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  1. #21
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    Es amüsierte den Blonden doch sehr, wie seine kleine tollkühne Sizilianerin dort vor sich hin lamentierte und ihn über die Gepflogenheiten hinter schwedischen Gardinen aufzuklären versuchte.
    Noch während sie damit beschäftigt war, sich irgendwie wenigstens halbwegs bequem auf dem grauen Betonboden niederzulassen, tat Leif es ihr gleich und verfrachtete seinen Hintern auf den eiskalten Boden. Mit Heizungen hatte man es hier wohl nicht so.. Nun gut. Er verbrachte seine Zeit lieber damit, seinen Zeige- und Mittelfinger eine von Luceijas Strähnen schnappen zu lassen, um damit herumzuspielen. Ihr Ohr oder ihre Wange zu kitzeln, während er über ihre nächsten Schritte sinnierte.

    "Also...Da du offenbar über deutlich mehr Knast-Erfahrung verfügst als ich, bewerte meinen womöglich dilettantischen Plan!.", forderte er und wandte sich der zarten Schwarzhaarigen zu.
    "Da wir auf deine mörderische Biotik noch verzichten müssen und ich alleine schlicht zu schwach bin, wird nichts aus irgendwelchen tollkühnen Ausbruchplänen. Stattdessen könnten wir einfach einen Antrag auf Kaution stellen, die von meinen Taschengeld bezahlen-...", er klopfte mit ernster Miene gegen seine Hosentasche, "-...und uns für den Rest unserer Freiheit nochmal nach Palermo verziehen. Immerhin gibt's für Geiselnahme fette Strafen und wenn wir erst mal sitzen, dann kommen wir so schnell nicht mehr in deine Heimat. Du wirst natürlich verstehen, dass ich wenigstens einmal in Bestform halbnackt eure Strände entlang gehen will, bevor ich als alter Greis nach Haftentlassung dahin zurück kehre und meinen Lebensabend mit dir unter der Sonne genieße."



    Pitsch. Patsch. Kein Regen, aber das Geräusch erinnerte an frühkindliches Pfützenhüpfen nach einem sommerlichen Regenschauer. Wenngleich weit und breit weder Kinder zugegen waren, noch auch nur im Ansatz die schwedischen Temperaturen zum Pfützenhüpfen eingeladen hätten, war dieser nostalgische Klang allgegenwärtig, als Luceijas nackte Füße die Fliesenwand abtappelten. Dazu kam ein Lachen, dass durchaus auch in eine spielerische Umgebung gepasst hätte, allerdings ebenfalls von der Sizilianerin entstammte und ein bisschen zu dunkel und durch ihre falschherum-Haltung gedämpft aus ihrer Kehle drang. "Das ist jetzt etwas mies, weil ich dich gerade gesehen habe und du dich selbst nicht..", raunte sie, drehte dabei den Kopf in Leifs Richtung und bemerkte, dass durch seine Gefangennahme eines ihrer Haarsträhnen, an der linken Seite kurz die Kopfhaut spannte. "...aber hiernach noch nach Palermo? Und da auch noch ein paar Beamten ans Bein pissen? Selbst wenn ich dir glauben würde, dass du auch mit gesetzten Sizilianern prima Biotik-Bowling spielen könntest: DA wären wir dann nicht einfach mit nem kleinen Kautionswisch wieder draußen, ohne, dass du vorher 'nen Herzinfarkt bekommst." Man sah ihre Zähne, die vom Lächeln eingerahmt wurden, "Aber gut, dass dus erwähnst: Wenn uns das hier raus bringt wärs ne Option, oder?"
    Ein dreckiges Grinsen später spähte die Schwarzhaarige wieder an die Wand, die sie mit ihren Sohlen betastete. "Gelten meine Stiefel jetzt als Beweisstücke oder muss ich dafür auch nen Bürokratiemarathon durchlaufen, bis ich die wiedersehe?"

    Ihr war einmal mehr ganz recht, dass Palermo besuchen nur ein dummer Witz von Leif war - noch mehr, die zugegeben sehr schöne aber auch romantisch verklärte Aussicht auf ein Leben zu zweit auch jenseits der späten dreißiger - denn abgelehnt hätte sie im Moment wohl so oder so. Die tiefsitzende Liebe zu ihrem Land war zwar immer noch da, aber glich es eher einer zerrütteten Beziehung, in der Luceija diesen Partner viel zu lange im Stich gelassen hatte, weil sie noch immer in der Vergangenheit, statt in der Gegenwart lebte.

    "Kaution..", wiederholte Luceija noch einmal. "Wenn ich nur mal früher wen gehabt hätte der das überflüssige Kleingeld für sowas wie ne Kaution rausgerückt hätte. Freiwillig. Bists nicht gewohnt in so Absteigen rumzuhängen, hm?"
    Luceija ist offline

  2. #22
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Die Menge schaute zu wie der Doc die verletzte Asari mit Medigel versorgte. Diese hörte sofort auf sich zu winden und zu stöhnen sondern schlaffte ab und fiel in einen ruhigen Schlaf, atmete laut durch den Mund. Der Batarianer fühlte ihren Puls, dann nickte er der Braunhaarigen namens Zara zu. „Sie wird durchkommen, vermutlich.“ Der Arzt richtete sich auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. „Das war sicherlich nicht die einzige Verletzte hier.“ Er hoch seine Stimme: „Jeder der helfen möchte oder meine Hilfe braucht soll sich bei diesem Wrackteil sammeln!“ Ein Stück Metall ragte dreieckig wie ein Zahn aus dem Boden etwas abseits der Absturzstelle. „Wir sitzen alle im selben Boot solange die Rettungscrews nicht hier sind! Sucht Nahrung, Verbände, Medigel, Decken,... alles was uns helfen könnte!“ Die Gruppe der Freiwilligen die sich sofort aufmachte war bemerkenswert klein. „Falsche Reisegruppe“, dachte sich Charis. Bei einem Flug von Thessia zur Citadel wäre die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe vermutlich höher ausgefallen. Selbst Charis war nicht wirklich scharf darauf sich hier im Nirgendwo herumkommandieren zu lassen, allerdings würde sie sich ebenfalls wünschen, dass man ihr hilft. „Ich würde helfen…“ sagte sie mehr zu sich als zu dem Arzt der es jedoch hörte und ihr zunickte. „Wir brauchen auch Waffen! Wir wissen ja nicht, welche Gefahren hier lauern.“ „Ich habe Bewaffnete gesehen, zwei Batarianer. Haben die Arme voller Knarren gehabt und sind in den Wald gerannt.“ „Na klasse…“ „Was ist mit dem Turianer? Der sah aus als wisse er wie man kämpft…“ „Der Kerl ist doch bescheuert! Verwundete erschießen?“ Die Stimmen überschlugen sich verbal, fauchten sich an und die die welche hatten griffen zu ihren Waffen, ohne sie jedoch ernsthaft zu ziehen. Achtzig Prozent waren Männer, während viele Frauen am Boden zerstört nahe dem Waldrand kauerten und den Eindruck des schwächeren Geschlechtes nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten versuchten. Charis stemmte die Hände in die Hüfte und schaute die Maulhelden an die sich jetzt mit guten Ergebnissen auf dem Schießstand brüsteten. Dann fiel ihr Blick hinter die Gruppe wo eine schwarzhaarige Frau im Volldampf auf sie zuraste. Der Asari fiel alles aus dem Gesicht. Diese Kathy verfolgte sie nicht nur, sie weigerte sich auch noch zu sterben. Dann huschte ein Lächeln über das blaue Gesicht: so wie sie selbst. Wenigstens nütze ihr Geld Kathy hier draußen herzlich wenig und eine Gruppe von Schlägern hatte sie diesmal auch nicht unter ihrem Kommando. „Was sollen wir also tun?“ „Zusammenarbeiten!“ „Irgendwelche Vorschläge… Doc?“ Die streitenden Stimmen ebbten ab und schauten den Batarianer an. „Warum sollte ich?“ Charis zuckte die Achseln. „Das haben Sie sich selbst zuzuschreiben, Doc.“ „Ääääh, alles klar. Wer nicht mitmachen will sollte verschwinden.“ Nur zwei aus der etwa Achtzehn gingen nun, aus Angst mit Arbeit betraut zu werden. Gut, Feiglinge und Faulpelze konnte man hier ohnehin nicht gebrauchen. „Sie, Asari, Ihr Name?“ „Charis.“ „Gut. Gut. Charis. Ich traue Ihnen. Suchen Sie mit einer Handvoll Leute den Stand ab. Wir tragen die Überlebenden dort hinten im Schatten der Bäume zusammen.“ Die drei funktionierenden Augen des Batarianers schauten zum Himmel. „Hier ist es sehr warm. Sie da, Salarianer, gehen Sie mit zwei Leuten zum Schiff. Sie müssen nicht wieder hinein aber versuchen sie so viel Trinkbares wie möglich zu sammeln. Sie da, die Frau mit den schwarzen Haaren. Meine Güte sind sie schwer bewaffnet… geben sie zwei ihrer Waffen ein paar der Anderen. Ich weiß nicht auf welchem Planeten wir sind und welche Wesen hier leben. Wenn ich mir vorstelle wir wären hier auf dem damals unentdeckten Heimatplaneten der Yagh gelandet…“ Er schüttelte sich bei dem Gedanken an die riesigen Killer. „Nachdem wir die Leute zusammengebracht haben werden wir die Waffen verteilen, für die Jagd und Verteidigung.“ Die Leute nickten zustimmend. „Also Sie da, Turianer. „Xenatar.“ „Alles klar, Xenatar, sie sammeln die Waffen ein. Jeder soll nur noch eine behalten, wenn man darauf besteht. Ansonsten müssen wir die Waffen und die Munition sammeln… Alles klar? Dann los!“


    "Wie ein Haufen Paviane.", war der erste Gedanke der Kathy beim Betrachten der Szenerie im Oberstübchen aufkeimte. Ein wildes Gekeife und Gefluche zwischen den größtenteils männlichen Anwesenden die sich gegenseitig beschimpften und dabei in Drohgebärde an die Waffen griffen ohne davon Gebrauch zu machen. Immerhin etwas, denn auch wenn bei einem Schiff voller Korlus Besucher viele bewaffnet waren, bezweifelte sie das auch genauso viele richtig damit umgehen konnten. Die meisten trugen die Schießeisen vermutlich nur zur Abschreckung oder um ihre Defizite an anderer Stelle zu kompensieren. Es waren erstaunlich wenig Frauen anwesend, die meisten lagen zerstört am Waldrand und mimten das schwache Fräulein. Kathy wusste nicht ob das ein besonders kluges Verhalten war, gestrandet auf einem fremden Planeten wo die Gesellschaftsregeln allzu leicht verschwimmen konnten.
    Unter den Anwesenden des weiblichen Geschlechts die aufrecht standen, erkannte Kathy auch eine ihr wohlbekannte Asari. Irgendwie war sie nicht so überrascht Charis hier zu finden, wie diese es scheinbar bei ihrem Anblick war. "Unkraut vergeht nicht", das traf auf sie selbst, als auch auf die Asari zu. Kathy drängte sich ein wenig weiter durch den Kreis aus Körpern, wobei sie keinen großen Widerstand überwinden musste. Der Großteil der Anwesenden war einfach nur nervös und wohl nicht in Stimmung Ärger anzufangen. Eine äußerst gesunde Einstellung wie die Schwarzhaarige befand. Tatsächlich schien jetzt so etwas wie Bewegung in die Sache zu kommen, als ein Batarianer der mit "Doc" angeredet wurde, das Kommando übernahm, beziehungsweise halb aufgedrängt bekam. Kathy war positiv überrascht das es einen Arzt bei den Überlebenden gab und beschloß den Lösungsansätzen des Batarianers erstmal zu lauschen.

    Nachdem sich die Ansammlung auf die tatsächlich Hilfswilligen reduziert hatte, begann Doc Aufgaben zu verteilen, wobei ihm bei Kathys Anblick scheinbar die Idee einer Umverteilung von Waffen kam. Eine Idee die der Halbasiatin nicht so richtig gefiel, vor allem die Aufforderung zwei Waffen abzugeben, da sie nur zwei offen am Körper trug, die Tempest war noch in ihrer Tasche verstaut. Auch wenn der Grundgedanke richtig war, erschien es ihr klug die Waffen den Leuten zu geben die auch damit umgehen konnten, ansonsten würde das nur zu einer Häufung von Schussverletzungen und nervösen Rumgeballer führen. Davon abgesehen das an so einem Ort, abseits jeder Zivilisation eine Waffe der Machtfaktor schlechthin war. Kurz darauf kam Bewegung in die Sache und während Charis und der Salarianer sich an die sie erteilte Aufgabe machten und mit einigen Helfern verschwanden, machte sich der Turianer an die an ihn zugeteilte Aufgabe und steuerte kurze Zeit später auf die Schwarzhaarige zu. "Sie haben den Doc gehört, würden sie mir bitte ihre überzähligen Waffen geben Miss ?", fragte der Turianer in einem Tonfall der Kathy eher an einen Befehlston erinnerte.
    "Mich von meinen beiden Babys trennen Xena ?", fragte sie mit gespielter Überraschung und sah den Turianer ungläubig an. "Ich heiße nicht Xena, sondern Xenator, Mensch. Und wenn sie nicht helfen wollen sollten sie sich lieber verpissen.",entgegnete dieser angepisst und funkelte sie böse an.
    "Du verstehst micht völlig falsch, ich bin durchaus gewillt zu helfen.",sagte Kathy mit einem entwaffnenden Lächeln. "Übrigens mein Name ist Katharina, nicht Mensch, oder Miss Orlowski falls du der Meinung bist das dies der richtige Ort für Förmlichkeiten ist. Ich sehe nur nicht den Sinn darin die beiden Pistolen die in meinem Sinne modifiziert und auf meine zierlichen Händchen angepasst worden zu sind an jemanden abzugeben der sich damit nur ins Bein schießt. Damit meine ich nicht dich, du siehst wie ein fähiger Bursche aus, sondern den Großteil dieser Ansammlung hier. Das wäre eine Verschwendung von Ressourcen und die sind hier mehr als knapp.", erklärte sie mit einem aufgeschlossenen Blick und setzte die Tasche auf den Boden ab. Langsam öffnete sie den Reißverschluss und holte die SMG hervor die sie dem Turianer in die Hand drückte. Dieser besah sich skeptisch die Waffe in seiner Hand.
    "Ich sehe ein das es nichts bringt mehr Waffen als Hände zu haben, deswegen gebe ich die hier ab. Aber bei die Pistolen behalte ich erstmal. Beide. Wenn es die Lage erfordert gebe ich sie schon jemanden, aber ich sehe lieber wem ich sie gebe um abzuschätzen ob er auch damit umgehen kann. Außerdem glaube ich kaum das es sich lohnt sie umzukalibrieren. Und wenn du Hilfe brauchst Xenator kann ich dir dabei helfen die Waffen einzusammeln. Ich leere nur kurz die Tasche, dann können wir Munition und Waffen dort drinnen lagern. Einverstanden ?" Der Turinaner schaute sie kurz nachdenklich an, sah aber wohl dann ein das er mit der Hilfsbereitschaft leben musste die vorhanden war, wobei Kathy wohl noch über dem Durchschnitt lag.
    "In Ordnung Men..Katharina. Ich schlage keine Hilfe ab wenn sie mir angeboten wird." "Zauberhaft.", erklärte Kathy gewinnend lächelnd und begab sich mit dem Turianer zu dem Waldrand wo sie ihre restlichen Klamotten und Krimskrams in die Jacke einschlug und ablegte und anschließend die SMG und Thermomagazine in die Tasche legte. Für sich selbst hatte sie an jedem Holster immerhin noch ein Ersatzmagazin. Auch die restlichen Sanitätsprodukte legte sie mit einem ungutem Gefühl dazu, sah aber ein das ein Arzt diese vermutlich besser einsetzen konnte als sie selbst. Letztendlich auch an ihrem Körper wobei sie vermutlich auf der Prioritätenliste nicht weit oben stand.

    Anschließend machte sie sich zusammen mit dem Turianer daran von den umstehenden Waffen und Thermomagazine einzusammeln, wobei es größtenteils nur auf letztere hinauslief. Die wenigsten hatten mehr als eine Waffe, wenn überhaupt und der eine oder andere gab seine einzige sogar bereitwillig ab, ein Vorgang der Kathy zunächst verwunderte, bis sie sich die Gesichter genauer ansah. Angst, Verzweiflung, diese Personen waren Lämmer, unfähig mit ihren Waffen umzugehen oder die Verantwortung anzunehmen die mit dem Führen derselben eingehen konnte. Nachher mussten sie noch auf die Jagd gehen oder wilde Tiere abwehren, nein das überließ man lieber anderen. In Kathys Augen war das eine Unterordnung drauf vertrauend das der "gesunde Menschenverstand", wie sie es in Ermangelung eines multilateralen Begriffes nannte, die Oberhand gewinnen und eine funktionierende Ordnung entstehen würde. Ein Buch das Kathy einmal gelesen hatte fiel ihr ein, "Der Herr der Fliegen". Scheinbar gab es hier sehr viele Piggys, die Frage nur ob es für sie ein besseres Ende nehmen würde. Der eine oder andere hatte hingegen eine eher "Kathyesque" Einstellung, so auch ein Mensch der zwar nur eine Pistole hatte, aber dafür einen Haufen Thermomagazine die er sich fast schon provokativ anmutend in den Gürtel gesteckt hatte, wodurch er Kathy an einen Mexikaner aus einem alten Western erinnerte. Das Bild wurde dadurch vervollständigt das er vermutlich auch Mexikaner war, denn er hatte nicht nur einen spanisch klingenden Akzent sondern auch dunkle Haut und schwarze Haare. Kathy versuchte es zunächst diplomatisch.
    "Nun kommen sie schon, so viele Thermomagazine braucht doch kein Mensch, oder schießen sie so schlecht ?",fragte sie leicht provokant.
    "Que ? Was sagst du da chica ? Ich bin ein hervorragender Schütze, ich schieße einer Mücke die Flügel vom Leib.", erklärte er im Brustton der Überzeugung. "Sicherlich.", antwortete Kathy trocken. "Und nebenbei kochst du noch ein Ei und schneidest dir die Zehennägel. Aber wenn jeder Schuß ein Treffer ist, brauchst du ja nur ein Magazin und keine",sie schätzte kurz ab wie viele er an seinem Gürtel trug,"Zehn!"
    "Natürlich brauche ich die, wer weiß schon was alles auf diesem Planeten rumwuselt. Jede Menge Viehzeug und wenn es mir dumm kommt, knalle ich es ab. Das ist gut für mich und auch gut für dich Schätzchen. Bleib immer in der Nähe von Esteban und dir passiert nichts.",sagte er mit einem so schmierigen Grinsen das sich Kathy zügeln musste ihm keine zu verpassen. "Hör zu Esteban, entweder du nimmst deine Magazine und gehst in den Wald mit den Tierchen spielen, oder du bist ein guter Junge und leistest deinen Teil zu unserem kleinen Gemeinschaftsprojekt.",erklärte sie mit verhaltenen Zorn. "Ach komm schon Mäuschen, als ob du wolltest das dich der gute Esteban allein lässt. Spiel dich nicht so auf und gib mir einen..Aaah".Ein leiser aber recht hoher Laut beendete seine für Kathy nicht zufriedenstellende Ausführung als die Schwarzhaarige auf ihn zuschritt und ihn mit der linken Hand rercht uncharmant die Eier quetschte. "Hör zu du Schwachkopf. Wenn dir die da unten eine ordentliche Gesprächsführung verwehren..",sagte sie drohend in sein Ohr und verstärkte den Druck auf seine Weichteile," dann reisse ich sie ab. Also unterlass lieber das Chica, Schätzchen oder Mäuschen sonst bekommen wir zwei ein ernstes Problem. Verstanden hombre ?" fragte sie drohend woraufhin Esteban eilig nickte. "Wunderbar",sagte Kathy mit zuckersüßer Stimme und entließ ihn aus ihrem Griff. "So bevor ich mir jetzt die Hände waschen muss, möchtest du mir und meinem Begleiter noch etwas mit geben ?", fragte sie mit einem Gesichtsausdruck der zu einer Pfadpfinderin gepasst hätte.

    Schließlich beendeten die beiden ihre Runde und stellten die Tasche bei dem Doktor ab, welcher sich gerade die restlichen Verwundeten besah. Er sah in die Richtung der beiden Waffenträger die eine Tasche voller Waffen und Thermomagazine trugen. Hauptsächlich Pistolen kaum Schnellfeuerwaffen wie Kathys SMG. Der Großteil war wohl ohne schwere Waffen gereist, oder diese befanden sich noch im Wrack. "Ah da sind sie ja wieder Xenator mit einer ordentlichen Sammlung. Oh und sie auch Mensch, wie ich sehe mit immer noch zwei Pistolen.", rügte er Kathy welche auf ihn zuging.
    "Meine SMG ist in der Tasche dort ebenso wie der Großteil meiner Thermomagazine. Wenn ich mich hier umsehe kann die Hälfte vermutlich eh nur halb so gut mit der Waffe umgehen wie sie tut, also denke ich wird es nicht schaden, wenn ich die beiden erstmal behalte. Jeder wie er kann",erklärte sie höflich aber bestimmt. Der Batarianer sah sie ein wenig skeptisch an, wobei sein totes Auge ein wenig irritierend war.
    "Hier das sind die Reste meiner medizinischen Vorräte ich denke sie können das effektiver einsetzen als ich. Viel ist es allerdings nicht.", fügte sie entgegenkommend hinzu und gab dem Batarianer die Nanopräparate und ihr restliches Medigel, auch wenn ihr das ebenfalls nicht so richtig gefiel.
    "Nun danke, es wird schon helfen. Medizinische Vorräte sind äußerst spärlich gesät und viele sind verletzt. Wollen wir hoffen das der Salarianer etwas Wasser gefunden hat.",bedankte er sich und gab die Vorräte an eine braunhaarige Menschenfrau weiter. Kathy machte einen Schritt zurück und sah auf die zahlreichen Verletzten. Viele hatte es schlimmer erwischt als sie und es war fraghaft ob alle die dort lagen überleben würden.
    "Etwas Wasser wäre jetzt tatsächlich nicht schlecht.", murmelte sie leise und leckte über ihre ausgetrockneten Lippen.
    numberten ist offline

  3. #23
    Ritter Avatar von Eandril
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Panikattacken, alles klar. Hanna grinste innerlich. Attentäterin was sowas von der falsche Beruf. Das einzige was gefehlt hätte wäre gewesen, wenn Narissa sich als „Profi-Killer“ vorgestellt hätte. Wäre die Aschblonde ein Abbild der Branche, und die letzten schlampig ausgeführten Attentate auf die Agentin ließen dies fast vermuten, dann brauchte sie vielleicht mal wieder neues Blut. Allerdings kam gerade diese Inkompetenz bei den Mietmördern der Polizei und den Sicherheitsdiensten der Planeten dann durchaus zugute. Narissa schien zudem nur allzu gerne von ihrem verpatzten Attentat zu reden. Hanna wusste nicht ob dies eine Art Reinigung war oder ob die Attentäterin das Thema bloß ungewollt so häufig ansprach. Beides wäre möglich. Narissa schien weder sehr überlegt zu handeln noch über das routiniert distanzierte Profil eines Auftragskillers zu verfügen, obgleich Hanna zugeben müsste, dass sie bisher nur mit wenigen freiberuflichen Profis zu tun hatte. Die meisten waren Dilettanten gewesen und ein Grund warum sie überhaupt noch lebte.
    Die Agentin betrachtete die andere Frau die nach ihrer Art Whiskey zu genießen, die Hanna sehr gefiel, geistlos damit begann die Tischdekoration zu zerrupfen wobei sie es tunlichst vermied Hanna in die Augen zu schauen. Angst löste die Blondine der Schilderung Narissas nach ja nicht in ihr aus, also worin lag dieses zurückhaltende Zögern?
    Okay…“, beschloss Hanna mit der Situation umzugehen. „Sollte Sie Panikattacken bekommen sagen Sie mir Bescheid, dann schauen wir, was wir da machen können.“ Einen geeigneten Tipp hatte die Agentin nicht auf Lager. Panik war ihr seit mehr als einer Dekade eine Unbekannte. Meistens. Die Aussicht zu ersticken rief wohl in jedem eine urtümliche Furcht hervor. „Und was das Andere angeht… welche Gefühle löse ich denn bei Ihnen aus?


