Holobilschirm hindurch musterte er Jane zum wiederholten male. Aus der Akte ergab sich kein Grund für ihre Versetzung nach Proteus und Projekt C. Darwin brauchte eigentlich auch kein weiteres Personal. "Ich werde Ihre Erwartungen wohl enttäuschen müssen", begann der Commander schließlich, wobei er mittels Handbewegung das Terminal wieder in den Schlafmodus schickte. "Für Ihre Versetzung gibt es keine plausible Erklärung. Zumindest keine, die sich aus den mir zur Verfügung stehenden Informationen ergäbe. Ich habe nicht nach Personal verlangt und eine Abfrage gab es im Vorhinein auch nicht." Kopfschütteln untermalte seine Worte. "Bis zu Ihrer Ankunft hatte ich nicht mal eine freie Planstelle für weiteres Personal."
    Einen Moment lang herrschte wieder Ruhe im Raum, während Odinn einen Schluck aus seinem Glas trank und dabei den Kopf seines Hundes kraulte, der Jane immer noch argwöhnisch beäugte. "Aber nun sind Sie ja hier und um ehrlich zu sein hatte ich nach Ihren kleinen Auftritt heute bereits die Idee, sie als IT-Sicherheitsbeauftragte zu verwenden. Der aktuelle scheint mit dieser Aufgabe ein wenig... überfordert zu sein." Sein Gesichtsausdruck machte mehr als deutlich, dass er mit der Leistung des bisherigen Amtsinhabers nicht sonderlich zufrieden war. "Als Specialist dürfen Sie Aufgaben eines Vorgesetzten in eng umschriebenen Aufgabengebieten übernehmen. Ich bestimme sie damit mit sofortiger Wirkung zur IT-Sicherheitsbeauftragten von Projekt C-Darwin. Laut Ihrer Akte haben Sie alle hierfür notwendigen Sicherheitsfreigaben und auch die übrigen Voraussetzungen für diese Stelle scheinen Sie zu erfüllen. Der aktuellen Sicherheitsbeauftragte wird Ihnen als Mitarbeiter unterstellt."
    Eine Handbewegung später hatte sich der Holobildschirm zwischen Jane und Odinn aufgebaut und der Commander begann auf der Tastatur einige Eingaben zu tätigen, ließ dabei Jane nicht aus den Augen. "Ich erhoffe mir, dass Sie sich nicht durch wild gewordene die Kontrolle über unser System aus den Händen reißen lassen. Ach, und eine Überarbeitung unserer Sicherheitsverschlüsselung unserer Haupteingangstür wäre auch nicht verkehrt." Ein Hauch von Vorwurf dran bei seinen Letzten Worten durch die ansonsten neutrale Stimme des Commanders.

  5. #85
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    "Hartnäckiger Bastard" Anstatt einfach liegenzubleiben und aufzugeben wie es jeder mit gesundem Selbsterhaltungstrieb getan hätte, erhob sich dieser Dickschädel, stieß den hinzugekommenen Scotty beiseite und hielt Werner in einer bärenartigen Umarmung gefangen. Kämpfen, Siegen oder Untergehen schien das Motto des Anführers der Befreiungsfront zu sein und so aktivierte er im Angesicht der Niederlage eine Bombe in der Rüstung. Werner ignorierte das dumme Gewäsch dieses Wahnsinnigen und sammelte stattdessen, biotische Energie in seinem Körper an. Eine biotischer Stoß war in dieser Lage nicht möglich, jedoch könnte eine plötzliche Freisetzung von Energie in Form einer Nova seinen Gegner wegstoßen. Zum Glück musst er es allerdings nicht auf den Versuch ankommen lassen, denn von der Seite segelte einer von Scotty Schockstäben heran und traf Uncle Touchy in der Seite. Schlagartig lockerte sich dessen Griff und der Terrorist stolperte rückwärts. Bevor er sich erholen konnte traf ihn der zweite Stab an der Stirn und beförderte ihn das Dach herunter. Werner warf sich im selben Moment zu Boden als dies von Scotty empfohlen wurde und kurz danach detonierte die menschliche Bombe. Der Alllianzoffizier spürte die Druckwelle über sich hinwegfegen, während der Knall der Bombe lautstark deren Explosion verkündete.
    Werner rappelte sich ächzend auf und ging langsam auf den noch auf dem Rücken liegenden Scotty zu. "Ich würde sagen....wir sind quitt?"
    "Ja, ich glaube wir können die Billanz als ausgeglichen betrachten.",stimmt er zu und bot dem Anderen seine Hand dar, die dieser ergriff und sich an ihr hochzog. Nachdem der Teilzeitdieb wieder auf den Beinen stand, ging Werner langsam auf den Rand des Daches zu und warf einen Blick hinab. Ein kleiner schwarzer Krater zierte den Asphalt unter ihnen, welchen einen Schuss Rot enthielt. Er war kleiner als gedacht, aber anhand des Rußes und der Abnutzungen, sowie der gesplitterten Fenster konnte man schlussfolgern das er vor dem Aufprall auf den Boden detoniert war. Ein Problem weniger für die Allianz, die Mission war letztendlich noch erfolgreich geendet.
    "Nun das war es hoffentlich mit bekensteinischen Befreiungsfront. Oder Befreiungsfront Bekenstein ? Wie auch immer, beschissener Name.", murmelte Werner kopfschüttelnd und trat dann wieder vom Rand weg. Ein erfolgreicher, aber auch beschissener Tag. Kowal war verletzt worden, Suarez Zustand war mehr als schlecht, vielleicht war er inzwischen sogar Tod. "Neumann, an Oberkommando. Tango down. Versorgen Verwundete und säubern anschließend den Ort hier." "Verstanden. Erwarte dann später ihren Missionsbericht." "Verstanden. Neumann Ende.", schloss Werner den Funkkanal. Auf den Bericht freute er sich nicht umbedingt. Über ihren Köpfen rauschten mehrere Shuttles an, unter ihnen Sanitäter und Nachrichtendienstler

    Unten angekommen waren die Allianzsoldaten dabei das Schlachtfeld zu sichten. Suarez hatte man sofort zum Shuttle gebracht, sein Zustand war immer noch mehr als kritisch und es kam jetzt darauf an ihn schnellstmöglichst in ein Hospital zu bringen. Auch Kowal hatte man weggebracht, er war ebenfalls schwer verletzt, würde dafür aber auf jedenfall durchkommen. Zwei der Terroristen hatten sich nach der Flucht ihres Anführers ergeben, sie würden dem Allianznachrichtendienst übergeben werden. Dieser war im Moment auch dabei das Gebäude auf den Kopf zu stellen um potenzielle Hinweise auf weitere Zellen zu ermitteln. Begleitet wurden sie dabei vom Räumkommando, wer wusste schon ob hier noch ein paar IED´s versteckt waren. Werner hatte den Helm abgenommen und sich eine Zigarette angesteck. Er rauchte nicht sehr häufig, aber nach einem solchen Tag war es der reinste Balsam.
    "Scheißtag. Aber wir haben es letztendlich doch noch geschafft, Mister Queen. Gute Arbeit. Ist bei ihnen alles in Ordnung?", fragte er an Scotty gerichtet.

    Scotty rieb sich noch ein wenig die schmerzenden Stellen am Körper. "Mehr oder weniger." Fataler als die leichten körperlichen Schäden waren in jedem Fall die Erlebnisse an sich gewesen. Mit einem Mal begann er das alte Diebesleben sehr zu vermissen. "Nehmen sie das nicht persönlich Neuman...." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "...aber ich glaube das war der erste und letzte Job den ich für die Allianz gemacht habe." Mehr als alles andere noch wollte er erst einmal Mel wiedersehen. "Ich hoffe nur Suarez kommt wieder in Ordnung."
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  6. #86
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Sonmoon Beitrag anzeigen
    Scotty rieb sich noch ein wenig die schmerzenden Stellen am Körper. "Mehr oder weniger." Fataler als die leichten körperlichen Schäden waren in jedem Fall die Erlebnisse an sich gewesen. Mit einem Mal begann er das alte Diebesleben sehr zu vermissen. "Nehmen sie das nicht persönlich Neuman...." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "...aber ich glaube das war der erste und letzte Job den ich für die Allianz gemacht habe." Mehr als alles andere noch wollte er erst einmal Mel wiedersehen. "Ich hoffe nur Suarez kommt wieder in Ordnung."


    Scheinbar war der Gelegenheitsdieb soweit in Ordnung, auch wenn ihn die Ereignisse des Tages spürbar mitgenommen hatten. Werner musste leicht schmunzeln, als Scotty erklärte das dies wohl sein letzter Job für die Allianz gewesen war. Er konnte es ihm nicht verdenken, dieses Leben war nicht unbedingt für jeden etwas. Die meisten Leute waren ungern der Gefahr ausgegsetzt ihren Arsch unter Feuer zu sehen. Ein Leben für die Allianz war nicht immer ein Kindergeburtstag, aber irgendjemand musste ja den Job machen und Werners Hintern hatte auch schon vor seiner Allianzkarriere unter Beschuß gestanden. Inzwischen wurde er allerdings dafür bezahlt was ein deutlicher Vorteil war, zudem klang die Menschheit beschützen auch besser, als die gegenerischen Gangmitglieder auszuknipsen. Der Allianzoffizier schnipste die abgebrannte Zigarette weg und schaute zu Queen runter.
    "Das hoffe ich ebenfalls. Aber er ist ein zäher mexikanischer Hurensohn, ich bin zuversichtlich das er dem Tod von der Schippe springt.", sprach Werner mit leichter Zuversicht. Die medizinische Versorgung auf Bekenstein war auf sehr hohem Stand, also waren seine Chancen gut zu überleben.
    "Was ihren Job angeht, so haben sie ihn gut gemacht auch wenn ich nachvollziehen kann das sie nicht heiss auf noch mehr solcher Erlebnisse sind. Wenn wir wieder in der Basis sind können sie sich erstmal ausruhen und ich kümmer mich dann in den nächsten Tagen darum das sie ihr Geld bekommen und von diesem Planeten verschwinden ohne im Bau zu landen. Dann können sie wieder ihrem Alltagsgeschäft nachgehen."
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  7. #87
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    ,,Sie können mir sagen, was ich hier soll.“
    Er runzelte die Stirn. Bei jedem Anderen auf dieser Station wäre die Antwort völlig selbstverständlich gewesen. Hier jedoch lag der Sachverhalt ein wenig anders. Denn Odinn hatte tatsächlich keine Ahnung, was er mit Jane hier anstellen sollte und wusste auch nicht, weswegen man sie ihm unterstellt hatte. Scheinbar war es nicht das erste Mal, dass Jane solch eine Antwort -nämlich keine- erhielt.
    ,,Es kann doch nicht sein, dass man mich hier her kommandiert und niemand weiß warum und wieso und wofür überhaupt! Ich komme hier an, die ganze Anlage steht Kopf und am Ende erzählt man mir, dass ich in einem Krankenhaus gelandet bin? Ich bin kein Arzt oder sonstwas, aber ich hab‘ die Kommunikationsanlage wieder entsperren können und verstehe was von Computern und Maschinen. Lassen Sie mich hier irgendetwas Sinnvolles machen und sagen Sie mir bitte, was das alles soll!"
    Mit gehobener Braue verfolgte Odinn Janes Ausbruch, ließ ansonsten jedoch keine Regung erkennen. Ohne ein Wort zu sagen aktivierte er sein Terminal und öffnete Janes Personalakte und blätterte sie stumm durch. Und tatsächlich war die Specialist häufiger und in kürzeren Zeiträumen versetzt und abgeordnet worden, als es in der Allianz üblich war. Wieder Stirnrunzeln. Durch den Holobilschirm hindurch musterte er Jane zum wiederholten male. Aus der Akte ergab sich kein Grund für ihre Versetzung nach Proteus und Projekt C. Darwin brauchte eigentlich auch kein weiteres Personal. "Ich werde Ihre Erwartungen wohl enttäuschen müssen", begann der Commander schließlich, wobei er mittels Handbewegung das Terminal wieder in den Schlafmodus schickte. "Für Ihre Versetzung gibt es keine plausible Erklärung. Zumindest keine, die sich aus den mir zur Verfügung stehenden Informationen ergäbe. Ich habe nicht nach Personal verlangt und eine Abfrage gab es im Vorhinein auch nicht." Kopfschütteln untermalte seine Worte. "Bis zu Ihrer Ankunft hatte ich nicht mal eine freie Planstelle für weiteres Personal."
    Einen Moment lang herrschte wieder Ruhe im Raum, während Odinn einen Schluck aus seinem Glas trank und dabei den Kopf seines Hundes kraulte, der Jane immer noch argwöhnisch beäugte. "Aber nun sind Sie ja hier und um ehrlich zu sein hatte ich nach Ihren kleinen Auftritt heute bereits die Idee, sie als IT-Sicherheitsbeauftragte zu verwenden. Der aktuelle scheint mit dieser Aufgabe ein wenig... überfordert zu sein." Sein Gesichtsausdruck machte mehr als deutlich, dass er mit der Leistung des bisherigen Amtsinhabers nicht sonderlich zufrieden war. "Als Specialist dürfen Sie Aufgaben eines Vorgesetzten in eng umschriebenen Aufgabengebieten übernehmen. Ich bestimme sie damit mit sofortiger Wirkung zur IT-Sicherheitsbeauftragten von Projekt C-Darwin. Laut Ihrer Akte haben Sie alle hierfür notwendigen Sicherheitsfreigaben und auch die übrigen Voraussetzungen für diese Stelle scheinen Sie zu erfüllen. Der aktuellen Sicherheitsbeauftragte wird Ihnen als Mitarbeiter unterstellt."
    Eine Handbewegung später hatte sich der Holobildschirm zwischen Jane und Odinn aufgebaut und der Commander begann auf der Tastatur einige Eingaben zu tätigen, ließ dabei Jane nicht aus den Augen. "Ich erhoffe mir, dass Sie sich nicht durch wild gewordene die Kontrolle über unser System aus den Händen reißen lassen. Ach, und eine Überarbeitung unserer Sicherheitsverschlüsselung unserer Haupteingangstür wäre auch nicht verkehrt." Ein Hauch von Vorwurf dran bei seinen Letzten Worten durch die ansonsten neutrale Stimme des Commanders.

    MacDarragh machte keine Anstalten, ihre Frage direkt zu beantworten. Jane spürte sacht eine Ader an ihrer Stirn hervortreten. Wie sie dieses hochwohlgeborene Betragen hasste. Er sollte ihr einfach eine Antwort geben und nicht noch stundenlang in den Akten umherblättern. Wie von selbst fing ihr rechtes Bein an auf der Stelle zu wippen. "Ich werde Ihre Erwartungen wohl enttäuschen müssen. Für Ihre Versetzung gibt es keine plausible Erklärung. Zumindest keine, die sich aus den mir zur Verfügung stehenden Informationen ergäbe. Ich habe nicht nach Personal verlangt und eine Abfrage gab es im Vorhinein auch nicht. Bis zu Ihrer Ankunft hatte ich nicht mal eine freie Planstelle für weiteres Personal." Jane biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen sich selbst, um nicht vollends die Fassung zu verlieren. ,,Was soll der Scheiß?!“ Während MacDarragh seinem Hund die Frisur richtete stellte sich Jane bereits auf weitere Monate der Langeweile ein. In eine Reha-Klinik abgeschoben. Die Finale Pointe in einem viel zu lange Witz, den sie schon lange nicht mehr lustig finden konnte. ,,Scheiß Allianz…“ Sie senkte den Kopf und hätte am liebsten auf den Boden gespuckt.
    "Aber nun sind Sie ja hier und um ehrlich zu sein hatte ich nach Ihren kleinen Auftritt heute bereits die Idee, sie als IT-Sicherheitsbeauftragte zu verwenden. Der aktuelle scheint mit dieser Aufgabe ein wenig... überfordert zu sein. Als Specialist dürfen Sie Aufgaben eines Vorgesetzten in eng umschriebenen Aufgabengebieten übernehmen. Ich bestimme sie damit mit sofortiger Wirkung zur IT-Sicherheitsbeauftragten von Projekt C-Darwin. Laut Ihrer Akte haben Sie alle hierfür notwendigen Sicherheitsfreigaben und auch die übrigen Voraussetzungen für diese Stelle scheinen Sie zu erfüllen. Der aktuelle Sicherheitsbeauftragte wird Ihnen als Mitarbeiter unterstellt." Es dauerte einen Moment, bis MacDarraghs Worte in ihrem Kopf angekommen waren. ,,Hat er nicht gerade gesagte, dass…“ Jane schaute den Commander verdutzt an und suchte nach Worten. Sicherheitsbeauftragte? Mitarbeiter? "Ich erhoffe mir, dass Sie sich nicht durch wild gewordene die Kontrolle über unser System aus den Händen reißen lassen.“ MacDarragh tat, als nähme er ihren verwirrten Gesichtsausdruck nicht wahr und tippte schon wieder auf seinem OmniTool herum. "Ach, und eine Überarbeitung unserer Sicherheitsverschlüsselung unserer Haupteingangstür wäre auch nicht verkehrt." Nach und nach nahm der Gedanke, den der Commander gerade in ihr angestoßen hatte, Gestalt an. Jane nickte langsam, gleichsam aus Abwägung und Zustimmung heraus und ließ sich das gerade Gehörte durch den Kopf gehen. ,,Wow.“ Tatsächlich fiel ihr nicht mehr dazu ein, zu groß war der Quantensprung, auf den sie MacDarragh gerade mitgenommen hatte. Nachdem er seine Eingaben getätigt und das Eingabefeld geschlossen hatte, schaute er sie mit neutraler Miene an als wolle er sich vergewissern, dass sie ihn auch verstanden hatte, denn der letzte Seitenhieb hatte zweifelsohne ihr gegolten. Janes Stimmung kippte rasant, doch anstatt ihrem ersten Impuls nachzugeben, sprang sie nicht jubelnd auf, sondern erhob sich langsam und nickte erneut. ,,Verstanden. Ich mache mich mit allem vertraut und fange mit dem Tor an.“ Da weder der Commander noch sein Hund den Eindruck machten, das Gespräch fortsetzen zu wollen, verließ sie das Büro. Den eigentlich obligatorischen Gruß vergaß sie wie üblich, aber MacDarragh war seit langem der erste Offizier, bei dem sie sich vorstellen konnte, in Zukunft vielleicht einmal die Hand zu heben.

