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  1. #61
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Ich kann ziemlich-"
    Luceija lies sich kurze Zeit von dem lauten Klopfen gegen den gegossenen, kalten Boden von ihrer Erwiderung abbringen. Nicht, weil sie sich durch den bedrohlichen Klang eingeschüchtert fühlte, sondern weil sie ihn einfach nicht mochte und dabei das Gefühl nicht los wurde, jemand wolle ihr mit einem Bohrer den Schädel aufknacken. Schon wieder. Instinktiv spannte sie die Schulter an und übte sich im Äquivalent eines Nackenreibens - nur ohne verfügbare Hände - um die 'minimalinvasiv' penetrierte Stelle an ihrem Schädel zu ertasten, die bei den falschen Bewegungen und jetzt mit Alkoholnachwirkungen, wirklich, WIRKLICH unangenehm wurde. Etwas lauter, gleichzeitig aber bestimmter fuhr die Sizilianerin fort die alte Frau verbal zu filetieren. "Ich kann ziemlich gut darauf verzichten von einer alten Schachtel aus dem Knast freigekauft zu werden. Meinetwegen sparen Sie sich Ihre ungeraden 20 Credits für ein paar Waldarzt-Romane und neue Beisser, wenn ihre alten mal wieder in nem Arsch eines Sechzehnjährigen steckenbleiben."

    Die Schwarzhaarige wollte abwinken und die Konversation weitestgehend übergehen. Sie hatte sich sogar vorgenommen, das graue Biest nun soweit es möglich schien zu ignorieren und sie mit Leif aus der Zelle spazieren zu lassen (der im Übrigen bislang einfach tatenlos dabei zusah, wie die Frauen sich mehr oder weniger ernsthaft bekriegten) und drehte sich dafür ab um erneut ihren rechtmäßigen Platz auf der unbequemen Liege einzunehmen. Im Moment lechzte sie einmal mehr nach Ruhe und vielleicht einem kleinen, winzig kleinen, unauffälligen Pillchen. Aber ihre Treter waren ja noch immer in Gewahrsam.


    Edna bekam kaum die Möglichkeit den Mund zu einer schlagfertigen Antwort zu öffnen, da fuhren ihr gleichermaßen die brünette Polizeibarbie und Leif dazwischen. Erstere öffnete in aller Seelenruhe die Zelle, so wie es die alte Schwedin zuvor angeordnet hatte, wobei ihr die Macht zu delegieren von Credits verschafft wurde, mit denen sie wie wild wedelte.
    "Ich denke du hast dich Luceija jetzt ausführlich genug vorgestellt, Edna.", resümierte der Blonde daneben trocken, der wenig Lust hatte jetzt auch noch zwischen die Fronten zu geraten, während die Polizistin seiner Freundin mit eiserner Miene im die Schutzhandschuhe abzunehmen versuchte.
    "Sie hören übrigens von uns, Doktor. Und Sie auch, Miss Ascaiath.", war der bissige Kommentar der Frau, die hier wahrscheinlich versehentlich ohne Namensschild rumrannte.
    "Er freut sich schon drauf. Schreiben Sie mir doch auch ne Karte.", ätzte Edna stellvertretend zurück. "Und vergessen Sie meine Quittung nicht, Prinzessin.", fügte sie noch hinzu, bevor sie sich an ihren Neffen wandte. "Wenn wir dann könnten...? Ich hab noch eine Lieferung zur überbringen und vielleicht können deine kleine Urlaubsbekanntschaft und ich dieses Kriegsbeil ja bei einem Stück Fischtorte begraben. Diese Sizilianer benutzen Gräten doch als Zahnstocher, es sollte also schmecken.", brummte die Alte, jetzt deutlich weniger kriegslustig. Das Spiel machte keinen Spaß mehr, wenn man es allein spielte.
    AeiaCarol ist offline

  2. #62
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Jane

    Konnte es möglich sein, dass Jane tatsächlich nicht gewusst hatte, wohin man sie versetzen würde? Unmöglich. Und doch deutete ihre Reaktion genau darauf hin. Delia kaute ziemlich langsam, während sie versuchte, dieses Vorgehen ihres Arbeitgebers zu verstehen. Und dann setzte Jane zu einer Erklärung an, die das wunderschöne große Fragezeichen in Delias Gesicht vollendete. ,,Was man mir gesagt hat war: Melde dich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, steig in das Shuttle und lass dich da abwerfen, wo es hinfliegt."
    "Hu?", brachte sie hervor, während sie den eigentlich nur halb gekauten Bissen Fisch hinunterschluckte. Das war nicht das penible und korrekte Allianzvorgehen, das sie bisher kennen gelernt hatte. Vielleicht hatte Jane einfach nur etwas missverstanden oder war eine von der Sorte Mensch, die eh immer nur mit einem Ohr zuhörten.
    ,,Das geht schon über ein Jahr so: Ich werde quer durch die Galaxie geschickt und erfahre immer erst vor Ort, was ich zu tun habe."
    Delia runzelte die Stirn. Sie hatte natürlich keine Ahnung, was Jane zuvor für Aufträge und Jobs erhalten hatte, aber das klang in ihren Augen irgendwie sehr absurd.
    ,,Aber in eine Klinik haben sie mich noch nie geschickt, das ist neu. Und bei der ganzen Action eben habe ich mich eher wie bei meinem letzten Fronteinsatz gefühlt als wie in einem Krankenhaus. Niemand kämpft gern in Krankenhäusern..."
    Darauf schüttelte Delia langsam den Kopf. "Ich bezweifle, dass das Alltagsgeschäft ist hier." Sie schmunzelte abwesend, musterte dann Jane fragend. Konnte diese Soldatin wirklich so dusselig sein und einfach nicht zugehört haben? Von der Art her, wie sie sich bisher gegeben hatte, könnte sie durchaus die Sorte Soldat sein, die so etwas auch mal schleifen lässt. Aber ...
    ,,Also wenn MacDarragh vielleicht noch jemanden braucht, der euer internes Sicherheitssystem durchsieht, kann ich mich eventuell nützlich machen....
    Delia nickte langsam. Technikerin also? Vielleicht, ja, vielleicht hatte die Allianz sowieso längst bemerkt, dass die Sicherheitslücken hier größer waren und sie deshalb hierher versetzt. Einen Tag zu spät, vermutlich. Das erklärte aber immer noch nicht, warum sie Jane keine Details genannt hatten. Bahnte sich hier irgendetwas an?
    "Vielleicht ... bist du wirklich für die Technik hier?", schlug sie halbherzig vor, da ihr ihr Gegenüber nicht besonders glücklich vorkam. "So etwas wie Sicherheitspersonal und Techniker werden ja auch hier benötigt ... auch wenn das wohl was anderes ist als ... naja, ein Kampfeinsatz oder so." Es würde sie nicht wundern, wenn die Soldatin vor ihr schon ein paar Einsätze hinter sich hatte. Sie wirkte hart genug. Diese geübte Härte, die viele erfahrene Soldaten ausstrahlten. Für einen Moment konnte Delia nicht anders, als Jane zu beneiden. Diese Frau war kein Greenhorn wie sie.
    ,,Ich gehe gleich zu MacDarragh rüber und spreche mal mit ihm. Weißt du, wo ich ihn finde? Hast du heute noch etwas vor?"
    Und offenbar war sie voller Tatendrang.
    "Uhm ...", Delia stutzte. "Achso ja." Sie beschrieb ausführlich, wie Jane zu MacDarraghs Büro kommen würde und fügte dann hinzu: "Ich weiß aber nicht ob er da ist, Julian ist ja auch in einer Konferenz. Ansonsten wird Lisa dir sicher weiterhelfen können. Die vom Empfang."
    Sie rieb sich für einen Moment die Augen, dann lächelte sie die 'Neue' an. "Ich habe heute meinen freien Tag, also wenn dir später langweilig ist ..." Sie wusste selbst noch nicht wirklich, was sie hier in ihrer Freizeit anfangen wollte. Sie kannte ja auch erst sehr wenige, und die schienen alle ziemlich beschäftigt zu sein am heutigen Tag. Vielleicht entpuppte sich Jane als jemand, mit dem man etwas anfangen konnte. "Zimmer 14, gleiches Stockwerk wie dort, wo wir uns getroffen haben." Sie grinste und fügte dann hinzu: "Ansonsten müsstest du mich auch über das interne Kommunikationsnetzwerk erreichen können, sobald du da Zugriff hast. Ich werd wohl erstmal die Füße hochlegen gleich." Sie wedelte mit der Gabel irgendwo in Richtung von Gebäude 3.
    "Viel Glück mit MacDarragh übrigens. Ich hoffe er kann dir mehr sagen als du bisher gehört hast."
    Was auch immer da in der Kommunikation schief gelaufen war, es würde sich sicherlich klären. Die Allianz würde wohl kaum jemanden irgendwo hinschicken, ohne ihm zu sagen, wohin es ging und was er dort zu tun hatte.
    "Never be cruel, never be cowardly.
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    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
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  3. #63
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Edna bekam kaum die Möglichkeit den Mund zu einer schlagfertigen Antwort zu öffnen, da fuhren ihr gleichermaßen die brünette Polizeibarbie und Leif dazwischen. Erstere öffnete in aller Seelenruhe die Zelle, so wie es die alte Schwedin zuvor angeordnet hatte, wobei ihr die Macht zu delegieren von Credits verschafft wurde, mit denen sie wie wild wedelte.
    "Ich denke du hast dich Luceija jetzt ausführlich genug vorgestellt, Edna.", resümierte der Blonde daneben trocken, der wenig Lust hatte jetzt auch noch zwischen die Fronten zu geraten, während die Polizistin seiner Freundin mit eiserner Miene im die Schutzhandschuhe abzunehmen versuchte.
    "Sie hören übrigens von uns, Doktor. Und Sie auch, Miss Ascaiath.", war der bissige Kommentar der Frau, die hier wahrscheinlich versehentlich ohne Namensschild rumrannte.
    "Er freut sich schon drauf. Schreiben Sie mir doch auch ne Karte.", ätzte Edna stellvertretend zurück. "Und vergessen Sie meine Quittung nicht, Prinzessin.", fügte sie noch hinzu, bevor sie sich an ihren Neffen wandte. "Wenn wir dann könnten...? Ich hab noch eine Lieferung zur überbringen und vielleicht können deine kleine Urlaubsbekanntschaft und ich dieses Kriegsbeil ja bei einem Stück Fischtorte begraben. Diese Sizilianer benutzen Gräten doch als Zahnstocher, es sollte also schmecken.", brummte die Alte, jetzt deutlich weniger kriegslustig. Das Spiel machte keinen Spaß mehr, wenn man es allein spielte.


    Luceija lachte in einer hinterhältigen Mischung aus Überheblichkeit und einer Prise Ärgernis. Dabei war diese Reaktion auf Ednas 'feinfühlige', erste Begrüßung noch die zivilisierteste, die sie beide geteilt hatten. Ein schräges lächeln blieb im Mundwinkel der Sizilianerin zurück, als sie schon längst jedwede Fesseln losgeworden war und sich geringfügig von der zu erwartenden Fischtorte hatte sensibilisieren lassen. "Ich fürchte du hast da was falsch verstanden", duzte sie die ältere ohne jegliche Art von Altersrücksicht, die sie aber auch schon ohnehin in der Vergangenheit nicht gezeigt hatte, "wir SIND die Gräten.", wobei sie ohne Zweifel die eben noch aufs Korn genommene Figur Luceijas wieder ansprach und mit ihrem bitteren Unterton anmerken lies, dass sowohl die erste als auch die zweite 'Anklage' doch eine Schicht tiefer drang, als man es erst vermutet hatte. Edna schien eine perfekte Gabe zu haben, direkt in jedes Fettnäpfchen zu springen.
    Eben noch Edna einen kritischen, eher kühlen als vertrauten Blick gewidmet, wanderte dieser nun um auf die Polizistin, die eben noch angekündigt hatte, dass man noch voneinander hören würde. Statt ihr ein Wort des Abschieds zukommen zu lassen, war es ein Winken, ein langsames Rückwärtslaufen durch die Tür und ein schlanker Finger, der noch einmal präsentiert wurde, als die Glastüre hinter den dreien schon automatisch zugeschoben wurde und im nächsten Moment durch ihren Rücken ersetzt wurde.

    Erst, als sie schon auf den Steinstufen zum Stehen kam und bemerkte, wie eiskalt es unter ihren kahlen Sohlen war, blieb die Sizilianerin stehen und raunte nur ein gedämpftes "Fuck..." durch ihre Zahnreihen hindurch. Die Stiefel.. .
    Der Blick über Lucis Schulter nach hinten war da auf einmal schon ziemlich vorsichtig..
    Luceija ist offline

  4. #64
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    Narissa sagte nichts, ganz einfach weil sie sich in eine Sackgasse geredet hatte, aus der es momentan kein Entkommen gab. Wäre Hanna ein anderer Mensch, oder noch viel besser, eine andere Asari... Dann hätte Narissa kein Problem damit gehabt etwas wie "Sie gefallen mir ziemlich gut und vielleicht hätte sich da etwas entwickeln können." zu sagen. Aber ihr Gegenüber war eben keine normale Person, und im Gegensatz zu sonst meistens konnte Narissa auch nicht sagen, was genau sie an der Agentin nun anzog. Für einen Augenblick senkte sich ein unangenehmes Schweigen über den Tisch, bevor Narissa sich mit einem frustrierten Seufzer mit der Hand durch die Haare fuhr und sagte: "Könnten wir nicht einfach vergessen, dass ich das gesagt habe?" Sie war sich bewusst dass sie damit eigentlich einen feigen Rückzieher machte, aber sie konnte in Hannas Gesicht nicht den geringsten Hinweis erkennen, wie die Agentin auf eine etwas aggressivere Taktik reagiert hätte. Und Narissa hatte inzwischen gelernt bei Hanna mit allem zu rechnen.
    Sie drehte nervös ihr leeres Whiskey-Glas auf dem Tisch herum. "Ich... es tut mir leid, falls ich zu distanzlos geworden bin." Manchmal war totale Kapitulation ein Ausweg, auch wenn es noch fast niemand geschafft hatte, Narissa so weit zu treiben. Sie wich Hannas Blick aus und blickte stattdessen durch das Restaurant. Vielleicht würde ja endlich das Essen kommen und sie aus dieser Situation erlösen.

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    Puh, ich habs geschafft


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    Antonin Dvoraks gesamte Serenade for strings lief in Hannas Ohr rauf und runter ehe Narissa schließlich antwortete. Obgleich die Zeit für eine reiflich ausgeklügelte und intelligente Antwort gereicht hätte, entgegnete die ehemalige Attentäterin nur trocken, dass das Thema gewechselt werden solle. Genaugenommen forderte sie von Hanna das Vergessen des Gespräches nur um sich dann kurz darauf für ihre „Distanzlosigkeit“ zu entschuldigen. Hanna winkte ab. In ihren Augen gab es weder Grund noch Annahme um Verzeihung bitten zu müssen. „Bitte, wenn du nicht mit mir reden willst!“ Im Gegensatz zu der Aschblonden war ihr das Gespräch nämlich nicht unangenehm geworden. Es war eher erheiternd und irgendwo sogar schmeichelnd, wenn Narissa wirklich gemeint hatte, was Hanna so stark vermutete. Denn in diesem Fall wäre Hanna trotz ihrer neunundzwanzig harten Jahre noch immer attraktiv genug um auf schöne Frauen zu wirken, die ein anderes Verständnis von Zeit und Jugend hatten als Asari. Narissas abrupter Gesprächsabbruch verdarb der Agentin allerdings ein wenig den Spaß an dem Intermezzo. „Ja, ich betrachte das Gespräch auch als erschöpft“, antwortete Hanna formvollendet, um die Attentäterin einerseits zu entspannen und ihr andererseits einen kleinen Seitenhieb zu versetzen.
    Über dem Tisch lag nun ein unangenehmes Schweigen, angereichert mit Narissas scheuen Blicken, während Hanna ihre Augen stur auf das Gesicht der Attentäterin geheftet ließ. Schließlich wurde das Essen gebracht und das unangenehme Schweigen wandelte sich zu einem Gefräßigen, unterlegt von dem Klirren des Bestecks und dem leisen Kauen der beiden Frauen. Nachdem sie ausgegessen hatten nuancierte das Schweigen erneut. Hanna trank einen Schluck Wasser bevor sie wieder darin überging die Attentäterin mit ihren Blicken zu torpedieren. Ja, sie fand diese Scheu des Mädchens süß und niedlich, doch irgendwo biss sie sich störend mit dem Grund ihres Hierseins und irgendwo spürte Hanna, dass Narissa ihr auf die Nerven zu gehen begann. Sie wollte eine Partnerin die sich beherrschen konnte, die ein gefestigtes Weltbild hatte und die nicht in Selbstzweifel versank – sowohl bei der Professionalität ihrer Arbeit noch bei der Wahl sexueller Partner. „Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher, was ich mit Ihnen machen soll, Miller.“ Hanna wollte Narissa dazu zwingen sie anzuschauen. „Ich bin hier auf mich allein gestellt. Ich habe keine Verstärkung, keine Rückendeckung, keine Freunde. Ich habe nur Sie. Und manchmal gehen Sie mir tierisch auf den Keks! Aber Ihr Unterhaltungswert ist hoch…“ Unsanft stieß Hanna das Wasserglas mit den Fingern über die Tischplatte. Etwas Flüssigkeit schwappte über und zog Schlieren auf der Oberfläche.
    Shepard Commander ist offline

  5. #65
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
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    Antonin Dvoraks gesamte Serenade for strings lief in Hannas Ohr rauf und runter ehe Narissa schließlich antwortete. Obgleich die Zeit für eine reiflich ausgeklügelte und intelligente Antwort gereicht hätte, entgegnete die ehemalige Attentäterin nur trocken, dass das Thema gewechselt werden solle. Genaugenommen forderte sie von Hanna das Vergessen des Gespräches nur um sich dann kurz darauf für ihre „Distanzlosigkeit“ zu entschuldigen. Hanna winkte ab. In ihren Augen gab es weder Grund noch Annahme um Verzeihung bitten zu müssen. „Bitte, wenn du nicht mit mir reden willst!“ Im Gegensatz zu der Aschblonden war ihr das Gespräch nämlich nicht unangenehm geworden. Es war eher erheiternd und irgendwo sogar schmeichelnd, wenn Narissa wirklich gemeint hatte, was Hanna so stark vermutete. Denn in diesem Fall wäre Hanna trotz ihrer neunundzwanzig harten Jahre noch immer attraktiv genug um auf schöne Frauen zu wirken, die ein anderes Verständnis von Zeit und Jugend hatten als Asari. Narissas abrupter Gesprächsabbruch verdarb der Agentin allerdings ein wenig den Spaß an dem Intermezzo. „Ja, ich betrachte das Gespräch auch als erschöpft“, antwortete Hanna formvollendet, um die Attentäterin einerseits zu entspannen und ihr andererseits einen kleinen Seitenhieb zu versetzen.
    Über dem Tisch lag nun ein unangenehmes Schweigen, angereichert mit Narissas scheuen Blicken, während Hanna ihre Augen stur auf das Gesicht der Attentäterin geheftet ließ. Schließlich wurde das Essen gebracht und das unangenehme Schweigen wandelte sich zu einem Gefräßigen, unterlegt von dem Klirren des Bestecks und dem leisen Kauen der beiden Frauen. Nachdem sie ausgegessen hatten nuancierte das Schweigen erneut. Hanna trank einen Schluck Wasser bevor sie wieder darin überging die Attentäterin mit ihren Blicken zu torpedieren. Ja, sie fand diese Scheu des Mädchens süß und niedlich, doch irgendwo biss sie sich störend mit dem Grund ihres Hierseins und irgendwo spürte Hanna, dass Narissa ihr auf die Nerven zu gehen begann. Sie wollte eine Partnerin die sich beherrschen konnte, die ein gefestigtes Weltbild hatte und die nicht in Selbstzweifel versank – sowohl bei der Professionalität ihrer Arbeit noch bei der Wahl sexueller Partner. „Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher, was ich mit Ihnen machen soll, Miller.“ Hanna wollte Narissa dazu zwingen sie anzuschauen. „Ich bin hier auf mich allein gestellt. Ich habe keine Verstärkung, keine Rückendeckung, keine Freunde. Ich habe nur Sie. Und manchmal gehen Sie mir tierisch auf den Keks! Aber Ihr Unterhaltungswert ist hoch…“ Unsanft stieß Hanna das Wasserglas mit den Fingern über die Tischplatte. Etwas Flüssigkeit schwappte über und zog Schlieren auf der Oberfläche.