    "Äh... was?" Eigentlich hatte Narissa gehofft, dass sie mit ihrer Geschichte erfolgreich von ihrer mehrdeutigen Aussage abgelenkt hatte. Sie hörte auf an der Tischdekoration herumzuzupfen, und blickte Hanna wieder an. Für einen Moment blieb ihr Blick an den Augen der Agentin, die ebenso grün wie die ihre waren, hängen. Hannas Augen wirkten in gewisser Weise beinahe müde, doch gleichzeitig ließen sie auf pure Willenskraft und Zielstrebigkeit schließen. Sie gefielen Narissa.
    "Naja, ich meinte nur...", setzte sie zu erklären an, brach allerdings wieder ab und blickte verlegen zur Seite. Dann gab sie sich innerlich einen Ruck und riss sich zusammen. Was sollte schon groß passieren, Hanna würde sie höchstwahrscheinlich nicht in aller Öffentlichkeit über den Haufen schießen. Sie sah Hanna erneut an, hoffte, dass sie nicht rot anlaufen würde, und antwortete: "Im Augenblick wünsche ich mir zum Beispiel, dass wir uns unter etwas... günstigeren Umständen begegnet wären."
    Eandril ist offline

  4. #24
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Mal vas Idenna Beitrag anzeigen
    Relativ ausdruckslos nahm der Commander die Ausführungen des Sicherheitsbeamten entgegen.
    "Haben Sie weitere Befehle für mich, Sir?"
    "Ja. Die Specialist hier", er zeigte auf Jane, "ist neu hier. Sorgen Sie dafür, dass sie ein ihren Rang entsprechenden Rang erhält und alle notwendigen Informationen bekommt." Der Beamte nickte und gab ein paar Daten in sein Omnietool ein, ehe er sich zu Jane begab, jedoch respektvollen Abstand hielt, um nicht Julian ins Gespräch zu fallen und damit womöglich auch noch in dessen Ungnade zu fallen.
    Odinn beachtete den Sicherheitsbeamten gar nicht mehr und wandte sich an seine drei Mitstreiter: "Ich weiß ja nicht, wie es ihnen geht, aber ich möchte hier jetzt keine Wurzeln schlagen und mein Hund wartet wahrscheinlich schon sehnsüchtig auf sein Abendessen. Sofern ihr hier noch Nettigkeiten austauschen wollt, würde ich mich dann für heute verabschieden."


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    Zitat Zitat von Glorichen Beitrag anzeigen
    Jane, Julian & Odinn
    Das Bild, wie Jane die Tasse mit diesem göttlichen Getränk neben sie stellte, bedeutete Entspannung. Mit einem breiten Lächeln aus Dankbarkeit und Erleichterung nahm sie die Tasse in die linke Hand und nickte Jane mit einem "Danke" zu. Während sie den ersten Schluck von dem noch heißen Kaffee schlürfte, warf sie dann wieder den aufmerksamen Blick auf den Asiaten, der sich zu seinem Glück kaum gerührt hatte. Eher im Gegenteil schien er heftig mit sich und seinem Scheitern zu kämpfen. Delia war sich sicher, dass da psychisch irgendetwas ganz gewaltig nicht stimmte. Wenigstens schien er sich irgendwann seiner Komplizin zu erinnern, als er plötzlich offenbar völlig klar darum bat, sie zu verschonen. Doch angesichts der Tatsache, dass immer noch ziemlich unsicher war, wer von beiden geschossen oder die Technik gehackt hatte, würden beide wohl mit ernsthaften Konsequenzen rechnen müssen. "Ich frage mich warum ..."
    Nachdenklich musterte Delia ihren Gefangenen, während Julian mit seiner Vermutung der Gründe und Geschehnisse nicht hinter dem Berg hielt. Wenn er recht hatte, war das sicher ein schwerer Fall von Paranoia oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Sie schlürfte erneut an ihrem Kaffee und sah dann mit Erleichterung, wie bewaffnete Sicherheitskräfte die beiden Gefangenen fesselten und abführten. Delia entließ einen entspannten Atemstoß in ihre Kaffeetasse, dann schielte sie erst zu Jane, dann zu Julian hinüber, der sich gerade schwungvoll wieder auf die Beine hob.
    "Tut mir leid, Ihnen den freien Tag ruiniert zu haben, Delia. Und ich fürchte, für mich ist die Sache ersteinmal damit noch nicht vorbei. Der wahre Kampf fängt wohl die nächsten Tage vor dem Schreibtisch an."
    Delia antwortete mit einem Grinsen. "SIE haben gar nichts ruiniert. Das waren unsere zwei Abtrünnigen." Sie leerte ihrerseits ihre Tasse. "Für mich wird es wohl nur das Schreiben eines Berichts werden." Sie schmunzelte, auch wenn ihr nun wirklich nicht danach war. Als Julian sich an Jane wandte, schob auch Delia sich auf die Beine, kippte die Tasse erneut um zu testen, ob noch etwas Kaffee darin war und zuckte dann enttäuscht die Achseln.
    Dann schob sie sich neben Julian um nun ihrerseits Jane die Hand zu reichen. "Delia Hall, Physio. Herzlich Willkommen würde ich wohl sagen?"
    Sie lächelte, hatte das erste Mal Zeit die 'Neue' zu mustern. Sie wirkte ziemlich tough. "Das war eine beeindruckende Vorstellung." Sie grinste breit und nickte zum zerbrochenen Fenster am Ende des Flurs.
    Dann schob MacDarragh sich ins Blickfeld. "Ich weiß ja nicht, wie es ihnen geht, aber ich möchte hier jetzt keine Wurzeln schlagen und mein Hund wartet wahrscheinlich schon sehnsüchtig auf sein Abendessen. Sofern ihr hier noch Nettigkeiten austauschen wollt, würde ich mich dann für heute verabschieden."
    Delia nickte ihm zu. "Dann lassen Sie Ihren Hund nicht warten, Sir."
    Sie unterdrückte ein Gähnen, als die Anspannung der Erschöpfung wich. "Ich könnte etwas zu Essen vertragen ... Möchten Sie beide mich in die Kantine begleiten?"


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Aus dem aufkommenden Trubel aus herumstampfenden Sicherheitsleuten hielt sich Jane bewusst heraus und lehnte sich ein Stück den Flur hoch an die Wand. Die Erklärung des Doktors war ihr schon fast zu einleuchtend gewesen, aber für den Moment schien es ihr angebrachter, erst einmal den Mund zu halten, grade in Anbetracht der vielen Schlagknüppelschwinger, die MacDarragh scheinbar aufs Wort gehorchten. Es wurde viel zackig salutiert und Entschuldigungen hervorgebracht, die weder als besonders ernst empfunden wurden noch tatsächlich etwas geändert hatten. Es war wohl einfach ein beschissener Nachmittag für alle Beteiligten gewesen, das schönzureden machte nun auch keinen Sinn mehr. "Ich werde sofort ein Untersuchungsteam mit der Beweissicherung beauftragen. Außerdem habe ich bereits eine Behebung der Sicherheitsmängel im System veranlasst. Sie finden einen vollständigen Bericht morgen früh auf ihrem Schreibtisch" erklang aus dem Knäuel aus Menschen, das sich auf dem Flur gebildet hatte. ,,Typisch Militär. Da fühlt man sich ja fast wie daheim.", dachte Jane und leerte ihre zweite Tasse Kaffe. Hoffentlich gab es hier irgendwo eine Toilette.
    Die beiden Gefangenen wurden zügig abgeführt und außer einigen regenverschmierten Fußabdrücken auf dem kobaltfarbenen Boden deutete nicht mehr viel auf den Kampf hin, der sich dort vor wenigen Minuten abgespielt hatte. Jane trug immer noch ihre Rüstung und erinnerte sich auf einmal daran, dass ihre Tasche noch unter dem Tresen im Eingangsgebäude stand. Sie stellte ihre Tasse nonchalant auf den Fußboden und wollte grade los, um ihr Zeug zu holen, als sich der Kittelträger aus der kleinen Restgruppe löste und ihr die Hand entgegenstreckte. "Und auch gut zu wissen, dass hier auch noch jemand anderes etwas von asymmetrischen Kryptosystemen versteht", plapperte er freundlich los und vergaß vor Freude offenbar, sich selbst vernünftig vorzustellen. Sein breiter Akzent, der Jane gleich an daheim erinnerte, machte diesen kleinen Fauxpas jedoch mehr als wett. ,,Nebenbei klettere ich noch ganz passabel und mein Kaffee ist auch nicht von schlechten Eltern. Ich bin übrigens Jane.", gab sie flapsig zurück und griff die ihr dargebotene Hand. Noch bevor sie dann endlich nach dem Namen ihres Gegenübers fragen konnte, brach einer der Sicherheitsmänner in das Gespräch ein: ,,Specialist Cohen, Sie haben alle nötigen Befugnisse und Informationen auf Ihr Omnitool erhalten. Alles weitere werden Sie morgen erfahren." Jane blinzelte kurz und sah dann auf der Schulter des Mannes das Abzeichen eines Corporals, das ihm tatsächlich erlaubte, so mit ihr zu sprechen. Sie nickte, die Hand des Weißkittels immer noch umgriffen und erwiderte außer verdrehten Augen nichts. Postwendend brauste der Eindringling ab, um vermutlich noch irgendwelche Berichte zu schreiben oder Speichel zu lecken. ,,Wie ich es vermisst habe, wieder auf einer richtigen Basis eingesetzt zu sein.", seufzte sie gespielt und ließ ihren Gesprächspartner schließlich doch los. ,,Na dann wollen wir doch mal sehen, wo ich hier untergebracht werde." Noch bevor sie ihr Omnitool aufrufen konnte gesellten sich ihre beiden anderen Mitstreiter zu ihnen. "Ich weiß ja nicht, wie es ihnen geht, aber ich möchte hier jetzt keine Wurzeln schlagen und mein Hund wartet wahrscheinlich schon sehnsüchtig auf sein Abendessen. Sofern ihr hier noch Nettigkeiten austauschen wollt, würde ich mich dann für heute verabschieden.", erklärte MacDarragh und machte klar, dass er noch besseres zu tun hatte, als mit dem Fußvolk auf dem Flur zu stehen, beziehungsweise zu sitzen. Die Tatsache, dass er einen Hund hatte, machte ihn zwar ein bisschen menschlicher, aber Offizier blieb nun einmal Offizier. "Dann lassen Sie Ihren Hund nicht warten, Sir.", sagte der Rotschopf freundlich und da auch Jane und der Kittel nur nickten, brach ihr Vorgesetzter auf. "Delia Hall, Physio. Herzlich Willkommen würde ich wohl sagen? Das war eine beeindruckende Vorstellung." ging es prompt weiter und schon schüttelte Jane die nächste Hand. Sie hatte seit Monaten nicht mehr so vielen Menschen an einem Tag kennen gelernt, fiel ihr auf. ,,Danke, ich denke ich bin ganz gut angekommen. Ich bin Jane. Ich hoffe MacDarragh will mir die Glasscheiben nicht vom Sold abziehen, denn bisher haben wir uns echt gut verstanden.", sagte sie trocken und nickte zum Ende des Flurs herüber, wo nach wie vor der Regen ins Gebäude peitschte. Sie schauten kurz zu dritt schweigend in die Richtung. Scheinbar hatte nach dem bereits Erlebten keiner wirklich Lust, sich auch noch darum zu kümmern. "Ich könnte etwas zu Essen vertragen ... Möchten Sie beide mich in die Kantine begleiten?", meinte Delia dann und änderte das Thema gekonnt. Auch Janes Magen knurrte, sie hatte seit Stunden nichts mehr gegessen. Eine heiße Dusche stand auch noch aus, aber eins nach dem anderen. ,,Ich bin dabei, aber ich hoffe es gibt hier noch eine andere Kantine, als den Schutthaufen, durch den ich auf dem Weg hier her gekommen bin. Da zieht es vermutlich ganz ordentlich." Sie konnte dann auf dem Weg zum Essen kurz ihre Tasche holen und dann nachsehen, wo sie ihre Unterkunft beziehen sollte. Obwohl sie zuletzt fast tagelang im Bett gelegen und sich gelangweilt hatte schien ihr nach diesem Tag die Aussicht auf ein paar Stunden zwischen den Kissen sehr verlockend.


    Auch Julians Körperhaltung, die ingesamt noch vergleichsweise entspannt war angesichts der aufreibenden Situation, lockerte sich deutlich, als die beiden Wahnsinnigen durch die Spuren ihrer Zerstörung hindurch abgeführt wurden. Seine medizinischen Kenntnisse waren gut genug, um zu wissen, was ihnen nun blühte: eine starke Dosis Psychpharmaka und Sedativa, damit man mit dem, was von den sabbernden Irren übrig blieb, ein sicheres Verhör durchführen konnte. Etwas ließ ihn ahnen, dass es mit der lockeren Psychotherapie des Iraners vorbei war und man jetzt generell die Zügel strenger anziehen würde, um solche Vorfälle zu vermeiden. Üblicherweise begann die intensivste Phase der psychischen Betreuung erst nach den operativen Eingriffen, um die Patienten mit dem Fremdkörpergefühl besser vertraut zu machen. Dass viele der Soldaten aber mit ohnehin schon schweren Störungen und Traumata die Anlage betraten und von der ersten Minute an intensive Betreuung nötig hatten, war Julian schon bei deren Eintreffen aufgefallen. Einige der Subjekte hatten einen leeren Hundertmeilenblick, den er so noch zu gut von den Subjekten seiner ersten Forschungseinrichtung kannte...

    "Sie wären überrascht, wie schnell etwas wieder aufgebaut ist, wenn es um das Mittagessen geht", merkte Julian mit den Händen in der Kitteltasche an, nachdem er sich zu der Gruppe seiner Mitstreiter zurückbegeben hatte. Ein Wachmann bat beiläufig um die Handfeuerwaffen, die Julian und Delia noch bei sich trugen, und verwahrte diese in einem gepolsterten Stahlkoffer, ehe er verschwand. Das Sicherheitspersonal im Hintergrund spannte bereits die Latexhandschuhe auf die Finger, um den frischen Tatort zu untersuchen. Und eben zwei solche Handschuhe legten sich jetzt bei Julian und Delia auf die Schultern, um die Gruppe kollektiv aus der Beweiszone zu verscheuchen. Julian folgte den energischen Anweisungen, wenn auch etwas gereizt, und ließ sich mit den anderen in den Aufzug nach unten verfrachten.

    Aus den Fenstern der Lobby heraus war die Szenerie bereits eine ganz andere, so als hätte jemand per Knopfdruck einen Stimmungswechsel beschlossen. Wo sich vorhin noch der Regen gestaut hatte, da die Steuerung der abdeckenden Energiekuppel gesperrt gewesen war, hatte sich das Kraftfeld jetzt bereits wieder geschlossen und sperrte den anrückenden Taifun schlicht aus der Anlage aus. Vor den Türen des Gebäudes stieß den Vieren ein abwechselnd warmer und kalter Wind entgegen, ein Resultat aus der kalten Atmosphärenluft und der trocken-heißen Heizungsluft, die aus großen Lüftungsschächten den Kuppelbereich flutete; ein Prozess, der vor allem angesichts der aufgeweichten Erde wohl notwendig war. Wenn man aber den technischen Hintergrund der wärmeren Luft ignorierte, so fühlte es sich beinahe so an, als wäre das Wetter aufgeklart und ginge nun in ein frühlingshafteres über. In der Entfernung waren die Techniker und Reinigungskräfte der Anlage bereits mit der Säuberung der Kantinenhalle beschäftigt. Ein vollbärtiger Mann mit blauer Allianz-Schildkappe schob gerade auf einer fahrbaren Besenmaschine einen Haufen Fliesensplitter und Staub aus der Tür nach draußen und zwei weitere klebten die gebrochenen Fensterscheiben gerade mit einer Spezialfolie ab, die durch heiße Luft aus einem Gebläse sofort zu einer harten Schicht erstarrte und so das innere provisorisch versiegelte.
    "Irgendwas sagt mir, dass sich der Zeitplan auf einer Militärstation von nichts abbringen lässt", schmunzelte Julian, als er sah, dass seine Vermutung über das trotzdem stattfindende Mittagessen offenbar zutraf. Dass man ihnen dabei wohl eher rehydrierte und aufgewärmte Trockennahrung anbieten musste, spielte dabei ersteinmal keine allzu große Rolle. Freudig rieb sich der Doktor bereits die Hände, als ihn erneut ein Sicherheitsbeamter bei der Schulter packte und in das Innere des Gebäudes zurückzog.
    "Gut, dass Sie noch hier sind, Doktor Ward. Ein außerordentliches Meeting im Konferenzraum", merkte der muskulöse Kerl an, als er in die Richtung des Flurs deutete. Obwohl er Julian nicht weiter berührte, fühlte sich dieser dennoch wie abgeführt, blickte etwas wehleidig seiner Gruppe nach, die nun wenigstens etwas zu essen bekommen würde, und ging dann kommentarlos in Richtung des Konferenzraums. Es würde sicher wieder eine dieser Konferenzen werden, bei denen man jedes Detail dreimal behandelte, nur um dann noch eine Folgesitzung zu veranschlagen. Eben genau, was Julian jetzt brauchte, um sich vom Stress der kürzlichen Bedrohung zu erholen.
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  5. #25
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    Zitat Zitat von Eandril Beitrag anzeigen

    "Äh... was?" Eigentlich hatte Narissa gehofft, dass sie mit ihrer Geschichte erfolgreich von ihrer mehrdeutigen Aussage abgelenkt hatte. Sie hörte auf an der Tischdekoration herumzuzupfen, und blickte Hanna wieder an. Für einen Moment blieb ihr Blick an den Augen der Agentin, die ebenso grün wie die ihre waren, hängen. Hannas Augen wirkten in gewisser Weise beinahe müde, doch gleichzeitig ließen sie auf pure Willenskraft und Zielstrebigkeit schließen. Sie gefielen Narissa.
    "Naja, ich meinte nur...", setzte sie zu erklären an, brach allerdings wieder ab und blickte verlegen zur Seite. Dann gab sie sich innerlich einen Ruck und riss sich zusammen. Was sollte schon groß passieren, Hanna würde sie höchstwahrscheinlich nicht in aller Öffentlichkeit über den Haufen schießen. Sie sah Hanna erneut an, hoffte, dass sie nicht rot anlaufen würde, und antwortete: "Im Augenblick wünsche ich mir zum Beispiel, dass wir uns unter etwas... günstigeren Umständen begegnet wären."


    Die Blondine hob entzückt eine Augenbraue. „Günstigere Umstände?“, wiederholte sie fragend und wunderte sich zudem ob sie da wirklich so etwas wie Röte auf den Wangen Narissas gesehen hatte. „Miss Miller, versuchen Sie etwa gerade mit mir zu flirten?“ Hanna lächelte süßlich und ließ den Zeigefinger den Rand des Glases entlangfahren. Sie dachte an die etlichen blauen Körper die sie schon in ihrem Bett beherbergt hatte und fragte sich, ob Narissa wirklich das meinte, was sie dachte was sie meinte. Einen Moment riss sich ihr Blick aus den verflucht grünen Augen der Attentäterin los und schaute nachdenklich zur Decke. Die Agentin sinnierte einen Moment lang über die Lippen der Aschblonden, fragte sich… Schließlich schaute sie Narissa wieder ins Gesicht und hielt das Lächeln aufrecht. Die Attentäterin war ein wenig nervös was aber kaum noch mehr von der Panikattacke herzurühren schien. Diese gewisse Schreckhaftigkeit in den feinen Gesichtszügen Narissas wirkte merkwürdig anziehend auf Hanna. „Ich bin eine gute Polizistin, als Mensch aber eine Niete. Helfen Sie mir auf die Sprünge! Nehmen wir mal an Sie wollten mich nicht umbringen und wir hätten uns zufällig woanders getroffen, wie denken Sie wäre unser Zusammentreffen dann abgelaufen?“ Der Finger beendete sein Kreisen um das Glas. Stattdessen schlossen er und seine vier Artgenossen sich um Selbiges und Hanna trank den bernsteinbraunen Alkohol in einem Zug. „Eine Sekunde pro gereiftes Jahr im Mund behalten. Schwachsinn!“, meldete sich eine besserwisserische Stimme im Hinterkopf zu Wort. Merkwürdig. Sonst war sie doch immer so konzentriert und derlei abschweifende Gedanken kamen ihr nur, wenn sie mal nervös wurde. Wieso wurde sie jetzt nervös? Hanna hatte plötzlich das Verlangen zu rauchen, stellte das Glas viel zu hart auf dem Tisch ab und blinzelte schnell hintereinander ehe sie sich besann und Narissa wieder ansah, gespannt auf die Antwort wartend. Sie zählte die Sommersprossen der Attentäterin, fing aber immer wieder bei Null an.
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  6. #26
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Mit ihr abgeben muss....?! wiederholte sie in Gedanken die Worte ihres turianischen Begleiters und schmunzelte innerlich.
    Ihm war ganz offensichtlich nicht bewusst, in welcher Gefahr er sich katapultieren konnte, wenn er sich zu ungeschickt anstellte. Mira war keine null-acht-fünfzehn verdächtige, sie gehörte zur Asari-Spezialeinheit und auch sonst wusste diese Asari was sie tun musste, um zu bekommen, was sie wollte.... In jeder Hinsicht!!

    Nia betrachtete Beyo für einen kurzen Moment von der Seite, ehe sie auf seinen Vorschlag reagierte.
    "Okay, gute Idee, wir teilen uns auf und finden so heraus, was hier vor sich geht!" bestätigte die junge Asari Beyos Vorschlag und ging vom Tisch weg.
    Über die Schulter blickend sagte sie dann fast schon im besorgten Tonfall: "Beyo, pass auf dich auf....!"
    "Gleiches gilt für dich."
    Das Timing war perfekt. Als sich beide erhoben sah er Mira von weitem wieder auf ihre Position zulaufen.
    "Also dann viel Glück!" flüsterte er Nia noch zu und versuchte dann möglich unauffällig auszusehen während Nia sich entfernte.
    "So! Nun habe ich wieder Zeit für euch. Oder dich?"
    Wieder lachte Mira.
    "Wo ist Nia?"
    "Nur ein wenig die Einrichtung erkunden." Was ja nicht gelogen war, nur nicht die ganze Wahrheit. Beyo hielt es für sicher auf Mira möglichst vertraulich zu wirken, weshalb er sich vornahm direkte Lügen nach Möglichkeiten zu vermeiden.
    "Nun will ich es aber wissen, ich platze fast vor Neugierde, wie habt ihr beiden euch kennen gelernt?"
    Wieder bedachte der Turianer seine Worte genau bevor er antwortete. "In einem Club. Die Umstände waren.....nun sagen wir, besonders."
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  7. #27
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    "Wie ein Haufen Paviane.", war der erste Gedanke der Kathy beim Betrachten der Szenerie im Oberstübchen aufkeimte. Ein wildes Gekeife und Gefluche zwischen den größtenteils männlichen Anwesenden die sich gegenseitig beschimpften und dabei in Drohgebärde an die Waffen griffen ohne davon Gebrauch zu machen. Immerhin etwas, denn auch wenn bei einem Schiff voller Korlus Besucher viele bewaffnet waren, bezweifelte sie das auch genauso viele richtig damit umgehen konnten. Die meisten trugen die Schießeisen vermutlich nur zur Abschreckung oder um ihre Defizite an anderer Stelle zu kompensieren. Es waren erstaunlich wenig Frauen anwesend, die meisten lagen zerstört am Waldrand und mimten das schwache Fräulein. Kathy wusste nicht ob das ein besonders kluges Verhalten war, gestrandet auf einem fremden Planeten wo die Gesellschaftsregeln allzu leicht verschwimmen konnten.
    Unter den Anwesenden des weiblichen Geschlechts die aufrecht standen, erkannte Kathy auch eine ihr wohlbekannte Asari. Irgendwie war sie nicht so überrascht Charis hier zu finden, wie diese es scheinbar bei ihrem Anblick war. "Unkraut vergeht nicht", das traf auf sie selbst, als auch auf die Asari zu. Kathy drängte sich ein wenig weiter durch den Kreis aus Körpern, wobei sie keinen großen Widerstand überwinden musste. Der Großteil der Anwesenden war einfach nur nervös und wohl nicht in Stimmung Ärger anzufangen. Eine äußerst gesunde Einstellung wie die Schwarzhaarige befand. Tatsächlich schien jetzt so etwas wie Bewegung in die Sache zu kommen, als ein Batarianer der mit "Doc" angeredet wurde, das Kommando übernahm, beziehungsweise halb aufgedrängt bekam. Kathy war positiv überrascht das es einen Arzt bei den Überlebenden gab und beschloß den Lösungsansätzen des Batarianers erstmal zu lauschen.

