Zitat von
numberten
Zügig sprintete Werner die Treppenstufen hinauf, die Pistole in der rechten haltend, der stählernen Tür immer näher kommend. Dort angekommen drückte er die Klinke runter, doch ohne Effekt. "Elende Scheiße.",fluchte er kurz, eine verschlossene Tür das passte zum bisherigen Tag. Fokussiert sammelte er blaue biotische Energie um seine Faus und schlug gegen die Stelle wo das Schloss lag. Die Tür war nur aus dünnem Stahl und so zerbrach der Sperriegel unter der Kraft von mehreren tausend Newton und ließ die Tür berstend aufspringen. Das Sonnenlicht von Bekenstein empfing den Allianz Offizier und ließ ihn kurz blinzeln, während er sich auf dem Dach orientierte. Mit der Waffe im Anschlag checkte er das Dach vor sich, keine Spur von dem Flüchtenden. Stattdessen vernahm er von etwas weiter unten Geräusche und ein Stimmengewirr. Er blickte auf das angrenzende tiefer liegende Dach hinunter. Dort war tatsächlich das gesuchte Subjekt und sein temporärer Mitarbeiter. Dessen Lage sah nicht umbedingt rosig aus, denn ein äußerst schlechtgelaunter Terroristenführer näherte sich ihm mit erhobener Waffe. Das Dach auf dem sich Werner befand lag nicht sehr weit entfernt vom anderen und auch der Höhenunterschied war noch verkraftbar. Dennoch war ein normaler Sprung nicht umbedingt die beste Idee, war man doch in diesem Moment recht schutzlos. Aber seit wann mussten biotische Frontkämpfer auch normal springen ? Werner peilte die Postion seines Kontrahenten an und hüllte sich dann in das Masseneffektfeld, welches ihn dann in enormer Geschwindigkeit nach vorne schleuderte. Jedesmal ein besonderes Gefühl. Er hatte gut gezielt und traf seinen Gegner mitten in der Bewegung. Werner beziehungsweise seine biotische Barriere prallte gegen dessen Rüstung und warf dessen Träger um. Allerdings war dieser äußerst wendig und schaffte es trotz allem noch sich halbwegs abzufangen. Seine Pistole schlitterte über das Dach. Werner zögerte nicht lange und eröffnete das Feuer auf ihn. Ein elektrisches Flackern zeigte ihm das sich der Schild seines Gegenübers wohl wieder aufgeladen hatte, vermutlich hatte er sich deswegen abfangen können. Zweit weitere Schüsse trafen den Schild, während sein Opponent nun selbst wieder zu seiner Waffe hechtete. Eine Aktion bei der er erneut getroffen wurde und sein Schild erneut zusammenbrach. Der Allianzoffizier versetzte nun der herumliegenden Waffe einen biotischen Stoß die sie wieder aus der Reichweite seines Gegners brachte. Wütend wechselte der aufeinmal seine Laufrichtung und kam in einem Affenzahn auf Werner zu und materialisierte mit seinem Tool am rechten Arm eine Omni-Blade. Zwei Schüsse trafen frontal seine Panzerung, wurden aber noch aufgehalten, der dritte jedoch durchdrang sie. Der getroffene Terrorführer zuckte kurz zusammen, war aber jetzt auf Nahkampfweite. Ein lautstarkes Zischen signalisierte Werner das seine Waffe überhitzt war.
In Anbetracht der zusegelnden Klinge warf er sie beiseite, duckte sich unter dem orang leuchtenden Tötungsinstrument weg und konterte mit einem geraden biotischen Schlag gegen die marode Brustplatte des Gegners. Unter einem lauten Bersten brach diese weiter auf, während die Wucht des Schlages den selbsternannten Freiheitskämpfer zu Boden schickte. Dumpf schlug dessen Körper auf dem Dach auf, wenn er klug war würde er liegen bleiben.