    Narissa entschloss sich, den letzten Teil von Hannas Aussage zu ignorieren, obwohl sie ihr im Grunde zustimmte: Sie ging sich selbst ebenfalls furchbar auf die Nerven. "Denken sie mir ging es anders?", gab sie zu. "Ich kenne hier auch niemanden der mir helfen könnte - außer ihnen. Sonst hatte ich immer die gesamte Infrastruktur der Blue Suns zur Verfügung, und ausreichende Informationen. Hier habe ich nichts." Sie zwirbelte eine Haarsträhne um den Zeigefinger der rechten Hand, und gab es auf Hannas Blick hartnäckig auszuweichen. "Das heißt aber nicht, dass ich den Kopf in den Sand stecken und mich darüber aufregen werde."
    Dafür würde sie wahrscheinlich gleich die Quittung bekommen, aber sie konnte nicht anders. Dass sie sich eigentlich vorgenommen hatte, von nun an eine gesunde Distanz zu wahren hatte Narissa bereits wieder vergessen. Sie begegnete Hannas Blick direkt und fragte: "Achja... ich finde es ja sehr schmeichelhaft und so, aber gibt es einen bestimmten Grund, warum sie mich die ganze Zeit anstarren?"
    Eandril ist offline

  6. #66
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    Kathy war ehrlich überrascht als die Asari tatsächlich ihren Plan zustimmte. Alkohol war anscheinend ein überzeugenderes Argument als sie dachte, vor allem auf einem Planeten fernab von der nächsten Bar. Die Schmugglerin ging voran und Kathy folgte ihr zu ihrer geheimen "Charishöhle", welche aus einem im Unterholz versteckten Sessel bestand in dem sich die Asari kurz darauf plumpsen ließ. Kathy musste sich mit dem Waldboden begnügen, wobei dieser wenigstens recht bequem war. Während sich die Schmugglerin berechtigterweise immer die noch immer am Himmel stehende Sonne beschwerte, kramte Kathy derweil in ihrer Tasche auf der Suche nach der Spiritouse. Sie war sich gar nicht sicher ob sie die Flasche mitgenommen hatte, aber wenn war sie unter dem ganzen Plündergut. Gleichzeitig hörte sie den Erläuterungen der Asari zu welche ihr erzählte das sie ihr Schiff, offensichtlich angetrunken, bei einer Schlägerei als Wetteinsatz verloren hatte. Kathy musste sich ziemlich zurückhalten um nicht laut loszulachen, beherrschte sich aber und grinste nur amüsiert vor sich hin. Glücklicherweise war ihr Gesicht in dem Moment der Tache zugewandt, die Asari hätte es vermutlich nicht so lustig gefunden wie die Menschenfrau. So abenteurlich die Geschichte auch klang, bei dem was Kathy bisher von der Schmugglerin mitbekommen hatte, ergab die Geschichte durchaus Sinn. Auch das Kathy es wieder gewesen war die ihr Pech brachte, obwohl sie sich zu der Zeit vermutlich schon halbsediert mit schmerzenden Knochen im Bett aufgehalten hatte. Das Geld welches ihr Kathy gezahlt hatte schien sie auch in die Tilgung des Schiffes gesteckt und damit direkt wieder verloren zu haben. Ziemlich nett von ihr dem Wettpartner ein unbelastetes Schiff zu übergeben.

    Nachdem sie erneut ihr Verlangen nach Alkohol geäußert und bildlich den Verlust ihres Schiffes vorgespielt hatte, wechselte die Asari das Thema und fragte Kathy nach dem Grund ihres Aufenthalts. Bevor Kathy etwa darauf erwidern konnte, bekamen sie jedoch Besuch, allerdings keinen unangenehmen wie es nach den bisherigen Ereignissen wahrscheinlicher gewesen wäre. Statt irgendwelchen Schlägern kam ein kleines braunhaariges Mädchen aus dem Unterholz heran, vorsichtig aber entschlossen. Nachdem es sich herangetraut hatte, erklärte es den Grund seines Kommens, der "Hello Kitty"-Rucksack, den Charis noch immer ihr eigen nannte. Es war also die Adoptivtochter der von ihnen geretteten Asari. Ein niedliches Ding und so konnte Charis scheinbar nicht anders ihre Bitte nach dem Rucksack nachzukommen.Vermutlich war sie einfach nur so überrascht nett genannt zu werden, wie es Kathy gewesen wäre. Schließlich verschwand das Mädchen freudestrahlend mit seinem Rucksack, während Kathy ihr mit einem leichten Lächeln hinterhersah. Hoffentlich überlebte das Kind, auch wenn die Chancen gering waren. Andererseits konnten Kinder mehr aushalten als man dachte, Kathy war der lebende Beweis. Schließlich brachte sie die Asari wieder zurück zum Thema.„Also, wo waren wir?

    Kathy zog die Flasche skyillianischen Wodkas aus der Tasche. Eigentlich dachte sie ihn ausgepackt zu haben, aber scheinbar hatte sie versehentlich die Flasche drinnen gelassen und stattdessen das Wasser ausgepackt. Jetzt war das von Vorteil da sie nicht zum Lager rennen musste, aber in Zukunft musste sie besser aufpassen. An so einem Ort wurden solche Fehler einem leicht zum Verhängnis. "Beim Kräuter sammeln glaube ich.",antwortete sie mit einem kleinen Lächeln und öffnete die Flasche. Kathy nahm einen ordentlichen Schluck, worauf sich sofort die Wärme und ein angenehmes Gefühl im Körper ausbreitete. Dann reichte sie die Flasche der Asari. "Hier ich habe leider keine Gläser dabei, aber ich habe keinen Herpes und solange sie auch frei davon sind sollte das kein Problem darstellen." Der Alkohol tat gut, auch wenn sie vermutlich noch etwas essen sollte. Auf fast nüchternem Magen soff es sich eher schlecht. Sie wollte ja kein Klischee erfüllen, dass hatte sie auf der Erde schon häufig genervt. Allerdings hatte sie trotz ihrer Abstammung keine Probleme mit Alkohol, oder Milchprodukten, in den Punkten überwog eindeutig ihre deutsch-russische Seite. Charis nahm nun ebenfalls einen kräftigen Schluck, die Asari vertrug garantier auch mehr als man es auf den ersten Blick vermutete.
    "Um auf die von ihnen gestellt Frage zurückzukommen, so ist die Antwort recht einfach, weil das Schiff abgestürzt ist. Ich hätte natürlich auf Korlus bleiben können und den hart erarbeiteten Reichtum genießen können, aber seinen wir mal ehrlich, Korlus ist eine Müllhalde auf der man nicht länger bleibt als nötig. Auch wenn man es sich mit Geld erträglich machen kann, ist es nicht gerade eine hübsche Umgebung, da hätte ich auch an dem Ort bleiben können wo ich herkomme. Urlaub mache ich auch lieber wo anders, die Sehenswürdigkeiten die ich gesehen habe reichen mir erstmal. Außerdem muss ich ja noch das restliche Geschäft organisieren, einen funktionierenden Handel einrichten, Produktion und der ganze Kram. Wobei es jetzt natürlich einfacher ist, die Hindernisse sind ausgeräumt und die Ware muss nur noch von einem Piloten von A nach B transportiert werden ohne Rennerei und Schießerei auf dieser Müllhalde.", erklärte sie etwas besser gelaunt und kramte in der Tasche nach dem Beutel mit Früchten.
    "Für die nächste Zeit sitzen wir aber wohl hier fest und nach Urlaub sieht es nicht aus." Sie fischte den Beutel hervor und nahm sich einen Apfel heraus. Dann stellte sie den Beutel in die Mitte und gab der Asari mit einer Handgeste zu verstehen das sie zugreifen durfte.
    "Sie haben also ihr Schiff verloren und wenn ich richtig verstanden habe vorher die 100000 Credits die ich ihnen gezahlt habe schon zur Tilgung der Schulden genutzt. Das ist Scheiße.", erklärte sie mit ehrlicher Anteilnahme. Auch wenn die Asari das natürlich durch eigene Dummheit verschuldet hatte, tat sie Kathy leid. Zumindestens ein kleines bisschen. "Und was haben sie jetzt vor, natürlich vorausgesetzt sie kommen lebend von diesem Planeten runter ?" Kathy nahm erneut die Flasche entgegen und nahm wieder einen kleinen Schluck zu sich. Die Sonne brannte immer noch am Himmel und mit irgedetwas musste man sich ja die Zeit vertreiben.


    Charis nahm die Flasche entgegen, wunderte sich einen Moment über dieses merkwürdig klingende und ihr völlig fremde Wort „Herpes“, entschied es müsse sich um irgendeinen menschlichen Trinkspruch handeln und setzte die Flasche an die Lippen. Skyllianischer Wodka brannte wie Feuer, ätzte in der Kehle und zwang die Asari fast zum Husten. Wenn sie nicht eine selbsterarbeitete hohe Toleranz hätte, so hätte sie Kathy das Gesöff vermutlich wieder an den Kopf gespuckt. So aber nahm sie dieselbe Anzahl an Schlucken wie ihr Gegenüber, setzte ab und wischte sich mit dem Handrücken die blauen Lippen. „Ist ´n hartes Leben“, kommentierte sie Kathys kurze Erklärung ihres Hierseins. Grausige Ironie, dass es ausgerechnet die beiden hierher verschlug. Die eine frisch von den Schulden befreit und die nervigste Klientin in den letzten vierzig Jahren los, die andere gerade auf dem Weg die Königin der Müllhalde zu werden. Und jetzt saßen sie auf diesem vermaledeiten Planeten auf den eine nicht untergehenwollende Sonne brannte, umgeben von Schlägern, Vergewaltigern, Kindern und einem grünen Nichts aus Urwald. Der Strand war zugegeben recht schön, wäre er nicht so gepflastert mit Leichen, doch selbst bei dem türkisblauen, ruhigen Wasser und dem weißen Sand war an Urlaub nicht einmal zu denken. Charis nahm noch einen weiteren Schluck aus der Flasche und hoffte, dass sich irgendjemand in dieser Galaxie Gedanken um das Verschwinden eines Schiffes in den Terminus-Systemen machte und eine Rettungsmannschaft schickte. Sie machte sich selbst nichts vor, die Chance war nicht die größte obwohl auf einem so großen Schiff durchaus wichtige Personen reisen konnten, deren Rettung durchaus lohnte. Kathy zum Beispiel. Doch selbst wenn man sie suchte, würde man sie rechtzeitig finden?
    Ich habe noch etwas Geld von dem Job übrig“, antwortete Charis auf Kathys Frage hin. Es war zwar nicht viel, nicht genug für eine eigene Wohnung auf Illium die sie selbst bei dem Überleben sicherlich benötigen würde, denn ihr Apartment auf Omega würde sicherlich bald von ihren sogenannten „Freunden“ geplündert werden. War eine dort lebende Person für länger als einen Monat abwesend galt sie als tot. Zumindest tot genug um ihre Habe aufzuteilen. „Mal gesetzt dem Fall wir kommen hier tatsächlich runter, was bei meiner Lebensspanne vermutlich noch recht gut möglich ist, bei Ihrer… nun, gesetzt diesem Fall, dann werde ich wohl wieder irgendwo anheuern müssen. Vermutlich wieder bei den Eplipse-Schwestern.“ Sie seufzte. „Hoffentlich lassen die mich wieder mitmischen ohne dass ich ihnen beitreten muss. Das Söldnerleben ist einfach nichts für mich. Wenn ich dann dort die nächsten fünfzig bis sechzig Jahre arbeite und etwas auf die hohe Kante lege kann ich mir vielleicht wieder ein Schiff kaufen.“ Plötzlich grinste sie etwas feist. „Wissen Sie, das ist tatsächlich schon das dritte Schiff, das ich beim Glücksspiel verliere. Allerdings das erste Mal mein Eigenes.“ Die Asari reichte Kathy die Flasche und lehnte sich zurück. Ihr war plötzlich merkwürdig zumute. Sie hatte schon viele beschissene Situationen erlebt und war bisher aus allen Mal mehr und mal weniger glimpflich herausgekommen. Der Verlust ihres Schiffes traf sie nun jedoch hart. Merkwürdig, da sie schon so ziemlich alles verloren hatte, was sie jemals besessen hatte. Mit der Renascimento jedoch hatte sie ein so schönes Schiff gehabt und es hatte allein ihr gehört. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich wirklich… wertvoll gefühlt, vollständig, erwachsen.
    Charis sah sich um und beobachtete die Überlebenden. Einige waren vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gesunken, andere kümmerten sich noch immer um die eigenen Verletzten. Wieder andere schienen die Lage erst jetzt zu realisieren und Charis hörte einen Mann aufgelöst fluchen. Sie alle sollten froh sein, dass sie überlebt hatten, doch angesichts der Fast-Vergewaltigung so direkt nach dem Absturz rechnete Charis nicht damit, dass es lange ruhig bleiben würde. Und angesichts dieser Tat wünschte sie sich fast, dass weniger Personen überlebt hätten…
    Und jetzt Sie. Was planen Sie, sollte der unwahrscheinliche Fall Ihres Überlebens eintreten? Sie wollen doch jetzt sicherlich von einem großartigen Plan berichten.


    ***



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    Narissa entschloss sich, den letzten Teil von Hannas Aussage zu ignorieren, obwohl sie ihr im Grunde zustimmte: Sie ging sich selbst ebenfalls furchbar auf die Nerven. "Denken sie mir ging es anders?", gab sie zu. "Ich kenne hier auch niemanden der mir helfen könnte - außer ihnen. Sonst hatte ich immer die gesamte Infrastruktur der Blue Suns zur Verfügung, und ausreichende Informationen. Hier habe ich nichts." Sie zwirbelte eine Haarsträhne um den Zeigefinger der rechten Hand, und gab es auf Hannas Blick hartnäckig auszuweichen. "Das heißt aber nicht, dass ich den Kopf in den Sand stecken und mich darüber aufregen werde."
    Dafür würde sie wahrscheinlich gleich die Quittung bekommen, aber sie konnte nicht anders. Dass sie sich eigentlich vorgenommen hatte, von nun an eine gesunde Distanz zu wahren hatte Narissa bereits wieder vergessen. Sie begegnete Hannas Blick direkt und fragte: "Achja... ich finde es ja sehr schmeichelhaft und so, aber gibt es einen bestimmten Grund, warum sie mich die ganze Zeit anstarren?"


    Hanna schaute Narissa unter laszivem Augenaufschlag lasziv und imitierte deren Haarzwirbler perfekt. „Sie haben so schöne Titten. Und nur wenig versüßt einem den Tag besser als der Anblick solcher“, antwortete sie mit entwaffnender Offenheit, wenngleich abgedroschen. Narissa schoss die Röte in die Wangen und Hanna kämpfte mit einem triumphierenden Grinsen. Stattdessen tat sie so, als habe sie lediglich eine Bemerkung über das Wetter gemacht um dann zu fragen: „Haben Sie da eigentlich gerade tatsächlich diesen Haufen buntbemalter Schläger mit der einzigartigsten und vielleicht effektivsten Polizeibehörde der Galaxie verglichen?“ Die Blondine ließ die Spielereien bleiben und setzte sich aufrecht, rückte den Waffenhalter unter der Jacke zurecht, der etwas unangenehm klemmte und winkte den Kellner heran. „Was schulde ich Ihnen?“ Der Kellner nannte eine überschaubare Summe und hielt den Scanner bereit der von Hannas Omnitool aktiviert leise piepste und den Betrag in orangenen Lettern aufleuchten ließ. Die Agentin bestätigte die Zahlung, der Kellner schmachtete Narissa an. Unter dem strengen Blick Hannas verdrückte er sich schließlich, offensichtlich geknickt von der ausbleibenden Rückmeldung der Attentäterin. Verstohlen druckste er am Eingang herum um die Aschblonde wenigstens noch einmal anlächeln zu können. Hanna hatte nicht vor ihm diesen Wunsch sofort zu erfüllen. Noch war ihr Wasserglas halb leer und es drängte sie nicht sich sofort und planlos ins Gewimmel zu werfen. Stattdessen nippte sie an ihrem Getränk und plante gedanklich ihre nächsten Schritte. Narissa hatte einen guten Punkt angebracht: Informationen. Stehen und fallen einer Mission hing in den meisten Fällen von Informationen ab, von der Polizeiarbeit ganz zu schweigen und obwohl sie diesen Planeten mit der Prämisse der Recherche betreten hatte, wäre es klug sich vorab einige Informationen über die hiesige Unterwelt zu beschaffen. Und genau dort kam die Attentäterin ins Spiel…
    Shepard Commander ist offline

  7. #67
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Jane

    Konnte es möglich sein, dass Jane tatsächlich nicht gewusst hatte, wohin man sie versetzen würde? Unmöglich. Und doch deutete ihre Reaktion genau darauf hin. Delia kaute ziemlich langsam, während sie versuchte, dieses Vorgehen ihres Arbeitgebers zu verstehen. Und dann setzte Jane zu einer Erklärung an, die das wunderschöne große Fragezeichen in Delias Gesicht vollendete. ,,Was man mir gesagt hat war: Melde dich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, steig in das Shuttle und lass dich da abwerfen, wo es hinfliegt."
    "Hu?", brachte sie hervor, während sie den eigentlich nur halb gekauten Bissen Fisch hinunterschluckte. Das war nicht das penible und korrekte Allianzvorgehen, das sie bisher kennen gelernt hatte. Vielleicht hatte Jane einfach nur etwas missverstanden oder war eine von der Sorte Mensch, die eh immer nur mit einem Ohr zuhörten.
    ,,Das geht schon über ein Jahr so: Ich werde quer durch die Galaxie geschickt und erfahre immer erst vor Ort, was ich zu tun habe."
    Delia runzelte die Stirn. Sie hatte natürlich keine Ahnung, was Jane zuvor für Aufträge und Jobs erhalten hatte, aber das klang in ihren Augen irgendwie sehr absurd.
    ,,Aber in eine Klinik haben sie mich noch nie geschickt, das ist neu. Und bei der ganzen Action eben habe ich mich eher wie bei meinem letzten Fronteinsatz gefühlt als wie in einem Krankenhaus. Niemand kämpft gern in Krankenhäusern..."
    Darauf schüttelte Delia langsam den Kopf. "Ich bezweifle, dass das Alltagsgeschäft ist hier." Sie schmunzelte abwesend, musterte dann Jane fragend. Konnte diese Soldatin wirklich so dusselig sein und einfach nicht zugehört haben? Von der Art her, wie sie sich bisher gegeben hatte, könnte sie durchaus die Sorte Soldat sein, die so etwas auch mal schleifen lässt. Aber ...
    ,,Also wenn MacDarragh vielleicht noch jemanden braucht, der euer internes Sicherheitssystem durchsieht, kann ich mich eventuell nützlich machen....
    Delia nickte langsam. Technikerin also? Vielleicht, ja, vielleicht hatte die Allianz sowieso längst bemerkt, dass die Sicherheitslücken hier größer waren und sie deshalb hierher versetzt. Einen Tag zu spät, vermutlich. Das erklärte aber immer noch nicht, warum sie Jane keine Details genannt hatten. Bahnte sich hier irgendetwas an?
    "Vielleicht ... bist du wirklich für die Technik hier?", schlug sie halbherzig vor, da ihr ihr Gegenüber nicht besonders glücklich vorkam. "So etwas wie Sicherheitspersonal und Techniker werden ja auch hier benötigt ... auch wenn das wohl was anderes ist als ... naja, ein Kampfeinsatz oder so." Es würde sie nicht wundern, wenn die Soldatin vor ihr schon ein paar Einsätze hinter sich hatte. Sie wirkte hart genug. Diese geübte Härte, die viele erfahrene Soldaten ausstrahlten. Für einen Moment konnte Delia nicht anders, als Jane zu beneiden. Diese Frau war kein Greenhorn wie sie.
    ,,Ich gehe gleich zu MacDarragh rüber und spreche mal mit ihm. Weißt du, wo ich ihn finde? Hast du heute noch etwas vor?"
    Und offenbar war sie voller Tatendrang.
    "Uhm ...", Delia stutzte. "Achso ja." Sie beschrieb ausführlich, wie Jane zu MacDarraghs Büro kommen würde und fügte dann hinzu: "Ich weiß aber nicht ob er da ist, Julian ist ja auch in einer Konferenz. Ansonsten wird Lisa dir sicher weiterhelfen können. Die vom Empfang."
    Sie rieb sich für einen Moment die Augen, dann lächelte sie die 'Neue' an. "Ich habe heute meinen freien Tag, also wenn dir später langweilig ist ..." Sie wusste selbst noch nicht wirklich, was sie hier in ihrer Freizeit anfangen wollte. Sie kannte ja auch erst sehr wenige, und die schienen alle ziemlich beschäftigt zu sein am heutigen Tag. Vielleicht entpuppte sich Jane als jemand, mit dem man etwas anfangen konnte. "Zimmer 14, gleiches Stockwerk wie dort, wo wir uns getroffen haben." Sie grinste und fügte dann hinzu: "Ansonsten müsstest du mich auch über das interne Kommunikationsnetzwerk erreichen können, sobald du da Zugriff hast. Ich werd wohl erstmal die Füße hochlegen gleich." Sie wedelte mit der Gabel irgendwo in Richtung von Gebäude 3.
    "Viel Glück mit MacDarragh übrigens. Ich hoffe er kann dir mehr sagen als du bisher gehört hast."
    Was auch immer da in der Kommunikation schief gelaufen war, es würde sich sicherlich klären. Die Allianz würde wohl kaum jemanden irgendwo hinschicken, ohne ihm zu sagen, wohin es ging und was er dort zu tun hatte.