    Nachdem sich die Ansammlung auf die tatsächlich Hilfswilligen reduziert hatte, begann Doc Aufgaben zu verteilen, wobei ihm bei Kathys Anblick scheinbar die Idee einer Umverteilung von Waffen kam. Eine Idee die der Halbasiatin nicht so richtig gefiel, vor allem die Aufforderung zwei Waffen abzugeben, da sie nur zwei offen am Körper trug, die Tempest war noch in ihrer Tasche verstaut. Auch wenn der Grundgedanke richtig war, erschien es ihr klug die Waffen den Leuten zu geben die auch damit umgehen konnten, ansonsten würde das nur zu einer Häufung von Schussverletzungen und nervösen Rumgeballer führen. Davon abgesehen das an so einem Ort, abseits jeder Zivilisation eine Waffe der Machtfaktor schlechthin war. Kurz darauf kam Bewegung in die Sache und während Charis und der Salarianer sich an die sie erteilte Aufgabe machten und mit einigen Helfern verschwanden, machte sich der Turianer an die an ihn zugeteilte Aufgabe und steuerte kurze Zeit später auf die Schwarzhaarige zu. "Sie haben den Doc gehört, würden sie mir bitte ihre überzähligen Waffen geben Miss ?", fragte der Turianer in einem Tonfall der Kathy eher an einen Befehlston erinnerte.
    "Mich von meinen beiden Babys trennen Xena ?", fragte sie mit gespielter Überraschung und sah den Turianer ungläubig an. "Ich heiße nicht Xena, sondern Xenator, Mensch. Und wenn sie nicht helfen wollen sollten sie sich lieber verpissen.",entgegnete dieser angepisst und funkelte sie böse an.
    "Du verstehst micht völlig falsch, ich bin durchaus gewillt zu helfen.",sagte Kathy mit einem entwaffnenden Lächeln. "Übrigens mein Name ist Katharina, nicht Mensch, oder Miss Orlowski falls du der Meinung bist das dies der richtige Ort für Förmlichkeiten ist. Ich sehe nur nicht den Sinn darin die beiden Pistolen die in meinem Sinne modifiziert und auf meine zierlichen Händchen angepasst worden zu sind an jemanden abzugeben der sich damit nur ins Bein schießt. Damit meine ich nicht dich, du siehst wie ein fähiger Bursche aus, sondern den Großteil dieser Ansammlung hier. Das wäre eine Verschwendung von Ressourcen und die sind hier mehr als knapp.", erklärte sie mit einem aufgeschlossenen Blick und setzte die Tasche auf den Boden ab. Langsam öffnete sie den Reißverschluss und holte die SMG hervor die sie dem Turianer in die Hand drückte. Dieser besah sich skeptisch die Waffe in seiner Hand.
    "Ich sehe ein das es nichts bringt mehr Waffen als Hände zu haben, deswegen gebe ich die hier ab. Aber bei die Pistolen behalte ich erstmal. Beide. Wenn es die Lage erfordert gebe ich sie schon jemanden, aber ich sehe lieber wem ich sie gebe um abzuschätzen ob er auch damit umgehen kann. Außerdem glaube ich kaum das es sich lohnt sie umzukalibrieren. Und wenn du Hilfe brauchst Xenator kann ich dir dabei helfen die Waffen einzusammeln. Ich leere nur kurz die Tasche, dann können wir Munition und Waffen dort drinnen lagern. Einverstanden ?" Der Turinaner schaute sie kurz nachdenklich an, sah aber wohl dann ein das er mit der Hilfsbereitschaft leben musste die vorhanden war, wobei Kathy wohl noch über dem Durchschnitt lag.
    "In Ordnung Men..Katharina. Ich schlage keine Hilfe ab wenn sie mir angeboten wird." "Zauberhaft.", erklärte Kathy gewinnend lächelnd und begab sich mit dem Turianer zu dem Waldrand wo sie ihre restlichen Klamotten und Krimskrams in die Jacke einschlug und ablegte und anschließend die SMG und Thermomagazine in die Tasche legte. Für sich selbst hatte sie an jedem Holster immerhin noch ein Ersatzmagazin. Auch die restlichen Sanitätsprodukte legte sie mit einem ungutem Gefühl dazu, sah aber ein das ein Arzt diese vermutlich besser einsetzen konnte als sie selbst. Letztendlich auch an ihrem Körper wobei sie vermutlich auf der Prioritätenliste nicht weit oben stand.

    Anschließend machte sie sich zusammen mit dem Turianer daran von den umstehenden Waffen und Thermomagazine einzusammeln, wobei es größtenteils nur auf letztere hinauslief. Die wenigsten hatten mehr als eine Waffe, wenn überhaupt und der eine oder andere gab seine einzige sogar bereitwillig ab, ein Vorgang der Kathy zunächst verwunderte, bis sie sich die Gesichter genauer ansah. Angst, Verzweiflung, diese Personen waren Lämmer, unfähig mit ihren Waffen umzugehen oder die Verantwortung anzunehmen die mit dem Führen derselben eingehen konnte. Nachher mussten sie noch auf die Jagd gehen oder wilde Tiere abwehren, nein das überließ man lieber anderen. In Kathys Augen war das eine Unterordnung drauf vertrauend das der "gesunde Menschenverstand", wie sie es in Ermangelung eines multilateralen Begriffes nannte, die Oberhand gewinnen und eine funktionierende Ordnung entstehen würde. Ein Buch das Kathy einmal gelesen hatte fiel ihr ein, "Der Herr der Fliegen". Scheinbar gab es hier sehr viele Piggys, die Frage nur ob es für sie ein besseres Ende nehmen würde. Der eine oder andere hatte hingegen eine eher "Kathyesque" Einstellung, so auch ein Mensch der zwar nur eine Pistole hatte, aber dafür einen Haufen Thermomagazine die er sich fast schon provokativ anmutend in den Gürtel gesteckt hatte, wodurch er Kathy an einen Mexikaner aus einem alten Western erinnerte. Das Bild wurde dadurch vervollständigt das er vermutlich auch Mexikaner war, denn er hatte nicht nur einen spanisch klingenden Akzent sondern auch dunkle Haut und schwarze Haare. Kathy versuchte es zunächst diplomatisch.
    "Nun kommen sie schon, so viele Thermomagazine braucht doch kein Mensch, oder schießen sie so schlecht ?",fragte sie leicht provokant.
    "Que ? Was sagst du da chica ? Ich bin ein hervorragender Schütze, ich schieße einer Mücke die Flügel vom Leib.", erklärte er im Brustton der Überzeugung. "Sicherlich.", antwortete Kathy trocken. "Und nebenbei kochst du noch ein Ei und schneidest dir die Zehennägel. Aber wenn jeder Schuß ein Treffer ist, brauchst du ja nur ein Magazin und keine",sie schätzte kurz ab wie viele er an seinem Gürtel trug,"Zehn!"
    "Natürlich brauche ich die, wer weiß schon was alles auf diesem Planeten rumwuselt. Jede Menge Viehzeug und wenn es mir dumm kommt, knalle ich es ab. Das ist gut für mich und auch gut für dich Schätzchen. Bleib immer in der Nähe von Esteban und dir passiert nichts.",sagte er mit einem so schmierigen Grinsen das sich Kathy zügeln musste ihm keine zu verpassen. "Hör zu Esteban, entweder du nimmst deine Magazine und gehst in den Wald mit den Tierchen spielen, oder du bist ein guter Junge und leistest deinen Teil zu unserem kleinen Gemeinschaftsprojekt.",erklärte sie mit verhaltenen Zorn. "Ach komm schon Mäuschen, als ob du wolltest das dich der gute Esteban allein lässt. Spiel dich nicht so auf und gib mir einen..Aaah".Ein leiser aber recht hoher Laut beendete seine für Kathy nicht zufriedenstellende Ausführung als die Schwarzhaarige auf ihn zuschritt und ihn mit der linken Hand rercht uncharmant die Eier quetschte. "Hör zu du Schwachkopf. Wenn dir die da unten eine ordentliche Gesprächsführung verwehren..",sagte sie drohend in sein Ohr und verstärkte den Druck auf seine Weichteile," dann reisse ich sie ab. Also unterlass lieber das Chica, Schätzchen oder Mäuschen sonst bekommen wir zwei ein ernstes Problem. Verstanden hombre ?" fragte sie drohend woraufhin Esteban eilig nickte. "Wunderbar",sagte Kathy mit zuckersüßer Stimme und entließ ihn aus ihrem Griff. "So bevor ich mir jetzt die Hände waschen muss, möchtest du mir und meinem Begleiter noch etwas mit geben ?", fragte sie mit einem Gesichtsausdruck der zu einer Pfadpfinderin gepasst hätte.

    Schließlich beendeten die beiden ihre Runde und stellten die Tasche bei dem Doktor ab, welcher sich gerade die restlichen Verwundeten besah. Er sah in die Richtung der beiden Waffenträger die eine Tasche voller Waffen und Thermomagazine trugen. Hauptsächlich Pistolen kaum Schnellfeuerwaffen wie Kathys SMG. Der Großteil war wohl ohne schwere Waffen gereist, oder diese befanden sich noch im Wrack. "Ah da sind sie ja wieder Xenator mit einer ordentlichen Sammlung. Oh und sie auch Mensch, wie ich sehe mit immer noch zwei Pistolen.", rügte er Kathy welche auf ihn zuging.
    "Meine SMG ist in der Tasche dort ebenso wie der Großteil meiner Thermomagazine. Wenn ich mich hier umsehe kann die Hälfte vermutlich eh nur halb so gut mit der Waffe umgehen wie sie tut, also denke ich wird es nicht schaden, wenn ich die beiden erstmal behalte. Jeder wie er kann",erklärte sie höflich aber bestimmt. Der Batarianer sah sie ein wenig skeptisch an, wobei sein totes Auge ein wenig irritierend war.
    "Hier das sind die Reste meiner medizinischen Vorräte ich denke sie können das effektiver einsetzen als ich. Viel ist es allerdings nicht.", fügte sie entgegenkommend hinzu und gab dem Batarianer die Nanopräparate und ihr restliches Medigel, auch wenn ihr das ebenfalls nicht so richtig gefiel.
    "Nun danke, es wird schon helfen. Medizinische Vorräte sind äußerst spärlich gesät und viele sind verletzt. Wollen wir hoffen das der Salarianer etwas Wasser gefunden hat.",bedankte er sich und gab die Vorräte an eine braunhaarige Menschenfrau weiter. Kathy machte einen Schritt zurück und sah auf die zahlreichen Verletzten. Viele hatte es schlimmer erwischt als sie und es war fraghaft ob alle die dort lagen überleben würden.
    "Etwas Wasser wäre jetzt tatsächlich nicht schlecht.", murmelte sie leise und leckte über ihre ausgetrockneten Lippen.


    Charis schritt wie befohlen den Strand ab und während ihre Stiefelhaken sich tief in den weißen Sand gruben fragte sie sich plötzlich, warum sie so bereitwillig ihre Hilfe angeboten hatte. Sie war kein schlechter Alien, keinesfalls, doch diese selbstlose Freiwilligkeit stand ihr auch nicht zu Gesicht. Verwundert über sich selbst schüttelte sie den Kopf und verschränkte die Arme im Gehen. Der Absturz und der Schock mussten schuld sein, vielleicht auch die kurzzeitige Erleichterung, dass jemand das Kommando übernahm und so etwas Ordnung ins Chaos brachte doch klangen die Plattitüden des Arztes in ihren Ohren plötzlich reißerisch und propagandistisch: „Zusammenarbeiten. Überleben. Gemeinsam.“ Sie war auch schon früher allein zu Recht gekommen. Sie hatte Omega überlebt, Illium, Korlus, ein Dutzend anderer gefährlicher Kolonien und sogar die in Ordnung, Regeln und Makellosigkeit ertrinkende Welt Thessias. Sie brauchte die anderen nicht! Und die Anderen würden sehr schnell feststellen, dass auch sie Charis nicht brauchten. Sich jedoch einfach so aus der Affäre zu ziehen schien ihr nicht minder unpassend und so setzte sie die Suche nach Überlebenden fort. Diese gestaltete sich als ein Unterfangen für dessen Ausführung man ihr mehr als fünf Leute hätte mitgeben müssen denn Strand und Dschungel wimmelte nur so vor Personen mit mehr oder weniger schwerwiegenden Verletzungen. Mache waren dem Tod näher als dem Leben, andere hatten kaum mehr als ein paar Kratzer, Quetschungen oder dröhnende Schädel. Charis fand die drei Kerle die sich ihr gegenüber im Schiff so dermaßen unmöglich verhalten hatten, dass Charis ihnen eine Hantel zugeworfen hätte, wenn sie am Ertrinken wären. Nun jedoch lebten nur noch zwei von ihnen und beide knieten schluchzend und nach ihrem Gott schreiend neben dem gebrochenen Leichnam ihres Freundes. Ihr Schmerz war derart echt und mitleiderregend, dass Charis ihnen einen traurigen Blick zuwarf, neben sie trat und dem einen die Hand auf die Schulter legte: „Hey. Tut mir leid um euren Freund“, sagte sie mitfühlend. „Aber wenn ihr…“ „Finger weg von mir, Alienschlampe!“, tobte der Berührte voller Trauer und Wut. „Wegen euch verfluchten Aliens sitzen wir doch erst hier! Die Piloten waren doch keine Menschen! Menschen hätten nicht… sie hätten nie… Philipp wäre nicht…“ Seine Stimmte ebbte zu einem Schluchzen ab und er nahm die rotgeweinten Augen von Charis, die bei dem ihr entgegenschlagenden Zorn zurückgewichen war. „Verfluchte Menschen!“, schoss es ihr durch den Kopf, doch mahnte sie sich zum Mitgefühl, obgleich es ihr merklich schwer fiel. Ein trockener Kloss, so dick wie eine Walnuss, steckte ihr in der Kehle und verweigerte ihr die Stimme. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wandte sie sich ab und widmete sich ihrer Aufgaben…

    Die Sonne wanderte langsam an diesem wolkenlosen, strahlend blauen Himmel, der nur durch die noch immer qualmende Rauchwolke ausgehend vom Wrack gestört wurde, und verlieh der Szenerie etwas Makabres. Die Toten begannen allmählich schon eigentümliche Gerüche abzusondern die durch die starke Wärme nur noch verschlimmert wurden. In einigem Abstand zum Wrack hatten die Überlebenden begonnen eine Art improvisiertes Lager zu errichten, trugen wie vom Doc befohlen Ausrüstung, Nahrung, Wasser und Waffen zusammen. Dahinter, dem Dschungel zugewandt, hatte man zudem ein an ein Lazarett erinnernden Platz für die Verwundeten und leider auch Sterbenden freigemacht. Die Rettungs- Findungs- und Orientierungsarbeiten dauerten nun schon vier Stunden an. Hin und wieder verschwanden die ins Lager gebrachten Personen um verschollene Verwandte und Freunde oder für sie wichtige Gegenstände zu suchen. Das machte die Zählung, die der batarianische Doc anstrebte nicht gerade leichter. Sein an Charis gerichtetes Hilfegesuch hatte diese abgelehnt. „Sorry, Doc, aber ich habe gerade zweieinhalb Stunden Leichen und solche die bald welche sein werden geschleppt. Zählen Sie ohne mich.“ „Verstehe. Verstehe“, hatte der Batarianer gemurmelt und sich an andere, weniger widerspenstige Helfer gewandt.
    Hey! Wo findet ich etwas zu trinken?“, fragte Charis nachdem sie das mit Planen provisorisch überdachte Lagerzelt erreicht hatte. Der menschliche Mann, den man zum Quartiermeister ernannt hatte, vermutlich weil genau dies einmal seine Funktion gewesen war, schaute sie an und strich sich über den schwarzen Schnurrbart, der wie ein Hufeisen seinen Mund umrahmte und bis zum Kinn lief. „Aqui“, sagte er und deutete hinter sich. „Was?“ „Ay ay ay, no hablas espanol?“ Der Kerl schüttelte den breiten, schwarzhaarigen Schädel. „Hier ist Wasser“, sagte er mit merkwürdigem Akzent, den Charis noch nie gehört hatte. Diese Menschen, immer mussten sie auf ihre Individualität pochen…
    Wasser? So verkommen bin ich noch nicht“, antwortete Charis, was dem Anderen ein Lächeln abrang. Der Kerl griff hinter eine Kiste und zog eine Flasche mit kristallklarer Flüssigkeit hervor die Charis auf den ersten Blick sympathisch schien. Sie erwiderter das Grinsen des Bärtigen und nahm ein eingeschenktes Glas entgegen. Der Kerl hielt ihre Finger zusammen mit dem Glas fest. „Willst du dem guten Esteban vielleicht auch einen Gefallen tun?“ Charis Lächeln wurde schmaler. Sie neigte den Kopf und antwortete: „Natürlich; ich verrate den anderen nichts von dem Getränk!“ Sie zwinkerte. „Versteh schon… Hab Geschichten über Asari gehört.“ „Und die müssen nicht zwangsläufig stimmen!“ Charis kippte das Getränk herunter, wunderte sich über das garstige Brennen im Hals und unterdrückte ein Husten. „Glauben Sie nicht alles, was Sie hören, Esteban!
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  8. #28
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    Der unerwartete Kampfverlauf spielte sich für Corvan ab wie eine außerkörperliche Erfahrung: Eben noch seiner selbst entrückt, war plötzlich eine Klinge aus dem Dunkel auf ihn zugeschnellt und noch bevor er erkannte, dass eseine Waffe war, wurden seine jahrelang antrainierten Reflexe abgespult, ohne dass sein Bewusstsein auch nur den geringsten Einfluss darauf nehmen konnte. Bis zu dem Moment, in dem sich sein Waffenarm zum zweiten Mal mit der Tempest in der Hand streckte, hatte er völlig die Kontrolle über seine Reaktionen verloren, konnte seinen Abzugfinger nur gerade so davon abhalten, eine Salve in das Gesicht seines Gegenübers zu feuern, die im Moment ihres Todes den Spectre mit sich gerissen hätte. Sie musste das gleiche denken und zögerte deshalb genauso. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis einer der beiden den Moment der Unaufmerksamkeit des anderen wittern und die Chance ergreifen würde. Intensiv fixierte Corvan daher die Muskelanspannungen von Majs Unterarm, beobachtete ihre Augen, die er gerade zum ersten Mal ohne Helmvisier sah - oder war es das erste Mal? Das typisch salarianische Gesichtergedächtnis ließ ihn sofort erkennen, dass sie erst Stunden vorher auf dem Schwarzmarkt Omegas an ihm vorbeigehuscht war. Und die selbe Person trug nun die Rüstung des Söldners, den er wenig später hatte anheuern wollen. Wer war sie? Gehörte sie zu Eclipse? Oder war sie ein Söldner der Talons? Vielleicht war sie auch direkt Aria unterstellt und wollte das Kräftegleichgewicht der Banden wahren. Oder war die Allianz tatsächlich versehentlich in seinen geheimen Spectreauftrag geraten? Corvans Gedanken überschlugen sich und hatten Mühe, bei der momentanen Situation zu bleiben, in der jede kurze Unaufmerksamkeit seinen Tod bedeutet hätte.
    Geschwächt wie Corvan war, wäre es früher oder später sicher auch sein Tod gewesen, wäre in diesem Moment nicht der von Connor verletzte Pilot um die Deckung herum geflohen. Seine rechte Schulter haltend hinkte er mit deutlich hörbaren, metallischen Schritten auf die beiden zu und bemerkte dann erst, wohin er geraten war, hob dann eher zögerlich seine Pistole, als er bemerkte, dass keiner der beiden auf ihn zielte. Corvan nutzte die Gelegenheit: Mit dem Neuankömmling in Majs Rücken, hatte er den Vorteil, die Situation zu sehen, die Maj nur aus den Geräuschen erahnen konnte. Er sah, wie Majs Pupillen für den Bruchteil einer Sekunde ihren Fokus verloren und instinktiv zu dem Geräusch hinter ihr schweifen wollten und genau in diesem Moment hechtete er zur Seite aus der Schussbahn von Majs Waffe, rollte sich an dem Piloten vorbei ab und ließ diesen perplex hinter sich, als er um die Kisten herum floh und Haken schlagend den Rückzug über die Landefläche antrat. Der Pilot sah ihm verwirrt hinterher, erkannte dann Maj als die größere Bedrohung an und erhob deshalb die Waffe gegen sie, was sie bei seiner Verletzung wohl kaum ernsthaft bedrohen, aber sie wertvolle Sekunden kosten würde.
    "Connor - Feindkontakt. Brechen Sie die Verfolgung ab, brauche Unterstützung", ächzte Corvan während der hinkenden Flucht in seinen Helmfunk. Seine Paladin hatte er zurückgelassen, seine Tempest hatte nur noch ein halbes Magazin, sein linker Arm hing ausgekugelt durch den Kampf schlaff herab und die Hüftwunde klaffte immer schmerzhafter. Eine direkte Konfrontation mit Maj konnte er jetzt nicht mehr überstehen und bei ihrer Kondition war an eine Flucht ohne Unterstützung nicht zu denken. Er musste die Mission als gescheitert ansehen.

