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  1. #41
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Nicht mehr lange sonnte sich die Halbitalienerin in den letzten Überresten des Gefühls seiner Berührungen, bevor er sich aus der Zelle zitieren lies. Die Füße erkalteten bis ins beinahe unerträgliche, weshalb sie sie in tapsigen Schritten von den Fliesen schälen musste und nach wenigen Sekunden akrobatischer Leistung schließlich ganz simpel auf dem Rand der harten Betonliege platz nahm. Auch jetzt klebten ihre Sohlen an den eiskalten Bodenplatten, aber eine Wahl hatte sie nicht. Auch nicht, als sie sich daran versuchte, mit Zuhilfenahme des Mundes an den Rändern der biotikabweisenden 'Handschuhen' zu knabbern um sie sich irgendwie abzuziehen. Es war ein wirklich sinnloses unterfangen, fürchtete sie doch eher sich einen Eckzahn abzubrechen, als sich aus den Fesseln zu befreien.
    Etwas verloren schnaubte Luci und fühlte sich ein bisschen in der Zeit zurückversetzt wie sie nun wieder im Gefängnis saß. Zwar wirklich immer nur kurze Intervalle lang, aber die paar Male würden einem Menschen wie Leif wohl zu genüge reichen. Hatte sie doch keine Verwandtschaft, die es wirklich interessiert hätte. Selbst heute, 2186, wäre es wahrscheinlich so gut wie jedem aus dem Hause Ascaiath schlicht egal. Außer eventuell Gaius, wobei sie nicht glaubte, dass er dabei ihr Wohlergehen in Fokus hatte, aber den Ruf, den sie damit negativ beeinflussen würde. Auch, wenn sie selbst wohl nur selten mit der betuchten Familie in Relation gebracht werden würde. Ganz abgesehen vom Nachnamen.

    Sie wartete sicherlich eine Viertelstunde und wusste dabei nicht mal, was genau er tun beziehungsweise wen genau er anrufen würde. Ahnungslos und viele, ziellose Schritte in der kühlen Zelle später, peitschte sie ein rascheln an den Gittern aus ihrer Lethargie und sah über ihre Schulter. Leif schoben sie wieder zurück zu ihr, schlossen dann ab und es war wieder ruhig. Bis auf die schweren Schritte des Schweden, die sich über die Bodenpaneele zogen. "Bist du mit deinem Antrag durchgekommen..?", blinzelte sie.



    "Hoffentlich..", entgegnete Leif und schlich in der tristen Zelle auf und ab. Die Maserung der Wand, vor der er schließlich stehen blieb, brannte sich auf seine Netzhaut, das flackernde Licht vor den Gitterstäben bereitete dem Blonden Kopfschmerzen. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab, das breiter wurde, als er seine Freundin besah. "Ob wir deine Stiefel hier auch herausbekommen, kann ich dir allerdings nicht versprechen, Süße."

    EDNA

    "Zuhören, Bella Tussisima!", blaffte Edna die Brünette an, die sie gerade, so kurz nach ihrer Ankunft, mit bürokratischem Geschwätz behelligen wollte. Gehüllt in ihre Uniform, taxierte sie die garstige Alte, die sich auf ihren ächzenden Stock stützte und sichtlich genervt schien.
    "Gerade als mein missratener Neffe mich angerufen hat, wollte ich ein paar Brownies ins weiße Haus bringen. Dank ihm und Ihnen, die ihre Arbeit so gründlich macht, musste ich meine Sitzung aber unterbrechen. Also bringen Sie mich jetzt besser zu dem Langen, damit ich nicht hier auf dem Porzellandampfer mit Schmirgelpapier Klasse Z einchecken muss, klar?", verlangte sie so schrill und gleichzeitig laut, dass man sie wohl überall im Gebäude hören konnte.
    AeiaCarol ist offline

  2. #42
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    Nach einer Stunde Powernapping, wachte Kathy angenehm erfrischt wieder auf. Auf lange Sicht würde das wohl nichts bringen, aber im Moment fühlte sie sich weniger erschöpft. Geweckt hatte sie der Salarianer, so wie sie ihn gebeten hatte. Es erschien ihr klüger in Anwesenheit von anderen zu schlafen, das minderte die Gefahr bestohlen zu werden. Die beiden hatten zwar kein großes Abschreckpotential, aber dafür konnte man ja die Frau mit den zwei Wummen wecken. Die Sonne brannte immer noch hell am Himmel und Kathy war froh das sie im Schatten gelegen hatte. Sonnencreme war rar und ihr heller asiatischer Teint war den trüben Himmel von Berlin gewohnt und nicht den sonnigen von diesem Dschungelplaneten. Inzwischen hatten sich zwei Gruppen herausgebildet, einmal die des Doktors und eine kleinere welche hauptsächlich aus Pistoleros und anderem Gesocks zu bestehen schien. Kathy wusste nicht so richtig was sie von beiden halten sollte, die eine hatte vermutlich das höhere Gewaltpotenzial, während die andere eindeutig mehr Vorräte ihr eigen nannte. Außer den Waffen schien die Gruppe um den Turianer nicht allzuviel zu haben, aber Kathy wusste gut genug das man mit ein paar Waffen gerne auf den Gedanken kam alles haben zu wollen. Sie selbst sah sich im Moment zu keiner Gruppe richtig zugehörig, auch wenn ihr der Ansatz des Doktors im Moment mehr zusagte. Einen Haufen Schießwütiger zusammenscharren konnte jeder, eine vernünftige Organisation aufbauen und am Leben erhalten nur wenige. Ob der Dokotor das schaffen würde war hingegen eine ganz andere Frage. Sie selbst beschloss sich für das erste um die für sie wichtigste Person zu kümmern und das war Kathy selbst. Die Sonne würde wohl noch eine ganze Weile brennen und die Schwarzhaarige beschloss das auszunutzen. Ihre Erfahrungen bei Bruchlandungen waren gleich null, aber vielleicht würde ihr ja klassische Literatur und der gesunde Menschenverstand helfen. Da American Psycho nicht anwendbar erschien, beschloss sie sich an Robinson Crusoe zu orientieren. Eine Erkundung des Wracks und Bergung von nützlichen Gegenständen erschien ihr ratsam, denn bald würden andere auf die Idee kommen. Es war besser vor den Verteilungskämpfen hineinzugehen, also leerte sie ihre Tasche aus und versteckte den Inhalt in der Nähe von Schira und Lorek. Aufgrund des geringen Werts würde sie wohl kaum jemand deswegen behelligen, oder das nahe Buschwerk durchkämmen. Neben den Pistolen in den Holstern nahm sie nur noch eine Flasche Wasser und die Lederjacke mit welche sie beide in die Tasche stopfte. Mit ein wenig Glück würde sie mit einer vollen Tasche wieder herauskommen.

    Das Schiff hatte inzwischen den einen oder anderen Riss bekommen durch den man in es eindringen konnte. Der Gestank der einem entgegenschlug machte dies allerdings nicht sonderlich einladend oder reizvoll. Erinnerungen krochen in Kathys Kopf hervor, an Zeiten in denen sie Mülltonnen nach essbarem durchsucht hatte und in Häusern genächtigt hatte die nach Pisse und anderen Ausdünstungen müffelten. Das hier roch nach einer Mischung aus allem, wobei der beissende Geruch von verbrannten Fleisch und der süssliche von verwesenden Körpern eindeutig überwiegten. Je nachdem wie die Durchlüftung war konnte sich bald Ammoniak ansammeln, welcher bei einer Bergung nicht unriskant war. Kathy überwand sich und betrat durch eines der abgelegenen Löcher das Schiff. Je weiter sie vom Lager entfernt waren, desto wahrscheinlicher war das man noch etwas fand. Innerhalb des Schiffes war der Gestank noch unerträglicher und durch die zahlreichen Öffnungen drang nur spärlich Licht in den stählernen Sarg. Kathy schritt durch die halbdunklen Gänge, in denen noch manchmal das schwache Licht der Notbeleuchtung flackerte. Bald würde vermutlich auch dieser der Saft ausgehen und dann nur noch das Licht der Sonne eine Lichtquelle bieten. Nun Kathy war es lieber das die Energiequelle des Schiffes langsam den Geist aufgab und nicht aufeinmal der E-Zero Kern hochging und alles verstrahlte. Sowieso war es ratsam sich von den Triebwerken fernzuhalten, die Schutzschicht war höchstwahrscheinlich nicht mehr intakt und die Sektion kontaminiert.

    Langsam schritt sie durch die kahlen Gänge, hier war nicht allzuviel nur ein paar Versorgungskammern, welche allerdings durch massive Stahltüren verschlossen waren. Also ging Kathy weiter den Gang entlang, als es plötzlich sehr Hell wurde. In der Außenhülle war ein gewaltiges Loch gerissen worden durch welches das Licht gleissend hereinfiel. Dummerweise hatte es auch den Fußboden hinweggerissen und eine große Lücke unterbrach den Flur auf dem Kathy zu wandeln gehofft hatte. Zum Springen war es ihres erachtens ein wenig zu weit, auf jedenfall so weit das die Wahrscheinlichkeit hoch war einen tödlichen Sturz zu erleiden. Kathy wollte ihr Glück nicht überstrapazieren und beschloss es keinen Sprungversuch zu wagen. Ihre Stiefel eigneten sich eh nicht sonderlich für weite Sprünge. Sie sah sich um, der Boden war komplett eingerissen, aber an der Bordinnenseite war die Decke noch halbwegs intakt und sah stabil aus. Mehrere Streben aus Stahl lagen frei und gaben der Decke das Aussehen eines stählernen Gerippes. Oder einer Hangelleiter wie man sie auf den verwaisten Spielplätzen in Berlin noch fand. Kathy ging zu der vordersten, sprang nach oben und hängte sich mit ihrem ganzen Gewicht an die Stange. Ein kurzes müdes Ächzen war die Folge, aber ansonsten zeigte sie keine Anzeichen von Materialermüdung.
    "Jetzt könnten sich die ganzen Klimmzüge doch noch als nützlich erweisen", dachte sie und ließ sich nochmal kurz auf den Boden sinken. Sie besah sich die Stangen vor sich. Alle sahen recht stabil aus und würden ihr Gewicht wohl halten. Genügend Kraft in den Armen hatte sie und die Streben gingen bis zur anderen Seite. Ihr Körper hatte allerdings schon einiges mitgemacht und sie war sich nicht sicher ob es wirklich eine gute Idee war. Letztendlich hatte sie jedoch keine Lust wieder zurückzulaufen und einen anderen Weg zu laufen. Nachdem sie sich vergewissert hatte das ihre Tasche gut saß, atmete sie zweimal tief durch und sprang erneut an die erste Strebe. Wieder ein leichtes Ächzen aber keine Bewegung. Mit der linken griff sie nach der nächsten Strebe und begann sich mit dem Körper hin und her pendelnd nach vorne zu hangeln. Abgesehen von einem leichten Schmerz an ihrer lädierten Schulter funktionierte das recht ordentlich und sie kam zügig voran. Plötzlich jedoch, im letzten drittel des Weges, packte sie mit ihrer rechten an die nächste Strebe, als diese sich plötzlich mit einem laut quietschenden Geräusch nach unten bog. Ein knapper Schrei des Entsetzens und der Überraschung entglitt Kahy welcher in ihrer Vorwärtsbewegung gestoppt wurde und sich mit der anderen Hand auch an der instabilen Strebe festklammern musste. Hektisch atmend versuchte sie zur Ruhe zu kommen, stellte aber mit einem Blick nach oben fest das sich die Stange langsam weiter nach unten bog und an der Biegung Risse aufzeigte. Sie widerstand dem Drang nach unten zu sehen und richtete ihren Blick auf die nächste Strebe, welche von ihrer derzeitigen Lage nicht mehr in Reichweite war. Auf jedenfall nicht ohne Schwung und es war fraglich ob die Strebe ihr diesen noch gewähren würde. Vorsichtig pendelte sie mit ihren Beinen vor und zurück, was ein weiteres Knarzen zur Folge hatte. Schnell beschleunigte sie ihr pendeln was ein Geräusch verursachte was so klang als würde man etwas zerreißen. Kathy nutzte den Schwung des letzten Pendelns ließ die Strebe los und bekam gerade so die vordere Strebe mit der linken Hand zu fassen. Hinter ihr löste sich derweil das verräterische Metallteil und fiel laut scheppernd in die metallischen Eingeweiden des Schiffes. Leicht zitternd zog sich Kathy die zum Glück stabile Strebe hoch und nahm noch ihre zweite Hand zum festhalten. Nachdem sie sich beruhigt hatte und das zittern aufgehört hatte, begann sie ihren Hangelparcour fortzusetzen bis ihre Füße schließlich sicheren Boden erreichten. Erleichtert ging sie in die Knie und begann erstmal wieder tief durchzuatmen und sich zu entspannen. Der Schmerz in ihrer Schulter war stärker geworden und sie war mal wieder knapp dem Tod entronnen. Sie blickte in den Abgrund hinter sich, neben der Höhe waren vor allem die spitzen und verbogenen Metallstreben am Grund nicht besonders beruhigend. Für den Rückweg würde sie sich einen anderen Weg suchen müssen.

    Nach kurzer Zeit erreichte sie einen Trakt in dem mehrere kleine Kabinen zu finden waren. Zwei waren durch ihre verbogenen Türen nicht mehr für Kathy zugänglich, aber bei einer ließ sich die Tür mit sanfter Gewalt öffnen. Besonders eindrucksvoll war das ganze nicht, alles war wie bei Kathys Kabine herumgeschleudert und verstreut. Der Schrank war offen und offenbarte einen Overall mit Namensschild. Offensichtlich eine Mannschaftskabine, vermutlich Wartungspersonal. Sie ging zum Wasserhahn, aus dem tatsächlich ein dünner Strahl hervorkam der aber schnell versiegte. Vermutlich Rückstände die noch im Rohr waren. Kathy tauchte ihre Hände in das Wasser und schüttete es in ihr Gesicht. Es war warm, aber dennoch kühler als die Luft draussen. Sie schaute sich um, in der Kommode war nur wenig nützliches, aber in einer kleinen Metallkiste entdeckte sie tatsächlich eine Taschenlampe und einen Hydroschlüssel mit letzterem konnte sie nichts anfangen, nur jemanden über den Schädel ziehen, aber das konnte man mit der Taschenlampe auch. Nachdem sie diese auf funktion geprüft und verstaut hatte, packte sie noch das unversehrte Kissen des Bettes und eine Decke aus wolleähnlichem Material ein. Das hatte sie in ihrer Kabine vergessen, aber jetzt galt es für die Nacht vorzusorgen und wer wusste schon ob es dann auf diesem Planeten nicht kalt wurde. Ansonsten war hier nichts nützliches und so ging sie weiter den Gang entlang, vorbei an noch zwei weiteren Kabinen in der bei einer wohl eine Feuer gewütet hatte. Sie ereichte das Ende des Ganges, welcher in einem zentralen Flur endete. Auf der anderen Seite des Flurs war ein anderer Gang der wohl an der anderen Außenseite des Schiffes entlang führte. Vor ihr jedoch waren neben einem zerstörten Aufzug nur noch eine weitere Tür, eine massive Brandschutztür, welche jedoch beim Absturz durch die Macht des Aufschlags verbogen war und dessen Flügel wie eine zerknüllte Dose abstanden. Kathy ging durch die Öffnung und sah sich um, sie kannte diesen Raum oder zumindestens die Architektur es war die Küche dieses Decks, welche genauso aufgebaut war wie die des Oberdecks wo sie gegessen hatte. Diese Mahlzeit kam ihr schon eine Ewigkeit her. Der Anblick der sich ihr bot war jedoch wenig appetitanregend. Im ganzen Speisesaal lagen leichen verstreut, teils verbrannt, andere zerschmettert. Manche waren von einem Tisch erschlagen worden, andere von einem Stuhlbein gepfählt worden. Im ganzen Raum stank es nach Verwesung, wobei noch eine kleine Note der gekochten Mahlzeit im Raum lag. Ein äußerst makaberer Geruch wie Kathy empfand. Der Absturz hatte sich während der Essenszeit ereignet und anders als im Oberdeck war hier ein großer Andrang gewesen und der Speisesaal ziemlich voll. Kathy sah Leichen jeder Spezies, darunter auch einige Kinder was bei ihr ein flaues Gefühl im Magen hervorrief. Zum Erbrechen fehlte ihr irgendwie die Energie, sie war nur geschockt, selbst nach all dem was sie gesehen hatte ließ sie dieses Bild nicht kalt. Schließlich schluckte sie die aufkeimende Übelkeit herunter und stieg hinter die nahe Ausgabetheke. Die gekochten Mahlzeiten waren durch die Hitze inzwischen verdorben und stanken fürchterlich, was aber auch von der Vorcha Küchenhilfe herrühren konnte.
    Kathy ignorierte die verstreuten Reste und trat durch die Schwingtüren in die Küche. Auch hier lag alles verstreut herum vor allem lauter Töpfe, Pfannen und andere Küchengeräte. Diese schepperten bei jedem Schritt den die Menschenfrau durch die Küche machte, allerdings war wohl niemand da der es hören konnte. Hier waren sehr viele Dinge die man wohl brauchen konnte, Kathy beschloss jedoch zuerst die Speisekammer zu suchen. Nach einigem Herumgerenne fand sie diese schließlich in einer Nische, die Kühltür war noch geöffnet. Neben frischen Lebensmitteln die wohl schon bald schlecht sein würden, sah sie auch Konserven und allerlei Fertigprodukte und Weltraumnahrung. Was wenig für die Küche sprach war jetzt ein echter Glücksfall. Kathy stellte die Tasche ab und begann sich umzusehen. Vieles war herumgeflogen, aber in dem linken Regal, wo ein Schild mit levo prangte, war noch sehr viel Auswahl vorhanden. Während Kathy sich eine Weile in den Produkten umsah, riss sie ein Scheppern aus dem Stöbern. Jemand anders hatte die Küche betreten. Sofort stellte sie die Suche und zog ihre rechte Waffe. Langsam näherte sie sich mit der Pistole voraus der Küche zu und schaute in sie hinein.
    Es ging tatsächlich jemand durch die Küche und sah sich ähnlich suchend wie Kathy um. Das erste was der Schwarzhaarigen ins Auge fiel war die blaue Haut der Person. Das zweite war ein leuchtend pinker "Hello Kitty"-Rucksack, welcher einen sonderbaren Kontrast zu der Hautfarbe und der roten Weste der Person darstellte. Der Rucksack war so stechend pink das man kotzen musste, obwohl ein kleiner Teil von ihr fand das er auch etwas hatte. Vermutlich das kleine asiatische Mädchen in ihr welches nie zur Schule gegangen war. Sie hätte allerdings fast lachen müssen als sie bemerkte wer diese geschmackliche Abscheulichekeit am Leib trug, denn wie an der Kleidung der Asari zu sehen war es eindeutig ihre ehemalige Angestellte Charis Vale. Die Schmugglerin mit einem "Hello Kitty" Rucksack herumlaufen zu sehen, zauberte Kathy ein leichtes Schmunzeln um den Mund herum. Die Asari war wohl mehr Kawaii als sie den Anschein machte. Im Moment sah sie sich auf der anderen Seite der Küche um und wandte Kathy so den pink verzierten Rücken zu. Diese trat leise aus der Kammer hervor und beschloss den Kontakt zu der anderen Überlebenden aufzunehmen.
    "Hübscher Rucksack.", sagte sie freundlich worauf die Asari leicht erschrocken rumfuhr und sie ansah. Kathy senkte ihre Waffe. Sie war nicht auf Streit aus, in der Küche war mehr als beide tragen konnten und ihr Interesse den versifften Rucksack zu bekommen war eher minimal. Wie das bei der Asari aussah wusste sie nicht aber deren Blick schien im Moment eher überrascht als agressiv, auch wenn sich das bei Charis schnell ändern konnte.
    "Passt ausgezeichnet zu ihnen und ihrer fröhlichen Art.", fügte sie amüsiert hinzu und nahm eine entspannte Haltung ein und beobachtete ihr Gegenüber abschätzend. Jetzt wo das Geschäftsverhältnis zuende war, war die Schmugglerin noch schwerer einzuschätzen und Kathy wusste das die Asari sie nicht sonderlich gut leiden konnte. Allerdings hielt sie Kathy auch für vernünftig, zudem wusste diese das Kathy nicht umbedingt leicht zu töten war.
    "Sieht aus als könnten wir unser Gespräch vor dem Absturz fortsetzen. Was zum Teufel machen sie denn hier ? So langsam könnte ich den Eindruck bekommen, dass sie mich verfolgen.", fragte Kathy und sprach damit wohl den Gedanken aus der beiden Frauen durch den Kopf ging.


    Charis überprüfte sorgfältig jede weitere Kabine, fand aber kaum etwas Nützliches. Die meisten Leute die Korlus auf diese Art verließen waren nicht wohlhabend und auch wenn Charis nicht auf Geschmeide oder Luxusartikel aus war hätte sie sich dennoch mehr erhofft. Munition oder Waffen fand sie gar keine, Kleidung nur wenig und das meiste entweder nicht in ihrer Größe oder aber so abstoßend hässlich, dass die Asari einen Moment vergaß, dass sie gestrandet im Weltall war. Charis´ bevorzuge Beute war jedoch Nahrung und Zigaretten. Für Ersteres würde sie in die Speisesäle gehen müssen, ein Gedanke bei dem es ihr schon grauste, dachte sie an das infernale Chaos das dort während des Absturzes zu hören war. Schon die Geräuschkulisse regte die Schmugglerin zum Brechreiz an, die Folgen jener wollte sie eigentlich nicht sehen. Doch hier überwiegte der Selbsterhaltungstrieb.
    Charis fand einen Schal, ein passendes T-Shirt, eine Pullover und zwei Paar Socken. Eine noch eingepackte Decke nahm sie ebenfalls mit, ebenso wie ein altes Buch aus Papier; zweifellos menschliches Fabrikat. Dann machte sie sich auf zum Speisesaal. Mit ihrem Omnitool leuchtete sie sich den Weg durch die alles verschlingende Schwärze, schaltete es jedoch beim Betreten des Saales aus. Ein wenig Licht flackerte in dem Raum, die Leuchtstoffröhren arbeiteten noch. Vorsichtig tastete sich Charis im Halbdunkel vorwärts, berührte etwas Weiches und Fleischiges und schreckte zurück. Dabei trat sie gegen eine am Boden liegende Schüssel die laut scheppernd durch über den Boden segelte. „Scheiße!“, fluchte sie leise um den Schock ein wenig abzureagieren. Der zweite Schock fuhr ihr jedoch wenige Augenblicke später in die Knochen als eine ihr bekannte, schnarrende Stimme sie mit einem bissigen Kommentar anrief. Charis zuckte wie vom Donner gerührt zusammen und hätte beinahe mädchenhaft aufgeschrien. Kathy, die Waffe in der Hand, trat zu ihr. „Verflucht!“, schoss es Charis durch den Tentakelkopf als sie feststellte, dass außer den beiden Frauen niemand in diesem Grab von Speisesaal war. „Da bin ich also. Mein Leben ein immer größer werdender sich drehender Scheißhaufen und das ist´s jetzt. Jetzt geht´s zu Ende und ich werde in einem verfluchten Wrack abgeknallt.“ Kathy hatte die Waffe in der Hand, Charis am Gürtel. Zudem war die Asiatin definitiv die bessere Schützin. Ein Duell konnte sie also unmöglich für sich entscheiden. Also hielt sie die Hände entwaffnend zu den Seiten, rechnete ihre Chancen aus der Halbasiatin einen Warp an den Kopf zu donnern und diese so zumindest mit in den Tod zu reißen.
    Statt es jedoch endlich darauf ankommen zu lassen beschloss Kathy vorher ihr Opfer etwas zu verhöhnen und sprach sie auf ihren Rucksack an. Die Waffe ließ sie locker an der Seite baumeln, halfterte sie jedoch nicht.
    Sieht aus als könnten wir unser Gespräch vor dem Absturz fortsetzen. Was zum Teufel machen sie denn hier ? So langsam könnte ich den Eindruck bekommen, dass sie mich verfolgen." „Oh, das muss doch wohl ein ganz beschissener Scherz sein!“, entrüstete sich Charis laut und ließ die ohnehin nur geringe instinktive Vorsicht fallen. „Sie verfolgen? Dasselbe könnte ich Ihnen unterstellen. Die Güte bei dem Absturz abzukratzen oder bei einer von dem vorherigen halben Dutzend Möglichkeiten haben Sie ja offensichtlich noch nicht gehabt…“ Jetzt wiederum rechnete Charis mit einem Kopfschuss. Andererseits war Kathy eine bemerkenswerte Sadistin, es würde sie also nicht wundern wenn die Andere sie erst mit gezielten Schüssen verkrüppelte um sie dann Lingchi-mäßig in diesem riesigen, einsamen Wrack zu Tode zu foltern. „Ihr Menschen habt da so eine Redensart. Irgendetwas von wegen ins Knie ficken!“, spuckte sie aus und betonte Letzteres so deutlich, dass Tröpfchen durch den hellen Schein der Taschenlampe hagelten. Charis spürte wie die biotische Energie sie durchfloss, doch sie beherrschte sich. Irgendetwas sagte ihr, dass sie doch noch die Chance hatte hier heil herauszukommen. Immerhin lebte sie noch! „Also wenn Sie mich nicht erschießen wollen, dann sollten Sie die Waffe jetzt wegstecken“, schlug Charis mit bebender Stimme vor. Um Zeit zu gewinnen fragte sie dann: „Was machen Sie hier eigentlich? Die Toten plündern?“ Sie rügte sich für den Zusatz, doch gesagtes konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Kathys Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich worauf sie ihrem Gegenüber selbst fragend zunickte. Charis zuckte die Achseln. „Ich wollte bloß meinen Rucksack wiederholen!“, antwortete sie selbstironisch.
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (08.03.2016 um 18:08 Uhr)

  3. #43
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Hoffentlich..", entgegnete Leif und schlich in der tristen Zelle auf und ab. Die Maserung der Wand, vor der er schließlich stehen blieb, brannte sich auf seine Netzhaut, das flackernde Licht vor den Gitterstäben bereitete dem Blonden Kopfschmerzen. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab, das breiter wurde, als er seine Freundin besah. "Ob wir deine Stiefel hier auch herausbekommen, kann ich dir allerdings nicht versprechen, Süße."