    Draußen im Flur rief Jane ihr OmniTool auf und las die Nachrichten und Freigabemitteilungen, die bei ihr eingegangen waren. Es sah so aus, als hätte sie ein eigenes Büro und Freigaben für so ziemlich jeden Rechner, der nicht ausschließlich privat genutzt wurde. ,,Diese Reha-Klinik hat mehr Rechenpower als die meisten Fregatten…“, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Liste mit Netzwerkadressen überflog. Von ihrem Mitarbeiter hatte sie keine Nachricht bekommen, aber so, wie Jane die Allianz kannte, wusste der Gute noch nicht einmal, dass er eine neue Chefin hatte und wenn sie ehrlich mit sich selbst war, hatte sie auch ein mulmiges Gefühl dabei, auf einmal jemanden herumkommandieren zu sollen. Personalführung war an der Akademie nicht ihr stärkstes Fach gewesen.
    Vertieft in den Bildschirm vergaß sie nach und nach die Zeit und als sie irgendwann aufblickte, hatte sie keine Ahnung mehr, wie lange sie schon auf dem verlassenen Flur herumstand. ,,Wird Zeit, dass ich mich endlich umziehe…, dachte sie und schulterte ihre Tasche. Sie schaute auf dem Lageplan nach der Unterkunft, die ihr zur Verfügung gestellt worden war und machte sich auf den Weg. Auf halber Strecke fiel ihr ein, dass Delia ihr ja vorgeschlagen hatte, sich zu melden. Sie hielt an und rief erneut den Bildschirm auf. Eine Gruppe von Mitarbeitern der Anlage ging an ihr vorbei und obwohl sie auf ihr Display schaute, entgingen ihr die verwunderten Blicke der Leute angesichts der voll gerüsteten Soldatin nicht. Nach etwas Suchen im nicht ganz intuitiven Intranet des Komplexes fand Jane den Messaging-Service. Einfache Software, weder allzu viele Funktionen, noch besondere Sicherheitsabfragen, aber da Jane nicht vorhatte Staatsgeheimnisse oder Nacktbilder zu verschicken würde das Programm wohl seinen Zweck erfüllen. Zügig nahm sie einige Einstellungen vor und wählte dann Delia Hall als Adressatin aus:
    Code:
    [Oxford]MacDarragh hat mir was zu tun gegeben. Suche jetzt nach meinem Zimmer und hab dann frei. Später treffen?
    Jane ließ das Tool verschwinden und setzte ihren Weg fort. Morgen würde sie zum ersten Mal seit langem wieder eine richtige Aufgabe haben.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  8. #88
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Während der Kroganer Tierinnereien von seinem Körper abstreifte, kamen immer mehr Mitcamper aus ihren Löchern gekrochen, wobei die meisten beim Anblick der Kadaver wieder einen schnellen Abgang machte. Immerhin war einer von den Neuankömmlingen so aufmerksam den verwundeten Batarianer beiseite zu nehmen, damit sein Bein versorgt werden konnte. Der Doc, welcher inzwischen ebenfalls dazugekommen war hatte sich ein wenig abseits des Kreises aus Schaulustigen seiner angenommen. Auch Charis war jetzt doch noch zum "Kreis der Schwachen" gestoßen, ihren trockenen Kommentar ignorierte die Halbasiatin. Da ihre Klamotten und vor allem die Unterseite der Ärmel klebrige Flecken einer roten Substanz aufwiesen hatte sie vermutlich auch Besuch in ihrer kleinen Eremitage bekommen. Da die Asari jetzt hier war, war es scheinbar auch für ihren pelzigen Besucher nicht gut ausgegangen.
    "Je weniger von den Dingern, desto besser.", dachte sie während sie zu der immer noch am Boden liegenden SMG trat, beide Pistolen holsterte und diese aufhob. "Komm zu Mama", murmelte sie zufrieden zu sich selbst während sie sich abkniete und die Waffe entlud und anschließend wieder gefechtsbereit machte. In Anbetracht der Situation war es klug das jemand die Waffe bedient der es auch konnte. Sie starrte auf den Toten und die beiden Tierkadaver. Ein bisschen konnte sie den Unfall nachvollziehen, immerhin war sie vorhin beim Anblick des Biestes auch sehr nervös gewesen und hatte ihre beiden Magazine entleert. Nochmal durfte ihr so etwas nicht passieren. Im Wald hallten noch immer die Schreie der restlichen Tiere durch das Buschwerk, Anzahl und Entfernung unmöglich abzuschätzen. Sie trat wieder zum Rest und bekam noch mit wie Charis die Asari mit der menschlichen Adoptivtochter beruhigte und sich mit den beiden in Richtung Wrack aufmachte. Ein vernünftiger Gedanke, denn ganz offensichtlich war das Lager viel zu aufgefächert und damit kaum zu verteidigen. Während sich der Großteil der Waffenträger hier aufhielt konnten sich diese Biester im Dunkeln mühelos anpirschen und leichtere Beute reissen.

    Plötzlich wurde das Gebrüll im Urwald wieder lauter und an einem anderen Ende des Strandes war massives Geschützfeuer zu hören. Kathy schaute in die Richtung, ungefährt dort musste das Lager des Turianers und seiner Bagage liegen. Scheinbar bekamen auch die anderen Überlebenden einen Besuch abgestattet, auch wenn es ihnen leichter fallen sollte ein paar Tiere zurückzuschlagen. Allerdings klang es im Moment danach als ob sie den Dschungel mit Sturmgewehren umpflügen würden. Vermutlich hatten auch Killer von Korlus wenig Erfahrung mit wilden Raubtieren. Sie trat zu dem Doc, bei dem auch der Kroganer und ein paar andere der Bewaffneten standen. "Raubtiere. Als ob die Situation nicht schon schlimm genug wäre. Wir müssen mehr Wachen aufstellen.". sagte dieser zu den in der Nähe befindlichen Personen. Kathy ergriff jetzt das Wort:"Damit die ebenso enden wie der Mann dorthinten? Nein wir müssen uns in die Nähe des Wracks zurückziehen, unsere Verteidigungslinie verkürzen. Im Moment sind wir auf dem ganzen Strand verstreut, aus dem Dschungel können jederzeit diese Viecher herauskommen. Wir müssen uns an einem Ort konzentrieren an dem wir freies Schussfeld haben und wir die Biester rechtzeitig erkennen können. Bei der Menetekel." Der Kroganer nickte zustimmend, aber bevor der Batarianer antworten konnte erschall erneut lautes Geschrei und ein ohrenbetäubendes Gebrüll. Und diesmal kam es aus dem Lager. "Zu spät, sie sind schon drinnen.", kommentierte der Kroganer trocken und sah mit den anderen in Richtung Lager. "Das bedeutet wir müssen uns beeilen, alle müssen zur Menetekel.",erwiderte Kathy rasch. "Wir haben viele Verwundete, manche können nicht laufen.",bemerkte der Doktor energisch. "Vermutlich sind es bald nicht mehr soviele.",
    "Nun wer eine Waffe hat gibt den anderen Deckung, der Rest unterstützt diejenigen die es nicht alleine schaffen. Los!", erwiderte die Schwarzhaarige und aktivierte das Brandmunition-Upgrade an der SMG. "Brandmunition am Abend.."

    Schnelle machten sich Kathy und die Anderen auf den Weg in Richtung der Menetekel, deren Schatten wie ein unheimlicher stählerner Koloss in der Dunkelheit alles überragte. Dennoch war er vertrauenderweckender, als der Dschungel hinter ihnen. Im Lager selbst war inzwischen die Hölle los und die meisten liefen panisch über den Strand. Bei manchen war kein klares Ziel zu erkennen, ein paar ganz verwirrte schienen in den Dschungel zu rennen, während der Großteil die Menetekel als Fluchtrichtung auserkoren hatte. "Los zum Wrack.", ertönte die laute Bassstimme des Kroganers und gab dadurch den Verwirrten eine scheinbar nötige Anweisung. Kathy hörte von rechts lautes Geschrei und sah einen Salarianer in ihre Richtung stürmen, verfolgt von etwas was nur aussah wie ein flinker Schatten mit gelben Augen. Plötzlich blitzen die fahlen Krallen auf und ein schmerzerfüllter Schrei durchriss die ohnehin schon laute Nacht. Gröhlend ließ der Panther seine Zähne in den aufgeschlitzen Körper des Salarianers fahren, vermutlich eine ganz neue Geschmackerfahrung. Die Halbasiatin ging in die Knie und legte mit der Tempest an. Sanft krümmte sich der Abzugfinger und entließ einen Feuerstoß auf den essenden Predator. Mehrere Brandgeschoße schlugen in dessen schwarzen Pelz ein, setzten diesen dabei in Brand. Jaulend ließ der "Pantherbär", so wie Kathy die Kreaturen in Ermangelung eines Namens titulierte, von seiner Beute ab und wälzte seinen brennenden Pelz über den Boden. Kathy gab einen weiteren Feuerstoß ab, dessen Wirkung dieses Schauspiel beendete. Erneut roch sie diesen strengen Geruch, vermengt mit dem von verbrannten Fleisch. Schnell wandte sie ihren Blick ab und steuerte wieder mit den Anderen auf die Menetekel zu.

    Panik und Furcht hatten sich inzwischen über das ganze Lager gelegt, auch wenn die meisten jetzt auf das Wrack zusteuerten oder sich der bewaffneten Gruppe auf ihren Weg anschlossen. Der Kroganer war sehr gut im Antreiben und die Schreie der Raubtiere taten ihr übriges. Die Halbasiatin erblickte auf einmal ein etwas langsameres Pärchen, bei dem die eine Person die andere stützte. Vermutlich hätte sie die beiden ignoriert, wenn es nicht Schira und Lorek gewesen wären. Die verwundete Asari wurde von dem Salarianer unterstützt. "Kommen sie Schira, wir müssen hier weg. Es ist nicht mehr weit.", ermutigte dieser die Asari welche schmerzhaft das Gesicht verzog. "Ich kann nicht schneller. Lassen sie mich einfach los Lorek, ich halte sie nur auf..",erwiderte sie verzweifelt. "Kommt nicht in Frage.", erwiderte der Salarianer schnellsprechend und erblickte jetzt Kathy die auf die beiden zulief.
    "Miss Orlowski, gut sie zu sehen, Schira ist.." "Ich sehe schon. los legen sie den rechten Arm um meine Schulter.", unterbrach sie ihn und half dem Salarianer die Asari zu transportieren. In der freien rechten Hand hielt sie ihre Pistole, die Umgebung im Auge behaltend. Zu dritt schleppte sie sich nun weiter in Richtung Strand, angetrieben von Gebrüll und Schmerzensschreien, denn die Tiere schienen im Schutz der Dunkelheit zwischen die Gestrandeten zu fahren wie der Wolf durch die Schafsherde.

    "Gleich haben wir es geschafft, halten sie durch.", sagte Kathy motivierend während das Wrack immer näher kam. Sie selbst hatte den Zuspruch ebenfalls nötig, denn auch ihr schlug die unterschwellige Gefahr langsam aufs Gemüt, denn man hörte die Viecher immer auch wenn man sie nicht sah.
    Zwischen das Tiergeschrei und die allgemeine Panik mischten sich jetzt plötzlich auch etwas, was für Kathy wie Flüche klang. Spanische Flüche. Tatsächlich war es Esteban, der scheinbar seine Pflichten als Quartiermeister etwas zu sorgsam ausfüllte und anscheinend irgendetwas in eine Kiste gefüllt hatte. Diese war jetzt heruntergefallen und der Mexikaner dabei, fluchend den Inhalt aufzulesen. "Esteban sie Volltrottel, lassen sie das liegen und bewegen sie ihren Arsch zum Wrack.", fuhr ihn Kathy an während das Gewicht der Asari auf ihren Schultern drückte. Der Mexikaner sah auf und schüttelte abwertend den Kopf. "Gleich, Gleich ich muss nur noch das wieder aufsammeln. Dios mio." Kathy schüttelte jetzt ebenfalls über diese Blödheit den Kopf als sie plötzlich Bewegung hinter dem Mexikaner sah. Und zwei stechend gelbe Augen die näher kamen. "Runter!", brüllte sie laut in seine Richtung und legte mit der Waffe auf die Augen an. Der Mexikaner drehte sich allerdings stattdessen um und bekam so das zweifelhafte Vergnügen in die gelben Augen des Jägers zu schauen, bevor dieser seinen Sprung beendete und sein Zähne in die Schulter des Mannes zu versenken und eingewaltiges Stück Fleisch zu reissen. Ein markerschütternder Schrei entfuhr noch den Lippen des Mexikaners, bevor eine krallenbewehrte Pranke seinen Oberkörper aufschnitt und er verstummte. Die Asari neben Kathys Ohr schrie in dasselbige, während die Geschäftsfrau das Feuer eröffnete. Zwei Schuss trafen den Kopf des Tieres, einer in die Schulter. Gequält schrie dieses jetzt ebenfalls auf, dann machte eine vierte Kugel ihm endlich den Garaus. Mitleidig warf Kathy kurz noch einen Blick auf den Leichnam des Mexikaners. Er war ein Trottel gewesen aber so einen Tod hatte er nicht verdient. Dann jedoch riss sie sich wieder zusammen und zog die Asari weiter. Sie hatte keine Lust auch heute Nacht in irgendeinem Verdauungstrakt zu enden. Und die Menetekel war nicht mehr weit.


    Charis stockte der Atem als sie bei dem Wrack der Menetekel angelangt war und die Lücke, durch die Kathy und sie heute noch geklettert waren plötzlich verschlossen vorfand. Das heißt, eigentlich hatte nur jemand ein Stück Stallplatte davorgehievt. Hinter ihr gellten Schüsse durch die Nacht, gemischt mit Geschrei und Gefluche und dem merkwürdig kehligem Gurren, dass die jagenden Wesen von sich gaben. „Zurück!“, wie Charis an und hieb biotische aufgeladene Fäuste gegen das Bleck. Es bewegte sich zwar, stürzte jedoch nicht. Jemand musste es von Hinten gesichert haben und so bedurfte es sehr viel Kraft die Stütze zu brechen. „Lassen Sie mich!“, sagte da plötzlich Myrie mit unbekannter Entschlossenheit in der Stimme. Charis trat erschöpft beiseite und beobachtete staunend, wie die Asari die Stahlbarriere mit einem biotischen Schleier umhüllte, beinahe sanft anhob und dann laut scheppernd zu Boden fallen ließ. „Netter Trick“, kommentierte Charis anerkennend. Myrie lächelte und hob ihre Kleine auf den Arm. Charis zückte die Waffe und betrat das Schiff als Erste. Irgendjemand war hier und wenn dieser Jemand sich schon vor der Außenwelt abschirmte, wusste sie nicht, ob er ihnen wohlgesonnen war.
    Vorsichtig tapsten die beiden Asari Voran. Das Kind war zu erschöpft vor Angst, als dass es mehr machen konnte als still und zerbrechlich in den Armen der immer schwächer werdenden Myrie zu liegen. Charis, die Pistole im Anschlag, sicherte einen kleinen Bereich und öffnete mehrere Kabinen um deren Inhalt zu prüfen. Die Schräglage des Schiffes machte es nicht einfacher etwas Geeignetes zu finden, doch schließlich sah sie ein mit Kissen ausstaffiertes Bett ohne Leiche im Raum und lotste Myrie hinein. Dankbar ließ sich die Asari auf den Schlafplatz sinken und hauchte Charis ein ehrliches „Danke“ zu. Zu mehr war sie nicht in der Lage, denn die Erschöpfung und die Furcht forderten nun von beiden ihren Tribut. Charis schloss die Kabinentür durch zuziehen. Die Elektronik war in diesem Teil des Schiffes inaktiv.
    Von Draußen gelten noch immer Schreie und Schüsse, doch anstatt abzunehmen wurden sie lauter. So laut sogar, dass Charis einige Wortfetzen verstehen konnte. Scheinbar war sie nicht die Einzige gewesen, die den Plan gefasst hatte die Menetekel sei ein gutes Versteck. Rasch ging Charis zu dem lukenarigen Eingang, der etwas über einen Meter vom Boden entfernt klaffte. Tatsächlich stürzte da eine Menge an Gestalten auf das Schiff zu. Mit Schrecken sah sie, wie immer wieder schattenhafte Raubtiere zwischen die Flüchtenden sprangen, einen packten und damit verschwanden. Beleuchtet vom Mündungsfeuer vieler Waffen wirkte diese groteske Szene, eingerahmt durch das Loch durch das sie schaute, wie ein brutaler, schlecht ausgeleuchteter Extranet-Film. Schon waren die Ersten beim Schiff, doch nicht alle kannten den Eingang und klopften wie von Sinnen gegen die gepanzerte Außenhaut. Einige Andere sahen jedoch Charis und eilten auf sie zu, gehetzt von riesigen Monstern mit scharfen Klauen und gebleckten Zähnen. Eins der Biester trottete zwischen den kreischenden Leuten umher, als ginge es die ganze Sache nichts an. Etwas Blutiges tropfte ihm aus dem Maul. Ein anderes Wesen, kleiner als sein Gefährte aber nicht weniger bedrohlich, sprang unterdessen umher und warf dabei spielend kreischende Flüchtlinge um. Sobald die Leute umgeworfen auf dem Boden lagen, huschte es jedoch kurz weg und wartete bis sie sich schreiend und taumelnd wieder aufgerafft hatten und erneut wegliefen.
    „Helfen Sie mir!“, brüllte eine Frau in Panik. Charis trat beiseite und ließ sie in das Schiff klettern, ein zeitintensives Unterfangen, denn sie war weder sehr jung noch sehr schlank. Nachdem sie sich auf dem Bauch liegend keuchend ins Innere des Schiffes gerettet hatte, traten schon die Nächsten heran. „Weg da!“, fauchte ein Mann und Charis erkannte zum dritten Mal einen der drei jungen Rassisten. Er und sein verbliebener Freund stürzten nun auf die Luke zu und gestikulierten der Asari Platz zu machen. Sie sahen das Wesen nicht, dass da wie ein Phantom hinter ihnen herjagte und, als der Erste ins Schiff gesprungen war, einen Satz auf den hinteren der Beiden machte. Kreischend stürzte er zu Boden, fluchte und schrie, die Hände in den Rand des Eingangs gekrallt. Blut spritze aus seinen Händen, denn die Ränder des Loches warfen wie garstige Zähne. Das Wesen hinter ihm packte ihn mit den mächtigen Klauen, fixierte ihn und grub dann unter widerlichem Knirschen und schmatzen die mächtigen Fangzähne in seinen Bauch. Charis hörte irgendetwas platzen und Blut aus der offenen Wunde schießen während der Mann tief Luft einsog und dann, zu einem langen Schrei gedehnt, wieder ausstieß. Das Wort „Hilfe“ war in diesem Schrei enthalten. Der sich schon im Schiff befindende Bursche kam zurück, fasste die Handgelenke seines Freundes und zog was das Zeug hielt. „Hilf mir!“, presste er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Die Schreie des Gepackten steigerten sich ins Makabre, denn Tier und Freund schienen den Versuch zu unternehmen, ob man einen Menschen in der Mitte zerreißen konnte, wenn man nur fest genug zog. Die Antwort tendierte zum Ja. Ein glitschiger, roter Wurm schlängelte sich aus der offenen Bauchwunde des Gepackten und tanzte fröhlich zuckend eine Handbreit über der Erde. Charis unterdrückte ein Würgen und zog ihre Pistole, drückte die linke Hand auf den Mund und hob die Rechte. „Schieß!“, brüllte der Ziehende. „Schiiiiieß“, gurgelte der Zerreißende. Und Charis schoss. Mit einem feuchten Klatschen spritze dem Untier Blut und Hirn ins Gesicht. Der Ziehende schrie auf, ließ die Handgelenke seines Freundes los und sah mit ausbrechendem Geheul dem Wesen zu, das den nun toten Jungen mit sich riss. „Waruuuum?“, schrie er und sah Charis mit verquollenen Augen an. „Weil es gnädig war“, antwortete Charis trocken und schaute weg. „Schlampe!“, heulte der jetzt Alleingelassene. „Schlampe! Stirb und verreck!“ Die Asari verstand den Schmerz und schob den Gedanken beiseite, den Jungen gleich hier zu erschießen. Allerdings richtete sie die Waffe auf ihn. „Verpiss dich! Hier wollen noch mehr durch“, verwies sie ihn mit unterkühlter Stimme, denn schon kamen sie Nächsten herangeeilt und versuchten ihr Glück bei der Luke. Der Mann schleppte apathisch davon. Zu ihrer Nicht-Verwunderung sah Charis, dass zu den nächsten Ankömmlingen Kathy gehörte. Die Frau war unzerstörbar. Sie stützte eine Asari während ein Salarianer mit besorgten Blicken zurück zum Lager den Rücken deckte. Ohne Waffe. „Geben Sie mir Ihre Hand!“, rief Charis und hielt die Hand hilfsbereit der anderen Asari entgegengestreckt. Vorsichtig hievten Kathy und Charis die Verletzte hoch und zogen sie ins Schiff. Der Salarianer folgte und kniete neben der Frau.
    Verflucht! Was sind das für Dinger?“, fragte Charis laut, obwohl sie bezweifelte eine qualifizierte Antwort zu erhalten. Die Schmugglerin zückte ihre Pistole und zielte in die Nacht draußen vor dem Schiff. „Hoffentlich irren Sie sich, Orlowski, und die Nächte dauern nicht länger als die Tage…“ Die Luke sollte eigentlich eine gute Chance zur Verteidigung bieten, doch wer wusste schon, was in dieser Welt noch so jagte.
    Shepard Commander ist offline

  9. #89
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Sie rollte mit den Augen und blieb dabei nahezu unentdeckt, so, wie sie gegen das Licht gewandt dastand. "Das solltest du eigentlich schon kennen..", raunte sie dabei halb ernst. Noch einmal ging der skeptische Blick über ihre rechte Schulter, schnurrte beim Anblick eines leeren Eingangsbereiches des Polizeipräsidiums und erklärte schon ihre Situation, als sie noch im Gedanken feststeckte, selbst wieder hinein zu gehen und sich die Stiefel eigens zu holen. "Die haben noch meine Stiefel. Ohne die geh ich hier nicht weg. Sentimentaler Scheiß, aber immerhin."