    Unterdessen war Mahesh Thakkur, die Zielperson, von Shuttle zu Shuttle geeilt, doch keines öffnete ihm ohne einen passenden Transponder die Tür, weshalb er in die selbe Halle floh, in der Minuten vorher noch eine Schießerei gewütet hatte. Doch jetzt waren dort alle Geräusche verstummt und man fand nur noch ein still rauchendes Chaos und Blutbad vor, wo kroganisches Temperament auf gut gerüstete Blue Suns getroffen war. In der Mitte der Halle lag die Wurzel des Übels, der Kroganer, mit völlig zerfetzter Rüstung, aus der ungedachte Mengen des typisch orangefarbenen Blutes quollen. Er kämpfte um jeden pfeifenden Atemzug, als die wenigen noch unverletzten redundanten Organe in seinem Körper versuchten, den Blutverlust auszugleichen und die zerfetzten Lungenflügel gierig die letzte Luft einsogen. Er war der letzte Überlebende in der Halle, um ihn herum tote Turianer, die dem im Blutrausch Befindlichen zwar den Todesstoß versetzt hatten, dafür aber selbst mit dem Leben bezahlen mussten. Thakkur näherte sich ihm vorsichtig auf seinem Weg aus der Halle, nahm sich die Zeit, kurz neben ihm stehen zu bleiben. Der Kroganer sah ihm noch immer mit festem Blick entgegen, schlug sich als Zeichen seiner inzwischen zweilhaften Unbesiegbarkeit prahlend mit der Faust gegen die Brustplatte und lachte dann grollend. Thakkur schüttelte fassungslos über diesen Trotz den Kopf und überließ das riesige Reptil dann seinem Schicksal, um in zügigem Sprint weiter die Flucht anzutreten, genau in die Richtung, aus der Corvan mit seinem Trupp angerückt war. Er musste nur den Leichen folgen.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Nur einen Moment, eine Sekunden, einen Augenschlag der Unachtsamkeit und schon drehte sich die Situation um hundertachtzig Grad. Metallisches Klicken - beschlagene Schulsohlen? - durchwoben von einem kurzen, langgezogenen Geräusch. Da hinkte jemand und dieser jemand hinkte direkt auf Maj und Corvan zu die sich zumindest in ihrer Unschlüssigkeit wie man mit der Situation umgehen sollte einig waren. Die eigentümlichen großen Salarianeraugen huschten kurz an Maj vorbei und obwohl ihr Finger sich eher aus Instinkt als aus dem Willen heraus leicht krümmte, arbeitete die Agentin noch an der Identifizierung des Neuankömmlings. Hallende Stille drang auf sie ein und plötzlich klickte es. Das Klicken war die Entsicherung einer Waffe und in Majs Ohren erschien dies so laut und deutlich, dass die Agentin versehentlich ihre braunen Augen zur Seite huschen ließ. Diese Sekunde, dieser Bruchteil der Zeit war es den Corvan wie kein zweites Wesen der Galaxie ausnutze, unter der Schussbahn der Agentin wegtauchte und seine Flucht direkt an ihr vorbei antrat. Überrascht davon noch am Leben zu sein und von der Aktion des Salarianers allgemein, verharrte Maj eine Sekunde zu lang ehe sie endlich, zäh wie dickflüssiger Honig, wieder ins Geschehen zurückfand.
    Maj ließ sich auf das Knie fallen. Zeitgleich drehte sie ihren Oberkörper herum, der Bewegung des flüchtenden Salarianers nach der an dem Dritten im Bunde vorbei hechtete und durch dessen humpelnde Gestalt halb verborgen wurde. Der Mann schaute der Gestalt des Spectre hinterher die kaum mehr in sein Sichtfeld gelangte, dann wandte er sich zu Maj und hob in Todesabsicht seine Waffe. Maj war schneller, visierte den Kopf des Piloten an und drückte den Abzug durch. Ein leises Klicken ertönte und der Mann stand noch. Schnell drückte Maj nochmal und wieder löste sich kein Schuss. Der Agentin blieb keine Zeit zum Fluchen, blieb kaum Zeit mit einer Seitwärtsrolle dem nun vom angeschlagenen Piloten abgefeuerten Projektil zu entgehen und keuchend hinter einem der Betonpfeiler zu landen. Der zweite Schuss knallte hinter vor ihr in die Kisten die heute schon genug hatten mitmachen müssen. Maj kauerte sich zusammen um möglichst kein Ziel zu bieten und wog die Optionen ab. Der Schütze war eindeutig verletzt und würde die Flucht dem Angriff vermutlich vorziehen doch wann würde dies geschehen? Corvan war angeschlagen doch lebte er noch und Maj hockte waffenlos hinter dieser verfluchten Säule.
    Geschickt und möglichst unauffällig drückte sich Maj mit dem Rücken an der Säule in die Senkrechte. Vorsichtig umrundete sie die Säule und suchte den Schützen. Sie fand ihn wie er mit von sich gestreckter Waffe auf Majs ehemalige Deckung zuging. „Komm raus! Ich tue dir nichts!“, versprach er scheinheilig. Seine Stimme zitterte. Ängstlicher Kerl; toter Kerl.
    Maj sprang seitlich aus dem Schatten heraus, rollte sich ab und trat noch aus der Hocke in die Kniekehle des Anderen. Dieser schrie und stürzte wobei er die Waffe aus der gesunden Hand fallen ließ um sich mit ihr abzufangen. Allerdings fing Maj ihn auf, packte ihn mit beiden Händen fest an der Kleidung und riss ihn zu sich auf den Boden, drängte seinen panisch zappelnden Körper auf den ihren, sein Rücken gegen ihren Bauch gedrückte, ihre Hände wie Pythons um seinen Hals geschlungen; ein tödlicher Hebel. Ihre Beine um den Bauch Unterleib des Verletzten geschwungen mühte sich der Pilot ohne Zweck ab, peitschte mit den Armen umher ohne wirklich zu wissen wie oder was er angreifen sollte. Seine Kraft ließ schnell nach während Maj drückte. Routine. Als seine Wehrhaftigkeit genug gesunken war riss die Agentin sein Kopf heftig zur Seite. Sie spürte seinen Genickbruch in ihrem Oberkörper, dann hievte sie die schlaffe Fleischpuppe von sich runter und rappelte sich rasch auf. Die Waffe des Piloten funktionierte offenbar, als steckte sie sie ein, ließ die eigene dafür liegen. Rasch suchte sie ihr Messer, das Scharfschützengewehr fand sie jedoch noch so schnell und suchte auch nicht weiter. Sie musste sich beeilen, musste rennen wenn sie Corvan noch erwischen wollten. Dieser verfluchte Salarianer! Dieser verfluchte, miese, feige, dreckige Salarianer! Ihre Gedanken überschlugen sich während sie ihrem Ziel nachsprintete in der Hoffnung seine Spur rasch aufnehmen zu können…


    Stephen suchte noch immer die Zielperson durch sein Visier, doch dieser schien wohl entkommen zu sein, als ihn ein beunruhigender Funkspruch erreichte.
    "Corvan, wo bist du?" funkte er an den Salarianer, doch es kam keine Antwort.
    Er wartete noch einen kurzen Moment, als er dann immer noch keine Nachricht bekam, ging er zu der Stelle zurück, wo er den Salarianer zurück gelassen hatte.

    Als er die Stelle erreicht hatte, wo er Corvan vermutete, entdeckte er jemand ganz anderen.
    Von seinem Versteck aus, welches hinter einem Container war, beobachtete er einen Kampf zwischen dem Pilot, den er angeschossen hatte und ihn für Tod geglaubt hatte und einer kleinen, sehr geschickten Kämpferin.
    Sie lag unter ihm, während ihre Hände seinen Hals umschlangen und Ihre Beine seinen Bauch. Als dieser keine Gegenwehr mehr leistete, drehte sie ihm den Kopf ruckartig rum, bis das Genick brach. Dann hievte sie den Leichnam von ihr runter und Stephen konnte kurz ein Blick auf ihr Gesicht erhaschen und konnte kaum glauben, wen er da sah....
    Emilie Dixon... schoss es dem Blondschopf durch den Kopf.
    Die kleine Asiatin, der er auf dem Schwarzmarkt begegnet war, wo sie eine sehr beeindruckende Show von sich gegeben hatte und sie trug die selbe Rüstung, wie die Söldnerin, die bei Corvan anheuern wollte.
    Sie suchte noch schnell ihre Sachen zusammen und eilte dann in die Richtung, aus der sie vorhin schon gekommen waren.

    "Corvan? Die Scharfschützin ist auf dem Weg zu dir!" funkte er, doch es kam wieder keine Antwort.
    Er zog seine Pistole und folgte der Kontrahentin. Ein Wettlauf mit der Zeit begann......

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline Geändert von Tjordas (27.02.2016 um 14:04 Uhr)

  9. #29
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    "Gleiches gilt für dich."
    Das Timing war perfekt. Als sich beide erhoben sah er Mira von weitem wieder auf ihre Position zulaufen.
    "Also dann viel Glück!" flüsterte er Nia noch zu und versuchte dann möglich unauffällig auszusehen während Nia sich entfernte.
    "So! Nun habe ich wieder Zeit für euch. Oder dich?"
    Wieder lachte Mira.
    "Wo ist Nia?"
    "Nur ein wenig die Einrichtung erkunden." Was ja nicht gelogen war, nur nicht die ganze Wahrheit. Beyo hielt es für sicher auf Mira möglichst vertraulich zu wirken, weshalb er sich vornahm direkte Lügen nach Möglichkeiten zu vermeiden.
    "Nun will ich es aber wissen, ich platze fast vor Neugierde, wie habt ihr beiden euch kennen gelernt?"
    Wieder bedachte der Turianer seine Worte genau bevor er antwortete. "In einem Club. Die Umstände waren.....nun sagen wir, besonders."

    "Danke, dir sicher!" flüsterte sie Beyo noch zu und lächelte aufmunternd, ehe sie sich den anderen Gläubigen widmete und sich immer weiter von Beyo entfernte. Von weitem sah sie wie Mira und Beyo verschwanden....

    Sie schaute sich schüchtern um, wusste nicht so recht, was sie nun tun sollte und wie sie das am geschicktesten anstellen sollte, als ein quasselnder Salarianer sie ansprach.
    Erschrocken fuhr die junge Asari herum und sah einen fast komplett weißen Salarianer vor sich.
    "Du bist auch eine neue Anwärterin?!" stellte der Salarianer scharfsinnig anhand ihres aufgemalten Tattoos fest. Die junge Asari nickte kurz.
    "Komm mit!" Noch ehe Sahenia irgendetwas sagen konnte, schnappte der Salarianer sie am Arm und führte sie in einen Raum.....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  10. #30
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von BestialMockery Beitrag anzeigen
    Durch das Warten auf Craig selbst zu sehr ermüdet, sagte er dem Fettsack Bescheid, dass er sich auf den weg macht, den Hausmeister zu suchen, dieser nickte, was aber in seinem fetten Doppelkinn einfach versank. Er ging den Flur runter, sah die Asari und Craig, die beide auf sich mit der Waffe zielten, Tim musterte die Situation und er fand ziemlich schnell eine Möglichkeit, wie er das beenden könnte. "Was ist hier los?" "Der Junge schleicht hier rum, zieht eine Uniform unter dem Sofa daher und zieht die sich an, ich hab den hier noch nie gesehen" "Maidame, das ist Flint, der ist neu hier, ein netter Junge, der ein paar Schwierigkeiten hat, wir haben den unter unsere Fittiche genommen, ich denke er hat sich gerade raus geschlichen und sich erst mal einen durch gezogen, wenigstens hatte er den anstand, die Uniform auszuziehen, so dass das nicht den Ruf den Ladens beschädigt, trotzdem, während der Arbeitszeit eine eher unschöne Angewohnheit." Bei dem letzten Teil schaute Tim Craig ziemlich entnervt an, er selbst hat nichts gegen das Kiffen, fand es aber grob fahrlässig, da die Situation doch eher schlecht enden könnte, außerdem stank er schon ziemlich penetrant danach, bis ans andere Flurende. "Nagut - ihr Trottel - wenn ihr so was als "gesellschaftsfähiges Individuum" reintegrieren wollt ... bei uns müsste er in eine Strafkolonie auf einen Mienenasteroiden, arbeiten bis er wieder zur Vernunft kommt, ihr verweichlicht ihn ja, wenn ihr ihm alles durchgehen lässt..." Die Asari zog ab, außerdem war Tim sich bewusst, dass das keine Maßnahme der Asari war, sondern eher die brutale Maßnahmenpolitik der militanten Eclipse Söldner ist.

    Tim ging an Craig ran, schlug ihn auf die Schulter, schleppte ihn mit und sagte "Du kannst echt froh sein, dass du wie 16 aussiehst."

    Wieder am Zimmer des Fettsacks angekommen, stand der dieses mal mit einer Waffe da, sein Bademantel weiterhin weit geöffnet und brüllte: "Was ist denn in dem Bad passiert? Das ist doch eindeutig mit voller gewallt abgerissen worden, die verdammte spüle, wollt ihr mich verarschen, 2 neue Gesichter an einem Tag? - Meine Maitresse hab ich auch ganz genau im Flur gehört, wer seid ihr, was wollt ihr? "


    "Also erstmal..", knurrte Craig tief, klang dabei aber nicht bedrohlich, sondern als habe man einem Spielzeugbären zu lange auf den Bauch gedrückt. "Seh ich nicht aus wie 16!" Der Weißhaarige stellte es klar, als wäre es eine längst überflüssige Tatsache, die endlich ausgesprochen werden musste. Natürlich war er lange nicht der Älteste bei der C-Sec, sondern eher gleichauf mit den vielen Schülerpraktikanten, die die Menschen auf die Citadel warfen um ihnen einen 'wirklich coolen Job' nahe zu legen - aber dennoch kratzte das in gewisser Weise an seinem Ego. Jedenfalls stark genug, damit der junge Mann protestieren konnte, noch während er sich - den Fetten Missachtend - der Türe hinter sich besah und das kleine, leuchtende Panel mit seinem Omnitool verschloss, wobei die Zugangsalgorythmen überschrieben wurden. Craig war kein aufbrausender oder gar griesgrämiger, nicht zuletzt aber sicher kein Nachtragender Geselle. Oft genug wurde ihm diese Freundlichkeit zum Verhängnis, aber immer war er sich sicher gewesen, dass es der richtige Weg war, wenn man sich denn entweder für den Abtrünnigen oder den Ehrenvollen Weg entscheiden konnte. Er würde nicht abdriften wie dieser 'Doktor' Ward.

    "Das lass ich nachher beim Papierkram aber aus dem Protokoll.", verkündete der C-Sec-Beamte noch, wandte sich dann aber dem übergewichtigen Gegenspieler zu. Ein Fehler, wie er jetzt bemerkte, als ihm das Gemächt regelrecht vor den Augen herumwackelte und man es fast ganz hätte sehen können, hätte der wuchtige Bauchlappen nicht den Großteil verdeckt. Angewiedert wandte er sich zur Seite, konnte keine Minute der Professionalität imitieren und hielt die flache, abweisende Handfläche so, dass er den unteren Teil des gegenüber befindlichen Körpers nichtmehr länger ertragen musste. "Citadel Security, Officer Gillespie - bitte treten Sie zurück und - tun Sie uns allen einen Gefallen - und ziehen sich etwas an. Oder schließen zumindest den Bademantel!" Um seine legitime Identität als C-Sec zu bestätigen, hob er die Hand und projizierte ein Dokument von seinem Omnitool, um es in die Richtung des Mannes gehalten, als Dienstmarke gelten zu lassen. "Und dann beantworten Sie uns ein paar-"
    "C-Sec, ich glaube ich spinne!", wie wild fuchtelte der Übergewichtige mit der Schusswaffe in Tims und Craigs Richtung, ohne Rücksicht auf die durchaus durch medizinisches Marihuana herbeigeführte Lässigkeit. "Hände hoch, so, dass ich sie sehen kann! Und schalten Sie das Teil aus!"
    Er sprach offensichtlich auf das noch leuchtende Omnitool an, dass Craig in dem Moment aber nicht zu bedienen wusste. Stattdessen sah er seitlich in Tims Richtung. "So weit wären wir auch ohne Schulmädchenuniform gekommen.."
    Luceija ist offline

  11. #31
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Charis schritt wie befohlen den Strand ab und während ihre Stiefelhaken sich tief in den weißen Sand gruben fragte sie sich plötzlich, warum sie so bereitwillig ihre Hilfe angeboten hatte. Sie war kein schlechter Alien, keinesfalls, doch diese selbstlose Freiwilligkeit stand ihr auch nicht zu Gesicht. Verwundert über sich selbst schüttelte sie den Kopf und verschränkte die Arme im Gehen. Der Absturz und der Schock mussten schuld sein, vielleicht auch die kurzzeitige Erleichterung, dass jemand das Kommando übernahm und so etwas Ordnung ins Chaos brachte doch klangen die Plattitüden des Arztes in ihren Ohren plötzlich reißerisch und propagandistisch: „Zusammenarbeiten. Überleben. Gemeinsam.“ Sie war auch schon früher allein zu Recht gekommen. Sie hatte Omega überlebt, Illium, Korlus, ein Dutzend anderer gefährlicher Kolonien und sogar die in Ordnung, Regeln und Makellosigkeit ertrinkende Welt Thessias. Sie brauchte die anderen nicht! Und die Anderen würden sehr schnell feststellen, dass auch sie Charis nicht brauchten. Sich jedoch einfach so aus der Affäre zu ziehen schien ihr nicht minder unpassend und so setzte sie die Suche nach Überlebenden fort. Diese gestaltete sich als ein Unterfangen für dessen Ausführung man ihr mehr als fünf Leute hätte mitgeben müssen denn Strand und Dschungel wimmelte nur so vor Personen mit mehr oder weniger schwerwiegenden Verletzungen. Mache waren dem Tod näher als dem Leben, andere hatten kaum mehr als ein paar Kratzer, Quetschungen oder dröhnende Schädel. Charis fand die drei Kerle die sich ihr gegenüber im Schiff so dermaßen unmöglich verhalten hatten, dass Charis ihnen eine Hantel zugeworfen hätte, wenn sie am Ertrinken wären. Nun jedoch lebten nur noch zwei von ihnen und beide knieten schluchzend und nach ihrem Gott schreiend neben dem gebrochenen Leichnam ihres Freundes. Ihr Schmerz war derart echt und mitleiderregend, dass Charis ihnen einen traurigen Blick zuwarf, neben sie trat und dem einen die Hand auf die Schulter legte: „Hey. Tut mir leid um euren Freund“, sagte sie mitfühlend. „Aber wenn ihr…“ „Finger weg von mir, Alienschlampe!“, tobte der Berührte voller Trauer und Wut. „Wegen euch verfluchten Aliens sitzen wir doch erst hier! Die Piloten waren doch keine Menschen! Menschen hätten nicht… sie hätten nie… Philipp wäre nicht…“ Seine Stimmte ebbte zu einem Schluchzen ab und er nahm die rotgeweinten Augen von Charis, die bei dem ihr entgegenschlagenden Zorn zurückgewichen war. „Verfluchte Menschen!“, schoss es ihr durch den Kopf, doch mahnte sie sich zum Mitgefühl, obgleich es ihr merklich schwer fiel. Ein trockener Kloss, so dick wie eine Walnuss, steckte ihr in der Kehle und verweigerte ihr die Stimme. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wandte sie sich ab und widmete sich ihrer Aufgaben…

    Die Sonne wanderte langsam an diesem wolkenlosen, strahlend blauen Himmel, der nur durch die noch immer qualmende Rauchwolke ausgehend vom Wrack gestört wurde, und verlieh der Szenerie etwas Makabres. Die Toten begannen allmählich schon eigentümliche Gerüche abzusondern die durch die starke Wärme nur noch verschlimmert wurden. In einigem Abstand zum Wrack hatten die Überlebenden begonnen eine Art improvisiertes Lager zu errichten, trugen wie vom Doc befohlen Ausrüstung, Nahrung, Wasser und Waffen zusammen. Dahinter, dem Dschungel zugewandt, hatte man zudem ein an ein Lazarett erinnernden Platz für die Verwundeten und leider auch Sterbenden freigemacht. Die Rettungs- Findungs- und Orientierungsarbeiten dauerten nun schon vier Stunden an. Hin und wieder verschwanden die ins Lager gebrachten Personen um verschollene Verwandte und Freunde oder für sie wichtige Gegenstände zu suchen. Das machte die Zählung, die der batarianische Doc anstrebte nicht gerade leichter. Sein an Charis gerichtetes Hilfegesuch hatte diese abgelehnt. „Sorry, Doc, aber ich habe gerade zweieinhalb Stunden Leichen und solche die bald welche sein werden geschleppt. Zählen Sie ohne mich.“ „Verstehe. Verstehe“, hatte der Batarianer gemurmelt und sich an andere, weniger widerspenstige Helfer gewandt.
    Hey! Wo findet ich etwas zu trinken?“, fragte Charis nachdem sie das mit Planen provisorisch überdachte Lagerzelt erreicht hatte. Der menschliche Mann, den man zum Quartiermeister ernannt hatte, vermutlich weil genau dies einmal seine Funktion gewesen war, schaute sie an und strich sich über den schwarzen Schnurrbart, der wie ein Hufeisen seinen Mund umrahmte und bis zum Kinn lief. „Aqui“, sagte er und deutete hinter sich. „Was?“ „Ay ay ay, no hablas espanol?“ Der Kerl schüttelte den breiten, schwarzhaarigen Schädel. „Hier ist Wasser“, sagte er mit merkwürdigem Akzent, den Charis noch nie gehört hatte. Diese Menschen, immer mussten sie auf ihre Individualität pochen…
    Wasser? So verkommen bin ich noch nicht“, antwortete Charis, was dem Anderen ein Lächeln abrang. Der Kerl griff hinter eine Kiste und zog eine Flasche mit kristallklarer Flüssigkeit hervor die Charis auf den ersten Blick sympathisch schien. Sie erwiderter das Grinsen des Bärtigen und nahm ein eingeschenktes Glas entgegen. Der Kerl hielt ihre Finger zusammen mit dem Glas fest. „Willst du dem guten Esteban vielleicht auch einen Gefallen tun?“ Charis Lächeln wurde schmaler. Sie neigte den Kopf und antwortete: „Natürlich; ich verrate den anderen nichts von dem Getränk!“ Sie zwinkerte. „Versteh schon… Hab Geschichten über Asari gehört.“ „Und die müssen nicht zwangsläufig stimmen!“ Charis kippte das Getränk herunter, wunderte sich über das garstige Brennen im Hals und unterdrückte ein Husten. „Glauben Sie nicht alles, was Sie hören, Esteban!


    Ihre Aufgabe der Waffenrequirierung war erledigt und so beschloß Kathy erstmal ihren Kram wieder einzupacken bevor noch jemand auf die Idee kam ihr eine andere Aufgabe zuzuweisen. Man konnte nicht von anderen erwarten das sie etwas tun ohne selbst mit anzupacken, aber dadurch war sie noch lange nicht Mutter Theresa. Ihre Tasche hatte sie nach der Sammlung zurückbekommen und so ging sie zu dem Häufchen unter einem Baum was ihre Habe darstellte. Positiv überrascht stellte sie fest das es scheinbar keiner geplündert hatte, entweder waren noch immer alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder es hatte einfach niemand entdeckt. Nachdenklich packte sie ihren Krempel zurück in die Tasche. Letztendlich war ja eh kaum etwas darin was einen Diebstahl lohnen würde. Der Computer war an sich auf so einen Planeten nutzlos, genauso wie alle anderen elektronischen Geräte. Omni -Tools, Kommunikatoren, auf lange Sicht würde wohl allen Geräten der Saft ausgehen auch wenn die Lebensdauer vom ersteren eigentlich recht hoch war. Ansonsten ihre paar Kleidungsstücke waren wohl kaum nützlich, es sei denn sie wollte sich aus ihrem BH eine Schleuder basteln und ihren String als Zahnseide nutzen. Obwohl immerhin hatte sie noch ein paar Wechselklamotten, damit war sie den meisten wohl voraus. Sogar der Bikin aus dem Hotel war noch da, für das nächste Strandfest war sie also gewappnet. Zuletzt packte sie den Wodka ein, immerhin der würde wohl seinen Nutzen haben wenn auch nur kurzweilig. Beim Anblick bekam sie erneut Durst und beschloss zu schauen ob es inzwischen Wasser gab, ansonsten würde sie selbst welches suchen.

    Tatsächlich war schon eine Art Lager aufgebaut worden und Kathy stellte leicht überrascht fest das der Quartiermeister ein alter Bekannter war. Das man Esteban zum Quartiermeister gemacht hatte war in Kathys Augen nicht umbedingt die beste Entscheidung, bei dessen Charakterzügen würde es dadurch vermutlich bald zu einem "Lebensmittel für sexuelle Dienstleistungen"-Geschäft kommen. Vielleich wäre es besser gewesen ihm doch prophylaktisch die Eier abzureißen. Im Moment war "El Commandante" dabei seine Waren zu sortieren und einzulagern und hatte Kathy den Rücken zugewandt.
    "Könnte ich bitte etwas Wasser haben ?", fragte sie höflich. "Durstig Schätzchen ? Ich habe was du kannst es dir direkt unten abpumpen Chic..", redete er in gewohnter Manier, bis er sich plötzlich umdrehte und Kathy entgeistert anstarrte. "Ich meine hier ist dein Wasser Chi..äh Miss.", fuhr er in einem besonneren fast unterwürfigen Tonfall fort und gab der Schwarzhaarigen eine Flasche mit Wasser gefüllt. "Immerhin ist er lernfähig."
    "Gracias, Esteban.", bedankte sie sich halb amüsiert und lächelte freundlich. Vielleicht war bei dem Mexikaner doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Durstig befeuchtete sie ihren ausgetrockneten Mund, das Wasser war warm und auch ein wenig abgestanden, trotzdem fühlte es sich in diesem Moment an wie Ambrosia. Es war einfach unverschämt heiß in diesem Dschungel vor allem für jemanden der nicht gerade aus so einer Klimazone kam. Für einen Salarianer war es vermutlich recht angenehm. In einiger Entfernung sah Kathy den Strand, an den das blaue Meer brandete. Wenn man das immer noch rauchende Wrack und die Verwundeten ausblendete war es ein äußerst malerischer Anblick. Ein innerer Drang packte sie sich den Strand genauer anzusehen und so schulterte sie wieder ihre Tasche und machte sich auf in Richtung Meer.

    Auf ihrem Weg zum Strand kam sie durch das Lager der Verwundeten und Erschöpften. Sie war sich nicht ganz sicher welche Gruppe größer war, wusste aber ganz eindeutig welche Gruppe kleiner werden würde. Jeder mit einer schweren Verletzung der noch nicht daran gestorben war würde es wohl noch in dieser Nacht tun. Der Dschungel war nicht das beste Lazarett und die Möglichkeiten begrenzt. Sie stellte sich auch die Frage wann auf diesem Planeten überhaupt Nacht war und wie lange. Fremde Planeten bedeuteten andere Umstände und solche Überraschungen konnten böse enden. Langsam schritt sie durch das Lager vorbei an den kleinen Grüppchen von Freunden, Verwandten und Bekannten. Nur ein paar halfen dem Doktor bei seinem Bestreben die Verwundeten zu zählen. Ansonsten war jeder für sich und bei den Leuten die man kannte. Da sich das bei Kathy auf zwei flüchtige Bekanntschaften aus Essensaal undeiner Asari mit einer Abneigung ihr Gegenüber beschränkte war Kathy für sich, ein Umstand den sie nicht unbedingt bedauerte auch wenn sie sich fragte ob die Asari und der Salarianer überlebt hatten. Charis lief vermutlich irgendwo hier herum und begann sich einen Zigarettenvorrat zu organisieren oder so etwas in der Art. Kaum auszudenken wie die Asari werden würde wenn ihr erstmal die Zigaretten ausgingen.