    EDNA

    "Zuhören, Bella Tussisima!", blaffte Edna die Brünette an, die sie gerade, so kurz nach ihrer Ankunft, mit bürokratischem Geschwätz behelligen wollte. Gehüllt in ihre Uniform, taxierte sie die garstige Alte, die sich auf ihren ächzenden Stock stützte und sichtlich genervt schien.
    "Gerade als mein missratener Neffe mich angerufen hat, wollte ich ein paar Brownies ins weiße Haus bringen. Dank ihm und Ihnen, die ihre Arbeit so gründlich macht, musste ich meine Sitzung aber unterbrechen. Also bringen Sie mich jetzt besser zu dem Langen, damit ich nicht hier auf dem Porzellandampfer mit Schmirgelpapier Klasse Z einchecken muss, klar?", verlangte sie so schrill und gleichzeitig laut, dass man sie wohl überall im Gebäude hören konnte.


    Es steckte ein Körnchen Kopfschmerz hinter ihrer linken Augenbraue. Sie pochte unentwegt und geierte schier wahnsinnig nach einem Guten-Morgen-Trunk und ein oder zwei Painkillern, die das regelmäßige aufbäumen der Blutgefäße unter der hellen Haut zur Ruhe bringen würden. Je länger sie hier saß, ohne Schuhe oder eine Möglichkeit, ihre allmählich unangenehm juckenden Hände aus dem Metallkorsett zu befreien, desto nervöser wurde sie, wobei sie aber zumindest versuchen wollte, einen nicht ganz so aufgewühlten Eindruck bei ihrem Freund zu hinterlassen. Sie lächelte zaghaft und schnaubte seine Aussage, die Schuhe hinterlassen zu müssen, einfach weg. "Das kommt gar nicht in Frage." Waren sie doch der letzte, heilige Besitz den sie hatte. Nicht nur wegen dem kleinen Päckchen winziger Ampullen mit einer Hülle die an Retardkapseln erinnerte, aber sich statt erst im Darm bereits in der Mundhöhle auflösten. Der Konsistenz wegen, und weil Luci keinen Verdacht schöpfen wollte, hatte sie die winzigen Behälter in einen kleinen, schwarzen Samtumschlag gelegt und dann mit wenigen Stichen im bereits lädierten Innenfutter ihrer Stiefel, an der Oberseite, an welcher der Fußrücken aufliegt, eingenäht. Zudem diente das kleine, unauffällige und längst vom Dreck übertünchte Fach im Absatz der Stiefel nicht länger als winzige Batterieneinlage, sondern schon seit Jahren als Geheimfach für weitere, sehr kleine Notfallrationen Pulver, die sich perfekt in die Batterieausbuchtungen einschmiegten. (Die dünnen Stahlkappen und der Überrest der Elektromagnete verhinderte bei den meisten Scannern, dass ihre Goodies gefunden werden konnten.)
    Nein. Die Stiefel hatten primär einen sentimentalen Wert, waren schon etwas über gute 10 Jahre alt und sahen stellenweise auch so aus. Gepflegt wurden sie dennoch wie ein Augapfel. "Bevor ich die Dinger zurücklasse, nehm ich freiwillig noch zwanzig Jahre auf meine Kappe. Ich besuch dich dann, wenn ich raus komme.", zwinkerte sie ihm zu, belies das leichte, typische Schmunzeln noch für einen Augenblick aufrecht und verengte dann beide Augen in einen nachdenklichen Blick, der durch Leif hindurch sah.

    "Hmm..", murmelte sie wie leblos, entschied sich letztlich jedoch dazu, sich besser an ihren Freund zu wenden um ihr hier behilflich zu sein, ehe sie sich überlegte, wie sie Stiefel UND Inhalt zurück bekommen und wo sie anschließend etwas zu trinken her bekommen konnte, damit der trockene, eklige Geschmack nicht länger auf ihrer Zunge hausierte.
    "...kannst du mir mal helfen die Dinger loszuwerden?", stellte sie die Frage, hob ihre aneinandergefesselten Hände an und hob innerhalb ihrer zusätzlichen 'Anti-Biotik-Sicherheits-Handkleidung' sogar andeutend einen Finger. Diese Teile waren sicher einige Jahre über dem Datum. Wüsste man es nicht besser, hätte man sie ins Mittelalter zurückdatiert, oder als Faradayschen Hand-Käfig des 22. Jahrhunderts bezeichnet. Darüber, wie lächerlich sie das fand, machte sie auch zum wiederholten Male keinen Hehl. "Verdammt lächerliche Sache. Du bist hier der Biotiker der mit ein bisschen Gedankenpingpong andere Schädel platzen lässt, aber dich lassen sie frei rumlaufen. Was befürchten die? Dass ich der Uniformbarbie die Frisur zerstöre?", sprach sie zwar energetisch, aber leiser, als er schon in ihrer Nähe war.

    Kaum, dass Leif direkt bei ihr war, schnaubte sie mit einer Mischung aus Leid und Unzufriedenheit, legte den Kopf leicht schräg und murmelte missmutig: "Und was ist das jetzt überhaupt: Ich hatte dir nen Downer und nen wirklich angenehmen Trip versprochen, und wie weit sind wir gekommen? Nichtmal bis zum angenehmen Finale im Weizenfeld. Oder überhaupt irgendeinem Finale."
    Luceija wirkte beinahe schon getroffen. Als sei einem Künstler der perfekte, abschließende Pinselstrich genommen worden, so schien sie sich über den Ausgang zu ärgern, als ihr mehr und mehr dämmerte, wie ihre gemeinsame Zeit verlaufen war. Nicht, dass es dem Trip währenddessen einen Abbruch getan hätte. Währenddessen hörte Luci zwar lautere Diskussionen am Ende der Halle bei den Polizisten, kümmerte sich aber nicht um deren Angelegenheiten.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (09.03.2016 um 15:39 Uhr)

  4. #44
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Von allen Seiten war nur noch der Gefechtslärm zu hören, in den Stockwerken unter ihnen fast noch mehr als im Raum selbst. Der Überraschungseffekt hatte diesem Trupp fast nichts gebracht, die Terroristen waren auf eine derartige Aktion scheinbar bestens vorbereitet gewesen. Rings um ihn herum starben die Allianz-Soldaten wie die Fliegen, nicht wenige von ihnen brutal vom Anführer selbst hingerichtet, der nun kaum noch als der kühle, kriminelle Mastermind vorstellbar war, so blutrünstig wie er alle Leute in Reichweite niedermetzelte. Scotty versuchte sein Bestes sich mit seinen Elektrostäben zur Wehr zu setzen, doch seine Verbündeten wurden immer weniger. "Wo bleibst du Neumann?" Im nächsten Moment konnte er gar nicht schnell genug reagieren. Der Anführer hatte sich ihn offenbar ganz gezielt ausgesucht und mit einem wuchtigen Schlag zielte er auf die Schläfe des jungen Mannes. Das visuelle Feedback seines Helms flimmerte auf und Scotty hatte das Gefühl trotz des Kopfschutzes würde sein Kopf auseinander brechen. Von der brachialen Gewalt des Schlages benommen hielt er sich mit beiden Händen an der Wand fest und sah wie der Kerl seine Waffe vor sein Gesicht hielt. "Man sagt man kann alles überleben wenn man nur stur genug ist....ob das auch für eine Kugel in den Kopf gilt?" Und im nächsten Moment schlug wieder das perfekte Timing seines gelegentlich auftretenden Glücks zu. Die Tür wurde aufgesprengt und die Verstärkung kam mit feuernden Rohren herein gestürmt. "Das hat aber wirklich gedauert!" Neumann persönlich, begleitet von Kao, Strygaz und Suarez, samt eines guten Dutzend weiterer Soldaten. Und allesamt schienen sie mehr als entschlossen die Sache endlich zu Ende zu bringen. "Hey gilipollas !" Suarez hatte trotz des Chaos geschaltet in was für einer Situation Scotty sich befand. und stürmte vor ihn aus der misslichen Lage zu befreien. "Wieso legst du dich nicht mit Leuten an die dir gewachsen sind, Feigling?" Als seine Schüsse die schweren Schilde des Gegners nicht durchdrangen, sprang er nach vorne und gab ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Der Hüne wischte sich die mickrige Blutspur von der Lippe und spuckte aus. "Da sehe ich keinen hier." Ohne dass Suarez weiter reagieren konnte griff er ihn sich am Kragen, zog ihn an sich heran und gab dem Wehrlos mit dem Schaft seiner Waffe 4 schnelle, brutale Schläge direkt ins Gesicht. Selbst durch den Gefechtslärm hörte Scotty das brutale und groteske Knacken. Nachdem er ihn losgelassen hatte fiel Suarez' erschlafft zu Füßen des Anführers und noch bevor irgendjemand etwas hätte tun können hatte er ihm bereits eine Salve aus der blutverschmierten Waffe in den Körper gejagt. "NEIN!" Ohne weiter nachzudenken, von blinder Wut gepackt raffte Scotty sich auf, packte seine Waffen und stürmte los.


    Der biotische Sturmangriff fegte den Terroristen nach hinten durch den Raum wo er gegen die Betonwand klatschte und zu Boden sank. Werner schaute ihm nicht lange hinterher und legte stattdessen mit der Piranha auf einen anderen Gegner an. Die ersten beiden Schüße brachten dessen Schild zu Fall, der dritte traf den Mann selbst. Die Schrotlandung durchdrang dessen Panzerung und zerriss dessen Brust zu einer blutigen Masse. Die Piranha Schrotflinte zeichnete sich vor allem durch ihre hohe Kadenz aus, die allerdings dazu führte das ungeübte Benutzer leicht ihr Magazin leerschoßen. Hinter dem Gruppenführer schlossen sofort seine Leute auf und sicherten seine Flanke mit gezielten Deckungsfeuer. Ein aus der Deckung agierender Terrorist mit Sturmgewehr wurde durch einem Drei-Schuß Feuerstoß aus Strygaz Gewehr erwischt. Aus dem Konferenzsaal drang noch immer Kampflärm, zu wessen gunsten sich der Kampf entwickelte konnte allerdings niemand sagen. Sie mussten sich beeilen, allerdings machten herumschwirrende Kugeln es nicht umbedingt einfacher. Ein Feuerstoß aus einer SMG erwischte Werner von der Seite und beanspruchte seine Barriere, jedoch wurde der Schütze kurz darauf von Service Chief Kao mit einem Pistolenschuß ausgeschaltet. Suarez ließ eine Granate in den Nebenraum segeln die nach einem lauten Knall von dort ankommendes Unterdrückungsfeuer verstummen ließ. Sofort rückten sie nach, schalteten die noch verbliebene Ziele im Raum aus und gingen weiter. Es war nicht das erstemal das sie in so einer Situation waren, schließlich waren sie für den Kampf im urbanen Gelände ausgebildet worden. Vorrücken, den Feind ausschalten und weiter vorrücken im Häuserkampf war nur wenig Platz für Umgehungsmanöver, hinter jeder Ecke lauerte der Tod. Gefangene konnten in so einer Situation nicht gemacht werden, nicht solange im Vorfeld der Feind wartete.

    Der Weg zum Konferenzsaal war nun endlich frei und das Squad rückte auf die Stahltür zu. Kao brachte den Sprengsatz an und kurze Zeit später flog diese als trauriges Stück Altmetall durch den Raum. Energisch und unter gegenseitiger Deckung stürmten die Soldaten den Raum. Im Inneren des Saals stand es nicht umbedingt zum Besten, viele der anwesenden Allianzsoldaten waren verletzt oder schlimmer. Auch ihr inoffizieller Mitarbeiter Scott hatte scheinbar eine ordentliche Packung kassiert und war in die Ecke gedrängt worden. Suarez reagierte schnell, vielleicht zu schnell denn als seine Schüsse keine Wirkung brachten ging er in den Nahkampf über, etwas was bei der Statur seines Gegners nicht umbedingt die beste Option war. Das Ergebnis folgte sogleich, denn der Anführer hob den angreifenden Mexikaner hoch und verpasste ihm vier schnelle Schläge die diesen zu Boden gehen ließen.
    "Verdammt. Strygaz sie nehmen mit Team Echo die restlichen Gegner unter Feuer, Kao sie sehen nach Suarez. Ich kümmer mich mich um Big Bob.", gab er per Gruppenfunk weiter und visierte den gegnerischen Anführer als Sprungziel an. Kurz darauf leuchtete das helle Blau des biotischen Sturmangriffs auf, als er seinen Gegner mit voller Wucht rammte, was diesen allerdings nicht komplett umwarf sondern nur nach hinten ins Straucheln brachte. Sofort eröffnete er das Feuer mit der Schrotflinte. Die Schilde seines Gegenübers waren dabei äußerst stabil und begannen erst nach dem fünften Schuß zu wanken. Der siebte Schuß brachte sie schließlich zum Einsturz, der achte und damit letzte Schuß im Magazin durchdrang allerdings nicht die Panzerung. Sein Gegner ging nun zum Gegenangriff über und setzte zu einem wuchtigen Schlag an, der von Werner mit der leergeschoßenen Schrotflinte pariert werden konnte. Draufhin ließ sein Gegenüber seine Waffe los und ließ eine Omniblade ausfahren mit der nach Werner ausholte. Erneut parierte dieser mit der Schrotflinte, wobei dieses Mal die Klinge in die Waffe fuhr und diese dabei zerstörte. Der Leutnant ließ die funktionsunfähige Waffe los und holte zum Gegenschlag aus. Blaue Energie umgab seine Faust, als er dem Kontrahenten einen biotisch verstärkten Schlag gab, den dieser auch durch seine Rüstung spüren musste. Sofort setzte Werner nach und verpasste ihm noch eine Gerade welche den Gegner oberhalb der Brust erwischte. Dieser donnerte als Dankeschön einen starken Schlag gegen Werners Schädel welcher allerdings durch Barriere und Helm abgefedert wurde. Ein Tritt seines Gegenübers ließ den Allianzsoldaten jedoch leicht nach hinten stolpern, was sein Gegner allerdings nutzte um die Flucht zu ergreifen. In der Zwischenzeit, hatten die ankommenden Soldaten nämlich die Oberhand gewonnen und begannen nun die restlichen Kombattanten niederzukämpfen. Werner fing sich jedoch schnell und griff zu seiner Pistole um den Flüchtenden zu stoppen. Zwei abgegebene Schüsse schlugen jedoch in der Wand ein und verfehlten den fliehenden Hünen welcher sich durch eine Tür davon stahl. Werner sah sein Missionsziel die Biege machen und nahm die Verfolgung auf.
    "Kao restliche Feinde ausschalten und Verwundete bergen und versorgen. Ich nehme die Verfolgung von Big Bob auf." "Verstanden, entsende Halbgruppe zu ihrer Unterstützung, sobald möglich.", antwortete Werners Stellvertreter. Dieser rannte derweil in das Treppenhaus, welches zum Zwischendach der Fabrikanlage führte. Der Bastard würde sicher nicht entkommen.
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  5. #45
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Auch Julians Körperhaltung, die ingesamt noch vergleichsweise entspannt war angesichts der aufreibenden Situation, lockerte sich deutlich, als die beiden Wahnsinnigen durch die Spuren ihrer Zerstörung hindurch abgeführt wurden. Seine medizinischen Kenntnisse waren gut genug, um zu wissen, was ihnen nun blühte: eine starke Dosis Psychpharmaka und Sedativa, damit man mit dem, was von den sabbernden Irren übrig blieb, ein sicheres Verhör durchführen konnte. Etwas ließ ihn ahnen, dass es mit der lockeren Psychotherapie des Iraners vorbei war und man jetzt generell die Zügel strenger anziehen würde, um solche Vorfälle zu vermeiden. Üblicherweise begann die intensivste Phase der psychischen Betreuung erst nach den operativen Eingriffen, um die Patienten mit dem Fremdkörpergefühl besser vertraut zu machen. Dass viele der Soldaten aber mit ohnehin schon schweren Störungen und Traumata die Anlage betraten und von der ersten Minute an intensive Betreuung nötig hatten, war Julian schon bei deren Eintreffen aufgefallen. Einige der Subjekte hatten einen leeren Hundertmeilenblick, den er so noch zu gut von den Subjekten seiner ersten Forschungseinrichtung kannte...

    "Sie wären überrascht, wie schnell etwas wieder aufgebaut ist, wenn es um das Mittagessen geht", merkte Julian mit den Händen in der Kitteltasche an, nachdem er sich zu der Gruppe seiner Mitstreiter zurückbegeben hatte. Ein Wachmann bat beiläufig um die Handfeuerwaffen, die Julian und Delia noch bei sich trugen, und verwahrte diese in einem gepolsterten Stahlkoffer, ehe er verschwand. Das Sicherheitspersonal im Hintergrund spannte bereits die Latexhandschuhe auf die Finger, um den frischen Tatort zu untersuchen. Und eben zwei solche Handschuhe legten sich jetzt bei Julian und Delia auf die Schultern, um die Gruppe kollektiv aus der Beweiszone zu verscheuchen. Julian folgte den energischen Anweisungen, wenn auch etwas gereizt, und ließ sich mit den anderen in den Aufzug nach unten verfrachten.

    Aus den Fenstern der Lobby heraus war die Szenerie bereits eine ganz andere, so als hätte jemand per Knopfdruck einen Stimmungswechsel beschlossen. Wo sich vorhin noch der Regen gestaut hatte, da die Steuerung der abdeckenden Energiekuppel gesperrt gewesen war, hatte sich das Kraftfeld jetzt bereits wieder geschlossen und sperrte den anrückenden Taifun schlicht aus der Anlage aus. Vor den Türen des Gebäudes stieß den Vieren ein abwechselnd warmer und kalter Wind entgegen, ein Resultat aus der kalten Atmosphärenluft und der trocken-heißen Heizungsluft, die aus großen Lüftungsschächten den Kuppelbereich flutete; ein Prozess, der vor allem angesichts der aufgeweichten Erde wohl notwendig war. Wenn man aber den technischen Hintergrund der wärmeren Luft ignorierte, so fühlte es sich beinahe so an, als wäre das Wetter aufgeklart und ginge nun in ein frühlingshafteres über. In der Entfernung waren die Techniker und Reinigungskräfte der Anlage bereits mit der Säuberung der Kantinenhalle beschäftigt. Ein vollbärtiger Mann mit blauer Allianz-Schildkappe schob gerade auf einer fahrbaren Besenmaschine einen Haufen Fliesensplitter und Staub aus der Tür nach draußen und zwei weitere klebten die gebrochenen Fensterscheiben gerade mit einer Spezialfolie ab, die durch heiße Luft aus einem Gebläse sofort zu einer harten Schicht erstarrte und so das innere provisorisch versiegelte.
    "Irgendwas sagt mir, dass sich der Zeitplan auf einer Militärstation von nichts abbringen lässt", schmunzelte Julian, als er sah, dass seine Vermutung über das trotzdem stattfindende Mittagessen offenbar zutraf. Dass man ihnen dabei wohl eher rehydrierte und aufgewärmte Trockennahrung anbieten musste, spielte dabei ersteinmal keine allzu große Rolle. Freudig rieb sich der Doktor bereits die Hände, als ihn erneut ein Sicherheitsbeamter bei der Schulter packte und in das Innere des Gebäudes zurückzog.
    "Gut, dass Sie noch hier sind, Doktor Ward. Ein außerordentliches Meeting im Konferenzraum", merkte der muskulöse Kerl an, als er in die Richtung des Flurs deutete. Obwohl er Julian nicht weiter berührte, fühlte sich dieser dennoch wie abgeführt, blickte etwas wehleidig seiner Gruppe nach, die nun wenigstens etwas zu essen bekommen würde, und ging dann kommentarlos in Richtung des Konferenzraums. Es würde sicher wieder eine dieser Konferenzen werden, bei denen man jedes Detail dreimal behandelte, nur um dann noch eine Folgesitzung zu veranschlagen. Eben genau, was Julian jetzt brauchte, um sich vom Stress der kürzlichen Bedrohung zu erholen.


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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Jane & Julian

    ,,Ich bin dabei, aber ich hoffe es gibt hier noch eine andere Kantine, als den Schutthaufen, durch den ich auf dem Weg hier her gekommen bin. Da zieht es vermutlich ganz ordentlich."
    "Jeez ..." Delia entglitten tatsächlich für einen Moment die Gesichtszüge, während sie sich an die Schusswechsel in der Kantine erinnerte. Für einen Moment hatte sie wirklich ein schlechtes Gewissen, doch dann meldete sich das Hungergefühl erneut und überlagerte diese Empfindung.
    "Sie wären überrascht, wie schnell etwas wieder aufgebaut ist, wenn es um das Mittagessen geht", schob dann auch Julian ein und die Rothaarige hoffte inständig dass er Recht behalten würde. "Hoffentlich", entgegnete sie daher. Doch bevor sie ihr Gespräch fortsetzen konnten, wurden sie von dem bereits geschäftig herumwuselnden Sicherheitspersonal hinaus bugsiert. Einem brünetten Soldaten mit rundem Gesicht reichte sie die Pistole, die sie aus der Waffenkammer besorgt hatten und fuhr dann mit Julian und der neuen Kollegin nach unten.
    "Soviel zum freien Sonntag", murmelte sie im Fahrstuhl mit einer Spur Ironie. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr die Action durchaus gefallen hatte - auch wenn die Situation zwischendurch etwas undurchsichtig gewesen war. Aber es hatte gut getan, ihre Biotik im Ernstfall erproben zu können. Unwillkürlich blickte sie nach unten auf ihre rechte Hand, spreizte die Finger und bewegte sie, während sie an das befriedigende Gefühl dachte, dass in ihr aufgestiegen war, als sie Lt. Avon durch den Gang geschleudert hatte. Sie lächelte zufrieden.
    Als sie aus dem Gebäude traten, stellte sie erfreut fest, dass die Kuppel wieder funktionierte und sie vor dem ungemütlichen Wetter des Planeten geschützt waren. Um das Glück perfekt zu machen, empfing sie warme Luft, die sie in ihrer noch feuchten Kleidung aufwärmte. "Das Wetter ist hier leider immer so", erklärte sie Jane, die neben ihr lief und offensichtlich direkt bei ihrer Ankunft 'getauft' worden war. "Ich bin aber auch erst seit zwei Tagen hier, vielleicht habe ich auch einfach die Regenzeit erwischt." Sie grinste und versuchte so deutlich zu machen, dass sie genug über den Planeten wusste, um sich sicher zu sein, dass dem nicht so war.
    Sie betraten die Kantine und Delia ließ erst einmal den Blick schweifen. Der meiste Schutt und auch die zerstörten Mechs waren schon weggeräumt worden, doch die Einschusslöcher im Mobiliar und den Säulen waren immer noch gut zu sehen. "Uhm ..." Delia hustete verlegen, musterte erneut die Einschusslöcher und dann die Bedientheke, hinter der sie in Deckung gegangen waren. "Mechs", erklärte sie Jane aus irgendeinem Bedürfnis, das Chaos zu rechtfertigen. "Herrje Delia, unnötig."
    "Irgendwas sagt mir, dass sich der Zeitplan auf einer Militärstation von nichts abbringen lässt", kommentierte dann Julian und Delia sah mit Freude und Erleichterung, dass das Kantinenpersonal tatsächlich eifrig das Essen anrichtete. "Oh Gott sei Dank! Wollen wir-", setzte sie an, doch dann wurde Julian bereits angefordert und Delia blieb nur noch, ihm viel Spaß zu wünschen.
    "Bin ich froh kein so hohes Tier zu sein", vertraute sie Jane an, grinste und deutete dann auf die Theke. "Wollen wir uns was zu essen holen? Von wo kommst du eigentlich?"


    Nachdem sie mehr oder weniger sanft vom Ort des Geschehens verscheucht worden waren gingen Julian, Delia und Jane über den Innenhof der Anlage. Der Regen hatte zwar nicht aufgehört, wurde aber durch eine Energiekuppel abgehalten, die die Technikerin einen Moment lang bestaunte, bevor sie den anderen in Richtung Kantine folgte. ,,Da hat jemand aber ordentlich Geld ausgegeben..."
    "Das Wetter ist hier leider immer so. Ich bin aber auch erst seit zwei Tagen hier, vielleicht habe ich auch einfach die Regenzeit erwischt." , erklärte Delia. Jane nickte nur und schaute noch einmal nach oben. ,,Von hier drinnen lässt sich ganz gut aushalten, denke ich." In und um das Kantinengebäude herrschte bereits rege Betriebsamkeit. Kaum waren die gesperrten Sicherheitstüren wieder entriegelt, kamen all die dienstbaren Geister aus ihren Winkeln hervor, um das Chaos zu begeistern, das im Rahmen der Übernahme angerichtet worden war. Mit verzogenen Mundwinkel stellte Jane fest, dass es ausschließlich Mannschafter und zivile Angestellte der Allianz waren, die den Dreck wegräumen durften. ,,Scheiße fällt von oben nach unten mit zunehmender Geschwindigkeit.", zitierte sie in Gedanken das ungeschriebene Credo des Militärs und trat mit Julian und Delia ein. Trotz der emsigen Arbeit war das Ausmaß der Zerstörung noch gut zu erkennen. "Uhm ... Mechs" , murmelte Delia und zeigte unscharf in den Raum. Besonders einladend sah die Mensa tatsächlich nicht mehr aus, aber Jane hatte auch schon an schlimmeren Orten gegessen. Julian schien sich auch nicht sonderlich daran zu stören und tat es damit wohl den meisten anderen gleich: "Irgendwas sagt mir, dass sich der Zeitplan auf einer Militärstation von nichts abbringen lässt", kommentierte er mit einem verschmitzten Lächeln, als er auch schon plötzlich von einem der Sicherheitsleute angesprochen wurde, die zwischen den Arbeitern und Gästen umherliefen und unter großem Aufwand versuchten, wichtig auszusehen: "Gut, dass Sie noch hier sind, Doktor Ward. Ein außerordentliches Meeting im Konferenzraum" Die drei tauschten kurz Blicke aus bevor der Arzt mit wehleidigem Blick davonzog. ,,Wir packen Dir was ein!", rief ihm Jane noch nach und zuckte dann mit den Schultern. Ob es wohl jemanden stören würde, wenn sie mit einer Ofenkartoffel und ein paar Scheiben Brot bewaffnet in das Meeting eindringen würde, um dem Weißkittel sein Mittagessen zu bringen wie einem Schuljungen, der seine Lunchbox zuhause vergessen hatte?
    "Bin ich froh kein so hohes Tier zu sein", merkte Delia passenderweise an. Jane grinste stumm. Sie war auch froh, denn sie konnte ja nicht für alle die Mutti spielen und Ofenkartoffeln verteilen. "Wollen wir uns was zu essen holen? Von wo kommst du eigentlich?", fuhr die Physiotherapeutin fort und deutete zur lädierten Essensausgabe. ,,Geh schon mal vor, ich muss noch kurz mein Zeug holen. Bin gleich wieder da." Zügig machte sie kehrt und ging zurück zum Empfangsgebäude, wo sie ihre Tasche unter dem Schalter deponiert hatte.