    Luci atmete tief ein und aus, brauchte keinen Mut den sie sich anatmen musste, sondern wollte die Hoffnung schöpfen, dass noch kein Polizist auf ihren Vorrat gestoßen war. Deshalb drehte sie sich schon auf dem kalten Asphalt um und setzte bereits den ersten Fuß auf die nächsthöhere Stufe. "Nehme an ich muss die Alte erstmal dafür zusammenfalten.." Mental schob sie sich dafür direkt die Ärmel nach oben.


    "Wie?", fragte er schrill, kaum dass Leif sah, dass seine Freundin sich dem Höllentor einer Polizeiwache erneut zuwandte. Und das wegen einem Paar lächerlicher Stiefel, die man in selber Ausführung bestimmt in jedem Geschäft fand, wie er dachte, aber nicht aussprach, weil ihn irgendetwas davon abhielt. Sicher war es besser so. Dass der Schwede sie am Arm faste, um sie aufzuhalten, schien schon ein Affront. Jedenfalls sah Luceija ihn im selben Moment, über die Schulter hinweg, genau so an. Eine Rechtfertigung und sei es irgendeine, musste dem Blonden jetzt schnellstmöglich über die Lippen kommen. Etwas unbeholfen wanderte seine Zeigefinger parallel dazu an seine Schläfe. Er hatte ihr den Vogel zeigen wollen, kratzte sich aber jetzt lediglich, mit einem Unschuldsblick, machte etwas, das an kindliche Pausbacken erinnerte und stieß dann scharf Luft aus, bevor er vorschlug: "Lass doch mich die Ding-...Stiefel! holen-...Ja?"
    AeiaCarol ist offline

  10. #90
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Charis stockte der Atem als sie bei dem Wrack der Menetekel angelangt war und die Lücke, durch die Kathy und sie heute noch geklettert waren plötzlich verschlossen vorfand. Das heißt, eigentlich hatte nur jemand ein Stück Stallplatte davorgehievt. Hinter ihr gellten Schüsse durch die Nacht, gemischt mit Geschrei und Gefluche und dem merkwürdig kehligem Gurren, dass die jagenden Wesen von sich gaben. „Zurück!“, wie Charis an und hieb biotische aufgeladene Fäuste gegen das Bleck. Es bewegte sich zwar, stürzte jedoch nicht. Jemand musste es von Hinten gesichert haben und so bedurfte es sehr viel Kraft die Stütze zu brechen. „Lassen Sie mich!“, sagte da plötzlich Myrie mit unbekannter Entschlossenheit in der Stimme. Charis trat erschöpft beiseite und beobachtete staunend, wie die Asari die Stahlbarriere mit einem biotischen Schleier umhüllte, beinahe sanft anhob und dann laut scheppernd zu Boden fallen ließ. „Netter Trick“, kommentierte Charis anerkennend. Myrie lächelte und hob ihre Kleine auf den Arm. Charis zückte die Waffe und betrat das Schiff als Erste. Irgendjemand war hier und wenn dieser Jemand sich schon vor der Außenwelt abschirmte, wusste sie nicht, ob er ihnen wohlgesonnen war.
    Vorsichtig tapsten die beiden Asari Voran. Das Kind war zu erschöpft vor Angst, als dass es mehr machen konnte als still und zerbrechlich in den Armen der immer schwächer werdenden Myrie zu liegen. Charis, die Pistole im Anschlag, sicherte einen kleinen Bereich und öffnete mehrere Kabinen um deren Inhalt zu prüfen. Die Schräglage des Schiffes machte es nicht einfacher etwas Geeignetes zu finden, doch schließlich sah sie ein mit Kissen ausstaffiertes Bett ohne Leiche im Raum und lotste Myrie hinein. Dankbar ließ sich die Asari auf den Schlafplatz sinken und hauchte Charis ein ehrliches „Danke“ zu. Zu mehr war sie nicht in der Lage, denn die Erschöpfung und die Furcht forderten nun von beiden ihren Tribut. Charis schloss die Kabinentür durch zuziehen. Die Elektronik war in diesem Teil des Schiffes inaktiv.
    Von Draußen gelten noch immer Schreie und Schüsse, doch anstatt abzunehmen wurden sie lauter. So laut sogar, dass Charis einige Wortfetzen verstehen konnte. Scheinbar war sie nicht die Einzige gewesen, die den Plan gefasst hatte die Menetekel sei ein gutes Versteck. Rasch ging Charis zu dem lukenarigen Eingang, der etwas über einen Meter vom Boden entfernt klaffte. Tatsächlich stürzte da eine Menge an Gestalten auf das Schiff zu. Mit Schrecken sah sie, wie immer wieder schattenhafte Raubtiere zwischen die Flüchtenden sprangen, einen packten und damit verschwanden. Beleuchtet vom Mündungsfeuer vieler Waffen wirkte diese groteske Szene, eingerahmt durch das Loch durch das sie schaute, wie ein brutaler, schlecht ausgeleuchteter Extranet-Film. Schon waren die Ersten beim Schiff, doch nicht alle kannten den Eingang und klopften wie von Sinnen gegen die gepanzerte Außenhaut. Einige Andere sahen jedoch Charis und eilten auf sie zu, gehetzt von riesigen Monstern mit scharfen Klauen und gebleckten Zähnen. Eins der Biester trottete zwischen den kreischenden Leuten umher, als ginge es die ganze Sache nichts an. Etwas Blutiges tropfte ihm aus dem Maul. Ein anderes Wesen, kleiner als sein Gefährte aber nicht weniger bedrohlich, sprang unterdessen umher und warf dabei spielend kreischende Flüchtlinge um. Sobald die Leute umgeworfen auf dem Boden lagen, huschte es jedoch kurz weg und wartete bis sie sich schreiend und taumelnd wieder aufgerafft hatten und erneut wegliefen.
    „Helfen Sie mir!“, brüllte eine Frau in Panik. Charis trat beiseite und ließ sie in das Schiff klettern, ein zeitintensives Unterfangen, denn sie war weder sehr jung noch sehr schlank. Nachdem sie sich auf dem Bauch liegend keuchend ins Innere des Schiffes gerettet hatte, traten schon die Nächsten heran. „Weg da!“, fauchte ein Mann und Charis erkannte zum dritten Mal einen der drei jungen Rassisten. Er und sein verbliebener Freund stürzten nun auf die Luke zu und gestikulierten der Asari Platz zu machen. Sie sahen das Wesen nicht, dass da wie ein Phantom hinter ihnen herjagte und, als der Erste ins Schiff gesprungen war, einen Satz auf den hinteren der Beiden machte. Kreischend stürzte er zu Boden, fluchte und schrie, die Hände in den Rand des Eingangs gekrallt. Blut spritze aus seinen Händen, denn die Ränder des Loches warfen wie garstige Zähne. Das Wesen hinter ihm packte ihn mit den mächtigen Klauen, fixierte ihn und grub dann unter widerlichem Knirschen und schmatzen die mächtigen Fangzähne in seinen Bauch. Charis hörte irgendetwas platzen und Blut aus der offenen Wunde schießen während der Mann tief Luft einsog und dann, zu einem langen Schrei gedehnt, wieder ausstieß. Das Wort „Hilfe“ war in diesem Schrei enthalten. Der sich schon im Schiff befindende Bursche kam zurück, fasste die Handgelenke seines Freundes und zog was das Zeug hielt. „Hilf mir!“, presste er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Die Schreie des Gepackten steigerten sich ins Makabre, denn Tier und Freund schienen den Versuch zu unternehmen, ob man einen Menschen in der Mitte zerreißen konnte, wenn man nur fest genug zog. Die Antwort tendierte zum Ja. Ein glitschiger, roter Wurm schlängelte sich aus der offenen Bauchwunde des Gepackten und tanzte fröhlich zuckend eine Handbreit über der Erde. Charis unterdrückte ein Würgen und zog ihre Pistole, drückte die linke Hand auf den Mund und hob die Rechte. „Schieß!“, brüllte der Ziehende. „Schiiiiieß“, gurgelte der Zerreißende. Und Charis schoss. Mit einem feuchten Klatschen spritze dem Untier Blut und Hirn ins Gesicht. Der Ziehende schrie auf, ließ die Handgelenke seines Freundes los und sah mit ausbrechendem Geheul dem Wesen zu, das den nun toten Jungen mit sich riss. „Waruuuum?“, schrie er und sah Charis mit verquollenen Augen an. „Weil es gnädig war“, antwortete Charis trocken und schaute weg. „Schlampe!“, heulte der jetzt Alleingelassene. „Schlampe! Stirb und verreck!“ Die Asari verstand den Schmerz und schob den Gedanken beiseite, den Jungen gleich hier zu erschießen. Allerdings richtete sie die Waffe auf ihn. „Verpiss dich! Hier wollen noch mehr durch“, verwies sie ihn mit unterkühlter Stimme, denn schon kamen sie Nächsten herangeeilt und versuchten ihr Glück bei der Luke. Der Mann schleppte apathisch davon. Zu ihrer Nicht-Verwunderung sah Charis, dass zu den nächsten Ankömmlingen Kathy gehörte. Die Frau war unzerstörbar. Sie stützte eine Asari während ein Salarianer mit besorgten Blicken zurück zum Lager den Rücken deckte. Ohne Waffe. „Geben Sie mir Ihre Hand!“, rief Charis und hielt die Hand hilfsbereit der anderen Asari entgegengestreckt. Vorsichtig hievten Kathy und Charis die Verletzte hoch und zogen sie ins Schiff. Der Salarianer folgte und kniete neben der Frau.
    Verflucht! Was sind das für Dinger?“, fragte Charis laut, obwohl sie bezweifelte eine qualifizierte Antwort zu erhalten. Die Schmugglerin zückte ihre Pistole und zielte in die Nacht draußen vor dem Schiff. „Hoffentlich irren Sie sich, Orlowski, und die Nächte dauern nicht länger als die Tage…“ Die Luke sollte eigentlich eine gute Chance zur Verteidigung bieten, doch wer wusste schon, was in dieser Welt noch so jagte.


    Überall Panik und Chaos und zwischendurch geifernde Bestien welche sich nach Lust und Laune ihre Beute aus den Fliehenden zu reissen schienen. Man konnte sich hektisch in der Dunkelheit umsehen und nach den Monstern Ausschau halten, aber diese Tiere waren hier zu Hause und die meisten sahen nur ein paar gelbe Augen oder hörten ein Fauchen bevor es sie auch schon erwischte. Kathy blendete die Schreie aus und fokussierte sich auf das Ziel, die Menetekel war nicht mehr weit und auch nicht die Luke aus der sie am Tag mit Charis ausgestiegen war. Die Asari neben ihr begann immer schwerer zu atmen, verständlich wenn man bedachte das der Großteil ihrer Verletzungen noch nicht komplett verheilt waren und sie vor wilden Bestien flohen.
    Die Schwarzhaarige erblickte jetzt die Luke, sah dort das Mündungsfeuer eines Schusses, woraufhin ein lautes Geschrei ertönte und eines der Monster mit seiner Beute im Dunkeln verschwand. Kathy blieb kurz stehen und ging mit ihrer Waffe dessen vermutete Laufrichtung ab, jedoch schien das Wesen mit seinem Fang verschwunden zu sein. Vielleicht wollte es erstmal essen, bevor es weiterjagte die Nacht war noch nicht zu Ende. Angewurzelt stehen bleiben war jedoch auch keine Option und so setzten die drei ihre Weg zur Luke fort. Überraschenderweise schien dort Charis die Rolle der Türsteherin übernommen zu haben. Wobei Kathy nicht davon überrascht war die Asari im Wrack vorzufinden, sondern das sie an der Luke stand. Entgegenkommend half sie ihre Artgenossin mit ins Wrack zu hieven, worauf kurze Zeit später Lorek hinterherkam. Der Salarianer sah nach der Asari während Kathy mit Charis hinaus in die Dunkelheit schaute. Die Asari fragte was das für Dinger sind eine Frage die sich wohl jeder Überlebende stellte, jedoch wohl einen Xenobiologen und eine genauere Untersuchung erforderte. Letztendlich würde sich Kathy allerdings nicht umbedingt besser fühlen wenn sie wusste was sie umbringen wollte. „Hoffentlich irren Sie sich, Orlowski, und die Nächte dauern nicht länger als die Tage…“ Bevor Kathy darauf einging, wandte sie sich an den Salarianer der immer noch bei der Asari kniete. "Lorek nehmen sie Schira und suchen sie sich einen Platz im Schiff wo sie sich bequem hinlegen und ausruhen kann. Hier bei der Luke ist es nicht sicher für sie beide.", sprach sie den Salarianer freundlich an. Dieser nickte hektisch und half dann der Asari auf. "Sie haben Recht. Ich suche mir mit ihr weiter hinten eine ruhige Ecke. Passen sie auf sich auf Miss Orlowski.", antwortete er im freundlichen Stakkato und verschwand dann mit der Asari im hinteren Teil des Schiffes. Eine Sorge weniger für Kathy, welche sich jetzt wieder Charis zuwandte.
    "Nun ich hoffe auch das ich mich Irre und die Nacht kürzer ist als der Tag. Es könnte durchaus möglich sein, immerhin haben wir keine Informationen über diesen Planeten.",erklärte sie nachdenklich. Soweit sie sich an das erinnerte was sie mal hinsichtlich der Erde gelesen hatte, hing das vom Winkel des Planeten zur Sonne, seiner Flugbahn und dem Aufenthaltsort auf dem Planeten selbst ab. Lauter Faktoren über die sie nicht Bescheid wussten, aber vielleicht hatten sie ja Glück und es war im Moment "Sommer" am Ort wo sie sich befanden und die Tage länger als die Nächte. Leider konnte es genausogut umgekehrt sein.
    "Nun wir werden das wohl auf die harte Tour herausfinden müssen. Normalerweise habe ich ja nichts gegen lange Nächte, aber dann bitte in einem Club mit großer Tanzfläche, guter Musik und ein wenig MDMA und nicht auf Planet Terror mit einem Rudel Pantherbären.",meinte sie selbstironisch.
    "Oder wie immer diese Viecher auch heissen mögen. Mich erinnern sie irgendwie an eine Kreuzung von zwei Tieren die es auf der Erde gibt." Von draussen vernahmen die beiden plötzlich Schüsse, deren Quelle nicht weit entfernt schien. Und tatsächlich im schwachen Licht das ihnen zur Verfügung stand konnten sie eine Person erkennen, es war Xenator der Turianer mit dem Kathy hätte die Wache antreten sollen. Mit drei schnellen Schüssen schoß er auf eines der Raubtiere das ihm anscheinend versuchte von hinten zu erwischen, aber immer dabei scheinbar auf die falsche Person gestoßen war. Der Turianer entdeckte jetzt die beiden Frauen in der Luke und bewegte sich zügig auf sie zu. Hinter ihm kam jetzt allerding auch Bewegung auf, denn der Predator bemerkte das die Beute ihm wieder den Rücken zugewandt hatte und witterte seine Chance. Da der Turianer im Weg war erschien Kathy die SMG zu unpräzise und hielt stattdessen die Pistole mit beiden Händen, die Nacht nach den verräterischen gelben Augen Ausschau haltend. Plötzlich sah sie die Kreatur, schräg links hinter dem Turianer. Die Halbasiatin konzentrierte sich, legte an und feuerte einen Doppelschuß ab. Ein gequältes Kreischen verdeutlichte die Trefferwirkung und der Turianer erreichte die Luke, wo er sich ohne Probleme hochzog. "Danke.", bedankte er sich und ging dann von der Luke weg. "Waren sie nicht mit dem Doc unterwegs?", erkundigte sich Kathy bei dem Turianer. "Ja, aber wir wurden in einem Gedränge getrennt. Er ist mit dem Kroganer unterwegs, also sind seine Chancen nicht schlecht solange der nicht in einen Blutrausch verfällt. Das hier ist nicht der einzigste Eingang durch den Absturz hat das Schiff einen Haufen Löcher.", erklärte er optimistisch und verschwand dann weiter im Schiff, wohl um den Gang freizumachen oder sich auszuruhen. "Also um ehrlich zu sein beruhigt mich diese Aussage nicht besonders." Mehr Löcher bedeuteten Einstiegsmöglichkeiten für die Raubtiere und sie wollte garantiert nicht auf engem Raum mit ihnen eingesperrt sein.
    "Wenn das die Raubtiere sind, frage ich mich wie deren Beutetiere aussehen. Hoffentlich hält die Fauna hier nicht noch mehr Überraschungen bereit." Erneut warf sie den Blick hinaus in die Dunkelheit, noch immer hallten Schreie durch die Nacht. Im Moment war jedoch kein Flüchtender zu erkennen der die Luke ansteuerte, vermutlich spielten die Tiere mit denen die immer noch draussen waren inzwischen Katz und Maus.
    "Gibt es auf der Heimatwelt der Asari auch solche Großraubtiere?", fragte Kathy an Charis gewandt, einmal um sich von den Schreien abzulenken, aber auch weil sie es interessierte. Vielleicht beherrschten diese ja sogar Biotik, wie man an den Asari sah bot deren Planet das evolutionäre Potenzial dazu.
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  11. #91
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Scheinbar war der Gelegenheitsdieb soweit in Ordnung, auch wenn ihn die Ereignisse des Tages spürbar mitgenommen hatten. Werner musste leicht schmunzeln, als Scotty erklärte das dies wohl sein letzter Job für die Allianz gewesen war. Er konnte es ihm nicht verdenken, dieses Leben war nicht unbedingt für jeden etwas. Die meisten Leute waren ungern der Gefahr ausgegsetzt ihren Arsch unter Feuer zu sehen. Ein Leben für die Allianz war nicht immer ein Kindergeburtstag, aber irgendjemand musste ja den Job machen und Werners Hintern hatte auch schon vor seiner Allianzkarriere unter Beschuß gestanden. Inzwischen wurde er allerdings dafür bezahlt was ein deutlicher Vorteil war, zudem klang die Menschheit beschützen auch besser, als die gegenerischen Gangmitglieder auszuknipsen. Der Allianzoffizier schnipste die abgebrannte Zigarette weg und schaute zu Queen runter.
    "Das hoffe ich ebenfalls. Aber er ist ein zäher mexikanischer Hurensohn, ich bin zuversichtlich das er dem Tod von der Schippe springt.", sprach Werner mit leichter Zuversicht. Die medizinische Versorgung auf Bekenstein war auf sehr hohem Stand, also waren seine Chancen gut zu überleben.
    "Was ihren Job angeht, so haben sie ihn gut gemacht auch wenn ich nachvollziehen kann das sie nicht heiss auf noch mehr solcher Erlebnisse sind. Wenn wir wieder in der Basis sind können sie sich erstmal ausruhen und ich kümmer mich dann in den nächsten Tagen darum das sie ihr Geld bekommen und von diesem Planeten verschwinden ohne im Bau zu landen. Dann können sie wieder ihrem Alltagsgeschäft nachgehen."