    Schließlich erreicht sie den Strand ein wenig abseits des Elends und der Geschäftigkeit des Lagers. Der Sand war weiß und das Meer so blau wie in einem Karibikfilm, die einzige Bezugsquelle die Kathy für so etwas hatte. Sie war noch nie am Meer gewesen, noch nichtmal an der Spree, das alles war in Berlin einfach nur unendlich weit entfernt gewesen. Das Meer war für sie damals schon fast eine andere Galaxis gewesen und die Spree floß dort wo die Reichen Leute wohnten. Also nicht dort wo Kathy und ihre Gang heimisch waren und auch wenn sie es dort zu etwas gebracht hatte, war sie doch nicht von dort weggekommen. Nun ja, bis vor kurzem, inzwischen stand ihr eine ganze Galaxie offen. Kathy stellte die Tasche ab und begann Schuhe und Socken auszuziehen, sie wollte den Sand zwischen ihren Füßen spüren. Die Fußbekleidung verstaute sie in ihrer Tasche und schritt dann durch den Sand. Er war warm und kitzelte zwischen Zehen, ein angenehmes aber ungewohntes Gefühl. Wellen rauschten an die Küste und das Meer spiegelte die Sonne und funkelte Kathy entgegen. Ein wunderschöner Anblick und Kathy musste abstürzen um ihn genießen zu können. Nachdenklich setzte sich auf einen flachen Felsen und legte sich mit den Oberkörper darauf hin, die Tasche als Kopfstützte nutzend. Es war doch sonderbar sie war an einem malerischen Strand, aber nur weil das Schiff abgestürzt war. Sie hatte keine Ahnung was noch auf sie zu kommen würde und ob sie es überleben würde, aber trotzdem in diesem Moment genoß sie einfach nur den Anblick des rauschenden Wasser und das angenehme Gefühl während ihre Zehen durch den Sand strichen. War sie verrückt ? Ihr ganzes Leben hatte sie um ihr Überleben gekämpft, niemals Urlaub gehabt und nur selten Zeit für sich ohne sich um etwas zu kümmern. Sie hatte einiges aufgebaut, fast alles verloren und war an einem neuen Ort voller Möglichkeiten gelandet. Und was tat sie, Urlaub machen, exotische Orte besuchen, sich entspannen ? Nein sie besuchte den größten Müllball der Galaxis um wieder das alte Töten oder Getötet-Spiel fortzusetzen. Irgendwie konnte sich nicht aus ihrer Haut kommen. Vielleicht war dieser Absturz ja ein Zeichen von einer höheren Macht mal abzuschalten. Oder der liebe Gott wollte sie nur mal wieder ärgern und sah ihr gerne beim Überlebenskampf zu. Wie auch immer sie wusste das sie bald zurück ins Lager musste, Essen organisieren und gucken wie es weiterging. Aber im Moment, im Moment erschien es ihr einfach mal richtig auf einem Felsen zu liegen, die Sonne auf dem Gesicht zu spüren und den Wellen zu lauschen. Der Stress würde sie schon bald wieder einholen.

    Schließlich zog sich Kathy wieder ihrer Stiefel an und machte sich wieder auf den Rückweg. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte sich den Bikini angezogen und in die Fluten gestürzt. Aber die Schönheit war trügerisch und hinter ihr lauerten Gefahren. Sie war nicht im Urlaub. Leider.
    An der Grenze zum Dschungel angekommen, entdeckte sie bei den verschiedenen Grüppchen alte Bekannte. Es waren Schira und Lorek, ihre Tischpartner beim Essen. Beide hatten überlebt, was Kathy freute auch wenn sie sich nicht sicher waren wieso eigentlich. Immerhin kannte sie die beiden ja kaum. Vielleicht gefiel es ihr ja auch nur das nicht immer nur die Arschlöcher solche Katastrophen überlebten. Sie selbst zählte sich natürlich zu der Gruppe der Überlebenskünstler. Der Salarianer hatte eine Verletzung an seinem linken Horn, oder was immer das auch bei Salarianern war während die Asari schwer lädiert auf dem Boden lag. Scheinbar hatte sie die Landung nicht so gut überstanden. Die beiden unterhielten sich gerade als der Salarianer Kathy entdeckte und sie ansprach: "Sehen sie nur Schira, es ist Miss Orlowski. Kommen sie doch zu uns.", sprach er im freundlichen Stakkato und winkte sie herüber. Kathys Eindruck hatte sie nicht getäuscht, die beiden waren wirklich freundlich. Die Menschenfrau sah keinen guten Grund abzulehnen und so stiefelte sie auf die beiden zu. Die Asari erhob sich langsam und sah zu Kathy auf. "Es ist schön zu sehen das sie den Absturz überlebt haben Miss Orlowski. Sind sie verletzt ?", erkundigte sich die Asari mit freundlicher, aber schwacher Stimme.
    "Ein paar Prellungen und blaue Flecken von kleiner bis mittlerer Größe, soweit Platzwunden, aber nichts lebensbedrohliches. Es freut mich ebenfalls sie lebend hier zu sehen. Auch wenn es sie scheinbar schlimm erwischt Miss Dis´zan.", antwortete Kathy und blieb vor den beiden sitzenden Aliens stehen. "Das ist teilweise meine Schuld. Wir waren noch im Essenssaal als der Absturz begann. Überall flogen Tische, Stühle und Besteck herum, zwei der Küchenvorcha wurden von herumfliegenden Teilen getroffen. Ich flog auch durch die Luft aber Miss Dis´zan hat mich mit ihrer Biotik gepackt und zu sich gezogen. Dann konnte ich mich irgendwie festhalten, aber sie hat wegen mir ihre Barriere vernachlässigt, deshalb konnte ein herumfliegendes Trümmerteil ihre Seite aufschlitzen.", erzählte der Salarianer hektisch, während die Asari beschwichtigend mit dem Kopf schüttelte.
    " Es ist nicht ihre Schuld Lorek, es war einfach Pech. Und der Arzt hat genügend Medigel zusammenbekommen um die Wunde zu versorgen. Mit ein wenig Glück und Ruhe geht es mir bald wieder besser.", erllärte sie freundlich und verzog schmerverzerrt das Gesicht. Kathy wusste nicht was sie dazu sagen sollte sie war kein Arzt und ihre medizinischen Vorräte hatte sie dem Doktor gegeben. Vielleicht hatte sie dadurch indirekt der Asari schon geholfen, sie persönlich konnte nichts tun auch wenn sie ein wenig Mitleid mit der Frau empfand. "Wir sind übrigens nicht die einzigen die dort drinnen überlebt haben. Die beiden Batarianer von dem Küchenpersonal haben auch überlebt. Ich glaube der Doktor hat ihnen die Aufsicht über Lebensmittel und deren Zubereitung gegeben.", fügt die Asari hinzu und zeigte in Richtung der Lichtung wo Kathy die beiden Nulpen tatsächlich mit Vorräten rumhantieren sah. "Verflucht." "Na das ist doch...schön.", antwortete sie mit einem gequälten Lächeln.
    numberten ist offline Geändert von numberten (23.02.2016 um 22:40 Uhr)

  12. #32
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Von allen Seiten war nur noch der Gefechtslärm zu hören, in den Stockwerken unter ihnen fast noch mehr als im Raum selbst. Der Überraschungseffekt hatte diesem Trupp fast nichts gebracht, die Terroristen waren auf eine derartige Aktion scheinbar bestens vorbereitet gewesen. Rings um ihn herum starben die Allianz-Soldaten wie die Fliegen, nicht wenige von ihnen brutal vom Anführer selbst hingerichtet, der nun kaum noch als der kühle, kriminelle Mastermind vorstellbar war, so blutrünstig wie er alle Leute in Reichweite niedermetzelte. Scotty versuchte sein Bestes sich mit seinen Elektrostäben zur Wehr zu setzen, doch seine Verbündeten wurden immer weniger. "Wo bleibst du Neumann?" Im nächsten Moment konnte er gar nicht schnell genug reagieren. Der Anführer hatte sich ihn offenbar ganz gezielt ausgesucht und mit einem wuchtigen Schlag zielte er auf die Schläfe des jungen Mannes. Das visuelle Feedback seines Helms flimmerte auf und Scotty hatte das Gefühl trotz des Kopfschutzes würde sein Kopf auseinander brechen. Von der brachialen Gewalt des Schlages benommen hielt er sich mit beiden Händen an der Wand fest und sah wie der Kerl seine Waffe vor sein Gesicht hielt. "Man sagt man kann alles überleben wenn man nur stur genug ist....ob das auch für eine Kugel in den Kopf gilt?" Und im nächsten Moment schlug wieder das perfekte Timing seines gelegentlich auftretenden Glücks zu. Die Tür wurde aufgesprengt und die Verstärkung kam mit feuernden Rohren herein gestürmt. "Das hat aber wirklich gedauert!" Neumann persönlich, begleitet von Kao, Strygaz und Suarez, samt eines guten Dutzend weiterer Soldaten. Und allesamt schienen sie mehr als entschlossen die Sache endlich zu Ende zu bringen. "Hey gilipollas !" Suarez hatte trotz des Chaos geschaltet in was für einer Situation Scotty sich befand. und stürmte vor ihn aus der misslichen Lage zu befreien. "Wieso legst du dich nicht mit Leuten an die dir gewachsen sind, Feigling?" Als seine Schüsse die schweren Schilde des Gegners nicht durchdrangen, sprang er nach vorne und gab ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Der Hüne wischte sich die mickrige Blutspur von der Lippe und spuckte aus. "Da sehe ich keinen hier." Ohne dass Suarez weiter reagieren konnte griff er ihn sich am Kragen, zog ihn an sich heran und gab dem Wehrlos mit dem Schaft seiner Waffe 4 schnelle, brutale Schläge direkt ins Gesicht. Selbst durch den Gefechtslärm hörte Scotty das brutale und groteske Knacken. Nachdem er ihn losgelassen hatte fiel Suarez' erschlafft zu Füßen des Anführers und noch bevor irgendjemand etwas hätte tun können hatte er ihm bereits eine Salve aus der blutverschmierten Waffe in den Körper gejagt. "NEIN!" Ohne weiter nachzudenken, von blinder Wut gepackt raffte Scotty sich auf, packte seine Waffen und stürmte los.
    Sonmoon ist offline

  13. #33
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Nur einen Moment, eine Sekunden, einen Augenschlag der Unachtsamkeit und schon drehte sich die Situation um hundertachtzig Grad. Metallisches Klicken - beschlagene Schulsohlen? - durchwoben von einem kurzen, langgezogenen Geräusch. Da hinkte jemand und dieser jemand hinkte direkt auf Maj und Corvan zu die sich zumindest in ihrer Unschlüssigkeit wie man mit der Situation umgehen sollte einig waren. Die eigentümlichen großen Salarianeraugen huschten kurz an Maj vorbei und obwohl ihr Finger sich eher aus Instinkt als aus dem Willen heraus leicht krümmte, arbeitete die Agentin noch an der Identifizierung des Neuankömmlings. Hallende Stille drang auf sie ein und plötzlich klickte es. Das Klicken war die Entsicherung einer Waffe und in Majs Ohren erschien dies so laut und deutlich, dass die Agentin versehentlich ihre braunen Augen zur Seite huschen ließ. Diese Sekunde, dieser Bruchteil der Zeit war es den Corvan wie kein zweites Wesen der Galaxie ausnutze, unter der Schussbahn der Agentin wegtauchte und seine Flucht direkt an ihr vorbei antrat. Überrascht davon noch am Leben zu sein und von der Aktion des Salarianers allgemein, verharrte Maj eine Sekunde zu lang ehe sie endlich, zäh wie dickflüssiger Honig, wieder ins Geschehen zurückfand.
    Maj ließ sich auf das Knie fallen. Zeitgleich drehte sie ihren Oberkörper herum, der Bewegung des flüchtenden Salarianers nach der an dem Dritten im Bunde vorbei hechtete und durch dessen humpelnde Gestalt halb verborgen wurde. Der Mann schaute der Gestalt des Spectre hinterher die kaum mehr in sein Sichtfeld gelangte, dann wandte er sich zu Maj und hob in Todesabsicht seine Waffe. Maj war schneller, visierte den Kopf des Piloten an und drückte den Abzug durch. Ein leises Klicken ertönte und der Mann stand noch. Schnell drückte Maj nochmal und wieder löste sich kein Schuss. Der Agentin blieb keine Zeit zum Fluchen, blieb kaum Zeit mit einer Seitwärtsrolle dem nun vom angeschlagenen Piloten abgefeuerten Projektil zu entgehen und keuchend hinter einem der Betonpfeiler zu landen. Der zweite Schuss knallte hinter vor ihr in die Kisten die heute schon genug hatten mitmachen müssen. Maj kauerte sich zusammen um möglichst kein Ziel zu bieten und wog die Optionen ab. Der Schütze war eindeutig verletzt und würde die Flucht dem Angriff vermutlich vorziehen doch wann würde dies geschehen? Corvan war angeschlagen doch lebte er noch und Maj hockte waffenlos hinter dieser verfluchten Säule.
    Geschickt und möglichst unauffällig drückte sich Maj mit dem Rücken an der Säule in die Senkrechte. Vorsichtig umrundete sie die Säule und suchte den Schützen. Sie fand ihn wie er mit von sich gestreckter Waffe auf Majs ehemalige Deckung zuging. „Komm raus! Ich tue dir nichts!“, versprach er scheinheilig. Seine Stimme zitterte. Ängstlicher Kerl; toter Kerl.
    Maj sprang seitlich aus dem Schatten heraus, rollte sich ab und trat noch aus der Hocke in die Kniekehle des Anderen. Dieser schrie und stürzte wobei er die Waffe aus der gesunden Hand fallen ließ um sich mit ihr abzufangen. Allerdings fing Maj ihn auf, packte ihn mit beiden Händen fest an der Kleidung und riss ihn zu sich auf den Boden, drängte seinen panisch zappelnden Körper auf den ihren, sein Rücken gegen ihren Bauch gedrückte, ihre Hände wie Pythons um seinen Hals geschlungen; ein tödlicher Hebel. Ihre Beine um den Bauch Unterleib des Verletzten geschwungen mühte sich der Pilot ohne Zweck ab, peitschte mit den Armen umher ohne wirklich zu wissen wie oder was er angreifen sollte. Seine Kraft ließ schnell nach während Maj drückte. Routine. Als seine Wehrhaftigkeit genug gesunken war riss die Agentin sein Kopf heftig zur Seite. Sie spürte seinen Genickbruch in ihrem Oberkörper, dann hievte sie die schlaffe Fleischpuppe von sich runter und rappelte sich rasch auf. Die Waffe des Piloten funktionierte offenbar, als steckte sie sie ein, ließ die eigene dafür liegen. Rasch suchte sie ihr Messer, das Scharfschützengewehr fand sie jedoch noch so schnell und suchte auch nicht weiter. Sie musste sich beeilen, musste rennen wenn sie Corvan noch erwischen wollten. Dieser verfluchte Salarianer! Dieser verfluchte, miese, feige, dreckige Salarianer! Ihre Gedanken überschlugen sich während sie ihrem Ziel nachsprintete in der Hoffnung seine Spur rasch aufnehmen zu können…


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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Stephen suchte noch immer die Zielperson durch sein Visier, doch dieser schien wohl entkommen zu sein, als ihn ein beunruhigender Funkspruch erreichte.
    "Corvan, wo bist du?" funkte er an den Salarianer, doch es kam keine Antwort.
    Er wartete noch einen kurzen Moment, als er dann immer noch keine Nachricht bekam, ging er zu der Stelle zurück, wo er den Salarianer zurück gelassen hatte.

    Als er die Stelle erreicht hatte, wo er Corvan vermutete, entdeckte er jemand ganz anderen.
    Von seinem Versteck aus, welches hinter einem Container war, beobachtete er einen Kampf zwischen dem Pilot, den er angeschossen hatte und ihn für Tod geglaubt hatte und einer kleinen, sehr geschickten Kämpferin.
    Sie lag unter ihm, während ihre Hände seinen Hals umschlangen und Ihre Beine seinen Bauch. Als dieser keine Gegenwehr mehr leistete, drehte sie ihm den Kopf ruckartig rum, bis das Genick brach. Dann hievte sie den Leichnam von ihr runter und Stephen konnte kurz ein Blick auf ihr Gesicht erhaschen und konnte kaum glauben, wen er da sah....
    Emilie Dixon... schoss es dem Blondschopf durch den Kopf.
    Die kleine Asiatin, der er auf dem Schwarzmarkt begegnet war, wo sie eine sehr beeindruckende Show von sich gegeben hatte und sie trug die selbe Rüstung, wie die Söldnerin, die bei Corvan anheuern wollte.
    Sie suchte noch schnell ihre Sachen zusammen und eilte dann in die Richtung, aus der sie vorhin schon gekommen waren.

    "Corvan? Die Scharfschützin ist auf dem Weg zu dir!" funkte er, doch es kam wieder keine Antwort.
    Er zog seine Pistole und folgte der Kontrahentin. Ein Wettlauf mit der Zeit begann......


    Während den Spectre immer mehr seine Kräfte verließen, und es sich allmählich anfühlte, als würde ein schmerzhaftes Vakuum hinter seiner Stirn entstehen, gab er bereits alle Hoffnung auf, diesen Platz noch lebendig verlassen zu können. Nur aus der endlich eintreffenden Antwort aus seinen Helmlautsprechern schöpfte er noch etwas Zuversicht - mit Connor hatte er zumindest noch ein Ass im Ärmel, mit dem er wertvolle Sekunden herausschinden konnte. In seinem Kopf formte sich der diffuse Ansatz eines verzweifelten Plans. Seine Zielperson, so reimte er es sich zusammen, versuchte offenbar, das Shuttle zu finden, mit dem Corvans Trupp eingetroffen war, und da er dafür eine unauffällige Rostlaube ausgewählt hatte, waren die Sicherheitssysteme wohl kaum ein Hindernis für Thakkur. Wenn Corvan es nur bis in Schussweite des Shuttles schaffen würde, hatte er vielleicht noch eine minimale Chance, die Mission zu beenden, bevor ihn die Agentin hinter ihm einholen würde.
    "Connor - Halten Sie sie zurück. Kein Risiko eingehen, eine Liquidierung ist zweitrangig. Verschaffen Sie mir nur etwas Zeit", lallte er mit seinem tauben Mund beinahe schon in den Funk, sodass die Übersetzungssoftware Probleme hatte, es für Connor in der Sprache der Menschen zu übertragen. Doch die wichtigsten Schlüsselworte dürften klar verständlich gewesen sein.
    Kurz darauf schaffte der Spectre es mit Mühe bis zurück in die Halle, in der er nur noch die ausblutenden Überreste des Kroganers und seiner Feinde vorfand. Er beachtete die Leichen kaum, denn es fiel ihm ohnehin schwer, seine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten, während er hauptsächlich seine eigenen Stiefel beim Laufen beobachtete. Er verließ den Eingang der Halle, musste dann jedoch in der Schiebetür innehalten und stützte sich gebeugt mit einer Hand daran - dann hörte er das Geräusch startender Triebwerke in der Ferne. Es war sein eigenes Skycar, mindestens fünfhundert Meter entfernt und damit weit außerhalb der effektiven Waffenreichweite seiner SMG. In Sichtweite jedoch war es: Corvan beobachtete fassungslos, wie sich das Skycar zuerst schwebend über die Container erhob, um dann mit einem plötzlichen, von einem Lichtblitz begleiteten Vorwärtsschub in Corvans Richtung vorzupreschen. Thakkur war kein geübter Pilot, das sah man seinem Flugstil direkt an, doch umso waghalsiger war er, den Kurs direkt über die Köpfe seiner Feinde hinweg anzulegen, statt den Autopiloten mit Ausweichkoordinaten zu füttern. Das war Corvans letzte Gelegenheit. Müde erhob sich sein Waffenarm, den er gegen den Rand der Tür stützte, um trotz des schlaffen, zweiten Arms ein Minimum an Waffenstabilität zu erhalten. Fünfundzwanzig Schuss, mehr hatte er nicht mehr im Magazin, und so wartete er die großtmögliche Nähe des schnell und niedrig heransausenden Vehikels ab, zielte auf die Triebwerke und feuerte das Magazin in einer einzigen, anhaltenden Abzugbewegung leer. Das zivile, weitgehend ungepanzerte Skycar nahm deutlichen Schaden durch die Waffe, fing unter Funkenschlag zahlreiche Löcher in der Bodenverkleidung ein - doch es flog weiter, sauste mit großem Lärm und einem heftigen Windstoß über Corvans Kopf, dann über die Lagerhalle und den Landeplatz dahinter hinweg, ehe es seitlich einlenkte und in einer röhrenförmigen T-Kreuzung verschwand. Fassungslos fiel der Spectre auf die Knie und konnte sich nur mit Mühe vor dem seitlichen Sturz auf den Boden bewahren. Achtlos warf er seine leergefeuerte Zweitwaffe weg, starrte einige Sekunden auf den Metallboden unter sich, dann auf die Leichen hinter ihm.
    "Connor", sprach er kraftlos wieder in seinen Helmfunk, "Geordneter Rückzug. Zielperson ist mit unserem Shuttle entkommen. Flucht zu Fuß nötig - sollten uns aufteilen. Sollten wir beide überleben, hören Sie auf dem Schwarzmarkt von mir. Viel Glück. Grün 2 over and out."
    Träge wie eine Eidechse im Schatten schleppte sich der Spectre zur Leiche seines kroganischen Mitkämpfers hinüber, um, weiterhin ungeachtet seiner Leiche, die Schrotflinte vor ihm aufzuheben und einhändig durch einen kräftigen Ruck durchzuladen. Er prüfte die Munitionsanzeige: 5 Schuss. Dann verließ er die Halle in langsamem Gang, bog hinter dem Ausgang in eine willkürlich gewählte Spalte zwischen den Frachtcontainern ein und suchte sich apathisch wie ein Geist seinen Ausgang, offenbar fast schon ungeachtet aller Gefahrenpotentiale um ihn herum.
    Tjordas ist offline

  14. #34
    Burgherrin Avatar von Glorichen
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    Jane & Julian

    ,,Ich bin dabei, aber ich hoffe es gibt hier noch eine andere Kantine, als den Schutthaufen, durch den ich auf dem Weg hier her gekommen bin. Da zieht es vermutlich ganz ordentlich."
    "Jeez ..." Delia entglitten tatsächlich für einen Moment die Gesichtszüge, während sie sich an die Schusswechsel in der Kantine erinnerte. Für einen Moment hatte sie wirklich ein schlechtes Gewissen, doch dann meldete sich das Hungergefühl erneut und überlagerte diese Empfindung.
    "Sie wären überrascht, wie schnell etwas wieder aufgebaut ist, wenn es um das Mittagessen geht", schob dann auch Julian ein und die Rothaarige hoffte inständig dass er Recht behalten würde. "Hoffentlich", entgegnete sie daher. Doch bevor sie ihr Gespräch fortsetzen konnten, wurden sie von dem bereits geschäftig herumwuselnden Sicherheitspersonal hinaus bugsiert. Einem brünetten Soldaten mit rundem Gesicht reichte sie die Pistole, die sie aus der Waffenkammer besorgt hatten und fuhr dann mit Julian und der neuen Kollegin nach unten.
    "Soviel zum freien Sonntag", murmelte sie im Fahrstuhl mit einer Spur Ironie. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr die Action durchaus gefallen hatte - auch wenn die Situation zwischendurch etwas undurchsichtig gewesen war. Aber es hatte gut getan, ihre Biotik im Ernstfall erproben zu können. Unwillkürlich blickte sie nach unten auf ihre rechte Hand, spreizte die Finger und bewegte sie, während sie an das befriedigende Gefühl dachte, dass in ihr aufgestiegen war, als sie Lt. Avon durch den Gang geschleudert hatte. Sie lächelte zufrieden.
    Als sie aus dem Gebäude traten, stellte sie erfreut fest, dass die Kuppel wieder funktionierte und sie vor dem ungemütlichen Wetter des Planeten geschützt waren. Um das Glück perfekt zu machen, empfing sie warme Luft, die sie in ihrer noch feuchten Kleidung aufwärmte. "Das Wetter ist hier leider immer so", erklärte sie Jane, die neben ihr lief und offensichtlich direkt bei ihrer Ankunft 'getauft' worden war. "Ich bin aber auch erst seit zwei Tagen hier, vielleicht habe ich auch einfach die Regenzeit erwischt." Sie grinste und versuchte so deutlich zu machen, dass sie genug über den Planeten wusste, um sich sicher zu sein, dass dem nicht so war.
    Sie betraten die Kantine und Delia ließ erst einmal den Blick schweifen. Der meiste Schutt und auch die zerstörten Mechs waren schon weggeräumt worden, doch die Einschusslöcher im Mobiliar und den Säulen waren immer noch gut zu sehen. "Uhm ..." Delia hustete verlegen, musterte erneut die Einschusslöcher und dann die Bedientheke, hinter der sie in Deckung gegangen waren. "Mechs", erklärte sie Jane aus irgendeinem Bedürfnis, das Chaos zu rechtfertigen. "Herrje Delia, unnötig."
    "Irgendwas sagt mir, dass sich der Zeitplan auf einer Militärstation von nichts abbringen lässt", kommentierte dann Julian und Delia sah mit Freude und Erleichterung, dass das Kantinenpersonal tatsächlich eifrig das Essen anrichtete. "Oh Gott sei Dank! Wollen wir-", setzte sie an, doch dann wurde Julian bereits angefordert und Delia blieb nur noch, ihm viel Spaß zu wünschen.
    "Bin ich froh kein so hohes Tier zu sein", vertraute sie Jane an, grinste und deutete dann auf die Theke. "Wollen wir uns was zu essen holen? Von wo kommst du eigentlich?"
    "Never be cruel, never be cowardly.
    And never ever eat pears!
    Remember, hate is always foolish,
    and love is always wise.
    Laugh hard. Run fast. Be kind."
    - 12th Doctor -


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  15. #35
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
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    Pitsch. Patsch. Kein Regen, aber das Geräusch erinnerte an frühkindliches Pfützenhüpfen nach einem sommerlichen Regenschauer. Wenngleich weit und breit weder Kinder zugegen waren, noch auch nur im Ansatz die schwedischen Temperaturen zum Pfützenhüpfen eingeladen hätten, war dieser nostalgische Klang allgegenwärtig, als Luceijas nackte Füße die Fliesenwand abtappelten. Dazu kam ein Lachen, dass durchaus auch in eine spielerische Umgebung gepasst hätte, allerdings ebenfalls von der Sizilianerin entstammte und ein bisschen zu dunkel und durch ihre falschherum-Haltung gedämpft aus ihrer Kehle drang. "Das ist jetzt etwas mies, weil ich dich gerade gesehen habe und du dich selbst nicht..", raunte sie, drehte dabei den Kopf in Leifs Richtung und bemerkte, dass durch seine Gefangennahme eines ihrer Haarsträhnen, an der linken Seite kurz die Kopfhaut spannte. "...aber hiernach noch nach Palermo? Und da auch noch ein paar Beamten ans Bein pissen? Selbst wenn ich dir glauben würde, dass du auch mit gesetzten Sizilianern prima Biotik-Bowling spielen könntest: DA wären wir dann nicht einfach mit nem kleinen Kautionswisch wieder draußen, ohne, dass du vorher 'nen Herzinfarkt bekommst." Man sah ihre Zähne, die vom Lächeln eingerahmt wurden, "Aber gut, dass dus erwähnst: Wenn uns das hier raus bringt wärs ne Option, oder?"
    Ein dreckiges Grinsen später spähte die Schwarzhaarige wieder an die Wand, die sie mit ihren Sohlen betastete. "Gelten meine Stiefel jetzt als Beweisstücke oder muss ich dafür auch nen Bürokratiemarathon durchlaufen, bis ich die wiedersehe?"