    Widerstandslos glitt die Tür auf, die sie eine gute Stunde zuvor noch hatte hacken müssen und gab den Weg in die Eingangshalle frei, in der ebenso viel Betrieb zu herrschen schien, wie in der ramponierten Mensa. Offenbar war bemerkt worden, dass das Haupttor durch einen unberechtigten Zugriff von außen entsperrt worden war, was erneut ein paar wichtig aussehende Männer vom Sicherheitsdienst auf den Plan gerufen hatte. Jane scherte sich nicht weiter um den Trubel und ging direkt zum Schalter, an dem eine junge blonde Frau saß, die ihr bereits entgegenblickte. Vermutlich sprachen Janes Rüstung und die nassen Haare für sich, denn die Empfangsdame schien genau zu wissen, worum es ging: ,,Guten Tag. Ich nehme an, dass sie deswegen hier sind?". Sie deutete mit einem Kopfnicken auf Janes große Tasche, die neben ihr auf dem Tresen stand. ,,Genau. Jane Cohen, 'tschuldigung, dass ich meinen Kram hier geparkt habe, ich hab' auf die schnelle keinen besseren Platz gefunden.", erklärte sie, ohne in Wirklichkeit irgendetwas zu erklären. Wenn sie jetzt die ganze Geschichte erzählen würde, käme sie nie zum Essen. ,,Lisa Willoughby, freut mich. Kein Problem wegen der Tasche, ich war vorhin nur etwas überrascht, als ich sie fand. Der Sicherheitsdienst meinte dann aber, dass er Sie vorhin über die Sicherheitskameras gesehen habe." Während Lisa im gemütlichen Plauderton auf die Uniformierten an der Tür zeigte, die Jane offensichtlich beim Umziehen beobachtet hatten, fragte sich diese beiläufig, auf wie vielen Extranet-Seiten ihr Arsch inzwischen wohl zu sehen war. Während sie solchen Überlegungen im Eifer des Gefechtes keine Bedeutung hatte beimessen können, war ihr die Vorstellung, dass ihre Aufnahmen nun unter den Schlagstockschwingern herumgereicht wurden, nun doch etwas lästig. ,,Nochmals danke.", murmelte sie noch und wandte sich zum Gehen. ,,Herzlich willkommen auf Proteus übrigens. Wenn Sie irgendwelche Fragen haben, können Sie jederzeit gern wiederkommen.", rief ihr Lisa noch nach und legte dabei vermutlich ein perfekt weißes Lächeln auf, zu dem sich Jane nicht mehr umdrehte sondern einfach nur mit zwei Fingern über die Schulter winkte, um ihre Dankbarkeit überschwänglich zur Schau zu stellen.
    Sie spazierte zurück zur Mensa, die ihrer vollständigen Wiederherstellung im Minutentakt näher zu kommen schien und fand Delia sogleich an einem der Tische, die keine Kugeln abbekommen hatte. ,,Da bin ich wieder.", grüßte sie, stellte ihre Tasche unter einem der Stühle ab und ging zur Essensausgabe. Ofenkartoffeln gab es leider keine, aber immerhin einen ordentlich aussehenden Cäsar-Salat und Fisch. ,,Ob der hier frisch gefangen wird?", überlegte sie, als sie sich zwei Filets auf den Teller legen ließ. Ihre Mutter hatte daheim manchmal Fish'n'Chips gemacht.
    Zurück am Tisch ließ sie sich in den Stuhl sacken und verstaute ihre Handschuhe in ihrer Tasche. Mit lautem Knacken lockerte sie ihre Knöchel und griff zu Messer und Gabel. ,,Guten Appetit.", wünschte sie noch, bevor sie sich ihrer Mahlzeit widmete. Delia hatte zum Glück nicht auf sie gewartet und war bereits ebenfalls am Essen, sodass sie einige Minuten in gefräßiger Stille verbrachten.
    ,,Ich komme von Terra Nova.", griff Jane irgendwann die Frage wieder auf, die Delia zuvor gestellt hatte. ,,Hab dann aber an zig verschiedenen Orten gearbeitet. Irgendwo in ihrem Rachen hatte sich eine Gräte verhakt, die sie husten ließ. Nach einem kurzen Moment ging es dann aber wieder. ,,Wie sieht's mit Dir aus? Wo kommst Du her und wie hat's Dich hier her verschlagen?" Jane stutzte kurz: ,,Warte, wo wir gerade dabei sind: Was ist das hier eigentlich für ein Laden? Das es sich um eine Allianzanlage handelte, war ihr schon bei Ankunft klar geworden, aber ihr hatte nie jemand gesagt, wo genau man sie hingeschickt hatte und was genau sie hier tun sollte.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  6. #46
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Charis überprüfte sorgfältig jede weitere Kabine, fand aber kaum etwas Nützliches. Die meisten Leute die Korlus auf diese Art verließen waren nicht wohlhabend und auch wenn Charis nicht auf Geschmeide oder Luxusartikel aus war hätte sie sich dennoch mehr erhofft. Munition oder Waffen fand sie gar keine, Kleidung nur wenig und das meiste entweder nicht in ihrer Größe oder aber so abstoßend hässlich, dass die Asari einen Moment vergaß, dass sie gestrandet im Weltall war. Charis´ bevorzuge Beute war jedoch Nahrung und Zigaretten. Für Ersteres würde sie in die Speisesäle gehen müssen, ein Gedanke bei dem es ihr schon grauste, dachte sie an das infernale Chaos das dort während des Absturzes zu hören war. Schon die Geräuschkulisse regte die Schmugglerin zum Brechreiz an, die Folgen jener wollte sie eigentlich nicht sehen. Doch hier überwiegte der Selbsterhaltungstrieb.
    Charis fand einen Schal, ein passendes T-Shirt, eine Pullover und zwei Paar Socken. Eine noch eingepackte Decke nahm sie ebenfalls mit, ebenso wie ein altes Buch aus Papier; zweifellos menschliches Fabrikat. Dann machte sie sich auf zum Speisesaal. Mit ihrem Omnitool leuchtete sie sich den Weg durch die alles verschlingende Schwärze, schaltete es jedoch beim Betreten des Saales aus. Ein wenig Licht flackerte in dem Raum, die Leuchtstoffröhren arbeiteten noch. Vorsichtig tastete sich Charis im Halbdunkel vorwärts, berührte etwas Weiches und Fleischiges und schreckte zurück. Dabei trat sie gegen eine am Boden liegende Schüssel die laut scheppernd durch über den Boden segelte. „Scheiße!“, fluchte sie leise um den Schock ein wenig abzureagieren. Der zweite Schock fuhr ihr jedoch wenige Augenblicke später in die Knochen als eine ihr bekannte, schnarrende Stimme sie mit einem bissigen Kommentar anrief. Charis zuckte wie vom Donner gerührt zusammen und hätte beinahe mädchenhaft aufgeschrien. Kathy, die Waffe in der Hand, trat zu ihr. „Verflucht!“, schoss es Charis durch den Tentakelkopf als sie feststellte, dass außer den beiden Frauen niemand in diesem Grab von Speisesaal war. „Da bin ich also. Mein Leben ein immer größer werdender sich drehender Scheißhaufen und das ist´s jetzt. Jetzt geht´s zu Ende und ich werde in einem verfluchten Wrack abgeknallt.“ Kathy hatte die Waffe in der Hand, Charis am Gürtel. Zudem war die Asiatin definitiv die bessere Schützin. Ein Duell konnte sie also unmöglich für sich entscheiden. Also hielt sie die Hände entwaffnend zu den Seiten, rechnete ihre Chancen aus der Halbasiatin einen Warp an den Kopf zu donnern und diese so zumindest mit in den Tod zu reißen.
    Statt es jedoch endlich darauf ankommen zu lassen beschloss Kathy vorher ihr Opfer etwas zu verhöhnen und sprach sie auf ihren Rucksack an. Die Waffe ließ sie locker an der Seite baumeln, halfterte sie jedoch nicht.
    Sieht aus als könnten wir unser Gespräch vor dem Absturz fortsetzen. Was zum Teufel machen sie denn hier ? So langsam könnte ich den Eindruck bekommen, dass sie mich verfolgen." „Oh, das muss doch wohl ein ganz beschissener Scherz sein!“, entrüstete sich Charis laut und ließ die ohnehin nur geringe instinktive Vorsicht fallen. „Sie verfolgen? Dasselbe könnte ich Ihnen unterstellen. Die Güte bei dem Absturz abzukratzen oder bei einer von dem vorherigen halben Dutzend Möglichkeiten haben Sie ja offensichtlich noch nicht gehabt…“ Jetzt wiederum rechnete Charis mit einem Kopfschuss. Andererseits war Kathy eine bemerkenswerte Sadistin, es würde sie also nicht wundern wenn die Andere sie erst mit gezielten Schüssen verkrüppelte um sie dann Lingchi-mäßig in diesem riesigen, einsamen Wrack zu Tode zu foltern. „Ihr Menschen habt da so eine Redensart. Irgendetwas von wegen ins Knie ficken!“, spuckte sie aus und betonte Letzteres so deutlich, dass Tröpfchen durch den hellen Schein der Taschenlampe hagelten. Charis spürte wie die biotische Energie sie durchfloss, doch sie beherrschte sich. Irgendetwas sagte ihr, dass sie doch noch die Chance hatte hier heil herauszukommen. Immerhin lebte sie noch! „Also wenn Sie mich nicht erschießen wollen, dann sollten Sie die Waffe jetzt wegstecken“, schlug Charis mit bebender Stimme vor. Um Zeit zu gewinnen fragte sie dann: „Was machen Sie hier eigentlich? Die Toten plündern?“ Sie rügte sich für den Zusatz, doch gesagtes konnte sie nicht mehr zurücknehmen. Kathys Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich worauf sie ihrem Gegenüber selbst fragend zunickte. Charis zuckte die Achseln. „Ich wollte bloß meinen Rucksack wiederholen!“, antwortete sie selbstironisch.


    Kathys bisher einigermaßen gute Laune erstarb recht schnell nachdem sich die Asari sich erneut von ihrer besten Seite zeigte. Scheinbar rechnete sie fest damit das die Schwarzhaarige sie jetzt abknallen würde und wollte die letzte Gelegenheit nutzen ihr noch ein paar Unverschämtheiten an den Kopf zu werfen. Kathy hatte eigentlich nicht vorgehabt die Asari zu erschießen, aber jetzt erschien ihr der Gedanke plötzlich ziemlich reizvoll. Ein einsames Schiffswrack, fernab der Zivilisation, niemand würde es erfahren oder auch überhaupt interessieren. Trotzdem blieb sie ruhig und tat es nicht. War es weil sich so etwas jetzt auch zu einem Kampf mit ungewissem Ausgang entwickeln würde, oder weil ihr die Asari, eigennützig hin oder her, schließlich auf Korlus das Leben gerettet hatte. Was immer der rund auch war, Kathy Waffe blieb locker neben der Hüfte hängend anstatt ihren tödlichen Inhalt auf die Asari abzugeben. Trotzdem war Kathy leicht angefressen, schluckte aber den Zorn hinunter und beruhigte sich wieder.
    "Die Waffe holstern ? Wenn sie mich so nett bitten, wie kann ich da nein sagen ?", erwiderte sie kühl, lächelte dann aber leicht und steckte sie weg.
    "Wenn ich sie hätte erschießen wollen, dann hätte ich das wohl auch getan als sie mir ihren Rücken zugewendet hatten. Mit Biotikern spielt man nicht, ich habe die Waffe auch eigentlich nur gezogen, damit sie mir nicht auf einmal vor lauter Freude mich zu wiedersehen ihre Biotik um die Ohren hauen.", fügte sie kühl hinzu und löste ihre Hand vom Griffstück. Eine kurze Zeit schwiegen beide, aber nachdem Kathy festgestellt hatte das Charis nicht die Gelegenheit nutzte um sie wie eine Stoffpuppe durch den Raum zu schleudern beschloss die Asiatin das Gespräch fortzuführen.
    "Gut da wir uns beide scheinbar nicht entschlossen haben diese Gelegenheit zu nutzen um abzukratzen, können wir wohl damit fortfahren weswegen wir beide hier sind. Was das Leichen plündern angeht, so denke ich nicht das es nötig sein wird, aber das entscheide ich natürlich nur für mich. Wie sie ihren Tag gestalten steht ihnen ja frei. Vielleicht noch ein paar kleinen toten Mädchen den Rucksack klauen. Sie sind ja nach eigener Aussage nur wegen ihrem Rucksack hier, aber falls sie die Speisekammer suchen die befindet sich hinter mir. Da ist mehr drinnen als wir beide tragen können, also besteht auch nicht die Notwendigkeit das wir uns um eine Konservendose schlagen müssen.",erklärte sie diplomatisch und wandte sich dann wieder der Küche zu. Sollte sich die Asari ruhig ihren "Hello Kitty"-Rucksack vollstopfen, sie störte das nicht. Ihre Tasche selbst hatte sie soweit mit Lebensmitteln gefüllt, auch mit Wasser und verschiedenen Getränkepulvern die man im Wasser lösen konnte. Es waren auch frische Vorräte da, aber diese würden bald schlecht werden, wenn sie es nicht schon waren. Die Tiefkühleinheiten waren schon etwas länger außer Betrieb weswegen sie das Fleisch nicht angefasst hatte. Es war schon warm geworden und Kathy hatte nur wenig Lust auf Salmonellen mit einhergehender Diarrhoe. Stattdessen hatte sie ein paar der Früchte in einen Plastikbeutel gepackt und oben auf die Tasche gelegt. Wenn sie die noch heute oder morgen essen würde, wären sie noch genießbar und wer wusste schon welche Früchte auf dieser Welt essbar waren. Sie hatte den Mann im Wald nicht vergessen.

    Nachdem sie ihre Tasche aus der Speisekammer geräumt und dieser der Asari überlassen hatte, schlenderte sie noch durch die restliche Küche und sah sich nach nützlichen Gegenständen um. Während sie mit der Taschenlampe leuchtete, ass sie gleichzeitig eine der Schokoladentafeln die sie gefunden hatte. Der süße Geschmack zauberte ihr ein Lächeln über das Gesicht und besserte ein wenig ihre Laune. "Besser als Sex.",sagte sie leise zu sich selbst und leckte sich die Schokolade von den Lippen. Schließlich blieb sie an einen der Metalltische stehen und fand dort ein Küchenmesser, sowie ein längliches Hackebeil. Letzteres würde einen guten Machetenersatz abgeben und so schlug sie beide Klingen in herumliegende Küchenhandtücher ein und verstaute sie in der Tasche. Optimistisch gestimmt schritt sie weiter durch den Gang und leuchtete schließlich einen noch verschlossenen Küchenschrank an, welcher leicht oberhalb ihres Kopfes hing. Gut geeignet um Sachen außer Reichweite von Vorchas zu halten. Neugierig öffnete die Schwarzhaarige die Schranktür, woraufhin mehrere Zigarettenschachteln ihr entgegenstürzten. Scheinbar war dies das Zigarettenversteck des Küchenpersonals gewesen. Kein guter Fund für sie, auch wenn sie eine der Schachteln in ihre Hosentasche steckte, für den Fall das sie sich die Zeit vertreiben musste. Die sechs übrigen Schachteln, nun sie hatte eine Ahnung wer dafür Verwendung haben konnte. "Miss Vale, ich glaube ich habe etwas gefunden was eher in ihre Suchparameter passt.", rief sie in Richtung der Speisekammer.

    *
    Schließlich verließen die beiden Frauen den Essenssaal, schwer mit den Schätzen einer Großküche beladen. Kathy hatte noch eine Feueraxt gefunden, eine von denen für Raumschiffe. Diese bestanden aus einer Speziallegierung mit der man auch die dünneren und leichteren Metalle der Kabinentüren durchschlagen konnte. um Holz zu hacken würde sie also allemal ausreichen. Außerdem hatte sie einen kleinen Topf an der Tasche so verschnürt das er nicht klapperte und noch diverse Feuerquellen und Brandbeschleuniger gefunden. Dadurch würde ihr erstmal erspart bleiben mit Steinen Funken zu schlagen. Das die beiden zusammen das Schiff verließen wunderte vermutlich Kathy wie auch Charis gleichermaßen, aber letztendlich war es wohl so eine Art stilles Übereinkommen. Versetzt aufzubrechen wäre ziemlich albern gewesen und da beide Frauen mit Beute vollgepackt waren, war es vermutlich gar nicht so dämlich zusammen das Schiff zu verlassen. Drei Waffen waren effektiver gegen eventuelle Aasgeier die sich auch auf dem Schiff herumtrieben, denn sie waren sicher nicht die einzigen die hier waren. Tasächlich aber blieben sie auf ihrem Weg nach draussen unbehelligt und stiegen aus einem der zahlreichen Löcher in der Außenhülle aus.
    Sie hatten gerade wieder den grünen Dschungelboden unter den Füßen, als plötzlich beide Frauen etwas in der Nähe hörten. Es war ein Gewirr aus Stimmen, wobei eine panisch und verzweifelt klang, während die anderen hart und bestimmend klangen. Die beiden blickten sich um dann sahen sie die Quelle. Es waren drei Gestalten in einiger Entfernung, von denen zwei scheinbar eine Person am Boden festhielten, während einer über derselbigen stand.
    Kathy hatte eine ungute Ahnung was dort hinten stattfand und ging zügig darauf zu. Beim näherkommen stellte sie fest das sie richtig geraten hatten. Ein Mensch und ein Batarianer hielten eine Asari am Boden fest, welche wimmerte und zuckte, sich aber scheinbar schon fast ihrem Schicksal ergeben hatte. Neben ihr lag eine Tasche mit verstreutem Gegenständen, vermutlich auch aus dem Schiff. Breitbeinig über ihr stand ein Batarianer, er war wie die anderen beiden bewaffnet. Kathy hatte ihn sogar schonmal gesehen, er war bei der Gruppe des Turianers gewesen. Scheinbar hatten sie die Asari nach ihrer Bergung abgefangen und wollten sich nun ein wenig mit ihr vergnügen. "Nein bitte, lasst mich los. Ihr könnt auch das haben was ich gefunden habe.",flehte die Asari mit bebender Stimme und wand sich auf dem Boden. "Also bitte Baby, die Party hat doch gerade erst angefangen und du willst schon gehen ? Entspann dich dann wird das schön für uns alle.", tönte der stehende Batarianer und machte sich daran die Hose auszuziehen.

    "Lass die Hose schön oben Arschloch!", rief Kathy ihm zu, warf ihre Tasche ab und legte ihre rechte hand auf das Griffstück ihrer Pistole. Sie hatte keine Ahnung wer diese Asari war, dass war ihr aber in diesem Moment egal. Sie hatte schon mit vielen Arschlöchern wie diesen dort zu tun gehabt und hielt überhaupt nichts von Vergewaltigungen. In den Vororten von Berlin kam es täglich dazu und als sie noch auf der Straße lebte war sie selbst nur knapp einmal davon gekommen. "Noch nichtmal ein Tag ist vergangen.", fluchte sie innerlich darüber wie schnell hier alles verwilderte. Der Batarianer drehte sich überrascht zu ihr um und musterte die beiden Neuankömmlinge abschätzig. "Was ist los Mädel willst du bei der Party mitmachen ? Wenn ja nimm die Hand von der Waffe und komm rüber zu mir. Der gute Garbok weiß was du brauchst. und für deine kleine Freundin ist auch noch Platz in unserer Runde.",sagte er mit einem schmierigen Grinsen, während er mit leichter Skepsis auf die Waffen der Menschenfrau schaute. Der andere Batarianer bemerkte die Taschen die beide Frauen mit sich getragen hatten. "Und sieh nur Garbok, sie haben sogar noch mehr dabei als die blaue Schönheit hier. Ein echter Glücksfang.",sprach er und erhob sich während der Mensch bei der Asari hocken blieb und seine Waffe an deren Schläfe hielt und sie so in Schach hielt. "Ja die Damen hier sind wie fleißige Bienchen, sammeln nützliche Gegenstände sie dann mit uns teilen.",stimmte der Garbok ihm zu.
    Kathy hätte am liebsten sofort beiden eine Kugel in den Kopf gejagt, aber da zumindestens einer drei in der schwerbewaffneten Gruppe war, versuchte sie es zunächst friedlich zu lösen. Erschießen konnte sie ihn schließlich immer noch. "Wenn ich du wäre Garbok, würde ich ja die Asari in Ruhe lassen, mich tausendfach bei ihr entschuldigen und mich dann schnell verdünnisieren. Das ist die Party die mir so vorschwebt und bei der alle unbeschadet von hier verschwinden." "Das klingt langweilig Menschlein und interessiert mich nicht. Wenn du nicht mitmachen willst, solltest du lieber verschwinden bevor ich nicht mehr so nett bin und dir dein freches Mundwerk stopfe. Was willst du denn machen wenn ich die Asari nicht in Ruhe lasse?", fragte er höhnisch.
    "Nun dann wirst du auch diesen Platz verlassen, allerdings ohne deine Geschlechtsteile oder mit den Füßen voran. Wenn du sie anfasst oder deine Hose runterlässt, werde ich nämlich dein kümmerliches Geschlechtsorgan abschießen. Das wird vermutlich nicht einfach weil er so klein ist, aber ich bin eine gute Schützin und kriege das schon hin.",antwortete sie mit kühler Stimme und sah den Batarianer drohend an. Dieser verzog wütend das Gesicht.
    "Willst du mir etwa drohen Schlampe ?" "Nein das ist keine Drohung. Sondern ein Versprechen. Und ich halte mich an meine Versprechen.", entgegnete sie und konterte den drohenden Blick von Garbok. Dieser lächelte verschlagen und wandte seinen Kopf Charis zu.
    "Was ist mit dir Zuckerarsch ? Deine Freundin scheint mir ein wenig widerwillig und beleidigend, aber du willst doch sicher mitmachen. Ich weiß doch wie ihr Asari tickt."
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  7. #47
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Es steckte ein Körnchen Kopfschmerz hinter ihrer linken Augenbraue. Sie pochte unentwegt und geierte schier wahnsinnig nach einem Guten-Morgen-Trunk und ein oder zwei Painkillern, die das regelmäßige aufbäumen der Blutgefäße unter der hellen Haut zur Ruhe bringen würden. Je länger sie hier saß, ohne Schuhe oder eine Möglichkeit, ihre allmählich unangenehm juckenden Hände aus dem Metallkorsett zu befreien, desto nervöser wurde sie, wobei sie aber zumindest versuchen wollte, einen nicht ganz so aufgewühlten Eindruck bei ihrem Freund zu hinterlassen. Sie lächelte zaghaft und schnaubte seine Aussage, die Schuhe hinterlassen zu müssen, einfach weg. "Das kommt gar nicht in Frage." Waren sie doch der letzte, heilige Besitz den sie hatte. Nicht nur wegen dem kleinen Päckchen winziger Ampullen mit einer Hülle die an Retardkapseln erinnerte, aber sich statt erst im Darm bereits in der Mundhöhle auflösten. Der Konsistenz wegen, und weil Luci keinen Verdacht schöpfen wollte, hatte sie die winzigen Behälter in einen kleinen, schwarzen Samtumschlag gelegt und dann mit wenigen Stichen im bereits lädierten Innenfutter ihrer Stiefel, an der Oberseite, an welcher der Fußrücken aufliegt, eingenäht. Zudem diente das kleine, unauffällige und längst vom Dreck übertünchte Fach im Absatz der Stiefel nicht länger als winzige Batterieneinlage, sondern schon seit Jahren als Geheimfach für weitere, sehr kleine Notfallrationen Pulver, die sich perfekt in die Batterieausbuchtungen einschmiegten. (Die dünnen Stahlkappen und der Überrest der Elektromagnete verhinderte bei den meisten Scannern, dass ihre Goodies gefunden werden konnten.)
    Nein. Die Stiefel hatten primär einen sentimentalen Wert, waren schon etwas über gute 10 Jahre alt und sahen stellenweise auch so aus. Gepflegt wurden sie dennoch wie ein Augapfel. "Bevor ich die Dinger zurücklasse, nehm ich freiwillig noch zwanzig Jahre auf meine Kappe. Ich besuch dich dann, wenn ich raus komme.", zwinkerte sie ihm zu, belies das leichte, typische Schmunzeln noch für einen Augenblick aufrecht und verengte dann beide Augen in einen nachdenklichen Blick, der durch Leif hindurch sah.

    "Hmm..", murmelte sie wie leblos, entschied sich letztlich jedoch dazu, sich besser an ihren Freund zu wenden um ihr hier behilflich zu sein, ehe sie sich überlegte, wie sie Stiefel UND Inhalt zurück bekommen und wo sie anschließend etwas zu trinken her bekommen konnte, damit der trockene, eklige Geschmack nicht länger auf ihrer Zunge hausierte.
    "...kannst du mir mal helfen die Dinger loszuwerden?", stellte sie die Frage, hob ihre aneinandergefesselten Hände an und hob innerhalb ihrer zusätzlichen 'Anti-Biotik-Sicherheits-Handkleidung' sogar andeutend einen Finger. Diese Teile waren sicher einige Jahre über dem Datum. Wüsste man es nicht besser, hätte man sie ins Mittelalter zurückdatiert, oder als Faradayschen Hand-Käfig des 22. Jahrhunderts bezeichnet. Darüber, wie lächerlich sie das fand, machte sie auch zum wiederholten Male keinen Hehl. "Verdammt lächerliche Sache. Du bist hier der Biotiker der mit ein bisschen Gedankenpingpong andere Schädel platzen lässt, aber dich lassen sie frei rumlaufen. Was befürchten die? Dass ich der Uniformbarbie die Frisur zerstöre?", sprach sie zwar energetisch, aber leiser, als er schon in ihrer Nähe war.