    "Ja Mel, heute geht es los. Alles ist bereits abgeklärt worden. Und das Geld habe ich auch bereits bekommen. Es ist sogar nochmal mehr als ausgemacht war. Scheinbar hab ich hier wirklich jemanden beeindruckt." Lachend verabschiedete er sich dann von seiner Schwester und legte auf. 3 Tage waren nun mittlerweile seit dem Ende der Operation vergangen. Scotty hatte die Zeit größtenteils auf der Basis verbracht. Kowal war bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, wenngleich er noch nicht wieder am aktiven Dienst teilnehmen konnte und auf Krücken durch die Basis ging. Suarez hingegen war immer noch auf der Intensivstation und bislang auch nicht ansprechbar. Sein Zustand war immer noch mehr als kritisch. Scotty hoffte wirklich er würde es schaffen, denn irgendwie machte er sich selbst auch ein wenig dafür verantwortlich. Das würde ihn jedoch von seiner heutigen Abreise nicht abhalten. Er hatte sich nach diesem ganzen Trubel erst einmal vorgenommen nach Hause zu fliegen. Mel und er hatten mit der Bezahlung für diesen Job vorerst mehr als genug Geld um für eine ganze Weile durchzkommen. Teilweise hatte er schon mit dem Gedanken gespielt die ganze Diebes-Geschichte ganz aufzugeben. Doch das hatte noch Zeit für später. Seine wenigen Sachen hatte er bereits gepackt. Der Flug ging in etwas weniger als eineinhalb Stunden ab. Noch ein wenig Zeit um sich von seinem zeitweiligem Arbeitgeber zu verabschieden. Mit langsamen Schritten ging er auf den Besprechungsraum zu wo Werner sich laut Informationen unten am Empfang gerade aufhielt und klopfte dann an der Tür.
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  12. #92
    Drachentöter Avatar von numberten
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    "Ja Mel, heute geht es los. Alles ist bereits abgeklärt worden. Und das Geld habe ich auch bereits bekommen. Es ist sogar nochmal mehr als ausgemacht war. Scheinbar hab ich hier wirklich jemanden beeindruckt." Lachend verabschiedete er sich dann von seiner Schwester und legte auf. 3 Tage waren nun mittlerweile seit dem Ende der Operation vergangen. Scotty hatte die Zeit größtenteils auf der Basis verbracht. Kowal war bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, wenngleich er noch nicht wieder am aktiven Dienst teilnehmen konnte und auf Krücken durch die Basis ging. Suarez hingegen war immer noch auf der Intensivstation und bislang auch nicht ansprechbar. Sein Zustand war immer noch mehr als kritisch. Scotty hoffte wirklich er würde es schaffen, denn irgendwie machte er sich selbst auch ein wenig dafür verantwortlich. Das würde ihn jedoch von seiner heutigen Abreise nicht abhalten. Er hatte sich nach diesem ganzen Trubel erst einmal vorgenommen nach Hause zu fliegen. Mel und er hatten mit der Bezahlung für diesen Job vorerst mehr als genug Geld um für eine ganze Weile durchzkommen. Teilweise hatte er schon mit dem Gedanken gespielt die ganze Diebes-Geschichte ganz aufzugeben. Doch das hatte noch Zeit für später. Seine wenigen Sachen hatte er bereits gepackt. Der Flug ging in etwas weniger als eineinhalb Stunden ab. Noch ein wenig Zeit um sich von seinem zeitweiligem Arbeitgeber zu verabschieden. Mit langsamen Schritten ging er auf den Besprechungsraum zu wo Werner sich laut Informationen unten am Empfang gerade aufhielt und klopfte dann an der Tür.


    Stress. Dieses Wort fasste die letzten drei Tage für Werner recht gut zusammen. Die Nachbereitung eines Einsatzes war zwar nicht so gefährlich wie der Einsatz selbst, dafür aber fast noch zeitraubender. Einsatzberichte mussten geschrieben werden, Ausrüstung wollte zurückgeführt werden und ordentlich protokolliert werden. Auch die Allianz kam nicht ohne Bürokratie aus, auch wenn man im 22. Jahrhundert nicht mehr 3 Formulare für einen neuen Bleistift ausfüllen musste. Die meisten Soldaten ärgerten sich über die Verwaltung doch sie war mehr als notwendig, nie zuvor in der Geschichte der Menschheit war eine so gewaltige Fläche von so wenig Soldaten kontrolliert wurden. Bisher war die Allianz aus ihren interstellaren Auseinandersetzungen erfolgreich hervorgegangen, einen umfassenden Raumkrieg an mehreren Fronten hatte sie bisher noch nie führen müssen. Zum Glück sah es auch nicht so aus als würde sie nächster Zukunft in einen hineinstolpern. Bis zu den Batarianern hatte die Menscheit inzwischen ein freundliches Verhältnis und erstere waren nicht mehr stark genug die Menschheit direkt anzugreifen. Ansonsten war es zur Zeit ruhig und außer in Extranetfilemn war es unwahrscheinlich das auf einmal ein Gegner aus dem Nichts auftauchte und alles kurz und klein schlug.
    Werner hatte auch nach seinen Verwundeten geschaut, Kowal war auf dem Weg der Besserung und humpelte inzwischen lautstark fluchend durch die Gänge. Leider konnte man das von Suarez nicht sagen, aber die Tatsache das er noch immer am Leben war, konnte man wohl als positiv werten. Auch um Queens Bezahlung und dessen Abflug von Bekenstein hatte sich Werner gekümmert, immerhin hatte dieser seine Vertragspflichten zur Zufriedenheit erfüllt. Soweit sich Werner richtig erinnerte war der Abflug heute, auch wenn er nicht mehr genau wusste wann. Der junge Allianzoffizier war gerade dabei mit sich dem Quartiermeister herumzuärgern der ihm eine Liste von angeblichen Fehls zugesandt hatte. Er selbst fragte sich was wohl die Auswertung seines Missionsberichtes ergeben würde. Es war nicht alles rund gelaufen und trotz des erfolgreichen Ausgangs der Mission konnte sich eines der hohen Tiere dazu entscheiden, seinen Leutnantposten auf Probe wieder zu kippen. Es war zwar ein stressiger Posten, aber Werner hatte zu lange gearbeitet um nach der ersten Mission wieder zurückgestuft zu werden. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    "Herein.",antwortete er, woraufhin Scotty eintrat. "Ah sie sind es Mister Queen. Setzen sie sich wenn sie wollen. Soweit ich mich erinnere geht ihr Flug bald ab. Ich vermute mal sie sind erleichtert endlich hier wegzukommen?", erkundigte sich Werner freundlich.
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  13. #93
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    Überall Panik und Chaos und zwischendurch geifernde Bestien welche sich nach Lust und Laune ihre Beute aus den Fliehenden zu reissen schienen. Man konnte sich hektisch in der Dunkelheit umsehen und nach den Monstern Ausschau halten, aber diese Tiere waren hier zu Hause und die meisten sahen nur ein paar gelbe Augen oder hörten ein Fauchen bevor es sie auch schon erwischte. Kathy blendete die Schreie aus und fokussierte sich auf das Ziel, die Menetekel war nicht mehr weit und auch nicht die Luke aus der sie am Tag mit Charis ausgestiegen war. Die Asari neben ihr begann immer schwerer zu atmen, verständlich wenn man bedachte das der Großteil ihrer Verletzungen noch nicht komplett verheilt waren und sie vor wilden Bestien flohen.
    Die Schwarzhaarige erblickte jetzt die Luke, sah dort das Mündungsfeuer eines Schusses, woraufhin ein lautes Geschrei ertönte und eines der Monster mit seiner Beute im Dunkeln verschwand. Kathy blieb kurz stehen und ging mit ihrer Waffe dessen vermutete Laufrichtung ab, jedoch schien das Wesen mit seinem Fang verschwunden zu sein. Vielleicht wollte es erstmal essen, bevor es weiterjagte die Nacht war noch nicht zu Ende. Angewurzelt stehen bleiben war jedoch auch keine Option und so setzten die drei ihre Weg zur Luke fort. Überraschenderweise schien dort Charis die Rolle der Türsteherin übernommen zu haben. Wobei Kathy nicht davon überrascht war die Asari im Wrack vorzufinden, sondern das sie an der Luke stand. Entgegenkommend half sie ihre Artgenossin mit ins Wrack zu hieven, worauf kurze Zeit später Lorek hinterherkam. Der Salarianer sah nach der Asari während Kathy mit Charis hinaus in die Dunkelheit schaute. Die Asari fragte was das für Dinger sind eine Frage die sich wohl jeder Überlebende stellte, jedoch wohl einen Xenobiologen und eine genauere Untersuchung erforderte. Letztendlich würde sich Kathy allerdings nicht umbedingt besser fühlen wenn sie wusste was sie umbringen wollte. „Hoffentlich irren Sie sich, Orlowski, und die Nächte dauern nicht länger als die Tage…“ Bevor Kathy darauf einging, wandte sie sich an den Salarianer der immer noch bei der Asari kniete. "Lorek nehmen sie Schira und suchen sie sich einen Platz im Schiff wo sie sich bequem hinlegen und ausruhen kann. Hier bei der Luke ist es nicht sicher für sie beide.", sprach sie den Salarianer freundlich an. Dieser nickte hektisch und half dann der Asari auf. "Sie haben Recht. Ich suche mir mit ihr weiter hinten eine ruhige Ecke. Passen sie auf sich auf Miss Orlowski.", antwortete er im freundlichen Stakkato und verschwand dann mit der Asari im hinteren Teil des Schiffes. Eine Sorge weniger für Kathy, welche sich jetzt wieder Charis zuwandte.
    "Nun ich hoffe auch das ich mich Irre und die Nacht kürzer ist als der Tag. Es könnte durchaus möglich sein, immerhin haben wir keine Informationen über diesen Planeten.",erklärte sie nachdenklich. Soweit sie sich an das erinnerte was sie mal hinsichtlich der Erde gelesen hatte, hing das vom Winkel des Planeten zur Sonne, seiner Flugbahn und dem Aufenthaltsort auf dem Planeten selbst ab. Lauter Faktoren über die sie nicht Bescheid wussten, aber vielleicht hatten sie ja Glück und es war im Moment "Sommer" am Ort wo sie sich befanden und die Tage länger als die Nächte. Leider konnte es genausogut umgekehrt sein.
    "Nun wir werden das wohl auf die harte Tour herausfinden müssen. Normalerweise habe ich ja nichts gegen lange Nächte, aber dann bitte in einem Club mit großer Tanzfläche, guter Musik und ein wenig MDMA und nicht auf Planet Terror mit einem Rudel Pantherbären.",meinte sie selbstironisch.
    "Oder wie immer diese Viecher auch heissen mögen. Mich erinnern sie irgendwie an eine Kreuzung von zwei Tieren die es auf der Erde gibt." Von draussen vernahmen die beiden plötzlich Schüsse, deren Quelle nicht weit entfernt schien. Und tatsächlich im schwachen Licht das ihnen zur Verfügung stand konnten sie eine Person erkennen, es war Xenator der Turianer mit dem Kathy hätte die Wache antreten sollen. Mit drei schnellen Schüssen schoß er auf eines der Raubtiere das ihm anscheinend versuchte von hinten zu erwischen, aber immer dabei scheinbar auf die falsche Person gestoßen war. Der Turianer entdeckte jetzt die beiden Frauen in der Luke und bewegte sich zügig auf sie zu. Hinter ihm kam jetzt allerding auch Bewegung auf, denn der Predator bemerkte das die Beute ihm wieder den Rücken zugewandt hatte und witterte seine Chance. Da der Turianer im Weg war erschien Kathy die SMG zu unpräzise und hielt stattdessen die Pistole mit beiden Händen, die Nacht nach den verräterischen gelben Augen Ausschau haltend. Plötzlich sah sie die Kreatur, schräg links hinter dem Turianer. Die Halbasiatin konzentrierte sich, legte an und feuerte einen Doppelschuß ab. Ein gequältes Kreischen verdeutlichte die Trefferwirkung und der Turianer erreichte die Luke, wo er sich ohne Probleme hochzog. "Danke.", bedankte er sich und ging dann von der Luke weg. "Waren sie nicht mit dem Doc unterwegs?", erkundigte sich Kathy bei dem Turianer. "Ja, aber wir wurden in einem Gedränge getrennt. Er ist mit dem Kroganer unterwegs, also sind seine Chancen nicht schlecht solange der nicht in einen Blutrausch verfällt. Das hier ist nicht der einzigste Eingang durch den Absturz hat das Schiff einen Haufen Löcher.", erklärte er optimistisch und verschwand dann weiter im Schiff, wohl um den Gang freizumachen oder sich auszuruhen. "Also um ehrlich zu sein beruhigt mich diese Aussage nicht besonders." Mehr Löcher bedeuteten Einstiegsmöglichkeiten für die Raubtiere und sie wollte garantiert nicht auf engem Raum mit ihnen eingesperrt sein.
    "Wenn das die Raubtiere sind, frage ich mich wie deren Beutetiere aussehen. Hoffentlich hält die Fauna hier nicht noch mehr Überraschungen bereit." Erneut warf sie den Blick hinaus in die Dunkelheit, noch immer hallten Schreie durch die Nacht. Im Moment war jedoch kein Flüchtender zu erkennen der die Luke ansteuerte, vermutlich spielten die Tiere mit denen die immer noch draussen waren inzwischen Katz und Maus.
    "Gibt es auf der Heimatwelt der Asari auch solche Großraubtiere?", fragte Kathy an Charis gewandt, einmal um sich von den Schreien abzulenken, aber auch weil sie es interessierte. Vielleicht beherrschten diese ja sogar Biotik, wie man an den Asari sah bot deren Planet das evolutionäre Potenzial dazu.


    Kathy war ganz klar in Panik. Oder einfach nur ein verfluchtes Musterbeispiel für die Unsinnigkeit der menschlichen Rasse. Nachdem die verletzte Asari und ihr ebenfalls verletzter salarianischer Gefährte davongekrochen waren um sich vermutlich irgendwo eine dunkle Ecke zum Sterben zu suchen, begann die Halbasiatin irgendetwas von langen Nächten, Clubs und längst nicht mehr fabrizierten illegalen Betäubungsmitteln zu brabbeln. Vermutlich hatte sich die Schießwütige an ihrem eigenen Stoff berauscht. Charis schnaubte durch die hübsche Nase und umfasste den Griff der Waffe mit beiden Händen, entschlossen der Menschenfrau weder zuzuhören, noch auf irgendwelche Fragen zu antworten. Diesen Entschluss warf sie keine zehn Sekunden später allerdings wieder über Bord, denn als Kathy in einem Anfall unangebrachter Kontaktfreudigkeit nach Großrauftieren auf der Heimatwelt der Asari fragte, platzte der Schmugglerin mit stummen Knall der nicht vorhandene Kragen. Charis Miene sprach für sich und es wäre unnötig gewesen diese Frage zu verbalisieren. Sie tat es trotzdem. „Sagen Sie, sind Sie bescheuert? Was reden Sie denn da über meine Heimatwelt?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf und schaute Kathy in die braunen Augen und suchte nach Anzeichen für den erklärenden Drogenkonsum. Sie fand keine und schob die Frage entweder auf Pietätlosigkeit oder Dummheit. Die Schreie um das Wrack wurden zunehmend weniger, mittlerweile konnte man sogar das Fauchen der Biester hören, die sich um ein Stück Beute schlugen. Den untermalenden Schreien nach zu urteilen ein noch lebendes Stück Beute. Charis spähte ins Dunkle. Die wenigen umherlaufenden Personen wurden nun in Ruhe gelassen, die Prädatoren erklärten die Jagd für beendet und schlugen sich ins Unterholz zurück. Natürlich hatte trotzdem niemand das Verlangen, einen Fuß nach Draußen zu setzten. „Übrigens wurde ich auf der Citadel geboren. Soviel also zum Thema Heimatwelt“, sagte Charis, ohne Kathy dabei anzusehen. Rassistische Menschen, dachte alle Asari seien gleich, nur weil sie vor lauter Individualität und geheuchelter Selbstbestimmung nicht einmal mehr wussten, wo vorne und wo hinten ist. Charis hätte jetzt Lust auf eine Zigarette, gab dem Verlangen jedoch nicht nach. Beide Hände am Griff der Waffe und schräg auf dem Seite liegend, den linken Arm als Stütze auf dem Boden, schaute sie ins Nichts. Das Unterholz war schwarz, ebenso wie der Nachthimmel, der allerdings gesprenkelt war von Sternen. Dies war ein sicherer Indikator dafür, dass es hier in der Nähe keine Ansammlung von zivilisierten Wesen gab, keine Städte oder Raumhäfen. Nein, sie waren allein. Irgendwo im verdammten Nirgendwo. Nun war es an Charis eine Frage zu stellen, die der Situation ihrer Meinung nach jedoch angemessener erschien, als die der Menschenfrau, denn immerhin war nun nichts als Stille zu vernehmen. „Glauben Sie an Gott? Oder mehrere davon?
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  14. #94
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    Stress. Dieses Wort fasste die letzten drei Tage für Werner recht gut zusammen. Die Nachbereitung eines Einsatzes war zwar nicht so gefährlich wie der Einsatz selbst, dafür aber fast noch zeitraubender. Einsatzberichte mussten geschrieben werden, Ausrüstung wollte zurückgeführt werden und ordentlich protokolliert werden. Auch die Allianz kam nicht ohne Bürokratie aus, auch wenn man im 22. Jahrhundert nicht mehr 3 Formulare für einen neuen Bleistift ausfüllen musste. Die meisten Soldaten ärgerten sich über die Verwaltung doch sie war mehr als notwendig, nie zuvor in der Geschichte der Menschheit war eine so gewaltige Fläche von so wenig Soldaten kontrolliert wurden. Bisher war die Allianz aus ihren interstellaren Auseinandersetzungen erfolgreich hervorgegangen, einen umfassenden Raumkrieg an mehreren Fronten hatte sie bisher noch nie führen müssen. Zum Glück sah es auch nicht so aus als würde sie nächster Zukunft in einen hineinstolpern. Bis zu den Batarianern hatte die Menscheit inzwischen ein freundliches Verhältnis und erstere waren nicht mehr stark genug die Menschheit direkt anzugreifen. Ansonsten war es zur Zeit ruhig und außer in Extranetfilemn war es unwahrscheinlich das auf einmal ein Gegner aus dem Nichts auftauchte und alles kurz und klein schlug.
    Werner hatte auch nach seinen Verwundeten geschaut, Kowal war auf dem Weg der Besserung und humpelte inzwischen lautstark fluchend durch die Gänge. Leider konnte man das von Suarez nicht sagen, aber die Tatsache das er noch immer am Leben war, konnte man wohl als positiv werten. Auch um Queens Bezahlung und dessen Abflug von Bekenstein hatte sich Werner gekümmert, immerhin hatte dieser seine Vertragspflichten zur Zufriedenheit erfüllt. Soweit sich Werner richtig erinnerte war der Abflug heute, auch wenn er nicht mehr genau wusste wann. Der junge Allianzoffizier war gerade dabei mit sich dem Quartiermeister herumzuärgern der ihm eine Liste von angeblichen Fehls zugesandt hatte. Er selbst fragte sich was wohl die Auswertung seines Missionsberichtes ergeben würde. Es war nicht alles rund gelaufen und trotz des erfolgreichen Ausgangs der Mission konnte sich eines der hohen Tiere dazu entscheiden, seinen Leutnantposten auf Probe wieder zu kippen. Es war zwar ein stressiger Posten, aber Werner hatte zu lange gearbeitet um nach der ersten Mission wieder zurückgestuft zu werden. Plötzlich klopfte es an der Tür.
    "Herein.",antwortete er, woraufhin Scotty eintrat. "Ah sie sind es Mister Queen. Setzen sie sich wenn sie wollen. Soweit ich mich erinnere geht ihr Flug bald ab. Ich vermute mal sie sind erleichtert endlich hier wegzukommen?", erkundigte sich Werner freundlich.