    Jane trippelte mit den Füßen auf der Stelle. Ihre ansonsten so phlegmatische Art war einer inneren Unruhe gewichen, die sie wahnsinnig werden ließ. Kaum hatte ihr Delia beschrieben, wo MacDarraghs Büro war, wollte sie eigentlich schon loslaufen. Sie stopfte schnell den Rest ihres Essens in sich hinein, das scheinbar sofort im inneren Hochofen ihrer Anspannung verheizt wurde. Wenn sie jemals den Armleuchter in die Finger bekommen würde, der ihr all das antat… . "Ich habe heute meinen freien Tag, also wenn dir später langweilig ist ...", setzte Delia dann freundlich das Gespräch fort. Ihr musste aufgefallen sein, wie genervt Jane von der ganzen Angelegenheit war, doch immerhin guckte sie inzwischen weniger skeptisch und schien ihr zu glauben, dass sie tatsächlich ohne einen Plan hergeschickt worden war. "Zimmer 14, gleiches Stockwerk wie dort, wo wir uns getroffen haben. Ansonsten müsstest du mich auch über das interne Kommunikationsnetzwerk erreichen können, sobald du da Zugriff hast. Ich werd wohl erstmal die Füße hochlegen gleich." Plötzlich fiel Jane ein, dass sie immer noch nicht die Informationen auf ihrem Omni-Tool aufgerufen hatte, um zu erfahren, wo sie unterkommen sollte. Der Zugang für die interne Kommunikation war hoffentlich auch dabei, sie konnte schließlich nicht andauernd Terminals in irgendwelchen Küchen hacken. ,,Danke, ich melde mich bei Dir, wenn ich beim Commander fertig bin. Vielleicht habe ich dann sogar einen neuen Job.“ Obwohl ihre Worte zynisch klangen, war sie wirklich froh über Delias Angebot. Nach Monaten der Isolation würde es selbst ihr, die meistens kein Problem damit hatte, vom Rest des Universums vergessen zu werden, gut tun, wieder unter Leute zu kommen.
    Als sie aufgegessen hatte klemmte sie sich ihr Tablett unter den Arm, nahm mit der anderen Hand ihre Tasche und machte sich auf den Weg. ,,Bis später dann“, rief sie noch über die Schulter und verließ dann schnellen Schrittes die Mensa. Das sie Julian versprochen hatte, ihm Essen mitzubringen, war ihr schon längst entfallen. Weiterhin in voller Montur und mit nur leidlich trockenen Haaren folgte sie Delias Beschreibung und ließ dabei alle Aufzüge links liegen. Beim Treppensteigen konnte sie sich wenigstens etwas auspowern und würde MacDarragh dann nicht vor lauter aufgestauter Wut mit den Stiefeln voran ins Gesicht springen. Es verging trotz dieser Verzögerung keine Viertelstunde bis sie vor der gesuchten Tür stand und sich bemerkbar machte: ,,Commander, sind Sie da?“, rief sie laut und obwohl sie wusste, dass er sie über die Freisprechanlage gut hören konnte, hätte sie beinahe laut gegen die Tür geklopft, um eingelassen zu werden. ,,Commander MacDarragh?“ Entweder MacDarragh hatte ein paar Antworten für sie oder es würde noch ein richtig schlechter erster Tag für sie werden.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  8. #68
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Charis nahm die Flasche entgegen, wunderte sich einen Moment über dieses merkwürdig klingende und ihr völlig fremde Wort „Herpes“, entschied es müsse sich um irgendeinen menschlichen Trinkspruch handeln und setzte die Flasche an die Lippen. Skyllianischer Wodka brannte wie Feuer, ätzte in der Kehle und zwang die Asari fast zum Husten. Wenn sie nicht eine selbsterarbeitete hohe Toleranz hätte, so hätte sie Kathy das Gesöff vermutlich wieder an den Kopf gespuckt. So aber nahm sie dieselbe Anzahl an Schlucken wie ihr Gegenüber, setzte ab und wischte sich mit dem Handrücken die blauen Lippen. „Ist ´n hartes Leben“, kommentierte sie Kathys kurze Erklärung ihres Hierseins. Grausige Ironie, dass es ausgerechnet die beiden hierher verschlug. Die eine frisch von den Schulden befreit und die nervigste Klientin in den letzten vierzig Jahren los, die andere gerade auf dem Weg die Königin der Müllhalde zu werden. Und jetzt saßen sie auf diesem vermaledeiten Planeten auf den eine nicht untergehenwollende Sonne brannte, umgeben von Schlägern, Vergewaltigern, Kindern und einem grünen Nichts aus Urwald. Der Strand war zugegeben recht schön, wäre er nicht so gepflastert mit Leichen, doch selbst bei dem türkisblauen, ruhigen Wasser und dem weißen Sand war an Urlaub nicht einmal zu denken. Charis nahm noch einen weiteren Schluck aus der Flasche und hoffte, dass sich irgendjemand in dieser Galaxie Gedanken um das Verschwinden eines Schiffes in den Terminus-Systemen machte und eine Rettungsmannschaft schickte. Sie machte sich selbst nichts vor, die Chance war nicht die größte obwohl auf einem so großen Schiff durchaus wichtige Personen reisen konnten, deren Rettung durchaus lohnte. Kathy zum Beispiel. Doch selbst wenn man sie suchte, würde man sie rechtzeitig finden?
    Ich habe noch etwas Geld von dem Job übrig“, antwortete Charis auf Kathys Frage hin. Es war zwar nicht viel, nicht genug für eine eigene Wohnung auf Illium die sie selbst bei dem Überleben sicherlich benötigen würde, denn ihr Apartment auf Omega würde sicherlich bald von ihren sogenannten „Freunden“ geplündert werden. War eine dort lebende Person für länger als einen Monat abwesend galt sie als tot. Zumindest tot genug um ihre Habe aufzuteilen. „Mal gesetzt dem Fall wir kommen hier tatsächlich runter, was bei meiner Lebensspanne vermutlich noch recht gut möglich ist, bei Ihrer… nun, gesetzt diesem Fall, dann werde ich wohl wieder irgendwo anheuern müssen. Vermutlich wieder bei den Eplipse-Schwestern.“ Sie seufzte. „Hoffentlich lassen die mich wieder mitmischen ohne dass ich ihnen beitreten muss. Das Söldnerleben ist einfach nichts für mich. Wenn ich dann dort die nächsten fünfzig bis sechzig Jahre arbeite und etwas auf die hohe Kante lege kann ich mir vielleicht wieder ein Schiff kaufen.“ Plötzlich grinste sie etwas feist. „Wissen Sie, das ist tatsächlich schon das dritte Schiff, das ich beim Glücksspiel verliere. Allerdings das erste Mal mein Eigenes.“ Die Asari reichte Kathy die Flasche und lehnte sich zurück. Ihr war plötzlich merkwürdig zumute. Sie hatte schon viele beschissene Situationen erlebt und war bisher aus allen Mal mehr und mal weniger glimpflich herausgekommen. Der Verlust ihres Schiffes traf sie nun jedoch hart. Merkwürdig, da sie schon so ziemlich alles verloren hatte, was sie jemals besessen hatte. Mit der Renascimento jedoch hatte sie ein so schönes Schiff gehabt und es hatte allein ihr gehört. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich wirklich… wertvoll gefühlt, vollständig, erwachsen.
    Charis sah sich um und beobachtete die Überlebenden. Einige waren vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gesunken, andere kümmerten sich noch immer um die eigenen Verletzten. Wieder andere schienen die Lage erst jetzt zu realisieren und Charis hörte einen Mann aufgelöst fluchen. Sie alle sollten froh sein, dass sie überlebt hatten, doch angesichts der Fast-Vergewaltigung so direkt nach dem Absturz rechnete Charis nicht damit, dass es lange ruhig bleiben würde. Und angesichts dieser Tat wünschte sie sich fast, dass weniger Personen überlebt hätten…
    Und jetzt Sie. Was planen Sie, sollte der unwahrscheinliche Fall Ihres Überlebens eintreten? Sie wollen doch jetzt sicherlich von einem großartigen Plan berichten.


    "Memo an mich selbst: Charis niemals ein Schiff ausleihen." Scheinbar hatte die Asari ein kleine Lernschwäche, oder ein echtes Glücksspielproblem. Ein langes Leben brachte auch viele Möglichkeiten mit aufs Maul zu fallen und die Schmugglerin schien bemüht alle mitzunehmen. Zeit war für Asari nicht so kostbar wie für Menschen, wohl kaum jemand auf der Erde würde fast schon nebensächlich erwähnen die nächsten 50 bis 60 Jahre irgendeine Drecksarbeit zu machen um dann vielleicht wieder den Status quo herzustellen. Kathy ärgerte es schon das die letzten 7 Jahre fast umsonst gewesen waren. Kein Wunder das Menschen und Salarianer für Rassen wie die Asari als hastig und ungeduldig galten. Mit 1000 Jahre Lebenserwartung wäre sie vermutlich auch geduldiger, auch wenn sie sich nicht sicher war ob sie es reizvoll fände so lange zu leben. Natürlich die Chancen irgendwann gerettet zu werden, waren wirklich höher andererseits konnte es natürlich auch passieren das Charis die nächsten Jahrhunderte zusammen mit den anderen Asari und dem Kroganer im Dschungel verbrachte. Wobei die momentane Lebenserwartung momentan wohl bei allen äußerst niedrig anzusetzen war, vor allem wenn dieses Pulverfass explodieren sollte. Sie nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche die ihr die Asari zurückgegeben hatte und verzog leicht das Gesicht. Der Wodka war eindeutig schlechter als der von der Erde, wobei das natürlich nur für die guten Sorten galt. In den Vororten von Berlin, kursierte hauptsächlich Selbstgebranntes, vor allem wenn man ganz unten in der Hackordnung stand. Es kam ab und zu vor das jemand erblindete oder an einer Methanolvergiftung starb, ein Grund warum Kathy damals nie als erstes aus unbekannten Flaschen getrunken hatte. Deswegen und wegen Vergewaltigungsdrogen, aber das war wiederum eine andere Geschichte.

    Sie blickte zum fernen Strand, wie gerne würde sie sich doch einfach im Bikini am Strand hinlegen, sich sonnen und ein wenig Baden gehen. Eine lächerliche Idee, angesichts der Umstände und den heutigen Ereignissen. Trotzdem war es schön ein wenig zu träumen, vor allem da dieser Planet eine schwüle drückende Hitze sein eigen nannte.
    Und jetzt Sie. Was planen Sie, sollte der unwahrscheinliche Fall Ihres Überlebens eintreten? Sie wollen doch jetzt sicherlich von einem großartigen Plan berichten.
    "Sie meinen so etwas wie Korlus kaufen und den Planeten in einen gewaltigen Vergnügungspark verwandeln?",fragte sie ironisch und schüttelte den Kopf.
    "Nein tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, aber ich habe keinen bösartigen Masterplan den ich jetzt erzählen könnte und die nächsten 60 Jahre meines Lebens habe ich auch noch nicht verplant.", fügte sie an und stellte die Flasche in die Mitte.
    "Aber wenn der Fall meines Überlebens eintrifft und ich diese Grüne Hölle verlassen kann, nun dann werde ich wohl auch erstmal sehen müssen. Vielleicht dauert es Jahre bis ich von diesem Planeten runter bin oder länger. Das ist ein schnellebiges Geschäft, sobald man zu lange verschwunden ist übernimmt es jemand anders. Vielleicht ist wenn ich hier runterkomme alles auf Korlus umsonst gewesen, ich bin für tot erklärt worden und meine Konten eingefroren oder gelöscht. Kann ich nicht sagen, weswegen ich mir Gedanken über das danach mache, wenn es soweit ist und ich wieder weiß wo ich stehe.",erklärte sie recht stoisch, wobei sie allerdings bemerkte wie langsam Wut aufstieg je mehr sie darüber nachdachte. Unter Umständen war ihr geschätzter Partner auch wegen seiner Unfähigkeit außerhalb des Labors verhaftet worden und sie erwartete bei der Rückkehr eine Verhaftung. Abseits der Zivilisation zu stehen war kein schöner Zustand in Geschäftswelt, egal ob legal oder illegal.
    "Ich denke es ist erstmal sinnvoller für mich einen Plan für das Überleben hier zu entwerfen, es wird sicherlich bald sehr ungemütlich. Wir sind recht viele Überlebende trotz allem und es haben sich schon zwei Gruppen herausgebildet. Es ist schwierig Gruppendynamik einzuschätzen, aber ich bezweifle das es friedlich bleibt. Außerdem haben wir keine Ahnung von der Flora und Fauna dieses Planeten. Irgendwann geht vermutlich auch hier mal die Sonne unter und vermutlich wird es eine ebenso lange Nacht werden. Falls es auf diesen Planeten Raubtiere gibt werden sie vermutlich dann aktiv.",schätzte sie kritisch die gegenwärtige Lage ein. Nachdenklich schaute sie in die Richtung in der das Lager des Doktors lag.
    "Vermutlich ist es besser zumindestens die Nacht in einem der Lager zu verbringen. Wilde Tiere meiden für gewöhnlich größere Ansammlungen von Lebewesen. Es sei denn sie werten uns als leichte Beute." Selbst der Doktor würde wohl auf die Idee kommen Wachen aufzustellen, außerdem hatte man den Vorteil das es im Lager Personen gab die langsamer und schwächer waren als man selbst und zuerst gefressen. Aus moralischer Sicht ein verwerflicher Gedanke, aber aus darwinistischer Sicht äußerst einleuchtend. "Wie haben sie eigentlich vor die Nacht zu verbringen, falls sie mal hereinbrechen sollte ? Im Lager oder hier, alleine im Unterholz ?"
    numberten ist offline

  9. #69
    Mal vas Idenna
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Jane trippelte mit den Füßen auf der Stelle. Ihre ansonsten so phlegmatische Art war einer inneren Unruhe gewichen, die sie wahnsinnig werden ließ. Kaum hatte ihr Delia beschrieben, wo MacDarraghs Büro war, wollte sie eigentlich schon loslaufen. Sie stopfte schnell den Rest ihres Essens in sich hinein, das scheinbar sofort im inneren Hochofen ihrer Anspannung verheizt wurde. Wenn sie jemals den Armleuchter in die Finger bekommen würde, der ihr all das antat… . "Ich habe heute meinen freien Tag, also wenn dir später langweilig ist ...", setzte Delia dann freundlich das Gespräch fort. Ihr musste aufgefallen sein, wie genervt Jane von der ganzen Angelegenheit war, doch immerhin guckte sie inzwischen weniger skeptisch und schien ihr zu glauben, dass sie tatsächlich ohne einen Plan hergeschickt worden war. "Zimmer 14, gleiches Stockwerk wie dort, wo wir uns getroffen haben. Ansonsten müsstest du mich auch über das interne Kommunikationsnetzwerk erreichen können, sobald du da Zugriff hast. Ich werd wohl erstmal die Füße hochlegen gleich." Plötzlich fiel Jane ein, dass sie immer noch nicht die Informationen auf ihrem Omni-Tool aufgerufen hatte, um zu erfahren, wo sie unterkommen sollte. Der Zugang für die interne Kommunikation war hoffentlich auch dabei, sie konnte schließlich nicht andauernd Terminals in irgendwelchen Küchen hacken. ,,Danke, ich melde mich bei Dir, wenn ich beim Commander fertig bin. Vielleicht habe ich dann sogar einen neuen Job.“ Obwohl ihre Worte zynisch klangen, war sie wirklich froh über Delias Angebot. Nach Monaten der Isolation würde es selbst ihr, die meistens kein Problem damit hatte, vom Rest des Universums vergessen zu werden, gut tun, wieder unter Leute zu kommen.
    Als sie aufgegessen hatte klemmte sie sich ihr Tablett unter den Arm, nahm mit der anderen Hand ihre Tasche und machte sich auf den Weg. ,,Bis später dann“, rief sie noch über die Schulter und verließ dann schnellen Schrittes die Mensa. Das sie Julian versprochen hatte, ihm Essen mitzubringen, war ihr schon längst entfallen. Weiterhin in voller Montur und mit nur leidlich trockenen Haaren folgte sie Delias Beschreibung und ließ dabei alle Aufzüge links liegen. Beim Treppensteigen konnte sie sich wenigstens etwas auspowern und würde MacDarragh dann nicht vor lauter aufgestauter Wut mit den Stiefeln voran ins Gesicht springen. Es verging trotz dieser Verzögerung keine Viertelstunde bis sie vor der gesuchten Tür stand und sich bemerkbar machte: ,,Commander, sind Sie da?“, rief sie laut und obwohl sie wusste, dass er sie über die Freisprechanlage gut hören konnte, hätte sie beinahe laut gegen die Tür geklopft, um eingelassen zu werden. ,,Commander MacDarragh?“ Entweder MacDarragh hatte ein paar Antworten für sie oder es würde noch ein richtig schlechter erster Tag für sie werden.


    Genervt rieb Odinn die Stirn. Der Admiral war natürlich nicht zu erreichen. "Lassen Sie ihm eine Nachricht da und bitten Sie ihn, mich sofort zu informieren. Danke." Verstehen konnte er die Geschehnisse des Tages noch immer nicht. Es ergab einfach keinen Sinn. Das paranoide Geschwafel des Patienten, die Gewalt und dann die plötzliche Aufgabe. Es ergab einfach keinen Sinn. Die Meldungslisten der Sicherheitsleute konnte ihm da auch noch nicht helfen. Eine erste Kommission war bereits eingerichtet um mögliches Versagen im Rahmen der Betreuung der Patienten aufzudecken. Ob es daran lag, mochte Odinn aber bezweifeln. Solch eine verzweifelte und nüchtern betrachtet völlig unsinnige Tat kam nicht nur durch eine fehlgeleitete Therapie. Da musste mehr dahinter stecken... Oder eben doch nur eine Psychose. Odinn schüttelte den Kopf und streichelte selbigen von Kyra, die in ihrem Körbchen neben Odinns Schreibtisch lag. "Irgendwas stimmt da nicht", sprach er zum Hund, der ihn mit großen Augen ansah, als würde er jedes seiner Worte verstehen.
    Gerade, als er sich der Dienstvorschrift zur Strafprozessordnung vornehmen wollte, um das Prozedere für die Vernehmung der beiden Gefangenen durchzugehen, klopfte es an der Tür.
    ,,Commander, sind Sie da? Commander MacDarragh?“
    "Herein!" Keine Sekunde später stand Cohen in seinem Büro. Für seinen Geschmack viel zu aufgedreht. Ein wenig verwundert betrachtete der Commander die Soldatin. "Specialist, nehmen Sie Platz."Er wies auf den Stuhl direkt vor seinem Schreibtisch. "Was kann ich für Sie tun?", begann Odinn dann das Gespräch, als Jane am Tisch vor platz genommen hatte. Seinem Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er diesen unangekündigten Besuch missbilligte.