    Ihr war einmal mehr ganz recht, dass Palermo besuchen nur ein dummer Witz von Leif war - noch mehr, die zugegeben sehr schöne aber auch romantisch verklärte Aussicht auf ein Leben zu zweit auch jenseits der späten dreißiger - denn abgelehnt hätte sie im Moment wohl so oder so. Die tiefsitzende Liebe zu ihrem Land war zwar immer noch da, aber glich es eher einer zerrütteten Beziehung, in der Luceija diesen Partner viel zu lange im Stich gelassen hatte, weil sie noch immer in der Vergangenheit, statt in der Gegenwart lebte.

    "Kaution..", wiederholte Luceija noch einmal. "Wenn ich nur mal früher wen gehabt hätte der das überflüssige Kleingeld für sowas wie ne Kaution rausgerückt hätte. Freiwillig. Bists nicht gewohnt in so Absteigen rumzuhängen, hm?"



    "Bin ich nicht.", antwortete er mit einem Blick, der deutlich machte, dass ihm diese fehlende Erfahrung überhaupt nicht fehlte. "Und du-...", legte er Zeige- und Mittelfinger unter ihr Kinn um es leicht zu heben, "..Du wirst diese Erfahrung nun hoffentlich auch zum letzten Mal machen. Immerhin bist du jetzt meine Lady.", ein albernes Zwinkern, der Hauch eines Kusses auf ihrer Stirn und der Schwede wandte sich von seiner Freundin ab und ging ruhiger Schritte auf die Gitter seiner Zelle zu, um sich dann lautstark, durch das ganze Revier hindurch, auf seine Rechte zu berufen.

    Erst dauerte es eine Viertelstunde bis man ihn anhörte, dann versuchte er eine geschlagene Stunde die einzige Person zu erreichen, die ihm hier unten auf heimischen Boden helfen konnte. Und die er doch irgendwie nicht hier haben wollte. Nicht unter diesen Umständen, wusste sie weder dass ER hier war, noch dass er in Begleitung seiner bisher kaum erwähnten Freundin war. Achja. Das Ganze natürlich spontan und mit den Resten selbst gemischter Drogen im Blut.
    Edna war wenig erfreut. Das machte sie schon am Hörer deutlich und nachdem sie Leif mehrfach versichert hatte sich - zur Strafe - Zeit zu lassen, versicherte sie den Polizisten, um deren Kontrolle durch mithören über Lautsprecher sie wusste, dass sie sich nicht nur ihrem Neffen mit 'dem entkleideten Arsch ins Gesicht setzen würde, nachdem sie ihnen allesamt die Beine mit ihrem Stock gestellt hatte'. Die Frau hatte neben ihrem Großmaul immer noch Stil und sie stand auf der richtigen Seite, wenn es darauf ankam. Der Blonde quittierte das ganze Telefonat mit einem breiten Grinsen, das eigentlich hätte vor der Brünetten ihm gegenüber verborgen werden müssen, aber das ließ sich kaum machen.
    "Sparen Sie sich das.", fauchte der Besen halblaut und machte ihm klar, dass er jetzt aufzustehen und zurück in seine Zelle zu wandern hatte. "Selbst wenn Ihre Tante genug Credits mitbringt um Sie hier rauszukaufen, kommen Sie aus der ganz großen Nummer letzte Nacht nicht mehr raus, Svensson.", drohte sie.
    "Ist gut.", stand er folgsam auf und grinste. "Wenn die Gesichte des ganz großen Schwedengangsters Svensson irgendwann verfilmt werden sollte, hätte ich gerne einen Cameo-Auftritt."
    AeiaCarol ist offline

  16. #36
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Ihre Aufgabe der Waffenrequirierung war erledigt und so beschloß Kathy erstmal ihren Kram wieder einzupacken bevor noch jemand auf die Idee kam ihr eine andere Aufgabe zuzuweisen. Man konnte nicht von anderen erwarten das sie etwas tun ohne selbst mit anzupacken, aber dadurch war sie noch lange nicht Mutter Theresa. Ihre Tasche hatte sie nach der Sammlung zurückbekommen und so ging sie zu dem Häufchen unter einem Baum was ihre Habe darstellte. Positiv überrascht stellte sie fest das es scheinbar keiner geplündert hatte, entweder waren noch immer alle zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder es hatte einfach niemand entdeckt. Nachdenklich packte sie ihren Krempel zurück in die Tasche. Letztendlich war ja eh kaum etwas darin was einen Diebstahl lohnen würde. Der Computer war an sich auf so einen Planeten nutzlos, genauso wie alle anderen elektronischen Geräte. Omni -Tools, Kommunikatoren, auf lange Sicht würde wohl allen Geräten der Saft ausgehen auch wenn die Lebensdauer vom ersteren eigentlich recht hoch war. Ansonsten ihre paar Kleidungsstücke waren wohl kaum nützlich, es sei denn sie wollte sich aus ihrem BH eine Schleuder basteln und ihren String als Zahnseide nutzen. Obwohl immerhin hatte sie noch ein paar Wechselklamotten, damit war sie den meisten wohl voraus. Sogar der Bikin aus dem Hotel war noch da, für das nächste Strandfest war sie also gewappnet. Zuletzt packte sie den Wodka ein, immerhin der würde wohl seinen Nutzen haben wenn auch nur kurzweilig. Beim Anblick bekam sie erneut Durst und beschloss zu schauen ob es inzwischen Wasser gab, ansonsten würde sie selbst welches suchen.

    Tatsächlich war schon eine Art Lager aufgebaut worden und Kathy stellte leicht überrascht fest das der Quartiermeister ein alter Bekannter war. Das man Esteban zum Quartiermeister gemacht hatte war in Kathys Augen nicht umbedingt die beste Entscheidung, bei dessen Charakterzügen würde es dadurch vermutlich bald zu einem "Lebensmittel für sexuelle Dienstleistungen"-Geschäft kommen. Vielleich wäre es besser gewesen ihm doch prophylaktisch die Eier abzureißen. Im Moment war "El Commandante" dabei seine Waren zu sortieren und einzulagern und hatte Kathy den Rücken zugewandt.
    "Könnte ich bitte etwas Wasser haben ?", fragte sie höflich. "Durstig Schätzchen ? Ich habe was du kannst es dir direkt unten abpumpen Chic..", redete er in gewohnter Manier, bis er sich plötzlich umdrehte und Kathy entgeistert anstarrte. "Ich meine hier ist dein Wasser Chi..äh Miss.", fuhr er in einem besonneren fast unterwürfigen Tonfall fort und gab der Schwarzhaarigen eine Flasche mit Wasser gefüllt. "Immerhin ist er lernfähig."
    "Gracias, Esteban.", bedankte sie sich halb amüsiert und lächelte freundlich. Vielleicht war bei dem Mexikaner doch noch nicht Hopfen und Malz verloren. Durstig befeuchtete sie ihren ausgetrockneten Mund, das Wasser war warm und auch ein wenig abgestanden, trotzdem fühlte es sich in diesem Moment an wie Ambrosia. Es war einfach unverschämt heiß in diesem Dschungel vor allem für jemanden der nicht gerade aus so einer Klimazone kam. Für einen Salarianer war es vermutlich recht angenehm. In einiger Entfernung sah Kathy den Strand, an den das blaue Meer brandete. Wenn man das immer noch rauchende Wrack und die Verwundeten ausblendete war es ein äußerst malerischer Anblick. Ein innerer Drang packte sie sich den Strand genauer anzusehen und so schulterte sie wieder ihre Tasche und machte sich auf in Richtung Meer.

    Auf ihrem Weg zum Strand kam sie durch das Lager der Verwundeten und Erschöpften. Sie war sich nicht ganz sicher welche Gruppe größer war, wusste aber ganz eindeutig welche Gruppe kleiner werden würde. Jeder mit einer schweren Verletzung der noch nicht daran gestorben war würde es wohl noch in dieser Nacht tun. Der Dschungel war nicht das beste Lazarett und die Möglichkeiten begrenzt. Sie stellte sich auch die Frage wann auf diesem Planeten überhaupt Nacht war und wie lange. Fremde Planeten bedeuteten andere Umstände und solche Überraschungen konnten böse enden. Langsam schritt sie durch das Lager vorbei an den kleinen Grüppchen von Freunden, Verwandten und Bekannten. Nur ein paar halfen dem Doktor bei seinem Bestreben die Verwundeten zu zählen. Ansonsten war jeder für sich und bei den Leuten die man kannte. Da sich das bei Kathy auf zwei flüchtige Bekanntschaften aus Essensaal undeiner Asari mit einer Abneigung ihr Gegenüber beschränkte war Kathy für sich, ein Umstand den sie nicht unbedingt bedauerte auch wenn sie sich fragte ob die Asari und der Salarianer überlebt hatten. Charis lief vermutlich irgendwo hier herum und begann sich einen Zigarettenvorrat zu organisieren oder so etwas in der Art. Kaum auszudenken wie die Asari werden würde wenn ihr erstmal die Zigaretten ausgingen.

    Schließlich erreicht sie den Strand ein wenig abseits des Elends und der Geschäftigkeit des Lagers. Der Sand war weiß und das Meer so blau wie in einem Karibikfilm, die einzige Bezugsquelle die Kathy für so etwas hatte. Sie war noch nie am Meer gewesen, noch nichtmal an der Spree, das alles war in Berlin einfach nur unendlich weit entfernt gewesen. Das Meer war für sie damals schon fast eine andere Galaxis gewesen und die Spree floß dort wo die Reichen Leute wohnten. Also nicht dort wo Kathy und ihre Gang heimisch waren und auch wenn sie es dort zu etwas gebracht hatte, war sie doch nicht von dort weggekommen. Nun ja, bis vor kurzem, inzwischen stand ihr eine ganze Galaxie offen. Kathy stellte die Tasche ab und begann Schuhe und Socken auszuziehen, sie wollte den Sand zwischen ihren Füßen spüren. Die Fußbekleidung verstaute sie in ihrer Tasche und schritt dann durch den Sand. Er war warm und kitzelte zwischen Zehen, ein angenehmes aber ungewohntes Gefühl. Wellen rauschten an die Küste und das Meer spiegelte die Sonne und funkelte Kathy entgegen. Ein wunderschöner Anblick und Kathy musste abstürzen um ihn genießen zu können. Nachdenklich setzte sich auf einen flachen Felsen und legte sich mit den Oberkörper darauf hin, die Tasche als Kopfstützte nutzend. Es war doch sonderbar sie war an einem malerischen Strand, aber nur weil das Schiff abgestürzt war. Sie hatte keine Ahnung was noch auf sie zu kommen würde und ob sie es überleben würde, aber trotzdem in diesem Moment genoß sie einfach nur den Anblick des rauschenden Wasser und das angenehme Gefühl während ihre Zehen durch den Sand strichen. War sie verrückt ? Ihr ganzes Leben hatte sie um ihr Überleben gekämpft, niemals Urlaub gehabt und nur selten Zeit für sich ohne sich um etwas zu kümmern. Sie hatte einiges aufgebaut, fast alles verloren und war an einem neuen Ort voller Möglichkeiten gelandet. Und was tat sie, Urlaub machen, exotische Orte besuchen, sich entspannen ? Nein sie besuchte den größten Müllball der Galaxis um wieder das alte Töten oder Getötet-Spiel fortzusetzen. Irgendwie konnte sich nicht aus ihrer Haut kommen. Vielleicht war dieser Absturz ja ein Zeichen von einer höheren Macht mal abzuschalten. Oder der liebe Gott wollte sie nur mal wieder ärgern und sah ihr gerne beim Überlebenskampf zu. Wie auch immer sie wusste das sie bald zurück ins Lager musste, Essen organisieren und gucken wie es weiterging. Aber im Moment, im Moment erschien es ihr einfach mal richtig auf einem Felsen zu liegen, die Sonne auf dem Gesicht zu spüren und den Wellen zu lauschen. Der Stress würde sie schon bald wieder einholen.

    Schließlich zog sich Kathy wieder ihrer Stiefel an und machte sich wieder auf den Rückweg. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte sich den Bikini angezogen und in die Fluten gestürzt. Aber die Schönheit war trügerisch und hinter ihr lauerten Gefahren. Sie war nicht im Urlaub. Leider.
    An der Grenze zum Dschungel angekommen, entdeckte sie bei den verschiedenen Grüppchen alte Bekannte. Es waren Schira und Lorek, ihre Tischpartner beim Essen. Beide hatten überlebt, was Kathy freute auch wenn sie sich nicht sicher waren wieso eigentlich. Immerhin kannte sie die beiden ja kaum. Vielleicht gefiel es ihr ja auch nur das nicht immer nur die Arschlöcher solche Katastrophen überlebten. Sie selbst zählte sich natürlich zu der Gruppe der Überlebenskünstler. Der Salarianer hatte eine Verletzung an seinem linken Horn, oder was immer das auch bei Salarianern war während die Asari schwer lädiert auf dem Boden lag. Scheinbar hatte sie die Landung nicht so gut überstanden. Die beiden unterhielten sich gerade als der Salarianer Kathy entdeckte und sie ansprach: "Sehen sie nur Schira, es ist Miss Orlowski. Kommen sie doch zu uns.", sprach er im freundlichen Stakkato und winkte sie herüber. Kathys Eindruck hatte sie nicht getäuscht, die beiden waren wirklich freundlich. Die Menschenfrau sah keinen guten Grund abzulehnen und so stiefelte sie auf die beiden zu. Die Asari erhob sich langsam und sah zu Kathy auf. "Es ist schön zu sehen das sie den Absturz überlebt haben Miss Orlowski. Sind sie verletzt ?", erkundigte sich die Asari mit freundlicher, aber schwacher Stimme.
    "Ein paar Prellungen und blaue Flecken von kleiner bis mittlerer Größe, soweit Platzwunden, aber nichts lebensbedrohliches. Es freut mich ebenfalls sie lebend hier zu sehen. Auch wenn es sie scheinbar schlimm erwischt Miss Dis´zan.", antwortete Kathy und blieb vor den beiden sitzenden Aliens stehen. "Das ist teilweise meine Schuld. Wir waren noch im Essenssaal als der Absturz begann. Überall flogen Tische, Stühle und Besteck herum, zwei der Küchenvorcha wurden von herumfliegenden Teilen getroffen. Ich flog auch durch die Luft aber Miss Dis´zan hat mich mit ihrer Biotik gepackt und zu sich gezogen. Dann konnte ich mich irgendwie festhalten, aber sie hat wegen mir ihre Barriere vernachlässigt, deshalb konnte ein herumfliegendes Trümmerteil ihre Seite aufschlitzen.", erzählte der Salarianer hektisch, während die Asari beschwichtigend mit dem Kopf schüttelte.
    " Es ist nicht ihre Schuld Lorek, es war einfach Pech. Und der Arzt hat genügend Medigel zusammenbekommen um die Wunde zu versorgen. Mit ein wenig Glück und Ruhe geht es mir bald wieder besser.", erllärte sie freundlich und verzog schmerverzerrt das Gesicht. Kathy wusste nicht was sie dazu sagen sollte sie war kein Arzt und ihre medizinischen Vorräte hatte sie dem Doktor gegeben. Vielleicht hatte sie dadurch indirekt der Asari schon geholfen, sie persönlich konnte nichts tun auch wenn sie ein wenig Mitleid mit der Frau empfand. "Wir sind übrigens nicht die einzigen die dort drinnen überlebt haben. Die beiden Batarianer von dem Küchenpersonal haben auch überlebt. Ich glaube der Doktor hat ihnen die Aufsicht über Lebensmittel und deren Zubereitung gegeben.", fügt die Asari hinzu und zeigte in Richtung der Lichtung wo Kathy die beiden Nulpen tatsächlich mit Vorräten rumhantieren sah. "Verflucht." "Na das ist doch...schön.", antwortete sie mit einem gequälten Lächeln.


    Charis beobachtete wie sich die Gruppen an Überlebenden sammelten. Jeder hatte dabei seine eigene Intention. Viele kümmerten sich um ihre eigenen verletzten Begleitungen und hockten daher notgedrungen auf einem Haufen im provisorischen Feldlazarett, andere wiederum hatten den batarianischen Doktor als Rädelsführer anerkannt und scharrten sich um ihn, bereit ihren Teil der Hilfe zu leisten. Wieder andere schlossen sich bei dem Wrack zusammen. Während sich bei dem Doc sämtliche Arten von Personen versammelten war die zweite Gruppe eher ein Zusammenschluss aus offensichtlichen Kämpfern die sich zudem der Anweisung des Arztes widersetzt hatten und ihre Waffen behielten. Angesichts der Lebensfeindlichkeit des Planeten vielleicht keine schlechte Idee. Ihr Anführer war der Turianer der kurz nach dem Absturz die Verwundeten hingerichtet hatte und auf den Namen Dexter, oder Dex oder so zu hören schien. Der Doc hatte wiederum dessen stärksten Konkurrenten, den Kroganer an seiner Seite. Für einen Angehörigen dieser Rasse agierte die Echse viel zu überlegt. Die Asari sah auch Kathy die sich der Gruppe um den Doktor angeschlossen hatte oder zumindest in deren Nähe mit einem Charis bekannt vorkommenden Pärchen sprach. Charis selbst hielt sich abseits der ganzen Szenerie, versuchte möglichst weder der einen noch der anderen Gruppe zu nahe zu kommen. Sie saß auf einem aus dem Schiff geschleuderten Sitz, den sie gefunden und aufgerichtet hatte. Die Füße hatte sie auf ein naheliegendes Wrackteil hochgelegt und ihren Sitz so ausgerichtet, dass sie an dem zerschmetterten Schiff vorbei auf das Wasser dahinter schauen konnte während ihr die Sonne ins Gesicht viel. An diese Helligkeit hatte sie sich schon vor Stunden gewöhnt und während sie rauchte, sie hatte mehrere Schachteln Zigaretten gehortet und in einem Fach unter dem Sitz verstaut, dachte sie darüber nach wie lange der Absturz wohl her sein mochte. Sie war merklich müde doch die Sonne schien sich kaum eine Handbreit bewegt zu haben seit sie das erste Mal in ihr grelles Licht geschaut hatte. Die Asari wusste, dass es solche Planeten gab an denen ein Tag auf der Oberfläche mehrere Tage im interplanetaren Rhythmus dauerten und ebenso lang waren die Nächte. Angesichts der sich einschleichenden Müdigkeit argwöhnte sie, dass sie wohl auf einem jener Planeten gelandet, oder bessergesagt abgestürzt, war. Ungeachtet der Notwendigkeit von Schlaf und der Schlaflosigkeit der Sonne war sich die Asari nicht einig darüber wie sicher es wäre hier eine kurze Rast einzulegen. Vermutlich würden schon bald Plünderungsteams in das zerstörte Schiff vordringen und wenn Charis schlau war würde sie denen zuvor kommen. Sie hatte kaum mehr Lust sich einer der Gruppen anzuschließen, der nun mittlerweile jedoch selbst die kleineren gebildeten Grüppchen und aus Familienbande bestehenden Zusammenschlüsse beitraten. Die wenigsten gingen zu dem Turianer und seiner bewaffneten Truppe hinüber, der Großteil versuchte bei dem Doktor zu landen. Dieser hatte schnell gehandelt als er die medizinischen Vorräte und die Nahrung einsammeln ließ während sich die Kämpfer in erster Linie um ihre eigenen Waffen und Munition sorgten. Allerdings würde es Charis nicht verwundern wenn eben jene Waffen zur „Aufteilung“ der Güter verwendet werden würden. Andererseits hatte auch die Gruppe des Docs eine beachtliche Feuerkraft und war den Bewaffneten zahlenmäßig weit überlegen. Es gab auch noch immer ein paar Unentschlossene, die sich beide Gruppen und die Übrigen abschätzig betrachteten. Vermutlich versuchten sie zu entscheiden welche Gruppe größere Überlebenschancen hatte oder ob sie gar eine eigene Aufstellen wollten. Charis zweifelte nicht daran, dass es hier genug Individuen gab die gerne ihr eigenes Heer unter einem auf Stofffetzen gemalten Banner errichten würden. Wenn die Asari ehrlich zu sich selbst war hätte sie sogar vermutet, dass Kathy die Erste gewesen wäre die in ihrem Wahn das Kommando einfordern würde und zur Not zu ein paar öffentlichkeitswirksamen Exekutionen greifen würde; wie damals.
    Nun, die Zeit würde zeigen, wie sich die Situation entwickeln würde…