    Kaum, dass Leif direkt bei ihr war, schnaubte sie mit einer Mischung aus Leid und Unzufriedenheit, legte den Kopf leicht schräg und murmelte missmutig: "Und was ist das jetzt überhaupt: Ich hatte dir nen Downer und nen wirklich angenehmen Trip versprochen, und wie weit sind wir gekommen? Nichtmal bis zum angenehmen Finale im Weizenfeld. Oder überhaupt irgendeinem Finale."
    Luceija wirkte beinahe schon getroffen. Als sei einem Künstler der perfekte, abschließende Pinselstrich genommen worden, so schien sie sich über den Ausgang zu ärgern, als ihr mehr und mehr dämmerte, wie ihre gemeinsame Zeit verlaufen war. Nicht, dass es dem Trip währenddessen einen Abbruch getan hätte. Währenddessen hörte Luci zwar lautere Diskussionen am Ende der Halle bei den Polizisten, kümmerte sich aber nicht um deren Angelegenheiten.


    Sein Fuß ging im Takt des Ohrwurms den er von der Telefon-Warteschleife noch immer mit sich rumtrug. Zugegeben, es war nicht sehr elegant wie er dort stand, am Eingang ihrer spärlichen Zelle und die Worte seiner Freundin lediglich abnickte. Ihr Hilfegesuch ging dabei irgendwie völlig unter und Leif würde später wohl hoffen, dass sie es ihm nicht übel nahm, während er in seinem Tagtraum residierte. Nur das Weizenfeld schien ihn aus der Reserve zu locken und seine Grübeleien für einen Moment zu zerschlagen. Ein wildes Schmunzeln huschte über seine Lippen, als er ihre Worte zu Bilder in seinem Kopf werden ließ.
    "Weizenfeld, huh?", wollte der Blonde wissen und registrierte gar nicht, wie er manch kleine Eigenheit seiner Freundin längst übernommen hatte. "Das hätte doch nur darin geendet, dass ich splitternackt oder gerade noch in Unterhosen durchs Gebüsch gehüpft wäre und wir Äpfel geklaut hätten. Wir alle wissen wie das beim letzten Mal endete, oooooder?", hob er die Brauen und machte das Gesicht eines Oberlehrers, da wurde ihre weitere Unterhaltung durch zwei dumpfe Schläge ersetzt.

    Edna. Die mit vier jeweils sehr großen und überraschten Augen betrachtet wurde. Die nicht mehr vollschlanke Blondine, das gealterte Klischee einer Schwedin, besah ihren Neffen und Luceija grimmig, den Stock zweimal auf den Boden schlagend.
    "Was soll das, Hansdampf?", giftete sie Ersteren an. "Spielst du jetzt Singus Ein lop-ses oder was?", wollte sie harsch wissen und warf dann einen garstigen Seitenblick auf die Italienerin, die sie kaum taxiert hatte, da wollte sie vom Sohn ihres Bruders wissen: "Und seit wann liefern die einem Nutten in den Knast? Ist ja nicht so als hätte ich hinter schwedischen Gardinen je so viel Spaß gehabt wie du und wäre dann auch noch auf Kosten anderer rausgekommen!"
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  8. #48
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Sein Fuß ging im Takt des Ohrwurms den er von der Telefon-Warteschleife noch immer mit sich rumtrug. Zugegeben, es war nicht sehr elegant wie er dort stand, am Eingang ihrer spärlichen Zelle und die Worte seiner Freundin lediglich abnickte. Ihr Hilfegesuch ging dabei irgendwie völlig unter und Leif würde später wohl hoffen, dass sie es ihm nicht übel nahm, während er in seinem Tagtraum residierte. Nur das Weizenfeld schien ihn aus der Reserve zu locken und seine Grübeleien für einen Moment zu zerschlagen. Ein wildes Schmunzeln huschte über seine Lippen, als er ihre Worte zu Bilder in seinem Kopf werden ließ.
    "Weizenfeld, huh?", wollte der Blonde wissen und registrierte gar nicht, wie er manch kleine Eigenheit seiner Freundin längst übernommen hatte. "Das hätte doch nur darin geendet, dass ich splitternackt oder gerade noch in Unterhosen durchs Gebüsch gehüpft wäre und wir Äpfel geklaut hätten. Wir alle wissen wie das beim letzten Mal endete, oooooder?", hob er die Brauen und machte das Gesicht eines Oberlehrers, da wurde ihre weitere Unterhaltung durch zwei dumpfe Schläge ersetzt.

    Edna. Die mit vier jeweils sehr großen und überraschten Augen betrachtet wurde. Die nicht mehr vollschlanke Blondine, das gealterte Klischee einer Schwedin, besah ihren Neffen und Luceija grimmig, den Stock zweimal auf den Boden schlagend.
    "Was soll das, Hansdampf?", giftete sie Ersteren an. "Spielst du jetzt Singus Ein lop-ses oder was?", wollte sie harsch wissen und warf dann einen garstigen Seitenblick auf die Italienerin, die sie kaum taxiert hatte, da wollte sie vom Sohn ihres Bruders wissen: "Und seit wann liefern die einem Nutten in den Knast? Ist ja nicht so als hätte ich hinter schwedischen Gardinen je so viel Spaß gehabt wie du und wäre dann auch noch auf Kosten anderer rausgekommen!"



    Noch einmal spitzten sich ihre Lippen in Anbetracht eines spöttisch-liebevollen Tons, der, in Kombination mit einer lächelnden Silhouette, die essenzielle Frage nach der Szene sein sollte, in der sie nach seiner Meinung nach nackt 'Äpfel stehlen' waren. Um ehrlich mit sich selbst zu sein hatte sie von dieser Art Redewendung (die sie glaubte, identifiziert zu haben) noch nie etwas gehört, vermutete kurz eine schwedische Eigenart und wollte schon mit den Schultern zucken, hatte dann aber genug Interesse gefunden trotz mangelnder Hilfeleistung nach dem Sinn des eigenwilligen Satzes zu suchen. Sein alberner Gesichtsausdruck verleitete sie zu der positiven Grundhaltung in diesem Gespräch. Doch noch während sie die Frage formulieren wollte, die sie auf den Kern der Spinnerei bringen wollte, riss ihr lautes Klopfen die Worte von den Lippen und die nachfolgenden Aussagen der gealterten Schwedin die Fassung und nicht zuletzt jedes Amüsement aus dem Gesicht.

    Lucis Augen wurden groß, ja, aber Ehrfurcht war lang und breit nirgends zu erkennen. Sie starrte die Frau an, die da so urplötzlich in IHRE Zelle getrampelt kam, kaum richtig auf den eigenen zwei Beinen stehen konnte aber derartig zeterte, dass selbst ihr sizilianisches Temperament in dieser Sekunde einen kleinen Hüpfer in ihrer Brust machte. Keine einzige Sekunde verlegen um passende, konternde Worte auf Ednas herzliche Knastnutten-Bezeichnung, überging die Schwarzhaarige Leif komplett und stellte ihm nur eine indirekte Frage, die eigentlich deutlich an die zweite Person im Raum gerichtet war. "Wer hat der alten Sumpfkröte denn erlaubt aus dem Teich zu kriechen?!" Sie machte sich nicht mal die Mühe aufzustehen. Sowas wie 'Respekt vor dem Alter' hatte in Sergios Erziehung keinen Platz gehabt. Und dieser war es auch, der nun deutlich zu schnell und in seinem unverkennbar sizilianischen Slang aus ihrem Mund sprach. "Die hatten im Heim für die ganzen maledetta imbecille* offensichtlich keinen Platz mehr." Unbewusst wollte sie dabei gestikulieren und scheiterte mit einem leisen rascheln an ihrer 'Fixierung' daran.


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    *"die verdammten Schwachsinnigen", typisch Sizilianisch wird das 'i' wie ein 'e' ausgesprochen
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  9. #49
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Kathys bisher einigermaßen gute Laune erstarb recht schnell nachdem sich die Asari sich erneut von ihrer besten Seite zeigte. Scheinbar rechnete sie fest damit das die Schwarzhaarige sie jetzt abknallen würde und wollte die letzte Gelegenheit nutzen ihr noch ein paar Unverschämtheiten an den Kopf zu werfen. Kathy hatte eigentlich nicht vorgehabt die Asari zu erschießen, aber jetzt erschien ihr der Gedanke plötzlich ziemlich reizvoll. Ein einsames Schiffswrack, fernab der Zivilisation, niemand würde es erfahren oder auch überhaupt interessieren. Trotzdem blieb sie ruhig und tat es nicht. War es weil sich so etwas jetzt auch zu einem Kampf mit ungewissem Ausgang entwickeln würde, oder weil ihr die Asari, eigennützig hin oder her, schließlich auf Korlus das Leben gerettet hatte. Was immer der rund auch war, Kathy Waffe blieb locker neben der Hüfte hängend anstatt ihren tödlichen Inhalt auf die Asari abzugeben. Trotzdem war Kathy leicht angefressen, schluckte aber den Zorn hinunter und beruhigte sich wieder.
    "Die Waffe holstern ? Wenn sie mich so nett bitten, wie kann ich da nein sagen ?", erwiderte sie kühl, lächelte dann aber leicht und steckte sie weg.
    "Wenn ich sie hätte erschießen wollen, dann hätte ich das wohl auch getan als sie mir ihren Rücken zugewendet hatten. Mit Biotikern spielt man nicht, ich habe die Waffe auch eigentlich nur gezogen, damit sie mir nicht auf einmal vor lauter Freude mich zu wiedersehen ihre Biotik um die Ohren hauen.", fügte sie kühl hinzu und löste ihre Hand vom Griffstück. Eine kurze Zeit schwiegen beide, aber nachdem Kathy festgestellt hatte das Charis nicht die Gelegenheit nutzte um sie wie eine Stoffpuppe durch den Raum zu schleudern beschloss die Asiatin das Gespräch fortzuführen.
    "Gut da wir uns beide scheinbar nicht entschlossen haben diese Gelegenheit zu nutzen um abzukratzen, können wir wohl damit fortfahren weswegen wir beide hier sind. Was das Leichen plündern angeht, so denke ich nicht das es nötig sein wird, aber das entscheide ich natürlich nur für mich. Wie sie ihren Tag gestalten steht ihnen ja frei. Vielleicht noch ein paar kleinen toten Mädchen den Rucksack klauen. Sie sind ja nach eigener Aussage nur wegen ihrem Rucksack hier, aber falls sie die Speisekammer suchen die befindet sich hinter mir. Da ist mehr drinnen als wir beide tragen können, also besteht auch nicht die Notwendigkeit das wir uns um eine Konservendose schlagen müssen.",erklärte sie diplomatisch und wandte sich dann wieder der Küche zu. Sollte sich die Asari ruhig ihren "Hello Kitty"-Rucksack vollstopfen, sie störte das nicht. Ihre Tasche selbst hatte sie soweit mit Lebensmitteln gefüllt, auch mit Wasser und verschiedenen Getränkepulvern die man im Wasser lösen konnte. Es waren auch frische Vorräte da, aber diese würden bald schlecht werden, wenn sie es nicht schon waren. Die Tiefkühleinheiten waren schon etwas länger außer Betrieb weswegen sie das Fleisch nicht angefasst hatte. Es war schon warm geworden und Kathy hatte nur wenig Lust auf Salmonellen mit einhergehender Diarrhoe. Stattdessen hatte sie ein paar der Früchte in einen Plastikbeutel gepackt und oben auf die Tasche gelegt. Wenn sie die noch heute oder morgen essen würde, wären sie noch genießbar und wer wusste schon welche Früchte auf dieser Welt essbar waren. Sie hatte den Mann im Wald nicht vergessen.

    Nachdem sie ihre Tasche aus der Speisekammer geräumt und dieser der Asari überlassen hatte, schlenderte sie noch durch die restliche Küche und sah sich nach nützlichen Gegenständen um. Während sie mit der Taschenlampe leuchtete, ass sie gleichzeitig eine der Schokoladentafeln die sie gefunden hatte. Der süße Geschmack zauberte ihr ein Lächeln über das Gesicht und besserte ein wenig ihre Laune. "Besser als Sex.",sagte sie leise zu sich selbst und leckte sich die Schokolade von den Lippen. Schließlich blieb sie an einen der Metalltische stehen und fand dort ein Küchenmesser, sowie ein längliches Hackebeil. Letzteres würde einen guten Machetenersatz abgeben und so schlug sie beide Klingen in herumliegende Küchenhandtücher ein und verstaute sie in der Tasche. Optimistisch gestimmt schritt sie weiter durch den Gang und leuchtete schließlich einen noch verschlossenen Küchenschrank an, welcher leicht oberhalb ihres Kopfes hing. Gut geeignet um Sachen außer Reichweite von Vorchas zu halten. Neugierig öffnete die Schwarzhaarige die Schranktür, woraufhin mehrere Zigarettenschachteln ihr entgegenstürzten. Scheinbar war dies das Zigarettenversteck des Küchenpersonals gewesen. Kein guter Fund für sie, auch wenn sie eine der Schachteln in ihre Hosentasche steckte, für den Fall das sie sich die Zeit vertreiben musste. Die sechs übrigen Schachteln, nun sie hatte eine Ahnung wer dafür Verwendung haben konnte. "Miss Vale, ich glaube ich habe etwas gefunden was eher in ihre Suchparameter passt.", rief sie in Richtung der Speisekammer.

    *
    Schließlich verließen die beiden Frauen den Essenssaal, schwer mit den Schätzen einer Großküche beladen. Kathy hatte noch eine Feueraxt gefunden, eine von denen für Raumschiffe. Diese bestanden aus einer Speziallegierung mit der man auch die dünneren und leichteren Metalle der Kabinentüren durchschlagen konnte. um Holz zu hacken würde sie also allemal ausreichen. Außerdem hatte sie einen kleinen Topf an der Tasche so verschnürt das er nicht klapperte und noch diverse Feuerquellen und Brandbeschleuniger gefunden. Dadurch würde ihr erstmal erspart bleiben mit Steinen Funken zu schlagen. Das die beiden zusammen das Schiff verließen wunderte vermutlich Kathy wie auch Charis gleichermaßen, aber letztendlich war es wohl so eine Art stilles Übereinkommen. Versetzt aufzubrechen wäre ziemlich albern gewesen und da beide Frauen mit Beute vollgepackt waren, war es vermutlich gar nicht so dämlich zusammen das Schiff zu verlassen. Drei Waffen waren effektiver gegen eventuelle Aasgeier die sich auch auf dem Schiff herumtrieben, denn sie waren sicher nicht die einzigen die hier waren. Tasächlich aber blieben sie auf ihrem Weg nach draussen unbehelligt und stiegen aus einem der zahlreichen Löcher in der Außenhülle aus.
    Sie hatten gerade wieder den grünen Dschungelboden unter den Füßen, als plötzlich beide Frauen etwas in der Nähe hörten. Es war ein Gewirr aus Stimmen, wobei eine panisch und verzweifelt klang, während die anderen hart und bestimmend klangen. Die beiden blickten sich um dann sahen sie die Quelle. Es waren drei Gestalten in einiger Entfernung, von denen zwei scheinbar eine Person am Boden festhielten, während einer über derselbigen stand.
    Kathy hatte eine ungute Ahnung was dort hinten stattfand und ging zügig darauf zu. Beim näherkommen stellte sie fest das sie richtig geraten hatten. Ein Mensch und ein Batarianer hielten eine Asari am Boden fest, welche wimmerte und zuckte, sich aber scheinbar schon fast ihrem Schicksal ergeben hatte. Neben ihr lag eine Tasche mit verstreutem Gegenständen, vermutlich auch aus dem Schiff. Breitbeinig über ihr stand ein Batarianer, er war wie die anderen beiden bewaffnet. Kathy hatte ihn sogar schonmal gesehen, er war bei der Gruppe des Turianers gewesen. Scheinbar hatten sie die Asari nach ihrer Bergung abgefangen und wollten sich nun ein wenig mit ihr vergnügen. "Nein bitte, lasst mich los. Ihr könnt auch das haben was ich gefunden habe.",flehte die Asari mit bebender Stimme und wand sich auf dem Boden. "Also bitte Baby, die Party hat doch gerade erst angefangen und du willst schon gehen ? Entspann dich dann wird das schön für uns alle.", tönte der stehende Batarianer und machte sich daran die Hose auszuziehen.

    "Lass die Hose schön oben Arschloch!", rief Kathy ihm zu, warf ihre Tasche ab und legte ihre rechte hand auf das Griffstück ihrer Pistole. Sie hatte keine Ahnung wer diese Asari war, dass war ihr aber in diesem Moment egal. Sie hatte schon mit vielen Arschlöchern wie diesen dort zu tun gehabt und hielt überhaupt nichts von Vergewaltigungen. In den Vororten von Berlin kam es täglich dazu und als sie noch auf der Straße lebte war sie selbst nur knapp einmal davon gekommen. "Noch nichtmal ein Tag ist vergangen.", fluchte sie innerlich darüber wie schnell hier alles verwilderte. Der Batarianer drehte sich überrascht zu ihr um und musterte die beiden Neuankömmlinge abschätzig. "Was ist los Mädel willst du bei der Party mitmachen ? Wenn ja nimm die Hand von der Waffe und komm rüber zu mir. Der gute Garbok weiß was du brauchst. und für deine kleine Freundin ist auch noch Platz in unserer Runde.",sagte er mit einem schmierigen Grinsen, während er mit leichter Skepsis auf die Waffen der Menschenfrau schaute. Der andere Batarianer bemerkte die Taschen die beide Frauen mit sich getragen hatten. "Und sieh nur Garbok, sie haben sogar noch mehr dabei als die blaue Schönheit hier. Ein echter Glücksfang.",sprach er und erhob sich während der Mensch bei der Asari hocken blieb und seine Waffe an deren Schläfe hielt und sie so in Schach hielt. "Ja die Damen hier sind wie fleißige Bienchen, sammeln nützliche Gegenstände sie dann mit uns teilen.",stimmte der Garbok ihm zu.
    Kathy hätte am liebsten sofort beiden eine Kugel in den Kopf gejagt, aber da zumindestens einer drei in der schwerbewaffneten Gruppe war, versuchte sie es zunächst friedlich zu lösen. Erschießen konnte sie ihn schließlich immer noch. "Wenn ich du wäre Garbok, würde ich ja die Asari in Ruhe lassen, mich tausendfach bei ihr entschuldigen und mich dann schnell verdünnisieren. Das ist die Party die mir so vorschwebt und bei der alle unbeschadet von hier verschwinden." "Das klingt langweilig Menschlein und interessiert mich nicht. Wenn du nicht mitmachen willst, solltest du lieber verschwinden bevor ich nicht mehr so nett bin und dir dein freches Mundwerk stopfe. Was willst du denn machen wenn ich die Asari nicht in Ruhe lasse?", fragte er höhnisch.
    "Nun dann wirst du auch diesen Platz verlassen, allerdings ohne deine Geschlechtsteile oder mit den Füßen voran. Wenn du sie anfasst oder deine Hose runterlässt, werde ich nämlich dein kümmerliches Geschlechtsorgan abschießen. Das wird vermutlich nicht einfach weil er so klein ist, aber ich bin eine gute Schützin und kriege das schon hin.",antwortete sie mit kühler Stimme und sah den Batarianer drohend an. Dieser verzog wütend das Gesicht.
    "Willst du mir etwa drohen Schlampe ?" "Nein das ist keine Drohung. Sondern ein Versprechen. Und ich halte mich an meine Versprechen.", entgegnete sie und konterte den drohenden Blick von Garbok. Dieser lächelte verschlagen und wandte seinen Kopf Charis zu.
    "Was ist mit dir Zuckerarsch ? Deine Freundin scheint mir ein wenig widerwillig und beleidigend, aber du willst doch sicher mitmachen. Ich weiß doch wie ihr Asari tickt."


    Anstatt ihre Chance zu nutzen und Charis das Licht auszublasen steckte die Halbasiatin tatsächlich ihre Waffe weg. Niemand war mehr überrascht als die Asari die mit ihrem Leben bereits abgeschlossen hatte. Jetzt wo Kathy die Pistole geholstert hatte und sie merkwürdig versöhnlich ansah spürte Charis eine Mischung aus Erleichterung, Wut und Enttäuschung. Nicht nur, dass sie jetzt auch noch in dieser Scheißwelt weiterleben musste, sie konnte sich nicht einmal damit revanchieren der vorwitzigen Schwarzhaarigen den Schädel zu zerstampfen, was ihr diesen schwer zu ertragenden Tag versüßt hätte. Die Frauen einigten sich darauf sich bei der Durchsuchung des Wracks nicht in die Quere zu kommen und während Kathy wie ein Katzenmusik-Orchestra lärmte sammelte Charis so viel Nahrung und Trinken wie möglich ein. Der Rucksack hatte nur ein erbärmliches Fassungsvermögen und war schon mit allerlei Krimskrams beschwert. Die Asari stopfte dennoch so viel Fressalien wie möglich hinein denn sie hatte den leisen Verdacht, dass auch der Rest der Überlebenden den sie festhaltenden Schrecken abschütteln würden und sich ebenfalls an dem Überbleibsel der Vorräte zu schaffen machen würden. Und dann würde dieser philanthropische Batarianerarzt sicherlich die Vorräte einteilen und jeden der von den Gemeinschaftsgütern profitieren wollte für irgendwelche selbstlosen Aufgaben einteilen… Charis spuckte in die Ecke!
    Miss Vale, ich glaube ich habe etwas gefunden was eher in ihre Suchparameter passt.“ Charis blinzelte doch außer ihr gab es hier wohl keine Vales. Also folgte sie dem Ruf und traf Kathy inmitten eines geheimen Lagers an, in den Händen mehrere Zigaretten die sie der verwundert dreiblickenden Asari reichte. Dieser klappte angesichts dieser freundlichen Geste der Versöhnung doch tatsächlich der Mund auf. Sie nahm die Schachteln entgegen und setzte ihren pinken Rucksack ab, stopfte sich zwei Schachteln in die Taschen, den Rest in den Rucksack. Dann räusperte sie sich und sagte mit ausweichendem Blick: „Also ich werde Sie jetzt nicht irgendwie erfreuen, falls Sie das gehofft haben. Aber trotzdem danke! Vielleicht finde ich ja mal… keine Ahnung… irgendwelche Folterinstrumente oder nuttige Fetzen die ich Ihnen dann gern überlasse.“ Dieses Angebot schien ihr angesichts Kathys implizierter Vorliebe für Gewalt und deren Kledage aufrichtig sinnig.