    "Ich würde lügen wenn ich jetzt nein sagen würde." erwiderte Scotty und lachte. "Ich habe mich selten so sehr nach Zuhause und meiner Schwester gesehnt. Aber....ich habe auch sehr viel gelernt in der Zeit als ich hier war." Fast schon hatte er Angst er würde zu rührseelig werden, aber es musste einfach gesagt werden. "Auch wenn ich nun weiß dass es kein dauerhaftes Leben für mich ist weiß ich dafür umso mehr zu schätzen was ihr von der Allianz täglich für Taugenichtse wie mich tut. Ich habe tiefsten Respekt vor ihrer Arbeit und freue mich dass sie mir eine Chance gegeben haben mich zu beweisen. Darum möchte ich nur sagen.....danke Boss. Nein, Sergeant Neumann." Kurz salutierte er spaßhaft und schüttelte ihm dann die Hand. "Und wie sagt man so schön, die Galaxis ist groß, aber man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Vielleicht revanchiere ich mich ja mal." Mit einem Blick auf die Uhr sah er dass er nun wirklich los musste. Der Transporter zum Raumhafen wartete schon vor der Tür.
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  15. #95
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    Kathy war ganz klar in Panik. Oder einfach nur ein verfluchtes Musterbeispiel für die Unsinnigkeit der menschlichen Rasse. Nachdem die verletzte Asari und ihr ebenfalls verletzter salarianischer Gefährte davongekrochen waren um sich vermutlich irgendwo eine dunkle Ecke zum Sterben zu suchen, begann die Halbasiatin irgendetwas von langen Nächten, Clubs und längst nicht mehr fabrizierten illegalen Betäubungsmitteln zu brabbeln. Vermutlich hatte sich die Schießwütige an ihrem eigenen Stoff berauscht. Charis schnaubte durch die hübsche Nase und umfasste den Griff der Waffe mit beiden Händen, entschlossen der Menschenfrau weder zuzuhören, noch auf irgendwelche Fragen zu antworten. Diesen Entschluss warf sie keine zehn Sekunden später allerdings wieder über Bord, denn als Kathy in einem Anfall unangebrachter Kontaktfreudigkeit nach Großrauftieren auf der Heimatwelt der Asari fragte, platzte der Schmugglerin mit stummen Knall der nicht vorhandene Kragen. Charis Miene sprach für sich und es wäre unnötig gewesen diese Frage zu verbalisieren. Sie tat es trotzdem. „Sagen Sie, sind Sie bescheuert? Was reden Sie denn da über meine Heimatwelt?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf und schaute Kathy in die braunen Augen und suchte nach Anzeichen für den erklärenden Drogenkonsum. Sie fand keine und schob die Frage entweder auf Pietätlosigkeit oder Dummheit. Die Schreie um das Wrack wurden zunehmend weniger, mittlerweile konnte man sogar das Fauchen der Biester hören, die sich um ein Stück Beute schlugen. Den untermalenden Schreien nach zu urteilen ein noch lebendes Stück Beute. Charis spähte ins Dunkle. Die wenigen umherlaufenden Personen wurden nun in Ruhe gelassen, die Prädatoren erklärten die Jagd für beendet und schlugen sich ins Unterholz zurück. Natürlich hatte trotzdem niemand das Verlangen, einen Fuß nach Draußen zu setzten. „Übrigens wurde ich auf der Citadel geboren. Soviel also zum Thema Heimatwelt“, sagte Charis, ohne Kathy dabei anzusehen. Rassistische Menschen, dachte alle Asari seien gleich, nur weil sie vor lauter Individualität und geheuchelter Selbstbestimmung nicht einmal mehr wussten, wo vorne und wo hinten ist. Charis hätte jetzt Lust auf eine Zigarette, gab dem Verlangen jedoch nicht nach. Beide Hände am Griff der Waffe und schräg auf dem Seite liegend, den linken Arm als Stütze auf dem Boden, schaute sie ins Nichts. Das Unterholz war schwarz, ebenso wie der Nachthimmel, der allerdings gesprenkelt war von Sternen. Dies war ein sicherer Indikator dafür, dass es hier in der Nähe keine Ansammlung von zivilisierten Wesen gab, keine Städte oder Raumhäfen. Nein, sie waren allein. Irgendwo im verdammten Nirgendwo. Nun war es an Charis eine Frage zu stellen, die der Situation ihrer Meinung nach jedoch angemessener erschien, als die der Menschenfrau, denn immerhin war nun nichts als Stille zu vernehmen. „Glauben Sie an Gott? Oder mehrere davon?


    Kathy nahm die heftige Reaktion wortlos entgegen. Sie hatte auch gar nicht angenommen das Charis von Thessia kam, nur das die Asari ein Grundwissen über den Heimatplaneten ihrer Rasse hatte. Letztendlich war es aber hauptsächlich ein Versuch gewesen sich von dem Vorgängen draussen abzulenken, ein Umstand den die Asari wohl nicht so angemessen empfand. Kathy sah wieder in die Dunkelheit, dass passte gar nicht zu ihr, sie musste sich eingestehen das sie nervöser war als in irgendeiner Sitauation der letzten Monate. Schießereien, Morde all das war sie nach zahlreichen Jahren gewöhnt, aber von Raubtieren gejagt zu werden? Das weckte scheinbar eine Angst die noch aus Urzeiten der Menschheit stammte, aber immer noch in den Genen des modernen Menschen verankert war. Draussen wurde es stiller, entweder waren die Biester dabei sich die Bäuche vollzuschlagen oder hatten sich zurückgezogen. Kathy wollte gar nicht wissen wie viele der Überlebenden der Jagd zum Opfer gefallen waren. Mit ein wenig Glück hatten sie die andere Gruppe gefressen, aber da diese besser bewaffnet und kampferfahrener ware, standen die Chancen dafür wohl eher schlecht. Der Sternenhimmel leuchtete hell über diesem Planeten und die Sterne waren ein stummer Zeuge des nächtlichen Massakers. Kathy hatte noch nie einen so intensiven Sternenhimmel gesehen, abgesehen von den Flügen im All. In Berlin bekam man nur noch selten einen Sternenhimmel zu sehen. Die Stille, ein leuchtender Sternenhimmel, aber genießen konnte man ihn nicht. Es war genau wie mit dem malerischen Strand tagsüber, Orte voller Schönheit aber bei Betrachtung hatte man immer seine eigene beschissene Situation im Hinterkopf. Plötzlich sprach die Asari Kathy von der Seite an, und stellte ihr eine Frage. Sogar zu einem von Kathys "Lieblingsthemen". Die Schwarzhaarige musste kurz schmunzeln. Gott. In Situationen wie diesen war er immer Gesprächsthema.
    "Ob ich an Gott glaube? Ein höheres Wesen das über uns alle wacht und deswegen meiner Anbetung würdig ist? Nun ich sage es mal so, als ich noch klein war habe ich es mit Gebeten zu diesem Gott versucht. Mach das die Schläge aufhören. Lass mich morgen etwas essbares finden. Solche Sachen halt. War aber nicht sonderlich erfolgreich.", beschied sie zynisch und schüttelte leicht den Kopf. "Irgendwann ist mir dann klar geworden das es nichts bringt Gott um irgendetwas anzubetteln, man muss sich alles selbst erkämpfen. Dabei hilft einem niemand keine Bibel, Koran oder sonstige religiöse Schriften. Wenn man nicht töten soll, dann darf Gott niemanden zulassen der einen töten will, um die Eltern zu ehren muss man auch welche haben. Letztendlich bedeutungslos, denn Religionen wurden von Menschen geschaffen.",erklärte sie mit einer leichten Bitterkeit. "Ich sehe keinen Grund mehr an Gott oder ähnliches zu glauben. Die Welt ist ein schlechter und kalter Ort und die einzige Person die wirklich ein Interesse daran hat das man in ihr überlebt ist man selbst. Es gibt keinen behütenden Gott der die Guten belohnt und die schlechten bestraft, kein Karma das für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt. Meiner Beobachtung nach sind die ehrlichen und die jenigen die es gut mit einen meinen immer die ersten Opfer, oder glauben sie etwa das auf diesem Planeten die sanftmütigen und Freundlichen überleben werden? Nein das werden wenn überhaupt Leute wie sie, ich oder die Arschlöcher von heute Mittag sein, so zynisch das auch klingen mag.",erklärte Kathy mit leichtem Ärger in der Stimme. Auch wenn sie wusste das man sie kaum einen guten Menschen nennen konnte und sie sich damit abgefunden hatte das der Wolf die Schafe frisst, so ärgerte sie diese Tatsache trotzdem manchmal.
    "Aber vielleicht irre ich mich auch und wenn ich den Löffel abgebe stehe ich plötzlich vor dem Schöpfer aller Dinge. Nun falls dem tatsächlich so ist, werde ich ihn wohl fragen was der ganze Scheiss sollte und mich dann anschließend in der Hölle zu den Bastarden gesellen die ich schon dorthin geschickt habe.", erklärte sie mit einem gewissen Zynismus in der Stimme und schüttelte verächtlich den Kopf. Noch immer war es still draussen, ein gutes Zeichen wie sie fand und während sie bei ihrem Monolog über Gott ein wenig wütend geworden war, so beruhigte sie sich jetzt wieder.
    "Ich entschuldige mich übrigens für meine unangebrachten Äußerungen vorhin. Ich bin wohl im Moment durch den Mist hier mehr neben der Spur als mir lieb ist.", erklärte sie an die Asari gewandt mit entschuldigendem Tonfall. Sie atmete einmal tief durch, was für ein Abend.
    "Und wie sieht es bei ihnen aus? Glauben sie an irgendeine höhere Macht oder so etwas?",fragte sie Charis neugierig. Die Schmugglerin machte nicht unbedingt einen religiösen Eindruck, aber wer wusste schon was hinter diesem blauen Schädel vorging. Bevor die Asari jedoch etwas antworten konnte, hallte aufeinmal ein lautes metallisches Geräusch durch den Raum. KLONG. Beide Frauen schauten sich verwirrt um und kurz nach draussen für den Fall das jemand von draussen gegen die Aussenhülle schlug. Es war jedoch nichts zu sehen. Dann ertönte ein weiteres Geräusch, kurz danach ein weiteres, bis es sich zu einer schnellen Abfolge steigerte, so als ob sich jemand schnell durch das Schiff bewegen würde und dabei ab und zu gegen die Metallstreben schlagen würde. Kathy steckte die Pistole weg und griff zur SMG, den Blick auf die Richtung gerichtet aus der das Hämmern kam. Aus der es näher kam. "Scheiße.", murmelte Kathy vor sich und schaute um die Ecke des Ganges. Dort sah sie Xenator, der ebenfalls mit seiner Waffe der Geräuschkulisse folgte. Plötzlich verstummte es, eine Totenstille breitete sich im Schiff aus als alle schweigend nach dem Geräusch lauschten.
    Mit einem berstenden Krachen, barsten plötzlich die schon arg gelittenen Bodenplatten, was den in der Nähe befindlichen Turianer von den Beinen warf. Aus dem Loch sprang eines der Wesen hervor und schlug seine Krallen in den Stahl sich aus dem Loch ziehend, in Richtung des Turianers.
    "Unten bleiben!", rief Kathy zum Turianer und eröffnete mit ihrer Waffe das Feuer. Ein Feuerstoß aus Brandmunition traf das Monster welches sich jedoch jaulend und brennend weiter zum Turianer bewegte.

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    "Ich würde lügen wenn ich jetzt nein sagen würde." erwiderte Scotty und lachte. "Ich habe mich selten so sehr nach Zuhause und meiner Schwester gesehnt. Aber....ich habe auch sehr viel gelernt in der Zeit als ich hier war." Fast schon hatte er Angst er würde zu rührseelig werden, aber es musste einfach gesagt werden. "Auch wenn ich nun weiß dass es kein dauerhaftes Leben für mich ist weiß ich dafür umso mehr zu schätzen was ihr von der Allianz täglich für Taugenichtse wie mich tut. Ich habe tiefsten Respekt vor ihrer Arbeit und freue mich dass sie mir eine Chance gegeben haben mich zu beweisen. Darum möchte ich nur sagen.....danke Boss. Nein, Sergeant Neumann." Kurz salutierte er spaßhaft und schüttelte ihm dann die Hand. "Und wie sagt man so schön, die Galaxis ist groß, aber man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Vielleicht revanchiere ich mich ja mal." Mit einem Blick auf die Uhr sah er dass er nun wirklich los musste. Der Transporter zum Raumhafen wartete schon vor der Tür.


    Werner konnte die Sehnsucht von Scotty nach Zuhause nachvollziehen. Der Einsatz war alles andere als einfach gewesen und für einen Zivilisten sicherllich mehr als unangenehm. Der Allianzsoldat hoffte das sein Gegenüber nicht allzuviel von den schlechten Bildern mitnahm, menschliche Bomben und derlei konnten sich leicht in das Gedächtnis von jemanden einbrennen und er würde sich wünschen wenn Queen nicht aufeinmal ein Trauma oder sowas davon bekam. Andererseits machte dieser einen geistig stabilen Eindruck und das er die Arbeit der Allianz zu schätzen gelernt hatte war schonmal viel Wert. Manche Menschen nahmen diese als selbstverständlich hin und auch wenn Werner seinen Job nicht der Anerkennung wegen machte, so war es dennoch nett ab und zu welche zu erfahren. Ein ehrliches Dankeschön wusste er zu schätzen. Das Sergeant nahm er ausnahmsweise einfach so hin, auch wenn er inzwischen keiner mehr war. Man sollte nicht zuviel von Zivilisten erwarten.
    "Nun vielleicht. Sie haben ihren Job gut gemacht, also würde ich mich einer erneuten Zusammenarbeit wohl nicht verweigern. Wir werden sehen was die Zukunft bringt. Ich wünsche ihnen einen guten Flug. Genießen sie die Zeit Zuhause und mit ihrer Schwester. Auf Wiedersehen Mister Queen.",antwortete er freundlich und schüttelte Scotty die Hand. Dieser nickte ihm nochmal zu und verschwand dann schließlich aus der Tür, immerhin wartete ein Flug auf ihn. Werner schüttelte leicht den Kopf. Das Schicksal brachte einem schon manchmal ungewöhnliche Paarungen zustande. Plötzlich ertönte ein Benachrichtigungston hinter ihm. Werner ging zu seinem Schreibtisch und schaute auf den Rechner. Um 1800 würde er die Ergebnisse der Auswertung erfahren. "Herrlich.", murmelte der Allianzsoldat leise. Hoffentlich war die Anrede mit seinem alten niedrigeren Rang kein schlechtes Omen gewesen.
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  16. #96
    Ritter Avatar von Eandril
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    Backup? Nun, wenn Narissa sie gern als solchen bezeichnen wollte, dann sollte sie es doch tun. Letztlich war es Hanna einerlei, ebenso wie ihre Vergangenheit oder kriminelle Verbindungen. Also nickte sie nur stumm, was angesichts ihrer Lage ungleich schwieriger war als ein kurzes „Einverstanden“. Es war seltsam mit einer Auftragsmörderin, einer Schwerverbrecherin, auf einem Hotelzimmer zu sein und ihr ganz gelassen dabei zuzuhören, wie sie über ihre Zugehörigkeit zu einer galaxisweit bekannten Verbrecherorganisation sprach. Hanna bräuchte lediglich einen unvorsichtigen Moment Narissas abwarten, ein paar Knöpfe des Omnitools bedienen und es auf „Aufnahme“ stellen und Narissa würde sich selbst für den Rest ihres Lebens in den Knast reden; ob nun auf der Citadel oder sonst wo. Der Gedanke war erheiternd aber nicht reizvoll. Dass die Aschblonde angab, außerhalb der Suns eine Unbekannte zu sein, versetzte Hanna einen leichten Dämpfer, doch hoffte sie nach wie vor darauf, dass das charakteristische schmale Gesicht der Assassine irgendwo auf Wiedererkennung treffen würde. Die Agentin ging im Kopf den weiteren Verlauf durch, ignorierte die Stimme im Hinterkopf, die Narissa dafür tadeln wollte sich anscheinend wirklich als gleichwertige Partnerin mit Hanna zu sehen und überlegte wo man hier auf Joab wohl am Besten in die Unterwelt eintauchen konnte. In den Terminussystemen war dies angeblich so leicht wie atmen: man ging zur nächsten Ecke und fragte nach einem „Job“, während man bedeutungsschwer eine Waffe in den Händen wiegte. Joab hingegen war zivilisiert und fast wie der Heimatplanet der menschlichen Rasse. Hanna bezweifelte, dass es hier so einfach sein würde ins kriminelle Milieu rutschen zu können. „Wissen Sie, wo wir mit der Infiltration beginnen können? Gibt es spezielle Clubs oder Bars? Wie macht ihr Killer das eigentlich?“ Die Agentin (im Urlaub) hatte schließlich noch nie irgendwo angeheuert und die Attentäter, Söldner oder Schläger die sie während ihrer Laufbahn bei C-Sec festgesetzt hatte, hatte sie nie darüber ausgefragt wie genau man zu dieser Arbeit kam. Die Gründe waren ihr stets egal gewesen, für sie gab es nur schuldig oder nicht schuldig. Natürlich wusste Hanna, wie alle C-Sec Beamte, dass es auf der Citadel Orte gab wo sich derlei Klientel traf, doch brachte es nichts die Läden zu schließen. Vor einigen Jahren war „Choras Nest“ noch der Größte gewesen. Solche Läden wurden kaum überprüft und schon gar nicht durchsucht oder aufgewühlt. Es war leichter zu wissen, wo die Kriminellen sich herumtrieben und sie so zu kontrollieren, als dass sie sich über die ganze Citadel erstreckten. Ein nötiges Übel quasi. Denn Auftragsmorde würde es geben, solange die vielen Spezies in der Galaxie existierten.