    *

    Charis war eingeschlafen und zu ihrer großen Verwunderung auch wieder aufgewacht. Die Sonne brannte noch immer am Himmel und Leute mir schwächerer Hautstruktur hätten sich während der Rast sicherlich einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Charis jedoch stellte nur fest, dass ihr die brennende Kippe aus dem Mund und auf den Sitz gefallen war und obwohl sie dann den Sitz entlang und in den Sand rollte hatte sie ein kleines Brandloch hinterlassen. Charis fluchte, jedoch nicht wegen des Brandloches sondern wegen ihrer Nachlässigkeit. Das Brandloch hätte auch in ihrer Hose sein können, oder in der Weste und das Material dieser brannte wie Zunder. Schlimmstenfalls hätte sogar der Sessel anfangen können zu brennen und dann wären die Zigaretten allesamt hinüber gewesen. Und Charis. Glück im Unglück rettete sie also davor. Obwohl sie sich noch immer reichlich müde fühlte, erhob sich die Schmugglerin, streckte die Glieder und prüfte ihre Taschen. Niemand hatte sie bestohlen, auch ihre Waffe war noch da. Vermutlich war sie sogar der Grund für die Anwesenheit des Rests. Andererseits besaß sie kaum mehr als das, was sie bei sich trug. Um eben diesen Umstand zu ändern beschloss sie sich auf die Suche nach nützlichen Dingen im Schiff zu machen. Ein Blick zu der Gruppe des Docs zeigte ihr, dass diese noch immer an demselben Ort, diesem Zeltlager, verweilte. Viele der erschöpften Leute hatten sich schlafen gelegt denn auch ihnen setzte die Müdigkeit zu. Die Gruppe um Dex war hingegen verschwunden ohne ein Zeichen zu hinterlassen, wohin sie gegangen waren. Charis zuckte die Achseln und beschaute sich die dicken Dschungelgewächse in ihrem Rücken. Sie würden eine hervorragende Deckung für ihren Sessel abgeben! Also packte sie das Möbelstück und zerrte es unter einiger Kraftanstrengung bis zum Gebüsch, versteckte ihn hinter ein paar wippenden Blatttellern und deckte ihn zusätzlich mit allerlei Grünzeug ab, dass den Boden zu einer weichen Oberfläche verwandelte. Auf dem Weg zur abgestürzten Menetekel verwischte sie die Spuren die den Weg zum Sessel verrieten und blickte dabei misstrauisch zu dem Lager hinüber. Niemand schien sie zu beachten. Die eine Hälfte schlief, die Andere versuchte mit der Situation fertig zu werden. Charis hörte Schluchzen und hin und wieder hysterische Ausbrüche und Flüche. Sie ließ die Großgruppe Links liegen und umrundete das halb vergrabene Schiff in einem Halbkreis. Überall gab es Einstiegsmöglichkeiten doch suchte Charis bewusst die Kabinen. Ohne Rucksack oder ähnliches würde sie sämtliche Entdeckungen dort liegen lassen müssen. Durch einen Spalt, der die Form eines Turianerdorns hatte, gelangte sie in das Innere des Schiffes. Ein unsäglicher Gestank erfüllte die Gänge. Die Hitze, die die Außenhülle beschien, ließ den Leichengeruch zu einem Sumpf an übelkeitserregenden Gasen anschwellen durch den Charis nun mit der blauen Hand vor Mund und Nase watete. Obwohl sich Charis´ Nase nach einer Weile an den Geruch gewöhnte riss der Brechreiz nicht ab. Die Asari beeilte sich, brach mehrere Kabinentüren auf und fand nach der vierten tatsächlich einen Rucksack. Bei dessen Anblick hätte sie fast erneut gekotzt denn er war von stechendem Pink und zeigte die Umrisse eines merkwürdig geformten Katzenkopfes, der eher an ein Blubbergesicht als an das Tier erinnerte, dass Charis auf Korlus gesehen hatte. Zudem trug dieses Gesicht eine Schleife am Ohr. Katzen kleideten sich nach Charis Wissensstand selten ein weshalb diese Zeichnung wohl kaum der Ästhetik der Menschen als viel eher einer künstlerischen Überziehung galt. Sie seufzte, durchwühlte das Ding, fand nichts außer Haarbändern und einem Kamm; für sie also völlig ungeeignet und warf sich die widerlich-pinke Tragetasche auf den Rücken ehe sie ihre Erkundung fortsetzte…
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Charis beobachtete wie sich die Gruppen an Überlebenden sammelten. Jeder hatte dabei seine eigene Intention. Viele kümmerten sich um ihre eigenen verletzten Begleitungen und hockten daher notgedrungen auf einem Haufen im provisorischen Feldlazarett, andere wiederum hatten den batarianischen Doktor als Rädelsführer anerkannt und scharrten sich um ihn, bereit ihren Teil der Hilfe zu leisten. Wieder andere schlossen sich bei dem Wrack zusammen. Während sich bei dem Doc sämtliche Arten von Personen versammelten war die zweite Gruppe eher ein Zusammenschluss aus offensichtlichen Kämpfern die sich zudem der Anweisung des Arztes widersetzt hatten und ihre Waffen behielten. Angesichts der Lebensfeindlichkeit des Planeten vielleicht keine schlechte Idee. Ihr Anführer war der Turianer der kurz nach dem Absturz die Verwundeten hingerichtet hatte und auf den Namen Dexter, oder Dex oder so zu hören schien. Der Doc hatte wiederum dessen stärksten Konkurrenten, den Kroganer an seiner Seite. Für einen Angehörigen dieser Rasse agierte die Echse viel zu überlegt. Die Asari sah auch Kathy die sich der Gruppe um den Doktor angeschlossen hatte oder zumindest in deren Nähe mit einem Charis bekannt vorkommenden Pärchen sprach. Charis selbst hielt sich abseits der ganzen Szenerie, versuchte möglichst weder der einen noch der anderen Gruppe zu nahe zu kommen. Sie saß auf einem aus dem Schiff geschleuderten Sitz, den sie gefunden und aufgerichtet hatte. Die Füße hatte sie auf ein naheliegendes Wrackteil hochgelegt und ihren Sitz so ausgerichtet, dass sie an dem zerschmetterten Schiff vorbei auf das Wasser dahinter schauen konnte während ihr die Sonne ins Gesicht viel. An diese Helligkeit hatte sie sich schon vor Stunden gewöhnt und während sie rauchte, sie hatte mehrere Schachteln Zigaretten gehortet und in einem Fach unter dem Sitz verstaut, dachte sie darüber nach wie lange der Absturz wohl her sein mochte. Sie war merklich müde doch die Sonne schien sich kaum eine Handbreit bewegt zu haben seit sie das erste Mal in ihr grelles Licht geschaut hatte. Die Asari wusste, dass es solche Planeten gab an denen ein Tag auf der Oberfläche mehrere Tage im interplanetaren Rhythmus dauerten und ebenso lang waren die Nächte. Angesichts der sich einschleichenden Müdigkeit argwöhnte sie, dass sie wohl auf einem jener Planeten gelandet, oder bessergesagt abgestürzt, war. Ungeachtet der Notwendigkeit von Schlaf und der Schlaflosigkeit der Sonne war sich die Asari nicht einig darüber wie sicher es wäre hier eine kurze Rast einzulegen. Vermutlich würden schon bald Plünderungsteams in das zerstörte Schiff vordringen und wenn Charis schlau war würde sie denen zuvor kommen. Sie hatte kaum mehr Lust sich einer der Gruppen anzuschließen, der nun mittlerweile jedoch selbst die kleineren gebildeten Grüppchen und aus Familienbande bestehenden Zusammenschlüsse beitraten. Die wenigsten gingen zu dem Turianer und seiner bewaffneten Truppe hinüber, der Großteil versuchte bei dem Doktor zu landen. Dieser hatte schnell gehandelt als er die medizinischen Vorräte und die Nahrung einsammeln ließ während sich die Kämpfer in erster Linie um ihre eigenen Waffen und Munition sorgten. Allerdings würde es Charis nicht verwundern wenn eben jene Waffen zur „Aufteilung“ der Güter verwendet werden würden. Andererseits hatte auch die Gruppe des Docs eine beachtliche Feuerkraft und war den Bewaffneten zahlenmäßig weit überlegen. Es gab auch noch immer ein paar Unentschlossene, die sich beide Gruppen und die Übrigen abschätzig betrachteten. Vermutlich versuchten sie zu entscheiden welche Gruppe größere Überlebenschancen hatte oder ob sie gar eine eigene Aufstellen wollten. Charis zweifelte nicht daran, dass es hier genug Individuen gab die gerne ihr eigenes Heer unter einem auf Stofffetzen gemalten Banner errichten würden. Wenn die Asari ehrlich zu sich selbst war hätte sie sogar vermutet, dass Kathy die Erste gewesen wäre die in ihrem Wahn das Kommando einfordern würde und zur Not zu ein paar öffentlichkeitswirksamen Exekutionen greifen würde; wie damals.
    Nun, die Zeit würde zeigen, wie sich die Situation entwickeln würde…

    *

    Charis war eingeschlafen und zu ihrer großen Verwunderung auch wieder aufgewacht. Die Sonne brannte noch immer am Himmel und Leute mir schwächerer Hautstruktur hätten sich während der Rast sicherlich einen ordentlichen Sonnenbrand geholt. Charis jedoch stellte nur fest, dass ihr die brennende Kippe aus dem Mund und auf den Sitz gefallen war und obwohl sie dann den Sitz entlang und in den Sand rollte hatte sie ein kleines Brandloch hinterlassen. Charis fluchte, jedoch nicht wegen des Brandloches sondern wegen ihrer Nachlässigkeit. Das Brandloch hätte auch in ihrer Hose sein können, oder in der Weste und das Material dieser brannte wie Zunder. Schlimmstenfalls hätte sogar der Sessel anfangen können zu brennen und dann wären die Zigaretten allesamt hinüber gewesen. Und Charis. Glück im Unglück rettete sie also davor. Obwohl sie sich noch immer reichlich müde fühlte, erhob sich die Schmugglerin, streckte die Glieder und prüfte ihre Taschen. Niemand hatte sie bestohlen, auch ihre Waffe war noch da. Vermutlich war sie sogar der Grund für die Anwesenheit des Rests. Andererseits besaß sie kaum mehr als das, was sie bei sich trug. Um eben diesen Umstand zu ändern beschloss sie sich auf die Suche nach nützlichen Dingen im Schiff zu machen. Ein Blick zu der Gruppe des Docs zeigte ihr, dass diese noch immer an demselben Ort, diesem Zeltlager, verweilte. Viele der erschöpften Leute hatten sich schlafen gelegt denn auch ihnen setzte die Müdigkeit zu. Die Gruppe um Dex war hingegen verschwunden ohne ein Zeichen zu hinterlassen, wohin sie gegangen waren. Charis zuckte die Achseln und beschaute sich die dicken Dschungelgewächse in ihrem Rücken. Sie würden eine hervorragende Deckung für ihren Sessel abgeben! Also packte sie das Möbelstück und zerrte es unter einiger Kraftanstrengung bis zum Gebüsch, versteckte ihn hinter ein paar wippenden Blatttellern und deckte ihn zusätzlich mit allerlei Grünzeug ab, dass den Boden zu einer weichen Oberfläche verwandelte. Auf dem Weg zur abgestürzten Menetekel verwischte sie die Spuren die den Weg zum Sessel verrieten und blickte dabei misstrauisch zu dem Lager hinüber. Niemand schien sie zu beachten. Die eine Hälfte schlief, die Andere versuchte mit der Situation fertig zu werden. Charis hörte Schluchzen und hin und wieder hysterische Ausbrüche und Flüche. Sie ließ die Großgruppe Links liegen und umrundete das halb vergrabene Schiff in einem Halbkreis. Überall gab es Einstiegsmöglichkeiten doch suchte Charis bewusst die Kabinen. Ohne Rucksack oder ähnliches würde sie sämtliche Entdeckungen dort liegen lassen müssen. Durch einen Spalt, der die Form eines Turianerdorns hatte, gelangte sie in das Innere des Schiffes. Ein unsäglicher Gestank erfüllte die Gänge. Die Hitze, die die Außenhülle beschien, ließ den Leichengeruch zu einem Sumpf an übelkeitserregenden Gasen anschwellen durch den Charis nun mit der blauen Hand vor Mund und Nase watete. Obwohl sich Charis´ Nase nach einer Weile an den Geruch gewöhnte riss der Brechreiz nicht ab. Die Asari beeilte sich, brach mehrere Kabinentüren auf und fand nach der vierten tatsächlich einen Rucksack. Bei dessen Anblick hätte sie fast erneut gekotzt denn er war von stechendem Pink und zeigte die Umrisse eines merkwürdig geformten Katzenkopfes, der eher an ein Blubbergesicht als an das Tier erinnerte, dass Charis auf Korlus gesehen hatte. Zudem trug dieses Gesicht eine Schleife am Ohr. Katzen kleideten sich nach Charis Wissensstand selten ein weshalb diese Zeichnung wohl kaum der Ästhetik der Menschen als viel eher einer künstlerischen Überziehung galt. Sie seufzte, durchwühlte das Ding, fand nichts außer Haarbändern und einem Kamm; für sie also völlig ungeeignet und warf sich die widerlich-pinke Tragetasche auf den Rücken ehe sie ihre Erkundung fortsetzte…


    Nach einer Stunde Powernapping, wachte Kathy angenehm erfrischt wieder auf. Auf lange Sicht würde das wohl nichts bringen, aber im Moment fühlte sie sich weniger erschöpft. Geweckt hatte sie der Salarianer, so wie sie ihn gebeten hatte. Es erschien ihr klüger in Anwesenheit von anderen zu schlafen, das minderte die Gefahr bestohlen zu werden. Die beiden hatten zwar kein großes Abschreckpotential, aber dafür konnte man ja die Frau mit den zwei Wummen wecken. Die Sonne brannte immer noch hell am Himmel und Kathy war froh das sie im Schatten gelegen hatte. Sonnencreme war rar und ihr heller asiatischer Teint war den trüben Himmel von Berlin gewohnt und nicht den sonnigen von diesem Dschungelplaneten. Inzwischen hatten sich zwei Gruppen herausgebildet, einmal die des Doktors und eine kleinere welche hauptsächlich aus Pistoleros und anderem Gesocks zu bestehen schien. Kathy wusste nicht so richtig was sie von beiden halten sollte, die eine hatte vermutlich das höhere Gewaltpotenzial, während die andere eindeutig mehr Vorräte ihr eigen nannte. Außer den Waffen schien die Gruppe um den Turianer nicht allzuviel zu haben, aber Kathy wusste gut genug das man mit ein paar Waffen gerne auf den Gedanken kam alles haben zu wollen. Sie selbst sah sich im Moment zu keiner Gruppe richtig zugehörig, auch wenn ihr der Ansatz des Doktors im Moment mehr zusagte. Einen Haufen Schießwütiger zusammenscharren konnte jeder, eine vernünftige Organisation aufbauen und am Leben erhalten nur wenige. Ob der Dokotor das schaffen würde war hingegen eine ganz andere Frage. Sie selbst beschloss sich für das erste um die für sie wichtigste Person zu kümmern und das war Kathy selbst. Die Sonne würde wohl noch eine ganze Weile brennen und die Schwarzhaarige beschloss das auszunutzen. Ihre Erfahrungen bei Bruchlandungen waren gleich null, aber vielleicht würde ihr ja klassische Literatur und der gesunde Menschenverstand helfen. Da American Psycho nicht anwendbar erschien, beschloss sie sich an Robinson Crusoe zu orientieren. Eine Erkundung des Wracks und Bergung von nützlichen Gegenständen erschien ihr ratsam, denn bald würden andere auf die Idee kommen. Es war besser vor den Verteilungskämpfen hineinzugehen, also leerte sie ihre Tasche aus und versteckte den Inhalt in der Nähe von Schira und Lorek. Aufgrund des geringen Werts würde sie wohl kaum jemand deswegen behelligen, oder das nahe Buschwerk durchkämmen. Neben den Pistolen in den Holstern nahm sie nur noch eine Flasche Wasser und die Lederjacke mit welche sie beide in die Tasche stopfte. Mit ein wenig Glück würde sie mit einer vollen Tasche wieder herauskommen.

    Das Schiff hatte inzwischen den einen oder anderen Riss bekommen durch den man in es eindringen konnte. Der Gestank der einem entgegenschlug machte dies allerdings nicht sonderlich einladend oder reizvoll. Erinnerungen krochen in Kathys Kopf hervor, an Zeiten in denen sie Mülltonnen nach essbarem durchsucht hatte und in Häusern genächtigt hatte die nach Pisse und anderen Ausdünstungen müffelten. Das hier roch nach einer Mischung aus allem, wobei der beissende Geruch von verbrannten Fleisch und der süssliche von verwesenden Körpern eindeutig überwiegten. Je nachdem wie die Durchlüftung war konnte sich bald Ammoniak ansammeln, welcher bei einer Bergung nicht unriskant war. Kathy überwand sich und betrat durch eines der abgelegenen Löcher das Schiff. Je weiter sie vom Lager entfernt waren, desto wahrscheinlicher war das man noch etwas fand. Innerhalb des Schiffes war der Gestank noch unerträglicher und durch die zahlreichen Öffnungen drang nur spärlich Licht in den stählernen Sarg. Kathy schritt durch die halbdunklen Gänge, in denen noch manchmal das schwache Licht der Notbeleuchtung flackerte. Bald würde vermutlich auch dieser der Saft ausgehen und dann nur noch das Licht der Sonne eine Lichtquelle bieten. Nun Kathy war es lieber das die Energiequelle des Schiffes langsam den Geist aufgab und nicht aufeinmal der E-Zero Kern hochging und alles verstrahlte. Sowieso war es ratsam sich von den Triebwerken fernzuhalten, die Schutzschicht war höchstwahrscheinlich nicht mehr intakt und die Sektion kontaminiert.

    Langsam schritt sie durch die kahlen Gänge, hier war nicht allzuviel nur ein paar Versorgungskammern, welche allerdings durch massive Stahltüren verschlossen waren. Also ging Kathy weiter den Gang entlang, als es plötzlich sehr Hell wurde. In der Außenhülle war ein gewaltiges Loch gerissen worden durch welches das Licht gleissend hereinfiel. Dummerweise hatte es auch den Fußboden hinweggerissen und eine große Lücke unterbrach den Flur auf dem Kathy zu wandeln gehofft hatte. Zum Springen war es ihres erachtens ein wenig zu weit, auf jedenfall so weit das die Wahrscheinlichkeit hoch war einen tödlichen Sturz zu erleiden. Kathy wollte ihr Glück nicht überstrapazieren und beschloss es keinen Sprungversuch zu wagen. Ihre Stiefel eigneten sich eh nicht sonderlich für weite Sprünge. Sie sah sich um, der Boden war komplett eingerissen, aber an der Bordinnenseite war die Decke noch halbwegs intakt und sah stabil aus. Mehrere Streben aus Stahl lagen frei und gaben der Decke das Aussehen eines stählernen Gerippes. Oder einer Hangelleiter wie man sie auf den verwaisten Spielplätzen in Berlin noch fand. Kathy ging zu der vordersten, sprang nach oben und hängte sich mit ihrem ganzen Gewicht an die Stange. Ein kurzes müdes Ächzen war die Folge, aber ansonsten zeigte sie keine Anzeichen von Materialermüdung.
    "Jetzt könnten sich die ganzen Klimmzüge doch noch als nützlich erweisen", dachte sie und ließ sich nochmal kurz auf den Boden sinken. Sie besah sich die Stangen vor sich. Alle sahen recht stabil aus und würden ihr Gewicht wohl halten. Genügend Kraft in den Armen hatte sie und die Streben gingen bis zur anderen Seite. Ihr Körper hatte allerdings schon einiges mitgemacht und sie war sich nicht sicher ob es wirklich eine gute Idee war. Letztendlich hatte sie jedoch keine Lust wieder zurückzulaufen und einen anderen Weg zu laufen. Nachdem sie sich vergewissert hatte das ihre Tasche gut saß, atmete sie zweimal tief durch und sprang erneut an die erste Strebe. Wieder ein leichtes Ächzen aber keine Bewegung. Mit der linken griff sie nach der nächsten Strebe und begann sich mit dem Körper hin und her pendelnd nach vorne zu hangeln. Abgesehen von einem leichten Schmerz an ihrer lädierten Schulter funktionierte das recht ordentlich und sie kam zügig voran. Plötzlich jedoch, im letzten drittel des Weges, packte sie mit ihrer rechten an die nächste Strebe, als diese sich plötzlich mit einem laut quietschenden Geräusch nach unten bog. Ein knapper Schrei des Entsetzens und der Überraschung entglitt Kahy welcher in ihrer Vorwärtsbewegung gestoppt wurde und sich mit der anderen Hand auch an der instabilen Strebe festklammern musste. Hektisch atmend versuchte sie zur Ruhe zu kommen, stellte aber mit einem Blick nach oben fest das sich die Stange langsam weiter nach unten bog und an der Biegung Risse aufzeigte. Sie widerstand dem Drang nach unten zu sehen und richtete ihren Blick auf die nächste Strebe, welche von ihrer derzeitigen Lage nicht mehr in Reichweite war. Auf jedenfall nicht ohne Schwung und es war fraglich ob die Strebe ihr diesen noch gewähren würde. Vorsichtig pendelte sie mit ihren Beinen vor und zurück, was ein weiteres Knarzen zur Folge hatte. Schnell beschleunigte sie ihr pendeln was ein Geräusch verursachte was so klang als würde man etwas zerreißen. Kathy nutzte den Schwung des letzten Pendelns ließ die Strebe los und bekam gerade so die vordere Strebe mit der linken Hand zu fassen. Hinter ihr löste sich derweil das verräterische Metallteil und fiel laut scheppernd in die metallischen Eingeweiden des Schiffes. Leicht zitternd zog sich Kathy die zum Glück stabile Strebe hoch und nahm noch ihre zweite Hand zum festhalten. Nachdem sie sich beruhigt hatte und das zittern aufgehört hatte, begann sie ihren Hangelparcour fortzusetzen bis ihre Füße schließlich sicheren Boden erreichten. Erleichtert ging sie in die Knie und begann erstmal wieder tief durchzuatmen und sich zu entspannen. Der Schmerz in ihrer Schulter war stärker geworden und sie war mal wieder knapp dem Tod entronnen. Sie blickte in den Abgrund hinter sich, neben der Höhe waren vor allem die spitzen und verbogenen Metallstreben am Grund nicht besonders beruhigend. Für den Rückweg würde sie sich einen anderen Weg suchen müssen.