    *

    Nachdem die Frauen sich also so beladen hatten wie es ihnen die Möglichkeiten eröffneten traten sie den Rückweg an. Kathy erinnerte an einen Barbaren mit ihrem schweren Gepäcksack, ihrer Axt und dem langen Haar. Die Asari kannten die Gesellschaft der Menschen nur aus den Videos und Aufzeichnungen der Erdbewohner doch war ihre Rasse anders als die der Asari ein wildes, kriegerisches und merkwürdig verschiedenes Volk. Ihre Kriegslust erinnerte an die Batarianer, ihre Disziplin an die Turianer und ihre Verschiedenheit war ein Modell der gesamten galaktischen Rassen. Aus dem Fundus der an den Erduniversitäten mittlerweile schon für Aliens zugänglichen Menschheitsgeschichte schöpften die Asari phantastischste Märchen und Geschichten über dieses Volk die wohl kaum ihrer eigenen Vorstellung entsprungen wären und vermutlich rein gar nichts mit der Tatsächlichkeit zu tun gehabt hatten. Doch genauso wie Kathy jetzt aussah stellte sich Charis die Menschenbarbaren vor die vor Urzeiten in den dichten Wäldern ihres Heimatplaneten gelebt hatten. Hoffentlich steckte darin etwas Wahrheit, denn dann würde Kathy in diesem Urwald hier bessere Überlebenschancen haben als wenn sie nur wusste wie man eine Waffe abfeuert und Kriminelle beeindruckt. Andererseits sollte es Charis herzlich egal sein und sie wunderte sich einen Augenblick über den vorangegangenen Gedankengang. „Verfluchtes Miststück. Jetzt kann ich dir momentan nicht einmal böse sein!“, dachte sie die Augen auf den von schwarzem Samt verdeckten Hinterkopf gerichtet. Sie war sich jedoch sicher, dass sie schon bald wieder Möglichkeit zum Wüten und Verfluchen bekommen würde. Doch nun, kaum dass sie das Schiff durch einen klaffenden Riss verlassen und sich auf den Boden hatten fallen lassen, gab es anderen Grund zu wüten und zu verfluchen. Geschrei, welches nicht von einem Angriff lebensfeindlicher Planetenbewohner her rührte. Sie brauchten nur wenige Schritte zu eilen, dann sahen sie den Grund. Ein gar widerliches Bild stand da vor ihren Augen: drei Männer, eine Frau. Sie zu Boden gepresst und an den Handgelenken fixiert, einer der Kerle ein sogar für seine Spezies ausgesprochen hässlicher Batarianer, nestelte gerade an den Verschlüssen seiner Hose bis Kathy ihn harsch unterbrach. Charis folgte der Axtträgerin und besah sich das Opfer. Eine aus ihrem Volk, eine Asari die eingeschüchtert und kleinlich zu Boden gedrückt dalag. Völlig wehrlos, oder zumindest nicht im Begriff dies zu tun. Neben ihr verstreute sich Plündergut. Charis wunderte sich. Sie wunderte sich über die Asari! Jede ihrer Art war mit natürlicher Biotik ausgestattet und obwohl nicht alle militärisches Training durchliefen waren sie doch alle darin trainiert sie zumindest zu kontrollieren. Schon der Anschein einer biotischen Attacke sollte die meisten Gegner einschüchtern, solange es sich nicht um Kroganer handelte. Kroganer schüchterte nichts ein. Außer vielleicht ein Dreschschlund.
    Kathy gebot dem Tuen mit bedrohlichem Auftreten vorerst Einhalt. Doch des Batarianers renitentes Verhalten brachte ihn angesichts von Kathys Hand an der Waffe lediglich dazu die Seinen von seiner Gürtelschnalle zu nehmen. Anstatt jedoch wie erhofft zu kapitulieren unterbreitete er der Halbasiatin jedoch lieber ein schlüpfriges Angebot und als dieses nicht zündete wandte er sich an Charis. Sein Artgenosse unterstütze ihn dabei tatkräftig. Typische Korlusschläger. Solche wie Kathy sie gut hätte anheuern können, wäre sie auf dem Müllplaneten geblieben. Die Menschenfrau versuchte es mit einer für sie schon fast diplomatischen Androhung von Verstümmelung was den Batarianer jedoch kaum zu interessieren schien. Obwohl Charis eigentlich dessen baldigen Tod erwartete ließ sie sich dennoch zu einer Antwort herab, als der vieraugige Alien schließlich sie ansprach und ihr abermals einen Platz in der Peepshow anbot. „Ich sehe es eher wie …“, beinahe hätte sie Kathy diese Schlampe genannt. Stattdessen räusperte sie sich. „…sie. Fass die Asari an und du kannst nie wieder in den Dschungel pinkeln ohne dabei befürchten zu müssen, dass sie hier auf dich anlegt. Und meine Begleitung hier ist eine hervorragende Schützin.“ Ihr Tonfall wurde bedrückend bedrohlich - und leiser: „Ich jedoch gehe sogar noch einen Schritt weiter. Weißt du was Asari abgesehen vom Tanzen noch am besten können? Wir können einem solch jämmerlichen Wesen wie dir die eben erwähnten Geschlechtsteile mit unseren Gedanken abreißen. Und ich habe eben dies auch vor; wäre schade um die Munition. Und dann nagele ich sie zur Warnung an einen der Bäume hier. Du kannst dir auch aussuchen welcher es werden soll.“ Charis geschlossene Faust glomm von biotischem Blau. „Du hast die Wahl. Ich zähle bis eins!“ Der Batarianer knurrte und obwohl er keine Biotik beherrschte ballte er die Faust. „Schon gut! Schon gut!“ Der Mensch der zuvor nur bewegungs- und meinungslos neben der Szenerie verweilte hatte mischte sich nun ein und hob nun die Hände in entwaffnender Haltung. „Wir suchen keinen Ärger.“ „Ihr habt aber welchen gefunden…“ „Wir wollten nur ein wenig Spaß. Zerstreuung. Wir brauchen doch alle Entspannung“, versuchte er an die Frauen zu appellieren. Das Schluchzen der verängstigten Asari nahm ihm allerdings jegliche Verhandlungsbasis. „Halt´s Maul, Marek!“, bellte der Batarianer. „Ich lass mir doch nicht meine erste Asari von einer anderen Asari wegschnappen. Lieber mach ich zwei draus. Denkst du die sind so dumm uns umzunieten?“ Charis schlug die Augen nieder, die biotische Faust lockerte sich. Er hatte Recht. Sie zu töten würde vermutlich ihren eigenen Tod nach sich ziehen. Wieso für eine Fremde sterben? „Nein.“ Die Augen der Männer und auch Kathys richteten sich auf die Schmugglerin, die den Rucksack über die Schulter warf und die Hand in die Hosentasche steckte. „So dumm wäre ich nicht.“ „Braves Mädchen. Und jetzt verpiss dich bevor ich dich kaputtspiele!“ Charis trat einige Schritt an ihnen vorbei, den Rücken zu dem Batarianer gedreht. Erst dann hob sie den Kopf wieder und schaute den Mensch an. „Andererseits…“ Der pinke Rucksack fiel schwer beladen und rasch zu Boden und noch ehe er ihn berührte fuhr Charis zu dem Batarianer herum dessen gieriger Blick auf Charis eng verpackten Hinter verweilte und ließ ihre blauleuchtende Faust auf ihn zusausen, die Finger in dem metallischen Schlagring. Der Rucksack schlug hart auf dem Boden auf während Charis Faust selbiges in dem knotigen Gesicht des Aliens tat. Es knackte widerlich, der Batarianer stolperte und spuckte einen Schwall von Blut und Zähnen auf den Dschungelboden. Auf dem Hosenboden sitzend und völlig benommen befingerte er das zerschlagene Gesicht und als er das Blut erkannte heulte er wie eine Sirene auf. Sein Kamerad griff zur Waffe, zog sie jedoch aufgrund der auf ihn gerichteten Pistole Kathys nicht. Die Schwarzhaarige sah ihn mit einem empfehlenden Blick an und schüttelte bedeutungsschwer den Kopf. „Das musste sein. Du verstehst?“, richtete Charis das Wort an den Menschen. Er nickte heftig zum Zeichen, dass er verstand. „Gut. Dann packt euch endlich! Na los, nimm den Kerl mit ehe ich hier eine Party des sensorischen Schmerzens abfeiere!“, fauchte Charis. Mensch und Batarianer stemmten ihren blutenden Kompassen hoch und schleppten ihn davon. Hoffentlich würde dies kein negatives Nachspiel haben.
    Nachdem die Kerle verschwunden waren kümmerte sich Charis um die noch immer schluchzende Asari, nahm sie entgegen ihrer Empfindungen in den Arm und wiegte sie leicht bevor sie fragte: „Wieso hast du sie nicht einfach mit Biotik platt gemacht?“ Die Asari schaute sie erschüttert an. „Kann ich nicht. Ich muss… ich darf nicht…“ Sie brach schluchzend ab und verweigerte weitere Rechtfertigungen erst einmal. Nach ein paar Minuten trösten half Charis ihr auf die Beine. Sie zitterte noch immer. „Du solltest nicht alleine unterwegs sein“, sagte Charis und ignorierte die Doppelmoral in dieser Aussage geflissentlich. Kathy, der Charis zugetraut hätte nicht zu warten, stand noch immer bei den beiden Blauen und beobachtete den Dschungel. Sie erwartete wohl eine Rückkehr und Ärger. Eben dieser Leitgedanke brachte sie auch dazu die beiden Aliens zum Abmarsch anzutreiben was im Falle der geretteten nur mit an der Hand führen ging. Das vorher als „Plündergut“ angedachte Material stellte sich als marginal heraus. Eine quietschgelbe Zahnbürste, ein kleines Handtuch, eine Speicherchip. „Was hast du hier eigentlich gesucht…“ „Myrie“ „Myrie?“ „Ich suchte… oh…“ Die Augen der anderen Asari weiteten sich bei dem Anblick von Charis Rucksack. „Was: oh?“ „Der Rucksack… wo hast du ihn her?“ Charis lief blau an und zuckte mit den Achseln. „Gefunden…“ „Den hab ich gesucht. Er gehört meiner Tochter.“ „Oh...

    Wie sich herausstellte war Myrie die Adoptivmutter eines Menschenkindes dessen Vater die Asari erst nach der Geburt der Tochter getroffen hatte. Der Mann lebte mit Myrie und der Tochter auf Illium musste jedoch häufig geschäftlich nach Korlus - er arbeitete bei einer der größten Recyclingfirmen der Terminussysteme - und so wollten Myrie und Anhang ihn dort besuchen. Das Töchterchen hatte den Absturz zum Dank aller Götter fast unbeschadet überstanden nur der Schock saß tief also hatte Myrie entgegen ihrer Furcht das Wrack nach dem Rucksack und persönlichen Gegenständen durchsucht um der Kleinen zumindest ein wenig Normalität zurückzugeben. „Es war trotzdem dumm“, beschied Charis. Myrie nickte.
    Shepard Commander ist offline

  10. #50
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Noch einmal spitzten sich ihre Lippen in Anbetracht eines spöttisch-liebevollen Tons, der, in Kombination mit einer lächelnden Silhouette, die essenzielle Frage nach der Szene sein sollte, in der sie nach seiner Meinung nach nackt 'Äpfel stehlen' waren. Um ehrlich mit sich selbst zu sein hatte sie von dieser Art Redewendung (die sie glaubte, identifiziert zu haben) noch nie etwas gehört, vermutete kurz eine schwedische Eigenart und wollte schon mit den Schultern zucken, hatte dann aber genug Interesse gefunden trotz mangelnder Hilfeleistung nach dem Sinn des eigenwilligen Satzes zu suchen. Sein alberner Gesichtsausdruck verleitete sie zu der positiven Grundhaltung in diesem Gespräch. Doch noch während sie die Frage formulieren wollte, die sie auf den Kern der Spinnerei bringen wollte, riss ihr lautes Klopfen die Worte von den Lippen und die nachfolgenden Aussagen der gealterten Schwedin die Fassung und nicht zuletzt jedes Amüsement aus dem Gesicht.

    Lucis Augen wurden groß, ja, aber Ehrfurcht war lang und breit nirgends zu erkennen. Sie starrte die Frau an, die da so urplötzlich in IHRE Zelle getrampelt kam, kaum richtig auf den eigenen zwei Beinen stehen konnte aber derartig zeterte, dass selbst ihr sizilianisches Temperament in dieser Sekunde einen kleinen Hüpfer in ihrer Brust machte. Keine einzige Sekunde verlegen um passende, konternde Worte auf Ednas herzliche Knastnutten-Bezeichnung, überging die Schwarzhaarige Leif komplett und stellte ihm nur eine indirekte Frage, die eigentlich deutlich an die zweite Person im Raum gerichtet war. "Wer hat der alten Sumpfkröte denn erlaubt aus dem Teich zu kriechen?!" Sie machte sich nicht mal die Mühe aufzustehen. Sowas wie 'Respekt vor dem Alter' hatte in Sergios Erziehung keinen Platz gehabt. Und dieser war es auch, der nun deutlich zu schnell und in seinem unverkennbar sizilianischen Slang aus ihrem Mund sprach. "Die hatten im Heim für die ganzen maledetta imbecille* offensichtlich keinen Platz mehr." Unbewusst wollte sie dabei gestikulieren und scheiterte mit einem leisen rascheln an ihrer 'Fixierung' daran.


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    *"die verdammten Schwachsinnigen", typisch Sizilianisch wird das 'i' wie ein 'e' ausgesprochen


    "Edna-...", stellte Leif seufzend fest. Sein Ton ließ deutlich werden, dass der Auftritt seiner Tante hier keine Überraschung war, sondern dass die Frau, die so leicht nach vorn gebeugt ging, ihre heiß ersehnte Rettung war. Noch bevor er sich Luceija erklären oder seine garstige Verwandte gar vorstellen konnte, knurrte selbige tief, hob ihren Stock leicht an und besah die Italienerin. Um offensichtliche Verachtung bemüht, luchste Luceijas Retoure ihr allerdings so etwas wie Verwunderung ab. Der Mund kurz leicht geöffnet, huschte die Überraschung über ihr Gesicht.
    "Hör zu, du tapezierter Knochen!", fuhr sie harsch fort. "Ich weiß nicht, wer dich noch über den Grenzzaun geworfen hat, aber du lernst besser meine Sprache, wenn du willst dass ich für deinen knochigen Arsch draufzahle, klar?", forderte sie zu erfahren, geduldete sich aber nicht und wartete so auch gar nicht erst auf die Antwort, sondern senkte ihren Stock, ehe sie fragte: "Was habt ihr also angestellt?"
    AeiaCarol ist offline

  11. #51
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Edna-...", stellte Leif seufzend fest. Sein Ton ließ deutlich werden, dass der Auftritt seiner Tante hier keine Überraschung war, sondern dass die Frau, die so leicht nach vorn gebeugt ging, ihre heiß ersehnte Rettung war. Noch bevor er sich Luceija erklären oder seine garstige Verwandte gar vorstellen konnte, knurrte selbige tief, hob ihren Stock leicht an und besah die Italienerin. Um offensichtliche Verachtung bemüht, luchste Luceijas Retoure ihr allerdings so etwas wie Verwunderung ab. Der Mund kurz leicht geöffnet, huschte die Überraschung über ihr Gesicht.
    "Hör zu, du tapezierter Knochen!", fuhr sie harsch fort. "Ich weiß nicht, wer dich noch über den Grenzzaun geworfen hat, aber du lernst besser meine Sprache, wenn du willst dass ich für deinen knochigen Arsch draufzahle, klar?", forderte sie zu erfahren, geduldete sich aber nicht und wartete so auch gar nicht erst auf die Antwort, sondern senkte ihren Stock, ehe sie fragte: "Was habt ihr also angestellt?"


    "Absolut und überhaupt GAR-NICHTS.", unterbrach Luceija jede mögliche Antwort, die von Leif hätte kommen können und stand dabei dann sogar auf - vielleicht auch, weil sie glaube, dass dann das mit dem gestikulieren leichter gefallen wäre, aber die ausladenden Gesten waren noch immer durch die 'Handschuhe' eingeschränkt und ließen sie selbst nur knurrig seufzen. Von so einer Schachtel aus dem Bau geholt zu werden hatte sich die Sizilianerin nicht gewünscht und schien auch keinerlei Hehl daraus machen zu wollen, dass es ihr im Grunde scheiß egal war die letzte Frist hier abzusitzen, weil diese - so glaubte sie zu wissen - ohnehin nicht mehr lange andauern konnte. Ohne Leif als zweiten Verdächtigen ohnehin nicht. Sie würde nämlich schlicht nicht reden. "Die Leute hier sind dilettantische Idioten die jeden Kinderstreich als Kriegsverbrechen deklarieren - DAS ist unsre Straftat! Zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein - UND das Pech zu haben ein paar gelangweilten Vorstadtbullen S C H E I N B A R", hier machte sie eine kleine Dramatikpause, "mit einer Shockwave den Tag versaut zu haben, wobei ICH", sie hob ihre gefesselten Hände, "das nicht mal kann! Und das was Leif", sie sprach den Namen natürlich immer noch anders aus als Edna es machen würde, "da gemacht hat warn vielleicht ein paar Zaubertricks aber sicher WEIT entfernt davon IRGENDWAS gefährliches zu sein."
    Bereits ins Temperament hineingeredet, war Luceija ein paar ungelenke Schritte durch die Zelle getreten und hatte nicht ausgelassen dabei immer wieder giftige Blicke an Leif und Edna vorbei und in die Augen der zwei Polizisten zu werfen, die zur Absicherung auf der anderen Seite des Gitters standen und maßgeblich an der Inhaftierung der beiden beteiligt gewesen waren.
    "UND SIE", widmete sich die Schwarzhaarige nun direkt der optischen Großmutter und wedelte mit ihrem gefesselten Händegeflecht bedrohlich in Richtung der alten Frau, blieb dabei aber bedrohlich ruhig "Halten besser ihr Maul und reden weder über mich, noch über meine Figur oder meine Sprache. GANZ BESONDERS nicht über meine Sprache, wenn man IHRE nicht mal vollgesoffen bis unter den Haaransatz verstehen kann. Ich habs versucht - hat nicht geklappt."
    Luceija ist offline Geändert von Tjordas (17.03.2016 um 19:36 Uhr)

  12. #52
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Jane

    ,,Geh schon mal vor, ich muss noch kurz mein Zeug holen. Bin gleich wieder da."
    Ein klein wenig enttäuscht blieb Delia zurück und sah der anderen Frau nach. Nach all dem Trubel und der Menge an Menschen um sie herum, war es jetzt plötzlich sehr still um sie herum. Natürlich, die Aufräumarbeiten verursachten Lärm, und auch die Stimmen der wenigen Proteus-Bewohner, die ihren Weg in die Kantine gefunden hatten - ob von Hunger oder Neugier getrieben, konnte Delia nur erahnen. Trotzdem hatte sie das eher abrupte Entfernen ihrer Kollegen für einen Moment überrumpelt.
    Delia gönnte sich einen kleinen Seufzer, und beschloss dann, Jane beim Wort zu nehmen. Wie vorgeschlagen trat sie an die leicht lädierte Essensausgabe und spähte auf das, was eilig als Mittagessen bereitet worden war. Salat, Fisch, Chili - vermutlich aus der Dose und aufgewärmt. Dazu einige Brötchen, die vermutlich vom Frühstück übrig geblieben waren. Trotzdem duftete es verführerisch und ihr Magen verlangte lautstark nach Füllung.
    Zufrieden mit einem Tablett, das auf ihre Bitte hin großzügig beladen worden war, in den Händen, ließ sie den Blick schweifen, auf der Suche nach einem stabilen Tisch. Die Auswahl war beschränkter als am Morgen noch, offenbar hatte man die nicht mehr nutzbaren Möbel mittlerweile entfernt. So steuerte sie den ersten freien Tisch an, ließ sich nieder und machte sich fast augenblicklich über ihre Mahlzeit her.
    Nach einigen Bissen hielt sie schließlich inne, aktivierte ihr Omnitool und tippte eine Nachricht: "Verrückter Tag heute. Sprechen wir uns heute Abend?" Mit einem Lächeln blickte sie einen Moment auf das orangene Leuchten an ihrem Arm, dann deaktivierte sie das Gerät wieder und nahm eine weitere Gabel mit Salat.

    ,,Da bin ich wieder", erklang es schon bald neben ihr und mit einem Lächeln, das von einem vollen Mund etwas verzerrt wurde, grüßte Delia die Soldatin, die eine große schwere Tasche unter den Tisch schob und sich dann selbst zur Essensausgabe aufmachte. Da es erst wenige Menschen in die Kantine gezogen hatte, dauerte es nicht lange bis sie zurückkehrte und sich ihr gegenüber niederließ. ,,Guten Appetit", wünschte sie und Delia, erneut den Mund voll mit Salat, nickte nur zustimmend. Das Essen war essbar, auch wenn sie es vorzog, wenn Dressing und Soße eine Weile ziehen konnten; doch das war aufgrund der knappen Zeit wohl nicht möglich gewesen. Trotzdem bereitete sich langsam aber stetig ein wohliges und warmes Gefühl in ihrem Magen aus, sodass sie bald langsamer aß.
    ,,Ich komme von Terra Nova. Hab dann aber an zig verschiedenen Orten gearbeitet."
    "Also auch ein Koloniekind", kommentierte Delia. "Ich bin auf Elysium geboren", fügte sie schließlich erklärend hinzu. "Ich bin dann auch nicht weit gekommen. Mit 15 dann auf die Grissom Akademie." Sie schmunzelte, hatte sie doch etwas ähnliches schon einmal gehört. Weit gereist war sie tatsächlich nicht. "Ich wurde erst vor ein paar Tagen als Physiotherapeutin für Proteus rekrutiert. Ich weiß nicht wieso gerade ich, ich bin ja nun nicht wirklich die Erfahrung in Person." Sie lachte, übertönte dabei die eigenen kleinen Selbstzweifel, die sich hier und da bemerkbar machen wollten.
    ,,Warte, wo wir gerade dabei sind: Was ist das hier eigentlich für ein Laden?", fragte dann Jane und Delia hielt mit dem Essen inne und sah Jane einen Moment prüfend an. Was war das denn für eine Frage?
    "Uhm ..." Delia schluckte den aktuellen Bissen Fisch herunter und war offensichtlich ein wenig irritiert. "Proteus. Ein Rehabilitationszentrum der Allianz. Schwer verwundete Soldaten werden hier vor allem physisch, aber auch psychisch, behandelt und rehabilitiert. Damit sie irgendwann entweder wieder in den Einsatz zurückkehren können - oder wenigstens ein lebenswertes Veteranenleben ... naja leben können." Sie zuckte mit den Schultern, lächelte aber. "Wir sind ein Team aus Psychologen, Medizinern und Physiotherapeuten. Für jeden Fall soll jemand bereit sein. Soweit ich weiß sind hier viele Fälle von Amputationen oder Gliedmaßenverlust, aber auch Wirbelsäulenschäden oder ähnliches."
    Sie spielte mit ihrer Gabel mit dem Fisch auf ihrem Teller, schob ihn durch die fade Soße hin und her. "Hat man dir das nicht gesagt? Du musst doch wissen, wohin man dich schickt? Haben sie dir wenigstens gesagt, was deine Aufgabe hier sein wird?" Delia war gelinde gesagt etwas irritiert. Die Allianz würde doch niemanden herschicken, ohne ihm zu sagen, worum es ging, was seine Aufgabe hier sein würde?
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  13. #53
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Anstatt ihre Chance zu nutzen und Charis das Licht auszublasen steckte die Halbasiatin tatsächlich ihre Waffe weg. Niemand war mehr überrascht als die Asari die mit ihrem Leben bereits abgeschlossen hatte. Jetzt wo Kathy die Pistole geholstert hatte und sie merkwürdig versöhnlich ansah spürte Charis eine Mischung aus Erleichterung, Wut und Enttäuschung. Nicht nur, dass sie jetzt auch noch in dieser Scheißwelt weiterleben musste, sie konnte sich nicht einmal damit revanchieren der vorwitzigen Schwarzhaarigen den Schädel zu zerstampfen, was ihr diesen schwer zu ertragenden Tag versüßt hätte. Die Frauen einigten sich darauf sich bei der Durchsuchung des Wracks nicht in die Quere zu kommen und während Kathy wie ein Katzenmusik-Orchestra lärmte sammelte Charis so viel Nahrung und Trinken wie möglich ein. Der Rucksack hatte nur ein erbärmliches Fassungsvermögen und war schon mit allerlei Krimskrams beschwert. Die Asari stopfte dennoch so viel Fressalien wie möglich hinein denn sie hatte den leisen Verdacht, dass auch der Rest der Überlebenden den sie festhaltenden Schrecken abschütteln würden und sich ebenfalls an dem Überbleibsel der Vorräte zu schaffen machen würden. Und dann würde dieser philanthropische Batarianerarzt sicherlich die Vorräte einteilen und jeden der von den Gemeinschaftsgütern profitieren wollte für irgendwelche selbstlosen Aufgaben einteilen… Charis spuckte in die Ecke!
    Miss Vale, ich glaube ich habe etwas gefunden was eher in ihre Suchparameter passt.“ Charis blinzelte doch außer ihr gab es hier wohl keine Vales. Also folgte sie dem Ruf und traf Kathy inmitten eines geheimen Lagers an, in den Händen mehrere Zigaretten die sie der verwundert dreiblickenden Asari reichte. Dieser klappte angesichts dieser freundlichen Geste der Versöhnung doch tatsächlich der Mund auf. Sie nahm die Schachteln entgegen und setzte ihren pinken Rucksack ab, stopfte sich zwei Schachteln in die Taschen, den Rest in den Rucksack. Dann räusperte sie sich und sagte mit ausweichendem Blick: „Also ich werde Sie jetzt nicht irgendwie erfreuen, falls Sie das gehofft haben. Aber trotzdem danke! Vielleicht finde ich ja mal… keine Ahnung… irgendwelche Folterinstrumente oder nuttige Fetzen die ich Ihnen dann gern überlasse.“ Dieses Angebot schien ihr angesichts Kathys implizierter Vorliebe für Gewalt und deren Kledage aufrichtig sinnig.