  10. #70
    Ritter Avatar von Eandril
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Hanna schaute Narissa unter laszivem Augenaufschlag lasziv und imitierte deren Haarzwirbler perfekt. „Sie haben so schöne Titten. Und nur wenig versüßt einem den Tag besser als der Anblick solcher“, antwortete sie mit entwaffnender Offenheit, wenngleich abgedroschen. Narissa schoss die Röte in die Wangen und Hanna kämpfte mit einem triumphierenden Grinsen. Stattdessen tat sie so, als habe sie lediglich eine Bemerkung über das Wetter gemacht um dann zu fragen: „Haben Sie da eigentlich gerade tatsächlich diesen Haufen buntbemalter Schläger mit der einzigartigsten und vielleicht effektivsten Polizeibehörde der Galaxie verglichen?“ Die Blondine ließ die Spielereien bleiben und setzte sich aufrecht, rückte den Waffenhalter unter der Jacke zurecht, der etwas unangenehm klemmte und winkte den Kellner heran. „Was schulde ich Ihnen?“ Der Kellner nannte eine überschaubare Summe und hielt den Scanner bereit der von Hannas Omnitool aktiviert leise piepste und den Betrag in orangenen Lettern aufleuchten ließ. Die Agentin bestätigte die Zahlung, der Kellner schmachtete Narissa an. Unter dem strengen Blick Hannas verdrückte er sich schließlich, offensichtlich geknickt von der ausbleibenden Rückmeldung der Attentäterin. Verstohlen druckste er am Eingang herum um die Aschblonde wenigstens noch einmal anlächeln zu können. Hanna hatte nicht vor ihm diesen Wunsch sofort zu erfüllen. Noch war ihr Wasserglas halb leer und es drängte sie nicht sich sofort und planlos ins Gewimmel zu werfen. Stattdessen nippte sie an ihrem Getränk und plante gedanklich ihre nächsten Schritte. Narissa hatte einen guten Punkt angebracht: Informationen. Stehen und fallen einer Mission hing in den meisten Fällen von Informationen ab, von der Polizeiarbeit ganz zu schweigen und obwohl sie diesen Planeten mit der Prämisse der Recherche betreten hatte, wäre es klug sich vorab einige Informationen über die hiesige Unterwelt zu beschaffen. Und genau dort kam die Attentäterin ins Spiel…


    Hannas Antwort zog Narissa komplett den Boden unter den Füßen weg. Klar, sonderlich höflich war es nicht gewesen, eher der Typ Anmache, den sie aus den Bars von Omega gewohnt war, aber trotzdem... Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Hanna es bei aller Provokation auch auf gewisse Weise als ehrliches Kompliment gemeint hatte. Oder zumindest wollte Narissa das gerne glauben. Über die Beleidigung der Blue Suns als ein "Haufen buntbemalter Schläger" sah sie hinweg, war sie doch selbst momentan nicht unbedingt gut auf ihre ehemaligen Kollegen, die sie offenbar problemlos in ihrer Gefängniszelle hätten verrotten lassen, zu sprechen. Als Hanna C-Sec als die "einzigartigste und vielleicht effektivste Polizeibehörde der Galaxie" bezeichnete, musste Narissa allerdings ein verächtliches Schnauben unterdrücken. Neunzig Prozent der privaten Sicherheitsunternehmen und bestimmt die Hälfte anderer Polizeibehörden mit denen sie zu tun gehabt hatte, hatten ihr ihre Arbeit schwerer gemacht als C-Sec. Und es wollte schon etwas heißen dass selbst die Polizei - wenn man es so nennen konnte - von Omega es geschafft hatte sie ohne ihre eigene Hilfe in die Finger zu bekommen, während C-Sec dies nicht gelungen war.
    Ihren Gedanken nachhängend bemerkte sie zu spät, dass der Kellner dagewesen war um zu kassieren. Allerdings hatte sie auch keine große Lust, die Rolle des Blondchens mit sexy Augenaufschlag weiter zu spielen - jedenfalls nicht für diese Person. Nach einigen Momenten der Stille, während derer Hanna an ihrem Wasserglas nippte und offensichtlich ebenfalls in Gedanken versunken war, gab Narissa sich einen Ruck und fragte: "Und, haben sie schon eine Idee wo wir anfangen könnten? Sie sehen so denkend aus - steht ihnen aber."
    Eandril ist offline

  11. #71
    Burgherrin Avatar von Giarra
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    Die Asari tauchte ihren Kopf in das klare Wasser, das in einem warmen Türkis das Licht der Sonne spiegelte. Sie ließ ihre Augen in einem kurzen Moment der Entspannung geschlossen und hörte nur auf das dumpfe Blubbern in ihren Ohren. Als ihre Lungen begannen nach Luft zu schreien und das Rauschen des kühlen Nass immer lauter wurde, durchbrach sie die Oberfläche und drehte sich langsam auf dem Rücken treibend in Richtung des Strandes.
    Der Sand strahlte grün und flimmerte leicht durch die gespeicherte Wärme. Die graubraunen Felsen der Bucht wirkten wie wachende Riesen im Hintergrund und verliehen der Szenerie etwas abgeschieden romantisches. J'rixibell begann mit starken Zügen zu schwimmen und spürte wenige Meter später den feinen Sand unter den Füßen. Langsam stieg sie aus dem Wasser und lächelte dem Drell zu, der sich wie ein Bratfisch in der Sonne wälzte und das gute Wetter sowie die Temperaturen genoss. Sie hatte sich schon Sorgen um seine Lungen gemacht, schlussendlich war er wirklich verdammt nah an Wasser, aber ihm schien es nichts auszumachen und ihm ging der Spaß wohl über ein oder zwei zusätzliche Lebensjahre.
    ''Das Wasser ist fantastisch. Lass uns doch mal schwimmen gehen. Deine Beerdigung organisier ich dann danach.''
    Sie begann sich mit dem Handtuch neben Ashron abzutrocknen und befand den noch nassen, dunkelgrünen Bikini als mehr als angenehm auf der Haut. Er hob sich kaum ab von dem grünen Sand, der mit seinen feinen Körnern die verschiedensten Farbtöne zeigte. Mit einem tiefen Seufzer sah sie das gestrandete Raumschiff an, dass auf einer Anhöhe inmitten einer Düne lag. Die Nase tief in den Boden gedrückt, Risse und Löcher in der rot-gelben Außenwand und abgeschmirgelte Farbe an den Stellen, an denen der leichte Meereswind den Sand über das Gefährt blies, deuteten auf eine lange Liegezeit hin.
    Ihre neue Piratenbande saß mit kindlicher Begeisterung in der Nähe inmitten eines tiefen Loches, in dem eine überdimensionale Sandburg zu entstehen begann. S'Ran – der Quotenvorcha – buddelte einfach immer weiter in die Tiefe, mit einem bizarren Grinsen im Gesicht und Sand auf dem Kopf. Sein bester Freund – Sintor, ein rothäutiger Batarianer – formte mit Engelsgeduld die Türmchen und ritzte mit einem beachtlichen Feingefühl Zinnen und Fenster in das Gebilde. Auch Khazan war mit von der Partie und schützte als einziger seinen Kopf mit einem riesigen Schlapphut – er tat als wäre er zu erwachsen für solche Spielchen, war aber mit Elan bei der Sache.

    Viel hatte sich getan seit Kell nicht mehr Chef der Crew war. Prinzipiell hatte sich alles bis auf die Konstellation Drell-Asari geändert – die Kalros wurde mehr oder weniger vollständig verkauft, ein neuer fahrbarer Weltraumuntersatz angeschafft, weitere Mitglieder angeworben und vor allem eine wunderbare Basis auf Nevos gefunden. Durch Zufall hatten die beiden auf einer – abenteuerlichen und vor allem nackten – Reise das Schiffswrack gefunden. Ohne Crew, ohne wertvollen Inhalt, allerdings in dieser lauschigen Bucht und vor allem innen in einigen Bereichen noch fast intakt. Spontan wurde die Blechdose zum Strandhaus erklärt und die ungestörte Lage zum Schmieden neuer Pläne genutzt. Die BSS Savoia parkte noch in bewohnter Gegend, neben den ganzen dekanten Riesenschiffen der Superreichen, die hier in Luxushotels und Ferienhäusern ihr Leben genossen. Sie war eine turianische Korvette, die sich in wesentlich besserem Zustand als die alte Blechkiste des Kroganers befand – sie hatte außerdem keine seltsame V.I., mit der sich der Kapitän an einsamen Abenden immer eingeschlossen hatte.
    (Und J'rixibell gefiel die Farbe deutlich besser.)
    I see you shiver with antici....
    Giarra ist offline Geändert von Giarra (09.04.2016 um 21:49 Uhr)

  12. #72
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Der biotische Sturmangriff fegte den Terroristen nach hinten durch den Raum wo er gegen die Betonwand klatschte und zu Boden sank. Werner schaute ihm nicht lange hinterher und legte stattdessen mit der Piranha auf einen anderen Gegner an. Die ersten beiden Schüße brachten dessen Schild zu Fall, der dritte traf den Mann selbst. Die Schrotlandung durchdrang dessen Panzerung und zerriss dessen Brust zu einer blutigen Masse. Die Piranha Schrotflinte zeichnete sich vor allem durch ihre hohe Kadenz aus, die allerdings dazu führte das ungeübte Benutzer leicht ihr Magazin leerschoßen. Hinter dem Gruppenführer schlossen sofort seine Leute auf und sicherten seine Flanke mit gezielten Deckungsfeuer. Ein aus der Deckung agierender Terrorist mit Sturmgewehr wurde durch einem Drei-Schuß Feuerstoß aus Strygaz Gewehr erwischt. Aus dem Konferenzsaal drang noch immer Kampflärm, zu wessen gunsten sich der Kampf entwickelte konnte allerdings niemand sagen. Sie mussten sich beeilen, allerdings machten herumschwirrende Kugeln es nicht umbedingt einfacher. Ein Feuerstoß aus einer SMG erwischte Werner von der Seite und beanspruchte seine Barriere, jedoch wurde der Schütze kurz darauf von Service Chief Kao mit einem Pistolenschuß ausgeschaltet. Suarez ließ eine Granate in den Nebenraum segeln die nach einem lauten Knall von dort ankommendes Unterdrückungsfeuer verstummen ließ. Sofort rückten sie nach, schalteten die noch verbliebene Ziele im Raum aus und gingen weiter. Es war nicht das erstemal das sie in so einer Situation waren, schließlich waren sie für den Kampf im urbanen Gelände ausgebildet worden. Vorrücken, den Feind ausschalten und weiter vorrücken im Häuserkampf war nur wenig Platz für Umgehungsmanöver, hinter jeder Ecke lauerte der Tod. Gefangene konnten in so einer Situation nicht gemacht werden, nicht solange im Vorfeld der Feind wartete.

    Der Weg zum Konferenzsaal war nun endlich frei und das Squad rückte auf die Stahltür zu. Kao brachte den Sprengsatz an und kurze Zeit später flog diese als trauriges Stück Altmetall durch den Raum. Energisch und unter gegenseitiger Deckung stürmten die Soldaten den Raum. Im Inneren des Saals stand es nicht umbedingt zum Besten, viele der anwesenden Allianzsoldaten waren verletzt oder schlimmer. Auch ihr inoffizieller Mitarbeiter Scott hatte scheinbar eine ordentliche Packung kassiert und war in die Ecke gedrängt worden. Suarez reagierte schnell, vielleicht zu schnell denn als seine Schüsse keine Wirkung brachten ging er in den Nahkampf über, etwas was bei der Statur seines Gegners nicht umbedingt die beste Option war. Das Ergebnis folgte sogleich, denn der Anführer hob den angreifenden Mexikaner hoch und verpasste ihm vier schnelle Schläge die diesen zu Boden gehen ließen.
    "Verdammt. Strygaz sie nehmen mit Team Echo die restlichen Gegner unter Feuer, Kao sie sehen nach Suarez. Ich kümmer mich mich um Big Bob.", gab er per Gruppenfunk weiter und visierte den gegnerischen Anführer als Sprungziel an. Kurz darauf leuchtete das helle Blau des biotischen Sturmangriffs auf, als er seinen Gegner mit voller Wucht rammte, was diesen allerdings nicht komplett umwarf sondern nur nach hinten ins Straucheln brachte. Sofort eröffnete er das Feuer mit der Schrotflinte. Die Schilde seines Gegenübers waren dabei äußerst stabil und begannen erst nach dem fünften Schuß zu wanken. Der siebte Schuß brachte sie schließlich zum Einsturz, der achte und damit letzte Schuß im Magazin durchdrang allerdings nicht die Panzerung. Sein Gegner ging nun zum Gegenangriff über und setzte zu einem wuchtigen Schlag an, der von Werner mit der leergeschoßenen Schrotflinte pariert werden konnte. Draufhin ließ sein Gegenüber seine Waffe los und ließ eine Omniblade ausfahren mit der nach Werner ausholte. Erneut parierte dieser mit der Schrotflinte, wobei dieses Mal die Klinge in die Waffe fuhr und diese dabei zerstörte. Der Leutnant ließ die funktionsunfähige Waffe los und holte zum Gegenschlag aus. Blaue Energie umgab seine Faust, als er dem Kontrahenten einen biotisch verstärkten Schlag gab, den dieser auch durch seine Rüstung spüren musste. Sofort setzte Werner nach und verpasste ihm noch eine Gerade welche den Gegner oberhalb der Brust erwischte. Dieser donnerte als Dankeschön einen starken Schlag gegen Werners Schädel welcher allerdings durch Barriere und Helm abgefedert wurde. Ein Tritt seines Gegenübers ließ den Allianzsoldaten jedoch leicht nach hinten stolpern, was sein Gegner allerdings nutzte um die Flucht zu ergreifen. In der Zwischenzeit, hatten die ankommenden Soldaten nämlich die Oberhand gewonnen und begannen nun die restlichen Kombattanten niederzukämpfen. Werner fing sich jedoch schnell und griff zu seiner Pistole um den Flüchtenden zu stoppen. Zwei abgegebene Schüsse schlugen jedoch in der Wand ein und verfehlten den fliehenden Hünen welcher sich durch eine Tür davon stahl. Werner sah sein Missionsziel die Biege machen und nahm die Verfolgung auf.
    "Kao restliche Feinde ausschalten und Verwundete bergen und versorgen. Ich nehme die Verfolgung von Big Bob auf." "Verstanden, entsende Halbgruppe zu ihrer Unterstützung, sobald möglich.", antwortete Werners Stellvertreter. Dieser rannte derweil in das Treppenhaus, welches zum Zwischendach der Fabrikanlage führte. Der Bastard würde sicher nicht entkommen.


    Noch bevor Scotty sein mögliches Ziel erreichen konnte hatte Werner sich bereits auf ihn gestürzt. Er nutzte den kurzen Moment der relativen Unauffälligkeit und kniete sich zu Suarez. Sein Gesicht war komplett mit Blut verschmiert, blau und allem Anschein nach war sein Kiefer gebrochen. Zudem hatte er 6 Schüsse im Bauch und Brustbereich abbekommen. Sein Atem und Puls waren extrem unregelmäßig. Wenn er nicht sofort Hilfe bekommen würde dann war er bereits so gut wie tot. "Medic!" schrie er durch das Getümmel. Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf den Boss der Terroristen gelenkt, welcher sich (angeschlagen, aber keinesfalls in irgendeiner Weise verletzt) fluchtartig in Bewegung setzte. Offensichtlich war er nicht blutrünstig genug um zu verkennen dass seine Truppen nach und nach nieder gemacht wurden. "Du kommst nicht davon!"

    Ruckartig setzte sich Scotty in Bewegung und folgte dem Drecksack, welcher für seine Bewaffnung und Statur auch noch äußerst wendig war. Am Treppenabsatz des nächsten Stockwerks angekommen nahm er Anlauf und sprang mit vollem Körpereinsatz durch das noch geschlossene Fenster, rollte sich auf dem nächsten Hausdach ab und setzte seine Flucht fort. "Ich muss irre sein!" Mit ebenso großem Anlauf tat Scotty es ihm gleich, erreichte aber nur ganz knapp den Rand des Daches, hielt sich mit Müh und Not fest und zog sich hoch. "Hey Feigling, fang!" Seine ganze Präzisionsfähigkeit, Kraft und Koordination nutztend aktivierte er einen seiner Schockstäbe und warf ihn in einer graden Linie seinem Feind in den Rücken. Dieser wurde von dem Schock ins Straucheln gebracht und fiel kurz vor dem anderen Ende des Daches zu Boden. "Du bist mutig Kleiner, das muss ich dir lassen. Aber schlau nicht so wirklich. Glaubst du wirklich du wirst das hier überleben?" Mit selbstsicherer Miene und erhobener Waffe kam er auf ihn zu. "Ich hoffe doch." Nun konnte er sich nur noch darauf verlassen dass Werner ihnen schnell folgte!
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    "Memo an mich selbst: Charis niemals ein Schiff ausleihen." Scheinbar hatte die Asari ein kleine Lernschwäche, oder ein echtes Glücksspielproblem. Ein langes Leben brachte auch viele Möglichkeiten mit aufs Maul zu fallen und die Schmugglerin schien bemüht alle mitzunehmen. Zeit war für Asari nicht so kostbar wie für Menschen, wohl kaum jemand auf der Erde würde fast schon nebensächlich erwähnen die nächsten 50 bis 60 Jahre irgendeine Drecksarbeit zu machen um dann vielleicht wieder den Status quo herzustellen. Kathy ärgerte es schon das die letzten 7 Jahre fast umsonst gewesen waren. Kein Wunder das Menschen und Salarianer für Rassen wie die Asari als hastig und ungeduldig galten. Mit 1000 Jahre Lebenserwartung wäre sie vermutlich auch geduldiger, auch wenn sie sich nicht sicher war ob sie es reizvoll fände so lange zu leben. Natürlich die Chancen irgendwann gerettet zu werden, waren wirklich höher andererseits konnte es natürlich auch passieren das Charis die nächsten Jahrhunderte zusammen mit den anderen Asari und dem Kroganer im Dschungel verbrachte. Wobei die momentane Lebenserwartung momentan wohl bei allen äußerst niedrig anzusetzen war, vor allem wenn dieses Pulverfass explodieren sollte. Sie nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche die ihr die Asari zurückgegeben hatte und verzog leicht das Gesicht. Der Wodka war eindeutig schlechter als der von der Erde, wobei das natürlich nur für die guten Sorten galt. In den Vororten von Berlin, kursierte hauptsächlich Selbstgebranntes, vor allem wenn man ganz unten in der Hackordnung stand. Es kam ab und zu vor das jemand erblindete oder an einer Methanolvergiftung starb, ein Grund warum Kathy damals nie als erstes aus unbekannten Flaschen getrunken hatte. Deswegen und wegen Vergewaltigungsdrogen, aber das war wiederum eine andere Geschichte.

    Sie blickte zum fernen Strand, wie gerne würde sie sich doch einfach im Bikini am Strand hinlegen, sich sonnen und ein wenig Baden gehen. Eine lächerliche Idee, angesichts der Umstände und den heutigen Ereignissen. Trotzdem war es schön ein wenig zu träumen, vor allem da dieser Planet eine schwüle drückende Hitze sein eigen nannte.
    Und jetzt Sie. Was planen Sie, sollte der unwahrscheinliche Fall Ihres Überlebens eintreten? Sie wollen doch jetzt sicherlich von einem großartigen Plan berichten.
    "Sie meinen so etwas wie Korlus kaufen und den Planeten in einen gewaltigen Vergnügungspark verwandeln?",fragte sie ironisch und schüttelte den Kopf.
    "Nein tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, aber ich habe keinen bösartigen Masterplan den ich jetzt erzählen könnte und die nächsten 60 Jahre meines Lebens habe ich auch noch nicht verplant.", fügte sie an und stellte die Flasche in die Mitte.
    "Aber wenn der Fall meines Überlebens eintrifft und ich diese Grüne Hölle verlassen kann, nun dann werde ich wohl auch erstmal sehen müssen. Vielleicht dauert es Jahre bis ich von diesem Planeten runter bin oder länger. Das ist ein schnellebiges Geschäft, sobald man zu lange verschwunden ist übernimmt es jemand anders. Vielleicht ist wenn ich hier runterkomme alles auf Korlus umsonst gewesen, ich bin für tot erklärt worden und meine Konten eingefroren oder gelöscht. Kann ich nicht sagen, weswegen ich mir Gedanken über das danach mache, wenn es soweit ist und ich wieder weiß wo ich stehe.",erklärte sie recht stoisch, wobei sie allerdings bemerkte wie langsam Wut aufstieg je mehr sie darüber nachdachte. Unter Umständen war ihr geschätzter Partner auch wegen seiner Unfähigkeit außerhalb des Labors verhaftet worden und sie erwartete bei der Rückkehr eine Verhaftung. Abseits der Zivilisation zu stehen war kein schöner Zustand in Geschäftswelt, egal ob legal oder illegal.
    "Ich denke es ist erstmal sinnvoller für mich einen Plan für das Überleben hier zu entwerfen, es wird sicherlich bald sehr ungemütlich. Wir sind recht viele Überlebende trotz allem und es haben sich schon zwei Gruppen herausgebildet. Es ist schwierig Gruppendynamik einzuschätzen, aber ich bezweifle das es friedlich bleibt. Außerdem haben wir keine Ahnung von der Flora und Fauna dieses Planeten. Irgendwann geht vermutlich auch hier mal die Sonne unter und vermutlich wird es eine ebenso lange Nacht werden. Falls es auf diesen Planeten Raubtiere gibt werden sie vermutlich dann aktiv.",schätzte sie kritisch die gegenwärtige Lage ein. Nachdenklich schaute sie in die Richtung in der das Lager des Doktors lag.
    "Vermutlich ist es besser zumindestens die Nacht in einem der Lager zu verbringen. Wilde Tiere meiden für gewöhnlich größere Ansammlungen von Lebewesen. Es sei denn sie werten uns als leichte Beute." Selbst der Doktor würde wohl auf die Idee kommen Wachen aufzustellen, außerdem hatte man den Vorteil das es im Lager Personen gab die langsamer und schwächer waren als man selbst und zuerst gefressen. Aus moralischer Sicht ein verwerflicher Gedanke, aber aus darwinistischer Sicht äußerst einleuchtend. "Wie haben sie eigentlich vor die Nacht zu verbringen, falls sie mal hereinbrechen sollte ? Im Lager oder hier, alleine im Unterholz ?"


    Kathy enthüllte ihr weitreichendes Wissen über Wildgetier und dessen Fressverhalten. Was waren diese Menschen doch für fleißige kleine Informationsbienchen, sammelten ihr Wissen wo immer sie es gerade hernehmen konnten. Immerhin schienen ihre Zukunftsaussichten nicht minder bunt als Charis und Leid verband ja bekanntlich. Auf ihre Frage, wie die Asari denn die Nacht zu verbringen gedachte nickte sie. Das konnte natürlich alles bedeuten. „Auch wenn es Sie überrascht, aber ich glaube, ich bleibe wirklich hier im Unterholz. Allein. Ich steh nicht so auf Dauerbeschallung durch Bittsteller, dafür habe ich ein zu weiches Herz. Nachher verschenke ich noch all meine Habe und werde zur Wohltäterin wie euer Robin Wood.“ Charis ließ, stolz auf diesen präzisen Verweis auf die Menschengeschichte, die Zähne blitzen. „Und obwohl ich noch nie auf einem scheinbar unzivilisierten und scheinbar völlig unbewohnten Planeten abgestürzt bin“, die Tatsache, dass sie schon auf zivilisierteren Planeten abgestürzt war, sparte sie aus: „…habe ich bisher noch kein wildes Vieh gesehen, dass nicht beim Pistolenknall die Flucht ergreift. Und spätestens wenn man eine Singularität einsetzt geht vermutlich alles und jeder stiften.“ Sie zuckte nonchalant die Achseln, ganz so als wäre sie unsterblich und kugelsicher zugleich. Zuerst griff sie erneut nach der Flasche. Das angenehme Brennen hatte mittlerweile nachgelassen und forderte Nachschub in eigener Sache. Charis setzte die Flasche an die Lippen und trank gierig zwei tiefe Schlucke, was sie sofort bereute und nur mit eisernem Willen ein sofortiges Ausspucken des Fusels unterdrückte. Mit der geistigen Notiz, erstmal auf weitere Schlucke zu verzichten, stellte sie die Flasche zurück und tastete nach ihren Zigaretten. Entgegen der Erwartung steckte sie sich jedoch keine an. Irgendwie war ihr Mund ohnehin taub. „Und Sie?“, nahm sie das fallengelassene Gespräch wieder auf. „Sie scheinen ja einen ausgeprägteren Überlebensinstinkt als ich zu haben, wenn Sie die Lager nach Verstand wählen anstelle der Emotionen. Welchem Lager wollen Sie sich für die Nacht anschließen, bei der ich Ihnen übrigens zustimme und eine ziemlich lange Dunkelphase erwarte?“ Zuerst wandte Charis den Kopf zu dem größeren Lager des Docs, dann zu der kleineren Ansammlung nahe eines halben Flügels mit Turbine, der ein zufälliges Dach bot. „Lieber zu den Schwachen, Kranken und Hilflosen, die Ihnen als Starke sicherlich mit allerlei Wehklagen in den Ohren liegen.“ Sie deutete mit dem Daumen auf Betreffende. „Oder die Hardliner, Schlächter und Ex-Militärs bei denen ich keine einzige Frau sehe und die sich sicherlich freuen würden, wenn sie dazu stoßen.“ Charis hatte nicht vor die Situation rosig zu reden, war sich aber trotz der kurzen Zeit der Zusammenarbeit sicher, dass Kathy diese selbst gut genug einschätzen konnte.