Kathy hatte weniger die Sorge ein Tier nicht vertreiben zu können, als die von einem Tier unsanft geweckt zu werden, aber das konnte die Asari für sich selbst ja handhaben wie sie wollte. Falls das Lager angegriffen wurde würde sie das wohl auch hier im Unterholz hören und warum überhaupt machte sich Kathy Gedanken darüber? Die Asari war mehr als alt genug um auf sich selbst aufzupassen und den Gedanken nicht genervt werden zu wollen konnte sie durchaus nachvollziehen. Die Frage des Lagers war wiederum von Interesse, beide hatten ihre Vor- und Nachteile wobei die Nachteile des einen Lager nach den Ereignissen des heutigen Tages mehr als deutlich hervorstachen. Selbst Kathy war nicht so draufgängerisch ein Lager zu betreten, deren Mitglieder sie zusammen mit der Asari von ihren "Freizeitaktivitäten" abgehalten hatte.
"Oh sie meinen das Lager, von deren Mitgliedern sie einem die Fresse poliert haben und ich ihm gedroht habe seine Geschlechtteile abzuschießen ? Klingt in etwa so verlockend wie nackt mit Honig bestrichen in eine Bärenhöhle zu gehen, falls sie wissen was ein Bär ist.", antworte Kathy mit leichtem Sarkasmus. Es war schwer einzuschätzen was Charis jetzt eigentlich alles von der Erde kannte, allerdings hatte sie auf der Citadel mehrere Läden gesehen die Gummibären verkauften, also hatte der Bär vielleicht inzwischen schon die Galaxis erobert. Sie schüttelte den Kopf.
"Nein ich denke ich verzichte darauf die Hauptdarstellerin von Dschungel Gangbang 3 zu werden und quartiere mich bei den Hilfsbedürftigen unter. Gejammer auszublenden lernt man dort wo ich herkomme, außerdem glaube ich das heute Abend vermutlich eh alle zu erschöpft zum Klagen sind." Eine dicke Haarsträhne fiel ihr aufeinmal ins Gesicht und verdeutlichte ihr das ihr Provisorium nach dem Absturz an struktureller Integrität verlor. Kein Wunder wenn man bedachte das es mit Stoffstreifen ihrer Bluse fabriziert worden war. Während sie die Haare löste und sich begann die Frisur neu zu stecken, fuhr sie mit ihrer Erläuterung fort. "Eine ideale Lösung gibt es eh nicht und wenn ich mir die Versorgungslage und die Bewaffnung beider Lager ansehe ist es wohl wahrscheinlich das die einen den Anderen bald einen Besuch abstatten werden. Vermutlich sind dann wilde Tiere das kleinste Problem."
Nachdem die beiden Damen sich aus ihren erbeuteten Lebensmitteln versorgt hatten brach schließlich langsam die ersehnte aber auch gleichzeitig gefürchtete Dämmerung herein. Bald würde es Dunkel werden, vermutlich ziemlich lange und dieser wilde Ort würde vielleicht noch wilder und unbehaglicher werden. Kathy beschloss sich auf den Weg in das Lager des Docs zu machen. Nach einer höflichen Verabschiedung ließ sie die Asari in ihrem provisorischen Lager zurück. Aus ihrer Tasche holte sie die Jacke, die Decke, sowie etwas Wasser hervor, den Beutel mit den Früchten würde sie auch mitnehmen. Mit dem machetenähnlichen Hackebeil schlug sei eine der herumhängenden Lianen ab. Diese befestigte sie an ihrer Tasche und zog diese damit auf einen Baum hoch. Das hatte den Vorteil das man sie nicht so schnell entdecken würde und auch keine herumlaufenden Tiere davon angelockt wurden oder ihre Sachen zertrampelten. Auf jedenfall hoffte die Halbasiatin das. "Gelobt sei das Fernsehen am Anfang des 21.Jahrhunderts." Zu dieser Zeit waren Survival Sendungen sehr beliebt gewesen und ein Haufen Spinner größtenteils männlichen Geschlechts hatten sich in der Wildnis aussetzen und dabei filmen lassen. Kathy hatte sich sowas immer gerne angesehen, aber nie gedacht das sie selbst je in so eine Situation kommen würde. Ob ihr das gesehene etwas nutzen würde, war natürlich eine ganz andere Geschichte.