    *

    Nachdem die Frauen sich also so beladen hatten wie es ihnen die Möglichkeiten eröffneten traten sie den Rückweg an. Kathy erinnerte an einen Barbaren mit ihrem schweren Gepäcksack, ihrer Axt und dem langen Haar. Die Asari kannten die Gesellschaft der Menschen nur aus den Videos und Aufzeichnungen der Erdbewohner doch war ihre Rasse anders als die der Asari ein wildes, kriegerisches und merkwürdig verschiedenes Volk. Ihre Kriegslust erinnerte an die Batarianer, ihre Disziplin an die Turianer und ihre Verschiedenheit war ein Modell der gesamten galaktischen Rassen. Aus dem Fundus der an den Erduniversitäten mittlerweile schon für Aliens zugänglichen Menschheitsgeschichte schöpften die Asari phantastischste Märchen und Geschichten über dieses Volk die wohl kaum ihrer eigenen Vorstellung entsprungen wären und vermutlich rein gar nichts mit der Tatsächlichkeit zu tun gehabt hatten. Doch genauso wie Kathy jetzt aussah stellte sich Charis die Menschenbarbaren vor die vor Urzeiten in den dichten Wäldern ihres Heimatplaneten gelebt hatten. Hoffentlich steckte darin etwas Wahrheit, denn dann würde Kathy in diesem Urwald hier bessere Überlebenschancen haben als wenn sie nur wusste wie man eine Waffe abfeuert und Kriminelle beeindruckt. Andererseits sollte es Charis herzlich egal sein und sie wunderte sich einen Augenblick über den vorangegangenen Gedankengang. „Verfluchtes Miststück. Jetzt kann ich dir momentan nicht einmal böse sein!“, dachte sie die Augen auf den von schwarzem Samt verdeckten Hinterkopf gerichtet. Sie war sich jedoch sicher, dass sie schon bald wieder Möglichkeit zum Wüten und Verfluchen bekommen würde. Doch nun, kaum dass sie das Schiff durch einen klaffenden Riss verlassen und sich auf den Boden hatten fallen lassen, gab es anderen Grund zu wüten und zu verfluchen. Geschrei, welches nicht von einem Angriff lebensfeindlicher Planetenbewohner her rührte. Sie brauchten nur wenige Schritte zu eilen, dann sahen sie den Grund. Ein gar widerliches Bild stand da vor ihren Augen: drei Männer, eine Frau. Sie zu Boden gepresst und an den Handgelenken fixiert, einer der Kerle ein sogar für seine Spezies ausgesprochen hässlicher Batarianer, nestelte gerade an den Verschlüssen seiner Hose bis Kathy ihn harsch unterbrach. Charis folgte der Axtträgerin und besah sich das Opfer. Eine aus ihrem Volk, eine Asari die eingeschüchtert und kleinlich zu Boden gedrückt dalag. Völlig wehrlos, oder zumindest nicht im Begriff dies zu tun. Neben ihr verstreute sich Plündergut. Charis wunderte sich. Sie wunderte sich über die Asari! Jede ihrer Art war mit natürlicher Biotik ausgestattet und obwohl nicht alle militärisches Training durchliefen waren sie doch alle darin trainiert sie zumindest zu kontrollieren. Schon der Anschein einer biotischen Attacke sollte die meisten Gegner einschüchtern, solange es sich nicht um Kroganer handelte. Kroganer schüchterte nichts ein. Außer vielleicht ein Dreschschlund.
    Kathy gebot dem Tuen mit bedrohlichem Auftreten vorerst Einhalt. Doch des Batarianers renitentes Verhalten brachte ihn angesichts von Kathys Hand an der Waffe lediglich dazu die Seinen von seiner Gürtelschnalle zu nehmen. Anstatt jedoch wie erhofft zu kapitulieren unterbreitete er der Halbasiatin jedoch lieber ein schlüpfriges Angebot und als dieses nicht zündete wandte er sich an Charis. Sein Artgenosse unterstütze ihn dabei tatkräftig. Typische Korlusschläger. Solche wie Kathy sie gut hätte anheuern können, wäre sie auf dem Müllplaneten geblieben. Die Menschenfrau versuchte es mit einer für sie schon fast diplomatischen Androhung von Verstümmelung was den Batarianer jedoch kaum zu interessieren schien. Obwohl Charis eigentlich dessen baldigen Tod erwartete ließ sie sich dennoch zu einer Antwort herab, als der vieraugige Alien schließlich sie ansprach und ihr abermals einen Platz in der Peepshow anbot. „Ich sehe es eher wie …“, beinahe hätte sie Kathy diese Schlampe genannt. Stattdessen räusperte sie sich. „…sie. Fass die Asari an und du kannst nie wieder in den Dschungel pinkeln ohne dabei befürchten zu müssen, dass sie hier auf dich anlegt. Und meine Begleitung hier ist eine hervorragende Schützin.“ Ihr Tonfall wurde bedrückend bedrohlich - und leiser: „Ich jedoch gehe sogar noch einen Schritt weiter. Weißt du was Asari abgesehen vom Tanzen noch am besten können? Wir können einem solch jämmerlichen Wesen wie dir die eben erwähnten Geschlechtsteile mit unseren Gedanken abreißen. Und ich habe eben dies auch vor; wäre schade um die Munition. Und dann nagele ich sie zur Warnung an einen der Bäume hier. Du kannst dir auch aussuchen welcher es werden soll.“ Charis geschlossene Faust glomm von biotischem Blau. „Du hast die Wahl. Ich zähle bis eins!“ Der Batarianer knurrte und obwohl er keine Biotik beherrschte ballte er die Faust. „Schon gut! Schon gut!“ Der Mensch der zuvor nur bewegungs- und meinungslos neben der Szenerie verweilte hatte mischte sich nun ein und hob nun die Hände in entwaffnender Haltung. „Wir suchen keinen Ärger.“ „Ihr habt aber welchen gefunden…“ „Wir wollten nur ein wenig Spaß. Zerstreuung. Wir brauchen doch alle Entspannung“, versuchte er an die Frauen zu appellieren. Das Schluchzen der verängstigten Asari nahm ihm allerdings jegliche Verhandlungsbasis. „Halt´s Maul, Marek!“, bellte der Batarianer. „Ich lass mir doch nicht meine erste Asari von einer anderen Asari wegschnappen. Lieber mach ich zwei draus. Denkst du die sind so dumm uns umzunieten?“ Charis schlug die Augen nieder, die biotische Faust lockerte sich. Er hatte Recht. Sie zu töten würde vermutlich ihren eigenen Tod nach sich ziehen. Wieso für eine Fremde sterben? „Nein.“ Die Augen der Männer und auch Kathys richteten sich auf die Schmugglerin, die den Rucksack über die Schulter warf und die Hand in die Hosentasche steckte. „So dumm wäre ich nicht.“ „Braves Mädchen. Und jetzt verpiss dich bevor ich dich kaputtspiele!“ Charis trat einige Schritt an ihnen vorbei, den Rücken zu dem Batarianer gedreht. Erst dann hob sie den Kopf wieder und schaute den Mensch an. „Andererseits…“ Der pinke Rucksack fiel schwer beladen und rasch zu Boden und noch ehe er ihn berührte fuhr Charis zu dem Batarianer herum dessen gieriger Blick auf Charis eng verpackten Hinter verweilte und ließ ihre blauleuchtende Faust auf ihn zusausen, die Finger in dem metallischen Schlagring. Der Rucksack schlug hart auf dem Boden auf während Charis Faust selbiges in dem knotigen Gesicht des Aliens tat. Es knackte widerlich, der Batarianer stolperte und spuckte einen Schwall von Blut und Zähnen auf den Dschungelboden. Auf dem Hosenboden sitzend und völlig benommen befingerte er das zerschlagene Gesicht und als er das Blut erkannte heulte er wie eine Sirene auf. Sein Kamerad griff zur Waffe, zog sie jedoch aufgrund der auf ihn gerichteten Pistole Kathys nicht. Die Schwarzhaarige sah ihn mit einem empfehlenden Blick an und schüttelte bedeutungsschwer den Kopf. „Das musste sein. Du verstehst?“, richtete Charis das Wort an den Menschen. Er nickte heftig zum Zeichen, dass er verstand. „Gut. Dann packt euch endlich! Na los, nimm den Kerl mit ehe ich hier eine Party des sensorischen Schmerzens abfeiere!“, fauchte Charis. Mensch und Batarianer stemmten ihren blutenden Kompassen hoch und schleppten ihn davon. Hoffentlich würde dies kein negatives Nachspiel haben.
    Nachdem die Kerle verschwunden waren kümmerte sich Charis um die noch immer schluchzende Asari, nahm sie entgegen ihrer Empfindungen in den Arm und wiegte sie leicht bevor sie fragte: „Wieso hast du sie nicht einfach mit Biotik platt gemacht?“ Die Asari schaute sie erschüttert an. „Kann ich nicht. Ich muss… ich darf nicht…“ Sie brach schluchzend ab und verweigerte weitere Rechtfertigungen erst einmal. Nach ein paar Minuten trösten half Charis ihr auf die Beine. Sie zitterte noch immer. „Du solltest nicht alleine unterwegs sein“, sagte Charis und ignorierte die Doppelmoral in dieser Aussage geflissentlich. Kathy, der Charis zugetraut hätte nicht zu warten, stand noch immer bei den beiden Blauen und beobachtete den Dschungel. Sie erwartete wohl eine Rückkehr und Ärger. Eben dieser Leitgedanke brachte sie auch dazu die beiden Aliens zum Abmarsch anzutreiben was im Falle der geretteten nur mit an der Hand führen ging. Das vorher als „Plündergut“ angedachte Material stellte sich als marginal heraus. Eine quietschgelbe Zahnbürste, ein kleines Handtuch, eine Speicherchip. „Was hast du hier eigentlich gesucht…“ „Myrie“ „Myrie?“ „Ich suchte… oh…“ Die Augen der anderen Asari weiteten sich bei dem Anblick von Charis Rucksack. „Was: oh?“ „Der Rucksack… wo hast du ihn her?“ Charis lief blau an und zuckte mit den Achseln. „Gefunden…“ „Den hab ich gesucht. Er gehört meiner Tochter.“ „Oh...

    Wie sich herausstellte war Myrie die Adoptivmutter eines Menschenkindes dessen Vater die Asari erst nach der Geburt der Tochter getroffen hatte. Der Mann lebte mit Myrie und der Tochter auf Illium musste jedoch häufig geschäftlich nach Korlus - er arbeitete bei einer der größten Recyclingfirmen der Terminussysteme - und so wollten Myrie und Anhang ihn dort besuchen. Das Töchterchen hatte den Absturz zum Dank aller Götter fast unbeschadet überstanden nur der Schock saß tief also hatte Myrie entgegen ihrer Furcht das Wrack nach dem Rucksack und persönlichen Gegenständen durchsucht um der Kleinen zumindest ein wenig Normalität zurückzugeben. „Es war trotzdem dumm“, beschied Charis. Myrie nickte.


    Kathy war fast schon ein wenig überrascht das Charis ihr zustimmte. Nicht das ihre Haltung zu dieser Situation schwer einzunehmen war, dennoch hätte sie der Asari auch zugetraut ihr aus lauter Frackigkeit ans Bein zu pinkeln. So hingegen verstärkte die Schmugglerin Kathys aufgebaute Drohkulisse und malte die Zukunft des Batarianers in düsteren Farben. Gleichzeitig brachte sie noch ihre Biotik mit ins Spiel, eine Androhung die noch ein wenig eindrucksvoller war als ein simpler Schuss. Ob es jetzt schmerzhafter war seine Eier abgerissen oder abgeschossen zu bekommen war eine Fragestellung außerhalb Kathys Erfahrungshorizont, jedoch schien zumindestens der Mensch der Gruppe ein Einsehen zu haben. Seine Bekundungen keinen Ärger zu wollen, erschienen angesichts der herrschenden Situation jedoch wenig überzeugend. Angesichts der Tatsache was er und die beiden anderen unter "Zerstreuung" verstanden überlegte Kathy kurz ob es nicht das Beste wäre allen drei eine Kugel in den Kopf zu jagen. Allerdings würde das nur Probleme mit sich ziehen, im schlimmsten Fall würden sie in das Zielfeld der Gruppe des Turianers fallen. Kathy würde nicht wegen einer wildfremden Asari eine Art Dschungelkrieg anfangen, oder ihr eigenes Leben riskieren. Den Gedanken schien auch Charis zu haben, welche das blaue Leuchten einstellte und plötzlich mit ihrem Rucksack an den dreien vorbeiging. Die Schwarzhaarige betrachtete skeptisch die Szenerie, als sich die Asari plötzlich umdrehte und dem Batarianer mit Schlagring und Biotik einen knackenden Schlag in sein hässliches Gesicht gab. Die Menschenfrau wunderte sich das die Schmugglerin bei biotischen Schlägen überhaupt noch so einen Gegenstand benutzte, dass war ein wenig so als würde man einem Zug noch eine Eisenstange vorschweißen, aber das Ergebnis war mehr als deutlich zu hören. Kathy reagierte schneller als der andere Batarianer und zog ihre Waffe bevor dieser es tuen konnte. Ihr Blick machte dem Gegenüber mehr als deutlich das sein Vorhaben eine dumme Idee war und so ließ er den Griff seiner Pistole wieder los. Nach einer weiteren Ermahnung der Asari verschwanden die drei schließlich, ihren verwundeten Kameraden mit sich schleppend. Hoffentlich war dieser Turianer nicht ganz so hirnlos und instinktiv wie diese drei dort.

    Nachdem die drei Stooges verschwunden waren steckte Kathy ihre Waffe wieder weg. Die Schmugglerin kümmerte sich überraschend feinfühlig um die geschasste Asari, während Kathy zwischendurch Seitenblicke in den angrenzenden Dschungel warf. Sie rechnete nicht damit das die drei zurückkommen würden, auf jedenfall nicht zu dritt. Erstmal würden sie zu den Anderen zurückkehren, erzählen was vorgefallen war und dabei vermutlich eine ordentliche Lügengeschichte vom Stapel lassen. Wenn sie Glück hatten, würde der Turianer sie an den Folgen der eigenen Dummheit leiden lassen und nichts unternehmen. Oder er schickte jemanden zu ihnen der sich ihre Version der Geschichte anhören sollte. Das wäre ein rationale Handlung die zu einem Turianer passen würde. Allerdings konnten sie auch Pech haben und dieser Dexter würde das als Angriff auf seine Stärke sehen und blind zurückschlagen lassen. In dem Fall saßen sie ordentlich in der Scheiße, jedoch würde es eine Weile dauern bis das eine oder andere Geschehen würde.

    Nachdem sich die Asari ein wenig beruhigt hatte, machten sich die drei zusammen in Richtung Lager auf. Angesichts ihrer recht reichhaltigen Beute wären sie vermutlich beide nicht in die richtung gegangen, aber angesichts der Ereignisse wäre es mehr als fahrlässig gewesen die Asari alleine zurück zum Lager des Doc laufen zu lassen. Man sollte sein Glück niemals zweimal herausfordern, zumal war die Adoptivmutter immer noch nervlich ziemlich angeschlagen. Die Sonne schien noch immer hell und leuchtend am Himmel und das obwohl sie schon sehr lange auf den Beinen waren. Der Tag schien sehr lange auf diesen Planeten anzuhalten, was bedeutete das auch die Nacht sehr lange werden würde. Eine lange Nacht in einem unbekannten Dschungel, ohne Kenntnis der örtlichen Flora und Fauna. Je mehr Kathy darüber nachdachte, desto weniger gefiel ihr der Gedanke, sie verschob ihn allerdings aufgrund des immer noch nicht enden wollenden Tages nach hinten. Als das Lager in Sichtweite kam blieben sie schließlich stehen und die Asari machte sich auf den Weg zu ihrer Tochter, allerdings nicht ohne sich bei den beiden Frauen für die erwiesene Hilfe bedankt zu haben. Beide sahen ihr noch kurz hinterher wie sich zurück zu den Anderen aufmachte, dann waren sie beide wieder für sich selbst, beladen wie zwei Packesel. Eine sonderbare Stille lag in der Luft, keine der beiden ergriff nach dem erlebten Geschehen das Wort. Schließlich beendete Kathy das seltsame, unangenehme Schweigen. "Nun da wären wir wieder. Wir könnten uns jetzt auch in das Lager begeben, aber da ich vermute, dass sie auch keine übertrieben altruistische Ader haben, wäre es wohl dämlich mit den Taschen voller Strandgut dort hineinzuspazieren.", sprach sie das in ihren Augen recht offensichtliche aus.
    "So wie es aussieht wird es auch noch ein Weilchen dauern bis es nacht wird und ich habe im Moment keine Lust mich in das geschäftige Lagerleben zu stürzen. Mein Vorschlag zur Güte wäre, wir ziehen irgendwo unter, ich hole eine Flasche skyllianischen Wodka die ich im Wrack gefunden habe und wir schickern uns einen an. Dafür erwarte ich auch nicht das sie mich erfreuen, wie sie es vorhin so schön ausgedrückt haben, sondern nur das sie ein wenig meine Neugier stillen. Anders als bei mir macht ihre Anwesenheit hier für mich nämlich immer noch wenig Sinn. Mein letzter Kenntnisstand war nämlich das sie Pilotin eines eigenen Schiffes sind und nicht Pauschalreisende auf einem abgefuckten Passagierschiff.", schlug Kathy im freundlichen Tonfall vor.
    "Natürlich nur ein Vorschlag. Sie können mir natürlich auch einfach wieder ein freundliches Fick dich ins Knie an den Kopf werfen, dann ziehe ich alleine mit meinem Krempel weiter.", fügte sie mit einem schmalen Grinsen hinzu. Um ehrlich zu sein rechnete sie mit der Variante, immerhin war ihr die Abneigung ihres Gegenübers wohlbekannt. Allerdings war sie tatsächlich neugierig und mehr als den üblichen Schwall an Beleidigungen riskierte sie durch diese Geste des guten Willens auch nicht.
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  14. #54
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    "Absolut und überhaupt GAR-NICHTS.", unterbrach Luceija jede mögliche Antwort, die von Leif hätte kommen können und stand dabei dann sogar auf - vielleicht auch, weil sie glaube, dass dann das mit dem gestikulieren leichter gefallen wäre, aber die ausladenden Gesten waren noch immer durch die 'Handschuhe' eingeschränkt und ließen sie selbst nur knurrig seufzen. Von so einer Schachtel aus dem Bau geholt zu werden hatte sich die Sizilianerin nicht gewünscht und schien auch keinerlei Hehl daraus machen zu wollen, dass es ihr im Grunde scheiß egal war die letzte Frist hier abzusitzen, weil diese - so glaubte sie zu wissen - ohnehin nicht mehr lange andauern konnte. Ohne Leif als zweiten Verdächtigen ohnehin nicht. Sie würde nämlich schlicht nicht reden. "Die Leute hier sind dilettantische Idioten die jeden Kinderstreich als Kriegsverbrechen deklarieren - DAS ist unsre Straftat! Zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein - UND das Pech zu haben ein paar gelangweilten Vorstadtbullen S C H E I N B A R", hier machte sie eine kleine Dramatikpause, "mit einer Shockwave den Tag versaut zu haben, wobei ICH", sie hob ihre gefesselten Hände, "das nicht mal kann! Und das was Leif", sie sprach den Namen natürlich immer noch anders aus als Edna es machen würde, "da gemacht hat warn vielleicht ein paar Zaubertricks aber sicher WEIT entfernt davon IRGENDWAS gefährliches zu sein."
    Bereits ins Temperament hineingeredet, war Luceija ein paar ungelenke Schritte durch die Zelle getreten und hatte nicht ausgelassen dabei immer wieder giftige Blicke an Leif und Edna vorbei und in die Augen der zwei Polizisten zu werfen, die zur Absicherung auf der anderen Seite des Gitters standen und maßgeblich an der Inhaftierung der beiden beteiligt gewesen waren.
    "UND SIE", widmete sich die Schwarzhaarige nun direkt der optischen Großmutter und wedelte mit ihrem gefesselten Händegeflecht bedrohlich in Richtung der alten Frau, blieb dabei aber bedrohlich ruhig "Halten besser ihr Maul und reden weder über mich, noch über meine Figur oder meine Sprache. GANZ BESONDERS nicht über meine Sprache, wenn man IHRE nicht mal vollgesoffen bis unter den Haaransatz verstehen kann. Ich habs versucht - hat nicht geklappt."


    Eine ganze Zeit lang schienen Edna's Augenbrauen sich lediglich zu heben, die Alte die Beleidigungen kommentarlos zu akzeptieren. Nahm Luceija das aber wirklich an, wurde sie gleich darauf eines besseren belehrt.
    "Hör zu, Pampas-Penelopé!", kratzte die Stimme Schwedin die Wände hoch. "Mir ist egal ob Kinderstriche-...", die Sprachbarriere entwickelte sich wirklich zu einem delikaten Problem, "...bei euch im Schaschliknirvana ein nettes Vergnügen sind, bei uns verabscheut man es genauso sehr wie euren widerlichen Espresso. Und du hast Glück dass mein Neffe dein großes Mundwerk gelegentlich stopft. Andernfalls würdest du hier noch eine Weile in deinen Backhandschühchen sitzen."
    Nach einer kurzen Kunstpause, untermalt von dramatischen Blicken, schlug Edna ihren Stock, gleich einem Zepter, zweimal auf den Boden um lautstark die brünette Barbie herbeieilen zu lassen. Ihr Geld war sie bereits losgeworden, jetzt wollte sie ihren Neffen und sein lästig vorlautes Anhängsel mit nach Hause nehmen.
    AeiaCarol ist offline

  15. #55
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Jane

    ,,Geh schon mal vor, ich muss noch kurz mein Zeug holen. Bin gleich wieder da."
    Ein klein wenig enttäuscht blieb Delia zurück und sah der anderen Frau nach. Nach all dem Trubel und der Menge an Menschen um sie herum, war es jetzt plötzlich sehr still um sie herum. Natürlich, die Aufräumarbeiten verursachten Lärm, und auch die Stimmen der wenigen Proteus-Bewohner, die ihren Weg in die Kantine gefunden hatten - ob von Hunger oder Neugier getrieben, konnte Delia nur erahnen. Trotzdem hatte sie das eher abrupte Entfernen ihrer Kollegen für einen Moment überrumpelt.
    Delia gönnte sich einen kleinen Seufzer, und beschloss dann, Jane beim Wort zu nehmen. Wie vorgeschlagen trat sie an die leicht lädierte Essensausgabe und spähte auf das, was eilig als Mittagessen bereitet worden war. Salat, Fisch, Chili - vermutlich aus der Dose und aufgewärmt. Dazu einige Brötchen, die vermutlich vom Frühstück übrig geblieben waren. Trotzdem duftete es verführerisch und ihr Magen verlangte lautstark nach Füllung.
    Zufrieden mit einem Tablett, das auf ihre Bitte hin großzügig beladen worden war, in den Händen, ließ sie den Blick schweifen, auf der Suche nach einem stabilen Tisch. Die Auswahl war beschränkter als am Morgen noch, offenbar hatte man die nicht mehr nutzbaren Möbel mittlerweile entfernt. So steuerte sie den ersten freien Tisch an, ließ sich nieder und machte sich fast augenblicklich über ihre Mahlzeit her.
    Nach einigen Bissen hielt sie schließlich inne, aktivierte ihr Omnitool und tippte eine Nachricht: "Verrückter Tag heute. Sprechen wir uns heute Abend?" Mit einem Lächeln blickte sie einen Moment auf das orangene Leuchten an ihrem Arm, dann deaktivierte sie das Gerät wieder und nahm eine weitere Gabel mit Salat.

    ,,Da bin ich wieder", erklang es schon bald neben ihr und mit einem Lächeln, das von einem vollen Mund etwas verzerrt wurde, grüßte Delia die Soldatin, die eine große schwere Tasche unter den Tisch schob und sich dann selbst zur Essensausgabe aufmachte. Da es erst wenige Menschen in die Kantine gezogen hatte, dauerte es nicht lange bis sie zurückkehrte und sich ihr gegenüber niederließ. ,,Guten Appetit", wünschte sie und Delia, erneut den Mund voll mit Salat, nickte nur zustimmend. Das Essen war essbar, auch wenn sie es vorzog, wenn Dressing und Soße eine Weile ziehen konnten; doch das war aufgrund der knappen Zeit wohl nicht möglich gewesen. Trotzdem bereitete sich langsam aber stetig ein wohliges und warmes Gefühl in ihrem Magen aus, sodass sie bald langsamer aß.
    ,,Ich komme von Terra Nova. Hab dann aber an zig verschiedenen Orten gearbeitet."
    "Also auch ein Koloniekind", kommentierte Delia. "Ich bin auf Elysium geboren", fügte sie schließlich erklärend hinzu. "Ich bin dann auch nicht weit gekommen. Mit 15 dann auf die Grissom Akademie." Sie schmunzelte, hatte sie doch etwas ähnliches schon einmal gehört. Weit gereist war sie tatsächlich nicht. "Ich wurde erst vor ein paar Tagen als Physiotherapeutin für Proteus rekrutiert. Ich weiß nicht wieso gerade ich, ich bin ja nun nicht wirklich die Erfahrung in Person." Sie lachte, übertönte dabei die eigenen kleinen Selbstzweifel, die sich hier und da bemerkbar machen wollten.
    ,,Warte, wo wir gerade dabei sind: Was ist das hier eigentlich für ein Laden?", fragte dann Jane und Delia hielt mit dem Essen inne und sah Jane einen Moment prüfend an. Was war das denn für eine Frage?
    "Uhm ..." Delia schluckte den aktuellen Bissen Fisch herunter und war offensichtlich ein wenig irritiert. "Proteus. Ein Rehabilitationszentrum der Allianz. Schwer verwundete Soldaten werden hier vor allem physisch, aber auch psychisch, behandelt und rehabilitiert. Damit sie irgendwann entweder wieder in den Einsatz zurückkehren können - oder wenigstens ein lebenswertes Veteranenleben ... naja leben können." Sie zuckte mit den Schultern, lächelte aber. "Wir sind ein Team aus Psychologen, Medizinern und Physiotherapeuten. Für jeden Fall soll jemand bereit sein. Soweit ich weiß sind hier viele Fälle von Amputationen oder Gliedmaßenverlust, aber auch Wirbelsäulenschäden oder ähnliches."
    Sie spielte mit ihrer Gabel mit dem Fisch auf ihrem Teller, schob ihn durch die fade Soße hin und her. "Hat man dir das nicht gesagt? Du musst doch wissen, wohin man dich schickt? Haben sie dir wenigstens gesagt, was deine Aufgabe hier sein wird?" Delia war gelinde gesagt etwas irritiert. Die Allianz würde doch niemanden herschicken, ohne ihm zu sagen, worum es ging, was seine Aufgabe hier sein würde?