    ***


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    Hannas Antwort zog Narissa komplett den Boden unter den Füßen weg. Klar, sonderlich höflich war es nicht gewesen, eher der Typ Anmache, den sie aus den Bars von Omega gewohnt war, aber trotzdem... Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Hanna es bei aller Provokation auch auf gewisse Weise als ehrliches Kompliment gemeint hatte. Oder zumindest wollte Narissa das gerne glauben. Über die Beleidigung der Blue Suns als ein "Haufen buntbemalter Schläger" sah sie hinweg, war sie doch selbst momentan nicht unbedingt gut auf ihre ehemaligen Kollegen, die sie offenbar problemlos in ihrer Gefängniszelle hätten verrotten lassen, zu sprechen. Als Hanna C-Sec als die "einzigartigste und vielleicht effektivste Polizeibehörde der Galaxie" bezeichnete, musste Narissa allerdings ein verächtliches Schnauben unterdrücken. Neunzig Prozent der privaten Sicherheitsunternehmen und bestimmt die Hälfte anderer Polizeibehörden mit denen sie zu tun gehabt hatte, hatten ihr ihre Arbeit schwerer gemacht als C-Sec. Und es wollte schon etwas heißen dass selbst die Polizei - wenn man es so nennen konnte - von Omega es geschafft hatte sie ohne ihre eigene Hilfe in die Finger zu bekommen, während C-Sec dies nicht gelungen war.
    Ihren Gedanken nachhängend bemerkte sie zu spät, dass der Kellner dagewesen war um zu kassieren. Allerdings hatte sie auch keine große Lust, die Rolle des Blondchens mit sexy Augenaufschlag weiter zu spielen - jedenfalls nicht für diese Person. Nach einigen Momenten der Stille, während derer Hanna an ihrem Wasserglas nippte und offensichtlich ebenfalls in Gedanken versunken war, gab Narissa sich einen Ruck und fragte: "Und, haben sie schon eine Idee wo wir anfangen könnten? Sie sehen so denkend aus - steht ihnen aber."


    Der war gut, Miller!“, antwortete Hanna trocken und ohne zu lächeln, da sie sich nicht sicher war, ob Narissa sich mit ihrer letzten Bemerkung an einem Kompliment versucht hatte, oder es aber eine Spitze gegen sie gewesen war. Langsam verstand sie, warum die Männer andauernd: „Weiber, oder?“, stöhnten. In der einen Sekunde wirkte Narissa abweisend und fast schon peinlich berührt, in der nächsten versuchte sie künstlich irgendeine Nähe herzustellen. Die Agentin unterdrückte einen Seufzer. Asari waren um so vieles einfacher…
    Einen Plan? Naja, ich habe zumindest schon einmal etwas überlegt.“ Prüfend schaute sie sich im fast leeren Restaurant um, schaute in die Ecken und suchte nach Kameras. „Ich erzähl´ es Ihnen; aber nicht hier!“ Mit einem Kopfnicken bedeutete sie der Attentäterin aufzustehen und sich auf den Rückweg zum Zimmer zu machen. Hanna erhob sich rasch und spürte Schwäche in sich. Noch im Aufstehen erschlaffte der Oberschenkelmuskel. Sie war kurz gezwungen sich am Tisch abzustützen. Sie hustete laut, tat so als wäre nichts gewesen, denn der Moment der Schwäche war nur der Bruchteil einer Sekunde und hoffte, dass Narissa es nicht mitbekommen hatte. Verfluchte Atmosphäre! Rasch kippte Hanna den Rest des Wassers runter als wäre es Gin, dann verließen die beiden Frauen das Lokal, die an Narissas Po klebenden schmachtenden Blicke des Kellners hinter sich lassend.

    Hannas Schädel fühlte sich seltsam schwer an und die Zeit klebte förmlich. Mit Mühe öffnete sie die Hotelzimmertür, nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit den Chip gegen den Einlass gepresst hatte. Dieser hatte sich vehement geweigert ihnen Einlass zu gewähren und erst als Hanna ernstgemeinte Flüche bezüglich ihres Stiefels und seiner Scharniere machte, piepte es garstig und die Sperre entriegelte. Das Zimmer sah genauso aus wie sie es zurückgelassen hatten. Die Blonde spürte, wie der Planet ihr zusetzte. Hoffentlich würde sie sich schnell an ihn gewöhnen. Sie selbst wunderte sich darüber, wie schwach und zerbrechlich sie doch geworden war, immerhin war dies nicht ihr erster Besuch auf Joab. Sie ertappte sich bei dem Wunschgedanken, zurück auf der Citadel zu sein und dort Blödie zu verfluchen, während sie nach einem harten Arbeitstag eine der Fornex-Produktionen im Pay-TV verfolgte. Sie spürte Zorn in sich aufkochen. Doch dieser Zorn war gegen sie selbst gerichtet. Sie verabscheute sich für diesen Gedanken, den sie als schwach, jämmerlich und erbärmlich erachtete. Natürlich war sie ein Genussmensch, doch seit wann war ihr Komfort und die schöne Couch mit ihrer selbst erarbeiteten Sitzkuhle so wichtig geworden? Wann hatte sie den Sprung von der knallharten und nirgends hingehörenden Soldatin zur Frau mit Prinzipien und fast geregeltem Tagesablauf gemacht? Oder war es ein schleichender Vorgang gewesen, der sich ihrer Willensstärke bemächtigt hatte und ihr durch das Fitnesstraining und die vielen Stunden auf dem Schießstand die Illusion vorgaukelte, sie sei noch immer in der Lage so gut mit allem fertig zu werden wie dereinst? Hanna streifte sich die Jacke ab, ließ sie achtlos auf den Boden und sich selbst ins Bett fallen. Sie verschränkte die Fingerknöchel im Nacken und starrte an die Decke. Dann schloss sie die Augen und es wurde dunkel um sie herum. Allerdings vernahm sie die Geräusche Narissas nun intensiver, ebenso wie ihren Duft. Ein schöner und natürlicher Duft, der sie an den Moment erinnerte, an dem man frisch geduscht in ein frisch bezogenes Bett steigt, gemischt mit einem Schuss Kirsche. Ohne die Augen zu öffnen begann sie zu reden: „Ich plane Sie als Attentäterin in der lokalen Unterwelt herumzuführen. Ihr alter Feind könnte sich für uns als nützlich erweisen. Je nachdem wie hoch Ihr Bekanntheitsgrad tatsächlich ist“, Hanna ließ eine Kunstpause um still die Fähigkeiten der Attentäterin anzuzweifeln: „…wird man ja vielleicht auf sie aufmerksam. Wir schauen uns also nach Leuten um, die gerne Politiker abballern - oder Polizisten - und die Killer für Jobs außerhalb von Joab anheuern. Mal schauen, wie gut sie hier ankommen. Mich stellen Sie dann als Ihre Partnerin vor. Bei Ihren Schießkünsten brauchen Sie ja vielleicht einen Spotter.“ Sie lächelte böse, wusste aber, dass Narissa Zweifel an ihrem Können nicht gerne hörte und setzte so schnell: „War ´n Scherz!“, nach.
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    Noch bevor Scotty sein mögliches Ziel erreichen konnte hatte Werner sich bereits auf ihn gestürzt. Er nutzte den kurzen Moment der relativen Unauffälligkeit und kniete sich zu Suarez. Sein Gesicht war komplett mit Blut verschmiert, blau und allem Anschein nach war sein Kiefer gebrochen. Zudem hatte er 6 Schüsse im Bauch und Brustbereich abbekommen. Sein Atem und Puls waren extrem unregelmäßig. Wenn er nicht sofort Hilfe bekommen würde dann war er bereits so gut wie tot. "Medic!" schrie er durch das Getümmel. Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf den Boss der Terroristen gelenkt, welcher sich (angeschlagen, aber keinesfalls in irgendeiner Weise verletzt) fluchtartig in Bewegung setzte. Offensichtlich war er nicht blutrünstig genug um zu verkennen dass seine Truppen nach und nach nieder gemacht wurden. "Du kommst nicht davon!"
    Ruckartig setzte sich Scotty in Bewegung und folgte dem Drecksack, welcher für seine Bewaffnung und Statur auch noch äußerst wendig war. Am Treppenabsatz des nächsten Stockwerks angekommen nahm er Anlauf und sprang mit vollem Körpereinsatz durch das noch geschlossene Fenster, rollte sich auf dem nächsten Hausdach ab und setzte seine Flucht fort. "Ich muss irre sein!" Mit ebenso großem Anlauf tat Scotty es ihm gleich, erreichte aber nur ganz knapp den Rand des Daches, hielt sich mit Müh und Not fest und zog sich hoch. "Hey Feigling, fang!" Seine ganze Präzisionsfähigkeit, Kraft und Koordination nutztend aktivierte er einen seiner Schockstäbe und warf ihn in einer graden Linie seinem Feind in den Rücken. Dieser wurde von dem Schock ins Straucheln gebracht und fiel kurz vor dem anderen Ende des Daches zu Boden. "Du bist mutig Kleiner, das muss ich dir lassen. Aber schlau nicht so wirklich. Glaubst du wirklich du wirst das hier überleben?" Mit selbstsicherer Miene und erhobener Waffe kam er auf ihn zu. "Ich hoffe doch." Nun konnte er sich nur noch darauf verlassen dass Werner ihnen schnell folgte!


    Zügig sprintete Werner die Treppenstufen hinauf, die Pistole in der rechten haltend, der stählernen Tür immer näher kommend. Dort angekommen drückte er die Klinke runter, doch ohne Effekt. "Elende Scheiße.",fluchte er kurz, eine verschlossene Tür das passte zum bisherigen Tag. Fokussiert sammelte er blaue biotische Energie um seine Faus und schlug gegen die Stelle wo das Schloss lag. Die Tür war nur aus dünnem Stahl und so zerbrach der Sperriegel unter der Kraft von mehreren tausend Newton und ließ die Tür berstend aufspringen. Das Sonnenlicht von Bekenstein empfing den Allianz Offizier und ließ ihn kurz blinzeln, während er sich auf dem Dach orientierte. Mit der Waffe im Anschlag checkte er das Dach vor sich, keine Spur von dem Flüchtenden. Stattdessen vernahm er von etwas weiter unten Geräusche und ein Stimmengewirr. Er blickte auf das angrenzende tiefer liegende Dach hinunter. Dort war tatsächlich das gesuchte Subjekt und sein temporärer Mitarbeiter. Dessen Lage sah nicht umbedingt rosig aus, denn ein äußerst schlechtgelaunter Terroristenführer näherte sich ihm mit erhobener Waffe. Das Dach auf dem sich Werner befand lag nicht sehr weit entfernt vom anderen und auch der Höhenunterschied war noch verkraftbar. Dennoch war ein normaler Sprung nicht umbedingt die beste Idee, war man doch in diesem Moment recht schutzlos. Aber seit wann mussten biotische Frontkämpfer auch normal springen ? Werner peilte die Postion seines Kontrahenten an und hüllte sich dann in das Masseneffektfeld, welches ihn dann in enormer Geschwindigkeit nach vorne schleuderte. Jedesmal ein besonderes Gefühl. Er hatte gut gezielt und traf seinen Gegner mitten in der Bewegung. Werner beziehungsweise seine biotische Barriere prallte gegen dessen Rüstung und warf dessen Träger um. Allerdings war dieser äußerst wendig und schaffte es trotz allem noch sich halbwegs abzufangen. Seine Pistole schlitterte über das Dach. Werner zögerte nicht lange und eröffnete das Feuer auf ihn. Ein elektrisches Flackern zeigte ihm das sich der Schild seines Gegenübers wohl wieder aufgeladen hatte, vermutlich hatte er sich deswegen abfangen können. Zweit weitere Schüsse trafen den Schild, während sein Opponent nun selbst wieder zu seiner Waffe hechtete. Eine Aktion bei der er erneut getroffen wurde und sein Schild erneut zusammenbrach. Der Allianzoffizier versetzte nun der herumliegenden Waffe einen biotischen Stoß die sie wieder aus der Reichweite seines Gegners brachte. Wütend wechselte der aufeinmal seine Laufrichtung und kam in einem Affenzahn auf Werner zu und materialisierte mit seinem Tool am rechten Arm eine Omni-Blade. Zwei Schüsse trafen frontal seine Panzerung, wurden aber noch aufgehalten, der dritte jedoch durchdrang sie. Der getroffene Terrorführer zuckte kurz zusammen, war aber jetzt auf Nahkampfweite. Ein lautstarkes Zischen signalisierte Werner das seine Waffe überhitzt war.

    In Anbetracht der zusegelnden Klinge warf er sie beiseite, duckte sich unter dem orang leuchtenden Tötungsinstrument weg und konterte mit einem geraden biotischen Schlag gegen die marode Brustplatte des Gegners. Unter einem lauten Bersten brach diese weiter auf, während die Wucht des Schlages den selbsternannten Freiheitskämpfer zu Boden schickte. Dumpf schlug dessen Körper auf dem Dach auf, wenn er klug war würde er liegen bleiben.




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    Kathy enthüllte ihr weitreichendes Wissen über Wildgetier und dessen Fressverhalten. Was waren diese Menschen doch für fleißige kleine Informationsbienchen, sammelten ihr Wissen wo immer sie es gerade hernehmen konnten. Immerhin schienen ihre Zukunftsaussichten nicht minder bunt als Charis und Leid verband ja bekanntlich. Auf ihre Frage, wie die Asari denn die Nacht zu verbringen gedachte nickte sie. Das konnte natürlich alles bedeuten. „Auch wenn es Sie überrascht, aber ich glaube, ich bleibe wirklich hier im Unterholz. Allein. Ich steh nicht so auf Dauerbeschallung durch Bittsteller, dafür habe ich ein zu weiches Herz. Nachher verschenke ich noch all meine Habe und werde zur Wohltäterin wie euer Robin Wood.“ Charis ließ, stolz auf diesen präzisen Verweis auf die Menschengeschichte, die Zähne blitzen. „Und obwohl ich noch nie auf einem scheinbar unzivilisierten und scheinbar völlig unbewohnten Planeten abgestürzt bin“, die Tatsache, dass sie schon auf zivilisierteren Planeten abgestürzt war, sparte sie aus: „…habe ich bisher noch kein wildes Vieh gesehen, dass nicht beim Pistolenknall die Flucht ergreift. Und spätestens wenn man eine Singularität einsetzt geht vermutlich alles und jeder stiften.“ Sie zuckte nonchalant die Achseln, ganz so als wäre sie unsterblich und kugelsicher zugleich. Zuerst griff sie erneut nach der Flasche. Das angenehme Brennen hatte mittlerweile nachgelassen und forderte Nachschub in eigener Sache. Charis setzte die Flasche an die Lippen und trank gierig zwei tiefe Schlucke, was sie sofort bereute und nur mit eisernem Willen ein sofortiges Ausspucken des Fusels unterdrückte. Mit der geistigen Notiz, erstmal auf weitere Schlucke zu verzichten, stellte sie die Flasche zurück und tastete nach ihren Zigaretten. Entgegen der Erwartung steckte sie sich jedoch keine an. Irgendwie war ihr Mund ohnehin taub. „Und Sie?“, nahm sie das fallengelassene Gespräch wieder auf. „Sie scheinen ja einen ausgeprägteren Überlebensinstinkt als ich zu haben, wenn Sie die Lager nach Verstand wählen anstelle der Emotionen. Welchem Lager wollen Sie sich für die Nacht anschließen, bei der ich Ihnen übrigens zustimme und eine ziemlich lange Dunkelphase erwarte?“ Zuerst wandte Charis den Kopf zu dem größeren Lager des Docs, dann zu der kleineren Ansammlung nahe eines halben Flügels mit Turbine, der ein zufälliges Dach bot. „Lieber zu den Schwachen, Kranken und Hilflosen, die Ihnen als Starke sicherlich mit allerlei Wehklagen in den Ohren liegen.“ Sie deutete mit dem Daumen auf Betreffende. „Oder die Hardliner, Schlächter und Ex-Militärs bei denen ich keine einzige Frau sehe und die sich sicherlich freuen würden, wenn sie dazu stoßen.“ Charis hatte nicht vor die Situation rosig zu reden, war sich aber trotz der kurzen Zeit der Zusammenarbeit sicher, dass Kathy diese selbst gut genug einschätzen konnte.


    Kathy hatte weniger die Sorge ein Tier nicht vertreiben zu können, als die von einem Tier unsanft geweckt zu werden, aber das konnte die Asari für sich selbst ja handhaben wie sie wollte. Falls das Lager angegriffen wurde würde sie das wohl auch hier im Unterholz hören und warum überhaupt machte sich Kathy Gedanken darüber? Die Asari war mehr als alt genug um auf sich selbst aufzupassen und den Gedanken nicht genervt werden zu wollen konnte sie durchaus nachvollziehen. Die Frage des Lagers war wiederum von Interesse, beide hatten ihre Vor- und Nachteile wobei die Nachteile des einen Lager nach den Ereignissen des heutigen Tages mehr als deutlich hervorstachen. Selbst Kathy war nicht so draufgängerisch ein Lager zu betreten, deren Mitglieder sie zusammen mit der Asari von ihren "Freizeitaktivitäten" abgehalten hatte.
    "Oh sie meinen das Lager, von deren Mitgliedern sie einem die Fresse poliert haben und ich ihm gedroht habe seine Geschlechtteile abzuschießen ? Klingt in etwa so verlockend wie nackt mit Honig bestrichen in eine Bärenhöhle zu gehen, falls sie wissen was ein Bär ist.", antworte Kathy mit leichtem Sarkasmus. Es war schwer einzuschätzen was Charis jetzt eigentlich alles von der Erde kannte, allerdings hatte sie auf der Citadel mehrere Läden gesehen die Gummibären verkauften, also hatte der Bär vielleicht inzwischen schon die Galaxis erobert. Sie schüttelte den Kopf.
    "Nein ich denke ich verzichte darauf die Hauptdarstellerin von Dschungel Gangbang 3 zu werden und quartiere mich bei den Hilfsbedürftigen unter. Gejammer auszublenden lernt man dort wo ich herkomme, außerdem glaube ich das heute Abend vermutlich eh alle zu erschöpft zum Klagen sind." Eine dicke Haarsträhne fiel ihr aufeinmal ins Gesicht und verdeutlichte ihr das ihr Provisorium nach dem Absturz an struktureller Integrität verlor. Kein Wunder wenn man bedachte das es mit Stoffstreifen ihrer Bluse fabriziert worden war. Während sie die Haare löste und sich begann die Frisur neu zu stecken, fuhr sie mit ihrer Erläuterung fort. "Eine ideale Lösung gibt es eh nicht und wenn ich mir die Versorgungslage und die Bewaffnung beider Lager ansehe ist es wohl wahrscheinlich das die einen den Anderen bald einen Besuch abstatten werden. Vermutlich sind dann wilde Tiere das kleinste Problem."

    Nachdem die beiden Damen sich aus ihren erbeuteten Lebensmitteln versorgt hatten brach schließlich langsam die ersehnte aber auch gleichzeitig gefürchtete Dämmerung herein. Bald würde es Dunkel werden, vermutlich ziemlich lange und dieser wilde Ort würde vielleicht noch wilder und unbehaglicher werden. Kathy beschloss sich auf den Weg in das Lager des Docs zu machen. Nach einer höflichen Verabschiedung ließ sie die Asari in ihrem provisorischen Lager zurück. Aus ihrer Tasche holte sie die Jacke, die Decke, sowie etwas Wasser hervor, den Beutel mit den Früchten würde sie auch mitnehmen. Mit dem machetenähnlichen Hackebeil schlug sei eine der herumhängenden Lianen ab. Diese befestigte sie an ihrer Tasche und zog diese damit auf einen Baum hoch. Das hatte den Vorteil das man sie nicht so schnell entdecken würde und auch keine herumlaufenden Tiere davon angelockt wurden oder ihre Sachen zertrampelten. Auf jedenfall hoffte die Halbasiatin das. "Gelobt sei das Fernsehen am Anfang des 21.Jahrhunderts." Zu dieser Zeit waren Survival Sendungen sehr beliebt gewesen und ein Haufen Spinner größtenteils männlichen Geschlechts hatten sich in der Wildnis aussetzen und dabei filmen lassen. Kathy hatte sich sowas immer gerne angesehen, aber nie gedacht das sie selbst je in so eine Situation kommen würde. Ob ihr das gesehene etwas nutzen würde, war natürlich eine ganz andere Geschichte.