Im Lager angekommen schienen sich viele einen Platz zum Schlafen zu suchen, während der Doc scheinbar eine Einteilung der Nachtwachen vornahm. Kathy schlug bewusst einen großen Bogen um diesen Haufen wackerer Wächter auch wenn sie kaum glaubte dies umgehen zu können. Sie war dafür eindeutig zu qualifiziert und das war der Preis in einem Lager zu schlafen. Auch ein paar Feuer wurden vor allem am Rand des Lagers entzündet, wohl für die Wachen und zur Abschreckung. Erstmal suchte sie jedoch Schira und Lorek auf die immer noch am selben Platz waren wo sie Kathy zurückgelassen hatte. Nun die Asari konnte auch schwer herumrennen, auch wenn sie einen etwas gesünderen Blauton angenommen hatte. Vermutlich besser, Kathy hatte da eher wenig Expertise. Kathys Krempel hatte auch niemand geklaut, was sie wohl den beiden zu verdanken hatte, sowie der Tatsache das die meisten Asozialen im anderen Lager waren. Nach einem kurzem netten Gespräch bei denen Kathy ihnen die Früchte als Dankeschön überließ und ihnen einen abgewandelten Tatenbericht erzählte, breitete die Schwarzhaarige schließlich ihre Decke aus. Auch wenn es Dunkel wurde war es immer noch warm und schwül, wenn auch angenehmer als am Tag. Vermutlich würde sie die Decke nur als Unterlage nutzen müssen.
Bevor sie sich jedoch in die Horizontale begeben konnte, kam auf einmal der Turianer vom Nachmittag an, Xena oder Xenator.
"Gut das ich sie finde Mensch, der Doc sucht noch nach Wachen für den späteren Verlauf der Nacht und da fielen sie mir ein.",sprach er sie an.
"Ich dachte wir wären schon über das Mensch hinweg, Xenator oder hast du meinen Namen schon wieder vergessen ? Welche Schicht ?"
"Das ist schwierig zu sagen ohne genaue Kenntnis über die Länge der Nacht, aber es wäre wohl die bevor der neue Tag anbricht. Wir würden zusammen Wache halten Oggowski.",antwortete er ein wenig freundlicher. "Wir beide ? Ein Traum wird wahr, aber bitte es heisst Orlowski. Aber in Ordnung die Nacht werde ich wohl kaum durchschlafen können, weck mich einfach wenn es soweit ist.",anwortete sie nonchalant und lächelte kurz. Der Turianer bedankte sich und verschwand wieder während sich die Halbasiatin lang machte. Der Tag war anstrengend gewesen und sofern sie die Nacht überlebte würde es der nächste wohl auch werden.
Kathy schlief recht unruhig, immer wieder hörte man die Geräusche von anderen, eine Symphonie aus Schluchzen, Schnarchen, Stöhnen und anderen Geräuschquellen. Außerdem wurden nachts wohl die Insekten besonders aktiv, deren Summen und Brummen durch den ganzen Wald tönten. Wäre sie nicht so erschöpft und müde gewesen, wäre sie wohl kaum eingeschlafen. So umfing sie allerdings ein tiefer Schlummer der die ganzen störenden Nebengeräusche ausblendete.
Ein gellender markerschüttender Schrei, riss sie schließlich aus dem Schlaf und ließ sie hochfahren. Verwirrt sah sie sich um als aufeinmal das Feuer einer SMG ertönte, gefolgt von einem weiteren Schrei und dem Brüllen und Fauchen von etwas was Kathy an eine Wildkatze erinnerte. Die Schwarzhaarige war von einem auf den anderen Moment hellwach und sprang von ihrer Decke auf und zog die Waffen aus dem Holster. Die Geräusche kamen von einem Wachfeuer am Rande des Lagers, von wo sie hektische Bewegungen wahrnahm und jetzt noch mher Schreie hörte. Schnell machte sie sich in diese Richtung auf von wo ihr fliehende Camper entgegenkamen, vor allem Frauen und Kinder aber auch andere Männer die wohl die Hosen voll hatten.