    Narissa zuckte mit den Schultern, was Hanna mit ihren geschlossenen Augen natürlich nicht sehen konnte. "Wären wir auf Omega oder der Citadel, wüsste ich wohin wir gehen müssten. Aber ich von noch nie auf Joab gewesen. Allerdings..." Sie setzte sich auf das Sofa, was ihren Blickwinkel auf Hannas liegende Form leider deutlich verschlechterte, und öffnete ihr Terminal. Sie glaubte zwar eigentlich nicht dass sie immer noch Zugang zu den Daten der Blue Suns - zumindest zu denen, deren Einsicht ihr erlaubt gewesen war - hatte, aber einen Versuch war es allemal wert. Wie erwartet lehnte das Portal ihre Zugangsdaten mit einem Piepsen ab. "Undankbare Bande...", stieß Narissa leise zwischen den Zähnen hervor. Sie nahm die Hände von der Tastatur des Terminals und massierte sich die Schläfen. Eine Möglichkeit hatte sie noch, aber sie zögerte, sie zu nutzen.
    "Die Suns bieten ihren Mitgliedern Informationen über sämtliche Planeten an, auf denen sie operieren - unter anderem auch Orte, an denen man Arbeit finden kann.", sagte sie laut, sich der Tatsache wohlbewusst, dass sie gegenüber eine C-Sec-Agentin eine ganze Menge Geheimnisse ihrer früheren Kollegen ausplauderte. Allerdings schuldete sie den Blue Suns nichts mehr, immerhin hatten diese keine Anstrengungen unternommen sie auf Omega aus dem Gefängnis zu holen - obwohl es ihnen selbst nach dem Archangel-Debakel keine großen Schwierigkeiten gemacht hätte.
    "Es gibt da allerdings ein Problem.", fuhr sie fort und beobachtete Hanna, die sich noch keinen Zentimeter gerührt hatte, gespannt. "Mein Account ist gelöscht worden, ich bin also offiziell kein Mitglied der Blue Suns mehr. Allerdings habe ich mir vor einiger Zeit die Zugangsdaten eine Vorgesetzten, hmmmm, ausgeborgt. Die könnte ich benutzen um in das Netzwerk reinzukommen, aber das System erkennt von wo der Zugriff kommt. Dann wird ihnen kurz darauf auffallen, dass Ravus keineswegs auf Joab ist, und wir fliegen wieder raus und kommen auch nicht mehr wieder rein." Narissa wartete einen Augenblick ab, um Hanna Zeit zur Reaktion zu geben und redete nach deren Ausbleiben weiter.
    "Das ist also eine einmalige Angelegenheit, und ich bin mir nicht sicher ob wir das jetzt schon benutzen sollten. Was meinen sie?"
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  17. #97
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Während den Spectre immer mehr seine Kräfte verließen, und es sich allmählich anfühlte, als würde ein schmerzhaftes Vakuum hinter seiner Stirn entstehen, gab er bereits alle Hoffnung auf, diesen Platz noch lebendig verlassen zu können. Nur aus der endlich eintreffenden Antwort aus seinen Helmlautsprechern schöpfte er noch etwas Zuversicht - mit Connor hatte er zumindest noch ein Ass im Ärmel, mit dem er wertvolle Sekunden herausschinden konnte. In seinem Kopf formte sich der diffuse Ansatz eines verzweifelten Plans. Seine Zielperson, so reimte er es sich zusammen, versuchte offenbar, das Shuttle zu finden, mit dem Corvans Trupp eingetroffen war, und da er dafür eine unauffällige Rostlaube ausgewählt hatte, waren die Sicherheitssysteme wohl kaum ein Hindernis für Thakkur. Wenn Corvan es nur bis in Schussweite des Shuttles schaffen würde, hatte er vielleicht noch eine minimale Chance, die Mission zu beenden, bevor ihn die Agentin hinter ihm einholen würde.
    "Connor - Halten Sie sie zurück. Kein Risiko eingehen, eine Liquidierung ist zweitrangig. Verschaffen Sie mir nur etwas Zeit", lallte er mit seinem tauben Mund beinahe schon in den Funk, sodass die Übersetzungssoftware Probleme hatte, es für Connor in der Sprache der Menschen zu übertragen. Doch die wichtigsten Schlüsselworte dürften klar verständlich gewesen sein.
    Kurz darauf schaffte der Spectre es mit Mühe bis zurück in die Halle, in der er nur noch die ausblutenden Überreste des Kroganers und seiner Feinde vorfand. Er beachtete die Leichen kaum, denn es fiel ihm ohnehin schwer, seine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten, während er hauptsächlich seine eigenen Stiefel beim Laufen beobachtete. Er verließ den Eingang der Halle, musste dann jedoch in der Schiebetür innehalten und stützte sich gebeugt mit einer Hand daran - dann hörte er das Geräusch startender Triebwerke in der Ferne. Es war sein eigenes Skycar, mindestens fünfhundert Meter entfernt und damit weit außerhalb der effektiven Waffenreichweite seiner SMG. In Sichtweite jedoch war es: Corvan beobachtete fassungslos, wie sich das Skycar zuerst schwebend über die Container erhob, um dann mit einem plötzlichen, von einem Lichtblitz begleiteten Vorwärtsschub in Corvans Richtung vorzupreschen. Thakkur war kein geübter Pilot, das sah man seinem Flugstil direkt an, doch umso waghalsiger war er, den Kurs direkt über die Köpfe seiner Feinde hinweg anzulegen, statt den Autopiloten mit Ausweichkoordinaten zu füttern. Das war Corvans letzte Gelegenheit. Müde erhob sich sein Waffenarm, den er gegen den Rand der Tür stützte, um trotz des schlaffen, zweiten Arms ein Minimum an Waffenstabilität zu erhalten. Fünfundzwanzig Schuss, mehr hatte er nicht mehr im Magazin, und so wartete er die großtmögliche Nähe des schnell und niedrig heransausenden Vehikels ab, zielte auf die Triebwerke und feuerte das Magazin in einer einzigen, anhaltenden Abzugbewegung leer. Das zivile, weitgehend ungepanzerte Skycar nahm deutlichen Schaden durch die Waffe, fing unter Funkenschlag zahlreiche Löcher in der Bodenverkleidung ein - doch es flog weiter, sauste mit großem Lärm und einem heftigen Windstoß über Corvans Kopf, dann über die Lagerhalle und den Landeplatz dahinter hinweg, ehe es seitlich einlenkte und in einer röhrenförmigen T-Kreuzung verschwand. Fassungslos fiel der Spectre auf die Knie und konnte sich nur mit Mühe vor dem seitlichen Sturz auf den Boden bewahren. Achtlos warf er seine leergefeuerte Zweitwaffe weg, starrte einige Sekunden auf den Metallboden unter sich, dann auf die Leichen hinter ihm.
    "Connor", sprach er kraftlos wieder in seinen Helmfunk, "Geordneter Rückzug. Zielperson ist mit unserem Shuttle entkommen. Flucht zu Fuß nötig - sollten uns aufteilen. Sollten wir beide überleben, hören Sie auf dem Schwarzmarkt von mir. Viel Glück. Grün 2 over and out."
    Träge wie eine Eidechse im Schatten schleppte sich der Spectre zur Leiche seines kroganischen Mitkämpfers hinüber, um, weiterhin ungeachtet seiner Leiche, die Schrotflinte vor ihm aufzuheben und einhändig durch einen kräftigen Ruck durchzuladen. Er prüfte die Munitionsanzeige: 5 Schuss. Dann verließ er die Halle in langsamem Gang, bog hinter dem Ausgang in eine willkürlich gewählte Spalte zwischen den Frachtcontainern ein und suchte sich apathisch wie ein Geist seinen Ausgang, offenbar fast schon ungeachtet aller Gefahrenpotentiale um ihn herum.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Maj bemerkte ihren Verfolger schon nach wenigen Schritten. Der schwere Klang seiner Stiefel deutete auf einen bewaffneten Militär hin, wahrscheinlich ein Söldner der Suns. Auf jeden Fall kein weiterer leicht bewaffneter Techniker der mit dem Schraubenschlüssel besser umgehen konnte als mit der Pistole. Der Kerl, und es musste ein Mann sein, war recht zielsicher denn er minderte seinen Schritt weder ab noch bewegte er sich in Deckungsnähe. Die Agentin rechnete fast mit einem Schuss in den Rücken doch geschah vorerst nichts. Stattdessen donnerte plötzlich ein Skycar über ihre Köpfe hinweg, ein Flitzer der Maj nur allzu bekannt vorkam. Es war Corvans Shuttle, welches seiner Tarnung gerecht wurde und zwischen dem ganzen Müll Omegas fast chamäleonartig verschwand. Maj fluchte innerlich denn die Frage ob Corvan an Bord war oder es sich von einem von geschätzt tausend Diebstählen in dieser Stunde handelte konnte sie nicht sagen. Zwei Sekunden lang kniff sie ihre Augen zu Schlitzen zusammen, sie zögerte. Dann huschten ihre Finger über ihr Omnitool und betätigten einen mit sanftem Druck den Tod des Insassen. Mit einem Knall welcher der Größe des Feuerballs und der stechenden Intensität des Lichtblitzes nicht gerecht wurde verwandelte sich das Flugobjekte in eine Ansammlung flammender und gen Boden rauschender Trümmer. „Man will ja kein Risiko eingehen!
    Ein Knacken im Funkkanal erweckte Sekunden darauf ihre Aufmerksamkeit. Nicht ihr Funk wohlbemerkt. Maj wich instinktiv zurück und schaute zu dem Urheber des Geräusches. Der Söldner hatte ihre Position erreicht, doch die plötzliche Explosion fesselte seine Aufmerksamkeit lange genug als dass Maj sich hinter eine Reihe an Kisten ducken konnte. Nun spähte sie zwischen den dreckigen Behältern hindurch und betrachtete den aufgetauchten Blondschopf. Sie sah und erkannte Stephen Connor, den letzten Überlebenden des Teams Corvan. Wieder fluchte Maj, diesmal weil sie sich an ihre bisherigen Treffen mit dem Söldner erinnerte. So ein aufgblähtes Ego trug man nicht vor sich her, wenn man nichts auf dem Kasten hatte und die Panzerung des Amerikaners versprach verwirkungsvolle Schilde. Majs Finger strichen über den Schaft ihrer Waffe… sie würde ein halbes Magazin oder mehr in Connor jagen müssen ehe dessen Schilde kollabierten und schon die Tatsache, dass dieser noch lebte sprach für sich selbst. Nein, sie würde ihn wie die meisten anderen Gegner im Nahkampf besiegen müssen und dies würde ihr nur gelingen, wenn sie schnell und flink war und das Überraschungsmoment nutzte. Und dies müsste bald erfolgen, denn obwohl Maj es geflissentlich zu ignorieren suchte sendete ihr Körper bereits erste Signale der Schwäche. Die enervierende Jagd auf Corvans Truppe verbunden mit den Strapazen des Verbergens vor den Augen der sich bekriegenden Parteien forderten auch bei gut konditionierten Cerberus-Kämpfern ihren Tribut. Maj hatte zu wenig gegessen und ihre experimentelle Biotik fraß zusätzliche Energiereserven ohne irgendwelchen Nutzen zu haben. Zwei Mal war sie schon in weniger aufreibenden Situationen ohnmächtig geworden. Auf Omega wäre dies vermutlich ihr Todesurteil! Den schwarzhaarigen Kopf in den Nacken gelegt lauschte Maj auf die Schritte der metallbeschlagenen Kampfstiefel Connors und versuchte konzentriert den zunehmenden Marasmus an Kraft fortzublinzeln. Unbewusst formte sie mit der rechten eine Faust, öffnete sie wieder, schloss sie, öffnete sie und spreizte die Finger wie Katzen die Krallen. Rasch kramte sie in ihrem Kopf nach einem der polytheistischen Gebete der Drell, fand keins, verzichtete auf das Rezitieren und trat aus der Deckung hervor. Connor stand dort, keine zwanzig Schritt von ihr entfernt. Die blauen Augen hatte er gen Himmel gerichtet, die Pistole seitlich in seiner rechten Hand, die Linke hatte er am Ohr. Maj machte einen Hechtsprung, rollte sich ab wie sie es schon tausende Male geübt hatte. Die Panzerung schuf eine knirschende Geräuschkulisse als Metall über Metall kratzte. Connor warf sich herum, die Waffe erhoben. Maj, aus der Rolle hinaus trat Connor mit aller Wucht gegen das Knie ehe sie eine Rückwärtsrolle durchführte in der sie in dem Moment, da ihr Nacken den Boden berührte mit dem rechten Fuß nach Connors Waffenhand trat als wäre es ein Fußball. Mit eindeutigem Klacken schlidderte die Pistole über en Erdboden Omegas. Gekonnt sprang Maj auf die Füße und versetzte dem noch immer perplexen Amerikaner einen Sidekick in die Flanke. Dieser gewann seine Fassung wieder und revanchierte sich mit einem heftigen Stoß seiner Schulter, der Maj zurückweichen ließ. Die Agentin zückte ihr Karambit und prüfte die Stellen, die für eine tödliche Verwundung in Frage kämen. „Tut mir leid, Connor! Ist nichts Persönliches!“, erklärte sie mit echtem Bedauern in der Stimme. Mit der Linken in Abfanghaltung, die Handfläche offen und etwa auf Schulterhöhe gegen Connor gerichtet, die Rechte das Kampfmesser umklammernd etwas zurückgezogen, umrundeten sie den wachsamen Blondschopf, dem rotes Blut aus der Nase und auf die Panzerung tropfte. Sie beobachtete seine Bewegungen, abschätzig, auf Feinheiten achtend. Sein Blick und die Kontrolliertheit ließen darauf schließen, dass dies nicht sein erster Tanz war. Wenn es nach Maj ginge aber sicherlich sein Letzter…
    Lassen Sie es gut sein! Ich verspreche Ihnen es wird nicht wehtun!

    Connor hatte richtig Mühe, die Funksprüche von Corvan zu verstehen. Nicht nur das er so leise und lallend sprach, schien auch der Übersetzer nur noch Quatsch aus zu spucken. Das einzige, was er tatsächlich noch verstanden hatte, waren die Worte Omega und Schwarzmarkt....