    Im Lager angekommen schienen sich viele einen Platz zum Schlafen zu suchen, während der Doc scheinbar eine Einteilung der Nachtwachen vornahm. Kathy schlug bewusst einen großen Bogen um diesen Haufen wackerer Wächter auch wenn sie kaum glaubte dies umgehen zu können. Sie war dafür eindeutig zu qualifiziert und das war der Preis in einem Lager zu schlafen. Auch ein paar Feuer wurden vor allem am Rand des Lagers entzündet, wohl für die Wachen und zur Abschreckung. Erstmal suchte sie jedoch Schira und Lorek auf die immer noch am selben Platz waren wo sie Kathy zurückgelassen hatte. Nun die Asari konnte auch schwer herumrennen, auch wenn sie einen etwas gesünderen Blauton angenommen hatte. Vermutlich besser, Kathy hatte da eher wenig Expertise. Kathys Krempel hatte auch niemand geklaut, was sie wohl den beiden zu verdanken hatte, sowie der Tatsache das die meisten Asozialen im anderen Lager waren. Nach einem kurzem netten Gespräch bei denen Kathy ihnen die Früchte als Dankeschön überließ und ihnen einen abgewandelten Tatenbericht erzählte, breitete die Schwarzhaarige schließlich ihre Decke aus. Auch wenn es Dunkel wurde war es immer noch warm und schwül, wenn auch angenehmer als am Tag. Vermutlich würde sie die Decke nur als Unterlage nutzen müssen.
    Bevor sie sich jedoch in die Horizontale begeben konnte, kam auf einmal der Turianer vom Nachmittag an, Xena oder Xenator.
    "Gut das ich sie finde Mensch, der Doc sucht noch nach Wachen für den späteren Verlauf der Nacht und da fielen sie mir ein.",sprach er sie an.
    "Ich dachte wir wären schon über das Mensch hinweg, Xenator oder hast du meinen Namen schon wieder vergessen ? Welche Schicht ?"
    "Das ist schwierig zu sagen ohne genaue Kenntnis über die Länge der Nacht, aber es wäre wohl die bevor der neue Tag anbricht. Wir würden zusammen Wache halten Oggowski.",antwortete er ein wenig freundlicher. "Wir beide ? Ein Traum wird wahr, aber bitte es heisst Orlowski. Aber in Ordnung die Nacht werde ich wohl kaum durchschlafen können, weck mich einfach wenn es soweit ist.",anwortete sie nonchalant und lächelte kurz. Der Turianer bedankte sich und verschwand wieder während sich die Halbasiatin lang machte. Der Tag war anstrengend gewesen und sofern sie die Nacht überlebte würde es der nächste wohl auch werden.

    Kathy schlief recht unruhig, immer wieder hörte man die Geräusche von anderen, eine Symphonie aus Schluchzen, Schnarchen, Stöhnen und anderen Geräuschquellen. Außerdem wurden nachts wohl die Insekten besonders aktiv, deren Summen und Brummen durch den ganzen Wald tönten. Wäre sie nicht so erschöpft und müde gewesen, wäre sie wohl kaum eingeschlafen. So umfing sie allerdings ein tiefer Schlummer der die ganzen störenden Nebengeräusche ausblendete.
    Ein gellender markerschüttender Schrei, riss sie schließlich aus dem Schlaf und ließ sie hochfahren. Verwirrt sah sie sich um als aufeinmal das Feuer einer SMG ertönte, gefolgt von einem weiteren Schrei und dem Brüllen und Fauchen von etwas was Kathy an eine Wildkatze erinnerte. Die Schwarzhaarige war von einem auf den anderen Moment hellwach und sprang von ihrer Decke auf und zog die Waffen aus dem Holster. Die Geräusche kamen von einem Wachfeuer am Rande des Lagers, von wo sie hektische Bewegungen wahrnahm und jetzt noch mher Schreie hörte. Schnell machte sie sich in diese Richtung auf von wo ihr fliehende Camper entgegenkamen, vor allem Frauen und Kinder aber auch andere Männer die wohl die Hosen voll hatten.
    An dem Ort angekommen, bot sich ihr ein Bild des Grauens. Neben dem Feuer lag ein Mensch, männlich und mittleren Alters. Sein Bauch war komplett aufgerissen und seine Gedärme dampfend herausgerutscht. Neben seinem leblosen Körper lag eine SMG, Kathys Tempest soweit sie es beurteilen konnte. Nicht weit von ihm lag ein Batarianer der sich laut schreiend sein Bein hielt, scheinbar hatte sein Partner ihn getroffen anstatt den Angreifer, denn es war eindeutig eine Schusswunde. Immerhin schien das Feuer den Angreifer vertrieben zu haben, aber bevor Kathy sich über die Schusswaffenverteilungspolitik des Docs auslassen konnte, hörte sie auf einmal etwas im Unterholz rascheln. Herausgeschossen kam ein Tier mit gelben Augen und einem dunklen schwarzen Fell. Auf den ersten Blick erinnerte es Kathy an einen schwarzen Panther, aber es hatte viel längere Ohren und einen kräftigeren Körper. Es schien vielmehr eine Chimäre aus Bär und Wildkatze zu sein. Kathy beschloss später Xenobiologin zu spielen und eröffnete stattdessen das Feuer auf das anrennende Biest. Die Projektile schlugen in das schwarze Fell ein und ließen das Monster jaulend stehenbleiben. Mit schmerzerfüllten Gebrüll erhob es sich und kam aufrecht auf zwei Beinen der Schützin entgegen. Vermutlich eine Geste um den Gegner einzuschüchtern, aber Kathy widerstand dem Urinstinkt sich einzunässen oder davonzulaufen und nutzte stattdessen die größere Zielfläche und schoß auf den Kopf des Ungetüms. Knurrend brach es zusammen, während ein zischen Kathy verkündete das ihre beiden Pistolen leergeschoßen waren. Scheinbar war sie nervöser gewesen als gedacht, aber bei so einem Tier war das kein Wunder. Es war tatsächlich eine Raubkatze, auf jedenfall hatte es einen langen Schwanz und fellige spitze Ohren. Ihr Maul war allerdings größer als bei einer Wildkatze und ihr Körperbau etwas massiger und kräftiger, vor allem die hinteren Beine, weswegen sie wohl auch aufrecht gehen konnte. Ihre Tatzen zierten fünf große und äußerst scharfe Krallen, deren Effektivität der dampfende Kadaver belegte. Der Kadaver des toten Raubtieres roch hingegen eigenartig, so als ob ein Duftstoff freigesetzt worden war.
    Plötzlich vernahm sie aus dem Unterholz weiteres Brüllen, vielstimmig teilweise nah, aber auch fern klingend. Von hinten traten jetzt weitere Bewaffnete hinzu, auch der Kroganer welcher eine Schrotflinte sein eigen nannte. Einschüchternd stampfte er zu dem immer noch verletzten Batarianer und wollte ihn wohl gerade aufheben, als plötzlich ein weiteres Biest aus dem Unterholz gesprungen kam und ihn von hinten anfiel. Scheinbar fanden seine Krallen jedoch keinen richtigen halt am Kroganerbuckel und so schüttelte dieser die Bestie ab und schleuderte sie zu Boden. Zwei Schüsse aus der Schrotflinte beendeten auch das Geschrei dieser Chimäre. Triumphierend ließ dr kroganer seinen Fuß auf den Kadaver niederfahren und schaute mit den anderen ins Unterholz, während Kathy ihre Waffe nachlud. Nichts war zu sehen, aber aus dem Dschungel hallten noch immer Schreie, wobei schwierig zu sagen war wie weit die Urheber dieser Schreie entfernt waren.
    numberten ist offline

  15. #75
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Luceija lachte in einer hinterhältigen Mischung aus Überheblichkeit und einer Prise Ärgernis. Dabei war diese Reaktion auf Ednas 'feinfühlige', erste Begrüßung noch die zivilisierteste, die sie beide geteilt hatten. Ein schräges lächeln blieb im Mundwinkel der Sizilianerin zurück, als sie schon längst jedwede Fesseln losgeworden war und sich geringfügig von der zu erwartenden Fischtorte hatte sensibilisieren lassen. "Ich fürchte du hast da was falsch verstanden", duzte sie die ältere ohne jegliche Art von Altersrücksicht, die sie aber auch schon ohnehin in der Vergangenheit nicht gezeigt hatte, "wir SIND die Gräten.", wobei sie ohne Zweifel die eben noch aufs Korn genommene Figur Luceijas wieder ansprach und mit ihrem bitteren Unterton anmerken lies, dass sowohl die erste als auch die zweite 'Anklage' doch eine Schicht tiefer drang, als man es erst vermutet hatte. Edna schien eine perfekte Gabe zu haben, direkt in jedes Fettnäpfchen zu springen.
    Eben noch Edna einen kritischen, eher kühlen als vertrauten Blick gewidmet, wanderte dieser nun um auf die Polizistin, die eben noch angekündigt hatte, dass man noch voneinander hören würde. Statt ihr ein Wort des Abschieds zukommen zu lassen, war es ein Winken, ein langsames Rückwärtslaufen durch die Tür und ein schlanker Finger, der noch einmal präsentiert wurde, als die Glastüre hinter den dreien schon automatisch zugeschoben wurde und im nächsten Moment durch ihren Rücken ersetzt wurde.

    Erst, als sie schon auf den Steinstufen zum Stehen kam und bemerkte, wie eiskalt es unter ihren kahlen Sohlen war, blieb die Sizilianerin stehen und raunte nur ein gedämpftes "Fuck..." durch ihre Zahnreihen hindurch. Die Stiefel.. .
    Der Blick über Lucis Schulter nach hinten war da auf einmal schon ziemlich vorsichtig..


    Er war froh. Froh, dass die frische Luft hier draußen sich mit aller Gewalt in seine Lungen presste. Der Anblick der Nacht war nicht mehr nur wegen der Mittelchen, die immer noch restweise in seinem Blut rührten, so intensiv, sondern weil Leif langsam aber sicher realisierte, welche Farce sie in den letzten Stunden hinter sich gebracht hatten. Was er getan hatte, hatte er für sie getan. Und zum ersten Mal fühlte es sich, so wie sein Verstand klarer zu werden "drohte", wie ein Fehler ein. Ein gigantisch großer Fehler, den er Luceija aber kaum gestehen würde. Immerhin war all das von Anfang an für sie gewesen. Der Blonde konnte und wollte keinen Vorwurf daraus formen, der kaum gerechtfertigt wäre.

    Er legte also zu, setzte ein mildes Lächeln auf und wollte seiner Freundin die Hand reichen, da bemerkte der Schwede gerade, dass sie vor ihm abrupt zum stehen gekommen war und ihrem Gesicht ein Blick aufsaß, den er nicht recht deuten konnte. Und irgendwie auch nicht kannte. Die Quittung kam in Form einer gerunzelten Stirn.
    "Ist das dein Sexyface, dass mich auf magische Weise ins Gebüsch zerren will, oder was-...?"
    AeiaCarol ist offline

  16. #76
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Er war froh. Froh, dass die frische Luft hier draußen sich mit aller Gewalt in seine Lungen presste. Der Anblick der Nacht war nicht mehr nur wegen der Mittelchen, die immer noch restweise in seinem Blut rührten, so intensiv, sondern weil Leif langsam aber sicher realisierte, welche Farce sie in den letzten Stunden hinter sich gebracht hatten. Was er getan hatte, hatte er für sie getan. Und zum ersten Mal fühlte es sich, so wie sein Verstand klarer zu werden "drohte", wie ein Fehler ein. Ein gigantisch großer Fehler, den er Luceija aber kaum gestehen würde. Immerhin war all das von Anfang an für sie gewesen. Der Blonde konnte und wollte keinen Vorwurf daraus formen, der kaum gerechtfertigt wäre.

    Er legte also zu, setzte ein mildes Lächeln auf und wollte seiner Freundin die Hand reichen, da bemerkte der Schwede gerade, dass sie vor ihm abrupt zum stehen gekommen war und ihrem Gesicht ein Blick aufsaß, den er nicht recht deuten konnte. Und irgendwie auch nicht kannte. Die Quittung kam in Form einer gerunzelten Stirn.
    "Ist das dein Sexyface, dass mich auf magische Weise ins Gebüsch zerren will, oder was-...?"


    Sie rollte mit den Augen und blieb dabei nahezu unentdeckt, so, wie sie gegen das Licht gewandt dastand. "Das solltest du eigentlich schon kennen..", raunte sie dabei halb ernst. Noch einmal ging der skeptische Blick über ihre rechte Schulter, schnurrte beim Anblick eines leeren Eingangsbereiches des Polizeipräsidiums und erklärte schon ihre Situation, als sie noch im Gedanken feststeckte, selbst wieder hinein zu gehen und sich die Stiefel eigens zu holen. "Die haben noch meine Stiefel. Ohne die geh ich hier nicht weg. Sentimentaler Scheiß, aber immerhin."

    Luci atmete tief ein und aus, brauchte keinen Mut den sie sich anatmen musste, sondern wollte die Hoffnung schöpfen, dass noch kein Polizist auf ihren Vorrat gestoßen war. Deshalb drehte sie sich schon auf dem kalten Asphalt um und setzte bereits den ersten Fuß auf die nächsthöhere Stufe. "Nehme an ich muss die Alte erstmal dafür zusammenfalten.." Mental schob sie sich dafür direkt die Ärmel nach oben.
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  17. #77
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    [QUOTE=numberten;24827715]

    Zügig sprintete Werner die Treppenstufen hinauf, die Pistole in der rechten haltend, der stählernen Tür immer näher kommend. Dort angekommen drückte er die Klinke runter, doch ohne Effekt. "Elende Scheiße.",fluchte er kurz, eine verschlossene Tür das passte zum bisherigen Tag. Fokussiert sammelte er blaue biotische Energie um seine Faus und schlug gegen die Stelle wo das Schloss lag. Die Tür war nur aus dünnem Stahl und so zerbrach der Sperriegel unter der Kraft von mehreren tausend Newton und ließ die Tür berstend aufspringen. Das Sonnenlicht von Bekenstein empfing den Allianz Offizier und ließ ihn kurz blinzeln, während er sich auf dem Dach orientierte. Mit der Waffe im Anschlag checkte er das Dach vor sich, keine Spur von dem Flüchtenden. Stattdessen vernahm er von etwas weiter unten Geräusche und ein Stimmengewirr. Er blickte auf das angrenzende tiefer liegende Dach hinunter. Dort war tatsächlich das gesuchte Subjekt und sein temporärer Mitarbeiter. Dessen Lage sah nicht umbedingt rosig aus, denn ein äußerst schlechtgelaunter Terroristenführer näherte sich ihm mit erhobener Waffe. Das Dach auf dem sich Werner befand lag nicht sehr weit entfernt vom anderen und auch der Höhenunterschied war noch verkraftbar. Dennoch war ein normaler Sprung nicht umbedingt die beste Idee, war man doch in diesem Moment recht schutzlos. Aber seit wann mussten biotische Frontkämpfer auch normal springen ? Werner peilte die Postion seines Kontrahenten an und hüllte sich dann in das Masseneffektfeld, welches ihn dann in enormer Geschwindigkeit nach vorne schleuderte. Jedesmal ein besonderes Gefühl. Er hatte gut gezielt und traf seinen Gegner mitten in der Bewegung. Werner beziehungsweise seine biotische Barriere prallte gegen dessen Rüstung und warf dessen Träger um. Allerdings war dieser äußerst wendig und schaffte es trotz allem noch sich halbwegs abzufangen. Seine Pistole schlitterte über das Dach. Werner zögerte nicht lange und eröffnete das Feuer auf ihn. Ein elektrisches Flackern zeigte ihm das sich der Schild seines Gegenübers wohl wieder aufgeladen hatte, vermutlich hatte er sich deswegen abfangen können. Zweit weitere Schüsse trafen den Schild, während sein Opponent nun selbst wieder zu seiner Waffe hechtete. Eine Aktion bei der er erneut getroffen wurde und sein Schild erneut zusammenbrach. Der Allianzoffizier versetzte nun der herumliegenden Waffe einen biotischen Stoß die sie wieder aus der Reichweite seines Gegners brachte. Wütend wechselte der aufeinmal seine Laufrichtung und kam in einem Affenzahn auf Werner zu und materialisierte mit seinem Tool am rechten Arm eine Omni-Blade. Zwei Schüsse trafen frontal seine Panzerung, wurden aber noch aufgehalten, der dritte jedoch durchdrang sie. Der getroffene Terrorführer zuckte kurz zusammen, war aber jetzt auf Nahkampfweite. Ein lautstarkes Zischen signalisierte Werner das seine Waffe überhitzt war.

    In Anbetracht der zusegelnden Klinge warf er sie beiseite, duckte sich unter dem orang leuchtenden Tötungsinstrument weg und konterte mit einem geraden biotischen Schlag gegen die marode Brustplatte des Gegners. Unter einem lauten Bersten brach diese weiter auf, während die Wucht des Schlages den selbsternannten Freiheitskämpfer zu Boden schickte. Dumpf schlug dessen Körper auf dem Dach auf, wenn er klug war würde er liegen bleiben.




    Fast wie auf Bestellung! Gebannt sah er dem Schlagabtausch zu, traute sich nicht einzuschreiten, aus Angst eventuell seinen temporären Arbeitgeber zu treffen. Doch im nächsten Moment schien das auch nicht mehr nötig zu sein. Dem hässlichen Geräusch vorhin nach zu urteilen waren mindestens die Hälfte seiner Rippen gebrochen und auch sein Gesicht war mehr blau als alles andere. "Ich würde mal sagen wir - " "Hah!" Natürlich, als wenn er es geahnt hätte. Der Verrückte raffte sich noch einmal auf. Blitzschnell, ohne dass Scotty reagieren konnte, hatte er ihn mit einem mächtigen Schwinger seiner enormen Arme einige Meter weg geschleudert. Dann umgriff er in einer bärenartigen Umarmung nach Werner und hielt ihn fest in seinem Griff eingeschlossen. Mit der freien Hand tippte er auf einen Knopf am Handgelenkbereich der Rüstung und diese begann zu piepen. "Tod vor Verrat, Herr Kommandant! Sieht so aus als wäre das ihre letzte Lektion!" Das durfte nicht sein! Sie waren so nahe dran, Suarez hatten sie schon verloren, das musste jetzt enden! Mit dem ihm noch verbleibendem Schockstab sprang er vor und rammte dem Anführer diesen mit voller Volt-Ladung ins rechte Ohr. "Gaaaaah!" Vom Schock der ihm durch den massigen Körper fuhr durchgeschüttelt verlor der Kerl seine Muskelkontrolle, ließ Werner los und stolperte einige Schritte zurück, ging in die Knie. Doch die Bombe tickte immer noch. "Guten Flug! Sowohl nach unten, als auch nach oben!" Wieder nahm er alle Kraft zusammen und warf dann seinen zweiten Schockstab wie er zuvor den ersten geworfen hatte. Ihr Gegner, der sich gerade wieder halbwegs von dem Schock erholt und wackelig auf die Beine gestellt hatte wusste gar nicht wie ihm geschah als die Waffe ihn an der Stirn traf. Noch während er langsam nach hinten über den Rand des Daches hinunter fiel verlor er endgültig das Bewusstsein. "Runter!" Und keine Sekunde zu früh. Noch während des freien Falls explodierte die Bombe und die gewaltige Druckwelle erfasste beide. In den unter ihnen befindlichen Stockwerken hörten sie die Fenstergläser zerbersten. "Ich würde sagen....wir sind quitt?" murmelte Scotty matt als der Rauch sich halbwegs verzogen hatte. Er lag immer noch auf seinem Rücken und spürte dass die Druckwelle ihm zumindest einige Prellungen beschert hatte.
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  18. #78
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    Zügig sprintete Werner die Treppenstufen hinauf, die Pistole in der rechten haltend, der stählernen Tür immer näher kommend. Dort angekommen drückte er die Klinke runter, doch ohne Effekt. "Elende Scheiße.",fluchte er kurz, eine verschlossene Tür das passte zum bisherigen Tag. Fokussiert sammelte er blaue biotische Energie um seine Faus und schlug gegen die Stelle wo das Schloss lag. Die Tür war nur aus dünnem Stahl und so zerbrach der Sperriegel unter der Kraft von mehreren tausend Newton und ließ die Tür berstend aufspringen. Das Sonnenlicht von Bekenstein empfing den Allianz Offizier und ließ ihn kurz blinzeln, während er sich auf dem Dach orientierte. Mit der Waffe im Anschlag checkte er das Dach vor sich, keine Spur von dem Flüchtenden. Stattdessen vernahm er von etwas weiter unten Geräusche und ein Stimmengewirr. Er blickte auf das angrenzende tiefer liegende Dach hinunter. Dort war tatsächlich das gesuchte Subjekt und sein temporärer Mitarbeiter. Dessen Lage sah nicht umbedingt rosig aus, denn ein äußerst schlechtgelaunter Terroristenführer näherte sich ihm mit erhobener Waffe. Das Dach auf dem sich Werner befand lag nicht sehr weit entfernt vom anderen und auch der Höhenunterschied war noch verkraftbar. Dennoch war ein normaler Sprung nicht umbedingt die beste Idee, war man doch in diesem Moment recht schutzlos. Aber seit wann mussten biotische Frontkämpfer auch normal springen ? Werner peilte die Postion seines Kontrahenten an und hüllte sich dann in das Masseneffektfeld, welches ihn dann in enormer Geschwindigkeit nach vorne schleuderte. Jedesmal ein besonderes Gefühl. Er hatte gut gezielt und traf seinen Gegner mitten in der Bewegung. Werner beziehungsweise seine biotische Barriere prallte gegen dessen Rüstung und warf dessen Träger um. Allerdings war dieser äußerst wendig und schaffte es trotz allem noch sich halbwegs abzufangen. Seine Pistole schlitterte über das Dach. Werner zögerte nicht lange und eröffnete das Feuer auf ihn. Ein elektrisches Flackern zeigte ihm das sich der Schild seines Gegenübers wohl wieder aufgeladen hatte, vermutlich hatte er sich deswegen abfangen können. Zweit weitere Schüsse trafen den Schild, während sein Opponent nun selbst wieder zu seiner Waffe hechtete. Eine Aktion bei der er erneut getroffen wurde und sein Schild erneut zusammenbrach. Der Allianzoffizier versetzte nun der herumliegenden Waffe einen biotischen Stoß die sie wieder aus der Reichweite seines Gegners brachte. Wütend wechselte der aufeinmal seine Laufrichtung und kam in einem Affenzahn auf Werner zu und materialisierte mit seinem Tool am rechten Arm eine Omni-Blade. Zwei Schüsse trafen frontal seine Panzerung, wurden aber noch aufgehalten, der dritte jedoch durchdrang sie. Der getroffene Terrorführer zuckte kurz zusammen, war aber jetzt auf Nahkampfweite. Ein lautstarkes Zischen signalisierte Werner das seine Waffe überhitzt war.