An dem Ort angekommen, bot sich ihr ein Bild des Grauens. Neben dem Feuer lag ein Mensch, männlich und mittleren Alters. Sein Bauch war komplett aufgerissen und seine Gedärme dampfend herausgerutscht. Neben seinem leblosen Körper lag eine SMG, Kathys Tempest soweit sie es beurteilen konnte. Nicht weit von ihm lag ein Batarianer der sich laut schreiend sein Bein hielt, scheinbar hatte sein Partner ihn getroffen anstatt den Angreifer, denn es war eindeutig eine Schusswunde. Immerhin schien das Feuer den Angreifer vertrieben zu haben, aber bevor Kathy sich über die Schusswaffenverteilungspolitik des Docs auslassen konnte, hörte sie auf einmal etwas im Unterholz rascheln. Herausgeschossen kam ein Tier mit gelben Augen und einem dunklen schwarzen Fell. Auf den ersten Blick erinnerte es Kathy an einen schwarzen Panther, aber es hatte viel längere Ohren und einen kräftigeren Körper. Es schien vielmehr eine Chimäre aus Bär und Wildkatze zu sein. Kathy beschloss später Xenobiologin zu spielen und eröffnete stattdessen das Feuer auf das anrennende Biest. Die Projektile schlugen in das schwarze Fell ein und ließen das Monster jaulend stehenbleiben. Mit schmerzerfüllten Gebrüll erhob es sich und kam aufrecht auf zwei Beinen der Schützin entgegen. Vermutlich eine Geste um den Gegner einzuschüchtern, aber Kathy widerstand dem Urinstinkt sich einzunässen oder davonzulaufen und nutzte stattdessen die größere Zielfläche und schoß auf den Kopf des Ungetüms. Knurrend brach es zusammen, während ein zischen Kathy verkündete das ihre beiden Pistolen leergeschoßen waren. Scheinbar war sie nervöser gewesen als gedacht, aber bei so einem Tier war das kein Wunder. Es war tatsächlich eine Raubkatze, auf jedenfall hatte es einen langen Schwanz und fellige spitze Ohren. Ihr Maul war allerdings größer als bei einer Wildkatze und ihr Körperbau etwas massiger und kräftiger, vor allem die hinteren Beine, weswegen sie wohl auch aufrecht gehen konnte. Ihre Tatzen zierten fünf große und äußerst scharfe Krallen, deren Effektivität der dampfende Kadaver belegte. Der Kadaver des toten Raubtieres roch hingegen eigenartig, so als ob ein Duftstoff freigesetzt worden war.
Plötzlich vernahm sie aus dem Unterholz weiteres Brüllen, vielstimmig teilweise nah, aber auch fern klingend. Von hinten traten jetzt weitere Bewaffnete hinzu, auch der Kroganer welcher eine Schrotflinte sein eigen nannte. Einschüchternd stampfte er zu dem immer noch verletzten Batarianer und wollte ihn wohl gerade aufheben, als plötzlich ein weiteres Biest aus dem Unterholz gesprungen kam und ihn von hinten anfiel. Scheinbar fanden seine Krallen jedoch keinen richtigen halt am Kroganerbuckel und so schüttelte dieser die Bestie ab und schleuderte sie zu Boden. Zwei Schüsse aus der Schrotflinte beendeten auch das Geschrei dieser Chimäre. Triumphierend ließ dr kroganer seinen Fuß auf den Kadaver niederfahren und schaute mit den anderen ins Unterholz, während Kathy ihre Waffe nachlud. Nichts war zu sehen, aber aus dem Dschungel hallten noch immer Schreie, wobei schwierig zu sagen war wie weit die Urheber dieser Schreie entfernt waren.