    Doch bevor er antworten konnte, wurde er angegriffen. Überrascht von dieser blitzschnellen Attacke, schien er von Bruchteil von Sekunden handlungsunfähig zu sein. Mehrere Treffer musste er einstecken und der Verlust seiner Pistole, bis der Angreifer für einen Moment von ihm abließ, um sich auf die nächste Attacke vor zu bereiten....
    "Du?"... Der Blondschopf glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er der zierlichen Asiatin namens Emily Dixon gegen über stand, der er auf dem Schwarzmarkt begegnet war.
    Seine rechte Hand wischte das Blut von der Nase, während seine linke zum Rücken ging, wo sein Militärmesser immer noch an seiner Panzerung klemmte.
    Innerlich erleichtert, schließlich ging die Verfolgungsjagd auch nicht spurlos an ihm vorbei und seine Kontrahentin würde es ihm wohl auch nicht gerade leicht machen.
    Sie mochte vielleicht wissen, dass er ein ehemaliger Allianz Soldat war, aber das er auch ein perfekt ausgebildeter Killer war, wusste sie nicht...
    "Wer bist du wirklich? Für wen arbeitest du?" lenkte er sein Gegenüber ab, während er sie fixierte und ruhig auf ihren nächsten Angriff wartete....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  18. #98
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    Kathy nahm die heftige Reaktion wortlos entgegen. Sie hatte auch gar nicht angenommen das Charis von Thessia kam, nur das die Asari ein Grundwissen über den Heimatplaneten ihrer Rasse hatte. Letztendlich war es aber hauptsächlich ein Versuch gewesen sich von dem Vorgängen draussen abzulenken, ein Umstand den die Asari wohl nicht so angemessen empfand. Kathy sah wieder in die Dunkelheit, dass passte gar nicht zu ihr, sie musste sich eingestehen das sie nervöser war als in irgendeiner Sitauation der letzten Monate. Schießereien, Morde all das war sie nach zahlreichen Jahren gewöhnt, aber von Raubtieren gejagt zu werden? Das weckte scheinbar eine Angst die noch aus Urzeiten der Menschheit stammte, aber immer noch in den Genen des modernen Menschen verankert war. Draussen wurde es stiller, entweder waren die Biester dabei sich die Bäuche vollzuschlagen oder hatten sich zurückgezogen. Kathy wollte gar nicht wissen wie viele der Überlebenden der Jagd zum Opfer gefallen waren. Mit ein wenig Glück hatten sie die andere Gruppe gefressen, aber da diese besser bewaffnet und kampferfahrener ware, standen die Chancen dafür wohl eher schlecht. Der Sternenhimmel leuchtete hell über diesem Planeten und die Sterne waren ein stummer Zeuge des nächtlichen Massakers. Kathy hatte noch nie einen so intensiven Sternenhimmel gesehen, abgesehen von den Flügen im All. In Berlin bekam man nur noch selten einen Sternenhimmel zu sehen. Die Stille, ein leuchtender Sternenhimmel, aber genießen konnte man ihn nicht. Es war genau wie mit dem malerischen Strand tagsüber, Orte voller Schönheit aber bei Betrachtung hatte man immer seine eigene beschissene Situation im Hinterkopf. Plötzlich sprach die Asari Kathy von der Seite an, und stellte ihr eine Frage. Sogar zu einem von Kathys "Lieblingsthemen". Die Schwarzhaarige musste kurz schmunzeln. Gott. In Situationen wie diesen war er immer Gesprächsthema.
    "Ob ich an Gott glaube? Ein höheres Wesen das über uns alle wacht und deswegen meiner Anbetung würdig ist? Nun ich sage es mal so, als ich noch klein war habe ich es mit Gebeten zu diesem Gott versucht. Mach das die Schläge aufhören. Lass mich morgen etwas essbares finden. Solche Sachen halt. War aber nicht sonderlich erfolgreich.", beschied sie zynisch und schüttelte leicht den Kopf. "Irgendwann ist mir dann klar geworden das es nichts bringt Gott um irgendetwas anzubetteln, man muss sich alles selbst erkämpfen. Dabei hilft einem niemand keine Bibel, Koran oder sonstige religiöse Schriften. Wenn man nicht töten soll, dann darf Gott niemanden zulassen der einen töten will, um die Eltern zu ehren muss man auch welche haben. Letztendlich bedeutungslos, denn Religionen wurden von Menschen geschaffen.",erklärte sie mit einer leichten Bitterkeit. "Ich sehe keinen Grund mehr an Gott oder ähnliches zu glauben. Die Welt ist ein schlechter und kalter Ort und die einzige Person die wirklich ein Interesse daran hat das man in ihr überlebt ist man selbst. Es gibt keinen behütenden Gott der die Guten belohnt und die schlechten bestraft, kein Karma das für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt. Meiner Beobachtung nach sind die ehrlichen und die jenigen die es gut mit einen meinen immer die ersten Opfer, oder glauben sie etwa das auf diesem Planeten die sanftmütigen und Freundlichen überleben werden? Nein das werden wenn überhaupt Leute wie sie, ich oder die Arschlöcher von heute Mittag sein, so zynisch das auch klingen mag.",erklärte Kathy mit leichtem Ärger in der Stimme. Auch wenn sie wusste das man sie kaum einen guten Menschen nennen konnte und sie sich damit abgefunden hatte das der Wolf die Schafe frisst, so ärgerte sie diese Tatsache trotzdem manchmal.
    "Aber vielleicht irre ich mich auch und wenn ich den Löffel abgebe stehe ich plötzlich vor dem Schöpfer aller Dinge. Nun falls dem tatsächlich so ist, werde ich ihn wohl fragen was der ganze Scheiss sollte und mich dann anschließend in der Hölle zu den Bastarden gesellen die ich schon dorthin geschickt habe.", erklärte sie mit einem gewissen Zynismus in der Stimme und schüttelte verächtlich den Kopf. Noch immer war es still draussen, ein gutes Zeichen wie sie fand und während sie bei ihrem Monolog über Gott ein wenig wütend geworden war, so beruhigte sie sich jetzt wieder.
    "Ich entschuldige mich übrigens für meine unangebrachten Äußerungen vorhin. Ich bin wohl im Moment durch den Mist hier mehr neben der Spur als mir lieb ist.", erklärte sie an die Asari gewandt mit entschuldigendem Tonfall. Sie atmete einmal tief durch, was für ein Abend.
    "Und wie sieht es bei ihnen aus? Glauben sie an irgendeine höhere Macht oder so etwas?",fragte sie Charis neugierig. Die Schmugglerin machte nicht unbedingt einen religiösen Eindruck, aber wer wusste schon was hinter diesem blauen Schädel vorging. Bevor die Asari jedoch etwas antworten konnte, hallte aufeinmal ein lautes metallisches Geräusch durch den Raum. KLONG. Beide Frauen schauten sich verwirrt um und kurz nach draussen für den Fall das jemand von draussen gegen die Aussenhülle schlug. Es war jedoch nichts zu sehen. Dann ertönte ein weiteres Geräusch, kurz danach ein weiteres, bis es sich zu einer schnellen Abfolge steigerte, so als ob sich jemand schnell durch das Schiff bewegen würde und dabei ab und zu gegen die Metallstreben schlagen würde. Kathy steckte die Pistole weg und griff zur SMG, den Blick auf die Richtung gerichtet aus der das Hämmern kam. Aus der es näher kam. "Scheiße.", murmelte Kathy vor sich und schaute um die Ecke des Ganges. Dort sah sie Xenator, der ebenfalls mit seiner Waffe der Geräuschkulisse folgte. Plötzlich verstummte es, eine Totenstille breitete sich im Schiff aus als alle schweigend nach dem Geräusch lauschten.
    Mit einem berstenden Krachen, barsten plötzlich die schon arg gelittenen Bodenplatten, was den in der Nähe befindlichen Turianer von den Beinen warf. Aus dem Loch sprang eines der Wesen hervor und schlug seine Krallen in den Stahl sich aus dem Loch ziehend, in Richtung des Turianers.
    "Unten bleiben!", rief Kathy zum Turianer und eröffnete mit ihrer Waffe das Feuer. Ein Feuerstoß aus Brandmunition traf das Monster welches sich jedoch jaulend und brennend weiter zum Turianer bewegte.

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    Werner konnte die Sehnsucht von Scotty nach Zuhause nachvollziehen. Der Einsatz war alles andere als einfach gewesen und für einen Zivilisten sicherllich mehr als unangenehm. Der Allianzsoldat hoffte das sein Gegenüber nicht allzuviel von den schlechten Bildern mitnahm, menschliche Bomben und derlei konnten sich leicht in das Gedächtnis von jemanden einbrennen und er würde sich wünschen wenn Queen nicht aufeinmal ein Trauma oder sowas davon bekam. Andererseits machte dieser einen geistig stabilen Eindruck und das er die Arbeit der Allianz zu schätzen gelernt hatte war schonmal viel Wert. Manche Menschen nahmen diese als selbstverständlich hin und auch wenn Werner seinen Job nicht der Anerkennung wegen machte, so war es dennoch nett ab und zu welche zu erfahren. Ein ehrliches Dankeschön wusste er zu schätzen. Das Sergeant nahm er ausnahmsweise einfach so hin, auch wenn er inzwischen keiner mehr war. Man sollte nicht zuviel von Zivilisten erwarten.
    "Nun vielleicht. Sie haben ihren Job gut gemacht, also würde ich mich einer erneuten Zusammenarbeit wohl nicht verweigern. Wir werden sehen was die Zukunft bringt. Ich wünsche ihnen einen guten Flug. Genießen sie die Zeit Zuhause und mit ihrer Schwester. Auf Wiedersehen Mister Queen.",antwortete er freundlich und schüttelte Scotty die Hand. Dieser nickte ihm nochmal zu und verschwand dann schließlich aus der Tür, immerhin wartete ein Flug auf ihn. Werner schüttelte leicht den Kopf. Das Schicksal brachte einem schon manchmal ungewöhnliche Paarungen zustande. Plötzlich ertönte ein Benachrichtigungston hinter ihm. Werner ging zu seinem Schreibtisch und schaute auf den Rechner. Um 1800 würde er die Ergebnisse der Auswertung erfahren. "Herrlich.", murmelte der Allianzsoldat leise. Hoffentlich war die Anrede mit seinem alten niedrigeren Rang kein schlechtes Omen gewesen.


    Kathy überraschte Charis. Nicht. Der Unglaube an eine höhere Macht war genau das, was Charis von der Menschenfrau erwartet hatte. Eigentlich hätte sie noch viel eher ein: „Ich bete für mich zu mir selbst!“ erwartet. Sie sprach von den Götterschriften der Menschen, auch wenn Charis bezweifelte, dass Kathy sie jemals gelesen hatte. Die Frau machte nicht den Eindruck einer Intellektuellen, wenngleich sie ganz offensichtlich nicht dumm war. Aber sich in seinem Metier auszukennen oder aber ein breitgefächertes Wissen zu besitzen waren zwei Paar Schuhe. Es hätte Charis trotzdem interessiert mal einen gläubigen Menschen zu treffen, denn soweit sie es verstanden hatte, glaubten die Menschen ihr Gott, oder mehrere davon, lebten im Himmel. Und jetzt, da die Menschen den Himmel und die Sterne ebenso bereisen konnten wie alle anderen Rassen müsste ihr Glaube doch bis in die Grundfeste erschüttert worden sein. Außer natürlich, und der Gedanke war sehr reizvoll, die Menschen betrachteten die Asari als Göttinnen. Langlebig; mit einer Art Macht versehen, die sie nur durch Zufall erlangen können und die selbst dann kaum so stark ausgeprägt war; immer schön und scheinbar ewig jung… es gäbe schlechtere Götter, auch wenn Asari keine Wünsche erfüllen konnten. Das heißt, nicht alle Wünsche. Als Kathy die Asari nach der eigenen Theismus wollte sie gerade die Anbetung der Asari als Götterrasse vorschlagen, als sie unvermittelt und mit brachialer Gewalt unterbrochen wurde. Offensichtlich waren noch nicht alle Mägen voll oder es verlangte jemand nach Nachschlag. Schüsse waren zu hören, ebenso wie ein anscheinend heftiger Kampf der sich von vor dem Schiff ins Schiff verlegte. Ein Turianer, welcher das konnte Charis nicht genau erkennen, stürzte ins vermeintlich sichere Wrack und nur einen Augenschlag später donnerten die Bodenplatten hoch und spotteten über die gehoffte Rettung, denn dort erschien eines dieser Biester, direkt hinter dem Turianer. Der Mann stürzte während Kathy und Charis gleichzeitig hochschnellten und zu den Waffen griffen. Kathy war natürlich schneller, bellte einen Befehl und ließ einen Hagel Geschosse auf das Wesen niedergehen. Es jaulte, setzte den Angriff in dem beengten Raum jedoch unentwegt fort. Hier gab es kein Entkommen und die Rettung außerhalb des Wracks zu suchen war glatter Selbstmord. Charis feuerte wie Kathy ihre Waffe ab, nach dem fünften Projektil warf sie das Thermomagazin aus und die Asari fragte sich noch, ob es nun vielleicht zu spät war sich doch noch für einen netten Glauben zu entscheiden, als tiefe, heftige Schüsse den schlachartigen Tunnel erzittern ließen. Das Wesen kam mitten im Angriff zu fall. Dort, wo Kathys Schüsse das dicke Fell versenkt hatten, dampfte es verdächtig und der Geruch angesengten Fleisches erfüllte den Korridor, doch es waren die Projektile einer Waffe gewesen, die riesige Austrittswunden schaffte, die das Biest umgenietet hatten. Hinter dem Kadaver stand ein Mann, in der Hand eine Mattock und mit unentwegt ruhiger Miene. Er kam Charis merkwürdig bekannt vor. Das wie gemeißelte Gesicht, die tätowierten Arme, der Haarschnitt. Jetzt erkannte sie ihn als den Mann, der sie im Schlaf vor den Vorcha beschützt hatte. Anscheinend wurde es für ihn zur Gewohnheit für sie einzuspringen. Der Kerl zog den Verschluss seiner Waffe zurück, prüfte den Inhalt seines Thermomagazins und ließ ihn zurückschnellen, ehe er auf die Drei zuging. Der Turianer, der wie Charis feststellte Xenator war, erhob sich keuchend, zog eine Pistole und gab ein paar von Flüchen begleitete Schüsse auf den blutenden Kadaver ab. Charis lud ihre Waffe nach, sie hatte kaum noch Thermomagazine, war sich jedoch sicher, dass diese bei Sonnenaufgang überall am Strand zu finden wären. Der Mann kam auf die Drei zu und fragte knapp: „Alles in Ordnung?“ Dabei wirkte er so unbetroffen, wie ein Mann nur sein konnte. „Ja, dank Ihnen. Ist schon das zweite Mal, dass sie mir den Arsch retten“, sagte Charis und lächelte den Fremden an. Er hatte ihrer Meinung nach zwar ein paar zu viele Haare auf dem Kopf, aber alles in allem fing er an ihr zu gefallen. „Ah“, sagte der Kerl trocken, dann nickte er als ihm einfiel, was Charis meinte. „Aaaah! Ja, ich erinnere mich. Ist mir ein Vergnügen.“ Er tat ein paar Schritte und hob etwas vom Boden auf, dass wie sich herausstellte ein großer dunkelblauer und offensichtlich vollgepackter Reiserucksack war. An der Seite baumelten ein paar Schuhe, am Kopfende ein Schlafsack oder ähnliches und auf der Rückseite befand sich ein langes, machetenartiges Messer. Auch an seinem Gürtel fanden sich Ausrüstungsgegenstände wie ein schweres Jagdmesser, eine kompremierte Pistole und etwas, das wie eine Lampe aussah. Er warf sich den Rucksack über die Schulter, umfasste die Waffe und trat an den Dreien vorbei. „Passen Sie auf sich auf“, sagte er und lächelte Charis an. Dann nickte er Kathy mit einem kurzen „Ma´am“, zu und sprang zur Überraschung der Asari aus der Luke. Er schaute nach rechts, dann nach links und schließlich ging er ohne ein Anzeichen von Furcht gen Dschungelrand und verschwand in der Dunkelheit. „Wahnsinnig“, sagte Charis mehr zu sich als zu den anderen. „Schlicht wahnsinnig!




    ***



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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen
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    Narissa zuckte mit den Schultern, was Hanna mit ihren geschlossenen Augen natürlich nicht sehen konnte. "Wären wir auf Omega oder der Citadel, wüsste ich wohin wir gehen müssten. Aber ich von noch nie auf Joab gewesen. Allerdings..." Sie setzte sich auf das Sofa, was ihren Blickwinkel auf Hannas liegende Form leider deutlich verschlechterte, und öffnete ihr Terminal. Sie glaubte zwar eigentlich nicht dass sie immer noch Zugang zu den Daten der Blue Suns - zumindest zu denen, deren Einsicht ihr erlaubt gewesen war - hatte, aber einen Versuch war es allemal wert. Wie erwartet lehnte das Portal ihre Zugangsdaten mit einem Piepsen ab. "Undankbare Bande...", stieß Narissa leise zwischen den Zähnen hervor. Sie nahm die Hände von der Tastatur des Terminals und massierte sich die Schläfen. Eine Möglichkeit hatte sie noch, aber sie zögerte, sie zu nutzen.
    "Die Suns bieten ihren Mitgliedern Informationen über sämtliche Planeten an, auf denen sie operieren - unter anderem auch Orte, an denen man Arbeit finden kann.", sagte sie laut, sich der Tatsache wohlbewusst, dass sie gegenüber eine C-Sec-Agentin eine ganze Menge Geheimnisse ihrer früheren Kollegen ausplauderte. Allerdings schuldete sie den Blue Suns nichts mehr, immerhin hatten diese keine Anstrengungen unternommen sie auf Omega aus dem Gefängnis zu holen - obwohl es ihnen selbst nach dem Archangel-Debakel keine großen Schwierigkeiten gemacht hätte.
    "Es gibt da allerdings ein Problem.", fuhr sie fort und beobachtete Hanna, die sich noch keinen Zentimeter gerührt hatte, gespannt. "Mein Account ist gelöscht worden, ich bin also offiziell kein Mitglied der Blue Suns mehr. Allerdings habe ich mir vor einiger Zeit die Zugangsdaten eine Vorgesetzten, hmmmm, ausgeborgt. Die könnte ich benutzen um in das Netzwerk reinzukommen, aber das System erkennt von wo der Zugriff kommt. Dann wird ihnen kurz darauf auffallen, dass Ravus keineswegs auf Joab ist, und wir fliegen wieder raus und kommen auch nicht mehr wieder rein." Narissa wartete einen Augenblick ab, um Hanna Zeit zur Reaktion zu geben und redete nach deren Ausbleiben weiter.
    "Das ist also eine einmalige Angelegenheit, und ich bin mir nicht sicher ob wir das jetzt schon benutzen sollten. Was meinen sie?"