    Janes Gabel verharrte in der Luft und wenn sie es nicht besser gewusst hätte, wäre sie sich sicher gewesen, dass ihr Mund etwas offen stand, als sie Delias Antwort hörte. "Wir sind ein Team aus Psychologen, Medizinern und Physiotherapeuten. Für jeden Fall soll jemand bereit sein. Soweit ich weiß sind hier viele Fälle von Amputationen oder Gliedmaßenverlust, aber auch Wirbelsäulenschäden oder ähnliches." Delias skeptischer Blick wurde nicht unbedingt entspannter, als sie Janes offensichtliche Ratlosigkeit bemerkte. "Hat man dir das nicht gesagt? Du musst doch wissen, wohin man dich schickt? Haben sie dir wenigstens gesagt, was deine Aufgabe hier sein wird?" Die Technikerin legte ihr Besteck zur Seite. ,,Ich bin in einer Reha-Klinik gelandet... Die zarte Ironie, dass ein Rollstuhlfahrer eine Rehabilitationseinrichtung leitete, fiel ihr gar nicht auf. Auch Delias Anmerkung bezüglich Grissom wurde vollständig überstrahlt von ihrer Vorstellung von älteren Herrschaften in Frottee-Bademänteln mit Allianzlogo auf dem Weg zur Wassergymnastik. ,,Ich bin in einer Reha-Klinik gelandet... Sie stutzte und schaute einen Moment zur Seite. Die Scheiben der Mensa waren größtenteils bereits repariert worden und im Hof schien sich die Unruhe der letzten Stunde langsam zu legen. Sie atmete einmal tief durch und wandte sich dann wieder zu Delia: ,,Was man mir gesagt hat war: Melde dich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, steig in das Shuttle und lass dich da abwerfen, wo es hinfliegt." Die Skepsis im Gesicht der Physiotherapeutin nahm zu und Jane wälzte ihre Worte lange im Mund herum. Wie viel konnte sie erzählen? Und was sollte sie überhaupt erzählen? Nach ihrem Streich mit dem gefälschten Extranet-Account war sie sich endgültig sicher, dass ihre sinnlosen Versetzungen mit Therum zu tun hatten, aber was hatte sich das Flottenkommando bitte dabei gedacht, sie hierher zu schicken? ,,Das geht schon über ein Jahr so: Ich werde quer durch die Galaxie geschickt und erfahre immer erst vor Ort, was ich zu tun habe.", entschied sie sich für einen halbwegs wahren Mittelweg. ,,Aber in eine Klinik haben sie mich noch nie geschickt, das ist neu. Und bei der ganzen Action eben habe ich mich eher wie bei meinem letzten Fronteinsatz gefühlt als wie in einem Krankenhaus. Niemand kämpft gern in Krankenhäusern..." Sie legte ihre Ellenbogen auf die Tischplatte und schaute ratlos drein. Durch Zufall war sie ja grade zu dem Zeitpunkt hier eingetroffen, wo sie helfen konnte, aber für die nächste Zeit hatte sie keine Ahnung, was sie hier tun sollte. Sie rechnete nicht damit einen Mako zu finden, an dem sie herumschrauben konnte und ein Muay-Thai-Kurs würde vermutlich nicht in das Konzept einer Rehabilitationsanlage passen: Nach manchen Trainingseinheiten hatte sie sich damals gefühlt, als bräuchte sie selbst ein paar Wochen Reha. ,,Also wenn MacDarragh vielleicht noch jemanden braucht, der euer internes Sicherheitssystem durchsieht, kann ich mich eventuell nützlich machen.... Es klang mehr nach Hilferuf als nach Angebot, denn nach der Hektik der letzten Stunden sah Jane erneut wochenlange Untätigkeit und Langeweile auf sich zukommen. Sie dachte an die Begegnungen, die sie hier bereits gemacht hatte. Delia und Julian würden in einer Klinik natürlich genug zu tun haben, MacDarragh musste wichtig tun und Befehle brüllen und Lisa war am Empfang den ganzen Tag damit beschäftigt, hübsch auszusehen und zu lächeln. ,,Und wie passe ich da rein?", fragte sich Jane und schaute auf ihren Teller. Der Appetit war ihr vergangen und in ihrem Bauch wälzte sich ein Knäuel aus Verwirrung, Frust, Wut und Ärger herum. Jetzt schickte man sie schon zurück in eine richtige Militäreinrichtung und es war natürlich ein Militärkrankenhaus in dem sie so nützlich war wie Käfer auf dem Rücken. ,,Ich gehe gleich zu MacDarragh rüber und spreche mal mit ihm. Weißt du, wo ich ihn finde? Hast du heute noch etwas vor?", fragte sie Delia. Eigentlich wollte sie nur noch unter die Dusche und ins Bett, aber nun war an Ruhe nicht zu denken. Erst einmal musste einiges geklärt werden.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (23.03.2016 um 17:46 Uhr)

  16. #56
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Schon wenige Minuten später erwachte der zuständige Neurologe aus seinen tranceartigen Reflexionen der heutigen Geschehnisse und fand sich im Konferenzraum wieder, den er beinahe fremdgesteuert betreten hatte. Er saß zwischen anderen Angestellten um ihn herum, hauptsächlich erfahrenere Pfleger und einige medizinische und psychologische Spezialisten, aber auch das sonst bei Konferenzen dieser Art unüblichere Sicherheitspersonal. Alle diskutierten entweder 'angeregt', um es noch untertrieben auszudrücken, oder rauften sich kopfstützend in ihrer Fassungslosigkeit die Haare über ihren Holopads, als sie die zusammengefassten Vorfälle der letzten Stunden und die Personalakten der Beteiligten nach etwas durchsuchten, von dem sie wohl selbst nicht genau wussten, was es war. Julian selbst hingegen trommelte nur ungeduldig auf der Tischplatte herum, stieß prustend Luft aus und zischte durch die Zähne eine kurze Melodie, während er auf seinem Drehstuhl hin und her schwenkte. Sein Blick fokussierte, mehr aus Langeweile als aus Appetit, die Salzstangen, die vor ihm in einem Glasbehälter gebündelt standen, bis er schließlich nach etwa einem Dutzend davon griff und das Bündel auf einmal in der Hälfte durchbiss. Während er sich laut kauend wieder im Konferenzssal umblickte, die Hände im Schoß verschränkt wie ein untätiger Schuljunge nach dem erledigten Arbeitsauftrag, traf sich sein Blick mit dem einer seiner Kollegen, der ihn mit einer gewissen Empörung im Ausdruck beobachtete und selbst dann weiter anstarrte, als sich ihre Augen trafen. Wie zum Alibi beugte sich Julian daher über seine eigenen, noch nicht einmal aufgerufenen Akten und versuchte, seine knurpsenden Kaugeräusche so gut es ging zu reduzieren.
    Beinahe verschluckte er sich an dem noch viel zu trockenen Gebäckstaub in seinem Mund, als der Security-Officer der Station den Raum betrat und sein Holopad mit einem lauten Knall flach auf die Tischplatte warf, sodass alle im Raum urplötzlich verstummten und zu ihm blickten.
    "Dann schätze ich, Herrschaften, wir können die Sitzung eröffnen", begann er ohne Vorstellung und weitere Umschweife mit der Leitung der Konferenz, sodass Julian noch mehr den Drang verspürte, seinen eiligen, noch viel zu trockenen Snack so schnell wie möglich einzuspeicheln und herunterzuschlucken.
    "Das Thema dürfte wohl allen bekannt sein - zwei unserer Patienten haben sich offenbar in einem Zustand geistiger Umnachtung selbstständig gemacht und die ganze Anlage in der letzten Stunde abgeriegelt und lahmgelegt. Fast das gesamte Sicherheitspersonal war entweder in der Zentrale oder in anderen Korridoren eingesperrt, da man nur auf einen Angriff von außen vorbereitet war. Die Sicherheitsmängel, die die Anlage und das Wachpersonal betreffen, werden in einer separaten Sitzung intern besprochen und ausgemerzt. Diese Sitzung soll hingegen klären, wie es sein konnte, dass weder vom medizinischen, noch vom psychologischen Personal irgendwelche Warnsignale über den bevorstehenden 'kleinen Ausraster' unserer beiden Verdächtigen festgestellt wurden. Außerdem muss der momentane Zustand beider Patienten neu geklärt werden. Ein Verhör findet bereits in diesen Minuten statt. Wir werden versuchen zu klären, ob man es vertreten kann, Lt. iiyama und Lt. Avon weiterhin auf der Station zu belassen. Dazu werden wir uns jetzt erst einmal über den körperlichen Zustand von Lt. Iiyama, unserem Hauptverdächtigen, aufklären lassen. Unglücklicherweise ist der medizinische Leiter Dr. Svensson derzeit beurlaubt, sodass uns Dr. Ward freundlicherweise über die Details aufklären wird."
    Inzwischen lag Julians Blick längst nicht mehr auf den strengen Augen des blonden Security-Officers, sondern beäugte skeptisch einen hartnäckigen Ölfleck auf seiner cremeweißen Leinenhose, der sich selbst bei hartnäckigem Rubbeln mit einem Taschentuch nicht entfernen ließ. Als er daher auch nach mehreren Sekunden der Stille, in der alle Augen des Raums auf ihn gerichtet waren, nicht reagierte, räusperte sich der Wachmann am Ende des Tisches auffällig und wiederholte mit erhobener Stimme: "Doktor Ward!", womit Julian endlich aus seiner Ablenkung erwachte, die erwartungsvollen Augen um sich herum bemerkte und sich dann eilig aufrichtete. "Ah, ähm...", begann er zu stammeln und nahm sein Holopad an sich, auf dem er aber keinerlei hilfreiche Fakten aufgerufen hatte, sodass er es wieder hinlegte, dann aber doch wieder aufhob, um zumindest den Schein zu wahren.
    "Lt. Iiyama", wiederholte er den Namen des Patienten, um sich selbst auf das Thema einzustimmen, während die ersten Mitarbeiter am Tisch bereits die schlechte Vorbereitung des Doktors witterten und beschämt oder gelangweilt die Aufmerksamkeit verloren.
    "Wie sie Ihren Akten sicher schon entnehmen können... handelt es sich bei ihm um einen Anwärter für eine geplante Augmentation in Form einer kybernetischen Arm-Prothese. Ein Treffer mit einem großkalibrigen Hochgeschwindigkeitsprojektil zerfetzte ihm nahezu alle wichtigen Blutgefäße und Nerven im Oberarm, sodass eine Amputation die einzig sinnvoll Lösung war, bevor man ihn hierher schickte. Vorher als hervorragender Scharfschütze berüchtigt, nannten ihn die Kriminellen im Terminus-System ironischerweise auch den 'rechten Arm des Todes' - ein Votum für einen aktualisierten Spitznamen steht noch aus", witzelte Julian trocken und schmunzelte dabei leicht, doch als er erneut keinerlei Reaktion auf seinen makaberen Scherz erntete, räusperte er sich und setzte neu an.
    "Nun, zumindest haben wir die verbleibende Stumpfwunde nach seiner Ankunft ausreichend behandelt. Vergiftungserscheinungen gab es keine und die Schmerzmittel konnten ebenfalls bereits abgesetzt werden. Zur Vorbereitung der Zellapoptose im später abzutragenden Implantationsbereich und zur Rückbildung der abgetrennten Axone habe ich ihm in den letzten Tagen mehrere Injektionen täglich in absteigender Dosis verabreicht. Körperliche Nebenwirkungen konnte ich keine beobachten. Einen Zusammenhang zwischen dem Vorfall und der Behandlung schließe ich daher aus. Die genauen Daten sind für alle hier anwesenden Mediziner einsehbar, falls sie das überprüfen möchten."
    Ein etwas selbstgefälliger Blick legte sich nach diesen Worten auf Julians Lippen, als er sich einen Einwand abwartend im Raum umblickte. Er wusste, dass keiner der hier Anwesenden eine ausreichende neurologische Ausbildung hatte, um die allerkleinsten Details seiner Behandlungsmethoden nachvollziehen zu können. Wenn ihm überhaupt irgendjemand hätte widersprechen können, wären es externe Spezialisten gewesen, denen man die gesamte Akte erst hätte zusenden müssen. Und das war angesichts der Geheimhaltungspolitik der Allianz kaum wahrscheinlich.
    „Eine Frage hätte ich allerdings tatsächlich“, mischte sich eine der Assistenzärztinnen des Bereichs ein, mit der Julian in der Vergangenheit schon einige unangenehme Begegnungen gehabt hatte. Sie hatte schon viele von Julians Methoden in Frage gestellt oder um eine detaillierte Begründung gebeten, war aber bisher glücklicherweise mit den meisten seiner Argumentationen schließlich zufrieden gewesen. Dass sie sich jetzt wieder einmischte war daher gleichermaßen erwartbar und unproblematisch.
    „Sie haben dem Patienten heute morgen ein neues Mittel verabreicht, wie die Akte besagt. Die Zusammensetzung haben sie hier zwar benannt, aber mir erschließt sich nicht der therapeutische Nutzen des Wirkstoffs.“
    „Knochendichte“, schoss es aus Julians Mund einsilbig und beinahe noch in der selben Sekunde, in der der letzte Laut der Frage nachhallte – beinahe etwas zu früh.
    „Es sollte die Knochendichte im Stumpfbereich erhöhen, um eine spätere Verankerung der Implantate verlässlicher zu machen. In der Vergangenheit habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht“
    „Und Sie meinen damit ihre Vergangenheit bei Cerberus oder auf Omega?“, warf ihm ein zweiter Assistenzarzt von der linken Seite an den Kopf und hob dabei überheblich seine Brauen an. Obwohl dieser dabei versuchte, weiterhin einen seriösen Ausdruck zu wahren, war die Abfälligkeit in seinem Ton offensichtlich. Julian blinzelte bei der Frage mehrmals und starrte seinen Kollegen zunächst wortlos an, ehe er dann doch lächelte. Offenbar hatten sich die vertraulichen Details seiner Personalakte doch bereits bei einigen der Kollegen herumgesprochen.
    „Bei beiden Arbeitgebern. Es gab dort 80% weniger Spätkomplikationen und eine erheblich schnellere Abheilphase. Wenn man von den Arbeitsumständen absieht, auf die ich keinen Einfluss hatte, war die Methode also durchaus erfolgreich.“
    „Und der verwendete Stoff, der offenbar noch nicht offiziell zugelassen ist, hat keinerlei Einfluss auf Hormon- oder Nervensystem?“, ergänzte die erste Assistentin wieder von der rechten Seite. Es war offensichtlich, dass sich hier eine kleine Splittergruppe gegen den Doktor geformt hatte.
    „Eine Veränderung der Psyche ist dabei absolut ausgeschlossen, falls Sie darauf anspielen wollen. Der Wirkstoff ist zwar noch nicht zugelassen, jedoch intensiv getestet. Ich mag hier neu sein, bin aber kein Anfänger.“
    Die beiden Kontrahenten tauschten kurze Blicke aus, nickten dann einigermaßen zufrieden und schlugen ihre Mappen zu. Julian atmete unmerklich auf, als man die auf ihn gerichteten Waffen wieder gurtete, verschränkte dann selbstbewusst und sich umblickend die Hände hinter dem Rücken, ehe er sich wenig später wieder setzte.
    „Wenn es also keine weiteren Fragen an unseren Neurologen gibt, können wir mit dem psychologischen Gutachten von Dr. al Sharidi weitermachen“, moderierte der Sicherheitsoffizier nun das Wort zu Abu, der zwar seinen Stift unruhig zwischen zwei Fingern wippte, sodass er klackernd auf der Tischplatte trommelte, der aber ansonsten recht gelassen in seinem Stuhl saß – oder vielmehr 'hing'. Dass er nun das Wort hatte, schien für ihn kein Grund zu sein, sich zu erheben. Stattdessen räusperte er sich nur kurz und brachte seine Meinung mit einem leichten, sympathsichen Schmunzeln und einer von der Feier des Vorabends noch etwas heiseren Stimme vor.
    „Ich hatte leider bisher nur eine einzige Sitzung mit Lt. Iiyama, sodass ich noch kein ausführliches Gutachten über seinen Geisteszustand abgeben kann. Ich warte damit noch, bis ich die Aufnahmen des Verhörs bekomme. Bisher kann man aber sagen, dass- “
    „Sagten Sie eine einzige Sitzung?“, mischte sich Julian interessiert ins Wort ein. „Verzeihen Sie meine Unterbrechung, ich frage nur aus Interesse. Immerhin besagen die Akten, unser Lieutenant hätte ein schweres Kriegstrauma davongetragen – vor allem seit seiner Verwundung auf dem Schlachtfeld. Wäre da nicht eine viel umfassendere Therapie nötig gewesen?“
    „Sicher. Ich habe ihm mehrfach Sitzungen angeboten, aber nur auf freiwilliger Basis. Lediglich die Gruppensitzungen sind verpflichtend und in diesen hat sich Iiyama bisher noch nicht beteiligt. Eine wirkungsvolle Therapie ist nur mit Einverständnis des Patienten möglich. Ohne einen eigenen Gesprächsbedarf ist eine Therapiesitzung wirkungslos oder sogar schädlich.“
    „Mit anderen Worten“, schmatzte Julian, während als er sich eine weitere Salzstange in den Mund schob und mit dem übrigen Ende in seinen Fingern kreisend gestikulierte, „Sie haben einen mental instabilen Elitesoldaten undiagnostiziert und unbehandelt seiner eigenen Psychose überlassen?“, fragte der Doktor in einem ruhigen Tonfall, als sei es eine ganz gewöhnliche Nachfrage gewesen. Für alle Anwesenden war die Anschuldigung hingegen offensichtlich, sodass schnell Getuschel und Unruhe losbrach und viele eilig den entsprechenden Teil der Krankenakte nachschlugen oder nur nachdenklich ihre Unterkiefer rieben.
    „So würde ich das jetzt nicht ausdrücken“, lachte Abu verlegen und rang einen Augenblick nach Worten, verunsichert durch die misstrauischen Blicke, die jetzt auf ihm ruhten.
    „Ich habe ihn natürlich trotzdem beobachtet. Er wirkte auf mich gut resozialisiert und war generell unauffällig. Er fing an, sich anderen Patienten anzuvertrauen. Ein wichtiger erster Schritt der Traumaverarbeitung.“
    „Und mit anderen Patienten meinen Sie sicher Lt. Avon. War die nicht an dem Vorfall genauso beteiligt?“, hakte Julian wieder scheinbar naiv nach, woraufhin erneutes Getuschel angefacht wurde.
    „Also mir scheint die Sache eindeutig“, mischte sich ein etwas ergrauterer Mann aus der psychologischen Betreuung ein, der bis jetzt nur kopfschüttelnd geschwiegen hatte. „Wir haben bei der Beobachtung unserer Traumapatienten erhebliche Lücken zugelassen und eine gefährliche Verbrüderung mit anderen mental instabilen Anlagenbewohnern als Resozialisation gedeutet. Der Bursche hat sich in seine Psychosen hineingesteigert und wir haben ihm weder Halt geboten, noch seinen Absturz bemerkt. Ich fürchte, die psychotherapeutische Abteilung muss für diesen Vorfall die Verantwortung übernehmen.“
    „Finden Sie das nicht etwas voreilig? Eine medizinische Untersuchung und das Ergebnis des Verhörs stehen doch noch aus“, warf Abuyin etwas nervös ein, als er spürte, dass er in Folge die Hauptschuld zugeschoben bekäme.
    „Es geht hier ja nicht um ein endgültiges Urteil oder eine verbindliche Schuldzuweisung. Sollte man tatsächlich eine Fahrlässigkeit unterstellen können, wird sich ein Militärgericht darum kümmern.“, übernahm der Sicherheitsoffizier wieder das Wort und beunruhigte Dr. al Sharidi damit natürlich nur weiter, „Wir versuchen hier nur, die Ursachen auszuloten, um zu verhindern, dass es weitere Vorfälle gibt. Und für mich scheint die Beweislage jetzt schon recht eindeutig auf den Hauptfaktor hinzudeuten. Wir sollten sofort alle Patienten einer erneuten psychologischen Evaluation unterziehen, um sicherzugehen, dass uns in den nächsten Tagen nicht gleich der nächste Spinner den Strom abstellt. Ich eröffne ein Votum auf ihren Omnitools – bei einer 2/3-Mehrheit wird jeder Patient innerhalb der nächsten drei Tage psychologisch neu evaluiert.“
    Julian lehnte sich in seinen Bürostuhl zurück und behielt in seinem Sieg eine neutrale und seriöse Mimik. Mit einer schwungvollen Bewegung des Fingers unterstützte er das Votum auf seinem Holodisplay und faltete dann zufrieden die Hände auf seinem Bauch. Wie erwartet fiel kaum ein weiteres Wort über die medizinische Behandlung und somit hatte er sich erfolgreich aus der Verantwortung gezogen. Nun musste nur noch das Verhör mit Iiyama und Avon zu seinen Gunsten verlaufen. Doch bis dahin gab es noch zahlreiche Details der unglaublich trockenen Konferenz abzuhandeln, bei der Julian seine Mitstreiter von zuvor nur um ihr aufgewärmtes Dosenfutter in der Kantine beneiden konnte.
    Tjordas ist offline

  17. #57
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Eine ganze Zeit lang schienen Edna's Augenbrauen sich lediglich zu heben, die Alte die Beleidigungen kommentarlos zu akzeptieren. Nahm Luceija das aber wirklich an, wurde sie gleich darauf eines besseren belehrt.
    "Hör zu, Pampas-Penelopé!", kratzte die Stimme Schwedin die Wände hoch. "Mir ist egal ob Kinderstriche-...", die Sprachbarriere entwickelte sich wirklich zu einem delikaten Problem, "...bei euch im Schaschliknirvana ein nettes Vergnügen sind, bei uns verabscheut man es genauso sehr wie euren widerlichen Espresso. Und du hast Glück dass mein Neffe dein großes Mundwerk gelegentlich stopft. Andernfalls würdest du hier noch eine Weile in deinen Backhandschühchen sitzen."
    Nach einer kurzen Kunstpause, untermalt von dramatischen Blicken, schlug Edna ihren Stock, gleich einem Zepter, zweimal auf den Boden um lautstark die brünette Barbie herbeieilen zu lassen. Ihr Geld war sie bereits losgeworden, jetzt wollte sie ihren Neffen und sein lästig vorlautes Anhängsel mit nach Hause nehmen.


    "Ich kann ziemlich-"
    Luceija lies sich kurze Zeit von dem lauten Klopfen gegen den gegossenen, kalten Boden von ihrer Erwiderung abbringen. Nicht, weil sie sich durch den bedrohlichen Klang eingeschüchtert fühlte, sondern weil sie ihn einfach nicht mochte und dabei das Gefühl nicht los wurde, jemand wolle ihr mit einem Bohrer den Schädel aufknacken. Schon wieder. Instinktiv spannte sie die Schulter an und übte sich im Äquivalent eines Nackenreibens - nur ohne verfügbare Hände - um die 'minimalinvasiv' penetrierte Stelle an ihrem Schädel zu ertasten, die bei den falschen Bewegungen und jetzt mit Alkoholnachwirkungen, wirklich, WIRKLICH unangenehm wurde. Etwas lauter, gleichzeitig aber bestimmter fuhr die Sizilianerin fort die alte Frau verbal zu filetieren. "Ich kann ziemlich gut darauf verzichten von einer alten Schachtel aus dem Knast freigekauft zu werden. Meinetwegen sparen Sie sich Ihre ungeraden 20 Credits für ein paar Waldarzt-Romane und neue Beisser, wenn ihre alten mal wieder in nem Arsch eines Sechzehnjährigen steckenbleiben."

    Die Schwarzhaarige wollte abwinken und die Konversation weitestgehend übergehen. Sie hatte sich sogar vorgenommen, das graue Biest nun soweit es möglich schien zu ignorieren und sie mit Leif aus der Zelle spazieren zu lassen (der im Übrigen bislang einfach tatenlos dabei zusah, wie die Frauen sich mehr oder weniger ernsthaft bekriegten) und drehte sich dafür ab um erneut ihren rechtmäßigen Platz auf der unbequemen Liege einzunehmen. Im Moment lechzte sie einmal mehr nach Ruhe und vielleicht einem kleinen, winzig kleinen, unauffälligen Pillchen. Aber ihre Treter waren ja noch immer in Gewahrsam.
    Luceija ist offline

  18. #58
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Kathy war fast schon ein wenig überrascht das Charis ihr zustimmte. Nicht das ihre Haltung zu dieser Situation schwer einzunehmen war, dennoch hätte sie der Asari auch zugetraut ihr aus lauter Frackigkeit ans Bein zu pinkeln. So hingegen verstärkte die Schmugglerin Kathys aufgebaute Drohkulisse und malte die Zukunft des Batarianers in düsteren Farben. Gleichzeitig brachte sie noch ihre Biotik mit ins Spiel, eine Androhung die noch ein wenig eindrucksvoller war als ein simpler Schuss. Ob es jetzt schmerzhafter war seine Eier abgerissen oder abgeschossen zu bekommen war eine Fragestellung außerhalb Kathys Erfahrungshorizont, jedoch schien zumindestens der Mensch der Gruppe ein Einsehen zu haben. Seine Bekundungen keinen Ärger zu wollen, erschienen angesichts der herrschenden Situation jedoch wenig überzeugend. Angesichts der Tatsache was er und die beiden anderen unter "Zerstreuung" verstanden überlegte Kathy kurz ob es nicht das Beste wäre allen drei eine Kugel in den Kopf zu jagen. Allerdings würde das nur Probleme mit sich ziehen, im schlimmsten Fall würden sie in das Zielfeld der Gruppe des Turianers fallen. Kathy würde nicht wegen einer wildfremden Asari eine Art Dschungelkrieg anfangen, oder ihr eigenes Leben riskieren. Den Gedanken schien auch Charis zu haben, welche das blaue Leuchten einstellte und plötzlich mit ihrem Rucksack an den dreien vorbeiging. Die Schwarzhaarige betrachtete skeptisch die Szenerie, als sich die Asari plötzlich umdrehte und dem Batarianer mit Schlagring und Biotik einen knackenden Schlag in sein hässliches Gesicht gab. Die Menschenfrau wunderte sich das die Schmugglerin bei biotischen Schlägen überhaupt noch so einen Gegenstand benutzte, dass war ein wenig so als würde man einem Zug noch eine Eisenstange vorschweißen, aber das Ergebnis war mehr als deutlich zu hören. Kathy reagierte schneller als der andere Batarianer und zog ihre Waffe bevor dieser es tuen konnte. Ihr Blick machte dem Gegenüber mehr als deutlich das sein Vorhaben eine dumme Idee war und so ließ er den Griff seiner Pistole wieder los. Nach einer weiteren Ermahnung der Asari verschwanden die drei schließlich, ihren verwundeten Kameraden mit sich schleppend. Hoffentlich war dieser Turianer nicht ganz so hirnlos und instinktiv wie diese drei dort.

    Nachdem die drei Stooges verschwunden waren steckte Kathy ihre Waffe wieder weg. Die Schmugglerin kümmerte sich überraschend feinfühlig um die geschasste Asari, während Kathy zwischendurch Seitenblicke in den angrenzenden Dschungel warf. Sie rechnete nicht damit das die drei zurückkommen würden, auf jedenfall nicht zu dritt. Erstmal würden sie zu den Anderen zurückkehren, erzählen was vorgefallen war und dabei vermutlich eine ordentliche Lügengeschichte vom Stapel lassen. Wenn sie Glück hatten, würde der Turianer sie an den Folgen der eigenen Dummheit leiden lassen und nichts unternehmen. Oder er schickte jemanden zu ihnen der sich ihre Version der Geschichte anhören sollte. Das wäre ein rationale Handlung die zu einem Turianer passen würde. Allerdings konnten sie auch Pech haben und dieser Dexter würde das als Angriff auf seine Stärke sehen und blind zurückschlagen lassen. In dem Fall saßen sie ordentlich in der Scheiße, jedoch würde es eine Weile dauern bis das eine oder andere Geschehen würde.