    In Anbetracht der zusegelnden Klinge warf er sie beiseite, duckte sich unter dem orang leuchtenden Tötungsinstrument weg und konterte mit einem geraden biotischen Schlag gegen die marode Brustplatte des Gegners. Unter einem lauten Bersten brach diese weiter auf, während die Wucht des Schlages den selbsternannten Freiheitskämpfer zu Boden schickte. Dumpf schlug dessen Körper auf dem Dach auf, wenn er klug war würde er liegen bleiben.






    Kathy hatte weniger die Sorge ein Tier nicht vertreiben zu können, als die von einem Tier unsanft geweckt zu werden, aber das konnte die Asari für sich selbst ja handhaben wie sie wollte. Falls das Lager angegriffen wurde würde sie das wohl auch hier im Unterholz hören und warum überhaupt machte sich Kathy Gedanken darüber? Die Asari war mehr als alt genug um auf sich selbst aufzupassen und den Gedanken nicht genervt werden zu wollen konnte sie durchaus nachvollziehen. Die Frage des Lagers war wiederum von Interesse, beide hatten ihre Vor- und Nachteile wobei die Nachteile des einen Lager nach den Ereignissen des heutigen Tages mehr als deutlich hervorstachen. Selbst Kathy war nicht so draufgängerisch ein Lager zu betreten, deren Mitglieder sie zusammen mit der Asari von ihren "Freizeitaktivitäten" abgehalten hatte.
    "Oh sie meinen das Lager, von deren Mitgliedern sie einem die Fresse poliert haben und ich ihm gedroht habe seine Geschlechtteile abzuschießen ? Klingt in etwa so verlockend wie nackt mit Honig bestrichen in eine Bärenhöhle zu gehen, falls sie wissen was ein Bär ist.", antworte Kathy mit leichtem Sarkasmus. Es war schwer einzuschätzen was Charis jetzt eigentlich alles von der Erde kannte, allerdings hatte sie auf der Citadel mehrere Läden gesehen die Gummibären verkauften, also hatte der Bär vielleicht inzwischen schon die Galaxis erobert. Sie schüttelte den Kopf.
    "Nein ich denke ich verzichte darauf die Hauptdarstellerin von Dschungel Gangbang 3 zu werden und quartiere mich bei den Hilfsbedürftigen unter. Gejammer auszublenden lernt man dort wo ich herkomme, außerdem glaube ich das heute Abend vermutlich eh alle zu erschöpft zum Klagen sind." Eine dicke Haarsträhne fiel ihr aufeinmal ins Gesicht und verdeutlichte ihr das ihr Provisorium nach dem Absturz an struktureller Integrität verlor. Kein Wunder wenn man bedachte das es mit Stoffstreifen ihrer Bluse fabriziert worden war. Während sie die Haare löste und sich begann die Frisur neu zu stecken, fuhr sie mit ihrer Erläuterung fort. "Eine ideale Lösung gibt es eh nicht und wenn ich mir die Versorgungslage und die Bewaffnung beider Lager ansehe ist es wohl wahrscheinlich das die einen den Anderen bald einen Besuch abstatten werden. Vermutlich sind dann wilde Tiere das kleinste Problem."

    Nachdem die beiden Damen sich aus ihren erbeuteten Lebensmitteln versorgt hatten brach schließlich langsam die ersehnte aber auch gleichzeitig gefürchtete Dämmerung herein. Bald würde es Dunkel werden, vermutlich ziemlich lange und dieser wilde Ort würde vielleicht noch wilder und unbehaglicher werden. Kathy beschloss sich auf den Weg in das Lager des Docs zu machen. Nach einer höflichen Verabschiedung ließ sie die Asari in ihrem provisorischen Lager zurück. Aus ihrer Tasche holte sie die Jacke, die Decke, sowie etwas Wasser hervor, den Beutel mit den Früchten würde sie auch mitnehmen. Mit dem machetenähnlichen Hackebeil schlug sei eine der herumhängenden Lianen ab. Diese befestigte sie an ihrer Tasche und zog diese damit auf einen Baum hoch. Das hatte den Vorteil das man sie nicht so schnell entdecken würde und auch keine herumlaufenden Tiere davon angelockt wurden oder ihre Sachen zertrampelten. Auf jedenfall hoffte die Halbasiatin das. "Gelobt sei das Fernsehen am Anfang des 21.Jahrhunderts." Zu dieser Zeit waren Survival Sendungen sehr beliebt gewesen und ein Haufen Spinner größtenteils männlichen Geschlechts hatten sich in der Wildnis aussetzen und dabei filmen lassen. Kathy hatte sich sowas immer gerne angesehen, aber nie gedacht das sie selbst je in so eine Situation kommen würde. Ob ihr das gesehene etwas nutzen würde, war natürlich eine ganz andere Geschichte.

    Im Lager angekommen schienen sich viele einen Platz zum Schlafen zu suchen, während der Doc scheinbar eine Einteilung der Nachtwachen vornahm. Kathy schlug bewusst einen großen Bogen um diesen Haufen wackerer Wächter auch wenn sie kaum glaubte dies umgehen zu können. Sie war dafür eindeutig zu qualifiziert und das war der Preis in einem Lager zu schlafen. Auch ein paar Feuer wurden vor allem am Rand des Lagers entzündet, wohl für die Wachen und zur Abschreckung. Erstmal suchte sie jedoch Schira und Lorek auf die immer noch am selben Platz waren wo sie Kathy zurückgelassen hatte. Nun die Asari konnte auch schwer herumrennen, auch wenn sie einen etwas gesünderen Blauton angenommen hatte. Vermutlich besser, Kathy hatte da eher wenig Expertise. Kathys Krempel hatte auch niemand geklaut, was sie wohl den beiden zu verdanken hatte, sowie der Tatsache das die meisten Asozialen im anderen Lager waren. Nach einem kurzem netten Gespräch bei denen Kathy ihnen die Früchte als Dankeschön überließ und ihnen einen abgewandelten Tatenbericht erzählte, breitete die Schwarzhaarige schließlich ihre Decke aus. Auch wenn es Dunkel wurde war es immer noch warm und schwül, wenn auch angenehmer als am Tag. Vermutlich würde sie die Decke nur als Unterlage nutzen müssen.
    Bevor sie sich jedoch in die Horizontale begeben konnte, kam auf einmal der Turianer vom Nachmittag an, Xena oder Xenator.
    "Gut das ich sie finde Mensch, der Doc sucht noch nach Wachen für den späteren Verlauf der Nacht und da fielen sie mir ein.",sprach er sie an.
    "Ich dachte wir wären schon über das Mensch hinweg, Xenator oder hast du meinen Namen schon wieder vergessen ? Welche Schicht ?"
    "Das ist schwierig zu sagen ohne genaue Kenntnis über die Länge der Nacht, aber es wäre wohl die bevor der neue Tag anbricht. Wir würden zusammen Wache halten Oggowski.",antwortete er ein wenig freundlicher. "Wir beide ? Ein Traum wird wahr, aber bitte es heisst Orlowski. Aber in Ordnung die Nacht werde ich wohl kaum durchschlafen können, weck mich einfach wenn es soweit ist.",anwortete sie nonchalant und lächelte kurz. Der Turianer bedankte sich und verschwand wieder während sich die Halbasiatin lang machte. Der Tag war anstrengend gewesen und sofern sie die Nacht überlebte würde es der nächste wohl auch werden.

    Kathy schlief recht unruhig, immer wieder hörte man die Geräusche von anderen, eine Symphonie aus Schluchzen, Schnarchen, Stöhnen und anderen Geräuschquellen. Außerdem wurden nachts wohl die Insekten besonders aktiv, deren Summen und Brummen durch den ganzen Wald tönten. Wäre sie nicht so erschöpft und müde gewesen, wäre sie wohl kaum eingeschlafen. So umfing sie allerdings ein tiefer Schlummer der die ganzen störenden Nebengeräusche ausblendete.
    Ein gellender markerschüttender Schrei, riss sie schließlich aus dem Schlaf und ließ sie hochfahren. Verwirrt sah sie sich um als aufeinmal das Feuer einer SMG ertönte, gefolgt von einem weiteren Schrei und dem Brüllen und Fauchen von etwas was Kathy an eine Wildkatze erinnerte. Die Schwarzhaarige war von einem auf den anderen Moment hellwach und sprang von ihrer Decke auf und zog die Waffen aus dem Holster. Die Geräusche kamen von einem Wachfeuer am Rande des Lagers, von wo sie hektische Bewegungen wahrnahm und jetzt noch mher Schreie hörte. Schnell machte sie sich in diese Richtung auf von wo ihr fliehende Camper entgegenkamen, vor allem Frauen und Kinder aber auch andere Männer die wohl die Hosen voll hatten.
    An dem Ort angekommen, bot sich ihr ein Bild des Grauens. Neben dem Feuer lag ein Mensch, männlich und mittleren Alters. Sein Bauch war komplett aufgerissen und seine Gedärme dampfend herausgerutscht. Neben seinem leblosen Körper lag eine SMG, Kathys Tempest soweit sie es beurteilen konnte. Nicht weit von ihm lag ein Batarianer der sich laut schreiend sein Bein hielt, scheinbar hatte sein Partner ihn getroffen anstatt den Angreifer, denn es war eindeutig eine Schusswunde. Immerhin schien das Feuer den Angreifer vertrieben zu haben, aber bevor Kathy sich über die Schusswaffenverteilungspolitik des Docs auslassen konnte, hörte sie auf einmal etwas im Unterholz rascheln. Herausgeschossen kam ein Tier mit gelben Augen und einem dunklen schwarzen Fell. Auf den ersten Blick erinnerte es Kathy an einen schwarzen Panther, aber es hatte viel längere Ohren und einen kräftigeren Körper. Es schien vielmehr eine Chimäre aus Bär und Wildkatze zu sein. Kathy beschloss später Xenobiologin zu spielen und eröffnete stattdessen das Feuer auf das anrennende Biest. Die Projektile schlugen in das schwarze Fell ein und ließen das Monster jaulend stehenbleiben. Mit schmerzerfüllten Gebrüll erhob es sich und kam aufrecht auf zwei Beinen der Schützin entgegen. Vermutlich eine Geste um den Gegner einzuschüchtern, aber Kathy widerstand dem Urinstinkt sich einzunässen oder davonzulaufen und nutzte stattdessen die größere Zielfläche und schoß auf den Kopf des Ungetüms. Knurrend brach es zusammen, während ein zischen Kathy verkündete das ihre beiden Pistolen leergeschoßen waren. Scheinbar war sie nervöser gewesen als gedacht, aber bei so einem Tier war das kein Wunder. Es war tatsächlich eine Raubkatze, auf jedenfall hatte es einen langen Schwanz und fellige spitze Ohren. Ihr Maul war allerdings größer als bei einer Wildkatze und ihr Körperbau etwas massiger und kräftiger, vor allem die hinteren Beine, weswegen sie wohl auch aufrecht gehen konnte. Ihre Tatzen zierten fünf große und äußerst scharfe Krallen, deren Effektivität der dampfende Kadaver belegte. Der Kadaver des toten Raubtieres roch hingegen eigenartig, so als ob ein Duftstoff freigesetzt worden war.
    Plötzlich vernahm sie aus dem Unterholz weiteres Brüllen, vielstimmig teilweise nah, aber auch fern klingend. Von hinten traten jetzt weitere Bewaffnete hinzu, auch der Kroganer welcher eine Schrotflinte sein eigen nannte. Einschüchternd stampfte er zu dem immer noch verletzten Batarianer und wollte ihn wohl gerade aufheben, als plötzlich ein weiteres Biest aus dem Unterholz gesprungen kam und ihn von hinten anfiel. Scheinbar fanden seine Krallen jedoch keinen richtigen halt am Kroganerbuckel und so schüttelte dieser die Bestie ab und schleuderte sie zu Boden. Zwei Schüsse aus der Schrotflinte beendeten auch das Geschrei dieser Chimäre. Triumphierend ließ dr kroganer seinen Fuß auf den Kadaver niederfahren und schaute mit den anderen ins Unterholz, während Kathy ihre Waffe nachlud. Nichts war zu sehen, aber aus dem Dschungel hallten noch immer Schreie, wobei schwierig zu sagen war wie weit die Urheber dieser Schreie entfernt waren.


    Billiges Nikotin füllte Charis´ Lungen, brannte heiß und zwang sie zum heftigen Husten. Noch einmal versuchte sie es, sog an der Zigarette und hustete erneut. Daraufhin warf sie den brennenden Glimmstengel auf den Boden und zermalmte ihn unter dem Stiefel. „Daran werde ich mich wohl nie gehören“, sagte sie, noch immer mit dem Kratzen im Hals kämpfend, zu der Asari neben ihr. Diese lächelte rätselhaft mit blassrosa geschminkten Lippen und zog an der eigenen Zigarette. Blaue Hände, rosa Fingernägel und brennende, weiße Tabakröllchen. In dem kleinen Frachtraum war kaum genug Platz für die acht Asari-Söldner; die Luft war stickig und wurde durch das fleißige Zutun von Charis rauchender Begleiterin zusätzlich verpeste. Nervös knetete Charis ihre in Lederhandschuhen steckende Finger und bemühte sich möglichst flach zu atmen, die brennenden Augen gesenkt. „Keine Sorge, Kleine. Dir passiert schon nichts. Wir passen ja auf dich auf.“ Sensorische Musik vibrierte beruhigend die Stahlröhre in der sie auf harten Plätzen saßen, während das schnelle Angriffsschiff geschickt durch den Häuserwald Illiums jagte. Wie polierte Speerspitzen schimmerten die hohen Bauten der Asari im Licht einer aufgehenden Sonne, doch Charis sah es nicht. Sie sah nur ihre Finger und die leichte Panzerung, deren gelb-schwarzer Lack an einigen Stellen bereits abgeplatzt war – so legte sie Zeugnis ab, über die Schlachten, die sie schon gesehen hatte. Und sie hatte wahrlich schon viele Schlachten gesehen! Im Gegensatz zu Charis.
    Die junge Asari war nervös, noch nervöser als sie es sich selbst eingestehen wollte. Die Eclipse-Schwestern neben ihr hingegen sahen dem Missionsbeginn mit stoischer Gelassenheit entgegen, hingen trivialen Gedanken nach oder beschäftigten sich mit dem Zustand ihrer Waffen oder Fingernägel. Um ihren Händen eine Beschäftigung zu geben zog Charis ihre Pistole und wiegte sie prüfend. Dann drehte sie sie und tat so, als verstehe sie etwas von der Technik. Die Knarre war sicherlich fast so alt wie die Panzerung, die sie trug und hatte schon das ein oder andere Leben ausgelöscht. Es war eine modifizierte Carnifex mit abgegriffenem Handstück. Die Beschriftungen und Symbole, die einst an der Seite der Waffe standen waren längst abgerieben und jetzt ähnelte sie mehr einem primitiv geformten Bleiklumpen als einer Söldnerwaffe. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Charis eine Pistole in der Hand hielt, aber das erste Mal eine Carnifex. Deren Ruf eilte ihr voraus und machte die junge Asari noch nervöser. Da halfen auch die Beteuerungen der Teamführerin nichts, die ihre Zigarette nun neben Charis´ fallen ließ. Das Schiff ruckte heftig nach rechts, einige der Söldnerinnen riefen freundliche Beleidigungen gen Cockpit und Charis ertappte sich bei dem Gedanken, selbst dort vorne zu sitzen und die Schwestern zu kutschieren anstatt mit ihnen zusammen im Laderaum eingezwängt zu sitzen, in den Händen eine Tötungswerkzeug und den Körper in einem bemalten Panzer gesteckt, was nur Ärger verheißen konnte. Die Truppführerin, die sie während des Flugs zum Rauchen genötigt hatte, schlüpfte in Handschuhe – Charis´ nicht unähnlich – und stülpte sich einen Helm über, der ihr Gesicht hinter einer Maske aus Stahl mit leuchtend gelben Augen verschwinden ließ. Sie griff zur Seite und zog eine kurze, weiße Schrotflinte, legte die Mündung auf den Knien ab, ließ sie klicken und schaute in die Patronkammer. Charis schluckte trocken, denn der Flieger ging merklich runter. Landeanflug. Die Musik, eben noch omnipräsent, verstummte augenblicklich und außer dem Surren der Triebwerke und dem Klicken durchgeladener Waffen war nichts zu hören. Dann rumpelte und polterte es heftig, das Schiff schlingerte leicht und mit jeder Sekunde fühlte sich Charis elender. Mit flauem Magen schaute sie zu der Truppführerin, das heißt zu deren Helm. Dieser starrte sie emotionslos an, nickte ihr dann aber knapp und bestimmend zu. Krampfhaft umklammerte Charis den Pistolengriff; mit beiden Händen. Ein lautes Knacken, eine verzerrte Lautspecherstimme aus dem Cockpit: „Willkommen im Paradies!“ Eine der Asari lachte trocken. Dann setzte das Schiff heftig auf und die Rampe am hinteren Teil flog zischend auf. Grelles Licht flutete in den Laderaum während die behelmte Truppführerin aufsprang und rief: „Okay, Mädels. Dann wollen wir mal!“
    Charis erhob sich, wackelig und schwach auf den Beinen. In Kopf und Magen drehte sich alles, doch sie musste mitziehen. Sie musste sich erheben und mit den anderen Asari aus dem Schiff steigen. Sie konnte ja natürlich nicht ahnen, dass sie heute sterben würde.