    Hanna versuchte sich vorzustellen, wie eine offizielle Mitgliedschaft bei den Blue Suns wohl aussehen würde. Musste man etwa Beiträge zahlen und zu einer Jahreshauptversammlung? Und wie sah wohl so ein Antrag auf Mitgliedschaft aus? „Bitte füllen Sie aus: wurden Sie schon einmal steckbrieflich gesucht - wenn ja, wieso?“ Innerlich belächelte sie den Gedanken, konzentrierte sich dann jedoch wieder auf Narissas Stimme. Bei geschlossenen Augen verlor sie etwas von ihrer Sinnlichkeit, denn das Aussehen der Attentäterin hatte ihrer Stimme einiges an Jahren voraus. Die Mädchenstimme schlug vor einen einmaligen Blick in das Informationsrepertoire der Suns zu werfen, verwies jedoch auch ein offensichtliches Risiko und eines, das zwischen den Zeilen gelesen werden musste. „Zu riskant. Wir machen das auf die altmodische Tour“, beschied Hanna, als Narissa sie nach ihrer Meinung zu dem Zugriff fragte. „Nicht nur, dass das Ganze eine einmalige Sache wäre, es wäre zusätzlich gefährlich. Auch wenn ich ihnen nur unwillig Anerkennung zolle, aber die Suns sind keine Idioten, das heißt nicht nur. Mit Chance verfolgen sie das Signal und schicken entweder eine eigene Einheit oder irgendwelche von ihren Kontakten hier auf Joab um den Störenfried aufzutreiben. Und an Sie wird man sich sicherlich erinnern.“ Hanna bedeckte ihre Augen mit dem Unterarm und dunkelte so die letzten Lichtreize ab, die durch die geschlossenen Lider drangen. „Vergessen Sie nicht, dass das hier keine genehmigte Operation von Citadel Security ist. Wir wirken autark.“ Die Agentin konnte weder auf Verstärkung noch Entsatz hoffen, sollte es zum Äußersten kommen und obwohl Hanna viel auf ihre Schießkünste hielt bezweifelte sie, dass sie es ganz allein mit einer ganzen Kompanie Söldner aufnehmen konnte. Und wenn jemand den Namen eines Anführers missbrauchte würden die Suns sicherlich in dieser Größenordnung antreten. „Wir machen es also wie überall, wenn man versucht sich unbeliebt zu machen. Wir fragen bei dem Hotel nach, welche Ecken man bei Nacht meiden sollte, geht dorthin und zeigt, dass man Interesse an einem Job hätte. Vielleicht haben wir ja mal so etwas wie Glück und man erkennt ihr schlohweißes Köpfchen doch noch. Ziehen Sie sich etwas Schickes an! Diese legeren Outfits wirken zu dilettantisch. Schließlich soll man uns für ernstzunehmende Geschäftsfrauen halten und nicht für die Straßenschläger von der Ecke.“ Die Ironie, dass Hanna diesen Look in ihrem eigentlichen Berufsumfeld ungewollt zur Show stellte bemerkte sie nicht.
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  19. #99
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    Kathy überraschte Charis. Nicht. Der Unglaube an eine höhere Macht war genau das, was Charis von der Menschenfrau erwartet hatte. Eigentlich hätte sie noch viel eher ein: „Ich bete für mich zu mir selbst!“ erwartet. Sie sprach von den Götterschriften der Menschen, auch wenn Charis bezweifelte, dass Kathy sie jemals gelesen hatte. Die Frau machte nicht den Eindruck einer Intellektuellen, wenngleich sie ganz offensichtlich nicht dumm war. Aber sich in seinem Metier auszukennen oder aber ein breitgefächertes Wissen zu besitzen waren zwei Paar Schuhe. Es hätte Charis trotzdem interessiert mal einen gläubigen Menschen zu treffen, denn soweit sie es verstanden hatte, glaubten die Menschen ihr Gott, oder mehrere davon, lebten im Himmel. Und jetzt, da die Menschen den Himmel und die Sterne ebenso bereisen konnten wie alle anderen Rassen müsste ihr Glaube doch bis in die Grundfeste erschüttert worden sein. Außer natürlich, und der Gedanke war sehr reizvoll, die Menschen betrachteten die Asari als Göttinnen. Langlebig; mit einer Art Macht versehen, die sie nur durch Zufall erlangen können und die selbst dann kaum so stark ausgeprägt war; immer schön und scheinbar ewig jung… es gäbe schlechtere Götter, auch wenn Asari keine Wünsche erfüllen konnten. Das heißt, nicht alle Wünsche. Als Kathy die Asari nach der eigenen Theismus wollte sie gerade die Anbetung der Asari als Götterrasse vorschlagen, als sie unvermittelt und mit brachialer Gewalt unterbrochen wurde. Offensichtlich waren noch nicht alle Mägen voll oder es verlangte jemand nach Nachschlag. Schüsse waren zu hören, ebenso wie ein anscheinend heftiger Kampf der sich von vor dem Schiff ins Schiff verlegte. Ein Turianer, welcher das konnte Charis nicht genau erkennen, stürzte ins vermeintlich sichere Wrack und nur einen Augenschlag später donnerten die Bodenplatten hoch und spotteten über die gehoffte Rettung, denn dort erschien eines dieser Biester, direkt hinter dem Turianer. Der Mann stürzte während Kathy und Charis gleichzeitig hochschnellten und zu den Waffen griffen. Kathy war natürlich schneller, bellte einen Befehl und ließ einen Hagel Geschosse auf das Wesen niedergehen. Es jaulte, setzte den Angriff in dem beengten Raum jedoch unentwegt fort. Hier gab es kein Entkommen und die Rettung außerhalb des Wracks zu suchen war glatter Selbstmord. Charis feuerte wie Kathy ihre Waffe ab, nach dem fünften Projektil warf sie das Thermomagazin aus und die Asari fragte sich noch, ob es nun vielleicht zu spät war sich doch noch für einen netten Glauben zu entscheiden, als tiefe, heftige Schüsse den schlachartigen Tunnel erzittern ließen. Das Wesen kam mitten im Angriff zu fall. Dort, wo Kathys Schüsse das dicke Fell versenkt hatten, dampfte es verdächtig und der Geruch angesengten Fleisches erfüllte den Korridor, doch es waren die Projektile einer Waffe gewesen, die riesige Austrittswunden schaffte, die das Biest umgenietet hatten. Hinter dem Kadaver stand ein Mann, in der Hand eine Mattock und mit unentwegt ruhiger Miene. Er kam Charis merkwürdig bekannt vor. Das wie gemeißelte Gesicht, die tätowierten Arme, der Haarschnitt. Jetzt erkannte sie ihn als den Mann, der sie im Schlaf vor den Vorcha beschützt hatte. Anscheinend wurde es für ihn zur Gewohnheit für sie einzuspringen. Der Kerl zog den Verschluss seiner Waffe zurück, prüfte den Inhalt seines Thermomagazins und ließ ihn zurückschnellen, ehe er auf die Drei zuging. Der Turianer, der wie Charis feststellte Xenator war, erhob sich keuchend, zog eine Pistole und gab ein paar von Flüchen begleitete Schüsse auf den blutenden Kadaver ab. Charis lud ihre Waffe nach, sie hatte kaum noch Thermomagazine, war sich jedoch sicher, dass diese bei Sonnenaufgang überall am Strand zu finden wären. Der Mann kam auf die Drei zu und fragte knapp: „Alles in Ordnung?“ Dabei wirkte er so unbetroffen, wie ein Mann nur sein konnte. „Ja, dank Ihnen. Ist schon das zweite Mal, dass sie mir den Arsch retten“, sagte Charis und lächelte den Fremden an. Er hatte ihrer Meinung nach zwar ein paar zu viele Haare auf dem Kopf, aber alles in allem fing er an ihr zu gefallen. „Ah“, sagte der Kerl trocken, dann nickte er als ihm einfiel, was Charis meinte. „Aaaah! Ja, ich erinnere mich. Ist mir ein Vergnügen.“ Er tat ein paar Schritte und hob etwas vom Boden auf, dass wie sich herausstellte ein großer dunkelblauer und offensichtlich vollgepackter Reiserucksack war. An der Seite baumelten ein paar Schuhe, am Kopfende ein Schlafsack oder ähnliches und auf der Rückseite befand sich ein langes, machetenartiges Messer. Auch an seinem Gürtel fanden sich Ausrüstungsgegenstände wie ein schweres Jagdmesser, eine kompremierte Pistole und etwas, das wie eine Lampe aussah. Er warf sich den Rucksack über die Schulter, umfasste die Waffe und trat an den Dreien vorbei. „Passen Sie auf sich auf“, sagte er und lächelte Charis an. Dann nickte er Kathy mit einem kurzen „Ma´am“, zu und sprang zur Überraschung der Asari aus der Luke. Er schaute nach rechts, dann nach links und schließlich ging er ohne ein Anzeichen von Furcht gen Dschungelrand und verschwand in der Dunkelheit. „Wahnsinnig“, sagte Charis mehr zu sich als zu den anderen. „Schlicht wahnsinnig!


    Die Brandgeschosse trafen das Untier, jedoch war das Kaliber der Tempest recht gering, zumindestens für so einen gewaltigen Berg Fleisch wie es sich in Form dieser Tiere manifestierte. Auch die Asari feuerte ihre Waffe ab und tatsächlich fiel das Biest tot vorneüber. Jedoch waren es nicht die Schüsse der beiden Frauen gewesen, sondern die dumpfen Schüsse einer stärkeren Waffe deren Kaliber tödlicher für diese Wesen war. Und tatsächlich hinter dem rauchenden Kadaver, tauchte ein Mann auf, menschlich fast 1,90 groß muskulös mit schwarzen Haaren und Drei-Tage-Bart. In der Hand hielt er eine Mattock. Mit einer Tonlage als ob er die Uhrzeit wissen wollte erkundigte er sich nach dem Befinden der Anwesenden, welches zum Glück gut war. Auch Xenator schien unverletzt, ansonsten würde er wohl kaum so unverhohlen fluchen während er sich aufrappelte. Anscheinend hatte Charis schon mit ihm zu tun gehabt, auch wenn der Mann anscheinend einen prägenderen Eindruck auf sie als umgekehrt gemacht hatte, denn er erinnerte sich nicht sofort. Nach einer weiteren Höflichkeit holte er plötzlich einen Rucksack hervor der so aussah als wäre er für einen Survival Trip gepackt worden, was Kazhy mehr als sonderbar erschien. Ohne noch sehr viele Worte zu verschwenden verabschiedete er sich höflich und sprang mit seiner Ausrüstung aus der Luke und verschwand im Dschungel. Kathy schaute ihm nachdenklich hinterher und überlegte wann sie je in ihrem Leben Ma'am genannt worden war. Eigentlich nur von den Allianzsoldaten auf dem Schiff das sie auf die Citadel gebracht hatte. Vermutlich war der Kerl dort auch Militär oder etwas in der Art, das würde den Haarschnitt und seine Ausrüstung erklären. Wer außer einem Soldaten reiste schon mit einem derart gepackten Reiserucksack und einer Mattock im Gepäck. Keiner von der geselligen Sorte wenn er den Dschungel dem Wrack vorzog, aber vielleicht wollte er auch nur weg von dem ganzen Fleisch das die Bestien anlockte. "Vielleicht ein Spinner, aber einer zur rechten Zeit."

    Das Eindringen des Monsters in das Wrack hatte gezeigt das es inner halb diesen auch nicht sicher war. Es waren wohl einfach zuviele Löcher in der Außenhülle des Wracks um zu hoffen das die Luken der einzige Eingang waren. Kathy wusste nicht wie klug diese Biester waren, aber bei der Jagd waren sehr viele Lebewesen sehr findig und vermutlich hatten diese Biester selten so leichte Beute auf einem Haufen gesehen. Trotz der Unsicherheit ihres Aufenthaltortes erschien ihnen das Wrack immer noch besser als draußen und so beschlossen Kathy, Charis und Xenator sich abwechselnd schlafen zu legen. Es war unklar wie lange die Nacht dauerte, aber es brachte wohl nicht viel wenn alle schlaflos in die Dunkelheit starrten. Während Charis und Xenator sich eine Ecke suchten wo sie schlafen konnten, blieb Kathy bei dem Loch und der Luke sitzen. Nachdenklich schaute sie in das schwarz der Nacht und lauschte in die Finsternis. Wie sich vorhin gezeigt hatte war das Gehör besser um rechtzeitig gewarnt zu werden, denn auf dem Metall konnten sich die Jäger nicht lautlos anschleichen. Kathy hatte die SMG neben sich und den Kopf kurz in den Nacken gelegt. Mit den Händen fuhr sie sich gestresst durch das Haar um ein wenig die Anspannung loszuwerden. Sie hatte sich selten so hilflos gefühlt wie in dieser Nacht, trotz Waffe und Entschlossenheit waren sie nicht mehr als Beute. Kathy gefiel die Rolle der Gejagten nicht, dieses Hocken in der Dunkelheit und nach verdächtigen Geräuschen lauschen. Es erinnerte sie zu sehr an die Zeit vor der Gang, eine Episode ihres Lebens die sie gerne verdrängte. Der Kampf ums nackte Überleben, sie war ihm entkommen, aber jetzt schien er sie wieder einzuholen. Die Schwarzhaarige atmete zweimal tief durch und arrangierte ihre zerzausten Haare wieder neu. Sie durfte nicht in Verzweiflung fallen, ansonsten würde sie das nicht überleben. Wenn die Sonne aufging waren die Karten neu gemischt und dann musste etwas geschehen. Diese Bestien waren schneller und stärker als sie, von dem Kroganer vielleicht mal abgesehen. Sie waren wilde Tiere, von der Evolution zu pefekten Jägern auf diesen Planeten geformt. Wenn die nächsten Nächte nicht auch so verbringen wollten mussten sie sich die Eigenschaften intelligenter Spezies zu eigen machen. Kreatives Denken und die Fähigkeiten Dinge zu erschaffen.

    Kathy schlief nur wenig und schlecht in dem Wrack, wäre sie nicht so erschöpft gewesen hätte sie vermutlich überhaupt nicht geschlafen. So erwachte sie immerhin etwas ausgeruht mit leichten Rückenschmerzen als sie von Xenator geweckt wurde. Als sie zu der Luke trat wurde sie von dem Sonnenaufgang begrüßt, der den Himmel in ein sanftes blaurot tauchte. Ein malerisches Bild, denn die Sonne scherte es nicht was in der Nacht alles passiert war. Wenigstens war die Nacht tatsächlich kürzer als der Tag gewesen, zumindestens ein Lichtblick in ihrer Situation. Langsam stiegen die drei aus dem Wrack und nachdem sie nicht aufeinmal von scharfen Klauen attackiert wurden auch andere Überlebende die im Wrack Zuflucht gesucht hatten. Was sich in der Nacht nur schemenhaft offenbart hatte, zeigte sich jetzt gut ausgeleuchtet und auch schon mit heftiger Geruchspalette. Da es in der Nacht sehr warm gewesen war, hatte die Verwesung schon vielerorts eingesitzt. Die Überreste von dem Mann der an der Luke gerissen worden waren sonderten beim Verlassen derselbigen einen penetranten Geruch ab. Am Strand selbst und in Richtung Dschungel war es nicht besser. Überall lagen die Überreste von verschiedenen Spezies herum und auf den Boden waren Schleifspuren mit roten und blauem Blut zu erkennen die in den Dschungel führten. Verstreute Ausrüstungsgegenstände lagen überall auf der Fläche herum, teils blutbeschmiert manchmal auch angekaut, oft jedoch unberührt. Betretene Stille herrschte während sich die Überlebenden auf dem Strand ausbreiteten und auch Kathy sah mit schockierten Gesichtsausdruck über das Schlachtfeld. Sie erkannte die Stelle wieder wo sie Esteban getroffen hatte, denn die linke Hälfte seines Körpers lag noch dort, ohne Kopf umgeben von der Kiste die er hatte mitnehmen wollen. Es waren verschiedene Dinge, vor allem aber die gesammelten Thermomagazine. Auch wenn sie im Wrack von Vorteil gewesen wären, waren sie es wert um dafür zu sterben? Die Schwarzhaarige kniete kurz neben dem Kadaver welcher schon mit schwarzen Fliegen bedeckt war, welche sich beim näherkommen summend erhoben, nur um kurz darauf wieder auf dem Mexikaner zu landen.
    "Ruhe in Frieden, Esteban.", murmelte Kathy leise an die menschlichen Überreste gewandt und wandte sich dann von ihm ab um die herumliegenden Thermomagazine aufzuheben. Im Gegensatz zu Esteban würden sie diese wohl noch brauchen.

    Je weiter sie über die Überreste des Lagers schritten, desto größer wurden die Ausmasse der Zerstörungen. Viele der Passagiere die das Glück hatten den Absturz überlebt zu haben, waren in der Nacht gestorben vor allem die ohnehin schon Verwundeten und die jenigen die schwach und langsam waren. Verwundete fand man keine auf den Platz, die Menschenfrau hätte das auch gewundert. Kathy hoffte inständig nicht wieder über irgendwelche Kinderleichen zu stolpern, aber in dieser Hinsicht schienen die Monster gründlich gewesen zu sein. Das Einzige was sie in der Hinsicht sah war ein blutbeschmierter Kinderschuh neben einer blutigen Schleifspur, der aber schon reichte um bei ihr ein Gefühl der Übelkeit zu erzeugen. Wütend wandte sie sich ab und trat gegen einen Haufen Gerümpel, wobei sie einen Handcomputer mit Bisspuren durch die Gegend kickte. Bei einem zweiten Blick erkannte sie das es ihrer war und bemerkte das es der Platz war an dem sie vor den Ereignissen geschlafen hatte. Bei näherer Betrachtung entdeckte sie auch verstreute Gegenstände ihrer Sachen die sie nicht in der Tasche gelagert hatte. Die Decke war zwar verdreckt, aber intakt auch ein paar ihrer Kleidungsstücke waren scheinbar nicht von den Viechern als Zahnseide verwendet worden. Mit einem unggläubigen Blick stellte sie fest das ausgerechnet ihr Bikini die Nacht heil überstanden hatte. "Na den werde ich garantiert am dringendsten brauchen.", dachte sie beim hochheben des Oberteils und schüttelte den Kopf. Nun es war immerhin etwas, dass nicht alle Kleidungsstücke verschollen waren, denn auch wenn nach der letzten Nacht saubere Unterwäsche nicht die höchste Priorität einnahm, war es trotzdem besser welche zu haben. Stoisch schlug sie den Kram der noch zu gebrauchen war in die Decke ein und klemmte ihm unter den Arm. Zwischen der Stille hörte man inzwischen vereinzeltes Schluchzen und Schreien, wenn die Überreste eines Angehörigen gefunden wurden, aber auch Würgegeräusche denn manch einer hatte nach der Nacht noch Mageninhalt der ausgekotzt werden wollte. Auch Kathy verspürte allmählich Hunger und Durst, denn in dem Wrack war weder Wasser noch Nahrung gewesen. Zusammen mit Charis machte sie sich vorsichtig in Richtung Dschungel auf. Dort wo sich der Ort befand, wo die Asari ihr Lager aufgeschlagen hatte und zu dem Baum an dem Kathy ihre Tasche hochgezogen hatte.

    Kathy ging zu der Stelle im Dschungel wo sie die Liane befestigt hatte und stellte fest das diese immer noch an Ort und Stelle war. Langsam und vorsichtig ließ sie die Tasche herab bis sie sanft auf dem Waldboden landete. Erleichtert stellte sie fest das sich zumindestens dieser Aufwand gelohnt hatte und der Inhalt unagetastet war. Etwas besser gelaunt stopfte sie die gefundene Habe in noch vorhandene Lücken der Tasche und warf sie sich dann über die Schultern. Anschließend begab sie sich zu dem Ort wo Charis ihren Sessel geparkt hatte und wohin die Asari schon gegangen war um ihre eigene Habe einzusammeln.
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Beyo fühlte sich nicht wohl während er mit Mira sprach. Abgesehen davon dass er eine solche Art zu reden und gestikulieren nicht leiden konnte war irgendetwas an ihr auch tief verstörend. Sie schien nicht wie sie selbst. Irgendetwas war dort bei ihr. Flüsterte ihr zu, durchfloss sie. Beyo konnte nicht recht erklären was genau er bei ihr spürte, aber es war in jedem Fall nichts gutes.
    "Geht es dir nicht gut? Du schaust wie hypnotisiert?" Ihr breites Grinsen riss ihn wieder aus seinen Gedanken. "Nein, nein, alles bestens, ich denke nur nach......es ist wirklich beeindruckend was hier auf die Beine gestellt wurde. Wie bezahlt man für all das?" Hoffentlich war das nicht bereits zu offensiv.
    "Oh, das ist wirklich nichts. Unsere Sache hat einige sehr bedeutende Spender. Du wirst noch überrascht sein was wir alles in petto haben."

    Die Tür hinter Ihnen fiel zischend ins Schloss, als der Salarianer die überrumpelte Asari endlich los ließ.
    Nervös schaute sich Nia in diesem düsteren, mystisch eingerichteten Raum um. Auf der linken Seite waren kleine Altäre, mit Blumen und Kerzen geschmückt, während an der Wand eine große Kraken ähnliche Malerei die Altäre verband. Zumindest waren die Altäre so aufgebaut, dass sie an jedem Tentakelende dieser seltsamen Kreatur standen. An einem der Altären kniete eine Kroganerin und murmelte mit tiefer Stimme irgendwelche unverständlichen Worte vor sich hin....
    Der Rest des Raums war eher eine Höhle, anderen Felswände Kisten gelagert wurden.
    "Das ist Randalla.... Die Anführerin der wahren Gläubigen." begann der Salarianer leise, der sich Nia lautlos von rechts näherte und mit einem kurzen nicken des Kopfes auf die bettende Kroganerin wies.
    Nia beobachtete die Kroganerin, um die sich nun eine leuchtend blaue Aura bildete, ähnlich wie bei einem biotischen Feld und sie sich langsam erhob.
    "Mein Name ist im übrigen Zulan...," stellte sich der Salarianer kurz vor.
    "Schweig, du Wurm!" brüllte die Kroganerin. Zulan und Nia zuckten erschrocken zusammen. Während der Salarianer untertänig den Kopf senkte und zu Boden starrte, beobachtete Nia abwartend die Kroganerin, die langsam auf sie zu kam.

    "...Und du, mein Kind, wie heißt du?" fuhr die Kroganerin mit ruhiger Stimme fort und legte ihren Arm um Nia's Schultern, während sie die junge Asari beiseite führte.
    "Ich heiße Sahenia!" gab die junge Asari etwas eingeschüchtert von sich und blickte kurz über die Schultern zum Salarianer, der immer noch wie angewurzelt da stand und zu Boden starrte.
    "Kümmere dich nicht um ihn, mein Kind! Ich hab mit dir vieles zu besprechen!" sagte die Kroganerin, während sie dem Salarianer einen verachteten Blick zu warf und ihm mit einer raschen Kopfbewegung andeutete, dass er verschwinden solle. Zulan gehorchte.
    Sahenia fühlte sich plötzlich etwas unwohl, zumal sie allmählich das Gefühl bekam, dass es kein Zufall war, dass SIE hier war, aber die junge Asari ließ sich nichts anmerken....
    "Was genau möchtest du denn mit mir besprechen?" wollte Nia neugierig wissen.
    "Gleich, mein Kind, wir warten nur noch auf die anderen!"
    Anderen...?? die junge Asari zückte kurz zusammen und dachte plötzlich an Beyo. Sie hoffte, dass es ihm soweit gut ging.....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

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