    Nach kurzer Zeit erreichte sie einen Trakt in dem mehrere kleine Kabinen zu finden waren. Zwei waren durch ihre verbogenen Türen nicht mehr für Kathy zugänglich, aber bei einer ließ sich die Tür mit sanfter Gewalt öffnen. Besonders eindrucksvoll war das ganze nicht, alles war wie bei Kathys Kabine herumgeschleudert und verstreut. Der Schrank war offen und offenbarte einen Overall mit Namensschild. Offensichtlich eine Mannschaftskabine, vermutlich Wartungspersonal. Sie ging zum Wasserhahn, aus dem tatsächlich ein dünner Strahl hervorkam der aber schnell versiegte. Vermutlich Rückstände die noch im Rohr waren. Kathy tauchte ihre Hände in das Wasser und schüttete es in ihr Gesicht. Es war warm, aber dennoch kühler als die Luft draussen. Sie schaute sich um, in der Kommode war nur wenig nützliches, aber in einer kleinen Metallkiste entdeckte sie tatsächlich eine Taschenlampe und einen Hydroschlüssel mit letzterem konnte sie nichts anfangen, nur jemanden über den Schädel ziehen, aber das konnte man mit der Taschenlampe auch. Nachdem sie diese auf funktion geprüft und verstaut hatte, packte sie noch das unversehrte Kissen des Bettes und eine Decke aus wolleähnlichem Material ein. Das hatte sie in ihrer Kabine vergessen, aber jetzt galt es für die Nacht vorzusorgen und wer wusste schon ob es dann auf diesem Planeten nicht kalt wurde. Ansonsten war hier nichts nützliches und so ging sie weiter den Gang entlang, vorbei an noch zwei weiteren Kabinen in der bei einer wohl eine Feuer gewütet hatte. Sie ereichte das Ende des Ganges, welcher in einem zentralen Flur endete. Auf der anderen Seite des Flurs war ein anderer Gang der wohl an der anderen Außenseite des Schiffes entlang führte. Vor ihr jedoch waren neben einem zerstörten Aufzug nur noch eine weitere Tür, eine massive Brandschutztür, welche jedoch beim Absturz durch die Macht des Aufschlags verbogen war und dessen Flügel wie eine zerknüllte Dose abstanden. Kathy ging durch die Öffnung und sah sich um, sie kannte diesen Raum oder zumindestens die Architektur es war die Küche dieses Decks, welche genauso aufgebaut war wie die des Oberdecks wo sie gegessen hatte. Diese Mahlzeit kam ihr schon eine Ewigkeit her. Der Anblick der sich ihr bot war jedoch wenig appetitanregend. Im ganzen Speisesaal lagen leichen verstreut, teils verbrannt, andere zerschmettert. Manche waren von einem Tisch erschlagen worden, andere von einem Stuhlbein gepfählt worden. Im ganzen Raum stank es nach Verwesung, wobei noch eine kleine Note der gekochten Mahlzeit im Raum lag. Ein äußerst makaberer Geruch wie Kathy empfand. Der Absturz hatte sich während der Essenszeit ereignet und anders als im Oberdeck war hier ein großer Andrang gewesen und der Speisesaal ziemlich voll. Kathy sah Leichen jeder Spezies, darunter auch einige Kinder was bei ihr ein flaues Gefühl im Magen hervorrief. Zum Erbrechen fehlte ihr irgendwie die Energie, sie war nur geschockt, selbst nach all dem was sie gesehen hatte ließ sie dieses Bild nicht kalt. Schließlich schluckte sie die aufkeimende Übelkeit herunter und stieg hinter die nahe Ausgabetheke. Die gekochten Mahlzeiten waren durch die Hitze inzwischen verdorben und stanken fürchterlich, was aber auch von der Vorcha Küchenhilfe herrühren konnte.
    Kathy ignorierte die verstreuten Reste und trat durch die Schwingtüren in die Küche. Auch hier lag alles verstreut herum vor allem lauter Töpfe, Pfannen und andere Küchengeräte. Diese schepperten bei jedem Schritt den die Menschenfrau durch die Küche machte, allerdings war wohl niemand da der es hören konnte. Hier waren sehr viele Dinge die man wohl brauchen konnte, Kathy beschloss jedoch zuerst die Speisekammer zu suchen. Nach einigem Herumgerenne fand sie diese schließlich in einer Nische, die Kühltür war noch geöffnet. Neben frischen Lebensmitteln die wohl schon bald schlecht sein würden, sah sie auch Konserven und allerlei Fertigprodukte und Weltraumnahrung. Was wenig für die Küche sprach war jetzt ein echter Glücksfall. Kathy stellte die Tasche ab und begann sich umzusehen. Vieles war herumgeflogen, aber in dem linken Regal, wo ein Schild mit levo prangte, war noch sehr viel Auswahl vorhanden. Während Kathy sich eine Weile in den Produkten umsah, riss sie ein Scheppern aus dem Stöbern. Jemand anders hatte die Küche betreten. Sofort stellte sie die Suche und zog ihre rechte Waffe. Langsam näherte sie sich mit der Pistole voraus der Küche zu und schaute in sie hinein.
    Es ging tatsächlich jemand durch die Küche und sah sich ähnlich suchend wie Kathy um. Das erste was der Schwarzhaarigen ins Auge fiel war die blaue Haut der Person. Das zweite war ein leuchtend pinker "Hello Kitty"-Rucksack, welcher einen sonderbaren Kontrast zu der Hautfarbe und der roten Weste der Person darstellte. Der Rucksack war so stechend pink das man kotzen musste, obwohl ein kleiner Teil von ihr fand das er auch etwas hatte. Vermutlich das kleine asiatische Mädchen in ihr welches nie zur Schule gegangen war. Sie hätte allerdings fast lachen müssen als sie bemerkte wer diese geschmackliche Abscheulichekeit am Leib trug, denn wie an der Kleidung der Asari zu sehen war es eindeutig ihre ehemalige Angestellte Charis Vale. Die Schmugglerin mit einem "Hello Kitty" Rucksack herumlaufen zu sehen, zauberte Kathy ein leichtes Schmunzeln um den Mund herum. Die Asari war wohl mehr Kawaii als sie den Anschein machte. Im Moment sah sie sich auf der anderen Seite der Küche um und wandte Kathy so den pink verzierten Rücken zu. Diese trat leise aus der Kammer hervor und beschloss den Kontakt zu der anderen Überlebenden aufzunehmen.
    "Hübscher Rucksack.", sagte sie freundlich worauf die Asari leicht erschrocken rumfuhr und sie ansah. Kathy senkte ihre Waffe. Sie war nicht auf Streit aus, in der Küche war mehr als beide tragen konnten und ihr Interesse den versifften Rucksack zu bekommen war eher minimal. Wie das bei der Asari aussah wusste sie nicht aber deren Blick schien im Moment eher überrascht als agressiv, auch wenn sich das bei Charis schnell ändern konnte.
    "Passt ausgezeichnet zu ihnen und ihrer fröhlichen Art.", fügte sie amüsiert hinzu und nahm eine entspannte Haltung ein und beobachtete ihr Gegenüber abschätzend. Jetzt wo das Geschäftsverhältnis zuende war, war die Schmugglerin noch schwerer einzuschätzen und Kathy wusste das die Asari sie nicht sonderlich gut leiden konnte. Allerdings hielt sie Kathy auch für vernünftig, zudem wusste diese das Kathy nicht umbedingt leicht zu töten war.
    "Sieht aus als könnten wir unser Gespräch vor dem Absturz fortsetzen. Was zum Teufel machen sie denn hier ? So langsam könnte ich den Eindruck bekommen, dass sie mich verfolgen.", fragte Kathy und sprach damit wohl den Gedanken aus der beiden Frauen durch den Kopf ging.
    numberten ist offline Geändert von numberten (03.03.2016 um 10:14 Uhr)

  18. #38
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen


    "Bin ich nicht.", antwortete er mit einem Blick, der deutlich machte, dass ihm diese fehlende Erfahrung überhaupt nicht fehlte. "Und du-...", legte er Zeige- und Mittelfinger unter ihr Kinn um es leicht zu heben, "..Du wirst diese Erfahrung nun hoffentlich auch zum letzten Mal machen. Immerhin bist du jetzt meine Lady.", ein albernes Zwinkern, der Hauch eines Kusses auf ihrer Stirn und der Schwede wandte sich von seiner Freundin ab und ging ruhiger Schritte auf die Gitter seiner Zelle zu, um sich dann lautstark, durch das ganze Revier hindurch, auf seine Rechte zu berufen.

    Erst dauerte es eine Viertelstunde bis man ihn anhörte, dann versuchte er eine geschlagene Stunde die einzige Person zu erreichen, die ihm hier unten auf heimischen Boden helfen konnte. Und die er doch irgendwie nicht hier haben wollte. Nicht unter diesen Umständen, wusste sie weder dass ER hier war, noch dass er in Begleitung seiner bisher kaum erwähnten Freundin war. Achja. Das Ganze natürlich spontan und mit den Resten selbst gemischter Drogen im Blut.
    Edna war wenig erfreut. Das machte sie schon am Hörer deutlich und nachdem sie Leif mehrfach versichert hatte sich - zur Strafe - Zeit zu lassen, versicherte sie den Polizisten, um deren Kontrolle durch mithören über Lautsprecher sie wusste, dass sie sich nicht nur ihrem Neffen mit 'dem entkleideten Arsch ins Gesicht setzen würde, nachdem sie ihnen allesamt die Beine mit ihrem Stock gestellt hatte'. Die Frau hatte neben ihrem Großmaul immer noch Stil und sie stand auf der richtigen Seite, wenn es darauf ankam. Der Blonde quittierte das ganze Telefonat mit einem breiten Grinsen, das eigentlich hätte vor der Brünetten ihm gegenüber verborgen werden müssen, aber das ließ sich kaum machen.
    "Sparen Sie sich das.", fauchte der Besen halblaut und machte ihm klar, dass er jetzt aufzustehen und zurück in seine Zelle zu wandern hatte. "Selbst wenn Ihre Tante genug Credits mitbringt um Sie hier rauszukaufen, kommen Sie aus der ganz großen Nummer letzte Nacht nicht mehr raus, Svensson.", drohte sie.
    "Ist gut.", stand er folgsam auf und grinste. "Wenn die Gesichte des ganz großen Schwedengangsters Svensson irgendwann verfilmt werden sollte, hätte ich gerne einen Cameo-Auftritt."



    Nicht mehr lange sonnte sich die Halbitalienerin in den letzten Überresten des Gefühls seiner Berührungen, bevor er sich aus der Zelle zitieren lies. Die Füße erkalteten bis ins beinahe unerträgliche, weshalb sie sie in tapsigen Schritten von den Fliesen schälen musste und nach wenigen Sekunden akrobatischer Leistung schließlich ganz simpel auf dem Rand der harten Betonliege platz nahm. Auch jetzt klebten ihre Sohlen an den eiskalten Bodenplatten, aber eine Wahl hatte sie nicht. Auch nicht, als sie sich daran versuchte, mit Zuhilfenahme des Mundes an den Rändern der biotikabweisenden 'Handschuhen' zu knabbern um sie sich irgendwie abzuziehen. Es war ein wirklich sinnloses unterfangen, fürchtete sie doch eher sich einen Eckzahn abzubrechen, als sich aus den Fesseln zu befreien.
    Etwas verloren schnaubte Luci und fühlte sich ein bisschen in der Zeit zurückversetzt wie sie nun wieder im Gefängnis saß. Zwar wirklich immer nur kurze Intervalle lang, aber die paar Male würden einem Menschen wie Leif wohl zu genüge reichen. Hatte sie doch keine Verwandtschaft, die es wirklich interessiert hätte. Selbst heute, 2186, wäre es wahrscheinlich so gut wie jedem aus dem Hause Ascaiath schlicht egal. Außer eventuell Gaius, wobei sie nicht glaubte, dass er dabei ihr Wohlergehen in Fokus hatte, aber den Ruf, den sie damit negativ beeinflussen würde. Auch, wenn sie selbst wohl nur selten mit der betuchten Familie in Relation gebracht werden würde. Ganz abgesehen vom Nachnamen.

    Sie wartete sicherlich eine Viertelstunde und wusste dabei nicht mal, was genau er tun beziehungsweise wen genau er anrufen würde. Ahnungslos und viele, ziellose Schritte in der kühlen Zelle später, peitschte sie ein rascheln an den Gittern aus ihrer Lethargie und sah über ihre Schulter. Leif schoben sie wieder zurück zu ihr, schlossen dann ab und es war wieder ruhig. Bis auf die schweren Schritte des Schweden, die sich über die Bodenpaneele zogen. "Bist du mit deinem Antrag durchgekommen..?", blinzelte sie.
    Luceija ist offline

  19. #39
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    "Danke, dir sicher!" flüsterte sie Beyo noch zu und lächelte aufmunternd, ehe sie sich den anderen Gläubigen widmete und sich immer weiter von Beyo entfernte. Von weitem sah sie wie Mira und Beyo verschwanden....

    Sie schaute sich schüchtern um, wusste nicht so recht, was sie nun tun sollte und wie sie das am geschicktesten anstellen sollte, als ein quasselnder Salarianer sie ansprach.
    Erschrocken fuhr die junge Asari herum und sah einen fast komplett weißen Salarianer vor sich.
    "Du bist auch eine neue Anwärterin?!" stellte der Salarianer scharfsinnig anhand ihres aufgemalten Tattoos fest. Die junge Asari nickte kurz.
    "Komm mit!" Noch ehe Sahenia irgendetwas sagen konnte, schnappte der Salarianer sie am Arm und führte sie in einen Raum.....

    Beyo fühlte sich nicht wohl während er mit Mira sprach. Abgesehen davon dass er eine solche Art zu reden und gestikulieren nicht leiden konnte war irgendetwas an ihr auch tief verstörend. Sie schien nicht wie sie selbst. Irgendetwas war dort bei ihr. Flüsterte ihr zu, durchfloss sie. Beyo konnte nicht recht erklären was genau er bei ihr spürte, aber es war in jedem Fall nichts gutes.
    "Geht es dir nicht gut? Du schaust wie hypnotisiert?" Ihr breites Grinsen riss ihn wieder aus seinen Gedanken. "Nein, nein, alles bestens, ich denke nur nach......es ist wirklich beeindruckend was hier auf die Beine gestellt wurde. Wie bezahlt man für all das?" Hoffentlich war das nicht bereits zu offensiv.
    "Oh, das ist wirklich nichts. Unsere Sache hat einige sehr bedeutende Spender. Du wirst noch überrascht sein was wir alles in petto haben."
    Forenperser ist offline

  20. #40
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen



    Stephen suchte noch immer die Zielperson durch sein Visier, doch dieser schien wohl entkommen zu sein, als ihn ein beunruhigender Funkspruch erreichte.
    "Corvan, wo bist du?" funkte er an den Salarianer, doch es kam keine Antwort.
    Er wartete noch einen kurzen Moment, als er dann immer noch keine Nachricht bekam, ging er zu der Stelle zurück, wo er den Salarianer zurück gelassen hatte.

    Als er die Stelle erreicht hatte, wo er Corvan vermutete, entdeckte er jemand ganz anderen.
    Von seinem Versteck aus, welches hinter einem Container war, beobachtete er einen Kampf zwischen dem Pilot, den er angeschossen hatte und ihn für Tod geglaubt hatte und einer kleinen, sehr geschickten Kämpferin.
    Sie lag unter ihm, während ihre Hände seinen Hals umschlangen und Ihre Beine seinen Bauch. Als dieser keine Gegenwehr mehr leistete, drehte sie ihm den Kopf ruckartig rum, bis das Genick brach. Dann hievte sie den Leichnam von ihr runter und Stephen konnte kurz ein Blick auf ihr Gesicht erhaschen und konnte kaum glauben, wen er da sah....
    Emilie Dixon... schoss es dem Blondschopf durch den Kopf.
    Die kleine Asiatin, der er auf dem Schwarzmarkt begegnet war, wo sie eine sehr beeindruckende Show von sich gegeben hatte und sie trug die selbe Rüstung, wie die Söldnerin, die bei Corvan anheuern wollte.
    Sie suchte noch schnell ihre Sachen zusammen und eilte dann in die Richtung, aus der sie vorhin schon gekommen waren.

    "Corvan? Die Scharfschützin ist auf dem Weg zu dir!" funkte er, doch es kam wieder keine Antwort.
    Er zog seine Pistole und folgte der Kontrahentin. Ein Wettlauf mit der Zeit begann......
    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

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    Während den Spectre immer mehr seine Kräfte verließen, und es sich allmählich anfühlte, als würde ein schmerzhaftes Vakuum hinter seiner Stirn entstehen, gab er bereits alle Hoffnung auf, diesen Platz noch lebendig verlassen zu können. Nur aus der endlich eintreffenden Antwort aus seinen Helmlautsprechern schöpfte er noch etwas Zuversicht - mit Connor hatte er zumindest noch ein Ass im Ärmel, mit dem er wertvolle Sekunden herausschinden konnte. In seinem Kopf formte sich der diffuse Ansatz eines verzweifelten Plans. Seine Zielperson, so reimte er es sich zusammen, versuchte offenbar, das Shuttle zu finden, mit dem Corvans Trupp eingetroffen war, und da er dafür eine unauffällige Rostlaube ausgewählt hatte, waren die Sicherheitssysteme wohl kaum ein Hindernis für Thakkur. Wenn Corvan es nur bis in Schussweite des Shuttles schaffen würde, hatte er vielleicht noch eine minimale Chance, die Mission zu beenden, bevor ihn die Agentin hinter ihm einholen würde.
    "Connor - Halten Sie sie zurück. Kein Risiko eingehen, eine Liquidierung ist zweitrangig. Verschaffen Sie mir nur etwas Zeit", lallte er mit seinem tauben Mund beinahe schon in den Funk, sodass die Übersetzungssoftware Probleme hatte, es für Connor in der Sprache der Menschen zu übertragen. Doch die wichtigsten Schlüsselworte dürften klar verständlich gewesen sein.
    Kurz darauf schaffte der Spectre es mit Mühe bis zurück in die Halle, in der er nur noch die ausblutenden Überreste des Kroganers und seiner Feinde vorfand. Er beachtete die Leichen kaum, denn es fiel ihm ohnehin schwer, seine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten, während er hauptsächlich seine eigenen Stiefel beim Laufen beobachtete. Er verließ den Eingang der Halle, musste dann jedoch in der Schiebetür innehalten und stützte sich gebeugt mit einer Hand daran - dann hörte er das Geräusch startender Triebwerke in der Ferne. Es war sein eigenes Skycar, mindestens fünfhundert Meter entfernt und damit weit außerhalb der effektiven Waffenreichweite seiner SMG. In Sichtweite jedoch war es: Corvan beobachtete fassungslos, wie sich das Skycar zuerst schwebend über die Container erhob, um dann mit einem plötzlichen, von einem Lichtblitz begleiteten Vorwärtsschub in Corvans Richtung vorzupreschen. Thakkur war kein geübter Pilot, das sah man seinem Flugstil direkt an, doch umso waghalsiger war er, den Kurs direkt über die Köpfe seiner Feinde hinweg anzulegen, statt den Autopiloten mit Ausweichkoordinaten zu füttern. Das war Corvans letzte Gelegenheit. Müde erhob sich sein Waffenarm, den er gegen den Rand der Tür stützte, um trotz des schlaffen, zweiten Arms ein Minimum an Waffenstabilität zu erhalten. Fünfundzwanzig Schuss, mehr hatte er nicht mehr im Magazin, und so wartete er die großtmögliche Nähe des schnell und niedrig heransausenden Vehikels ab, zielte auf die Triebwerke und feuerte das Magazin in einer einzigen, anhaltenden Abzugbewegung leer. Das zivile, weitgehend ungepanzerte Skycar nahm deutlichen Schaden durch die Waffe, fing unter Funkenschlag zahlreiche Löcher in der Bodenverkleidung ein - doch es flog weiter, sauste mit großem Lärm und einem heftigen Windstoß über Corvans Kopf, dann über die Lagerhalle und den Landeplatz dahinter hinweg, ehe es seitlich einlenkte und in einer röhrenförmigen T-Kreuzung verschwand. Fassungslos fiel der Spectre auf die Knie und konnte sich nur mit Mühe vor dem seitlichen Sturz auf den Boden bewahren. Achtlos warf er seine leergefeuerte Zweitwaffe weg, starrte einige Sekunden auf den Metallboden unter sich, dann auf die Leichen hinter ihm.
    "Connor", sprach er kraftlos wieder in seinen Helmfunk, "Geordneter Rückzug. Zielperson ist mit unserem Shuttle entkommen. Flucht zu Fuß nötig - sollten uns aufteilen. Sollten wir beide überleben, hören Sie auf dem Schwarzmarkt von mir. Viel Glück. Grün 2 over and out."
    Träge wie eine Eidechse im Schatten schleppte sich der Spectre zur Leiche seines kroganischen Mitkämpfers hinüber, um, weiterhin ungeachtet seiner Leiche, die Schrotflinte vor ihm aufzuheben und einhändig durch einen kräftigen Ruck durchzuladen. Er prüfte die Munitionsanzeige: 5 Schuss. Dann verließ er die Halle in langsamem Gang, bog hinter dem Ausgang in eine willkürlich gewählte Spalte zwischen den Frachtcontainern ein und suchte sich apathisch wie ein Geist seinen Ausgang, offenbar fast schon ungeachtet aller Gefahrenpotentiale um ihn herum.


    Maj bemerkte ihren Verfolger schon nach wenigen Schritten. Der schwere Klang seiner Stiefel deutete auf einen bewaffneten Militär hin, wahrscheinlich ein Söldner der Suns. Auf jeden Fall kein weiterer leicht bewaffneter Techniker der mit dem Schraubenschlüssel besser umgehen konnte als mit der Pistole. Der Kerl, und es musste ein Mann sein, war recht zielsicher denn er minderte seinen Schritt weder ab noch bewegte er sich in Deckungsnähe. Die Agentin rechnete fast mit einem Schuss in den Rücken doch geschah vorerst nichts. Stattdessen donnerte plötzlich ein Skycar über ihre Köpfe hinweg, ein Flitzer der Maj nur allzu bekannt vorkam. Es war Corvans Shuttle, welches seiner Tarnung gerecht wurde und zwischen dem ganzen Müll Omegas fast chamäleonartig verschwand. Maj fluchte innerlich denn die Frage ob Corvan an Bord war oder es sich von einem von geschätzt tausend Diebstählen in dieser Stunde handelte konnte sie nicht sagen. Zwei Sekunden lang kniff sie ihre Augen zu Schlitzen zusammen, sie zögerte. Dann huschten ihre Finger über ihr Omnitool und betätigten einen mit sanftem Druck den Tod des Insassen. Mit einem Knall welcher der Größe des Feuerballs und der stechenden Intensität des Lichtblitzes nicht gerecht wurde verwandelte sich das Flugobjekte in eine Ansammlung flammender und gen Boden rauschender Trümmer. „Man will ja kein Risiko eingehen!
    Ein Knacken im Funkkanal erweckte Sekunden darauf ihre Aufmerksamkeit. Nicht ihr Funk wohlbemerkt. Maj wich instinktiv zurück und schaute zu dem Urheber des Geräusches. Der Söldner hatte ihre Position erreicht, doch die plötzliche Explosion fesselte seine Aufmerksamkeit lange genug als dass Maj sich hinter eine Reihe an Kisten ducken konnte. Nun spähte sie zwischen den dreckigen Behältern hindurch und betrachtete den aufgetauchten Blondschopf. Sie sah und erkannte Stephen Connor, den letzten Überlebenden des Teams Corvan. Wieder fluchte Maj, diesmal weil sie sich an ihre bisherigen Treffen mit dem Söldner erinnerte. So ein aufgblähtes Ego trug man nicht vor sich her, wenn man nichts auf dem Kasten hatte und die Panzerung des Amerikaners versprach verwirkungsvolle Schilde. Majs Finger strichen über den Schaft ihrer Waffe… sie würde ein halbes Magazin oder mehr in Connor jagen müssen ehe dessen Schilde kollabierten und schon die Tatsache, dass dieser noch lebte sprach für sich selbst. Nein, sie würde ihn wie die meisten anderen Gegner im Nahkampf besiegen müssen und dies würde ihr nur gelingen, wenn sie schnell und flink war und das Überraschungsmoment nutzte. Und dies müsste bald erfolgen, denn obwohl Maj es geflissentlich zu ignorieren suchte sendete ihr Körper bereits erste Signale der Schwäche. Die enervierende Jagd auf Corvans Truppe verbunden mit den Strapazen des Verbergens vor den Augen der sich bekriegenden Parteien forderten auch bei gut konditionierten Cerberus-Kämpfern ihren Tribut. Maj hatte zu wenig gegessen und ihre experimentelle Biotik fraß zusätzliche Energiereserven ohne irgendwelchen Nutzen zu haben. Zwei Mal war sie schon in weniger aufreibenden Situationen ohnmächtig geworden. Auf Omega wäre dies vermutlich ihr Todesurteil! Den schwarzhaarigen Kopf in den Nacken gelegt lauschte Maj auf die Schritte der metallbeschlagenen Kampfstiefel Connors und versuchte konzentriert den zunehmenden Marasmus an Kraft fortzublinzeln. Unbewusst formte sie mit der rechten eine Faust, öffnete sie wieder, schloss sie, öffnete sie und spreizte die Finger wie Katzen die Krallen. Rasch kramte sie in ihrem Kopf nach einem der polytheistischen Gebete der Drell, fand keins, verzichtete auf das Rezitieren und trat aus der Deckung hervor. Connor stand dort, keine zwanzig Schritt von ihr entfernt. Die blauen Augen hatte er gen Himmel gerichtet, die Pistole seitlich in seiner rechten Hand, die Linke hatte er am Ohr. Maj machte einen Hechtsprung, rollte sich ab wie sie es schon tausende Male geübt hatte. Die Panzerung schuf eine knirschende Geräuschkulisse als Metall über Metall kratzte. Connor warf sich herum, die Waffe erhoben. Maj, aus der Rolle hinaus trat Connor mit aller Wucht gegen das Knie ehe sie eine Rückwärtsrolle durchführte in der sie in dem Moment, da ihr Nacken den Boden berührte mit dem rechten Fuß nach Connors Waffenhand trat als wäre es ein Fußball. Mit eindeutigem Klacken schlidderte die Pistole über en Erdboden Omegas. Gekonnt sprang Maj auf die Füße und versetzte dem noch immer perplexen Amerikaner einen Sidekick in die Flanke. Dieser gewann seine Fassung wieder und revanchierte sich mit einem heftigen Stoß seiner Schulter, der Maj zurückweichen ließ. Die Agentin zückte ihr Karambit und prüfte die Stellen, die für eine tödliche Verwundung in Frage kämen. „Tut mir leid, Connor! Ist nichts Persönliches!“, erklärte sie mit echtem Bedauern in der Stimme. Mit der Linken in Abfanghaltung, die Handfläche offen und etwa auf Schulterhöhe gegen Connor gerichtet, die Rechte das Kampfmesser umklammernd etwas zurückgezogen, umrundeten sie den wachsamen Blondschopf, dem rotes Blut aus der Nase und auf die Panzerung tropfte. Sie beobachtete seine Bewegungen, abschätzig, auf Feinheiten achtend. Sein Blick und die Kontrolliertheit ließen darauf schließen, dass dies nicht sein erster Tanz war. Wenn es nach Maj ginge aber sicherlich sein Letzter…
    Lassen Sie es gut sein! Ich verspreche Ihnen es wird nicht wehtun!
    Shepard Commander ist offline

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