    Nachdem sich die Asari ein wenig beruhigt hatte, machten sich die drei zusammen in Richtung Lager auf. Angesichts ihrer recht reichhaltigen Beute wären sie vermutlich beide nicht in die richtung gegangen, aber angesichts der Ereignisse wäre es mehr als fahrlässig gewesen die Asari alleine zurück zum Lager des Doc laufen zu lassen. Man sollte sein Glück niemals zweimal herausfordern, zumal war die Adoptivmutter immer noch nervlich ziemlich angeschlagen. Die Sonne schien noch immer hell und leuchtend am Himmel und das obwohl sie schon sehr lange auf den Beinen waren. Der Tag schien sehr lange auf diesen Planeten anzuhalten, was bedeutete das auch die Nacht sehr lange werden würde. Eine lange Nacht in einem unbekannten Dschungel, ohne Kenntnis der örtlichen Flora und Fauna. Je mehr Kathy darüber nachdachte, desto weniger gefiel ihr der Gedanke, sie verschob ihn allerdings aufgrund des immer noch nicht enden wollenden Tages nach hinten. Als das Lager in Sichtweite kam blieben sie schließlich stehen und die Asari machte sich auf den Weg zu ihrer Tochter, allerdings nicht ohne sich bei den beiden Frauen für die erwiesene Hilfe bedankt zu haben. Beide sahen ihr noch kurz hinterher wie sich zurück zu den Anderen aufmachte, dann waren sie beide wieder für sich selbst, beladen wie zwei Packesel. Eine sonderbare Stille lag in der Luft, keine der beiden ergriff nach dem erlebten Geschehen das Wort. Schließlich beendete Kathy das seltsame, unangenehme Schweigen. "Nun da wären wir wieder. Wir könnten uns jetzt auch in das Lager begeben, aber da ich vermute, dass sie auch keine übertrieben altruistische Ader haben, wäre es wohl dämlich mit den Taschen voller Strandgut dort hineinzuspazieren.", sprach sie das in ihren Augen recht offensichtliche aus.
    "So wie es aussieht wird es auch noch ein Weilchen dauern bis es nacht wird und ich habe im Moment keine Lust mich in das geschäftige Lagerleben zu stürzen. Mein Vorschlag zur Güte wäre, wir ziehen irgendwo unter, ich hole eine Flasche skyllianischen Wodka die ich im Wrack gefunden habe und wir schickern uns einen an. Dafür erwarte ich auch nicht das sie mich erfreuen, wie sie es vorhin so schön ausgedrückt haben, sondern nur das sie ein wenig meine Neugier stillen. Anders als bei mir macht ihre Anwesenheit hier für mich nämlich immer noch wenig Sinn. Mein letzter Kenntnisstand war nämlich das sie Pilotin eines eigenen Schiffes sind und nicht Pauschalreisende auf einem abgefuckten Passagierschiff.", schlug Kathy im freundlichen Tonfall vor.
    "Natürlich nur ein Vorschlag. Sie können mir natürlich auch einfach wieder ein freundliches Fick dich ins Knie an den Kopf werfen, dann ziehe ich alleine mit meinem Krempel weiter.", fügte sie mit einem schmalen Grinsen hinzu. Um ehrlich zu sein rechnete sie mit der Variante, immerhin war ihr die Abneigung ihres Gegenübers wohlbekannt. Allerdings war sie tatsächlich neugierig und mehr als den üblichen Schwall an Beleidigungen riskierte sie durch diese Geste des guten Willens auch nicht.


    Zugegeben die dreiste Halbasiatin brachte ziemlich gute Argumente. Wie, wenn nicht mit skyllianischem Wodka ließe sich dieser endlose Tag noch bestreiten? Allerdings hatte auch die Art der Abfuhr ihre Reize, aber da Charis nichts Bessere zu tun hatte und sie freien Alkohol schon aus Prinzip nicht ablehnte nickte sie schließlich und bedeutete ihr mit einem Wink zu folgen. Sie führte die Andere vorbei an dem Camp und direkt zum Rand des Urwalds. „Warten Sie einen Moment.“ Charis bemühte sich ihren Sessel aus dem Gebüsch zu zerren und entfernte die Pflanzen. „Ich würde Ihnen ja einen Sitz anbieten, aber…“ Mit ausladender Geste wies sie auf das Nichts um sich herum und ließ sich noch aus der Bewegung heraus in den Sessel fallen. Den pinken Rucksack hatte sie neben den Sitz gefeuert, zog ihn nun aber heran und zupfte eine der geschenkten Zigarettenschachteln hervor, riss sie auf und zog einen der Glimmstengel heraus. Als er brannte schmiegte sich Charis in den Sessel wie eine Königin auf den Thron. „Verfluchte Helligkeit“, begann sie eher zum Zeitvertreib zu schimpfen und aschte ab. „Eigentlich sollte man schon seit Stunden schlafen… Andererseits weiß ich nicht, ob in einem Dschungel schießwütiger Vergewaltiger überhaupt an Schlaf zu denken ist.“ Die Asari legte die eisblauen Augen auf Kathy, die sich mittlerweile im Schneidersitz niedergelassen hatte und in ihrer Beute kramte. „Ach so ja“, setzte Charis aufgrund ausbleibender Reaktionen an. „Wieso ich hier bin. Zuerst einmal: nein! Ich bin Ihnen nicht gefolgt! Ich hatte weder Sehnsucht nach Ihnen, noch plane ich einen Angriff oder gehöre zu irgendeinem Drogenkartell und soll den Spitzel machen. Ich hatte einfach nur Pech. Nehmen Sie es mir nicht persönlich, aber Sie haben mir bisher kein Glück gebracht. Ich konnte meine Schulden für mein Schiff tilgen nur um es dann bei einem biotischen Faustkampf wieder zu verlieren… verfluchter Turianer.“ Auf Kathys neugierig gehobene Augenbraue antwortete sie: „Jaaa, ich habe selbst gekämpft! Und ich hätte diesen Anfänger auch blutig geprügelt, wenn ich nicht schon einen Intus gehabt hätte. Apropos: wieso trinke ich noch keinen Wodka?“ Charis zog noch einmal an der Zigarette, drückte sie an der Seite des Sessels aus und schnippte sie dann unbedacht weg. „Also, wie gesagt… puff.“ Sie illustrierte das Verschwinden des Schiffes mit explodierender Gestik. „Und Sie? Wieso suhlen Sie sich nicht in Ihrem neuen Reichtum und Drogen?“ Bevor Kathy antworten konnte, tauchte an der Grenze zum Camp ein kleiner Kopf mit braunem Haarschopf auf. Die beiden Frauen verstummten und schauten zu dem Mädchen, das vorsichtig nähertippelte, schüchtern aber offenbar entschlossen. Charis richtete sich im Sessel auf. „Hey Kleine. Was machst du hier?“, fragte sie so nett sie konnte. Sie war es nicht gewohnt mir Kindern zu sprechen und oft genug wandten diese aus Missfallen ihr gegenüber den Kopf ab. Dieses Kind kam jedoch vorsichtig wie eine Maus näher und linste an Kathy vorbei zu Charis. „Du hast meinen Rucksack“, sagte sie schließlich mit hoher Stimme. Sie konnte nicht älter als acht sein. Charis erschauerte bei der Gewissheit, dass die Überlebenschancen für das junge Ding geringer waren, als die ihren. „Deinen Rucksack? Wer sagt das?“ „Mama!“, entgegnete das Mädchen entschlossen und zog eine beleidigte Schnute weil sie sich erklären musste. „Aaaah“, leuchtete es Charis ein. „Du bist also die… herrje, ich hab deinen Namen vergessen.“ Charis schenkte ihr ein Lächeln. Die Kleine freute sich darüber, lächelte zurück und kam näher. „Ja, dann ist das hier wohl deiner, oder?“ Die Asari hob den pinken Rucksack in die Höhe worauf die Kinderaugen zu leuchten begannen. „Gibst du ihn mir wieder? Mama hat gesagt ich soll nicht zu dir gehen und fragen. Aber sie hat auch gesagt, dass du nett bist.“ Charis schnaubte überrascht. Aber lieblich überrascht. Dann zog sie den Reißverschluss komplett auf und stellte den Rucksack auf den Kopf. Sämtliches Beutegut fiel zu den Füßen des Sessels und bildete ein wildes Sammelsurium an Krimskrams. Charis prüfte rasch, dass nichts mehr in den Fächern war, dann schloss sie den Rucksack und hielt ihn dem Mädchen hin. „Er gehört dir.“ Die Kleine kam dichter und langte nach dem Rucksack. Als sie ihn hatte strahlte sie das merkwürdige Katzenabbild auf der Vorderseite an und herzte das pinke Ungetüm auf so niedliche Art und Weise, dass Charis unweigerlich lächeln musste. Sie räusperte sich und sagte dann: „Nun aber zurück ins Camp. Sonst macht sich deine Mama Sorgen.“ „Kommt ihr denn nicht mit?“, fragte die Kleine altklug. Charis schüttelte den Kopf. „Ich muss hier draußen noch… ähm…“ Eine Ausrede suchend huschten ihre Augen über die landschaftlichen Begebenheiten. „Kräuter sammeln?!“ Die Kleine schaute sie kurz verdutzt an, nickte dann aber verständig und sagte: „Okay.“ Dann lächelte sie die beiden Frauen nochmals an und verschwand hüpfend gen Richtung Camp. Charis ließ sich wieder in den Sessel gleiten und bohrte ihren Blick in Kathy, die dem Mädel noch kurz in Gedanken versunken nachschaute. „Also, wo waren wir?
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  19. #59
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Zugegeben die dreiste Halbasiatin brachte ziemlich gute Argumente. Wie, wenn nicht mit skyllianischem Wodka ließe sich dieser endlose Tag noch bestreiten? Allerdings hatte auch die Art der Abfuhr ihre Reize, aber da Charis nichts Bessere zu tun hatte und sie freien Alkohol schon aus Prinzip nicht ablehnte nickte sie schließlich und bedeutete ihr mit einem Wink zu folgen. Sie führte die Andere vorbei an dem Camp und direkt zum Rand des Urwalds. „Warten Sie einen Moment.“ Charis bemühte sich ihren Sessel aus dem Gebüsch zu zerren und entfernte die Pflanzen. „Ich würde Ihnen ja einen Sitz anbieten, aber…“ Mit ausladender Geste wies sie auf das Nichts um sich herum und ließ sich noch aus der Bewegung heraus in den Sessel fallen. Den pinken Rucksack hatte sie neben den Sitz gefeuert, zog ihn nun aber heran und zupfte eine der geschenkten Zigarettenschachteln hervor, riss sie auf und zog einen der Glimmstengel heraus. Als er brannte schmiegte sich Charis in den Sessel wie eine Königin auf den Thron. „Verfluchte Helligkeit“, begann sie eher zum Zeitvertreib zu schimpfen und aschte ab. „Eigentlich sollte man schon seit Stunden schlafen… Andererseits weiß ich nicht, ob in einem Dschungel schießwütiger Vergewaltiger überhaupt an Schlaf zu denken ist.“ Die Asari legte die eisblauen Augen auf Kathy, die sich mittlerweile im Schneidersitz niedergelassen hatte und in ihrer Beute kramte. „Ach so ja“, setzte Charis aufgrund ausbleibender Reaktionen an. „Wieso ich hier bin. Zuerst einmal: nein! Ich bin Ihnen nicht gefolgt! Ich hatte weder Sehnsucht nach Ihnen, noch plane ich einen Angriff oder gehöre zu irgendeinem Drogenkartell und soll den Spitzel machen. Ich hatte einfach nur Pech. Nehmen Sie es mir nicht persönlich, aber Sie haben mir bisher kein Glück gebracht. Ich konnte meine Schulden für mein Schiff tilgen nur um es dann bei einem biotischen Faustkampf wieder zu verlieren… verfluchter Turianer.“ Auf Kathys neugierig gehobene Augenbraue antwortete sie: „Jaaa, ich habe selbst gekämpft! Und ich hätte diesen Anfänger auch blutig geprügelt, wenn ich nicht schon einen Intus gehabt hätte. Apropos: wieso trinke ich noch keinen Wodka?“ Charis zog noch einmal an der Zigarette, drückte sie an der Seite des Sessels aus und schnippte sie dann unbedacht weg. „Also, wie gesagt… puff.“ Sie illustrierte das Verschwinden des Schiffes mit explodierender Gestik. „Und Sie? Wieso suhlen Sie sich nicht in Ihrem neuen Reichtum und Drogen?“ Bevor Kathy antworten konnte, tauchte an der Grenze zum Camp ein kleiner Kopf mit braunem Haarschopf auf. Die beiden Frauen verstummten und schauten zu dem Mädchen, das vorsichtig nähertippelte, schüchtern aber offenbar entschlossen. Charis richtete sich im Sessel auf. „Hey Kleine. Was machst du hier?“, fragte sie so nett sie konnte. Sie war es nicht gewohnt mir Kindern zu sprechen und oft genug wandten diese aus Missfallen ihr gegenüber den Kopf ab. Dieses Kind kam jedoch vorsichtig wie eine Maus näher und linste an Kathy vorbei zu Charis. „Du hast meinen Rucksack“, sagte sie schließlich mit hoher Stimme. Sie konnte nicht älter als acht sein. Charis erschauerte bei der Gewissheit, dass die Überlebenschancen für das junge Ding geringer waren, als die ihren. „Deinen Rucksack? Wer sagt das?“ „Mama!“, entgegnete das Mädchen entschlossen und zog eine beleidigte Schnute weil sie sich erklären musste. „Aaaah“, leuchtete es Charis ein. „Du bist also die… herrje, ich hab deinen Namen vergessen.“ Charis schenkte ihr ein Lächeln. Die Kleine freute sich darüber, lächelte zurück und kam näher. „Ja, dann ist das hier wohl deiner, oder?“ Die Asari hob den pinken Rucksack in die Höhe worauf die Kinderaugen zu leuchten begannen. „Gibst du ihn mir wieder? Mama hat gesagt ich soll nicht zu dir gehen und fragen. Aber sie hat auch gesagt, dass du nett bist.“ Charis schnaubte überrascht. Aber lieblich überrascht. Dann zog sie den Reißverschluss komplett auf und stellte den Rucksack auf den Kopf. Sämtliches Beutegut fiel zu den Füßen des Sessels und bildete ein wildes Sammelsurium an Krimskrams. Charis prüfte rasch, dass nichts mehr in den Fächern war, dann schloss sie den Rucksack und hielt ihn dem Mädchen hin. „Er gehört dir.“ Die Kleine kam dichter und langte nach dem Rucksack. Als sie ihn hatte strahlte sie das merkwürdige Katzenabbild auf der Vorderseite an und herzte das pinke Ungetüm auf so niedliche Art und Weise, dass Charis unweigerlich lächeln musste. Sie räusperte sich und sagte dann: „Nun aber zurück ins Camp. Sonst macht sich deine Mama Sorgen.“ „Kommt ihr denn nicht mit?“, fragte die Kleine altklug. Charis schüttelte den Kopf. „Ich muss hier draußen noch… ähm…“ Eine Ausrede suchend huschten ihre Augen über die landschaftlichen Begebenheiten. „Kräuter sammeln?!“ Die Kleine schaute sie kurz verdutzt an, nickte dann aber verständig und sagte: „Okay.“ Dann lächelte sie die beiden Frauen nochmals an und verschwand hüpfend gen Richtung Camp. Charis ließ sich wieder in den Sessel gleiten und bohrte ihren Blick in Kathy, die dem Mädel noch kurz in Gedanken versunken nachschaute. „Also, wo waren wir?


    Kathy war ehrlich überrascht als die Asari tatsächlich ihren Plan zustimmte. Alkohol war anscheinend ein überzeugenderes Argument als sie dachte, vor allem auf einem Planeten fernab von der nächsten Bar. Die Schmugglerin ging voran und Kathy folgte ihr zu ihrer geheimen "Charishöhle", welche aus einem im Unterholz versteckten Sessel bestand in dem sich die Asari kurz darauf plumpsen ließ. Kathy musste sich mit dem Waldboden begnügen, wobei dieser wenigstens recht bequem war. Während sich die Schmugglerin berechtigterweise immer die noch immer am Himmel stehende Sonne beschwerte, kramte Kathy derweil in ihrer Tasche auf der Suche nach der Spiritouse. Sie war sich gar nicht sicher ob sie die Flasche mitgenommen hatte, aber wenn war sie unter dem ganzen Plündergut. Gleichzeitig hörte sie den Erläuterungen der Asari zu welche ihr erzählte das sie ihr Schiff, offensichtlich angetrunken, bei einer Schlägerei als Wetteinsatz verloren hatte. Kathy musste sich ziemlich zurückhalten um nicht laut loszulachen, beherrschte sich aber und grinste nur amüsiert vor sich hin. Glücklicherweise war ihr Gesicht in dem Moment der Tache zugewandt, die Asari hätte es vermutlich nicht so lustig gefunden wie die Menschenfrau. So abenteurlich die Geschichte auch klang, bei dem was Kathy bisher von der Schmugglerin mitbekommen hatte, ergab die Geschichte durchaus Sinn. Auch das Kathy es wieder gewesen war die ihr Pech brachte, obwohl sie sich zu der Zeit vermutlich schon halbsediert mit schmerzenden Knochen im Bett aufgehalten hatte. Das Geld welches ihr Kathy gezahlt hatte schien sie auch in die Tilgung des Schiffes gesteckt und damit direkt wieder verloren zu haben. Ziemlich nett von ihr dem Wettpartner ein unbelastetes Schiff zu übergeben.

    Nachdem sie erneut ihr Verlangen nach Alkohol geäußert und bildlich den Verlust ihres Schiffes vorgespielt hatte, wechselte die Asari das Thema und fragte Kathy nach dem Grund ihres Aufenthalts. Bevor Kathy etwa darauf erwidern konnte, bekamen sie jedoch Besuch, allerdings keinen unangenehmen wie es nach den bisherigen Ereignissen wahrscheinlicher gewesen wäre. Statt irgendwelchen Schlägern kam ein kleines braunhaariges Mädchen aus dem Unterholz heran, vorsichtig aber entschlossen. Nachdem es sich herangetraut hatte, erklärte es den Grund seines Kommens, der "Hello Kitty"-Rucksack, den Charis noch immer ihr eigen nannte. Es war also die Adoptivtochter der von ihnen geretteten Asari. Ein niedliches Ding und so konnte Charis scheinbar nicht anders ihre Bitte nach dem Rucksack nachzukommen.Vermutlich war sie einfach nur so überrascht nett genannt zu werden, wie es Kathy gewesen wäre. Schließlich verschwand das Mädchen freudestrahlend mit seinem Rucksack, während Kathy ihr mit einem leichten Lächeln hinterhersah. Hoffentlich überlebte das Kind, auch wenn die Chancen gering waren. Andererseits konnten Kinder mehr aushalten als man dachte, Kathy war der lebende Beweis. Schließlich brachte sie die Asari wieder zurück zum Thema.„Also, wo waren wir?

    Kathy zog die Flasche skyillianischen Wodkas aus der Tasche. Eigentlich dachte sie ihn ausgepackt zu haben, aber scheinbar hatte sie versehentlich die Flasche drinnen gelassen und stattdessen das Wasser ausgepackt. Jetzt war das von Vorteil da sie nicht zum Lager rennen musste, aber in Zukunft musste sie besser aufpassen. An so einem Ort wurden solche Fehler einem leicht zum Verhängnis. "Beim Kräuter sammeln glaube ich.",antwortete sie mit einem kleinen Lächeln und öffnete die Flasche. Kathy nahm einen ordentlichen Schluck, worauf sich sofort die Wärme und ein angenehmes Gefühl im Körper ausbreitete. Dann reichte sie die Flasche der Asari. "Hier ich habe leider keine Gläser dabei, aber ich habe keinen Herpes und solange sie auch frei davon sind sollte das kein Problem darstellen." Der Alkohol tat gut, auch wenn sie vermutlich noch etwas essen sollte. Auf fast nüchternem Magen soff es sich eher schlecht. Sie wollte ja kein Klischee erfüllen, dass hatte sie auf der Erde schon häufig genervt. Allerdings hatte sie trotz ihrer Abstammung keine Probleme mit Alkohol, oder Milchprodukten, in den Punkten überwog eindeutig ihre deutsch-russische Seite. Charis nahm nun ebenfalls einen kräftigen Schluck, die Asari vertrug garantier auch mehr als man es auf den ersten Blick vermutete.
    "Um auf die von ihnen gestellt Frage zurückzukommen, so ist die Antwort recht einfach, weil das Schiff abgestürzt ist. Ich hätte natürlich auf Korlus bleiben können und den hart erarbeiteten Reichtum genießen können, aber seinen wir mal ehrlich, Korlus ist eine Müllhalde auf der man nicht länger bleibt als nötig. Auch wenn man es sich mit Geld erträglich machen kann, ist es nicht gerade eine hübsche Umgebung, da hätte ich auch an dem Ort bleiben können wo ich herkomme. Urlaub mache ich auch lieber wo anders, die Sehenswürdigkeiten die ich gesehen habe reichen mir erstmal. Außerdem muss ich ja noch das restliche Geschäft organisieren, einen funktionierenden Handel einrichten, Produktion und der ganze Kram. Wobei es jetzt natürlich einfacher ist, die Hindernisse sind ausgeräumt und die Ware muss nur noch von einem Piloten von A nach B transportiert werden ohne Rennerei und Schießerei auf dieser Müllhalde.", erklärte sie etwas besser gelaunt und kramte in der Tasche nach dem Beutel mit Früchten.
    "Für die nächste Zeit sitzen wir aber wohl hier fest und nach Urlaub sieht es nicht aus." Sie fischte den Beutel hervor und nahm sich einen Apfel heraus. Dann stellte sie den Beutel in die Mitte und gab der Asari mit einer Handgeste zu verstehen das sie zugreifen durfte.
    "Sie haben also ihr Schiff verloren und wenn ich richtig verstanden habe vorher die 100000 Credits die ich ihnen gezahlt habe schon zur Tilgung der Schulden genutzt. Das ist Scheiße.", erklärte sie mit ehrlicher Anteilnahme. Auch wenn die Asari das natürlich durch eigene Dummheit verschuldet hatte, tat sie Kathy leid. Zumindestens ein kleines bisschen. "Und was haben sie jetzt vor, natürlich vorausgesetzt sie kommen lebend von diesem Planeten runter ?" Kathy nahm erneut die Flasche entgegen und nahm wieder einen kleinen Schluck zu sich. Die Sonne brannte immer noch am Himmel und mit irgedetwas musste man sich ja die Zeit vertreiben.
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (26.03.2016 um 14:09 Uhr)

  20. #60
    Ritter Avatar von Eandril
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Die Blondine hob entzückt eine Augenbraue. „Günstigere Umstände?“, wiederholte sie fragend und wunderte sich zudem ob sie da wirklich so etwas wie Röte auf den Wangen Narissas gesehen hatte. „Miss Miller, versuchen Sie etwa gerade mit mir zu flirten?“ Hanna lächelte süßlich und ließ den Zeigefinger den Rand des Glases entlangfahren. Sie dachte an die etlichen blauen Körper die sie schon in ihrem Bett beherbergt hatte und fragte sich, ob Narissa wirklich das meinte, was sie dachte was sie meinte. Einen Moment riss sich ihr Blick aus den verflucht grünen Augen der Attentäterin los und schaute nachdenklich zur Decke. Die Agentin sinnierte einen Moment lang über die Lippen der Aschblonden, fragte sich… Schließlich schaute sie Narissa wieder ins Gesicht und hielt das Lächeln aufrecht. Die Attentäterin war ein wenig nervös was aber kaum noch mehr von der Panikattacke herzurühren schien. Diese gewisse Schreckhaftigkeit in den feinen Gesichtszügen Narissas wirkte merkwürdig anziehend auf Hanna. „Ich bin eine gute Polizistin, als Mensch aber eine Niete. Helfen Sie mir auf die Sprünge! Nehmen wir mal an Sie wollten mich nicht umbringen und wir hätten uns zufällig woanders getroffen, wie denken Sie wäre unser Zusammentreffen dann abgelaufen?“ Der Finger beendete sein Kreisen um das Glas. Stattdessen schlossen er und seine vier Artgenossen sich um Selbiges und Hanna trank den bernsteinbraunen Alkohol in einem Zug. „Eine Sekunde pro gereiftes Jahr im Mund behalten. Schwachsinn!“, meldete sich eine besserwisserische Stimme im Hinterkopf zu Wort. Merkwürdig. Sonst war sie doch immer so konzentriert und derlei abschweifende Gedanken kamen ihr nur, wenn sie mal nervös wurde. Wieso wurde sie jetzt nervös? Hanna hatte plötzlich das Verlangen zu rauchen, stellte das Glas viel zu hart auf dem Tisch ab und blinzelte schnell hintereinander ehe sie sich besann und Narissa wieder ansah, gespannt auf die Antwort wartend. Sie zählte die Sommersprossen der Attentäterin, fing aber immer wieder bei Null an.


    Narissa sagte nichts, ganz einfach weil sie sich in eine Sackgasse geredet hatte, aus der es momentan kein Entkommen gab. Wäre Hanna ein anderer Mensch, oder noch viel besser, eine andere Asari... Dann hätte Narissa kein Problem damit gehabt etwas wie "Sie gefallen mir ziemlich gut und vielleicht hätte sich da etwas entwickeln können." zu sagen. Aber ihr Gegenüber war eben keine normale Person, und im Gegensatz zu sonst meistens konnte Narissa auch nicht sagen, was genau sie an der Agentin nun anzog. Für einen Augenblick senkte sich ein unangenehmes Schweigen über den Tisch, bevor Narissa sich mit einem frustrierten Seufzer mit der Hand durch die Haare fuhr und sagte: "Könnten wir nicht einfach vergessen, dass ich das gesagt habe?" Sie war sich bewusst dass sie damit eigentlich einen feigen Rückzieher machte, aber sie konnte in Hannas Gesicht nicht den geringsten Hinweis erkennen, wie die Agentin auf eine etwas aggressivere Taktik reagiert hätte. Und Narissa hatte inzwischen gelernt bei Hanna mit allem zu rechnen.
    Sie drehte nervös ihr leeres Whiskey-Glas auf dem Tisch herum. "Ich... es tut mir leid, falls ich zu distanzlos geworden bin." Manchmal war totale Kapitulation ein Ausweg, auch wenn es noch fast niemand geschafft hatte, Narissa so weit zu treiben. Sie wich Hannas Blick aus und blickte stattdessen durch das Restaurant. Vielleicht würde ja endlich das Essen kommen und sie aus dieser Situation erlösen.

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    Puh, ich habs geschafft
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