    Schüsse. Viele. Laut. In schneller Abfolge. Und wie immer wenn Schüsse erklangen, folgte ihnen panisches Gebrüll auf dem Fuße. Charis schrak hoch und blickte in eine finstere und undurchdringliche Dunkelheit. Einen Moment lang sah Charis die gelben Augen des Helmes aus ihrem Traum im Gebüsch leuchten, dann verschwanden sie. Nur langsam gewöhnten sie sich an die Dunkelheit, die den Planeten einhüllte und das Wrack der Menetekel zu einem massigen schwarzen Felsen werden ließ, der sich bedrohlich über sie und das zu einem kleinen Häufchen Lichtschein zusammengeschrumpfte Lager erhob. Sofort griff sie zu ihrer Pistole, suchte sie jedoch vergeblich. Die Waffe war ihr beim Schlafen vom Schoss gerutscht und auf den Boden gefallen. Charis schickte ein paar erlesene Flüche in den nachtschwarzen Himmel und tastete den Erdboden unter ihrem Sessel ab während das Knallen der Schüsse und die verbalisierte Panik der Lagerbewohner mit einem dritten Geräusch mischten. Ein beunruhigendes Geräusch, organisch, gefährlich und nah. Charis erstarrte in der Bewegung, die Hände unter dem Sitz und lauschte auf das, was da nur einen Steinwurf entfernt von ihr das Gebüsch rascheln ließ. Und es knurrte tief und anhaltend, während vom Lager her der Geräuschpegel anschwoll. Eine urtümliche Abscheu vor dem gutturalen, glitschigen Gurgeln kratze an Charis Verstand und ließ sie sich langsam flach auf den Boden drücken. Sie spürte die Kälte des Erdreichs unter sich, atmete langsam und kontrolliert und starrte angestrengt in dieses knurrende Gebüsch. Das Schreien ebbte ab, dann zerrissen ein paar Pistolenschüsse die Dunkelheit worauf ein tierisches Jaulen ertönte. Irgendjemand entleerte auf atemberaubende Weise zwei Magazine worauf das Gejaule verstummte, das sie umgebende Rascheln jedoch anschwoll. Zu dem besorgniserregenden Geräuschen mischte sich nun ein Miasma aus stinkendem Fell, Fleisch und ungeputzten Fangzähnen. Charis unterdrückte ein Würgen und kroch sachte unter den Stuhl und gerade als der Gestank seinen Zenit erreichte, stieß sie gegen ihre Waffe. Die Pistole rutschte über den Boden und schlug metallisch gegen eine der Konservendosen, die Charis vor dem Schlafen noch schnell geleert hatte. Zum zweiten Mal in dieser Nacht fluchte Charis, diesmal jedoch leise und kaum hörbar. Kaum.
    Das erste was Charis spürte war eine Präsenz, dann ein heftiger Ruck als ein dicker Kopf wie ein Rammbock den Sitz und die darunterliegende fortstieß. Charis schrie laut auf während sie ein paar Meter über den Boden kullerte und zu dem Angreifer schaute. Ein Biest wie aus einem Märchen starrte sie mit Augen von flammendem Gelb an. Die Asari erstarrte angesichts des Tieres, das nun neugierig und feindselig zugleich auf der Lichtung tappte, den Alien anschaute und sich vermutlich fragte, ob Charis den Ärger wert war. Die Asari strampelte ungeschickt über den Boden zurück, stieß mit dem Rücken gegen einen Baum und richtete sich daran auf, die Augen nicht von dem Wesen nehmend. Dieses hatte inzwischen anscheinend den Entschluss gefasst, dass man blaues Fleisch zumindest einmal probiert haben musste, um vorherige Frage abschließend klären zu können und machte einen großen Satz in die Mitte von Charis „Lager“. Irgendwo bei den krallenbewährten Pfoten befand sich Charis´ Waffe, geladen, bereit und nutzlos.
    Ein Shuttleabsturz, ein Treffen mit der irren Mörderin Orlowski allein im Wrack und ein Trio Infernale – sie hatte alles überlebt. Charis spekulierte darauf, dass ihre Glückssträhne anhielt, als sie biotische Energie durch ihren Leib pulsieren und die Hände bläulich schimmern ließ. Auf verbale Drohungen gegenüber dem Wesen verzichtete sie sondern ließ sofort Taten folgen. Vermutlich hatte das seltsame Raubtier noch nie gegen einen Biotiker gekämpft, denn der Wurf schleuderte es jaulend durch die Luft und ließ es hart gegen einen Baum donnern. Der Baum knackte, das Wesen nicht. Stattdessen erhob es sich und zeigte geifernd die langen Fangzähne. In einer Art wie es alle Predatoren taten, begann das Wesen Charis zum umwandern, richtete abschätzende Blicke auf die Asari und hüllte sie mit fauchenden Drohungen ein. Die Asari schwieg, bündelte stattdessen Energie und wählte in Gedanken die Art der Attacke. Pure Energie pochte von ihrem Herz aus in die Finger und dort wuchs sie zu einem fassbaren Ding heran, das mächtig genug war um zu zerstören und zu töten. Biotische Energie war mit Worten nicht zu beschreiben, am ehesten aber vergleichbar mit einem Stein, den man in einen See warf und dessen Aufprall mehr und mehr Wellen aussandte. In ihren Gedanken wurde eine Idee geboren, ihr Wille formte sie wie der Stein die Wellen und diese wiederum schwappten zu dem Ufer um dort zu brechen. In diesem Falle brachen nicht die Wellen…
    Gerade, als das Wesen einen mächtigen Satz nach vorne tat, schoss Charis glühende Faust vor und ein weiteres Wurffeld schoss daraus hervor. Wieder fand die Attacke ihr Ziel, schleuderte das Biest einige Meter nach Hinten und ließ es dort kurz desorientierter Staub fressen. Charis sammelte ihre Gedanken und zeitgleich Energie, formte destruktive Materie und schleuderte sie auf das Tier. Der Warpangriff traf und wirkte, sodass das Wesen zu jaulen und zischen begann. Charis hätte vielleicht Mitleid gehabt, nun jedoch lief sie auf Selbsterhaltung. Zwischen den blauen Fingern funkelten biotische Kristalle als sie einen letzten Wurf formte, der die Sache zu Ende bringen sollte. Das Wesen erhob sich, die langen Vordertatzen in den Dreck gestemmt und schaute Charis feindselig an als die Asari den Angriff abschloss. Blau surrte das Geschoss heran, tanzen und von eigentümlicher Schönheit. Dann erreichte es das geschundene Raubtier und löste es in einer dumpfen Explosion destabilisierender Elemente in Fetzen auf. Die Biotikexplosion ließ das Wesen platzen wie eine reife Melone; Charis schirmte sich mit den Händen gegen das Bombardement feuchter Partikel ab und schaute dann voller Missmut auf das Feld der Entscheidung. Ihr Sessel war umgestürzt, ihre Sachen zwar noch intakt aber überall. Ihre Pistole hatte es ironischerweise direkt vor ihre Füße katapultiert, sodass sie sich nur bücken und die Waffe auflesen musste. Ohne einen Blick zurück stürzte Charis Richtung Lager. Das Knurren hinter sich hatte die Asari nicht überhört.
    Am Rand des Lagers erkannte Charis, wer die Schüsse abgefeuert hatte und warum. Kathy hatte im amerikanischen Stil ihre beiden Meinungsverstärker auf eines der Wesen leergeschossen. Der blutige Kadaver enthielt nun vermutlich mehr Eisen als das Wrack der Menetekel. Charis zwang sich zu einer lässigen Miene und kommentierte trocken: „Besuch gleich in der ersten Nacht? Sie ungezogenes Ding!“ Immer mehr Leute kamen herbei um das erledigte Vieh zu betrachten, die Feiglinge stürzten sofort wieder davon und steckten die Köpfe in den Sand, die Möchtegern-Helden blieben stehen und schauten entschlossen in die Runde während sie Waffen durchluden und die Überlebenskünstler betrachteten das Wesen eingängig.
    Die Feiglinge überwogen zahlenmäßig.
    Charis schaute sich um und erkannte den pinken Rucksack, der in der Hand eines Mädchens mit verschlafenem und unzufriedenem Gesichtsausdruck baumelte. Ihre blauhäutige Adoptivmutter schien bei dem Anblick der Reißzähne indes der Ohnmacht nahe zu sein und reagierte nicht auf das anklagendende: „Mama, ich will schlafen“, der Kleinen. Charis warf einen Blick in die Runde der Großwildjäger, dann ging sie schnurstracks zu den beiden Damen und schaute die desillusionierte Asari an. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwie fielen eine Asari mit einer kleinen Menschentochter deren Rucksack sie versehentlich gestohlen hatte in ihre Verantwortung. „Hören Sie mir zu!“, sagte Charis streng und schaute in das lethargische Gesicht der Myries. „Hey!“ „Wo sind wir hier bloß hineingeraten… Albtraum“, murmelte die Mutter. Charis versetzte ihre eine schallende Ohrfeige. Das half! „Hören Sie, es ist hier nicht sicher für Sie und die Kleine. Folgen Sie mir.“ „Wohin?“, fragte Myrie verwirrt. „Ins Wrack der Menetekel!
    Shepard Commander ist offline

  19. #79
    Ritter Avatar von Eandril
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Der war gut, Miller!“, antwortete Hanna trocken und ohne zu lächeln, da sie sich nicht sicher war, ob Narissa sich mit ihrer letzten Bemerkung an einem Kompliment versucht hatte, oder es aber eine Spitze gegen sie gewesen war. Langsam verstand sie, warum die Männer andauernd: „Weiber, oder?“, stöhnten. In der einen Sekunde wirkte Narissa abweisend und fast schon peinlich berührt, in der nächsten versuchte sie künstlich irgendeine Nähe herzustellen. Die Agentin unterdrückte einen Seufzer. Asari waren um so vieles einfacher…
    Einen Plan? Naja, ich habe zumindest schon einmal etwas überlegt.“ Prüfend schaute sie sich im fast leeren Restaurant um, schaute in die Ecken und suchte nach Kameras. „Ich erzähl´ es Ihnen; aber nicht hier!“ Mit einem Kopfnicken bedeutete sie der Attentäterin aufzustehen und sich auf den Rückweg zum Zimmer zu machen. Hanna erhob sich rasch und spürte Schwäche in sich. Noch im Aufstehen erschlaffte der Oberschenkelmuskel. Sie war kurz gezwungen sich am Tisch abzustützen. Sie hustete laut, tat so als wäre nichts gewesen, denn der Moment der Schwäche war nur der Bruchteil einer Sekunde und hoffte, dass Narissa es nicht mitbekommen hatte. Verfluchte Atmosphäre! Rasch kippte Hanna den Rest des Wassers runter als wäre es Gin, dann verließen die beiden Frauen das Lokal, die an Narissas Po klebenden schmachtenden Blicke des Kellners hinter sich lassend.

    Hannas Schädel fühlte sich seltsam schwer an und die Zeit klebte förmlich. Mit Mühe öffnete sie die Hotelzimmertür, nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit den Chip gegen den Einlass gepresst hatte. Dieser hatte sich vehement geweigert ihnen Einlass zu gewähren und erst als Hanna ernstgemeinte Flüche bezüglich ihres Stiefels und seiner Scharniere machte, piepte es garstig und die Sperre entriegelte. Das Zimmer sah genauso aus wie sie es zurückgelassen hatten. Die Blonde spürte, wie der Planet ihr zusetzte. Hoffentlich würde sie sich schnell an ihn gewöhnen. Sie selbst wunderte sich darüber, wie schwach und zerbrechlich sie doch geworden war, immerhin war dies nicht ihr erster Besuch auf Joab. Sie ertappte sich bei dem Wunschgedanken, zurück auf der Citadel zu sein und dort Blödie zu verfluchen, während sie nach einem harten Arbeitstag eine der Fornex-Produktionen im Pay-TV verfolgte. Sie spürte Zorn in sich aufkochen. Doch dieser Zorn war gegen sie selbst gerichtet. Sie verabscheute sich für diesen Gedanken, den sie als schwach, jämmerlich und erbärmlich erachtete. Natürlich war sie ein Genussmensch, doch seit wann war ihr Komfort und die schöne Couch mit ihrer selbst erarbeiteten Sitzkuhle so wichtig geworden? Wann hatte sie den Sprung von der knallharten und nirgends hingehörenden Soldatin zur Frau mit Prinzipien und fast geregeltem Tagesablauf gemacht? Oder war es ein schleichender Vorgang gewesen, der sich ihrer Willensstärke bemächtigt hatte und ihr durch das Fitnesstraining und die vielen Stunden auf dem Schießstand die Illusion vorgaukelte, sie sei noch immer in der Lage so gut mit allem fertig zu werden wie dereinst? Hanna streifte sich die Jacke ab, ließ sie achtlos auf den Boden und sich selbst ins Bett fallen. Sie verschränkte die Fingerknöchel im Nacken und starrte an die Decke. Dann schloss sie die Augen und es wurde dunkel um sie herum. Allerdings vernahm sie die Geräusche Narissas nun intensiver, ebenso wie ihren Duft. Ein schöner und natürlicher Duft, der sie an den Moment erinnerte, an dem man frisch geduscht in ein frisch bezogenes Bett steigt, gemischt mit einem Schuss Kirsche. Ohne die Augen zu öffnen begann sie zu reden: „Ich plane Sie als Attentäterin in der lokalen Unterwelt herumzuführen. Ihr alter Feind könnte sich für uns als nützlich erweisen. Je nachdem wie hoch Ihr Bekanntheitsgrad tatsächlich ist“, Hanna ließ eine Kunstpause um still die Fähigkeiten der Attentäterin anzuzweifeln: „…wird man ja vielleicht auf sie aufmerksam. Wir schauen uns also nach Leuten um, die gerne Politiker abballern - oder Polizisten - und die Killer für Jobs außerhalb von Joab anheuern. Mal schauen, wie gut sie hier ankommen. Mich stellen Sie dann als Ihre Partnerin vor. Bei Ihren Schießkünsten brauchen Sie ja vielleicht einen Spotter.“ Sie lächelte böse, wusste aber, dass Narissa Zweifel an ihrem Können nicht gerne hörte und setzte so schnell: „War ´n Scherz!“, nach.


    Angesichts Hannas letzter Bemerkung verdrehte Narissa die Augen - zum Glück ungesehen, denn die Agentin hatte ihre Augen nach wie vor geschlossen. Während Hanna das Bett in Beschlag genommen hatte, hatte Narissa sich auf das Sofa fallen lassen und für einen Moment im Stillen die liegenden Form Hannas genossen. Jetzt verkniff sie sich jegliche Reaktion auf Hannas "Scherz" und meinte stattdessen: "Das ist keine schlechte Idee." Das meinte sie wirklich: Wer in letzter Zeit nicht nur einen sondern sogar mehrere Killer angeheuert hatte, würde damit vermutlich nicht so schnell aufhören, zumal sein Ziel noch immer am Leben war. Außerdem könnte Narissa auf diese Weise vielleicht die Leute, die sie an Vasquez vermittelt hatte aus der Reserve locken.
    "Außerhalb der Blue Suns bin ich tatsächlich nicht gerade bekannt - ich habe ja schließlich nicht privat gearbeitet. Wenn ich für jemanden gearbeitet habe, dann eigentlich fast immer weil derjenige zuerst die Blue Suns kontaktiert hat und die mich für den Job ausgewählt haben." Interessanterweise waren die beiden einzigen Ausnahmen auch die Aufträge gewesen, die nicht ganz nach Plan gelaufen waren, darunter natürlich ihr bislang letzter Auftrag. "Ich glaube allerdings nicht dass Cameron mir da weiterhelfen wird - zumindest nicht freiwillig oder bewusst. Wie gesagt, er trägt mir unser letztes Zusammentreffen immer noch nach." Verständlicherweise, fügte sie im Stillen hinzu.
    "Und was sie als Partnerin angeht: Ich habe tatsächlich immer gerne mit jemandem zusammengearbeitet - nicht weil ich einen Spotter gebraucht hätte", sie verkniff sich ein verächtliches Schnauben, "sondern weil immer etwas nicht nach Plan laufen kann und man zu zweit deutlich flexibler ist als alleine. Ein Backup sozusagen... wenn sie mit der Rolle leben könnten."
    Eandril ist offline

  20. #80
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Genervt rieb Odinn die Stirn. Der Admiral war natürlich nicht zu erreichen. "Lassen Sie ihm eine Nachricht da und bitten Sie ihn, mich sofort zu informieren. Danke." Verstehen konnte er die Geschehnisse des Tages noch immer nicht. Es ergab einfach keinen Sinn. Das paranoide Geschwafel des Patienten, die Gewalt und dann die plötzliche Aufgabe. Es ergab einfach keinen Sinn. Die Meldungslisten der Sicherheitsleute konnte ihm da auch noch nicht helfen. Eine erste Kommission war bereits eingerichtet um mögliches Versagen im Rahmen der Betreuung der Patienten aufzudecken. Ob es daran lag, mochte Odinn aber bezweifeln. Solch eine verzweifelte und nüchtern betrachtet völlig unsinnige Tat kam nicht nur durch eine fehlgeleitete Therapie. Da musste mehr dahinter stecken... Oder eben doch nur eine Psychose. Odinn schüttelte den Kopf und streichelte selbigen von Kyra, die in ihrem Körbchen neben Odinns Schreibtisch lag. "Irgendwas stimmt da nicht", sprach er zum Hund, der ihn mit großen Augen ansah, als würde er jedes seiner Worte verstehen.
    Gerade, als er sich der Dienstvorschrift zur Strafprozessordnung vornehmen wollte, um das Prozedere für die Vernehmung der beiden Gefangenen durchzugehen, klopfte es an der Tür.
    ,,Commander, sind Sie da? Commander MacDarragh?“
    "Herein!" Keine Sekunde später stand Cohen in seinem Büro. Für seinen Geschmack viel zu aufgedreht. Ein wenig verwundert betrachtete der Commander die Soldatin. "Specialist, nehmen Sie Platz."Er wies auf den Stuhl direkt vor seinem Schreibtisch. "Was kann ich für Sie tun?", begann Odinn dann das Gespräch, als Jane am Tisch vor platz genommen hatte. Seinem Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er diesen unangekündigten Besuch missbilligte.


    MacDarragh rief sie gerade noch rechtzeitig herein, denn ansonsten wäre Jane auch ohne Erlaubnis eingetreten, um ihrem Anliegen Luft zu verschaffen. "Specialist, nehmen Sie Platz." Die Soldatin ignorierte den latent feindseligen Tonfall, der ihr kaum verhohlen entgegenkam. Sie hatte sich schon mit zu vielen Offizieren angelegt, um vor diesem zu kuschen. ,,Commander.“, erwiderte sie einfach nur und zog den Stuhl zurück, um sich zu setzen. Ihr wäre mehr danach gewesen aufgebracht im Zimmer umherzulaufen, aber selbst in dieser fast manischen Phase ihrer ansonsten so lethargischen Natur hatte sie noch nicht alle Konventionen über Bord geworfen. "Was kann ich für Sie tun?" Jane holte Luft. Zu viel Chaos im Kopf, zu viele Worte auf einmal, die raus wollten. ,,Sie können mir sagen, was ich hier soll.“
    Jackpot.
    An jedem anderen Tag hätte Jane innerlich über den Ausdruck auf MacDarraghs Gesicht gejubelt, doch in diesem Moment war dieser sachte Hauch von Ratlosigkeit gepaart mit dem Moment der Stille, der sich zwischen den beiden entfaltete, Grund genug für sie den Mund zu einer wenig anziehenden Fratze aus Frust, Unverständnis und Wut zu verziehen. Ungebremst ratterte sie los: ,,Es kann doch nicht sein, dass man mich hier her kommandiert und niemand weiß warum und wieso und wofür überhaupt! Ich komme hier an, die ganze Anlage steht Kopf und am Ende erzählt man mir, dass ich in einem Krankenhaus gelandet bin?“ Jeder halbwegs klar denkende Mensch hätte sich gezügelt aus Angst, dass der Commander ihn zurechtweisen oder ihm gleich seinen Hund auf den Hals hetzen könnte, aber Jane dachte nicht mehr klar. Sie hatte genug von dem Mummenschanz der letzten Monate, in dem sie stets wie eine Marionette an den Fäden anderer gehangen hatte und nichts hatte tun können. Dieser Versetzung nach Protheus schien ihr nun wie der vorerst letzte Akt eines Stückes, dessen Hauptcharakter nicht einmal wusste, dass er Teil einer Aufführung war, geschweige denn auf wessen Bühne er stand. ,,Ich bin kein Arzt oder sonstwas, aber ich hab‘ die Kommunikationsanlage wieder entsperren können und verstehe was von Computern und Maschinen. Lassen Sie mich hier irgendetwas Sinnvolles machen und sagen Sie mir bitte, was das alles soll! Das Wort ‚Bitte‘ kam Jane selten, im Umgang mit Offizieren fast nie über die Lippen, aber in ihrem letzten wütenden Appell steckte auch ein spürbares Stück Verzweiflung. Man hätte meinen können, dass sie im Notfall bereit wäre, über den Schreibtisch zu steigen und eine Antwort von MacDarraghs Lippen abzulesen, wenn es nicht anders gehen sollte, auch wenn dies dazu führen würde, dass ihr erster Tag auf Protheus mit einem Gefecht beginnen und in einer Arrestzelle enden würde, weil sie einen Vorgesetzten belästigt hätte. Auch wenn sie von solchen Dingen noch weit genug entfernt war, um nicht einmal an sie zu denken war ihr Kummer mindestens ebenso groß wie ihre Wut und MacDarragh war, ob ihr das passte oder nicht, der Einzige, der ihr helfen konnte.



    Das gedämpfte Licht in seinem Büro umfing Picard wie ein schlecht sitzender Mantel, der nicht wirklich zu wärmen vermochte. Ohne tatsächlich etwas wahrzunehmen ruhte sein Blick auf dem Display seines OmniTools, auf dem der Kontakt seiner Frau hervorgehoben war. Er starrte schon seit gefühlten Ewigkeiten durch das goldene Licht des Gerätes hindurch und tätigte den Anruf doch nicht. Er hatte vor Stunden im Bett sein wollen, wusste aber, dass er keinen Schlaf finden würde und hatte sich in Arbeit vertieft. Die Nachricht von Cohen war von den Decheffrieren mehrmals auf den Kopf gestellt worden. Es sah tatsächlich so aus, als hätte die Specialist einen Haufen Nonsens ins Extranet geblasen. ,,Wie viel wissen Sie wirklich, Mrs. Cohen?“, fragte er stumm in die Leere des Zimmers hinein und bekam keine Antwort während der Name Julia golden vor seinen Augen glänzte. Was hatte Cohen dazu bewegt, dieses Manöver zu starten? Wusste sie von der Überwachung? Und wenn ja wie viel? Hatte sich Picard mit seinem Vorgehen angreifbar gemacht? Minuten der äußerlichen Regungslosigkeit, die von geistiger Akkordarbeit überschattet wurden, vergingen zäh und einsam. Wie aus einem unsichtbaren Impuls heraus stand Picard auf und schloss den Bildschirm seines OmniTools, Name und Nummer seiner Frau verschwanden in dünner Luft. ,,Tragen sie Reagan auf, die Nachrichten und Aktivitäten der anderen Therumbeteiligten zu überprüfen und zusammenzutragen.“, trug er der VI auf. ,,Bericht bis morgen Mittag.“, ordnete er an, während er zur Tür ging. Er wusste, dass ihn nicht viel Schlaf erwartete, aber er hatte alles Nötige veranlasst. Nun hieß es, wie so oft im Geheimdienstwesen, warten und lauschen.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

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